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ARTES SCICNTIA VERITAS
mßmm^
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WÖRTERBUCH
DER
ZWEITER BAND.
V. 2-
WÖRTERBUCH
DER
OSTFRIESISCHEN SPRACHE.
7 7^77
ETYMOLOGISCH BEARBEITET
VON
J. ten Doornkaat Koolman,
ZWEITER BAND.
H — pflt-water.
NORDEN.
VERLAG VON HERM. BRAAMS.
1882.
DRUCK VON DIEDR. SOLTAU IN NOBDBK.
H.
h. Als Btichstabe vertritt er in der Regel habbedndas, tüchtige Ohrfeige od, auch
ein urspr, k, wird aber anlaiUend in vielen Stoss, Puff, Rippenstoss etc, ; du krigst gl!k
Wörtern abgeworfen, während er anderer- 'n habbedudas, dat du afer de kop stafst.
aeits auch afüautend als unorganischer Hauch- Wohl = „Habe du das^',
laut sowohl im Schreiben, namentlich aber im 5 Habbo , mh Name, Geschln, Habben ti.
Sprechen vielen Wörtern vorgesetzt u. be- Habbinga. cf. Abbo etc. u. bei Forste-
kannüich als Dehnungszeichen auch sehr mann auch den Stamm Hab.
häufUf inlautend eingeschoben u. auslautend hfi-bttken, s. hageböken.
angehängt wird. In vielen Wörtern, wie hâeh, ein unarticulirter Laut, den man
z, B, in waa (Waclis) , wassen (wa^ihsen)^ 10 unwiUkürlich in Folge körperlicher An-
fo8 (Fuchs) etc. ist mhd. nh**, nhd. nC^^» strengung aushaucht od. atubläst, ausstösst
urspr, Jü^ auch ganz ausgeworfen, bz. ge- (hauchend od. keuchend hören lässt) u. der
schwunden. Weiteres vergl, bei Grimm, Seh. eigentlich nur einen hörbaren Hauch bezeich-
u. L. u. Andern wegen dieses Buchstabens. net u. nur etwas stärker ist, wie der Laut
1, ha od. hfi, d<M lat. grosse H, welches 15 „hk**, den man ausstösst od. hören lässt,
die Knaben in die Erde od. in den Sand wmn man an ein Fenster od. einen Spie^
ritzen u. dann mit Pfennigen od. grösseren gel fiaucht. Es ist von nhd. ach, bz. den
Geldstücken aus gewisser Entfernung auf Interj. ach, ha etc. eigentlich nicht Ver-
den Mittelsirich werfen. Derjenige von den schieden u. kann man h&ch sowohl als ein-
Spielem, welcher sein Geldstück mitten auf 20 fachen Hauch od. Hauchlaut, wicaueh
den Strich od. am nächsten an denselben als unwillkürlichen Stoss seufz er bezeich-
wirft u. somit Sieger in diesem Werfen ist, nen, wie dieses h&cb denn auch dem mdartl,
streicht das sämmtliche an den H-Strich ge- deutschen haehen (hauchen), saÜ. (Ehren-
worfene Geld ein u. nennen die Knaben traut, II, 206) h&chje (keuchen) u. nfries.
daher dieses Spiel: an de «ha" smiten. 25 (Outzen) hache, hachpachen (kurz Athem
2. ha od. ha (gedehnt), ha (scharf, wie holen), bz. unserm hich-pachen zu Ghrunde
in ach), hä od. ha. Intetjectionen, wie a, liegt. Vergl. auch hess. (Vilmar) hech-
&, â, — hé, (das e wie in Hecht), he, — ho, zen ßeuchen) u. nhd. ächzen etc. Die*y
ho, 0 etc., welche wohl von Hause atM iden- ist wahrscheinl. kac' (sonare, s. unter 1 ha-
tisch öd. doch gleichen Ursprungs sind u. 80 gel) , da der Stamm hach wohl jedenfalls
wie diese in sehr verschiedener Bedtg. ge- von Hatise aus ein unarticiUirtes Geräusch
braucht werden; ha od. hft, dat kan 'k regt andeuten dürfte, bz. eine SchaUwurzel ist.
gôd dôn; — h& (ja, ja doch od. als Inter- cf. auch higen.
jection der Ungeduld etc.)! kam du man hichelen, hecheln; i. q. acheln (gierig
mit; — ha! dat magst du wol; — hk(pfui)! 35 essen), scheint indessen nicht mit vorge-
wat stinkd dat; — ha (pfui od. ach, als setztem Hauchlaut Ji** davon gebildet, son-
Seufzer)! wat deid dat sër; — hâ od. dern entweder aus hafFeln (cf. hecht aus
he! wat störmd dat, od. wat wurd m! dat heft od. haft u. hechten etc.) entstanden,
stur; — hä od. hä (nein^ nein doch etc., od. mit hess. (Vilmar) hAchen (gierig sein,
als Abweisung — od. auch als Interj. der 40 in grober Weise sich habsüchtig bezeigen),
Ungeduld od. des Verdrusses etc.), dar wil nhd. haehen (Grimm, Wb., wo man in-
'k niks fan hören; — hä! dat kanst du net: dessen aus detn angeführten Beispiel die
— hä ! du dnmkop, blif dV of — od. m&k eigentliche- Bedtg. nicht ersieht) von dem
dat du fürt kamst Vergl. Grimm, Wb., Gilbst, hache, hach (gieriger, habsüchtiger
ha, he etc. 46 Mensch, od. sehr begieriges u. gef rassiges
J. ten Doornkaal Koolnum. Wörttrbnoh« II, 1
HAGH£LIK HAGHELE 2 HAFfilT
Geschöpf etc., cf. Vi l mar, hess. Idiot,, nisse, gewagte u, unsichere Unternehmungen
142 seq,; Schmidt, towald. Idiot., 71; etc.) dar lât ik mi nêt gern in. Dimin. von
8 ehm. hayr. Wh., II, 143 u. weiter im nid. hach (Wagniss etc.); 5. un^ hÂchelen.
Grimm* sehen Wh. unter hache [junger 2. häcbje, hächtie, leichtsinniger, loser,
Bursche, od. junger, wagehalsiger, kühner, 5 wagehalsiger Mensen, Windbeutel, Spring-
leichtsinniger Mensch etc.], wo ein junger insfeld etc.; ap so 'n h&chje as ho is, dar
hach od. hagk auch durch feroculas, aada- is nêt up to bôen; — hê ig 'n lös od. ligt
culos wiedergegehen unrd u. hache [als Fe- hâchtje. — Nid. hachje, hachtje (cf, ftet
min.] auch die Bedtg.: Dirne, grohes od. ten Gate) = paer aadax u. demnach mit
leichtfertiges Frauenzimmer etc. hat) weiter- 10 dem veralteten hache (cf. We ig an du, un-
gebildet eu sein, wovon auch das Ac^. hâchig ter h&chelen) connex.
(gierig, habsüchtig etc.) entstand, was die- 8. hachje, hâehtje. Stück, Schnitt, Ab-
seihe Bedtg. wie unser happig hat. Im nid, schnitt etc. ; ik heb* hir nog so 'n môi h&clge
hat hach od, hag die Bedtg. : Gefahr, Wag- fies in de moUe, dat wul' 'k jo gern ferko-
niss, od. gefährliche Wagung (cf. hei Wei- 15 pen; he is 'n frOnd fan 'n gôd hâch^e
land: de zaak in de hach [od, hag] stel- (gutem Stück od, tüchtigem Bissen etc, seil.
len), wonach hache , hach , hag urspr, wohl Fleisch, Speck, Braten etc.) ; — he hed fan
ein Etwas (Wesen, Geschöpf, Ding etc. od, middag 'n gôd h&chje had. — Mit mnld.
Zustand, Sein, Verhalten etc, = Wage- (KU.) hachte (incisio, incisura, frustum, pars
Wesen od, Wage-Zustand, Wagen etc., hz. 20 scissa vel abscissa, tomus, praesecta portio,
wagendes, kühnes, verwegenes, dreistes etc. cmstam, frustam) wohl connex mit hakken.
— od, gewagtes, kühnes etc. Etwas) hezeich- 4, hachje, hichtje, Leben, Dasein, Blei-
net haben könnte, was aadax (beides, im gu- bendes. Best etc. ; he harr' 't hachje (od,
ten u, im bösen Sinn) ist u, demnach in hachtje) d'r hast bi sitten laten. — Nid,
hach od, hag urspr, die Bedtg.: audax od, 25 hachje. Es bedeutet eigentlich wohl „Bro-
auch ferox etc. lag, wie ja aiuih die Be- cken" in der Bedtg,: „üeberbleibsel" od,
griffe: kühn, gewagt, unüberlegt, vHld, ver- „Abfall", sodass es mit 8 hachje von Hause
wegen, leiclUsinnig etc, sich nahe berühren, aus identisch ist,
cf, hâchelîk, 1 u. 2 h&chje etc. u, wegen hâch-pâchen, keuchen, stossweise schwer
des Stammes hach, hag unter hage, hagen, 80 aiihmen etc. ; he ligd od, löpd to h&chpâchen
hangen etc. u, wie hangen auch in mancher od, blechen ; — he h&chp&chd glik, wen ho
Beziehung mit schweben od. sich hin man äfen fei löpd. — Nd, (Schütze)\aj^'
u, her bewegen, schwenken (cf, y pachen; wang, hachpach; nd. (Br, Wb.,
kak, vacillare; desiderare) begrifflich zusam- Schütze etc,) hachpachen =hanno'9, hech-
menfäüt u, auch wagen mit wegen od, goth, 35 pusten.
yigan connex ist, wie desgl, auch mit wie- hâdbâr, s. âdebâr.
gen = hin u, her bewegen etc, Haddo, nd, Name = Hatto ; Geschln, Had-
hâehelîk , hâehelk , gewagt, misslich, be- din^. cf, auch Heddo.
denklich, gefährlich etc.; de bûdel is m! to hader, s. herder.
hâchelk, as dat ik mi d'r an wage; — dat 40 hâding, haadingfbds., c/. /Sf<6^.^ = a/rte«.
is 'n hâchelken sâk', um sOk dâx tüsken to haved-ing, havd-ing (Häuptling, capitanas
stehen; — dat sügt d^r ferdômd hâchelkût; etc.) von haved etc. (Haupt, cA^vii), c/. hôfd.
— de bûdel steid hâchelk (steht gefährlich hafe, haf, Habe; a) (rut, Besitz, Besitz- .
od, auf der Kippe u, Spitze, sodass sie im thum etc., od, das was man hat u, häU;
Begriff ist, umzuschlagen u, zu stürzen, — 45 min ganse häf un gôd; — b) Chriff etc,;
od, auch : hängt gerade in der Schwebe, so- cf, handhafe, Handhabe, Handgriff, — Nd,,
dass es unsicher ist, wohin sie schlägt); — mnd. have; nid, have; mnld, have, haeve;
'n hechelkern krftm (Entbindung etc.) as afries. have, heve; ahd, haba; mhd, habe
ditmâl hed min frô nog net holden. Sprichw. : (Habe, Eigenthum ; Halt, Anlialt ; Kerker,
um 't elk un ên fan pas to maken, un fan 50 Speicher, Hafen, Meer; habitus, habitudo).
cdk to sin bemind, dat sunt de h&chelikste Zu hebben, bz, heffen, flehen, d, i. greifen^
sahen, de man in de wêrreld findt. — Nid. nehmen, fassen etc., wie dies aus upheffen
hachelijk. Es ist von nid, hach (s, unter (aufheben) etc, hervorgeht, sowie daraus,
hâchelen) weitergebildet, dass mM, habe auch die Bedtg, „Meer**
1. hâclge, hachtje, Wagniss, gewagte u, 55 hat, cf, 1 hafen.
unsichere üntemtkmung , missliehe od, be- häfe. s, hefe.
denkliche u. gefährliche Sache etc,; dat is häfel, s, hefel.
jo 'n h&chje (Wagniss, böse Aufgabe etc,), hafe-los, habelos, besitzlos etc,
um dat antofaten an wer in 't Iike to bren- 1. hafen, Hafen, Ort od. Bucht, wo Schiffe
gen; — np Bükke (solche) hâchtjes (Wag- 60 sicher u. geborgen liegen. -^ Nd., tdd, haven;
BA1?EN 5 HAPKE
mfdd. havene; aga. häfene; aengl. haven; iura sive damnam in man); m/Iâm. haveiye
an, höfn; dân, hayn; mncL habene. Dane- (dasselbe); mnd, haferye; dân, haveri;
hen auch ahd. haba; tnhd. habe (s, o, unter schwed. hafveri; engl, average. Nach Die e
hafe) u. mM, hap; md, hab (Hafen; Meer, (I, 39) soll das ital., port avaria; span,
Haff, cf. hef). Es bezeichnet das Ha- 5 averia; fram. avarie von mnld,, mnd. ha-
bende od. Haltende, od. auch das was verye, haferye stammen u. vergleicht man
hält u. fasst, bz. den Ort zum Halten die Wörter : Büberei, Gasterei etc. von Bube,
u. Bergen, wie mhd, habe (s. un/er hafe) Gast etc.^ so wäre es auch sehr leicht mög-
auch die Bedtg.: Kerker u. Speicher lieh, dass dieses Wort in ähnlicher Weise
hat u. dieses Wort soviel als Hab- od. 10 von dem schon alten Worte haf (die hohe
Halt-Ding, bz. ein Etwas was hält See, das Meer, cf. hei), weitergebildet wurde
u. fasst etc. bedeutet. u. dann wörtl. mit See-er-ei Übersetzt
2. hafeii, haben. Nur in handhafen, sonst werden müsste, wonach dann haferê urspr.
hebben. soviel wie „See-Betrieb, od. ein JE^was
häfeii, s. heffen. 16 was man auf der See betreibt u. thut,
1. haier, Haber. Nur in inhafer (Inha- bz. dort oft vorkömmt u. usus ist" bedeu-
ber), wofür indessen auch mehr inhebber tet haben könnte u. dann später specieU
gebräuchlich ist. auf die jetzige Bedtg. eingeengt u. be-
2. hafer, Haber, Hafer. Sprichw.: de schränkt wäre. Gestützt wird dies noch
përde, de de hafer ferdênen, de krigen sê 20 dadurch, dass das üeberbordwerfen von
Beiden. — Nd., nid., schott. (mdarü.) haver ; Waaren bei Sturm od. beim Leckwerden
ahd. habaro , haparo , havoro ; an. hafri ; der Schiffe sehr häufig vorkommt u. bekannt-
schwed. hafre; dän. harre. Da das Wort li<ûh ein so allgemeiner u. gewöhnlicher S e e-
G erste od. hordeum (cf. garste) wahr- gebrauch ist, dass man kaum ein Wort
scheinl. zur y ghars (starren wie Borsten, 25 durüher verliert, wenn es geschieht,
wegen seiner wie Borsten starrenden Gran- Wegen weiterer Erklärung dieses Wortes
nen) gehört, so könnte das Wert haîerwohl vergl. Grimm, Wb. unter Haf er ei u. Wei-
wegen seiner zitternden Eispen ^ die teres unter Havarie, sowie bei Andern,
bei uns bifen (von ags. biâan, afries. biva, hafer-gSrte, Habergrütze.
beben, zittern etc.) heissen, zu der y kap, 80 hafer-sak, Habersack, Fuüersack, Da-
kamp (zittern, vibriren etc., cf. Fick, i, von franz. havresak (Tornister),
39) gehören, wozu auch skr. kampra (zit- haf er- wellen , Haferschleim, od. Suppe
temd, beweglich etc.) u. capala (sich hin u. von gekochter HafergrUUze, die vor dem Ge-
her bewegend, zitternd, schwankend etc.) ge- nuss durchgeseiht wird. — Wang. haver-
hGren, wie hafe u. hebben etc. zur V kap, 85 welling.
greifen, fassen, halten. Gehört auch viel- bafl^l in gehaffel, Gehappe, rasches u,
leicht ags. h&fr; an. hafr; lat. caprti (Bock, gieriges Happen od. Einhappen u. Ver-
Ziege) zu derselben y kap, kamp (vibriren, schlucken von Speisen,
zittern, trillern, vibrirende Töne hören las- haffelen, haffeln, freq. od. anhaltend u.
sen), weil die Ziege etc. „meckert^' od. vi- 40 rasch happen, rasch u. gierig essen u,
brirend u. zitternd schreit u. das mhd. mecke schlucken etc. ; ho haffeld dat man all' so
als Spottname wohl im Sinn (cf. Wei- binnen; — du must nêt altîd so sitten to
g and) von Ziegenbock steht u. dieses Wort haffdn, dat sügt je nêt ût, as wen da din
anscheinend mit griech. mëk in mékasthai l&fend nêt sat krigst; — man kan d'r hast
(qt^öken, blocken, meckern etc., bz. schreien 45 hêl nêt lägen haffehi (schlucken). ■— Wfries.
wie die Zisgen u. Lämmer etc.) u. ^. mic- (Vrije Fries, III, 204 seq.) haffelje
cire (cf. bayr. mickern, wiehern etc. bei (kauen wie alte zahnlose Leute ; dem Munde
Sc hm.) connex ist. keine Buhe gönnen, viel u. unaufhörlich
haferê, haverê, Havarie od. Avarie, d. i. schwatzen) , haffelbek (Weib , deren Mund
Schaden an Schiff u. Ladung während einer 50 nie still steht, altes SchwcUzmaul), haffelerg,
Seereise ; daher überhaupt : Seeschaden, gehaffel (unaufhörliches Geschwätz etc.). Es
od. auch (ganz allgemein): Schaden, Ver- ist freq. von happen, was wohl mit hebben
lust, Unglück etc. od. Aufenthalt dadurch, u. heffen (cf. wegen des „f*, „b" = „p"
dass Jemandem Etwas bra^h u. wrack wurde; unter hafen u. bedarfen) zu derselben y gehört.
dat schip is mit haferê binnen kamen; — 55 häfîg, s. hefig.
he hed underwägens hafcrê had, darum is hâfke, Habicht. — Nd. (Br. Wb.) ha-
be gûstern so lät to hûs kamen ; — he hed vik, haavk ; mnd. havik, havek, hawik ; nid,
alttd haferê (Schaden u. Aufenthalt) mit sin havik; mnld. havick: wfries. hauck; nfries.
bûdel, wen he underwägens is. — Nid. ha- (Outzen) h&fk, häfk; dithm. hävk, hövk,
▼enjj, averg; mnld. havereye, avcrye (jac- 60 hövick; ags. hafok; engl, hawk; an. haukr,
HAFTEN 4 HAGEL
hauks; schwed, hök; dän. hög; ahd. habah, hege, [umzäunte] Wohnung; Schutz); oM.
hapuh; mhd. habech, babich, häbecb. Wohl bag (Einhegung, Verzäunung; cUchtea Ge-
mit hebbig (greifig etc.) zu bebben, bz. ahd. bOsch; eingezäunter Wald, Park) u, hegga;
baban (haben, halten etc., d. i. fassen, grei- mhd. begge, becke (Hecke, Zaun etc.); aga.
fen). Vergl. dieserhalb auch Diez, II, 5 baga (Zaun, eingehegtes Feld, Garten, Vor-
132 unter gavilan (Sperber) u. Fick, III, werk) u. bege (Zaun, Hecke), gebäge (ein-
63, der die Stammform babiga auch zur y gezäuntes Feld, Gartenland etc.) ; engl, bedge
bab = lat. cap stellt u. babic mit lat. capax (Zaun etc.) ; schwed. hage (eingezäunter
vergleicht. Platz, Viehweide) u. bägen (Umzäunung,
haften, s. unter hecbten. 10 Einfriedigung; Schutz, Schirm etc.) etc.
haftiff, Endung 27on^ wârbaftig (wahrhaf- 2. häge, hege, Hege, Hut, Schutz, Be-
tig, wahrhaft), cf. aftig, acbtig. Währung, Wartung etc.; bé Red hum sin
Hage , der Flecken Hage bei Norden im gôd in bäge (Bewahrung, Hut, Aufsicht ete.)
Amt Berum. Sprichw. : in Hage, d&r is niks un pläge (Pflege) gäfen ; — he bed dat kind
as kummer un plage 1 de niks bed un kau 15 in bäge un pläge namen; — sé bebben d&r
niks krigen, de lat man to Hag' ûtblifen. bî bum altid g6d bör bäge un pläge bad
cf, H. Böttger, Diöcesan- u. Gau-Gren- (sie sind da bei ihm stets gut gehegt u. ver-
zen Norddeutschlands, pag. 180 y wo dieser pflegt) • — Nd. (Br. Wb., II, 562, sub 4)
Ort , bz. dieses Kirchdorf Hagha um 1420 bäge (Schutz, Sicherheit etc.). Bas Weitere
genannt wird. Die Bedtg. wird dieselbe 20 s. unter bageu u. bägen, sowie 1 bäge.
sein, wie von Haag, bz. Hogba (cf. Ostfries. hage-böke, bâgbSk^ Hage- od. Hainbuche,
ürkundenbuch von Dr. Friedlaender, — Nid. baagbeuk; nd. bageböke, baböke;
pag, 120), der Residenzstadt von Holland, ahd. baganpuocba, baginbuocba; mhd. ha-
nämlich: Ort in einem Hag, od. in einem genbnocbe, bagebuocbe, hagbuoche. Die
dichten Gebüsch, bz. in einem einge- 25 Bedtg. ist: Hecken- od. Zaun-Buche u.
zäunten Wald, Park, Gehege etc., ist hagau von ahd. bag (Einhegung, Ver-
da der Name jedenfalls wohl une nfries. bäg, zäunung) weitergebildet.
hage; an. bagi; schwed. bage (eingehegter, hage-böken, hSeböken, hâbëken, hcige-
eingezäunter Platz, Weide-Platz etc.) von buchen, von der Êag(û>uche; du must Ben,
ahd, hag (Einhegung, Verzäunung; dichtes 30 of du wat hägböken (od. b&böken) holt to
Gebüsch; eingezäunter Wald etc.) weiterge- de mölenkammen krigen kanst; jig. (von
büdet wurde, wie denn auch noch die Um- 8chwa>chem u. krüppelhaftem WucJis, im Ge-
gebung von Hage sehr waldreich ist u. die gensatz zu dem der gewöhnlichen Buche
früheren Grafen von Ostfriesland in dem entlehnt) krüppelhaft, verkrüppelt, halbwüch-
hart daran grenzenden Berum ein Jagd- 85 sig, schwach, unvollständig etc.; dat is man
schhss u. einen Wildpark halten. so 'n bäg — od. bâböken bôm od. kerel,
1. hage, Ruhe, behaglicher, ruhiger ScMum- jaug* etc. ; — he is man so bâböken (schwadi^
mer etc.; he geid na bage (zur Ruhe, zu Mein, verkrüppelt, halbwüchsig etc.) bläfen;
Bett); — bê ligd in hage (Ruhe, Friede, — dat bûs sOgt so bâböken (unvollständig,
Bequemlichkeit etc.). — Mit 2 hage u. hage- 40 nicht ordentlich od. so wie es sein soü, haU>-
Iik wohl zu hagen od. vielleicht mit nd. (B r. fertig, wie von einem Pfuscher gemacht etc.)
Wb., II, 562, sub 4) bäge (Schutz, Sicher- ût, as wen 't bei nêt ördendlîk klär worden
heit) u. 1 u. 2 bäge zu ahd. bag; cf. 1 u. un ûtbôed is; — he is d'r so bäböken (wie
2 bägen. ein Stümper od. wie Jemand, dem die Hände
2. hage, Freude, Vergnügen, Behagen etc. ; 45 verkehrt stehen u. der deshalb nichts recht
he bed so regt stn bage dar an. — Nd. machen kann etc., bz, linkisch, unbeholfen
(Br. Wb., II, 562; s. sub 2) bäge; mhd. etc.) bi dôn, as of he sin läfend nog gen
bage (Behagen, Wohlgefallen, Behaglichkeit). stûk gerêdscbnp in de band bad bed ; — dat
Ji^hl auch zu hagen. Vergl. indessen böge sügt arbarmdlik bäböken (linkisch, dumm)
u. 8. weiter: 50 ût, so as du dar bensteist to gapen.
3. hage, s. bage-törf. häge-kraperke , Zaun- od. Heckenkönig,
1. bäge, hege, hegge, Hecke, lebendiger so benannt, weü er immer durch die Hecken,
Zaun, Einfriedigung etc. — Nid. haag bz. dichtes Gebüsch u. Gestrüpp kriecht.
(Zaun) u. heg (Hecke); mnld. hegghe (du- 1. hagel (sowohl colkct, als auch vom
mu8, sentis, seuticctum; sepes, sepimentum; 55 einzelnen Hagelkorn u. dann mit dem Plur.
cratia «enticosa seu yiminea) u. baeghe, hagbe hageis), Hagel; a) gefrorene Eiskömer od.
(sepes, sepimentum, septum), sowie haeghe einzelnes Etskom; — b) Bleischrot, Schrot
(domus) ; mnd. hage (lebendiger Zaun, Zaun, zum Schiessen. — Nid., nd. hagel ; mnld.
jBeeke) u. hege, hoch, böge (Zaun, Einfrie- hae^hel; afries. (Wiarda,pag. 187) heyl;
digung, Hecke; Gehölz, kleiner Wald; Ge- 60 wfnes. (Jap ix) heyl, beyle; nfries. bajel;
HAGEL 5 HAGEN
toang. hil; ags, hagal, hagol, hagal, h⋛ hir so refft hagelk bi 'nander. — AJries,
engl, hail; an. hagl; schwed., &n, hagel; haglik; na. (Dähnert) hftglig (ergötßUch,
ahd. hagal, hagel ; mhd, hagel (Hagel ; bildl. : lustig).
ünglûCK, Verderben). Wenn griech. châ- Hagen, ml. Name; Hagena, Geschln.; cf.
laxa (Hagel), chalax&ö (hageln)t lat. grfmâo; 5 Försiemann unter hag.
Jcslav. grada (Hagel) mit skr. hr&dani (Un- hagen, angenehm sein, Vergnügen machen,
Wetter) etc. u. goth. grêtan (weinen, klagen behagen, angenehm berührt werden wovon,
etc.) zur y ghardy ghr&d = skr. hrâid, zend. (sich) freuen, Freude machen od. haben u.
zrâd (rauschen, rasseln etc., bz. sonare, cf. empfinden, sich mit Freude tooran erinnern,
grêta etc.) gehört, die von ghar (sonare, 10 sich behaglich, glücklich, ruhig u. zufrieden
cf. griDen) weitergebildet ist u. dazu ver- fühlen etc.; dat hâgde hum so regt, dat he
gleicht, dass grand u. grind zu grindan mit dar so warm un gôd sêt; — dat h&gd hum
der Grdbdtg.: knirschen, knirschend zer- nêt, dat he in hûs bßfen sal; — de schal
malmen u. zerreiben etc. gehören, so könnte sük hagen^ wen he dat hörd, dat sin dogter
auch hagel nebst griech. kachléx (Steinchen, 15 'n lütjen s8n aferwunnen hed ; — dat kan
Kiesel, bz. Kies), kagchâs (Lacher) etc., lat hum so regt hagen, wen 'n ander minsk un-
cachinnari etc. zu der y kak = sät. kakk, glük hed; — dat hâgd hum nog altid (das
kakh ßachen) od. zu (cf B opp) kac (so- macht ihm noch immer Freude, od. er denkt
nare), bz. zu der y kach, kanch (to bind; noch stets mit Freude daran), dat he f5rîff
to shiue; to sound^ cf. Ben feg u. unter 20 j&r bi uns tôm besôk west ist; — he hâgd
hagen am Schlüsse) gehören, da wohl auch sük dar so regt, war ho naw&nd. Compos.
kak jedenfalls wie die y kark, krakati (tö- be- u. mishagen. — Jfiries, hagia ; saü.
nen, lachen, krächzen) von goth. hlaligan hägje; wfries, hea^'en; nfries. hage; nid.
(lachen), griech. klazö êklagon (schreien), hagen; nd. (Br. Wb., II, 561), hftgen, ha-
klaggé (sonus), lat. clangerc etc. (cf. Fick, 25 gen (freuen, cf. auch bögen u. pag. 562
I, 42) urspr. die Bedtg. sonare, od. einen hagen, Belieben haben, gefallen); mnd. ha-
unarticulirten Ton hören lassen, hatte u. gen; as. (bi) hagôn (behagen etc.) ags. (cf,
wonach denn auch hagel ein Etwas sein H. Leo, 113 seq. unter nëgan) hagian od.
konnte, was rauschend od. rasselnd hagjan in on- ti. gehagiän ; ahd. (hagan) nur
M. prasselnd niederfahrt, od. ein Ge- 30 im Partie, kehagin u. mhd. hagen i n ge- u.
rausch u. Gerassel etc. macht, wie ja behagen. Die Grdbdtg. dieses Vbms. ist
auch engl, hail ausser hageln die Bedtg.: (wie von 1 gaden u. haXen) eigentlich : an- u.
brüllen, schreien etc. hat u. auch mtüd., bz. zu einatider bewegen, vereinigen u. so bin-
afries. (KU.) hagghen (rixari) vieUeicht die- den, schliessen, fügen, passen, gut u. ge-
ser y angehört, wie desgl. auch das gleich- 35 schickt auskommen u. sein, recht sein, Be-
bedeutende mnd. (Seh. u. L.) hagen, hag- hagen u. Freude macheri etc. u. gehört es
gen etc., engl haggie. mit an. haga (accommodare , ordinäre, bz.
2. hagel in Janhagel; s. d. u. cf. Grimm, einrichten, anordnen etc. od. sich schicken,
Wb. unter hagel sub 5. passen, geziemen etc., cf. hagar, es passt,
8. hagel, böse, verdriesslich etc., bz. miss- 40 ziemt etc.), hagr (Einrichtung, Lage, SteU
günstig u. verderblich gesinnt; ho kikd so lung, VerhäUniss; Vortheil, Nutzen; BHHg-
hagel (böse, grimmig, mürrisch etc.) ût , as keit, Gebühr, Zukommniss etc., cf. auch gaae
de dûfelj — hê ig ferdômd hagel up mi; — etc. u. bäte), hagr, hög, hagt (passend, ge-
he is mi nêt so hagel^ as de düfel. Es ist schickt etc.); hoegr, h6gr (leicht, bequem,
wahrscheinl. vom Subst. 1 hagel in der bildl. 45 angenehm, erfreulich) , hoegri (dexter), hoe-
Bedtg.: Verderben, Unglück etc. abgeleitet. gindi (Bequemlichkeit, Annehmlichkeit), hoegj^i
taageldorn, Hagedom, d. i. Hecken- od. (rooderare, mildern, beruhigen; fördern etc.),
Zaun-Dorn, von ahd. hag; s. unter hage- hög in hôglifi (ruhiges, friedliches Leben),
böke. hôgligr (leicht u. bequem zu behandeln) etc. ;
hageldôriiwîfkes, die rothen Früchte des 50 isl. haga (concinnare, ordinäre), hagr (dexter,
Hagedorns, auch hägewibkes (s. d.) genannt. artificiosus^ etc. , soune ahd. hag (Befrie-
ba^elen, hageln, hageln, graupeln. — Nid. digung , Einfriedigung , Ein- u. Umschlies-
hagelcn; nd. hageln; wfries. (Japix) hejl- sung, Umzäunung, Verzäunung; dichtes ge-
jen; wang. hil; afries. (Wiarda) heilja; schlossenes Gebüsch; eingezäunter Wald,
ags. hagolan; engl, hail; an. hegla; norw., 55 Hag, Gehege etc.), sowie unser 1 u. 2 hage
«cAfüßd. hagla; dän. hagle. u. 1 u. 2 häge u. hägen etc. (diese jedoch
hagelîk, hagelk, freudig, erfreulich, be- wohl nur als Weiterbildungen von hag) nebst
haglich, ruhig u. friedlich etc. ; he kikd so allen den darunter angeführten Wörtern zu
regt hagelk ût ; — dat is 'n hagelken s&ke ; — einer germ. y hag = skr. kac, kaue (bin-
de Btlnne schind so regt hagelk; — wi Bitten 60 den, fesseln, umbinden, gürten, cf. bei Bopp
HA£OEN HEGEN 6 &A6E-T0ERF
J^ kac, binden etc, u, bei Fiele, I, 36, y etc. u. gracîlis neben: schlank, dünn, schnwl
ak, be. bei Benfey j/ kach, kaúch) = etc, auch die Bedtg.: mager hiOte, so ist
idg. kak (cingere) gehören, zunächst wohl anzunehmen, dass das erst
Vergl. indessen Fick, der hag (Vei'zäii- spät mhd. erscheinende hager mit hägel (fein,
nung etc.) van kak (cingere), dagegen hagen 5 dünn, zart) u. hagel in hagelgeschrei (fei-
(passen) von einer idg. y kak = zend, ^ac nes, dünnes Geschrei, cf^ Grimm, Wb. IV,
(passen, geziemen) ableitet, ^ die er zu idg. zweite Abth., Spalte 145 u. 146) von Hause
kak (genügen, hinreichen , im Stande sein) aus identisch ist u. sich der Begriff graci-
= skr. 9ak (vermögen, helfen etc., cf. I, lis, bz. fnager, dünn, scMank etc. aus der
55) steUt, Da jedoch die Bedtgn. : passen, 10 von : leicht, bequem etc, (cf. an. ho^gr unter
fügen etc. wohl auf die sinnl. Bedtg.: bin- hagen) od. aus der von: gewandt, geschickt
den , schUessen , zusammenmachen , vereini- etc, des an. hagr (cf, unter hagen) entwickelt
gen etc, zurückgehen (cf, z, B, auch salig hat. Möglich ist es jedoch auch, dass es in
etc.)} so dürfte die Ableitung von kak (bin- der Weise von ahd. hag weitergebildet ist,
dtn etc.) wohl für beide Wörter beizube- 16 bz. mit diesem u, ahd. hagan (Dom, Dom-
halten sein. busch. Vorhau) zusammenhängt, daes die
hägen, hegen, a) zäunen, be- ein-, um- mdartl, gewiss schon viel früher vorkommen-
zäunen od. be-, ein', um-friedigen ; de tun den Wörter hägel (fein, dünn etc) u. hager
mat Des (aufs Neue) hägd worden; — dat (mager) beide urspr, die Bedtg.: dornig,
land ig inhägd; — b) hegen, püegen, bewah- 20 scharf, spitz, stechend etc, hatten, tcie ja
ren, hüten, warten, Hut u. Wartung ange- eine feine dünne Stimme auch eine scharfe
deihen lassen; ho hed dat kind gôd hägd Stimme ist u. bei einem hctgem Menschen
un plägd. — Nd. (Br. Wb, etcj hägen; das Gesicht, bz, Nase, Kinn etc. auch scharf
mna. (Seh. u, L.) hegen, hegcnen, heien u. spitz sind u. die Knochen bei hagem Ge-
(umzäunen, befriedigen, einfriedigen; ein 25 schöpfen auch scharf, spitz u, eckig vorra-
Wehr od. hech machen ; schützen, unterhal- gen od, hervorstehen. Vergl, auch wegen
ten, bewahren; beraen, bei Seite legen, ret- des Zusammenfalls der Begriffe: spitz,
ten, sparen; ein Gericht liegen, od, eigent- scharf u, dürr das mnd, (Seh. u, L.)
lieh die unter freiem Himmel belegene Ge- hage od, haghe in dem angeführten Beispiel :
richtsstätte einzäunen u. befriedigen); ahd. 30 wen de vrost blaset, so werdet alle lo'ade
(hagjan, hakjan , hegjan) ; mhd, hegen (mit ichte atruke alse de haghe ichte scherpe des
einer Umzäunung od. einem hag [s. unter disteles, d. h. wohl so dürr wie die Dar-
hagen am Schluss] umgeben u. oStsperren u. nen od. Schärfen, scharfen stechenden Spit-
dadurch sichern od. in Sicherheit u. Hut zen etc. der Disteln, welches Wort wohl eher
bringen; hegen, pflegen, bewehren); mnld. 85 mit hage (dumus etc.) identisch sein dürfte,
h^hen, hegghea, heghenen, hegenen (in- als dass man annimmt, es sei mit vorgesetz-
Btruere, ornare, colere; educare, 8er?are, cu- tem „h^ aus age, agen = ahd. agana, mhd.
stodire ; agere forum, Judicium^ legitime con- agen (Spreu) entstanden.
firmare; sepire dumetis et vepribus), sowie bäger, hägerd, heger, hegerd, Heger od.
hae^en (fo?ere, colere) ; afries. heia ; ags. 40 Einer der hegt, bz. gut sorgt, hütet, bewahrt
hegian (sepire etc.) ; an., isl. hegna (circum- t4. spart ; daher auch : tüchtiger sorgsamer
sepire, aggere munire; coercere, castigare); zuverlässiger fixer Mensch; 't is jo 'n hager
schwed, hägna (umzäunen, befriedigen ; schüt- od, hägerd fan 'n kerel ! dar kan man wat
zen, beschirmen, vertheidigen) etc, Vergl, up stân laten. Sprichw.: up 'n heger (gu-
weiter: nid. heinen (aus hegenen, cf. hain od, 45 ter Haushalter etc) kamd 'n fleger (Bruder
hein), zäunen od, cingere, cf. omheinen, cir- Leichtfuss).
cumcingere od. umzäunen etc. u. sodann bäge-, hegge-spilen , Stöcke zum Dicht-
noch mhd. heien, beigen, wacJisen; pflan- machen einer Hecke,
zen; aufziehen, gross ziehen, hegen, schützen, hage-torf od. hage. die über dem schwär-
pflegen; aßs. hég&n {sepire, tueri), welch LetZ' 60 zen u. schwersten Torf lagernde Schicht,
tere möglicherweise ebenso wie hagen direct welche den etwas leichten, vielfach mit Sten-
von der germ. y hag (ligare) entstanden u. geln von Gestrüpp u. Röhricht durchwach-
nicht wie hägen von dem Subst. hag. senen u. dadurch einen, ein etwas rauhes, za-
hager, mager, dünn, schmächtig, abge- seriges u. struppiges Ansehen habenden
zehrt, dürr etc.; he is hager (od. mager) 55 Tor/ &'e/ert; —wen jî'tmôrofbrunkthebben,
an klên as 'n bônenstelter. Wenn man lat. den kÖnd ji erst de grise , den de bante,
macer (mager, klein, dünn) u. unser klên d&rup de spalte (od. splint) un den de hage
(klein) in der Bedtg, : mager, dünn etc. ver- (od. hagetörf) der ofgrafen , dat de swarte
gleicht u. dazu halt, dass mhd. krank die an b^te törf gans up 't sent blift. Dieses
Bedtg. : schwach, dünn, schlank, schmächtig 60 hage ist wohl eher mit mnd. hage (rubus,
HAEGE-WIBEES 7 HAKE HAK
dumas etc.) u. ahd, hagan (Dam, Dom- kenförmiger Zähne, — Nd, heked, hakt;
busch, Verhau etc., von ahd, hag, dichtes mnd, heket; mnld. (KU.) heket; as. haceth,
Oebüsch, Gestrüpp etc., cf. unter Hage heket; ags. hacod, häced; engl hakoi (Meer-
u. hagen etc.) als mit afries. hach (hoch, hecht), haked (grosser Hecht); ahd. hachit,
cf. hôg u. bei Stbg. im Nachtrag, pag. 347) 5 hechit; mhd. hechet Wegen der gekrümm-
connex^ zu welch letzterer Annahme die ten od. hakenförmigen, bz. zinkenförmigen
Lage dieser Torf Schicht wenigstens keine u. scharfen Zahne könnte der Name wohl
Veranlassung bietet. mit Hake od. Hacke vom Stamm hak,
bäge-wibkes, die rotihen FräcMe des Ha- hach weitergebildet sein. Da indessen auch
gedorns, cf. wibke u. jôpke. 10 häkel (s. 1 häkel) ein Werkzeug mit schar-
hSgtas, s. äftas. fen u. krummstehenden Spitzen ist u. dessen
ba-ha, jo^/a etc.; hâ-hd, ach so! also! Stamm mit dem von Hecht noch besser
jawohl! ich verstehe etc.; h&'hlÔk,nein-nein! stimmt, wie der von Hake u. Hacke, so
cf. 2 ha etc. di^rfte es wohl zweifellos sein, dass die
baie, bai od. bei, Hay, Hayfisch. — Nid. 15 Wörter Hecht u. Hechel beide von demsel-
haai; mnld. (KU.) hacnre, haye; dän. hai; ben Stamm weitergebildet sind u. diesem die
schwed. h%j. Gehört dies Wort zu mnld. Bedtg. : spitz, scliarf, stechend etc. zu Grunde
haeyen (exantlare , perpeti , perdurare) , weil liegt, worüber mehr unter häkel. Zur Be-
dieser Fisch so ausdauernd im Verfoh stätigung dieser Annahme vergl. ausser mnd.
gen der Schiffe, bz. der Beute ist? 20 hekele (Stichling = unserm Btikelstag etc.)
Hayo, ml. Name; Geschln. Hayuiig, von hekel (Hechel) noch die Hechtnamen:
Heyungs, Hayonga. Wegen früheren Vor- schwed. gädda; dän. gjedde von an. gadd
kommens dieses Namens cf. Dr. Fried- (Spitze, Stachel) ; engl. ]^ïke von pïke (Spitze,
laender, ostfries. Urk.-Buch, Nr. 43. Da- Stachel, Dorn) u. franz. brechet von breche,
von wohl auch (als Koseform) Hayko od. 25 bz. afranz., pic. broc (Spitze, Spiess), wie
Heiko, sowie der ml. Name Heye statt Haye. desgl. auch franz. bequet (Schnabel; Hecht)
1. bak, a) Sehlag (ictns od. Hau, Stoss, mit prov. beca (Haken) von dem mit un-
Hieb, Stich etc. in Etwas hinein) mit einem serm bek aus derselben Quelle stammenden
scharfen u. spitzen Instrument (Hacke, Beil, prov. , franz. bec ; port. bico (Schnabel,
Zinkenhacke etc.) od. auch Biss mit den 30 Spitze),
Zähnen etc. ; he hed d'r 'n dügtigen hak in bake, bak, Haken zum Einhaken u. Fest-
henin dän; man kan de spôreu dr nog fan Jialten od. ein zum Halten, Fassen u. Fangen
aên ; — h) ab- od. aus-gehacktes , ab- od, eingerichtetes u. geeignetes Etwas, gekrümmte
ausgescMaaenes , ab- od. aus-gebissenes Et- od. mit einem Widerhaken versehene Spitze
was, Stück, Brocken, Bissen etc.; he hed 85 etc.; dar Bunt hêl gîn haken an to smiten,
d*r 'n dflgtigen hak ûthauen od. ûtdân; — um dat to holden of to krigen; — he wêt
c) (cöüect.) Gehacktes, Zerkleinertes, kleines d'r nog wol 'n hak antoslân, um d'r fät an
Zeug;fig. Geringes, WerMoses, Schlechtes, to krigen. — Nd., mnd. hake; nid. haak;
Gemeines etc.; wi willen to fan middag 'n mnld. (KU.) haeck (ancus, dens, hamus,
bi^e hzk (gehacktes Fleisch) kopen; — 't 40 manus; harpago, lupus; ansa); to/ms. heacke;
ig émer kak (es ist nichts als Ge- od. Zer- ags, hôk ; en^. hook ; an. hâki ; schwed. hake ;
hacktes, Zerkleinertes, bz. wie Kraut u, J?û- dän. hage ; aM. h&co, hägo, hacco, haggo ;
ben durcheinander gehacktes u. gemischtes mhd. hake, hacke u. h&ken (furca, uncus).
Zeug) ; daher : hak un mok (Krethi u. Plethi, Es wird im Grimmischen Wb. als ein
od. allerlei schlechtes Volk, Janhagel etc.) 45 Instrument zum Hängen gedeutet u. zu hä-
= nd. (Br. Wb,, Schambach etc.) hak han (hängen, cf, hangen) gestellt. Da in-
un mak, hackemak u. schwed, hackmat etc. dessen die Formen (u, zumal die ngerm.)
— Nid. hak (Hieb, Schnitt, Hau etc.); mnd. im Auslaut schlecht dazu stimmen u. beim
(Seh. u. L.) hack (Gehacktes, Fricassee; Vergleich von lat. uncus, skr. anka, zend.
gemeines Volk, Janhagel); schwed. hack 50 ak& (Haken, Klammer), griech.^kgkos (Bucht),
(Hieb, Hau etc.); engl, hack (Kerb, Ein- ags. anga, onga (Pfeilspitze, od. wohl Spitze
schnitt, Hieb) etc., cf. hau, bît, bat u. Wei- mit Widerhaken) von V ak , ank (biegen,
teres unter hakken. krümmen etc., cf. angel u. anker) vmn auch
2. bak, s. \ u. 2 hakke. bei hake eher an eine j/ mit der Bedtg.:
bak, s. hake. 55 biegen, krümmen etc. denken, bz. annehmen
bak-blok, Hack-, Hau-, Hobel-Block. muss, dass das Wort hake urspr. ein ge-
bak-bred, Hackbrett. krümmtes u. gebogenes Etwas be-
hSkd, bêkd. hSkt, 8kd etc., Hecht, Baub- zeichnet hat, wofür auch die alten Sprichw. :
fisch mit mehreren Reihen sehr scharfer waz werden wel ze hage, daz krümbe sich
rückwärtsgebogener, bz. gekrümmter od. Ao- 60 bi zite; — ez krumbet vruo, swaz z* einem
HAKKKL HKKKIi 8 HAEEELEN H£K£L£N
haggen werden wil ; — swaz z' eime hi^en = as. macôn, afries, malda (mak-ja), ags
werden sol, daz krümbet sich vil vrfleje — macian (mac-jan) u. unserm maken. TFet-
II. das spät, mhd, Vbm, hachen (krümmen, teres vergl. daher unter 1 hak, hi^dcen u.
beugen) sprechen, so darf man nach ags. hikken u. dazu auch die folgenden Wörter:
hôk, engl hôk u. unserm hök (Angel, Hiür- 5 2. bäkel, hekel, Häkel, Häkelnadel,
angel; Ecke, Winkel, Krümmung, Biegung Werkzeug mit gekrümmter Spitze zum hä-
etc,) wohl eher annehmen, dass hftco mit nhd. kein. Dimin. von hsike od. aus häkele ge-
hocken (kauern, sich in gekrümmter Stel- kürzt u. dann von hakelen u. 2 häkelen.
lung niederlegen, bücken etc.) u. unserm 3. häkel, hekel, Abscheu, Hass etc.; sê
huke, sowie lat. quec (dem Stamm von con- 10 hed 'n häkel up hum. Wohl mit vorge-
qaexi, conquinisco) u. coxim, bz. den Wör- setztem „h** vom Subst. äkel; cf. weiter:
tern hbg u. an, hauga (Hügel), lit. kaukas 4. häkel, hekel, a) wählerisch, zart, ge-
(Beule) etc. von einer aus y kak (binden, reizt, leicht verwundet u. verletzt, empfind-
gürten, umgürten, bz, circumcingere od. rund lieh etc. ; he is häkel up 't äten ; — he is
u, in einem Bogen umziehen, cf, hageo) eni- 15 so häkel, dat man hum hêl nêt ankamen
standenen y kuk, kvak (wölben, krümmen) dürd; — b) heikel, gefährlich, bedenklich
= germ. hug (cf, huke, hôk, bz. hocken etc. etc. ; dat is 'n häkeln od, heikein säk, um
von hug, wie bocken u, bücken, bz, buk, d&r in to gripen; — c) stechend od. scharf
bukken von germ. j/ bug) stammt, od, gleich- u. spitz, leicht ritzend u, verwundend etc. ;
falls zur y kak gehört, wie auch Fick (cf, 20 dat is sük (solch) häkel gôd, dat man 't hêl
I, 36 seq.) skr, cakra (Rad, Kreis) mit nêt anfaten kan, an sOk to stäken, of to n-
griech, kúklos (Bad, Kreis) u, unserm wôl ten. — In der ersten u. zweiten Bedtg. mit
zu kak stellt? cf, auch 1 häkel m. 1 m. 2 nhd. (Grimm, Wb. /F, iOi; häckel, hackel,
hakke u. Pott, Wurzelwb, III, 131). bz. hekel, hechel u. auch heikel mit vorge-
1. häkel, hekel t«. auch hokel, Hechel, 25 setztem „h** von äkel. In der dritten in-
Werkzeug mit krummstehenden Spitzen zum dessen vielleicht von dem Subst. 1 häkel, bz.
Beinigen von Flaclis , WoUe etc. ; dör de von 1 häkelen (hecheln), od. dem afries. ha-
häkel trekken od. halen (durch die Hechel kia (hacken, hauen, stechen), cf. unter 1
ziehen, diirchhecheln ; flg. : Jemanden scharf häkel.
mitnehtnen), — Nd, häkel, hekel; mnd. he- 30 1. häkele, hekelê, Hechelei, Schimpfereif
kele; nid, hekel; mrUd, (KU.) haeckel, he- Streit mit bösen u. scharfen Worten, wo
kel (ferreus hamus, ferreus pecten , instru- man einen Andern schlecht zu machen sucht
mentum, quo linum pectitur) ; wfries. hickel, u. ihn (od. Etwas) einer scharfen Kritik
haeckel (s. unter häkelen), od. (nach Out- unterzieht; he hed altid so fOl häkelêen bî
zen s. unter hâgel) hekd; wang. (Ehren- 35 d' enn', dat man sük d^r hast nêt ft^r waren
traut, I, 372) hitsel (wegen ts = k cf. kan, um gen strid mit hum to krigen; —
britsen); nfries. (Out zen) hftgel, hägel; wat heb' ji altid för häkele un käkelê mit
ahd,, mhd, hachele, hechele; engl, hatchel 'nander? Zu 1 häkelen.
t4. hackle; schwed. häckla; tian. hegle; norw. 2. häkele, hekele, Häkelei, Häkelarbeit;
hekla. Der Stamm, bz. die germ. j/ hak 40 leg' de häkele bi d' sid un gä lêfer bi 't
von häkel hat die Bedtg.: hauen, schlagen, neien.
schneiden, spalten, stossen, stechen (cf. die hakeleo, häkeln, mit hakender Bewegung
Wurzeln 1 u. 2 bhar bei Fick u. unter fassen, häkeln, nesteln, mit Haken verbiti-
bftr, bor) u. gehört häkel als Geräth mit den etc.; he hakeld dat in 'nander; — dat
scharfen Spitzen , bz. Zinken od. auch als 45 is in 'nander fast hakeld. Freq. von haken ;
stachlichtes Etwas, Ding was Stacheln hat cf. 2 häkelen.
(cf. mnd. hekele, Stichling u. nhd. Hau- 1. häkelen, hekelen, häkeln etc., hecheln,
Hechel) jedenfalls mit 1 hakke zu einem durch die Hechel ziehen, z, B. Flachs, Wolle
Vbm.: ahd. hachao, hechan etc. od. viel- etc., um es zu reinigen; dat flas mut nog
leicht hacbjan mit der Bedtg.: hacken, flauen, 50 hakeld worden; fig, scharf mitnehmen etc.
schlagen, stossen^ stechen etc., was allerdings sé hebben hum ördendlik dör bäkeld. -
ahd. nicht belegt ist, indessen im Vergleich Mhd. hachelen, hechelen; nid. hekelen
von ahd. helg'an, mhd. hegen aus ahd. hag- mnld. (KU.) haeckelen, hekelen (carminare
Jan u. nach mhd. hachelen (hecheln, cf, 1 pectere lioum etc.); u/rtV». (^Jaj^ta;^ hickel
häkelen) etc. mit afries, hakia (hak-ja) od. 55 jen, haeckelen ; wang. hitselje; schwed. häkla.
hackia (in tohackia, zerhacken), ags. haccan ; Zu 1 häkel.
anihd. hecchan ; mhd, hecken u. hacken 2. häkelen, hekelen, häkeln etc., häkeln,
(hacken, hauen, stechen etc.) identisch ist u. Häkelarbeit machen; sê hakeld 'n däken;
dessen urspr. hochd. ^ch^ zu unserm ngerm. — du sehnst (schuldst, solltest) lêfer din
„k** sich ebenso verhält, wie in ahd, machôn 60 breiden (Stricken, Strickarbeit) krigen, as
HAEEELER
HAKEN
dat du altid sitst to h&keln. — Zu 2 häkel
u. soviel als mit der Häkel-Nadél arbeiten,
od, eigentlich wohl identisch mit hakelen,
häkeln^ nesteln etc., wie nhd. (Grimm, Wb.
IV, 180) Mkeln.
bäkeler, Einer der gern streitet, bz, stets
Etwas zu tadeln od, mäkeln hat; Zänker,
Störenfried etc.; häkelen un käkelers de
hören bi 'nander in ên buk. — Nd. (Scham-
bach) baekelaer. Entweder zu 1 bäkeln
od. connex mit nhd. h&keln (tadeln etc.),
cf. Grimm Wb., IV, 180, häkeln sub 4.
bäkelîg, bäkelg, häkelk, häklich, heik-
lieh, bedenklich etc. ; dat ig 'n häkelken sâke
etc. Zu 4 häkel.
bakel-wark, ein Zaun (od. Stocket, Git-
ter etc.) von kreuzweise gestreckten Stöcken
od. Stangen, zwischen denen Dornenreisig
gesteckt ist. — Nd. (B ähner t) bakelwark ;
mnd. hakelwerk; md. hachilwerc, bacbel-
werc, bakilwerc (saborbium, Aussenwerke
eines befestigten Platzes); mrild. (KU.) he-
kel-, haeckel-werck (sepimentum, palatio).
Es wird im Grimmischen Wb. (IV, 102)
zu hag u, hecke (cf. hage, bäge) gestellt.
Da indessen die Formen bakel, hachd, bakil
dcusu in keiner Weise stimmen u. das Wort
mantel bei uns nicht allein in der Bedtg.:
Tuchmantel, sondern in der allgemei-
nen Bedtg.: Schutz- od. Schirm-Ding
gebraucht wird u. wir auch eine lebendige
Hecke, einen schützenden Zaun, eine Wand
von Holz, od. eine schützende u. den Wind
abhaltende Baumreihe etc. als mantel be-
zeichnen, so glaube ich eher, dass bakelwark
soviel als Mantel- od, Schutz- We rk ist
u. mit goth. bakols; ags. bacele; afries.
(Hettema) hexil (Gewand, Tuch etc.); an.
bökuU; ahd. bacbul; mhd. bachel (Mantel,
Kappe, Hülle etc.); an. bekla (Mantel mit
einer Kapuze u. Name des Vulkans Hekla,
als des mit einer Schneekoppe bedeckten
Berges); isl. bekla (cblamys, tunica brevis,
palhum; cucuUos), hökull (üiorax, epiditis
sacerdotis^ planeta, casula etc.) etc. zusam-
menhängt, was Fick zu kslav. koto (Fell,
Haut) u. dieses zu koza (Ziege), ags. hecen
(junge Ziege) stellt, bz. davon ahleitet u.
dann dieses wieder mit hinken zu einer j/
kag, kang (hinken, cf. hinken) stellt, was
jedenfalls, sofern nicht hinken u. auch koza
(Ziege, Bock) auf der Bedtg.: stossen
(stossend u, stockend gehen), bz. auf der
Grdbdtg.: Stoss, Vorbewegung, Stich, Hau,
Schlag etc. (cf. hak u. hakken von j/ cag)
od, auf der von: biegen, krümmen (cf. buk
etc.) berulU u, auch ags. hecen (Ziege od.
Bock, Böcklein) als stossende aufgefasst
ist (wo denn ko^ ein Ziegenfell bedeutet
haben u. hakel wieder von diesem in der
Bedtg,: FeU, Haut, Bedeckung abgeleitet
sein müssle), eine wunderliche Zusammen-
stellung ist, da hakel (cf. nd. hakel-berend
= Mantel- Träger, als Name von Wodan)
5 wohl jedenfalls eine germ. j/ hak voraussetzt,
welche die Bedtg,: decken, schützen
hatte, deren Bedtg. aber (cf. j/ pa, pi, grei-
fen, fassen, halten, retten, schützen etc.) wohl
aus greifen, halten, haften hervor-
10 ging u. somit ein Denominativ von haka
(Haken, Klammer od. Cheifding) sein könnte.
Man kann aber dann ags. bacele, bz. dessen
Thema hakala od. hakara selbst auch als
eine Weiterbildung von haka (Haken od.
15 Klamme etc.) ansehen u. als Haken-
Ding od. hakendes Etwas, bz. cUs ein
Etwctë (Ding od. Wesen) deuten, was man
an-, vor- od. umhakt, bz. was sich Einem
anhakt, anklammert etc. u. ein Ettoas schüt-
20 zend umgiebt. Will man übrigens hakel in
bakelwark nicht mit ags. bacele (Mantel etc.)
identificiren, so kann man es auch mit ba-
kein (häkeln, nesteln etc., bz. mit einander
verbinden u. aneinander festmachen etc., cf.
25 hakelen) von hake ableiten, weil es jeden-
falls ein in einander gehäkeltes Etwas ist
od. ein Werk bezeichnet, was „in 'nander
bakeld** ist, wie in gleicher Weise auch die
Glieder einer Kette in 'ander bakdd od.
80 Bcbakeld werden. H. Leo (s. pag. 582)
vergleicht ags. bacele zu skr. ^akala, was
atASser pars, portio, frustiim etc. auch die
Bedtg, cntis (cf. Benfey) Jiat, was indes-
sen lautlich wegen des inlautenden „k" nicJU
35 stimmt u. wohl auf eins y ^ak mit der
urspr. Bedtg : spalten, reissen, theilen, schnei-
den etc. u. so ah-, zutheüen, geben etc. (cf.
y ^kj 9ank bei Ben feg etc. u. zend. ^ak,
geben etc. bei Justi) zurückgeht, wo dann
40 aus der Bedtg. : spalten, reissen etc., bz. sein-
dere, abscindere etc. auch die Bedtg. : abgeris-
senes, gebrochenes Etwas, bz. abgerissenes u,
abgezogenes Fell (cf. an. skinn, engl, skin
u. unser schinne, sowie an. skyrta, Hemd
45 etc. = unserm schört, nhd. Schurz, was
vielleicht mit unserm schSren, reissen, spal-
ten etc., od. wie nhd. Schur mit skera, schee-
ren, schneiden etc. [cf. an. skur-god, ge-
schnittenes Götzenbild] zusammenhängt), ab-
50 gezogene leere Haut etc. hervorging u. wo
ja bacele als Mantel, Bedeckung, Schurz
etc. urspr. auch nur eine blosse leere Haut,
od. ein abgezogenes u. gebrochenes Fell be-
deutet Thaben kann u. dann mit 1 hak u.
55 hakken zur selben y cag (pulsare, occidere
etc.) zu stellen sein würde, wozu es laut-
lich jedenfalls besser stimmt als zu ^akala.
1. haken (hake, hakst, b&kd etc.; —
bâkde; — hed od. ia häkd), haken, mittelst
60 Haken od. Klammem befestigen; fassen.
HAKEN 10 HARREN
greifen etc, ; he häkd dat fast ; — dat hâkd Menschen adl Thier lediglieh in die Fergen
nêt gôd in 'ander ; — he h&kde mit sin Bchö- heissen kann.
fels in hör klêd. cf. anhaken, fasthaken, fer- hakkel-blok, Hackblock,
haken, inhakcn, umhaken, uphaken etc. Zu hakkele, Gehacke, Hackerei,
hake. 5 1. hakkelen, hakkeln, freg, JMcken; he
2. haken (Borkum), graben, hacken, um- hakkeld dat kört an klên. — Wfries, hackel-
hacken etc. — Nid, u. mnd, haken. Neben- jen. Davon : hakkeimest, Hackmesser,
form von hakken. 2. hakkelen, hakkeln, Jemandem im Win'
haken - sehon , wenn ein geschlachtetes ter beim SchlittschuJUaufen od. beim Fahren
Thier rein u. ausgeweidet u. abgebalgt am 10 mit dem Schneeschlitten von hinten auf die
Haken od. (von Schweinen) an der Leiter Fersen laufen od. fahren u. ihn dadurch
hängt, so nennen wir es hakenschôn (cf. beschädigen; daher Warnungsruf ^ eiliger
schon = rein, sauber etc.); dat swin wog SchlittschuJääufer etc.: ik hakkel di! — ik
hakenschôn 566 pund ; — fig. auch : nackt, hakkel di, wenn sie Gefahr laufen, den vor
bloss, arm etc.; sê hehben hum hakenschôn 15 ihnen Gehenden auf die Fersen od. Ha-
ûttrukken od. mâkd. cken zu rennen.
hak- od. hakkelflês, Hackfleisch, ge- od. \aSs}i»\'fih%^ Hackfleisch, gehacktes Fleisch;
zerhacktes Fleisch. hakkelflês is dûr. Diese Redensart wird
hak-hane, eine Haue od. Hacke zum auch in Bezug auf 2 hakkelen gebraucht^
Behacken des Bodens. 20 wenn Jemand einem Andern muihwUlig auf
hak-horn, Dimin. hakhôrntje, Schuhanr die Hacken od. Fersen fährt u. ihn do"
zieher von Hörn, welchen man zu diesem durch zu Fall u. Schaden bringt u, ihm
Behuf e hinter die Hacken in den Schuh dafür Schadenersaiz leisten muss,
steckt. hakkel-mest, Hackmesser.
1. hakke, hakk, hak, JBacA;e, Hau^e, Karst 25 hakken, hacken, hauen, schlafen, bicken,
etc. od. Werkzeug zum Hacken; gif mi de stossen, stechen, beissen, zerhacken, zerklei-
hakke od. hak äfen her, ik wil dat äfen lös- nern etc. ; he hakd d'r mit 't mest (od. de
hakken. — Nid. hak; mnld. hacke (securis^ bil, de beitcl, de hakker, de spâ [^paien],
ascia); nd. (Dähnert) hakke; mM. hacke desnabel, de tanden etc.) in; — he hakde
(Hacke, Axt) ; engl. hack. Zu hakken. Da- 80 dat gôd alP kört an klên ; — de erde od.
von (Diez, I, 5): ital. accia, azza; span. grund hakken, bz. umhakken; — kertaffela
hacha; port. facha, acha; prov. ache; franz. an kôl hakken (a. sie zerhacken u. zerklei-
hache (Axt, Beil) ; Vbm. : ital. acciare, franz. nern ; — b. die Erde um die Pßanzen herum-
hacher (klein hacken). hacken u. losmachen; de kertafiels matten
2. hakke. hakk, hak, a) Hacke, Ferse; 35 hakd od. anhakd worden); — du kanst na
ik sé hum lêfer de hakken as de tönen (Ze- H land gân un hakken de grand am ; —
?^en); — fan hakken to nakken; — én up plaggen hakken od. stäken; -j flês od. holt
de hakken sitten (Jemandem auf den Fer- etc. hakken; — he hakd altid ap hum lött
sen sitzen, ihn hart verfolgen) ; — b) Schuh- (nicht allein vom wirklichen hacken u. hauen,
od, Stiefelabsatz unter den Fersen; he dragt 40 sondern auch fig. in dem Sinn gebraucht,
Bükke (sölclie) hoge hakken ; — he haud mit dass ein he einen hum scharf tadelt od, ihn
de hak in de däle; — he stampd dat mit ausschilt u. auszankt, wie denn auch hik-
de hakken fast ; — c) Fersentheil des hakken in der Bedtg. : streiten, keifen, zan-
Strumpfes ; ik heb' de hasen al bit an de ken etc. gebraucht wird), Sprichw. : de göd
hakken klär. — Nid. hak ; mnld., bz. sächs., 45 hakd, de göd kakd, d. h., wer gut hackt od.
fries. hacke; nd. hakke. Beim Vergl. von kaut u. zerkleinert, der hol auch guten
lat. calx mit calcare, könnte auch dieses Stuhlgang. — Compos.: an-, be-, in-, of-,
Wort mit 1 hakke zu hakken (hauen, schta- um-, up-hakken etc. — Afries. hakia, hackia
gen, stossen etc.) gehören u. die Ferse (cf. in tohakia, d. i. ioh^klsi^Q, (zerhacken) ; wang.
auch griech. l&x [aus klax = calx?], lâktis, 50 häk; satl. häkje; w fries. haekjen; nd., nid.
laktizô) als ein stossendes, stampfendes Et- hakken; mnd., mnld. hacken; ahd. balg an
was aufgefasst sein, öbschon es, da calx (od. urspr. richtiger wohl hachjan, hachan,
schwerlich von calcare abgeleitet ist, auch nach maken [= ahd. machôn etc.] , haksei
möglich wäre, dass hakke (Ferse, Absatz) u. hakken /= ahd. pachan] zu rechnen);
nun mit hakken von derselben V stamnU. 65 mhd. hacken (hacken) u. amhd. hecchen;
Vergl. auch hile (Ferse), welches wahr- mhd. hecken, Präter. hacte (hacken, hauen,
scheinL mit calx von der y kal (schlagen, stechen etc.); ags. haccan; engl, hack;
stossen, stampfen etc.) stammt. schwed, hacka; dän, hakke. Es gehört
hakke-bîter, hakkenbiter, kleiner Hund wahrscheinl zur y (Bopp) cag* (pulsare,
der wegen seiner geringen Crrösse einem 60 ferire^ occidere), od, (Benfey) chagh (to
HAKKER 11 HAL-AFER HAL-OEFEH
kill), foélcJie Fick nach caks (sehen) = dat bér in ên häl ût; — hê dê (dêde, ihat)
caks' od. chaksh zu uriheüen cag schreiben 'n dûgtigen h&l ût de kann'; — in ên hâl
toürde u. urspr, (cf, caks od, chaksh aus (Zug, Strich) sin nâm schrîfen. — Nid.
ka^ = zend, ka^) wohl kag od. kak, hz. haaf; nd. (Br. Wb.) hsAl in hdküwmd (Zug-
Bkak, skag (cf. unter 2 kake, kakeln, kak- 5 wind), was nach dem dort erwähnten gleich-
ken u. auch unter 1 kaken am Schlüsse bedeutenden ^haling^ wohl hieher gehört u.
etc,, wonach auch wohl hakken mit hikken, von hal, hael (trocken etc., cf. unter halster)
kikken etc. zu einer Schdllwurzel kak od. ganz verschieden ist. Vergl. halen.
skak gehört) gelautet hat. Ob auch zend, 2. hal, Imperativ von halen.
j/ cag (zutheilen, abiheüen, zugeben, gewähr 10 3. bâl, Ha h l , Herd- od. Kessel-Haken,
ren etc.) hiemit identisch ist u. deren Bedtg. bz. die ganze verschiebbare hölzerne od.
(cf. dêly dêlen u, ags. brytta, Spender etc., eiserne, mit Zacken u. einem Sperrhdken
bryttiau, brytnian, spenden, austheilen, ver- versehene Hänge-Vorrichtung, od. die Kette
leihen etc. von breotan, brechen, zerbrechen, mit sammt dem Haken, worin Kessel u,
spalten, erschlagen, tödten etc. unter brêt, 15 2'op/ über dem Feuer Mngen ; de (der) hâl
brot etc.) urspr. : spalten, hauen, schneiden, is h&st dörsläten un to swak , nm de sware
theilen etc. war? Möglich ist dies wenig- kätel to dragen; — du mnst de h&l wat up-
stenÉ sehr gut, da geben, gewähren etc. körten, de pot hangd to digt up 't fdr. — ^
jedenfalls nicht die primitive u, sinnL Bedtg. Nid, haal ; mnd. hfil, hele. Mit den bei
dieser y ist. 20 Grimm (Wb. IV, 158) angefühHen For-
hakker, a) Pei-son die hackt ; — h) Ding men: hahl, hähl, hala, hagel, hohel, hol,
od. Werkzeug womit man Etwas hackt. — hael, hahle, hohl, höhl, hehl, hal, h&l, hêl
Compos. kertuffelhakker, flêshakker etc. aus ahd. hahala, hahila, hahla, hâia; mhd.
hak-lër, Hackenleder, Fersen- od. Ab- hahele, hahel, hael (Vorrichtung zum Auf-
satz-Leder, Hinterleder. 26 hängen; besonders Kesselhaken) von ahd.,
hak-mest, Hackmesser. goth. hahan (hängen), cf. hangen.
hak-säae, haksene, die Hacken- od, Fer- hSl, Hehl, HeinUichJceit, Geheimniss etc.
sensehne, bz. di^enige starke Sehne od. od. verhüllter, bedeckter Zustand, Etuxis was
Spannader, wdche sich hinten von der Ferse verhüUt, bedeckt u. verborgen ist u. bleiben
bis durch die Kniekehle am Bein hinauf- 30 soü; ik wil od. kan d'r gen häl ût maken,
zieht, weshalb denn auch unter haksäne bei dat nu dat nêt regt is. — Mnd. hale, hele;
den Pferden die Kniekehlensehne verstan- nd. (Br. Wb., II, 566) haal, hale; m?hd.
den wird; — de dQfela hebben fan nagt mm hftle, haele (das Verbergen, Verhehlen, Ver-
përdede haksäaen dörsDäden, so dat mi nn heimlichen etc. od, die Verhüllung, Ver-
anders niks afer blift, as de arme deren dôd- 35 deckung etc.). Mit ahd, häla (tegmen) u.
stäken to laten. hall, hftle; mhd, hftle, haele, hael (verhohlen,
haksel, Gehacktes, Zerhacktes, Zerklei- verborgen, bedeckt, verhiHU; heimlich schlei-
nertes ; Häcksel von Stroh, Heu etc., Hacker- sehend od. schlupfend, schlüpfrig, glatt);
ling. — Nid, haksei; nd, hakkels; mnd, mn^. (XtZ.^ hei (lubricus); an. hftll; ac^u;«^.,
hackeise. 40 dän. hal (dasselbe); mnd, hal (verborgen,
haksel-kiste, baksel-kîpe, haksel-mone, heimlich); Schweiz, hähl, hehl, hei (bedeckt,
Häckselkiste, HäckselbehaUer, Futterkiste, umwölkt) zu ahd. hölan, cf. 2 hälen. Dass
haksel-lade, haksellae, haksellâ, Lade übrigens mhd. hftle, ahd. hftla od. hftli, wie
od. Trog mit Schneidevorrichtung , um da- 2 hftl (u. wie Heyne unter Hehl in
mit Häckerling zu schneiden. 45 Grimm, Wb, IV, 785 behauptet) aus ha-
hakster, Frat^nsperson die hackt. Ha- hali contrahirt ist, kann ich beim Vergleich
ckerin. von Hehl zu hehlen, bz, von hal zu hä-
hSkster, s, äkster. len kaum annehtnen, da hehlen doch wohl
hSkstern, s. âkstem. zweifellos aus ahd. hëlan u. dies gewiss doch
hak-stttk, Fersenstück, Flicken an dem 50 nicht aus einem zu hftlan contrahirten ha-
Absatz von Schuh u. Stiefel, das Fersenstück halan, sondern aus urspr. halan entstand,
od. der Fersentheil am Strumpf, cf. fer- wenn es nicht etwa, nach dem Präter. hal
hakstokken. u. dem Subst. hnllft (Hülle) zu rechnen, aus
1. hal, Zug = trek, töge, kluk, sink etc., einem altern hilan (hal, hal, hulun) entstand,
als einmaliger Act des Holens od. Hebens, 55 1. häl-afer, bal-Qfer (Imper. von afer-
Ziehens etc.: de (der) hftl was to stark; dat halen), hole über, hole her- od. hinüber.
tau rêt d'r ran kört; — in ên od. mit én 2. hâl-afer, hâl-Qfer, Person die Alles
häl tmk (od. hol) he dat schip an de wal'; zu sich hinüber holt u. zieht, bz. an sich
— wen du nog ên dügtigen hftl deist, den rajft od. wenigstens im Stande ist solches
hebben wi de balke bog genug ; — he drunk 60 zu thun u. deshalb auch Alles unter sich
HAL-BOM 12 HALEN
hat u. Alles beherrschen wiU; daher auch: Die urspr. sinrU. Bedtg. der y germ, hal,
unverschämte Person, Mannweib, Hausty- idg. kal od. kar ist: Ton machen od, tr-
rann, Teufelsbraten etc.; ho Cod, sê) is bo gend einen Laut von sich geben, bz, tönen,
*n regten hälafer; — he hed aar so 'n häl- rauschen, hallen, lauten, schreien, rufen,
aferske fan 'n wîf, dat he sük hêl nêt ûk- 5 HdUoh od. Lärm machen etc. u. heisst da-
kern dfird, of he krigt wat up de soûte. her halôn von Hause aus soviel als : schreien,
heA-bom, Ha?Ubaum,Baumod.8tange,welche rufen, einen Schrei u. Buf ertönen lassen
quer durch den Schornstein liegt u. woran die oa, ein Geschrei erheben u. dadurch Jenian-
Herdkette etc. (cf 8 häl) befestig ist od. hängt. den herbeirufen u. holen od. an sich locken
halen (hale od. häl , halst, hâld etc. ; — 10 w. ziehen , woraus denn später die jetzigen
hol, holst, hol etc. ; — hâld, geholt), holen, Bedtgn. dieses Vbms. hervorgingen. Vergl.
ziehen, raffen, reissen, schleppen, bringen Fick, 1, 41, y 2 kar (rufen, nennen), bz,
etc.; bringen, gebären; wen du nêt bäter skr. kar, carkarti (rühmen, erwähnen, ge-
halen (ziehen, anholen, anziehen, reissen etc.) denken), kam (Sänger, Barde), karkari (ftial-
kanst, den lät 't man lêfer lös; — häl' dat 15 lendes Instrument), krakara (eine Art Beb-
Bchip an de wal; — ik hol (zog, riss etc.) huhn); griech. kaJeö (rufen, netinen, anru^
fast an; — he h61 hum de här ût de kop; fen, anholen, herbeirufen, zusammenrufen,
— is din fader in hûs? na! ik wil hum äfen berufen, zum Kriege od. zum Gericht rufen
halen (holen, herbeirufen etc.); — sê halen u. laden, vorladen), kérnks (Ausrufer, He-
hum fürt (sie holen, fähren, bringen ihn 20 rold), karkairö (hallen, dröhnen), korkorûgé
fort) ; — sê halen hum up (sie bringen ihn (Kollern, Kriegslärm) etc. ; kU. calare (ru-
auf, führen ihn ins Gefängniss etc.); — de fen etc.), sowie ahd. hëllan (tönen etc., cf
dttfel schal di halen (holen, wegholen etc.); 1 hälen u. hei, heller etc.) u. dazu die von
— häl dat tau an; — gä hen an häl (hole, kar (welche als Schallwurzel eigentlich ntir
bringe) mi 'n fless her ; ~ du kanst de 25 irgend einen beliebigen Ton od. ScJiall nach-
kinder äfen fan de schôl halen ; — he hol ahmt u. eigentlich nicht mit sonare, sondern
(hoUe, zog, brachte, schleppte etc.) 't all b! mit sonus Übersetzt werden müsste, weü sie
'nander, wat d'r man to hebben was ; — he erst durch die wirkliche Weiterbtlduna zu
häld (zieht, reisst, rafft etc.) 't all' na sük, einem Thätigkeitswort die Bedtg.: Schall
wat he man to faten krigen kan; — he hol 30 [od. kar, Iqri, kal] machen, bz. selbst
(hotte, raubte, stahl etc.) hum de appels ût schallen od. den wirklich geschehenden
de tun ; — sê hebben mi 't geld an gôd all' u. zu Gehör kommenden SchaU ausdrückt)
ofhäld (mir sämmüiches Geld u. Gttt abge- weitergebildete y kark, krik, krakati (tönen,
hoiU, bz. betrügeriscJier u. heimlicherweise lachen, krächzen), bz. skr. kark, karkati
abgenommen u. gestohlen); — he häld mit 85 (lachen), kraksh (brausen, tosen), u>ovon
sin fertelsels altid so lajik ût, dat man 't auch griech. krékô (klatschen, schUigen,
hast hêl nêt oftöfen kan; — he häld (zieht, klopfen; mit den Flügeln klatschen u. einen
dehnt etc.) dat in de langte; — dat is to Ton hervorbringen; ein tönendes Instru-
lank ûthald (ausgeholt, in die Länge gezo- ment schlagen u. zum Tönen bringen, spie-
aen u. gedehnt etc.); — sé hed fan nagt 'n 40 len etc.), klaggé (Ton, Klang, SchaU, Schrei)
Kind häld (ein Kind geholt od. geboren); u. lat. clangere, clangor etc.j lit. krakiu,
— he hed 'n frô , de gôd is to kinder ha- krakti (brausen von der See), krankia (krach-
len (zu gebären, bz. zur Welt zu brin- zen), kslav. krakati (krähen) etc. stammen
gen), man anders dögt sé 6k nargonds to. u. wobei es denn fast gar nicht von der
Sprichw.: ^häl an Jan! 't is 'n bulkalf**, 45 Hand zu weisen ist, dass ausser lachen
d. h. ziehe, zerre, reisse tüchtig an, denn es (goth. hlahjan) etc. auch die germ. Wörter:
ist ein Stierkalb, bz. ein starkes mächtiges krachen, krähen, krächzen u. klak
Kalb. Compo5. ; aferhalen, anhalen, bihalen, etc. dieser y angehören. Weiter vergl. (Bopp)
ferhalen, henhalen, herhalen, inhalen, naha- y kal (sonare; numerare), bz. (Benfey)
len, ofhalen, uphalen, umhalen, weghalen. — 50 neben kal (to sound , to account) aiAch lud
Nd., mnd., nid. halen ; mnld. haelen (ferre, (to impel, durch Buf ermuntern u. antrei-
adferre, accersire, vocare); afries. (Het- ben; to provôk, herausrufen, hervorrufen,
tema, v. Bichthofen) hala, halia; satl. herausfordern; to utter, sich äussern, aus-
halia; wfries. halje u. (Japix) heHjen; sprechen; to rechen, rechnen, zählen, auf-
nfries. (Out zen) helle (rufen); as. halôn 55 zählen etc.; to perceive, vernehmen od. hö-
(herbeirufen, bringen, holen; fortführen); ren einen Laut, wahrnehmen etc.) u. andere
ahd. halôn, holôn, holen; mhd. holen, holn aus sonare hervorgegangene Begriffe dieser
(berufen, herbeibringen; holen, ergreifen, an y, zu welcher (u. nicht zu 1 kal, tönen,
sich nehmen). Davon (Di ez, 1,236): span. rauschen, rufen, nennen, zählen etc.) Ben-
halar; franz. haier; prov. alar (ziehen etc.), ^ fey aber auch ahd. halôn stettt. Vergleicht
BAELEN fiELSN IS HALF
man nun weiter unter galm t4. galp die aus : nach die y kar (brennen) sich aus kar (so*
schreien, rufen ^ singen etc, Tiervorgehenden Dare, cf. 2 u. 4 kar bei Fick, I, 41—^)
Bedtgn.: Zaubergesänge singen u. dadurch entwickelte, wobei noch su erwähnen ist,
bezaubern u. bestricken etc, u. beapräken dass Fick auch die europ, V kal (hüüen,
(besprechen, bezaubern, behexen etc.), so ist b hehlen) mit skr, kalana (Fleck), kklA (blau-
es wohl zweifellos, dass an. hol (Rtihmen, schwarz), käli (schwarze Farbe, Schwärze,
Prahlen etc.), hoela (rühmen, loben); ags. schwarz aufziehende Wolkenmasse) etc, zu
hol (loquela inanis, calumnia); goth. hôlôn; idg, kara, karana (schwarz , dunkel) ver-
ahd. huo^an (trügen, täuschen) zu halÔD, gleicht, jedoch diese Wörter, trotzdem er sie
huol in der urspr, Bedtg.: schreien, rufen 10 unter 4 kar (brennen, flammen) auffuhrt,
etc, gehören u, demnach auch griech. kéleô von einer y skar (bedecken) ableitet, die
(bezaubern, betrügen) entweder von kaleö meines Wissens jedoch nirgends in dieser
(rufen etc.), od, doch mit diesem von der y Bedtg. belegt ist. Vergl. auch noch unter
kal abgeleitet werden mitös. gulf am Schlüsse.
1. bälen, belen. Nur in gehälen (zustim- 15 häler, HeUer; w&r gin hälers sunt, d&r
men, seine Stimme zu Mwas geben etc.). sunt ôk gin stälers; — 'n häler is slimmer
Die Grdbdtg. ist (cf. gehälen etc. = ahd. as 'n dêf ; — häler an dêf hören mit 'nan-
gihellan, zusammenklingen, übereinstimmen) der an ên galg'. — Wang. (Ehrentrau t,
auch: tönen, schallen etc. u. gehört es I, 371) hiller.
wie halen zur y kal. 20 half, halb, mitten, in der Mitte, bis zur
2. hälen (häle, halst, häld etc. ; — hâlde Mitte, bis zur Mitte^ hin etc, ; der eine Theil
etc. ; hed hâld) , hehUn, bergen, verbergen, od, die eine Seite von einem in zwei gleiche
verheimlichen etc.; — ferhälen, verhehlen, Theile zerlegten od. als zerlegt gedachten
verbergen etc.; — ferhalen, ferholen (ver- Etwas = ein Zweitel od. die Hälfte; ge-
höhten, verborgen etc.) ; — he häld (birgt, 25 iheilt, theilweise etc., als Gegensatz von voU
verheimlicht, verhiiUt od. verschweigt) mi dat od. ganz etc. ; snt' dat bröd (de appel , dat
— Sprichw.: de häld is slimmer as 'n dêf; ûés etc.) half dör an gif mî de êne hälfte,
— hälen is slimmer as stälen. — Nd. (Däh den kanst du de andere holden ; — dat mest
nert, Br. Wb, etc.) hälen, helen; mnd., sitt d'r erst half in; — um half ("ilfit^e^ sep-
nid., mnld, helen ; (rfries. heia ; as., ags, he- 80 tember ; — dat is d'r nog man half dör ; —
hm; ahd, hêlan, holen; mhd, holen, höln. häP man erst 'n half bröd; — twê hälfe
Mit (cf Fick, I, 527) griech, kaliôs, kaliä punden maken ên gans pnnd; — de hälfe
etc. ; lat, celare, cella, culo (in occulo) etc., dag is hen ; — am half-twalfe kam ik bi di ;
sowie weiter mit helle, helm^ hille, hfille etc. — de klokk sleid half; — wat half is, is
zu einer y kal, kar (decken, schützen, he- 85 nêt gans; — he deid sin wark man half;
decken, verbergen, verhüllen etc.), die je- — ho hed d'r man sin hälfe flit up d&n; —
doch im Skr. in dieser Bedtg. nicht vor- 't is nig half un nig gans; — da best dar
kommt, während sie nach zend, karana ôk wer man half wark (Halbwerk, halbes od.
(Schutzmittel der Beine, Beinkleid) zu ur- unvoUkomtnenes Werk etc.) mâkd; — hälfe
theHen im Zend, vielleicht vorhanden war, 40 sön- an firdagen süflt gen regte sön- au ftr-
Möglicherweise ist es jedoch dieselbe y kar, dagen ; — he is man so 'n halfen (halber,
kal wie von halen u. 1 hälen, die sehr leicht nicht voller u. ganzer etc.) kerel ; — ik was
aus rauschen, krachen, prasseln, knistern, halfdôd un of; — dat kind is half min lä-
singen, tönen (cf. galm u. gar wegen der y fend ; — he is half dûfel, half minsk ; —
ghar, sowie auch ahd. singan, singen, tönen, 45 kalfflês is man half fies ; dat steid nêt bi de
klingen; einen singenden, knisternden Ton ribben; — ik was half unhalf sinns um mit
hervorbringen etc. , wovon sich eben das to gän etc. ; cf. weiter die Compos,
Vbm, sengen = aM. sangjan als Gaus. Dass das Wort half (nd., mnd., nid.,
von singan herschreibt) etc. die Bedtg. : bren- mnld., as., schwed. half; afries. half, hal ;
nen, flammen (auch die Flamme singt be- 50 wfries. heal, heale; satl. hale; ags. healf;
kanntlich) etc. u. hieraus wieder die von: an. hâlfr; schwed. half; dän. halv; goth.
rauchen, qualmen, dunsten, durch Bauch halbs; ahd. halb, halp; mhd, halp) im Ge-
verfinstern u. verhüllen, verdunkeln, ver- gensatz zu gans steht u, es urspr, die Be-
decken etc, entwickeln konnte, icie denn un- dtg. : ge- od, zertheilt, zerschnitten, durch-
ser blak (schwarze Dinte od, Schwärze), 55 schnitten, in Zweien zerlegt etc, hatte, ist
bUken (rauchend u, qualmend brennen, wohl fast als sicher anzunehmen u. dürfte
Bauch machen, qualmen) mit blank, blinken es demnach wohl mit lat. carpere u. harfst
u. blaker (Leuchter) zu einer y bhragh zu einer y karp, kalp (spalten, theüen,
(glänzen, brennen etc.) gehört, die wahr- schneiden etc.) gehören, die vielleicht aus
scheitU. auch y von bräkcn ist u. wo so- 60 einer von idg, skar (schneiden etc., cf.
HALf'-AFEims^I^ 14 OaLU
schären) erweiterten y skarp (cf, Bcharp = hangen, de ik wol ferkopen wil. ^ SchereK
schneidend, schneidig , scharf etc) hervor- von Wittwen, die sich wieder verheirathen ;
ging u. worüber unter scharp u. harfst Wei- he hed 'n halfsläten frô namen.
teres zu vergleichen ist. Vergleicht man half-söfen, a) halb Sieben; — b) betruti-
übrigens das kU. sémi u. skr. sâmi (Jialb), 5 ken etc.; he is halfsOfen. — Ob es in der
be. dass dieses Wort wahrscheinl. das zweite, letzten Bedtg. aus nd. (Br. Wb.) hidv söe
zu einem Ersten passenden u. stimmenden wegen (halb gahr- od. Tuüb fertig sein) ent-
od. gehörenden, bedeutet, so würde das Thema stand ?
halba formell u. begrifflich auch mit skr. half-säster, Halbschwester.
kâlpa (similis) stimmen, was zur j/ kalp 10 hälfte, bfilft, HälfU, Theil, Seite etc.;
(recht od. gleich u. äJmlich machen, od. wat de hälft schâld, schäld f8l; — de êne
urspr. wohl: beschneiden, behauen, glatt u. hälfte (Theil, Seite) is groter un dikker as
eben machen [cf. karp od. kalp, spalten, de andere; — up sin êne hälfte löpd ho
hauen^ schneiden etc.], gleich machen^ in kram.
gleiche Theile zerlegen etc.) gehört. 15 half-ÛP, balf-ûrtje, halbe Stunde, haXbes
balf-afends-gift , die MiUel-Abends-Filt- Stündchen,
teruna; gewöhnlich um 7 Uhr Abends. balf-wassen, balf-wussen, Äafö erwacÄ««t ;
hair-bakken. halbgebacken, halbgahr; fig. he was man so 'n halfwussen fent, do drôg
haW/ertig, unfertig etc.; 't is man so *n half- ho de kop al so bog.
bakken köre]. 20 balf-wetend, balf-wêten, haXbwissend^
hilf-brüer, Halbbruder. halbverständig, halbklug, nicht recht ge-
hilf«, Halbe, nd. der eine Theil, bz. die scheut, närrisch, kindisch etc.; da mnst wat
eine Heite eines Ganzen; gif mî 'n halte od. mit hum tosen, da wêtst wol, he is man so
hulfwn; - • de An« half« is groter as do an- wat halfwêtend. Redensart: ho is so klôk,
d#m rf. hälfte u. weiter: 26 as 'n halfwéten kalf.
bilflill. h(Uhenj von »eilen, wegen etc., in hallarm, i. j. allarm.
allwiibalfi«n , b«half«tn, mloMntbalfcm etc., ballen, haUen, schalen, tönen etc.; dat
V0ful, unttir fw-biilfKM. halld dör 't ganse hûs. cf. 1 hei u. halen,
Mlfuf-bandM. zur halben Hand, nicht so gehälen etc.
ganz recht, halb u. halb, ungefähr etc.; ik 30 1. balm, Halm, Stengel etc. der Gräser
UHU (i'r man balftirhands h\ kamen; — ik od. Orasarten; de rogge up de balm ferko-
kaii dat iimn balfi^rbands gftd hftlen; — dat pen laten; — de balms (die Halme) fan 't
kau Ml Utk\MmuU gäii. körn sunt fan 't j&r fSl langor as anders;
kalfAr-wItfiillN, bilfwIgMf halbwegez, halb — benthalm, strôhalm, grashalm etc. — Nid,,
u, halb 0tt!. 85 mnld. balm, Plur. halmen; nd., mnd. balm^
klkttê-uw\ünkQfMf halbe Hvhweinsköpfej Plur. halmen u. helmcr (calamus); nfries.
scher zh. u. fig,: aie beiden Fraekuchösse od. balm (Langstroh, Bachstroh, od. wie wir
FraMügel. sagen „dak**); ags. healm ; engl, balm, haulm ;
bair*lak«n-linniin, auch nopllnnen ge- an. hâlmr (Stroh, Streu); norw. balm u.
nannt; Leinen welches halb aus gutem 40 provinziell h9L&\m,\iiiBm\ schwed., dän.h&lm;
Fiachzgarn u, halb aus Nojtpgarn (knoteri- ahd., mhd. balm (Halm; Schreibrohr). Mit
gern, aus lieede gesponnenem Garn) ge- griech. kalamé (Halm); kâlâmos (Bohr,
webt ist. Schilf) ; lat. calamus u. calmus ; kslav. slama
balf-linnen. Halb- Leinen, Leinwand, bei (Halm); leU. salms (dasselbe) u. vielleicht
welcher die Kette aus Kattungarn u, der 45 auch skr. (Ben feg) kalama (eine Beisart)
JtHnscJUag aus Leinengarn besteht, od. (Both u. Böhtling) kalamas (das-
balf-raa, balfrôêi Ifalh-Trauer. selbe u. auch „Schreibrohr*^) , sowie ved.
half-rauN-kled, Halbtrauerkleid. (Orassmann) ^ara (Bohr) entweder von
balf-sebêd, Halbscheid, abgeschiedene V kar, kal (rauschen etc., cf. halen) od.
Hälfte, halber Theil. 50 kar, kal (bewegen, hin u, her bewegen,
balf-sibbe, s. unter sibbe. schwirren, schwanken, zittern, vibriren etc.,
balf-slaebtig, halbschlächtig, zwitterartia, bz. bewegen, treiben etc., bewegen vor od,
zwischen zwei Geschlechtern od. Arten mt^ heraus, treiben aus, wachsen, spriessen etc.,
ten inne stehend. cf. }/ 1 kal bei Bopp in der Bedtg. sonare
balf-slag, Zwitter, Zwitterding, Unvoü- 55 etc. u. 2 kal in der von: agitare, concutere,
kommenes, Etwas was nicht für voll passi- vibrare etc.), wenn es niclU etwa mit 2 hä-
ren kann etc.; *t is man 'n halfslag kind len, helle, heim etc. u. lat. celare, clam u.
od. pérd. calim etc. zu der für diese Wörter anzu'
half-släten. halb verschlissen, halb abge- setzenden y kar, kal (decken, bedecken^
nutzt; ik heb' nog so 'n halfsläten bttks 60 schirmen, schützen etc.) gehört. Für die
HALM 15 HALM
Äbleäung von der y kal (sonare) scheint Knochen bedeckt u. eine HMe u, Schute
der umstand eu sprechen y dass das goth. der Knochen ist,
ratis (Rohr, Schilf, Eieth od, k&lamos) mit 2. halm, das nSchott** od, die höUeme
nhd, Rausch u, rauschen u. unserm Wand, welches die Vieh- u, Pferdeställe
rûsen u. rûsig (geräuschig ^ lärmend, laui, 5 seitwärts einfasst, bs, die eineeinen StäUe
unruhig etc.) auf ein Vbm. riusan (so- von einander scheidet, Compos,: kô-halm^
nare) eurückeugehen u, demnach raus, die Kuhstallwand; — pêrde-halm, Pf er-
Thema rausa, ein im Winde rauschen- desi<iUwand, od, wörÜ, entweder: Kuh-,
des Etwas eu bedeuten scheint, eine Bedtg., Pf er d- Scheide , bz, Kuh-, Pferd- Scheidung
welche auch dem Worte: ahd, hriot etc., 10 etc, — od, Kuh-, Pferd-Wand, be, Kuh-,
ags, hre&d (Rieth, Schilfrohr etc, cf, reit Pferd- Einfassung, da holm sowohl ein seh ei-
cd, reith) möglicherweise zu Grunde liegt, dendes, theilendes u, trennendes,
da es sehr leicht mit ahd, hrôm, hruom etc.; als auch ein einfassendes, umfassen-
ags, hreâm (clamor, Geschrei, Lob, Ruhm) deSy einschliessendes u, schützen-
zu einer u, derselben y gehören kann, die 15 des (cf, schott etc.) Etwas ist. Vergleicht
auch urspr, die Bedtg. sonare Jiatte u, auch man, dass wir statt Bülf, sülfst, sülfea (selb,
das mnld, (KU,) heim (echo, sonuB resal- selbst, selber) in der Regel sülm (ik kam
tans) u, helmen (resonsjce etc.) mit nhd, ha l- sülm bi di; — dat fersteid sQk fan sülm)
len zu der y kal (sonare) gehört. Für die sagen u. dass das mnd. heim; nhd, (Grimm,
Ableitung von der y kal (bewegen, vibriren 20 Wb.) tnhd, halm, heim (manabrium, capu-
etc, od, bewegen, treiben etc.) u. einen Zu- lam); halm, halmo, helmo etc. in ahd, joh-
sammenhang mit skr, éalati (er bewegt sich) halm, johhalmo, johhelmo etc. ; mhd. giech-
kalayati (treibt), griech. kéllein (bewegen, helme (loram, Jochriemen etc., Riemen od.
treiben), bz. mit lat. celsus, excello, culmen Seil am Joch zur Lenkung u, Steurung der
(da die Chrdbdtg. bewegen etc.. wie beiy 26 Rinder) wahrscheinl. mit nhd. (Grimm,
ar, gleich in die von sich erneben etc. Wb.) helb, helf; ahd. halp, halap; mM.
übergeht cf, risen, reisen etc.) etc. u, dem halp; bayr. halb, helb; mnd, (Seh. u, L)
OS. holm (Berg, Hügel); ags, hvU« hill (HUh hel?e, helf, helft; mnld, (KU.) helve (ma-
gel, cf. 3 hei) etc. spricht aber der Umstand, nabrium. Stiel, Griff, Handhabe), sowie half
dMS man halm auch als das vom Winde 30 in Halfter (capistrum, camas) aus einer u.
bewegte, wogende, schwankende, derselben Chraform hervorging, in dem das
vibrirende etc. od. aitch als das trei- „m^ in halm (manabrium, cf, halter, hälter)
bende, sprossende, spriessende, der Ableitung zufaüt u, das auslautende „p*^
sich aiM dem Boden erhebende Etwas der dafür anzusetzenden germ, y halp, half,
deuten kann (cf. Fick, III, 70), während 35 halb in halm od. halma vielleicht ausfiel,
für den Zusammenhang mit der für hälen, sowie femer, dass auch an, helmingr für
helle, heim etc. u. lat. celare etc. anzu- helfningr (Hälfte) vorkommt u. darnach
setzenden y kar, kal (decken, bedecken etc.) halm od. halma (manabrium etc.) vielleicht
das zu sprechen scheint, dass Stroh u, Rohr, aus einer urspr. vollen Form hidpna, halfna
bz. Schilf auch bei uns mit dak (Dach, Be- 40 od. halpni etc. entstand, so wäre denkbar,
deckung. Deckendes) bezeichnet wird u. dass dass dieses halm (als Scheidewand, od, Et-
aueh Btrô (Stroh) = an, strâ (Stroh, Stroh- was was einen gegebenen Raum in zwei
halm) ete, münM, streuen u. Streu etc. od. mehrere gleich grosse Theüe zerlegt)
in der Weise zusammenJiängt, weil streuen sich von halfen = ahd, (halbjan), mhd, hal-
die Bedtg,: werfen über Etwas hin 45 ben (dimidiare) ableitete, od. dass es mit
hat u. demnach strô aus der urspr. Bedtg. : halm u, halp, Handgriff, Stiel etc, (mit dem
üeberwurf, od. das über Etwas hin- es meiner AnsicJU nach direct nichts ge-
geworfene die Bedtg.: Deckendes, mein hat) von einer u. derselben j/ stammt.
Decke, Dach, Schutz etc, entwickelte. nämlich von derselben j/ kalp wie helpen
Dass demnach halm mit heim u. hälen (heh- 50 (helfen), welche unter andern ausser: rich-
ten) etc, eonnex sein kann , ist klar u, ist ten, einrichten, ordnen etc., auch die Bedtg, :
dieserhalb auch die von y pa (greifen, fas- eintheilen, vertheilen etc, hat u, wovon dann
een, halten, retten, schützen, decken etc.) er- halm als das Eintheilende sich auch ab-
weiterte y pal, p&l (servare, tueri) zu ver- leiten Hesse, Vergleicht man übrigens das
gleichen, wovon palâ (a. caro, od. das die 55 ahd. halmo in joh-halmo, so scheint es
Knochen Bedeckende, Einhüllende, Um- meiner AnsicJU nach doch sehr bedenk-
schliessende etc.; — b. Btramen, als Be- lieh, um bei diesem Worte eine durch
deckendes, Dach) stammt, wie desgl. auch NidUs erwiesene Ableitung von einer
lat palea, franz. paille u, möglich auch germ. y halp, bz, eine directe Verwandt-
wohl unser nés, flêsk, als dasjenige, was die 60 schaft mit and, halp (manubrium etc.) vor*
HALHER 16 BALS
auszusetzen, zumal da dieses Wort in der sehen Kopf u, Bumpf lebender Geschöpfe^
Bedtg, Lenkseil od, das Etwas, womit od. auch: Genick, Kehle etc.; he hed 'n
man das Gespann (Joch) lenkt u. steuert körten (od. langen, dikken, dünnen etc.) hals^
doch fast zweifellos mit an. hjâlm, engl. u. — he f&td hör um de hals ; — ho hed hör
mnd. heim (Steuer, Buder; engl, auch Steu- 5 an de hals (kann sie nicht wieder los wer-
ermann, Lenker, cf. 3 heim) identisch u. den); — de hed sük d&r ôk wat up de halfl
dann mit halp (manubrium) doch schwerlich h&ld; — he géf hum 'n drei' (od. slag) an
verwandt ist. Erwägt man aber die vielen de hals; — he môk (machte) so 'n langen
Bedtgn. der y kar, kal u. namentlich die hals (streckte den Hals aus u. damit den
auch unter 1 halm erwähnte Bedtg.: trei- 10 Kopf vor, um besser sehen zu können, bz.
ben (wonach 1 halm auch urspr.: Spross, aus Nettgierde); — he lâd^t Buk fSls to £51
Trieb, Gesprossenes etc. sein kann, ebenso up de hsüs (Nacken); — wat brûkst du dt
toie 1 heim =: arundo u. ved. ^ro = sa- dat up de hals halen ? — 't geid hum an de
charum sara) u. dass wir drifen geradezu hals (Leben); — he hedsQk de hals (Hals od.
in der Bedtg.: die Pferde, bz. den Wa- 16 Kehle) ûtsnäden; — hê smôrd hum de hiÜB
gen lenken etc. gebrauchen, so ist es klar, to od. of; — ik drei' di düfel de hals um,
dass ahd. halmo (Lenkseil) u. an. hjalm, wen du mi wer kumst; — he hed sOk de
engl, heim etc. (Steuer, Steurer etc.) sich hals (Hals od. Genick) braken; — he brekd
auch ebensogut wie 1 halm von der y kar, bz. nog insen hals un ben ; — dat kan de hals
skr. kal, halayati (treiben, antreiben, treiben 20 nêt kosten ; — he störtede (od. ûög) hals
wohin, Bichtung geben wohin etc.) ableiten afer kop in 't water; — dat geid bi hum
lassen u. dass es dann durchaus nicht nö- altid hals afer kop (mit Ueberstürzung u.
thig ist, um mit M. Heyne (cf. Grimm, jäher Hast etc.); — he môk hids afer kop,
Wb. IV, 240) das ahd. halmo in johhalmo dat he fürt kwam ; — dat mut bi hum altid
mit halp (manubrium) u. half in Halfter 25 alP dör de hals (Kehk, Gurgel etc.); — de
zu identificiren, bz. halmo auch mit diesen hals (Kehle, Gurgel, ScMund, Speiseröhre,
Wörtern von der für Letztere anzusetzenden Luftröhre etc.) sit mi h&st digt od. is mi
y halp, bz. kalp abzuleiten, welche in der answullen; — ik heb' 'n bunke (Knochen)
Grdbdtg.: binden (schliessen, fügen, pas- in d' hals fastsitten; — d'r is ml wat in de
sen, passlich, geschickt u. dienlich sein, 80 ferkerde hals (Luftröhre) kamen; — b) bei
wozu dienen, helfen) od. greifen, fassen leblosen Dingen das dünne, lange, gerade
(haUen, retten, tragen etc.) sowohl die V od. gebogene Zwischen-Ende zwischen Kopf
von halfter u. helpen, als auch von halp u. Bumpf; das dünne, gerade od', gebogene,
(manubrium) ist, wie ja aus fassen ausser vorgestreckte Ende von Etwas; eine runde,
halten etc. auch die Bedtg.: fesseln, bin- 85 röhrenartige od. trichterförmige Erweite-
den, bz. umfassen, umschliessen, zusammen- rung; in der Nautik auch ein Tau an den
fassen, vereinigen, verbinden, schliessen etc. untern Ecken der Segel, um diese anzuho-
von selbst hervorgehen. Unser 2 halm nun len u. zu befestigen; hals faa de flesse; —
aber betr., Hesse sich dies auch leicht mit hals fan de auker; — hals fan 'n haken; —
2 heim von helan (bergen, sichern, schützen 40 hals fan 'u knê od. knêstük (die Krüm-
etc.) ableiten, weil es als Wand (cf. schott mung od. gebogene Stelle zwischen den En-
u. schütt) auch ein Schutzding ist u. eine den eines Knies); — de hals fan de keller;
Wand ein Etwas schützend umgiebt u. es — hals fan 'n kette od. tau (die rténde End-
auch verdeckt. Öffnung od. der breite Bing vorne an der
halmer od. balmer-pâl, der Pfahl woran 45 Kette etc , um ein Anderes darin zu haken
die Zwischenwand der Ställe od. die Stall- u. zu befestigen); — de halsen fan de seils
wand (2 halm) vorn u. hinten befestigt ist. (Segel, cf. Bobrik, naut. Wb,).
An denjenigen halraer, der an der Mauer In Compos. auch = Person, wie z. B,
steht, wird zugleich auch der hölzerne An- tn: gitshals, slûkhals, rarhals etc. — Nd.,
ker befestigt, der das Ausweichen der Mauer 50 mnd., nid., mnld. hals ; afries., satl., wfries.
verhindert. hals; as. hals; etigl. (selten [cf. Lucas] ^ ge-
halm-sehott, halmer-sehott ; i. q. 2 halm wohnlich neck) halse u. (in healsfang, Hals-
u. eigentlich ein Pleonasmus, da halm selbst eisen) heals; ags. hals, heals (collum, prora
schon die Bedtg. „Wand" od. „Zwischen- navis); an. hals (collum, monticulus oblon-
wand" hat. 65 gus, prora na?is, pes veli anterior) ; schwed.,
hal-rek, hal-stok, Stock od. Stange mit dän. hals; goth, ahd., mhd. hals (Hals;
einem Haken (s. 2 häl) zum Heranziehen schmal fortlaufende, an einen Berg sich an-
u. Festhcdten. schliessende Anihöhe; Landzunge). Das
hals (Plur. halsen), Hals; a) das kürzere Thema halsa (Grdform kalsa od. karsa)
od. längere, scManke u. biegsame Glied zwi- 60 bietet in den sonstigen idg. Sprachen kein
HALS-ADER 17 HALS-GAT
in gleicher od, ähnlicher Wme zur müht, arbeitet, reisst etc.) sük of^ dat he kl&r
Hchung dar, es sei denn, dassuU, col- wôrd ; — sê halsen (bürden etc.) hum fOJs
US colsum entstand, was indessen nicht to f8] up ; — sê kamen ên mit 't hei so fei
uumsen ist, Dass es zu einer y kor, up de hals, dat dV hêl gen halsen tagen is,
^hart , ist wohl zweifellos. Unsicher 5 um *t weg to bargen ; ~ sê halsden (halsten,
\ ist es jedenfalls, welchen Begriff die umhalsten, umsMangen, umfassten, balgten
einfachen Sprachbildner mit dem etc.) sük; — wi willen 't schip halsen (vor
9 hals od, halsa, kalsa verbanden, wie dem Winde wenden, cf. Bobrik, naut.
schon daraus hervorgeht^ dass M, Wb.) laten; *t weid to hart, as dat wi H
fie (cf, hals im Grimmischen Wb,) 10 dor de wind krîgen. Compos.: kathalsen,
e Bedtg.: ragen, vorragen, sich erhe- umhalsen. — Nid. halzen (vor dem Winde
weh stehen etc., bz. an eine Verwandt- wenden; fig. sich abmühen etc.); mnld. hal-
i mit lat, celsus etc. denkt, während sen (vorare, devorare, glutire etc.)» halsen,
; (II, 58) es von kal (recellere) ab- helscn (amplecti etc.), halsen (magno cona-
u. es doch klar ist, dass man beihsüs 15 mine niti); nd, (Dähnert) halsen, halsen
ebensogut an die Grdbdtg, : „b i e g e n*' (umfassen, umarmen etc.), (Br. Wb.,
n kann, weil dieses ^hals** genannte Schütze) halsselen (mit Jemandem [sich]
k doch auch sehr biegsam u, be- herumzerren, Lust u. Mühe haben mit, sich
ich od. schlank etc. ist, Dass die- quälen etc.); mnd. (Seh. u. L.) halsen (um
xh man sowohl (d. h. wenn man an- 20 den Hals od. das Leben bringen) ; ahd, hal-
?» will, dass hals das Vorragende, od. san, helsen, halâên, halsôn; mhd. halsen, hel-
ïber ein anderes Etioas Erhebende be- sen ; as. helsjan (amplecti) ; ags, healsjan,
•) an eine Verwandtschaft mit griech, halG^an (amplecti, obsecrare) ; engl, halse (um-
etc. u. skr. yira, ^iras (Haupt, Kopf) armen); isl, hâlsa (corripcre vela; serrando
n kann, wozu Fick (II, 53) auch 25 vacillare alinea; amplecti) ; nort^. halsa (cor-
errix u. (I, 434) an, hjarsi (Kopf) ripere vela, d. h, die Segel mit dem hals
od, dass man hals auch mit 1 halm [s, unter hals] genannten dünnen Tauen zu-
. culmus, culmen, celsus etc. (Fick, sammenschnüren etc.) ; dän, h&he (dcisselbe) ;
70) von der }/ kar, kal (treiben, spros- schwed, halsa (umhalsen, umarmen). Be-
wachsen, sich erheben etc.) ableiten 30 züglich des engl, halse (begrüssen, beschwö-
, ist klar, während andererseits hals ren) sei übrigens noch bemerkt, dass dies
rwegliches, biegsames, schlankes Etwas mit halse (umarmen) durcJhaus unverwanc^
zu einer j/ kar (bewegen, hin u. her ist, sondern aus ags, häl^an, haelsjan ("For-
cen, schwanken, biegen, krümmen etc,) bedeutung nehmen od. suchen, beschwören,
werden konnte, die auch möglicher- 85 obsecrare) = ahd. heilisôn, heilesôn, heil-
für 1 halm zu Grunde zu legen ist, sôn, hêlison; mhd, heilsen (augurare, ex-
es Erachtens würde indessen für hals piare) hervorging u. demnach mit an, heilsa
testen die Grdbdtg,: ziehen, dehnen, (grüssen, begrüssen); schwed., norw, heisa;
:en etc. passen , in welcher Bedtg, je- dän. hilse (grüssen) identisch ist u. wie an,
meines Wissens keine j/ belegt ist, 40 heilsa (Glück, Wohlergehen), heilsu in heilsu-
ist wie bei skr. kfka (Kehlkopf); gjöf (Heilsgabe) u, ags, hälsung (Beschwö-
krûku (Hals) von der bereits unter rung, Gebet), häletan (grüssen) u, hael
erwähnten V kark, krak (Fick, I, (Gruss, Vorbedeutung), hals, heâls (Heil,
%uch bei hals an eine Ableitung von Glück etc.) etc. zu hael, häl (hetl, cf. hêl)
^ kar, kal , germ. hal (cf halen) zu 45 gehört, wobei denn wohl anzunehmen ist, dass
n? ags, h&l^an od, hälsian urspr. die Bedtg.:
8-ader, Halsader. a) Heü u. Glück suchen, um Heil u. Glück
8-afer, halsüber, rückwärts etc. ; he t*. Segen anhalten u. fragen, Gott um Glück
alsafer in 't dêp. etc. angehen u. beschwören etc. u. b) auch
8-band, Halsband (in allen Bedtgn.). 50 die von: Glück u, Heil wünschen, bz^^in
s-ben, halsbnnke, Halsbein, Hals- Heil (Dir) sagen, od, Heil u, Segen apre^
^en. chen etc, hcUte, wie denn hael (Gruss od,
l8 - bräkend , halsbrechend , sehr be- Glückwunsch) wohl urspr. nichts anders als
*rlich etc.; halsbräkende arbeid. das Substantiv, Ädv. heil ist, od, aus dem
s-banke, s. halsbôn. 56 Subst, haele (Heil, Glück, Segen etc) her-
8-dôk, Halstuch. vorging, worüber unter heil das Weitere zu
isen, halsen; in verschiedenen Bedtgn, vergleichen ist,
lê kun d'r nich tagen halsen (scMin- hals-gat (Halsloch), a) Kehle, Gurgel etc, ;
schlucken, würgen etc.), dat he 't äten he jagd 't alF dör 't halsgat (er verzehrt
kder krêg; — hê halsd (quält, plagt, 60 od, versäuft Alles, ist ein unersättlicher
oomkMt Koolman. WOrterbnoh. II. 2
HALS-KRA6E 18 HALTER HELT£B
Verschwender etc.); — *t halsgat (Kehle) etc. t#. Fick, I, 44), od, wenn hei urspr.
Sit mî digt; — b) (Nautik), Plur. halsga- die Bedtg.: hoch, erhaben etc. gehabt
ten, die Löcher vorne an den Seiten des hätte, an die V kar, kal (treiben etc. ; he-
Schiffs dicht über dem Schandeckel, wo- ben etc, cf. I ick, I, 45 u, unter 1 halm)
durch die starken lialsen (od. Taue an den 5 denken müsste, wie es ja vielleicht auch mög-
untern Ecken der Segel, cf. unter hals) ge- lieh ist, dass die verschiedenen Beâtgn. dier
zogen u. befestigt werden. — Nid. halsgat Wärter hei, hellen etc. (cf. hei etc.) sich
od. halsklamp, vergl. darüber Bobrik, aus den verschiedenen Bedtgn. der Y l'^t
natu. Wb., 327 etc. kal herschreiben.
hals-krage, Halskragen; a) Kragen od. 10 hals-tobräken, Halszerbrechen. Sprichw.:
Krause etc. den od. die man zur Zierde ferspräken (das sich versprechen) is gin hals-
um den Hals tragt; du must 'n halskrage tobräken.
umdôn, dat sügt b&ter ût; — b) der hol- hals-wark od. halses-wark, hals's-wark,
zeme Kragen , der früher den zur Schau Halseswerk, Lebenswerk, Werk od. Arbeit,
ausgestellten Verbrechern um den Hals ge- 15 die die volle Kraft, bz. das voUe Letten
legt wurde; he hed fröger ôk al mal mit de eines Menschen erfordert, od. Einen den
halskrage stân ; — c. (tautologische Com- Hals, bz. das Leben (cf. hals in der BeéUg. :
pos.) Hals, Nacken; he grêp hum in de Leben) kostet od. kosten kann; d&r hed he
halskrage; — de halskrage deid mi sër. — halswark mit to dôn, dat he dat klar (fer-
Mnd. halskrage (dasselbe). 20 tig, vollendet etc.) krigd ; — mit dat wark«
hals-pîpe,^ Halsröhre, Luftröhre, wat he upstOnds (zur Zeit, zu dieser Stunde)
hals-starrig, halsstarrig, unbeugsam, un- Schrift, dar hed he sm halswark mit, dat
lenksam,^ hartnäckig etc. ; du mast nêt so he dat fullentêjed ; — dat is 'n halswark
halsstarrig wäâen ; — 't is so 'n halsstarri- (Lebensarbeit, Lébensaufga^) fôr hum, weo
gen dönner, as 't man ên gift. 25 he dat wark fultôjen (vcüziéhen, voüen-
halster, grobes, ungesäuertes Brod, welr den) wil.
ches (bz. ein Brodkuchen, welcher) in heis- balter, heiter (m. u. n.), Halfter od,
ser Asche od. auf dem Boste hart gebacken, Strickzaum, ChMizaum etc. ohne Gâiss (ea-
bz. geröstet wird. Diese bald zu fertigen- pistrum); trekk' od. amit da de pörde ftfen
den nhalstera" werden nur dann bereitet, 80 de halters (helters) afer de kop; — de hal-
wenn das gewöhnliche gesäuerte Grob- ter striken (scü. afer de kop), sieh loemth
brod unvermuthet ausgegangen u. nicht zu chen, ausreissen, entwischen; — de kop wer
haben ist, um dem attgenblicklichen Brod- dör 't heiter hebben, wieder frei, bz. der
mangel rasch abzuhelfen. Es ist wahr- Fessel entledigt sein. — Nd., mnd. halter
scheint, als geröstetes od. als dürres, HS nid. halfter, halster; mnld. (KU) htlfter,
trocknes u.hartes Brod (cf. auch bûige) halter, helfter, belebter : ags. bealfter ; engl
mit dem nd. (Danneil) hall'n (dörren, halter; ahd. halftra, halphtra, halaftra, huf-
trocknen etc.; de wind hallt dat land ût), tera; mhd. halftere, helfter. AUe Formen
hall, hallig (dürr, trocken), ballig (durstig, sind u>ohl aus half-tara entstanden, indem
schmachtend, verlangend etc.); hess. (Vit- 40 einerseits das inlautende „f ausgeetossen
mar) häl hal od. auch hael, bei, bei (tro- wurde u. andererseits in belebter das „f
cken, dürr, mager; ausdörrend, austrock- wie in kracht (Kraft), lücht (Luft) ete. in
nend, auszehrend etc.); mnld. (KU.) hael, „c^** überging. Der Stamm ^^alf**, wovon
hei (exsuccos, in qao nihil est succi aut dieses Wort mittelst des Suffixes tara (cf.
pingaedinis; siccus, aridas; subtilis, tenuis, 45 der) weitergebildet ist, stammt mit dem un-
acntus, acris) connex, was nach dem mnld. ter 2 halm erwähnten ahd. halp etc. (manu-
(Kil.) hael in haelgans = nhd. (Grimm, brium) von einer germ. y halp, half = idg.
Wb. IV, 159) hsiiilgSLns (Hagelgans, Fulica) kalp, karp (greifen, fassen, halten, fesseln,
wahrscheinl. ein Uontract. von dem unter binden, verbinden, zusammenmachen, verei-
hager (mager, dürr etc.) aufgeführten gleich- 50 nigen, schliessen etc.) , die meiner Ansicht
bedeutenden hagel, hägel ist. Wäre es je- nach auch die j/ von helpen (s. d. u. cf.
doch richtig, dass das Wort häl, hael (tro- unter 2 halm) ist u. wM jedenfalls (cf. skr.
cken, dürr) historisch richtig (cf. Wei- kalp u. zend. karep, sich fügen etc.) durch
gand unter ha hl) hal lautete, so wäre „p** von y )siKr weitergebildet ist, wenn nicht
dazu afries. (Wiarda, afries. Wb., pag. 55 etwa karp aus y kar (machen, bewirken,
179) hei (hoch, trocken, cf. unter 3 hei, thun etc.) -i- y pa (greifen, fassen, neh-
helle) zu vergleichen, wobei man dann we- men, wegnehmen etc.; fassen, halten, retten,
gen dieses Wortes, sofern trocken, dürr schützen etc.) entstand, woraus sich c^n
etc. die Chrdbdtg. wäre, an die y kal, kar von selbst ganz verschiedene Bedtgn. für die
(brennen, dörren etc., cf. laJt. caleo, calor 60 y karp, kalp ergäben, nämlich sowohl die
BALTER- HËLTER-GELD 19 HAM
ignehmen thun, stehlen, rauben, ent- ^halter-palter g&n** eigentlich nichts Anderes
Hc.f als auch die von: Juilten (tra- besagt 029 „wechselseitig anstossend gehen*^,
ben etc,) u, retten thun etc. u. viele bz. dass es aus einer holte (Höhlung, Ver-
, die zum Theil itbrigens auch schon ti^ung etc.) auf eine palte (dickes Stück,
so vieldeutigen j/ kar (cf, Fick, I, 5 Klumpen etc, cf, auch palter = plenter,
zu Tage treten , aus denen sich ja dickes Stück Holz, Kloben etc., paltrig, klum-
pe der Zeiten auch wieder eine ganze pig, in dicke Stücke zerrissen u. getheilt
anderer Bedtgn. weiter entwickelt etc.) faUt u. stösst u. demnach holperig
u. selbst nothwendigerweise enU u. uneben geht, od, nicht glatt u. ohne
mussten, weil die Begriffe noch viel 10 Anstoss verläuft , wie wir auch sagen : dat
barer u. flüssiger sind, als die For- kaa wol halter-palter (d. h. , dass es bald
r. der Geist beweglicher ist, als die hier, bald da anstösst) d'r dör u. „halter-
3. palter gkn*^ auch in der Bedtg.: „hol-
r-, helter-geld, (Halftergeld), das perig od. nach allen Seiten anstossend (u.
eld, welches der Käufer eines Pfer- 16 so stockend u. schUefU) gehen" gebrauchen,
fi Knechte zahlt, der dasselbe ablie- während andererseits halter di palter ebenso
Nd, (Br, Wb.) haltergeld. wie hulter di pulter od. nlhd, holt er die
»r-, helter-kette, HdlfterkeUe, polt er auch die Bedtg.: Hals über
\fiL heitern. Dieses von halter (Half- Kopf, k opfü ber, bz. in üeberstür-
rickzaum etc.) weitergebildete Vbm. 20 zun g, in grosser Eile etc, (ho kwam
ier nicht mehr in der urspr. Bedtg. halter di palter to de dör herût; — hê
alftern od, die Hälfter anlegen u, kwam nog nët äfen halter di palter weg
m Kopf ziehen (u. so auch : bändi- etc.) ?utt,
}d, bezwingen, zwingen dass ein Et- 1. ham od, hamm, Biss, Bissen, Stück,
ch dem Willen eines Jemand fügt 25 Schnitt etc.; he dêde d'r 'n harn in od. ût,
c, sondern wie auch das nd. (Br. of etc.; — he hed d'r 'n dûgtigen harn ût
laltem u. nhd, (cf, Adelung) half' dän, bz. ûtb&ten. — Weiter vergl. botram
im uneigentlichen Sinne von: ab- = nid, boter-ham (Butter-Brod , — Schnitt
, quälen, zerren, reissen etc. ge- od. Stück mit Butter) u, mnld, (KU.)
^ wie z. B. he harr' (hatte) d'r wat 80 hamme (parg abscissa rei cibariae, frustum
haltem (zu reissen etc., musste sich escalentum). Kann dieses hwa zur y (Bopp)
anstrengen u. abmühen etc.), dat he éam (edere, vesci) = (Benfey) kham,
rd de halter afer de kop krôg; — (Grassmann) cam (idg, kam?) gehören,
' mi al 60 lank mit dat pêrd (od. od. stammt es mä 2 ham, sowie md, ham
;e etc.) hemm h.2Mex^ (herumgequält, 85 (verstümmelt, gestutzt etc), hamal (verstüm-
gerissen etc, od, stark damit bemüht meU ; verschnittener Schaf bock), YidJûss (Hamr
lan ik kan d'r niks mit worden ; — mer) etc. (cf. 1 u. 2 hamel, hamer etc.) von
d'r föl mit to haltern (od. riten), dat einer aügemeinen germ. y ham, welche aus
kl&r krigt; — he kun sük dV h&st der Chrdbdtg.: schlagen, hauen, stossen etc,,
en hallern (reissen , wehren etc. od. 40 die Bedtgn.: stechen, schneiden, spalten,
igen etc.), dat he d'r bäs afer wurr*. reissen, bersten, brechen, biegen, krümmen,
3r-palter, halter di palter. Diese rund v. gebogen etc. machen, wölben, wöl-
präcise zu übersetzende Zusammen' bend od. rundlich gebogen umschliessen,
7 von halter u. palter wird in foU Cirkel od. Kreis, Bing, Wall etc. etc. ma-
Weise u. Bedtg. gebraucht, als: de 45 chen um Etwas herum, umringen, ein»
kan d'r so halter-palter (so halbwegs, schliessen, umgürten, einfriedigen, schützend
jefähr, so eben etc.) hen, man gôd umgebeti, einfassen, um' od. verhüllen, ver»
nêt; — dat kan so halter-palter gän bergen, bedecken, bekleiden etc. weiter ent-
es auch nicht ganz glatt u. ohne An- wickelte, wie ja alle diese Bedtgn. in den
cht, so kann es doch so ungefähr ge- 50 vielen zu einer germ. y ham gehörenden
passiren etc.) ; — dat gung so halter Wörtern (cf. auch hemd, hemmel, hämo im
er gôd (das ging, wenn auch nicht ahd. lihhamo etc. u. Weiteres unter 2 bis
it, wie es sein musste, so doch noch 5 ham etc.) vorkommen u. belegt sind? —
bwegs gut. Vergleicht man jedoch. Möglicherweise jedoch kann dieses 1 ham
nr halter di palter ebenso wie hulter 55 (cf, kram, krum, dum etc.) auch aus älterm
;er = nhd, „holt er die polter**, hamp, hamb gekürzt sein, sodass es mit ht^p,
n der Bedtg. : in überstürzender Eile, happen, haffeln u. hampe , humpe (Stück
ierstürzung etc. gebrauchen, so ist es etc,) etc, zu einer idg. y kamp, kap gehört,
'asshsaier-psXiermit holter-polter die aus der Chrdbdtg,: ire, se mo?ere od,
ch od. dhch synonym ist u. dass 60 gehen, bewegen (vor), wie (cf. Ferd,
HAM 20 HAM
Justi) die y Afi (gehen^ drvigen vor, ge- bs, idg, kam, jpun (wobei es doch auch wo
langen wohin u. wozu, erreichen, erlangen, angenommen werden muse, dass das sk
ergreifen , fassen , nehmen zu sich , essen, kmar = zend, kamar aiich von einer secu\
trinken etc.) ähnliche Bedtgn. wie diese, so- dären od, primitiven y kam tceitergebäd
wie weiter auch die von : sich hin u. her 5 sein mtMs, die im Skr. u. Zend, jedoch m
bewegen, schwingen, schlagen (hauen, spal- in der Bedtg,: lieben, begehren, ißünscht
ten etc.) , od. sich winden, krümmen, biegen etc., bz. amare, capere, desiderare, velle b
etc. entwickelte u. demnach aiuiser für hsLmpe legt ist) j od. anderen Wurzeln u. beden
etc., 5otr/e hampel 14. hampeln, himp-liampen, man dazu, dass die Bedtg.: lieben, b
humpeln etc. auch für hebben, hafe, hech- 10 g ehren. Verlangen tragen (ncu:h JE
ten (heften), hefTen etc. u. vielleicht auch was) nie eine urspr. sein kann, be, dat
/ür liapen etc., sowie für UU. capio etc. auf zu- die für das Vbm. lieben (cf, lêfen, lafei
stellen ist, worüber unter hebben , hafe, hafen, lof, lôf etc.) anzusetzende y labh od. mb
hefifen etc. das Weitere zu vergleichen ist. von der y rap, rup (von raffen u. raube»
Wegen der obigen germ. y ham, bz. der 15 cf. rapen u. rofen etc.) gar nicht zu iret
nachfolgenden Wörter 2 bis 7 ham n. hêm nen ist, sowie auch , dass die y a^ (s. obeti
(Heim) vergl. bei Fick die Zusammenstel- aus: gehen u. dringen (vor) etc., ausst
lung von: ags. liama (Kleid, Hülle, Haut erreichen, erlangen, ergreif en,fai
eic, s. unter 2 ham) u. nhd. Himmel etc., sen, nehmen (cf. auch l&sen, lesen =
skr. kmar (krumm sein), zend. kamara (Gür- 20 greifen, nehmen, fassen, aufgreifen , anj
tel, Gewölbe), griech. kamara (Gewölbe, nehmen, sammeln, lesen etc. u. AÜes wa
Kammer), UU. camera, camerus, camums Fick, III, 271 seq. unter lia, lisan etc
etc. unter idg. kam (sich wölben, umrin- auffährt) auch die Bedtg.: essen etc. eni
gen); — skr. cam od. cam (vesci), lit. kimu wickelte u. dass auch das Stammi^nn. gärei
(heiser werden), ahd. humbal (Hummel), 26 von begären (begehren, verlangen u. track
preuss. camu3 (dieselbe) u. lat. gemere etc. ten wonach), bz. das Adv. gerne u, SubM
unter idg. kam (schlürfen, seufzen, summen); Gier von einer y ghar (bewegen [sich od
— skr. (am (sich mühen, ermüden etc.) u. ein Anderes], regen etc. [cf. 4 gären] etc.) oi
ahd. hemmen (ruhen machen, halten auf stammt , so kann ich nicht umhin , die ]
etc.) etc. mUer idg. kam (sicJi mühen etc.) ; 30 kam (lieben, verlangen wonach etc.) als ein
— nhd. Heim = afries. häm, hêm, ags. von ak, umgesetzt ka (bewegen u. dringe
häm, as. hêm etc. ; lit. kêmas (Dorf) etc. u. vor, erreichen etc.) = skr., zend. a^ erwei
skr. kschetra (Feld), kshema (wohnlich), lat. teHe Form kam, kma (cf. mar =: mra) an
quies etc. unter skr. kshi (siedeln); — fer- zusehen, die aus der Grdbdtg.: bewegen
ner die Zusammenstellung von ahd. ham 35 (sich u. ein Anderes), gehen (se movere
(verstümtnelt etc.), hamal (Hammel), goth. zu, kommen zu etc., od. gehen u. ékin
hamfs (verstümmelt) etc. mit griech. kö- gen vor etc. die Bedtgn,: erreichen^ erJan
phôs, kôptô u. lat. cäpas, cäpo (cf. hampe gen, ergreifen, fassen (umfassen, wnarmen
etc.); -- ags. hamm (Kniekehle) etc. mit lieben etc.), greifen u. langen nach, Verlan
griech. knémé (Schienbein) etc. u. air. cnäm 40 gen, begehren (lieben etc.), bz. greifen, fiu
(Bein, Knochen) etc. u. weiter bei H. Leo sen, halten (halten hoch u. werth, schätzet
die Ableitung von ags. himan, ham, bz. häm etc.), heben, tragen etc., od. fassen, umfas
(Kleid, Hemd), hem (Saum, Hand etc.), sen, um- u. ein-sclüiessen , umgürten (qf
ham (Oberschenkel, Schinken, Kniekehle, zend. kamara, Gürtel; Gewölbe), umringen
poples, cf. 4 liam) etc. von skr. j/ ^am (se- 45 mit einem Bing (Waü, Mauer, Zaun etc^
dari), während er ags. hame (Gebärmutter umgeben, einfassen , sicïter u. fest machen
etc.) u. mnld. ham, liamme (secundinae) etc. Schutz machen (um Etwas herum), schützen
von skr. y kam (amare etc.) ableitet, ags. häm bergen , verhüllen etc. weiter entwickelte
(Heim) indessen auch mit skr. kshema etc. während andererseits aus bewegen di
zusammenstellt, 50 Bedtg.: hin u. her bewegen, schwingen
Vergleicht man nun aber weiter 1 bis 7 schlagen, hauen (s. oben wegen einer germ. J
ham u. die andern auf eine germ. y ham ham, schlagefi etc.) etc. sowohl, als auch du
zurückgehenden Wörter, sowie die theil- von: sich winden, krümmen, windend u
weise doch wohl sehr fragliche Zusammen- krümmend umfassen, umwinden, umbinden
Stellung u. Ableitung der obigen Wörter bei 55 umstrickeny bestricken, umarmen, fesseln etc
Fick u. Leo (cf. auch Pott, Wurzelwb. hervorgehen konnten, wie denn auch aui
II, zweite Abth,, pag. 162 seq. die No. 635 der y kap, kamp, bz. cap, camp (se movere
u. 637 wegen V ^m u. Benfey, Orient vacillare, tremere etc., cf. cäpalä u. das^
u. Occident, II, 87 wegen goth. hamfs etc. hampel etc.) auch wohl die in kapanä (Wurm,
von y kshan) mit u. von skr. kmar, (am, 60 Baupe) liegende Bedtg,: kriechen, od. «tdl
HAM 21 HAM
md u, biegend hin u. her bewegen etc. das nfries. (cf. Outzen unter ham) hamm
k sagt zu y 2 kap [biegen], die er im Allgemeinen einen abgegrenzten od,
aber mitvibriren, auf u, niedergehen eingefriedigten Platz bezeichnet, Ver-
bersetzt) hervorging u, andererseits aus: gleicht man nun unser ham od. hamm in
winden u. krümmen etc. auch die Be- 5 dem Dorfnamen Esensham u. das afries.,
umwinden^ umfassen, befassen, greifen, jetzt zu um ver dumpf te hem in den Orts-
i, binden, verhafteti (cf. y 1 kap, fas- namen : Fertmareehem (Farmsum) , Fres-
se, wovon lat. capio , sowie die Wör- brahteshem (Freepsam), Paweshem (Pewsum)
ife, hafen, hebben, helfen, hecht [Heft] etc., bz. dass das afries. ham, hem ausser
hervorgingen) u. manche aridere ent- 10 Dorf od. Wohnstätte etc. auch einen
Wenn man nun aber auch sieht eingehegten Baum bezeichnete, so ist
oben bereits gesagt), dass H. Leo ein es woM möglich, dass dieses ham od. hamm
liiman (obstare; tegere), Thema ham mit nM. Heim (cf. hem) von Hause aus
kr. (am (sedari, immobilem fieri, re- identisch ist, wie denn auch v. Bichtho-
e, placidum, quietam esse etc.) ableitet \h fen das afries. ham, hem (ob er es ham,
3ZU ausser hem (Saum, Band, Einfas- hem hätte schreiben müssen, ist zweifelhaft,
, hama (Umhüllung, Bekleidung, Haut) trotzdem er statt hem auch die Form heem
uch hamma (Oberschenkel, Schinken, hat, weil auch hem in den alten Ortsnamen
ham) stellt, so kann man doch mit gu- des Werdener Heberegisters ein kurzes „e**
lecht auch diese Wörter zur y kam 20 zu haben scheint) mit nhd. Heim = as.
n, begehren etc.) stellen, sofern inan hem, ags. ham (domus, Yicus, patria) iden-
%mt, dass diese die sinnl. Bedtg. : grei- tificirt. Da wir aber jetzt nicht hem, son-
. langen wonach, od. fassen etc. hatte, dem hem sprechen u. es mir auch Zweifel-
\ zu dieser sinnl. Bedtg. auch besser haft ist, ob ham in hamrîk (cf dieses), wie
on ihm von dieser y abgeleitete hame 25 er annimmt, wirklich die Bedtg. : Dorf od.
Irmutter etc., Nachgeburt etc.) passt, Heim hat, so wäre es auch möglich, dass
loch jedenfalls ein Kindsbalg od, eine ham in der Bedtg. : pratum, pascuum etc. von
ist, worin das Kind geschützt liegt u. ham, hem od. ham, hem (Heim) von Hause
fuin deshalb doch woM mit Becht zu aus ganz verschieden ist u. mit ags. hem
Iben Stammvbm. stellen kann , wovon 80 (Saum, Band, Einfassung, Umfassung, Um-
hama (Bekleidung, Schutz, Haitt etc.) Schliessung etc.), ham (Bekleidung, Hemd,
iitet wird. cf. auch 7 ham, bz. die bz. schützendes Etwas, Schuizding etc.),
zusammengesetzten Wörter, wie ham- hama, homa (Umhüllung, Bekleidung, Ueber-
etc. Vergl. übrigens wegen ham (Biss, zug. Haut etc., cf. ham in licham = Leich-
% etc.) auch hammen. 85 nam, ahd. lih-hamo) zu einem Stammvbm.
lam od. bamm, eine Wiese od. ein h\meLn,h&m etc. (decken, bedecken, schützen,
Orün- od. Weide-Land, welches nicht, wehren, abwehren , hemmen etc. , cf. hemd,
In kamp, mit WäUen, sondern mit Orä- hemmen, hemmel etc.) gehört, da sich ja
bgegrenzt u. eingefriedigt ist. — Nid. hieraus ham in der Bedtg.: mit einer
(ein umzäuntes Stück Land); mnld. 40 Einfassung od. einem schützenden
) hamme, ham (pratum, pascuum); Etwas umgebenes Grundstück auch
. ham (Weide, pascuum); engl, ham ebensogut ableiten lässt, als dass man es
Basenplatz, Weide, ein Stück Wie- mit afries. ham, hem od. ham, hem (Heim)
\d); afries. ham, hem, him od. hamme identificirt. Hält man nun aber für ein
cf. hamrik u. dazu Ehrentraut, 45 von himan (decken, schützen etc.) stammen-
Archiv, 1, pag. 150 die Urkunde von des afries. ham, hem od. hama die Bedtg.:
wo der Genit. hîkmmes jedenfalls auch Einfassung, Umschliessung etc. od. Ein-,
'n afries. hamme in der Bedtg. „Stück- Umfassendes, Schützendes etc. (was jeden-
od. „Wiese*'' (wie fenne) schliessen falls nach afries. lichama [Leichnam, d. h.
wie es denn auch jetzt noch überall 50 Bekleidung der körperlichen Gestalt od.
ÎS. Landen (cf. Seh. n. L. unter 1 Fleisch-kleid] u. hsuneihe [Hemd] bestanden
sowie bei Outzen u. im Br, Wb., hat) fest, so ist es nicht allein möglich,
h auch noch im Oslerstadischen eine sondern sogar sehr wahrscheinlich, dass das
„ham'' heisst) in dieser Bedtg. im urspr. afries. ham, hem (Heim, od. das was
uch ist. — Es wird urspr. wohl ein 55 Einen schützend umgiebt etc., cf. hem) sich
efriedigtes, mitCHräben od. einem mit einem von himan (tegere etc.) abstam-
umgebenes Stück Land u. danach eine menden ham, hem gemischt hat u. dass man
Weiden benutzte Wiese, bz. (wie das bei dem v. Bichthofen angeführtetiham,
. chortos, cf. gärden) einen „ Weide- hem, him etc. nur deshalb nicht weiss, wel-
im Freien" bedeutet haben, wie auch 60 ches Wort (d. h, ob das mit ags. ham u.
KAM 22 HAH
unsertn hém identische nhd. Heim, od. das reit (Biet od. Schilfrohr) bestanden watt
zu himan gehörende ham) er meint, weil er welches im Winter geschnitten u, datm Mum
eben nirgends deti Voccd bezeichnet u. nir- Decken der Häuser gebraucht wurden wo-
gends angiebt, ob er urspr. lang od. kurz nacA <2enn reitham soviel wie Biet'Buehi
war. Wegen der y vergl. das unter 1 ham 6 bedeutet. — Auch nW., mnld, (KU.) nwr
Gesagte u. wegen des afries. ham etc. in der in : inham (sinus maris, litus incurvam mare
Bedtg.: Haus od. Heim, bz. eingefrie- amplectens) u. nid. uitham (Landzunge,
d igt es Etwas auch mnld. (KU.) hamme, Vorgebirge). Es gehört zu einer germ. y
ham, hom (domus, habitatio) u. unser ham ham , biegen, krümmen etc. (cf. unter 1 «.
in ham- 60 de, was nach meiner Ansicht sei- 10 2 ham), die wahrscheinL auch für 4 ham
ner Abstammung nach von mnld. heym (Schinketi) u. vielleicht auch für 6 ham <iii-
(Heim) ganz verschieden ist u. urspr. hlos zusetzen ist^ weil auch die Bedtg,: schrä§
ein Etwas bezeichnete, was Schutz giebt, od. schief aus der Grdbdtg.: biegen,
od. worin man sich bergen u. schützen krümmen etc. sich ergeben kann,
etc. kann u. demnach von Hause aus das- 15 4. han od. hamn, Schinken. — Nid.
selbe Wort ist, wie ags. ham, hem (Einfas* ham ; mnld. hamme (peroa, petaso, armos
smig, Umfassung, Umhüllung, HüUe, Kleid porci); mnd. (Seh. u. L.) harne, hamme
etc.); mnd. (Seh. u. L.) ham (Decke, Hülle, (Hinterschenkd, Schinken); engl. ham. Vergl
Hülse; Nachgehurt [secondinae] od. Kindes- im Grimmischen Wb. unter 1 hamme, UHh
balg, Gebärmutter etc., cf. unter 1 ham am 20 nach es mit ahd. hamma; mhd. hamme (tof-
Schlüsse) u. ham, hem etc. in licham (Leich- frago, poples) ; ags. hamm (poples) ; mnld.
nam), hemd (Hemd) etc. etc. Wegen der (KU.) hamme, hamm, hame (dasselbe) von
Verschiedenheit des von v. Bichthofen Hause aus identisch ist, od. doch mit diesen
aufgeführten afries. ham von hem (Heim), von der bereits unter 1 u. 2 ham erwähnten
bz. einer Vermengung von afries. ham, hem 25 germ. y ham (biegen, krümmen etc. od. sidi
(Heim) mit ham, hem (Ein- od. Umfassung, rundlich wölben, rundlich od. gebogen sein
Band [Ufer, wovon auch vieüeicht Ham- [nach aussen od. nach innen hin eine
bürg seinen Namen hat, wie Bremen von Krümmung u. Biegung machen] etc.) ge-
bram, brem, brlm. Band, Saum, Einfassung, hört u. wie man bei ham (Schinken od
Ufer), Einhegung, Umzäunung, eingehegtes 80 Oberschenkel) auch daran denken koMi^
u. umzäuntes Etwas , Haus , Weideplatz, dass es wie bak (Bütcken, Speckseite, Schin'
Weide, eingehegtes Feld etc.) vergl. auch ken), bz. nhd. Backe auch ein nach Aussen
Hamm im Grimm' sehen Wb. u. wegen hin rundlich gebogenes, bz. rundUehesu,
einer bereits unter 1 ham erwähnten germ. gewölbtes Etwas bedeutet hat, während
y ham mit der Bedtg. : greifen, fassen, Tuü- 35 hamma (snffrago, poples) überaü woM nur
ten (fesseln) tragen, retten, schützen, ber- ein gebogenes u. gekrümmtes, od. ein
gen, sichern, schützend umgeben, einschlies- sich biegendes u. biegsames £!twas
sen, umschliessen , einfriedigen, einfassen (Gelenk) bezeichnet hol. Wegen einer di*
(wovon: Einfassung, Band, Saum etc. u. reden Ableitung dieses Wortes nicht von
Hülle, Balg, Kleid etc, in den Wörtern 40 einer allgemeinen germ. y ham (biegen,
ham, hamme etc., sowie auch die von: Ge- krümmen, sich wölben, wölbend umringen
bärmutter etc. sich von selbst ergeben), etc.) = idg. kam, wozu Fick ausser skr.
schützend umringen, rundlich einfassen kmar, zend. kamar (krumm, gewölbt sein),
(woraus sich die Bedtg.: Gewölbe, Bing etc., kamara (Grürtel; Gewölbe), lat. camara etc.
od. rundlich Gebogenes etc. ergeben, cf. 4 45 auch germ. hama, haman (Hülle, Haut, Ge-
hern) etc. vergl. auch im Grimm' sehen wand, Balg etc., vergl. unter 2 ham u. \
Wb. unter 1 ti. 2 hame, hamen, hamme etc. ham am Schlüsse) , goth. hamôn (hüüen),
3. ham od. hamm, Bucht, Busen etc. u. bz. das dafür anzusetzende Stammvbm. germ.
zwar nur in den Compos.: in-ham (Ein- himan, ham, human u. as. himil (Himmel,
bucht, od. ein ins Land einschneidender 50 cf. hemmel), stellt, vergl. Weigand, der
Meerbusen etc ) ; — ti-hsim (Ausbucht, Land- hamme (Schinken) etc., bz. cAd hamma
Zunge, Vorgebirge etc.); — sovne waJir- (suffrago, poples) etc. direct von ahd. ham
scheifil' in dem Namen der Ortschaft od. (verstümmelt, verkrüppelt od. lahm, urspr.
des Landstrichs ,,Reit-ham** , welcher vor krumm?) ableitet, wovon ahd. hamal (ver-
Eindeichung des Polders „Schoonorth" nach 55 schnittener Schafbock, cf. hamel) etc. weiter-
seiner niedrigen Lage u. noch jetzt sum- gebildet ist, während ahd. hamf (verkrüppelt,
pfigen Beschaffenheit jedenfalls urspr. auch verstümmelt, od. mancus) , goth. hanfa (de-
eine Bucht od. ein Busen war, der allmä- bilis, mancus), ags. h&f (mancus) wahr-
lig verschlammte u. dann lange Zeit, wie scheint, zu der unter 1 ham erwähnten y
sehr viele andere Buchten der Seeküste mit 60 kap, kamp, kamb (vacillare, tremere etc.)
HAM 23 HAM£L
gehört, wozu auch wohl hamp, himphampen, von der y ham (um- u. einfassen, in sich
hatnpeln, humpeln etc. gelegt werden müssen. befassen u. heschliessen, bedecken, verhüllen
5. ham od. hamm, das über den Gie- etc.) abgeleitet ist, wenn man nicht etwa
bei vorragende u. schräg herabMngende wie bei belle in tötbelle an die rundlich ge-
Strohdach eines Bauernhauses von alter 5 bogene Form desselben denken u. es wegen
Bauart. seiner Fonn von der |/ ham (biegen, krüm-
Die Crrdbdtg, dieses Wortes wird wahr- men etc.) ableiten will. Weigand istübri-
scheinl. Schutzdach od. schützendes gens der Ansicht, dass es mit nifid. harne,
Etwas gewesen sein, sei es, dass dieses h&m nhd. Hamen, Angel, Angelhaken aus lat.
entweder eine Art Laube war, unter der 10 hâmus entlehnt ist u. hieraus in dieBedtg.:
fnan im Schutz vor Eegen etc. sass, od. Fangnetz überging, während M. Heyne
dass es die Lehmmauem des Hauses (urspr. (cf. 2 hame) dagegen glaubt , da^s nhd.
Tratten hier die Mauern der Bauernhäuser Hamen (Angelrute, Angel) mit Hame
auf dem Lande wohl sämmtlich Lehmmau- (gebogene hölzerne Fessel), nd. ham, engl,
ern, da bekanntlich kein Haus von Stein 15 hame (Kummet); mnld. (KU.) hamme,
gebaut werden durfte u. Holz sehr rar war) koehamme (numella , ein küwham od. höl-
vor Schlagregen u. Tropf enfaü schützte, da- zerner Bing, damit man das Vieh an die
mit diese nicht davon durchweicht u. abge- Krippe bindet) etc. von der germ. |/ ham
9puU werden konnten. Ist dies richtig, so (biegen, krümmen, flechten etc., cf. unter 1
gehört es mit den bereits unter 1 ii. 2 ham 20 u. 4 ham) abzuleiten ist, wobei man denn
erwähnten Wörtern, denen auch die Chrd- auch wieder bei der aus: biegen, krüm-
bdtg.: schützen, schützend umrin- men etc. od. der, auch in der germ. y "hsjsi
2en etc. zu Gründe liegt, zu der genn. y liegenden Bedtg. : ein- u. umfassen, ein-
am (hemmen, schützen, hindern, abhalten, zäunen etc. daran denken könnte, dass
sichern, bergen etc.), wozu ausserdem auch 25 ham als Netz zum Fischen urspr. ein von
das nd, (Dähnert) hamm (Halt! — dat gekrümmten u. gebogenen Weiden gefertig-
hêt hamm, das heisst Halt od. Hemmung, tes geflochtenes Etwas (cf. unser msmne,
— das ist dir verboten zu thun etc), od. was wahrscheinl. mit mande, manne [Korb]
(Danneil) hamm in hamm holln (du säst identisch od. doch nahe verwandt ist) war,
mi woll hamm holln, du soüst mir woM 30 wie ja gewiss viele Geräihe zum Fischen
Stand halten od. mir da stehen bleiben, wo ebenso wie die Beusen urspr. aus gefloch-
ich dich halten wiU), hess. (Vilmar) ham! tenen Weiden bestanden.
(Halt! HaU da! zurück = unserm hh), wie 7. ham od. bann etc, tnham-ende; s. d.
auch das Vbm. hemmen = aM. (hsmgau) hâM-balk, s, hanebalk.
zu einer y ham (schützen od. abhalten, zu- 35 han-bolte, s. haneholte.
rückhaUen, od. Jemanden hcdten wo, wovon 1. hanel, hOMel, verkrüppelt, unvoUstän-
ab, zurück) gehört. dig ausgebildet, klein, schmächtig, elend,
6. ham od. hamm, hame, ham, Netz. sMecht, verfallen etc.; 'n hamel der (ein
Daher: schûf-ham, schûfhame, Schiebnetz, verkrüppeltes, elendes Thier) ; — he sügt
Netz, welches oben an einem starken, mit 40 arbannlik hamel (elend, verfallen, ver-
einer langen Stange versehenen, Beif be- schrumpft etc., od. so wie eine Buine von
festigt ist u. auf dem Chrunde des Wassers einem Menschen) ût. — Ahd. hamal, ha-
hingeschoben wird, ähnlich wie die manne mel ; mhd. hamel (verstümmelt, verkrüppelt),
od. slôtlÂ. — Wang. (Ehrentraut, fries. Mit 2 hamel von dem dort weiter zu be-
Archiv, I, 372) hum (cf. wang. hummer = 45 ^f>rechenden gleichbedeutenden ahd. ham.
Hammer); mnd. (Seh. u. L.) hame; mM. Vergl. auch homel.
hame, ham; nhd. Hame, Hamen u. früher 2. hamel, verschnittener Schafbock (Ham-
auch hamm, hamme. Es wird vielfach (d. mel), sonst auch (nd.) bötel (s. d.) genannt.
Schade, ahd. Wb. u. Grimmisches Wb. — Nd., mnd., nid. hamel; mnld., mfläm.
unter 1 hame) mit ahd. hämo (Kleid, Decke, 50 haemel ; ahd. hamal, hamel ; mhd. hamel
Hülle, od. Ein- u. Umfassendes [cf. afries. (verschnittener Schafbock; im mhd. auch:
hama, homa, was im Compos. hirthhoma truncus, abgehauener Stock = stummel).
auch die Bedtg.: Beutel od. Sack, d. i. Weitere Formen u. Bedtgn. s. im Grimm*-
Hüüe, Balg etc. hat u. wonach dieses ham scheti Wb. unter Hammel,
auch ein Beutel- od. Sacknetz, bz. ein beu- 55 Es ist ebenso wie 1 hamel durch das
id- od. sackförmiges Etwas sein kann], s. Suffix al, el (urspr. wohl ala, ara u. van
unter 1 u. 2 ham) identificirt, obschon man Hause aus wohl ein Sein u. Wesen, bz.
auch annehmen kann, dass es in der aü- einen Zustand, der durch irgend eine Thä-
gemeinen Bedtg. : Ding od. Geräth, was zum tigkeit entstand, od. ein Etwas, Ding etc.
Fassen u. Fangen dient, direct mit hämo 60 bezeichnend) von dem ahd. ham (verstüm-
HAMEL 24 HAMER
meU, verkrüppelt) toeüergébildet , worub^ gekrümmt etc., so gehört es mit seinen
unten das Weitere. Weiterbildungen: hamsl etc. sdbstredend mä
Von ahd. hamel ist woM jedenfalls wei- 4 ham etc. zu derselben J/, worüber dort
tergebildet: ahd. hamalôn; mhd. hamelen das Weitere zu ersehen ist.
(beschneiden, verschneiden, ab' od. einstutzen; 5 3 hamel, s. amel u. mig-amel od, mig-
einen Hammel macheti, castriren) u. nd. hamel.
(Dähnert) hamelen (die Böcke verschnei- ham-ende, hom-ende od. hanm-ende ete.;
den), sowie wohl (da nach unserm hamel, a) der Hintertheil eines Bauernhauses und
homel dieses Wort im afries. existirie) auch zwar speciell der Theil desselben, der unter
afries. (v. Bichthofen, Hettema) he- 10 dem schrägen Abdach liegt, od, sich vom
milja, homelja (destruere, debilitarc)^ heme- hintern Giebel bis zum sog. „katgäfel** er-
linga, hamelinga, homelinga etc. (truncatio), streckt, der den Schluss der mit dem Vor-
während es mir bei ags. hamelan od. (Ett- derhause unter einem Dach liegenden ei-
m Uli er) hamoljan, (poplites scindere), «n^/. gentlichen Scheune des alten fries, Bauern-
hamble = hamstring (dasselbe), an. liamla 15 hauses (cf. Cad. Müller Tafel C) bildet;
(hemmen, hindern etc ; Möbius hat auch de perdestallen liggea in de hörnende; —
die Bedtg.: verstümmeln); isl. hamla(navim b) (scher zh.) der Hintere, Podex; sê stekd
remis iohibere ; cohiberc, impedire) etc. zwei- de hörnende so wid achterût, dat dV wol ên
felhaft ist, dass deren Stamm hamal, haml up Sitten kan. — Dieses ham od, hamm,
mit dem ahd. hamal (verstümmelt, verkrüp- 20 hom hat nach afries, hama, homa (Gewand,
pelt) urspr. gleich war u. wie dieser, von Haut etc. od. tegmen, als Bedeckendes v.
einem mit ahd. ham synonymen u, identi- Schützendes) entweder die Bedtg,: „Dach*
sehen ags.^ an, ham (was wenigstens in (tectum) od. die von „Haus** (cf, afries,
diesen Sprachen nicht vorkommt) weiterge- ham u. mnld. hamme, ham, hom unter 2
bildet wurde, weil das ags. hamelan od. ha- 25 ham), sodass ham-ende entweder soviel wie
moljan anscheinend auf ham od. hamm Dach-Ende od, Haus- u. Scheunen-
(poples, cf. unter 4 ham) zurüchgeht u. das Ende bedeutet.
an, hamla augerischeinlich derselben germ, hamer (Plur, hamers), Hammer (malleiiB) ;
y wie nhd, hemmen (cf. hemmen) ange- 't is nët, as of 'k 'n hamer m de kophebb',
hört. Wahrscheinlich liegt die Sache nun 80 so klopt (klopft, pulsirt) mi dat d'r in; —
aber so, dass das ahd. ham (verstümmelt, bildl auch: Teufel, Böser etc., wie dönner,
verkrüppelt) urspr. die Bedtg. krumm, ge- bliksem etc., weil der Hammer die Waffe
bogen, gekrümmt etc. hatte u. das ags. des Donnergottes (Donar od. Thor) war (die
ham (poples) als Gebogenes, Gekrümm- zunächst der Donnerkeil ist) u. der Ham-
tes ganz in derselben Weise davon substan- 35 mer früher auch als Waffe (Streithammer)
tivirt wurde, wie hamal, verschnittener Schaf - u. zum Werfen diente, worüber bei Grimm
bock od. Verstümmeltes etc, von hamal, ver- (Myth. u. Wb.) das Weitere zu vergleichen
stümmelt od. eigentlich wohl gekrümmt, ist. Redensart.: dat di de hamer (od, de
contract, lahm, steif od, krumm- dünner, bliksem, deksel, dûfkater etc.); —
stehend etc. u. das ags. hamoljan eigent- 40 dt schal de hamer halen ; — dat dt de ha-
lich wohl nur die Bedtg.: lähmen od, mer bitt; — for den hamer nog mal, wat
lahm machen etc. hatte. Wie nun aber schal de dönnerskrâm hêten? — Rät?iseî:
unser lemmern, belemmern aus ahd. lemjan, achter min faders kamer^ d&r hangd 'n blan-
bilemjan (lähmen) die Bedtg. : hindern, be- ken hamer (Eiszapfen, [isjôkel]), de dar god
hindern, aufhalten, abhalten etc. entwickelte 45 mit timmern kan, dat is ên künstelk man.
u. zu \2Lm(lahm) gehört, so erhielt denn auch — Afries. hamer, homer, wfries. (Jap ix)
das an. hamla (hemmen, hindern) ganz in hammir; soll, hamer; wang. (Ehrentraut),
derselben Weise von hamal (gekrümmt, con- I, 373) hummer ; nid., nd, hamer; as, ha-
tract, lahm etc.) seine Bedtg.: hindern, mur; ags. hamor, hamer, homer; ahd, ha-
hemmen u. ist es so auch wahrscheinlich, 50 mar, hamer; mhd. hamer (malleus); an, ha-
dass das für hemmen anzusetzende urspr. marr ; isl. hamar (malleus, tudes ; saxum, ru-
hamjaa auch von ham (gekrümmt etc.) ab- pes, rupinae). Da die ersten u. Ursprung-
stammt u, zuerst blos die Bedtg. : gekrümmt, lichsten Hämmer bekanntlich rohe Steine
contract u. lahm machen hatte, woraus denn od. bearbeitete kleinere Felsstücke waren,
von selbst die Bedtg.: ungehbar machen 55 die entweder ohne, od. auch mit daran be-
imachen dass Etwas nicht mehr gehen kann, festigten Stielen als Schlagwerkzeuge u,
sondern stehen bleiben muss), zum Stehen Waffe gebraucht wurden u, hamarr ja auch
bringen, am Fortgang hindern, aufhalten, im an, die Bedtg. saxum etc. ?Mt, so wird
hemmen etc, hervorging. Hätte das ahd, vielseitig das Wort XidMiKt jThema )i%mKn)
ham nun aber urspr, die Bedtg.: gebogen, 60 mit kslav, kamen; /i^. akmd; lett. akmins;
HAMERN 25 ILVMPE HAMP
>■. ?-.
â '-.vir
man; 2cnd. a^mau 0^7. a^ma; opcrs. haraord dat wër torw '>?. Tik. :j*:
rt/J/A. (;amîî etc. verglichen u. davon dat hamerd niî in de kop ^:«:. -l'.
'c^, rf(/ dieses Wort auch anscheinend (das) Hänimern, Kloif<>\ r .
die Bedtg.: Stein od. Fels hatte hammer-sla«:. //«ikVi. ■-:..■ ^.,'î ■;
hieraus (cf. Grassmann, Justi, 5 wit einem Iltimmer: — b 't .l'."';"-
ey etc. etc.) auch die Bedign.: Harn- die kleinen lLi^cns2Ut*':r. ic-r.h^''-: '^S.h»i.i-
onnerkeil, Himmel etc. euticickelten, den od. Hämmern dei ij^uh?' i':ri E.^f^.* .. ;-
n auch Fick das goth. liimins (Hirn- con abspringen.
liem mel ) dazu vergleich t, jedoch n ich t h am-fa k. cf hgeUeideter Bnm > ■ i : f r u . ja
'dentificirt. Da nun aber dieses skr., 10 dem überhängt nd*n .Strohdach «. 5 hi3 .
^^man von der y ac; = tV^. ak od. ak worin man diver st Sachen >:-?/•':. — îr;-;.
m, od. ire, se movere, bz. sich beicc- (Ehrentraut, /, 37 Jt honlak ti^i Vi'-
r, dringen cor, dringen ein, dringen längerung des Daches, icik'»^ :ii.\'\r'i-:.l
erreichen, erlangen etc.) durch das eine kleine Scheune bildet
man, ma weitergebildet ist, wovon 15 Hamke, ml. u. wbL V ,*#. '~ ,V Â":*f-
tt. acuo, acus etc. i«. «*<ser agge, egge form (aus Ilamikor ;*.ri //r/rn Zuir.
mmi u. demnach a^man urspr. wohl Förstemann nncT Z i n. vn"..* : ( :'%
'Scharfen Kanten u. Spitzen der Oe:ivhlecht*^.:fn't Zi-n.jj t »^ i #:i
nes Etwas bedeutet hat, so Hesse sich vorkommt.
lamara allerdings begrifflich wohl da- 20 hammen. h'M'H. *•£«■'*!. /»•-■.«.< ": ii*
leiten^ während die Form insofern hammd d'r düt* n: — in ijmmii :'r i
rigkeiten macht, als hamara doch Je- dügtig stûk ti. T^rp. f * j /. i- ► • c i :
s durch das Suffix ara von einer unter hamT-?, ija Tk__if' i»/ nr*.-
[/ ham weitergebildet ist, die aus a^- Hammel, ycK'*i:\ i-'nn * im. r//i *• • t"».:.
^. kaman wur ^/wrcÄ Verstümmelung, 25 hamjan'r^?:4ii.ii.^:i. •frT*:iif»-ifH'# i#L - -r.i.f-
werfung der Endbuchstaben an /mite den, ca^hrr* yL uu^en. ^'i.turt^, rf:«».-*!
cn können, woran doch gewiss nicht (cf. klaphiiz?; n^Bum^'zr. •»''•'•fi.'» ».r » >r
^'en />^, da germ. hamara, loenn nicht ham fii4ié ff.. «. I iaOL nu^ i.Mf nn^i
fo doch ganz zweifellos ebenso alt u. kann, d(M4 f'^M^ "jh» xditffriti'.f.f jfnt ^
ist, wie skr. agman u. das später 30 ham trücir-^. w^i-m mv 's laa «'-fc. &/*»•»
versetzte jüngere VdiXti'AXi. Wenn nun etc., ef. ws .-'«»'»iii n** \ lai f
eserhalh Fick (111, 04) germ. lia- */a?M itr. xrL ïjpn. Zerr = urr s.^- i :-
inscheinend zur germ. y ham f^fcö/- /<? ä •/? t s * ." « -f • « * # iirt. -i.i .^': : .-•
ümmen, umhüllen etc., s. unter 1 u. 't**# <:'>■»-.".•.■"» r/r '^-^rf. (■'••.4 v. > - : -
stellt, so würde es doch Bedenken Sb M*in% «v »»t j^naaz Z" ■ - '.ri"
N/M hamara r/</ro /2 a&^u/et^en, tctfi? f//« .Sf <»# 'f?5!: . »-a» o»-!» ^^vn. ;.£.-. „ .^-I,
nachzuweinenden Bedtgn. dieses Wor- /o^ ^».v r» "lamriym i r, • ,- - , utl-t.l
alleuB od. saxura, rupes etc. doch luaui ^ttJar -ni f»-»^j :.t • •-- . r-
f -fw r7<'M obigen Bedtgn. dieser }' r>:* ^*» !«?»/• p**:.7 «^*tTr '"^>- - • ''..,.
•*. Meiner Ansicht nach scheint w -40 iun&^ü. hoBm^n wtr fr^Z-r.- ...». ....
%uch richtiger zu sein, bei diesem *r.>i^ ^»l itut^ft :.mttr^,
von einer Vergleichung mit skr. u.
^Vörtern ganz abzusehen u. dafür li^.-
e germ. y ham etwa mit der Bedtg. : ^mm^ mmo. -:«.-.- .r - ..•' r •
spalten, bersten etc, aufzustellen /r/.
i. nirapo etc. von y rup, rump u. '*.
liam erstens das wegen einer aV/T»-
germ. y ham Gesagte u. zv^ ^h.t
in die Vergleichung der y lahi n
p, wobei man auch annehmen cum, i\
ch a US reissen einerseits die Behj.
rauben, nehmen, ergreifen r**. «.
'seits die von: spalten, brtJ.e» r*. mt ir^fr
elte) u. dass dann die Be-rj. rf - J.««/ --— ^, .. . .
ersten etr. weiter in die v^t: t^*- S *t o^it .rjtn '-..■.
iegen, beugen, krümmen rtr. iäy- cymir * ».r - . - . _- . -
lie wenigstens für l bU 7 iix £»■ yü -ff. i •- - t . - _
M Grunde zu legen itt, «- aa«: j "' . " ' r .- .
irn, hämmern, klopfen e:^: aé '3^ u^-^.^ . -!/• -'
'r up, dat 't BO 'n W W: - jé « •rr' >Br-rT^.f. r ..:.- . ' . . - -"-"
HAMPEL 2« HAMRIK HAMMRK
kap gehören, welche urspr. (s. unter ham- ah wie griech, kampé (Raupe), kâmptô (iiek
pel) wöhl die Bedtg,: se movere haUe u. krümmen etc.) auf die daraus ahgeüüdt
daraus auch die von : sich hin u. her he- von : sich biegen, winden, krümmen etc., du
wegen (schwingen, schlagen etc.), windest, wohl jedenfcdls auch dem goth. hamÜB (s.
zappeln etc. entwickelte. Oder sind hampe, 5 unter hampe) zu Chrunde liegt, wie desgl.
liumpe mit griech. kôptô, kophôs etc. u. lat. atich unserm himp-hampen u. humpeln,
cäpo etc. verwandt? hampen, s. bimp-hampen.
hampel in gehampcl, Gezappel, frequen- hamrik. hammrîk, hammerîk, hamvêrk,
tatives Bewegen von Händen u. Füssen, Hammrich, d. h, eine ausgestreckte Flädu
vergebliches od. kindisches Bemühen, um 10 zusammenhängenden medrigen Wiesehkm-
J^was zu ergreifen u. zu erlangest, wie dies des, welches an der einen Seite von der
z. B. kleine Kinder thun, wenn sie mit den Geest u. an der andern von der Marsch,
Händchen greifend wonach tasten, um es od. richtiger von dem angeschwemmten hö-
zu fassen, wobei sie zugleich meistens auch heren Kleiboden begrenzt ist u. früher aus-
mit den Beinchen zappeln; dat geliampel 15 schliesslich zum Beweiden, bz, als Meed-
helpt dl je dog nét, du kanst 't je dog nêt land gebraucht wurde, wahrend in letzter
kngen. — Wohl mit skr. capalft (tremens, Zeit, in Folge besserer Äbwässerung, ein-
vacillaus; vagus, mobilis etc.) zur y cap, zeln auch Getreidebau in diesen Land-
camp, bz. kap, kamp (se movere, vacillare, strichen stattfindet.
tremere etc., bz. vibriren, unduliren, auf u. 20 Man findet dieser sog. „Hammeriche^*,
nieder gehen etc., cf. himphampen etc.). od. ausgedehnten u. zusammenhängenden
liampel-man, Hampelmann, Zappelmann, Wiesenfiächen in Ostfriesland sehr viele u.
Gliederpuppe mit einem Drath, womit man sind die fneisten nach den Dörfern, in de-
Arme u. Beine anzieht u. hebt, bz. sie auf ren Nähe sie liegen ^ benannt (wie z, B,
t*. niedergehen lässt. 25 Bunder-, Stapelmoorer-, Wester-
hampeln, a) greifend hin u. her od. um- ender- etc. etc. Hammrich), während
herfahren u. wonach haschen , indem man wieder andere blas nach der Himmelsgegend
mit den Händen tastend in der Luft um- (z. B. Süd er-, Oster- Hammrich ete,)
herfährt; he hampeld d'r na; — he ham- bezeichnet werden u. viele auch ohne jede
peid mit de banden hemm; — b) strampeln 30 weitere Bezeichnung blos „Hammrich"
mit den Füssen, sich sträuben etc. = |[P<^' <>^* bammerk heissen, wie z. B, die Hamm-
teln; he hampeld dV al tegen an. — Wohl rieh auf Juist, bz. die zum Weiden be-
zu hampel. cf. auch ampeln, sowie bei nutzte Niederung zwischen detn östL Haupt-
Schm. (bayr. Wb., II, 221) happen, hap- ^ theU der Insel u. der sog. Bille. — Doms
peln, wobei er auch auf hoppen, hoppeln 35 wir nun aber unter diesem Worte eine ganz
(sich auf u. nieder bewegen etc., cf. hup- charakteristische Gegend (die von Graben
peln etc. u. unter hampel wegen der y kap, durchschnittenen Hammriche sind im Win-
kamp, sich auf u. nieder bewegen etc.) ver- ter meistens inundirt, fast gänzlich ^aufii-
weist, wonach happeln auch wohl mit bam- los u. spärlich bewohnt, weil nur auf den
peln so ziemlich gleichbedeutend ist, zumal 40 einzelnen kleinen Anhöhen sich hin u. wie-
wenn man zu happelig u. happeler wieder der Bewohner ansiedeln konnten, die haupt-
das hess. (Vilmar) 2 hampel (Ungeschick- sächlich Viehzucht treiben) verstehen, geht
ter Mensch, Einfaltspinsel), 2 hampelig (un- auch schon daraus hervor , dass wir von
anstellig etc.) vergleicht, wo hampel aller- Hammrichsleuten (cf. bamriks-lde) od.
dings mit bayr. haimpel etc. (Einfaltspinsel) 46 Bewohner der Hammriche im Gegensatze zu
identisch ist u. wobei man auch wieder an den Bewohnern der Marsch u. Geest ete,
unser bimp-bamp, bimp-bampen u. humpeln sprechen u. darunter eben die zerstreut woh-
= bayr. bumpen erinnert wird, wie ja himp- nenden Landleute aus den Hammrichen
hampen ausser hinken u. gebrechlich verstehen, die wegen ihrer einsiedlerischen
gehen auch noch: von Geschäften, die 50 u. abgeschlossenen Lebensweise auch ihrem
schlecht gehen u. stümperhaft betrieben wer- ganzen Wesen u. Charakter nach sich sehr
den (Pfuscharbeit liefern) gebraucht wird. von den sonstigen Landbewohnern unter-
Auch nhd. (Grimm, Wb., IV, 322) ham- scheiden.
peln (zappelnd u. ungeschickt sich mit den Was nun aber die Zusammensetzung u,
Füssen bewegen) ist mit himp-hampen u. 55 Bedeutung dieses Wartes (KU. identificiri
humpeln, bz. engl, himple (lahm gehen etc.) hammerick mit hamme, ham [pratum, pa-
etc. connex, wonach denn auch unser ham- scuum], während v. Richthof en dasafrtes.
peln hiemit zusammenhängen kann, obgleich hamreke, hemrike, himrik, bammerk, ham*
ich glaube, dass hampel eher auf die Be- merke, hemmertse, hemmerik, himmerik mit
dtg,: vacillare dery kap, ksmp zurückgeht, 60 Heim-Mark, Dorf-Mark iiberaetMt u.
HAMRIE HAMMRIE 27 HAMSTER
diesem dann Stûrenburg, Seh, u, L. von selbst daraus erklärt u, ergiebt, weil wir
u. Andere darin folgen) betrifft, so halte die Endungen nk u, Iik, od, rieh, lieh im
ich die urkundlich belegte (s. bei v. Eicht- gewöhnlichen Leben stets zu erk u, elk um-
hofen) Form hammerike für ein Compos, setzen, bz, als erk u. elk aussprechen, me
von hanime (paseuum, pratum, cf. 2 ham) ti. 5 dies aus Auerk (Aurich), Hinnerk (Hinrich
afries. rike, rik (reich, viel enthaltend od, = Heinrich), Folerk (Fôlrieh) ete., — lêfelk
t» sich befassend u, habend, gross etc. od, (lieblich), rädelk (redlich) u, hunderten von
rike, rik (Beich, Land etc., cf. z. B. erd- andern Beispielen sich ergiebt.
rik, Erdreich, Erdboden, Erde, Grund u. hamriks-land, hammerksland, hammers-
Boden in seiner Gesammtheit od, ganzen 10 land, Wiesen- od. Weide-Land, als Gegen-
Erstreckung etc), sodass dann hammerike satz zu bô-, klei-, gast (Geest)- etc. land;
entweder eine Fläche od, Strecke bezeichnet, dat hammerksland kan man allenfalls nog wol
die viele hammen (Wiesen u. Weiden) in to de haferbô brûken, man um d'r weite un an-
sich befasst, bz, reich an Wiesen etc, ist, dere Winterfrüchten up to ferbôen, dat förderd
od. wörtl, soviel wie: Wiesen- u. Weiden- 15 (erfordert) a\ ^r regt drögen harfst un winter.
Beich, -Land, -Gegend, -Erstreckung od, hamrîks-lûe, hammerkslûe, Leute, die in
-Grt heisst, wie ja anscheinend das Wort der Hamrich (s. hamrik) wohnen u. deshalb
riehe (cf. Förstemann) auch als En- sehr abgeschlossen leben, wodurch sie sich
düng von Ortsnamen in der Bedtg,: Ort, denn auch selbstredend von den Bewohnern
Gegend od. Strich, Landstrich etc. gebraucht 20 der Geest u. der Marsch in ihrem ganzen
wurde u. wahrscheinl. in dieser Bedtg. auch Wesen bedeutend unterscheiden,
in Aurich (cf, Auerk = altAwnk) steckt. hamster, Hamster (mus erieetus); de dü-
Als Crrftnde, die für meine Annahme u. ge- fels hamsters nüsseln (nisten) d&r aehter
gen die Deutung dieses Wortes durch v, mm tun in de grund un fr&ten mî de wür-
zte Ä*Äo/en sprechen, führe ich an: 2Ö tels fan de lütje bdmen in de bômschôl an.
1) dass, nach der hier ganz allgemein Mnld. (KU.) hamester, hamster; nid. ham-
gängigen hochd. Form Hammrieh, wir ster ; am2. hamstra ; oAd. hamastro, hamistro,
die ostfries. Form hammrîk od. urspr. ham- hamstro. Die ältesten schriftlichen (Quellen
merike für die richtige ansehen u, dass hier bezeichnen mit diesem Namen den Korn-
keiner dabei an eine Zusammensetzung von 30 wurm (eureolio). Die Bedtg, ist vielleicht
hamm mit nhd, Mark in der Bedtg. Be- Nagerin od. Schädigerin, da die Endung
zirk od. umgrenztes zu einem bestimm- star, stra (cf. ster in süster, wâfster, lêdster
ten Dorfe etc. gehörendes Land (wie in etc.) wohl mit Chrund annehmen lässt, dass
Dorf-, Feldmark) etc, denkt u, sowohl das dieses Wort urspr, weiblichen Geschlechts
Wort Mark in dieser Bedtg., als auch die S5 waru, auch die Kornwürmer nagende Thiere
Compos,: Dorf- u. Feldmark weder fr ü- sind. Möglicherweise kann indessen hama-
her noch später je in echt fries, Landen stro urspr, auch als Kornwurm (od,
gebraucM ist, od, in fries, Schriftstücken Wurm überhaupt) ein sich krümmendes,
vorkommt; biegendes u, windendes Jliier bezeicJmet ha-
2) dass diese Hammriche genannten 40 ben u, dann später, weil die mus erieetus
niedrigen Wiesenflächen, soweit sie in der gleichfalls ein Feind u, Schädiger des Korns
Nahe von Dörfern liegen wohl darnach ist, der Name hamastro auch auf diese über-
benannt sind, um sie von andern Hamm- gegangen sein. Für die Bedtg,: Thier was
riehen zu unterscheiden; indessen nir- schadet u, ruinirt etc, od, Thier was sich
gends die ganze Feldmark od, Gemarkung 46 krümmt etc, würde wohl in beiden Fällen
derselben bezeichnen u, alle sonstigen zu den ein Zusammenhang mit ahd, ham, ver-
betr, Dörfern gehörenden Felder, soweit sie stümmelt, verkrüppelt od, urspr.
höher liegen u. eigentliches Ackerland sind, krumm (cf, 1 ham, sowie 4 ham) anzur
nicht darin mit einbegriffen sind, wie denn nehmen sein, wahrend es andererseits auch
auch KU, ebenso wie wir, unter hdunmerick ßO möglich ist, dass dieses Wort wegen der
nur Wiesen- od. Weideland (cf, hammerks- auch vorkommenden Form hampster entwe-
land) versteht; der direct mit goih, hamfs (verstümmelt etc.)
3) dass ham in afries, hamreke etc. ganz od. wie das griech, k&mpé (Spannraupe
gewiss (nach mnld. hamm, ham [s, unter 2 etc.) u, kâmpê (Krümmung etc,) mit der y
ham] zu scMiessen) nicht dasselbe Wort ist, 55 kap, kamp (s, unter hampe) zusammenhängt,
wie nhd. Heim, sondern wie afries, ham. Eine Entlehnung aus kslav, ehomestar (ani-
als Eingefriedigtes etc, ; mal quoddam) blos der Formähnlichkeit wegen
4) dass die für Yi2immt\\i im gewöhnlichen anzunehmen, scheint doch kaum zulässig.
Leben gebrauchte Form hammerk (bz, afries. Vergl. bei Fick, II, 52 unter kam (krüm-
hammerk, hammerke aus hamme-rike) sich 60 men, wölben) auch lit, kamsz (einstecken),
HAMÜ
28
HAN
kamsza (Behälter), ob damit vieUeicht das
von ihm hamas-tro getheüte deutsche haui-
Bter connex ist, weü dieses TJiier Backen-
taschen hat, worin es Getreide steckt, um
es in seine Winter-Vorrathskamm^n od.
Gewölbe zu bringen u. darin aufzuheben?
Iiamu, lautnachahmendes Wort zur Be-
zeichnung des Geschreies der Kühe «. Käl-
ber, wie nhd. cf. mû etc.
1. hân, Plur. hanen; a) Hahn, Männchen
der Hennen u. sonstigen Vögel; Bimin,
häntje, Plur. hântjes. Redensart, u. Sprichw.:
de rode hân (das Feuer); daher die Dro-
hung: ik seit dl de rode häa up 't dak; —
he krükeld (od. strûfd) sük as 'n hän; —
he is so 'n regt hântje (eitler, eingebildeter,
prahlerischer, vorlauter Mensch) ; — wen de
hän up sin êgen mesfolt steid, hed he 't
grôtste regt, od. auch: elker h&n is könink
up Bin êgen mesfolt; — sin hän is könink;
— dar kreit gm henn of hän na; — war
'n goden hän, let de henn dat kreien; ~
rik seien ; ann meien ; dat land hörd de h&n
nêt kreien; — he flttgt herum as 'n h&n
Sünder kop; — he legd krumme eier as 'n
h&n; — b) mânni. Glied, penis, auch pit-
h&n u. krülh&n etc. genannt; — c) geboge-
nes u. verschliessbares Zapfrohr. — Nd.,
nid, haan; mnld. haen; mnd. haue; afries.
hona; wfries. hone; nfries. hon; wang.
(Ehrentraut, 1, 373) hunne; ags, hana;
an. hani ; ahd. hano ; mhd. hane, hau \goth.
hana. Das ahd. hana u. huon (Huhn)
setzen fast mit Gewissheit ein verlornes
Vbm. hanan, huon etc. mit der Bedtg. : krä-
hen, schreien, singen etc. voraus, was mit
lat. cano, cecini, cantum, canere (singen od.
Ton machen, Ton hören lassen etc.) ; griech.
kan&zö u. kanacheö (rauscfien, scfuiUen, tö-
nen, Geräusch u. Getöse macJien etc.); lit.
kanklas (Zither); skr. kan, kanati, — can,
canati, — kvan, kvanati (sonare) zu einer
idg. Schall nachahmenden |/ kan, die wahr-
scheinl. aus der Bedtg.: tönen, rauschen,
singen od. prasseln, knistern etc. (cf. sen-
gen aus singen) auch die Bedtg.: bren-
nen, flammen, glänzen etc., — jubeln, sich
freuen, fröhlich sein etc., — seine Stimme
erheben zu Jemandem, Jemanden ansprechen
um Etwas, bitten, fragen, begehren, gierig
w. verlangend sein (nach Etwas) etc. ent-
wickelte, wie ja diese u. ähnliche Bedtgn.
sich in der skr. u. zend. J/ kan finden.
2. hän od. hane, avc^hant, Schilf, Schilf-
rohr; de ganse dêpskant steid ful h&n od.
h&nt. cf. hane-bolten. Dieses sonst anschei-
nend unbekannte Wort, wovon das kehdin»
gerlandsche heenk (eine Art Schilf, cf. Br.
Wb., 2. Nachtrag, pag, 106), bz. nd.
(Schütze) h&nk od, h&nke (eine Art gro-
ben Grases, woraus die stroteemen oeL filSfraJ^
taue gemacM werden) möglicherweise ein
Dimin. u. womit das nd. (Br, Wb., $23)
hennie (eine Art schmalen ScTulfes) wohl
5 identisch ist, ist offenbar mit lat. canna
(Bohr, Schilf) u. griech. kânna (Bohr) der-
selben y entsprossen u. könnte, sofern meine
Vermuthung richtig ist, dass das goih, raiu
(Rohr, Schilf) einem mit unserm rûien
10 identischen Vbm. rinsan, raus (rauschen)
entstammt u. als das Bauschende (weil
es im Winde rauscJU u. säuselt, od, wenn
vom Winde bewegt, ein säuselndes Ge-
räusch macht) aufgefasst wurde, doMn
15 ebenso wie 1 li&n zur V kan (sonare) ge-
hören. Da nun aber die Wörter halm (ca-
lamus) II. hehn (arundo arenaria) auch mög-
licherweise zur y kal (sonare, s, unier l
halm) gehören u. skr. kanabha (eine Art
20 Fliege) wohl auch wegen ihres Singens
od. Summens (cergl. Breme, Bräme
od. Bremse von brimman [brummen, sum-
sen], Hummel von hummen f sumsen]
etc.) der y kan (sonare, s. unter 1 Un) zu-
25 gelegt werden muss, so wäre es auch denk-
bar, dass sowohl skr. kanapa, eine Art
Lanze, Spiess od. Speer, bz. eine Stange
(sei es, dass dies urspr, ein Bambus- od
ein anderes Bohr, mit einer daran befestig-
30 ten Spitze, war [cf. auch griech, kanön,
Stange, wovon Kanon, kanonisch etc, als
wahrscheinl. mit k&nna verwandt, sowie
auch kânabos od. kannabos, Stange od. Stock,
um welchen die Künstler eine Figur in IT^on
85 od. Wachs modeüirten — u. femer su der
y kan, rauschen etc. auch kanâzô, rauschen,
Geräusch machen etc.], od. dass diese wM
als Wurf waffe gebrauchte Lanze ihren Na-
men daher hat, weil sie sowohl beim vorab'
40 gehenden Schwingen um das Haupt, als
auch beim schnellen Fliegen durch die Luft,
ebenso wie die kanabha genannte Fliege,
ein sausendes u. schwirrendes Geräus^
machte), als auch lat. cannabis, griech.lidkur
45 nabis (cf hemp) derselben y angehört, sei
es, dass man dieses Gewächs desJuiU) so be-
nennt, weil es ebenso wie schUf- u. rohrar-
tige Gewächse im Winde rauscJU u. säuselt,
od. dass man es wegen seiner groben u,
50 hohlen Stengel i^berhaupt als ein rohrartiges
Gewäcfis auffasste u. so k&nnabis von Sem
Stamm kanna weiter bildete, mit welchem die-
ses Wort doch jedenfalls formell zusammen-
hängen muss u. wovon et lautlich gar nicht
55 zu trennen ist
Wegen der Möglichkeit der Ableitung von
kan (rauschen, tönen, singen) vergl. auch
unser pipo (Bohr, Bohre ; Pfeife) von pipen,
bz. einer reduplicirten y -pi als Onomatop&ie
60 des damit bezeichneten Lautes.
HAN-BALK 29 HAND HANT
hân-balk, s. hanebalke. (sparsame) hand geid dör 't ganse land; —
liân-bolte, s. hanebolte. de stadige hand wind; — dat is so gesund
hand, ha]it('P2ur. banden, bannen), a) Hand. as 'n band ful scbônagels; — junge lue
Bedensart. u. Sprichw,: b! de hand wesen, muttcn bi de hand wäseu as 'n schôbörssel;
parat f anwesend^ aufgestanden sein etc.;
— bi de hand hebben, bei der Hand zu
fassen haben, — zur Hand od. parat ha-
ben etc.; — to hand, zur Hand, nach der das Können von dir, bz. sprich nicM vom
Hand hin, handgerecht, bequem etc. ; 't ligd Können, sondern thu es mit den Händen) ;
mî nêt to hand; — to hands perd, das zur lO — spêj' in d' hand un wer di; — föle han-
Linken gehende Pferd, bz. das Pferd, voel- den maken ligt wark ; — man kan gen isder
ches Einem zur linken Hand geht, so ge- mit banden bräken; — mit banden un tan-
nannt, weil die linke Hand den Zügel hält den fastholden ; —
u. deshalb das links gehende Pferd dieser b) Handschrift, Namensunterschrift; he
Hand am nächsten geht, weshalb denn auch 15 schrift 'n goden hand ; — sett' dîn hand
fan hand u. fau hauds perd den Gegensatz 6!r äfen under; —
von to hand u. to hands perd ist u. auch c) im Compos. allerhand lebt auch noch
oft das links gehende Pferd einfach de to- die JBedtg. : Art, Sorte etc. desmhd. hant /or^
hand u. das rechts gehende de fanhand ge- Nd., nid., mnld. hand ; mnd. hand, handt,
nannt wird; — de tôe hand, die zue od. 20 haut; afries, hand, hond; wfries.hkii^, hân;
geschlossene Hand; — hand toi Hand zu! nfries. hond; satl. hand; os. hand; ags. hand,
— 't ligd fôr de hand, es liegt vor der Hand, hond; engl, hand; an. hönd; norw. hand,
bz. es ist greif- , fass- u. sichtbar od. klar auch hond ; schwed. hand ; dän, haand ; ahd.
u. selbstverständlich; — för de hand weg, hand, haut; mhd. hant; goth. handus. —
vor der Hand weg , od. der Reihenfolge 25 ^ ^rd von Schleicher von goth. hin-
nach; — wa4 under d' banden wesen od, than, hanth, hunth (capere) abgeleitet, wo-
hebben, in Arbeit sein od. luiben; — wat nach denn die goth. Form eigentlich han-
um d' hand hebben, od. wat um d' handen thus lauten müsste u. man auch in den an-
hebben ; — a) Etwas um die Hand (od. dern alten Sprachen ein auslautendes th er-
Hände) haben, — b) sich mit Etwas be- 30 warten könnte. Fick stelU (III, 60 seq.)
fassen u. beschäftigen; — nu up hand (jetzt für hinthan (erjagen, fangen) eine germ. y
nach gerade) kOnen wi sên, dat 't förgels hath 0agen, treiben) = skr. ^at, idg. (I,
geid ; — dat ligd up de hand, das liegt auf 56) kat auf, die er als eine Fortbildung
der Hand, bz. das ist sichtbar, klar u. von ka (schärfen, wetzen), bz. kan (stechen
selbstverständlich; — in od. ût de hand fal- 35 etc.) ansieJU u. wozu er ausser hinthan
len, mehr od. weniger sein als man erwar- auch ags. headhu (Krieg, Kampf), galt,
tet, — dem Erwarten wohl od. nicht ent- catu (Kampf), skr. ^atru (Feind), griech.
sprechen; — wat in de hand gäfen, a) Je- kôtos (Groll, Zorn), lat. catax u. caténaver-
niandem Etwas in die Hand geben; — b) gleicht, wäJirend M. Heyne (Grimm, Wb.
Jemandem beim Wiedervcrkairf Etwas zu- 40 IV, 327) hinthan zu skr. c'at (verbergen),
geben auf den Preis, wofür er es erstand bz. (Grassmann) cat (sich verstecken od.
— ihm dabei einen Prcfit gewähreti; — verbergen) stellt.
dar is f51 mit in de hand to nemen , da ist Das« darnach aber die Etymologie von
viel mit zu thun u. zu besorgen etc.; — 'n hinthan u. hand (cf. auch H. Leo, 189
sake in de hand nemen, eine Sache in die 45 band von hindan [capere etc.] u. dies von
Hand nehmen, um sie zu besorgen u. aus- skr. }/ hud, colligere) sowohl, als auch die
zuf echten etc.; — wat achter de hand heb- der andern obigen Wörter (z. B. die von
ben, etwas in Reserve haben; — to handen lat. caténa [was, sofern hand die fassende
kamen, wohin gelangen, wo ankommen, sich u. greif ende ist u. hiothan urspr. die
ein- od. wiederfinden, zum Vorschein kom- 50 Bedtg.: greifen, fassen, fangen etc.
men etc.; — fan handen kamen, wegkom- hatte, wohl in der Bedtg.: F e s s el etc. damit
men, verloren gehen etc. ; — hand afer hand, wurzelhaft verwandt sein könnte]) sehr un-
die eine Hand abwechselnd über die an- sicher ist, muss Jedem einleuchten u. könnte
dere; — 'n apen hand, eine offene od. milde man sogar auf den Einfall kommen, um für
Hand; — dat geid gdd fan de hand, das 55 hinthan, hand, hund u. hunderd (= lat.
geht gut von der Hand od. gut von Stat- centum, skr. ^ata etc.) eine y qai od. kat
ten, bz. ohne Stocken u. Aufenthalt ; — fan mit der Bedtg. : greifen, fassen, halten, fän-
de hand in de tand , od. fan de hand in de gen, fesseln, binden, festmachen, vereinigen,
mund g&n, den täglichen Verdienst sofort zusammenfassen etc. anzusetzen, da es ja
verzehren \ — de flitige od. auch de sünige 60 seJur leicht möglich ist, dass <^tA urspr, nur
HAI)D-ARB£ID 30 HANI)-G£MEN
die Bedtg.: Menge y Viel, Haufe etc, od. etc., wonach kandel urspr, dasjenige be-
Vereinigtes u. Zuaammengemachtes etc. JuUte, zeichnet , was mit den Händen betrieben
da es doch schwerlich anzunehmen ist, dass wird, also Arbeit, Verrichtung etc. u.
dus Wort (iita wirklich aus dagan (decem) zwar namentlich eine anhaltende u.
entstand. Zu band u. goth. hinthan etc. 5 dauernde, wie ja handeln eigewUUA
vergl. noch: afries. handa, henda (fangen), ein Freq. von hantôn od. handjan ist. Die
hende, headene (Gefängniss) ; ags. hentan verschiedenen Compos. als haodelb&r etc.
(capere, insequi); an. henda (manibus jac- etc. wie im Deutschen.
tare^ apprehendere) ; mhd. verbunden (fan- handeln, hanQeln, handeln, eine ThäJtig-
gen, greifen), sowie Weiteres auch noch 10 keit ausüben, thun etc.; bô baadeld siegt
unter buud u. wegen band als Greifer tegen sm olders; — HatuUl od. Geschäfte
etc. od. auch vielleicht Halter das aind. treiben etc.; be bandeld na de westiiges
(Schleicher, Chrest., 64) päni (Hand), (nach Westindien), bz. mit rogge etc.; —
VKis wohl mit tat. panis zur y pi, pa od. dingen, feilschen, unter?uindeln etc.; dat
p& (fassen, greifen, haUen^ schützen, erhol- 15 bandeld Buk d'r um, of ik dôn sal of nét;
ten, ernähren etc.) gehört. Desgl. vergl. — ik \ki nicli mit mi bandeln; — he han-
auch lat. manus u. ahd. mund (Hand, deld um 'n ôrtje; — bê bandelde mit harn
Schutz etc., cf. förmund etc.), welche Wör- afer sin pérd etc. — Nid. bandelen ; affin.
ter auch wohl auf eine y man (greifen, baudetja; wfries. banue^en, banUen; ag%,
halien [halten bei sich, behauen, nicht ver* 20 baodljau; an. böndla (manu tractare): ahd.
gessen, sich erinnern etc., — halten wo, bantalôn, bantolon, bandelôn; mhd. hande-
bleiben wo, sich aufhalten etc., cf. die Wör- len, bandeln (mä der Hand greifen u. foM-
ter unter man, men etc.] schützen etc.) zu- sen, beri^ren, betasten; behandeln; bewit'
rückgehen. then; — refl. sich verhalten; verhandeln;
hand-arbeid, Handarbeit. 26 handeln, thun, treiben); s. unter bandeL
hand-bred, a) Aan(i6re»^; 'nbandbredstttk; banden, bannen, (der Hand) passen «.
— b) Handbreite; du must d'r 'n bandbrêd gut auskommen, handgerecht sein, bequem
fan bhfen. u. geschickt liegen etc.; dat wark baadt mi
hand-bredte, Handbreite. — Nid. band- nêt regt ; — dat kan bum nêt bannen (|ni#-
breedtc. ^ 80 sen), dat be dat deid; — dat land, bz. de
hand-dadig, thäUich, handgreiflich, äugen- pl&ts bände (bandede, bannede) hnm siegt
scheinlich, wirklich etc.; dat is banddadig (das Land, bz. der Hof lag ihm unbequem
(thútlich, handgreiflich etc.) de fal; — be u. schlecht), darum bed be d'r ôk fan of-
bed dat banddadig d&n. — Vergl. afries. sen; — de plôg bandt bum g6d (der Pfiug
banddedig (hand-thätig) , bz. banddediga 85 ist ihm so recht handgerecht u. bequem);
(Thäter); nid. band-dadig (mitschuldig), — dat përd bandt bum nét.
hauddadigbeid (Mitschuldigkeit, Complici- band-ferdîg, hend-ferdiff, Aaml/ert^y /er-
tät); ofries. (0. L. lt., pag. 236) bantda- tig u. geschickt mit der Hand, geschickt u.
dige (der [wirkliche] Thäter, od. der auf passend für die Hand , nicht zu gross u,
der Ihat Ertappte); mnd. (Seh. u. L.) 40 schwer etc.; he is regt bandferdig in sîa ar-
bantdadich, -dedicb (von einem Thäter, be- beid; — dat is so 'n regten bandferdigen plôg;
sonders der auf der That ertappt ist , bz. — be bed d&r so 'n môi bandferdig përd.
einer That, wobei man ertappt wird, frischer band-gau, handschnell, rasch od. schndU
That) u. nd. (Dähnert) banddäder (der mit der Hand parat, um zu greifen, fas-
wirkliche Missethäter^ od. derjenige welcher 45 sen, zuzufassen od. zu arbeiten, daher:
auf der That ertappt wird) etc. flink, behende ^ rasch bei der Hand etc.
nand-dôk, handôk, Handtuch, Wischtuch, u. auch : unverschämt im Zugreifen, gie-
Tuch womit man sich die Hände wäscht u. rig , räuberisch, diebisch; he is mi föh
abtrocknet. to bandgau, as dat ik mit min arbeid tegen
handel, hannel, Handel; dat is 'n siegten 50 bum klar worden kan ; — • du must nêt al-
bandel (ein schlechtes Thun) fan bum; — tid so bandgau wesen un altid toêrst in de
sê hebben hör handel (Sache, Sireitsache) kumm' sitten. — Nid. bandgauw.
mit 'oander fereffeut; — sê hebben 'n ban- hand-geld, Handgeld, Geld welches man
del (Geschäft etc.) mit 'nander ofslateu ; — Jemandem als Unterpfand in die Hand
sê Bunt mit 'nander bandelsêns worden; — 55 zahlt, wie z. B. den Dienstboten beim Mie^
he drift 'u ûtgebreid'den handel; — dar is then derselben^ od. auch sonst, wodurch
fOl handel un wandel. — Zu bandeln (s. d.), denn der Contrakt als abgeschlossen giU;
bz. einem mit afries. banda etc. (s. unter ho bed 'n daler bandgeld kregen. cf. hand-
band) identischen ahd. bantôn od. handjan, pennink.
mit der Bedtg. manibus tractare, prehendere 60 band-gemên, handgemein; sé sunt hand-
HAND-GEREGT 31 HAHD-TERING HAND-TAERING
mit 'nander worden an Iiebben sûk od, Angeld, z. B, bei Dienstboten zur Be-
nit ^nander heramhauen. Siegelung des Dienstverirages ; wen da de
geregt, handgerecht, der Hand recht handpennink namen hest, den bist du fast.
ich etc.; dat ligt mi nêt handgeregt, hands. handgemäss od. bequem u. ge-
t mt dat an de andere std loggen. 5 schickt für die Hand ; dat is (od. ligd) mi
•grîplîk, handgrîpelk, handgreiflich, hêl nêt regt hands.
• Stand zu greifen, greifbar, offen- hand-sâm , für die Hand passend u. be-
is handgripelk mit ham worden; — quem, bequem u. leicht zu behandeln u. zu
handgripelk, dat he dat dân mutt (J/6- gebrauchen etc.; 'n handsäm pêrd; — 'n
led ; — dat is 'n handgripelken lögen. 10 handsäm stük rêfe (Gerâth, Werkzeug) ; —
•hafen, handhaben, mit der Hand handsam wer (brauchbares, passendes, be-
t u. regieren, gebrauchen, ausüben quemes, gelindes Wetter), — Nid. band-
& wêt de pldg gôd to handhafen; — zaam; engl, haodsome.
dhâfd (gebraucht, übt aus, verthei- band sei, hanssei, Handhabe, Handgriff.
) sin regt. 15 haiidske. hanske (Plur. bandskes), Hand-
le j hantje , handke , Händchen ; schuh, Compos. finger- , fûst - handske.
mantjel war din hantje; — hold Sprichw,: in de hörn bi 't fdr sunt de
dje ût 't kantje (Kännchen). handskes up 't wärmste; — he is 'n kërel
{e-förmeier, ein vorgreifender, vor- as 'n natten handske (er ist ein Wasch-
Mensch, der überall der Erste im 20 lappenj; — unse lêfe Herr-Gods hands-
■en ist (z, B. des Mittags bei Tische kes sliten nôit un kosten bei gen geld. —
juerst in die Schüssel fährt) u, sich Afries. bandschoch ; nfries. handsche ; nd,
, unberufen u. unbesonnen in Aües handske, hanske; mnd, hansche, bantske,
lischt; da most nêt altîd de hantje- bantschu, bantscho; nid, handschoen; an.
r wesen, wen 't äten up de disk 25 b^nzki; schwed., dän, handske; ahd. hant-
— he wil aferal un in alle saken de scuob, hantscôb, hanttcaah; mhd, hant-
5rmeier wesen; — 't is 'n regten schnoch.
ian4jâförmeier, de aferal beninprôtd hand-slag, Handschlag, Schlag in die
8 b&ter wêten wil , as ander' lue. Hand, Handschlag als Zeichen fester Ver-
heihlich steht handje für bansje, so- 80 Sicherung etc. ; he hed bom sin bandslag *
r worü, „Hânschen-Vormäher'* be- d'r up gefen, dat 't erCk wâris; — wî hel^
ben dat mit 'u bandslag bekrachtifft
|e-plakke, handje-plak', ein flaches hand-spake, handspâk, handspeke, Hand-
längliches, vorne ovalförmiges Brett- Speiche, starker Stock tum Aufwinden des
Hm der Länge eines gewöhnlichen 85 Schiffsankers, od. auch überhaupt eine
Lineals, welches früher in den SchU' Speiche (cf. spake, spéke), die man mit
Strafwerkzeug gebraucht wurde u, der Hand führt; he hôe (hauete, schlug)
der Lehrer den Kindern in die hum mit de bandsp&k afer de juken, dat
Hand klappste od. plaktjes (Klappse) hum hören un sên fergung.
40 hand-spor, Handspur; man kan sin hand-
ig, bannig, a) händig, mit Hand sporen aferall up sên.
n od. Hand hebend u. besitzend; hand-stäfer (Handstüber), ein Stüber od,
âhandîg; — b) passend, geschickt, kleines Stückchen Geld für die Hand zum
'tig, behende etc.; dat land ligd mi täglichen Gebrauch, od, auch: ein kleines
ndig ; — dat kumd mi fan dage regt 45 Stück Geld od. ein kleines Geldgeschenk,
ût ; — dat is 'n bannig äten ; — he welches man Jemandem in die Hand drückt,
egt handig bi dôn; — dat is 'n han- um davon vor der Hand zehren zu kön-
mg' (ein bellender, geschickter, brauch- nen; he hed altid nog so 'n bandstOfer agter
^unge); — he is föl banniger, as ik de band; — he hed hum 'n lütjeu band-
irr'. — Nid. handig ; nd, bandig, hän- 50 stüfer mit up de reise gefen.
%d. bandich ; engl, handy ; goth. han- hasd-teken, Handzeichen (Chirographum),
eschickt, klug etc.) ; an, höndugr (be- eigenhändige Unterschrift, bz, die 3 Kreuze,
eschickt etc.). cf. die Compos. ot-, un- die ein Schreibensunkundiger unter ein Do-
etc. ^ cument setzt, statt deren in früheren Zeiten
igbeid, hannigheid^ Behendigkeit, 55 auch die eigene Haus- od. persönliche Marke
)klichkeit etc. ; dat wicht hed fan han- zu diesem Zwecke verwandt wurde.
h&st nêt hörs gliken. — Nid. han- hand-têkning, handtëkneft, a) Hand-
cf goth, bandugei (Geschicklich- Zeichnung, Zeichnung aus freier Éand; —
lugheit), b) i, q, handtêken.
-pennikk, Handpfennig, Handgeld 60 hand-teriig, hand^tftriBg, hand-tärefi,
HAND-WARK 32 HANGEN
(Handzehrung), ein kleines Stück od. Swnm- dass dieses wohl urspr, nd,, fries. Wort
chen Geld, welches man Jemandem giebt, hän (gallus) zusammengesetzt ist.
um davon für eine kurze Weile zehren zu hane-bolten, hânbolten, hambolten.
können; ho hed kum 'n handtären mit up essbaren Kolben (bolten) des an deti Ed
de weg gäfen, dat he erst 'n bitjed hed, 5 eZer Teiche wachsenden Schilfs od, hfta
wilr he fan tären kan. 2 hän). — Hdlp., fries. haembollen.
hand-wark, Handwerk, Werk od. Ge- hane-fot, hânfôt, hanepôt, hfinpét, H
werbe, Geschäft etc. was matt mit der Hand nenfuss ; a) der Fuss des Hahns ; —
betreibt; he schal 'n handwark leren uo gen Ackerspörgel ; — c) Banunkel, besonc
kremer of bar etc. worden. Sprichw. : „alle 10 der Gifthahnenfuss, auch düfelsbit genan
handwarken sunt smêrîg**, sä' de snîder, do — d) d^r hahnenfussförmige Eisenbe^ch
smêt hê 'n stük laken in de hell' ; — 'n gôd aw/ einer Schuppe, wodurch das Blatt i
handwark närd altid sin man ; — dat hand- selben an dem Stiel befestigt wird; —
wark sûkd wol inscn, man 't starft nêt; — (fig.) ein sich spreizender, eitler, stol
de Erst ût 't sapen un 't swîrn 'n handwark 15 Mensch; \ is 'n r^ten hânpôt fan 'n kê
mäkd, is hold ferlütd ; — twalf handwarken hane-kam, hanenkam, hankam, Hahn
(od. ambachten) un dartein unglükken. kämm; a) Kamm des Hahns; — b) Nc
hand-warker, Handwerker. mehrerer Pflanzen, wie z. B. von rhin
hand-warksman, Handwerksmann, Hand- thus crista galli, od. Läunekraut, des Sum
werker. ^ ^ 20 läusekrauis (pedicularis pal.), welches Ia
hand-wîser, hand-wîsder, Handweiner, tere hier auch hanekop heisst.
Wegweiser, Pfahl mit einer ausgestreckten, hang, hank. Hang, Neigung etc.; hi
die betr. Eichtung anzeigenden Hand. to 't supen; s. hangen.
hand-wirst, haudwrist, handwriasl, (0. hangel-böne, Dimin. hangelbOntje,
L. R., pag. 756), handrüst, Handwirbel; 25 kleiner Boden od. hölzerner Verschlag
s. wirst etc. bön), der unter den Hauptbalken an
hane-balke, hânbalk, hâmbalk , Hahnen- bracht u. an diesen mittelst der Seitenwâi
balken, bz. der oberste Quer-Balken od. die befestigt ist, sodass er an den Balken Adn
Holzstange, welcher die beiderseitigen Dach- du must mt de trap-ledder äfen bi 't hanj
Sparren mit einander verbindet u. sie stützt, 30 böntje setten, ik wul d'r wat appels upbi
damit sie nicht durchbiegen können; gode gen. — Mnd. (Seh. u. L.) hangelbone.
hänbalken in 't hûs maken 't dak stefig ; — hangel-bord, ein an dem Boden häng
de balkhase (Katze) springd in de haue- des Bord.
balken herum. — Nd. hanebalken ; mnd. hangel-peren, eine grosse längliche Bi
hanenbalke (auch hanebande, hanebcndc u. 35 mit langem Stiel.
hanenboom); nid. hanebalk; mnld. haen- hangel-schap, ein hängender Schrank.
balck; dän. hanebjelke; nfries. honebulk. hangel-Hlötj ein Vorhäng eschJoss.
Die mnd. u. mnld. Formen sprechen wohl hangen (huug, hangen), hangen, hängy
eher für die allgemein angenommene An- hang 't up de spiker, od. an de balke;
sieht, dass dieses Wort mit Hahn (gallus) 40 he hung de mantel an de spiker; —
zusammengesetzt ist (weil die Hähne u. mantel hangd an de spiker; — he hai
Hühner sich des Abends darauf setzen), an de galge; — de sterens hangen an
als dafür (cf. Hahn ebalken im Grimm^- hemmel; — dat hangd in de lücht; — <
sehen Wb., wonach auch die Form Hain- hangd in d' wind to drögen; — he hai
balken vorkömmt), dass dieses Hahn 45 tüsken beiden (er hängt zwischen Beiê
wie in Hahnbuche, Hahnbütte (bz. inj (fig.) er schwankt zwischen Beiden);
Hainbuche) aus hagen contrahirt wurde dat klêd hangd bit up de grund; — \
u. urspr. Buschholz od. kurzes Holz hangd in de höchte; — dat hung hend
bedeutete, im Gegensatz zu den langen Dach- — ho is ferôrdêld um to hangen ; —
Sparren, wozu nur gerade u. schon ziemlich 50 bôm hangd ful appels; — he is haii|
herangewachsene Bäume verwandt werden (gehangen od. erhenkt); — he mut hsaig
können u. wonach allerdings sonst die An- dat ho swart word; — de bôm (de m
nähme, dass Hahnebalken urspr. soviel dat hûs etc.) hangd na 't westen; — dei
wie hagene-balken (Buschholz - Balken od. pels hangen an 'nander (sind gegenseitig \
BuscMiolZ'Stange) bedeutet habe, sehr viel 55 einander verbunden, od. auch: hängen di
für sich hat. Vergl. dieserhalb aucA hage- ^u«amwew^- — all' wat smërig is. hangd (l'ii
böken in der Bedtg. : verkrüppelt , klein, an ; — de klei hangd ên an de foten ;
schwach, halbwüchsig etc. Nach dem schwcd. dat hangd d'r an fast; — all' wat han
höns-wagn (Hahnebalken) u. engl, cockloft sit fast; — hang' (od. häk') di man in;
(dasselbe) scheint es indessen zweifellos, 60 he hangd (stützt sich, lehnt sich) up mi ;
HANGEN n HANK
ngd an Mn un balken fast; — he Zweifelhaft ist die Ableitung von ^ank
mit Iif un sei an sin frô un kinder; (schwanken etc.) wohl jedenfalls, eumal
beiden hangen an 'nander as klad- wenn man sich vergegenwärtigt, dass hahan
- he hed Buk an de klatte fan hör in der Bedtg.: aufhängen, hängen machen
i; — he hangd (verlangt) na de brûd, 5 etc. zuerst stets ein Greifen u. Fassen
hûs; — hê hangd d'r na, dat he dat etc., sodann ein Heben od. in die Höhe
tkrigt; — dat geid tüsken hangen machen u. drittens ein Befestigen od.
rgen; — de kop od. ören hangen la- Festmachen an Etwas voraussetzt u. die
aurig sein); — de Iip hangen laten Bedtg.: baumeln, bz. hin u. her bewe-
m) ; — he hangd de ôren od. de kop \Q gen, schwanken etc. jedenfalls nur eine
igt den Kopf, CßgJ er ist niederge- nebensächliche u. in der Regel gar nicht in
m); — he lett de tSgels hangen (er Hängen liegende ist. Dass man übrigens
He Zügel hängen, od. niederhangen, bei hahan (hängen, aufhängen etc.), bz.
In, schlaff hängen etc. , bz. lässt den hangjan (hängen, henken etc.) auch anneh"
m freien Lauf); — Sprichw. : de *t 15 men kann, dass im Thema od. der y hah,
led, lett 't brêd hangen; — de 't han- hag, hang urspr. blas die Bedtg. des Bin-
rend (gewöhnt) is, kelld de hals nêt dens, od. Festmachens (woran) lag,
— de d'r hangen schal , fersupt (er- ist wohl zweifellos u. ist es deshalb sehr gut
nêt, od. de to 'i hangen geboren is, denkbar, dass hahan od. hangan von der y
Irist in 't water springen. — cf. die 20 kak = skr. kac, kanc (binden, fest machen,
)S. : an-, affer-, be-, fer-, för- , in-, na-, Strick um den Hals legen u. an einen Ha-
-, um-hangen. — Nd., nid. hangen ; ken, Baum od. Oalgen befestigen) abstammt,
hangen u. (contrah.) hän; mnld. hau- zumal da deren Bedtg.: splendere, lucere
afries. hûa u. hangia, hingia ; wfries. auch darauf hinzuweisen scheint, dass sie
n; nfries. hangen, hingen; satl. (Eh- 25 urspr. die Bedtg.: greifen, fassen, halten,
raut, fries. Archiv, II, 207) hongje; heben etc. hatte u. dass sich hieraus einer-
Jian (nur im Partie. Präter. bi-han- seits aus fassen (Haft machen, bz. haften,
gehangen, behängt); ags. hon, d. i. hân kleben etc., cf. haerere, adhaerere etc.) die Be-
süian (suspendere, aufhängen, hängen dtg.: festhalten u. festmachen,fes-
n) u. hangjan (pendere, dependere); 80 sein, binden etc. u. andererseits (cf. ri-
to hang (hängen) u. to hang (han- sen = heben u. = aufgehen) auch die Bedtg. :
an. hanga (hangen) u. hengja (hän- sich heben, aufgehen, scheinen, leuchten etc.
lufhängen); norw. hanga u. hengja entwickelt hat.
\be); schwed. haenga (hangen) u. hangerig, hängerig, d. h. sich an u. auf
\ (hängen); dän. haenge (dasselbe); 85 Etwas hängend, lehnend u. stützend; he is
hahan (suspendere) u. hahan (pendere) ; fan dage so hangerîg un lei (faul), as of he
i&han (hängen); mhd. hähen (trans. to swak is, um sdk sülfst to holden.
n; intrans. hangen); ahd. hangen, hangîg, hängig. Nur in ofhangig (an-
hangen (pendere), ahd. hangan, hen- hängig) u. zwar in denselben Bedtgn. wie
lengen, henkan> henchen (suspendere), 40 im Neu1u>chdeuischen.
henken, henchen (hängen, henken, auf- hang-iser, hang-isder, Hängeeisen zum
n) u. hengen (hängen lassen), cf. AnJiaken an die Herdkette od. den hälbom,
', III, 58 u. Grassmann wegen um die Pfannkuchenpfanne darauf zu stel-
' (ank (schwanken, sich hin u. her be- len ; — fvg. ein sich an Jemand anklammen-
, bz. hin u. her bewegt werden, zwei- 45 der u. anhängender Mensch, z. B. von Kin^
nch bedenken etc.) = idg. (cf. Fi c k, dem, die sich den Müttern anhängen u.
I kak, wozu er auch griech. köcheúô nicht von ihnen lassen wollen, od. von Lie-
i, halten, stützen) stellt, während besleuten etc.
p (Gloss. comp., 380) auch goth. hug- hanffsel, ein Etwas, was an, über od,
f. bögen, hugeu, gebogen etc.) davon 50 vor Etwas hängt. — Compos. anhangsel,
ft, soune weiter bei Pott (III, 139) behangsei (Behang - Ding) ; — umhangsei
kac, kanc (binden, aneinanderfügen, (Umhang-Ding); — ferhangsel (Tuch, wo-
ssen, porssen), die mit kac, kanc (cf. mit man Etwas verhängt); — förhangsel
:, I, 36 u. unter hagen) identisch ist. (Vorhang-Ding).
, auch bei Pott (III, 140 stU> Nr. 55 hanîg (hahnig, od. seinem Sein, Wesen,
wegen seiner Bemerkung zu goth. ha- Naturell etc. nach wie ein Hahn), geil, üp-
iass Fi c k mit seinen Wurzeln kak pig, prachtliebend, eitel, stolz etc. ; he is mi
ritte Aufl.) kak zum Uebermass frei- fOls to hanig (od. h&utjerîg) un grôtsk, as dat 'k
ist u. die sinnl. Bedtg. des Hangens humlidenmag. — Nid. hdisug (wollüstig, geil).
' 9ank auf reiner Vermuthung beruht. 60 hank, s. hang.
tan Doomkaat Koolman. WOrterbnoh« II, 3
HAN-ERËIEN S4 HANS
hân-kreîen, Hahnhrähen ; frühe Morgen- goth, ans, hans (als GöUemame u. »i
zeit, wo der Hahn anfängt zu krähen ; he is um Mannesnamen {hergegangenes Wort),
't hânkreien upstän un na de arbeid gân. hans (Johannes u. namentlich auc
liannîg, s. händig. Name des so sehr geehrten Apostels u
hân-rune, Kapaun, od. verschnittener 5 ligen Johannes) u. hans, bz, haas<
Hahn (cf. rûne); fig.: ein Impotenter u. eins od. Mitglied der Hansa) sii
auch (früher) ein Hahnrei; vergl. hei Laufe der Zeiten Überall mit einand
Cad. Müller: „siuh ! dar gung 'n hânrûn mischt haben u. es sich daraus hersc)
mit niuggen sjuken**, was in Bezug auf einen dass das Wort hans für sich selbst si
mit neun Kindern gesegneten, für einen 10 als auch in den vielen Compos. ei
Impotenten u. Hahnerei geltenden Ehemann weite u. allgemeine Verbreitung fan
gesagt wurde. ^i\x\iQii ist = ]iijkeu, engl. chxcQVL, Bezüglich des TTortes hansa; mnd,
hans, gekürzt u. contrahirt aus Johan- hense (societas, od. Gesellschaft, Gildi
nes u. in den Compos.: hans-ârs, hans- nung , Vereinigung, Verbindung etc,
damp, haus-narr, grôt-hans, prâl-hans, smal- 15 Kaufleuten u. Handwerkern zum ge
haus etc. oft in der Bedtg. homo gebraucht, schaftlichen Betriebe des Handels u
wie dies auch mit unser m aus Johann Gewerke, bz. Vereinigung, Liga, Bun*
Contrahirten Namen „Jan** der Fall ist, von Handelsstädten etc.) sei noch bei
der üh'igens in allen sonstigen ihm zuge- dass dies mit ahd., goth. hansa, ags.
legten Eigenschaften himmelweit von dem 20 hos (vereinigte u. geschlossene Schaar
deutschen „Hans" verschieden ist, wie dies sonders von Kriegern], Haufe, Mengt
unter „Jan" erhellt. — Im mnld. bezeichnete identisch ist, dessen y hans, has, h&s
7nan mit hans auch einen Grossen od. An- die Bedtg.: ligare etc. hatte u. tnögh
gesehenen, wie z. B. KU. den Flur, hansen weise (cf. goth. basi, von }/ bhaksh =
mit magnates, optimales übersetzt u. hans 25 baksh od. bakhsh) mit zend. kash, Oi
(cf. Seh. u. L., Grimmisches Wb. etc) kakhsh = skr. kacs od, kaksh (ligare
auch sonst vielerwegen diese Bedtg. hatte. cf. zend. kasha, Ufer, Band, Einfas
Bemerkt sei hiezu indessen, dass KU. sein Saum; kashua, Binde, Diadem; skr, ]
mit: antecellens caeteros mortales fortuna et od, kaksha. Binde- od, Gurt-Gegend
opibus übersetztes hans nicht mit dem aus 30 kaksia od, kakshya, Gürtel, Cfurt etc.)
Johannes gekürzten Hans (Johannes die bereits unter hagen (cf. Fick, 1
wird hier, in Holland, sowie in andern erwähnte }/ kak = skr. kac, kaue (bi
fries. Landen überall zu Jans, Jens [Ge- gürten etc) zurückgeht, — H, Leo (s
schbi. Janssen, Jenssen od. Jansen etc., cf. 586) stellt übrigens ags, hôsu, goth, 1
auch Sunt Jans = San et Johannes] ^o zur V kans od. kams (ire, mandare, jul
contrahirt u. kömmt als Name ungemein die lautlich vollkommen stimmt ^ ind
häufig vor, während dies mit Hans, soviel von Bopp mit destruere, ire u, von J
mir bekannt, gar nicht der Fall ist) iden- fey (cf. kams, od. ka^, kas) mit to gc
tificirt, sondern annimmt, dass hans od. command (v. r. to destroy) übersetzt
han^e als Magnat einen Mann aus dem 40 u. wobei man bei skr, kamsa od, k
Geschlecht der Ansen od. Hansen (dem Göt- kaúsa (was Benf ey sub III mit bell
tergeschlecht der Äsen) bezeichnete, wie be- tal, bz. Glockenspeise, Legirung van
kanntlich auch die goth. Adligen od. Gros- u. Kupfer etc., Bopp dagegen mit va:
sen sich für Abkommen der Äsen hielten torium [cf. afries, hensa, Trinkbecher,
u, man sie deshalb Anscs od. Hansen (von 45 Wiarda, ostfries. Gesch. I, 371] \
ans [deus], s. unter 1 as) nannte. setzt) dann annehmen muss, dass sit
Anscheinend hat sich aber der Name der urspr. Bedtg,: ire, se movere od. .
Hans auch noch mit hans od. hause (so- bewegest vor od, nach Etwas
cius, collega, bz. Einer, der der Hansa u, zu Einem etc. allerfiand weitere
angehört, cf, bei KU.) gemischt u, da die 60 dtgn. entwickelte (cf. z, B, y ag u.
Bürger der zur Hansa gehörenden Städte pi etc.), da die Bedtgn.: ire u, desti
(Hansen od. Hanseaten) ganz zweifei- sich doch gegenseitig nicht decken u,
los oft etwas sehr selbstbewusst u. wichtig die von: mandare, jubere weder zu d
(man denke sich nur einen richtigen alten stimmt, noch auch alle diese für goth, 1
baren-tagen Bremer) auftragen u. sich mehr 55 passen, da diesem wohl die Chrdbegr, :
fühlten als Andere, so ist es auch möglich, dass einigen, binden, schliessen,
hdûiB seine Bedtg.: Grosser, Grosshans, binden (aus: sich bewegen vor, hon
od. eitler, wichtiger u. dünkelhaf- zu [Einem] , sich Einem zugesellen u.
ter Mensch (cf, haasig) wenigstens zum schliessen, od. sich vereinigen mit E
Theil auch hierher erhielt, bz, dass das 60 od. Etwas etc.) zu Grunde liegt. Aus
HANS-ARS HANS-DAMP 35 HAPEN HOPEN
vor, kommen zu etc. ergiebt sich bantje-blöme od. hântjes, Hauhechel
ie Bedtg.: erreichen, erlangen, er- (ononiz spinosa), auch haseblöme genannt.
nehmen j fassen, fesseln, binden, hân-träde, hanträ*, a) Hannen- Tn^^Zfa^-
schüteen etc., wozu stimmen: lat. nen-Schritt; — b) (jß^.) ein stolzer, eitler,
Bsis (Helm), cassis (Netz, Jägergarn), 5 selbstbewusster Schritt u. auch ein leiser
Ziste, Kasten) etc. etc., sowie auch vorsichtiger Schritt, wobei man die Füsse
itsche Ho s e, cf. 2 base. hoch aufhebt, um nicht anzustossen ; — c)
•ârs, bans-damp etc., s. unter bans. kleiner Schritt, der nicht viel fördert;
^Sf 9^oss u. wichtig thuend, einge- Sprichw.: um nêjâr bcbben de dagen 'n
stolz, eitel etc. ; so 'n bansigen kerel 10 hâuträ' wunnen ; — d) das „Sehnenhüpfen*',
ÏB, dar is bei gm ûtkamen mër mit; ein bekannter Fehler im hintern Sprungge-
:o banstg is, krlgt ligt ên up 't mûl. lenk des Pferdes ; — e) das dicke rundliche
zr bans. — Fls giebt auch noch (cf. Ende des Eies, wo sich unter der Schale
Vb., 2. Nachtrag, pag. 100) ein nd. die kleine Höhlung befindet, die wir sonst
(verbunden, unterÜMn) od. bensieb 15 auch tredsel nennest,
i. (Seh. u. L.) bensicb u. afries. hap, s. bapp.
, banzocb, bamzocb, benzicb, binsicb, bape, bope, bâp', hôp^ Hoffnung, Er-
V. Bichthofen (cf. afries. Wb., Wartung etc.; bê lafd in bap' od. up bâp',
ter bensicb) zweifelhaft ist, ob es = dat 't bold bäter word ; — dat geid up gode
(cf. bangig in ofbangig) ist, was 20 bäp'; — d'r is gin b&p* (Erwartung, Aus-
ia es auch mnd. vorkömmt, schwer- sieht etc.) up bäterscbup; — ik sê gin bâp'
t bangen connex ist, sondern zwei- (Erwartung u. Aussicht auf Besserwerd4:n,
u bansa (Bund etc., cf. unter bans) bz. Ausflucht, Hülfe, Bettung etc.) mër för
bura; — de gin bap' (Erwartung, od. Aus-
ke, 8. bandske. 25 sieht auf günstigere Gestaltung, bz. Glau-
ken, Hänschen; bänsken in de kel- beti u. Vertrauen an u. auf Etwas) mer
nd im Mutterleibe) ; — bilnsken twê- bed, de is ferlaren ; — alle bâp' is ût ; —
(Zwitter, Hermaphrodit), cf. Br, du must di gin bäp' d'r up maken, dat du
n, 594. fÖl geld f an mi arfen kanst ; — de hap* fer-
-np od. hansman, Jacke u. Bein- 80 lett ml nêt, dat bê torüg kumd; — bê stelld
In einem Stück, als Nachtkleid für sin bâp' (seine Erwartung, od. sein Ver-
Kinder gebraucht. — Im nd. Br. trauen etc.) up God; — God is min hap'
TJ, pag. 483) wird gesagt, dass (Gott ist meine Erwartung, od. meine Zu-
) = gans-up sei, was mir indessen flucht, mein Vertrauen etc., bz. mein Halt
h ist, da auch im nid. bans-op in 85 u. meine Stütze etc.). Sprichw.: bäter bäp'
Bedtg. vorkömmt. to, as bäp' up. — Nid. boop; mnld. bope;
y 8. 2 b&n. mnd. bope u. bopene; wfries. boape, boop;
êren, hanihieren; a) wandern, hin ags. bopa, to hopa; engl, bope; mhd. hoffe,
ziehen, umherziehen, hausiren etc.; hofe, hofft«, hofene. cf. hapen.
têrd (od. trekt, drift sûk etc.) aferal 40 hape-dode, hâpdode, eine Person, auf
of 't nêt wat to raken gift; — he deren Tod man hofft, um sie zu beerben,
1 aferal mit sin kô herum un is d*r od. von deren Tod man sich sonst einen
it up ôn, bold mit up 't ander markt^ Vortheil verspricht. Sprichw. : häpdoden
Ben, of he hör nêt ferkôpen, of fer^ läfen lank.
kan; — bê hantêrd mit sin waren bi 45 hapen, hopen (hâpde, — beb' h&pd), /u>/-
berum; — b) Juindeln, manipuliren fen, erwarten, od, Hoffnung, Erwartung,
é hantêrd d'r mal in od. mit herum; ZuversicJU u. Vertrauen hegen u. haben,
behandeln, tractare; he wêt de saken zuversichtlich erwarten, rechnen u. ver-
b ördendlik to bantêren od. to behau- trauen worauf etc.; nu könen wi wer ha-
50 pen (od. ferwagten), dat 't bäter word; —
'en der Herkunft dieses Wortes aus 't gifd niks mer to hapen un to ferwagten;
hanter (oft besuchen) u. der Abstam- — ik hap' dat 't god geid ; — he hâpd up
dieses atis an. heimta (van beim od. 'n gôden fängst; — ik hap' up od. to God,
= afries. bêma, heimen, wohnen) dat 't sdl' god geid. — Nd. hapen; mnd.
Diez, II, 328. 55 hapen, hopen; nid., mnld. hopen; wfries.
je, Hähnchen; flg. ein eitler etc. boapjen, boopjen; wang. bôpje; ags. ho-
h; 8. unter bän. pian od. hopjan; engl, bope; schwed.
je an hentje , die Samenkapseln der hoppas. Die fries., ags. Endung jen, jan
I- od. Bauern-Bose, so benannt, wegen bezeugt es wohl, dass dieses Vbm. von hopa
hen Kämme U.Spitzen, die selbige haben. 60 (cf. bape) weitergebildet ist u. demnach die
8*
HARD HART
38
HARDEN
hard, hart (flect.: harder, harter, —
hardste), Jiart (durus), nicht weich od. nach-
giebig, wider standafähigj fest, stark, strenge
etc. ; hard as 'n stcu ; — dat is hard holt ;
— dat fies is so hard, dat man 't hast hêl
nêt bîtcn kan ; — 'n harden (harter, dauer-
hafter, fester etc.) bôm od. plante etc. ; —
he is hard un fast; — dat is hard un taj*;
— dat geid hard um hard, od. hard tagen
hard; — hard water; — hard fan sin un
gcmÔd ; — de wind weid so hard (stark, hef-
tig etc.), dat man d'r hast hêl nêt tagen
upkamen kan; — 'n harden (starker, stren-
ger, heftiger etc., od. andauernder u. an-
haltender) fröst, od. Winter; — he hed 'n
harden hûd; — hô hold stik hard (er giebt
nicht nach, ist nicht weich u. nachgiebig,
bz. weichherzig , od. leicht zum Weinen u.
Klagen etc. geneigt); — hold di hard, un wen
dV ôk 'n bên in de lôp geid; — he is so
hard mit sin kinder; — ho sett hum hard
tô ; — hard (stark, angestrengt, schwer etc.)
arbeiden; — dat kumd mi dV so hard
(rasch, eilig etc., od. stark, sehr etc.) nich
iip an; — dat schal hard (schwer etc.) hol-
den, od. spannen etc.; — dat kumd hum
hard an; — hard (schwer) hören; — hard
(stark, ra4ich, schnell, andauernd etc.) 16-
pen (cf. harddrafer, hardloper) ; — hard
(stark, laut etc.) ropen, od. spräken, raren
etc.; — ^hard (dicht, unmittelbar etc.) an,
od. up nn; etc. — Nid. hard; mnd. hard,
harde; nid. hard; mnld. herd, hard; afries.
herd; wfries. hird; as. hard; ags. heard
(hart, fest, streng etc.); engl, hard; an.
liardr; schwed. hard; dän. haard; goth. har-
dus (Jiart, strenge); ahd. hart u. harti, herti;
mhd. hart «. herte (hart, fest; festhaltend,
andauernd ; ausdauernd, hartnäckig; drü-
ckend, schwer, schmerzlich; fest zusammen-
haltend, dicht). Vergl. griech. kârta (stark,
sehr), kratús, karterôs, kraterôs (stark, ge-
waltig etc.), krâtos, kârtos (Stärke etc.), wo-
mit es möglicherweise (cf. G. Curtius, 154)
zur y kar (machen, thun etc.) gehört. Wei-
ter vergl. auch skr. kar-kar-a (?Mrt) etc. u.
goth. hallus (Fels) etc., welche Wörter auch
einet y kar angehören. Oder hatte hard
etwa urspr. die Bedtg.: haltend, dauernd,
haltbar, dauerhaft, fest etc., wie ja harden
(cf. auch: ful-harden) die Bedtg. aushal-
ten, dauern, ausdauern etc. hat u.
die Stämme hard u. hald (von haldan, hal-
ten, cf holden) formell sehr gut derselben
y angehören können. Zu hard, bz. griech.
kârta, kn^itos, kartos vergl. auch hars u.
rad, rat (flect. : radder, ratter, — radste etc.)
= ahd. hrad, lirat (rasch etc.) etc. Desgl.
vergl. auch nhd. harren = halten, war-
ten etc.j d. h. bleiben u. Halt machen (wo),
wie auch ahd. harten (s. unier harden) dk
Bedtg.: manere Tuit u. harren auch mä
griech. kartos, kr&tos, bz, mit unserm hm
wurzelhaft connex zu sein scheint u, mag-
6 licherweise sogar aus ÛUerem harsen eü*
stand.
Zu hard in der Bedtg.: stark, sehr eU.
würde sich übrigens auch skr. ^ardha (stark,
kühn, gewaltig etc.) vergleichen lassen, de»'
10 sen „dh" jedenfalls zu germ. „d" u. ,1*
besser stimmt, als das griech. „f in kârta etc.
Zum Schlüsse sei noch bemerkt, fUxss Fi et
(III, 67 seq.) hardu ßart) mit laf, crassos,
crätes zu skr. kart (spinnen, winden), bz.
15 cart (knüpfen, heften, flechten) legt, indesseh
dabei auch auf griech. kratús etc. venoeitL
hard-aehtig, hardaftig, hartartig, hart-
lieh etc.
hard - drafen , Schnelltraben , (Pferde-)
20 Rennen, Wettrennen etc. ; d'r schal hir boM
'n harddrafen ofholden worden.
hard-drafer, Schnelltraber, Benner, Wett-
renner. — Nid. barddraver.
hard-draferê , SchneUtraberei , (Pferde
25 etc.-) Rennen, Wettrennen,
harde, Harte, Härte, Festigkeit, Sirenge
etc.; dat harde mut d'r ûtsnäden worden;
— mit harde is dV niks tagen to makei;
— he kan de harde (Härte, Stärke, Festig-
30 keit, volle Kraft u.^ feste Gesundheit etc)
nog hol nêt wer krigen un blift altid nog
wat piperig un swak; — he (de böm etc.)
hed de harde kragen.
harde-fos, ein harter, dichter, fester, traf-
85 tiger Pfannkuchen von der ersten MiUk
(bestmelk) einer Kuh, auch rufffos genannL
hardelik, hardlîk, hartlîk, hardelk etc,^
härtlich, consistent, fest, kräftig, nicht weich'
lieh, nicht schaal, nicht fade od. matt; hardelk
40 flês; — de fisk is regt hardelk un fridc; — dit
äteii is (od. smekd) regt hardelk (das Essen
ist [od. schmeckt] recht kräftig u. wohlschme-
ckend); — schelfisk is 'n hardelk &ten.
harden, a) härten, hart machen od. wer-
45 den etc ; dat iser mut hardt worden ; — he
hardt sük of od. is ofhardt; — b) aushailr
ten, dauern, ausdauern etc.; he kan 't wol
harden (aushalten, ertragen, ausstehen eie),
dat he 's winters dün gekledt geid; — he
50 kan dar wol harden (od. daren, ûtdüren, ût-
harden etc.) war ho wand ; — he kan 't dir
in Nôrwägen gôd harden, un wil d'r hél nét
wer weg; — he kan 't nêt langer harden,
fan Wagens de grote kolde. cf. fer-, ful-,
55 ut-harden etc. — Nid. harden (iMrten; er-
tragen, erdulden, ausstehen, aushalten, lei-
den, ausharren etc.); mnd. harden (hart
sein od. werden) u. herden (hart u. fest
macJien; erhärten; stärken, ermuntern, an-
60 treiben etc. ; ausdauern, ertragen etc.) ; mnld.
HARD-FÜCHTIG 39 HAREN
(KU.) herdden (durare etc.) ; afries. herda, Striegels od, eines sonstigen entsprechenden
hirda (erhärten, beweisen); wfries. hirdden Geräths, daher auch: kämmen , striegeln,
(härten; ausdauern etc.) ; «o/l^herdje; nfries. schaben, kahl machen, schinden, rupfen etc. ;
(Outzen) harden, härden, hirde (aushalten de botter is nêt gôd härd od. kemd, d. h.
etc.); OS, hardôn (obdurescere) u. herdjan 5 nicht gut vom Haar od. sonstigen ünrath
(roborare); ags. (U. Leo) heardan, hyrdan als Flocken, Fasern etc. gereinigt, was mit-
hin geheardan etc., stärken etc.) u. heardjan telst eines Messers od. Kammes geschieht;
in a-heardjan (?mH sein u. werden etc.); — dat perd raut bäter härd (gekämmt u.
an. hardna (hart werden) u. herda (hart gestriegelt, bz. geputzt) worden; — wen de
macJien etc.); norw. hardna u. herda (das- 10 hûden ût de lôikûpe (Lohekufe der Loh-
selbe); dän. haerda (härtm etc.); ahd. har- gerber) kamen, den worden sê härd (mit
tên, hartôn ; mhd. harten (hart sein od. dem Schabmesser abgeschabt u. abgekratzt
werden, durare, manere) u. hartan (d. i. u. kahl gemacht) ; — he ia dûgtîg härd (ge-
hartjan), hertan, herten; mhd. herten (Mr- rupft, mitgenommen, geplündert etc.); — he
tenj hart, stark u. fest machen, stärken etc.; 15 hed hum nët so lank härd (gerupft etc.), as
dauern, ausdauern, beharren, ausharren). he nog 'n 8rtje harr'; — ho schal härd
Davon (D i e z, I, 30) : ital. ardire (sich er- (gerupft, mitgenommen, geplündert , od. ge-
kühnen) ; prov. ardir, enardir ; franz. en- schoren, kahl gemacht etc.) worden, dat ho
hardir (kühn machen) etc. de angst krigt.
hard-fnchtîg (schwer feucht), nicht leicht 20 2. hären , schärfen , scharf machen u.
weinend, nicht leicht (zu Thränen) gerührt, zwar specieU die Sense, indem die Schneide
gefühllos, hart, fest u. standhaft von Sinn derselben auf dem här-stapel mittelst des
u. Charakter, starrsinnig etc.; du must di hâr-hamers dünn u. scharf geschlagen vnrd ;
hardfuchtig holden un nich altid so ligt de seise mut erst wer härd worden, anders
schrêfen, wen dî wat sâr deid ; — man word 25 snidt sê nich. — Nd., mnd.^ nid. hären ;
mit lêferlä al fan sûlfst wat hardfuchtiger, nfries., dithm. hare, haare; satl. häre. Mit
wen man wat older word; — de jung is mnld. har od. haer (Werkzeug zum Schär-
ferdômd hardfuchtig, un ho fragt den düfel fen der Sense, bz. Schärf zeug , od. schär-
dV na, of man hum in goden fermänd, of fendes Etwas), bz. mit unserm h&r-hamer
hum ûtscheld un dörprûgeld. — Nid. hard- 30 etc., sowie hess. (Vilmar) här (Schneide
vochtiff. ^ der Sense), nd. (Bahn er t) här in här-
hard-fnchtîgheid^ Gefühllosigkeit etc. — egge (die scharfe Schneide, od. egge) viel-
Nld. hardvochtigheid. leicht derselben |/ ^ar (dirumpere, laedere
hard-heid, Hartheit, Härte. etc.) entsprossen, wozu (cf. Grimm^ Wb.,
hard-hörend, hardh$rîg, hart-, schwer- 35 IV, 27 u. H. Leo,pag. 124) go(h. hairus,
hörend, harthörig etc. as. heru, heoru, an. hiörr, od. hjörr (ensis) ;
hard-hörîeheid, Harthörigkeit. griech. kefrö (scheeren etc.), kêrma (Schnitt)
hardîffheid; i. q. hardheid. etc., skr. ^aru (Waffe) etc. gehört. Möglich
hard-KOp, Hart-, Starrkopf ist es indessen auch, dass der Stamm har
hard-lärig, Tuirt-, schwer lernend etc. 40 od. här, Thema hari? (schneidend, scharf
hard-lîf îg, hartleibig, verstopft etc. etc.) auf die y kar, schneiden, theilen, spal-
hard-lîk, s. hardelik. ten, verletzen etc. (cf. zend. u. skr. kar u.
hard-loper. SchneUläufer , Renner, bz. die wohl davon erweiterte Form kart =
Einer der schnell u, eifrig läuft; d'r kumd zend. karet, schneiden etc.) zurückgeht, wo-
fan dage 'n hardlôper bî de strate; — dat 45 bei weiter noch Fick (I, 45) zu verglei-
perd is 'n hardlôper; — hê is sin läfend chen ist, wonach skr. kar u. ^ar auch aits
gm hardlôper west un sal 't up 't older ôk idg. skar (cf. schäre, schären etc.) entstan-
wol nét mër worden. den sein kann. Vergleicht man indessen
hard-nakk. ein hartnäckiger Mensch. die y s^ od. idg. (Fick) ak von egge u.
hard-nakkig, hartnäckig, unbeugsam etc. 50 lat. acus etc., so kann man auch anneh-
hard-nakkîgheid, Hartnäckigkeit etc. men, dass diese zu pa od. idg. ka (cf Fick,
hâr-dôk, Haartuch, Tuch od. Gewebe von I, 54 y ka, schärfen, wetzen/ umgesetzt ist
Haaren u. besonders von Schweinshaaren. u. davon meder ^ar od. kar, bz. zend. kar
flare, s. Haro. (cf. zend. aku, Spitze etc. u. Weiteres un-
1. hären, haaren; a) Haare od. Walle, 55 ter e^ge) weitergebildet wurde.
Fasern etc. abwerfen od. verlieren u. wech- 3. naren (rauhen, rauh werden od. auf-
sein, kaM werden etc. ; dat perd härd ; — springen etc. ?). Wenn im Winter die Haut
de asel härd of ; — dat gôd fangd an to dei' lAppen, Hände etc. nass u. feucht sind
hären ; — b) Haare od. Wolle, Fasern etc. u. in diesem Zustande dem kalten Winde
entfernen, mittelst eines Kammes, Messers, 60 od. Froste ausgesetzt sind u. in Folge dessen
HAREN 40 HARIG
rasch trocknet u. spröde wird, so springt hearfest ; an, haust ; norw, haast ; dän. hM;
bekanntlich die Haut leicht auf, wodurch ahd. herbist, h^rpist ; nihd. herbest. Es ge^
sie einerseits rauh u. rissig etc. u. anderer- hört wohl mit lat carpere u, gried^ Icu^
seits wund u. sehr empfindlich u. schmerz- p6s, karpizein etc. zu der y karp (schnei',
haft unrd, welchen Zustand wir mit fer-, to- 5 den, scheeren), sodass es die Schneide'
od. ter-haren (de hûd is, o(^. de lippen, hande Zeit (des Getreides, Weins etc.), od, üt
etc. Bunt mi gans fer-, od. to-, ter-hârd) he- Abnehme- u. Brechzeit (der Frmdi
zeichnen u. wona<:h man denn fer-, to-haren etc.) bezeichnet, wobei dann anzunehmen iú,
etc. mit ver- od. z er -rauhen, od. auch dass die aus kar, bz. skar (schneiden etc,
mit: zer-springen, zer-bersten etc. 10 c/. unter 2 hären) erweiterte y karp am
übersetzen kann. Vergleicht man indessen schneiden die Bedtg,: trennen, späh
nhd. lechf lecken u. lechzen (Wei- ten, brechen, abnehmen, pflücken
gand)^ bz. dass lech (rissig od. aufge- etc. entwickelt hat. Möglicherweiae hat «i-
borsten, zersprungen, cf. lek etc.) wohl urspr, dessen herbist etc. direct mit lat, carpen
die Bedtg.: ausgedörrt etc. (durch die 15 etc. nichts zu thun, da die Form anseheir
Sonne od. einen trocknen Wind) haite, so nend ein verlorenes Vbm. : harbén od. het'
ist es wohl zweifellos, dass dieses hären mit bôn, ags. hearfan etc. voraussetzt u. ewar
dem mnld. (KU.) haere (urens frigore ven- in der Bedtg.: schneiden, scheeren^ hM
tus, gelida aura summam cutem urens aspe- machen etc., wie ja auch herbist die Bedtg,:
ritate quadam), haeren (frigore aut calore 20 kahl u. leer gemacht liaben kann u.deaiM
nimio torrere vel urere , urentem auram die Jahreszeit bezeichnen würde, wo die
spirare) derselben y angehört u. urspr. die Felder, Bäume etc, kahl u, leer gemacht sind,
Bedtg. : dörr en,trocknen, ausdörren, harf st-ach tig , harfst-aftîg , herhttcurUg,
austrocknen etc. hatte, wie ja das von herbstlich, rauh etc,
KU. (unter pag, 211) angeführte: „heft idt 25 harfst-dag, Herbsttag; de harfstdagen
so seer alle dage gehaert" wörtlich mit „hat sunt d'r wer; — Herbstzeit, Herbst; In
dies so sehr alle Tage gedorrt, od. ge- harfstdag (bei Herbstzeit) ; — de har£stdag
trocknet*' übersetzt werden muss. Die- (der Herbst, das Alter, bz, die Zeit, wo man
semnach ist es aber auch wohl sicher, dass hinfällig u, alt wird) kamd al bi harn«
dieses hären weder mit 1 hären (von Haar 80 harfsten, herbsten, Herbst werden etc;
entblössen, bz. schinden, od, wund machen) 't fangd an to harfsten.
od, här (als Rauhes), noch mit 2 hären harfst-mând, Herbstmon(xt,
(womit Dr. Lübben [cf mnd. Wb., II, harfst-tîd, Herbstzeit,
207] es identificirt) verwandt ist, sondern hâr-gôd od. hâr-tûg, Schärf zeug zum
zur y kar, kar (brennen etc., cf. Fick, I, 35 Scharfen der Sensen, bestehend aus dem
44) gehört ' Vergl. übrigens auch griech, hârstapel od, h^rspit (kleiner Amhoss, der in
skéllô, skeléö (dörren etc.) , was möglicher- die Erde festgesteckt wird) u, dem :
weise mit skr. kshâra (brennend etc.) etc, hâr-hamer, Schârfhammer, Hammer, der
zu einer idg. y ska (cf, Fick, I, \241) ge- zum Scharfen (cf. 2 hären) gebraucM wird,
hört, wovon eben skar u, lat. cal (von ca- 40 1. harîg, haarig, mit Haaren, Borsten
lere) etc. auch wieder weiter gebildet sein od. feinen Stacheln besetzt, od, behaftet,
können, wie hievou wieder das für skr, borstig, rauh, kratzig etc, (auch fig,): heia
chard, chardati (anzünden, glänzen), griech. fan dage ferdômd harîg an bitsk.
skard-amussö (blinzeln), an. skarta (glän- 2. hang; i, q. heiig, d, i, dunstig, mä
zen), skart (Glanz, Pracht) etc. anzusetzende 45 trocknem od, heissem Dunst od, Bauch u.
Thema skard. Nebel erfüllt; de lücht (Luft) is fan dage
4. baren, haaren, von Haar, hären; 'n so harig un hêt, dat man in de ferte hast
hären kette od. gördel, tâmse etc. hol niks regt dûdelk sên kan an 't nfit is,
hären, s. ferhären u. heren. as of de bomen un husen etc. in de lücht
harfst u. (selten) barst, Herbst, Jahres- 60 drifen of hangen. — Nid, harig; schwed.
zeit der Reife u. Ernte. Fig. Älter: de (cf. Bobrik, naut. Wb,, 331) hlrig; dän.
harfst is 'n lêfen gast, den de brengd uns haariig. Connex mit 3 baren, bz, dem da-
Gods segen; — de in d' harfst niks updeid, selbst erwähnten mnld, haeren, woher sich
mut 's winters up de fingers klûfen; — wen auch das Wort Haarrauch woJU her-
de harfst erst bi 'n roinsk kumd , den is de 55 schreibt, zumal dieses Wort aus fries,, nd
beste âr' fan 't läfend d'r of. — Nd. harfst, od. nid, Gegenden stammt. Da nun Ukx ad,
harvst; mnd. hervst, hervest; nid., mnld, bare im nd,, bz, mnd. (cf Seh. u. L,, II,
herfst; afries. hcrfst; nfries, harvst; wfries. 207) aber auch die Bedtg. „Höhe" hat (die-
hearst; sail. herst; ags. hearfest, od. (H, ses Wort könnte wohl, sofern es nicht mit
Leo) haerfcst, härfest, horfest, herfest; engl, 60 afries. bar, her [s, u.J etc, zusammenhängt,
HABJASSES 41 HAUKEN
nnem zu 2 hären gehörenden hare in auf den WaUen gefangen unrd ti. demnach
3edig. : Schärfe, Schneide, Kamm, Grat, auch wohl von Urzeiten her u. lange vor
spitze etc. identisch sein, zumal wenn Entstehung der Seeschifffahrt schon ein
vergleicht, dass egge ausser Kante, Hauptnahrungsmittel unserer Küstenbewoh-
e [cf. auch hörn u. hörn] auch die 6 ner bildete^ so ist es viel wahrscheinlicher,
g.: Schneide, Schwert etc., sowie dass häring ein ur-nd. fries. Wort ist u.
H>n: Gebirgskamm, Bergspitze mittelst der Endsylbe ing (cf.ing, was auch
hatte) , so ist es leicht möglich , dass mit ung in Waldung, Holzung etc. identisch
irr auch in neuerer Zeit, wo im nd. u. womit auch meklenburgisch mutting [Mut-
Bedtg.: heisser trockner Dunst 10 ter] zusammengesetzt ist) von har, haer, her
ilten Wortes hare od. mnld. haer ver- od. her, her (Heer, Menge, Schaar etc.)
\ gegangen war u. man es in Nieder- abgeleitet wurde, sodass haring, hering
?«n wirklich in der Bedtg.: Höhen- urspr. als Collect, für diese in grossen
ch gebrauchte, im nhd. auch mit Höhe- Mengen od. Schaar en an den Küsten er-
ch übersetzt wurde. Möglich ist es \b scheinenden Fische von Hause aus ein Et'
isen auch, dass die Wörter Haar- was bezeichnete, was ein Heer od. Heer-
ch u. Heerrauch beide mit har, her ähnliches Etwas ist, bz. in Schaaren
lêr (hehr, hoch etc., cf. afries. har, her, zieht u. kömmt. cf. dieserhdlb auch H,
etc. unter her od. herr), od. einem da- L e o, Spalte 123, Zeile 23.
gebildeten Subst. hare, here (Höhe) zu- 20 harke« hark\ Harke, Rechen. Sprichw. :
nengesetzt sind, während das nhd. Höhe- ik m\ di wisen, wat 'n hark' is. — Nd.,
c h (sofern es nicht blosse lieber Setzung mnd. harke ; nid. hark ; mnld. harcke, hercke.
nd., fries. h&r-rôk, hêrrôk ist) auch atis Davon wohl franz. herque (r&teau de fer).
m mdartl. heige- od. hege-rauch ver- M. Heyne denkt an einen Zusammenhang
t sein könnte, was bekanntlich mit ahd. 25 mit engl, harrow (Egge), to harrow (eggen;
gehei, geheige (uredo, cauma etc., cf. 6 verheeren, verwüsten, verwirren, überwälti-
u. dazu mnld. haere [urens frigore ven- gen, einfallen, unterjochen), bz. dän. harv
etc.] unter 3 hären) zusammenhängt, (Egge), harve (eggen), nfries. (Outzen)
ja auch wirklich das Wort hairauch hdrwe, (Schütze) harv (Egge), was nach
Höherauch od. Höhrauch vor- 30 dem engl, to harrow höchst wahrscheinlich
nt. Da nun aber neben Haar rauch aus dem ahd. harjôn, herjôn etc., a^s. her-
i noch die Form Heerrauch in der- jan, hergjan (mit Heeresmacht ziehen, über-
n Bedtg. vorkömmt, so ist wohl anzu- ziehen; verheeren, plündern etc., vastare,
len, dass auch dessen erste Sylbe Heer spoliare, praedaa agere) hervorging u. wobei
mnld. od. mnd. haer od. fries. heer ent- 36 demnach anzunehmen wäre, dass entweder
i, zumal auch nhd. Haar im mnld. aus der Bedtg.: (ein Etwas) überziehen
, hsjr u. im fries. her, heer, hier lautet. od. ziehen über (Etwas hin) die von
ir-jasses, s. her-jasses. Egge (als Ding, womit man das Feld über-
.ring, hSrink, härenk, härnk, hérnk zieht) hervorging, od. dass aus verhee-
r. hS^ings,haTïxks etc.), Hering. Sprichw.: 40 ren, verwüsten (wenn in alter Zeit ein
radt sîn h&rings gern bi 'n andermans Heer ein Land überzog u. verumstete, bz.
— Bin häring bradt dar nêt. — Nd. eine Stadt od. ein Dorf überzog u. ver-
ig; mnd. herink, harink; nid. haring; brannte, so wurde die Gegend, od. Stätte
, harinck, herinck; afries. hereng; ags. mit Salz überstreut u. damit eingeeggt od.
ing, hering; engl, herring; isl. haeringr; 45 auch umgepflügt, um sie unfruchtbar u. un-
harinc; mhd. herinc, härinch. Davon: bewohnbar zu machen) etc. die von eggen
aringa; span. arenque; prao. arenc; (od. zerreissen etc. mit der Egge) hervor-
z. hareng; wal. hering. Die gewöhn- ging. Was nun aber harke, bz. mnld. hercke
Annahme ist, dass dieses Wort aus speciell betrifft, so ist dieses mit (Diez)
hâlec, älec, h&lex (ein Salzfisch, od. eine 50 franz. herse, afranz. herce , nilat. hercia
lake) entlehnt wurde, od. entstanden ist. (Egge) wohl zweifellos identisch, wovon auch
indessen der mit dem coUect. Namen ha- franz. herser, rect. hercer (eggen) u. afranz.
haering, hering etc. benannte Fisch den (Dimin.) herceler, nfranz. harceler (einen
\enbeujohnern der Nordsee jedenfalls viel bis zur Peinigung reizen) nach Diez wei-
er bekannt war, als sie mit den Eömern 56 tergebüdet sind. — Afranz. herce betr. , so
ieriûirung kamen u. er grade zu den soU dies aus lat. hirpex hervorgegangen
häufigsten u. in grossen Mengen an sein, was ich dahin gestellt sein lasse,
m Küsten vorkommenden Fischen ge- harke, hârtje, Härchen; dat schäld gin
, bz. besonders im Frühjahr stets harke.
^enhaft in den aggen genannten Beusen 60 harken, harken, rechen, ziehen, bz. mit
HABEEK HAREJEN 42 HAKM
der Harke durch- od, überziehen, he. ebnen, das aus dem Flachs gerupfte od. gt-
ad. zusammenziehen etc.; he harkd dat all' zupfte Etwas sein würde, Dass wakt-
bi 'nander; — du must dat bedde erst har- scheinl. auch nhd. Luft = goth, luttus((f.
ken UD de klûten gôd fin makcn ; — he 1 lücht) aus lufet entstand u. eu einem Vbm.
harkd de tun ût; — hê harkd de bladen in 6 lufan, greifen, fassen, rauhen, entfernen,
ên hup tosamen. nehmen, frei machen, Baum machen (iE
harken, harkjen (obs.), horchen, lauschen, Luft = freier Raum, cf. die Beden»-
hören, gehorchen etc. — Afries. harkia, art: mache mir Luft) etc. gehört, ist wohl
harkja , hcrkia , herkja ; wfries. harckjen, zweifellos u. Weiteres darüber unter 1 Iflcht
herckjen; nfries. harke; satl., wang. harkje; 10 zu vergleichen.
ags. heorc-jan , hercnjan , hjrcnan ; engl. Harle, Harl, Harrel, die Harle, ein üei-
hearcen; nd., mnd. borken; mnld. harcken, ner Fluss, wovon das Harlingerland od, (cf.
borckeo; ahd. hôrechan, hôrechen; md. hör- Br. Friedlaender, Ostfries, Urkundenb.,
chon. Zu hören, bz. ahd. borjan etc. u. pag. 15, Nr. 23 vom 22. März 1^37) tem
zwar von einem Stamm beorc, byrc, bz. 15 Herlingia seinen Namen hat, Dersdbe
hk'öric, h^ric, heôrech, der mit ags. hjrig, strömte früher (cf. Ärends, Erdbesckr.
afries. hlroch, hêrech, hêrec etc., mhd. hoc- von Ostfries- u. Harlingerland, pag. 488
rec, nhd. hörig urspr. identisch war, so- seq.) wahrscheinl. (aus dem Brokzeteler-Meer
dass ahd. hôrech-an wörtl. soviel heisst als kommend) durch einen bis Wittmund rei-
hörig sein, bz. hören. 20 chenden Meerbusen (gleichfalls Harle ge-
harker, Einer der harkt, od. rechent. nannt), zwischen den Inseln Spiekerooge u,
hâr-klên, haarklein; ik kan di dat nêt Wangerooge hindurch ins Meer, toie ja aud^
air 80 härklên fertellen. noch jetzt der zwischen diesen Inseln hin-
hâr-klÖfe, Haar- Scheitel, Stelle, wo das durchfliessende Strom den Namen Harle od,
Haar gescheitelt wird. 25 Harrel trägt. Der Flussname selbst kömmt,
hkr-klMer, ^) Haarschneider ; — h)Haar' soviel ich weiss, in alten Urkunden nicht
Spalter; fig. Wortklauber; he is so 'n reg- vor u. da mm die Wangerooger (cf. Eh-
ten bftrklöfer. rentraut, I, 370 u. II, 69) denselben
harl, harrel, Faser, Flachsfaser, einzelne Héddel nennen, so ist es fraglich, oh der
Faser von Flachs; de harlen od. harreis 30 Name Harle od. Harrel, Harl, be, Herle,
fan 't flas. — Nd. harl; mnd. (Seh. u. L.) Herrel, Herl aus Haddel, Heddel entstand,
harl, harte, herlc , harrel (ein Haar von od. umgekehrt das wang. Heddel aus äiterm
Flachs od. Hanf, ein einfacher Fesen) ; Herrel. Zu der Wahrscheinlichkeit od. Mög-
engl, hiirl (Flachs-, od. Hanffaden, die fa- lichkeit der Entstehung von Harl, Herl , bz*
serige Substanz). Obschon man bei diesem 35 Harrel etc. aus Haddel etc. vergl, unser
Wort wohl an eine Identität mit nhd. harre, harr' aus hadde (hatte == nid, had),
Jfärlc, Harl ein (Härchen) denken könnte, scharre, scharr' aus schadde ^5c^a^») ete,,
so hat es damit doch nichts gemein, sondern bz. die Contract. von weder, wedder (wie-
es ist vielmehr aus ahd. harlufa, harlifa, der u. Wetter) zu wör, — suder eu sûr
harlefa, bz. harluf, barlupb {licium, funis) rer- 40 etc , während bei der Entstehung von Hed-
stümmelt u. demnach Compos. von har, bz. del aus Herle, Herl, od. Herrel angenommen
baru (Flachs, cf. 2 bar) u. lufa, luf, luph, werden müsste, dass Herl zuerst zu Herdd
was vielleicht mit mhd. lupfen (in die Höhe (cf. kerdel [Seh. u. L., I, 469] = kerl,
heben, od. ziehen, rupfen, reissen, lüpfen) karl u. aridere Eitischiebungen eines „d")
zusammenhängt u. wo denn lufa, luph die 45 u. dieses dann zu Heddel geworden sei, wie
Bedtg. : Hebung, Hub, od. Zug etc. hohen z. B. wang. seddenje aus sernje, bz, Bernde
könnte u. harlufa das aus dem Flachs (cf. unter kamen) entstand,
gelupfte, od. gezogene u. gerupfte Harm, nü. Name, gekürzt aus Hermann.
Etwas wäre. Oder muss man für dieses Davon : wbl. Dimin. od. Koseform Hannke
lufa etc. ein verlornes Vbm. lufan (reissen, 50 u. Geschln. Harms, Harmens.
wegreissen, bz. rauben, wegnehmen etc. od. harni, Harm, Leid, Schmerz, Verdruss,
raufen) = urspr. ruf an (cf ruf, rufFen, rô- Bärübniss, Kummer, Gram etc. ; fan härm
fen etc. u. lat. rup, rump von ruptor u. un kummer umkamen. — Nd. härm; mnd,
rumpo, — bz. skr. lopa, Loch, Biss, Spalte barm, herra; afries. herm (Harm, Schnters) ;
etc. u. md. luf, Loch, Biss, SpaUe, Abgrund, 56 nfries. härm (bekümmert, verdriesslich, tri^e
Höhle) annehmen, wonach dienn \\x{a sowoJU gestimmt); mnld., bz. fries. (KU.) herm,
die Bedtg.: Biss etc. als auch die von: härm (tristis, lugens, dolens) ; o«. barm (Xeid
einmaliges Beissen u. Zupfen (cf etc.) u. barm (leidig, schmerzlich, Kummer
ruf = Bupf od. Zupf etc.) haben könnte bringend; schlimm), ags. hearm (Kränkung^
u. demnach har-, od. haru-lufa auch wieder 60 Beleidigung, Schaden) ; engl, barm (Leid^
HÄRMEN 43 HARPE HARP
(heü eêc.) ; an. harmr (Betrübniss, Kwm- nicht zunächst das afrtea, her od. her (hehr,
tc.) ; norw.y schtoed. härm (Harm, Gram hoch etc., cf. her od. hërr) zu Chrunde liegt,
dun. härm (gram, unwillig etc.), härme woneben indessen auch die afries. Form
^n. Gram etc.); ahd. härm (contumelia, har (hoch) vorkommt u, wo denn Haro wohl
.niajargium; injuria). Ob eszuy(}T&m, 6 von diesem har gebildet sein wird,
anstrengen, abmühen, quälen etc.) gehört, harpe, harp, Harfe. — Wfries. harpe,
8 die Crrdbdtg.: Anstrengung, Mühe, herpe; nid. harp; nd. harpe; mnd. harpe,
etc. ist? Oder gehört es mit kslav. herpe; ags. hearpe; engl harp; an. harpa;
IÛ (Scham, d. h. urspr. wohl: Both- dän. harpe; ahd. harphä, harfâ, haraphä;
m, Erröthen etc.), lit. sarmata (ilede- 10 mhd. harphe, harpfe, herpfe, härpf; md.
slav. "BTSkUkiti (sich schämen) zur y (;&r, harpe. Davon: ital. arpa; span., port.,
d, cri (glühen, glänzen, roth werden, prov. harpe (Harfe); prov. aYpar; afranz,
ien) ? harper ; ital. arpeggiare (Harfe spielen), wie
'men, härmen, Harm, Leid u. Gram desgl. nach Diez (s. I, 33) auch neap.
lachen u. ihun, od. haben u. leiden; 15 arpa; span., prov. harpe (Kralle y Haken);
armde hum; — he harmd sük; — in span., port., prov. arpar; n franz. harper
i sein, betrübt u. traurig sein, klagen (packen, anhaken, zerreissen) ; ttoJ. arpicare,
härmen un karmen. — Nd. (Bahn er t) inerpicare (klettern); franz. harpin (Haken),
în ; mnld. hermen (Leid u. Schmerz etc. se harpigner u. se harpailler (sich raufen);
indem] machen od. zufügen, nocere, 20 ital. arpignone (grosser Haken), arpione
3); ags. hearmjan (Harm machen, pla- (Thürangel); span. dJ^on; port. SirpSiO; franz.
tc), engl, härm (beschädigen, verletzen, harpon (Harpune) , harpeau (Enterhaken)
zufügen etc.); an. harma (betrüben etc., wobei Diez annimmt, dass die haken-
dän. härme (sich härmen); ahd. har- ähnliche Gestalt der Harfe Veranlassung
yn Leid sein, sich härmen) «. härm- 25 zu der Bedtg.: Kralle ^ Haken gegeben Jiat
larman; md. hermen, hermin (beschim- Vergl. dagegen M. Heyne (Grimm, Wb.
plagen, quälen, vexiren). cf. (Diez, IV, 474), welcher der AnsicTU ist, dass hdirpe
31), afranz. h&r gxie (Verdriesslichkeit), in der Bedtg.: Klaue, Haken sich blos
e (verdriesslich) ; lothr. harégne (Ha- damit gemischt hat u. mit lat. h^rpe (sichel-
Zwist); nfranz. hargueux (zänkisch), 30 förmiges od. krummes,hakenförmigesSchwert),
harigneux (störrisch), afranz. hargner harpago (Haken , räuberischer Mensch) zü-
rn, zanken); pic. hargner (höhnen, sammenhängt, wobei jedoch zu bemerken ist,
hnen), hergner (sich beklagen) etc. we- dass lat. harpe wohl entlehnt od. identisch
ihres theilweisen Zusammenhangs mit ist mit griech. arpé (Sichel) u. harpago, har-
35 pax mit griech. arpé (Baubvogel), arpâzo
*-lililtse (Haar-Mütze), Perücke, Haar- (raube) , ârpâgé (Haken) zusammenhängt,
fader, du hest din h&rmüts' nog nêtup. welche letzteren Wörter (cf. Curtius,pag.
•nas, liarnask, Harnisch, Panzerhemd. 264) mit lat. rapio, rumpo etc., bz. unserm
fries. (harnask), harnasch; wfries. har- rofen etc. zur y rap, rup, rump etc. ge-
; nid. harnas ; mnd. harnasch, hämisch, 40 hören soUen , während arpé (Sichel) von
ch, hams, hcrnesch; isl. hardneskia; Curtius (s. daselbst) mit lat. sarpo u.
harnas, harnasch, harnesch, hämisch, carpo, bz. unserm scharp (s. das. u. unter
îch; engl, harness. Aus afranz. har- schrabben, schräfe etc.) einer y sarp od,
}d. mit diesem u. (D i e z, I, 33), ital. skarp zugelegt werden. Was nun aber spe-
J ; span., port., prov. arnes ; franz. har- 45 ciell das germ. harpa (Harfe) betrifft (wo-
harnais (Müstung, Geschirr) von kymr. von denn auch lat. harpa [Harfe] entlehnt
1 ; abret. hoiam ; ir. iaran (Eisen), wo- sein muss), so leitet Fi c k (II, 269) dieses
r möglich ist, dass zuerst das engl, har- mit lat. crabro, crepare; griech. skéraphos,
aus kymr. haiarnaez (Eisengeräthe) skérbolos (schmähend, scheltend etc.) etc.;
nd u. hieraus in die andern Sprachen 60 kslav. skripati (strepere) u. aM. hrôpan (ru-
ing. Das kymr. haiarn (für aiarn) etc. fen, cf. ropen) etc. von einer y skarp, skarb
le an. iârn (Eisen) etc. desselben Ur- (sonare) ab, wobei man indessen in die sehr
gs une unser iser. grosse Versuchung kömmt (vergl. dieserhalb
ro, Hâre, ml Name. Davon Geschln, lat. fragor u. frango, bz. an. braka, pras-
i, Hâringa, Harringa. cf. Dr. Fried- 55 sein, krachen etc. u. brikan, brechen ^ reis-
der, Ostfries. Urk.-Buch, pag. 19, sen etc., sowie an. brestr, Gekrache etc. u.
W, vom Jahre 1255 die Geschln. : Ha- ahd. brestan, bersten, reissen etc. unter bar-
larenga^ sotoie in Nr. 171 (vom Jahre sten), um anzunehmen, dass alle von Fick
den Namen Haro , wovon Hêro viel- aufgeführten Wurzeln kar, kar, skar urspr^
eine Ablautform ist, wenn diesem 60 Schallwurzeln waren, die aus der CHrd-
HABPEIS 44 HABS
hedtg,: sonare, od. rauschen , lärmen , don- als Weiterbildung von har (Flachs), ef.%
nern, krachen etc. wieder die Bedtgn. : bre- h&r. Die zweite Sylhe plus gehört gu plfl-
chen, bersten, spalten, hauen, schlagen (eu- scn, zupfen etc.
recht hauen, verfertigen etc., cf.y \kk.^\AV&\i harre, harr', a) haUe; — b) häUe; 8.
unter düssel etc. u. Fick, 1,239), schneiden, 6 hebbeo. Sprichw.: harrMk un hebb'-üc sfist
scJieeren, scharren, kratzen (cf. krabbeu u. brôrs west (hätte-ich u. häb^-ich sind BrA-
Bchrabben etc.) u. viele sonstige Bedtgn. ent- der gewesen). Davon Plural:
wickelte u. dass die secundären od. tertiären 1. harren, a) Jiatten; — b) hätten.
Wurzeln kart, kard, skart, skard, skarp, 2. harren, aushaUen od. halten, dauern,
skarb etc. od. krat etc. nur blosse Weiter- 10 ausdauern, bleiben etc. ; he kan htr wol ha^
bildungen von skar od. kar (cf. Fick we- reo, bz. ûtharren. Da dieses Wort mä h»^
gen der Wurzeln kar, kar, skar in I, pag. den in der zweiten Bedtg. begriffldch so
41, 57, 238 seq., sowie' an andern Stellen) nahe zusammenfaUt, so scheint esfastCauA
sind. Zu harpe, bz. harp, ahd. harpba ist hadde wurde erst zu harde u. dann su harre)
noch zu bemerken, dass harp im nid. ausser 15 daraus assimüirt zu sein. Das nd. (Br,
Harfe auch die Bedtg. „Sieb'^ hat u. ahd. Wb., Dähnert) harren hat dieselbe Bedtg.
harphä aiich Benennung eines „Gerüstes wie unser harren, welches übrigens aiueh wut
zur peinlichen Bestrafung" ist. mnld. (KU.) harren (haerere, commorari,
harpeis od. harpeus, harpüs, gekochtes durare) identisch sein kann, wie desgl. amdi
u. geschäumtes Harz, gewöhnlich mit etwas 20 mit dem mhd. harren (warten, ausdauern),
Schwefel gemischt, damit es etwas heller u. woraus das nhd, harren hervorging. Da
glänzender wird. — Nd. (Br. Wb.) haar- nun KU, zu harren den Zusatz yetn^ madit,
peus ; nid. harpuis ; mnd. harpois ; schwed. so ist es sehr leicht möglich , dass das an-
harpös od. (Bobrik) harposet; dän. har- scheinend spät u. nur vereinzelt erschein
pix. Fls wird für gewöhnlich gebraucht, um 25 nende mhd. harren aus dem and., fries, hst'
Masten, Stangen, Baaen u. andere HcHz- ren ins Hochdeutsche überging u. dieses
theüe des obern Schiffes damit zu bestrev- selbst aus harden assimilirt wurde, da es zu
chen, um sie vor der Fäulniss zu bewahren. hard (cf. durus u. durare) jedenfalls begriff"
Im Sommer u. in heissen Gegenden jedoch lieh eben so nahe u. wohl noch näher U^
werden auch die kalfaterten Nähte des Schif- 80 wie zu hars (stark etc.), od. nhd harsch,
fes mit einem Gemenge t^on harpeus u. zwei womit es nach M, Heyne (cf. Grimma»
TheHen Pech bestrichen, weil harpeus härter sches Wb. unter harren) connex sein soü,
ist als Pech. Die Entstehung u. eigentliche indem er der Ansicht ist, dass es aus äUerm
Bedtg. dieses Wortes betr., so ist die Vor- harsen entstand.
sylhe har wohl aus hars (Harz) gekürzt, wie 35 hars, stark, sehr etc. ; dat knmd d'r hart
auch harpeus im engl. u. in andern Spra- up an; — dat stekd so hars nét; — dit
chen einfach mit resin, bz. resina bezeich- schälde so hars-fSl (sehr-^, mächtig-, unge-
net wird. Den zweiten Theil pcus, puis, mein-viel) nêt — Wie swit od swith (stark,
pois etc. betr., so entstammt dieser wohl dejn sehr etc.) mit nhd. (ge-) schwind, bs. mhd.
franz. pniser (schöpfen), wonach denn har- 40 swinde (kräftig, stark, heftig, raséh etc.) zu-
peus wohl soviel als Schöpf harz od. ge- sammenhängt, so wird auch hars mit hard
schöpftes u. geschäumtes Harz ist. u. ahd. hrad, hrat frascA tffc.^, horsk (alacer,
Das franz. puiser, prav. pozar (schöpfen) celer, promtus), rask, rosk, resche (retseh
stammt mit ital. pozzo , wal. putz , span. etc., cf. rad, rat u. ras od. rask), sowie wei-
pozo, prov. potz, franz. puits (Brunnen, cf. 45 ter mit griech. k&rta etc. (cf, hard) «m/U
pütte) u. nhd. Pfütze von lat. puteus, einer u. derselben y angehören. Wegen
während unser püsse (Wassereimer, od. ahd. horsk etc. vergl. indessen Fick (III,
Schöpfeimer, bz. Gefäss zu Flüssigkeiten, 66), der dieses Wort mit nM. Boss (ßfries.
wie z. B. auch für Theer) = nd. putse, hars, hors etc., cf. hors) u. lat carro Mwr
nid. puts, schwed. pytts, dän. pöes wohl vom 50 y skr. car (gehen) stellt,
franz. puiser abzuleiten ist, wie desgl. auch Fraglich bleibt es, ob das nhd harsch
unser püssen (schöpfen). (crustatus, rigidus, durus, wovon harschen
\i&r-]fin (Haar- Pein, Haar- Weh), Katzen- in verharschen) , sowie mnd. (Seh. u.
Jammer. L.) harsch (asper etc.); sclwtt. (Jamie^
hâr-plûs, Werg od. gezupftes Tau zum 55 8 on^ hars, harsk; en^2. harsh ; aen^^ harske,
Kalfatern der Schiffe. — Nd. (Bobrik, haske; dän. harsk; schwed. härsk (auch die
nau^. F7>J harplûs; nZd. harpluis. Die Vor- Bedtg.: ranzig, galstrig, bitter etc. kann
sylbe har od. har ist wohl urspr. aus hare sich aus stark ergeben, wie wir von sei-
gekürzt u. connex od. ident. mit har od. eher Butter ja auch sagen : sé smekd stark,
hare (Flechse, Sehnenbündel, Sehnenstrang), 60 od. hed 'n starken [bz. scharpen, schranneii
HARS HASS 45 HARTEN-AS
etc.] Bm&k) u. norw. harsk in harsk-leg = 1. hart, 8, hard.
hardsleg (hart, streng etc.) etc. identisch ist 2. hart, Herz; fig. Muth etc., Oemäth,
u. demnach nhd. harsch aus hars (cf. burs Sinn, Denkungsart. Redensart, u. Sprichw.:
= Bursch) entstand, wie M. Heyne (s. wen du mi *t hart wer hest un kamst mi
Grimm, Wb. unter harren) anzunehmen 5 wer in min hûs. den kumst du rüggels to
scheint. Oder ist das erst so spät erschei- de dör ût; — Bin hart (od. môd) sakd hum
nende nhd. harsch, sowie vieÜeicM auch in de bênen (od. hasen, bükse); — d'r sitt
das engl, harsh u. schott. harsk etc. mit isk gen gôd hart in hum ; — he freide sûk so,
= nhd. isch von einem Stamm har (rauh, dat bum 't hart in H lif d'r fan lachde; —
scharf etc. od. hart, dürr, trocken etc.) wei- 10 wen de buk ful is, is 't hart bilde, od. hed
ter gebildet, der mit 1, 2 od. ^ hären, bz. \ begërend hartje rüst; — sin hart ligd
den darunter erwähnten altem Verben zu- hum up de tung'; — he dragt hum in sin
sammenhängt, wozu die verschiedenen Be- hart; — he hed wat up *t hart; — 't hart
dlgn. von harsch, bz. engl, harsh etc. auch drûkt hum, od. is hum swâr; — wat nêt
sehr gut stimmen ? — Zu dem unter 3 ha- 15 fan harten kumd, geid nêt to harten ; — dat
ren (cf. auch harig) erwähnten mnld. hae- snidt hum in 't hart ; — dat hart trilld hum ;
ren, bz. mnd. hären (scharf sein etc., von — in 't hart (Innerste) fan de bôm; — ik
der Luft, od. vom scharf u. trocken wehen- heb' hum 'n klam an 't hart gefen (ich habe
den Ostwind) gehört wahrscheinlich wenig- ihn stark gerührt); — 't hart wil sin kla-
stens auch mnd. (Seh. u. L.) hart, harje 20 gcr (Jemanden dem man klagt) hebben; —
(scharf anhaltender trocknei' Ostwind). he mâkd ût sin hart gin môrdkûl ; — mund
hars. hass, Harz (resina). — Nid. hars; wat sprekst du? hart wat denkst du? — Nd.,
mnld. hars, hers, harts u. herst, barst ; mnd. nid. hart; mnd. harte, herte; mnld. hert,
(Seh. u. L.) hart, hars, has; ahd., mhd. herte; afries. hirte, herte; wfries, herte; as,
harz (bitumen, Harz) mit den Weiterbil- 25 herta, herte; a^«. beerte, hiorte ; «n^2. heart;
dienten; harzol,harzel('Pec^^,harzuh,harzoh, schott. hart, heart; an., norw. bjarta, hjerta;
harzoch (Harz, Pech). schwed. hjerta, hjarta; dän, hjerte; goth.
Es ist der aus den Bäumen flies sende, hairto; ahd. hërza; mhd. hërza, herz; lat.
quellende od. hervorbrechende Saft cor (cord, cordis); griech. kér (kérd) t». kar-
(Feuchtigkeit, Nasses etc.) u. stellt Fi c k (1, 47) 80 dfa, kradia; air. cride; Vit. szirdis; kslav.
dieses Wort daher zu kard, netzen, ausbrechen. scrûdice ; zend. zarezdan u. zaredhaya ; pars.,
harsen, Gehirn ; fig. (nur im Plur.) auch npers., buchar., bal. kurd ; arm. ^irt ; südoss,
statt: Kopf, Verstand, Denkvermögen, Ge- zarda; dig. zerde; tag. zärda; skr. hfa,
danke, Sinn etc. ; 't f äld hum in de harsens ; hirdaya u. h&rdi. Zweifelhaft, ob Ghrdform :
— dat is mi nôit in de harsens kamen, dat 85 karda, od. skarda, kharda. Die Grdbdtg.
ik dat fersellen wuP. — Nid. hersen; mnld. ist wohl: Schlafendes, Klopfendes, Putsi-
herssen. Ist unser brägen wirklich als rendes, Stossendes etc., od. Hüpfendes, Sprin-
weiche breiartige Masse zufassen, gendes, sich Auf- u. Nieder-bewegendes etc.
80 würde mnld. herssen od. hersen (vergl. 8. hart, Hirsch. — Nd, hart ; mnd. harte,
auch Grütze in der Bedtg. Gehirn etc.) 40 herte; nid. hert; mnld. hert^ herte, hirt;
Uieht mit mnld., mnd, herse; ahd. hirsc wfries. hert; nfries, (Outzen) hjört, hert;
(Hirse, milium) connex sein können, zumal as. (hirut, hirt); ags. heorot, heort; engl,
wenn man erwägt (cf. mnd. herse bei Seh, hart; an, hjörtr, hjartar, Plur. hirtir; norw,,
u. L.), dass dieses Wort auch mit „Reis'^ schwed., dän. hjort; goth. (hairuts); oAd.
übersetzt wird u. auch das mhd, hirse nicht 45 hiruz, hirz; mhd. hirz, hirze. Die Stamm-
allein die betr. Pflanze u. Frucht, sondern form heruta, hairuta etc. bezeichnet wohl
auch die daraus bereitete breiige Sjpeise ein gehörntes Etwas, sodass dieses Wort
bezeichnet. Oder darf man es mit an. hjarsi, ebenso wie cambr. carw , lat, cervus (Hirsch)
hiassi (Haupt, Grdform hersan?) u. weiter mit griech. kéras (Hörn, Geweih), keraôs
dem (ahd.?, cf. 0. ScÄadc) harsenier, her- 60 (gehörnt), zend, grva (Hom, Nagel) etc.,
senier (Kopfbedeckung unter dem Helm) zu bz, lat. comu (cf. hörn u. auch hörn) zu
einem Thema harsan = idg. (Fick, I, 58) einer y gehört.
^arsan od. karasan (cf. skr. ^irshan, Haupt) harv-blod, Herzblut,
stellen als Weiterbildung von karsa, karas hart-brekend, hart-bräkend, herzbrechend,
(cf. skr, qinsj Haupt ; griech. kôrsé, Schläfe 55 hart-bak, harte-bok, Hirschbock; hartje-
etc)? buk, kleiner Hirschbock,
hâr-gpit od. auc^ har-stapel, zum Schärf- 1. hartelk, s. hardelîk etc.
zeug gehörender kleiner Ämboss, worauf die 2. hartelk, s. 2 hartlik.
Sensen gedengelt, bz. geschärft (cf. 2 baren) hwtMk'BS^ Herz- Ass ; hdkrteU'hfüt etc., Herz*
werden, 60 bauer etc.
HABTENS-BLIBE 46 HABE HAâ^
liartens-blide, herzensfroh, weshaW denn auch Fick es für mk&fjüA
harten8-gôd. hereensgut Mit, dass (a^ für ^^asa, bz. iäg, kaea iteh,
1. hartje, a) Herzchen; fig» Liebling etc.; was indessen auch sehr fragUch^ ist^ srnd
— b) Saugventil einer Pumpe. da es eine entsprechende y auch för dim
2. hartje, kleiner junger Uirschy Hirch- 5 Form (d. h. der Bedtg. midi) nicht gidL
lein. Hott man sich aber lediglich an deu gem.
hartje, Härchen. hasa (vergl, auch wegen lepus als der LichU
harti^, a) herzig (nur in Compos. als od. Graue von der griech. y lamp, ^iui*
gôdhartig etc.); — b) herzhaft, tapfer etc. zen etc. bei G. Curtius, 266), so Uegldk
hart-kloppen, Herzklopfen. 10 Vermuthung sehr nahe, dass es mit ahi.
hart-kâle, Herzgrube. hasan, hasano (politus, venustos) ; ap«. huo,
1. hart-lik; i. q. hardelik etc. hcasu (glänzend, grau, gelblich grau, gras-
2. hart-lîk, hartelk, herzlich etc. ; hart- braun) ; an. höss, hössvan (asdibraun, Uekl-
lik lachen etc. grau); lat. cânus, alt: casnus (weiss, Uûi'
hartog, s. hertog. 15 grau), osk. casnar (der Alte, od. Grtme,
hart-sër, hartsSr, Herzweh, Herzleid etc. ; Greise, Greis) , soune möglicJierweise asA
am kinder hebben hum al föl hartsörmäkd; mit ags. h&r; engl, hoar (grau); an. hAir,
— he is fan hartsâr stürfen. hâr (grau, grauhaarig), hacra (graues Haar)
hart-slag, a) Herzschlag; — b) Hers, etc. zusammenhängt u. demnach der Hase
Lunge u. Leber, bz. Alles was zum Vertrieb 20 urspr. ebenso wie der Iltis (cf. ulke «.
des Blutes dient. — Engl, hartslet. unter eilen) u. viele andere Thiere nach der
harts-tocht (Herzenszug, Zug des Her- Farbe seiner Haare benannt wurde. Fkr
zens), Neigung, Leidenschaft etc. ; ho lett hasa, hasa etc u. lat. caanus etc. wäre dann
Buk fan sin hartstochten underkrigen. (wie für lepus, leporis [cf. auch limpldus «.
hâr-tûg, s. hârgôd. 25 lipariu, sowie lit. lëpsna, Flamme, sowie
hâr-wa], s, horwal. griech. lâmpô, lamptér, lampâs etc.] eine Jf
hâr-was, od. gSlhâr, Haarwachs, bz. die lap, lamp, glänzen, scheinen , brennen, flum-
weissgelblichen , lederartigen Flechsen od. men etc.) für hase eine y kas (gliuues
Sehnenbündel (Muskel - Stränge etc.) im etc., cf. Gr ass mann wegen csika aus ku
Fleisch, welche afries. waldawaxe u. wang. 30 etc.) anzusetzen, wie man bei hase als dm
waliwax genannt werden. Wegen des ersten Lichten od. Grauen, bz. Lichtgrauen
Theils hâr (was nicht mit 1 hâr [crinis] od. glänz end Grauen tieUeichi auch»
identisch ist) vergl. 2 h&r. Wegen was den Zusammenhang des uralten Hasemuh
vergl. was in gewas, wasdôm, wassen, da men Lampe (ob urspr. nd., weil er im
dieses Wort wohl dieselbe Bedtg. wie gcwas S6 Eeineke Fuchs so heisst?) mit griech.
(Gewächs, Gebilde etc) hat u. demnach \i^T' lampö (leuchten, glänzen) denken könnte,
was soviel wie Flechsen-Gewächs ist, womit auch sehr gut das goth., as. lamb;
bz. ein Etwas bezeichnet, was wie eine ahd. lamb, lamp; mM. lamp (LÎamm) con-
Flechse od. Strang gewachsen od. ein nex sein kann, da es sehr woM möglich ist,
Flechsen-Gebilde ist. 40 dass auch dieses seinen Namen von der
1. hase, hâs', a) Hase (lepus). Sprichw.: weissen od. blanken, hellen, reinen
d&r man 't am mindsten ferwacht, springd Farbe seines Vliesses h^. VergL dieser-
de hase ût de gracht ; — b) das zarte Stück halb auch lat. agnus, kslav. agn^ (Lamm)
Muskelfleisch zwischen Rippen u. Nieren, zu skr. agni (Feuer, Feuergott), lat. ignis,
bz. unter dem sog. dünnen Mürbebraten, 45 lit. ugnis, kslav. ogni (Feuer); skr. aâgâra,
welches man hier auch papen-hörn nennt u, lit. anglis, kslav. ^gli (Kohle) , welche hAs-
ein ganz vorzügliches Beefsteak liefert. — teren Wörter Fick mit griech. ^âgamai» ikgßr
Nd., mnd. hase; nid. haas; mnld. hacse, nös, kgsipéiô u. skr. okiii (Salbe ; lichte Farbe^
hase; wang. (Ehrentraut, 1, 370) hdze; Strahl) etc. etc. zur y ag, ang (salben, be-
wfries. (Jap ix) haeze; ahd. haso; mhd. 50 streichen, glänzend od. blank machen etc.),
hase, has; ags. hara; engl, hare; an. heri; bz. skr. aúj (salben, schmücken, verherrU'
isl. heri; norw. hare u. (provinziell) hara, chen) stellt^ während er dagegen (ob mit
haera; schwed., dän. hare. Davon: franz. Recht??) UU. agnus etc. mit kslav. azno^
hase (Weibchen des Hasen) u. norm, (von skr. ajina (Vliess) unter y ag, bs, skr, ^
an. heri) heri (Hase). Fick (u. auch An- 55 (treiben etc., cf. lat. ago) aufführt,
dere) vergleichen dieses Wort mit apreuss. Wegen hase als Läufer, Benner ete,
sasis, skr. ^a^a (Hase), was vielerseits von vergl. auch noch unter 2 h&st am Schlüsse,
einer y ^a^ (springen) abgeleitet wird, die aber 2. hase, has', Strumpf, Beinbedeckung od.
gar nicht existirt u. nur von den Gramma- Beinkleid, bz. ein Etwas, was man über od.
tikern für v^C^ ersonnen zu sein scheint, 60 um das Bein zieht od. womit man das Bein
HASEN- HAS-BAND
47
HASKE-TID
ndet u. bedeckt; he hed 'n pâr hasen
hundefellen maken laten; — wallen ha-
— Sprichw.: de môd (od, dat hart)
. hum in de hason, od, büksen; — od.
\: he lett de môd in de hasen sakken;
Vd. hase (Strumpf); mnd. hose, hase
nkleid; auch caliga, caligula) ; nid, hoos
%mpf); mnld. (KU.) hose (caliga, ocrea,
a coriacea ; wfries. (Ui ndelopen) hoos ;
g. (Ehrentraut, i, 373) hûze; nfries.
tzen) hase, hose; südfries. husse
umpf) ; ags. hose (wohl nur in hose-bend,
mpfband); engl, hose (Beinkleid, Hosen;
mpf; Schlauch an Feuerspritzen ; Hülse;
hse ; Schlund, Hals, Kehle etc.) ; an. hosa ;
hosa (caliga; Strumpf); norw. hosa u.
irtl.) hoso, husu; däJi. hose (Strumpf);
hosä ; mhd. hose (Beinbekleidung, Hose
Strumpf, Vergl. nhd, Hose (Bein-
i) u, Wasser-, Sand-, Wind- Hose,
on: ital, uosa; aspan. huesa; aport.
afranz. hose; kymr. hos; mliit. hosa,
(Beinbekleidung , Gamasche) ; franz.
leau (dasselbe); ital. usatto (Stiefel).
)k (II, 325) vergleicht dieses Wort mit
V. kosulja (indusium) zu kslav, kosi, kosa,
nnem Thema kasa (Korb), wozu er auch
quâlum, quasillum stellt. Liegt es in-
en nicht näher, dieses Wort mit skr.
la (Behälter, Gehäuse; speciell: Fass,
e; Eimer, Gefäss, Kasten, Truhe; Schatz,
ispe; Schale, Hülse etc.) cf. ags. pisan-
. = Erbsen-Hülse, bei Outzen unter
), bz. dem goth. huzd (Hort, Schutz;
Uz etc.) u, iat. cust (in custos), sotoie
?r von einer für hûs (Haus etc., cf. hûs
lûske) u. Iat. cura, curare etc. anzu-
mden y kus (germ. hus) abzuleiten, wozu
» an. hauss (Schädel, od. Behälter des
ims) u. Anderes (cf. Fick, I, 51) ge-
, da diesem Worte doch wohl ebenso
schô (Schuh) eine y mit der Bedtg.:
en, bedecken, verhiUlen, bergen, sichern,
n etc., bz. fassen, halten, in sich fassen,
Miessen etc. zu Chrunde liegt, zu der
» Iat, cura etc. gehört. Vergl. auch
« u. dazu, dass auch hase, hose wahr-
inl. von jeher die Bedtg.: Gefäss, Be-
fr, Eimer etc., bz, Hohlgefäss od. ein
as, was ein Anderes einfasst u. um-
'esst (wie z. B. auch ein Schädel, od.
f etc. , cf. kop , kopke) etc. hatte (wie
hauss M. skr. kosha etc.), sowie femer
i ose, osen, welch Letzteres seine Bedtg,
öpfe n ebenso von ose (Gefäss etc.) er-
, wie passen von pûsse (cf, unter har-
1^ pütten von patte etc. u, wie ose an-
inend dasselbe Wort ist, wie hose.
isen-, has-band, Strumpfband.
ise-, hSs-bäsen, sehr eilig u. hastig um-
herlaufen u. rennen, überaus eilig u. ge-
schäftig thun etc.; he hâs-bâsd herum, as
of ho 't air beriten un ofmaken mut, wat
dV droks to dôii is; — du brûkst nêt so
5 hâs-bäsen, du best tid genug. — Nd, (Br,
Wb., Schütze etc) häsepesen, h&sebesen,
hastbassen, haspassen, bz. hesebesen, hisse-
bissen, hcesbesen; nid, hassebassen. häs,
häse etc. wird woM aus ölterm haeste, haste,
10 (hastig etc., cf. h&st, bald etc.) entstanden sein,
wäJirend bäseu, besen mit basen u. bisen ver-
wandt sein wird, worüber Weiteres unter bâsîg.
häse-, hSs-bâsîg, s. unter bâ&îg.
hase-blöme, haseblome, Hauhechel (ononis
15 spinosa).
hase-hakke, hâs-hak, lähmende Geschwulst
auf der Beugesehne des Hinterbeins der
Pferde. — Nid. hazen-hak.
hasel-nSte, s. hâsnöte.
20 hasen-breidster, Strumpfstrickerin.
hasen-drager , Einer der mit Strümpfen
hausirt.
hMen-telink^westfälischer Strumpf händler.
hasen-fi8, der kugelrunde Staubpilz, od.
25 Bovist, auch puster genannt. Möglich, dass
der Volksglaube annahm, dass dieser Staub-
pilz (cf, 2 fis) von Hasen stammt, Oder ist
dieses hasen mit dem unter 1 hase erwähn-
ten dhd. hasen identisch, weil det Bovist
30 glänzend hellgrau ist?
hasen-mand, Hasenmund, gespaltene Ober-
lippe.
hasen-pad, Hasenpfad; ho k6s (wählte) \
hasenpad.^
35 hase-wind, ein plötzlich u, unencartet
kommender heftiger Windstoss; sfknderbar
wast, dar is g^ster morgen under Nördernê
mit 'n mal bi still wer so 'n wind längs gän,
dat alle schäpfn up de sid laggen. Och!
40 dat is 'n hasewind west. •— Wang. (Ehren-
traut, I, 370) hâze-win (Windstoss). Im
nid. u. mnld. ist haze-wind- od. hase-wind
soviel als: Windhund od, canis lepora-
rius, canis venaticus, vertagus.
45 hftsk, hasenfarbig, licht- od. mattgrau,
greis, ohne Ausdruck, matt; dat gôd od. de
lacht sagt so häsk ût; — dat is so 'u häs-
ken klör. Vergl, unter 1 hase das ahd.
hasan etc., womit es wohl eher connex ist
50 als mit hase. Die Form häsk ist wohl aus
haesik = hacsich (graulich, od. grauig,
greisig, lichtgrauig etc, cf ags, haesu, hasu ;
ahd. hasan) contrahirt,
haske, Häschen.
55 hâske-tîd, alte graue Zeit, vergangene od.
Olimszeit, Vorzeit, Jugendzeit etc.; in de
olde hâsketiden (in den aUen längstvergan-
genen grauen Zeiten) do sag 't in de weit
gans anders ût as nu; — he fertellde uns
60 altid fan de olde häsketiden; — dat sunt
HAS-KOETE HASELNOETË 48 SAST
fertellsels ût sin häsketîden. — Wohl soviel haf (hifan, haf^ hnfan) = lat. cap (greife,
als Zeit, wo Hase noch Häschen war fassen [fesseln, binden, heften], nehmen, he
u. so = Jugendzeit Oder steckt in diesem ten, heben etc.) gehört u. wonach hapsa (fth
h&ske auch das ags. hasu (grau etc., cf. hâsk) ? setzt haspa) dann ein: greifendes^ faesenim,
has-nöte, haselnSte ("P/tir. hâsnôten), Ha- 6 haltendes, hebendes etc. Etwas beseiduuk,
selnuss, — Nid. hazelnoot; nd. haasel-, has- dem formell u. begrifflich auch da» UL
sel-nöte. Das Wort hasel, ahd. basal, ha- capsa entspricht. Ob nun aber das ITofi
sala; an. hasl; ags. häsel, häsl scheint mit haspa u. haspelab Winde ein Zugdin§
dem unter 1 hase erwähnten ahd. hasan u. od. Hebezeug, od. ein &was, was m
ags. hasu etc. verwandt, wonach wohl an- 10 Anderes greift, fasst, zieht, an^u, auf-
zunehmen ist, dass diese Staude (bz. dieser zieht bedeutete, lasse ich dahin gesteOt seiÊf
Baum) nach der hellgrauen Farbe ihrer da die jetzigen auseinandergehenden BedifE.
Rinde u. Frucht so benannt ist, ähnlich von Haspe u. Haspel doch jedenfaüs ast
wie die Birke ihren Namen wahrscheinl. einer u. derselben Cfrdbdtg, hervargingetk
von der weissen Rinde trägt. Vergl. dieser- 15 haspeln, haspein, winden, eichen, reisam,
halb auch Hasel- Eiche etc. u, den Fisch- sich eilig u. schnell bewegen^ sich aJbreiszm
namen Hasel, Hassel, wobei auch wohl u. abmühen, müJisam arbeiten etc.; gârnhtt-
amunehmen ist, dass diesen Wörtern gleich- peln, bz. of-, up-haspeln; — ho haspeld (oi
falls die von der V has == skr. kas (cf. ritt, arbeidt etc.) sük hast of, am mit hom to
unter 1 hase) ausgehende Bedtg. : glänzend, 20 gliktr ttd klar to worden ; — h6 haradi
hell, weiss, licht etc. zu G-runde liegt u. (windet od. zerrt, reisst etc.) sûk d'r in nst;
demnach hasal ebenso wie hasan etc. urspr. — he haspeld 't all' dör 'nander (er geni
die Bedtg.: glänzend, hell etc. hatte. od. zieht, reisst, mischt etc. Alles dmrdh
haspel, jETas/;«/, Winde, Gar moinde, Dreh- einander); — he haspeld d'r altid tegen aa
rad, od. ein drehbares u. sich drehendes 25 (er arbeitet imtner dcigegen an^ — s^âM
Etwas, womit od worauf man Etwas win- sich stets dagegen, — bezeigt sich stets wi-
det ; gif mi de haspcl (od. gülrnhaspcl) her, derspenstig etc.), wen he mit sal ; — h6 bed
ik wil dat gâm fan de spôl haspeln. Sprichw.: sttk d'r wer ût haspeld (herausgehaspdt od.
dat pasd as de haspel up de kôlpot. — Nd., herausgewunden, herausgearbeitet etc., bs,
mnd., nid. haspel; mnld. (KU.) haspel 30 daraus befreit); — flg.: schnell reden; hl
(rhombas, girgillos etc.) ; ahd. haspil ; mhd, haspeld dat man all' so herût , wen he wat
haspel (Haspel, Winde etc.) ; schwed. haspel. fertelld; — überhaupt: reden, sprechen, ver-
Wohl aus haspila gekürzt als Weiterbildung Ttandeln; sê hebben dat all' mit 'nander of-
von ahd. haspa; mM. haspe (Haspe, Thür- haspeld (verabredet, abgehandelt u. durd^-
haken , od. Haken , Klammer etc.) ; mhd. 35 gesprochen etc.) ; — wat heb' ji d&r wer nÄ
haspe (Haspel, Garnwinde) ; nd., mnd. hespe, 'nander to ferhaspeln (zu besprechen od. ts
haspe ; nid. hespe (Haspe, Thürangel) ; wang. verabreden u. zu verhandeln).
(Ehrentraut, I, 370) häsp (Krampe); hass. s. hars (resina).
mnld. (KU.) haspe (rhombus, girgillus, ala- hässlîk, hässelk, hësselk, hässlich; he
brum); an., isl. hespa (fibula; spira, girgil- 40 sucht man hesselk ût — Es wird oft m
lus); schwed. haspe (Thürriegel; Haspe, der Bedtg.: ungemein, sehr etc. als Versteh
Hespe an einer Thür , womit die Thür in kung gebraucht, wie z. B. h&sselk m6i (sehr
die Angeln eingehängt wird; Haspe an einer schön) ; — hässelk mal (sehr schlecht, sd^
Salzpfanne); dän. haspe (Haspel, Weife); hässlich etc.); — hässelk dflster etc. JSSi ist
nfries., bz. norcUfüll. (Outzen, s. unter 45 das aus dem nhd. übernommene hässlich
reel) heesp, heespe (Haspel); engl, hasp = ahd. hazlih etc., cf. hätßk.
(Schliesshaken, Krampe, Riegel etc.; Has- has-sokke, das untere Ende des 8trus¥
pel). Da ahd. haspe u. an. hespe fast das- pfes (s. 2 hase) , soweit derselbe den .FW»
selbe besagt wie unser gaspe u. dies wahr- bekleidet; he löpd, od. geid up h&ssokkea
scheint, aus gapse (cf. auch Wespe aus 50 (er läuft, od. geht ohne weitere Eussbekiei'
wepse) versetzt ist, so ist es auch sehr denk- düng auf blossen Strümpfen, bz. er gM
bar, dass auch haspe aus hapse versetzt ist leise, scMeicJU etc.). cf. sokke.
u. im ags. häps, bz. häpsa, hapsa (Haspe, 1. hast, hastig, eilig, rasch, bald, näd^
Kettel, Spange, clustella) die unversetzte u. stens, beinahe, fast etc.; wat to hftat gS"
richtigere Form erhalten blieb, die meines 55 schOdt, word seiden gôd; — du mast netto
Erachtens (cf. gaps von gapen) mit nhd. hast lopen; — kum h&st insen w^; — ik
haben u. heben (cf. hebben, heffen u. kan 't h&st nêt dôn; — dat regend hAit
auch höp, Haufe), sowie wohl auch hûft gans not; — dat përd hûgd so na de hafer,
(Hüfte, cf. mnld. [KU.] hespe = pema, dat 't hast nêt ofwachten kan, dat de hafier
petaso) zu der allgemeinen germ. y hap od. 60 in de krübbe d&n word. — Afries. hast,
HAST 4» HAT
\üd. haast ; mnîd. haest (festinus) ; nd, seiner Bedtg. nach vollständig in der Luft
lendSfhald); mnd. (8 c h. u, L.) hi^te, hängt u. ich dafür lieber (d, h. für heist,
leyste (Äc(j, hastig, übereilt, erregt, haest u. für unser hîs etc.) ein verlornes
isend, zornig etc.), — haste, haeste, hisan (se movere, ire, currere etc.) ansetzen
'Adv, hastig, schnell); ags. haest (vio- 5 möchte, ioozuja auch hase (lepus) gut stimmt,
an., isl. hastr (trux, immitis) ; cihd. sofern man annimmt, dass die Grdbdtg. *die'
l heisti (vehemens, violentus). Vergl. ses Wortes: Läufer, Renner etc, ist.
Wegen h&st etc. von einer y has, kas, bz.
ist, Hast, Eile, Eifer, Aufregung, hïs, kis (se movere, ire, currere etc.) c/.
lung etc.; wat hest du för h&st (od. 10 auch drift, driftig etc. von drifen.
c), dat du al wer fürt wilt? — wat hasten, Toasten, eilen, rennen, (sich) an-
h&st un drift deid, word seiden gôd ; strengen, beeilen, sputen etc. ; he schal nêt
kwam so in h&st, dat he hêl nêt wus', h&sten, al wen 't ôk brannd ; — dat hâstd
sä'; — he de od, sä' dat in hast; hêl nêt so; — hé kau d'r hél nich legen
ichw, : alle hast is gîn spôd. — Afries. 15 h&sten ; — he hâstd sOk gewaldfg, um mit
lest; wfries. haeste; nid. haast; mnld. to kamen; — du mnst di wat halsten, dat
festinatio, festinantia, properatio) ; nd. du kl&r wordst ; — he aferh&std sük. —
nnd. hast (Eile, Eifer, Aufregung, Nid. haasten; mnld. haesten (festinare, ce-
an., isl. hastr (Eile etc.). Die deut- lerare, accelerare, contendere, maturare, ci-
Wörter: Hast, hastig, hasten 20 tare, properare); nd, hasten; mnd, (Seh. u,
d Entlehnungen aus nd., fries. hast L.) hasten (eilen; [sich] beeilen; treiben,
ie desgl. auch (Diez, II, 5) ital. antreiben); mhd. hasten; isl. hasta (festi-
«. u. (II, 331) hate etc. daher stam- nare, properare).
9f. Heyne (s. Grimm, Wb. unter kâstîg, hastig, eilig etc.; Sprichw.: al to
scheint ahd. heist od. haist nicht 25 hftstig is kwäd. — Afries. hastelik u. hastig,
ies. haest etc. für identisch zu hat- hastich, bz. haestich ; satl. hastich ; nd. hastig ;
i indessen die lex Alam, (cf. 0. nid. haastig (eüig etc.) ; mnd. hastich (hastig,
l e unter heist) die Formel haistêr& eilig, zornig), cf. isl, hastarlegr (repentinus),
Var. heist&r& , aistârâ u. alaheistêrä hastarlega (subito, repente) u, höstugr (auste-
manu violenta) gewähren u. diese mit 80 rus, saevus); — ferner: ahd. (heistig), da-
(v. Richthof en)hiiester hand cor- von: heistigo (vehementer, violenéer).
lirt , auch femer die mnd. QutUen hastigen, behâstigen, beeilen etc. ; he mut
h. u. L., bz. oben unter 1 hast) ne- sük wat h&stigen, wen he mit wil.
ite die Formen: beste, heyste, haiste hat, Hass, GroU, Zorn, feindliche Ge-
ten, so ist es woM zweifellos, dass 35 sinnung, Abscheu etc.; he barstd nog fan
hast, haest; ags. haest etc. u. ahd, h&t un n!d; — ik hcbb' 'n hat up hum; —
i. haist identische Wörter sind. Den ik hebb' d'r 'n h&t tegen, um kw&d to dôn ;
ng von heist, ha^t etc. betreffend, — de hat hörd in de düfel sin sak to bli-
d es von verschiedenen Seiten (cf. fen, man nêt in de weit umme to g&n; ^^
0. Schade unter heist u. Fick, 40 de de arg stekd un de hat plâgd, is 'n arm-
S) verglidien zu goth. haifsts (Streit, salig minsk. — Afries, hat, haet; wfries,
icht, Zank, Kampf), an., isl. heipt haet; nd,, mnd., nid. hat; mnld. haet; as.
vaticannm) etc. u. weiter zu zend. heti; ags. bete; engl, hate; an. hatr; norw.,
hren, stechen etc.), ^aepa (Schlag), schwed. hat; dän. had; ahd., mhd. haz;
denfaüs formell u. begrifflich sehr 45 goth. hatis. — Fick stellt es mit ags. hen-
haft ist, weshalb denn audf H, Leo tan 0agen, treiben, hetzen, cf. auch ahd,
18 seq.) dafür lieber ein Stammvbm..^ hazjan, hezzan = nhd. hetzen), hunta (Ja-
(festinare) von V has = skr. kas (ire) ger), soune lat. cadere u. cedere zur y kad =
^t, wozu er auch an, hestr (Pferd) u. skr. ^d (gehen, weggehen, entfernen, fallen;
h&sn , heiss sielü (cf, bis) u. wozu 50 caus, gehen machen, treiben etc,) ; zend. ^
nser bisel vielleicht gehören könnte, (kommen ; gehen, verlassen, fallen), während
zu einer y has = kas besser ein Bopp es mit griech. kédos (Sorge, Kum^
vbm. hisan, has, husun, bz, zu einer mer, Betrübniss), kédö (besorgt machen etc J
nden V bis , kis besser ein Stamm- zur y kad , kand (commoveri , perturbari,
iisan, has, husun als bësan stimmt, 55 terreri) steUt, Vergleicht man übrigens,
. Ettmüller (pag. 459) übrigens dass die Wörter : grijn, gnm, grnl eie. wahr-
guere, formare, omare, tegere erklärt scheinl. einer y mit der Bedtg.: tönen,
9n er ausser hara (cf. 1 hase) auch rauschen, sausen, brausen etc,, bz.
rinis, cf. 1 här) ableitet, wonach denn lärmen , toben , schreien etc, angehören , so
^as präsumirte ags, bësan wenigstens 60 könnte man für h&t u, baten auch die y
imkaat Koolmon. WOrterbuoh. II. 4
HATBAR 50 BAUEN
kad, kand (vocare, clamare, flere) zu Grunde Oeireide, Gra8, Früchten, Säumen de, m\
kgen, die jedenfalls, wie auch skr, kath, der Bedtg.: Ernte, od. auch in der BA
k&tth (laudare, extollere, gloriari etc.)i kath des Einhauens, od. Schneidens von
(dicere, loqui, memorare, narrare) = idg. Braten od. des Einhauens u. ^nbeistm
(Fick) kat (toben, lärmen, Geräusch ma- 5 ins Essen, wie ja die Bedensart: ^ dl
chen, prahlen, rühmen, schelten etc., cf. dazu in de fülle haue** sowohl die Bedtg. hat
auch galm etc. von der y ghar) wohl nur dass Er (od. der betr. Jemand) eine vollt
eine Schaüwurzel mit der Grdbdtg.: sonare u. reiche Ernte machen kann, he. m
ist, wobei man indessen auch wieder auf situirt ist, dass er hauen u, schneiin
die Vermuthung kömmt, dass nicht aUein 10 kann, wo u. was er will, sondern auch, dest
die Bedtgn.: commoveri, perturbari etc. der Er ein gutes Stück Fleisch, od, eine Mit
obigen y ks begriffliche Fortbildungen der Schüssel vor sich hat u. davon hauf
y kad (sonare, bz. clamare etc.) sind, son- u. schneiden, bz. darin einhau€%
dem dass auch die y (Grassmann, u. hineinbeissen kann nach B^iAm,
Fick) qsidjkiid (prangen od. prahlen mit, sich Ib woraus sich denn von selbst die »eien
auszeichnen durch etc.) eine Nebenform da- Bedtg. : Er sitzt im Vollen, — lebt im Üébeh
von ist, od. doch auch als urspr. Schall- fluss etc. (cf. ên od. êmand de in de ftlli
Wurzel betrachtet werden muss. hau' sitt, de kan wol lachen; — od, he hei
hâthar. s. &debar. altid un fan Jungs up an in de falle hat*
hate-lÎK, hâtlîk, hatelk, hassend, voll 20 säten un wêt hél nêt fan darfen) von sätâ
Hass u. droU, feindselig; so um zu hassen, ergiebt. — Nid. houw; mrUd. hoawe^ hoai^
hassenswürdig,tadelnswerth,verabscheuungs- hauwe (incisura, incisio, incisna, seeCoii^
würdig, abscheulich, gemein, schlecht etc.; Sectio, caesura; caesio, lignoram caerara;
he is hatelk fan gemôd; — dat is 'n hatel- vulnus); nd, (Dähnert etc.) hau (Bid;
ken säk, od. strâk (Streich). — Nid. hate- 25 Revier wo Holz geschlagen wird); waii.
lijk; mnd. hätlik; as. hetelik, hetilik (infen- houw (dasselbe), cf. hei (Heu) u. s, W»
BUS, furiosus); ahd. hazlih; mhd. hazlich, teres unter hauen,
h&zlich, hezlich, hezzelich (voü Hass, feind- haa-blok, Hau-, Hack-Block.
selig; verhasst; hässlich). haa-dägen, Haudegen; auch fig.
1. baten, liassen, grollen, feindselig ge- 80 haue, Haue, Hacke. — Ahd. hoawft^howl;
sinnt sein, verabscheuen etc., üc hat' hum mhd. houwe. Davon: frans, hone, hqjH
fan Wagens sin gedrag tegen mi ; — he ha- (dasselbe).
tede (od. hätde) dat as de dôd. Sprichw. : hauen (haue, hau', — hauest, hauest, —
haten deid seiden baten. — Nid., nd. baten; haued, hau'd etc. — ho, host, h6, htoi; —
afries. hatia, od. hatja; wfries. haetjen; 35 hauen), hauen, schlagen, klopfen, hadteit,
wang. haetje; as. hat&n, hatôn, hetean, het- kappen, schneiden, mähen etc.; ik schal d'r
ten ; ags. ha^'an ; engl, hate ; an. , norw., wol insen manken hauen mutten ; — he hl
schwed. hata; dän. bade; goth. hatan, hat- hum de kop of; — wel haud d&r an de
Jan; ahd. hazzên, bazzsên, hazén, hazzôn, dör? — hê baud 't air kört un klén; —
hazôn ; mhd. hazzen (odisse , aemulari , ze- 40 holt hauen ; — dat körn is rip genug un ik
lare). cf. ferhaten wegen dessen merkwür- wil H dV man ofbauen laten; — he haol
diger Anwendung in der Volkssprache. (beisst) d'r fan raiddag dttgtig in (s, B, «tf
2. haten, Hassen ; 't haten hed al mennig Fleisch, od. die sonst. Speisen) ; — he haud
minsk 'n sturen dôd ferôrsäkd. d'r fan middag dügtig wat in (schiäat Mdb-
hater, Hasser, Einer der hasset. 45 tig was hinein, — isst tüchtig). Beaensast:.
hâtsk, von Hass beseelt u. Hass tragend, dat is nog hauen, nog staken ; — sé hauet
hassend, anhaltend arollend, feindselig ge- sük as arme joden. — Nd. (Br, Wh,, Däh
sinnt etc.; he is al sin läfeod h&tsk fan âj*d nert etc.) bauen, bam'en, haugeo, hawea;
west; — 't is 'n äkligen b&tsken kerel. — mnd. houwen, howen, boggen; lUd, honwoi;
Ahd. hazzec, bezzec. 50 mnld. bouwen, hauwen ; afries. hawa, howa;
hau, Hau, Schlag, Hieb etc.; he gêf hum wfries. bouwen; nfries. bauen, bouwen; oa
'n hau, dat he nêt wuss' war he bléf; — bauwan, hawan; ags. beâvan; engl, hew; oa
he de d'r 'n dügtigen hau (Hieb od. Biss höggva; norto. bogga; schwed. hugga; dSn>
etc.) in od. ût; — hê hed d'r 'n goden hau bugge; ahd. bouwan, hauwan; mhd, honwen.
(Bissen, Stück etc.) ût dän; — he hed 'n 55 Mit lit. kovä (Kampf, Schlacht, Streif i
hau (Hieb, od. Wunde, Spalt, Schmiss etc) kslav. koT^, kuj^, kovati (hauen) etc, eeii
in 't gesigt kragen, war he wol altid 'n när' einer y ku od. kû , die im Skr, aUerdin§t
fan hold; — Plur. haue, a) Haue, Hiebe nur in der Bedtg.: sonare, gemere etc., bs*
etc.; he hed haue had od. kragen; — b) einen Ton, Laut, od. ein Geräusch eêe>
das Hauen^ bz. Abhauen, Schneiden etc. von 60 verursachen u. hören lassen, belegt ist , in-
HAUER 51 HEBBEN
hieraus (cf. dafen, dufen, duffen etc., (Erchen, kleiner Er), wie seeken (Siechen,
)pen, klaps, kloppen etc.) atuh leicht kleine Sie) von sê ; mnd, he ; nid. hg ; mnld,
Itg,: St088, ScMag etc., hz. schlagen hy; afries, hi; wfries, hy; soll, hi; <m, he,
wickeln konnte. Oder gehört es mit hi ; ags. he od. he ; engl, he ; an. hann ; dän.,
; lü. skuta (scheeren) ; skr. kshura 6 norw., schwed. han ; goth. his, ntir in himma,
messer) etc. eu einer y sku aiM ska? hina, hita^ als Dat., Acc. u. Neutr. von his
gl. dieserhM Fick (I, 236) u. (I, = hi, voie neben an. hann auch an. hinn,
a (secare), hz. skan, ska (tödten, ver- hin, hit od. Inn, in, it (jener, der da, dieser
etc. etc.) von hi weitergebildet sind. Wegen he,
p, Hauer; a) eine Person die haut; 10 hi vergl. Fick, II, 60, wonach es mit griech.
ês-hauer etc. ; — b) ein Werkzeug kei in 'ekei, keithen etc., — lat. ci in ce, eis,
auen; — c) Fang- od. Hauzahn eines citra etc. identisch ist, sowie weiter G. Cur-
de haners ûtbrSJcen ; — d) ein Eber. tius, pag. 460, der griech. 'ekei etc. zu dem
pê, Hauerei, Schlägerei, Keilerei etc. Pronom. interr. ka (cf. Fick, I, 32 seq.)
y s. hôk. 15 stellt. Weiter vergl. noch Bopp (vergl
e, wbl. Name. Jedenfalls eine Kose- Gramm., II, 214) wegen hi = ki.
Î. ein Diminutiv. Aber wovon ? hebbe-ding, ein Ding was entweder seiner
)îpe, eine Bohre von Eisen od. Stahl, ZerbrecMicMeit halber od. aus sonstigen
fian Löcher in Leder, Blei etc. schlägt. Gründen (z. B. weil es plump ist, od. sonst
'êl, eine Spitzhacke od. Karst, womit 20 die richtige Form nicht hat u. überhaupt
rtes steiniges Erdreich aufhaut. Auch seinem Zweck nicht entspricht) unbrauchbar;
oor-Hacke. — Nid. honweel; mnld. smit' de hebbedinger doch weg, sê dögen to
hoaweel (pastinnm, marra, irpex; bi- niks un stâa uns aferal in de wäge.
runcina, sarculam), woneben auch Dieses Wort was im Br. Wb. mit „un-
n von KU. mit hauweel übersetztes, 25 förmliches Thier od. Ding in seiner Art^'
mit bipalium erklärtes hafteel vor- u. von Stbg. mit „schwaches zu seinem
mfläm. houweel (Grabeisen, sarclet, Zweck untaugliches Ding^^ erklärt wird, ist
). wörtl. = Habe-Ding u. bezeichnet blos
, haven, haver etc., s. hafe etc. ein Ding od. Etwas was man behält, weil
re, s. haferê. 30 man es einmal hat, wie es ja bekanntlich
)1, 8. awêl. in alten Familien gäng u. gebe ist, dass
las „e** latäend wie in essen, je- man eine Menge an u. für sich unbrauch-
ärker betont). Es ist eine Art Stoss- bare Sachen von Jahr zu Jahr aufhebt,
od. ein Ausruf, wie zur Erleich- weil man sich nicht davon trennen kann u.
, der sehr häufig gehört wird, wenn 85 weü man sie einmal hat. hebbedinger sind
lem Etwas Beschwerde u. Last macht, daher im Allgemeinen unnütze u. unbrauch-
Jemand von Etwas beschwert wird, bare Gegenstände, die man entweder blos
h, wenn ein Etwas ungewöhnlich stark aufhebt, weil man sie hat, od. die man blas
, z. B.: hél wat deid mî datsâr; — des Habens u. Besitzens u. nicht des
i word mî dat stur; — he! wat bün 40 Gebrauchs u. Bedarfs wegen hat.
— he! wat weid dat etc. cf. Grimm, 1. hebben (hebbe, heb', hef; best, hefst
nter he u. das folgende: [aus hebbest]; hed, heft /ai^hebbed]; heb-
Ein Zuruf, gerichtet an Jemanden, ben; — harr' [aus hadde, was auch noch
\n zum Hauen bewegen, bz. sprechen einzeln gebraucht wird] , harrst, harr', har-
rauf aufmerksam machen will, z. B.: 45 ren [auch Conj.]; — Partie, had [gehabt];
dar ! hör* insen ; — he ! du ! kik dar — Partie, präs. hebbend) , haben , besitzen,
i; — he! kanst du nêt hören? — he! halten, erhalten, bekommen etc. ; (sich) haben
I wäst nêt so lud etc. cf. Grimm, od. benehmen etc.; Hilfszeitwort nicht al-
nter he u. s. 2 ha, desgl. auch hei, lein für haben, sondern auch für sein,
daselbst u. s. 1 ho. 50 in welcher Bedtg. es übrigens auch selbst-
d. he, er ; bezeichnet auch das männl. ständig gebraucht wird ; ik heb' d!, ich Jiabe
*xht, wie sê das weibl.; he is hir; — (od. luúte, fauste, griff etc.) Dich; — harr'
mî dat wol äfen dôn ? — hê (Er, (hätte) 'k di, den wuP 'k di ; — heb' ji dat
r, — Der da, dieser od. jener Mensch (od. contrah. hei 't) al ? — d&r is not mör
) hed dat dân; — 't is 'n he un gîn 55 fan to hebben; — sê hebben 't mit 'nander,
ist eine Person od. ein Wesen männl. sie haben (od. haUen) es mit einander , bz.
\t weibl. Geschlechts), cf. hör (ihr) haben ein LiebesverhäÜniss mit einander;
ies. hiri, — hum (ihm) = afries. him — wo best du di dar mit had ? — he hed
d. het (das, dieses) = afries. hit. — sük d&r je wunderlik had ; — du must d!
i; davon: Dimin. (Schütze) heeken 60 därna hebben, dat du dar mit ûtkomst; —
HEBBEK 52 HECHT
«
sê hebbeu hum dügtig had, sie haben ihn gierig etc,; hê Î8 mî fOls to hebbîg, ai
tüchtig gehabt (od. gerupft , geplündert etc., ik gern wat mit hum to dôn heb*. -
z, B, beim Spiel); — he harr' d'r al west, greifig, od, leicht u. bequem eu hâbe^
er war schon dagewesen ; — heb' ji (od. hei) eu fassen, zu bekommen etc. ; dat is 'o
't hîr ôk? seid Ihr hier auch? — Sprichw.: 6 big ding; — c) haftend, anhaftend, üt
hebben geid afer krigen; — hebben is heb- klebrig, schmierig, schmutzig etc.; dat i
ben, man kngen is 'n künst ; — wat du best, slagten un blddwustmakeii is 'n hebbig }
dat hold fast ! wat du hebben schast, dat hebbîgheid, Habsticht, CHerigkeU etc,
wêtst du nêt, of du 't krigst ; — wat 'k heb', hcbbîgheid wêt gên grensen.
dat heb' 'k! wat 'k krig, dat steid noch to 10 heobsk, hebsk, h€U)8üchtig etc.; 'n h
ferwachten. c/. anhebben, behebben, inheb- kern kerel as hum gifd 't nêt
ben, umhebben etc. — Äfries. hebbai habba; Hebe, tobl. Name; Dimin, Hebeke, Hi
saü. hebba, od. (Ehrentraut, I, 271) Hëpke.
häbbe; wfries. habben; nid., mnld., nd., hê-blok. 8. hêj-blok.
mnd. hebben; as. habbian (od. habbjan), 15 1. heeht, haUend, nicht reiêsend, 5ai
habbêan, habbien (od. habbjen), hebbien (od. fest, stark, dauerhaft etc. ; dat is hecht
hebbjan), hebbëan ; ags. habban ; engl, have ; u. stark, od. bündig etc.) mâkd ; — di
an, hafa; norw. hava; dän. have; schwed. *n hecht ferband, od. 'n hechten kr&m
hafva; goth. haban; aM, haben, hapên, hab&n, ~ Nid. hecht ; wfries. helFte , hecht
haban, haben, habin ; mhd. haben, hân ; amd. 20 schon dieses Wort mit 2 echt (cf. audk
havau, havôn ; md. haven. Von einer germ. tlg) in der zweiten Bedtg. synonym itt^
y hab, haf (greifen, fassen, nehmen, rau- wird es doch mit 2 hecht, bz, hechtex
ben etc. ; halten, festhalten, fest machen, lief- ferner mit h aft (in schadhaft, d. h. 8
ten, fesseln, binden etc., cf. hecht etc.)* tra- den habend, od. mit Schaden behaf
gen, heben (cf. heffen etc.) etc. == idg. kap, 25 od. verbunden etc.) eines Ursprungs u. gU
kamp, wovon lat. capio, capulus, capto etc. ; falls aus heft, bz. haft entstanden sein,
griech. kaptö (schnappen, cf. happ, happen), wohl urspr. mit habt in gehabt = *
köpé (Handhabe, Griff) etc.; arm. kapern hapt (od. lautlich richtiger haft) ideni
(fesseln, binden) kapeal (gebunden), kapankh war, indessen auch dem lat. capt in ca{
(Bande); lett. kampju, kampt (fassen, grei- 30 capto, captivus etc. entspricht, cf wei
fen). Ob das lat. habere auch dieser y an- 2. hecht, seltener heft, a) Heft, 6
gehört, ist zweifelhaft. Vergleicht man in- Handhabe etc.; hecht fan 't mest, od
dessen skr. h]rd (Herz), bz. dass auch hier beitel etc. ; — b) Haft; he sitt in hecht
schon „h" für urspr. „k** steht, so wäre es Nid. hecht; mnld. hecht, heft (manubr
auch denkbar, dass das lat. habere gleich- 35 capulus ; fibula) u. hachte (apprehensio, <
falls dieser y angehört. Oder ist es ein prehensio, vincula, nexus ; captivitas, carc
latinisirtes aus dem Germanischen entlehn- nd. hecht (Heft; Heftpflaster; Haft): %
tes Fremdwort , wie manche andere lat. hechte (Heft, Handgriff; Heftung der H
Wörter? — Wegen hebben u. heffen scheint den) u. hechte, heue, hachte (Haft, G^i
es mir übrigens richtiger, dass m>an für 40 niss) ; ahd. hefti; mhd. hefte, heft (£
sämmtliche zur y haf, bz. kap gehörenden Griff eines Messers etc.) u. femer: a
Wörter ein germ. Stammvbm. hifan, haf, mhd. haft; amd. hapt (Vorrichtung .
hufun (greifen, pa^iken, nehmen; — halten Festhalten, Fessel, Haken, Knoten, I
heben etc.) mit der Nebenform huf = kup haltung), mhd, haft (Haft etc.), ahd, \
(cf. lat. cupere etc.) aufstellt, zumal da auch 45 hapht , mhd. haft (gehalten , gebunden ,
hup u. hôp, hop etc. etc. auf dieselbe CHrd- fangen, behaftet mit, verbunden zu), <
bdlg. zurückgehen. haft (captivus), ahd. haft&, mhd, hafte (<
2. hebben, Haben; he is mêr fan 't heb- nexio); goth, hafta (behaftet); as, '.
ben as fan 't gäfen to hûs. (vinctus); hafta (vinculum, captivitas); .
hebber, Haber, Besitzer etc.; wel is de 50 haeft (dasselbe) u. häft (gebunden, gefei
hebber d'r fan ? — c/. inhebber, r^hebber etc. etc.); a/Hc«. hefte, heft (Haft); an. 1
hebbe-regt, Haberecht, Bechihaher, bz. (Fessel); isl. hefti (Heft, manabritun ei
ein Mensch der rechthaberisch ist u. glaubt, hapt, haft (Fessel etc.) ; schwed, h&fte (Hi
dass er immer recht hat ; daher : Eigensinn, dän. hefte , haef te (dasselbe). — qf. hech
Steif köpf etc.; he is so 'n r^en hebberegt, 55 3. hecht, in folgenden Redensarten ^ (
w&r bei nêt mit to proten is. — Nid. hebbe- a) „he hed , od. sleid gen hecht d'r i
regt; nd. hebberecht. welche sinnl. u. wörtl. wohl soviel hi
hebbe-regtsk, rechthaberisch, eigensinnig, als: „er hat, od, schlägt kein Heft,
steif köpßg etc. ; 't is 'n hebberegtsken kerel. keinen Griff (capulus) da drauf' (aus Ni
hebbig (habig), a) greifig, habsüchtig, 60 lässigkeit, od, absichtlich); jedoch fig.
HECHTEN 53 HEDE
ndem gebraucht wird, der ein betr, norw. hefta (schlir^gen, binden; halten, auf-
9 unbemerkt u. unbeacJUetj bz. un- halten, festhalten, hemmen, hindern etc.);
8 8t, od. unaufgefae 8t läset; goth. haftjan (sich anheften, sich anhängen),
„he hed d^r so *n hecht op'^, wo hecht ahd. heftan, heften ; mhd. heften (befestigen;
oohl auf die Haft u. Fesselung, 5 binden, fesseln, heften; in Haft nehmen);
28 Haften, Fesseln u. Kleben amd. heptjan, heptan (binden); ahd. hhftm;
[tiges (auf ein betr. Etwas) bezieht, in- mhd. haften (befestigt sein, festhangen, haf-
iiese Bedensart von Jemand gebraucht ten). AUes vom Stamm haft, hapt = lat.
der sein Auge starr worauf heftet, capt in captus etc., der aber nicht von die-
virt u. das betr, I^was nicht aus den 10 sem latUversc?^en ist, sondern direct sich
% läset, weil er ein starkes Verlangen aus haban, hapan, rect. hafan (haben, hol-
dessen Besitz hat. Da aber hecht = ten, bz. greifen, fassen, nehmen, erfassen,
t wörÜ, das Gefesselt- u. Gebun- festhalten, od. behalten, besitzen, haben etc.)
Sein an u. für sich ausdruckt, so ergab u. mit dem Partie, haefd, haeft, haft,
man diese Bedensart auch mit „Er 15 hapt (gehabt, gehalten, gegriffen, gefasst,
da so ein Gefesseltsein auf gefangen, gebunden etc., cf, hs^tjan u. haf-
ten, wie ja : he hed (od. harr') d'r tön etc. = gefasst-, gefangen-, fest etc, ma-
hecht up (z. B. am dat to hebben, od. chen, heften, od, machen dass etwas fasst
it to g&n) auch mit: he was d'r so up etc. od. auch: gefasst u. gegriffen sein [von
Bn, od. up ferpikd (verpecht, verklebt 20 Einem EttoasJ , gefangen u. gefesselt sein,
wieder gegeben werden kann u, wir nicht fortkönnen, haften etc.) von haban,
in der Bedensart: hapan, hafan etc. (cf. hebben u. heffen) iden-
„he was d'r so hecht up'' (z. B. um tisch ist, bz. sich hieraus ergab, wie capt-us
• hebben, od. um mit to gân) auch in aus capio. Boss aber haft, hapt aus hafit, ha-
ben Bedtg, wie fersäten od. ferpikd ge- 25 pit (cf. nhd. habet, d. h. nähmet, griffet, hol-
hen u. hecht sich in beiden Bedens- tet etc., od. [ich habe bereits] genommen u. ge-
gerade auf den haftenden, nachJmUi- griffen, gefasst etc.) u, capt in captus (cf. cap-
'esten, ausdauernden, bz, nicht los las- tus sum) atis capit contrahirt ist , ist wohl
i Sinn des betr. Er bezieht. zweifellos u. ebenso, dass auch lat. caput (=
hten (hechte, hechtst, hechtd etc.; — 30 uns. hôfd) t^spr. als ein Gefäss u. Be-
ide, hechtde etc.; — hechtd; — hech- hält er (d, h. als Gefäss des Gehirns =
a) heften, befestigen, fesseln, binden, Schädel, cf. kop, kopke etc.) gedacht ist u,
, nageln etc. ; man kan d'r gen ôg up wahrscheinl. formell u. begrifflich nicht von
sn (heften, fixiren etc.); — he hechtd capit od. capet = hafit, hafet (greif et, fasst
, befestigt, klebt etc.) dat mit klister 35 etc.) verschieden ist, weil es eben nur ein
lit 'n spiker etc.) an de wand; — dat Etwas was fasst, bz, ein Fass-Ding
t draden an 'nander hechtd; ^ — he bezeichnet,
\ (schlägt, nagelt etc.) d'r 'n spiker in Wegen der Form hacht, hecht aus haft,
— b) haften, festsitzen, kleben etc.; heft vergl, kracht, sacht für kraft etc. u,
il d'r nêt up hechten; — dat hechtd 40 das auch wohl aus capt, cai^ entstandene
üder fast. Für hechten sub a) kömmt air. cacht (servus, i. q. captus).
t auch die Form heften, soune für hed, od. het, hat. Contrahirt aus hebbad,
m sub b) auch haften u. zwar na* hebbath (habet) von hebben, bz. afries. hebba.
eh in der Bedtg.: bürgen, einstehen hed, s. heid.
n-, — Nid. hechten; mnld, hechten, 45 heda, od, heda (Interj.) heda, Compos,
, hachten (figere, pangere, alligare von he od. he (s. d.) u. da.
;. hachten, hechten (apprehendere, ca- Heddo, Hedde, ml, Name, Geschln, Hed-
nnctum detinere); nd, hechten (hef- den u. Heddinga. Vergl, Förstemann
mnd, hechten, heften (heften; haften), unter hath.
n (haften; in Haft nehmen, verhaf- 50 hêde, die groben Hanf- u. Flachsfasern,
haften (gebunden u. befestigt sein) ; welche durch das Hecheln ausser der schäfe
hefta (heften, binden, fesseln) ; wfries. (die abgeschabten harten Basttheilchen
f hechten; nfries. hechte (dasselbe); = Abschabsei od. Schab - Th eile)
haftje (haften); as, heftjan (heften), von den feineren Fasern ab- od, ausge-
(haften) ; ags, liaefban od, häftan (hef- 55 schieden werden u. meist zu grobem Tau
8t machen etc.), haeftjan, häftan (haf- versponnen, od. auch als Werg zum Stopfen
rAa/i^n); an. hefta, hepta(yincire etc.); gebraucht werden, — Afries. hêde; wfries,
ifta (impedire, compedire, reprimere, hiede; nfries. hêde, heed; nd. (Br. Wb.)
re); dän, hefte, haefte (heften, haften); hede, heden, heen; mnd, hede, beide; nid.
l, häfta (heften; fassen, haften etc,); 60 (provindeU) hede; mnld. hede (stupa od.
HEDEN 54 HEFFEN HEFEN
itappa, Werg), Dieses Wort ist seiner Umfassendes, ümsehUessendes etc., <
9réU>dig. u. Form nach zu Schede (Scheide), was, voas ein anderes Ehoaa (Sduj
ichêden (scheiden, trennen etc.) zu verglei- Festland) wie ein Band u. Oürtd u
*hen tt. geht wahrscheinl. als Ahgeschie- einfasst, einschiiesst, umseM^esst etc. =
ienes od, Abfall mit hayr, haid (Un- 6 Ding etc. u. gdiört mit hftfen, 1
^ath, Ahfdll etc., cf Schmeller, II, 151) hechten, heffen, hof etc. zur y hiuT,
luf eine aus Bkid (cf, schêden) entstandene (greifen, fassen, hatten, traget^ hebe
y kid (spalten, theüen, schneiden, trennen, Vergl, dUserhaO) auch „okeanoa* c
\cheiden etc, cf, lat, caedo, de-, in-cido etc.) die ganze Erde umfliessende, hs, i
= germ. hid zurück, die vielleicht auch für 10 eine Schlange umfassende u, umgi
lieid aufzustellen ist u, der skr. y cit ent- Weltstrom,
spricht (worüber das Weitere unter heid), hef-bôm, Hebebaum,
indessen dann schwerlich für lat, caedo etc. hefe, häfe, Heber, zweischenkeügei
passt, dessen „d" ja der Lautverschiebung zum Heben von Flüssigkeiten vermät
nach auch nicht zu hêde stimmt. 15 Luftdrticks, um sie von einem JFass
1. heden od, heden, Ausruf der Verwun- Andere fliessen zu machen,
derung etc, = Herr; heden! min tid (Herr! hefel, häfel (Plur, hefds etcj, a).
meine Zeit) ; — heden ! heden ! wat slim. Faden an den schachten (den FLawmú
Auch nid,, wenigstens mdartl., cf.van Dale. der Weiber), zum Heben der sog,
2. heden od. heden (holl, Grenze), heute, 20 — b) Hebel; wi matten wol ftfen d
cf, 1 hüde u. hûdîg. (od. hefbôm) ansetten, um dat to ügt«
hêde-wêl, ein „wêl** zum Verspinnen der 2 höfel.
hêde, bz, zum Spinnen u. Drehen des aus heffen, hefen, hfifen (heffe, hAfe
der hêde gefertigten groben Taues, heff etc. ; — heffest, heffist etc., —
hêen, s. hêjen. 25 hefft etc. — hof, hoüst etc. ; — haue
1. hef, Heben; s, aphef etc. ben, d. h, greifen, fassen, nehmen
2. hef, See, Meer, od. eigentlich nur der- heben), bz. ein Etwas zuerst fassei
jenige Theil des Meeres, der sich zwischen tiehmen (cf. unten die Compos.) u, du
der Küste u, den Inseln befindet, od, als die Höhe bewegen; ik hof (od, nam
Watten-Meer die Küste des Festlandes wie 30 up un drôg ham weg; — dat ig wfir
ein Gürtel umfasst u, einscMiesst, indem be- (gehoben, od, weggenommen u. beseiH
kanntlich der ausserhalb der Inseln liegende geborgen, gesichert u, gerettet). Diesem
Theil des Meeres, od, die offene See nie* ist stark im Schwinden begriffen u,
mals hef, sondern im Gegensatz zu diesem am häufigsten durch tillen u. boren,
stets 8 ê genannt wird, 't hef bullerd, od. 85 mitunter auch durch risen ersetzt, — .
brulld, r&sd etc. Jieisst es, wenn man an der heva (hof; heven, geheven); wang, (E
Küste zuweilen 4 — 5 Meilen ins Land hinein traut, I, 42) hiv (sich heben) ; nd,^
das Toben der Brandung hört, was nament- heren (hov); nid, heffen (Mef , gel
lieh dann am lautesten vernommen wird, mnld. heffen, heven; as, bebbjan,
wenn nach einem Sturm der Wind sich legt 40 (hôbh, hob, hof, huobh, hnob, haof) ; a^
u, nach Norden umgeht, Sprichw. : tîdge- ban (hof; hafen, häfen); engl, heave; ai
nag (Einer der bei der Mahnung zur Eile (hof); norw. hevja; dän, haere; i
stets das Wort ,,tidgenug** im Munde führt häfva; goth, hai^an (hof); <ûuL hcäQa
u, deshalb selbst „tidgenug** heisst) is in 't fan, heffen, hepfan, hevan; mhd, hef<
hef blefen. — Afries, hef (See, namentlich 45 ven, heben (heben, aufheben, erheben
die das Festland begrenzende, wie es ja im Vergl. die Compos. : anheffen (anheb
afries. Rüstringer Landrecht § 1 heisst: anfangen etc), ofheffen (abh^en, c
and hi dika skolde, wlthir thene salta se men etc.), apheffen (aufheben, cm^
and withir thet wilde hef); nfrics. (Outzen) fen, aufnehmen etc.), ferheffen, a
hâf, haff, hâft, heef, hef; wang, haf; nd. 50 fen etc. Die Formen gehen sämmth
haf od, haff; mnd. haf; ostpreuss. haab (das urspr, haQan, hafja zurück u, ist die
die Küste begrenzende u. u. umschliessende dieselbe wie von hebben , hechten et
Meer, bz, das Meer zwischen der festen lat. capio, captus etc., sodass haQan
Küste u. einer davor liegenden langhinge- nichts weiter hiess als: Fassen,
streckten Landzunge) ; ags. he&( (See, Meer) ; 66 fen etc., od, Fass, Griff ete, Ü
an., schwed. haf; norw., dän, hav (Meer, machen (nach Etwas) woraus sieh
Ocean) ; mhd, hap; md. hab (Hafen; Meer, weiter die Bedtg.: nehmen, wegnehane
Haff). Die BedJtg, dieses Wortes ist : Hai- nehmen, aufheben, bz, heben eic, weA
tendes. Fassendes, Bergendes, Sicherndes wickelte. Die von Fick belielie Ab
etc, bz. Gürtendes, Umgürtendes, Ein- u, 60 von y kamp (zittern, od, unduUren
HEFIG 55 HEI
nförmig bewegen, sich auf u, nieder hai, heyâ, heia, hei, 50w»>/«rner tm ör» mm'*
jen, od, hüpfen, springen, hz. [Grass- sehen Wb,
n] sich rasch bewegen, od. sich hin u, 2. hei, habt ihr; contrah, aus hebt, heft
iewegen u, schwingen), wovon skr, kapi (gekürst hef , hew', he') -f- ji » ^cî '' ^l ^*d ?
) u, nach Fick auch griech. k&mptö 5 — Sehr oft wird jedoch diesem „hei" troUs*
beugen, krümmen) u, kampé (Krüm-
f, Bug), sowie kampé (Spannraupe, die
iurch Zusammenkrümmung fortschneUt)
\tammen sollen, passt für hafjan woM 3. hei, s. heu.
irlich so gut, wie die von y kap (fas- 10 4. hei, s. héje.
^c), zu der skr. kapi (Affe) übrigens 5. hei, s. haie.
ebensogut gehören kann, wie zu kamp 6. he\^heisser,trockner,nebelartiger Dunst,
rn, bz. sich schnell bewegen), weil der der sich bei anhaltend heissem^ trocknem u,
e nicht aUein behende, sondern auch windstillem Weiter durch die Hitze erzeugt
schlimmer Räuber u, Dieb ist, der 15 u. die Luft in den „kimmen*^ unklar u, un-
Früchten etc. sehr nachstellt u, also durchsichtig macht, sowie auch eine Art
als Räuber od. Nehm er, Weg- Fata morgana od, Luftspiegelung verursacht ;
mer, behender Greifer etc, auf- d'rjs to ßl hei in de lûcht, od de lûcht is to
st sein kann, bz, auch deshalb kapi heiig (trocken-dunstig), um mit de fer-kiker
Greif- u, Fassthier, Fasswe- 20 regt genau to sên; — wen d'r so fOl hei in
etc. genannt sein kann , weil er de iQcht is, den is 't nët as of de husen un
mit Händen, FHissen u, Schwanz bomen in de lacht dnfen. — Mnd, (Seh,
[ües anhängt u. an Äüetn Fass u, u, L.) hei; ahd, hei, öfters gehei, geheie,
findet, geheige, Hitze (uredo, cauma); núhd, heien
fig od, hef ig, häfig, schwer, stark, 25 (brennen); ahd. arheigên, erheiên (nrere,
Uig, heftig, auffahrend, böse, zornig, aestuare), ferheiên (durch Hitze ausgetrock-
"ausend etc.; 'n hefigen Btörm od. fröst, net sein). Davon: oberd., mdartl. (Sc hm,,
i etc.; — *n hef ig gefecht; — du muBt II, 127) gehai, trockner nebelartiger Dunst
jlik 80 häfig worden. — Nid. hevig in der Atmosphäre bei heisser Sommerzeit,
k, heftig, gewaltig, ungestüm, auffah- 30 auch Hai-Dampf, Hainebel, Hai-
, zornig etc.); mnld. hevigh; nd. (Br. rauch (nach 0, Schade) verderbt: Heer-
) hevig (gross, heftig, sehr); mnd. he- rauch, Höhenrauch, (s, unter 2 harig)
, as, hebhig, hebig ; ags, hefig (gewich- genannt, Adj. gehai, kai, gehaiig, gehaigig,
\chwer, beschwerlich etc.); engl, heavy gehaiwig, kaierig, gehêdig (von solchem
7er, drückend, beschwerlich, lästig); 35 Dunste erfüllt od, überzogen); hess, (Vil-
hebig, hepig, hevig, hevec ; mhd, hebec mar, 157) hei, heie, heige, hege (trocken,
Ichtig; wichtig; beschwerlich; ausge- dürr, der Feuchtigkeit u, des Wassers er-
net). Dieses von hef, heb u. ig (Zu- mangelnd); heiung (Dürre, Wasser-, od,
l. Sein etc.) gebildete Wort gehört zu Regen- Mangel) ; meklenb. (cf. Seh, u, L.
Q (heben) u. bezeichnete urspr. einen 40 tinter hei) hei-, heu-, heid-blicken , hdd-
e-Zustand, bz, ein Sein od, eine blûcken ; holst. (Schütze) heid-lûchten (Wet-
en Schaft wo, od, durch die ein He- terleuchten, Lufterscheinung ähnlich dem
(von liwas) eintrat u, ein Heben Blitze, doch ohne Donner) u. mfläm, heyen
heben, in die Höhe bewegen u, richten (dasselbe), VergLbei Fick (1,59) 2'^(bren-
verursacht wurde u. da nun ein heb i- 45 nen , dörren) , wozu er ausser hei etc
od. hebendes Etwas schwer sein auch goth, hais, Genit, haizis (Fackel) u.
, um ein Etwas zu heben u. in die skr. gya (gerinnen, frieren, erstarren) steUt,
; zu schnellen, bz. ein Etwas od. ein Fraglich ist es übrigens, ob für hei, bz.
\ch etc., was od, der die Hebe- Eigen- goth. hais nicht besser die y skr, ei (sehen,
\ft hat schwer u, stark etc, ist, so hO bz, scheinen, glänzen, flammen etc,, cf,
rt sich hieraus leicht, wie das Wort Grassmann, 445 seq, u. weiter unser
: die obigen Bedtpn, erhielt, blik, blik, büken, blikken etc.) passt, die
figheid, häffgheid, Heftigkeit etc, — wahrscTieinl, nebst skr. khya (schauen, od.
hevigheid. scheinen etc.) aus der für schin, Bchinen etc.
^e, hegen etc., s, häge, hägen etc. 55 u, auch wohl für Uxt. scio etc. vorauszu-
^ge, s,^ 1 häge. ^ setzenden allgemeinen idg. y ski (scheinen etc,)
ege-spîlen, s, hägespilen. entstand, zumal auch die für heid od, heit
hei od, he, eine Interjection der Freude u. heiter anzusetzende germ, y hid od. hith
les Jubels; hei-juchei od, juchhei, cf. = skr. cit (ob Denominativ vom Partie,
^.nterjecUon he u. ahd, Interj,: hei, hey, 60 hita von hi, wie phull von phulla aus phal?)
HEJ 56 HEIDE
eine Erweiterung von ci ist u. auch das bar wird, auch die von siehtbartM u, mk
nd. hei in heiblicken (wetterleuchten), sowie Erscheinung tretendes Etwas (gftithgilt^
das ahd. hei (urcdo etc.), mhd, heien ('6reit- ob Sache, Ding, Wesen od, PiersönUMâi
nen) etc. woM jedenfalls besser zu ci (bli- ergeben musste. Was die |/ betrijfi, m ä
cken, sehen etc., bz. blitzen, flammen, leuch- 5 dafür wohl germ. hid odL hith, &r. iia. B
ten, scheinen etc.) stimmt, als zu skr. gya od. skit anzusetzen, die awch der Jtr.l
(gerinnen, frieren), wovon es doch sehr frag- dt (glänzen, scheinen, erseheinen etc., 4
lieh bleibt, ob man dafür eine y ki mit der unter 6 hei), sowie ketú , od. kéta (Sâ^
Bedtg. : dörren, brennen etc. aufstellen darf. Licht, Strahl, Leuchte, Fackel, Floatm',
Zu ahd. hei, bz. erheiên ; mhd. heien (urere) 10 Erscheinung etc.), citr& (glänzend, stnûdaÂi
u. goth. hais (Fackel), bz. heid, heiter etc. hell; ausgezeichnet, herrlish [illostris]; hd,
vergl auch griech. kafö (brennen), att. kâö laut, klar etc.) etc. ete, su Orunde ht^
(brennen), kaûma (Brand) etc.; lit. kaistü cf. auch heid-rubmtie u. heiter.
(bin heiss), kaiträ (Hitze) u. an., isl. hyr 1. beide, od. haiae, a) Uaide, Häid^éi,
(Feuer), sowie hj^rr od. h>V (heiter, froh, 16 od. dürres, sandiges, unfruehtbares , mbt
fröhlich etc., cf. dän. glad, blid), was nach baut es, wild u. wüst liegendes, meist tâ
bilde u. glad zu urtheilen auch auf die Haidekraut bewachsenes Land; ebenes, i»
Grdbdtg.: glänzen zurückgeht. bebautes u. unfruchtbares Land; \ is teer
hêj, s. hêje. beide, so wid as man sQgt; — b) Hmk^
hê^^-bâs, Ramm-Meister. 20 Haidekraut. Compos. : bessemhdde. böne^
hei-bessem, s. heidebessem. beide, heideblöme, môrheide etc. Spridm
hej'-blok, ein Block zum hêjen od. Ram- zu a) : gifd de beide erst (ör her, den bM
men, Rammblock. du hör her. — Nd., mnd., nid, heide; mM
heid, heit, Endung vieler Subst. als: êgen- heyde; ahd. heida (Haidekraut); mhd. hôde
heid, gôdheid, bôsheid, dûlheid, êwigheid 25 (ebenes unbebautes wildbewachsenes Lan^;
etc., od. êgenheit etc. mit dem Plur. beiden goth. liaithi (ager, campus, unbestelltes Fdi);
od. heitcn. — Afries. héde, hêd, heid; nid. ags. baedh; engl, beath (wie oben). Wü
heid (Plur. hêden) ; mnld. heyd; nd. heid, goth. haithi zeigt, bezeichnet dieses Weit
heit, keit; mnd. heit; nhd. heil, keit etc. urspr. im Allgemeinen blos „Feld", bz. om
Dieses Wort war früher ein selbstständiges 30 unbestelltes u. freies Feld, wo Niete
Wort u. ist eins mit: ahd. heit, hait, heid; wächst u. wohnt u. was nicht besieddtiâ
mhd. heit; as. hêd, hêth (persona, sexus, u. wird es meistens zu skr. ksetra o<(. kske
ordo, gradus, bz. Rang, Stand, Wesen, Be- tra (Grund, Grundbesitz; Feld, Acker; Gt
schaff enheit, Art u. Weise) ; goth. haidus gend, Land) verglichen, was zur y k^i oi
(Art u. Weise); as. hôd (Stand, Wurde); 35 kshi (sitzen, wohnen, sich auf halten woetei
ags. hâd (wie im hocJid.) ; an. heidr (bonor, gehören soll, wonach denn k^etra ur^f.
diguitas). Was die Grdbdtg. dieses Wortes wohl als (von Menschen u. Thieren) 6fr
betrifft, so scheint es, ais ob dieselbe urspr.: wohnt es Etwas aufgefasst sein muts,
Schein, Glanz etc. od. Schein- u. was allerdings zu der allgemeinen Beé^
Glanz- Zustand war, bz. dass dem viel- 40 des germ. beide nicht stimmt, worübernsdi
leicht für heid etc. anzusetzenden Thema Weiteres unter heid-rubintje am Schluasi
heidu, heitn, heithu, od. Iicithä etc. ein & verglichen werden mag.^
od. Î, Û (Etwas) abfiel u. es von Hause aus 2. heide, öfterer beiden, Heide, NiM
ein Etwas bezeichnete, was Schein u. Christ; he is nog 'n heide. Sehr oft wird
Glanz hatte u. von sich gab u. dadurch 45 damit auch ein armer, trostloser, 6e^rÂdb*
in den Gesichtskreis kam u. erkennbar (od. ter , von der Gnade verstossener MensA
gesehen u. erkannt etc.) wurde, bz. als ein (ho k)&gd as 'n beiden) u. weiter auch ein
gegenständliches u. sichtbares Etwas in die uncultivirter, wilder, roher, wüster, bs. ein
Erscheinung trat. Da nun aber AUes, struppiger, ungekämmter u. schmutziger Ot^
was scheint u. glänzt Jedem , der dar- 50 seile, soune ferner ein Zigeuner bezeichnet
nach sieht, eine Erscheinung ist od. (he geid so to kêr as 'n beiden; — he iQgt
ihm das Aussehen u. die Wesenheit d'r ût [ist struppig u, schmtäzig etc.] ai Ti
(sein Sein etc.), Beschaffenheit, bz. die beiden; — de heidens [od. taters] sflnt dV),
Art u. Weise desselben kund macht, so wie ja bekanntlich das Subst. beide ocl. hd-
ist es vollständig begreiflich, dass aus der 55 den (Heide, od. Nicht-Christ) aus dem A4j.
Grdbdtg.: Schein, Glanz od. Licht ahd. hcidan etc. (von der Haide, zur Haide
(als das was von Jemandem ausgeht u. ihn gehörig, bz. agrestis, paganus etc., cf. hei-
sichtbar u. als Seiendes erkennbar macht) den) hervorging u. urspr. blos einen (Maide-
sich ausser Ansehn, Würde, Ehre etc., od. od. Feldbewohner, bz. eineti Mensehen
Art u. Weise wie Etwas aussieht ti. sieht- 60 von der Haide od. dem Lande^ einen
HEIDE B7 HEID- HEIT-RÜBINTJE
?r od, Nichtstädter etc, hezeich- bz, ein Wackeln der Haut ankommen soUte,
\, sotiach nach der den KircJhenvätem wie dies bekanntlich auch beim Schauder-
lom aus eigener Anschauung als ein od, Schüttelfrost der Fall ist.
ischer, ungebildeter, roher, Beide Redensarten sind daher wohl urspr,
sitteter Mensch (homo agrestis et 5 fries. od, ofries, Ursprungs u. von hier aus
US, bz, non urbanas) aufgefasst u, dann weiter nach Deutschland vorgedrun-
weiter zur Bezeichnung eines Nicht- gen, sofern nicht etwa in andern Gegenden
sten verwandt wurde, die Zusammenstellung von beide u, weide
leide, Haut, Dieses nur in den Be- neben den unsrigen in der Bedtg. von Haut
rt.: „ik wil di haueiii dat d! de beide 10 u. Geweide wirklich im Sinn von Hai de
ild**; — ^bê spêjd beide un geweide** (od, Wald, Holzung etc., s, unter beid-
nz zweifellos identisch mit afries, hMe, rubtntje am Schlüsse) u. Weide (pascua)
nfries.\ïeQÚ\sail,\ïeâL', toang. (Ehren- schon von früherer Zeit her gebräuchlich
ty I, 351 u, 370) baid (bi fret 'er 't war u. dann später die abweichenden Be-
äid un bêr np ; — bî spied baid un 15 dtgn. dieser lautlich gleichen Wörter in den
to 't lief ut); ags, b^d; engl, bide verschiedenen Redensarten sich in der Än-
, cf. hûd), wobei ich wegen des Vocal- wendung derselben blos vermischt u, im
sels sowohl auf nid. beden = buiden Laufe der Zeit verdunkelt haben,
=: ahd. biuti) als auch auf den nid, heide-bessem, heibesseiiL Haidebesen, Be-
bêden = lieiden von beid (heit., keit, cf 20 sen von Haidekraut, od. Erica vulgaris.
= afries. bêd etc.)t ols auch auf den ahd, heide-blüme, Haideblume.
biuti von bût (Haut) verweise. In heide-krûd, Haidekraut.
Meinung werde ich auch dadurch beiden, a) (Subst) s, 2 beide; — b) (Ädv,)
beirrt, dass die Redensart: dat de heidenmässig ^ unvernünftig, fürchterlich, höl-
wakkeld sehr verbreitet (cf. Korrespon- 25 lisch etc, ; man bed dar 'n beiden bült drokte
latt des Vereins für nd. Sprachfor- un spektakel mit; — be bed 'n beiden bült
g, No. 9 vom Febr. , pag. 67 seq. u. geld ; — ik wurd' so beiden dül, dat ik bum
12, vom Mai 1877, pag. 90) ist u. so- wol glik ên an de ôren gäfen mugt barr';
in dieser, als auch in der gleichfalls — 't was 'n beiden allaciB. — Mit afries.
d. bekannten Zusammenstellung von 30 (Ädj.) betbin, bêtben, bêtbon, beiden; as.
u. weide , bz. bei u. wei (cf, bei hedin ; ags. baedhen ; an. beidbinn ; mnd,
itze: be deit bei u, wei ut, sowie beiden; a^d beidan, heidin, beiden, beidban,
• bei Dähnert u. im Br. Wb.) das beitbin; mhd. beiden (gentilis, etbnicus, Äe*d-
beide im Br, Wb. mit 1 beide in der nisch, nichtchristlich, besonders muhameda-
.: Haide-Land, od. Haide-Feld u. 35 nisch, saracenisch, orientalisch, bz. urspr,
mit weide (pascua) identificirt wird, agrestis); Subst. ahd. beidan etc.; nid, bei-
' da auch Schütze die Redensart: den; wfries. beydin (Heide, Nichtchrist, bz.
it bei un wei ut auch durch : „er Mt urspr. paganus) zu 1 beide, cf, unter 2 beide.
starken Durchfall" erklärt u, wir mit : heiden-dôm, Heidenthum,
pôjd beide un geweide* besagen wol- 40 lieide;i-folk, Heidenvolk, heidnisches Volk ;
ass er Alles ausspeit, was er in sich Ziaeuner.
>z. Jemand sich in der Weise heftig neiden-pak, gemeines heidnisches Pack
ludtend erbricht, dass er nach Ent- od. Volk, Zigeuner etc.
\g des Magens von Speisen auch noch heide-snakke, heidsnukke, Haide-Schaf,
ige Bestandtheile speit, bz. Alles von 45 Die beidesnukken sind viel kleiner als die
nebt, was nur irgendwie aus seinem Schafe von der Marsch. — Nd, beidsnukke
n herausbrechen kann, wie dies z, B. u. bei Frisch beidsnake.
G^aüenfieber od. ähnlichen mit heftigem heidi, a) Ausruf der Lust u, des Jubels ;
'chen verbundenen Krankheiten der heidî, heidî, beidallala; — b) fort, verloren,
st. Die Redensart : „Jemanden hauen, 50 zum Teufel etc.; \ is all' beult; — lat 't
ihm die Heide wackeü" stammt aber air beidi gân ; — bê is beidî gân. Wohl
der daher, dass in früheren Zeiten die blos erweitertes bei (cf. 1 bei) , wie auch
•echer etc. oft derartig gegeisselt u, mit wohl beidideldei entweder erweitertes beidi
\n geschlagen wurden, dass die Haut in der Bedtg. sub a) od, von bei u, didel-
iem Rücken sich von de^n Fleische 55 dei zusammengesetzt ist.
u, theils lose u. wackelig sass, theils beid-, heit-rabîntje, Blut- od, Roth-Hänf-
Uzen herunterhing, od. dass diese Re- ling (cannabina linota). rubintje ist Dimin,
rt blos eine Androhung so fürchter- von rubin, wie der Hänfling wohl wegen
Schläge sein sollte, dass dem Betref- seiner Rubin - ähnlichen Färbung auch
n vor Angst ein Beben od. Zittern, 60 sonst (cf, Brehm, Thierleben II J, 141) ge-
HEID- HEIT-RUBINTJE 58 BEJES
nannt wird, während der Vorsylbe heid od, Fläche etc,, ebenso wie heid ele. «.Mit
heit wohl Bedtg. Glanz (cf. heit etc. u. heiter) zur y cit = idg. kid (acheinen, fflÄmcn éti
zu Grunde liegt, sodass heid- od. heit-ru- gehört, zwnal da hade in den nordete
bintje soviel wie Glanz-Hänfling heisst, sehen Sprachen nicht aUein eine oJfeÊij
hz. heid etc. sich auf den Glanz seiner 5 freie, unbebaute u, öde Gegend, &r. eimfmtt
rothen Farbe bezieht. Dass nun aber die Feld etc. bezeichnet^ sondern auch dm Bt
ahd. heitperi, heidperi u. nhd. Ueidel- dtg.: Wald, Gehölz (lacut, sylnt, nW
beere genannten glänzend schwarzen u. hatte, bz. (cf. Grimm Wb,, IV, 798 id
rothen Beeren der verschiedenen YacciDium- 3) einen grossen, wilden, mit Tai-
Arten ihren Namen daher haben sollen, 10 gel- od. schwarzem Holet hewût)t
dass sie in od. auf der Haide wachsen, senen Wald bezeichnete w. mwn êomék
scheint mir auch sehr fraglich, da es auch von Hause aus u. urspr. nUt „beide* leÜf-
ebensogut denkbar ist, dass heitperi ursjyr. lieh ein frei u. offen liegendes (ef.Ut,
die Bedtg. Glanz-Beere hatte, wie ja bar, bloss, nackt, leer, frei, offen, eidiAm
auch heit (cf. heid) in der urspr. Bedtg. : 15 etc. von der y bhas, scheinen, glänzen eUi,
Glanz od. Schein etc. (der von Etwas od. überhaupt ein freies, off enee, âie^
ausgeht u. es sichtbar macht) u. der abge- sichtliches, bz. ein freies unht'
leiteten von: Ansehen, Würde etc. auch schränktes u. wildes JEtwae besndt
im ahd. heithaft (d. h. glanzhaft , od. mit net hat u. dieses Wort ebenso wie hetd, ké-
Glanz, Ansehen u. Würde behaftet, 20 ter etc. ein Abkömmling der y cit (sdm-
— Glanz u. Ansehen etc. habend u. nen, leuchten, sichtbar sein, frei, qfen «^
besitzend) steckt u. dieses Wort nur des- unbedeckt liegen etc.) ist, zu wacher Ofi'
halb auf den geistlichen Stand bezogen, bz. bdtg. die goth. Bedtg. campns od, unht
der geistliche od. Priesterstand nur deshalb st eilte s u. freies Feld etc. (^. mUet
heithaft genannt wurde, weil er mit Glanz, 26 1 heide) sowold, als auch die «cAon äUe id.
Ansehn u. Würde etc. behaftet war, bz. von Wald etc. od. lucus, bz, freiee^ mzÄt
der „heithtLÎte'* od. der dem Stande der Geist- schränktes, offenes Etwas, od. iü)erhaii^
lichkeit angehörende Mann für „illustre*' d<is Freie (cf. skr. loka, heller freier Cii,
galt, cf, dieserhalb auch unter heid am freier unbeschränkter Raum etc.) jedenfäät
Schlüsse das skr. citra, wonach man auch 30 sehr gut u. wohl besser stimmt als die cm
einen genn. Stamm heid, heit od. heith, bz. skr. kshetra von der y kshi (sitzen, wt^mm
ein heithi (glänzend etc.) u. heithi (Glanz etc.), zumal da die Haide wohl schwerUd
etc.) von der y hid, hit, hith = skr. cit jemals ein sehr verlockender Wohnsitz wsr
(glänzen etc.) ableiten kann, der doch je- u. jedenfalls urspr. wohl ein von frei uw
denfalls auch dem ahd. heitar (cf. heiter) 35 her schweifenden Nomadenhorden, nidâ
zu Grunde liegt, ebenso wie dem Worte heid. aber von sesshaften Ackerhauern bevöi-
Vergleicht man nun aber weiter das ahd. kertes Feld gewesen ist.
loh, Holz, Gehölz, Wald etc. (cf. Forste- heien, s. héjen.
mann, II, 947 u. Arnold, Ansiedlun- Heie, Hei', ml. Name; s. Hayo.
gen etc., pag. 117) = lat. lucus etc. im Zu- 40 hêje, hêj', hei', a) Schlag, Stoss, Auf
sammenhange mit ahd. lohjan (lohen, üam- prall etc., z. li. eines schvoeren Schlägd»,
men etc.) u. lat. lücere etc. (cf. leien, lôjen, od. eines Rammblocks etc.; du mast d'r nog
lacht etc.) zu lit. laukas (das Freie, od. insen 'n dügtigen hêj' up dôo, of 't net nog
die freie, offene unbesiedcüe Gegend etc., bz. wat sakken wil; — mit ên hé^'* sat 't fast;
Feld, Acker etc. u. dass wir mit Wald ^5 — b) ein schwerer Schlägel, ein Bamm-
auch oft den Begriff des Freien u. ün- block, od. auch das ganze Rammgest^ ind.
eingehegten, od. des wild u. frei des Schlägels od. Rammblocks; gif mi de
wachsenden und somit auch Ünbe- hêj' insen her un lät mi de p&l insen én ns
schränkten (wald u. wild [cf. wilde aucA de kop gäfen, of he den net in de gniiid
in derselben Bedtg. wie Hai de] sind ja 50 geid ; — so sunt mit de héj an de lârd, um
angeblich connex, da wald das wild- u. de palen in de grund to héjen. — Afriu.
freiwachsende bezeichnen soll) verbin- hei (Schlag, Hau) ; nid. hei (Ramme) ; mM.
den, so ist es auch leicht möglich, dass das (KU.) heye (fistnca; pilnm raidam); mM
Wort heide = goth. haithi (Haide, od. un- Grimm, Wb., IV, 812, bz. 776 etel) heie,
bestelltes, od. unbebautes u. unbewohntes od. 55 hege, hage (Schlägel) ; mhd. heie, hei ; ha^.
freies Feld u. Ebene etc., cf. 1 heide) gar hai (dasselbe); Schweiz, huja (Ramme), nt
nichts mit skr. kshétra (Grundbesitz; Feld ben den Verben: hi;ga u. hega (rcunmen).
etc.) u. der y kshi (sitzen etc., cf. 1 heide) Ausserdem a%uih (m.) heier, haiier, haier,
zu ihun hat, sondern als freie, unbe- hover (trusorium). Vergl. weiter:
baute, unbewohnte, leere u. öde 60 hejen, hêen, heien, rammen, hamenf
HEJEN HEEN 59 HEIKE HETK'
schlagen, stossen etc; hê hêjd de palen in gen, obscJian es mir scheint, dass hayr,
de grund; — de grand mut erst hêjd wor- (Schm., II, 128) haien, hai, haier, hoyer
den (gerammt, bz, mit eingerammten Pfäh- (trusorium, fistuca) ii. gehai (Weg od.
len versehen u. fundamentirt werden), er 't Cayung von eingerammten Pfählen) auch wohl
fundament legd worden kan; — he hêjde 5 zu hauen gehören könnte, zu welchem hê-
(h^ete, rammte, hz, stiess, schlug etc,) de Jen u. hêje jedenfalls begrifflich doch bes-
p&l Bo fast, dat gm tein përde hum d'r wer ser stimmt als zu heien (vexiren), od. wie
ûttrekken knnden. — Nid, he^'en; mnld. D i e z meint zu mnld. hijghen,
hegen, hijen (fistucare, fistuca adigere; heien, s. heuen.
Bubagitare) ; mfläm. heyen, hyen (dasselbe). 10 heifeltje, heafeltje, heifelke (Dimin. von
Vergl. dazu (s, Grimm, Wb., IV, 813 un- nhd. Haufe, bz. dem Stamm Haufel von
ter 2 heien) Schwab, heien , huien , hegen, häufeln), Häufchen, kleiner Haufe ; wi wil-
neben geheien u. keien (schlagen, werfen); len de knikkers up heifeltjes setten un sê
tirol, heien u. geheien u. keien (werfen, faU mit de tôrnschêter umsmîten ; — (fig.) ein
len lassen); hess. (Vilmar) heien, geheien, 16 kleines Menschenkind; 't is man so 'n hei-
geheigen Qplagen, vexiren, ärgern etc., bz. feltje.
urspr.: schlagen, hauen). Was zunächst heiig, s. 6 hei.
unser héjen , bz. nid. hegen (rammen etc.) heike, heik', haike, hoike u. auch hokke,
betrifft, so ist dies wohl von hêje, hêj' (Stoss, hok', Mantel, üeberwurf, Regenkleid, Schär
Schlag ; Schlägel, Ramme etc.) weitergebilr 20 fermantel ; Redensart : de heiken up beide
det, wie desgl. auch wohl nhd. heien schulders dragen; — de heik' na de wind
(schlagen), während es mir scheint, dass hangen; — Compos. wind-heike; (ßa.) Wind-
die oberd. Verba: heien, huien, hegen (schla- beittel. — Äfries. hokka u. hoythia (rect.
gen, werfen), bz. hess. heien (vexiren) u. hoykia od. hoychia, hoichia); nd. (Schütze,
mnld. hgen (molestare, vexare), mnd. (Seh. 25 D ahn ert, Schambach etc.) heuke, hoike,
u. L.) beigen, higen, hien (zerren, höhnen heike, hocke; mnd. (Seh. u.L.) hoike, heike,
etc.) nicht von dem Subst, heie, sondern aus huke,hoke; nid. huik; mnZ(2.huycku. hocke;
älterer Quelle stammen. Vergleicht man engl.huke. Davon (Die z, II, 335): af ranz,
nun aber die unter héje erwähnte Form: hoche (langes Gewand), während Diefen-
hege, bz. dass so sehr oft der Stamm hage, 30 bach das mdartl. franz. huque u. sächs.
hege zu hai, hei contrahirt wird, sowie f er- büke zu kymr. hug stelü. Es gehört mit
ner, dass unser bikken neben: schlucken, hôk, büke, hokke, buken ("= nid. huiken,
schluchzen, bz. krampfhaft hörbar weinen, nhd. hocken) etc. zur y kuk, bz. skr.
od. aufstossen (cf. snikkon, snukken; snuk- kug, kung, od. kuc, kunc, wovon kuksb, kuks
kern u. snuk-up = engl, bick-up) auch die 35 (cf. taksh, taks aus tak, tag u. bbaksh aus
Bedtg. : stossen, schlagen etc. hat , so wäre bhag) eine Weiterbildung ist u. welche nach
es auch wohl möglich, dass fries., nid. he- Fick eine Ablautform von kak (cf. I, 36)
Jen, heijen, hijen (stossen, schlagen etc.) aus sein soü, die er auch für hage (Umzäunung,
mnld. Ûjghen (anhelare, hippacare, animam Hecke etc , cf. unter hage, häge, bagen, bä-
celeriter ducere etc., cf. higen) entstehen 40 gen etc. u. auch unter hake), bz. ahd. hag
konnte, wovon (cf. higen in der Bedtg. : hef- ansetzt u. wobei ich wegen des auslautenden
tig verlangen u trachten, od. streben nach) g u. k, bz. des inlautenden g u. k auch
Diez (II, 334) afranz. hie (Gewalt, Nach- auf bugen, buk, bukken etc. verweise. Ver-
druck), engl, hie (Eile etc.) ableitet u. wo- gleicht man nun aber bei Grassmann y
mit er auch ags. hige, hyge (Eifer, od. ei- 45 ku^ (umschliessen, umfassen), kôga (Fass,
gentlich : mens, animus etc., da es mit afries. Kufe, Behälter, Kasten etc.) , kôstba (Ein-
hei; ahd. hugu, Sinn, Geist; Andenken; geweide, Wanst), kiiksi (Bauch etc.), bz. bei
affectus, Freude; goth. bugs etc. identisch Bopp die Wurzeln kuk (capere, sumere),
ist u. mit böge etc. zu bugen gehört) für kué (impedire, includere, coigungere; in-
verwandi hält u. wovon er meint, dass da- 50 flexum esse), kuc (curvare, inflectere), sowie
von auch nfranz. hie (Ramme) ^ hier (ram- die Wörter: kuca (mama), kuksH (venter,
men) abstammen könnte. WcûirscJ^einlicher Uterus) etc., bz. bei Benfey: kuk (to take),
scheint es mir jedoch, dass unser hêje, héj', kukshi (the belly; cavity; cavern; bay etc.),
hei (Schlag, Stoss; Schlägel, Ramme) u, he- kuj (to be crooked etc.) kuch, kunch (to
Jen etc. vom afries. hei (Schlag etc.) ah- 55 straiten; to bend; to crisp; to sound high;
stammt, was ebenso wie unser bei, heu (Heu) to be crooked etc.) etc. u. bei Justi: cugra
zu hauen gehört, während die obigen nhd., (Winkel, Ecke etc. = unserm hôk), kushi
hs, oberd. Formen heien, huien, hegen (schla- (Bauch, Höhle) etc., so scJmnt es mir, als
gen etc.) wohl mit mnld. hijen (molestare) ob für die Wurzeln kak , kuk zunächst die
aus einer u. derselben Quelle stammen mö- 60 Bedtg.: greifen, fassen, nehmen,
H£IK£L 60 HEIL-BUT
halten etc. als urspr. anzunehmen sei u, hum; — dat is din heil^ dat da Inunul;-
dass sich hieraus die von: binden, schlies- wen du mi nêt hören wilt, dea mast daifr
sen, ein- u. umschliessen (nichern^ schützen, fen din heil fersöken ; ^ — as he feriiia
bergen etc.), von allen Seiten durch einen was, do kwam he, um sin heil bi nutow-
Kreis od, Ring, Wall etc. umgeben, u. so 5 sökcn; — he hed sin heil bf hör fenödii
auch die von : rundlich od. mit einer Krüm- man 't wul hum bî hör nét Ifikken ob U
mung, einem Bogen, Gewölbe etc. ein- u. hed sük blôt 'n pftr bhtne schftnei hâid. -
umfassen etc. entwickelt h^, wobei dann Nd., mnd. heil; nid. heil; tmnld, hej\; aU^
hieraus weiter auch die von: biegen n. mhd. heil (Gesundheit; Glück; BetiMMg)%>
krümmen etc., sowie aus: rundlich erhaben 10 alid. heili, haili, hêli; amhd. heile; of. Ml
etc. auch die von: Anhöhe, Hügel etc., od. (sanitas, salus; salvatio). Es beMekknäitM
der Begriff: erhaben, hoch etc. entstand, heil- od. gesund- Zustand, bs. den Zê-
wie auch Fick das ahd. höh (cf. hôg) stand od. das Sein von heil od. gesuni
dazu stellt. (d. h. ganz, unverletzt, unverwundet u. «n-
heikel; i. g. 4 häkel. 15 versehrt, nicht caput etc.) etc. u. M heil du
Heiko, od. Haiko, ml. Name. Geschln. substantivirte Adij. heU (cf. hél), wäkred
Heiken, Heikens, Heikena, bz. Haiken, Hay- heil! mit dem Suffix \ in der JBedig. : Sem
ken etc. Wohl Koseform von Hayo, Heio, od. Zustand etc., ebenso wie heilig, heö-
Heie. Vergl. indessen Förstemann un- säm, bz. hêlsftm u. hêlen etc. davon m»-
ter Hah. 20 tergebildet sind. Wie salus besdeJM«
hei-krâsje, zornig, wäd, wüthend, aufge- daher auch heil urspr. nur einen k&rper-
regt, ausser sich etc. ; he was gans heikräbjc lieh od. sinnl. unverletzten Zustand u. is
un hei not to tüssen. — Nach demBr. nd. sowohl salig (selig), ais die Endung al
Wb. (II, 613) bezeichnet heikrasie od. hei- in Trübsal, Schicksal etc., bz. selig »
kraasje ein jauchzendes Lärmen u. 25 trübselig, weinselig etc. mit sal m salus, ni-
auch einen lustigen ausgelassenen yvls etc. identisch ist, so erklärt sich hiaram
Menschen u. soll es von der Interj. der auch, weshalb das Wort salig od. seli$
Freude hei (s. 1 hei) u. kuraasje (Courage) (sei es für sich allein, od. als Endung, bi.
zusammengesetzt sein. Vergl. indessen auch als suffix) dieselbe Grdbdtg. hat wie he*-
afries. hei = ags. hige, hyge; ahd. hugu 30 lig (cf auch hillig, hilg), öbschon wir ^s-
(mens, animus; affectus etc., s. unter hêjen) ses Letztere allerdings nicht in dersdbes
u. zu krasie etc. auch mnd. 'ktojicz (Wider- Bedtg. wie selig in trübsdig^ weinsêi§
rede, od. Geschrei? in „sunder kraecz und etc. gebrauchen, bz. als Suffix den Stämsun
wedderredeii", was nach Seh. u. L. [II, in ähnlicher Weise anhängen, wie seit ff.
550] mit kratz [Kratz, von kratzen] iden- 35 Weiteres vergl. unter hêl, hêlen etc.
tisch sein soll, mir indessen eher mit Krächz heüand, Heiland (Christus), ISrlôser, Er-
in Gekrächze, bz, krächzen [ags. crâ- retter, Freimacher von Sünde u. SdiM;
cettcn etc ] connex zu sein scheint), od. auch och du min lêfe heiland, ferbarme di sSa
mnd. krät (Schrei) kratcn, kratelen (schreien, uns ; — de lêfe heilaud mag jö 't wer se-
krähen, wiehern) , was sich wohl von ahd. 40 genen ; — wat hed de lêfe heiland nêt all'
chräjan (krähen, cf. kreien) ableitet u. wo- för uns dân. — JJid. heilant, hêlaot; mkéL
nach denn heikrasie od. heikräsje (mag nun heilant, heilent; as. hêljand, hêleand, héUund;
hei die Interj. hei, od. wie afries. hei aus ags. haeland, hêlend; haelynd. heilant etc.
hige entstanden sein) nicht = freudige = salvator ist das substa}Uivirte ParUe.
od. laute Courage, sondern = freu- 45 präs. von heilan, bz. hêlen tu der abstraeien
diges u. lautes od. animirtes Ge- Bedtg. salvare. Die Gothen dagegen Über'
schrei sein würde. setzen in gleicher Weise das grieeh. s&tét
hei' karâsje , hei' krâsje , gewöhnlicher (Eetter, Befreier, bz. Christus) mit na^andi,
fragender u. herausfordernder Zuruf eines dem Partie, präs. von naajan (retten) s
streitsüchtigen od. zornigen Menschen an 50 ahd, nerjan (heilen etc.), was vom Prâter.
die gegnerische Parthei u. wörtl.: habt nas von nisan = ahd. nësan «n ganiaan (]^
ihr Courage; hei' krâsje? den kâmd nesen etc.) weitergebildet ist.
man her, den willen wi insen sen, wel bäs heil-bat, Heübutt (pleuronectus , hippo-
Word. glossus). — Mfläm. heyl-, helbot; nid heil-
heil, Heil, Gesundheit, Wolil, Wohlsein, 55 bot; nd. (Br. Wb.) heilbutte; dän, helle-
Glück, Segen, Erlösung, Bettung etc.; heil but, auch helleflynder u. norw. hdlefisk gS'
dl, dat du dat nêt dän best; — he drunk nannt; engl, hallibut, balibut. Besieht sich
up sin heil ; — fOl heil un glOk , od. segen die Vorsylbe auf bei (heü, ganz etc.), bz.
in 't n^e jär; — he söcht sin heil b! God, engl, hail, hale in der Bedtg. „starke*, so-
od. in de flucht; — iksê gen heil mêr för 60 dass er wegen seiner Grösse (er ist der
HEILIQ 61 HEISTERN
9te u, schwerste von aUen Butten) der bei Seh. u, L. unter hege-holt) identisch
\ze (heile) od, starke (vergL unter ist, bz. mit dem folgenden Vbm, heinen zum
auch die Eedensart: he is 'n hêlen [gan- Stamm hag (cf. 1 häge etc.) gehört, od, iriel-
tüchtigen, derben, starken] kerel, od, leicht eine Nebenform von heim, bg, hêm
wat hêls) Butt genannt wurde? Oder 5 ist, wofür KU. sein mnld. heyn ?iâU, Ver-
leil, bz, hail, hei, hal identisch mit dän., gleicht man indessen, dass mnld. haeghe,
ted, hal (glatt, schlüpfrig), an, hall; bz. mnd, hage, hege (s. unter 1 häge) ne-
l hei (dasselbe), was bekanntlich mit ben sepes etc. auch die Bedtg, domas od,
häli, h≤ mhd. haele, häl (verhohlen, Wohnung (cf. auch unter gârden u. tun)
vrgen ; heimlich schleifend u. schlüpfend; 10 hat, so scheint es mir, dass sowohl unser
Ipfrig, glatt) zu hehlen (s. unter h&l) hein als das mnld. heyn (sepes, Beptum etc.)
rt u, wonach denn der Heilbutt sei- u, mJZâm. heyn (Hof, Hof statte, bz. closture
Namen daher haben könnte, dass er autoar ies maisons, bois ou champs) trotz
t rauh, od, nicJU steinigt (wie der der dort erfahrenen Identificirung mit heym
inbutt) ist? 15 (Heim) mit nhd, Hain od. Hein von
lilîg (sanctas), heilig, selig etc., bz, un- Hause aus identisch u. wie dieses aus ha-
izlich, unverbrüchlich, fest etc. ; de hei- gan, bz, hagene , hegene (cf. auch afries,
gêst; — 't heilige land; — de heilige heyl = hagel, — neil := nagel etc.) con-
ift ; — he kan nich heilig worden ; — trahirt sind «. dass neben diesem richti-
Word mut d! heilig wäsen; — ik kan 20 gen heyn im mnld. u. mfläm. auch die
eilig fersäkern, dat dat w&r is. — Nd. Form heym für heyn vorkam, wie bekannt-
;; nid. heilig; afries. hêlech, hêlich, lieh auch das „m** in kim (Keim), kimen
zh, helch, hilch (cf. hillig, hilg); nfries, (keimen etc., cf, kinen) u. in ahd. seimo
g, hellig, hillig; satl. hillig; ahd. heilag, (Schein etc.) für urspr. „n** steht,
c, hêlac, heileg, heilig ; nüid. heilec, hei- 25 Hein, ml, Name (Hein Wêers). Geschln,
md. hillig; as. hêlag, einzeln auch: Heine, Heinen. Wegen dieses Namens als
l, h&lag, halog; ags. hâleg, hälig. In Verstümmelung von Heinrich (cf. Heini u.
1» Worte hat sich die sinnl. Bedtg. des Heink), bz. auch wegen Hein in der Bedtg,
vmwortes heil ("c/. hél) wohl am meisten ttTod*'* (fründ hein) vergl. Grimm, Wb.,
ischt, SO unter Hein u. Weiteres unter henneklêd.
ilîgdôm, Heilipthum; in 't heilîgdôm heinen, zäunen, ein- od. befriedigen, bz,
-^ dat mut dl 'n heiligdôm wäsen. mit einem hein, od. häge (Zaun, Hecke) um-
ilige, Heilige; de lêfe heiligen mögen geben u. einschliessen od. gürten; umhei-
helpen; — he hörd to de heiligen. nen (umzäunen, umschliessen , umgürten,
illgheid, Heiligkeit. 35 umfriedigen etc.) — Nid. heineu; mnd. he-
illos, heillos, gottlos, fürchterlich etc.; genen, heinen etc., cf. hägcn.
s 'n heillosen kerel; — dat geid d'r Heini, Koseform von Heinrich.
)s her ; — he gung heillos to kër ; — 'n Heink, ml. Name u. zwar Contract. aus
)sen wind. Heinrich, bz. Heinrik, Henrik, cf. Hinnerk.
jmât, Heimath. Zu 1 hêm. 40 1. heister, s. hester, bester.
im-8Öken, hêmsöken, heimsuchen, zu 2. heister, od. hester, ein böses zänki-
se suchen od. besuchen ; he hed bum sches Weib^ Xantippe. Es berührt sich be*
Böcht — Zu 2 bêm = ahd. heimi; grifflich sehr nahe mit bäkster, bz. äkster
s, hêm. (Elster) im fig. Sinn u, wird demnach auch
in, Hof? — od. Änsiedlung, Verbleib- 45 wohl mit mnd. heister, hegester (cf. Seh,
Î, Wohnung etc.? — od. Hain = ge- u. L.) identisch sein. Möglicherweise je-
s Gehölz, Gehege etc.? — in den Ee- doch kann es auch wie das folgende hei-
sre. ; d'r Bteid gen hûs of hein ; — dV is stem zu baest, haist, heist (erregt, aufbrau-
1Û8 of hein to sên, wofür wir auch sa- send, hitzig, zornig etc.) gehören ; cf, 1 hast
d'r steid gen hûs of hof. Da hof be- 50 heistern ; i. q. beistern, feistem etc. •—
tlich die Bedtg.: eingehegtes, eingefrie- Mit wfries, (Jap ix) heysterjen (jagen, trei-
8, umschlossenes Etwas hat , od. auch ben, antreiben, fort- , aus- etc, ; sehr hastig
i umschliessenden Bing bezeichnet (cf. u. eilig sein, rennen etc.) u, auch wohl mit
i-hof, Apfelgarten, — hof um de m&n dem nid. heistern in ontheistern (aus dem
so ist es mir fraglich, ob hein wie 55 Concept komtnen od. bringen, sich od. Je-
Hain ein Contract. von hagen, hegen manden entsetzen, verstören [ontheistert en
id, hagîn, mhd. hagen u. demnach mit ontroert, entsetzt u, verstört etc., cf. ferbi-
od, hegene in den Orts- u. Bachnamen stem, ferbisterd], quälen, plagen, martern,
iah^hegenebahe (cf. bei Forst emann) verwüsten, berauben etc.) wohl von haest,
îin im mnd. bein-holt = hege-bolt (cf. 60 heist (hastig erregt etc., cf. 1 hast), bz. ein
HEFT 62 HEK8E HESS
Freq, von haesten (fcstinare etc.)' c/. auch Sprichto, : wen de sQna' schînâ na 't li^^
nd. (B r. Wh.) heistcr-beister (über Hals u, den bakken de heksen pannkôk , ocf. den i
Kopff in Eüe), heister-beistem (in unar- in de helle hogtîd, — od, wie der Wn-
dentUcher Eile etwas thun od, über hin gerooger sagt: won de tun seh int an'triili
fahren), 5 den is J*r helgedi (hilgedag, F'eettag elej a
heit, s, held. de hil ; — steid de karn nêt etil an 't oft
heite, Vater. — Mofries, (Cad. Mül- schiffen un bottern wil, den hebben debck-
ler) heite; afries, heitha etc., cf. Weiteres sen de band in 't spil; — tOaken de Br-
unter 1 u. 2 atte, wonach heite wohl für summer un de Wirdummer toren hebben de
eite, bz, ette, äte stehJt, 10 heksen 'n line schoren. — Ahd, hagisoMi,
Heite, Ueit, ml, Name, GescMn, Heits. hagazissa, hagazns, contrahiri u. geküni:
— Wie der Name Atto, Atte mit atte, ette hâzisa, hlzissa, h&zessa, h&zut, hâses, bis-
(Vater), so auch woM dieser mit heite connex, hus; mhd. begxse, hexse, hecse, haechc^
heiter, heiter, fröhlich, lustig etc.; dat hacke u. häcbel; ags. hägtesse, hegtinei
geid d'r heiter her; — dat sügt dV heiter 15 hägesse, hägtes, hägtis, häges; ettgL hig;
(lustig, schm etc, u. sowie môje auch oft mnld,, nid., nd. etc. heckse od. hexe ; wfHek
in sarkastischer Weise gehraiAcht) ût bickse od. hixse. ü^>er die JEntetehuHg n.
Dieses Wort = ahd. heitar, heiter; mhd. Erklärung dieses Wortes (cf. Orimm,
heiter; as. hêdar; ags. bädor; an. heidhr; Mf/th. 992, der auch eine mnld. Form:
mfläm., mnld. heydcr ist Weiterbildung von 20 bagetisse, bagbedisse auffuhrt, — H, Leo,
heid, heit (cf. heid) in der Bedtg.: Schein, ags. Glossar, 580 unter hägesse etc.) äni
Glanz etc., bz. mit diesem der y cit od, die AnsicTUen verschieden u. weit auseinaih
skit (glänzen etc.) entsprossen, der gehend. Wenn es indessen riehtig iä,
heitern, heiter, fröhlich u. lustig machen ; dass neben ahd. baga-zussa, -zissa, -zessa %.
dat heiterd hnm nog wer wat up. 25 ags. bägtesse etc. auch ein mnld. hageüne
hok, Heck, Einfriedigung od. Zaun von bestand u. dieseinnach auch ein iu. haga-
Latten od. Planken, Verschluss, Schlag- te^sa etc. angenommen werden muss, so ist
bäum, Gitter, Gitterwand, Gitterpforte etc. ; es wohl zweifellos, dass der erste TTheil haga,
du must dat hek digt dôn; — dr mut 'n häg mit ahd. hag, ags. häg etc, Hag, Ei»'
hek um to m&kd worden, dat de deren d'r 80 hegung, Umzäunung; dichtes GebUseh; ein-
nêt ûtlôpen könen; — du must de hekken gezäunter Wald, Park; eingezäuntes FM
för un agter in de wagen setten; — Be- od. Grundstück, Weide etc. (cf. ahd. hag»-
densart: afer hek kamen = afer stur ka- stalt; ags. hagu-, bäg-steald; cls. haga-ttaU
men (durch Nachlässigkeit verloren gehen = Besitzer eines kleinen umzäunten Qruné-^
u. umkommen); d'r dürd niks afer hek ka- 35 Stücks, mercenarius, Tagelöhner, Knechtete.,
men; — Sprichw.: wen 't hek fan de dam bz. Hintersasse, Köthner etc., der auf eim
is, den 16pen de schapen aferal. — Auch hag gestellt od. gesetzt war vom eigent'
der Spiegel od. eigentlich der obere, äusserste liehen Grundbesitzer od. Chrundherm u, da-
Hintertheil eines Schiffes vom Heckbalken halb diesem dafür auch dienen u. frShnen
bis zum Heckbord wird hek genannt. — 40 musste, daneben als Knecht u. Unfreier
Mit häge u. nhd. Hecke zu hag, cf. 1 häge. auch wohl ledig blieb u. Hageetols [dte-
hek-balke (Nautik), der Hauptquerbalketi, ses Wort ist nämlich urspr. dasselbej war)
welcher am obern Theil des Ächterstevens zusammenhängt, wie auch M. Heyne (cf.
die beiden Hauptthcile des Achterschiffs Grim m, Wb., unter Hexe) annimmt. Den
scheidet, nämlich den unterti, od. den ei- 45 zweiten llieil, bz. das Suffix zussa, ziisa,
gentlichen Spiegel u. den obern od, das zessa, bz. tesse, tisse betr., so häU etc. Heyne
Heck. es verwandt mit ags. tesu, teosu (damnum,
hek-burd, der Bord, od. Rand des Hecks interitus, contentio, praejudicium), icnm wUt
od. oberer, äusserster Hintertheil eines Schiffs. ags. tacsan (vellicare), taesel (dipsacus), taet
heke], hekeln etc., s. häkel etc. 50 (âdfflictio), tesvian (in Nachiheü bringen,
hekse, heks, Hexe, Zauberin, böses, über- schädigen, verderben), bz. ahd. zeisan (vd*
all Verderben u. Unheil anrichtendes Weib, licare, zausen, zupfen, rupfen, reissen), zei-
böse Sieben etc., od. auch (namentlich auf sala (Distel, Carduus, vergl. nhd. Karde,
junge Mädchen angewandt): eine sehr kluge, Kardätsche), nhd. Z ei sei in Zeisel'Bär
scharfe, gewandte, behende Person; dat is 55 (Zottel-Bär) etc., bz. unserm taa, tasse, tftil
'n heks, od. toferske; — dV hed gewis 'n (zaseriges, faseriges Etwas) u. nhd. Zager
heks wat an dat kiud dân^ dat dat nêt greien (Faser), zasem (fasern), sowie weiter mü
of dêjen wil; — 't is so 'n regten olden nJid. zausen u. unserm tûsen (âauêen,
heks (od. satan etc.) fan 'n wif; — delütje reissen, zupfen etc.) tust (Zotte, jSAtdbd^
heks de krigt én herum; er man 't wêt 60 z. B. Haar, Traube, Aepfel etc., cf. doi
HEESEN 63 HEL
4, Zasel = BliUhenkâtec?ien, lang- heksen-spêj', die speicheîariige Äbson-
e Travhe mit wenig Beeren^ od, BlOr derung der Aphrophorä spumaria, auch ku-
1. Frucht, Traube), tûsterig (jsottig, kûk-spéj (Kukuksspeicheî) genannt,
nrr ; stürmisch, unruhig, sehr bewegt heksere, Hexerei, Zauberei etc. ; d&r is
Otsen (wirbein, stürmen, brausen, bz, 5 gewis heksere bi in 't spil.
g u. sehr bewegt sein , od, heftig be- hei, heil, ganz etc. ; dat gat (Loch, Spalt,
etc.) etc, u, auch wohl ahd, zessa Riss, Wunde etc.) is wer hêl (heil, ganz,
maris), zêssôn (brausen , sich brau- geschlossen, dicht etc.) ; — *t glas ful up de
ewegen), zussa (lodix, stragulum, bz, grund an bléf dog hêl; — 't gôd is all* hêl
ihes, zaseriges, zottiges, haariges, wol- 10 bläfen un d'r is niks fan stükken (kaput)
'kwas, od. urspr, ein zottiges Fell, gân; — liê is sund un bei (heil, unverletzt
^eü etc.) etc. zu einem germ, Stammvbm, etc,) wer kamen; — he is d'r nog nët äfen
tas, tusun (davon: tasan, bz, ags, ié- mit de hêle hûd fan kamen; — dV is gen
id. zesan, neben goth. [teisan] u. [tai- ên hêlen stä^ (Stelle) an denganse rok mêr
z. mit üebergang von „s** in ^r** auch 15 to finden ; — de hêle (ganze, totale) appel
ahd. zerao; as. têran; goth, tairan is ferröttd; — 't hêle geselskup kwam to
ti, reissen, auseinander gehen, auflö- bén; — hê hed 'n holen badel (eine ganze,
rstören, zerreissen etc] u, mhd, ze- od, grosse Menge) geld nalaten; — wen ik
^hren, schwinden etc., cf, 1 täreu, te- dat hûs nêt hêl allen bewanen kan, den wil
:.) gehört. Zu der dafür anzusetzenden 20 ik 't ôk nêt hûren ; — de hêle bûdel is an
Y tas vergl, skr, dasya (hostis etc., de dönner gän; — 't word bei (ganz, vollstän-
feindlicher Dämon, Verderber, Ver- dig etc) dûl an mal in de weit ; — hêl môi
, Quälgeist etc, od, a ruffian thief (vorzüglich od, sehr schön); — dat kumd
isâ (Unhold, Barbar etc.), bz, die y d*r bei genau up an; — dat kumd mi d'r
rschmachten ; verschmachten machen, 25 bei un dal (ganz u. gar) nêt up an ; — bei
}fen, entkräften, ermüden, schwinden sachtjes (ganz, od, sehr sachte); — d> is
ben, od, wegzehren etc, machen) u, bei gen (gar kein) minsk west; — ik hebb'
mfeinden, od, laedere, ferire), die 't bei nêt sén. cf. 1 u. 2 gebêl. — Nd.,
auch mit dané, dans (mordere, bz, mnd., nid., mnld., afries,, wfries,, saü.^ as,
, spalten, schneiden etc, cf. y bbid 80 heel, bz, hêl; nfries, biel (totus, integer,
biten) vergleicht, wobei man indessen sanus); as, bei; ags. hâl; engl, hau; an,
mnehmen kann, dass die y dans, das beill, od. heil; norw. heil; schwed, bei; dän,
die Bedtg, : glänzen, scheinen, flam- beel ; ahd. heil, hall ; mM. heil ; goth. bails
rennen, dörren, sengen u. so ausdör^ (dctsselhe). Dieses Wort, dessen sinnl. Be-
ustrocknen, dürsten, verschmachten, 35 dtg. doch gewiss die von ganz od. unge-
men, sterben etc, (cf, dörst, dörsten) trennt, in sich eins u. geschlossen etc. ist
i, dass sich auch die Bedtg, : erleuch- u, hierin mit ganz (cf. 1 gans) u, mit ssi-
weise, od, sehend machen, lehren, un- Ins« salvus, soUus , bz. dem Stamm sal von
ten etc, der y dans, dans, das (cf, salîg etc. wohl zweifellos zusammentrifft,
kr, dasmâ, glänzend, herrlich, tcun- 40 wird gewöhnlich mit griech, kalôs (schön);
etc, bei Grassmann etc. u, bei sA;r.kaIya (praeparatus; sanus; diluculum,or-
I, 103 y das, dans, der neben skr. tus lucis etc.) von einer begrifflich nicht
I, Rath, Weisheit etc, unter andern festgestelUen y kar, kal abgeleitet, Ver-
oth. tass, geordnet etc, u. ahd. zësem gleicht man indessen die Vocale der sämmt-
rbrochen, gerade Linie etc dazu steUt 45 liehen germ. Formen dieses Wortes zu de-
ach denn auch ahd, zêso, gerade, nen von beid, bêt^ bêm etc., so scheint es
dexter etc. dieser y angehört) hie- doch sehr fraglich , ob bei , heil etc. mü
rleitet, wie es ja überhaupt klar ist, griech, kalôs etc. zu derselben y kar, kal
em obigen ags. tesu, bz, dessen Stamm- (urspr. vielleicht : brennen, flammen, glän*
îsan sowohl als auch dem ahd, zessa 50 zen, scheinen etc, u, so auch: glänzend,
c. formell dieselbe y zu Grunde herrlich u. schön od. gut u, Wohlsein?, cf,
muss u, sich aus einem germ. Stamm- lat. caleo etc.) gehört u, man dafür nicht
san, tas, tusun auch aUe obigen germ, besser eine vielleicht aus kl erweiterte y kir
'' formell ableiten lassen, (urspr, möglicherweise ski, bz, skr, 91 od,
len, hexen, zaubern, Hexen- od. Zau- 55 skhi, ci, erweitert skir etc.) ansetzen muss,
ste treiben etc; he kan heksen; — Was nun mich betrifft, so glaube ich diese
nët, as wen H d'r hen heksd is. — in skbi od. qi (halten, bleiben, wohnen, ru-
hexna, boxna (behexen), hen etc., od, urspr, wohl: greifen, fassen,
en-mester, Hexenmeister, Zauberer, haben, halten, haften, kleben etc., cf, babito
'künstler, 60 von babeo u. auch y rip, lip, greifen, fassen,
HEL 64 HEL
haften etc. von ripere u, lifen in bITfen, hlei- brannen, dat he swart word; — de de dlH
ben etc.) zu finden, wovon unter andern to fründc hed, kan ligt in de hei kuM;
auch goth. heiva u, heims (cf. hilk u. hêm) — b) Loch, Höhlung, Vertiefung, ^^idt
stammen sollen u. zu deren Bedtg. : halten, Graben, Wasserleitung etc. ; dat water löfi
bleiben, dauern etc., bz. nicht vergehen etc. 5 in de hell' längs; — de etads-hellen motta
(cf. haltend, fest, dauerhaft, hart u, dicht bi strafe fan 10 groschen binnen 14 dan
etc.) auch skr. gila (saxam, petra, lapis) rein mäkd un ûthemmeld worden; — deU
stimmt u. wovon die y gil (Äehren lesen, achter mm tun steid nêt nnder de schaa;-
sammelnelc.,bz. diese greifen, fassen, auf' c) der untere, in der Begel fensierkmt,
greifen, aufnehmen etc.) wohl ein De- 10 dunkle Baum in den Mahl- ti. PMe-Mtit
nom. sein kann, sofern man annimmt, dass len , der als Bergeraum für aUerhand Sê-
9ila die Bedtg. : Haltendes, Haftendes, Blei- c?^en zum MiÛUenbetriebe dient; aeCt de nk*
bendes etc. od. fassend, haltend, dauernd ken man erst under in de hei hen, dit il
etc. heute. Da nun aber wahrscheinl. auch man erst bürgen worden; naderhand ïHkm
für Haupt u. Kopf, bz. ahd. himi (Ge- 16 wi sê den uptrekken an na b&fen breua;
him, od. Gehirnschädel) die Grdbdtg.: Ge- — d) der dunkle Baum unter dem WeA-
fäss, Behälter, od. Fassendes etc. tische der Schneider (HÖUe der Sehneider},
(cf. hôfd, kop) anzunehmen ist, so würde worin die beim Zuschneiden abfaüenda
hiezu auch skr. ^ira, firas (Haupt, Kopf) Tuchreste geworfen werden; is 't gewéia
stimmen, wobei es indessen wahrscheinl. ist, 20 fan de snider wat wld, den hed he ligt 4k
dass gi aus älterem ^a entstand u dass hêl, 'n goden hei , war ho aîn jungens "n bOta
hail urspr. die Bedtg.: haUend, dauernd, of 'n west ût maken kan; — e) der duM
fest (u. so: dicht, fest, gesund, stark, ganz Baum vorne im Schiff, wo allerlei Tauweri
etc.) hatte, od. dass sich aus: greifen, fas- u. sonstige Sachen aufbewahrt werden, tf.
sen, halten, haften etc. die Bedtg.: heften, 25 Bobrik; — f) das Aschenloch unter dm
binden , schliessen etc. entwickelte u. hei Herde zum Bergen der Äsche, cf. helhüECL
hieraus ebenso wie ganz (cf 1 gans in sei- Zu der Bedtg. sub c), d) vergL auch hüla
ner Wurzel- Verwandtschaft mit lat. pre- — Äfries. hille, helle (HÖUe); wfriea. heDe
hendo) seine Bedtg.: totus, integer etc. er- (Hölle); nfries. (Outzen) hél, helle, hilk
hielt. Wegen der Ableitung des Wortes hêl. 30 (Hölle) u. hêl, helle (tiefe niedrige St^t,
heil von einer y mit der Bedtg. : greifen, Höhlung, Vertiefung) ; sali, hille, od. (^.
fassen, halten etc. u. der Bedtg.: Behälter, (Ehrentraut, I, 190) helle; wang. (Eh'
Gefäss, od. Fassendes etc. von hirni (Hirn, rentraut, I, 371) hil ; helg. hei; (U hA
Gehirn) u. gira, ^iras (Kopf) vergl. auch m. hei ja, hellea, hella, hell (Hölle); mnd.
afries. hell, hele, heila, hal (Gehirn, Schä- 35 helle (Hölle; Platz hinter dem Ofen); nid.
del; Kopf); nfries. (Outzen), hol, héli hei (Hölle; Bergeort von angehauenen Gü*
(Gehirn); an., isl. heili (cerebrum), heil- tern u. Schiffen; Kasten für alte od. «ii-
und (Schädel-Wunde, Schädel-Bruch, — Ver- brauchbare Schrift etc.) ; mnld. hei, helle;
letzung) ; norw. heile (Him, Gehirn). ags. hei, hele, helle, hyle (Hölle) ; engl, hdl
1. hei, od. helle, hell', hell, bz. hallend, 40 (HöUe; Schneider s-Höüe; Kerker, Hunte-
tönend, klingend, durchdringend, scharf; loch etc ) ; an. hë\ (die TodesgöUin ; Todiem'
klar, licht, heiter etc.; 'n hellen klang; — reich od. Reich der Hei, UnterweU, HâUe) ;
'n hellen stemm; — 't wil nct hei worden; norw., schwed. hei; aM. hella; mhä, helle;
— *n hellen lücht. Gebräuchlicher ist übri- goth. halja (Hölle, Unterwelt). Die Grd-
gens heller, helder (s. d). — Nd. (Br, Wb.) 45 bdtg. dieses Wortes ist Bergende, Heh
hell (sonorus; lacidus, clarns); mnd. hei lende , bz. Bergeort etc. u. gehört dieêes
(clarus, lucidns etc.) u. hei (argutus, sono- Wort zu helan (hehlen, bergen etc., ef. 8
rus etc); ahd. bei (in gihël, unliöl, missa- hälen), VDOvon auch ahd., as.Yk^^k-, o^d. heü;
bei), tönend, laut; glänzend u. belli in ga- engl, hall; an. höll etc. (Hdlle, Saal, Vor^
belli. Mit ahd. hêllan, hellen; mlid. hellen 50 sacü, Haus, Zelt etc.) in der Bedtg, „SchutM-
(ertönen, hallen etc, cf. 1 hälen) u. nhd. ort" od, urspr. wohl „Raum zum Bergen",
Hall (Schall etc), hallen zu ahd. balôn 8. hei, od. helle, HUgel, Anhöhe, .ÊrM-
(rufen etc. od. Ton machen etc.), od. besser hung etc. ; dat land sitt ful hellen un deUoi
mit diesem zu der unter haleu erwähnten (Hügel u Thäler, od Höhen u. Vertiefuih
y kal. 55 gen) ; — dat geid afer hei un del. — Warna,
2. hei, od. helle, hell' (Flur, hellen), (Ehrentraut, I, 370) hei (HiJLgel, Däne);
a) Höüe. Redensart, u. Sprichw. : ho m&kd mnld. (KU) hil, hille (collis). Vergl, mnld,
hum de hei hOt; — he h&ld 't för de hei (KU) hei, helle (altus, excellena) «. bei
(Hölle, od. Ort wo man Etwas birgt u. Fick (III, 70) unter hal (treiben, heben)
versteckt?) weg; — h6 schal iu de hei 60 (to« IT^wa hella /iir «n. hjaler, bjalli ("Äer^
HELA HOLA 65 HELD
), norw. Igall, hjell (in verschiedenen nisch von Jemandem gesagt, der sehr furcht-
i., cf. Iv. Aasen, wobei man übri- sam ist u. gleich das Hasenpanier ergreift),
ia an. hjsüli awcA die Bedtg.: Berg- — Nid. held; mnd, helt, held; as. helith,
tsse, od, Terrasse, Abhang elc, helidh, helid; amA(2. helit, helid, helet ; mhd,
% eine Verwandischaft mü hellen, nei- 5 helt ; ags. häledh, heledh (Held, Mann, jun-
:, denken kann); ags. hyll, hill; engl ger Mann). Es unrd sehr oft (cf. Grimm,
lügel), — hallu,/ûr goth. hallus (Fels) Wh., unter Held, sowie Weigand etc.)
t: iit. kilnas (hoch, erhaben), kaloas im passiven Sinn von helan (hehlen, her-
, keliu, kelti (heben), isz-keltas (excel- gen, verhüllen etc.) abgeleitet u. so erklärt,
at. excello, excellens, celsas, excelsus 10 dass es einen Mann od. Krieger bedeutet
s. von einer u. derselben y abstam- der (durch eine Rüstung) verhüllt od.
Zu diesem hei vergl, hess. (Vilmar, bedeckt u. geschützt ist u, dass somit
eWe, hell, was meines Erachtens auch helith urspr. einen geborgenen, ver-
3dtg, Höhe, Anhöhe etc, hat, so- hüllten, bedeckten u, geschützten
t« ^er^amen ; Ohelle, Sternhelle, Burg- 15 Mann u. so einen gerüsteten Krieger
îtc. = Ohöhe, Sternhöhe, Burg- bezeichnet habe. Da indessen auch von äl-
etc, sind u. auch Hellweg hier u, in testen Zeiten her dieses Wort ausschliess-
len gebirgigen Gegenden Deutschlands lieh einen kühnen, tapfern u. furch t-
tinen Todtenweg, od. Weg iPtir helle losen Mann bezeichnete, bz, einen Jemand,
• Bedtg. Hölle od. Schattenreich, 20 od. ein Wesen etc. der od. was deckt,
t» einen Höhenweg, Weg über die schützt u. vertheidigt od. Berge,
hen u. Berge bedeutet, während das Schutz u. Sicherheit giebt, so glaube
keg (cf. Grimm, Myth,, 762 u. Holtz- ich eher, dass man dieses Wort im activen
\, Myih., 65, 87, 115, 186) dagegen den Sinn nehmen mtiss u. dass es daher entwe-
zur Hei (die bergende Todesgöttin) be- 25 der aus der dritten Person Präs. helith, hä-
et. Dies stimmt attch dazu , dass in ledh von helan (== [er, od. es] birgt, deckt,
aien so viele Heerwege den Namen schürt, sichert) substantivirt ist u. sonach
oeg führen, weil diese über die Hö- den jEr bezeichnet, der birgt u. schützt,
jingen u, durchaus keine Todtenwege oder es ist vielleicht wie j6gd (= as. ju-
u. also dieses Wort^ soweit es in dem SO guth ; a^s, geôgodh ; ahd. jugund , jugent),
östlichen Deutschland vorkömmt weder d6gd (= afries. daged ; ags. dagudh , du-
elle (HöUe, od. Unterwelt) noch (wie geth; an. dygdh; ahd. tugid, tugcâ^ tugund,
ar meint) mit hell (hell, licht, klar etc.) tugind etc.) etc., sowie wohl auch: as, he-
SU schaffen hat, noch auch mit hellen, lith ; ags, häledh ; an. \voMz, hulins, bz. ha-
i (sich neigen etc., cf. 2 hellen), wovon 85 Iit; ahd, helôt, helant in helith-, häledh-,
ung den Namen Hellweg ableitet, huliz-, helôt-, helant-helm (T^erpen^^r, (i«c&6n-
. dieserhaXb auch bei Seh, u, L, das der, schützender, unsichtbar machender Helm)
hei-, helle-, hilewech, «to es auch für von Hause aus ein Contractum des Partie,
ihaft erklärt wird, dass dieses Wort mit präs. heland, helind, helend (hehlend, ber-
Qôd- , od, doden-weg identificirt wird, 40 gend, schützend etc.) von helan , was wie
eben nur die grosse allgemeine hmldLud substantivirt wurde u. demnach einen
Strasse bezeichnet, die ja bekannt- Jemand bezeichnete, der barg, deckte u,
aher überaü nur auf den HöJienzügen schützte etc., wie ja ein richtiger Held
krge u. Thäler (in den norddeutschen u. Mann dies thut. — Vergleicht man
\n auf den Sandrücken zwischen den Moo- 45 übrigens das SubsU: ags, häle; an, halr;
. Sümpfen, tangen genannt) sich hinzog. goth. hals (Mann, vir), so könnte man auch
&, hofa, Ausruf mit der Bedtg. : halt annehmen, dass ags. häledh urspr. die Be-
ck als Warnungsruf od. als Ruf, um dtg,: mannhaft etc, hatte u. mittelst des
erksamkeit zu erregen gebraucht ; holâl Suffixes „edh** etc. von häle etc. abgeleitet
insen, mi is wat wegfallen ; — held ! 50 wäre, wo es dann urspr. einen Ma nnh af-
lolä!) fall' nêt; — holâ! dar was 'k tenu. Tapferen, bz. einen Held im wah-
fallen. — Vergl. wfries. (Jap ix) ren Sinne des Wortes bezeichnet haben würde,
nfries. (Outzen) hilla, hille u. nhd. Nach Fick (III, 69) gehört übrigens auch
franz. holä; ital olä etc. u. Weiteres häle, halr, hals (Mann) ebenso wie häledh
eala u, 1 ho etc. 55 (bergend, schützend etc.) u. häledh (Held)
-bar, heilbar. zu helan, hal (bergen, schützen etc,) u,
d, Held, kuhner tapfrer Mann, od, scheint demnach auch häle, da es woM vom
aupt: Kerl, Mann, bz. vir. — ho is 'n Präter. hal (barg, schützte) gebildet ist, urspr,
a held; — dat is jo 'n held; de dûrd einen Berger od. Schützer, Beschüt-
laen; — 't is 'n held in 't feld (iro- %0 zer etc. bezeichnet zu haben,
ton Doomkftat Koolman. WOrtorbaob. II. 5
HELM 6S HfiLPEir
lingen (w<u auch in der Bedtg, „Schiffs- schûUen, decien^ schirmen etc.), bs.wiâê»'
werfte" gebräuchlich ist, weil gewöhnH<^ sem ea der y hal (bergen, verbergem, k-
mehrere schräg liegende Gerüste für Schiffe decken, schiUten etc.), cf, 2 hftlen.
auf einer u. dersdben Werfte sind) ist un- 8. heim, Rader, Steuerruder, Steuer, h
ser Collect, helgen (Schiffswerfte) contrahirt, 6 das womit man das SMff^ u. enich das JBéi>
von dem deshalb auch kein Plural gebildet der lenkt u, regiert; daher auch (amtf Bö-
wird. — Nid. helling (Ueberhängen , Nei' neren Schiffen) : die Ruderpinne. — d« hflhi
gen, Abhang, Halde, Böschung, ablaufende (od. 't rôr, stur) fan 't schip; — de hêä
Brustwehr; Werfte, Stapel; Neigung, Oe- (od. 't stur) fan 't rôr. — Nid, heim (kt
neigtheit fsinnl. u. bildLJ, Trieb etc.); nd. 10 roer, het stuur, cf. Bobrik, nauU Wh);
(Br. Wb.) helnge, aus hellangc (schräge engl, heim (Ruder, Steuer, 8teuerruäer)\
Richtung einer Tonne, bz. Abhang) u. hei- wang. (Ehrentraut, 1, 371) hellem fii
gen (kleine hölzerne schräg liegende Läufe héllem-holt, Ruderhole, Buderetange, k
vom Ufer ins Wasser, wo die auszubessern- SteuerhoU, Holz od, Siange eum Steuern^;
den Schiffe hinaufgezogen u. abgelassen wer- 15 an. hjâlm. Es gehört woM auch wie 2 hefai
den); mnd. hcllink, hellinge, helge (Schiffs- zu helan, bz. der y hal, weil das Steuer^
werfte) = heldingc (Neigung etc.) von hol- rüder die Hut u. der StAuts dee Schlei
den, s. 2 hellen. ist, bz. es schirmt, schützt u. bewahrt, wem
1. heim, auch helmet, helmt, das starke, es auf dem Meere treibt, cf. indessen m»*
schilfartige u. langhalmige Dünengras (ely- 20 ter 2 halm auch das aha. halm ; wmL,
mus avenarius, arundo avenaria), womit die mnld. heim (manubrinm) tf. halmo (Lenk-
alten Dünen bewachsen sind u. die kaMen seil), icomit heim als Haltendes, od Lew
Dünen u. Ufer der Inseln bepflanzt werden, kendes auch connex sein kann,
um dem Verstäuben des losen Sandes vor- Helmer, ml. Name. Geschln, Helmen
zubeugen, bz. die Bildung neuer Dünen durch 25 Wohl = ahd. Heilmar, od. HeUmir, doA
Auffangen des Sandes zu fördern. — Wang. ist auch Ableitung von 2 od, S heim (tf.
hellem; nid. heim. Nebenform zu halm, bz. Förstemann unter Helm) möglidk,
mit diesem desselben Ursprungs. helmer, ein seitlich von der aüg^meitie»
2. heim , Helm , a) schützende Kopfbe- Heerstrasse (die si<^ auf dem Monde dm
deckung der Krieger; — b) der helmartige 80 hohen Geest zwischen der Marsch, hs, dm
Aufsatz auf der Destiüirblase ; — c) das Hammrichen [cf. hamnk] u. dem Moen
Häutchen um den Kopf , welcJ^s neugeborne hinzieht) in die Marsch, od, das Mom
Kinder u. Junge zuweilen mit auf die Welt hineingellender Landufeg , mitunter ptemS'
bringen u. ein Theil derjenigen Haut ist, stisch auch helmerwrg genannt. — iVoL (Br.
worin sie im Mutterleibe eingeschlossen wa- 85 Wb.) helmer; mnd. (Seh. u, L,) helaes-
ren u. was nach dem Volksglauben dem dere, helmedcr, halmdor, helmede, hélmerde^
betr. Kinde Glück u. Wohlstand bringt, helmer.
weshalb denn die auch in Holland (cf. auch helpen (help', — helpst, — hdpd etc.; —
Ho Uz mann, Myth. 201) gebräuchliche hulp, hulpst etc.; — [is, od. heo] huljwi),
Redensart: „he is mit 'n heim geboren* (cf. 40 helfen, retten, beistehen, nützen, dienen, für-
engl, „he is born with a caul** u. Weiteres derlich sein, fördern etc. ; help' I help' I lé
in der Zeitschr. für Ethnol. etc. von Ba- willen mi wat dôn; — hê holp ham ftt t
stian u. Hartmann, IV, 186 seq.) von water, anders was he ferdrunken: — he
solchen Menschen gebraucht wird, die ohne helpt mî ût de nôd; — ik wil di helpen;
ihr besonderes Zuthun viel Glück in ihren 45 g& man drist dV np lös ; — dat kan mt nikt
Unternehmungen haben. — Afries. , nid., helpen, wen 'k hnm d'r um (tsm ; — sdirl-
nd., engl, as., ags. heim ; mnld., mnd. heim, fen helpd (od. b&td etc.) nêt ; ofe bOks mnt
helmet; an. hjâlmr; norw., dän., schwed. of; — ho hulp hnm wider; — hehulphim
hjelm; aM., mhd. heim, helme; goth. hilms, in de slôt; — Sprichw.: help di attlfen, den
od. hilm. 50 helpd di God. — Afries. helpa, hilpa, halpa;
Dieses Wort, welches im ags. auch die satl. helpa; wang. hilp; wfries, (Japix)
Bedtg. : diadema, Corona, velamen u. im engl helpjen, holpjen, holpen ; na., nid. helpen;
auch (provinz.) die von: „Schuppen" u. as. hëlpan; ags. helpan; engl, hélp^ oh.
„auf einer Bergspitze lagernde Wolke, welche Ljalpa; norw., schwed. lyelpa; dän. Igelpe;
dieselbe verhüllt" (wegen heim = Ruder s. 55 goth. hilpan; dhd. helfan, helphan; wmi.
3 heim) hat u. wovon ital. , aspan. elmo ; helfen, heben. Mit lit. szelpin, szëlpti (hd'
nspan. yelmo; prov. elm; franz. heaume fen) zu einer y kalp, karp = skr. Up;
(Decke); abgel.: span., port. almet; afranz. zend. karep (sich fügen, rich^jg sein, pot*
healmct ; franz. armet (Pickelhaube) ent- sen, dienen etc.). Vergleicht man doMu «ftr.
l^nt sind, gehört zu helan (hehlen, bergen, 60 kalpa (gleich, ähnlich, gestaltet u. gébMâ
HEL-SAM 69 HEM
tc.); zend. kerepta (gebildety gestaUet, dat dat gat bold wêr hêld; — dat is hêlsâm
nt etc) zn unserm lîk; zend. kehrp twôbak (Ztoieback der nicht leicht kaput
)er, Fleisch, hz. leibliche Gestalt u. geht, nicht bröckelt, od. nicht bröckelig ist) ;
etc.) = kerefs in kerefs-gar (fleisch- — heisame stênkalen (heile, ganze od. dichie,
nd) ; hzv. karp ; pars, keref ; arm. kerp ; 6 feste, nicht leicht bröckelnde Steinkohlen) ;
3rp-U8 (dasselbe) zu unsertn Iike, bz. — dat is hum hêlsäm (heilsam, gesund,
unser lik auch die Bedtg.: gerade, dienlich etc.).
, schlicht etc. sowohl, als recht u. helsen; t. q. halsen. Nur in be-helsen,
tig, bz. geordnet, atisgeglichen, befassen , in sich fassen, umschliessen etc. ;
h lichtet etc. hat u. demnach die 10 dat behelsd nêt £51.
r. richtig sein, passen etc. der y hel-sibbe; i. q. falsibbe; s. unter sibbe.
karp woM auf der sinnl. Bedtg.: ge- helsk, höllisch, teuflich, verdammt, fütrch-
Î, eben, schlicht etc. od. eigentlich: terlich etc. — 't weid d'r helsk in; — 'n hels-
\uen u. glatt sein etc. beruht, so ist ken störm; — 'n helsken ti' water; — *t is
vr, dass diese y karp nicht von karp 15 'n helsken (od. ferdômden, dönnersen etc.)
gen, hauen, spalten, schneiden, be- satan; — helsk (höllisch, fürchterlich, un-
\, zurechthauen etc. u. so bilden, for- gemein etc.) grôt od. dûl, stark, môi etc. ; —
bz. glatt, eben u. richtig machen etc.) 'n helsken bült geld ; — he is dV helsk (od,
verschieden ist u. beide ebenso wie y ferdômd etc.) up fersäten; — 't fê etc. was
''hauen, behauen, beschneiden, zuschnei- 20 helsk grâpsk, od. dûr ; — ik hebb' 'n hels-
formen) blosse Weiterbildungen der y ken dörst od. hunger etc.; — dat përd is
ichlagen, Ihauen, schneiden, scheeren mi fSls to helsk (ungeberdig, wild, hitzig
f. auch y skar von scheeren, — etc.). — Afries., nid., nd., mnd. heisch;
von scharf, scharfen, — skrap mJid. hellisch, heisch. Zu 2 hei, sub a).
nserm schräfe = kräfe od. karfe etc.) 25 heiter, s. halter.
deren Bedtg.: machen, wirken etc. hei Uli dal, ganz u. gar etc.; cf. dal.
'nrichten, gerade u. recht machen, ord- 1. hêm, Heim, Haus, Wohnung, Wohn-
^c. ebenso wie bei tak u. taksh aus sitz etc.; he sitt up sin êgen hêm; — d*r
tm; schlagen, hauen, spalten, schnei- is gen hûs of hêm. — Afries. hörn; wfries.
tc, bz. behauen, behobeln, beschneiden, 80 (Japix) hiem; nid. heim; mnld. heym; nd.
htschneiden etc. entstand. Wenn nun heem; mnd. hêm, heim; as. hém; ags.hkm]
weiter Fick das lat. culpa (Schuld, engl, home; an. heimr; norw. heim u. auch
eranlassung eines Schadens) auch zu heem, hiim ; schwed. hem ; dän. hjem ; ahd.,
' karp (helfen) stellt, so kann ich ihm mhd. heim u. aJid. heima; mhd. heime; goth.
nicht beipflichten. Vergleicht man 35 haims. Es ist mittelst des Suffixes ma (cf.
ch, dass die Wörter: sollen u. arm, fr&m etc.) von einer deutschen y hi
( l d beide von skilan , skal , skulun (Platz nehmen u. greifen , od. Wurzel fas-
gen, hauen, verwunden, tödten etc.) sen [wo], halten [wo], bleiben, ruhen, ver-
len, bz. dass sollen (cf. schal, schö- weilen, wohnen) weitergebildet = idg. ki,
weiter niclUs heisst als: (Jemanden) 40 bz. ski; skr. kshi; zend. (Justi) kshi, shi,
hl a gen, verwundet od. getödtet ski (wohnen, sich nieder lassen u. ansie-
u. deshalb zur Zahlung des Wehr- dein, sich setzen od. besetzen wo etc.), die
; bz. zum Ersatz od. zur Busse ver- aus ski, ska (greifen , fassen , halten , neh-
met sein — u. Schuld buchstäblich men,,in Besitz nehmen, sich zu eigen ma-
heisst als: er schlug od. verwun- 45 chen, hörige machen, beherrschen, Gewalt u.
u. ist deshalb strafbar, bz. zur Busse Macht haben über, besitzen etc., cf. setzen
ichtet, so ist es klar, dass auch das = Stelle od. Stätte geben etc. aus sitzen
ilpa nicht von der y karp (helfen), = ruhen, od. halten wo, bz. besetzen
rn von der y karp (schlagen, spal- aus besitzen u. habitare aus habeo) her-
schneiden, verwunden etc.) abzulei- 50 vorging u. wovon ausser skia, bz. skr, sk&
t. (ruhen, weilen) u. lat. quie (in quies, quie-
-sâm, heilsam, d. h. mit dem was bei scere, quietus) u. skr. ci (nehmen, aufneh-
verbunden u. vereinigt etc. ; dat gat men u. wo hinlegen, Stätte geben, schichten,
wol bold wer digt gân, hê hed nog al ordnen etc., cf. bei Grassmann der Form
samen hûd (eine heilende, panz wer- 55 wegen unter 2 ci die Verwandtschaft mit
, gesundende Haut, bz. eine Haut, khya u. y ski, scheinen) auch wohl zend.,
icht od. bald bei od. ganz u. dicht skr. gt, bz. giâ (liegen, ruhen, weilen, hal-
od. gut heilt u. gesundet) ; — ik wil ten wo) sich herleiten. Ob nun aber goth.
heisamen salfe (heilende, die Wunde haims, bz. hem, heim beim Vergleich von
isende od. gesundende Salbe) gäfen, 60 harsen zu idg. karsan, skr. garshan etc. od.
HEM HEIM 70
:ich;j.'im
band, hörn etc. von einer y mit anlauten- lieilds-lliEe, Hemdsârm^ — ia U
dem k, bz, skr., zend. g, griech. k, lat, c hemdsmaaen för de ddr Sitten, dal ii
etc. nicht hesser mit griech. kômé (Borf)y so gen gebrûk mêr as in mm ^
lü, kêmas, kaimas (dasselbe) zur y ki, 5^. ^î hêmelîk, kêmlîk, kemelk. heMiek,
(ruhen, weilen etc.) zu stellen \. nicht 6 geheimer ad. vertraulicher Jveise, verÉâ
mit skr, kshêma (sicherer, behaglicher Ort, ner Weise.
ad. Sitz, Wohnsitz; Friede; Rast, Ruhe hêmelîklieid , kémlîUieid , héadkki
etc.) van khsi, bz. ski abzuleiten ist (cf. Heimlichkeit.
darüber auch G. Curtius, pag. 145) lasse kêmke, Heimchen, Chrine, Cicade; k
ich dahin gestellt sein. Wegen afries. harn, 10 gras-hêmke ; — fig. Meines tchwadkes ^
hem cf. 1 u. 2 harn. sen; 'n hémke fan 'n wicht. JRedenêori
2, hem, heim, heim, nach ad. zu Hause; Sprichw.: nakend as 'n hêmke: — héri
hêm gän, hêm kamen etc. — Es ist gleich as 'n hêmke (iranisch), — IfkL heinq
afries. héme u. hêm^ bz. ahd. heime van 1 mnld. hejmken« heemken. heymelkeii; ■
hem, wird jedoch nur selten mehr gehart. 15 heimeke, hêmeke. Anscheinend DitmM.
cf. heimsöken, hémelîk etc. ahd. heimo; mhd. heimo (dasselbe), i
hemd (Plur. hemden), Hemd, Kleid, was nach M. Heyne (cf. Grimm, Wb.,m
man zunächst auf dem Leibe trägt, od. Ober- Heimchen) mit nd. hiemk, oberd. heyi
haupt : Kleid, Gewand, faltiges Gewand etc., aus heimuch, heimamuch, iccm aus mudu
cf. die Camposita. — he sitt in 't blote hemd ; 20 bz. ahd. mûh-hcimô, mûchheimo (Heimd
— Redensart, u. Sprichw. : he lett Buk 't umgesetzt ist. Das ahd. heimo . bezeitk
hemd fan 't lif stälen ; — 't hemd trilld hum urspr. wohl blas die HausgriUe u, ist i
för de ners; — sê fragd ên 't hemd fan de nach heim-o ufoM van heim (Haus) wa
n&rs; — 't hemd is ên nader as de rok. gebildet in der Bedtg.: Haus-Weseu, Ei
Campas.: aferhemd, kôrhemd, underhemd, 25 Geschöpf.
hemdklêd, hemdrok, hemdslip, hemdsmaue 1. hemmel, öfter auch hiuielf Hisu
étc% -^ Afries. hamethe , hemetiic , hamede ; (personif.) Gott. — de sterens an d' hin
wfries. himd, himbd; satl. harnend; wang. blinken so schon; — in de hemmel kau
(Ehrentraut, 1, 370) hâmmin; nd., nid. — de lêfe hemmel mag 't weten, w&r't
hemd ; mnd. hemde, hemmete, himede ; mnld. 30 fen is ; — de lêfe hemmel aegene jo t *
hemde; dihd. hemidi, hemithi; mhd. hemede, wat j! an mi arme blôt gôds dôn. 8pri6
hemde. Was die Form betrifft, so ist wähl wen de hemmel falld, den krigt de êrd
anzunehmen, dass es ans dem Präter. ha- regenmantel; — wen de himmel falld,
meth, hemith (bedeckt, verhüllt, bekleidet, od. liggen wi dV all' under; — aê smét 'n
decket, deckt) von einem detn goth. hamôn 35 in de hemmel. — Afries. himul, hh
(decken, bedecken, verhüllen, einhüUen, be- wfries. himel, hymmel; nfries. hemmel;«
kleiden etc.) entsprechenden Vbm. ham-ôn, hemel; wang. hemmel; nd. hemmel;
hem-ôn mä dem Suffix e od. i, î (Etwas hemel; as. himil; ahd. himil, himel; r
etc.) abgeleitet wurde u. demnach ein Etwas himel, himmel (indumentum ; coelamy aetl
bedeutet, was deckt, bedeckt ad. verhüllt, 40 laquearc, lacunar; Thranhimmd, Baldach
schützt, ein- u. umschliesttt od. einhegt u. — An. himinn, himins; isl. himin (coel
einfriedigt etc., wie ja auch as. hämo ; ahd. laqueare) ; goth. himins (coelam). 2>âf
hämo ; mhd. harne ; ags. hama, homa, ham ; ahd. himilizi, himilezi, himelze ; mhd.
afries. hama, homa (Gewand, Kleid, Um- mclze, himilz, himelz (Zimmerdecke, i
hüUung, Hülle, Haut, Balg etc., cf. lichäm) 45 decke) ; mnld. hemelte, ghehemelte (codt
zu hamôn, od. mit diesem zu einem voraus- tas, palatum). Es bezeichnet ein Et*
zusetzenden Wurzel- Vbm. : himan, ham, hu- was ein Anderes wölbend überdeckt, od. •
mun (umfassen , umschliessen etc.) gehört, u. umschliesst, bz. ein Gewölbe, Decke, B
über dessen Ursprung u. Wurzel das Wei- etc. u. gehört mit goth. ham5n, ahd. lu
tere unter \ u. 2 ham zu vergleichen ist. 50 etc. (cf. hemd) u. zend. kamar (krumm^
hemd-klêd, das der Leiche, bz. einem Ge- wölbt) , kamara (Chürtel; Gewölbe) , gri
starbenen über das gewöhnliche Hemd ge- kamara (Gewölbe; Schlaf gemach , Himk
zagene weite u. faltige Todtenkleid. bett etc.); lat. camera etc. zu der untt
hemd-linnen, feineres Leinen, wovon man ham erwähnten y kam.
Hemde macht. 55 2. hemmel, blank, rein, reinUeh, sau
hemd-rok, Unterjacke, od. Brusttuch, wel- glatt, nett etc. — hemmele glasen, Straten,
ches unmittelbar fiber das Hemd angezogen sen etc. ; — dat sügt d&r in hûs alP so h
wird. mel un schon ût, dat man wol hréi Am
hemd-slip, Hemdzipfel, Zipfel an einem
Mannshemde. CO
dal äten kann un 't all' glimmd an spéj
wat d*r is; — 't is so 'n hemmd wif,
H£MM£L 71 HEMMELEN HEMMELN
Bttk freid, wen man hör ankikd ; — H is tisch, zumal wenn man unsere Zusammen-
U* hemmel an schon un d'r is uargends Stellung (s. 2 hemmel) ^emmel nn flêje**
toQe to finden; — dat wicht geid mi vergleicht u. dabei erwägt, dass unser fléje
nêt hemmel genug mit 't äten um ; — zu flêjen (componere, ornare etc.) gehört,
úd mut hemmeler worden, wen sê hir 5 Das Adj, 1 hemme], himmel, hemel haUe
wil. — Wfries, (J apix) himmel u. urspr. vielleicht die Bedtg.: geschichtet^ zu-
je Fries, I, 174) hemel; wang. sammengelegt , geordnet etc., od, die von:
•entrautf I,94u. 371) hemmelk od. zurecht gemacht, fertig, bereitet, geputzt, ge-
lel (in hemmelkeit). Weiteres s, unter schmückt, geziert, schmuck, blank , paratas,
amelen u. dem folgenden : 10 ornatus etc. Da nun aber diese Wörter
hemmel, Reinigung, bz, die Rein-, mit 1 hemmel (Himmel), bz, 1 hemmelen
b- u. Saubermachung in ihrem ganzen (himmeln) schwerlich verwandt sind, so halte
\nge, soweit dies durch Waschen, Ab- ich dafür, dass der Stamm hemmel od, he-
%, Bohnen, Kämmen, Bürsten etc, ge- mel von Hause aus mit ahd, hamal (ver-
it od, geschehen kann, — dat kind hed 15 stümmeU, gestutzt, verschnitten etc., cf, 1 u.
mgs np an sin hemmel un flêje (Rei- 2 hamel) u. hemmelen od, hemelen, wfries.
g u. Pflege etc,, cf. 2 flêje) nêt had, heme^en etc. mit afries. hemelja, homelja
1 wil 't ôk nêt regt dêjen ; — d&r word (debilitare), dhd, hamalôn (verstümmeln, stut-
lemmel un fléje an dân. zen, verschneiden, abJiauen, abschneiden) =
hemmelen, hemmein, himmeln, zum 20 nhd. hammein (castriren, verschneiden
teil erheben, in den Himmel befördern, etc., s, unter 2 hamel) identisch ist, weil
n machen, ins Grab bringen; nament- sich aus: gestutzt, zugestutzt, verschnitten
9on Aerzten , die Unglück in ihrer etc, bz, stutzen, zustutzen, verschneiden, be-
Is haben u, viele ihrer Patienten durch schneiden, einkürzen etc. (man vergl, : Haare,
Vod verlieren, — de dokter hemmeld 25 Búrt, Hecken, Bäume etc. schneiden, od, be-
lg hen; — he hed hum hen hemmeld. schneiden, stutzen, einstutzen etc,, bz. Je-
hemmelen, hemmein, reinigen, sauber manden zustutzen etc, u. nhd, Stutzer =
n machen, bohnen, toaschen, reiben, Zieraffe etc,, od. Jemand der seine Haare
m, kämmen, od, putzen, schneiden etc., u. Bart stutzt, zustutzt , beschneidet etc.)
ch od, ein Etwas so machen, dass man 30 leicht die Bedtg, : zierlich, schmuck, sauber,
is) in jeder Hinsicht sauber, rein, nett glatt etc, (vergl, auch die trqp. Bedtg. von
ientlüh, od. gebührend u. wie die Ord- besch&fd unter besch&fen), bz. die von : säu-
tt. Sitte es erheischt, aussieht. — jung' ! bem, reinigen, ausreinigen etc, entwickeln
n un hemmel' di erst, er du bî de disk konnte u. auch putzen (Licht putzen,
;; — de rok is so fúl, dat he erst ör- 35 Bäume ausputzen etc.) =r schneiden, od.
Ik hemmeld (od. ofhemmeld) worden stutzen ist, bz. wir den Raseur auch ja
er du hum wer antrekken kanst; — '• putser nennen. Vergleicht man nun weiter,
le uphemmeln (den Schmutz miUelst dass ahd. hamal (verstämmelt etc.), hama-
nassen Tuches etc. von der Diele auf- Ion etc., bz. afries. hemelja (verstümmln
m, die Diele reinigen) ; — dat der mut 40 etc.), sowie auch an. hamla, norw. hemla
f- od. ferhemmeld worden, dat d'r wat (verstümmeln ; hemmen etc.) , bz. unser ha-
grei in kumd; — hemmel' din schö mel, homel sämmtlich Weiterbildungen von
>p de matt' of, er du in de stuf kumst; ahd. ham (verstümmelt, defect, gestutzt etc.)
i hû8 mut erst dügtig ûthemmeld wor- sind u, das dän, pynt(PiUz; Spitze), pjntje
ÏT wi d'r intrekken könen; — de bal- 45 Qnttzen, schmücken, reinigen) mit unserm
bomen etc. mutten ofhemmeld (abge- pünt (Punkt, Stich ; Spitze), pünten (stechen ;
, abgeputzt, mit einem scharfen Instru- spitzen, zuspitzen, zuschneiden) , ûtpûnten ,
abgekratzt etc.) worden; — de bôm (ausstechen etc.) von lat, punctum, pungere
ithemmeld (ausgeputzt, ausgeschnitten abstammt, so scheint es, als ob das sonst
irorden ; — sin b&rd hemmein (seinen 50 überall fehlende norw, (Iv, Aasen) hema
zustutzen u, schneiden, bz. so machen, (putzen, rein machen etc. = dän. pynte,
er nicht mehr so wild u. unordentlich pudse, gjöre reen), hema (Reinlidikeä, Ord-
ht) ; — (subst.) wi süut fan dage an nung etc. = dän. reenlighed, orden, pyn-
ameln. — Wfries. (Jap ix) himmeljen, teligt udseende) auch mit ahd. hamal etc.
Jen od. (Vrije Fries, I, 174) he- 55 t«. an. hamla etc. auf ahd. ham (verstüm-
; nid., provinziell (in Gelder l and) meU^ gestutzt etc.) zurückgeht, obschon es
en, (Groningen) hemmelen (reini- auch möglich ist, dass diese Wörter, sowie
ichoon maken etc.). Wohl mit mnld. norw. hama (ptiizen, schmücken = dän.
) hemelen (componere, conclanare, or- pynte, pudse) mit hama (kleiden, verhüllen,
; mflfäm. hemelen (omer et parer) iden- 60 vermummen, bedecken) zu ham (Haut, Kleide
HEMBIELIG H£1IMLIG 72 HEN
Bälg etc., cf. hemd u. s, unter 1 ham) ge- an. hampr; ftorto.,(idlii.luunp; M%aoAl.liiB|ii
hören, wobei es denn aber auch wieder eben- ahd. hanaf, lianof, hanaf, hanif, hanef; wM
sowohl denkbar wäre, dass auch unser hem- hanef, hanf; lat. cannabis; grieeh, kiimihi
mel (sauber etc.), hemmein (säubern, reini- lit kanapës; preuss. knapiot; ksktt. h
gen etc.) sofern sie von Hause aus die Be- 5 nop|ja; böhm. konopë; poln, konop; U
dtg.: ornatus, ornare luntten, mit tnnld. kanjepes. Ob mit kU, canoa (Schiff, Bâ
(KU.) hemelen (componere, ornare) u. he- etc.) u. vielleicfU dem skr, kanapa (Laai
melen (velare, tegere, celare) entweder von etc., sofern dies urspr, ein Bambus-, i
hemel (Himmel, bz. Decke, cf. 1 hemmel) sonst. Rohr, bs. Bohr-, od, SchüfgemêA
od, mit hemd u. hämo, ham (Kleid, Haut, 10 war) u. kanabha (Fliege, summendes h
Decke) u. goth. hamôn (bedecketh , kleiden) sect) etc. zur y kan (rauschen etc,) ? Ver\
vom Stammvbm. himan, ham (tegere, volare dieserhalb unter 2 h&D.
etc.) abgeleitet sind. hempen, henpen, hänfen, von Hanf; ha
hemmelîg, hemmlîg, hemmelg, reinlich pen linnen.
etc. Zu 2 hemmeL 15 hemp-lfinink, Hänfling (ftingilla cuo
hemmelsk, hemmels, himmels, himmlisch; bina); (fig.) kleines, Maries Wesen; — t
hemmelsk môi; — 't is fan dage 'n hem- man so 'n hemplünink faa wicht.
mels wer (7»tiftm/tjfc^ Wetter). — Nid. he- hemp-({]je, Hanföl.
melsch; afries. himulisk, himelesk, himelsch ; hemp-sâd, Hanfsamen,
wfries. hymmelsch; nd., mnd. hemmels, 20 hen, hin, v>ohin, in der RichUmg, n»
hemels. einem bestimmten Orte Jiin etc; von i
hemmen, hanmen, hindern, in der Be- Steüe, vorwärts, weg, fort, verganaen, m
wegung zuriickhaüen, lähmen etc. — wel kan flössen, vorbei, verloren etc. — hen lopea a
't hemmen; — he ^ hemd mi (er lähmt u. faren; — dat ligt na H 68ten hen; — <
hindert mich) in min dôn. — Afries. hemma, 25 must hum d&r hen wisen; — gâ hen nn U
hammen; schwed. haemma; däti, haemme; twêbak; — hê is al wat hen (schon sin
mhd. hemmen. Wie an. hamla (hemmen, lieh weit vorgerückt im AUer); — dat rd
hindern ; verstümmeln) mit ahd. hamalôn nêt hen ; — 't geid d'r gôd hen od, lani
von haml, bz. hamal (verstümmelt) u. lam- — he löpd dV nog so sti^ hen^ as 'n kei
men, lemmem, belemmern von lam, so ist 30 up sm lifs-beste; — 't geid all' hen an vi
hemmen von ahd. ham (verstümmelt , ver- od. hen un werden, hen un her ; — dAr gc
krüppeUt etc, cf. 1 u. 2 hamel) weitergebil- 't hen mit mester Marks, do brogden BÔ bi
det u. heisst hemmen daher eigentlich soviel na H karkhof ; — wêtst du nét, dat de 1
als: verstümmelt, verkrüppelt machen, lahm hen geid; — wat hen is, is hen; — hen
machen u. so lähmen, hindern etc., wie auch 35 sin kracht ; — sin geid an gôd ia all' 1k
die Zusammenstellung von afries. hammeth — Nd., mnd. hen; nid. heen; mnld, hi
jeftha lammeth (gelähmt, cf. lammd t^onlam- hen; ags. hina; aJid. hina; mhd, hine, hi
men), od. ehemmed jeftha lemed dies bestä- Davon weitergebildet: a^id, hinana,. hina
tigt. Wegen der Ableitung dieses Wortes hinnän ; mhd. hinnen, hinne ; as, hinana, 1
von mM. harne, ham (Fangnetz, od. Angel- 40 nan, hinen; ags. hinane, heonane, heona
haken, Hamen) vergl. Weigand. Das heonun, heonon; wfries. hinna; mnld,, m
nid. hemmen (zurückhalten^ bz. zurückrufen hencn ; mnd. henne, hinne, (von) hinnt
u. stehen machen) dagegen wird mit mnld. Es ist wie „her** von dem DemontHralik
(KU.) hemmen, hnmmen (mutire, emutire, Stamm, bz. Pronominal-Stamm hi (ef, ]
simplicem edere yocem) von der Interj. hem, 45 od. he) weitergebildet u. drückt eine l
hum, bz. dem Schallstamm hem, ham, him wegung von dem Sprechenden, od, na
(cf. himen u. hummel u. bei Fick, III, einem Entfernteren, od. richtiger wohl é
65 unter ham) abgeleitet, wobei es auch betr. „Er" (sei dies nun eine Person, €
denkbar ist, dass das mhd. u. nhd. hemmen ein sonstiges Etwas , une z. B, ein iSta
sich mit dem nid. hemmen (hem! hem! ru- 50 Wagen, od. Thier etc.) nach irgend ein
fen, um Jemand zum Stehen zu bringen u. Richtung hin aus, welche Bewegung a
ihn aufzuhalten) gemischt hat. scheinend durch das Suffix na ausgârûi
^hemp, henp, hennep, Hanf. — Sprichw.: wird, welches wahrscheinl. mit der Vem
bi henp sp&r de plôg nêt un bî flas (FlacJis) nungs • Partikel na (cf. nä u. not) u, «
nêt de eide (Egge); — hcmp schämd sük 55 der negir enden Partikel an (cf, nn) Ufa
nêt, um up de mesfold (Misthaufen) to was- tisch ist, weil beide eine Bewegung^ bz. i
sen ; — henp un netteis (Nesseln) wassen 't bewegen u. gehen von wo weg , ein entfi
lêfst up *n fetten grund; — hemp is tâjer nen etc. (ebenso une „weg**) ausdrücken
as flas. — i^r^. hemp, hennep ; mn^. hennep; von Hause aus wohl Bewegungs- Wurst
nid hennep, hennip; ags.hmep-, engl, hemp; 60 sind, wonach denn hi-na soviel hedeui
HEND HENDE 73 H£NK£-KL£D
e aü: Er (Person, Ding, Ehoas, bz, henkönen (hin od, hindurch können) ; — hé
des, Wesen etc,) gehen, sich entfernen, schal d'r wol mit henkönen (ausreidkin, sein
?r weg u. fort etc. Von den Compo- Genüge haben etc.); — ho kan d'r mit hen
mit „hen'* werden nachstehend nur (hat sein Genüge, hat Geld u. Gut genug,
i wenige aufgeführt, b ist aU genug) ; — he kan d'r wol hen (er ist
id, hende, bei Hause, nahe, od. dicht schon so alt, dass er füglich von der Bühne
n der Nähe etc. — der is hend nog trend des Lebens abtreten, sie verlassen, bz. ster-
r bei Hause, od. nahe bei, in der ben könnte); — 't kan dV so wo] hen (es
i etc., noch entfernt, in der Entfer* ist so genug damit).
, weit herum etc.) wat to sên ; — fan 10 hen-lSff, nach dem was ^IS^^ od. niedrig
i un fan ferren tosamen kamen. — ist hin, hinunter etc. — 't geid al henläg.
'S. hend, heynd, heind ; wfries. (Japix) henne, henn', Henne, ^richw.: h6 is
; nid. hende, heinde (dat raakd er op nët so lank Stil, as 'n henn' 'n körrel up-
le nog verre op toe) ; mn/d. CXft/.^hende pikd; — he is so dun as 'n henn'; — 't
e, vicinos). Es gehört wohl su einem 16 ei wil kloker wesen as de henn'; — he löpd
hênen, heinen (c/. mnd. heinen, sub 1 to trippeln , as 'n henn' de leggen wil ; —
*ch. u. L.) = hêmen, heimen (wohnen, 't heontje wul leggen, — 't dOrst 't nêt seg-
i haben) u. bezeichnet dann das, wo gen, — kikd agter jol — kikd för jol —
heind, od. wohnt, od. es ist «on hein 't lose henntje bedrügd jo! — Es ist das
um (Haus) weitergebildet, wie es ja 20 Femin. von h&n u. ^ aM. haninna, hen-
möglich ist, dass das „d** blos wie bei nina, henna, heinna; mhd, henne, als Wei-
il (Kerl) od. garden (Garn) etc. (cf. terbildung von ahd. hanin, henin.
u. L., 1, 469) eingeschoben ist u. heinde, henne-bêe« hennebêje, hennb^e, henne-
eimde für heime (weder heime od. tu bei, hennbei , hennbee (Plur. hennebêen,
i Hauscj daheim etc. noch ferne) steht. 26 hennebêjen , henbéjen , henbêen , henbên),
B-dâl, hendftl, hinunter, nach unten, hentjebêe, hentjebêje, hentjebêi fPZur. hen tje-
rwârts. — Wang. (Ehrentraut, I, bêjen, -béen), Himbeere. — Nld. hindbei,
leudille. hinnebei, hennebei, hennebezic; mnld. hin-
nd-ferdîg, s. handferdîg. nenbesie; ags. hindberie; engl, hindberry;
D-dôn, hinthun; hingeben. 80 ahd. hiatperî; mhd. hindbere, d. h. Beere
B-fägen, hinfegen. — hê hed dat d'r hen- der Hindin, od. Hirschkuh = ahd. hintâ,
, — hê od de wind fägd d'r hen, dat was mit band eum Vbm.: goth. hinthan
'n &rd hed; — he hed hum én (eine (greifen, fassen, fangen, erbeuten, erjagen
-nischte Epistel, einen groben Brief etc.) gehören soll.
henfägd, de he nét för de spêgel stekd. 36 henne-klêd. Todtenkleid, Leichenhleid. —
D-förder, hinförder, förderhin, in Zu- Nld. (v. Dale) hennekleed, mdartl. (Pro-
l. 0. L. K henforder. vinz Drenthe) huanenklet; mnd. (Seh. u,
a*rôren, hinführen; hinfahren. L.) henen-, henne-klêt; md. (cf. Stbgjhen-
Q-fören, hinführo, in Zukunft etc.; dat nenkleid, od. (cf. Ä. Holtsmann, Myth.j
henfSren nêt wer gescheden. 40 pag. 170) hünen-, heinen-, hennen-kleed ; aU-
Dge, heng', Angel, od. eigentlich das nfries. (Outzen) honneclede. henne etc. i»^
^nem Äuge, od. einer Oese versehene dasselbe Wort wie in Hünen-Chrab (u,
i Thür u. Fenster etc. befestigte Eisen, nicht identisch mit dem in den fries. Ge-
tman Thüren u. Fenster etc. einhängt, setzen aus hlen entstellten hen in henbedde
t sie drehen können. — Mnd. henge; 46 = hlenbedde, Lehnbett, Krankenbett etc.,
. henghe (cardo, ansa, hamus). cf. v. Richthof en, pag. 206, Zeile 12 u.
DgseL Henkel. Nebenform zu hangsei. 28., 29. in SpcUte 1 u. 3) , wovon es doch
(hd. nengel, Henkel; Thürangel. sehr fraglich ist, ob es urspr. die Bedtg.:
Q-hemmeln, 5. 1 hemmein. Riesen- Chrab hatte u. nicht attch dieses
B-in, hinein. — heumgkn (hinein gehen) ; 60 Wort lediglich u. buchstäblich mit Todten-
ib&ren (hinein bohren) etc. etc. Grab zu übersetzen ist, da in denselben nie-
Q-kamen, hinkommen. — he schal wol mcUs Biesen- od. sog. Hünen-Leichen ge-
imen; — he is al 'n gôd endehenkamen, funden wurden u. es nach Holtzmann
*Jtommen , od. vorwärts gelangt , vorge- (cf. die obige Stelle) auch noch fraglich ist,
• etc., sowohl im Raum als in der Zeit ; 66 ob das Wort Hain od. Hein als Name
r auch: bejahrt; he is al 'n henkamen des Todes wirklich mit dem Namen Hein
hrter, ziemlich alter) minsk. (s. d.) identisch ist, sondern nicht viehnehr
Q-kamen, Hinkommen, Hingelangen etc. ein blos im Volksmunde erhaltenes u. mit
1 mutten man up 'n gôd henkamen sên. heune, hüne etc. als Todter identisches
B-k$nett, hinkönnen. — he schal d'r wol 60 Wort war. Ist dieses richtig, so könnte es
HëNMIG
74
HEB
als Todf Verwesung, Leiche etc. mit skr,
knû, knûyate (stinken), kuna (Wange) ku-
napa (Leichnam) etc. zur (Fick, 1, 51) y
kan, knû (stinken, verwesen) gehören, wozu
möglicherweise (verwesen, sterben etc.) auch
isl. hion (torpor, Erstarrung, Tod?) zu stel-
len ist. Weiteres s. unter hOne.
hennig, mittelmässig gross u. stark, halb-
erwachsen etc. — 'n hennigCQ bôm, bulle, osse
etc. ; — ik was nog man so 'n heunîg wicht
od. 80 'n heoDigen jung faa 14 of 15 jaren,
as mm fader stürf. — Wang. (Eh rentraut,
1, 94) henttg.
hensa, s. hensen.
hen - schaden , hinscheiden , verscheiden^
.sterben. — he is henschedt. Auch subst.; bi
siQ heoBchedeu bint (od. sunt, sind) d'r gen
tränen fergaten.
hensen, d. t. Jemand unter gewissen theils
läcJherlichen, theils sogar gesundheitsschäd-
lichen u. gewöhnlich mit einem Trinkgelage
verbundenen Gebräuchen in eine Gesellschaft
aufnehmen, od._ auch auf Schiffen Jeman-
den taufen, wenn er zum ersten Male die
Linie passirt, wobei gewöhnlich ein Alt-
Matrose sich als Neptun verkleidet u. die
Taufe, bz. das Begiessen mit Seewasser an
dem Netding vollzieht, der obendrein noch
ein gewisses Stück Geld zum Vertrinken
zahlen u. selbst einen grossen Becher leeren
muss. — Nd., mnd. hänscn, heusen; mnld,
bansen, hensen. Jemanden in die Hanse
(s. unter haus), od. eine geschlossene Ge-
nossenschaft, Gilde etc. als Hanse od. So-
cius aufnehmen, ihn zum Hansen machen.
Wie bekannt herrschte diese Sitte auch bei
den von Cl. Störtebeker u. Gödeke
Michael angeführten Victualienbrüdern, die
früher auf der Nordsee ihr Unwesen trie-
ben u. von mehreren ostfries, u. groninger-
ländischen Häuptlingen geschützt wurden u,
Zuflucht in deren Häfen (so Cl. Störte-
beker bei dem Häuptling ten Broke von
Brokmerland in Marienhafe, wohin von
der Leg aus das sog. Störtebekers Tieffülirte,
was auch noch jetzt in die Leg, bz. das
Nor der Fahrwasser ausmündet) fanden.
Desgleichen ist es auch geschichtlich bekannt,
dass der Becher^ der von einem Neuling
bei seiner Aufnahme in die Genossenschaft
der Victualienbrüder davon selbst hensa ge-
nannt wurde u. Cl. Störtebeker selbst auch
seinen Namen davon haben soll, dass er den
InJialt eines grossen silbernen Bechers, der
auch hensa hiess, in einem Zuge hinunter
stürzen konnte, worin ihm nur ein Edel-
mann in Chroningen gleich kam u. woher
denn dieser Becher auch die Inschrift führte:
«Ik Joncker Sissinga van Oroniuga, drouk
dees hensa, in een flensa, door myn kraga
in myn maga", wie soiehea von Wietk]
(ostfries. Geschichte, I, 371) erwâktUiâ,
hen-sigt, Hinsicht. — in de besagt hl {
dn regt.
6 hent, erweitert henter? — Dieeee Mril
der Bedensart: 't geid all' hcnt on Vem
od. henter an twenter, ht, hent afer tiai|{
— henter afer twenter, — henter di twe
gebräuchliche Wort scheint mir ebenso
10 das afries. hent od. hentio (ef, r. JSieit''|
hofen, der es mit „biâ'^ übertetit) <
hento (s. d.) gekürzt, da : „'t geid alT k«
un twent'' soviel besagt, daas AJßee Amk
her, od. bis wohin u. wieder zrwrüdt §ä,
15 bz. sich in einer schwingenden, schwmi^
den u. unsicheren Bewegung b^^tdd wit
z. B. bei einem Wagen, od. S^^ etc., »
bei denn auch leicht éUe Ladung ete. iks
einander hinstürzt u. Alles in Verwirrm§
20 geräth, wovon es aber heisst, dass JM
hent afer twent od. henter afer twoltr
geht.
hentje , Bimin. von henne. -* hân^ ■
hentje.
25 hentOy hinzu, zu hin, bis sn, M im M^
bis hinan, bis; — hentog&fen, hentodte;-
fan hir hento Emden; — hento de úHlt
kante steid 't all* ful water; — hento *i
Ôrtje heuto hed he mi ërlik betâld; — *i
SO is dar hento; — of dn 't deist of nét, éA
is (od. steid) dar hento.
hen-trekken, hinziehen, d A. mcA odL oi
Anderes bewegen wohin.
1. her, od. her, her, von wo weg, Jicnkft
35 etc. — hen un her (zurück sum Auegangt
punkt) is glike wid; — he kumd d'r her;
— kum her! — gell her! — &q oUi
her; — wo geid d'r her bi jo? — dat M
d'r mal her gka\ — he is d'r liér (er tf
40 fertig, bz. zu Ende danUt) ; — 't it d'r alT
her; — dat kumd d'r allen fan her, daidi
nêt uppasd best. — Nid. her (her, Mwr^
wieder, wiederum etc., cf. her-scheppen, her
vonneii etc.) ; ahd. hera ; mhd. here, her a
45 ahd. hara, bar. Mit hen u. hfr dereAm
Abstammung.
2. bor, od. her, herrlich, fr6h^fresdi§
etc. — he was d'r so her (od. lüld, bifde da)
mit, dat he bei nêt wus', wo hbg he Ar
50 freide springen schul'. — Nd. (Br, Wb^
beer, here (lieb, angenehm, froh). Es tül
dasselbe Wort wie nhd. hehr s= ahd. kAr,
hêri, here; mhd. here (hehr, hertiieh, er-
haben, vornehm ; stolz; froh, freudig) ; mmi
55 here; mnld., nid, beer (in heerUJk); cf^ritt
her (fraglich, cf. v. Bichthofen «. a
unter berskup am Schlüsse); aa., age. hIr
(hehr^ vornehm etc.); an. h&r (hoeh, erk^
ben etc.). — Wie skr. kila n» ki, «o kMti
60 es vielleicht zur y kshi (herrêi^M, wiadäi§
HER 75 HERD
tc.) gehören. Oder gehört es sur y machen, wirken, thun etc, der y kar ebenso
Jemandes rühmend gedenken , preisen, wie bei taksh auf die Ordbdtg, : schlagen,
m etc.), einer Ablautform von kar hauen, behauen, schneiden etc. zurückgeht,
\, schreien, ruf en , prahlen , rühmen hér-bûr (Herr-Bauer), ein Bau^r, od,
Oder ist an eine Verwandtschaft mit 6 Landunrth der seiner Geburt u. Lebenstel-
hais (s, unter 6 hei), bz. den Zusam- lung nach nicM dem eigentUchen Bauem-
mg mit den Wurzeln qi od. qk, ^ri stände angehört, auf seinem Landgut ein
ar, car, cra, erweitert qrk, ^n (bren- vornehmes u. herrschaftliches Leben führt
îammen, dörren, kochen etc.) zu den- u, sich um die Ackerwirthschaft wenig be-
oomit auch wohl zend. ^ri (schön sein, 10 kümmert, sondern zur Betreibung derselben
m etc.)j grtra = skr. i^rütk (scJiön) etc. einen „bômester*' Tiâlt, weshalb denn auch
imenhängt? ein solcher hër-bClr beim echten ostfries.
ler, od. her, u. hére, Herr, Gebieter, Gott Bauer niciU gross in Achtung u. Ansehen
' mm her is nêt to hûs ; — de lêfe her steht.
i jo 't wer; — hérel min tid; — hére! 15 herd, od. hérd, Herd; a) Grund u. Bo-
hclp aDs; — Sprichw.: so de her, so den, Schoüe, Landgut, Bauernhof, Wohn-
lecht ; — strenge herea regeren nêt statte, Wohnung. -^ he bebôed sin êgen herd ;
— mit grote heren is kwäd kassen — he w&nd ap sin êgen herd; — he wil
n, Kirschen) eten^ sê smiten en mit sin herd (od. st&\ pl&ts) ferkôpen laten; —
inen; — grote heren krömen, brengen 20 Sprichw. : ôgen herd is gold werd; — b)
Jen to 't römen ; — heren gebod dord Stelle od. Stätte worauf das Feuer ange-
aige un 'n schoftid; — heren brêfen lej/t wird, Feuerherd. — sé Bitten mit ^n Ander
elk to lesen. — Afries. hêra, her; bi (od. um) de herd an fertellen sük vat;
r. heare, beere ; nfries. hiere, hier, her ; — böte für np de herd an. Compos. : fÛr-
leer; mnld. beere, beer; nd. heer^ her; 25 herd (Feuerherd, Feuer stelle od. Feuerstätte
here, her ; as. hérro, hêra; a^s. herra, = fÛrstä') ; — herd-stä' ; — herd-iser etc.
i; ahd. hêrro u. héro; mhd. hêrre, — Afries. hirth, herth, herd; wfries. hird;
hërr, her u. here. Es ist zusammen- wang. hirt; saü. (Ehrentraut, 1, 190) hêd
m aus detn Comparativ : ahd.^ as. he- (statt herd, cf. bên = bern unter bam) ; nid.
7on ahd., as. etc. her (hehr, erhaben, 30 haard, haart, heerd, beert ; rnn^d. herd, hecrd,
hm etc.); s. 2 her. hacrd; nd. heerd; mnd. hert, herd; aas.
ler, od. her, Heer, Schaar, Menge, heordh; engl, hearth; ahd. herd u. herua;
sheer etc. — d'r kwam gans her bî mhd. hert (Erdreich, Erde, Boden; Boden
ler; — 't ganse her is ferslagen. — als Feuerstätte, Herd). Fick (III, 66)
f. here, hiri u. heir; wfries. beer, heir; 35 nimmt an, dass focus (von y bha, bh&,
ler ; nid., mnld. beer, heir, her ; as. scheinen, leuchten, flamtnen etc. ?) die urspr.
ags. here; an. herr ; schwed. här; dan. Bedtg. von herd sei u. stellt es demnach zu
ahd. hari, heri ; mM. here, her ; goth. einer germ. y bar (brennen , heizen), die
(versammelte Volksmenge, SchcLar, wohl = lat. cal (in calor, calefacio etc.),
Heer; überwältigende Menge). Fick 40 bz. skr. ^râ, ^r, idg. kar, kar (cf. I, 44)
65 u. 1, 45) stellt es mit preuss. karja ist. Da es indessen wahrscheinlicher
; Krieg); kslav. kara (Streit); skr. ist, dass herd urspr. die Bedtg.: solum, od.
^Mord); ^ra (Verderbett); griech. ka- Grund, Boden (od. Erde, Erdreich etc.
éra etc. zur y ^ar, kar, bz. skar, ver- als Fundament von Allem, wie ja auch der
i, vernichten. Vergleicht man in* 45 Name der Göttin Hertha mit diesem
\, dass das Wort sch&r (Schaar, Menge Worte zusammenhangt), Stelle, Stätte (als
benso wie Pflug-Schar u. Scheere dasjenige, worauf Etwas ruht, sitzt, wohnt,
heeren, bz. mit diesem zu der y lagert, bz. als dasjenige was ein Anderes
schlagen, spalten, theilen, schneiden, hält, trägt u. ihm als Sitz etc. od. als Un-
nden, tödten etc., bz. scheeren, kahl 50 terlage dient) etc. hatte u. auch ja ein Herd
n, entblössen) gehört, so ist es zwei- (als Feuerherd) nur das ist, worauf das
, dass auch ahd. hari etc. (Schaar, Feuer Hegt u. ruht, bz. was ihm als ünter-
Abtheilung etc.) zu der y kar^ skar läge dient u. es trägt u. hält etc. u. der-
* Bedtg.: spalten, schneiden, theüen selbe als solcher mit dem Grdbegr, bren-
ehört u. dass die Bedtgn.: Krieg, bb nen nichts zu schaffen hat, so liegt es wohl
, Zwist, Verderben etc. der obigen näher, um auch für dieses Wort eine y
r, bz. die von: verderben, vernichten, (od. ein Thema) aufzustellen, welche (od.
lagen, ruiniren, verheeren etc. sich welches) dieselbe sinnl. Chrdbdtg. hat, wie
von selbst aiM dieser y ergeben, wie die V od. das Thema von solum. Ver-
irseits ja auch die Bedtg.: fertigen, 60 gleicht man nun aber solum (wovon nhd.
HERDE 76 HERDER HEDER
Sohle, bz. unser sâle) in seinem Zusam- Heerführer, od, Anführer der Scha»
menhang mit ahd. sal, od, sala (Haus, Woh- hat u, wonUt denn in dieser Bedtg. i
nung, Saal)^ goth, salj&n (halten, bleiben, das mnd, herde (Hirte, s. unter ta
od, wohnen u, sich aufhalten wo, sitzen od. stimmt. Dieses ^ardha od. ^ârdha mini
ruhen wo etc.); lat. solium (Süe, SluM, 5 Grassmann etc, mit ^ardhas (kik
Thron), kslav. selo (Grund, Wohnung etc.); stark; Macht, Stärke; Schaar, Heer)
griech, sélmA (Getäfel, Verdeck, Ruderbank) ; cardh (sich keck, kühn u. stark erwé
OS, selmo, ags, sealina (Lager, Bett, Bett- subst. der Trotzende, der kecke Feini^
stelle, Gerüst etc., cf. bed-selm) etc. etc. zu geleitet, während Fi c k (I, 48) emA i
einer y sal^ gar = zend, har (greifen, fas- 10 karedha, bz. (Justi) kharedha (Sthem
sen, halten, erhalten^ unterhalten, stützen, gardha, ^ardhas t«. hiezu ausser Hee
schützen, hüten etc., bz. erhalten, ernähren u. Hirte auch zend, ^aredlia (Art,
etc.) gehört, sowie weiter, dass die y dhar tung, od, wie wir sagen „Umg^)^ griedk,
neben tenere, ferre, gerere, detinere, susten- thus (Erhebung, Haufe); Ht, kerdhn,
tare, servare etc. auch die von putare od.: 15 kercljus (Hirt); kslav. crëda (Heerde)
halten dafür, dafürhalten, glauben, meinen, gleicht. Hält man hiesu nun weiter:
denkefi etc, hat, so könnte wohl zwischen herta; ii»2av.crëda; rtiM. cerado(vic68, W
herd als Haltendes, Stutzendes etc. u. skr, sei) etc., so scheint es mir, dcus aUe ti
(rat od, qrkih (der Endlaut könnte nach Formen auf eine Ghrdform akardha od. \
Grassmann auch t, d, od. dh sein), Ver- 20 dh& (cf. bei Fick, I, 41 seq. u. ans
trauen, Glauben etc. u. lat, credo etc. ein Stellen die vielen verschiedenen Anitaä
Zusammenhang stattfinden, wenn man nicht urspr. sk od, ku, bei Grassmann m
überhaupt annehmen wiU, dass die y crath skt = kt auch ktdhu« verkürst, ven
(cf. bei Grassmann, der aber crath hin- meU etc,, wovon er glaubt, dassesfêrúï
zustellt) in ihrer Bedtg.: trennen, lösen etc. 25 bz. skardhu steht u, wobei er aufAtSk
eine Weiterbildung der y ^ar, ^ir, ^ra, ^ri, kärglich etc, verweist, dabei aber glt
(zertrennen etc.) ist u. sich aus: trennen, dass dieses Wort sich zunäcJ^st an eim
lösen, frei machen , ablassen von etc, dann nachweisbares Subst, sk^dhas , bz, ikir
weiter die Bedtgn.: nachlassen, sich legen, lehnt) zurückgehen u. dass dieses Tl
ruhen etc., sowie ferner die von : ruhen in, 30 mit der y dha od, dhä (cf. credo aus er«
sich beruhigen u, ergeben worin, Vertrauen bz. crat-dha, od. crath-dha = (Haube
u. Glauben haben zu etc., während herd od, Vertrauen setzen worauf, ad. geben Ei\
herd-a als das woi-auf Etwas ru?U od. liegt von skar (bz, kar, khar, car, ^ar, ak
etc, von grath od. ^rat in der Bedtg. „ru- schlagen, hauen, spalten, schneiden, «
Äe»" weitergelnldet sein, od. auch unmittel- 35 ren, schinden etc; scheiden, trennet^
bar von der V ^ar, (ri (einem Etwas Halt fernen etc; behauen, formen, baden ^
u. Stütze geben , etwas woran lehnen u, stalten, machen, wirken, schaffen ete. im
stützen, od. legen woran u, worauf, liegen gebildet wurde. Dass nun aber €ws di
u. ruhen machen etc.; sich lehnen, stützen verschiedenen Bedtgn. der y skar aUe
u, halten an Etwas etc, wovon grat = Ver- 40 gen Bedtgn, des Themas akardha od.
trauen etc., als das sinnl. sich lehnen dha leicht entstehen konnten (s. B. /
woran, sich stützen worauf etc. wohlwei- kühn, getoalttJiätig etc., od, Held ete.
tergebildet ist, wenn es nicht eben aus dem schlagen, fechten, verwunden etc. ; — 8d
Partie, (arta, ^rita gekürzt wurde, bz. ein Abtheilung etc. aus : schneiden, scheeren
Denomin. davon ist), bz. dessen Partie II, 46 cf, 4 her; — vices vielleicht aus: «dbei
(rita (wovon wohl das Verbale ^rit ein De- trennen, entfernen, entweichen^ weichet^
nom, ist), lehnend, stützend, ruhend etc, etc, wie ja Wechsel auch mit weichen m
abgeleitet werden könnte! menhängt, od. vielleicht aus : schlagen, i
herde, od. herde, Heerde, Budel, Haufe vfen, erschlagen, bezwingen, besiegen
etc.; 'n ganse herde schapen. — Nid. herde; 50 icie auch ja vices mit vinco, Yictor etc.
as, (herda); ags. heordh, herd, hird; engl. wie mit goth. veihau, kämpfen etc u.
herd; an. hjördh, hjardhar; schwed., dän. wehsal, Wechsel etc., wihhan, weidken
Igord; nfries, (Outzen) jaarne, lijaarne; formell zu einer y gehört) ist klar, obs
süddän, hjard; goth. hairde; ahd. licrta; es schwerlich mit Sicherheit naehsum
mhd. herte, hërt. Davon : afranz. horde ; 55 ist, von welcher ersten Auffassung die *
pic herde; ahwall. hierdal (Budel, Wild, Sprachbildner dabei ausgegangen sind,
Heerde). Zunächst ist wohl skr. ^dha od. herder, heder, häder, Hirte. — schJ^
9&rdha (Schaxir, Trupp) zu vergleichen, was der od. sch&phéder, Schafhirte. — Aj
als Ädj. die Bedtg,: stark, kühn, mächtig herdere; wfries. herder; mnd. herder;
etc, u, als Subst, auch die von: Held u. 60 mfdd, herder, harder; an. hirdhir;
HERDJE HERDTJE 77 HER8KUP HEBSGHUP
, hirtere ; mM. hërtaere, hërter. Wohl jedoch der Name Herman ein Compos, von
von herde (Heerde), od. WeiterUl- hari, heri (7/. 4 her) u. man ist, ist sehr
on OS. hirdi, herdi; ags, hirde, hierde, zweifelhaft, namentlich beim Vergleich de»
hiorde, hyrde; etigh herd; mnd., Namens des Cheruskerfürsten Hermann od,
lerde ; goth. hairdeis ; ahd, hirti, hirte ; 5 Arminius, da dieser auch mit aryaman, air-
irte, hirt; md. herte (Hirte), worüber mine, bz. Irmin etc. (s. unter äre) connex
eitere unter herde. od. identisch sein kann.
je, herdtje (Dimin. von herd), klei- Hero, Here, Herre, ml. Name. Geschln.
ernes Gestell, welches auf die Herd- Heren, Herren. Wohl auch wie S her mit
Iber das Aschenloch (räkdobbe) ge- 10 2 her connex, bz. wie dieses aus dem Com-
ird, um das Feuer darin anzulegen. par. hêrero contrahirt u. substantivirt.
l haar4je (kleiner Herd). hérs, hérsk, hérske , hérseh , hesk t<.
-plate, Herdplatte. (Oberledingen) gêsk, Gersch, Girsch, Geis-
-stä' herdstäe, Herdstätte, Herdsteüe, fuss (aegopodium). — IHthm. heers ; bre-
^of stelle, Bauerngut, Herd. — hô wil 16 misch (cf. Br. Wb. unter heerâ) geerseln;
dstä* ferkôpen laten. — Afries. hirth- holst, jörs.
Tthstede, herdsted (Wohnstâtte, Haus- hersk, hérsk) herrisch, wie ein Herr u.
Hof stelle, laris domus); nid. haard- Gebieter,befehlshaberisch,dickthuig etc. — he
ahd. hertstat (Herdstätte, Herd). tred so regt hersk up; — 't is so *n regten
Ik, 8. herlik. 20 hersken kerel. — Nid. heersch ; mhd. hériak,
D, 8. behêren etc. u. ferhären etc. hêrish, hêrsch.
i-përd (Herren- od. Gottes- Pferd), ^ hersken, hersken, ^«rr^cA^. — he wil al-
Wasserjungfer. tid afer 'n ander hersken. — Nid. heerschen ;
^ods-bêstje (Herr-Gotts-Thierchen), ahd. hêrisôn, hêresôn, hêrre&ôn; mM. hêr-
kâfer. 25 sen; später hêrschen, herrschen,
^ods-blôd; i. q. Oods-blôd, s. un- herskup, herschap od. hérskap etc., /Zerr-
1. schaft; a) hochstehende Person ^ od. Person
lg, s. härin^. die ihrem Stande nach Herr ist, bz. Herr
asses, her-jêses etc., s. jasses. titulirt wird. — min lêfe hersknp, dat könd ji
Lamen, herkommen ; hergekommen. — 80 wol dôn, man mit unse lütje lue is dat 'n an-
wat herkamen ; — he is d'r her- der ding ; — 't is so 'n regten herskup ; —
— d&r is he nich b! herkamen, da he löpd nêt, as so 'n herskup; — b) Herr
seinem Herkommen, bz. seiner Ge- u. Frau, gegenüber der Dienerscliaft. — unse
Abstammung nach) nicht bei herge- herskup is nêt to hûs; — c) Oberhoheit,
\ , d. h. er ist es bei seinen Eltern 85 Regiment, Regierung, Oberbefehl etc. — under
id besser gewohnt gewesen. sin herskup. — Mnd. herschop; nid. heer-
Lamen, Herkommen, Herkunft, Ge- schap; ahd. hêrscaft, hêrscaf; mhd. herschaft,
. — fan min herkamen word fan dage Herrenwürde, Herrenstand, Herren-Macht,
— fan sin herkamen is he 'n bu- od. eigentlich : hehrer, hoher, erhabener, stoU
40 zer, vornehmer Stand, hehre etc. Würde od,
JimsL Herkunft, Abstammung, Ge- Beschaffenheit, Art u. Weise (cf, skup =
• fan nerkumst is he 'n hollander ; — ahd. scaft als das was geschaffen ist u. be-
kunft, Wieder- od. Zurückkommen; steht, bz. ein Sein hat etc.), daher auch:
herkumst könen wi nêt töfen od. Hölmt, Herrlichkeit; Stolz, Hochmuth, od.
45 stolzes Sein; Herrenbesitz; Herrschaft; ma-
ik, hérlîk, hërelk , herrlich, glänz- gistratus ; Herr u. Frau gegenüber der Die-
ächtia etc. — dat sflgt hérlîk ût ; — nerschaft. Verschieden von diesem mit ahd,
hérlik un in freiden; — hérlik wer her (cf. 2 her) zusammengesetzten Worte ist
hes Wetter); — dat smekd hérlik; das ahd. heri-scaft, heriscaf; mhd. hers-
érelk stOk flêsk. Zu 2 her mit Be- 50 capht, herschsüft u. as. heriscepi, heriscipi,
auf 8 her. was als Compos. von heri (Heer, Schaar,
Uieid, hérlîkheid, hérelkheid, Herr- bz. Kriegsheer, cf, 4 her) u. scaft od. scepi
, grosse Freude, Glanz, Pracht etc. ; den Stand od. das Sein, Wesen u. Bestehen,
iftliches od. adliges Gebiet. — dat was bz. das Dasein u. Vorhandensein eines Hee-
3rlikheid, as sê mî saggcn ; — dat is 55 res (od. dessen was heri bedeutet) bezeichnet
'n hérlîkheid in hüs; — de hérlik- u. daher wörtl. soviel als Heer-Stand
itsbörg. (Kriegerstand, Militär etc.), od. auch Heer-
an, itU. Name, gekürzt Bmui, dessen wesen u. zugleich auch das Bestehen u.
Ï übrigens auch aus der alten Form Geschaffensein eines Heeres od. einer
1, RsxmdLVL erhalten haben kann. Ob 60 Schaar (eines heri was in Wirklichkeit
HERTOG HARTOG 7S BB8
da ist od. eine seiende Menge) besagt , wie (husten , cf, host etc.) ist ahguweiêenf ii
es denn auch einestheils mit: militia, Krie- es erfardert wie 6 hei, heid, beide on
gerschaft etc. u. andererseits mit: Heer- mit dem Vocdl „i* «. kann demnach, f^
schaar u. Volksmenge etc. (als daseiendes goth. hais wirklich mit 6 hei jnir y 91,
u. sichtbares Heer od. vorhandene Menge) 5 ki (brennen, dörren etc.) gehört^ farmA
übersetzt wird u. im an. herskapr auch die wohi hiezu, als auch beim Vergleidk •
Bedtg.: Kriegsart, Kriegsführung etc. hat. heid, heide etc. od. anderen Wörtern
Das afries. herskipi betr., so übersetzt v. anlautendem „h** zu einer y ki, sld, en
Richthof en es mit Herrschaft im tert ^is od. iis, ]ds, skia, bs. skr. ki,
Sinn von Imperium, indem er es für ein 10 kshi, khi, ci, 'gi etc. erweüert kis etc. gt
Compos. von her (hehr, hoch, erhaben etc.) ren. Praglich bleibt es aber, ob man,
u. scepi hält u. mit ahd. hêrscaf identificirt. bei lat. ravis, ravus , raacos von der y
Vergleicht man indessen die betr. Steüen in (tönen, rauschen, knarren etc. , bs, ein
den Rüstringer Gesetzen a) pag. 122, Zeile organisches Geräusch u. Getöse fnad
25 seq. wo es heisst: „ac skilu wi use lond 15 annehmen muss, dass auch hés einer Sek
wera mith egge and mith orde etc. with wurzel (vergl. dieserhaib skr, hés unter]
(wider, gegen) thene 8tapa heim and with entstammt, die auch die Bedtg.: kraii
thene rada skeld, and with thet unriachte rauh machen etc. (vergl unter gnanen «
herskipi (also Neutr. wie as. heriscepi)** — griech. chnauö) entwickeln konnte^ od.
u. b) pag. 539, 3 seq., wo steht : „ambe etc. 20 man beim Vergleich des ahd. , mhd. h
thet wi him (ihm, d. h. dem Könige Karl) heiser (s. oben) anzunehmen hat, dass hê>
etc. riuchtere herskipi bikande; tha letho- heis urspr. die Bedtg.: scHuhmcH, maä
gade hi (er, der König Karl) us fon etc. hatte u. dieses Wortsich auf die sckwat
tha deniska kininge etc. and fou allere un- matte, krankhafte, gebrechliche^ mangeOu
riuchtere herskipi**, so scheint es mir, dass 25 Stimme bezog, wie ja bekanntlich ein Men
unter „thet unriuchte herscipi** (wogegen sie der heiser ist, nur eine matte, schuHuhe
mit Schwert u. Degen ihr Land bewahren, Stimme hat, in welchem Fetll dann dii
schützen u. vertheidigen sollen) etc. das un- kshi (vernichten ; hinschwinden , abndu
gerechte, od. Unrecht u. Böses ausübende etc.) anzusetzen ist, od. auch ^i (zersdu
Heer, od. die Kriegsschaar der Nor- 80 tert am Boden liegen, todt sein, hinsink
mannen (bz. die feindlichen Schaaren u. liegen etc.), od. auch ^ish (zurûdtbleib
u. Horden im Allgemeinen) zu verstehen ist zurücklassen , ablassen etc. , bs, hinsink
u. dass in der folgenden Steüe wahrscheinl. ermatten, ruhig liegen u. werden etc.),
nur von d^r Herrschaft od. Imperium die mit ^ish (ferire, laedere, occidere etc.,
Rede ist. 85 Bopp) u. kan (stechen, schneiden, verm
hertog, hartog, Herzog. — Afries. her- ten), kas, 'kis (schlagen, stechen, ver»
toga, hertiga; as. heritogo; ags. heretoga; den etc.) wohl auf y ka, ki od.
an. hertogi; ahd. herizogo, herizoho, here- ki (schärfen, wetzen, spitz und^ sted^
zof^o \ mhd. herzöge, Heerführer, Herzog, duj.. machen etc., cf. Fick, I, 54 u. dose
ïier-ût, heraus; hinaus. — bê smêt hum 40 unfer kisdha, kisdhara, (stachligt [bz. l
to 't hûs herût. stig, rauh, starrend etc., wie der 1
herût-bandisen, heraus-, od. hinausjagen. od. die Granne etc. , bs. ein Igel etc.], a
herat-bannen , herausbannen , herausbe- wegen bester) zurückgehen. Dass m€ui A
fehlen (durch einen Befehl , od. drohende gens, sofern man den Zusam^nenhang mi
Worte), heraustreiben; hinausbannen, hin- 45 ^is, \s:^ (stechen, bz. verwunden, ritzen, n
ausbefehlen, wegbannefi, vertreiben etc. — ik machen etc.) Mehnt, beim Vergleidi
wil sên, of ik dar nêt nog wat (z. B. Geld, formell mit heis übereinstimmenden goth. \
od. Geldeswerth von einem Schuldner) herût- von der y ki (brennen, darren , bz. h
bannen kan; — ik heb' hum to \ hûs herût- werden, dürr,^ trocken u. durstig werden,
band. 50 müden, ermatten, erschlaffen etc., cf, 6
herût-gäfen, herausgeben. u. unter dörst, dörsten, womit die y ki,
herut-smiten, hinauswerfen. ^i, am Boden liegen, bz. hinsinken etc, a
hês (selten; meistens hêsterig), heiser, wohl identisch sein kann) auch daran i
raucns. — i^M. heesch; mnZti. heesch ; i/t/Iâm. ken kann, dass heis od. heiser urspr, \
hees, hecsch ; wang. hos, hoes ; mnd. hêsch, 55 die Bedtg. : heiss od. trocken, dürr etc. ka
hêsk, heisch; as. hês; ags. häs; engl, hoarâe; zwnal man bei der Heiserkeit (als aus .
Schott, hess ; an. hâss ; isl. hâs ; norw. haas ; kältung [od. eigentlich aus Verhitsung,
dän. haes; schwed. hcs; ahd. hois; mhd. dass man vorher heiss war] entspringe
heis u. heiser, haiser (heiser, raucus; schwach, nicht allein oft fieberhaft u. heiss ist, s
mangelhaft). — Die Ableitung von der y käs 60 dern auch an Trockenheit u, Dürre
HESSL 79 HET-BREISK HETBREUSK
leidet u. hierdurch auch die Stimme (1, 54) vergleicht es gu zend, (izhdra, ^izh-
aMein matt, sondern auch heiser u, dara (stachlig, Stachel tragend); griech,
klingt. kfsthos, kfstharos, bz. kistos (straucharti-
n SMuss sei noch bemerkt, dass M, ges Gewächs mit rosenrothen Blûthen, Oist'
le (cf. Grimm, TTd., unter heisch 5 röschen. Pflanze jnit Stacheln besetzt, lat,
iser, rauh von Stimme) an eine Ver- cistbos, Staude), als Verwandte von ^is, IfM
Schaft mit skr. késara (Mähne, Haar), (schlagen, stechen, bohren etc). Dass ühri-
Maries (cUs das rauhe od. starrende gens das griech. kis, kios (Komumrm, HcHz-
lenkt, was von Fi c k (I, 51) mit skr. wurm, als stechende, bohrende Thiere), wenn
kesa ; lit. kasii (Haar) ; lit. kasa etc. 10 nicht direct mit der y 1f is (stechen), so doch
nter l h&r am Schlüsse) zu einer Ab- wie diese mit l^a, ki (schärfen, cf. unter
rm kis der y kas (kraizen, stechen, hês), zusammenhängt, scheint wohl fast
i etc.) gestellt wird, wäJirend er zu y sicher, doch ist es auch möglich, dass es zur
lusten) bemerkt, dass solche auch viel- y kshi (vernichten , verderben , zu Chrunde
mitkêB (kratzen) zusammenhängen mag. 15 richten etc.) gehört, weil diese Thiere Korn
6], weitläufig gebautes Kirchdorf im u. Holz vernichten u. verderben. Wegen
Muser-Ämt an der Poststrasse von ^a,ki (schärfen, wetzen) sei übrigens noch
h nach Leer, bz. nach Oldenburg, be- bemerkt, dass dies durch Beiben od. Strei-
h dessen nach Kern u. Willms (cf. chen (über Etwas hin) geschieht u. da nun
9 der Volksmund singt: wêt ji wol, 20 schaben od. reiben synonym ist, so ist
[esel lifft? — Hesel ligd ia 't runde; IfA, kl auch von ska, ski^ erweitert skâv
sei is dat supers loog, dar supt dat (cf. schafen), bz. ska, sku (cf. Fick, I,
8 hunde. Es ist wahrscheinl. iden- 236) nicht zu trennen, wie auch skr. kshi
mit dein in der Urkunde von 988 (cf. = ski (cf. Fick, I, 236) ist.
IS. Ürk.-Buch von Dr. Friedlaen- 25 hêsteng, bester^, hêstrig, heiser. — Nid.
Nr. 3) zusamftnen mä Ripesholt heosterig. Zu hês.
Reepsh olt) ^enannton HasaÜDge, hêsterîgheid, hêstergheid, hêstrîgheid,
entweder mit dem in der Urkunde 48 Heiserkeit,
nten Harsla od. Hasselt, od. mit het, s. hed.
aselbst genannten Kolse, soujie zweifeU 80 het, et, gewöhnlich % es. — Nid. het;
'i dem in dem Werdener Heberegister afries. hit. Neutr. von he = afries. hit.
c bonorum etc. monast. Werdensis, von het (fled. hêter, hêtstej, heiss, sehr warm,
Wecelius) öfter genannten Hasla, brennend, erhitzt, hitzig, leidenschaftlich, bz.
pag. 22 neben Hasla auch Tim- entbrannt auf, od. leidenschaftlich worauf
i e (Timmel) ,Holanlae (Hollen) 35 versessen, heftig, stark etc. — de sünnc schtnd
llisni (Fiisum) etc. genannt wird, so het; — dat is 'n hêten dag; — ik bfln
wegen der Form Holse, bz. Hosle so het; — dat hei is het (heiss, erhitzt etc.);
9 a s 1 e auch auf das in der Urkunde — dat äten is nog to het ; — 'u het fer-
i8 von 1319 mit dem jetzigen Jem- langen hebbon wârnâ; -^ hê is d'r so het
identischen Gommegum, bz. Gemme- 40 up, z. B. up de besit fan dat wicht od. dat
Jeminghem verwiesen wird, was hûs etc.; — 'n hêtcn strîd stnden; — *u
erdener Heberegister als Giminghem hêtern (heftigere) kolde as fan dage hcbben
ag. 22, wo auch Gerzhem [Jar- wi nog nêt had. — Sprichw.: he blast het
, Borzhem [Borsum] u. Petting- un kold ût ênen mund; — dV is gin für so
[Petknm, od. Petjum, Petjem] 45 het, of 't water kan 't ûtdôn. — Afries.,
nt werden) vorkömmt. nid., nd., as. het; mnd. het u. hôt, hoit;
ter, weibl. Name = Esther. ags. h&t; engl, hot; an. heitr; norw. heit;
ter; i. q. 2 heister. schwed. het; dân. hed u. heed; ahd., mhd.
t6r, bester, heister, ein junger Baum heiz. Die dafür anzusetzende germ. y hit
rauch, Baum- Pflänzling. — Nd. hee- 50 t^ in derselben Weise von hi = idg.
^e8ter, heister (Strauch; auch Pflanz- ki od. ki, ski, skr. ci (der y von 6 hei)
on Eichen u. Buchen); mnld. eester, weitergebildet, wie skr. cit (scheinen, er-
heester, bester (frutex, talea, arbuscu- scheinen, sichtbar werden, erglänzen etc.,
mftäm. eester, cster. heester (Schoss, bz. blicken, sehen etc., cf. Grassmann)
Hing, Pflänzling) u. eester, heester 55 von ci, bz. ki, ski, od. skid, skad (cf. beten
warten, pomariom); nd. (Br. Wb.) am Schlüsse) von ska, ski.
; mnd. heister, bester; mhd. heister bêt-breisk, bêtbrensk, heissgährig, heiss-
T Eichen- od. Buchenbaum; Knut- brühig, bz. durch innerliche Gährung (cf.
\ess. (Vilmar) heister (junger Wald- breien, breuen u. breierîg etc.) heiss od. er*
namentlich jedoch nur Buche). Fick 60 hitzt.
HET-DKÜLE HTTDRÜLE 80 BETTE HTTTB
hêt-drnle, hitdnile, HüzheuU, HüeblaUer. schlagen, spaUen, brechen, bentem, r
hêten, heissen, rufen ^ nennen, benennen, etc. Sich die Bedig.: Gerûuêéh moefte
Namen gehen; gerufen od. genannt wer- rauschen, tönen, schauen eie. t». hierm
den; sagen, befehlen; he hed hum 'n schô- hen: sengen, tirennen etc. wieder dit
jer hêten; — bê hed sin kind Peter hêten; 6 schreien, rufen etc, enUeickeU hai «.
— he hêtd Buk Jan; — he hêt Peter; — ich zur Prüfung dieser AjnsidU eine
dat hêt Buk (heisst od nennt sich, he, kann gleichung der vielen von einer
genannt werden) \ii9&[i^nm6}en dag fan da^e; ausgehende Themata hei Fiek (7, 2î
— dat hêt Buk, wen 1c wil; — he hed mi 't 244) empfehlen möchte, V90zu eun&A
legen hêten (a. er hat mir gesagt , dass ich 10 wähnt sei , dass er pag. 241 von der
l^e; — h, er hat mir gesagt od, befohlen, ska, ein Thema skad, skajid nitht ofifl
dtiss ich lügen soUe) ; — wel hed di dat he- lat. candere etc., sondern oMchfwr an,
ten, dat du dat dôn durst, od, dat du dar he, unser hêt aufstelU, wofür dieses im
hen g&n schult ? — ik heb' di dat nêt hê- formell niiht paset, weil bei ebenêo w
ten; — he hêtde (hêtede) hum (er hiess 15 ten ein Thema Md od, skid vorausssL
ihm, rief ihm zu, sagte od. befahl ihm) an he^e, kleine od, kuree Weile, Wä
sin wark to g&n. cf, ferhêten. — Äfries, kuree Zeit der Ruhe od, des Aufeni
hôta; wang, (Ehrentraut, I, 37) halt; kleifie Pause, Augenblick, kuree \
satl, hêta; wfries, hietten; nfries. hiete; brechung in der Zeit, Zeit-Intervaü e
nid., nd, hêten ; as. hêtan ; ags. h&tan ; an, 20 't is all (stets, immer) um 't he^e, dat
heita; norw. heita; schwed, heta; goth. hai- sen äfen bi m! inkikd; — 't is upstQnd
tan ; ahd, heizan, haizsan, heizen ; mhd. hei- dûl, dat 't all um 't he^e brand. —
zen; amd, heitan. Auch hiefür ist eine (provine., e, B, in Groningen u, 0
germ. }/ hit aneuseteen, die wie die y hit land) he(je, hotje. Es ist ein Diwm
von bot woM auch aus hi = idg. ki od. 25 einem obs. het, wie se^e (kleine Weüt
Ici, Bki erweitert sein wird u. eine idg. Form set (Weile etc.). Wie nun aber Tl
kid od. kid, skid voraussetet. Erwägt man (als eeiüang od. Dauer der Zeü noi
nun aber J dass alle Wörter mit der Bedig.: Ruhe -Zustand (von weilen, od. b
rufen, od. sprechen etc. auch Schallwureeln, u. ruhen wo) ist , od, ein Xküxes, be,
he. Wureeln mit der Bedtg.: rauscheti, tö- 30 Zustand beeeichnet, wo die ZeU wi
nen, einen Schall verursachen od, hören ruht u. dasselbe Wort ist wie an,
lassen etc. eurückgehen, sowie dass dieser (Ruhestätte, Lager, Bett, od. Weil- u.
Schall durch: hauen, schlagen, spalten, reis- Stelle), ferner unser set (als Weih
sen, bersten, brechen etc,, od. wie: knistern, Zeitdauer etc.) auch mit an, setr
prasseln u. 'sonstige Töne (man vergl. nur 35 Aufenthalt, Verweilung wo, Niederla
das Singen vom Theewasser, he. das Tönen Untergang^ od. Zustand wo sich £kwc
u, BauscJien einer Gasflamme u. die un- derlässt u. setet, he, eur Ruhe begid
mittelbare Verwandtschaft der Wörter: fra- auch in fast allen sonstigen B^tgn, m
gor u. frango ; — an, braka, prasseln, kra- engl, set stimmt, he. auch mit nhd,
chen etc. u. brika, brechen, reissen etc., — 40 identisch ist, so glaube ich, dass der i
brestr, Oekrach etc. u. bresta, bersten, reis- het, bot (von hetje, ho^e) aus äUer\
sen, spalten etc., — ahd. singan, singen, tö- od. hat (cf. set = Säte; — béd =
nen, klingen, auswendig sagen , hersagen, bat ; — of = af etc. u. Weiteres unte
einen singenden knisternden Ton verursachen entstand u. dass dieses eben die B
etc. u, sangjan, sengan, machen dass etwas 45 Weile, od, Zeit u. Zustand wo etwa»
singt od, knistert, Brand stiften, sengen etc., etc. hatte. Vergleicht man ntin da
sowie auch die verschiedenen Wureeln ghar hâtta (ordnen, einrichten, besteÜ^ be
u. gar mit ihren Ablautformen ghir u. gir, len, seteen, eusammenseteen, sd^i^Uen,
— ghur u, gur etc. unter galm, gold u, auf einander legen, Lage u, SchiiJU im
gar) auch durch brennen u. flammen etc. 50 Schicht- od, Ruheeeit, Pause etc, [et,
entsteht, so glaube ich nicht fehl eu gehen, etc.] machen, sich eur Ruhe begeben
wenn ich eine nahe Beeiehung ewischen die- Lage od, Site, Niederlassung [cf. obe
ser germ. y hit u. den idg, Wurzeln skad, be. an. setr] nehmen, od, madhenj, so I
skid (reissen, springen, spalten, brechen, unser hetje cUs Zeit od. Zustand «o<
heissen, kauen etc.), be, deren Ordformen 55 was weilt u. ruht, be. Pause od, S
ska, ski (die hauptsächlich im Germanischen macht etc. woM damit connex sein, q
so stark im Anlaut vertreten sind, während ter bot
sie im Sanskr. u. Zend. sehr häufig das an- hatte, hitte, Hitee, — Afries. hdte, !
lautende „s^ abwerfen od. sonst modificirt wfries, hiette; nfries, biet; satL hatte
sind) annehme u, eben glaube, dass aus: 60 hette, bitte; mnld, heyte, Mtte; $uL,
fiEÜ Bot Sl HIGËÎT
hüte; OS, hêt; ags, hat; en^Z. heat; aia Schimpfname in der Bedtg. Thor in,
ti; schwed. heta, hetta; norw. hite m. oel. alberne tändelnde Person); miul. Hebel,
lete, beta, baeta, baata, liottaa; dän. bz. Hebele, was wohl ein Dimiu, von Hebe
ihd. beizi, baiz!, baize u. bizzêa, bizza, (cf. Hebe etc.) ist u. als solches leicht in
biza ; mhd. bizze, bitze. ZWe Formen 5 rfe» Begriff des Kleinlichen u. Tändelnden,
n theils zu hei, theils sind sie wohl bz. einer tändelnden u. albernen Person
von der für hêt aufgestellten germ. übergehen konnte. Vergleicht man indessen
mit „a** weitergebildet. weiter nd. (Br. Wb.) heveln, hebeln (tän-
hoi, hei, hai, Heu. Sprichw, beim dein, in Kleinigkeiten genau sein u. Alles
weiter während der Heu- Ernte: fer- 10 pedantisch od. wie ein Rypoclvonder behan-
lat heu, den wast de kôL — Afries. dein, sowie weiter nd. (Br. Wb.) bibbern,
X, he; wang., satl. ho; nfries. bau; od. bibbeln (Kleinigkeiten tadeln, immer
. hae, bea; n^. booi; mnld.hoy,hovLw, Etwas zu erinnern haben, wofür wir den
, bauw; nd. (Dähnert, Br, Wb. Ausdruck „hik-bakken** gebrauchen), bibbe-
euj, böje, böye, hau; mnd, boi, böig, 15 rer, bibbertaske etc. u. weiter bei Schütze
, baw, hau ; as, houwe ; ags. heg, big ; beebeln etc., sowie bei ihm u, D ähner t
lay; an. bey; norw. höy; schwed., auch bibbeln u. dazu wieder unser hipsel,
lö; ahd. hawi, bewi, bouwe, hau; mhd. so scheint es mir, dass sich diese Wörter
, höuwe, bowc, hon, böu, heu; goth. einestheils mit dem Zeitwort heffen, bz. nd.
Zu hauen als das Ge- od. Abge- 20 beven (heben, sich erheben u. aufspringen) u.
e. andererseits auch mit nd, (Br. Wb.) hippen
•, hei-bSn, Heuboden. (hüpfen, micare, saltare etc., cf. die Ablaut-
-, hei-borg, ein Abdach zum Bergen form: hupsen, hopsen, bz. unser huppeln,
eus. huppel u. nhd. Hopser etc.) vermischt
-, hei-bälte, Heuhaufen, 26 haben,
b1-, heiel-tîd, Heuzeit, Heuerntezeit. Hibbo, Uibbe, ml. Name. GescMn. Hib-
ries, h&tid. ben. cf Förstemann, pag. 660,
BD, heien, Heu machen, bz. das ge- Hidde, s. Hiddo.
iene Gras in der betr, Weise bear* hidde, s. hide.
f damit es trocknet u. zu Heu wird. 80 hidden ; i. q. hak-hôrn od, hak-hôrntje =
subst.: 't was in 't heuen, es war in Fersen-Hom etc., d. h, ein aus Hörn ge-
[eumache- od, Heuernte-Zeit. fertigtes Geräth , welches man hinter die
-, hei-krodde, Grassamen, od. eigent- Ferse in den Schuh steckt u, häU, damit
le krodde (s. d.) vom Heu. die Ferse od. Hacke daran niedergleitet u,
od. richtiger hipe, hîp, grosses star- 85 man auf diese Weise leichter mit dem Fuss
rartenmesser mit gekrümmter Spitze, in den Schuh hineingelangt. — hidden steht
» namentlich zum Ausputzen u, Be- wohl für hidden-i, od. hidden-ding etc., da
den der Bäume u. Gesträuche ge- es für die hidden od. Fersen (cf, hide
ht wird, — Nid. (Weiland) beep; etc.) bestimmt ist.
heepe (falx arborea, — putatoria, sil- 40 Hiddo, Hidde, ml. Name; Geschln, Hid-
); mnd, hepe, hep, beppe, heipe, biepe; den. cf, Heddo u. bei Förstemann den
iapp&, bcppit, babbä ; mhd. bepe ; nhd. Stamm H i d.
>e u. mdarü. bäpe, bepe, bcppe, hep- hide, od. hide, hidde, Ferse; — ên up de
beben (Sichel, krummes Gartenmesser, hidden sitten, Jemanden verfolgen, — Ob
nes Handbeil), Davon (Diez, II, 45 dieses sonst überall fehlende Wort aus hilde
franz. bappe (Halbkreis von Eisen, u. dieses mit eingeschobenem „ü"' aus hile
pe), bapper (greifen, packen etc.), welch entstand ?
res jedoch wahrscheinlicher aus bap- higen, hörbar u. schwer athmen, keuchen
ervorging u, dann von bappe zu schei- etc. ; — he higd un pûst fan nôd. — Nid. hij-
st. Dass übrigens ahd. happä als 50 gen (keuchen^ schnauben etc.) ; mnld. hgghen
ide- Werkzeug mit kappen zu der V kap (anhelare, bippacare, animam celeriter du-
:ap (7iautfn, schneiden etc., cf Pick, cere); nd. (Schambach) hieben u, hiebe-
st gehört, ist wohl zweifellos. pacben, cf. bachpacben ; mnd. hieben, higen ;
bei, auch hipsel, alberne, närrische, nhd, heieben. Zunächst sei erwähnt, dass
che Person; — 't is ^n hibbel (od. bip- 55 beichen (cf, Grimm, Wb. IV, 795) mit
in 'n wicht ; — so 'n hibbel (od. bip- beuchen u. bauchen, sowie auch mit keichen,
9 dat wicht, heb' 'k min läfend nog nêt keuchen, kauchen, tnhd, kdchen (cf. kûchen)
— du malle hibbel, od. hipsel (du Thö- von Hause aus für identisch erklärt wird
iu aJberne dumme Gans), — cf, nd, u. dass Diez (II, 334) das afranz, hie
Wb,) Hibbel (als Frauenname u. auch 60 (Gewalt , Nachdruck) von nid, hijgen (s,
oomkMl Koolman. Wörterbuch. II. 0
HIE 82 HHiDE HtLLB
unter héjen) u. dieses mit ags. hige, hyge der auf Jeden einhackt, — Mit gekü
(Eifer); engl, hie (eilen etc.) von einem mit (Gehacke, Gezanke etc.) u. nd. (Dähm
unserm higen identischen Vhm. higan ab- hikkhakk (gemeines VM, Gesindd) ett
leitet, welches im ags. jedoch nicht existirt. hakken etc.
Zunâ(^i8t sei nun aber erwähnt, dass alle 5 hik-hakkea, wiederhoU od. ande»
diese Wörter wohl auf eine onomatopöische hacken, heissen, hauen etc; fig, mit M
Schcdlwurzel zuruckaehen u. dass allen obi- fen Worten streiten, zanken, keifen; sé
gen Verben ein Gravbm. higan, hag, hugun, kakken up 'nander lös, as 'n p&r hin
bz, hichan, hach etc. — u. kichan, kach, — wat heb' ji altîd mit 'nander to hik
knchun zu Grunde liegen muss, da sich 10 ken. — Nd. (Danneil) hickhacken.
hieraus nur allein neben h eichen u.hatt- hikkon. kikken, kikkakken etc.
chen etc., bz. k eichen u. keuchen etc. hik-nakkerê, wiederholtes od. anhoHe
auch unser hach in hachpacheu u. wang. Gehacke u. Gezanke etc,
hachje (keuchen), sowie das formell von hi- hikkea, mit einem scharfen od. ipi
gen nicht zu trennende hugen u, högea er- 16 Etwas auf ein anderes Eiwas stosteii
klären lassen. Sodann sei erwähnt, dass schlagen, bz. Oberhaupt: hacken, ha
lat. animus u. goth. anaa ^athmen, hauchen) schlagen , stossen , aufstossen etc. , od. «
etc. mit skr. an, anati (aUimen, wehen, bla- als Ablautform von hakkeo u. ais lautma
sen ; schnappen, lechzen etc.) auf die Schall- des Wort durch einen Stoss etc. einen k\
Wurzel a, an (die nur ein unbestimmtes Ge- 20 senden Ton hervorbringen, in welchem
rausch, bz. ein Rauscheti, Säuseln etc. od. statt des Vocals „a** der Laut „i^ Aôi
einen Hauchlaut etc. nachahmt) zurückge- wird, wie in bikken, pikken, tikken, kikl
hen u. dass sich hieraus also auch nicht kiuken etc., wesJudb denn hikken ONch
aUein die formelle, sondern auch die be- lautmalendes Wort das stossweise erfolgt
griffliche Verwandtschaft von ags. hige od. 25 Schluchzen bezeichnet, wofür wir sonst
hyge; as. hugi; afries. hei (mens, animus); Wörter: snikken, snikkern, snakkern
as. huggjan ; ags. hicgan, hycgan ; goth. hug- snukkern, snukup (cf. nid. hik, mfdd. \
Jan (denken etc.), bz. unserm hugen (denken [siugultus, convulsio yentricoli] = [Dt
an, sinnen auf, trachten u. verlangen nach) II, 335J, afranz. hoquet; waU. hikétt; l
u. hSgen (denken, gedenken, sich erinnern, 30 hak, hik ; engl, hiccough, hickap etc. u.
sich freuen etc.) mit h'igea u. nhd. hei chen hikken, mnld. hicken, hiclraen [sÎDga)
u. hauchen ergiebt. Da nun aber einer- etc.) gebrauchen. Daher: hikken -bik]
seits k eichen, keuchen, kau chen (cf, söndag (der zweite Ostertag, wo die E
kflchen) u. andererseits auch mnd. gichen ben mit den Eiern bikken od Einer
(cf. mnd. gischen u. hischen etc. bei S c h. 35 das Ei eines Andern pickt u. schlägt ,
u. L. u. daselbst unter hieben etc. , sowie es kaput zu schlagen); — H is up 't hä
bei mir unter gigel) nicht von higen, bz. (es ist aufs Schlagen, od. Stossen etc.,
highen, hieben zu trennen sind, ferner auch so, od. soweit, dass der Schlag od ßüosi
Fick die Wörter Hohn u. höhnen (cf. erfolgt), welche Redensart dann aber wt
hon) mit lat. cachinnus etc. u. griech. kag- 40 in der Bedtg.: es ist unmittelbar bevm
chas (Lacher) etc., bz. skr. kakk, kakh, hend etc., od. in der von: es ist gleich
kakkhati (lachen) zu einer y kak (lachen) der Geduld zu Ende, od. soweit, dass
stellt u. diese auch wieder unserm gicheln gleich dreinschlage etc., gebraucht wird,
u. nhd. kichern etc., sowie zweifelsohne z. B. 't is up 't hikken, dat he kamd,
auch dem mnd. higen, beigen (höhnen, zum 45 dat 't sleid, — dat de dönner sflk hd
Besten haben, auslachen etc.) zu Grunde lett etc. ; — 't was up H hikken, dat ik 1
liegt, ferner dazu auch wieder unser schak- bi de ôren krég, od. hum ên up de kop
kern (laut lachen) u. nhd. schäkern be- fen harr' etc. ; — ik beb' di je aegd, da
grifflich u. lautlich sehr nahe stimmen , so up 't hikken was an dat du nu prfl^ kré
glaube ich, dass man allen diesen Wörtern 50 wen du 't wer dêst etc. — Nd. (I)ähni
eine idg. Schaüwurzel skak (gekürzt aus Br.Wb. etc)\i\)s)ißti\ mnd. \AcVea (wUti
skaka, als eine Reduplication von ska, s. Schnabel hacken, auf Jemanden loûéad
unter hêten) zu Chrunde legen muss, aus der ihn sclwrf tadeln etc.) ; nid. hikken ; «u
sich beim Vergleich der von Fick unter 1 hicken, hicksen (singultire etc.), s. oben. .
u. 2 skak (I, 230 seq.) aufgeführten For- 55 y ist übrigens dieselbe wie von hakken
men auch die obigen Wörter sowohl for- auch wohl identisch (nämlich kak od. sl
meU als begrifflich ableiten lassen. etc.) mit der von kikken, kinken etc.
hik. Ablautform von 1 hak u. synonym hild, s. 2 bilde.
mit bik, pik, tik, kik etc. 1. hilde, s. hille.
hik-hak, Zänker, streitsüchtiger Mensch 60 2. hilde, hiile, hild, WXj froh, freu
HILDE HILLE 83 HILGENHOLT
, voller Freude etc.; unruhig, geschäf- ein Äc{i. od. Ädv. hildi, wenn auch nicht
lig etc. ; — he was d'r so hiJde (froh, in der Bedtg. : froh, heiter etc. (die ich lie-
Freude etc., hz. so gestimmt, dctss er her wie in l heller direct von hellan ahlei-
lessen freute, darüber jubelte u. viel ten möchte), so doch in der von : beschwer^
u. Aufhebens davon machte) mit, od. 5 lieh etc. od. laut, lärmend, unruhig, geschäf-
z. B. mit der, od. über die Geburt eines tig, eilig etc. auch vom Subst. hild (Kampf,
s) dat he hêl nêt wuss', wo hôg hê wol Streit etc.) entstand, indem ja hieraus auch
eide springen schall'; — he is gans die Bedtgn.: mit Kampf, Anstrengung u.
nit siQ hrûd ; — dat is so 'n hill' wark MüTie verbunden , beschwerlich , mühsam
br hciden, dat sê gewis nog insen man 10 etc. sowohl, als auch die von: streitend, l&r-
^ worden ; — he hed 't so hill, dat he mend, laut , geschäftig etc, leicht hervor-
nêt wagten kan, dat man mit hum gehen konnten,
; — dat is fan dage 'n hillen (unruhi- hile, hil, Ferse (cak) etc. = 2 hakke u.
geschäftiger, od. Jietsser, anstrengender, hide ; he sitt hum up de hilen as de dflfel ;
wller, beschwerlicher) dag west; — dat 15 — np de hilen lopen (auf den Hacken, od.
hill (beschwerliches , anstrengendes, Absätzen gehen). — Afries. heia, heila ; nfries,
Arbeit etc. erforderndes, bz. nöthiges, (Outzen) hâjel, héjel (hägel, heile, häile);
i) wark, wat he dar under de handen wang. (Ehrentraut, I, 371) hü; ags,
— Auch als Subst.: bê mâkd dV so 'n hêl; engl, heel; nid. hiel; mnld. hiele; an.
u
mit
Q kan, dat he anders wat deid. — ein Contract. von hagal, haegal, bz. einem
8., dithm. hilde, hill; nd. (Br. Wb., vom Thema hag, hah weitergebildeten ha-
ner t etc.) hild; mnd. hilde, hWle wird 25 gila, hahila sein, wie denn Fick (III, 59)
liesslich mit: geschäftig, eilig, bz. eif- es auch unter hanha, hanhila zu hag (cin-
asch, geschäftig etc. übersetzt. Wenn gere) stellt. Da indessen ein Contract. aus
indessen zu den obigen u, im Br. Wb, hagila, hahila, bz. hanhila durchaus nicht
vorkommenden Redensarten auch noch erwiesen ist, so könnte dieses Wort bei dem
ne von Seh. u. L. angezogene Be- 30 dafür angenommenen Grdvocal „a^ auch mit
llen vergleicht (z. B. also de strit appe lai. calx zur y kal (schlagen, stossen,
lildesten was etc.; — de vor sick hefft stampfen etc., s. unter 2 hakke) gehören,
yldes, den süth me hastygen yagen etc.), wie auch U, Leo (pag, 43, Zeile 11) es mü
ieint doch sicherlich diesem Worte eine lit. kulnis (Ferse) u. calx zusammenstellt,
e Bedtg. zu Ghrunde zu liegen, woraus 85 hîlen, auf den Fersen od, Hacken (hi-
lie von geschäftig etc. ergab , od. dass len, als Hintertheil des Fusses) gehen, rück-
cherweise sich zwei urspr, verschiedene über gehen; — he hild (er geht auf den Fer-
er mit einander gemischt haben, die sen od. Absätzen u. nicht auf dem ganzen
ens beide auf dasselbe Stammvbm. zu- Fuss, bz. auf dem Vordertheil desselben);
ehen. Ist es nun aber richtig (cf. H. 40 daher auch: nach hinten über hängen u,
244) dass as., ags. hild ; an. hildr ; liegen, z. B. von Schiffen, die mit dem Hin-
hiltja (Kampf, Streit etc., cf. dieser- tertheil tiefer liegen, als mit dem Vorder-
thd., as. winnan, toben, lärmen, schreien, theü; — dat schip hild, od. hild agter afer. —
t; kämpfen, streiten, sich abmühen u. Nid. hielen etc., cf. Bobrik, naut. Wb,
eiten, sich anstrengen etc.) zu hellan 45 unter Hiel, hielen,
i, hallen, klingen, rauschen, bz. ein Ge- hilg, heilig; s. hillig.
h machen, unruhig sein; sich rasch hilge, Heilige. Sprichw.: Allerhilgen!
en, eilen, bz. sich mühen u. anstren- stigt de winter up de wilgen. — cf. rum-
tc.) u. mit diesem zur y hal, bz. kal melhilgen.
-e etc., cf. halen, 1 hei u. 1 heller u. 50 hilge-dag, hilgdag, heiliger Tagj kirchli-
t der sonstigen Bedtgn. auch galm etc. eher Feiertag; winachten (od, karstid), ostern
^ ghar) gehört (Fick stellt es freilich un pinkstern, dat süat de hoge hilgdagen.
alda, geneigt etc. zu einer y hal, bre- 1. hilgen, Plur. von hilge. — Afries,
schlagen etc., ob indessen mit Recht ?), heliga, s. bei v. Richthof en.
\sen sich davon sowohl die Bedtgn.: 55 2. hilgen, s. hilken.
jubelnd, fröhlich, heiter, froh, voller Hilgen-hûr, eine Ortschaft in der Nahe
ie etc, als auch die von: laut, lär- von Hage u. Berum, s. unter Baltrum.
, unruhig, geschäftig etc., bz. eilig etc. hilgen-^od, Heiligen-, od, Kirchen-Crut,
ilde ohne Weiteres ableiten, wahrend hilgen-holt , Gehölz was zum UtUerhalt
indererseits auch annehmen kann, dass 60 der kirchlichen Gebäude dient,
6*
HDiA 86 HINDEBEN
^Diez, II, 26): span. dsa u. afram, helt, hiHp-haHperê, Stümperei, Pfuiehertiú
iieux (ScJiicertgriffj , cnheldir (mit einem hz. stümperhaftes, ff ebreehiidkeê, wuingdktf
^chwertgriff versehen). Nach Fi ck (III, Gethue od.Werketc, aisSeseichnuHffVfm.
72) mit hals u. 2 hellen etc., sowie afries., lem, was schlecht u, stümperhaft ffehtu.i
iff. halt (lahm) zur selben y hal, b^. kal. 5 — 't is all' êmer himph&mperé. — Nd. hio
Hima, od. Hîmâ; whl. Name. Dimin. hamperije.
Himke. cf. den Stamm Ilaim , bz. unter hinder, Be- od. Verhinderung, AbhaU»
iiesem das Fem. Heima (urspr. [nach hiwä, Hinderniss, BdasUffunff, Last , Besdtwa
3. unter hilk] wohl Heimä) bei Forste- e^c. ; — wen du gen hinder hest, den kâa i
iiann wonach dieser Name wohl urspr. 10 middag wat her; — dat kan gen hinder
im Gegensatz zu Haimo (als Haus-Herr, od. di väsen, um dat to dôo ; — ik faebb' f
Mann, dem das Heim gehört etc., bz. Sohn hinder fan 't äten, bz, fan mm mage <
li. Kind des Heims) die Bedtg.: Heim-Frau, fan dat spektakel etc. ; — ik hebb' so 'nk
xf. Frau u. Weib, weibliche Person (Toch- der an 't oge; — ik ffll nargends gen k
\er) des Heimes u. Hauses etc. gehabt ha- 15 der of last. — 6/>ricAtü.: kinder makenkJAd
ben kann. ^ d. h. a) Kinder machen u. verursachen!
hlm-borstig, asthmatisch, an Athetnnoth hinderung u. ÄbhaUunff, be. madien, di
\i. Engbrüstigkeit leidend etc.; cf. himen u. man zurück- u. abgehauen wird, s, B. n
borstig, bz. ämborstig. Ausgehen od, von Lustbarkeiten ete, —
himen, pfeifend od. mit krankhaftem Ge- 20 b) sie machen Last u. Beschwerde etc. di
rausch athmen wie beim Asthma, od. wie — föl' kinder, föl hinder. — iVÄ, sw
engbrüstige, schwindsüchtige, an Athemnoth nid., mnld., afries. hinder (impedinwotn
leidende Leute thun , ächzen , keuchen etc. ; obstaculum, remora, damnum) ; ish hindni
tiô hîmd so, as of he hcl gen lücht krigen nono., schwed., dän. hinder {dasselbe). *
kan ; — de borst himd hum so, dat he ^t 25 ist entweder aus dem Präpos. : ahd, hinta
nrol nich lank mër makcn schal. — Nid. hindar, hintir, hindir, hinter, hinder; mk
bgmen; mnld. himmen, himen (suspirare, hinter, hinder; goth hindar; ags. bind
ünhelare) ; nd., mnd. himen, keuchend, pfei- (hinter), od. aus dem daraus camparatwi»
fend, laut athmen. Onomatopöisch wie higen. iceiter gebildeten Adj. : ahd. bintaro, hüitn
Himke, s, Hima. SO hindero ; mhd. hinder (hintere ; Subst, : «Ü
himmel, s. 1 hemmel. hinder = Hintere, podex, cf. nhd. Aft
himp-hamp, Gebrechlicher, Stümper, Hin- unter 2 achter) ; afries. hindern etc. subäa
kender, Humplcr; gebrechliches, stümper- tivirt, wie das Subst. heil aus helJ (cf.hi
haftes Etwas; — 'u himphamp fan 'n kerel, Das ahd. hintar etc. (wovon auch bind<
od. fan 'n ding. — Nd. (Schütze, Br. 35 i<. wonach die erste Annahme wohl die koÜ
Wh. etc.) himphamp (derartiges^ was gc- scheinlichste ist) betr., so ist dieses mit nl
brecMich, unvollkommen, stämperliaft ii. un- hinten = ahd. hintana; mhd. hindei
zweckmässig ist, od. gemacht ist). binden; goth. hindana (hinten, jenseits ; \
himp-hampen, hinken, humpeln, stossend bi hindan (a tergo, post) ; ags. bindan r
11. stockend gehen, gebrechlich , stümperhaft 40 dem Adv. hiua etc. (cf. hen) weitergdM
}A. schlecht gehen etc., von Menschen, Thieren, tote achter von apa u. da nun hen =s iü
Wagen, Geschäften etc. ; — hu himphampd hin auch die Bedtg.: weg, fort, getresk
i'r hen; — dat himphampd d'r so wat hen. von, bz. die von: vergangen, od. surik
— Mit hampeln u. engl, liimp, himple (hin- liegend etc. hat, so erklärt sich leicht, w
ken, lahm gehen); schott. hamp (to stutter), 45 halb durch hindar, hintar u. hintana e
iowie auch wohl goth. hamfs (s. unter hampc das zurückliegende, bz. da^etiige, was h
îtc.) wohl von einer u, derselben y, obschon u. vergangen ist, bezeichnet wird.
)nan auch annehmen kann, dass die germ. y hinderen , hindern, ab- od. surückhdUt
liimp, bz. idg. kamp (^;s. n/<^er hampcl) ur^r^r. aufJialten, hemmen, Last, Seschfoen
blos die Bedtg.: se movere, vacillare etc.) Äa<(e, 50 Schmerz, Aerger etc. machen etc.; — de c
wie ja hiwp-\i&mi)en (als Reduj)l.von yhimp) hindcrd dat water, dat 't nct afer 't la
eigentlich blos ein Bewegen hin u. her, bz. von löpd ; — dat blök hinderde hum in 't lopc
einer Seite zur andern bezeichnet, woraus — de magc hinderd mi al lank, sodat
sich denn weiier die von : unsicher, schwan- hast bei gen äten mër mag ; — de kûM
kend, schlecht u. gebrechlich gehen, bz. die 55 hol un hinderd mi bi 't äten; — dat é
von: hinken, lahmen, humpeln etc. weiter ôg hinderd mi so, dat ik mit 't ander
fortgebildet hat. Hält man diese Bedtg. hast nét sên kan ; — dat hinderd (verdriei
fest, so dürfte auch an. od. isl. hampa (ma- ärgert, schmerzt etc.) mi so , dat de jun
aibus volvere, terere) wohl ebensogut als un- net ordendlik lürd un fördtkamd, dat ik (
$er hampeln damit connex sein. 60 's nagts mitunder hast bei nêt fan 8lap
HINDERE 87 HINGST
— Äfries. hinderja; aga, hindarjan; wan sich nun aber die Farm an, so muss
bintarjan), hintiren, hintran, hinderen; man beim Vergleich von ahd, fiirist (Fürst)
lindern; nid., nd. hinderen, hindern. von fori, für (vor, varan etc.) untoillkürlich
d, hintar etc. (hinter, zurück etc., cf. denken, dass auch hcngist, he. dessen Thetna
) u. toorü. soviel als hinter od. zu- 5 hangista, hagista ein superl. Subst. ist, was
machen, bz. machen od. bewirken, von einem Stammvbm. haga od. hagi, hag,
^Jtwas hinter bleibt. heg (nasal, hang, heng) weitergebildet wuré^.
lerk, 8. Hinrich. Vergleicht man nun aber , dass das Pferd
lerlîk, hinderlich, hemmend, störend, einerseits vor aüen andern Hausthieren sehr
lerlich, lästig, ärgerlich etc. 10 klug, geschickt u. ansteUig etc., andererseits
;8t, Hengst, ml. ungeschnittenes Pferd. aber atuih für die Menschen (namentlich in
w.: frôg hingst, frôg rûn! frôg hau, alter Zeit noch mehr als jetzt) sehr passend,
apdn ! — Afries. hängst, hengst, hingst, od. passlich, nützlich, dienlich, brauchbar
hinxt; wfries. hjnst; wang. hingst; etc. ist u. Jedem behagt, od. angenehm u.
mgst, hingst; n/rt^s. hingst ; nd. hingst; 15 reclU ist u. ferner auäi ein sehr gefügiges,
lingest, hinxt, hengest; nid, hengst; zahmes, sanftes u. mildes Wesen hat, bz.
engest; an. hestr; norw., dän. hest; vorzugsweise ein Thier ist, woran man sein
l. hast ; ahd. hengist, heingist, hengest ; Behagen, seine Freude etc. hat, od. was Be-
lengest, hengst; afränk. chengisto. Es Jiagen u. Annehmlichkeit etc. schafft, so
irspr. die allgemeine Bedtg. Pferd 20 setze ich für hangista od. hagista ein Ety-
it u. Stute, sowie auch Wallach) u. mon haga, hagi od. hag an, was mit an.
rA erst spät zu dem heutigen Begriff hagr, hög (geschickt, klug, dexter, sollers,
srt, wie auch noch Cad. Müller Krúûciosas etc.), hagr (das, was Einem passt,
Wort mit Pferd übersetzt. Daneben bz. der Vortheil, Nutzen, Gewinn etc.), haga
sich nun noch auf Wangerooge 25 (accommodare, ordinäre), hôgr (mitis, placi-
'ort (Ehrentraut, 11,1) hinkel in dus, üacilis); ags. hagjan (passend u. ge-
dtg. Pferd, was indessen unverwandt schickt sein, conveniren etc.), hög (geschickt,
\, falls es nicht etwa aus einem Di- klug etc.); ahd. hagan (angenehm, od. be--
inxtele, hinkstle entstand, was wenig- haglich u. passend sein, recht sein, behagen)
bensogut möglich ist, als die Contract, 30 etc., bz. unserm hagen (angenehm sein, Ver-
rd. hest, hast aus hengist, wovon es gnügen machen, freuen, behagen etc.) etc,
mgens noch sehr zweifelhaft scheint, zur y hag (passen, genehm u. recht sein,
i über?uiupt mit hengist verwandt ist, behagen etc.) gehört u. demnach eine ahn'
man bei an. hestr, schwed. hast ja liehe Bedtg. wie an. hagr, bz. eine zu hag
bensogut an einen Zusammenhang mit 35 u. hagan stimmende Bedt^. gehabt haben
i8tr> ags. haest, mnd, haste, heste, muss u. zweifellos als Adj. od. Adv, auch
etc., ahd. heist (rasch , eilig , heftig den andern germ. Sprachen eigen war. Als
enken kann, was sowohl formell als Superl. dieses hagi, od. eines mit an. hagr
Mch für hestr als Pferd in der Bedtg. identischen hag (bequem, geschickt, recht,
ner** sehr gut als Etymon (cf. die- 40 pausend, dienlich, nützlich etc , bz. geschickt,
* hors u. auch Max Jahns, Boss klug etc.) würde nun hagista als Subst. sehr
ter, I, 14 seq.) passt, worüber Wei- wohl von den urwüchsigen u. einfachen
nter 2 hast zu vergleichen ist. Was Sprachbildnern zur Benennung des Pferdes
ier weiter das Wort hengist betrifft, gebraucht sein können, da aüe die in hag
U Fick dessen Thema hangista zu 45 liegenden Bedtgn. ganz besonders u. vor-
?. idg. kak (cingerc), indem er es zu zugsweise für dies edle, fromme u. nützliche
I, 59) lit. kinkan, kinkyti (Pferde Lieblingsthier der Menschen zutreffen u.
anschirren) vergleicht u. das Pferd dieses von den einfachen Naturvölkern noch
36 etc.) als das Gegürtete, Ge- viel lebhafter empfunden ward, als von den
rte, od. Angespannte etc. deutet. 50 Gebildeten der Jetztzeit,
bei nun aber das Suffix ista, esta, Zum Schlüsse wegen dieses jedenfalls
, est unerklärt bleibt u. hengist schon sehr alten Wortes noch die Frage,
in ausschliesslich deutsches Wort ist ob das Wort hengist etwa hen-gist u. nicht
e denken auch an einen Zusammen^ heng-ist zu {heilen u. die erste Sylbe han,
fiit slav, kun', lit. kuinas, Pferd, wo- 55 hen, hein (cf. die ahd. Form heingist) viel-
iessen die zweite Hälfte gista auch leicht ein Contract um von hagan, hegan ist,
%dig unerklärt bleibt), so halte ich sowie ob die Endung gist od. gista sich von
dass es auch nur aus dem Deutschen einer y ji, erweitert jish (cf. zend, ji ==
werden kann u. ihm lediglich ein skr, ji aus gi, gri u. zwar 1) ji, loben; —
^es Etymon zu Grunde liegt. Sieht 60 2) ji, überwältigen, erobern etc. ; — u. 3) ji,
HINGSTEN 88
: • j:1 :h
verlangen, lieben, brünstig sein etc., — so- Hendrik, (re^dUn. Hendriks. 2}i€ erste Si
wie 1 u. 2 jish u. jisti etc. bei Justi) hin, hen, hein kann sowohl aus }apä
ableiten lässt. Bezüglich lian, hen, hein aus aus heim (cf. hein) entstanden sein. Fe
hagan, hegan würde dann zu erwägen sein, die Stämme hagan u. haim bei Fön
ch dies mit hag u. hagan (einfriedigen, he- b mann u. dasewst auch Haganrih unter
gen etc.) zur f hag, bz. kak (cingere etc., — Ein eisenfester, kräftiger, kemgesun
s. oben), od. zur y hag von behagen u. Mensch wird hier „^nisâemïUniieTk* geHm
an. hagr (s. oben), od. gar mit lat. cachtn- hipke, Hypochondrie^ Melancholie, G
nari etc. zur y kak (lachen, wiehern , hin- Imkrankheit etc. ; — he hed 't hipke. Z\
nire etc.) zusammen häm/i. 10 fellos aus Hypochondrie verstümMeU.
hingsten, beschälen od. decken lassen. — hipsel ; t. q. hibbel.
Satl. (Ehrentraut, IT, 207) hingstje hir, ÄiVr, an dieser ^Stelle; hidker t
(Itrünstig sein, spiden etc., von der Stute). 't is hir; — kumm' hir. — Afries.,i
hingst -htfdlin^ (obs., Cad. Müller) hir; wfries. hier; goth., an., ags. her;
Bittmeister. Wörtl. „l^erde- Häuptling", cf 15 liCr, Inr; ahd. hiar, hier, hia.hie; mhd.ï
hin^t u. das engl, capitain of horse. Mit har u. hen derselben A^ostammung.
hiDgHt-rnne, ein als Hengst verschnitte- bis, Pferd; meist Dimin, hfske (Pft
nes Pferd. chen); — 'n lütjet hiake ; — daher: hu-ftl
hingst-wêd, das Laub schierlingsartiger hÛa-fäl (Pferd. Fohlen, ^Füllen); M
lenzen, welches zum sog. brAdpad (in 20 (Ehrentraut, II, 1) hUsfulie (F&l
Aurich) gebraucht wird. Vergl. bei M. Jahns (Boss u. BeäeTf
hink, lahm, krüppel, hinkend: dat përd 14 seq.) unter hess auch bayr. heia, be
is hink; 't hed gewis 'n spikcr in de f6t. lein etc. u. wfal. hysz in der Bedtg.: I
hinkea, hinken, lahmen, gebrnhlich gehen len, der allerdings vieles nicht Zumtm
(auch fig.), auf einem Fusse sich hupfend 25 gehörige unter hess anfuhrt, indessen d
u. springend fortbctoegcn etc. — Nd., nid., auch der AnsiclU ist, dass diese W«
mnd. hinken (dasselbe, mnd. auch: sich zu- mit hess u. an, hcstr (s, unter hingst) v
rückziehen etc.); mnld. hincken (claudicare, mit Mit od. hmi zusammengehören, bi.i
nutare, vacillare gressu, titubare); wfries. selben Stammvbm. angehören u. wohl
hinckjen ; ahd. hinchan , hinkan , hinchen ; 30 die Bedtg. : gehen, laufen^ rennen, eilen
mhd. hinken; cf. skr. khaiy, od. khaii^, zurückgehen können, worüber Weiiera
khaé (hinken). Da ein Hinkender von einer ter 2 liûst u. hisel zu vergleichen ist.
Seite in die andere fällt , bz. sich hin und Sieht man sich übrigens skr, hésin (w
her bewegt u. schwankt de, so ist die y an, bz. dass dies mit hôsft (hinnitoa), h
khahj od. khanft von khaé (agitare, com- 35 hisc, wiehert (cf auch Pott, II, it
movere, bz. freq. bewegen, schütteln, durch- Abth., 398 seq) von der y hes (bim
einander rühren u. mischen etc. , cf bei od. überhaupt einen Schau verursachen,
Benfeg khaj = to churn, bez. to move to ein Geräusch machen, einen unartikulii
and fro) nicJU verschieden. Nach griech. Ton hören lassen etc, u. so auch: 6fä
skâzo (hinken) u. an. skakkr (schief od. 40 schreien od. toben etc., cf, hesa-krata [mi
hinkend), skaka (schwingen, bz. hin und tig brüllend etc.] bei (xrassmann) abstas
her betcegen u. schlagen) etc. ist dafür loobei detin allerdings eine Lauiverschieb
wahrscheinl. eine idg. y skag anzusetzen, nicht Statt gefunden hätte, od. das dtr,
die auch wohl unscrm schaken , schakeln, seihst für khes od. kes (cf. hpd für M
Bchok, schukeln etc. (s. d.) zu Grunde liegt, 45 khrd) stehen müsste, so kann auch hu
weil aus: hin u. her bewegen, schwingen etc. mit connex sein^
auch die Bedtgii.: schlagen, stossen etc., bez. 1. hisel od. hhe\^ Binne, ^Bille, Binm
verrücken, von der Stelle betcegen, ent-
führen etc. etc. hervorgellen,
hinke-pink, hinklepink, binkepank, ein 60
Hinkender, od. auch ein Wankender, ein nen u. rennen zu der y ar (sichbé
dem Concurs u. Fall Naher etc. — Nid. gen vor, gehen, laufen, sich erhoben, i
hinkcpink; mnld. hinckepinck, hinckcpoot ben etc.), so gehört auch dieses Wort %
(claudus, loripes); hinckepincken (claiidicare, mit bis u. hast (s. unter 2 hast) irif e»
unico pede saltare). 55 u. demselben Stammvbm. hisan (se mor
Hinrîch, Uinrîk, Hindrîch, Hinrikos, Hin- irc, currere).
nks , Hindrikns , Hinnerk , Hinderk /ml. 2. hisel od. bîsel (Borkum) Betf, m
Name^, Heinrich. Geschln, Ilinrichs, od. eigentlich der gefrorene NiederselSai
Hindnchs, Ilinnerks, IlinderkB, Hinnors, Begen, der sich an den Zweigen der Bäi
HOners, Ilinnersscn, Hünerssen. — Nid. 00 (de hörnen bint [od. sunt] füll hisel) )
HISELN
89
HOD
u. mit einer Eisrinde umgiebt. Vergl
2 giseln das mnld. (Kil.) hljsel,
1. hysele (gelicidiam, pluvia glaciata vel
ilis) u. weiter das mnd. (Sch. w. L.)
m (eisi'egnen^ glatteisen, pruinare), wo-
es wohl mit mnd. giessel identisch sein
te. Da indessen afries, hacht = acht,
! unser heite woM = eite, ette, &te ist
)erhaupt ein „h** oft vor vocalischen
ut tritt, 80 kann auch Kil. Recht ha-
wenn er hijsel als für ijsel stellend
mmt u. demnach mit ijselen, hijselen
re minutam glaciem, sive pruinam gla-
n), nebst ijsel (stiria glacialis), ijsen
iare, gelare) zu ijs (Eis, cf. is) stellt.
leln (Borkum), glatteisen, Eisregnen
= giseln; s. unter 2 hisel.
;el-rille, s. 1 hisel.
len od. nîseii , hissen , ziehen , reissen,
'e Höhe ziehen, winden od. heben etc.;
i pêrde hisen gôd an ; — hise datt au wat
er an; — he hisde dat np de wagen
►ön (Boden); — his' hum up; — körn
eils (Segel) etc. uphisen. — Nd. hie-
hissen ; nid. hijschen, früher hijsen od.
n; an., bz. isl. hisa (funibus attoUere);
., schwed. hissa; e^dtn. heise; engl, hoise
loist; Schott, heis, heys heeze (to lift
Davon: ital. issare ; span., port. izar;
r hisser Jin die Höhe ziehen). Wohl
l hast, hîs, hisel etc. zu einer germ. y
iie aus der allgemeinen Bedtg.: bewe-
(cf. rennen etc. u. rîsen von y ar, x'i) auch
H)n: ziehen od. heben etc. entwickelte.
i-fâl, hîske, 8. hîs.
ike, wbl. Name. Wohl Dimin. vom
hiwâ fGattin, Frau od. Magd), da
nach hiwo (s. unter hilk) zu urtheilen,
die letztere Bedtg. gehöht haben muss
berhaupt nur eine Person, die zum
\e gehörte^ bezeichnete.
isen, hitsen, hetzen, in Hitze od. Zorn
ifer bringen, reizen^ aufstacheln etc.;
issd (od. hitsd) hum up; — he hissde
;egpn 'u ander an ; — subst. ; kanst du
lissen nêt laten un must du nog mcr
.den stichten ? — Nd. hissen ; mnd. his-
hitsen, hessen; nid. hitsen; mnld. his-
I, hitschen, hetsen etc., alles von ahd.
WL, hezzan) hezzen; mhd. hetzen u. dies
ihd. haz, cf. hat.
itorje, Historie, Geschichte, GeschicJUs-
; — dat, od. he is de dûpte fan de
'je; — ik bin in d' histôrje kamen,
in die Schulklasse, worin das biblische
>rienbuch gelesen wird.
86, hits, Hitze. Es wird namentlich
in der Bedtg. : feuriger od. röthlicher
Mag^ Entzündung, sowie in der von:
, Eifer etc. gebraucht.
1. hitsen, s. hissen.
2. hitsen, heizen; — inhitsen, einheizen.
— Ähd. (heizjan) heizen, heiss machen.
hitsig, hitzig, rosig, entzündet; zornig,
5 eifrig etc.
hitte, s. hette.
1. ho od. ho, Ruf um Halt zu machen n.
sich vorzusehen, bz. Halt zu gebieten ; — ho !
fair nêt; — ho! pêrd, wilt d* stftn; — ho!
10 mantjc, so geid dat nêt; — ik segg' dt fan
ho! — Nid. ho (dasselbe). Davon, bz. von
franz. ho auch nid. oho, nhd. oho, sowie
das mit la zusammengesetzte holâ u. nM,
holla. Vergl. auch he u. heia, sowie Wei-
15 teres unter eala.
2. ho od. ho M. auch wo od. wo (Frage-
wort), wie, aufweiche Weise etc. ; — ho is dat
gelegen, od mit dî ? — ho grôt is dat land ;
— ho so? wat wilt du dar mit seggen? —
20 ho denn, a) wie dann; — b) wie Sinn? od.
wie? — Nid. hoe; afries. hü, ho; wfries.
ho; nfries. ho; as. hwô; ags. hvû, hû; ahd.
hwêo, wêo, wôa, wio, wia, wieo, wie u.
wuo; mhd. wie; amd. hwê; md. wê; goth.
26 hvaiva, was (cf. Ernst Schulze) aus hve
u. aiva zusammengesetzt ist,
hohbe, ein kopf-^ höcker-, od. hügelartig
aus dem Wasser hervorragendes od. auf
demselben schwimmendes Stück lockerer, moo-
30 riger mit Sumpfgras be- u. durchwachsener
Erde. — Dasselbe wie höfel u. hubbel.
hoch-, hogtid, Hochzeit od. VermäMungs-
fest etc. Sprichw.: na hogtid gân an fad-
der stân un kindelbêr gefen, hed mennig bûr
35 fan d' plâts of drefen. — Afries. hachtid,
hacchtid; satl. hagtid; wfries. heagtid; nid,
hoogtijd; mnld. hoghe-, hooghtyd; as. ho-
getid; ags^ heahtid; ahd. hôhgezît, hôchge-
zît, hôchzit. Es heisst wörtlich : hohe, er-
40 habene Zeit u. wurden unter Hochzeit
früher überall u. auch hier (cf. v. Rieht-
hofen, afries. Wb., sowie Kern u.
Willms, pag. 106, sub Nr. 1200: Gode
yfft di ohn frohlyke Paaskhochtvde) aUe
45 hohen weltlichen u. kirchlichen Feste ver-
standen, wie denn auch noch jetzt in Hol-
land dies Wort nur in diesem Sinn ge-
bräuchlich ist u. für Hochzeit im moder-
nen Sinn das Wort bruiloft (cf. brflloft) ge-
50 braucht wird. Das von Ki l. neben hoogh-
tyd angeführte u. voti ihm fälschlich (cf.
auch Sibg.) damit identificirte heughtyd
ist mit unserm hdgetid identisch u. dort
Weiteres zu vergleichen.
55 hod, Hut, Kopfbedeckung, od. das, womit
man den Kopf bedeckt, schützt u. schirmt;
— dar mut man de hôd för ofsetten, z. B. vor
einem Mann, den man hochschätzt, od. auch
vor Altern^ was Einem Respekt einflösst u.
60 was Ehrbezeig ung verdient, wie denn auch
HO-DANIG 90 HOEDEOI
ein früherer hies. Amtmann (jetzt Amts- ködielke, h94dsel, li^ddje, liiKie, fa)
hauptmann) von unserm Düngerhaufen zh förmiger SchutZ'Deckel euêf Pfeifen, A
sagen pflegte, dass man davor, seiner bc' nadeln etc.; leinener od, lederner üde
sonderen Güte wegen , den Hut ziehen zum Schutz für wunde ITinper, Zu Ú
müsse. — Afries., nfries., satl., nd., ags., 6 bz. hôd, rf. hô^je.
engl, hôd; tUd. lioed; ahd. huot, bot, liuat; h9de, Hut, Obhut, Schutz, Gewak
mhd. huot (Hut, Mutzen Kopfbedeckung un- etc. ; — was ap din hödc ; — du mast i
ter dem Helm, Helm, Deckel, üeberdeckung dia höde némeo; — dat steid ooder
eines Zeltes). Mit hödc, hüde zu höden, bz. höde. — Afries. höde, hûde u. hodene,
desselben Ursprungs. Neben hôd kömmt 10 denc; nid. hoede; nd., mnd, hode, k
auch nodh ein afries. hat ; ags. hat od. ahd. huota ; mhd. huote. Mit hflde zu
haet; engl, hat; nfries. hat, hatt; an. hattr, folgenden:
höttr, hetta; norw., schwcd. hatt; dän. hat hddea (höde, hÔdst cxl. hödtt, hddt
in der Bedtg. Hut (pilcus) vor, womit viel- hödt etc.; — hödde, höddst, höddt etc.
leicht auch mhd. haeze, hâz; bagr. häsz, 15 bin od. heb' hödt; — hödend), hüten, i
haz (Bock, Kleid, Kleidung) als Bedecken- ren, behüten, bewahren, schättien, heaufi
des u. Schützendes identisch ist, da haeze tigen, in Acht od, Obticht nehmen u. k
leicht aus hezze od. haze , bz. dem für hat etc. ; — höd' di, dat du dat nét wër dêât
anzusetzenden Thema hata entstehen konnte schapen höden ; — he mut 't hüs böda
1«. auch das von hat weitergebildet e ags. hä- 20 das Haus hüten u. beweJiren od, 6aPA
ten die Bedtg. : Anzug, Kleidtmg etc. hat etc. ; — b) zu Hause eügen u, bleiben, i
u. das Vbm. hättjan (cum cute dctrahere) wegen Krankheit). — Nd, höden; Md
von hat weitergebildet ist. Da nun aber den, huden; nid. hoeden; nuM, hoo
höd seiner Form nach (cf. flöd am Schlüsse, hueden ; afries. höda, hüda, bs, hôdia, hb
sowie göd, fögen etc. etc.) ein Substantiv. 26 wfries. hoedjen ; as. huodljaii , hôdjani 1
Präter. von einem Stammvbm. hadan od. dan ; ags. hêdan ; ahd, huotan, huoten, 1
hadhan ist, bz. auf eine y had, hadh od. ten, hueten; mhd. huoten, hQetvtn; Md.
hath zurückgeht u. auch hat bei dem steten ten. Es ist zweifellos mit höd (tneg i
Wechsel von auslautendem „d*^, „t^, „th**, dies nun als Bedeckendes od. Seh
„dh** leic?U aus hath od. hadh, had entste- 80 zendes, bz. als Decke od, Seh%
hen konnte, so dürfte diese germ. y had Schirm etc. nehmen) eines Ürspn
vielleicht mit der y skad von schadde (Schat- weil die Bedtgn. : tegere, cavere, tneri,
ten) identisch , bz. mü diesetn aus der für stodire etc. gegenseitig (ef, hûd etc «.
}io viele Wörter (cf. hûd, hûs etc., sowie hjrdan, bergen, schützen, bewahren ete
Behau, schö, schude, schür etc.) anzusetzenden 35 h5^d, Bhede od. Hafen etc. von y sko,
y ska, sku (decken, bedecken, bergen, ver- von auch schau, schauen, schö, Bchul, M
hüllen, schützen, schirmen etc.) erweitert schüre, scbude etc. u. ahd, scawo [St
sein, obschon es auch möglich ist, dass aus ten] etc., soioie die y rar, von waren
ska sowohl skad als skat (cf. z. B, skr. cat stets in einander übergehen, BeMikgliek
aus idg. skat, verhiülen, bedecken, verber- 40 y sei noch bemerkt, dass M, Heyne
gen, verstecken, hüten, bewahren etc. für Grimm, Wb. IV, 1978) Hut, hütet
badau, huod etc. u. skr. chad, bz. idg. skad, skr, chad, bz. skad (cf. schadde) st^t, t
od. bkadh, bedecken etc. für hat) durch ta, refid H. Leo ags. höd (od. wie er seh
da, dha erweitert wurden, cf. Weiteres un- ^kod^) mit hodma (Wolke, cf. wulke u. w
ier höden. 45 Wolle), sowie hyd (Haut) nebst h^dai
Zu höd sei noch bemerkt, dass die alten hêdan, sowie heodo (umbracolum) etc.
Friesen einen auf eine Stange gesteckten einem Stammvbm. heodan (tectum este),
Hut auch als Wahrzeichen aufpflanzten u. skr. kad, kaod, kund (tueri, aoryare) i
als Feldzeichen gebrauchten u. der Hut- u. auch goth. hôtbjo (Kammer) u, an,
od. Bannerträger davon hödere genannt 50 dhinn (Pelzrock) etc. damä für connex l
wurde, — sowie ferner, dass höd bei uns, was schwerlich Alles richtig ist^ da
bz. hoed im nid. auch ein Steinkohlen- Mass (Haut) zu einer germ. y hud, — höd
ist, welches 9 hies. Tonnen von plm, 300 gegen nach meiner Meinung (cf, höd)
Pfund enthalt, wobei ich indessen zugleich einem Stammvbm. hadan od, hathan, bs,
auf mnd. (Seh. u. L.) bot, bunt u. bude, 55 einer germ. y had, idg. skad od, vieüi
bz. hoede (s. daselbst unter hût sub 4) ver- skath, od. skat = skr. cat (die Ûbri§
weise. ^ von Grassmann mit : sich verstecken, .
ho-danîg, wie beschaffen, wie gestaltet, hinwegthun etc. übersetzt wird, wîûtr
wie etc.; — hodanig is dat ? — dat is dûs-, F ick sie mit: bergen, verstecken etc, «m
od. 8Û8-, od, sodanig. cf. 2 ho u. dan!g. 60 giebt) gehört, wobei noch erwähnt #01, 1
HOËDEB HUEDER 91 HOF
(III, 61) für ags. headhor (recepta- vieler ThiereschüUendumfasstu.umscMiesst,
I, goth, hêthjo, sowie für ahd. huota — Afries., satî,, ags., nd, hôf; nld, hoef ;
eine germ. y hath (bergen) aufstellt as. hôf, huof; engl, hoof ; an, hôfr; schwed,
ie zu griech. köiulé (Höhlung, Hohles) y bof; dän. hov; oA^., mM. huof. Die Fer-
s (Näpfchen, Schalchen etc., cf. kop, 5 gleichung mit aslav. kopato (ungula) ab-
u. lat. cavus, caveo etc. u. unser kau weisend (weil der lange Vocal nicht
au etc.); lat. castinus, castillus^ bz. stimmt u. dies direct von kop = y kap
it (bergen etc.) vergleicht, während er [fassen etc.] weitergebildet zu sein scheint)^
j umgekehrt afries. hat; an. hattr halie ich dafür, dass es ebenso wie hôf,
s. unter hôd) etc. zu lat. cassis, bz. 10 hob, huob in an. hôf (Mass, Mass -halten,
cad (bedecken, cf. III, 60) vergleicht. Besonnenheit); norw. hov; sdhwed. hof\ ags.
er, hüder, Hüter, Bewahrer, Beauf- hôf (modus, medium, bz. das was sich ge-
ler etc. ; — Eedensart. : *t bûs is 'n hö- ziemt, od. Jemandem geziemt, gebührt u.
erd ; — na 'd hüder kumd 'n rüder. zukommt etc.) ; goth. hob in gahôbaiuB (conti-
je, hdtje, Hütchen. Dimin. von hôd. 16 nentia, Selbstbeherrschung, Enthaltsamkeit,
(de, dat) , Hof, eingefriedigter u. ge- od. das Masshdlten, sich in Schranken hal-
iener Baum, Garten, ländliche Be- ten etc., cf. unter höfen am Schlüsse des
g od. Wohnung, Gehöfte etc.. Alles wie Weitern) ; as. hôfa ; ahd. huoba , huopa,
chdeutschen. Daher: karkhof, appelhof h6ba; mhd. huoba; nM. Hufe (ein ge-
garten), hof um 't hûs, binnenhof, hof 20 wisses Mass Land, bez. ein durch Chröben^
m&n etc.; — he jagd hum fan hûs Hecken, Wälle etc. eingefasstes, umschlösse^
f; — he hed gen hûs of hof; — d'r nes u, abgegrenztes Stück Feld) aus dem
hûs of hof to Ben ; — an de hof fan Präter. huob bez. huof der von der y haf =
iig gân ; — 't hof fan spanje ; — 't idg. kap (greifen, fassen, nehmen, fahen,
ihof etc. ; — Sprichw. : fan 'n grôt hof 25 halten, tragen, heben etc. , d. h. festhaüen
91 of ; — 'n hof um de man, dat kan u. tragen, dass Etwas nicht fällt, od. Einem
kn, man 'n hof um de sünn' d&r schreien eiujos Halt u. Stütze geben, indem man ein
kinder um. — Afries. hof (auch ge- Etwas setzt od, hebt worauf) stammenden
r Hof, bz. Tempel, wovon die 4 hoven Verba: haban, hapan etc. od, hafjan (cf.
irchen in Brôkmcrland, als: Maria- 30 hebben u. hefifen, wobei zu bemerken ist,
[jetzt Marjcnhafe, Meieuhafe, Marjen- dass der Lautverschiebung des lat. od. idg.
= Marienhafe], Utengrahowe [jetzt „p" nach, das Vbm, haban eigentlich hafan
tiafe, Engerhove], Victorishowc [jetzt lauten miisste) hervorging u. dass dem-
orbur] u. Lambertushowe [frühere nach hof (ungula) als urspr, Substantiv,
bertus - Kirche zu Aurich] be- 35 Präter. von haban, hafan (haben, bz. greifen,
sind); nd., nld., as., ags., an., ahd., fassen, halten, tragen, Jieben etc.), bz. von
hof; wfries. hoaf; nfries. hof, höf, h&(i&n (Griff-, od, Fass thun, greifen, halten,
tc. ; schott. hoif, hoff, hove, houff, hufe. heben, herausgreifen u. heben, nehmen, auf-
urspr. Bedtg. is: eingefriedigtes od. nehmen etc., cf. heffen) wohl dasjenige be-
ztes, von einem andern Etwas (Wall, 40 zeichnet, uhis griff , hielt u. fasste, od. trug etc.
Mauer, Hecke etc.) umgebenes u. um- (also : ein Greifendes, Fassendes, Haltendes,
ienes Etwas, woraus sich alle sonsti- Tragendes etc., bz. ein Etwas, was fasst od.
edtgn. (cf. unter gârden, 2 ham etc.) befasst u. in sich befasst od. umscJäiesst etc.
Ibst ergaben. Dass es daher mit griech. u. so auch als Hornschuh des Fusses diesen
(Garten) (u. möglicherweise auch mit 45 schützt etc., od. auch das, was den Fuss
mpus , sofern dies urspr. ein einge- holt, trägt u. stützt etc.), wobei man bei der
ftes Stück Land u. nicht blos das Bedtg.: Klaue, Huf von ungula zunächst
Feld, od. die Ebene etc. bezeichnete) an ein greifendes u. haltendes Etwas denken
y kap angehört, ist woM zweifellos. kann, falls man nicht etwa von der Bedtg. :
scheinlich ist dies nun aber dieselbe y 50 heben, erheben , aufheben etc. ausgehen
fi hebben etc. , da sich aus : greifen, u. so hof als das deuten will, worauf sich
^ fahen, festhalten die Bedtgn. : festen, das Thier erhebt u. auf springt etc.,
; binden, gürten, schliessen etc., bz. welche Deutung für hof auch ja zulässig
ifen, umfassen, umschliessen etc. od. ist. Dass das „f* in hof wegen der Iden-
einfassen etc. von selbst ergeben u. 55 tificirung mit „b* od. „p** tw den sonstigen,
ia nichts anderes bezeichnet, als einen derselben y entstammenden Wörtern keinen
nem Etwas um-, be- od. eingefassten Anstoss geben kann, darüber vergl. auch die
unter 1 ii. 2 bedarf u, l u. 2 bedarfen an-
(Plur. hôfeu), Huf, od. der Hörn- geführten Wörter,
welcher die weichen Theile des Fusses 60 Zum Schluss sei übrigens noch bemerkt,
HO-FARD HOFARDIG 92 HOEFEL
das8 Fick a) unsfr hôf (Huß mit eend. abzuleiten^ wie Fiek (er steUi [III
^fa (Harn, Huf); skr. ^apha (Huf); iat, haboda unter haQa, hôf [hd^en] cuif,
gamba etc. aus einer idg, Grdform kapa bestimmt zu sagen, ob dies, bz, gatk
ableitet, ohne indessen der y zu gedenken Inth dazu gehört u. ob er Haupt ob
u, b) das nhd. Hufe mit lat. campus ff. ^ lî^was deutet, was sich über ein Am
griech. képos (eingehegtes Land etc.) zu erhebt etc.) dies anseheinend ihuL B
einer y kamp (biegen, krümmen) stellt, zu lieh des lat. Caput ti. tigs, heafod de
deren Ablautform kup auch unser 8 hôp gc- wohl anzunehmen, dass dies mü ags.
hört u. wozu auch hôf (if. 2 hôp am fola, hafola, od. hcafela; grietk, kr
Schlüsse) besser stimmt als zu skr. gapha. 10 (Kopf); skr. kapâla (Schede, Scherbe, .
hô-fârd, hôfârdî^, s. h6gfûrd etc. del, craniiim) zur y kap (fassen, gr\
hof-blad, hôfkeb]ad('P/tir. hôfb]aden)lfu/- nehmen, halten, heben, tragen, cf.ht
blatt, bz. Huflattich (Tussila^o petasites off. hocbtcn, heffen etc.) gel^ärt, da die %
et Tuss. Farfara). Bedtg. von caput , bs. kap&la wohl zu
hWd, hofd od. hftft (Plur. hflfdon, hftf- 15 los die von: Gefäss, Behälter eU.
ten), a) Haupt, caput (auch flg. ah Haupt Fassendes etc. (u, so auch Hoid§
od. Oberhaupt, bz. der an der Spitze steht e^c, r/. kop, kopke etc.) Mf. TFie^en hetlbi
u. der Erste u. Oberste ist, od. auch als he&fod i*. haubith etc. vergl, auch 0, <
Oberstes u. Spitze etc.); — förhßfd, — ach- tius (pag. 148) u. H. Leo (pag. 57i
terhôfd ; - familienhafd, — ho is 't hofd 20 Andere.
hir in hûs; — »t hflfd fan de stad, — he hôfd-feil, s. unter hÔfd.
Bteid an 't hofd od. hQfd fan de re^erung ; htfdlinff, Häuptling, — Afries. baff
h^ïd(e\\ (Hauptfehler) etc.; — l>) eine Ufer- havding, haudtng u. havedlinff, hsri
befestigung von Steinen, Holz, od. Reisitj nfries. liöfding od. höväing (FSthrer,
(daher: stênhÔfd, balkenhflfd, rîshflfd), welche 25 führer, Häuptling, Magnat, Besitzer
kopfartig aus dem Wasser hervorragt, bz. Jiurg u. adligen Herrschaft, bs, Benen
halbkreisförmig vorspringt u. in das Was- eines fries. Adligen) ; an, hOfdingi (prii
ser (ähnlich wie eine Buhne od. slcnge, magnas). Die fries. Häuptlinge ginge»
jedoch in der Regel höher u. kürzer) hinein- Theil aus den alten Priestern u, Eiä
ragt, um das Ufer, od. besonders gefähr- 30 od. Asega's (cf âsega), zum Theü aber
dete Stellen zu schützen. — Afries. h&ved (wie der ganze fries. Adel) aus dem Si
Crec«. haved ?) hûvd, hâfd, hâd; tr/nc«. haed, der freien Grundbesitzer, od, tien Bed
haa, hoot ; nfries. haud, liood, hoed ; wang. von alten u. sog. adlig freien Orundtti
haud ; mo/ries. (Ca d. Müller) hmde; nid. hervor, die, allmälig reich u, mäehti,
hoofd; nd. höfd, hoved, hövt; mnd. hovet, 3') worden, sich weder an die Besehlüss
hôflt, hoeft, hoved; as. hôliid, hôbhid ; ags. Upstallsbomischcn Versamtnlungen, not
heafod; engl, head; an. höfudh od. höfut; die Anordnungen u. Befehle der vom i
norw. hOvud; dän. hövod; schwed. hufvud ; erwählten lUchter kehrten, od, auch oj
goth. haubith; ahd. houbit, haubit, houpit, den andern freien Bauern freiwillig
haupit, hôpit, hoiibct, hoibet; mhd. houbet; 10 Häuptlingen u. Schutzherren erkoren
md. höbet, houvet. Aqs. hoafod u. an. hö- den, wie dies aus der im fries, Archit
fudh = hafudh od. hafud (cf an. höfn, haf- Ehrentraut (I, 317) angeführten .
nar, Hafen) u. vielleicht auch afries. haveil hervorgeht, die folgendermcLSsen lautet.
(s. oben) entspricht genau dem lat. cai)Ut, wäh- dcmaulveu Jhare (nämlich 1355) ig Edo ^
rend in den andern Formen das urspr. „a" 45 kenn (Häuptling von Wittmund) Tai
in den Umlaut „au** od. „on" überging, da Richteren der Kustring, Oistring uod '
es doch schwerlich geht, um diese deutschen gers , nomptlik van Hillert van Lai
Wörter für die Bezeichnung des Hauptes Tauno Iben tho Sandeil, Mester Olrid
od. Kopfes von einander zu trennen u. aus Kniphusen, Junge Heddo tho Weleni
verschiedenen Quellen, bz. von verschiede- 50 erwelet und angenhamen mit aynen Î
nen Wurzeln abzuleiten. Sind indessen die melinge tho ein Capitein und HoTet de
Formen: goth. haubith etc. i^ ags. heafod und luide vorthostaen und tho regeren, 1?
etc. von einander zu trennen , so ist es je- de Richter, weren des amptes moede
denfalls richtiger , um die Stämme : haub, avcrdratich, umme der gemeinte ongehoi
houb etc. mit dem von Haub in Haube 55 heit willen, dat nemant gehoir geven i
(cf. hüfe) von demselben Stammvbm., bz. noch in krich noch im frede.
derselben y abzuleiten, als sie mit bôf^ bz. hSfd-pin, Haupt-, od. Kopfschmerset
as. hôfa; ahd. huoba etc. (s. unter hof) aus hSfd-sake, hoidsake. Hauptsacke,
hafan, haban, od. hafjan (cf. hebben u. hef- 1 . hKfel, Hügel, Anhöhe, Erhöhsmg,
fen), bs. dessen Präter, huof, huob, hôf etc. 60 hebung, Höcker etc. ; — höfels un baigei
BOEFEL 9S HOEFSN
8ûk nêt, man wol mmsken; — de usus); mnd, behôf (chsseîbe); ags, behôf
sHgten. — Nd. (Dâhnert) hôvel; Oucrum etc.); engl hehoo{(VorÚieil, Nutzen),
iovel;'nZ^. heuvel; mnïd, hovel, heu- hehove (Vorlheil, Interesse, Bequemlichkeit) ;
thd. hübe], hflbel, huvel; as, huvel. afries, bihôf, behôf (behufsam, behülflich,
zweifellos mit dem folgenden hÖfel zu 5 dienlich, nützlich, nothwendig etc.) etc. von
% (hob etc.), cf. heffen. einem Stamm : hôf, hoef, huof, hûf, hûb etc.,
5fel, od. höfel, Hebel, Hebebaum etc., der mit an., ags. h6f (Mass etc.) u, goth.
il sub b). hob (in gahôbains, s. unter h6f), sowie auch
5feJ, Hobel, Geräth zum Schlichten mit dem Präter. hôf, huob, nhd. hob von
'egschaffen von Unebenheiten u. Bau- 10 hafjan, hefjau (heben, nehmen, fassen etc.,
tn. — Nd. hövel; mnd. hovel; mnld. cf. heffen), od. auch ev. mit dem urspr.
hoevel; mhd. hovel, hobel; md. hu- Präter. huob, huop etc. vo9i haban, hapan,
n., bz. isl. hefill ; norw. hevel, hy vel ; rect. hafan (haben etc., cf. hebben u. s. un-
lövel, hövl; schwed. höfvel. Auch die- ter hof) identisch ist, sowie auch mit huob
ort gehört zu heffen (heben), jedoch 15 in ahd. bi-huobida (praesumtio) etc. Da
in der Bedtg.: hoch machen, od. sich nun aber das Präter. von heffen im nid.
n, steigen etc., sondern in der von: hief lautet, so erklärt sich hieraus auch
i, nehmen, auf- od. wegnehmen, wohl ags. hêfe in behêfe, bz. dessen Iden-
\en etc. u. bezeichnet es buchstäblich tität u. Synonymität mit afries. behôf (s.
ehm-Ding, od. ein Etwas, womit 20 oben). Was nun aber speciell hQien = ags.
ikwas entfernt u. beseitigt. hôfjan etc. betrifft, so leite ich dies von hof
In, hobeln; of-, weg-, behöfeln ; — in ags. bchôf, engl, behoof (lucrum, bz. Ge-
il behdfeld worden. winn, Nutzen, Vortheil etc.), bz. hof in
•H, müssen, nöthig haben, brauchen, afries. behôf := nhd. behuf etc. ab, was
od. erforderlich sein, bz. so sein, 25 als urspr. Präter. von haban, hafan, bz.
in Muss, eine Noth, od. ein Bedürf- hafjan (haben, besitzen etc., od. Iheben, er-
c. vorliegt um Etwas zu thun ; — höfst heben [z. B. Geld, Zoll], greifen, fassen,
l not na de schôl ? — ik hof nêt drin- nehmen, halten, behalten, in Besitz nehmen,
i hebb' gen dörst; — ik hof gen äten erwerben, gewinnen etc.) da^enige bezeich-
I ; — he hdfde dar je nêt hen to gân, 30 net, was man schon hat u. besitzt (dUo die
1 d* nârs je in hûs holden ; — dat Habe u. der Besitz), od. griff, fauste, nahm,
lét, dat de dam m&kd word. Spnchw. hielt, behielt, erwarb, gewann etc., sodass
appetitlosen habituellen Säufer iro- hof als Subst. zunächst die Bedtg.: Habe
ils Entschuldigungsgrund in den Mund u. Besitz, bz. die von lucrum, od. Nutzen
: war 'n drüp sitt, dar hôfd gen kör- 35 u. Vortheil etc. hatte, od. als Ädv. in Be-
sitten. cf. behöfen, wanhöfen etc. zug auf andere Gegenstände da^enige be-
i. hoeven, behoeven; nd. (Br. Wb.) zeichnet was nützlich^ vortheilhaft, dienlich,
behöven *, mif^. hoven, behoven; a/n>5. passlich, zweckentsprechend u. brauchbar
bihôvja ; wfries. hoaven , hoavjen ; war, woraus sich denn für hôfjan etc. a) die
(^fian od. hôfjan in bihôfian (egere, 40 Bedtgn.: in Besitz nehmen, od. an sich
etc., bedürfen, brauchen , nöthig ha- nehmen u. gebrauchen etc., od. die von :
\ô(hig, dienlich, nützlich, passlich, ge- Nutzen haben u. machen (wovon für sich),
\d u. erforderlich sein; sich geziemen, benutzen, gebrauchen, verbrauchen, verzeh'
etc.); engl, hoove, in behoove (ge- ren, bedürfen, nöthig haben (cf. 1 u. 2 be-
\, sich geziemen u. schicken, sich pas- 45 darfen) etc. — u. b) die von : Gewinn,
othwendig sein etc.) ; dän. (be)höve ; Nutzen u. Vortheil luiben (wovon), od. nütz-
l. (be)höfva; hochd. (Grimm, Wb. lieh, dienlich u. vortheilhaft sein, nützen,
3) be-huben (egere, opus habere) u. dienen, passen (für) , (sich) passen, gezie-
n (indigere) etc. Mit nhd. Behuf men u. schicken, bz. passend, geziemend, ge-
/, Bedürfniss etc., bz. das, was man 50 bührend u. nothwendig od. erforderlich u.
cht od. was einem passt u. dienlich nöthig sein etc. von selbst ergeben. Was
ehuf (zum Zweck, zum Gebrauch, nun aber weiter das ags., an. hof (Mass,
** Passlichkeit u. Dienlichkeit halber Masshalten, Enthaltsamkeit) u. goth. gahô-
mhd. behuof (Geschäft, Gewerbe; Be- bains (s. unter hof) betrifft, so stammen
Bedürfniss) ; nid. behocf u. behoefte 55 diese Wörter von haban, hafan, haben, hal-
^fniss, od. Bedarf, Gebrauch, Nutzen ten etc., (refl.) sich haben od. gehaben u.
\ behôfte), behoeftig (= behôftîg, be- benehmen etc., od, (refl.) sich halten u. nicht
f etc.), behoeve (ten behoeve, zum gehen lassen, sich enthalten (Eines). Als
I, zum Dienste f zum Gebrauch etc.); weiter hieher gehörige Wörter seien noch
behoef (egestas, necessitas, indigentta, 60 angeführt: schwed. hof (Gebühr, Zukömmniss,
HOF-ISER HOFISDEK M HOEO£
Bedarfs Behuf etc. ; geziemendes u. gebühr- hôgbénde tiden ; — dmt geid d'r fta
liches Verhalten u. Benehmen, Mässigung, h6g (hoch, festlich, freudig etc. ci
Masshalten etc., cf an. hôf etc. unter höf), schwenderisch etc) her; — hdger np
höfva (Gebühr, das gelwrige Mass, der An- fan hôger band {eon hoher, &r. höhen
stand, das was Einem geziemt j gebührt u. 5 mächtiger obrigkeitlicher Hand) is n
zukommt); höfvas (gebühren, geziemen etc.) ; anbefälen; — 't is up 't h^gste (Ei
Yib^ig (gebühr endy geziemend janständig, nett, Aeusserste etc.); — de hôgen (Hohe»,
höflich etc.), höfsa (geziemend , nett u. gut, neJimen, Oberen etc.) willen *t all' to i
od. sauber u. ordentlich machen, fJeman- Iiebbeu un an Buk riten. — Besonda
den] gesittet u. artig machen etc.) ; — norw. 10 densarten : sQk up 't hôge pêrd setten
hoy (Abpassang, passende Zubereitung; das Andern gegenüber erheben, sie tn»
McufshaUen etc., cf. unter b6f), hova (ab- herab od. verächtlich ansehen u. 6eAa
treffen^ zu einander passen u. stimmen, har- dere lue minachten etc.) ; — wi heU
moniren etc.), höv (passend, treffend, stim- bog un lag mit 'n ander kad, od. be|
mend etc.) ; höve (Treff, Zufall) etc. aus ferbandeld ; — 't böge wôrd (das hok
welchem Allen klar hervorgeht, dass das an., theure, schwere, schwer wiegende Wm
ags. bôf (Mass, Masslialtcn) mit dem Stamm 20 das Geständniss, od. Schuldbekenntmti
büf, böf, buf in bebôf, bz. mhd. bebuof etc. d'r berût — Afries. häch, hi^, bt.
u. in bôfjau, bebôfjan, bz. böfen, nM. be- Compar. bâgera, bäsra; Superl. bigosl
hüben, behufen etc. identisch ist u. böf gist, bogist; t(/n>9. baeg, heag, heeg ; ii
(Mass, Masshalten) = Zukömmniss, Ge- (Outzen) bugb; satl. häg; wang. j
bühr, gebührendes u. geziemendes Betragen 25 nd., nid. boog ; mnd. ho, hoch, böge; i
etc. (cf. dieserhalb auch boren [tragen od. lio, boo, boogb ; as. h6h ; ags. heih,
greifen, fassen, heben etc.] von beran [tra- beb ; Compar. beâbra, heârra, hörra, b
gen etc.] u. geboren [sich zutragen, ereig- Su2)erl. beâbsta, bêbsta, h5'h8ta; «n^i
nen ; Jemandem zukommen u. gebühr en] u. früher (nach KU.) hige, heyge;
zu baban, bafan, Iiuob, buof, böf u. zu böf 30 böb, liaob, bö; mhd. höh, hoch, bô;
[Mass, Gebühr, bz. das Gebührende u. Ge- bauhs; an. b&r, b&,b&tt; norw. hôg; «e
ziemende] u. böfjan, bobôfJ4n etc.) ist, bz. bog; dän. liöj. Wohl zur y kuc (ca
zu baban, bafan (greifen, fassen, nehmen, infloctore, bz. biegen, krümmen, wölben
haben t lialten, tragen, heben etc. etc.) gehört. wozu es wenigstens Fick (III, 76) m
hôf-îser, hôfîsder, Hufeisen. 35 kaukas (Beule) ^ kaokar (Anhöhe) stelä
hof-nagel, Hufnagel. auch bokke, bök, buk, buken etc.
hof-singer, Grasmücke, d. i. Hof- od. hôg-bênd, hoch gebeint, mit, ocL a%
Garten-Sänger. hen i^üssen, hochbeinig etc., fig, audk
hof-smid, Hufschmidt.
bog (flect. böger,
etc. ; — bog un lag ;
dröge; — 'n bögen böm, törn; — dat is mî — dat sunt upstûnds sülke îiôgbénde"
to bog (das ist mir zu hoch u. erhaben etc., dat elk wark bod um sük d'r dör to f
bz. zu gelehrt etc.) ; — böge lue (hohe, liog-drafend , (sinnl. u. flg.) hoddrt
hochstehende, vornehme Leute); — bö wil 45 h5g<», Sinn, Wille, Wollen, Wunsch,
to bog benût; — bog fan ârd (hoch von nung, Lust, Behagen, Vergnügen^ f
Art , bz. erhaben , vornehm , stolz etc. von etc. ; — dat geid so regt na sin hOge (da
Art u. Wesen) ; — bö steid bog in acbtung so recht nach seinem Sinn, bz. so wit
un ausön ; — bog un grötsk döu (hoch, er- will, wünscht u. hofft, od. so wie u. d
haben, stolz, vornehm u. gross etc. thun); 50 ihm Vergnügen u. Freude macht); -
— ^bê dOnkt Buk to bog un klök; — böge wat bc scball un mut, dat deid he n
prisen (hohe, theure Preise) ; — dat bröd is gensin, man alP wat bö wil, dat deid l
bog an pris; — dar geid 'n bögen wise up böge (cum animo) un möge; — ik mui
(da geht eine hohe Weise, od. Melodie auf, gUster afend tagen min böge (oéL tägei
was fig. auch von Etwas gesagt wird, was 55 sin, — tagen 't sin etc.) un mOge drii
Jioch 14. theuer zu stehen kömmt u. viel Geld — bö bed so regt sin bOge an de kindi
kostet); — ^bög un dûr beswëreu; — dat iNTe^. böge; i/iA^. böge, böge, hege, hage
Word bog;) tid , dat du na de scböl kumst ; heunh ; mnld. beugbe, liogbe (mens, sc
— bê bed 't bögnödig; — dat Bunt böge intellectus; consolatio; spes; delectatic
(hohe, od. ungewöhnliche, theure etc.) od. 60 luptns, laetitia) ; afries. hei (cf, der .
nen j^ussen, nocnoeintg etc., fig, auch
thmidt. etc., od. theuer, wo Aües hoch (im I
r, bögste), hoch, erhaben 40 sieht u. rar ist; — *t Bteid so hôgbônd;-
; — dat bind ligd bog un der is so bögbénd; — hé löpd so bog
BOEGE-DAG 9& HOEGEN
heia, höhen; heia, hegen; beia, heur êgeu kiuder; — wat büst du bliksem för 'n
z.) ; ahd. hugu, huku ; mhd. huge, undögd (Taugenichts), dat du dî afer 'n au-
fm^, hoge (Sinn, Geist, Andenken; dermans unglük bögst; — dat is 'n hôghO-
, Freude); goth, hugs (= griech, gende (hochfreudige, od, hoch erfreuliche,
OS. hugi ; ags. byge, hige (animus, 5 sehr angenehme u, viele Freude ertoeckende)
Denkart, Sinn, Herz, Muth); an. böskup (Botschaft)^ de du mi brogd (ge-
Unn, Gedanke) u. hngr (Sinn, Ab- bracht) best. — c/. gebögen (Gedachtniss),
muthiger Sinn, Muth); norw. bug, — f erbögen (erfreuen) etc, u. bugen (sin^
og, baug, bau (Sinn, Gedanke; Lust, nen etc,), sowie nd. bögen; mnd. bogen; nîd.
gen ^ Begehren etc.), bugge (Freude, 10 beugen; mnld. beugbcu, hogben (meminisse
ic), bugs (Sinn, Besinnen, Nachden- etc. ; sperare ; laetari, gaudere etc.) ; afries.
dächtniss, Erinnerung) ; schwed. bog, bugja (denken , gedenken , sich erinnern)
ie norw. bug) ; dän. bu (Sinn , Be- wfries. buwgjen ; nfries. buwggjc (dasselbe) ;
Wille), Vergl. Weiteres unter bÖ- as. buggjan; ags. hycgan, bicgan u. bogjan
bugen. — Zu böge sei zum Schluss 15 (denken, nachdenken, sinnen u. denken auf,
mierkt, dnss mnd. böge etc. (cf. Seh. beabsichtigen, gedenken, hoffen); an. byggja
nd. (cf. Schütze, II, 146) böge (denken, aufpassen. Acht geben, betrachten,
ie Bedtg. : Lustbarkeit , Festlichkeit, beobacIUen, denken an, bedenken, ersinnen,
wang. (Ehrentraut, I, 372) h^g aussinnen, besinnen etc.) u. hugA (überle-
: Hochzeit = Freudenzeit, od. Fest- 20 gen, erwägen, bedenken, ersinnen) , sowie
, Festtag etc. haben u. ferner : dass bugga (erfreuen , trösten) ; norw. byggja,
rgge (Sorgfalt, Schutz), bygge (be- huga u. hugga (toie an.); schwed. bugas
, beschützen), bygglig (heimlich, ru- (Lust haben zu etc.), bugna (Freude ma-
her); schwed. bygga (sich wozu hat- chen etc.), bugsa (erdenken etc.) etc., s. un-
n Jemand anschmiegen, seinen Schutz 25 ter böge; goth. bugjan; ahd. bukkan, bücken,
od. Trost suchen bei Jemand), bygg- hucgen, buggen, bugen, bogen ; mhd. bugen,
fenehm, niedlich, nett, behaglich, ge- bflgen; md. bogen (denken, meinen; geden-
vertraulich etc., bz. wo man gerne ken, sinnen; seinen Sinn richten worauf,
t an. byggligr (sinnig, nett, verstän- trachten wonach, bz. Lust u. Neigung ha-
bögelîk), bygginn (verständig etc.), 80 ben, gelüsten, verlangen, begehren).
(Verstand, Einsicht etc.) etc. auch Was dies Vbm. betrifft, so ist es seiner
0 etc. (jedoch in der Bedtg. Sinn) Form nach wohl von bugs, bz. bug, bog
sind u. ihre verschiedetien Bedtgn. (Sinn etc., cf unter böge) durch jan abge-
' voti: sinnen, denken (denken leitet, während dieses selbst, bz. dessen
achten worauf, sorgen wofür, Etwas 85 Thema buga (Sinn, Verstand, Einsicht etc.,
:ht neJ^men etc.), überlegen etc. vergl.: er hat keinen Sinn dafür, sieht od.
[gja u. buga (cf. bögen u. bugen) bemerkt es nicht, hat keine Einsicht, bz. es
\en. ist in u. bei ihm nicht hell, od. es scheint
dag, a) Gedenk-, Erinnerungs-Tag ; u. sieht nicht bei ihm hinein, es ist dunkel
'Veuaen-, Fest- Tag. — Engl, boke-, 40 in, für u. bei ihm, er bemerkt u. erkennt
^. Zu bögen, bz. böge, cf. böge-tid. nichts etc.) wahrscheinl. zur idg. y kuk od.
ik, hSgelK, erfreulich, angenehm, skuk = skr., zend. ^uc (brennen, flammen,
t, heiter, froh etc. ; — dat is *n böge- glänzen, hell sein u. machen, leucJUen , se-
ke; d&r kau man sflk regt afer freien; hen u. erkennen machen etc.) gehört, wovon
Ik un fergnôgd bi 'n ander sitten. — 45 zend. ^uka (was als Adj. die Bedtg. : glän-
Qgelijk; mnld. beugbelvk; mnd. bo- zend, leuchtend, hell u. sichtbar machend
icundus, bilaris) ; c3id. bugelih ; mhd. etc. u. als Subst. die von : Erleuchtung, Er-
i (erfreulich); schwed. bygglig (an- hellung, Licht u. Sehkraft etc., sowie [von
etc.) etc. , cf. Weiteres unter böge. deren Grdbdtg. : brennen, flammen etc. aus-
I , a) denken , erinnerlich sein etc. ; 50 gehend] auch die von : Nadel, od. Stechendes
nag mi nêt bögen (od denken), dat is etc. [cf. Brennnessel, od. Urtica, als mit
dk bër; — dat bögd mi nêt mër; Stacheln bewehrtes u. so stechendes u. bren-
Lust, Freude u. Vergnügen haben nendes Etwas etc.] hat, sowie femer das
len, Freude u. Vergnügen machen, synonyme skr., ved. ^uci u. ^ukra, sowie
m sein etc. ; — dat bôgde bum so, dat 55 qoksL , was neben : Licht , Flamme etc. auch
irus', wo be sttk för blidskup wol ti- noch die Bedtg. : Leiden, Schmerz, Beküm-
iV ; — dat schal bum bögen , wen merniss etc. hat, wie desgl. auch schon eine
lörd, dat sin dogter in de kram ka- V qvLC von Bopp etc. mit der Bedtg.: do-
h6 grötfader worden is; — be bögd lere, moerere, lugere aufgeführt wird, wobei
mêr afer sin kindskinder, as afer sm 60 dann wohl anzunehmen ist, dass die Bedtg. :
HOGEN HOEGEK »6 HOK
schmerzen etc. aus brennen (cf, ahd. hQg&k , ho^lîk , hô^elk , hSgffêlk , h
citar = nhtL Eiter von cit [ignis, rogus] u. lieh; stolz ^ vornehm etc, ; — he b€d itt
Weiteres unter atter) hervorging, während höggelk afer ferwuaderd, od. freid etc.:
die Bedtg.: Sinn od. Verstand, Einsicht he dQnkd Bdk so h6gelk; — he wori
etc. von huga (s. unter hOge), als wahr- 5 fSls to höggelk uu stolt.
nehmendes Etwas wohl aus der von: höglikheid. hë^elkheid; 1.9. hôgbei
glänzen, hell sein u. machen , erhellen (es hôff-mâd, Hochtnuth, SMe etc. ; — bog
erhellt daraus) sichtbar u. sehen fnachen, zu kumd f5r de fal.
GesicM u. zur WaJirnehmung bringen etc. hôg-môdîg, hochmüihig.
od. aus der subst. Bedtg.: LiclU, Klarlheit 10 hôg-nÜdîg, hocknöthig.
u. so: Erkenntniss od. Mittel, Sinn, Ver- hôg-rfigd, mit einem haken Bücken
mögen etc. um Etwas zu erkennen u. ein- einem Buckel versehen^ bz. den Böcke» i
zusehen (es geht ihm ein Licht auf = es gehoben tragend etc. ; — ho is wat hugn
wird ihm erklärlich, verständlich etc., er — hôgrûgde përde; — hê löpd so li^
sieïU es ein etc.) hervorging, wo dann viel- 15 hô^te, höchste; Höchste.
leicht aus Glanz etc. (cf. hlide, glad etc.) hô^trât, s. unter schärmeiers.
auch die Bedtg.: Freude etc. hervorging, hu^ffte, hÖgte, Hohe, Anhöhe^ ErMi
die ja auch das ahd. hugu (cf. böge) schon Hügel etc.; — sakken in de hôgte trekken
hatte. up de hugte fan de bargen ; — he is q
ho^en, hegen, höhen, hoch machen etc.; 20 hôgtc; — dat hûs hed d' hogte nog oéC
— uphogen, feriiogen etc. dat steid up ^n hugte; — de högten i
ho-genamd, wie od. auf welche Weise ge- laud mutteu wi inseu ofgrafen laton. — J
nannt od. gesagt u. geheissen, in edler Weise, hoogte; nd. högte; mnd. hoeede, hoc
durchaus etc. ; — d'r is hôgen&md gcii minsk ahd. hôhida, hôhitha etc. ; ffo&. haubÜi
west; — dV is hogcnämd niks to sên. — 25 ho-ho, od. h6-hô, da« r«</iij>/. ho (ii. 1
Nid. hoegeiiaamd. — Iioho! so geid dat nêt.
hôger, höher; — dat mut of hôger, of läger, hoike, hoik, s. heike.
ên faü beiden ; — nu 1 wen ^t den nêt hô- ho-jânen, ho-jappen, vor Hunger, La.
ger of läger kan, den man to, den mut 't weile od. Schläfrigkeit gähnen ; — wat 1
gän as \ kan. 30 du dar al to^hojäuen un to gapen ? wfl
hoger-hand, a) rechterhand, nach rechts mÔj un slaprig büst, den g& 10 bedde.
hin etc. ; — hôgerhand up gän ; — hogerhands von wird (od. wurde frOherJ der jiM
ûtwiken (nach rechts hin ausweichen); — Beisitzer eines Gerichts scherzhaft ein
b) höhere od. mächtigere Hand, Gottes Hand, jän genannt. — Nd., mnd,, nid., mnU.
Schicksal, Obrigkeit etc. ; — wat fan hôgcrhanil 35 Janen, was wohl für hôg-jaiien (den M
kumd, d&r mut man sük under bûgen; — hoch u. weit aufsperren, cf. jänen u.
't is hum fan hôgerhand andän, a) es ist pcn) steht.
ihm von höherer Hand, bz. Gott, Schicksal ho-jansk, gältnisch, zum Gähnen get
angethan ; — b) es ist ihm von Obrigkeit etc.; — ik word' so hojänak, dat ik g
wegen kund gethan, od. befohlen u. auf' 40 ^n stük äten h ebben mat
gelegt. hok, s. huk.
hoger-np, höher hinauf, weiter hinauf hôk, a) Spitze (iMndspitze, Landzm
etc.; — ho wand hôgerup; — du must do Ecke, Winkel, Bichtung, Gegend etc.,
strate hôgerup g&u. egge, hörn, ôrd etc. ; — d' hOk £an Lognm
hOge-tld, Freudenzeit, Erntezeit etc. — 45 tn die Oster-Ems hvieinragende Land»^
Mnld. (KU.) heuffhe-, hoghctijd. beim frühem Logum, einer vorzeitig tu
hog-fârd, hôfârd, Hoffart, Stolz, Dünkel krumhöru, od. krumhôk [die Bewohner
etc. ; — he stinkd fan hôgfärd ; — cf Hollen. krumliörn sagen krumhauk €>d. kminl
— Nd. (D ähner t etc.) hoogford; mnld. u, heissen daher auch krumhaukiten
hooghvaerdye ; jiM. hôhfart; mhd. hôcht'art, 50 kr umhörn ers] belegenen, durch die iSh
höfart
dig; nid. hcovaardig; mnld. hooghvaerdigh, de andere hôk (Seäe, Gegend etc./ hm
hoovaerdigh; a/ic7. hôhfertig ; inAr/. hôchfertic. 55 wen du de strate ßk ût geistun den ai
hOgffelk, s. hôglik. buk dreist, den must du in 't darde
hôgbeid, Hochheit, Vornehmheit, Stolz, gän; — he steid up de hôk an kib
hohes vornehmes stolzes Wesen ; — he wôt för beide kanten ût; — hôkstên (Eckstein
hôgheid nét, wo hô sük tiren sal ; — he hörntiint) ; — de hôken fan de Strafe * -
barst fan höghoid. CO kumd n6t in de büken ua hörns (von Hu
BÖKEL 97 HOEKER
» Dienstmädchen etc., die nicht in die ken ein meckerndes Wesen bezeichnet,
u. Winkel der Wohnungen kommen od. mit huken (hocken) etc. zu der unter
\t Aües gehörig nachsehen u. reini- hôk etc. erwähnten y kuc (biegen, krüm-
— he sitt in de hôk bi 't für to sla- men, wölben etc.), wie auch Bock mit bo-
- smit 't in d' hôk; — b) Angel, 6 cken, bücken (cf. buk, bakken etc.) u,
%gel, Fischangel , besonders die grosse biegen wM zur y bhag (biegen etc.)
'schangel^ — hengen un hôken fan gehört.
ß; — 't éflk'HD de hôken stäken. — hSker, Höker, Kleinhändler. — Nd. (Br.
mnld., hoek (angulus, hamos); nd, W b., Bahn er t etc.) hsk^t u.hJSk^r (Einer,
Vb.) hunk; mnd. hôk, buk (angulus); 10 der aXUrhand Esswaaren, besonders fette
(Ehrentraut, I, 370) hauk (An- Waaren, Speck etc., Salz, Getreide etc. im
Wohl zweifellos mit schwed. buk Kleinen verkauft); mnd. (S c h. u. L.) hoke,
); zend. (Justi) ku^ra (Winkel, haker (Kleinhändler mit Lebensmitteln u.
lit. kaukas (Beule) etc., sowie buk, dergl, als Butter, Käse, Speck, Schmier,
[luken u. mhd. houc; an. haugr (Hü- 15 Seife etc.) u. hoke, hoken, boker (Klein-
hd. Höcker etc. zu der bereits un- händler, Krämer, penesticus); mnld. (KU.)
ke u. bog (s. am Schlüsse) erwähnten hoecker , huecker , bucker (caupo , propola,
(biegen, krümmen, wölben etc., cf. institor); engl, buckster u. (cf. KU.) früher
lake, häk), wobei ich wegen des Ab- auch: houkester (Höker, Kleinhändler);
„k** u. „g" in diesen Wörtern auf 20 schwed. bökere ; dän. böker ; nhd., bz. md-
^rter bûgen u. bukken verweise. artl. u. äUer hochd. (cf. Grimm, Wb. IV)
%. Wie die Volksnamen: Hessen bocke, bocke, boke, bock, böke, böker, bocker,
ätten bekanntlich identisch sind, so bucker, becker, bockler; mhd. bücke (Klein-
zu diesem bôk, buk, bauk nicht dl- händler, Krämer, besonders Einer, der mit
rmeU, sondern auch begrifflich der 25 Esswaaren, als Eier, Butter, Käse u. son-
des fries. Volksstammes der G b a u c i stigen Esswaaren handelt) etc.
i au ken stimmen, weil dieses Wort Wenn man die obigen Formen, nämlich
it die Bedtg.: Spitze od. Anhöhe, nd. häker u. böker, sowie neben nhd. hocker,
tndspitzen- od. Landzungen- hucker auch becker u. mnd. hake u. hoke
hner gehabt haben kann, wie unr 30 vergleicht, so scheint es fast, als ob diesen
\etzt die Bewohner von krumbôk zweierlei Stämme, nämlich hake od. hoki^ u.
umbörn Ja auch krumböksters hoke od. hoka, buka, gekürzt b&k u. hôk
oben) nennen u. dann atich zu erwä- od. hok, buk zu Grunde liegen , vne denn
't d<MS egge C= nhd. Ecke) nicht auch im Br. Wb. häker von hake odf. hake
die Bedtg. : Spitze, Schärfe etc., son- 85 (Haken) abgeleitet wird (als das, woran die
Mch die von: Kante, Band etc. u. Waaren zum Verkauf vor dem Laden aus-
enso wie ôrd auch die Bedtg. : Ge- gehängt werden) u. andererseits bocke, böcko
Landstrich etc. hat, sodass man das (cf. unter hocke im G r im m* sehen Wb.)
^h^VLCinicht allein mit Landspitzen- als von nhd. hocken (cf. huken) abstam-
albinsel-Leute, sondern auch mit 40 mend angesehen u. so gedeutet wird, dass
l- od. üferleute, bz. Leute, die hocke ein Etwas od. Wesen, Person etc.
^hauk** genannte Gegend bewohnten, bezeichnet, das etc. sich allerlei Waaren
erhaupt auf einem bau k sesshaft wa- aufh ockt u. sie auf dem gekrümmten Bü-
f. wurthsaten, wovon der Name des cken herumträgt u. feilbietet, wie ein Tröd-
9 Wursten), übersetzen kann. 45 ler dies thut. Vergleicht man indessen,
i\j s. 1 bäkel. dass die Höker ausschliesslich Leute sind,
)]i, junge Ziege, Zicklein, Böcklein. die nicJU hausirend herumgehen, son-
fries. (Cad. Müller) höhken; nd. dern einen festen Stand u. blos einen klei-
mnd. hoken, huken, bz. hoyken, hou- nen Laden haben, so ist bei dem Vergleich
iöcklein, od. Bock von Ziegen u. Sch<n- 50 der Wörter : kramer, kremer, bz. nhd. Krä-
Entweder mit skr. kokdi (Wolf), kuk- mer von kr&m in der Bedtg. Bude od.
(Fasan), kukkuv&c (Art Antilope) urspr. woM Zelt (cf. kräm), sowie nid.
n der aus ku (sonare, od. ein unar- wiiücelier (Krämer od. Kleinhändler) von
\es Getön u. Geschrei machen, schreien winke! (Winkel, Ecke, bz. Kramladen etc.,
urch Eeduplic. u. Kürzung von kuku 55 cf. winke!) wohl eher anzunehmen, dass hoke,
idenen y kuc (einen durchdringenden boker , höker , büke , huker in der Bedtg.
on sich geben), bz. der davon erweich- Krämer od. Kleinhändler (bz. nÜ.
Inig (tönen, piepen, unnseln etc. , cf. winkelier) von hok u. buk (Ecke, Winkel,
, I, 49, 50), sodass dieser Name sich kleiner Verschlag, kleiner Raum, abge-
18 Meckern bezieht u. hoken, hu- 60 pferchter Stall, kleines Gelass etc., cf. buk
«n Doornktat Koolnum. WOrterbaoh« II, 7
BOEEEBN ft8 BOLD
u. hôk) weitergebildet ist ti. hlos eitu Per- reicht, einen KeUer, t^L hohlen von Ma
8on bezeichnet, die in einem hôk (Winkel, u, Gewölben umgebenen u. eingtft
Ecke) od, buk (kleiner Raum etc.) Waaren Baum ; — de appel is hol (der Apf
feil hält u, verkauft. Was nun aber weiter hohl, d. h. er besieht nur aus der dM
das nd, häkel u. nhd. mdartl. hekel, bs. 5 Schale, die einen hchien od, leeren 1
mnd, hake (Kleinhändler, bz. Person, die umfasst u, umschUeast; — 'n holla
mit gesalzenen Waaren, als Fischen, He- — de grand is hol an lös (von irot
ring, Speck etc. handelt) betrifft, so ist da- lockeren Erdreich, in das man beij
für als Ausgang wohl da^ mfild. (KU.) Schritt tief einsinkt); — dat holt is
hack (salsamentariuB , salariuB) anzusetzen, 10 (coticav) ûtstäken; — da miut dal lu
was indessen selbst wieder mit mnld, (KU.) bitje holler (coneacer od, tiefer) fttsdu
hack (negotiator xnercia vilioris) identisch — he sügt so holôgd (hohläugig) ût; -
ist u. mit hak (Gehacktes, Zerkleinertes, klei- water, bz. de sé steid so hol (wenn dit
nes Zeug, Kleingut etc., od, Gerifujes) zu stürmisch bewegt ist w. tii^e Wdkiâ
hakken gehört, weil dies aus haka od. haki 15 hat); — dat schip ligd up hol irmter
gekürzte Wort urspr. blos eine Person (Et- unruhigem Wasser); — de wind wd
was, Wesen etc.) bezeichnete, welche hackt hol (wie aus einer Häkle od, einer t
od. zerkleinert u. zertheilt etc., bz. wellhe Schlucht kommend); — he hed so 'n h
mit hak (mit Stücken, Brocken, Abfällen stimm; — dat klingd so hol, wen h6 i
etc., od, mit Hackfleisch, als met, hütspot 20 Bie Redensart: „datgeid hir hol C^Mni
etc., od. iiberhaupt mit kleinem Zeug u. ge- laut, lustig) her*' (z, JB, bei einem G\
ringen, werthhsen u. billigen Dingen, cf. 1 etc.) ist etiUehnt von der höh Ist ehern
hak sub b) handelt. starkwogenden, stürmisch bewegten Sek
hSkeni, hökem, den Höker od. Klein- Nid., nd., afries., ags., ahd^ nthd. hol;
Mndler machen, mit geringen Waaren Mn- 25 holr. Es gehört mit 2 hol «. ferhakB i
dein, in Kleinigkeiten od. kleinen Parthieen hohlen, verborgen etc.) eu helan (cf. 2 ki
verkaufen etc. ; — ho hökerd wat heram ; — u. bezeichnet eine Beschaffenheit von JB
sé hökerd dat wer ût; — hê hökerd d'r mit was hölüenartig tief ist, wie eine helle
herum; — ho ferhÖkerd sm gôd. dessen Inneres ganz od. theäweise d
1. hokke; t. g. heike, hoike. 30 eine Halle umgeben u, verdenkt ist,
2. hokke, lLO)ik\ ein (aufgerichteter) Haufe ein hol.
von Korngarben, od. Torf etc. ; — 't körn 2. hol, Höhlung, Vertiefung, Loch, h
etc. steid in holdcen. — Nd. hokke ; mnd. etc. ; — bô ful in 'n hol ; — htr 'n hol ni
hocke, hake; nhd. (mdartl.) hock, hocke, 'n dol; — dat land sitt ful hollen an
hncke (Haufe von Getreide, Heu etc. auf 85 len; — *t hol fan de band od de fôt;
dem Felde). Die allgemeine Bedtg. ist in de holen (od. hollen) fan de bargen
„Haufe^* (cumulus) u. gehört es demnach de holen (0. L. R. pag. 133)^ die Sdt
mit nhd. Höcker u. Hügel, bz. deren steine, od. Bauchhöhlen, ÉauchiÖdux
Stämme hock u. hug, sowie mit bog, bôk, Afries., nUL, mnd., ags., ahd, an, hol
buk etc. u. auch buken (hocken) zur y kuc 40 verna, sj)elunca, Höhle, Loch, Oeffnun^
(biegen, krümmen, wölben, sich bogenförmig ahd. hol!; an. holä; engL hole (Höhl
od. rundlich gestalten etc.). Höhle, Loch, scMechte Wohnung etc,
hokke-mölen, hokmölen, Mantel-Mühle, gat); mM. balc (Höhle). Davon: afr
Mühle mit einem Mantel, od. einer Beklei- houle (Bordell), boulier, holier (Bet»
düng von Holz od. Bohr etc., cf 1 hokke 45 desselben), bolerie (unkeusches Wesen,
=s heike. nfranz. hulote (Höhle eines Thieres),
hokken, Getreide od. Torf etc. zum Trock- bolä, Halt; — holâ! dat geid w
nen in hokken od. Haufen setzen, wobei die — hola! fal nêt; s. 1 ho.
Garben schräg gegen einander gestellt, die 1. hold, geneigt, zugeneigt, hold, gewi
Torfsoden aber einzeln aufeinander gelegt 60 günstig etc.; — ho is mi gans not hold; —
u. geschichtet werden ; — dat körn is hokkM ; ytev (Wetter) wil uns bei nét hold w<
— de törf mut nödig bokk'd od. upbokkM — Afries. hold, boud; nid houd; •
worden. hold, buld, houd; mnd. holde, holt;
hokker, ein Jemand, der das hokken thut. ahd. hold ; mhd. holt (geneigt, günstig, ;
hok-möien, s. bokkemOleu. 55 dig, ergeben); ags. hold (dasselbe «. a
1. hol, hohl; — air wat hol is, is ök lös angend^m, lieb); an. bollr (ergeben, ti
(leer), man all' wat hol is, hed ök 'n rand, g(Ah. bulths (gnädig). Davon: afries, lu
of is fan *n wand of 'n bülP umgäfen, as 't bouda (Freund, Geliebter ; Blutsfreund,
holle fan 'n ei fan de Schill'; — dat hûs is wandter); ahd. holdo; mhd. holde (TWi
keller-bol, d. h. das Haus hat, soweit es 60 Geliebter; Dienstmann, Lehnsmonn; i
HOLD 99 HOLKEN
genius); aJVc7.hold&; m^. holde (^JFV«un- kan di H nêt fälen; — hold 't mûl ßctUs
ahd. Holdä (eine Göttin^ cf, Grimm, Maul, halt es verschlossen, schweig); — hold
., 244 seq.) etc. Es gehört mit afries, up to singen (höre auf zu singen) ; — du
, hulde; nid. hulde; mnd. hulde; as. must hom gôd in 't ôge holden; — hold'
; ahd. hnldî, huldhî ; mhd. hulde ; mhd. 5 dîn ôge d'r up. — Afries. halda ; hild, hal-
(Geneigtheit, Wohlwollen, Freundlich- den; wfries. (Jap ix) häden; satl. halda;
Huld; freundliche Erlaubniss; Erge- wang. (Ehrentraut, 1,37) h6\fhi\,hiiea]
Ht, Treue); ags. hylde, hyldo (Huld, nid. houden, hield etc.; nd. holden, hoUen,
1 nhd. huldigen) etc. u. nM. Halde holen; mnd. holden; as. haldan, hêld etc.;
u ahd. halcljan, heldan (neigen etc.), 10 o^^. healdan, heöld etc.; engl, hold; an.
ter 2 hellen. halda, hélt etc.; schwed. h&lla; dän. holde;
hold, Hält, Festigkeit^ Bestand, Dauer ahd. haltan, haldan; mhd. halten, halden
— dat hed gîn hold mër ; — wi mutten (halten, in Stand halten, erhalten, bewahren,
lêr hold an gefen; — dat gôd is to mör festhalten etc.); goth. haldan (haken, hewah-
be), dar sitt gîn hold in; — in God 15 ren, hüten, weiden). — FormeU u. begriff-
man sm hold hebben un söken. Com- lieh Uesse es sich leicht von skr. (Grass-
inhold (Inhalt), behold (^J?6^a/() etc. — mann) ^ardh (sich keck, kühn, stark er-
». hald (in inhald, Inhalt); nid. houd (in weisen, bz, keck etc. u. stark sein), bz. ^ardha
te-houd) ; mndf. holt, halt, bz. holdt, hold (stark etc.; Schaar, Heer, Heerde etc., cf.
\, Hinterhalt, Versteck, Befestigung ; 20 herde), ^ardhas (dasselbe u. auch Macht,
Halten, Abhalten; der Inhalt) etc., cf. Stärke etc.), ^ardhia (stark, fest) etc. ab-
iu. leiten, weil sich hieraus die Bedtgn. : stark,
[den, hellen (ik holde, hoUe, hol], — fest u. J^ütend sein, od. die Eigenschaft
oldest, hollest, holist, — h6 holded, hol- haben um zu halten u. zu schützen etc. so-
loUd, hold etc.; — ik hüll od. [seltener] 25 wohl, als auch die von: Heerde hohen u.
— du hüllst etc.; — heb od, bün hol- besitzen, Vieh halten u. weiden etc. (faXls
od. hoUen), halten, greifen, fassen, haf- pascere die urspr. Bedtg. von goth. hsddan
festhalten, kleben, sitzen etc.; behalten, ist) von selbst u. ganz ungesucht ergeben,
ich flauen; bewahren, erhalten; wofür holder, holler, beholder, Halter, Schir-
n, meinen, dünken etc.; richten etc.; — SO mer, Schützer, Behalter, Erhalter etc., bz.
hum, anders löpd ho weg; — de sptker, Einer der Etwas hält etc. — Sprichw. : de
lagel kan dat nêt holden, (halten, od. holler kumd de erste drunk to.
n, bz. festhalten) ; — dat papir wil an hold-fast, holfast, Haltfest, a) Mensch der
and nêt hellen (halten, festhalten, bz. festhält u. nicht so leicht Etwas los u. fah-
n, sitzen, kleben etc. od. sitzen etc. blei- 85 ren lässt; — 't is jo 'n holfast; — b) Etsen-
: — dat fat hold (fiisst, befasst, enthält klammer, Krampe od. Haken zur Befestigung
drê anker ; — dat bôk hold hunderd od. zum Festhalten von PfaMen etc. ; — d'r
in ; — dat tau is fast genug, um de last mut 'n goden holfast in slän worden, jde hum
)lden un to dragen; ^ he hold (halt hold. — Sprichw. zu a) : he is fan kniphusen
trägt etc.) sûk regt lik; — de stender 40 un holfast, d. h. er ist ein Geizhals,
(hält, trägt, stützt etc.) de bön, bz. de hol-fast, s. holdfast.
— 'n daler hold 80 stûfer; — përde holke, hölke (Dimin. von 2 hol), kleine
ê holden; — he kan hum "^t wol holden Höhlung od. Vertiefung, kleines Loch, kleine
:ann es ihm wohl halten, ist ihm wohl Höhle, kleines Versteck etc. ; — holkes un dol-
chsen etc.); — he kun' sttk uêt hellen 45 kes, od. hölkes un dölkes; — he hed dar 'n
achen; — he hed dat geld hellen; — holke under de trapp\
dl fast, dat du nêt fällst; — dat band 1. holken od. höiken, hohl machen, höhlen,
et holden ; — dat god, od. flêsk etc. hold etc. ; — he holked dat ut ; — de appel is
nêt (hält sich nicht, dauei*t nicht aus, gans ûthölked. — Nd. hölken ; mnd. holken ;
keinen Bestand, vergeht bald etc.); — 50 schwed. holka.
old sin kinder god ; — he hold pcrde ; 2. holken, versteckt od. heimlich thun, ein
ê hold Buk up ; — de wind hold sük verstecktes, heimliches, hehlerisches, diebisches
in 't Westen ; — he hold dat in de unredliches Verständniss mit Jemandem un-
te, of lîk ût, bz. na 't Osten hen (er terhaUen, sich heimlich u. flüsternd bereden
od. richtet das in die Höhe, od. gerade 55 etc. ; — wat hei ji dar wer mit 'n ander to hol-
bz. nach Osten hin); — he kan niks ken un to tolken. — Nd. (Br. WB.) hol-
Ik holden un mut H altîd all' ûtplappem ken. — Dieses Wort hängt zweifellos (cf.
he wêt ; — wat holst du d'r fan, is dat holker) mit holke (kleine Höhle, kleines Ver-
t of nêt; — wen du dt al links holst steck etc.) zusammen u. kann urspr. woM
immer links hältst u. wendet etc.), den 60 die Bedtg.: Versteck haben u. halten, be. in
7*
nOLKER 100 HOLT
einem VersteJ: od, einer Diebshohle toohnen den mut man bang worden, dat he éo
etc. (lt. so: den Hehler spielen u. machen, freit; — e) Grossmaui, Grobmaul, od. p
J fehlerei treiben, cerstecH u. hcitnlich thun grohmaulige unmanierliche Penoni — 'i^
etc.) geJiabt haben, cf. tolken. ster fan *n wif. — Nd,, nid. holtter (F
holker, ein Diebshehler od. Betreiber von 5 riü, Beisesack, Ranzen) ; goth. haWatrß
unredlichen u. das 1 sieht scheuenden Ge- Decke, Schleier) ; ahd, hiwit (eine Art Da
werben etc. ; — wen de holkcrs un tolkers bî an. hulstr (Futteral) ; ags. heolstor, h^
'u andcT sunt, den broen so not föl godä to- (tonebrae, latcbra, antrum, caverna).
regt ; — bolkers un tolkers (unredliches Ge- ahd. hulid, huHth (velamentuxn) etc. m hfl
siudel). — Nd. (Br. WB.) holker. 10 — Aus ahd, halst entstand mit EinsdUii
hol-kibd, holkifd, hohlwangig, od. eigent- eines „f für ^s* das spätere hulft v. 1
liih Iwhlkieferig, in Folge des Ausgehens ter, bs. nhd, Holfter,
der Zähne in den Kiefern, od. kibben. holt, Holz als Stoff od. Material; W
Holland, Holland od. das Königreich der Sarg; -^ 'n schap fan êken holt; — de
Niederlande. Eigentlich bezieht sich der 15 rabi is in *t holt schaten (der Kokkuh
Name nur auf die beiden Frooinzen Nord- ins Holz geschossen, d. h. holzig od. >
u. Süd- Holland. Das Sprichwort: ^nn is geworden); — he is so mager as 'n
Holland in nôd^ wird allgemein auf alle holt; — he is in *t holt gan; — nis
VerlegenJieiten (bz. wo man sich nicht zu worden dV gode êken un böken in '(
rathen u. zu helfen weiss) angewendet. Den 20 rumer holt ferköfd, d&r mast da um \
Namen Ho Hand betr., so soll er (cf. W, kcn, dat wi d'r wat fan krigen ; — he is gä
Arnold, Wanderungen deutscher Stämme stürfea un kumd faii afend in 't holt:
2fag. 506) aus holtland (d. i. Waldland) he is in 'n swart fräfeu êkcn holt, mit
entstanden sein. fer bcslagen, bcgrafcn; — de dodeho
Holländer, Holländer, Niederländer. — 25 (Todten-Särge) worden ût nôdholten ^A'
Sprichw.: hô geid dV dör, as 'n Holländer; Iwlzer, d. i. eichene Bretter von befti
— de Holländers sunt kwc^d (böse, schlimm, ter, zu den Särgen passender Längt
j^c/z/aii^, pass' up, wen du mit hör to dôn best. Breite) mäkd. — Afries., saU,^ nd^
bollandsk, holländisch. — Sprichw. : dat ags., engl, an., norw, holt ; wfries. hi
^eid up sin hollandsk ; bold under, bold bäfen. SO bout ; nid. bout ; ahd., mhd, hola.
1. hüllen, s. holden. Es tvird von Fick (II J, 73) «r. Am
2. hüllen, hohlen, höhlen, hohl ^machen, (cf. Grimm, Wb. IV, 1763) mü h
vertiefen etc. ; — holl* dat nog 'n bîtjed mër khida (Balken, Block, Höh) eur y hA
ût. — Ags. boljan; nhd. bolOn; 7ild. boUen; kal (cf 2 bellen u. bilt), schlagen, hrec
mnld. holen. 35 biegen etc. gestellt, indem sie anndu
lloUcn, ein kleines, armseliges Kirchdorf dass holt ursjyr. das im WaMe gesel
im Amt Stickhausen, wovon es heisH: Holleu gene u. gefällte zum Brennen u. Bê
mut nog fan bOfürd undorgun, sä' de päp, dienende Etwas bezeichnete. Iki indt
as d'r al wer 'u bdr mit nejc bolskcn in de das Wort holt möglicherweise schon fo
karke kwam. 40 alt ist, d<iss es schon vor der Zeit entstt
1. holler, s. holder. ehe die Menschen Werkzeuge hatten,
2. holler, hohler etc.; s. 1 hol. Bäume zu schlagen u. zu fällen, so k
bollert. Halt, Feierabend etc.; — wî mut- dnmit urspr. auch alles das bezeichnet i
ton bollert niakcn. Zu holden was durch Windbruch im Wahie braé
holli^heit, Höhlung, Vertiefung, Ein- 45 niederstürzte, also sowohl die vom W\
Senkung etc.; — dV is so 'ji hoin;zbeid in de gebrochenen u. gefällten Bäume, als t
mûr; — in de bollîgbcid fan 't land. die davon abgebrochenen Zweige «. Jta
hol-Oj^d, hohläugig; — he sttgt so bolôgd ût. wo dann das Wort holt urspr, leiliglidt
ho\'\)i\)e (Ifohlpfeife), Schachtelhalm, eiini- Bedtg.: Bruch gehabt hätte, woraus
setum; — dar »itfin to üW bolpipen in 't land, 50 dann leicht beim Vergleich von 1 br&k
as dat dat 'u godeu gruud Wt'sen kan. Bedtg.: Gebüsch u. Wald (welche
holske (d. i. bolt-scbü, cf banske), Holz- scheinend die älteste ist, cf. W, Arm
schuh. Wanderungen etc., pag. 506) leidU
bolKtcr, Half ter, a) ledernes Futteral zum wickeln konnte (d. h. wenn Wald wirl
Einstecken der 2V^/o/e^{ (pistolcu-bolstcr) ; — 55 mit wild u. nicM etwa mit walten i
b) lederne Umhüllung der Zugstränge zum nex iat), da bei einem Windbruch der Bt\
Schutz der Pferde gcgm das Wundreiben ; (od. das gestürzte Holz) sämmtliéh w
— c) Bauchhöhle, Wanst, Magen etc. ; — bô durcheinander u. übereinander liegL
kan 't air in sin bolster bargen; — d) grosses züglich des Wortes holt (dessen „t", hi.
weites Maul] — wen ho sin bolster apen deid, 60 aus älterem „d** entstand u, wovon es a
HOLTE 101 HON
cht sicher ist, dass es mit dem so nur im Plural höner allgemein gebrauch-
dt stehenden kslav. klada Überhaupt lieh, waneben auch honer u. hôndcr vor-
dt ist) sei indessen noch erwähnt, kömmt — Eedensart. u. Sprichw. : he geid mit
r. Leo es mit ags. hold (Leichnam, de höner to rik; — kloke höner leggen hör
entlich das die Knochen bedeckende 5 cier ôk wol in de nettels; — bi gebrek fan
\tzende Fleisch, od, die äusserliche höner nimd de bûr ôk mit kreicn förlôf; —
u. Bedeckung des Körpers etc., cf. wen man »ßj^** segd, den mônd-man de hö-
n lihhama [Leichnam] u. skr. pala ner all' ; — höner hebben man 'n lütjen kop,
stramen] von y pal [servare, tueri], so slapen hold ût; — achterna kakeln de
Eiterbildung von y pa, pi [greifen, 10 höner; — de höner leggen dör de krop un
halten, sichern, schützen etcj, bz, de kôjen melken dör de hals. — Nd., mnd,
[idem u. auch: herrschen, regieren, hon; nid. hoen; as, hon; ahd. huon, huan,
Macht haben etc.], cf. pa [regens], hon; mhd. haon. — Der Form nach ist es
ax dominus] u. pitar etc.) = an, hold das substantivirte Präter. eines obs. Vbms.
h); norw. hold (dasselbe u. auch 15 hanan (singen od. krähen), worüber Wei-
zu hölan (celare etc., cf. 2 hälen) teres unter 1 hän.
. holt in der Bedtg. „ Wald" als das 2. hon, Hohn, Spott, Schmach, Kränkung,
ehlende. Versteckende, bz. das Verachtung etc. ; — dat is hon , wen he so
irgene u. Dunkle od. das Be- sprekd; — schal dat hon wesen, of is dat
nde u. Schützende von hêlan 20 dîn ernst? — he hed mi hônandân; — mit
Hält man indessen diese Bedtg. hon up ên dal kikeu. — Nd., mnd. hon;
0 wäre zu holt auch ved. chardis nid., mnld. hoon (frans, fallacia, probrum^
', Schirm etc.) zu erwägen. dedecus, infamia, indignatio, injuria, ira);
», Höhlung, Vertiefung etc. — Nid., wfries. huyn, huyne; ahd, bona (Hohn,
lolta 25 Spott). Dass es auch afries. lebte, geht aus
in, hölzern, von Holz; — 'n holten afries, hâna, bz. bona od, hêna (a. Kläger^
- (fig.) steif, ungelenk; — he steid d. i. Gehöhnter, Gekränkter, Verletzter, Be-
holten hen ; — he löpd so holten. schimpf ter etc. ; — b. Verklagter, d, i. Höh-
•rig, holterg, holzig, holzfaserig etc, ; ner od. Schimpfer, Kränker etc., cf. 0. L. B.,
ôlrabi word holterg. — Nid. houterig. 30 pag, 672, hoene u. mnd. hone) u. hénan
e, Hölzchen, Stäbchen etc. Das (höhnen, cf. honen) hervor, es sei denn,
0.: „nu sunt 't holtjcs un den sunt dass diese Wörter Ableitungen des Subst.
tjes** hat im Allgemeinen die Bedtg. : bona, bz. des goth. hauns ; as. heân (niedrig,
ind sie hart u. ungeniessbar u. nach- verachtet etc.), bz. ags. heâne, hj'ne; ahd,
d sie weich u. schmelzend" u. ward 35 hônî; mhd, hone, hoene (verachtet, in Nie-
da smoltje (Dimin, von smolt, Schmilz) drigkeit, Schmach u. Schande lebend, durch
^rcm Br. Wb, auch eine Art kleiner Schmähung an der Ehre kränkend, un-
zbirnen bezeichnet, wohl auf die erst freundlich, zornig, hochfahrend, übermiUhig,
fen u. harten u, später butter- böse) sind, wovon auch (od. von hônjan etc.?,
en u. schmelzenden Früchte 40 cf. honen) ahd. hônida (Schmach, Schande,
Birnsorte bezogen, od, es wurden die Uebermuth, hochfahrendes, verletzendes We-
wüden Holzbirnen im Gegensatz zu sen) ; as. hon da (Schmach, Schimpf) ; afries,
i auch holtjes genannt, — Nid. houtje. hânethe, hênde (Verletzung, Kränkung; An-
mager, so mager u. dürr wie Holz. klage wegen dessen) ; wfrics. hoente (Betrug)
ng. holtmoger. 45 etc. Was nun ahd. bona, bz, goth. hauns
Btek, holtwmkel, Holzgeschäft, Holz- etc. betrifft , so stellt Fi c k (11 , 327) sie
ng, mit lett. kaunas (Schande, Schmach, Hohn;
ie, Hoheitszeichen, od. eigentlich der Scham) u. kslav. kyja, kyt (nicto) zu einer
te mit den Landes- u. Hoheits-Zei- y ku (erniedrigen)^ die mit der für hauen
ersehene Schlag- od, ZoUbaum, der 50 von ihm angesetzten y ku sehr gut iden-
enze gegen das Nachbarland ab- tisch sein kann, da sich aus hauen, bz,
t, — J^d, (Br, Wb) hameine, ha- schlagen, erschlagen, verletzen, tödten etc.,
homeine; mnd. (Seh, u. L.) ha- od. niederschlagen, zu Boden schlagen, fäl-
lomeide, hogemeide, hameie, homeine ; len etc. sehr leicht die Bedtg. : erniedrigen
lammeye, hameyde, hammcnboom (rc- 55 etc., als auch die von : verletzen, verwunden
a, obex, vectis etc.); mAc2. hamit, bz, etc. in der sinnl. Bedtg., wie im afries,
hêna (cf, honen) u, (trop.) die von: krän-
1, s, 1 hamel. ken etc. entwickeln konnte. Da indessen
ende, s. harnende. weder im Skr. noch sonst eine y ku in die-
D, Huhn, Im Singular fast obs. u. 60 sen Bedtgn, belegt ist u, auch die von
HONEN HOENEN 102 HOP
H. Leo (pag. 456) für ags. he&nan ange- honig; afries. hanig; ufrie9, hnyiiig; i^
setzte y kun (corragari etc.) sich in dieser hönning, honning; saÜ. hvunngi wan§.\
Bedtg. toeder findet, noch begrifflich son- nig; as, honeg, haneg; ags. nanig; a
derlich dazu stimmt^ so ?Mlte ich eher honcy ; an. hanang ; norto. hnning : däii. b
dafür, dass die für bona i/. lett. kaanas 5 ning; schwed, honing, h&ning; euuL h«
anzusetzende y hun od. kun entweder mit honak, honek, honang; mhd, honee, ha
der aus ku (sonare, gemerc, bz. ein unarticu- honich. ^ Es ist eine dhfiUche WwÜM^
lirtes Geräusch machen u. so auch : schreien, wie könig u. m&ssie die CMLfarm demm
heulen, lärmen, toben, schelten^ schmähen kan-aka sein. Fick (III, 78)
etc.) erweiterten V kun (sonare) identisch 10 den Stamm kan ocL das Thema kau
ist (cf. bei Fick, 1, 35 y kak, lachen, skr. kan^, was ausser tenuiSy ezilis, ptr
wie?Urn, wozu er ausser lat. cacliinnari etc. auch die Bedtg. : granmn hat u. meinte i
auch ahd. huoh; nihd. huoch, Hohn, Spott honanga (Honig) eigentÜch körnig
etc., huohôn; mhd. huohen, verspotten, ver- körniges Etwas bedeute, während \
lachen, verhöhnen etc. stellt, wonach huoh ein 15 eher glauben möchte, dasa honanga mit i
Präter. von einem altem Vbm. hahan ist, känaka (aurum, d. i. Glänsendes, Goldig
während kak ebenso wie kuk [cf. Fick, I, Goldgelbes, bs. ein Ehoas too« gUM
49 seq.] aus einer redupl. Form kaka der blinkt, od. blank ist) identisch sei «. t
Schallwurzel ka, ablautend ki, ku hervor- Honig urspr. wegen seiner goldige»
ging, zu denen auch unsere Interjectianen 20 goldgelben Farbe mit diesem N»
od. Ausrufe: ha, ho etc., redupl. haha, hihi, belegt ist, bz. als alänsendes u. geh
hoho etc. gehören, welche ja zum Theil auch ges Etwas aufgefasst wurde. Da indesi
Lach- od. Spott-Rufe [cf. 2 ha u. 1 ho, so- die y kan nicht aUein die Bedtg.: glü
wie haha etc. u. das onomatop.: ha-ha-ha- zen, sondern auch die von: liehen, l
ha, — hi-hi-hi-hi] sind u. woraus auch die 25 g ehren etc. (Grassmann übersetä
alten Frage - Pronomen od. Interrogativa : auch mit: befriedigt sein, freudig sein,
ka, ki, ku = lat. qua, qui, quo, — germ. freut sein; etwas sich grauen lassen, i
hwa, hwi, hwu etc. zweifellos hervorgingen), faUen finden an Etwas, sich denen
od. dass das Thema: hauna od. kauna atis freuen; Jemandem gefdUen etc.) hat, »
einer von ska, sku erweiterten y schan, skun 30 es auch möglich, dass der JSanig von des
(cf. schaden etc., sowie schinden, schände, ten als ein liebliches u. begehrenswerthes,
sehenden I schund u. auch nhd. hun zen, erfreuliches u. angenehmes Etweu oii)
aushunzen, verhunzen zu böhm. hun- fasst wurde, zumal da der Honig Wi
tovati, verhunzen etc., huntowati, schlachten, seines lieblichen u. süssen Oeschmackes
erschlagen, tödten etc. , — sowie Weiteres 35 Thier u. Mensch sehr gesucht ist u. ja
unter hauen am Schlüsse, bz. die dort an- Land, wo Milch u. Honig fliesst, für
geführten Stellen bei Fick) hervorging. besonders glückliches u. gesegnetes Land $
honen, hSnen, henen, höhnen, verhöhnen, Dass diese Deutwigen des Wortes hooa
spotten. Jachen etc. ; — he hônde hum; — ho (d. h. entweder die von : glänzendes, go
h8nd mi ût. — Afries. hêna (höhnen, ver- 40 ges Etwas, od. die von: liebli^^ies, sis
letzen, verwunden, schädigen etc.); wfries. mildes, angenehmes, erfreuendes %t. b^
huynjen ; nid., mnd. honen ; nd. honen ; ags. renswerthes Etwas) jedienfaüs viel sutr^
hênan, h^nan; ahd. hô^jan, hônan, honen; der sind, als die von körniges JSStwas,
mhd. hoenen. Zu 2 hon. doch gewiss u. dürfte dies wohl von I
höner, Plur. von 1 hon. 45 mandem bestritten werden.
hSner-hak, Hühnerstall. hönnîg-koke, Honigkuchen.
höner-nërs, Hühner-Arsch. Bedensart: hönulg-nii^ honigsüss (audi ßg,) ^ —
he is nët so nêsgîrig as 'n höncrnërs (wer kan so hönuigsdt dôn.
sich den ansieht, versteht sie). hOnsk, höhnisch; — 'n hônsken tâl;
höner-rik, Stange, auf welcher die Hüh- 50 'u hôusken kërcl.
ner des Nachts sitzen. hon-sprake, hônsDrâk, Höhnsprad^ l
hônke, hSnke, Hühnchen. nische, kränkende Rede etc. ; — dat is li
hSnke-bee; i. q. hennebée. sprâk fan hum etc.
hönnî^, Honig. Redensart. : dat is hön- Huoti ml. Name. Geschln. Hoots «. '.
nig för hum (fig., das ist ihm etwas sehr 55 ting, Hötiog. Vergl. bei Förstema
Angenehmes u. Liebliches); — dat smckd (705) die Namen: Hotbert, HotgUda, I
as hönnîg (von besonders leckeren Gerich- nihu, Hotrad, Hotting, Hotte, welche er
ten); — ôn hönnîg um de mund striken aud stellt, cf. übrigens bot.
(Jemandem schmeicheln, bz. Süssigkeiten sa- 1. hôp, s. hape.
gen etc.). — Nd. honnig; mnd. hounich; nid. 60 2. hup, auch hopel, Reif^ Ring, Band
HOP 103 HOP
K^'^Boti Eisen od. Holz, hz, haUnrten Weiden, sein Vermögen an, lebt nicht mehr blas van
M^K« um die Fässer geschlagen werden; — is- den Revenuen, wofür wir auch die BedenS'
pKi^n of holten hopen (od, banden, ringen art gebrauchen: he térd fan de hoge bôm);
^efcc.) um 'n fat slän; — drif de hôp nog — to hôp kamen (zusammen kommen); — to
^jwat an, dat he faster slutt; — he hed 'n Ö hôp gäfen (zusammen geben); — to hôp 1Ô-
^i ladung hopen od. hopels (Weidenreife, bz, pen (zusammen laufen); — to hôp stân
^lJF^assreife, Tonnenbänder) fan Holland un- (zusammen stehen); — to hôp neien (zvr-
^f^derwägs. — Nid, hoep (Fingerring, Beif sammen nahen); — to hôp brengen etc.;
*^ o^bft« eingelegte Steine; Holzreif um ein — de grote hôp (od, hôpe) wêt nêt bäter;
^ JFass, in letzterer Bedtg. auch hoepel) ; mnld. 10 - - d&r stän 'n hêl hopen (ein ganzer Haufe,
^ hocp, hoepe, hoepel (orbis, circulus, annu- eine ganze Menge etc.) minsken bi 'n an-
las ; circulus sive vinculum dolii) ; afries. hôp der ; — 'u holen hopen minsken wassen fan
L^ C^eif, Band, bz. der das Land wie ein dage in de stad; — de ragen hed 'n hopen
- Ming umgebende, einschliessende u. schützende (oa. hupen) water anbrogd; — d*r is fan 't
* Deich, der wegen seiner Bedeutsamkeit für 15 j&r 'n hopen bûlt (eine ganze Menge, bz,
* das Land u. seiner Kostbarkeit wegen auch ungemein viel) körn wussen ; — he hed 'n
^, ,ythe geldene hôp** hiess , wofür mnd. „de hopen bült kinder. — (Jompos. stênhôp, ërd-
gulden wall un bandt** steht); nfries. (Out- hôp etc. etc. — Afries. hâp; wfries. heap;
f jsen) hôp (Beif, Tonnenreif); engl, hoop n/nes. hup; o^. hôp; ags. he&p; en^2. heap;
* (Beif^ Bing, Bügel etc.). — Es ist ein von 20 nd, hoop; mnd. hôp, hope, hoppe, hupe;
' 8 hôp verschiedenes Wort u. würde sich nid., mnld. hoop (cumulus, acervus, agger,
' leicht aus dem Präter. hôp, bz. hob, hôf, congeries, strues ; agmen, caterva, multitudo,
' httop etc. von haban, hapan (haben, fassen, congregatio, globus) ; ahd. houf, häuf; nihd,
^ halten etc., cf, hebbcn u. hôf) herleiten l<iS' houf u. aha. hûfo, huffo; mhd. hûfe, häuf;
f sen, weil der Beif etc. dasjenige ist, was 25 an. hôpr; schwed., norw. hop; dän. hob
' ein Etwas zusammenhält, bz. ein- u. um- (Haufe, Menge etc.). Mit kslav. kupü; lit.
^ fasst etc. u. ja auch 1 hafen , haft etc. da- kaupas u. kûpu (Haufe) ; zend. kaofa (Berg ;
** her stammt. Man kann übrigens bei hop Höcker des Kameeis); apers. kaufa; Jizv.
,' auch an die Bedtg. : biegen, krümmen, rund- kôf (Berg, Erhöhung, Höcker, Buckel); osset,
* Uch gebogen sein, sich wölben etc. denken 30 kupb (Hügel) etc., sowie griech. küphôs (ge-
* (cf. ahd. pouc u. pouga, ags. beâh [Bing bogen, gekrümmt etc.), küphos (Krümmung,
* eU:.] von piokan etc., cf. bugen), wo es als- Bucht, Buckel) etc. etc. von einer y kup
^ dann mit 3 hop von derselben y abzuleiten (biegen, wölben, krümmen, od. ur^. wohl
^ wäre, zu der Fick auch nhd. Hufe stellt sonare, wobei sich einerseits aus Ton, Ge-
' u. zu welcher auch nhd. Huf {cf. hôf am 35 rausch, od. Schall machen etc. die Be-
schlüsse) lautlich besser stimmt cds zu skr. dtg. : reden , sprechen (cf. B opp , Gloss.
(^phaetc., zumai man bei Huf in der 88, zweite Spalte) etc., od. singen, klagen,
Bedtg. Klaue auch an die Bedtg.: krüm- heulen, jammern etc. (cf. goth. hiufan; as.
men, biegen etc. denken kann, eine Bedtg., hiovan; ahd. hiufan, hiuban, hiupan; cigs,
die anch jedenfalls dem zend. ^afa (Hörn, 40 heâfan, heöfan, klagen , jamtnem etc.), an-
Huf) zu Grunde liegt, was wohl jedenfalls dererseits aus rauschen die von: sausen,
mit skr. ^pha zur y kap, kamp (cf. griech. brausen, stürmen, aufbrausen, zornig wer-
kamptô, biegen, krümmen etc.) gehört. Die- den, wüthen, toben (cf, bei Bopp, pag. 86,
selbe Bedtg, : krümmen, biegen, sich krüm- erste Spalte y kup [irasci], zu der er auch
tnend od. rundlich u. gebogen ausweiten, od. 45 unser hape, hope stellt , sowie lat. cupio),
in gebogener Linie sich um Etwas herum- aufwällen, brodeln, kochen, aufkochen, sich
ziehen etc. liegt auch woM dem schott., bz. heftig u. stark bewegen, quellen, hervorbre-
Orkn. hope (schmale Bucht); isl. hop (re- chen, aufsteigen, sich erheben, eine rund-
cessus maris); an. hopa (zurückweichen, bz. liehe Erhebung bilden (cf. ahd. hiufila,
ausbiegen etc.) etc. zu Grunde, eine Bedtg. 50 Backe, weibliche Brust etc.); — huf; goth.
die anscheinend auch dem ags. hop (s. un- hups ; ags. hyp ; nid, hupe , Hüfte, sich
ter hapen, hopen u. bei Seh. u. L. unter krümmen u. wölben etc. u. endlich aus:
1 hop) zu Crrunde liegt. sich erheben u. aufsteigen etc. auch
3. hop, Häuf, Haufen; weitergebildet: die von: scheinen, glänzen (cf. Bopp, obige
hope, Haufe u. hopen, hupen, Haufen (so- 55 Stelle u. Weiteres bei Fick u. Andern) u.
wohl Sing, als auch Plur. von hop, hope); noch viele andere Bedtgn. entwickelt haben^
— 't ligd air up ên hôp; — wî hebben de wie z. B. die von: springen, aufspringen,
budel in drê hopen dêld ; — Bedensart : he hüpfen etc., da auch die Stämme hop, hup
térd fan de grote hop od. bült etc. (er zehrt (cf. die nachfolgenden Wörter dieses Stam-
schon von dem Vermögensstock, greift schon 60 mes) sich von dieser y herleiten.
HOP 104 HÖBE HOB
1. hop. Dieses Wort drückt eine hüp- fan hopen-ttflk nêt so grôt nn staikvi
fende od. auf- u. niedergehende Bewegung, de d&r nâst Btdd. — ^ isi wM awtU
od. eigentlich wohl nur eine einmalige u. (Häuf, Haufe) m. an, ftjr. und -f- lUk a
ziemlich rasche Bewegung von unten nach sammengeseUt, sodaaa: ^tan hopen-itak* i
oben, hz. eine Erhebung u. eine steigende 6 mel besaat als von: ÉLaufe «. Süyâu
Bewegung, od. ein sich Erheben u. Aufsprin- hoppeln, hippeli, Bchakkdn^ ftr. fn
gen etc, aus u. ist dies der Stamm, bz. nebst hüpfen, od. sieh *auf «^ nieâer heme^m. <
hup (aus urspr. kup, sich auf u. niederbe- hOppen.
wegen, od. aufwallen, aufsteigen etc., s. un- noppel-, od, llippel-përd, SchoMkel'I^
ter 2 hôp am Schlüsse) die y von 2 hop, 10 — he sitt np ^t huppelpérd nn iw
hoppeln, huppeln, huppen etc. Dieses hop spai^'en.
lebt nur in dem Kinderliede: „hop mm përd hoppen, hoppen, mil Hcpfen tfendUn, •
na de m51en to, anders niks as hafer un kochen u. würgen; — dat bér is nét tt
strô, hafer un strô un kaf-kaf-kaf, den löpd genug hopd.
min pcrdye in draf-draf-draP, welches Vater 15 hoppeng, hmor^^ ; t. g. hoppig.
u. Mutter singen, wenn sie ihr Söhnchen hoppig, a) hopfig, mit Ho^en gern
auf dem Knie ausreiten, bz. hüpfen lassen. etc.; — dat bér Bmekd nêt hopptg gen
2. hop, auch hoppen, Hopfen ; — de gôd — b) locker, schwammig m. Uvdte» i
her wil maken, dürd hop un molt not ter- Hopfen, als Fehler bei Rüben, KMn
saken, un wil he d'r 'n krÔms solt in ka- 20 Moorrüben etc., die eu stark emfgetrid
ken, mag hum 't nog beter smaken. — Nid., sind u. zu lange gestanden haben u.
engl, hop; mnld., mnd. hoppe; nd. hoppen; Folge dessen inwendig im ileiech «cAm
ahd. hopho, hopfo; mhd. hophe, hopfe. Der mig u. saftlos gewordm sind; — wen de k
Name dieser Pflanze ist wie mnld. hoppe rabi erst hopptg worden is, den dögd léi
(Wiede-Hopf) , bz, ahd. hoffä, hoph&, hoppo; 25 mör tôm Äten.
wAel. hopho etc. in witu-hofdSl etc.; an. veidi- 1. hop-sak, Hopfensack von grobem
hoppa; nid. wcedhoppc (dasselbe u. soviel ckern Leinen; — hopsakken sQnt gAd
ah Waid- od. Jagd- Hüpf er) von 1 hop feils.
weitergebildet u. bezeichnet ein sich er- 2. hop-sak od. hip-sak? — Spridn
hebendes, aufsteigendes, klimmen- 30 mit list brengd man ^ ei in 'n hop-, <
des, kletterndes Etwas, wobei man in- hup-sak.
dessen nicht wie bei hoppe in weedhoppe hor, hâr, Dreck, Schlamm, Graben- \
an ein wirkliches aufspringen u. hüp- Gruben-Erde etc.; — de hor np dewala
fen, sondern nur an die im Stamm hop ten un afer 't land brengen laten. — A/ri
liegende Bedtg. der Erhebung u. steigenden 35 hor, höre, horre; nd. (Br, Wb,) haar, h
Bewegung j bz. die Bewegung von un- hoor; mnd. hör, här; as. horo, hom; a
ten nach oben hin denken darf, wie horu, horh; ahd. horo; mhd, hor (Swi^
diese auch unserm klim-up (Name des Epheus boden, Schlamm, SchmuU, Dreck, Kolk).
tt. anderer Schlingpflanzen) zu Grunde liegt. hör, ör, ihr, ihm, sie (auch possem
hopel, Reif, Fassreif; s. 2 hop. 40 Dativ des Sing. u. Accus, des Sing, «. PI
hopeln, mit einem hopel od. Reif spielen, von ho (er) ; — ik heb' hör (wr, ihm
bz. ihn vermittelst eines Stocks (indem man segd, dat sê kamen mnt, bz. matten; —
entioeder den Reif fortwahrend damit an heb' hör nêt frâgd ; — wen jî hör mit bn
der Hinterseite schlägt, od. den Stock in gen willen, den is, od. sunt sé uns will
einen vermittelst Bänder mitten drin be- 45 mcn; — to hör (Ihnen) gesegd, dat is
festigten Ring steckt) rasch forttreiben; — lögen; — dat hörd hör (das gehört ihr, (
kämd jungons, lâi' w' hengän un tagen 'n ihnen, bz. dieser Person, od, diesen F
ander hopeln. — Nid. hocpclcn. sonen). — Afries. hin; wfries. her, lu
1. hopen od. hupen, s. hapen u. 1 hop. nid. haar etc.
2. hopen od. hopen, s. 2 u. S hop. 50 hördelke, s. 2 hörntje.
3. hopen od. hopen, häufen; — he hopd 't hôr-dôm, Hurerei, Ehebruch eic,; — h
ônc up 't andere ; — he hopd tosamen, wat dôm drifen. — Afries. hôrdom ; lüd^ hoerd
hé man kan; — he hopd «eld up geld; — etc. Zu afries. hör, s. unter höre.
de ^n geweten hcd as 'n fêlsken hase un de höre , hör , Hure. Sprichw. : %é stin
armen un verladene lue schind un fild, war 55 as 'n höre; — horen-seggen is half gda|
he man kan un dürd« kan sin geld un gôd (gelogen); — büst du hör of déf; hest
wol hopen un fermërdern. Zu 3 hop. geld, man hed dî lêf ; — junge hören, d
hopen-stiik od. hopen-stiik, Masse, In- bädesüsters; — hören un böfen sprftken
halt, Umfang etc.; — he (od. dat dôr) is tîd fan hör äre; — hören an Schelms %i
mi to grôt fan hopen-stük; — de osse is 60 ligte fracht; -— darum gen hör geschuU
HÖBE HOB 106 HOEBEN
kind man gôd is ; — de mit wêten seq.) von einer y kâ (suchen, begehren) ah-
nimd is 'n schelm, of word ên; — leitet, welche er I, 34 unter ka (cf. skr.
Dg wil hebben , mut mennig hör jof- kam, kan u. can) aufführt u, wonach denn
len; — he lett sOk förût betalen, as goth, hön urspr. einen begehrlichen, lûster-
m dat dôn; — dat is hôren-inslag un 5 nen Menschen bezeichnet u, afries, hör; ahd,
chergäm; — 'n apenbaren hör is huor etc. die Bedtg, Lüsternheit etc. gehabt
r so slim, as 'n hêmelken ; — ik bOn haben mOsste. Da nun aber ahd, haor&
e nig un ök de leste nig, dat is aller (Hure) jedenfalls mit huorön (huren) von
jröst un feruntschüldigung ; — hören huor (Unzucht, BuMerei etc.) weitergebildet
m sunt gen frOnde fan de dag; — 10 ist u. demnach mit kslav. kuruva nicht ein
mit hören bef&td, mut geld wêten; u, dasselbe Wort sein kann, femer auch
wêtendlik 'n hör tröed ßeirat?^), hör, huor (cf. fög, fogen, fögen etc.) seiner
k mit 'n hör ferdragen un dürd nêt Form nach ein Präter, von einem Wort
; — mennig hör is bäter as 'n dwatje, haran od, hasan ist, so halte ich es für
fiks is, achtd sê up 't ditje un datje. 16 wahrscheinlicher, dass es nicht mit kâra, bz.
. hoor; mnd, höre, horre; nid, hoer; der y kk verwandt ist, sondern ebenso wie
[loere; ags,, aengl. höre; engl, whore; 1 hâr u. griech. kassa etc. (s, oben) zur y
ra ; norw., schwed, hora ; dän, höre ; kas (kratzen, jucken etc.) gehört,
aorrä, huarrä, huorâ; mhd, huore. 1. hören od. hören, huren; — he hörd
ries., an. hör ; ahd, huor, huar, hör 20 aferal herum ; — hören un snöreu. — Afries,
ehelicher Beischlaf, Ehebruch, Un- höra; nd, hören; nid. hoeren; aM. huorön,
Hurerei); gotth. hörs; an. hörr; isl, huarön; mhd, huoren etc. Zu afries. hör;
ïurer, Ehebrecher, Buhler) wohl ent- ahd, huor (Unzucht, Hurerei etc,), s, unter
i aus dem Präter, hör, huor eines höre.
en Vbms, haran, was möglicherweise 25 2. horen, s. hörn.
dtg, : fiiessen , strömen , giessen , od, 8. hören, s, hörnen.
jkeit ausgiessen u. ausströmen, pissen hören, hören ; a) den Sinn des Gehörs
tte u. auch das Stammvbm, von nhd, haben, einen Laut (SchäU, Ton, Ruf etc)
(^au« harana, harna?) war, wobei den vernehmen, bz. mit dem Ohr aufnehmen,
ich zunächst auf das Ergiessen , bz. 30 auffangen, auffassen etc. , indem die SchaU-
hon geschehenen Erguss, od. Äusfluss wellen das Trommelfell treffen u. in Schwin-
innl. Samens (daher huor, hör sowohl gungen versetzen, die sich weiter nach dem
r als Erguss-Person etc., als Gehirn fortpflanzen u, diesem Kunde geben ;
Inzucht etc., als Erguss-Sache^ — he is döf, he kan nêt hören; — he hed
man auch zugleich noch an Sodomi- 35 hum ropen od. singen hören, bz, hörd; —
enken könnte) bezogen Jhaben müsste, he hörd 't donnern (er hört es donnern^
ne auch griech. moichös (Ehebrecher) vernimmt, dass es donnert etc.); — ik heb'
ngere (cf. migen) zur y mih gehört hörd (vernommen), dat du fröger 'n nêt wast
der Bedtg.: semen effundere beruht, un nu schind 't, as of du fan 'n nêt 'n et
•ann aber auch (cf, dieserhaXb 1 hftr, 40 worden büst ; — nu hörd insen , wo he fan
. bar, boren u. nhd. Beere = ahd. sük prîüd; — hörst du 't dat 't sleid; —
c., goth. basi von y bhaksh) davon Sprichw.: de nêt hören (hören, gehorchen
en , dass entweder ein älteres Vbm, etc.) wil, de mut folen ; — de fader un mo-
in haran, od, ein davon stammendes der nêt hörd, mut 't kalfsfel hören; — b)
. hös, huos in hör etc. überging, weU 45 gehören, angehören, eigen sein , zukommen,
'bm, urspr, die Bedtg, : reiben, scha- gebühren, passen ; zu Hause gehören, wohn-
ratzen, stechen, jucken etc, hatte u, haft u, sesshaft sein etc, ; — dat hûs hörd mi ;
hâr etc., sowie vielleicht auch mit — dar mag hum wol de dardc dêl fan hö-
asan (politus) hasanön (polire) zu der- ren ; — dat hörd hum half mit an od. to ;
y kas gehörte, wozu Fick (cf. 1,49) 50 — wat di d'r fan hörd (eigen ist, zukötnmt,
yriech, kassa (für kas-ja) , kasâlbé, gebührt etc.) ,^ dat schast du ök hebben ; —
a, kasörfs (Hure); skr. kacchura he hörd to min familie; — dat hörd (ge-
g, unkeusch) etc, stellt, während er bührt, passt, schickt) sük nêt, dat du aferal
n goth, hörs; ahd. huora etc. zu lat, de handje-förmeier bist; — dat hörd sük
4, skr. câru (lieb, lieblich, angenehm 55 nêt för junge lue, dat se sttk aferal in de
0. vergleicht u, dafür, bz. für lit, förgrund stellen; — du hörst in de ach-
(lecker, lüstern), kahre (Leckerheit terste bank; — du hörst hir nêt hen; —
kahriba (Begierde, Gelüste); kslav, he hörd in Emden to hûs; -— dat hörd un-
k (Hure) ein Thema kâru (lüstern; der sin bewind etc. — Afries, hêra, höra
Hurer) aufstellt u, dies (cf, II, 314 60 (rect. hörja); satl. hêra; wfries. hearren;
HOEREN IM HOBN HOBEV
nd. hören; mncL hören; nid, hooren; as. ren, vem^tnen^ merken He.) m 6tmi
hôrjan, hôrean, hôrreon; ags. h^ran, hôran; sku, skav dwrdk Apkäresis emUUwkm
hieran; engl, hear; an, heyra; norw, höyra; ku, kar gekört, dte mögUcheirwem é»
schwed, höra; dän. höre; aM, hörran, hör- wohl unserm hûs als hüd «. ichAdei id
ren, höran, hören; awM.y amd hören; mAf/. 5 schauen, schür etc., sowie laL cxm
hoeren; goth, hausjan, hausjon. — Es ist etc. (cf, Fick, II, 61 u, 271 u.IyW}
von einem Stamm haus mit jan toeitergebil- Grunde liegt u, worüber unter hûi, 1
det, der formell mit an, haus (Schädel^ d, ». schau, schür etc. etc. dae Weitere »
Gehäuse f Behälter, Gefäss, bs. fassendes, gleichen ist,
haltendes od. umfassendes u, umscMiessen- 10 horen-bak (Hurenboek) , Hurer, Po
des Etwas), lett. kauss (Napf, Schale) etc, die viel huret; — du bist 'n regtea ho
stimmt, welche Wörter von Fick (cf, I, buk (auch als Schimpfwort).
51 u. III, 79 etc, etc.) nebst skr, ko^, horen-kind, Hurenkind, Bastard.
kosha (Bellälter etc.) u. hûs (Haus), sowie horen-krâii , Huretütram, Huram
lat, curia zu einer y kus gestellt sind, die 16 scliaft etc,
wohl mit skr, kus, kui>h (amplecti) identisch horërder, Hurer ^ Buhler,
ist u, da nun der Stamm haus, be. dessen horerê, Hurerei, Buhlerei etc,
Thema hausa von hausjan urspr, vielleicht horéren , huren , die Hurenhäuser h
den Sinn des Gehörs od, blos das Ohr (als chen, das Hurenhandwerk treiben eU,
das, was die Schaüwellen, od. den Schall 20 horërster, Hurerin, Buhierin,
aufnimmt u, auffasst, od, in sich aufnimmt hôr-hûs, Hurenhaus, Spriehse.: de
u, beschliesst etc.) bezeichnete, so wäre es ön föt in 't hörhûs scttd, lettd de ta
sehr leicht möglich, dass hausa als hörender in H gasthûs (Armenhaus),
od. vernehmender Sinn, od, als Ohr von hörig, fehörî^, ]i9n;âH, reMniB, M
Hause aus mit an, hauss (Schädel, Hirn- 25 gehörig; hörsam, leicM Mu Mreii fi. n
scJiale, od. Gefäss, Behalter) identisch ist nehmen,
u, überhaupt nur ein Etu>as bezeichnete, hôr-kind; t. q, horenkind.
was den Schall aufnimmt u. (sei es als Ge- hörn, hören, Hom; — sin hôms ûtild
hör, bz. Gehör- Organ u. den Ton auffas- — he seit harn de hörn« ia de sld (i
Sender, vernehmender u. auffangender Sinn 30 fig, im Sinn von: ihn stacheln «. antra
od. als Ohr) somit urspr, blos ein Gefäss, od, auch im Sinn von: ihm scharf e
eine Schede, od, einen Behälter (gleichviel gentreten etc.); — de bulF nimd hol
ob schalenförmig, rundlich hohl, od. trich- de hörns; — én höms apsetten (audij
terförmig tief) bezeichnet luU u. somit hören — man mut not lo fSl up de höms na
von Hause aus soviel bedeutet als Gefäss od. 35 — he mut sin hörns nog erat wmt ofifl
Ohr haben, bz. das fassende u. aufneh- er he mak word; — he blasd od, stdc
mende Organ besitzen, was hören od. auf- 't hörn. — Nd., nid. hoorn, hören; af\
nehmen macht. Vergleicht man übrigens as., aas., an., dän,, schwed, hom; o/
goth. auso, ahd, örä etc. (Ohr; Oehr; Hen- auchaoem\ wfries, hOBra \ wang, hon;
kel. Griff etc.) als mit lat, audire; kslav, 40 höden; helg, hûrn; nfries, hörn; ahd, 1
omu (Sinn, Verstand); skr. avi (acJUend, horin, hören-, mJid, hom; goth, hsun p
beachtend, sehend, merkend, hörend etc., bz. gekrümmte , spitze Hervorragung od, .
beachten, bemerken, hören etc.) etc. zur y wuclis von harter Masse <im Ko]^€ t
av (sich sättigen, erfreuen, gern haben; be- Tliiere; harte hornartige Masse od,
acJUen, aufmerken, merken u. hören auf 45 düng; vorragende Spitze, Land- od 1
Etwas; begünstigen, helfen) gehörend u. spitze, Promontorium; Mondsidkel, t
aus avas, od. avis hervorgegangen (die aus mes Blasinstrument etc.). Mit taJL, oo
Vi od, ik entstandene y av hatte übrigens ir., kymr. com ; cambr. qom ; gtüoL kâ
von Hause aus die Bedtg,: bewegen [sich, (Hom), sowie griech, kéras (Hom); i
od, ein Anderes], die aus der Bedtg. : sich 50 ^rva (Nagel, Hörn) ; npers. ^ornft (dost
bewegen vor, gehen u. kommen zu, erreichen, wahrscheinlich zur y gar, ^ir (romperc
erlangen etc., die von : greifen, fassen, neh- rumpere, diffringere, bz. vermzen^ venoM
men, vernehmen, merken, sehen, hören etc., niedermachen, zerbrechen etc,), mu «»i
sowie die von: zu sich nehmen, essen, trin- auch wohl skr. ^ara, ^ara (Waffe, 1
ken, sich sättigen etc. ; greifen nach Etwas, 55 Donnerkeil), ^aravya (Pfeil) , ^arâra (
verlangen, begehren, gern haben, lieben etc., stör er, Ver derber) ; griech keraonôs (i
sowie weiter auch die von: halten, tragen, nerkeil) etc. gehören u, wonach denn
schützen, fördern etc. entwickelte), so kann Wort Hörn urspr. wohl eds ein i
man auch annehmen, dass der Stammhaus, letzendes, verwundendes ßtsoi
bz, hausjan (hören) mit griech. a-koúô (hö- 60 als eine spitze, scharfe, stechende Stosn
HOEBN 10? HOEBST HOBST
lere zum Niedermachen u. FemtcÄ- besser noch mü unserm harren, hnrreln (sur-
Gegners aufgefasst ist, ren, sumsen, sausen, rauschen etc.) susamr
Spitze, Ecke, Winkel, Landspitze, men, wie Bremse mit brimman (cf. bram-
tarium ; Strecke , Richtung, Gegend men) u. Hu mmel mit hummen (sumsen).
de hörns fan de tafel; — sett di 5 hörn-flint, Eckstein. Fig. od. iron. ein
öm; — he wand in de hörn fan de älter Verwandter des Hauses, der^ schon
in de hörn fan 't für (Herdecke); Jahre lang den warmen Eckplatz, hz. den
[IS ligt in de westerhöm; — wen w! Ehrenplatz in der Ecke des Herdes inne
hörn (Strecke , hz. Ausweitung in hat u. denselben unbeweglich behauptet, ohne
um hinaus) wîder gân, den kamen 10 denselben einem Ändern zu überlassen u.
at andere hûs tohanden; — he w&nd abzutreten.
rumhörn (cf. kromhôk unter hôk) ; — hörn-loper, Chratsparren, od. Wdlmspar-
t hum d'r 'n dûgtigen hörn (Ecke, bz. ren, bz. das Sparrholz (jQffer), welches am
of. : — Afries. herne, hörne ; wfries. Scheunendach das schräge Hinterende drei-
x) nerne harn; nfries. heem, hörn, 15 eckförmig abschliesst u. den Wickel des
jaan; wang. hên (statt hem); nid. „spêrs'' bildet.
nnld. hören; nd. hörn; mnd. home; noni-sehêf, schief eckig, schidwinkHich,
me; an., norw. hyma; dän. hjöme; kein richtiges Quadrat od. Viereck bildend;
hörn. — Dies Wort ist entweder — dat hûs is hömschêf bôed ; — de disk is
\use aus identisch mit, od. eine Ab- 20 wat hörnschêf.
n von hörn, wie dies aus an. hymdhr hörn-sehün, schief eckig etc. ; auch iibereck,
t) hervorgeht. Vergl. indessen franz. diagonal; — hörnschûn afer de disk.
Winkel, Ecke) ; afranz. carne (Thür- hörn-tand, Eckzahn.
= uns. hôk) u. mnM. hören (angulas), hürntje (JDimin. von hörn), kleine Ecke etc.
iez (II, 238) von cardo ableitet, wo- 25 hörnte, homte (Dimin. von hörn), Höm-
essen auch wieder zu erwägen ist, chen, Hörnchen, kleines halbmondförmiges
afranz. Wort nicht mit gaîat. kâr- Gebäck od. Weissbrödchen, kleines Hometc.
orn, bz. Spitze etc., cf. unter hörn) hörntje, s. hörnetje.
lenhängt u. mit cardo formell nic?Us hors, s. ros.
?Mt. 30 horsk, hurisch, hurerisch; — 'n hörsken
-blaser, Hornbläser; hier bis vor kerel.
i Name der Nachtwächter, weil sie hörst, horst, höst, Horst; a) Gebüsch,
isses gekrümmtes messingenes Hörn Gestrüpp etc.; — b) eine (früher wohl mÜ
auf welchem sie durch einen Stoss, Gebüsch etc. bewachsene) sandige Anhöhe,
irmalige Stösse in dasselbe die Stun- 35 bz. ein hochgelegenes Stück Grünland, z. B.
l laut verkündeten; — 't is tid to bei Norden etc.; — dat ligd up de hörst; —
de hörnblaser kumd. he wand np de hörst; — de kôjen weiden
d od. hörend , gehörnt, mit einem up de hörst. — Daher die Ortsnamen : Sand-
\d. mit Hörnern, bz. Spitzen etc. ver» hörst, Horsten etc. etc. — Nd. (Dähnert)
— dat der is nich hôrnd ; — hömde 40 horst (ein buschigtes Stück Land mit Mo-
etc. — cf. ahd. homaht, homoht (cor- r<xst umgeben, ein erhöhter Ort im Walde) ;
u. homên (Hörn, od. Homer haben; mnd. hörst, hurst, host (niedriges Gestrüpp ;
rnem versehen sein etc.). Krüppelbusch; das zu einem Busch zusam-
Dn, hören, von Hom, Jiömem etc.; mengewachsene Gras an der Seite eines
lören kwHaop; — 'n hören spitse etc. 45 Sumpfes; ein unlder wüster Ort, Bruch,
etje, hörntje, hördelke, Horniss. — Bruchland, bz. mit Gestrüpp etc. bewachse-
rnt, hornke, hork, hormk, holmk; nes Land) ; nd.-hess. (V Um ar) host (Staude,
ornte, hörnen te, hörnetje; nid. hör- Stengel); nd.-götting. (Schambach) host
ild. hörnte, hornseJ, horsel; ags. hyr- (Busch, Büschel; Gebüsch, Gehölz; eine be-
gl. homet; aM. hörn uz, hornoz, hör- 50 wachsene kleine Erhöhung im Sumpfe; Trupp,
\?ul. hornuz, homiz, hurniz, humuz, Haufe); ahd., mhd. hurst, horst (Gebüsch,
harnliz. Da das ahd. horno-bêro Gesträuch, Busch); ags. (H, Leo, 595, 19)
Hornträger auch die Bedtg. cra- hyrst; engl, hurst (Wäldchen, bewachsener
Horniss hol, so wird homet od. Hügel); Schweiz, hurst (Strauch), \iiïni(Ge-
etc. auch oft von hom abgeleitet u. 55 büsch, Dickicht). Es ist wohl (cf. z. B.
iss als ein gehörntes Wesen ge- barnen = brannen, sowie ahd. hros, ros,
wegen der starken, hornähnlichen ors ; as. hros, hors ; ags. hors = nhd. Boss
od. Fresszangen. Möglicherweise etc.) zweifellos identisch mit an., isl. hriôstr
n hängt dieses Wort nicht mit hörn, (aspretum, glabretum, bz. eine unebene, un-
\ mit ahd. hären, herên (clamare), od. 60 fruchtbare, wüde Stätte) , womit auch viel-
IIORWAL HARWAL 108 HOT
leicht der Name desfnes, Gaues Büstrin- tergebüdet ist «. sonach kâs/ür kmi
gen od, Ilriusiri (cf. Ehrentra u t, 11, wozu die germ, tf . sonsL Formen (ff. :
:J<}8 in der Note) zuHummenhängi. Die Grd- bei Fick, II, 74 kvaso, Korb £U Ï
bvdtg, den Wortes hurst oiL hriiist , hriost, kosi, kosa u. da&s deu formeü «. bejt%
hriôst hetr.j so wird (cf. wuld von wild) da- 5 auch wohl mit ka, kva, kras aU m
mit nrnpr. tcohl nur eine tviide, wünte, un- Wurzeln verwandte ff riech, koiL,laLt
fruchtbnrc, bz. uHcultirirtCf blos mit Gestrüpp qu&xo, quacken) jedenfalls besser rfM
bewatlisnic Gegend bezeichnet sein, wobei Dass skr. k&s aus einer Schalliciwzd
man selbstredend souohl an ein hartes u. vorging, bz. ein Ton-malendes Wort M
trovkncs, dürres, unfruchtbares ete.y als auch 10 für spricht auch send, tu^. (husten), U
an ein rauhes, wildes^ wüstes, unebenes, zer- sis etc., was Fick (I, 95) zu skr. tni
klüftetcs Erdreich denken kann u. da nun sati (tönen) stellt.
sowohl für hurst als für hriost, bz. die hosten, husten; — he kôstd nn b
Verba: hursan od. hriiisan eine y hurs, o^/. altid.
hrus angesetzt werden muss, so stelle ich 15 hôster-kôkje, ein kleiner Kuehen, &
hörst etc. zu der von Fick /, .5.7 aufge- Bonbon zur Stillung des Hustens.
stellten y krns (rauh, hart sein; stossen, hot? — Vergl. die Redensart: e«
stechen) u. verweise wegen liyrst auch noch jo mut liot holden (einer von Eudk
auf das von L. Kttmüller, jKig. öOt da- Stand halten, bz. still stehen, bleiben,
für aufgestellte linostiin, sowie weiter da- 20 Stelle bleiben^ darf sich nicht entferses
seihst aufUreÖHM), sowie pag. 173 auf hyrst- un to hits blifcD; — de mut man wo
stall (fr i«erc) unter gleichzeitiger Verweisung hohlen (dem muss man W(M Stand ktH
auf II. Leo (cf. paa. :Hii) seq.) hreúsan u. — hc wll nich hot holden (er wiä
(pag. öü.y hyr8t u. hyrstan od. hjrstan. Stand halten, bz. nicht herhaUen, siA
horwal, hurwal, Dreckwall (cf hör), od. 25 ruhig verhalten etc.) , dat ik hom 'l d
die zu einem Wall aufgeschichtete schlam- uilmeu kan. — Desgl. femer die ARiter
viige Krde, welche beim Heinigen eines Gra- „hot un pot" in der Itedensart: 't isa
bcns etc. auf die Kante desselben geworfen hot un cn pot, welche meist im wegw
u. später über das Land gebracht wird, weil den Tone von Menschen gleichen SA
dieselbe in der Regel einen guten Dünger 30 gebraucht wird u. soviel besagt, da»
abgieht; — de horwal mut ôrst dörlrrsen uu Fine ebensogut, od. ebedtsoscÚeckt »i
t'örjûrs afer 't laud brogd worden. Andere. — Was nun das letztere hc
hOMpes, Wirth, Hauswirth. Dieses lat. der Zusammenstellung mit pot (Topfi
Wort (wovon Ifospiz, Hospital u. auch fäss etc.) betrifft, so kann es wohl mit
Spital ~ nd. spittel) ist hier in den nie- 35 deutschen hotte, hMiie (Gefäss, welches
dem Volkskreisen sehr gebräuchlich u. wird auf dem Bücken trägt , bz. hölzersa
nur von einem Hauswirth, nie aber von fäss, Butte, hölzerner Tragkorb elc); \
einem öffentlichen Gastwirth gebraucht; — hotte; franz. hotte (corbis dosauaria);
min hüspes U nrt to hîïs; — wen mm hos- hotze (Wiege) etc. identisch sein, J«
pes 't man lidon wil, den etc. — Mit kslav. 40 es auch möglich, dass es blas die B
j^ospodi (Herr) aus idg. ghas-pati (d. i. Masse, dicke Masse, Niederschlag,
Speise- od. Br od- Herr) von y ghas, essen, Bodensatz etc., od. Mischmasch, Gern
cf. gast u, pati = goth, fadi, Herr, cf Gemüse etc. (cf. z. B. 't is all' ën hü
fiwler. od. ên pot-nat etc., bz. engl, hotch-potcl
host, Husten; — de host kwald mi so; 46 hodgc-podgc) hat n. mit nid, hot; nd.,
— hl junge lue ddrd de host not langer as hotte (geronnene Milch, käsigter The*
8 dage Bitten. — Nd. hoost; mnd. hoste; Milch etc.) eins ist, was wolU ébensú
nid. hoest; satl. host; wang. host; ags. hvOsta; nd.-hcss. liottc in „Schwing-JIotten"
engl, (mdurtl.) whoost; Schweiz, mniton; an. lige od. flockige Flachsabfälle) mü l
hübti; schwed. hosta; dän. hosten; ahd. hu- 50 (schwingen, hin u. her bewegen, scha
osto, hujisto; mhd. huoste. Mit (Fick, l, etc., cf. hotjen) zusammenhängt. — Das
49) lit. kosu, koBti (Husten) ; Ictt. kâs6t (Hu- hot indessen betr., so vergl. unt^r he^j«
sten); kslav. kasili (Husten); skr. kasa (das- an. hatta (Schicht od. Pause machen
selbe) zu käs, küsati (liusten), welches wahr- Arbeit einstellen u. Stillstand derselbtt^
ist, sodass kfts urspr. soviel heisst als ,Jaut u. Bleibens etc. liegt, wobei idt i
sein^\ Möglich ist es indessen auch, dass hot aus hat an unser of aus af (ttb)
die Schallwurzel ku, kva blos durch „s** icei- 60 nere. VergleicM man übrigens das m
HOETELE 109 HOT JE HUT JE
'einrichten, bestellen; Schicht macT^n frivolum, frivola, ineptiae, turpis quaestus,
mnexe h&ttr (Art, Weise, Beschaffen- sordidum hierum) etc. so scheint es zweifel-
Iharacter etc.), so könnte auch das los, dass der Stamm hoetd von hoetelen mit
hot in bot un pot als Bezeichnung nhd. Hudel u, mhd. huder in huder- wät
'enschen eines Schlages, he. gleicher 5 (Lumpenkleid od. zerlumptes Kleid) wirk-
gleichen Charakters etc. wol gleich- lieh identisch ist u. demnach auch hoetel
emü identisch u. nur wegen des Reims, urspr. die Bedtg. : Lumpe , Fetzen , Lappe
yen der Alliteration mit pot zusam- etc. hatte. Da nun aber huder zweifellos
ieUt sein. wieder mit hader, bz. alid. hadarä; mhd.
lê, a) geringe werthlose Kleinigkeit, 10 hadcr, hAde\ (Lumpen, Lappen ; später auch
es etc.; — gif mi 'n hötelê fan; — Streit = nhd. Hader) verwandt u. des-
mperei, faule schlechte Geschichte, selben Ursprungs ist, so muss mhd. huder
erei etc. ; — mit de höteléen must du wohl für huoder stehen und diese Form
de hals blifen; — mit sttkke höte- aus älterem hadar in ähnlicher Weise her-
rûkst du mi nêt kamen; — wat hest 15 vorgegangen sein, wie ahd. muotar u. unser
dar DU wer für höteléen mäkd; — moder, nid. moeder aus äUerm matar od.
iltid 80 'n hütelê (Pfuscherei, od. matar. Vergleicht man nun weiter, dass
te faule verworrene Wirthschaft, Trö- Fick (III, 61) ags. headhor (receptacuhira),
8c?Mft etc.) bi hum wcst ua he is goth. hêtbjô (Kammer) mit ahd. huota u.
îder kamen. — Es ist wahrscheinl. 20 mhd. hüeteu (cf. hod, hödeu) zu einer genn.
e Wort wie nhd. Hudelei, cf. hö- y hxth (bergen) = skr. cat (bergen, ver-
1 u. das folgende : stecken, bz. bedecken , verhüllen etc.) stellt,
len, höteln, sich ohne Erfolg u. nutz- so ist auch mhd. huder, nhd. Hudel u.
kleinlichen od. lumpigen Sachen be- hudeln mit ahd. hadarâ gleichfalls zu skr.
gen, seine Zeit mit Lumpereien ver- 25 kantha (Flicken- od. Lappenkleid), lat. cento
i, trödeln, niedere, schlechte u. pfu- (was aus allerlei Flicken u. Lappen zu-
ifte Arbeit machen, Sachen verpfu- sammengesetzt ist, Flickwerk, Lumpenwerk
u. verderben, sich verwickeln u. ver- etc.); griech. kéntrön (dasselbe) zu stellen
in Etwas etc.; — he deid niks as u. kann das mit mnld. hoeteler identische
un krigt sin läfend niks toregt; — 30 mnd. huteler demnach auch nicht mit nhd.
eld d'r wat mit herum un kumd d'r hüten verwandt sein, wozu Dr. Lübben
it wider; — wat hest du d&r nu wer (cf. huteler bei Seh. u. L.) es anscheinend
höteld? — he höteld un dröteld nët stellt. Denn dass diese beiden Wörter wirk-
:, blt dat de tid ben is; — de budcl lieh identisch sind, geht schon daraus her-
ötcld; — be höteld sük dV in fast. 85 vor, dass beide auch durch soeteler, bz. su-
i. hoetelen (pfuschen, hudeln); mnld. teler (Sudler) erklärt werden u, dass sie
n (inartificialiter se gerere^ ignaviter mit nhd. hüten, bz. unser m böden unver-
agere; frivola agorc, sordida agere; wandt sind, sowie daraus, dass sie bei einer
ponari, ex rebus vilissimis quaestum Ableitung von böden, bz. ahd. buotan, mnld.
}); mfläm. hoetelen (belistrer, fatrouil- 40 boeden dann gerade umgekehrt im nd, hu-
irc quelque chosc lentemant, comme dein u. im nhd. buteln lauten müssten,
it point de hafte; — faire profit et hötelke, höttelke, kleiner Lappen wm
' de choses viles et de petit pris). einen wunden Finger, bz. ein von Flicken
ich dieses anscheinend von einem u. Lappen genähter Fingerling, der über
hoeten stammenden Frequentativums 45 einen wunden Finger zum Schutz gezogen
i allerdings nicht sicher, ob der Stamm wird. — Es scheitit mir von böddelke inso-
»et bei dem betr. Vocal • Wechsel u. fern verschieden , dass es nicht mit die-
tchselnden Auslaut i, d, db, tb in sem zu hod u. böden, sondern mit engl,
i., fries. Wörtern (cf. hod, böden, bottle (Fingerling) zu dem Stammwort hö-
hören etc., sowie bant, geten etc.) mit 60 tel vmi hötelea (s. d.), bz. dem mnld. boe-
nhd. hudeln identisch u. demnach tel = nhd. Hudel in der Bedtg.: Lappen,
od. nid. hoetelen wirklich dasselbe Flicken etc. gehört, bz. ein Dimin. davon ist.
wie hudeln ist, od. einem nhd. hu- hi)tel - kram , lumpigter , nichtsnutziger,
*.nt8pricht. Vergleicht man indessen werthloser Kram, Pfuscherarbeit, nichts-
l u. hudeln im Grimmischen 55 nutzige, faule Sache etc.; — dat is all' bö-
owie die zu hoetelen gehörenden mnld. telkräm , wat nargends to to brdken is ; —
^' hoeteler (bomo iners, operarius iners, mit de hötelkram wil 'k niks to dôn hebbcn.
in arte quam exercet; bomo nibili, höteln, s. bötelen.
sordidus, levis, nequam, scurra; — hotje, hutje, hurtje, eine kleine Fracht
BordiduB), hoetel werk, hoetelr^'e (opus 60 od. Quantit^ Torf, od. sonstiger Dinge, die
HOTJEDRAF HO WOBBKL
man wohl auf einmal in einem Tragkarb trifft^ so dürfte dieser woM mä im \
auf dem Bücken fortschaffen kann, hz. ein bot, womit man die ^erâe «ormbli Ir
kleiner Wagen voll Torf wie sie die sog. von Hause aus idenHséh sei», wiejs^
môrhäntjes in ihren kleinen u. engen, sarg- wir bot in dem Kinderreime: bot, kfl^
ähnlichen Wagen zur Stadt bringen; — 't 6 piird na de m51en to in der Bedt§,:
is je man so 'a hotjc, wat ho dar up de wa- wärts gebrauchen m. er audk «omtfl
gen hed ; -— ik heb' 'n hotje törf, od. *n wie bû (ef. botpêrd u. hupfird) tu dm
hotje hei (Heu) köfd. — WoJU zweifellos Bedtg. gebräuMich ist u. mmü ein 1
Dimin. von nhd. Hotte (Tragkorb, Bücken- ben an, od. Vorwärt streiten hc
korb, bz. Behälter etc.), s, unter hot, üebri- 10 net, woraus sieh au^ die Bedtg,: st9\
gens führt Tapix unter hottjen (cf. hotjen) od. Stoss (als Vorwärtshew^ung) léé
auch ein hot in der Bedtg.: Wagen auf, wickeln konnte. Vergh dieserhaiöM
wonach e^ann hotje auch ein kleiner Wa- ten als Fuhrmannswort in der B
gen sein kann. treiben, antreiben, forttreiben etc.,
hotje-draf od. hutje-draf, hartje-draf, 15 weiter in der von: vorwärts üxnmkki
Sdhaukeltrab ; — he ridt in *n hotje-draf; hen, gelingen, glücken, die hotten an
s. das folgende: nid. u. mnld. (cf. KiL) hat, seme i
hotjen, hutjen, liurtjen, schwingen, schüt- isL, bz. an. hott (equisonum clamor),
teln, schaukeln, in schaukelnder , bz. auf- (equisonum clamare) etc. FormdH mn
11. niedersteigender Bewegung reiten u. ge- 20 aber hot als Buf od Zuruf zur V
hen, od. fahren, hin u. her bewegen, von kad (yocare, clamare etc.) sÜmmen, m
einer Stelle auf die andere legen etc.; — aus beim Vergleich mit hot «. hotkcf
hO hotjed dat heu un wer, bz. alP dör 'n wohl die Bedtg.: commoveri, perturiNi
ander; — he hotjed up un däl; — he hot- reri etc. entwickeln konnte, wonaék
jed d'r hen ; — hc hotjed d'r wat mit herum ; 25 die für baten angesetzte y hat = dar
— he hutjed od. hurtjed (fälirt langsam von Hause aus mü kad (vocare ete.)
schaukelnd, bz. in langsamem Trab) wer na tisch sein würde. Vergh dieserhaXb
liûs heu. — Vergl. nid. botsen, hutsen (stos- hop (was als Zuruf dieselbe Bedtg. ha
sen, schütteln, bz. auf n. nieder, od. hin u. bot, z. B. in hop, hop, mfn përd =
herfahren), wovon Diez (II, 335) das SO liot, mm përd) den wcihrseheinliehe»
franz. hocher (schütteln etc.) ableitet u. wo- sammenhang mit y kup u. darüber
von auch engl, botch (schütteln, hinken, teres unter 3 hop, wie sit^ audk a
humpeln , sich sprungtoeise bewegen etc.), Bedtg n. aus der Grdbdig. sonare entu
botch el (ungeschickt n. stolperig gehen, hin- ten u. wonach man auch ctnnehmen
ken etc.) stammen. Ferner vergl. auch un- 85 dass die für schwed. bot; an. h6t (Dro
ser bütseln u. wfries. hottien (wetzen, schär- Drohworte); an. bvata (voriDärts irt
fen, schleifen etc., od. eigentlich nach Ja- hvât (Anreizung etc.); ahd. hwaz (»
pix hin u. her bewegen u. ziehen). Ver- heftig); nhd. wetzen (schärfen etc.)
gleicht man nun im Grimm^ seihen Wb.: setzende y kud, bz. skr. cnd, cvad;
unter Hotte weiter: Schweiz., bern. hottel 40 hyat, ebenso wiegerm, bvath; skr.kvdH
(Kutsche, Wiege), hottern (schütteln, rütteln den, kochen^ bz. aufbrausen, broMn et
etc.), Schwab, holtem, hotschein, hotschen 3 hop am ScMusse) mit y kad (sonar
(zittern) etc., so ist wohl zweifellos, dass al- von Hause aus auch identisch ist, od.
len diesen Wörtern ein Stamm hot mit der der Stamm bot (cf auch wfries. hotten
Bedtg. : Stoss od. Vorwärtsbewegung etc. zu 45 zen, schärfen) urspr. mit kud, bs, cod «.
Grunde liegt, woraus sich für hotten die hvsX od. hui (antreiben, erregen, schärfe
Bedtg.: stossen, rütteln, schütteln, hin u. cf. Fick, III, 91 seq.) identisd^ wa
her bewegen, schaukeln, schwingen etc. von Hüting^ j». unter Hoot.
selbst ergiebt u. wobei man für hotte in der hot - përd , hotpër^e , holiepërd
Bedtg.: corbis dossuaria (s. unter hot) auch 50 derspr.), Pferd, Pferdchen, lieUpftn
annehmen kann, dass es ebenso wie hotze Pferd zum Traben u. Beiten etc. ; l
(Wiege) urspr. die Bedtg. : Schwing-Ding, 'n lütjed hotpcrdje kregen.
od. „Etwas, was man durch einen Schwung hovârd, hoverdîg, s. hôgfärd etc.
auf den Bücken schwingt u. hebV*, hatte, wie htvd. s. hôfd etc.
auch dem nid., nd., nhd. liotte (geronnene 55 hÖvel, s. höfel.
Milch) u. hotten (gerinnen, durch schütteln höven, s. höfen.
u. schaukeln sich scheiden etc.) jedenfalls hü, Ausruf zum Antreiben der Pfei
die Bedtg. : Stoss, Erschütterung, bz. stossen, hnbbel , Unebenheit, Höcker, ISrht
schüttem, schütteln etc. zu Crrunde liegt. etc.; — 't is all' ful hubbels an knubbi
Was nun aber den Stamm bot selbst be- 60 JNTRbobbel; mhd.húbe\etc.',s. unter 1
HUBBELEK HUBBELN 111 HUEFE HÏÏF£
leo, babbeln, abwechselnd auf u. baderîk, baderk, bftderk (auch rfldenk,
teigen, sich wellenförmig erheben u. rüderk), Gundelrebe, Erd-Epheu (Glecoma
etc. ; — dat hubbeld ua bubbeld all' hederacea, od. Hedera terrestris). — Nd.
lâl. — ^d bobbelen. Es gehört zu (Schûtge) huderich, (Dähnert) buder
bz. bOfel, berührt sich seAstredend 5 u. (bei Lübeck) bederik. Im nM, heisst
:h mit büppen, huppeln, boppeln etc., sie auch Hederich u. ist das Wart wohl
i Wurzeln hup, hub, Luf u. bap, von lat. Hedera weitergebildet,
= idg. kap ti. kup von Hause aus bûdî^, Mutig; dün-, dik-bûdîg etc.
ïsind. bädîg, heutig; hüdigen dags. cf 1 bade.
lig, bubbelff, uneben, höckerig, wel- 10 bûdje, bûtje, Hâutchen, kleine od, dünne
g, abwechselnd hoch u. niedrig etc, feine Haut, Fellchen, dünne Schale etc.
hobbelig. ^ badjen, bûtjen, a) dieHäutchen od. dün-
'g, bübern etc., s. büfern, hûfeng etc. nen Felle abziehen, dünn schälen, die obere
es, bacbtern od. bagtern, sehnlich Haut (od. Binde, Ueberzug, Kruste etc.)
m, hoffen, warten etc.; — bé sitt al 15 dünn abnehmen etc.; — du must dat för-
tern un to wacbten. — Zu bugen sichtig bûdjen ; — hê hudjed dat dün of ;
denken an, trachten nach, vertan- — b) den bereits im vorigen Herbst umge-
). pflügten Äcker im Frühjahr dünn u. leicht
Plur. budeu), Haut, Fell, Bala; — pflügen u. eggen u. so die Kruste od. obere
)rt.: he trekd hum de hûd a/er de 20 HaiU lockern; — dat land brClkd man blôt
- dV is gen bûd of slût in de rok ; hudjed worden un den kön' ji 't körn d'r so
nut am êgen bûd to markt dragen; . in seien.
itt in gen gesunden bûd (er ist nicht biife, b&fe, a) Haube; — sê is under de
; — bê sitt in gen goden hûd (er büfe kamen ; — Dimin. hûfeke, bfifke : — he
cht, bz. ihm ist nicht zu trauen). 26 ritt hör 't bûfke fan de kop ; — b) Bienen-
ß9. bûd ("ne&en bêd, béde, c/. 3 beide); korb; — c) Decke, Schutztuch od. Umhiü-
; mnd. hûd, bût; nid. huid; mnld. lung eines Tuch-Ballens; — d) Behääniss
ihd,, mhd. hût; as. bûd; ags. b^d; od. Fa^ih, bz. ein Beutel, worin man sein
1. Mit lat. cutis; griech. skütos Geld od. seine Schätze aufbewahrt ; — bôhed
u. lat. scutum (Schild) etc. , sowie 80 wat in de büfe (er hcU wm zurückgelegt, ist
9rm scbude, schul, schür etc. zu der wohlhabend etc.). — Mofries. (Wiarda,
bedecken, verhüllen, umhüllen, um- pag. 201) buve; nfries. huw, böw; nd. have,
üi etc. huwe; mnd. buve; nid. buif; mnld, huyve;
bût, heute. ags. hûfe; an. húia; norw, hava; schwed.
[e,heute;-'\iüden-dkgi (heut zu Tage, 85 bufva; dän. bue; scÎMtt. how; ahd. bûb&;
bcdendaagsch). — Äfries. binde, nihd. hübe (Mütze, Haube, Mitra). Davon
yoda; wfries. joed, joe; mnld. he- afranz. buvet (Mitra). Es ist sehr zwei-
yden, huyd*; mnd. budene, huden, felhaft, zu wdcher y dieses Wort gehört,
IS. hiudu; ahd. biutu, hiuto, hiuta; bz. mit welchen Wörtern der älteren Spra-
ite ; md, hüte. Contrahirt aus afries. 40 cJien es verwandt ist. Vergleicht man in-
; as. hudigu, bodigo; ags. heodaeg; dessen, dass unser hüferen, nid. huiveren
ü-tagû), an diesem Tage. cf. 2 heden. im mnld. in den Formen buyveren u. kuy-
le, Gewahrsam, Versteck, heimlicher, veren beilegt ist, so scheint es fast zweifei-
mer Ort, Höhle etc. ; — he hed göd los, dass auch büfe mit kûfe (cf küfeke,
ie hüde (er ist tüchtig begütert, hat 45 kûfke, Häubchen), bz. nid. huif mit nid.
was zusammengespart etc.); — ik kuif, mnld. koyffe u. so weiter mit demitäl.
bade up de përdebön in 't bei mâkd, cuffia, scuffia ; span. cofia ; franz. colffe etc.
min appels in upbarg un ferstäke. (Diez, I, 149) unmittelbar zusammenhängt,
9n-hüde, Honigwabe. — Mit höde dessen Herkunft gleichfalls zweifelhaft scheint,
n. 50 trotzdem Diez es von ahd. knppa, kupha
. Kloss, MeMkloss. — Sûrichw.: (Mitra, Kopfbedeckung) u» dies aus lat. cxv^^
a, alles göd, morgen äten wi büdels ; (Gefäss, Becher, B^iäUer) ableitet, wonach
wapsig, as Berend Heykes sin badeis. übrigens Fick ahd. bûbä auch mit B^ht
I, hüten etc.; s. böden. mit skr. ka-kubb (Kuppe, (ripfel), kumba
I, iMuten. 55 (weiblicher Kopfputz, Kopf etc.); griech,
, Hüter; s. böder. kuphé, kubé, kúmbé (Kopf) zu einem idg.
Ig, bûderg, hautreich, viele Häute kumbha, kubha (Kuppe, Haube) stellt, zu
mit Häuten durchzogen etc.; — dat dem auch dann skr. kumbha (Topf, Krug,
hûderg stük flêsk , dat de dafel 't Urne) ; send, khumbha (Topf) ; grüch. kúm-
A. 60 bös (Gefäss, Becher, BehäUer etc., cf nhd.
nUEFEN 112 HÜKELR
Humpen u, unser kumme), kúbas (Urne hngev, httgea, sinnen^ dM», ^
etc.) gehören müssen. Uebrigens ist auch F ick schmerzlich verlangen ^ 9dM9ûM§ n
(cf. III, 78) wegen ahd. hûbâ zweifelhaft, da warten etc. ; — wat tittit da to k^f
er es auch für möglich hält, dass es zu einer — he sitt to hoffen an to hapea; -
germ. y huf, hup = skr. kup (cf. hop u. 5 pêrd hûgd na de h&fer; — Sk hÜ
unter 3 hop) geJiört, wozu er auch lat. cupio lank säten to hagen, dat da kmtf.
u. cumbere stellt. Sollte indessen nicht auch Afries. hugja (denke» , en'nnertiek «
hüfi* mit hûd, schude u. lat. cavea, caveo, wang. hûgje (hcffen) etc.; 8. WeHeret»
hz. unserm kau, schau etc. etc. zu der y hOgen.
Bku, skav (bedecken, verhüllen etc.) gehören, 10 hak, hek, Loch, Herne dende Wen
zumal da es sehr leicht möglich ist, dass kleiner abgesperrter dunkler Sman ei ^
das „Î** in ahd. hûfâ aus älterm w, hz. v schlag, Koben, Stau etc.; — u vuai
hervorging, anstatt aus urapr. p od. bh? in so *n lütjet huk; — ^ 't is man lo'ii
hiifen, a) hüllen, mit einer hüfe (s. hüfc jet huk fan 'a hüs; — dar In de iSdii
sub c) od. einem Schutztuch umgeben u. 15 so *n huk, dar kan 'twolligsen; —i^^
darin einpacken ; — hüfe dat laken in ; — der slapen alP bi 'n ander la es kik;
du must dat god bäter iuhüfen; — h) Jßttr- de dêf sitt in 't hak; — 8win>, kosde-,!
sammeln, sparen, zusammenbringen etc.; — ner-, enter-huk etc. — NkL hok; MiUk
ho hûfd dügtig wat bi 'n ander. (ovile, septum, cors, cavea); wang. (Ehrt
hüferen, hüberen, hufern, hübern, beben, 20 traut, I, 370) hA (Schaf 8kiU)etc-fi
zittern, schaudern, frösteln etc.; — he hü- mit buken, hok etc. zu der unter h^ab
ferd fan kolde; — he hüfcrd dV för, um erwähnten y kuc (biegen, kr^imen,wil^
dat to dun; — he hüferd (bebt, schrickt etc.) etc.), sodass es urspr. eine Hâhlun§oi^^
d'r för torüg. — Nid. huiveron ; mfüd. huy- tiefung, Einbiegung etc., bz. einen W
veren, kuyveren. Beide letzten Formen setzen 25 od. eine Ecke etc. bedeiäete,
eine y skup od. skubh (bewegen vor, od. wo- hak, Zäpfchen im Hohe; — dektt
hin) voraus, die auch unserm Bchtfen, whvLÎ- mî swuUen, od. schaten, das ZâffAn
fehl etc. zu Grunde liegt, weil schtfen (schie- mir geschwollen, od, gesehcssen «. Ml
hen) doch nichts Anderes besagt, als sich, verlängert u. gesunken; — de htk^
od. ein Anderes bewegen irgend wohin. Da 30 das Zäpfchen heben, — fia. JenMUUbi
nun aber jeder Ruck u. Stoss entweder trügen u. ihn rein ausziiS^en. — ^
eine Bewegung ist u. macht, so ist für hü- huk, bück; watig, buch; nid, hnig*, ■
ffTin (sich frequent. beicegen) ein urspr. huych, huyg; norw., dän. hak; «i*
hufan, bz. skufan, skubhan anzusetzen, was (Outzen) huug; nd. (Schützt, Bf,^
von der y skubh == skr. kshubb (bewegen, 35 huuk ; mnd. buk. Es ist jedenfaüs wä
schwenken, zittern etc., bz. stossen, schüttern, (Ecke, Spitze etc.) u. hake , haken w
schütteln) abgeleitet ist. Vergl. dieserhalb Ursprungs, da es entweder die Bedtg,: &
Fick, 1, 235 unter skubh das Weitere, Spitzes etc., od. Ausbiegung, rundÚék
welche y auch wohl unserm schubben u. habenheit. Beule, Höcker etc. hat.
nicht allein unserm schüfen, schuffein etc. 40 Grimmischen Wb. wird das gleick
zu Cfrunde liegt. tende Hauch, bz. beuch, huch zu a
hiiferîg, hüferg, hiiber^, hiifrîg etc., be- kud, käkuda (Mundhöhle, Gaumen)
berig, zitterig, frostig, schauerlich, schaurig laka (Kehlkopf, Schildknorpel) ver^
etc. ; — ik bün so hüferg, 't is nët as of ik bz. als diesem entsprechend angegébe,
de kolde afer 't läfeud heb'. — Nid. hui- 45 mir jedoch sehr fraglich zu sein sd^
verig. hake, hûk\ harke, die kauernde &
hiifering, hiiferefi, Schaudern, Zittern, das Niederhocken od, NiedersUzen i
Beben etc.; — d'r geid mi so 'n hüfereil sammeng ebogenen Knieen ti. gekri^
afer 't läfend. Bücken; — he sitt up de hake, er .
hûfke« s. unter hüfe. 60 kauernder Stellung etc. — Nd, huak
huft, hilft, Hüfte (coxa). — Wang. huft; nid. huik, hurk; nfries. huk; dän. h
mnd. huf; nid. hupe, huppe, heupe, heup; cf. buken.
ags. hyp, hype; engl, hip; ait. huppr; norw. hakein, ein surrendes, dem Ton
hupp ; ahd., mhd. huf; goth. hups. — Es hu-hu** entsprechendes Geräusch madk
liegt diesem Worte entweder die Bedtg.: 55 telst des sog. hukel-, od. rammel-pob
Einbiegung, Vertiefung, Höhle etc., od. Er- Hörn od. sonstigen Gefässes, wMi
höhung. Vorragung etc. zu Grunde, die sich einer Blase, worin ein Riet od. B
beide aus dem Begriff des rundlichen festigt ist, überzogen wird, an dei
ergeben. Wegen der y vergl. unter 3 hop mit angefeuchteten Fingern od. Hand
ti. bei Fick, III, 77, 60 u. niederstreicht u. dadurch einen sm
HÜKEL-POT 118 HÜELLE HUELL'
tgt, den wir eben mit häkeln he- hole nagt mit 't kind Bitten must to hukke-
während in Hindelopen (West- forssen; 't wul hol an dal nêt slapen. —
für das Wort goef jen (gespr. gûf- Die Entstehung u, Zusammenstellung dieses
luchlich ist. Es ist ein schallnach' Wortes betr. , so glaube ich , dass es von
freq. Vbm. u. gehört mit mhd. B einem früheren Rufe „hnkkel fors* weiter
\auchen etc., cf. Orimm, WTt.) u. gebildet ist u. dieses soviel heisst, als ,,schau'
h. u. L.) hûk, huck (Eule) etc. zu kele stark*', da hukke od. hukkel jedenfeUls
iVL (cf. Fick I, 49 seq.) erweiter- mit hukkeln connex sein dürfte,
k od. kng. hakkeln, sich auf- u. nieder steigend, od.
»Ot, od. rnmmelpot, der Topf, be, 10 schaukelnd bewegen, hinkend gehen, sich
8S od. Hörn, womit die Knaben langsam im wiegenden Gange fortbewegen
Martins- Abend bei den Häusern etc.; — he hnkkeld d'r so wat hen. Freq,
en u. indem sie damit hukeln, daeu von 1 hukken, bz. haken.
Lied singen : hokelpot wil 'n ôrtje 1. hakken , s. haken , bz. d&l- , ap-hak-
ûrd 't nét seggen; hei! um fêf fif 15 ken etc.
id 't up 't allerbeste; H schipke 2. hakken od. hokken, in einen Ver-
n, lett &ia seilke striken, hed sin scJUag od. kleinen StäU (s. huk) bringen u.
in den top, gäfd mi 'n ôr^e in sperren; — de höner mutten hukd, bz. in-,
Ipot. Die Juden haben *n Ochs od. nphukd worden.
^t, haben* s Fleisch in*s Scdz ge- 20 hok-sak, Brei aus gestampften Kartoffeln
ie hûd was fet, dat flêsk was ma- mit MM.
wassen d' jaden trürig afer. — hnle, hûl', kleine Anhöhe od. Erdhügel,
ih (statt „Die Juden" etc.): hir Erdhaufe etc.; grosser Erdklumpen, grosse
nie man, de uns wol wat gäfen Erdscholle etc. cf. nd. (Br. Wb) hall, bz.
kan he gäfen, lank sal he läfen an 25 grashall (erhöhter Basen; Grasbüschel, der
den to starfen, sal ho de himmel über die Umgebung vorragt etc.), wovon
Frisch glauht, d!ass es aus nhd. Hügel
hakken, harken, hocken, kauern, contrahirt sei, wonach denn hule od. hûl' in-
mmen biegen u. krimmen, bz. mit dessen woM eher ein Contract. von hufel
tgebogenen Knieen u. gekrümmtem 80 od. huvel (cf. 1 hOfel) ist.
itzen etc. ; — he hukede dal , dat halen od. hûlen, heulen, laut schreien od.
lét sên schulden ; — dâl-huken, od. weinen, bz. dumpf tönen u. rauschen, sau-
a, niederhocken. — Nid. hukken, sen, brausen etc.; — he sitt to hulen; —
lokken, huiken ; mnld. hucken ; nd., dat geid d'r hen, dat 't hûld an brumd; —
en; isl. hoka, hûka; echwed., norw. 85 de wind hûld in de schörstein, bz. dör de
in. huge; schott. huke; hess. (Vit- lacht etc. — Mit nd. hulen; nhd. heulen,
chen; bayr. (Seh melier) hocken, bz. älterem hewlen, hûelen u. mhd. hin wein.
Mit heike etc. u. hôk, hak, huk hiulen von dhd. hiuwela, hûwda ; mhd hiu-
ic (biegen, krümmen etc.). wel, hüvffú (Flule), welches sdbst wohl wie-
hnktje , kleiner Koben , kleiner 40 der eine Weiterbildung, bz. ein Dimin. von
kleine Ecke etc.; — he sitt in 't ahd. hûwo, hûo; mhd. hûwe (Eule, Uhu)
Dimin. von huk. ist. hûwo selbst gehört wohl zu der unter
•forssen, hakkefossen, mit einem hukeln (s. am Schlüsse) erwähnten y ka
uf dem man sitzt, in der Weise (schreien, heulen, bz. ein unartikulirtes Ge-
i, dass man einmal dessen Vor- 45 rausch machen, od. unartikulirt tönen etc.).
u. dann wieder dessen Hintetfüsse Vergl. auch (Diez, II, 337) afranz. ha,
auf die Diele aufschlagen lässt, bz. huer (schreien), huard (Schreier), huette
Stoss den Körper der darauf sitzen- (Eule) etc.
on ziemlich stark erschüttert u. diese halen-trop, Brummkreisel, hohler Kreisel
srung ein von ihr in den Armen 50 mit einem Loch, wodurch beim Kreisen ein
s kleines Kind einigermassen be- dumpf heulender od. surrender Ton entsteJU.
m solches in ähnlicher Weise wie holer od. huler, a) Heuler, Schreier etc.;
'iegen in den Schlaf zu lullen. Die- — b) Singschwan.
hakkeforssen war hier früher sehr hiilke, s. hülleke.
\ u. wurde bei unruhigen u, heftig 55 1. hfiUe, hüll', a) Haube, namentlich eine
len Kindern besonders in dem FcUl einfache, wie sie die Dienstboten u. Weiber
es Mittel sie in den Schlaf zu brin- auf dem Lande tragen ; — sett' dog lôfer 'n
jewandt, wenn dies weder durch hüll' up un lôp 's morgens nêt altid so mit
noch auf sonstige Weise bewerk- de rage kop herum ; — sé is under de hüll'
}erden konnte; — 'k hebb' hast de 60 kamen; — b) (fig).) Kopf, Schädel od.
ikAAl Koolman. WOrtorbaoh. II. g
IIUËLLE IIUELL' 114 HUND
Wanst etc.; hô hcd de hülP ful (er ist he- hanpel, himpel, hümmeijBrhakm
soffen) ; — c) (desgl.) Sinn etc. ; he hed wat höhey Hödter eic — cf. engl, hump (ffic
in de hüir, man wat *t is, dat segd he jo Buckel).
nOt. — Nd. hülle, hülle; vind., mnld. hülle; hnmpelei, hnapeln, gebredUiék fi
nhd. hulla; t/t/k/. hullc, httlle (velamen, £o/>/- 5 hinken etc.; — dat hampeld d'riowitl
tuch der Frauen). Zu hüllen, od. mit die- — ho mut hampeln. — <^. himp-hmpe
scm u. holBter ^)« a/ic2. helan etc., c/. 2hälen. hei Weigand nhd, htimpein, AimyA
2. hülle, hiiir, auch hUlte, kleiner Hü- unser humpen u. humpe.
gel, Erhöhung etc. ; — dat land ligd in httl- hiunpeler, hnmpler, Hinkender, Gé
len, bz. in hülteu un bülten. Wohl iden- 10 licher etc. — Nla. hompelaar.
tisch mit hule. cf. indessen auch engl, hill ; hampen, schneiden, hauen, hikrsen, ibB
ugs. hyll od. hill (coUis) ; an., isl. hiallr, versiümmeln etc. — Mnld, hompciL ^.
liiall etc. unter ;i hell. ter hampe dcLS goth, hamiB u. weäa
hüllekef hiilke, eine kleine Ilauhe. Di- Weigand) unter humpen u. dm*
min. von 1 hülle. 15 hampeln.
hüllen, hüllen, decken , bergen, wickeln, band, Hund, Auch Schimpfwort
scMeiern etc. ; — he hüld lium gôd in ; — densart u. Sprichw. : de 'n hund siniiei
he ferhüld dat. — Nid., muld. hüllen ; ahd. kan ligt 'n stén (od, knQppel) finden; -
huljan, huUan, hüllen; mhd. hüllen; goth. siegten hund, de 8iu her ferr&d; — dek
huljan ; as. hulljan. Mit gleichbedeutendem 20 in de pot finden (nach beendi^er MA
africs, hella, hiella, hala (in bihella etc.) u. kommen) ; — blaffende hunden bitai oct
1 hülle etc. su ahd. helau, cf. 2 hälen. de hund de slöpd, bitt nttma: — wir
wfries. holpc; as. holpa, helpc, hulpi; ags. katte; — he is gans up de hund kuaa
ht'lpe; engl, holp; an. hialp; dän. hjälp; ist in seinen VerfuUtnissen gans imn
ahd. hilfa, hilpha, hülfa, hëlpha, hëlpfa u. kommen, hz. voUstdndig verarmt); — é
(einzeln) hulfa; mhd. hilfe, helfe; md. hülfe. 80 de hund helpen (Jemanden dazu verkt
Zu helpcu. dass er verarmt od. verdirbt etc); -
hülp-sel, Hosenträger. schal hum bekamen as de hund 't gn
hülse, Hülse (ilex aquifolium). — Nd., ten ; — he is d*r up ferstiferd, as de 1
mnd. hülse» hüls ; nid. hülst; aM. hulis, up de dode kô ; — he is bekend, as de k
hüls (ruscus, mvrtus silvestris, Mäusedorn, 35 hund; — he schudeld 't of, as 'n pudelk
Stcchpiüme, Walddistel). Davon franz. — wen de hund weg is, gân de ich
houlx, houx etc, cf. Diez, II, 337. aferal; — wen de hund drômd, den»'
hülsel, Hülle, bz. ein Etwas, worin man brôd; — 't kalf hörd de hund half; —
ein anderes Etwas hüllt. kumd bi de hunden hör vOnsken nét to
hülte, s. 2 hülle. 40 dat de kalfer starfen ; — he hed mi n£C
hultcr, hoher; — he kwam hulter-pulter, 'n hund to bade stûrd; — hê hed nn
od. hultcr dl pulter bi de trap heruuder. cf. wilP, as de hund, wen he in de pfltte
haltcr. — juugens un hunde gan Iik dör de ^
hum, ihm, ihn; — „dat was hum," sä' — twalf buren an on hund sOnt dartäi
At-ôui, do harr' he 'n rött' bi d' stört. — 45 kels; — wen 'i up is, sl&n de hunde sOl
Africs. him ; nid. hem ; ags. hym ; engl, him de bunken ; — sê läfen mit 'nauder, ai 1
etc. Zu he (er.). un katte; — d'r sunt mër bunte hunde
hainniol, Hummel. — Nid. hommel ; alul. ôn ; — dar kreid gen hund of h&u oa
humbal. Zu hummen == nid. hommen (hum- de knüppel ligd bi de hund; — dal fet
men, humsen, sumsen), cf. mos-imme. 50 bäfen, al is 't ôk man fan 'n doden h
hainmer, hamber, Hummer, ein grosser — hunde un ädellûe maken gôn dör i
Seekrebs. — Nid., nd. hummcr ; an. humarr ; sük to ; — de 'n hund targt, mut de bit
dän., schiced. hummcr; norw, hummar. Mit lôf uämcn; — de sük för 'n hund ferl
dem gleichbedeutenden lat. c&mmnvns u.griech. mut knaken fräten; — kumd man afi
kamaros zur y kam (krümmen, wölben). 55 hund, kumd man ûk afer de stért; —
humpe, hump, TJteil, Stück etc., od. Ecke; gifd 't mer hunde as bunken; — d'r
— he hed (Tr 'n ^^oden hump of bäten ; — gen hund s6fen jär dül , of he word en
snid hum man 'n dügtigen hump of; — Nid. schaten; — he is nct as 'n hund, de t
homp; mnld. (KU.) hompe (|>ars abscissa kette kumd; — 'n olden band is kwftd
etc.). cf. humpen u. hampe. 60 fen leren; — 't is 'n gemênen hund h
HUND 115 HtJENE HUEN'
du Bwiuhand, wilt du wol maken, greifen etc. u. dann weiter auch die von:
vi kamst ? — c/. rodhund. — Nd. fangen, fest halten u. fest machen, fesseln,
L hond; afries. huud, hond; saü. binden, vereinigen etc. entwickelte, wonach
ng.htkn; tcj/Wes. huwn; n/ne». hün; dann Hund cäs der Greifer od. Fan-
lund; engl hound; schott. haad; 6 ger etc. u. handa (Hundert) als urspr. eine
•; norw., schwed., dân.huüd', ahd. Vereinigung u. Masse, Menge, Viel-
d; nihd. hont; goth. hunds. — Es heit etc. aufgefasst sein könnte, wie dies
ähnlich mit dem gleichbedeutenden bereits unter band (s. am Schlüsse) ausge-
, (an u. (uni; eend. cûni; griech. führt worden ist, wobei zu dieser Bemg,
nit. kuDÔs); lat. cania etc. zusam- 10 von hund (als Greifer etc.) auch lat. catos,
Uenj bz. mit diesem von der y ^û, catalus etc. zu vergleichen sind.
•\iu, (van (schwellen, sich ausdeh- hunde-blten, Hundebeissen ; — Bedensart:
u. stark werden, zunehmen, wctch- dat geid um, as 't hundebiten.
hen etc., cf. Fick, I, 59 u. III, hnnde-blöme , a) Hunds-Camiüe ; — b)
Grassmann, pag. 1409) abge- 16 Löwenzahn, sonst (Norden u. Umgegend)
m Fick annimmt, dass das Thema auch pêrdeblöme genannt,
n hun = skr, (un, ^van durch das hnnderd, a) hundert; — b) Hundert. — Be-
\ erweitert ist. Vergleicht man densart: de bûdel in 't bunderd jagen (die
das Thema bunda von bunderd, WirthscJiaft od. Geschichte etc. ins WHde
dessen „d" od. „t** auch einem 20 jagen, die Einigkeit störcfi, Zwietracht u.
' entspricht, sowie dass das germ. Verwirrung hervorrufen etc.), — Afries,
z allein für sich steht , so könnte bandrcd , bunderd , bondert ; oa. bunderod
t zu der Ansicht kommen, dass etc. Wegen der Weiterbildung von goth,
gleich des goth. bunda (hundert) = bund ; ahd, bunt ; as. bund (centum) vergl.
m, griech. katon (in 'ékaton), skr. 25 Grimm, Wb. unter Hundert, Wegen
l. ^ta, pars, cat, kurd. <^, canibr. bund, bz. bunda = centum etc. s. unter
luch germ. bunda (Hund) aus einer band u. band.
'orm ^ata, V&nta, od. kata, kanta band je, Hündchen,
g, die ausser den obigen Wörtern bnndje-draf, kurzer Trab, Trab nach Art
i goth. bandus, soioie dem unter SO kleiner Hunde.
dieses) erwähnten goth. bintban bnndjen, a) kurz traben, traben nach Art
!tc. zu Grunde liegt u. deren V \^t kleiner Hunde; — b) schwimmen wie ein
ntweder eine blosse Weiterbildung Hund.
ü,]f od. ak umgesetzten y ^ od. bands-tunge, od. hnndetimge, lanzettblätt'
l. als Denominativ von zu ^a, ^an, 85 riger Wegerich.
z. gehörendem ^ata etc. angesehen bäne, nêne, henne (Todter, Leiche?), cf.
mss. Wegen ^a od. kâ (schärfen, benneklêd u. bünenbedde.
rregen etc.) aus al^ od. ak vergl. httne, bÛB', grosser starker Menseln, Biese
zu acus etc. (cf. agge, egge etc.) etc. ; — 't ia 'n bûn' fan 'n kereL — Mnd.
was Fick (I, 4 u. II, 4 etc.) un- 40 bune (dasselbe) ; nd. bûne; ahd. hun; mhd.
r. ak anführt, sowie dass die Be- biune ; md. bune (dasselbe t/. auch : Hunne,
härfen u. erregen, bz. scharf, spitz Ungar). — Wie bereits unter benneklêd er-
ier Grdbdtg.: bewegen, od. ge- wohnt, ist es sehr fraglich, welche Bedtg.
vorging u. dass sich hieraus auch dieses Wort urspr. hatte, bz. ob nicht (von
fn. : kommen zu, erreichen, greifen, 45 V kun, verwesen etc. ausgehend) die Bedtg. :
ehmen, zu sich nehmen, essen^ (cf. jLeiche, od. Gestorbener, Todter
in der Bedtg. : erreichen, erlangen etc. die urspr. war u. dass dann später (von
sen etc.), soune weiter aus: bewe- der Vorstellung des Biesenhaften der
r, dringen vor etc. auch die Hünen-Gröber u. des Sehr eckens etc.
arf, spitz, bz. vorragend etc. ent- 50 den die unter Attüa in Europa einfaHen-
, wobei es dann auch wohl gestat' den Hunnen-Schaaren verbreiteten, ausge-
ür die germ. (u. soweit auch an- hend) bei der lautlichen Aehnlichkeit von
Formen damit connex sind) Wör- biune od, htm, bune mit bunne (dem
l, banda, bintban etc. (s. unter h9.nd) Völksnamen der Hunnen) das anscheinend
(Hund), bunda (Hundert) eine aus 55 schon altere biune u. norddeutsche beane,
\ = urspr. a^^ od, ak entstandene bêne (cf. bêden = goth. biudan von y bbud)
l. kat (mit der Nebenform: katb, sich nicht blos lautlich, sondern auch bC'
cf. Fick, 1,56) aufzustellen, die grifflich damit ideniificirt hat. Vergleicht
der Grdbdtg.: bewegen (sich od. man übrigens den Umstand, dass die haupt-
eres) auch die Bedtg.: erreichen, 60 sächlich in Norddewtschland od. Nieder-
8*
/
HURTJEN 118 HUBKE HlliaiiCH
bz. eine stossweise erfolgende Fortbewegung. Bobrik^ nauL WbJ hoiaiiig; «iiiilnaÉ
Vergl. das folgende: husinch. — Zu hisen = nÜL h^jnnfÂ
hartjen, sich rauch stoss- od, sprungweise etc.) stimmen die Farmen nichi n. Im
bewegen, in einem kurzen schnellen Trab deshalb dazu nicht gdkören, wohl iks
gehen od. reiten t/. fahren ; — ho hartjed 5 einetn Stamm hû8 od, huse , wobei n
d'r hen. — Dasselbe wie liotjcn, indessen sen an eine Fortbildung von hâi ß
damit woiM unvencandtj da es eher mit engl. schwerlich zu denken ist, Eher tdim
hurtle, stossen etc. (von hurt, stossen, vcr- mir möglich, dose es ein urspr. M» 5
letzen etc.); mhd. hurt, hurte (stossendes fern u. Fischern gebrauchtes «. gM
Losrennen), hurten (stossend losrennen, 10 Wort ist, weil es nur bei den seefakn
stossen) ; täd. hört (kurzer Stoss) , horten Völkern der NardseeJkOste vorkömmt t
(stossen); mnd. hurte (Stoss, AnpraU), hur- daher hüsing od, huainge etc. nidU m
ten (stossen) verwandt zu sein scheint u. diejenige cUcke u, starke Leine betek
wohl ein Freq. od. Iterat. von Letzterem ist. haben, womit die hosen od. Hau üb
Von hurt ist auch wohl nhd, hurtig wei- 15 ahd. hûso; mhd, hûse fder ïïsck ac^f
tergebildet. Fon hurt, &^. A'e/^, ^'^nir. hwrdh huso]; mnld. huys [antacaens efiox i
(Stoss), hyrdhu, hyrdhio (stossen) entstand mnd. husen [echymus]; norw, 'hysa d
(Diez, I, 434), ital. urtare; prov. urtar; aeglefinus] etc.) gefangen wurden, /oth
franz.hearieT\afranz.huTieT (stossen); ital. diese „husen ** genannten FHsdu grm
urto; franz. heurt (Stoss) etc. 20 schwer sind u. also auch ein starke 1
hÛ8, Haus, — Eedensart. u. Sjyrichw.: erforderten?
wen ^man wat fan hum hcbbon wil , den is hnsen, liausen ; — a) Haus od, IFdh
ho sin läfend nêt to hûs; — schone huscn haben, wohnen, sich aufhalten etc -
ferdênen gen geld ; — 'n Iiûs ful dogters is wirt/ischaften etc. ; — c) Haus machei^ h
'n keller ful sûr bor ; — ^'t is 'n dülmanswark, 25 etc. — Compos. : ferhûsen, die Wohn»
wen man gen b&s in siu egen hûs is; — den Wohnort wechseln, verziehen dci
wat deid man mit 'n hûs, wen man gen wif umhûsen, umzieJten etc.
hed ; — he is aferal to hûs ; — hê is dar husen-blase, HausetMase, d, t. Leim
not in to hAs ; — ho hed 'n infal as 'n old der Luftblase der Ha usen u, andera
hûs; — wel kan for 'n unglük, wen 't hûs 30 wandten Fischarten. Wegen „Haute
ful is. — Afries., as., ags., ahd., mhd., an. Weiteres unter hüsel.
hûs; wfries. huwz; nfries. hüss; nd., dän. hûsen-bûseii-saterda^, cier S^nataM
huus; nid. huis; engl housc; norw., schwed., Ostern, als der Tag, wo es im Haust
Schott, hus. — Fick (III, 79) vergleicht es eilig, unruhig u. stürmisch hergeht, we
zu skr. kosha (Behälter etc.), deren richtige 35 diesem Tage an Haus u, Hof die <
Form koga indessen eine y ku^ (umschlies- Hand gelegt wird, damit am Osterfeste
senj umfassen etc.) voraussetzt, die strenge rein u. blank ist. — ^ isi aus hftM
genommen zu hils nicht stimmt. Da in- der Bedtg.: „loirthscJMften'* u, b&sen«
dessen die y ku^ (cf. Benfey) auch in von: stürmen, eilen etc. u, saterdag (S
der Form kus vorkömmt, so würde hus nebst 40 abend) zusammengesetzt,
an. hauss (ScMdel) etc. hiezu stimmen u. hüs h US-fest ing, husfestefi, Obdach^ IFdb
demnach urspr. ein ein- u. um seh lies- Unterkunft etc. — Nid. huisvestiiig.
send es Etwas bedeuten. Möglich ist es hûs-gerâd, Hausgeräth^ Mobiliar.
indessen auch, dass das Thema husa od. hûshold, Haushalt.
hûsa mit hûd zur y sku (bedecken, um- 45 hûsholden, hnshoUen, hausheUten, i
schliessen etc.) gehört. schoflen etc.; — he fersteid nét to hd
hus-bakken, hausbacken; — &) zu Hause den; — mit de minsk is gen hüsholdei
od. selbst gebacken; — hîisbakken brod; — (mit dem Menschen ist kein Haus zu
b) gewöhnlich, alltäglich, philisterhaft , tri- ten, bz. nicht mit zusammen zu «ooA»
vialetc; -- 'n hdsbakkeu kerel. 50 zu wirthscluiften, od nicht gemeinschaj
hüs-banjer. Einer, der das Haus hüten, zu verkehren u. umzugehen),
bz. daheim bleiben muss, wenn die andern hûsholder, hûshoUer, HaushaUer, H
Hausgenossen ausgehen u. sich ein Vergnü- schafter etc.
gen machen. husholderske, hashoUerske, JEToauAdfl
hÛ8-dör, Hausthiir. 55 Wirthschafterin.
hüsel, hiiselÎD, hüseln, hAsling, dicker, hasholding, husholdefi , HaushA
starker Bindfaden, dünnes festes Seil od. Wirthschaft.
Tau, dünne Leine. — Nfries. hüsing, hüs- has-holt (Haushoh) , hölzerner Ta
ling; ^'üf/. hysom; (iä>L hysing, hyssing; noric. sarg. — Auch bei Cad. Müller.
hyssing; engl, housing, houseliuc; nid. (cf. 60 haske, hûske, hûsken, h&sje, hiUJc
HÜS-LAGE 119 HUEVE HÜEVEREN
•
hen, od. kleines Haus; — 'n lütjet — hê hütseld d*r al mit hemm; — hê hüt-
od. hûsjc ; — Compos, mai-hûske, seid mî to f81 um od. heram (er bleibt nicht
ije, (Laub-y Garten-IIauschen , Gar- ruhig sitzen^ — setzt sich zu viel u. zu oft
ie. — Sprichw, : elk hAsken hed sin von einer Stelle auf die andere, — bz. wech-
d; — 'n hûsken klên un dat allen ; 5 seit zu oft seinen Wohnort od. sein Geschäft,
Abiritt, Abort, auch gemak, od. beste — wirft sich bald auf dieses, bald toieder
genannt; — he sitt up *t hüske to auf jenes Geschäft etc.); — he hütseid all'
; — c) Kernhaus des Obstes; — de ôgenblik um; — de meid hütseld mi to fÖl
ied 80 'n grôt hûske; — d) Futteral; (wechselt den Dienst zu oft, bz. halt nir-
Ihûske = Brillen- Futteral; — e) Tute, 10 gends lange aus etc.), sülke wichter kan 'k
Ue; — 'n hüske mit rosinen; — ho in min hûsholding nêt broken. cf. umhüt-
lat in 'n papiren hüske; — f) der sein. — Nid. hutseien. Freq. von hutsen,
zwischen den auseinander gehaltenen hotsen, cf. hotten, hofjen.
I, wenn man sitzt, bz. der Schooss 2. hfitseln (Subst.), ein Spiel um Geld,
liederhockenden Mutter, wohin kleine 15 wobei die von zwei Theilnehmern zusam-
' sich flächten u. bergen ; — wel kumd mengelegten Münzen von einem derselben
min hüske? zwischen den beiden aufeinander geschlos-
läge, Abgabe, die auf einem Hause senen Händen längere Zeit geschüttelt (hüt-
c/. Umlage. seid) u. dann rasch in die Höhe geworfeti
lôk, Hauslauch (sempervivum tecto- 20 werden. Diejenigen der auf die Erde fal-
id. sedum majus). lenden Münzen, welche mit dem Wappen
lan (Plur. hûslûe) ein dem mittleren od. dem Bildniss nach oben Uegei^ ge-
istande (ein Bauer auf einem pläts Tiören dem hütseler od. SchüUeler, wahrend
f in der Marsch wird nie hûsman, die mit der Schrift nach oben gekehrten dem
n stets einfach bûr genannt) ange- 25 anderen Mitspieler zufallen,
er Hofbesitzer, od. Besitzer eines mit- hütspot, a) ein Gemenge verschiedener
ien Bauernhofes, namentlich auf der kleiner Fleischstücke, bz. die Fleischabfälle
— Sprichw.: pantje warml pantje der geschlachteten Thiere, welche zusammen
m&kd menmg hûsman arm. in einen Topf geworfen u. darin eingesalzen
Plur. hûslûe (Hausleute) hat übrigens 30 werden; — wi hebben nog wat hütspot in
lie Bedtg. „Hausgenossen**, cf. au^h de keller stân, dar kanst du to fan middag
an. wat fan in de röfen kaken; — b) ein Ge-
lans-beslag, das Wirthschafts-Inven- misch od. eine Sammlung verschiedener Ge-
\e8 hûsmans. genstânde, die keinen grossen Werth Traben,
râd, Hausrath, Hausgerâih. — Sprich- 85 bz. ein Mischmasch von Sachen; — he hed
'n kwftd wif is 't slegste stük hûsräd de ganse hütspot för 'n bitje geld köfd ; —
land hebben kan. d&r best du de ganse hütspot — Nid. hnts-
s. hütte. pot; engl, hotchpotch, hodgepodge, hogge-
Dg, Bothschwänzchen (sylvia phoeni- pot. cf. hot in der Zusammenstellung mit pot.
— Nd. (Dann eil) hütik, hüting. 40 \ï^ii^^MLX(masc.), HiiUe, kleines, geringes,
3, hutjedraf; i. q. hotje, hotjedraf. ärmliches Haus, bedeckter Schutzort etc.; —
ätje, kleine Hütte. Dimin, von hütte. he w&nd dar in so 'n lütjen hütte ; — ho
ätje. Dieses in der Zusammenstet- bôed sük 'n groten hüt ; — 't sunt all' êmer
^it mütje gebrauchte Wort ist wahr- hütten, de up 't môr bî de swarte weg st&n.
ich identisch mit 1 hütje, da unter 45 Compos. ërd-, strô-hütte etc. — Ahd. hutta ;
un mütje'', od. „hütje mit mütje** das mhd. hutte, hütte; nd. hütt; nid. hut; mnld.
Hauswesen, bz. der ganze Haus- hutte; eik/Z. hut; norw.,schwed. hyiiSk\ dän.
od. auch dasselbe, wofür der Deutsche hytte ; franz. hutte ; span. -huta — Das ahd.
iisdruck „Kind u. Kegel" gebraucht, hutta (was später ins nd., nord. etc. ein-
\den wird, wie z. B. in der Redens- 50 drang) wird vielfach mit hûd, hûs etc. von
trekken mit hütje un müije weg ; — der y sku (decken, bedecken etc.) abgeleitet,
i hütje mit mütje to de dör herût etc. während Fick (III, 78) es zu skr. kuti
. wang. sagt man statt dessen: hütti (Hütte, Halle, Schuppen), kuti (Hütte), ku-
Itti u. auch nd. (Dähnert etc.) u. tira (niedere Hütte), kuter& (HiHte) etc. ver-
S eh. u. L.) wird hüt un müt, bz. 55 gleicht, welche Wörter mit skr. kuti (Krüm-
n mvLiie in derselben Bedtg. gebraucht. mung, Biegung, Wölbung etc.) wohl (cf.
iitseln, schaukelnd hin u. her bewe- kamer u. unter kate) zu der y kut, kutati
hüUeln, hin u. her werfen, von einer (sich krümmen etc.) gehören,
auf die andere bringen, die Stelle häve, hÜTeren, hüvern, häverig etc., s.
Wohnung, Dienst etc.) wechseln etc.; 60 hüfe, hüferen etc.
I ISO
I • K-J :
I
(der Vocal).
Die Wörter, welche mit dem Voccd „i^ etc. hervorgegangen «. gehört dm Wmii
anfangen, trenne ich deshalb pon den mit mit ahd. eit (rogOBy ignis), eittr fS^i
dem Halbvocal od, Consonanten J** begin- cf, atter) etc. u. grieeh. aithö (kirn
nenden, weil das J** sehr häufig aus urspr. sur y iah, indh, brennen , ^läiuai, A
pg* (cf. jicht = Gicht t — jid = gat, — 5 nen etc.
jegen = gegen etc. etc.) erweicht ist. Boss îder, jeder; îderên, Jedermamn. — X
aber namentlich die mit langem „\^ begin- ieder; afriee, eider, aider, äthery îto,eii
nenden Wörter oft auch mit einem j** aus- wfries. jd&t^ engl, either; ag^ imB
gesprochen werden, hat darin seinen Grrund, Mhd. ieder, ider; contrahirt out wOS
weil in diesem Fall das lange ^i" aus zwei 10 der, ieweder = ahd. éohwedar, êoH
urspr. verschiedenen Vocalen entstand u. zu ioweder. Das ags. aegdher imdessm '
einem meist gedehnten „i'^-Laut contrahirt, acghweder u. das afries. eider etc. oMi
od. dass das „V* vor einem andern Conso- hwedevt cf.v.Biehihofen^ qfrie8.Wk,\
nannten zu J** wurde, wie aus den nach- Das ags. aeghweder ist wM ZtiM
stehenden Wörtern das Weitere zu ersehen 15 Setzung aus ae -f- ge -f- h weder «. idl
ist u. auch unter J** verglichen werden mag. demnach das afries. aiehweder für â 4
Dass übrigens auch der Vocal „i^, eben- + hweder zu stehen, wo a, ae mö i
sowohl wie die andern Vocale, ein sehr eo, io = nhd. je (= Ô in emand) iM
schwankender Laut ist u. immer war, ist u. d<is ge im ags. eageh weder die Fsn
gleichfalls aus den unter diesem Buchstaben 20 partikel ge ist, die auch im nJuL je§\
aufg^vihrten Wörtern ersichtlich, sowie auch ("= cihd. eogalih, cf, elk) stedkL
aus den Wörtern, worin derselbe als InlatU Das Wort Jeder ist daher iâeâ
erscheint. mit jeweder. Was je, bs. akd. m
Ibo, Ibe, Ihbe, ml. Name. Davon Geschln. etc. ist, ist unter 7 i^ emand u. 2 ft a
Iben, Ihben u. Ibeling, welch Letzterer in- 25 sehen. Das ahd. hwedar ss goth. hn
dessen auch als nü. Name vorkömmt. (nM. weder) wird swar cds irage-Pt^
Derselbe ist wahrscheinlich mit Ebo nahe men in der Bedtg. : wer von beiden, oL
verwandt, soioie dieser mit Abbo etc. u. ge- zweien etc. aebrauckt, Da indeses» i
hören desgl. auch vielleicht die Namen: wer (cf wd) nur die Bedtg.: einer,
Ippo, Jibbo, Jabbo etc. dazu. 30 unbestimmte Person, irgend Jememd
cf bei Förstemann unter Ib, der (d*r is wel west = es ist Jemand da |
auch eine Verwandtschaft dieses Stammes sen) hat, so heisst hweder eigentUA •
mit dem Stamm Eb u. Ab für möglich höU. als: einer von zweie n w. <ia eo, ic
lebt, iehts, jiehts, ichtens, îhts etc., ir- Bedtg.: je, immer, ewig, dauernd, wm
gend, irgends, irgend was, etwas etc. ; s, êts. 35 brochen, in einem fort, stetig, stets de.
iddelk, s. eddelk. so bedeutet eo-h weder sovi^ ais: tinMfl
Ide, ml. Name. Wohl gleich Edo; s. d. stetig einer von zweien. Insofern ab
u unter Ibo wegen des Vocalwechsels. cf aber in der Bede „dass einer von zw
auch Förstemann unter Id, wozu auch immer etuxis thut od. gethan haben h
dat ia idel Btro, das ist leeres Stroh, bz. je od. immer einer von zweien
nic?Us als Stroh; — dat sunt al man idele ahd. co-hwedar u. hhd. jeder) der 3
worden, w&r 'k niks up gäfe; — 'n !dcl ge- 45 von: alle beide, jeder von bei
segge (ein eitles od. leeres, unnützes Ge- jeder von allen, Jedermann, <
rede); — he word so idc\ (eitel, dünkelhaft, od. Jeder ohne Unterschied, e\
hoff artig, prunksüchtig etc). — Davon :fer- so gut als der andere etc. aus.
ideln (vereiteln, zu nichte machen etc); — auch lat. utcr, %oas sowohl: wer von
idelheid (Eitelkeit, bz. Leerheit, Nichtigkeit). bO den etc., als auch beide ohne j
Form: afries. idel, îdle; mnd., nd. idel; nähme etc. bedeutet,
wfries^., nid. ijdol ; a«. îdal, îdil ; ags. îdel ; Da h = urspr. k, c (^. z. JB, lat. a
ahd. italt idal; mhd. itel. griech. kcras = nhd. liorn) u. aueh
Der Begriffe leer, frei von, blos etc. q od. qu (in qua = aind. ka) aus wr$,
ist aus rein, lauter, klar, glänzend 55 entstand, so ist ahd. hw (bz. hu) i= la
IDJE ITJE 121 10
ind. k. Das ahd, hwe-dar (aw hwa- (regsam, strebsam, fleissig etc.) erklärt wer-
goth, hvathar) entspricht demnach den su müssen u. (da goth. ith [aber, wenn
at. quatar od, quatarus = aind. ka- etc.J u, id [zurück, re] = lat, it [in iteram]
His eine ComparaHvbildung von ka u, = ags. ed /c/. etmäl u. edddk] u. an,
qua, goth, hva) t^, wie bei Bopp 5 idh ist) mit goth, ithan (gehen ^ sich bewe»
%mm, ll, pag, 24, 31 u. 203, nebst gen etc.) u, wohl auch mit goth, iddiik (Präter,
er ka im vorhergehenden Paragror von gaggan, gehen) verwandt zu sein ii. zu
?5 Gesagten) weiter verglichen wer- der |/ at (cf, itan, essen, von y ad), gehen,
nn u, wobei noch zu bemerken ist, bewegen etc, zu gehören. Da nun aber in
ch lat, uter (cf. Fick, II, 77) wahr- 10 Eifer derselbe Grdbegriff der Bewegung,
zh für cuter, bz, quter, quater steht des Begens u, Strebens, bz, der Er-
lach mit ahd, hwedar e^jc, gleichen regung, Aufregung (=i innerliches Be-
nas ist. wegtsein) etc, zu Tage tritt, so haUe
ïtje, wbl. Name, Dimin, von Ida. ich dafür, dass diesem Worte auch eine
Use, od, Idze, ml, Name, Geschln, 15 Bewegungs- od, Thätigkeits- Wurzel
tzen u, Idsinga, Idzioga. (cf. dieserJuUb lat, ago von y ag, bewegen,
alten Gescfüecht der „Idzinga** ge- treiben etc,) zu Grunde liegen muss. Diese
üher Norden u. Norderland u. nah- y könnte nun aind, ap (bewegen vor, kom-
seine Mitglieder desselben auch schon men zu, erlangen, erreichen etc., treffen, pas-
Kreuzzügen Theil. Es starb 1439 20 sen etc.) od, äp = zend. ap sein, die auch
aa Idzinga, welche eine Tochter des dem goth, ibns, afries, ivin, iven (für ifin)
Häuptlings von Norden (Eberhard u. ahd, eban (cf, äfen) zu Chrunde liegen
war, aus. wird, indem Äug, Fick (vergl, Wb,, zweite
Idse od. Itze eine Verstümmdung Aufl,, pag. 340) dafür eine Grdform apina
sard ist, wie Stbg, bemerkt, kann 25 ansetzt, wobei das urspr, „p** regelrecht in
t einräumen, da der Geschlechtsname „f^ (cf. fader von y pa) Übergehen musste,
auf ein hohes AUer des Namens Auch das aind, ap (Wasser = bewegtes,
. Idzo hinweist u. neben Edzardsna wogendes, strömendes, fliessendes etc.) u,
I. von Edzard) in der ältesten ostfries. ap-as u. lat. opus (Arbeit, VerricJUung, Thä-
hte vorkömmt. 30 Ugkeit), nebst kU. opos (nöthig, geschickt,
Torm Idse, bz. Idso scheint eher aus dienlidh, passend etc.) u. griech, epö, epomai
Usprungen u. zum Stamm Idis (fe- (beschäftigt sein [womit u. um etwas], be-
Tgo) zu gehören (cf, Forst em an n sorgen, behandeln etc.; folgen, mitgehen,
d i 8), der mit idel zur y idh, indh, nachgehen, verfolgen, ergreifen etc.) etc ge-
, glänzen etc. gehört, woruich Idso 85 hören zu derselben V ap u, fikgt sich dem-
Ue Bedtg.: „Glänzender** hat. nach das mit dem auffix er vom Stamm if
n IdiB, bz. ags. ides (Frau) cf, ags, gebildete Wort ifer od, ifer sowoM etymoUh
von Bouterwek u. H. Leo, gisch als begrifflich sehr gut zu dieser y ap.
Eifer, Eile, Uebereilung, Erregung, Dass das Wort ifer erst so spät in der
chaft, Zorn, Hitze etc.; — he sitt 40 Schriftsprache auftaucht, beweist nichts ge-
= ful für; — ^hô kwam so in ifer, gen diese Ableitung, da es jedenfalls schon
örde, dat sê sin bröer unrecht dôn vorher mdartl. gelebt Jkiben muss, bevor es
dat etc. ; — he hed dat in ifer segt in Schriften vorkommen konnte u. weil mög-
, — d'r is gen ifer (od. furtgang) licherweise diejenigen Handschriften der Vor-
45 zeit auch sehr leicM verloren gegangen sein
Grimm tauchte ifer, eifer (aemu- können, worin es schriftlich niedergelegt war.
îlus) erst im 15. Jahrhundert in Ober- îfem, eifern, eilen, streben, sicn banühen,
and auf (wie desgl. auch mnd. ive- streiten etc., bz. eifrig u, thätig sein, erregt
von unser nd. îfer ; nid. y ver; schwed. sein u, werden etc, ; — sük beifern ; — Buk
län. iver entlehnt sein soü. Woher 50 ferifern (sich ereifern u,^ aufregen, in Zorn
nmen,lâsst auch Grimm unerklärt, gerathen etc.) ; — ho iferd (fr tagen, er
II. auch Fick. Seine Verwandt- eifert (strebt u. spricht heftig) dagegen etc.;
mit an. idhja u. dem ahd. eit (cf. — ho îferd för sm fründ, er eifert (streitet
idel) liegt doch wohl zu fern, trotz- lebhaft u. heftig etc., bz. bezeugt ein grosses
' im m dafür plaidirt. Auch scheint 55 Interesse etc.) für seinen Freund, — Nid,
an, idhja (Beschäftigung, Arbeit, ijveren ; mtid. iveren.
c.) u. idhna (arbeiten etc.) etc. ebenso îfrig, jferg, eifrig, strebsam, thätig, fleissig
Wort winnan = ahd. winnan (mü- eilig, erregt, heftig, Zfnnig etc.
eben, arbeiten, kämpfen etc.) aus der ig, ig, Endung vieler Adject. u, Adverb.
',: bewegen,regen, streben etc, 60 (als z, B. von ewig, ênîg, weimg, gidsig,
IG 122 IK
gôdîg, môdig etc., une bei Adelung u. ning, bg, chaninga (Kdmig) = ilr.JM
An&m das Weitere zu ersehen), die im könnte demnach überseisi loeniai: I
ahd, u. mhd. u. versckiedetien anderti germ. schlecht-gU'ffehörend, bf. gehen
Sprachen in der Form ag, eg, ig, ing, ac, eu- Oesehleeht u. Stamm = SU
ec, ic, ÎDC, ch, ich (cf. ahd. einag, einac; 5 mes-Angehörtger, Oesehlecktê-^
mhd. einec, einic, eiiiinc; as. ciiag; ags, 10 an dt er etc., od, auch so, dass éu\
s^neg, aenig; afries. enich, enig = einig; schlecht «. der Staimm suihm§i
— ahd, ewig, ôweg; mhd. ewig, e wie; afries, u. von ihm ausging de.
eweh, ewig ; as. ewich = ewig ; — ahd. Igß®j »»^« Name, Geschin. Igga 1
muotig; mhd. muotic, muotec; as. m6dag, 10 gena.
môdeg, môdig; goth. môdags; ags. môdig = WahrscheinUéh nUl Iko (cf. dk Ai
muthig etc.) u. wahrscheinl. auch noch in Iko, Igo, Icho, Ihho, Dtcho, Yge ek.
andern Formen vorkömmt u. ebenso wie die Förstemann unier ic) desMe»
Endung ig, ing, eng etc. (in könig od. kO- Sprungs u. vielleicht auch mit dem Ga
nink [= ahd, chuning, cuning, kuniuc, chu- 15 Eggen, die sämmütch ^tensowieAgt
ninch, kunig, kunic; amhd. chunich; mhd. der ahd. Name Egge, Ecke (Namn
kOnic, kanec; ags. cyning; afries. kining, Biesen, der van Dietrich fwn Bern en
kinig, keneng, keneg; an. konungr etc.], gen wurde) u. der ags. Name Ecg
boyung, beninga, benenga etc.), bz. ang, ing, (Vater des Hûnferdh) etc. mit egge fi
ung — anc, ine, unc etc. eine Angehörig- 20 Kante, Schneide, ScFéâtfe, S^ntge, Sek
keit u, Verwandtschaft — ein Ha- schneide, Bergspitee etc. «= spitMe»,
ben u, Besitzen, bz. des Eigenseins, stehendes, vor- od, aufragendes Etwsi
od. der Eigenheit u. Beschaff enheit afries. eg, ig, ags, ecg etc. venotmä
etc. ausdruckt u. wahrscheinl. auch dasselbe dürften,
Wort ist, wie ang, ing etc. selbst, cf. ing. 25 igs, iets; i. q. ichts u. éts.
Wie bei Bopp (s. Crramm. III, 422) zu iE, <cX. — Afries. ik; as, ic; ags, ie;
ersehen ist, glaubt derselbe ig, ing etc. in ek; goth. ik; ahd. ih, ich; nML idi;
köuig als aus aka (a-ka) entstanden ansehen ego ; griech. egö ; send, asem : skr, «.^
zu müssen, während ich (cf. unter ang, eng denen sämmtlich ein urspr, agham (cf, B
etc.) diese Endungen lieber auf die y ak, 30 Gramm., I, Vorrede, XIX u, däwft
ank (= akh, ah, anh etc.) zurückführe, da § 23) zu Grunde liegt, während datfi
sich die in ang, ing etc., bz. ag, ig etc. lie- je u. über?Mupt die rom. Formen (ef, D
gende Bedtg. der Angehörigkeit u. des I, 240 unter io) aus dem kU, ego entstm
Eigenseins etc. ebenso wie bei êgen Da das m nach Bopp (s, Grasm.>
(eigen, angehörig etc.) ohne alle Schwierig- 35 101) Endung u. wahrscheinl, aus ml
keit von der y ak (bewegen u. dringen vor, kürzt ist, wie unser m in bessern, bona
gefien u. kommen zu, erreichen, erlangen, u. ferner dieses ma in der WorUMus,
ergreifen, in Besitz kommen von Etwas, sich erste Person bildet, sowie auch der jS)
aneignen, nehmen, fassen, hallen, erhaUen, von lat. mens u. unserm mi, nun etc.
bekommen, behalten, haben etc.) ableiten 40 so nehme ich für aham etc. eine Oré^
lassen. aghama an. Indem nun aber das ersk
cf. auch unter isk, isk u, weiter: air. ic, der Pronominalstamm „2l** (cf. Fic>
ice (= ine, anc) kommeti (zu), gelangen jjag. 1) der ersten Person, diso diu
(wozu u. wohin) , erreichen, erlangen etc., selbst schon bezeichnet u. auch die EMm
die wohl mit ak (bewegen vor, dringen vor 45 auf die eigene Person od, das Ich sit
u. ein etc.) u. skr., zend. ac (bewegen vor, zieht, so ist in dem aus a -f« gha -{- ■
kommen zu, erreichen etc.) identisch ist. sammengesetzten Worte aham der Begr%
Ist übrigens ig, ing aU Kürzung von iga, eigenen Person anscheinend eweinw et
inga aus aka entstanden, so erklärt sich der ten od. dem Begriffe nach redupUckit
darin liegende Begriff der Angchörig- 50 durch vielleicht urspr. wie bei fniHen s
keit, der Verbindung, des Haften s gen Wurzelreduplicationen der schon i\
od. des Verbundenseins woinit etc. liegende Begriff blos verstärkt od, noch
auch aus aka, weil dies von a (= von, ab, Heiter gemacht werden sollte,
zu etc., cf. 4 u. 5 a) u. ka = lat. qua, quo Was nun aber das mittelste Wort
etc. zusammengesetzt ist u. somit (weil ka 55 betrifft, so ist dies eine Verstärkuitg^
= que eine V er bindungs- Partikel kel wie unser g e in gebalsk, gedô etc.
ist, cf. un = und u. 6k = auch) die Be- Fick, I, 78) = ahd. ga, ka (cf. Sek
dtg. des Verbundenseins u. der An- ahd. ^Vb.f 155 unter ga). ge, ke^ ei, kJ
gehörigkeit, bz. der Abstammung etc., die man richtiger wohl e$ne
wovon etc. sich auch hieraus ergiebt. chu- 00 mehrungs-, od. (zwischen swei W
IE 183 IK
eine V er h indun g s - Partikel nen- tigkeit in die zu aichenden Gewichte u,
te, ganz wie das aind, ka = lat, Masse hineinstösst od. schlägt od, hinein-
Jas lat. CO, com, cum etc. (cf. Fick^ brennt; — ik- kamer, Äichkammer; — ik-
nter ka), die man mit nhd. und, amt, Aich-Amt = a) die Aich-Behörde u.
zu, mit, nebst, sammt etc. über- 5 b) die Aich- Wahrnehmung (dat ikamt is
Jiesemnach bedeutet das ganze Wort hum updragen) ; — iker, Aicher, die Aich-
nun eigentlich soviel als: ich mit Person; — ikmester, Aichmeister etc.; —
ich -+■ ich od. ich u. ich zu- tkisder, das Aich-Eisen, der Aichstempel etc.
, wodurch vielleicht angedeutet wer- Was nun das Wort ik betrifft, so haUe
Ite, dass aham das wahrhafte, 10 ich dafür, dass es ein Etwas bezeichnet,
che u. alleinige Ich^= meine was man einem Gewicht, Mass etc. inhaf-
person par excellenco, od. Ich tirt, einschlägt, einprägt od. zu ei-
illein u. ausschliesslich, Ich gen macht u. giebt, ebenso wie dies bei
etc. sei. Dieser Vorgang lässt sich den alten Marken an den Häusern, od. son-
Ansicht nach auch sehr gut durch 15 stigem Eigenthum auch der FaU war u.
vahme erklären u. rechtfertigen, dass dass in Wirklichkeit das Wort ik mit dem
Pronomial'Stamm „a" überhaupt nur mark (Merk) u. m&l (Zeichen etc.) seiner
riff von einer unbestimmten Person- Bedeutung nach ganz gleich ist, während es
(bz. eines Seienden, od. Etwas andererseits in Abstammung u. Grdbegriff
wicht) lag, od. doM derselbe urspr. 20 (als Haftendes, Haltendes etc.) viel-
'■ Bedtg.: Person, Wesen etc. leicht mit êk zusammenfäUt. Diesemnach
el welches) überhaupt JuUte, was eben scheint mir nun trotz Grimmas Beden-
bestätigt zu werden scheint, dctss ken das ahd. eihhôn, eicMôn; mhd. eichen
tem „a" (cf. Fick, Ferd. Justi (= a) in Eigenthum übergeben, zu-
re) auch noch andere Pronomina 25 sprechen, zueignen, in Besitz neh-
werden, wie z. B. zend. aêm u. skr. men u. geben etc. u. b) Gewichte u. Masse
c. (cf. Ferd. Justi etc. u. Bopp, von Obrigkeit wegen eichen, bz. aichen)
II, 109 seq.) u. dass auch ayam ^anz dasselbe Wort wie unser iken u. nid,
tünschiebung der Verbindungs-Par- ijken, wenn man dieses in der einfachen
*" zwischen a u. am (also a-y-am) 30 sinnl. Bedtg.: merken, mit einem Merk
wurde. od. einer Marke versehen, kennzeieh-
mnach würde nun a-gha-ma od. das nen, signiren etc. u. das Subst. ik od.
als Person, Wesen etc., durch ike in der Bedtg.: Merk-Ding, Zeichen-
CO etc. verbundene m& eben meine Ding (sowohl als Geräth als auch als Sig-
n od. das Ich bezeichnen, wie ja 35 num, womit man Etwas merkt u. zeichne)
U allein Stamm des pers. Pron. mi, etc. nimmt. VergleicTU man nämlich die
auch des Possess. min ist. alte Bechtsgewohtú^eit, dass eben durch das
as Aich- Zeichen, bz. das einge- Einhauen der persönlichen Marke in das
, eingeschlagene od. auch (in hol- anzutretende Eigenthum die Uebergabe u,
Geräthen) eingebrannte Mal od. Zei- 40 Besitznahme desselben geschah u. später
wmit obrigkeitlich beglaubigt wird, durch das ünterfügen derselben unter den
\ Gewicht, Mass od. Fass genau so betr. Kaufcontract statt der Namens- Unter-
u. gross ist. wie es dem Gesetze nach schrift etc., so erheUt leicht, dass mit diesem
'; — de ikmester lêt 't Qe d'r up merken, bz. dem Einhauen, Einstechen^
l. brannen) , as he de mät namäten 45 Eingraben etc. der persönlichen Marke, bz.
l fanden harr*; — ik bin twifelach- mit ahd. eihhôn etc. sich von selbst die obi-
le mät wol richtig is; man kan d'r gen Bedtgn. der Uebergabe u. des in Be-
ns hol gen ik mer up sên. — Nid. sitznehmens eines Etwas verbinden musste,
selbe) ; mnld. iecke (bS. jecste), ycke, während andererseits das aichen od. mer-
nd., mnd. ike (vasis mensura et capa- 50 ken u. ste mp ein der Gewichte u. Masse
cnsura capacitatis et ponderis justi; von Obrigkeüs wegen mit dem offvcieÜen
sive nota justae mensurae). — Vbm. : Stempel geschah u. nur als Beweis dienen
■., mnd. iken ; nid. ^ken ; mnld. iecken, sollte, dass das betr. Mass u. Gewicht etc.
lycken ; liess. eichen, eichten, ichten ; mit dem gesetzt. Mass u. Gewicht verglichen
(ken ; Schweiz, icha, ichta etc.) eichen 55 u. damit {übereinstimmend gefunden sei. So-
en, d. h. ein verijicirtes Gewicht od. viel ich weiss, versteht man hier unter iken
it dem ik od. Aich zeichen versehen, auch niemals etwas anderes, als dass der
n durch stechen, stossen, schlagen obrigkeitliche Stempel dem betr. Gewicht,
rennen in der Weise geschieht, dass Mass od. Fass etc. nach geschehener Ver-
' Aichstempel zum Zeichen der Eich- 60 gUichung u. richtigem Befund eingeprägt
K 124 ILESr
od. eingebrannt wird u, ist es noch Nie- eikt, dkdh etc. verhaU u, ob ifami
mandem eingefallen, das Nachwiesen u. das Wort: an. hrmir (Homer) Mt
Nachmessen selbst mit dem Worte iken zu denn dkt vi^ietchi die Bedtg.: Si
bezeichnen. Ist tkea übrigens = steche n^ Stich etc. od. Zacke, Spitze (=
stos sen, so könnte es vielleicht mit jOkd 5 chendes, 8cha rfe 9 etc.) , bi. m
(cf. dieses) u. mit ägel (Igel) u. äkel ^ur y ästig etc. ha$. l5a nun aber »er
ak, vordringen, vorstossen, eindringen etc. bz. mit einer Marke, einem Zeicht
gehören. Mal etc. versehen amch ^= pri
Mit iken = ahd. eihhun, bz. Ikd = (ge) einprägen, einetoeeen, eintit
aicht inder BedJtg.: gemerkt, markirt, 10 etc. ist, so kann man übrigens OMAi
mit einem Mal od. Zeichen etc. versehen men, dass dem Verb. îken die Mwi
etc. scheint mir auch unmittelbar verwandt : dtg. : stechen, stoseen, sekU
das an. eikdh, eykdh, oikdh od. eikt, was hauen etc. zu Orunde liegt n. dem
einen Zeitraum von 3 Stunden bezeichnet, nach iken u. das entsprechende ahd. i
od. wahrscheinlicher eine blosse Marke 16 u. an. dkt etc. mit dem lat. îea, H
(od. ein blosses Merkzeichen) war, wodurch etc. (cf. Pott, WursdMt. , III, 13f
die Zeit von einem Mittag zum andern in mittelbar verwandt ist, worauf auA
8 gleiche Zeiträume (ähnlich wie bei uns in (Seh. u. L.) ike (a. epitees Instn
24 Stunden) von 3 Stunden eingetheilt wurde. Lanze; — b) Instrument, womit Man i
Denn wie aus einer Abliandlung von Finn 20 fasse sticht u. ihren TnhtUt misst [tf.
Magnussen über die Eintheilung des Tor etc.] od. nach ihrem IhhaU bestiwmti
ges bei den alten Scandinaviern (cf die zudeuten scheint. Zu ico, ictiim etc. k
Uebersetzung desselben in der Zeitschr.: de ike cf. (Fick, II, 31) grieeh. mflonofS
vrije Fries, Leeuwarden 1842, II, 68 seq.) wonach V ik wohl Abiautform von 2
hervorgeht, geschah die Fintheilung des Tor 25 griech. aké u. lat. acus etc.) isL
ges, bz. der Zeit derselben urspr. in der îkel, ikkel, unsauberes, ttrhmutnp
Weise, dass man eben wie bei einer Son- meines Weibsbild, Hure, gemeine Fett
nenuhr den auffallenden Schatten eines er- Wohl dasselbe wie n ikkel u. dm
habenen u. spitzen Gegenstandes beobachtete. Weitere zu vergleichen,
u. nach Verlauf von 3 Stunden ein Merk- 30 iken, aichen; s. unter ik.
zeichen (Einschnitt, Punkt, Strich etc.) îk-kamer, Aich-Kammer, Aiek-Ba»
machte, welches dagsmark (Tagesmerke) ge- îk-mester, Aich^Meister.
nannt wurde und woraus hervorzugehen Iko, Ike, nd. Name, OeeelüzL D
scheint, dass es eben die oiktr (od. Mar- Ikena. Davon wM toeibL Name:
ken-Einschnitte etc. auf einem Brett 35 statt Ikka, Ika.
od. Stein) waren, wodurch der 24-stündige Wegen Iko etc. s. unter Igge^ Eikfl
Tag in 8 gleiche Theüe zerlegt wurde. etc. u. cf. bei Förstemann mnter']
Nehmen wir nun iken in der Bedtg.: Namen: Ico, Igo, Ikkia ete.
merken u. vergleichen wir unter mark u. 1. île, îl (Plur. ilen), IgeUsoSbe; Sj
marken, dass dessen Grdbdtg. wahrscTieinl. 40 nium.
nehmen, greif en,halten, fassen etc., Es ist das contrahirte nhd. Igel \
bz. haften etc. ist,' so erklärt sich auch Bedtg.: stachligtes BStuHu u. i
das mit ahd. eihhôn verwandte ahd. ureichi von der stachligten I^Vucht eo be
(proprium, qualitas, substantia) als Eigen- Von diesem il od. ihl kömwU am
thum, bz. als das Erfasste u. aus Et- 45 der Name des Klosters Ihlow (éLKt
was heraus Genommene etc. sowohl, = Igelkolben- Aue, weü in den
als auch in der Bedtg. : Eigenschaft, genu. wasserreichen Gegend viele tLen
als das, was einem Etwas anhaftet sen; cf. Sundermann, os^fries. <
u. eigen ist. cf. unter jichten %oegen ur- 16) her.
eichi etc. 50 Wegen igcl s. unter ägel w. <*f.
In Form u. Grdbegriff (nämlich hal- Idioticon von Schütze, II, 190 das
ten etc) stimmt zum Stamm ik am besten lilc.
ék = afid. eih, eich etc.; a/i. eik; nfries. !k 2. ile, 11, Eile. — Ahd. ila; mh
etc. u. ist dort das Weitere zu vergleichen. (Eüe,^ Eifer) ; nid. ijl ; cf. unter 2 tk
Zum Grdbegriff: stechen,prägen, stos- 55 1. ilen. Plur. von 1 ile.
sen etc. rergl. indessen das im Folgenden 2. ilen , eilen , schneü gehen , eißnt
erwähnte lat. ico. wärts streben etc. — Alid. tlaOf tlmi|
Zum Schluss noch die Frage, wie sich mhd. ilen; as. iljan; nid. ^len.
der Name des Hirsches . . eiktbymir (cf. Dass die Wörter ile u. ileu a^f die
Grimm, Myth., 778) zu dem obigen an. 60 bdtg.: bewegen, regen (eich re§
TLskt m m
'€in, sich befleissigen etc,), gehen auch eine Nebenform vonkmúsein^ zumcH
dhin etc.), vorwärtastreben etc. auch unser inge = tühd, Anger ist,
lehen , ist zweifeUos u. möchte, bei îmel, îmer, Brocken, Körnchen, Geringes,
Hen Wechsel von „r* t«. „1**, dafür Geringstes etc.; — he wil mi gen imel fan
!r als Nebenform von kt (bewegen, 5 ^äfen; — he is so 'n gitserd, dat he gen
etc.) anzusetzen (cf. Pott, Wur- imel misten kan; — d'r is gen imel in de
11, 3 seq. u. 77 etc.) sein. Dazu: schöttel bläfen. Dimin:
fc, (EU-Loch) Flug-Loch im Bienen- îmelke. Nebenform von 3 êmer.
te.; — (scherzh.) After. Imke, wbl. Name statt Immeke. Dimin.
ei-lof, li-lof, Epheu. — Mnd. iw- 10 von Imme,
^f. Es ist zusammengesetzt aus î = imke, Bienchen, kleine Biene. Dimin.
u. lôf u. hat die Bedtg.: immer- von im, bz. imme.
8, ausdauerndes Laub, wie un- imker, Bienenvater, Bienenpfleger, Bie-
a weiter zu vergleichen ist. nenzüchter. — Auch geldr, imker.
i. q. alt. 16 im-körf, Bienenkorb,
i. Imme, Imme, Honigbiene; ~ he 1. imme, s. im.
B 'n im ; — he is f îleinig as 'n im ; 2. Imme, Immo, ml. Name. Geschln. Im-
8 flûg aa 'n im. men. Mit vorschlagendem J" auch : Jimme,
nid. ijm; geldr. imme; mnld. imme; Jimmo, Jimmen.
ame etc. (Honigbiene) u. nhd. Imme 20 Wohl mit Emo u. Emmö (cf. Imel) connex.
t ahd. impi, mhd. imbe (Biene, Bie- immen-hiide (harrl.), eine ausgeleerte Ho-
le, Bienenschwarm, Bienenstand) ent- nigwabe. Wörtl. : ein Bienen-Behälter
\, wie emmer = nhd. Eimer aus od. Versteck u. Aufenthaltsort für
n. ein-par. Bienen u. toohl so zu verstehen, dass es
leibt fraglich, ob der zweite Theil des 25 di^enige von Honig entleerte Wabe ist,
fitums impi, nämlich pi, ebenso wie worin die Bienen den Winter über verbor-
ior, bior (Bier = Trinken, Getränk, gen gelebt u. welche sie nach u. nach, be-
ig etc.) mit pi im lat. api-s identisch huf ihres Unterhalts , von Honig entleert
ur y pa, pi (trinken, schlürfen etc., haben.
uch lat. bibo etc.) gehört (daher auch 30 immeii-kôke, imkôk (Bienen-Kuchen), Ho-
dhn-pa = wörü. Honigtrinker niqwabe.
ne dier Biene; cf. Pott, Wurzelwb. immer^ jämmer, immer, allezeit, jederzeit
u. so das ahd. impi wörtl. Ein- etc.; — immer un ewig. — .A^. immer; ahd.
ir. Ein schlürf er etc. bedeutet, od. eomêr, iomêr, iamêr; mhd. iemer, imer, im-
Stamm pi, bi (wovon auch ahd. piä, 35 mer (immer, für immer, irgend einmal).
hL bie; nid. bg, bge; ags. beö; engl. Davon:
«. by; dän. bi etc. nebst ahd. plan, immers, jSmmers, irgendwie; — wen 'k
m?ü. bin u, ahd. pini, bini, pine; jümmers kan, den wil 'k dat dôn.
ine = nhd. Biene) mit ahd. pim. Das ahd. eomêr ist Zusammensetzung von
: nhd. bin, d. h [ich] lebe, wohne 40 eo, io ^ nhd. je (s. unter 7 & ti. 2 émer)
ags. beén (sein, wohnen, leben, sess- u. mer (mehr, häufiger etc.) u. dient Letzte-
n etc.), sowie ferner mit bôen (bauen, res wohl nur zur Verstärkung de^ schon in
ringen, erzeugen = sein u. leben eo, io etc. (= je, immer) liegenden Grdbe-
), bûr (Wohnung, Haus, Dorf etc.) griffs, zumal das ahd. mer auch (zeitl.) die
bû, bhû gehört. 45 Bedtg. : fortan u. das entsprechende goth.
mich betrifft, so halte ich das Erstere maiza die Bedtg.: älter = von längerer
WahrscheirUichste, während Grimm Zeitdauer etc. hat.
te Ansicht vertritt u. die Biene als impost, Eifigangssteuer, Eingangszoll; —
uende deutet. Nach Fick (I, 156) op de stênkalen ligd gen impost; — dat gôd
igens das ahd. piä, biâ etc. zu der 50 deid gen impost.
an, bannen erwähnten y bha, bhan Mä franz. impôt (Auflage, Tribut etc.)
etc.) gehören und demnach urspr. von lat. impositus, impostus.
mm ende (cf. hummel etc.) bezeich- im-sehûl , immenschûl, Bienen-Schauer,
Bienenstand, cf. schul,
irst, 8. inborst. 55 in, in, ein, hinein, inwendig, innen, bin*
ml. Name. Geschln. Imels. — Da nen; umgeben u. umschlossen von etwas,
hter Karls des Grossen statt Emma zwischen etc.; — in hûs, in- od. zu Hause;
imsL genannt wird u. Emma zur Y — ingân, ein-, hinein- gehen; — ing&fen,
oegen, regen, thätig sein etc.) gehört ein- od. hin ein -geben; — k&md in,
ma, Emo u. emsig), so dürfte Imel 60 kommt herein = binnen; — dat schip
IN-ARNEN 126 IN D* STAE» JS SlAEf
kumd in, das Schiff kommt ein od. bin- aufsêachdn, anfeuern ete» sum SMk, i
nên; — dat fald in de arten, das fällt in boten.
od, zwischen die Erbsen; — dat hart sitt in-b5ter, Einheiser; Aufwiegkr,
in de borst; — midden in de bûm sitt 'n in-br8k, JSinbruch»
hol ; — he sitt d'r midden in (= manken 6 iii-bâdel , Mobiiiar , öm. das, wu a i
od, tüsken elc); — ho geid mit gewald up toeglichen Sachen sieh im Hatue h^
de fêand in , er geht mit Gewalt auf den = iogôd ; — hé wil sin hêle înbûdd 1
Feind ein od. zu, los = gegen den kopen latcn. — Nid. iaboedel, imboedd.!
Feind, — AM, in (in, ein, hinein); ahd., boel; mnld, (KiLJ inboel; erfries, M
mhd.y goth, in (in, an, auf, zu, bei, gegen) 10 mnd. imbôl. e/. bûdel.
u. inn (hinein) ; ags. in (in, an, auf [u. des- in-biiteB, eintauschen, einwechsebi.
halb auch durch ou = nhd, an vertreten]; in-daehtig, eingedenjk,
ein, herein, hinein); afries, in (in, zu, in-dagen, «nru/cn, «or{a<2efi^ fim (rff
hinein); wfries. ijn; nid, in; engl, in (in, tagen.
an, auf, bei, aus, nach, unter, zu elc; ein, 15 in-dêlen, eintheilen.
herein, darin etc.); an. i (in), inn (ein, in-delfen, eingraben, hineingraben.
hinein). in-dem, indem, währenddem, inzwié
Vass auch dem Worte in ebenso wie au mittlerweile etc.; — he kwam indes.
eine urspr, Bewegungswurzel zu Grunde in-demmerB, einschlummern.
liegt, ist schon dort gesagt u. auch wegen 20 in d' band fallen, besser ausfaüeaf
der wechselnden Form von an , in , uii da- besser kommen, als nuMn erwartet htä;
selbst (las Weitere zu vergleichen. Da die dat gewigt fan de kô ig mi nog wit i
Form in indessen sehr constant in unsem band fallen. Oegensats von: ût d' k
Sprachen erscheint u. auch das lat. in schwer- fallen.
lieh davon verschieden ist, so leite ich in 25 JD-dik, innerer Deich, JBinnendekk
direct von der aus „i" (bewegen, gehen etc.) ii^'HäL^l^^ eindeichen, einpoldern, mit»
erweiterten V in ab , worüber das Weitere Deich umgeben,^ ^
bei Pott (Wurzelwb. I, 657 u. II, zweite in-dÎ8Îg (c/. dîsig), bis ins Innerste kk
Abth., 13) zu vergleichen ist. — bz. durch u. durch (od, ungemein, 4
in-arnen, einwurzeln, eingreifen etc.; — 80 sehr etc.? cf. inbKde) störrisch, unfm
dat kw&de is al to dägc bi hum inamd; s. lieh etc., z. B. vom Wetter, vom wum
1 amen. chen Gemüth etc. ; — 't is so r«gt vd
in-baren , einbohren, hineinbohren, ein- kold ; — he hed so ^n regten indîsîgci
dringen, hineindringen etc.; — he bârd dV tûr; — 't is 'n indîsîgen kerel.
man so uoferbulgcn up in. 35 in d' mtt' gan, entgegen gehen.
in-bilden, einbilden, vorstellen etc. in d^ mtt kamen, entgegen kowuieit,
in-bildung, inbilding, inbildefi, Einbil- gegnen.
düng etc. — Sprichw. : inbildeii is slimmer in-d5kon, eindrucken, durch Drudt (i
as de dardcdâgsche kolde. mit dem Finger) eine Vertiefung (dök]
in-binden, einbinden, einknoten etc.; — 40 etwas machen, durch Druck eintnegei
(fig) fest ins Gedächtniss einprägen, ein- vertiefen. Partie, indaken, eingedrMtt,
schärfen etc. gebogen etc. cf. dazu 0. L. Ä, pag. 7i
in-blîde, sehr (od. ungemein, stark etc.) 731 indaekcn.
/ro^ u. heiter. — Nid. inbljjdc. cf. mnld. in-dun, einthun, einheimsen, einbri»
in in der Bedtg.: valde. 45 einlegen, hineinlegen etc.; — k6m in
in-bören, einnehmen, einheben etc. ; — ho — gold iu de bül dôn etc. ; — ins (redt
hed hnnderd gülden inbörd. niss hineinlegen, erinnern, einprägen,
in-borst,. imborst, inbost, Denkungsart, mahnen etc.; — ik heb* ham H aoden
Gemiithsart, Gesinnung, Charakter, inneres so dügtig indîüi, man de BlQngel hed t
Wesen, Eigenart, Sinn etc. ; — ho hed man 50 wer fcrgäten.
'n siegten inborst, er hat nur eine schlechte in-drift, Eintrift, Trift od. Fährwe^
Denkungsart; — 'n goden iuborst dûi'd man Etwas hinein; — d'r is gOn indrift bi dat
bi hum wol ferwachten, wen he wat na sin in-drögen, eintrocknen, vertrocknen,
fader &rdcn deid. — Nid. inborst. sammenschrumpfen, schwinden etc.; —
Es ist Compos. von in u. borst (Brust) 55 appels sunt hêl indrôgd; — de sake in
u. geht auf die innere od. inwendige gen laten, die Sache, bz. einen BedU
Brust, bz. das, was der Mensch in der spruch schwinden lassen u. nicht weiter
Brust hat u. hegt. folgen.
in-böten, einheizen, einlegen; — du kanst m d' stä', in stä', auf der Steüe, sa^
in de dörus wol wat inböten; — anreizen, 60 — ik bin in d' st&' wer hir; — am
ÎN-DUBJSN 127 ING
anstatt etc,; — in d' stä' fan hum in-fôr, Einfuhr.
ûn fader ; — in de stä', an der Stätte, in-fSren, einführen.
dieser SteUe etc, in-füren, im voraus; — he is mi infOren
iken, eintauchen. räkd od. kamen.
Lsken, sanft einschlafen, langsam u. 5 in-frîfen, s. in-wrifen.
\erkt entschlafen etc. ; — he is so sagt ing, Endung vieler Wörter u. Namen,
Hi od. weg-dûsked. die vielfach durch eng, nng vertreten wird
s. Ino. u. worüber Weiteres unter nng zu ersehen
in, Granne, Aehrenspitze ; — de garst ist. In sehr vielen FäUen wird beim Spre-
gôd körnd; de inen sunt to lank blä- 10 chen das „g" verschluckt u. nur efi gehört,
oÄtfr : in-korn = Grannen- Korn, Vergl. z. B. btfyen statt boying, boyung —
etisatz von knnbbekôrn, bz. knubbe- mênen statt mening, ménung (JBIeinungJy he
welch Letztere glatte, dicke, rund- hed sin mênen nêt segd etc. Vergl. wegen
lehren hat. dieser auch oft mit ig (s. d.) identischen
richtige Form ist ihne u. das „i" eine 15 Endung die holländischen, detUschen u. son-
^hung von „&" (cf. z. B. inge = An- stigen Wörterbücher. Femer Bopp, Gramm,
odass ihm die Form ahne, od. voll- III, 422, wo er ing =s ig als aus inga, iga
ahana zu Grunde liegt, die wir im (cf. auch Max Müller, Vorles. II, 556
bana, ahd. agana, nhd. Agen vor- wegen ing, ig in könig) gekürzt ansieht u.
trotzdem dies die Bedtg. : Spreu 20 dies auf eine urspr. Form aka zurückfahrt,
^enn dass die Grdbdtg. von dem goth. Was die Endung ka = ga anbetrifft, so
!tc. spitz, scharf, stechend etc., drückt sie ebenso wie unsere Vorsetz- Par-
od. die Spitze etc. ist, geht aus tikel ge u, das entsprechende lat. que u. co
Hchbedeutenden lat. acus hervor, was ein Hinzuthun, eine Vermehrung, bz.
18, acer (Spitze — spitz, scharf, sie- 25 eine Verbindung (mit Mwas) u. so auch
Hc.) u. auch mit goth. âhs, ahd. ahir, eine Angehörigkeit u. ein Eigensein
Aehre (d. h. Spitze, cf. kr) zu der u. Besitzen (von Etwas), bz. Haben
gehört, cf. Aug. Fick, Sprachein- etc. aus. cf. Benfey, Grient u. Occident,
' Indogerm. Europa* s, 127 un<erakan&. II, 82 wegen ka = ga. Wegen ing cf. auch
, 8. Ino. 80 Max Müller, Vorles. II, 13 seq. u. s.
t, inein, in einem, unaufhörlich, un- am ScMusse dieses wegen aka. Nach Gei-
ochen etc.; — dat geid inen so weg, ger (Urspr. der Sprache, 69) ist die En-
Q so fürt. düng ung = skr. anc u. soll dieselbe wärts
18, ineins, auf einmeU, zugleich etc.; bedeuten, was doch nur soviel sagen will,
}eide schäpen kwammen ine ns binnen, 35 <üs „sich bewegen wohin*', bz. kommen
ien Schiffe kamen zugleich binnen; u. gehen zu etc., wodurch atmh wieder (cf.
W9A (Vr inêns wer, er war auf ein- unter ang) der Begriff des gesellens, an-
ganz unerwartet wieder hier. schliessens u. verbindens (mit) etc.
ien, einimpfen; — pokken inenten, entsteTU.
-) Blattern einimpfen. 4Ú Dass der Name : Ing, Ingo, Inguio u. atu:h
\y Einfall, Einsturz etc.; — dat was unser Inka (cf. Grimm, Mgth., 320 u. auch
üan belang; — dat is 'n infal as'n Förstemann unter Ingo) sich sehr gut
; — 't is hir altid so 'n söten infal aus der V ig, ing, bewegen, regen etc. (cf.
s ist hier (zu Hause) stets so ein Pott, Wurzdwb., III, 429 u. daselbst auch
Einfaü gewesen, d. h. es kömmt hier 45 inga = beweglich, wunderbar etc. u. = Ge-
gem viel unerwarteter Besuch. — berde, Anstellung etc. u. = Kenntniss, Wis-
on unerwartet u. plötzlich einfallen- sen etc. vom Grdbegriff: bewegen vor, ein-
danken u. Ideen ; — he hed alttd dringen, erkennen, sehen etc., wie bei der y
rükde infallen. ak, Auge, cf. ôge) od. von der V \c, ine
I, durch u. durch fein (zart, hübsch, 50 (cf. air. ic = ine, anc, bewegen, gehen, kom-
Ug, manierlich, gesittet, fromm; men, gelangen, erreichen, erlangen, greifen,
eindringend, weise etc.), sehr fein, nehmen etc., in Schleicher, Chrestom.,
i, überklug, spitzfindig etc.; — dat 248 u. bei Aug. Fick in seinem vergl.
so regt infin ; — dat is so infîn Wb., pag. 22 die |/ ik, bz. i^, zu eigen ha-
enisten borstlap; — he kan so regt 55 ben, mächtig sein, Macht u. GewcUt haben
>n, er kann so recht durch u. durch über, herrschen etc. u. pag. 1 die |/ ak I, 2
anständig etc. thun ; — he is nët so u. 3, wovon ik eine Nebenform ist u. dazu
pitzfindig etc.) as de düfel. cf. das skr. pati, Herr, Gebieter etc. von |/ pa,
fraai = durdi u. durch schön, sehr fassen, nehmen, greifen, ?Mlten etc. etc.) ab-
tc. 60 leiten lässt u. die Bedtgn. derselben sehr
INGE 188 INOEWAD DIOEWAT
gut SU dem Namen eines ChUes u. K&nigs bewegen vor od, toohm, knmmen n^m
od. Volk8'Ähnherm etc. passen u. Veran- chen, erlangen, fassen, nehmen niA,i
lassung geben konnten, ist sehr leicht eimu- sen, gemessen etc), wie ja aiidb o. i
sehen. (Chras, Weideplatz); goth. Tiojt flf«
inge, Anger, grüne Flur, Wiese, Gras- 6 Futter) as., ahd. wuiga etc. «. aUL n
land. — AJid. aogar; mhd. anger; nfries. (Wiese, Wiesenland) etc eu ahd. n
(Outzen) eng, inge; an. cngi ; norw. enge; (sich bewegen, regen, thätig sein, siék wâ
dän. eng; schwed. äng; ags. inge; engl, ing; etc., be. erreichen, erlangen, gewimMi
Wallis, inge. cf. winnen) gehört.
Dass der Name der Angeln, bz. der 10 ingedtmsel, isgedtate, a)
von Tacitus erwähnten AngriYaxu in West- — b) das Hausgeräthe, hg, aller im Bt
falen, sowie der Landesname Engern damit od. innerhalb der vier Wände beßiiek
zusammenhängt, ist un^er Engelland zu ver- Hausrath. — Nd. (Br. Wh., Sehit
gleichen. Es beweist dies aber auch, dass ingedomt, ingedome, ingedomete, îogeéH
die Form angar, angra auch in Nieder- 15 ingedompte, ingedonte; mnd., mM (K
deutschland vorkam u. der Stamm ang erst ingbedom u. auch: inghedoe u. iofedi
später zu eng, ing geschwäcJU ist. Demnach mhd. ingetuome; md. ingetûme (Emgtiu
ist es daher auch höchst wahrscheinlich, Vermögen, eiftgebrachtes Chtt). — Zuï
dass unser bei Greetsiel liegendes Out An- dornt, bz. ingedom bemerkt Schutze:
gewer od, Angerwêr in seinem ersten Theil 20 o) Hausrath, sammt was in Kiste»
das Wort Anger enthält u. dass dies im Kasten ist; Eingebrachtes. Avd
Gegensatz zu den sonstigen im Emsgau, bz. gedornte göd er = eingebrachte G*
dem aÜen Ems-Delta vorkommenden vielen h) Eingeweide im Schlachtvid^;
wéren (cf. 3 wer als natürlicher od. kunst- c) GefülselimOebraienenu. GeüeU
licherHügel,bz. Anhöhe, die Wehr U.Schutz 25 = was man hinein thut od.U
gegen die Fluthen etc. gewährt, od. gegen femer ad a)
Ueberströmungcn gesichert ist) urspr. ein (lib. mem. civ. Hamb. 1402): ,!■
grüner mit Gras bewaclisener Hügel war, dorne, alse: Kiste, Scheppe, Sl
der eben vom alten angar seinen Namen Benke, Bedde, Küssen, Deekeo, U
trägt. Zu betnerken ist hiebei auch noch, 30 Grape, Kctele, Kannen unde Yate, im
dass nach Grimm die Angern überliaupt utbgenamcn grot ofte kleen.**
hoch u. trocken liegen u. also den Ge- Es scheint wörtL das (in JEtwM, ht.
gensatz zu unsem grodcn, môden u. hara> Haus od. die Hauswirthschaft roii
riken, sowie den Marsch- u. Moor -Wie- Braut) Eingethanene, SingeUi
sen bilden u. könnte dieser Umstand gerade 85 Ein- od. Hinein- Gegebene (^ *
zu der Benennung „Angewôr" die Veran- gäbe, Mitgift), Eingebrachte etc. n
lassung gegeben haben. deuten (von dôn, thun, geben etc., bz. i
Das Wort angar stimmt formell mit an. ingotuon, hinein thun etc.), eumdl auth i
angr (Bucht) u. lat. ancra-s (convallcs, cf. tuom, tôm, duam, daom (That, Hamih
Fick, III, 11) u. gehört demnach wahr- 4Ô Werk, Verhandlung^ gerichtliche Verk
scheint, mit ags. anga (Spitze) u. angel, an- lung , Gericht, ürtheil etc. = gath. di
ker etc. zur y ac , aúc (biegen , krümmen, as., ags. dorn etc. (cf. dorn) vom ahd t
wölben etc.), wonach man auch annehmen as., ags. don etc. abstammt u. wie â
kann, dass angar urspr. die Bedlg.: rund- auch unser dömelk = thümlich ineii
liehe Erhebung od. Wölbung (llü- ^5 thümlich, irrthiimlich etc. u. dorn = thut
gel, Anhöhe, hochgelegene Fläche etc.) hatte, EigentfiUm, Eeichthum etc. etc. (cf. dieser^
was ZU Grimmas Angalte stimmt, dass die dorn etc. u. dOn) zu diesem VerbumgM
Angern hoch u. trocken liegen u. somit Die Bedtg. Eingeweide, bs. aas,
in einem Gegensatz zu den Auen stehen. inwendig im Bauch sitzt, ist des»
Beim Vergleich von an. angr u. lat. ancras 50 keine urspr., sondern es hat sich diese
könnte man indessen auch annehmen, dass später aus dem, was inwendig im Ha\
angar urspr. die Bedtg.: Thal, Thal- ist u. so zu sagen von den ^Fänden i
ebene, Niederung (u. so weiter auch schlössen wird (als Inneres, Inw
Flachlafid) hatte u. also im Gegensatz zu diges) herausgebildet.
Bergland, Hochland etc. stand, da die 55 ingewad, ingewat, ingewand, isgew
Thäler auch Buchten u. Einschnitte, bz. (dat, das), Eingeweide, bz. die innem Tki
concave Flächen zwischen den Bergen sind. als : Herz, Magen, Gekröse, Gedärm, Wt
Möglicherweise iiidessen gehört das Wort etc. des menschlichen u. thierischen K&rp
Anger gar nicht zur y ac, aúc (biegen bz. eines Körpers überliaupt. P/ur. (d^
etc.), sondern zu der y a^, 9Âq (gehen, sich 60 gewanden od. ingewanten, (die) *"
INGE WEIDE 129 IN-EIK
om Inwendigen od, Innern sieht etc.1 sên so ingrimstig ût etc.), alles
ptj z. B. in de ingewanden fan de Bedtgn., aie vom Begriff: trübe, un freund-
. fan 'n hûs. — Nid. ingewand; mnd. lieh, abstossend etc. ausgehen.
ingewant, ingewende (a. Eingeweidt; in-halig, inliâlsk, Jiabsüchtig, begehrlich,
ina des Hauses, Hausrath etc.). cf. 5 gierig, geizig, unverschämt etc. ; — 't is so
^ende: 'n inhâlsken kerel, dat ho sin folk hast gen
reide, Eingeweide; jedoch nur vom äten güunen is. Zu inhalen = einholen, an
nde der Thiere. Zu beiden vergL u. zu sich holen.
gewäd etc. u. geweide, sowie auch in-ham, Einbucht, Einschnitt, ins Land
Igel. 10 hinein gehende Bucht des Meeres. — Auch
d, alles Gut, bz. alles Mobiliar, was nid. inham. cf. 3 ham.
\ Hause, bz. innerhalb des Hau- in-hôk, eine nach innen, bz. in Etwas
idet = in-bûdel; — hê wil sin in- hinein gehende Ecke, bz. Winkel; — Ge-
ur. ingöder) ferkopen laten ; — 't in- gensatz von ûthôk = nach aussen vorsprin-
all' beschräfen, das Mobiliar ist 15 gende Ecke,
ch (von Gerichtswegen) beschrieben. in-hold, Inhalt.
im, Ingrimm, innerer Grimm, inner' in-holden, einhalten.
Irbitterung, Grimm, der ans Herz in-holten, Innen-Hölzer, inwendig sitzende
— he wêt sûk fan ingrim nêt to la- Rippen eines Schiffs, auch Krummhölzer
'. gram u. grim, souhc goth. ingram- 20 (knim-holten) genannt; — dat schip hed
Zorn setzen, erbittern, erzürnen. gode éken inholten; — fig. auch von den
nmig, ingrimstig, ingrimmig, durch Bippen, bz. dem Brustkasten des Menschen ;
h, bz. sehr u. überaus grimmig, sehr — dV sitten gen gode inholten in hnm =
bitter, sehr unfreundlich u. rauh, er ist engbrüstig, schwachbrüst ig, brustkrank,
h erbittert u. erzürnt, voll Verdruss, 25 schwindsüchtig, bz. innerlich ungesund etc.
r verdriesslich etc. ; — he sQgt so Inka, wbl. Name. Ob ein ml. Name Inko
lig ût, dat man hast bang fôr hum noch vorkommt, ist mir unbekannt. — Der
sul ; — so ^n ingrimstigen (unfreund- Name ist durch das wbl. „a" vom Stamm
(. abstossenden) kerel as dat is, d&r ing, ink, bz. ik etc. (cf. Förstemann un-
lêt mit um to g&n; — ingrimstig kold, 30 ter ic, Ingo) weitergebildet, der mit dem
lig, bz. bitter kalt, angreifend kalt; Suffix ing, ig von könink, bz. könig (cf.
wer (Wetter) is so ingrimstig (un- ing) identisch sein dürfte, wonach denn auch
ich u. rauh) ; — ik ward' so ingrim- <fer Name Iko zu vergleichen ist.
, ich wurde so schrecklich böse, bz. Nach der unter ing angeführten, im Adj.
'lieh erzürnt; — he is so ingrimstig 35 inga liegenden Bedtg.: beweglich, reg-
er ist so fürchterlich (abscheulich, Ab- sam etc. u. wunderbar etc. ist nun der
. Widerwillen erregend) schmutzig etc. obige wbl. Name entweder mit Emma (s. d.)
astig wird hier auch von der Wäsche synonym , od. derselbe hatte die Bedtg. :
wenn sie nicht weiss u. rein, son- Wunderbare, od. auch (da inga auch
üas dunkel u. trüb-schmutzig 40 die Bedtg.: Kenntniss, Wissen etc.
t, bz. keinhelles u. freundliches ?Mt) Kenntnissreiche, Wissende,
1 gewährt, wie dies namentlich der Weise etc. etc., alles Bezeichnungen, die
\, wenn sie im Winter in Folge des sehr gut auf die afries.-genn. Mädchen u.
?n Sonnenscheins nickt ordentlich ge- Frauen passen.
ist, od. wenn sie überhaupt nicht 45 in-kamen, a) einkommen, eingehen, bin-
gut gewaschen wurde; ferner auch nenkommcn, hereinkommen; — dat schip,
as Zeug so schmutzig ist, dass es .bz. geld sal morgen inkamen; — wnl jt wat
tpt kaum wieder rein t/. weiss zu inkamen? wollt Ihr eticas hereinkommen?
t u. zu bleichen ist (dat god [Zeug, — b) Einkommen; — c) eingekommen, ein-
\] sügt so ingrimstig ût, dat man hast 50 gegangen, binnengekommen, hereingekommen ;
sên kan, of 't wusken [gewaschen] — dat schip is inkamen etc.
et; — dat god hed so 'n ingrimsti- in-kSp, in-kep, Einschnitt, Einkerbung,
hmutzig-grau] klör etc.). — Sodann in-käpen, inkêpen, einhauen, einschnei-
hen wir den Ausdruck „ingrimstig" den, einkerben.
7n einer schmutzig -grauen u. 55 in-kappen, ein-, bz. hinein-kappen od.
n Hautfarbe, bz. von selten u. od. schlagen etc.
ordentlich gewaschenen Händen in-kîk, kurzer Besuch; — ik kam man
Gesicht etc.), worin sich der Schmutz ^ äfen up 'n inkik bi di för ; — ik wul man
\ fest gefressen hat, sodass sie kaum * äfen ^n lütjen inkik holden. — Wöril. : Ein-
waschen sind (din hande ßz. ge- 60 guck, Inspection, um zu sehen, wie's geht;
a Doornkftat Koolman. WOrtarbaoh. II. 9
IN-KIKEN 130 IN-LICHT£air
r/. in1<îkeii. Man mgi statt dessen aitch: in-kfileBf eingraben, einäeharm -
kik-in, wie z. B. in der Redensart: du must eine Chrube (kûJe) machen u. MifOi
not uD^n^kikin'', man up'n „sprekan** kamen. wi hebben hum inkAld, teir habeäA
in-KÎken, ein-fbz.hinein-gucken, od. rin-^ graben etc.; — kertaffels inkûleo, £
bs. hineinsehen ; — h\t mi ilV äfcn inkiken ; 5 fein einscharren (gegen den FVott) ek
— wen 'k morgen wer in d' stad kam, wil in-kttust, Einkommen, Hereiú»
'k äfen bi dî iukîken, wenn ich morgen wie- Einkunft etc.; — bi sm inkaiiist ; — k
der zur Stadt komme, will ich eben bei dir fQl inkumsten (Einkünfte).
einsehen, bz. vorsprechen, in-kapen, etwas in einen BMA (
inkiksk, einguckisch = frei u. offen^ 10 machen od. seteen.
unverdeckt etc. od. = wo man leicht hinein- in-kfipem, Heringe, Pökelfieisdi ■
sehen u. alles beobachten n. ert^ähen kann, stige eingesalzene I^bensmüiel hékäf
weil alles frei u. offen od. unverdeckt ist; Wujeren Dauer u. Haltbarkeit durtk
— de fenstcrs sunt so inkiksk, dat man 't Böttcher (kûper) od. I^^aeebinder t» J
fan de strât ût 't all' sôn kan, wat dV in hûs 15 einschliessen u. einbinden lassen.
forgeid; — de tun is, bz. ligd so inkiksk, in-laden, einladen (jsum Fest dt
dat etc., der Garten ist — bz. liegt so frei Schiff die Waaren).
t«. offen (cf. spei), dass etc. in-lage, Einlage.
in-kippen, einschneiden, einkürzen, ein- in-lanj^en, einlangen, hineinlangen
Juiuen, einkerben etc. 20 abreicîien etc.
in-klin^en, ein-klingen, anklingen, ein- in-lat, Einlass.
schellen etc.; — d^r is inklungen, es ist ge- in-laten, ein-, hinein-lassen etc.
schellt. in-led od. inlett, die FOÜung dtsl
in-klin^en, in-klinken u. auch beklin- betts (Federn u. Daunen). — Nd (Er.
^en, eintrocknen , einschrumpfen, kleiner 25 inlid, das innere Bett^ worin sieh die
werden, zusammenschrumpfen, schwinden; neti befinden u. welches in den m
— wen de stonen drögen un brand worden, Ueberzug eingeleitet od, eingela
don klinken se nog dügtig in; — dat holt toird; (Schütze) uúéde, das innere k
is to dägcr inklungen; — dat dikke kind Polster eines Kissens, vfeiches in den l
schal nog wol beklingen. cf. 2 klingen. 30 zug gesteckt wird; pomm, (D ahn er
in-klinken, a) s. inklingen; — b) ein- lidd, das innere Bett, worüber ein l
schlagen, einnicten, Niete hineinschlagen; zug von besserm Zeug gebogen wiré
— c) (die Thür) in die klinke schlagen, südl. Hannover (Schambach) inU
einklinken; — de dör was man inklinkd un a) der Einlass; — b) etwas Eing^
not schOteld. cf. klinke u. klinken. 35 tes; — c) jedes Stück Inbett, wdau
in-krîffen, einkriegen, einholen, erreichen, Federn gestopft ist, im Gegensatz zu
hineinholen, einheimsen, hinein bekommen Ueberzug, worin es eingelassen wird,
etc. ; — ik kan hum nêt inkrigen, ich kann Die letzte Form „inlät*' gehört su m
ihn nicht einholen; — ik harr' hum bold ein-, bz. hineinlassen w. ist es das ii
wer inkrägen, ich hätte ihn bald (bz. bei- 40 Ueberzug Eingelassene, JHe an
nahe) wieder eingeholt; — ik hob' mm bot Formen „inled, inlid^ etc. indessen h»
gôd inkrägen, ich habe mein Getreide gut wohl von inlôden = aJt: inlidan, ein-
eingeheimset ; — ik heb min rogge dV fan hineinlciten, nach innen leiten u. fû
(V harfst moi bi dröge wer inkrägen, ich Zu erwähnen ist indessen auch das
kun, ich war so müde, dass ich das Haus 50 mit (das) Eingelegte übersetzt «n
fast gar nicht wieder erreichen konnte — könnte.
wofür wir auch sagen : ik was so moi un >n-lc^, Einlage, das ein- od, hineing*
of, dat 'k hfis hast net wer halen (holen) kun. Geld, der Schoss; — ho hed ua inl^
in-krimpeii , einschrumpfen, sich zusam- betäld. — Nid. ivXog.
menziehen etc. 55 in-leggen, einlegen, hineinlegen, einsa
in-kroppen, in Hük kreppen, einfressen, in-Ieggen, Einlegen, Einsargen; -
einschlucken, hinunterschlucken, in sich f res- hole familie is to 't inieggen nôgd.
sen, in sich verbeissen od. bei sich verdauen in-lichten, klar, deutlich, erkennba
etc.; — ho mut föl ferdrôt un arger inkrop« verständlich machen, Licht u. JS^tarhe
pen. cf. kroppen. 60 eine Sache bringen , aufklären etc.; —
INLICHTÜNG INLICHTING 131 IN-PENNIGD
it erst nog bäter inlicht worden, cf. (binnen , hinein etc. , kâmd binnen) vergli-
n. chen werden mag, da wir dieses auch als
itnng, inlichting , ^inliclitefi , Auf- Subst. mit der Bedtg.: Heim, Gemach,
etc.; --he lied mi nog gen inlich- Wohnung etc. gebrauclien, wovon wir sa-
m, er hat mir noch keine Aufklärung 5 gen : kämd in mia binnen — ik gung in
min binnen = ich ging in mein Haus, bz.
;gep, Einlieger. Speciell: ein zeit- Heim, Gemach etc. Aehnlich hat auch das
Mitbewohner eines Hauses od. einer md. Subst. inne die Bedtg.: Innigkeit
îer entweder gar keine od. doch nur od. eigetitlich innerliches Wesen u.Sein,
nnge Miethentschädigung zählt. 10 Inwendigkeit etc^ obschon es von mhd.
[>, a) Einlaufe Zuspruch, Besuch etc. ; inne (innen, inwendig) u. inne (innig, im
is altid 80 föl inlôp in H hûs; — mhd. inn^keii, Innigkeit) nicht verschieden ist.
fang etc.; — de inlôp is bi de sid Zu In o sei übrigetis noch bemerkt, dass
ifts, der Eingang ist an der Seite nach Strackerjan (jeverh Personenna-
uses. 15 men, pag. 16) dieser Name sowohl wie au<:h
pen, a) einlaufen, binnen laufen etc. ; Enno aus älterem Agino (contrah. Aino)
ingelauf en ; — c) einholen, erreichen entstanden sein soll.
ik schal hum wo! bold wer inlôpen ; in-ôgsten, einernten; s. unter ôgst.
xm 't hûs hast nêt mêr inlôpen, ich in-palmen, ein- od. hineinziehen, an sich
das Haus fast nicht mehr erreichen; 20 ziehen u. reissen, einholen etc. ; — 'n tau
nngehoU, erreicht etc.; — ik harr* inpalmen, ein Tau einholen; — h6 palmd 't
hum al gau wer inlôpen ; — e) ein-, alP in, er zieht Alles ein u. zu sich hin, rafft
anlaufen, einrennen etc. ; — he is d'r t«. reisst alles an sich.
(z. B. ins Haus od. Wasser etc.); in-pasen, mit den Füssen eintreten od.
liûs inlôpen, das Haus einrennen, 25 einstampfen etc.
türzen, umwerfen, erstürmen etc. ; — in-pennd, eingezapft, eingesteckt, verrie-
bz. hineingelaufen, eingerannt, ein- gelt etc.; — de balken mutten inpennd wor-
etc. ; — sê hebben 't hûs (de dör, de den ; — de dör is inpennd, die Thür ist ver-
).) inlôpen, sie haben das Haus (die riegelt, bz. durch einen Zapfen (pen) ver-
Ue Mauer etc.) eingerannt. 30 schlössen, cf. pen m. pennen t«. inpennigd.
I, auch inlössing, inlüsson, Einlass in-pennen, a) einzapfen, Holz, durch
ik kun gôn inlös od. inlossen kri- Zapfen (pen) mit einander verbinden (Ira-
h konnte keinen Einlass bekommen bem iig'ungere) u. zusammenschliessen, indem
konnte nicht frei (offen, ungehin- die Zapfen (pennen) des einen Stücks in das
in ein. Zu lös = los, frei, offen 35 andere eingelassen werden, um beide Stücke
lössing = Entlastung, Entleerung, mit einander zu ferpennen (verzapfen) u. ^o
ng etc. u. = Oeffnung. zu verbinden; — b) einen Zapfen (pen) in
ddels, inmittelst, inzwischen, mittler' etwas hinein- od. vor etwas stecken u. so
üälirenddem etc. ; — ho kwam inmid- verschliessen u. verriegeln ; — c) einschlics-
40 sen, beschliessen , eindämmen, umschliessen^
îbels, das innere, bz. im Hause be- einfriedigen; — land inpennen, Land ein-
e Mobiliar y die Haus-MÖbel; s. in- friedigen»
ngoä etc. in-pennigd, a) eingedämmt (vom Lande,
Ine od. Ibno, ml. Name. Dimin. bz. einem Grundstück); ringsum twn einem
wbl.) loke, Ihnke; Geschln. Inen, 45 Damm od. einer Erhöhung umgeben- u. so
Ihnken. Wenn ich nicht irre, auch: nicht ßuf Abwässcrung liegend, weil
aucli ein wbl. Ina vor. cf. Forste- es rings umher höher als in der Mitte u. so
unter In, %do er ags. Ine u. nhd. abgeschlossen ist u. nicht abwassern kann;
Tum ags. inn (domus) legt, sowie auch — dat is 'n inpennigd stük land ; — dat
imen Inno. Ino bedeutet demnach 50 land ligt so inpennigd, dat 't hél nêt ofwa-
herr od. Insasse, In^Mann ter n kan ; — b) verschlossen, dicht, undurch-
I das ags. inn entweder ebenso wie lassend, steif u. hart; — de erde is inpen-
. iiin (ein, hinein) u. goth. inn (cf. nigd, die Erde ist dicht u. undurchlassend
innan; inngaggan, ein-, hineingehen = nicht locker u. lose; — dat is hir so 'n
te von in (in, ein, hinein) erweiterte 55 ferdômden inpennigden grund, dat man sê
t. als Subst. mit der Bedgt.: Inne- hast mit de spâ C6^aten^ nêt lös bräken kan.
n hat auch die Bedtg. Gemach), In- —ad a) ist zu bemerken, dass man ein Stück
ig es etc. gefasst, od. eine Kürzung Land, was niedriger liegt als die Umgebung
li = ahd., goth. inna (innen, inwen- oft absichtlich eindämmt (inpennd, s, inpen-
inen, im Innern) ist, womit binnen 60 nen) u. inpennigd hält, damit das von der
9*
IN-WINNEN IM IS
I
etc; — iii-wil ik dat de, währenddem ich Die Grdbdig. tat: bewegen, reget
das tluit; — he was mwils liîr, er war in- regen, aufregen eic.; bewegt ti. errtg
ztcischni hier. cf. wil, WeilCf Zeit etc, etc., cf, unter winnen tf. wadeu) n. h
in-winnen, eingewinnen, einholen etc. ; — gen ist = gehen, «ich erheben
dat heb' 'k bohl wer iuwunncn, das habe 5 bz. eine Bewegung von irgend einer
ich bald wieder eingcwonnen ; — ik schal aus nach irgend einer beliebigen Seit
hutn wol bold wer iiiwinnen, ich werde {soll) machen. Dieaemnach ist wofU die y j
ihn wohl bald toieder einholen ; — ferner wegen, gehen etc. anzusetzen, toonm
auch: einwerben, anwerben, einmiethen etc. ; ags. yrnan (in on-yroan, aufsprtHgen,
— bc hcd sm folk up 't nêje wer iuwunnoii, 10 gehen, sich erheben), bz. imaa (gehett
er hat sein Gesinde aufs neue wieder ein- erheben etc., cf. Pott, Wurzdwb.,
ge.micthet, bz. eingeworben, eingedungen etc. seq.) sich aUeitct. Ais fernere Fimr
cf. wiuncii, fttwinnen etc. der y ar, ir etc. sinti unter afuiern
iii-wrifen, iiifrifon, einreiben; flg. ver- noch zu vcrgleicJun : send, ir, sich er\
gelten etc.; - - dat wil 'k hum iuseu bi ge- 15 aufgehen etc. i*. ir, bewegen, in Bew
lägeubeid wer inwrîfeii. setzen (sich od. ein anderes), gehen, m
iper, Iflme; — ipcrnbom, Ulmenbaum. etc. (cf. Ferd. Justi, Uandwb.dcr.
— ^îld. ijp, iep; ijpenbooin; mnld. (KU.) spr., 56 u. 59) u. skr. ir = fisjr,gehi
ijpcn-, eipeu-, jipen-booin, womit auch das wegen, stossen, schütteln, werfen de
bei KU. vorkommende jipelyno (tilia mas) 20 Ben feg, Skr. Biet., 105). Dass aba
wohl im Stamm jip connex ist. Mit franz. /a^ errare, erro, error, erratus etc., »oiMfi
ypréau (Diez, II, 139); span. olnio de îre, îr, irre, irr, verkehrt = mal,
Schreckens od. einer Ohnmacht kreide- irrig = mal, dwalsk etc. (îrîg in d
weiss aussieht. = irrsinnig) u. goth. airzis {irre, em
îperii, ulmen, von der Ulme etc. ; — iperu- airzitha (error, Verführung, Irrthum),
liolt, Ulmenholz. — Nid. ijperu ; s. iper. 30 jau (irre fuhren etc.) etc, nebst ahi
Ippo, Ippe, ml. Name. Geschln. Ippen. (vom rechten Wege abgekommen, um
Wohl mit Ibo, l^bo, Eppo m. Jibbo eines schwankend, verirrt etc. = ferdwâld) i
Stammes, cf. dieserhalb bei Forste mann ctïh (Zorn, Verirrung, Irrthum); irr
unter ib, wo er auch den bei Adam o. Bre- Verirrung bringen, irre machen, irre^
men vorkommenden Namen Yppo auffuhrt. 35 ren etc. = as. irrjan, irreau etc.) et
ipske, od. ibske; /. ^. iiuelke, spuke (ef. ebensowohl wie das goth. airus (Bott
imel, 8pir) etc., nämlich: Körnchen, Brock- sich von der y ar, fi, ir ableiten, ist
chen, Krümriehen, Geringstes etc. ; — d'r fellos, da die Ordbdtg. dieser Wörter $
is ^êu îpske ufer bluten; — ho kan gen lieh auf dem Begriff : bewegen, geh*
îpske mibteu, er kann nicht das Geringste 40 beruht u. Iren (irren) soviel licisst dU
missen. Es ist ein IJimin. von einem obs. wegen, gehen irgend wohin = £%
Stamm ip, ipe od. îps, îpes, der vielleicht los umhergehen u. wandern, t
die Bedtg.: Etwas u. so als Dimin. die wie auch die y ir neben bewegen, g
von: geringes Etwas, kleines Et- etc. die von scJiütteln, schwit
was etc. hatte. JJiesemnach vergleiche ich 45 schwanken = hin- u. herbew
das von Grimm aufgeführte epper, ejipes etc. Iwi u. das ahd. irri auch mit: seh
(aliquis, ali(|uid) für: et wer, etwas, wo- kend, unsicher etc. übersetzt wird
nach dann ipes für ippes od. eppes stehen is, ist, d. h.: hat Sein, Äucli nid :
würde. ist (f. ags. ys, was mit lat. est, griech
Ire, zornig, heftig, leidenschaftlich erregt, 50 lit. esti, aslav. jesti, russ. e^, höhm. go
aufln'ausend; Subst.: Jähzorniger, Brause- aus der Grdform asti entstand u. im
kojjf etc.; — he is 'n regten Ire. — Afries. Suffix ti von der y as, sein, existire
ire (by ira mode = im Zorne); irst (er- weitergebildet ist. cf.Bopp, vergL Of
zürnt). — Äs. irri; ags. yrre (Aufregung, I, 235 u. II, 376 etc.
Zorn u. fAdj.J aufgeregt, wild, zornig); 55 Wie indessen unser w&r (wahr =
yrringa (loild, zornig) u, auch: eorre (ira- lieh, gewiss) auf der Grdbdtg.: sei
tus); irsung (iraciiudia) ; engl, ire (Zorn); existirend. Sein habend etc. l
iroful (zornig, wüthend) ; \rascih\e (zum Zorn u. ebensowohl tote das nM. war u,
geneigt, reizbar). — Lat. ira (Zorn, Auf- was (= eristirte, lebte, hatte Sein etc.j
regung etc.). 60 Vbm. wäscn (sein, leben, existiren etc
IS 135 IVER IVERN
80 stammt auch das poln. isty, istuy, organische}' Vorschlag vor icel ist. cf, die-
(= gewiss, wirklich, wesentlich etc.) serhalb ags. gif, gyf = urspr. if (cf. engl
lern obigeii esti, asti etc. von derselben if) = ahd. iba, ubi, oba; vihd. obe, ob =
;, wegen welcher bei Pott (Wurzelwb. afries. ef, jef etc. unter of (= ob, wenn,
zweite Abth.y pag. 228 bis 279) das Wei- 5 oder) u. wegen icel od. jOkel s. unter die-
verglichen werden mag. sem Wort das Weitere. Das ags. gicel, bz.
Eis. — Bedcnsart. : up old Î8 früst 't icel steckt auch im engl, icicle = ice-icle. cf.
— na Iccbtmes trôed de fos 't is jökel.
Her; — up d' lütje nümmers-dag (= îsk, isk, viit ÄpJiaeresis sk. Endung =
mers-Tag), wen de kalfer up 't is dan- 10 nhd. isch in Adjcctiven u. Substantiven,
— Nid. ijs; mnld. (Kil.)^ eys, ijs; wie z. B. . . sclielmsk (scJielmisch) , gladsk
f mhd. IS ; ags. is ; afries. is ; an. iss (glatt, gleitend, glattartig), fretsk (fresssüch-
r. isar). Wie Grimm meint, soll es tig, gef rassig), bigelöfsk (abergläubisch) etc,
dem Worte Eisen (ferrum = Uar- — mai*8k (Marsch = marisk, meerisch,
od. Glänzendes, cf. iser) u. ferner 15 sumpfig, wässerig etc.), minsk (Mensch)
joth. ais (Erz, Met<ill) u. lat. aes etc. etc. etc.
verwandt sein, worüber Weiteres unter Sie ist = mit ahd. isc, isch ; as. isc ; ags.
m zu ersehen ist. Das zend. i^i (Eis) isc ; goth. isk u. isks (cf. ahd. mennisc, men-
rt demnach nicht hieher, scheint jedoch niscb; as. mannisc; goth. mannisks; ags.
ökel = ags. giccl verwandt, cf. jedoch 20 mennisc = humanus, d. h. dem Mensch ge-
k, I, 30, der es mit zend. i^i von einer nannten denkenden Wesen entspre-
(gleiten) ableitet. chend u. angepasst od. angehörig
)lk, 8. îslîk. u. eigen etc. [als Weiterbildung von:
18611, eisen = Eis scJüagen u. brechen manna, y man, denken etc.] = menschliche
od. im Eise arbeiten, mit Eis sichbe- 25 Person, od. eigentlich = Denkender);
m etc. ; — wi sunt fan dage an 't od. afries. isk (z. B, in agripinisk) ; an. skr statt
isen; — wi hebben hum wer lös isM; iskr (in menskr = humanus) etc., dem im
at Bchip lös isen. Auch zu Eis wer- Subst. noch ein a od. o (anscheinend mit
gefrieren etc. in glad-isen (H hed der Bedtg.: Person, Wesen, Geschöpf)
îsd). 30 angehängt wurde, was indessen später (cf.
isen, grausenf schaudern machen, er- an. menska = humanitas u. afries. man-
icken , Schrecken u. Furcht empfinden niska, as. menuisco ; ahd. mannisco = mhd.
— dat îs'd mî dV för. — Ahd. agison, mensche, mensch) wieder abfiel. Nach Ana-
n , ekison ; mhd. eisen (erschrecken, logie von abulg. isku, isky (in mazisku, ma-
•xken u. Schauder empfinden); mnld. 35 zisky = männlich, — plutisku = fleisch-
l) eysen, ysen (horrere etc.) ; nid. gzen ; lieh, — nebesisku = himmlisch) = slavo-
(Vilmar) eisen; nd. (Br. Wb.) aisen deutsch iska (cf. Schleicher, Comp., 478);
*chambach) eisen, Ösen (schaudern lit. iszka u. goth. iska (in bamiska = kin-
Zu goth. agis (Furcht etc.). cf. aisk disch); itcU. isco u. lat. iscus (dem auch
[ik, sowie fräsen = fürchten. 40 wohl iscum u. griech. iskos in hibiscum =
r, isder, Eisen; — Eedensart: man griech. ibiscos = Eibisch, Ibisch [cf. ahd.
't isder smäden as 't nog hêt is; — iwa, dän. ibe = nhd. Eibe] entspricht) etc.
kan gen isder mit banden breken; — scheint es indessen, als ob auch die En-
'n kerel fan isder un stâl. — Nid. düng isc im Adj. mannisc (s. oben) eine
As., ahd. tsarn ; mM. îsem, iser ; 45 Kürzung von . der vollen u. urspr. Form
eisarn ; an. isarn ; ags, isern, afries. isca ist , sodass auch hier das Schlu8s-&
, iser, ism, irsen, irser. Statt an. ebenso toie im Subst. Mensch (=^ urspr.
auch iam^ wozu nfries. jaarn stimmt. manniska) später abfiel.
*hen ahd. isan, isen; mhd. isen; ags. isk, isken, ef. êsken, eisken.
= nhd. Eisen, cf. wegen der Grd- 50 îsk, îsker, cf. 3 êsk.
. (als Glänzendes etc.) unter is w. \^\\\l, wW. gräulich, fürchterlich, schreck-
^eowulf von M. Heyne unter îsîg, wie lieh, abscheulich etc.; — dat is je iselk; —
. auch unter hamas. îselk kold; — iselk slim etc. <— Nid. ijsselijk;
g, eisig; — dat is je îsîg kold; — 'n mnld. (KU) eyselick, ijselick; ahd. akislih,
1 iQcht, eine eisige Luft. — Nid. ijsig ; 55 egislih, ekislih ; mhd. egcslich, eislich ; as.
isig; ahd. isec (eisig, voll Eis). egislic, eislic, ags. ageslic, cf. aisk.
|5kel. Eis 'Zapfen. — Mnd. isjokel Itze, Itsen etc., s. unter Idse.
i iskekel , iskegel) ; ags. (is) gicel, des- iup = jap, up etc., s. unter up.
; aus j verdichtet ist, od. wie dies mit îver, îvern, s. !fer.
:h in unserm jökel der FaU ist, ein un- 60
JAGT- od. JACHT- WEIDE 138 JAMMERN
itig etc., d. h. von (km ,yWas jagt besagt' hüls (cf. jank «. janken) od, hängt dk tf*
besessen u. erfasst wl. ehigenommen etc. ; j ac li t Silbe jak gar wegen der Éedtg, G ier ê,
habend etc. — cf. die Endungen: ig ti. isk. wL gierig sei n^ oerlangeH,trackUi
jagt- od. jacht-weide, das Absteige- u, nach etc. mit der y yiun ^U8€tmmet^ éu \i-
Entree-Zimmcr , od. die allgemeine Gast- 5 Pott, Wurzelwb., 11^ zweäe AUk.&lS)m
Stube eines Wirthslumses , wozu Jeder ein- Nebenform von i^. fic/*. êsken) ist? cf.«*
kehrende Gatit den freien Zutritt hat. Die- jakke-pûs.
ses aus jagt (Eile etc.) u. weide (Inihitutio) jakhal8Cll, heftig u. stark noA EtM
zusammengesetzte Wort ist eine sehr jtas- verlangen u. traclUen, heis9hungng u. fn^
sende Bezeichnung des allgemeinen (rast- 10 sein etc.; - he jakhalsd d*r na.
Zimmers, indem dies in Wahrhit eine „PJile- j&m<^f JäckcJten ; s, jak.
Weide'' (Stätte^ Ort od. Auf enthalt) jakke-pu8; t. ^. jaklials ii. getit die»
ist, indem daliinein Alles jagt u. eilt u. mit pûs (Katze) zu.'taminenges^zte Wodm
darin nur einen flüchtigen Aufent- scheinend ein mit jahkcn Sf^nongma u. idad,
halt nimmt u. nur kurze Zeit (in der 15 Verb, jakkcu voraus,
Eile) rastet. jak-8lip, Sc?mos8 der Jacke.
jak, Jacke j ein kurzes Oberkleid ohne Jakub, Jakup, ml. Name Jacob. ^
Schösse od. doch nur mit ganz kurzen Sprichw. : ^wat mut man nét all' hdici,'
Schössen, während ein liitck stets lange sä* de dofe Jokub.
Schösse hat. Das JJimin. jakjc od. jaktjc 20 Jammer, Jammer, drückendes u. bdättign-
bezeichnet ein kurzes Oberkleid für weibl. des Schmerzgefühl, s. B. im Kopf; — i
Personen u. wurde solches hier früher im harr' (Juitte) fau möi|;en so 'n Jammer; -
Bürger- u. Bauernstande ganz allgemein ge- lautes Wehklagen in Shlge grtkssen Sehmtr-
tragen, während es jetzt immer mehr dem zes u. herben Verlustes; — maui hörd Ür
kled (dem langen weiblichen Kleide) weicht 25 niks as Jammer un suchten ; — ferwet oadL-
M. fa:st nur noch vom geringeren Stande zu Herzeleid, Elend, Kummer etc.; — ié W
Hause getragen wird. — Nid. jak ; engl, jack ; al föl Jammer un elend beläfd ; — dat ii
tfc/itra/. jakka;r/ä;i. jakkc;/ni/}j. jaque;:fy>ai/. Jammer, das ist Schade, bs. traurig, zuhi-
jaco; itcU.gifico. — Es soll nach Ducange'^s dauern etc. — Nid. Jammer; miUd. jaaff;
Vermuthung (cf. Diez, I, unter Giaco) 30 a/*(/. jäniar, jütmer, ämar, ämer ; mM. jioffi
seinen Namen zufällig von einem Haupt- amer; afries. iamer; ags. geomor, geoBB
ling von Bcauvais Nameus Jaquo erivalten (Jammer) u. ahd. jämar, ämar; as. jâaVi
haben. Da indessen der Grdbegriff: Decke, giamar, jamor (schmerzlich, leidvoU); schwel
Bedeckung, Hülle, Schützendes etc. jacmmer (Jammer). Davon:
viel natürlicher als zu Grunde liegend an- 35 jammern, jammern, hetden, wehklag
zunehmen ist (cf. unser wâd u. gewiid, Ge- kläglich schreien etc. u. zwar gebräuMA
wand, Kleid etc. von goth. vîdan, binden, von Mensch ti. Thier, wie namentlich asd
verbinden, knüpfen, stricken etc.) , so ist viel- von den Katzen zur Brunstzeit, wie däi
Incht das griech.iögé (Schirm, Schutz, Decke, hess. jimmorn; — ferner das SubsL: gp-
Hülle) zu vergleichen, tvas mit jük, bz. tat. 40 Jammer, Geheule, Geklage, anhaltendes klag-
jugum u. jüngere etc. zur |/ yug (fesseln, liches Geschrei u. Gewinsel etc. von Mensdi
binden, verbinden, zusammenbinden , ver- u. Thier (ik kan dat gejammer not hnfß
einigen etc., cf. J och =^ Gespan n) gehört, in d' orcn ütholden), sowie die A^j. : jammer>
wäJirend y yug selbst eine Erweiterung von harlig, beklagenswerth, ganz erh&rmUch «fc
y yu (binden etc., cf. Ben feg, Skr. Dict., 45 (dat^sücht dar nu jammerhartig ût) u. jam-
743) ist. Wegen des Scheltworts schubbe- merlik (jämmerlich).
jak (von schubbcn = reiben, kratzen etc.) Bem. Wenn man die obigen Formss
= Jemand, der die Jacke schubbt od. reibt vergleicht, so scheint es als sicf^er ßngenam-
n. scheuert etc. vcrgl. bei Schütze in men werden zu dürfen, dass das J" omm
seinem Idiotikon unter Jakk, wo mit die- 50 „i^ (wie in je, jemals. Jemand ete.j tf.
Sern Wort ein Scheuer- od. lieib- Pfahl émand etc.) entstand u. dass ia in iamar
(cf. Bchûrpâ]) bezeichnet wird. eine Brechung von ^îi** in ftmar ist. Ih
Jak. Selten als ml. Name, aber als Ge- nun ferner das ahd. ämaron; mhd Ameren,
ëchlechtsname (z. B. Johann Jak) häufiger iimern (Seelensehmerz empfinden, sehmerS'
vorkommend. Doch wohl eher von Jacob, 55 lieh verlangen, bz. traurig u. klagend sem
bz. franz. Jaques gekürzt, als aus Johau etc.) u. das an. amra (jammern, heulen eU.,
verdorben. von Katzen) dieselben Wörter sind, wie doM
jak-hals, ein ausgehungerter, gieriger, bei- neuere jammern, so scheint es mir gnoeifd'
telhafter, verkommener u. dabei frecher Wicht. haft, ob das Ji"^ in ahd. amar fooJU urspf.
Steht jak-hals vielleiclU für älteres jank- GO lang war, zumal beide Wörter anscheinend
JAN 139 JANHAGEL
dem an, ama (belästigen, beschwerlich sm skfe is, kjimt seiden wer d'r fan; — de
u. werden, Last, Beschwerde, Druck erst an d* janever ferslâfd is, de is mit is-
fuhe machen, plagen, drücken u. qua- dem ketten banden. — Räthsel: bûten hangd
etc.) zusammenhängen u. dieses kein h\ kann^ binnen wand 'n man, de hêt Jan.
es „a"* hat. Die y von ama etc. ist 5 de frett körn un törf bi frachtcn, supd wa-
cf. ârael u. Fick, III, 20 u. /, 19. ter bi dragten, bald fan de strât de lue, de
n, ml. Name. Davon: weibl. Name dîir gân bi ganse bopen; mâkd sê fcrgrelld,
La u. Dimin. Jantje. Geschln. Jansen, nimd hör hör gcld, un lett se lopen.
sen, Jensscn. Jan Balhom; — dat is ferbäterd dör Jan
t( ist die nd. Form des nhd. Johann, 10 Balhom. Zu dieser Redensart soll ein
unser Jans die des nhd. Johannes um 1550 zu Lübeck lebender Buchdrucker
jriech. Joannes u. ist der Name Jo- dieses Namens Veranlassung gegeben haben,
n aus dem hebt. Jochanan (d. h. Je- indem er angeblich bei einer neuen Auflage
ah schenkt, od. ist gnädig) ent- d^s Ä-B-C- Buchs dieses dahin verbesserte,
den. Wegen Jehovah cf. Braun, Na- 15 dass er dem auf der letzten BlaUseUe dbge-
^schichte der Sage, I, unter Jaho, Jao bildeten Hahn ein Nest mit einem Ei zu-
cf. Jochem. fügen u, unterfertigen Hess. Ob diese Fr-
er Name „Jan*^ ist in Ostfriesland sehr zäMung richtig ist, lasse ich dahin gestellt
ithümlich, denn ausser in den mancher- sein, doch will ich bemerken, dass auch
Anecdolen u. Erzählungen von „mal- 20 dem Candidaten u. zeitweiligen Schulmeister
' u. „klôk-Jan** (^mal Jan*^ ist der när- Uieronimus Jobs (cf.Jobsiade,Cap.28)
che Johann, der [anscheinend] alles die gleiche Verbesserung desselben zugeschrie-
ehrt macht u. auf den Kopf stellt , ob- ben wird u. möglicherweise die Redensart
n er schliesslich bei jeder Gelegenheit auch schon früher dadurch entstanden sein
„klük-Jan'^ [klugen Johann] überlistet 25 kann, dass dem Namen, bz. dem Worte bal-
nführt) lebt derselbe in sehr vielen volks- hörn der Begriff des bösen, schlechten,
üichen Redensarten u. Sprichwörtern, schlimmen u. verkehrten etc. von au
z. B.: dat is nêt för Jan un alle man! ten Zeiten her anklebt, ebenso wie unserm
ié ßteid as Jan fan feren (ferne); — baldad, balôrîg etc. So sieht auch V il-
8 bold wer bâfen Jan; — al mit der 30 mar in seinem hess. Idiotikon den Namen
cumt Jan in 't wams un G r ô t ' in d* „B alhorn^^ als von bal = ahd. balu (per-
), od. (cariirt) : al mit der tid ! dar kön' niciosus, malus) u. hörn gebildet an u. deutet
rist up räkeu, kumt Jan in 't wams un es als böse (schlimme, verkehrte etc.) Spitze,
tje in de wäken; — „sligtweg Jan, Winkel, Ecke od. Ort. Dass hörn in-
al dog man achter de plög," sä' de bûr, 35 dessen auch als Hörn gefasst u. gedeutet
et he sm jung' dopen; — Jan wil wol, werden kann, ist selbstredend u. vielleicht
dürd nêt; — Jan wnl sin bûr brüden wahrscheinlicher.
;t nêt; — dat is anders wat, as: Jan Janen, gähnen, gaffen, das Maul auf sper-
in un et wat; — erst anstäken! sä' ren etc.; — he steid to jänen. Daher: hö-
u • J a n (auch eine volksthümliche Figur 40 jäuen, gähnen, bz. das Maul weit u. hoch
„mal- Jan *^, doch mehr dem Argen zu- aufreissen in Folge von Müdigkeit, Hunger
mdt) as he na d' galg f6rd worden sul ; u. Schlaf. Sodann hat jänen ebenso wie
[e 't dôu kan (sä' mal -Jan) de gâf m! gapen die Bedtg.: das Maul aufsper-
llfern örtje; — dar geid 't hen, „sä' ren wonach, verlangen u, begehren
- Jan," do harr' he sin môr (Mutter) för 45 wonach etc.; — he jând d'r na, er hat
ôg;^— „dat was nich gans mis," sä Jan, Verlangen u. Gier danach. Auch nd. jâ-
ê sîn môr 't ên ôg ûtsmäten harr'; — nen, bejänen (= begapen), hojânen etc. (cf,
B mis," sä Jan; do harr' hum 'n hund Schütze, Br. Wb. etc.); en///. jawn; nfries.
holten bên bäten. jâne u. hojanen (cf Outzen). cf. nld.
näver, janëver, jenäver, Genever, d. h. 50 geeuwcn u. ahd. giwen etc.
iüat von Wachholder = lat. juniperus, JSs steht (mit zu j erweichtem g, wie in
\us das ital ginepro ; span. encbro ; port. jagen etc.) für ganen, gannen = ags. geo-
ro (cf Diez, 1, 21i); franz. genievre non; ahd. ginen; mhd. geinen; nhd. gäh-
chhdder) u, so ferner das nld. genever, nen etc. u. ist wegen anderer Formen u.
rer. 55 der y das Weitere u nter gannen zu vergleichen.
%zu die warnenden Sprichwörter : Ja- cf auch gapen, jäpen, jappen etc. u. jânnp.
r! Janéver! wo langer, wo lêfer; wo jangst od. jankst ; t. (;. jank ; — dejangst
nr, wo mer ; to lest deid h^* sâr ; — Jan- is so grôt, dat he 't snôpen hêl nêt laten kan.
\ (Wortspiel mit dem Namen Jan Evers) Janhagel, od. Jan Pap nn sîn mât, das
; is gröt ; he is de stärkste Jan ; de erst 60 gemeine Volk, der Pöbel etc.
JANHINNERK 140 JAB
Janhinnerk; t. q. 2 maljan. nun aber der Name des die Tkirn
jank, Gier, heftiijcs Verlnnfßcrt, Lüstern- Thore (Ein- u. Durch- Gänge) hMm
hett, Geluvte etc.; — dcjank Co</. jungst etc.) t«. bewachenden Gottes Janua mä dem Wi
Bteid harn altul na d' jauôver ; — liA hed so janua tooJil unmittelbar eueamtnenhäaf
'n jank (jangst) na d' brCid etc. r/. daa 5 einer u. derselben y entspross, ietsdtrtt
folgende: scheinlich u. leiten auch Benfey il .
janken , bcfficrig sein , heflif/ verlangen, dere (rf. Skr, Dict., 738 unter ja) den 1
lüstern sein etc.; — ho jankd na 't äten men des Janus von der y jra gehen,
etc.; — de hund jankd na Mn her. — Auch hen zu etc. ab, wahrend Bopp (ff. Gi
subst.: dat janken (Verlangen nach, — Bet- 10 comp., 3()9) das lat. janaa von dem von
lein um etc.) un fcrOmen um 't fiten hed hOl y ya u. ana (= an, in^ zu etc.) gMA
gen ende. skr. yana (itio, incesaus, ingressus etc.)
Da die Hunde etc. ihren ]dnk durch heu- leitet, welches Wort auch bei Benfty
Icn u. winseln bekunden, so hat janken Skr. Dict., 741) u. bei Pott (e. Wursé
auch die Bedtg.: winseln etc. — Nid. jan- 15 i, zweite Äbth. Oßii) weiter verglichen i
gelen u. j&nkcn (hegehren, betteln, wimmern, den kann, wo der Letztere auch über <
heulen etc., z. B. om eon amht janken); jan- Namen Janus sirricht. VergL auch Fi
ker (Lüster er, Wolliistiger etc., daher auch: II, 200.
Venusjanker); mnld. C/Ct7J janckcn, jancke- jap, das Aufsperren u. Oeffnen desM
len (pannire, vagire, latrure etc.), Jancker 20 dei; — he kan gAn jap mër dun, er h
(gannitor, latrator etc.) ; nfries. janke (win- den Mund (od. das Maul, den SchiuA
sein, heulen, wehklagen); sali. (Ehren- nicht mehr aufsperren = er ist röUig
traut, II, 208) jank je (gierig sein); nd., schöpft, cf. jappen tt. das folgende:
nind. janken (begierig sein, verlangen, win- japen, od. japen ; i. q. gapcn. ef. t
sein etc.). Wohl als urspr. lautmalendes 20 jdiSip, Schnitt (bz. gähnende, klaffende Wun
Wort mit lat. gannire eines Ursprungs, cf. durclis Gesicht.
Fick, 11,84. Fow janken auch (cf. Diez, jappen, das Maul aufsperren, ttaeh l
II, 330) wohl das franz jangier (klaffen, schnappen (he ligt to jappen , &z. he 1
klatschen etc.) = a/ra/isr. jangle,j>ror. jangla net mër jappen = er liegt in den leU
etc., sowie das engl, jan^^le (heulen, belfern, 30 Zügen); das Maul vor Hunger u. Giert
kreischen, zanken, hadern; ein unluirmoni- aufsperren, gierig nach éSpeise etc. veri
sches Geräusch machen etc.). gen u. schreien (de junge spr&ea jappeo
jansk, gä/misch, zum Gähnen geneigt etc.; de olden). — Nd. (Dähnert) gappen; •
s. Janen u. ho-jansk. japen, jappen. Zu jäpen etc. , cf. jaul
jan-snute, Matdaffe. Zu jAneu; s. jap- 35 Von jappen (gähnen, gaffen, klaffen ^
snute tt. gapenbek. das engl, jap; franz. japper; prop. ja
Jän-up (Gähn-auf) im Eäthsel: grl^n un- (kläffen, bellen etc., von Hunden), wie i
uer, blau bâfcu — lâr unner, iRr bafen; — kläffen von klaffen = gähnen
mit f^r lären stipstappen un on holten Jänup. Vergl. zu jAnen (gähnen) u. jappen (seJu
Janwarje, od. Jaunewârje, Januar; der 'LO pen, das Maul aufsperren etc.) auch das a^
erste Monat des Jahres. — Sprichw.: dan- jânjabhyâlai etc. in Benfeg, Orient u,
sen de müggen in JanncwArje, den word de cident, I, 613.
bûr 'n bädeler; — gi-eit dat gras al in d' japperd, ein gieriger, bettelhafter, »
Janncwi\rje, den wast 't hole jar siegt; — selnaer Wicht od. Hund etc.; — 't is
warm wer in Jannewârje brengd de bCir 'n 45 ai'barniliken japperd fan 'n kerel.
mager jâr. jap-, jâp-suûte; i. q. jän-snûte.
Das lat. Januarius wird von Janus ab- Schütze, Idiotikon unter Jap etc.
geleitet (der Jani niensis od. Januarius war jâr, Jahr = Zeitabschnitt des KreisU
ihm geheiligt), der als eine altitalische Gott- der Erd4! um die Sonne, bz, Zeit, innerl
heit unter andern auch ein Vorsteher (od. 50 welcher die Erde den Lauf um die So
Wächter) der Himmelspforten und der macht. — Afries. jôr od. ier; cls. gor, ;
Strassen- u. Haus- Eingänge war. Die ags. geai*. gûr; engl, year; n2e{. jaar; wfr
Form Januarius liegt aber noch näher zu jier; nfries. jer, ir, jir; satl. jir; an,
janua (Thür, Eingang, Zugang, od Oeff- ahii, mhd. jar; goth.}iiv\ zendy^Lte-, ap
nung, Durchgang) u. da nun der Monat 55 yara.
Januar seit N u m a der erste Monat des Jah- Das Wort jar bedeutet so viel als : Li
res ist u.alsinim Eingang des Jahres steht, Gang, Umlauf, Kreislauf (der Sonne,
bz. der Erijffncr des Jahres ist, so liegt der Erde) u. gehört entweder zur y ya
es sehr nahe, das Wort Januariu.? als eine urspr. „i** (bewegen, gelten etc.), od. n
Weiterbildung von janua anzusehen. Dass CO dem skr. purari, paraari (voriges Jahr)
JAEÎÖ 141 JAÜÊLN JAÜERN
m £u der y ar (bewegen, gehen etc.), von dem Heulen u. Winseln der Hunde,
uch das goth. ara, ahd. aro etc. (Ad- Suhst gojauel u. jauelê. — Satl janerjc ; fid.
ie unter Adler u. arend zu vergleichen. jaulen. Dazu, bz. zu nid. jouw (Spotigeschreiy
griech. öra (Zeit, Zeitabschnitt etc.) bz. ein langansgeholter lauter Schrei zu
^eichfalls zu dem zend. yâre gehalten 5 Schimpf u, Spott, Hohngelächter); jouwen
de bei der Ableitung von dir y ar (schreien, durch Schreien verhöhnen etc.);
ias an. kr fJahrJ ebenso genau stimmt, uirjouwen (ausspotten, aushöhnen, ausschim-
n an. ar [Ruder, aratrum] von j/ ar) pfen etc.) etc. vergl. bei Vilmar (im hess.
hmen sein, dass das „a" von y ar Idiotikon) jô, joeleken (vom tofäM. jöleu) u.
rechung zu ia (cf. diescrhalb jam- 10 krajoelon, «o?i?«e das deutsche jo in Mord jo,
= an. amra) erlitt. Vom griech. öra Feuerjo etc.; sodann das nhd. johlen u.
skanntlich auch das lat. hôra (cf. ûr nid. joelen (vom lustigen ü. tollen Geschrei
sje) abgeleitet. Als Belegstellen cf. eines Trunkenen, bz. = laut schreien u.
, Gramm. I, 95 j — //, 210 u. III, jauchzen etc.) u. bei Schm eil er (11,263)
rner: Ferd. Justi, Handb. der Ib unter io-c\n. Zum nid. jonw (s. oben) stimnU
r., 246, b; — Bopp, Gloss. comp., engl, jaw (Schimpf, Sjxttt, Spass, Scherz
ter yâ; — Zeitschr. für Völkerpsy- etc.; schmähen, schimpfen etc.) u. zu unserm
e von Lazarus u. Steinthal, jaueln rfas srÄwc/^. jaulen, jauren u, engl,
22 sub Nr. 17; — Pott, Wurzelwb., yawl (cf. Pott, Wurzebob. I, zweite Abth.,
— M. //, 77 sub 361, wo eine Etit- 20 1253), während das Schweiz, jauscln unserm
t der Form yar von der y ar (be- jöseln (wehklagen, jammern, winseln etc.)
als möglich zugelassen wird. cf. entspricht. Zu dem Stamm jô, jû etc. (als
nter 2 ûr u. weiter Fi c k, III, 243. lauter, jubelnder Schrei etc. , bz. Ausbruch
urspr. Formen yâra u. ara würden der Freude u. des Jubels etc.) gehört auch
',h entweder von y ya mit dem Suf- 25 mhd. jûwen, juwezen (jauchzen) u. nhd.
od. von der j/ ar mit dem Suffix a jauchzen =^ Schweiz, juchzen, juzen u.
ebildet sein. unser juchei, jucheien etc., wang. jugje etc.
', jährig, einjährig; — dat word mör- u. nid. juichen. Ferner (von je, jû etc. als
ig, dat min fader afcrläden is; — Naturlaut) wahrscheinl. auch dm lat. jubi-
Hg, grosf^ährig; — he is jarig wor- 80 lum u. jui)ilare etc. zum Stamm jô, jû, cf.
• Afries. jerich, jerech etc. auch unser jA, sjft etc.
rPf, s. jadde. Was nun aber weiter das Vbm. jauelu,
PP6, s. jir. bz. das nid. joelon u. nhd. johle n, bz. jô-
Ueberrock,namentlich die dicke Jacke Icn betrifft, so bleibt es zweifelhaft, ob dies
hiffer zum Ueberziehen. — Nid. jas; 35 uicht mit dem agerm. Jul, engl. jü\, an. jol
assen, einen Ueberrock tragen, mit (Freudenfest zur Zeit der Sonnenwende im
jas bekleidet sein; ferner auch: ha- Mitwinter) zu.<inmmenfiängt , wovon auch
jagen, spielen (auf Karten das Diez ("/, 217) das ital. giulivo; prov.,
3 [= Jage- od. Hasche-Spiel?]- Spiel, afranz. joli (fröhlich etc.) u. das nfranz.
auch der Treff -Bube als oberste 40 joli, span. juli (artig, hübsch), — Vbm.:
ien Namen i^A hat) etc. — TFaz/z/Jask. afranz. jolivcr, jolier (sich freuen, jubeln
^r, nü. Name; Geschln. Jasitcrs. Ist etc.) ableitet, wo denn auch das Wort jul
Her fries. Name u. aus der Fremde (in Julfest) eine Weiterbildung von Natur-
rt. — cf. nM. Kasper u. lateini- lauten jo, ji\ sein könnte, falls es nicht mü
laspanis. 45 uvscrm wêl (^=: Ilad, Drehendes) identisch
8, jeHsesJêseSf jisses, jasses u. har-, ist, dessen verschiedene Formen (als z. B.
r-jasses etc. Ein vom Namen Je- engl, wheel, ags. hveol [hueol], nid. wiel
z. von Herr Jesus entlehntes Aus- [= uiel, hniel], satl. wôl, jule, jöle, bz. iule,
% welches zum Ausdruck des Stau- iwle; an,, bz. isl. hvel, hiol etc. [da ein
khreckens etc., als Hülferuf etc., od. 50 drehendes Rad auch einen heulenden,
ite Beschwörungswort u. selbst zum schnurrenden u. singenden Ton ver-
xk der Indignation u. des tiefsten ursacht]) auch wieder an einen Zusammen-
%s sehr allgemein gebraucht wird, hang mit dem Stamm von nhd. heulen^
dend ohne dabei an den Herrn Je- ahd. hiuweln, liiulen etc., nid. huilen (alt:
; denken od. es 7neistens auch nur 55 hwilen), bz. unser hûlen (s. d.) erinnern u.
desten zu ahnen, dass es davon ent- sonach die Annahme gestatten, dass sowohl
Ú. — cf. auch sukkerlôt etc. nid. joelen als huilen etc. mit den obigen
n, Jaaern, laut schreien u. jammern, Formen von unserm wêl (liad, Spinnrad
heulen etc., namentlich auch von den etc.) u. dem Vbm. wêlen (drehen, wenden
zur Brunstzeit gebraucht, sowie auch 60 etc , cf. das Julfest als Sonnenwende-
JAÜKER JAUCHER 142 JICHTEN JEGHTEN
Fest) von Hause aus zusammenhängen, maken wat aé wil; — ]&td ji hör toftita
Vertß, auch hei Outeen die vcrsvhietUnen — Nid. jij, gg; afries. i; cigs. ge; adp.!
Formen unter Jul. Bopp glaubt^ daas die Stanuns^lbe jn (li
jauker, jaachor, theuer, hoch im l^eise jo, ju = euch, — jôs, jus = eure») «■
etc. ; — (lat is mi to jauker. — Nach St hg. 5 Erweichung von tu (= du) ist, wie ii «
ist es Judendt'utsch. ner vergl. Grammatik, Sand II, 112 :»»
jawal, jawol, Jawohl; — Sjirichw.: ^nv gleichen, ji ist anscheinend eine Verüit
un jawal "^ soggen de krumliörncrs air. melung von jis, bz, jos, was im gatk jß
j/j j<i ; — Jk kam j6 ; s. ja. erhalten blieb, während dessen „s** in Dw
jeude, ScherZy Spass, Schimpf etc. — Da- 10 sehen in „r** überging u. so da8nhd.it'i
von: jedileword, Scherz-, Sjm^s-, Schimpf- yr = jir) entstand. Es soU a&fr jus =ä
Wort etc. ; — man mut 6k 'n joddcwúrd fer- jus u. zend. yûa ferner noch eine Verftit
sUln, hz. fcrdnir;nn künen. — Es ist ein mir melung des ved. yusmé sein, dessen ^'«^
sonst nirgends vorgekommenes Wort. wie (las aus skr, yftjdm entwickeHe seß
^e^Pîi, 8. jagen. 15 yûsem aus der skr. Sylbe sma stammt D
jegenen, s. jugonen. nun skr. yuémé' = gath. Jos ist u.auia
jêgnor, s. jägnor. skr. yusmat (cf, Bopp, Gloss. comp, SU
je), schräg, spitz u. scharf, hz. winklig das aeol. imnies (aus usmes) entstaiui, t
zulaufend; schräg, schief, quer etc.; dalhcr: erklärt sich auch afries, iemma, bz. jan
aferj<»I, ftherzwereh, schrägüher etc. cf. 20 (ihr) w. iemma (euer), tofries. jiemme ^*
immm., rügisch (I)ähnert) jolle, eine als die dem skr. yaémé entsprechende té
sehmale Isandspitze, wovon Jellandals lere Fonn, Was nun ferner das *b
Name der Landspitze von Uiddenscc ynimv Ijetrifft, so steht es für iUteres yi^-9^
gegen das pommersche Ufer. Jibbo, ml. Name, Geschln. Jibben. <j
Jelle, ml. Name. Geschln. «Teilen u. Jel- 25 die anscheinend verwandten Formen:!^
leiui. Wciterhildung davoti: Jellrifh, .Teil- Ibo u. Ippo.
rik, Jellerk. Es ist wahrscheinl. (cf. ^Mm, jiclit, Gicht, E/ieuma, — Mid, gihi(l»
Ahbo, Jibho) eine Nehenform von Alle u. ckungen, Krämpfe, Gicht); Mn. gigt,J4i
der Form }q\ i^orkämmt, so könnte auch eine gibt, gicht (Gang, Bewegung) von HtM
Form Ilo, Illo (cf. Förstern an n unter aus identisch sein, zumal auch (his sdupd
1 1, wo er einen Zusammenhang mit ihin, gickt mit dem präs. gick des Verbumi f
eilen, rasch sein u. m<ichen etc. annimmt) 35 (gehen) zusammen zu hängen scheint.
zu Grunde liegen. jichtcn, Jeehten, bekennen, gestehen; "
Nach Stracker,! an (jevcrl. Personen- ho wil n{»t jichten. — Ahd, /ihten; «*i
namen, '^2) ist JcUrich indessen aus Atlia- gihton (aussagen, hckennen; zum Gedäd
larich entstanden, wie Allo, Kilo, Kilo u. niss bringen) ; afries. jcchta ; tofries, j(dl
Jolle aus Atliilo, Ktliilo. 40 Jen; jnnld., mnd. gichtcn. Daher: affic
jentig, tceder zu gross u. diek, noch zu bijechta, cf. bichten = nful, beichten, M
klein ti. dünn, sondern dem richtigen, mass- afries. jccht; mnd. gicht (Geständmifi
iv)llen Verhältnisse entsprechend; leicht u. jechtii (geständig) u. dem späten ofrit
zierlieh, hühsch, nett, passlirh etc.; — dat jichtig (ef. (). L. K, pag. 135 u, 2^8), k
is so *n jentigen stok, de liô dragt; — 'n 45 ahd. jiht; mhd. gibt (Aussage, Gestündsi»
jentigen jung etc. — Ntd. j(»nt (mnld. hei Bekenntniss) ; ahd. jihtig, gihtig; mhd, gîl
KU.: gbont, jc»nt), hiihsch, zierlich, nett. lic (aussagend, geständig etc.) vom oAdLji
Aus franz. gont (joly, bicn fait, propn«) u. Iian, gehan, johcn; mhd. jelion, gehen; •
mit gentil u. lat. gentilis von hit. gens. J('mi (siujen, sprechen, aussagen, erklären, €*
jApke, s. jflpke. 50 gestehen, hejahen etc.) = as, gchao, g«
jOtH, Etwas, eine Kleinigkeit. Es i.H Ne- (Präs. gibu); afries. ia (Ger, to gien; Prä
henform von eis, jedoch wie das nid. iets 3. Person ind. iecht), woüon Dies (I,M
synonym mit dem aus eowiht contrahirten et. auch das ital. gecchirc (in aggccchirsi, tk
Jetta, whl. Name =^ nhd. Jette. Di- demüthi gen, sieh unterwerfet^ ; proo. ^s\Ä
min.: J ettchen. 55 aspan. jaquir (üherlasscn), acat. jaqair (ü
jêven, od. jêwen, jeworn, jiwwern, wei- lauhen, zugestehen) n. afransr, gehir (gerii
nen, wimmern, jammern, weinerlich sprechen hen, sagen) etc. ahleitet.
etc. Wegen des ahd. jehan, womit awh gté
ji (Plur.) ihr. — wat wuld ji bir dôn ? aikan (dessen ai clßenso wie bei ain m
— l&td ji hör mit hör geld un gôd dôn un 00 urs2)r. „i** îccist) u. lat. ojere (rf, Schuh
JICHTERN 143 JOBENAM JOBENAMBLK
Vb,, pag, 7) zusammengestellt wird, Jimme, ml. Name, Geschln, Jimmen. —
üeres bei Pott (III, 730) zu ver- Wohl mit vorschlagendem J" aus Imme.
i, wozu ich noch bemerken möchte, jin, ffîn, od, (nach Stbg.) \\]m, ein Tau
las goth. aikan in der Form am • zum lieben , bz. Aufziehen schwerer
zu unserm iken = ahd, eihhôn stimmt, 5 Lasten ; ein schweres TakeU, od, Hebezeug.
auch Pott an der oben erwähnten — Nid. gijn; nd. gien (cf, Bobrik unter
lenkt u, dieses mit dem goth. aigan Ginn); schwed. gm; dän. gie. Es ist wohl
m) verwandt hält. connex mit dem engl, gin (Maschine, Ge-
ern, s, jachtern, bz. jagtern. triebe, Triebwerk, Rammgerüst, Hebema-
ßhtig, gichtig, mit Gicht behaftet. 10 schine. Winde, Hebezeug; Schlinge, Strick,
lt. FaUstrick, Sprenkel), sowie mit dem engl,
ßhtig (obs.?), geständig etc. ; s, unter engine (Maschine, Kunstgezeug, Kunstge-
triebe etc.), was sich von ingenium herschreibt,
8: i, q. ichts; s. unter icht. jîp, s. gip.
|ii od. jith (Plur. jidden, jitten) ein 15 jîpen, s. gipen.
, einspuriger Fahrweg nach dem jîre, jirre, jîr u. (seltener) ^wre^ Jauche,
hinauf; — dat jid is so ûtfaren, dat Mistlake, Giüle; überhaupt jede stinkende,
r hast mit gen fôr strô mêr bî de dîk faulige, schmutzigbraune Flüssigkeit. — Nid,
[ dürd. — Es ist von Hause aus das- gier u. mdartl, (in Groningen) auch: jire,
Vort wie das afries. jet, jeth u. un- 20 jere ; afries, jere, gere ; iatl, jere. Mit engl,
iges gat (Loch, Riss, Spalt, Oeffnung, göre (Schmtäz, Koth, Schlamm) ; ags, gor
vruch, enger Gang etc.) u. dort das (fimus, lutum, coenum) ; ahd, gor (Mist) ,
r weiter zu vergleichen. mnd, (Seh. u, L.) gare, göre, gorre; an,
fügt wird dies: gor (excrementum intestinorum) ; norw. gjörja,
irch das von Cad. Müller ange- 25 gyrja (Schlamm, Dreck etc.) etc. zum Vbm.
jidden für die Löcher im Herde u. gären (= n?ul. gähren; mhd. geren; ahd,
stein, welche auch stîpgaten genannt jesan, gesan) u. soncuih urspr. eine in Ver-
i u. worin angeblich in uralter Zeit wesung, bz. in Gährung übergegangene
Götterbilder (Herd- Götter, Laren) ge- übelriechende Flüssigkeit, bz, Ma sse
i hctben sollen u. 30 bedeutend, wie ja bekanntlich jede gährende
irch das mit unserm brot (Bruch, Masse einen scharfen, stinkenden Geruch
tücke) unmittelbar verwandte an.hr&ut, hervorbringt, bz. einen den Geruchssinn affir
^gemein in derBedtg.: Weg, Fahr- cirenden, riechbaren Dunst erzeugt. Dieser-
se etc. gebraucht wurde, urspr. in- halb gehört auch unser göre (nid. geur, älter
die Bedig. : Bruch, Durchbruch, 35 göre), Dunst, Duft, würziger Dunst, bz. das,
Spalt (fracta, rupta) etc. hatte, wie was die Nase reizt u. prickelt etc. Zweifel-
mser gat (Loch, Riss, Spalt) das los ebensowohl zu gären, wie die Wörter:
^joort von dem nhd, Gasse ist. cf. gest, gas etc., worüber auch Pott (II, zweite
(üb auch das franz. ronte aus lat. rupta, AbÜ^., pag. 453) unter der }/ yas zu ver-
auch unser rött, bz. nJid. Rott, Rotte, 40 gleichen ist.
d. jidde, ein Landmass, etwa '/* Die- jic-Aohhe, Jauche-Grube;— jir-MijJauche-
laUend. Vielleicht urspr, dasselbe Graben, bz. Abzugsgraben für Jauche u.
oie das vorige u, dann woM einen fauliges, schmutziges Wasser; — jîr-tocht,
', bz. ein Bruchstück (vom Grd- jir-tog, Jauche-Abzug., cf afries, jerenge,
' brechen, spalten, aus- u. von einan^ 45 Jauche - Abzug, Kloake etc. , u, jertocht,
hen od, machen, reissen etc.) eines Schlamm-, bz. Jauche-Abzug,
m Landcomplexes od. eines Hofes Jis; i. q. jichts; — wen 't jis is, wenn
nd. es irgend ist, bz. geht.
p, s. jüdder. jivvepn, jiwwern ; t. q. jêwern ; s. jêven.
ir, jikkerd, jikkel, eine kurze Manns- 50 1. jo, od. Jo; i, q. ja; — da mnst mi d'r
lihne Schösse, Es wird ein Diminu- jô nêt bî kamen ; — du must dat jô un jô
jak (Jacke) sein. Wegen des „i** not wer dôn.
üe das folgende: 2. jo, od. jo, euch, euer; Jos, eures; —
im. in kurzem, raschem Trabe fah- dat hörd jo, das gehört euch; — jo fader,
. jagen, — Nd. jakkern ; nid. jakken. 55 euer Vater; — dat is jôs, das ist eures,
ebenso wie jachtern, jichtern etc. ein Statt jo t^^ in einigen Gegenden auch ju
Hm jagen u. gebraucht man hier statt gebräuchlich. — Nid. u (euch), uw (euer),
auch das reduplicirte jik-jakken. cf. uws (eures) ; md. û ; mhd. iu ; afries. iu, ju
as ^68«. jackem (Vilmar) ^= schnell (euch); iuwe, juwe (euer); s. unter ü.
«. fahret^, 60 jobenâm , jobenamelk , Jobenâmd, Joge-
JOEBKE JEBKE 144 JOK
nûnid, jonâm , jonâmd , jonamelk, haupt- ahd, hûfo fHattfem, Klumpen e<ej=*
stichlich, vorzuffsweise, besonders, vorzüglich ; serm hûp, faopen = offs, hpopo. en^ kii|
— ilat goldt alle, man jtibonâin jo, d<is gilt hôp ctc ZHsammeRhängen immte, mw
AUen, rorzuffswrise nher Kuch; — dat kau anch ahd. hiiifila, hikûlA (Backe, WaM§té
ik nôt langer lidm (hz. dûldcu) , jobenäm, 5 =: dickes, rundeê £twa9) su deMiet^
wen dat noch nirr forktiind; — jogoD&nid Da indessen ein rundes Etwai m
8nk inôi ^ôd, besonders solch schönes Zeug. eine Erhöhung, ein Gipfel, ftr. «
Wahrscheinlich von 1. jo — ja u. bonämd Vorrag ung eic. u. anch ein Hsv
otr. =T benmkut, genannt, gekennzeichnet, dasselbe ist, «o könnten die Wärter )k
bz. als ein lîesnnderes aus dem Allgemeinen 10 hiufila m. hftfo sinnlich auf die Ite^
herrorgehoben ~ was namhaft od, na- hoch, vorragend (u, so aufk tft
m entlieh gemacht ist. Dies geht beson- etc.), rund, vorsiehentl, diek,Ditii
ders auch noch daraus her cor, dass wir Klumpen etc. zrurikckgeheH u. id Wtün
auch sagen : <lat is joiuimi>lk jû sohtild (das unter h6p (Häuf, Haufen etc.) zu mi^nMi
ist ImuptsäcJilich [besonders, vorzugsweise 15 Jochen, Jofen, ml, Name z=sJoa(hi
etc./ eure Schuht), wo es deutlich für das entstanden aus ilem hebrdittchen Jo-piâmi
deutsche namentlich (was auch in der Jeho-iaikim, d.h. Je ho vah od Gott rit
lie.dtg.: hauptsächlich , besonders etc. gc- tet auf. cf Jan.
braucht wird) steht. jOde, Jude; — NUL jood. SdtfrJil
jilbke, ji'bke, od. jôpko, jêpke, /liefe, 20 densart: „de jUd' in de pot findn oih
Hagebutte; Hagedorn- Beere; duher : 'fihV^- beii**, /ûr: kein Fieisch im Topf ßnän,i
appi'l, od. auch Idos jflbke (rode jrtbkes), haben. — Sprichw. : 'i geid hura tf de j
ihr Hiefeu-Afifel ; — jôpkcr - dorn, wilde den! de fragen altld na *t kQndige |m1;
Hundsrose, bz. Hiefen-Dorn. — Die Hage- twô jödon wcten wat én briJ kAst; — i,i
d^ïrn- Heere heisst sonst auch bei unswibke, 25 horren 't gold an ik de alage,* sä' dejV
wipko, wifkc, Mîo/i/îr; bäjjewlpkfi ('w«/-//. 7)orw- — ^waracbtig/ segd de jöd', den Ifl^
Heere, cf. Hage-Butte) u. Iia^eldûrn-wifke am dülsten; — dat kan gen j0d' latei.
(Hagedorn-Beere). — /)/> /'V>rmr;/* jAbko etc. Schcrzh. heisst der Teufel auch: ded
u. wibko oic. sind Diminutice von obs.j^hc, jode.
ji>b>*, jt'po. wibe, wîpc etc. u. luingen diese 30 jÖden-hus, Judenhaus. — Spridim.'
(cf. der Formwandlungen wegen auch unter kumd dîir pas3, as 'n mutte (Muttendasä
wöl) ebenso wie das nhd. Wiepe u. Hiefe in 't jödenhûs.
mit dem ahd. h\\i{o,\nAfo', mhd. hiefe (Dorn- j5d«n-nagelholt, auch Ifilje (lAttik, U
Strauch) - ~- as. biopo zusammen, wovon ahd. na^elholt, das dicke JFleich vom Vûfé^
biiifaltar, bicpbiiltor, biefaltra (Hagebutten- 85 Schenkel eines Rindes. So genannt, utii
Strauch od. Ilagebuttenbaum) eine Weder- Juden das nagclholt vom Hintersékid
bildung (die Endung tor, tar, tra ist = un- nicht essen dürfen, weil der lûrxcaiir^
serm trê u. ahd. trin , Baum) ist, sowie cob sich im Jungen mit dem Hetr» *
wahrscheinlich auch da^s ahd. liiutila; mhtl. Hüfte verrenkte.
biiif(>l, Iit'ifel ctr. mit der Bedtg.: Wange, 40 jöden-Mfhole, Judcnschuie. — Bedenk
Backcj weibl. Jirust. — Die Formen yi^ko, 't peid d> bor, as in 'n jödcn^^hole.
jrtpko (j('p(sko) u. namentlich das nid. jüp jßden-sele, Judenseele. — Bedensart:
(///>/*'), jopcii-appcl, Hiefenapfcl entstanden is f«Tköfd (od. f«»rloren), as 'n jOdeosek
durch Aphaeresis od. Abfall des „b** von jM^k^ jüdisch, hebräisch; fremdartig,*
liiopo, während wipko, bz. wlp« -^ altes 45 derbar, unverständlich, kauderwälsch;
uipo auch des anlautenden „b" (wie nhd. dat süj^t nii so jAdsk ût; — 't is jo'njS
wer aus bwor, cf. wd -— wer) Vf^rlustig ken i)rütcr.
ging u. also für buipc od. bwipe, bip(« (cf. J^^d, Jugend ; jugendliches Ld^entsit
ahd. sorga, sworga, suorga ^^ nhd. Sorge) jugendliche, unerwachsene Menschen; —
= hochdeutsch Iliefe steht. 50 nun jögd; — jögd hud (o^i. kend) gin düi
7'> bleibt fraglich, oh in dem ahd. biufo — Nid. jeugd; mnld. joechd; ags. geego
die Ledtg. : Dorn, Stachel, bz. Stechen- giogodh, jogodh, juguth ; engL youtb ;
des, Spitzes, Vorragendes etc. (cf. bei juguth, jugudb ; ahd. juguud, jugent «. î
Vilmar das hess. liabe, höbe, hicbOi biepc gund, jungend; mhd. jngent. Goth. in
= Granne, Dorn etc.) liegt, od. ob es urspr. 55 (statt jûbnda, jnbnda?)
nur auf die Butte (in Hage- Butte) od. Die Stämme geog, jng etc. sind mitA
Frucht des Dornstrauchs u. der wilden fall des Nasals „n** aus gcong, jung <
Hose bezogen wurde, in welch letzterem Fall contrahirt u. ist Weiteres unter junk
es ebenso wie Butte ein dickes Etwas, junge zu ersehen,
bz. einen Klumpen bedeuten u. mit dem GO Jok, Scherz, Kurzweil, Jux; Dim
JOSE 145 JU
jolges dnfen, hz, maken. — Mit ken; nid, jeaken, joken; ahd. jachan, jac-
A, nhd. Jux aus lat jocus, wovon chan, Jüchen, Jacken; mhd, jucken,
iocalarius u. hievon weiter: ital. Da der Chrdbegriff: stechen, st ach ein,
giullaro (Gaukler, Spielmann), reizen etc, ist, so könnte es mit ßkel viel-
iUd, giocolatore; afranz. jogleor; 5 leicht connex sein, sofern es als wahrschein-
Jongleur von lat. joculator; pic. lieh angenommen werden darf, dass der
m joculari. Wegen jocus etc. cf Stamm juk od. iuk aus urspr. ik od. tk ge-
', zweite Abth., pag. 915 u. III, brochen wurde, wie z. B. mhd. siuwen aus
e auch Fick, 11, 201, <ihd. siwan entstand, cf dieserJudb auch bei
Jucken, prickelnder, Rechender 10 Outzen unter jöckel.
wofür wir sonst auch bit (BeiS' jokje^ s. jok.
auehen; — ik heb' so 'n jök in de jop, Joppe. Joppe, Jacke. — Mhd. joppe
ferner überhaupt: Prickel, Beiz, u. gippe. [veitere Formen cf. bei Adelung
z, Lüsternheit etc.; — he hed d'r unter Jope. Nach Diez (cf. I, 216) mit
na ; — sê hed so 'n j8k, sie ist \b itdl. giubba etc. u. franz. jupe aus dem arab.
m (von wollüstigen, geilen, Frauen- al^ubbah , al^obbah (baumwollenes Unter-
, Auch nd. jök ; nid. jeuk. cf. kleid), wovon auch das span. chupa (Jacke,
Weste), itdl. cioppa (langes weibl. Oberkleid)
ein zapfen- od. kegelförmi- u. das deutsche Schaube (früher schûba)
itz zulaufendes Etwas. Nur in 20 stammen soU.
fHszapfen, der im nid, ijskegel, mnd, jtpke, s. jôbke.
ikegel ^fnann^ toird, Verg. weiter: Jos, eures; s, u/nter 2 jo.
es, jokling (Eisberg, Eiskegel etc,, j5seln, winseln, wimmern, wehklagen, wei-
Jingen = die von der Fluth an der nerlich sprechen etc. ; — de hund jöseld ; —
ste aufgethürmten Eisberge, bz. zu- 25 dat kind deid niks as jQseln ; — daher : j8-
leschobenen Eisschollen, die dann selê u. gejösel, Gewinsel, klägliches Geschrei
iräg geaen einander aufgethürmt etc.; — hold dat gejösel nog nêt bold up?
n. jökull, jöknlls (Eisberg, Eiske- man kan 't je hêl nêt langer in d' ôren ût-
ng. jukel (in is-jukel, Eiszapfen); holden, cf, jaueln, jôtern, sjôtem etc. u, bei
kel (in ys-jäkel); mnd. jokele; nd. 80 Pott (I, zweite Abth., 1253) das Schweiz.
oekel (cf. Schütze); nfries. (Out- j ausein unter 326.
kel u. jögel (Föhr) jael (aus jaekel jösen, sudeln, manischen, schmieren, be-
contrahirt), wahrend auf den nord- sudeln ; etwas auf unordentliche u. unrein-
JUgen ägel; engl, icle (in ice-icle, liehe Art (z. B. Speisen) bereiten etc.; —
n) ; aas. gicel u. auch wohl nd. 35 de kökske jdsd 't wat toregt, um d'r man gau
Br. Wb^ aus derselben Grdform of to kamen; — de kinder jösen sük so to,
entstanden. Weiteres cf. bei Outzen die Kinder besudeln sich so. Vergl. weiter :
ïkel u. bei v. Bichthofen im Jösîg, Jnsîg, schmutzig, sudelig, unrein,
^. unter itsil (aus ikil, wie britsa schmierig, unordentlich etc.; — dat sucht
i ; — tsereke aus kerke etc.), welch 40 hir so jösig ut — Wenn jösen nicht mit
dort nicht allein das mnd.-fries. ahd. gor (Dreck etc., cf. unter jire) von je-
tndern auch das ahd, ecchil, ecchel san stammt, so könnte es (mit vorgeschlage-
ne, chalybs) anzieht, was indessen nem „j**, cf. jüdder etc.) eine Nebenform von
erwandt ist. — jökel, bz. ags. gi- Ösen, ösîg etc. sein. Da indessen der Be-
icel (cf. Pott, II, zweite Abth., 45 griff des unordentlichen Machens
unten die Note) ist connex mit etc. auch aus dem des durch einander
; pars, jah; npers. vakh; kurd. Machens u. Bührens erfolgt u. auch
d.-osset. ikh (Eis, cf. is) u. ferner manischen = durcheinander rüh-
ta& (Eisscholle ; Grundeis); air. aig ren u. mischen ist, so hat es auch viel
t. jaki (Eissiück) etc. u. sieüt Fick 50 für sich, dieses Wort mit dem nfries. jaske,
für jökel etc. ein Thema ikula auf. juske — jusk, jask (cf. bei Out ze n) u. unserm
jucken, beissen, prickeln, stec?hen; jüchel,! juks etc. auf die}/ yu, yug (verbin-
Un, begierig u. lüstern sein etc.; — den, zusammen machen u. rühr en,mischen etc.)
A (od. sin rûgg') jÖkt (od. bitt) hum; zurückzuführen, worüber bei Pott (I, zweite
[g én krabd sük, w&r 't hum nêt 66 Abth. 1233 u. II I, 579) das Weitere zu ver-
de ôren j5ken hum, die Ohren gleichen ist u. wozu auch das sA;r. jusa, bz.
im — u. auch: er ist lüstern nach yusa (Brühe, Suppe etc., cf. juchel u. 1 juks)
ten. Auch subst. das Jucken, gehört.
ten wir auch jökte (ik heb so 'n jôtern ; t. g. ejôtem u, sjantem.
r 't l&fen) gebrauchen. — Mnd, jo- 60 ja ; t. g. 2 jo = euch.
Doomkaat Koolman. WOrterbaoh. II. 10
JU JUE 141 JUMyi^KK
jû, Jü, Kjo, k8jû, tjii, hi, verschiedene hat sein Geld u. Gui vtfjuheUy kU
Interjectionen zum Jagen, Treiben, Vertrei- durdigebraeht.,
hen etc., bz. um zu scheuchen od. verscheu- iteiyaeh; û g. jache.
chen mit der Bedtg.: weg, fort, marsch, Jachten, Jiehtem, sieh sehaterni^
vorwärts etc.; — jü (od. hü, tjfl) pi^rd! 5 lend ii. neeketid umherireiben , Jidk «ä
vorwärts Pferd; — tjü fos ! — de röpd tau Daher: gcj achter (van §pMenâm m. é
kfljû (od. iju) ! mênd d' höner all', d. h. wer jagenden u. neckenden Kindern ett). ■
Bjû etc. ruft, macht keine Ausnahme, z. B. ist eine Ntbenform von jalchtern, M
im Aufjagen od. Antreiben u. Anspornepi dabei anscheinend bei der Büdung iei Vi
eines ruhenden u. lässigen Arbeiter-Haufens, 10 tes auch an jaehheien, &ff. jachen etc. ^i^
worunter vielleicht einige fieissigcre siA be- jädder, jidder, Jadder, Ekêter (wuSA
finden, cf. jap etc. u. hei Vit mar (pag. u. Schafen). — ÉâJthee^: tOskea twé Rk
18S) ja, mhd. schû als Interjection zum Ver- ken steid 'n bûl mit fér finken; wo tti
scheuchen. mer sê stân, wo lêfer de wichter danufi
jabbern (Jobbern), wuchern;— he jubberd 15 — Ahd. ûtar; mhd, ûter, iater, womsA%
mit anner mans ^eld. Das auch ins Deutsche ser J* in jüdder etc. cftënw wie du ,
eingedrungene engl, johher (:= Lohnarbeiter, in nhd. Jemand aue ^i^ (ef. emiiid)«
Tagelöhner, Handlanger, Markthelfer; ün- stand u. „iu^ eine Brechung aus Ji* \
ter nehmer im Kleinen y Mäkler, Wucherer, — Mnld (KU) ûder, uyder, hajder, fi
woher: etok-jobber = Actien- Händler, Ac- 20 wr (= tu als Ckmtraction von Udo*} &t
tien-Krämer od. Wucherer) leitet sich cd) von ore ; mnld. ager, uier (eiaU aider) ; ptn
engl. Job, was eine unbedeutende, niedrige (Dähnert) aeder; age. ûder; enjß.iM
Lohnarbeit bezeichnet. afries. ûder u. toahrêdiemL aueh lidv (
mentlich eine dünne, kraftlose Brühe, schlaffe jedder ; nd. (Sc han^bach) gidder ; Ji
wässrige Suppe, od. durch einander gemisch- ûtare; griech. outhar; skr. ûdhai, &f. tm
tes od. zusammen geman^cJUes wässeriges u. ûdhan. Femer : an. jQgr, jûr ; iiorw. jv**
krafüoses Essen, Misch-Masch etc.; — so 80 dän. yver; schwed jufwer, jur; laL iibff>
'n jückcl (od. gejüchel, jüchclê, jachelkräm) Da das lat. über aotoohi der Nemti
mag 'k not. Davon: Euter ist, als auch die JBedlg.: frw
j ächeln, mantschen , mischen , zusammen bar, ergiebig, auagieb tg, ü b erfl*
rühren, schmier efi etc.; — sê jücheld gaa sig, bz. überf liessend etc. hat u.é
wat torogt; — sé jûckcld 't all dör 'n ander. 35 Euter das Ausgiebige, be. van JH
— Mit mnd. juche; wang. jüch (Brühe, üeberf liessende etc, od. auehéui
Suppe) u. unserm 1 juks, sowie ahd. jussal, woraus die Milch flieset u, her $9
jussol; mhd. jussel (Brühe; späi-lat. juscel- quillt u. also ein Born od, eine Qnti
mm) u. nhd. Jauche (Brühe etc., Mist- der Milch genannt toerdm kann^ $o K
Jauche = Mist-Brühe) u. skr. jusa, yusa 40 es sehr nahe, das alte ûder, ûter etc. ■
(Brühe, Suppe) zur y yu, yog (verbindet, dem griech, udôr; skr. ûdan CWaseer, i
vereinigefi, zusammen machen, mischen etc.), quellendes u. hervorspruddndee Etwa
wie unter jOsen, jösig zu vergleichen ist u. Int. unda (Woge od. IVeUe =s wBeni
wozu auch jük (Joch, Verbindung, Gespann wallendes, aufstossendes, pyîsirendeê JSta
etc.) gehört, cf. dieserhalb Po 1 1, I, zweite 45 wie unser welle [Brunnen, OuelieJ u, d
Abth., pap. 1232 u. 1234. Welle mit wallen = kodken, at^wdk
jachhei, jachhe, laute, lärmende Freude, aufstossen etc. verwandt istj etc, eueamm
lauter Freuden-Ausbruch od. Freuden-Tu- zu stellen, dessen y ud, bz. vad (d i et
muli, lauter Jubel; — wat hcbben sê dar eben auch in unserm water =s ahd, wii
för 'n juchhei; — he mâkd d'r so 'n juchhe 50 (Wasser) u. im afries. aed, aeet (naes)úie
(grosses Aufheben, od. viel Lärm u. Ge- Benfey (cf. Skr. Dict., 133 unter Adb
schrei) fan. — juch ist der Sta7nm von ju- glaubt, dass für das skr. ûdhan cific Gf
chen, juchzen (jauchzen, ef. jaucln) u. hei farm vad-dhant anzusetzen ist, wae iA é
= 1 hei mit der Bedtg. : 1u)ch, freudig, er- hin gestellt sein lasse,
regt etc. Davon: 55 jäner, Jungfer, Jungfrau; — ^pridn
jachheien, sich laut u. lärmend freuen, „is de finger beringd, is de jQffer bedinge
la%U singen u. schreien, ein lautes, lärmen- — Conipos. winkel-jûifer, Laden-J'nngfer.
des, frohes, lustiges u. wüstes Leben führen. Nid. juffer. Im nid. u. auch hier wirit
jubeln etc.; — he juchheied wat herum; — schlanker, dünner Mast, od eine SM
he hed sin geld an gôd all' fcijuchheid, er 60 auch jaffer genannt, weil daeu ein eenle
JUEFFERKE 147 JUEL JUELLE
jungfräulicher Baum verwendet von; essen (= fassen^ nehmen zu sich etc,)
— jüffer ist aus dem deutschen Jung- entwickelte.
I. dieses aus Jungfrau entstanden. Wegen der y yu, yug cf. j flehe, 1 juks
wir auch in gleicher Weise das nid, u. ferner Pott, II, 579 seq. u. I, zweite
iw in der Form jûffrô (doch nur als 5 Abth., pag. 1228 bis 1252, auf welch letz-
nung der Frau eines angesehenen Bür- terer pagina auch das sub 325 angeführte
d, des Domine's od. Pastoren) adoptirt lat. javarc sich leicht von der y yu in der
, während toir unter iangM nicht eine BecUg.: halten, greifen etc. ableiten
]fer od. Jungfrau im nhd. Sinn, lässt, da eben dieBedtg.: helfen, unter-
n eine junge verheirathete Frau 10 stützen etc. sich ganz von selbst wieder
\en, aus der von: greifen, halten, stützen,
erke, Jüngferchen. — Ndrhein. iwvL- tragen etc. ergiebt. Vergl. auch bei F ick
0. Auch die Blume: saxifraga um- (I, 184) }/ 2 u. 3 yu, wegen der Grdbdtg.:
wird hier jflfferke od. menisten-jüfferke greifen, fassen, halten etc., aus welcher sieh
nt, 15 auch die Bedtg.: tragen, schützen, waîtren,
it, s. Just. wehren etc.Ccf. y bhar u. dhar) von selbst
, Joch; — a) ein Querholz, welches ergeben. Weiteres vergl. unter jung.
Vragen von Lasten auf beide SchuUem juken, Nacken ; — *k heb' hnm wat up
wird; — jük un emmers; — b) ein de juken gäfen; — hol' din soater, of 'kgäf
nass (Juchart), welches ein Gespann 20 dt heller ên afer de juken, bz. afer de nak.
n Joch Ochsen in einem Tage um- Es ist wohl connex mit jük ais Verbin-
n kann; — c) Last, Bürde, Mühe etc., dendes, da der Nacken das Verbindungs-
drängniss, Unfreiheit, ünterthänigkeit, glied zwischen Kopf u. Rumpf ist.
keil etc.; — he hed 'o sw&r jük to \. \uk»^ Jauche, Eiter, dreckiges, schmuizi-
\\ -— he sitt under 't jük, — Ahd. 26 ges Wasser, flüssiger Dreck, Schlamm etc.;
iuch, ginh, joh, joch (Querholz zum — dar kumd so M juks (dicker gelber blu-
fimenspannen zweier Zu0hiere = Ver- tiger Eiter) ût de blôdfinne ; — de göten
ungs-Holz; zusammengespanntes, bz. Bitten ful juks. — Mit jüche zur y yug,
nander verbundenes Paar Binder ; verbinden, mischen, manischen etc.
die ein solches zu ziehen vermag ; Ar- 80 2. jnks, Scherz, MuthwUlen, Spass, Ver-
weiche ein Gespann Ochsen in einem gnügen; — he drift sin juks d'r wat mit;
verrichtet, bz. das was dasselbe in — wi hebben f51 juks had. — Es ist wie
Tage pflügt, daher auch Landmass tihd. Jux aus lat. }Qcxji& entstanden, c/.jok.
I Joch od. Juchart Land [cf. un- inksig, schmutzig, schmierig, dreckig,
mt = Diemath, d. h. Tagmath] ; Zb schlammig etc.; — dat sügt hir so juksig
iindungs-Glied od. Stück zunschen ûtj -- dat water is so juksig. Zu 1 juks.
Brückenpfeilern [Brücken - Joch] od. jül, jfiUe, Jolle, kleines, schmales, fla-
Sergspitzen [Berg-Joch]). — Goth. juk; ches, schlankes Boot ohne Mast, bz. ein Mei-
;ioc, geoc; engl, yoke; rdd, juk; an. ner Kahn. — Nid. jol; wang. jel; nd. gelle,
:hwed. &ka; dän. aag; lai. jugum; Ut. 40 ^ölle, jölle, jolle; schwed. jelle, juUe; dän.
s; lett. juhga; aslav. iga; span, yugo; JpUe; engl yawl ; /ran^^. jelle, jol. Vergleicht
, joug; skr. yuga etc. etc., alles von man das J** = lat. „g** im franz. joie aus
yu, bz. yug, binden, verbinden, schiies- lat. gaudium, so liegt es sehr nahe, das franz.
vereinigen, fesseln etc. von der Grd- jol zu dem lat. gaulos (kahnförmiges Trink-
fassen (cf. y pa^ unter fak, fan- 45 geschirr) u. griech. gaulos (ein ovalförmiges
'é u. pak, pakken etc. als Erweiterung phönizisches Kauffahrtheischiff) zu halten.
^ pa, fassen^ nehmen, greifen, halten. Doch sind auch die Gellen genannten gros-
I etc,), nehmen, haUen etc. ausgehend, senflachenHolzböteauf der Spree mit nd. geile
• anch die zend. y yu, halten, dauern, (= Jolle) von Hause aus namensverwandt.
\uem etc. spricht. Die Bedtgn. : fassen, 50 Da die Friesen u. Sachsen schon in sehr
in, greifen, halten etc. resuUiren indes- früher Zeit die französischen Küsten mit
neâ!er aus der von: bewegen (vor, zu ihren Schiffen besuchten, so könnte das
jehen u. kommen (zu etc.), errei- Wort Jol" leicM auf diese Weise ins Fran-
st erlangen etc. u. ist dieserhalb die zösische eingedrungen u. niederdeutschen Ur-
p (bewegen) identische V pa (erlangen, 65 Sprungs sein. Wenn man indessen bedenkt,
t, nehmen etc.) od. die damit synonyme dass auch die Phönizier schon die franzö-
(= a^, cf. bei Fick u. Ferd. Justi sischen, brittischen u. norddeutschen Küsten
m vergleichen, welch Letztere aus der u. Flüsse sehr häufig besuchten, so liegt es
r. : bewegen, gehen , dringen vor etc. auch sehr nahe, dass dieses Wort von ihren
r; erlangen, erreichen etc. auch die 60 „gaulos** genannten Schiffen übernommen
10»
JU£M 148 JUSQE SüSff
vmrde u. es also aus dem Phönizischen yayan (jumg) «. der skr. Qm^m^ti^
stammt. perlativ: yayigBinSy yavialistiu /m ^n^
Jäm, ihm = kum. Es gehört su jo, ja, scheinen, dessen „a'' aus urspr. ^n^tA»
euch, cf. 2 jo. dessen auch wieder ebenso leicht erlM é
jämmer, s. immer. 5 das «a* in dhava (Brand) van )^dki,B
jang, Jank, jung, geboren, entstanden, bei ich gleich bemerken wiüf dassauAFtn
kaum geboren, bz, im betr. Äugenblick ea^ Jusii das send, yavan (Jüm^mg) iwA
standen u. zur Welt gekommen; daher: y ya (verbinden, haUen, dauerHffatm
frisch, neu, nicht alt, jugendlich, nicht er- stark sein etc.) ableitet, wovon atuh iuä
wachsen, nicht gross, sondern noch klein u. 10 zend. yava (G-erste, F*eldfrud^t, ^ânm
schwach etc.;— hdis mitmi np ôndagjunk u. skr. yavasa (Gras, Speise, NúhrtM§-
west, er ist mit mir auf einem, bz. demsel- was hält, hs. erhült, ernährt ^^
ben Tag geboren gewesen ; — he i% fan dage also Bestehen, Bestand, Dauere
junk worden, er ist heute geboren; — junge bz. Stärke u. Kraft ffiebt) eHtstasi. R
_ . _ „ , n, .
Anno ÔI1, as de dOfel junk was, do was 't erscheinen, sichtbar «erde% st
ôk mit d' fnV ferbî (Änno Eins [im ersten ^ gehen, hervor kotnmen, wachst» é
Jahre der Schöpfung, bz. der Welt], wie zurückzuführen, wogegen begriffUi
der Teufel geboren war, war es auch mit durchaus nichts einsuwenden isL bsi
dem Frieden vorbei). dessen begrifflich auch nidUs entgegen tk
jung, yiec^. junger, jüngste, jüngste. Weil wenn man die Wörter: Jung, Jûn§l»
der Jüngste der zuletzt geborene ist, 25 etc. auf die Grdbdtg,: halten, datV
so ist jüngst auch = letzt, zuletzt u. etc. od. kräftig, stark etc. bz. Dem
der jüngste Tag der letzte Tag od. u. Bestand habend etc. surüdfM
das Welt ende, ganz wie wir atic/* junger u. es doch immerhin sehr sweifdhaftUâ
in der Bedtg.: später (ho is junger junk ob vor dem skr, yuvan ein .d^ abgaBtrf
worden as ik = er ist später geboren als 80 ist, so möcJUe ich dieses Wort auA is
ich) gebrauchen. — Ahd. jung, junk; mhil. lieber mit Ben feg u, Ferd. Jusiit
Jone; goth. juggs; iiZei. jong, jonk ; »i^. junk; der y yn ableiten, deren Bedtgn.: binii
as. jung; africs. jung, jong; ags. geong, vereinigen (cf unter jûk) od fesn^
giong; an. ungr; norw., dän. ung. u. fest machen etc. auch aus der prit
Was nun die Bildung u. Abstammung 85 tivercn von: fassen, greifen halti
des Wortes jung betrifft, so haben wir zu- etc. erwuchs.
nächst in jun ebenso wie im lat. jun von Wegen des Wortes jung cf. Zeitsékr.f
junior eine Contraction von einem urspr. deutsche Philologie von Mopfnerm.*
juvan = skr. yuvan (cf lat. juven-is, ju- eher, I, 133; —• Benfeg, Skr. Dk
ven-ta etc.) vor uns, was auch im lit. jau- 40 745; — Bopp, Gloss. comp., 313 ; .^ Ftr
nas, slav. jûuu (juvenis) u. selbst im aind. Tusti, Handb. der Zendspr., 2lé dz.
yûn dieselbe Contraction erlitt u. auch die- Fick, I, 18Ö.
selbe Bedtg. wie unser jung hat. Verglei- Ji>Dg;e, jank, (das) Junge; — de kl
chen wir nun aber unter ,<ing*', dass das ked man un junk had, bz. drô jungen krif
Schlitss-^g*^ aus ka entstand, so liegt die 45 junge, jangY^^'<''-Jungens,jung8e),/iU4
Vermttthung sehr nahe, um auch das „g" Knabe, junger Mensch, JOngUng, jss^
von jung als aus urspr. ka entstanden an- Knecht, Junggeselle; — olle junge, sk
zusehen, sodass wir für jung, junk eine Junggeselle, euphBn. der Te^fd; — *t
urspr. Form juvanka ansetzefh miissen, dem
das lat. juvencus u. cambo-brit. jeuanc (ju- 50 *) cf. dieserhalb die verwandten H^M
▼enis) mit erhaltenem c (= k) zur Seite ste- ahd. stior (juvencus, ^uii^«« mânn/idbô Ah
hen^ während das skr. yuvaka nach Bopp Stier = was jung, stark u. krdft
aus yuvanka entstand. Was nun den Ur- ist), stiura (Stütze, Halt, Festigkeit äej
Sprung u. die Grdbdtg. des Stammwortes stiur! (Stärke, Kraft, Macht, Gewalt, He
yuvan betrifft, so leitet Bopp es ebenso wie 55 schaft, Hoheit, Grösse etc.) u. das c^
skr. yut aus dyut (glänzen) von der y dio, stur, stör (gross, stark, schwer etc) ete^ ■
dyu (glänzen, leuchten, scheinen, sichtbar mit die Wörter: steuern (d. h. rtgien
werden, aufgehen, erscheinen etc.) ab, wäh- richten wohin, Bichtung geben, regat
rend Benfey annimmt, dass yuvan aus goth. stiuijan) u. das ahd. stiuro (§tem
yavan entstanden sei, wofür auch das setid. 60 gubemator etc.) etc. zusammehh&ngem.
JUNGEN 149 JÜEST
jungen jung', es ist noch ein junger 1. Juik, 8. jung.
. — Nid, jonge; ahd. jnngo; ags, 2. }Jin\i, Jungesjunges, neugebomesTfUer;
\ etc. — Dazu folgende Sprichwörter : s, jonge, junk.
s un jange hunde mutten hau' hebben, janKer, Junker, junger adUcher Herr, —
r wat regts ût worden sal ; — „alP to 5 4/^*^- j^nkhera, junghera, jonker. — Sprichw, :
besten!^ 8ä' de jung', do siegen sê d'r is gen junker so krûs, of hê hed nog wol
6 stok up de pukkel kört; — „dat 'nlûs; — lechtmeslecht! is de bûr 'nknecht;
lat 't stufd l" 6ä' de jung*, do red ho lechtmes dunker ! is de bûr 'n junker.
kat afer de herd; — „dat schal wol janker-ârenjanker-ören, Jtiniber-^6/^en,
s&' de jung as he 't kalf na d' stad \0 d. h, taube u. desTuüb hoch anfgerichtete,
schul; — „d&r breng ik 't,** sä' de stolze Äehren. cf, auch Vilmar (hess,
io ful he mit sin kram to 'd dör in ; Idiot.) unter jûnkem.
at is 'n hund fan 'n f^ërdl** sä' de jankern, jankerreren, den Junker, bs.
do red he up 'n swin; — „dat NichtsÜ^uer u. Grosshans spielen, seine Zeit
m nêt wer geboren, dat min mo- 15 mit Nichtsthun verbringen etc.; — he jun-
tarfd un dat ik d'r nêt bi bün!** kerd mi fSls to £81 herum.
jung'; — „dat harr' ik man dôn jünktolk Junge LeiUe beiderlei Geschlechts.
!<* sä' de jung', do lêt de sw&lke 2>a^^«r; junHolksmarkd, der JtfarAr^/Oryuii^«
de soppe fallen; — ^WAi is de wer- Leute, auf welchem sie sich belustigen u.
roty" sä' de jung', do kwêm hê achter 20 tanzen.
tun; — ^där geid 't hen,** sä' de jung*, jankgod, a) Jungvieh; — 't junkgôd is
he 'n lûs dansen ; — „dat is je 'n all' ûtjagd ; — b) junge Leute ; — 't junk-
brflg^ (a. Brücke ; b. Butterbrod), sä' gôd is (brten.
l\ „unner un bäfen botter** ; — „desäk' jonkheid, Jugend, junger, jugendlicher,
to trôen, fader I'' sä' de jung', do schul 25 unreifer Zustand; — dat is sJl' nog jiink-
mit d' stok hebben, od. „de sfik is nêt to heid ; dat ferwast wer.
sä' de jung*, „fader leg erst de stok jap od, sjap, Interj., bz. Ausruf, wenn
— „dat ligt buten m!n ferstand/ sä' sich Jemand aufrichten u. heben soü od.
g\ „nët so as drêmäl dartein^ ; — „elk wenn man etwas heben u. aufrichten will,
läfen,^ sä' de jung', „man du wult je von up gebildet, bz. aus iup (mit aus n zu
— „dar knmd alle dage wat nês upI** iu gebrochenem Vocal) entstanden, wie das
jung', do schul he baden ; — „Gods 85 mit up == ahd. ûf, nhd. a uf identische goth.
n de fülle flucht!'^ sä' de jung', do iup, auf, aufwärts, empor, nach oben.
lê d' katechismus an de swäpe un slôg Jürgen, Jiirjen, cantrah. Jäm, ml. Name
' mit hen un wer; — „dat findt sük = Gör gen vonQeorg, wovon auch Jörg.
itputsen," sä' de jung', do^ harr' he Davon Geschln. : Jürgens, Jüijens, Jttms.
de dör schäten; — „elk sin mögel^ 40 jiirk, jttrke, s. jurken u. jürktje.
jung', „ik ät ftgen un min môr ett Jurke, wbl. Name. Vielleicht connexmit
; — „al as 't fald," sä' de jung, as Jürgen, od. ein Dimin. von Djure.
mit 'n nösdrüppel hum frôg, of sê jurken (harrl.), üeberzug eines Kleides
i pankôk bakken schul; — „nu nog für Täuflinge. Es ist dasselbe une jurk,
un den nêt mör!^ sä' de jung*, do 45 was im nid. ein langes leinenes Kleid, bz,
lé jfist dat letste ût de sirôpspot slikd ; einen üeberwurf bezeichnet u. ist somit das
lest is 't best,** harr' de jung' segd, folgende:
t' he 't hransel ût de pot fräten; — jiirktje, Ifirtje (Kinderkittel; üeberzug
)kis»däri8 ökfûr!" 6ä'dejung',dowul von Leinen) ein Dimin. von jurk.
pip bi 'n frisken pördekötel anstäken. 50 jiuîg; i. q. jösig.
:en, gebären, Junge werfen; — de just, jtist, gerade, eben, recht, richtig,
led jungd — wil bold jungen. gleich; — dat êne is just so gôd, as dat an-
f rô, junge Frau, die noch nicht lange ner ; — wen man hum wat ferbüdt, den deid
'omet ist, od, überhaupt noch jung de slüogel 't just; — dat geld kumd just ût;
r. ein jugendliches, frisches 55 — 't is all' just un effen etc. Es ist das
\en halt. Es wird nie in dem Sinne gekürzte lat. justus, w<is von jus (Recht, Ge-
cht, wie das nhd. Jungfrau, wofür setz etc. als Bindendes etc.) weitergebü-
is jüffer verwenden. det ist u. (cf. Pott, J, zweite Abth., 1229)
, Monat Juni, — Sprichw, : nördwind mit unserm jüche etc. von der y yu (binden
loni weid körn in 't land. 60 etc.) abgeleitet wird, cf. auch Fiel, II, 202.
JUEST l^ K
JÛKt od. Juiflt. Name einer ztoischen ,^ohanne8 de$ ^dbfen", bz. der Bf^
Borkum u. Nordernei/ belegenen, sehr lang ,f Johanna'^ sein, während anderdtitjß
gestreckten u. schtnalen Nordsee-Insel, welche im nid, auch die Sedig, : luw^^,gem»i
früher mit den untergegangenen Inseln Bant hz. lump^ piump, eiurngf ete. kaL 5i
u. Buse SU Borkam gelUirie u. wahrscheinl. 6 Seh, u, L. (II, 412) eoU jatte «Meli
im 13. Jahrhundert od. noch früher durch form von Judith sein, indessen (mdi
mäcJUige Sturmfluthen davon getrennt wurde, allgemeinen Beseiehnung des weHL (
da der Name dieser Insel zu Ende des schlechts dienen, Schütse (ll,1SB)fi
U. Jahrhunderts (cf. Ostfries, Urhunden- unter dithm. jit (Ziege) an, dasi Am
buch von Dr. Friedlaender, pag. 139 10 Hamburg u. Susung aueh jQtte Aeütf
sub Nr. 165) schon genannt wird. Ver- dass man mit naivem jit auch eine ofle
gleicht man afries. jct = gat (Ijoch etc.), Person beseichnet, wosu tiodk bmerti
jestlik = gestlik (geistlich) etc. etc., so stimmt dass taäge (Ziege) auch bei uns ein Sdm
der Name Just od. aä JuBt genau zu wort isL
unserm gûst, bz. dem alten gust, gustc (tro- 15 2. Jiit, jitte, ein C^iessding od, kobtr
cken, dürr, unfrucJUbar etc.) u. kann sie Schöpfgefäss ^um Ausgiessen rmÎI
als grösstentheils sehr sandige u. höchst un- sigkeiten. Zu jüttea.
fruchtbare Insel daher wohl von diesem gust Jüt-përe, Saft -Birne» Sgnon^ io
ihren Na;men IwJben, ohschon es auch mög- pomol. Werken als: „Oute Gram^ 9^
lieh ist, dass sie wegen ihrer langgestreck- 20 führten „grauen Sammer^JButter-'Bint',
ten schmalen u. geraden Form Just hier auch „përe de gris" od. „pMp
od. Just genannt wurde u. somit der Name (falsch für poire gris) genannt wird n^s
derselben mit unserm j^si (J^t, gerade, recht im nid. „Jat-peer^ od, „Yot-peer" M
etc.) zusammetiMngt. Es ist wohl wörtl = Oiess-Birnifi
1. jüt, jiitte, in den Bedensarten : he is 25 sie so saßreich ist, dass sie beim sié
80 dOf (bz. 80 dum) os 'n jüt; — du dofe od. Hineinbeissen den Saft ausgiesti,
jtttte etc.; wonach es vielleicht identisch mit ausfliessen läset u. connex mitifi
Jute ist, sodass : „hC* is so duf as 'n jüt** bz, 2 jüt
mit: „er ist so taub (bz. so dumm) wie ein jütten, giessen, schöpfen; fttjlB
Jute** (in uralten Zeiten Irntten unsere 30 ausgiessen, aussch^fen; — dat witeri
fries. Vorfahren bekanntlich vielen Verkehr ût de kûp ûtjiitd worden; — du most
mit den Juten u. Jütland) übersetzt wer- bot erst ûtjûtten, er wi d*r in faxen Ui
den muss. Da wir indessen auch sagen: Es ist eine Nebenform von géten = gotiL
„du oUc jütte^ im$Sinn von: „du altes Weib'* tan, wie das helg, jÜt (giessen) bezeugL
od. „du alte Schachtel'*, „du alte dumme 35 auch unser: he gütd, bs. jütd = er fk
Person'* etc., so kann es auch überhaupt ein etc, u. gut = CHess-Orfäss u, = (riesiri
Schimpf n am e sein. Nach dem Br. Wb. bz. Vorrichtung zum Ausgiessen m. '^
soll Jattc"* indessen für „Johantui*^ stehen scJienkcn von Flüssigkeiten u. Getreu
u. auch nach nid. WörterbücJiern Jut"^ ein Weiteres vergl. unter gêten u. dasdbä
verderbter Name des berüchtigten Papstes 40 3. Pers. Praes, jüth vom afries, giita
K.
k. Der Buchstabe od. das Lautzeichen noch bestellt u, z. B. d(ts von Stbg,,
„k" wechselt im Anlaut vielfach mit „g*^ Cad. Müller irrüiündich aufgeführte
(cf. namentl. die Wörter unter kna, kni etc., für sjel od. zjel, tzjel, steht u. wie n
bz. gna, gui etc.), während er im Auslaut 50 sjel (statt sjcrl) nichts anderes ist, äU u
(cf. junk, klank etc.) auch oft für „g" ein- kerl, bz. kcrcl od, kärel, während Stbg.
tritt. Von der alten fries. Sitte, das „k^* zu bei an einen Zusammenhang mit kha,
qtietschen, bz. cor einctn Vocal in einen len (cf têlen) denkt.
Zischlaut (z. B. ds, tz, ts, sc etc.) zu verwan- Zum Schlüsse sei noch bemerkt: a)
dein finden sich nur noch wenige Spuren, wie 55 AUes was Stbg. unter Q, bz, Qu anfl
vielleicht möglicherweise in bridsen od. britzen von mir unter „kw** aufgeführt ist, wie
u. einigen sonstigen Wörtern, während sie die Niederländer auch thun, u, b) dM
in Nord' u. Wcstfriesland, im Saterlande u. Lautverhältniss unsers nordgerm. „k*'
auf Wangcrooge (cf, Ehren traut, J, 184 den im Skr. mit k, bz. q, khs, sk, od,
etc.: kerke, ketel etc. u. unter 1 laike etc.) 60 gh atúautenden Wörtern noch ein liet
EA 151 KABBELN
geklärtes ist, wie dies die unter die- man nun vergleicht, dass der ungetrocknete
Buchstaben aufgeführten Wörter schla- Stockfisch im Nid, auch bakkeljouw Jieisst,
beweisen, so scheint es wofU richtig, dass man den
(Flur, kacn) a) Bohle; — b) Nebel- Namen als ein Compos, von kabbele be, ka-
. — Nd., mnd. ka; nid. ka, kauw; 5 bei u. jaa ansieht. Vergleicht man nun
kae, kauwe; ags. ceâ; engl, chough; weiter in Vocabularen des 15, Jahrhunderts:
, kay, ka, kae; ähd. chaha, châ; mhd, meruta, cabeliaa vel bulche u, dazu,
sAu76d kaja; nonü. kaa, kaie ; (/an. kaa. dass der Bulch im ndrhein., bz. Nieder-
\ ist ein Lautmalendes Wort wie ka- land (Grimm, Wb. V, 10) kablen heisst,
tc. u. stellt Fick (I, 558 seq.) es zu 10 so ist es wohl anzunehmen, dass k ab bei
y gag = skr, gaj (schreien etc.), wozu od, k a b e 1 mit dem letztern Worte entweder
nhd. kachel (Grimm, Wb., V,12)u. ident, od. doch unmittelbar verwandt ist,
t sowie das Schaltwort kdLck (s, daselbst Hält man hiezu nun ferner, dass diese
*. 14) u, dann auch wohl unser kakeln, Fische sehr gefrässig sind u, mit weit auf-
1 etc. gehören. Die Basis von gag ist Ib gesperrtem od. klaffendem Bachen n(kch AI-
^ns y g^ (tönen, schallen, singen etc,, lern schnappen u, beissen, so liegt es sehr
len unartikulirten Laut von sich ge- nahe, um den Namen: kabbel, kabel, kable
c, cf. bei Fick „ga** u, bei Grass- mit kabbeln, kibbeki, käfe, kibbe u, kafel
1 ),gä"), wonach gag wchl aus redupl von der y gabh, gambh (schnappen, beissen;
od. gaj aus dem Stamm gäya entstand 20 klaffen etc.) abzuleiten, wobei man bei dem
ürzt ist. Ob indessen das gleichfalls Suffix jau, iaa vielleicht an eine Connexität
Uop, skr. kâka, käga (comix) für ahd, mit dem Fron, ya, yâ, dieser, der, er, bz,
etc. nicht naher Uegt, als die Äblei- welcher (cf. zend. ya, yô, yu etc.) denken
iieses von einer y gag, zumal da die könnte, od. an die urspr. Suffixe i, u, ja etc.
u, Dohlen doch gewiss blos nach 25 Zum Schluss sei noch bemerkt, dass Hil-
Geschrei, welches ja wie ka, ka oe2. debrand (cf. Grimm, Wb, V, 10) unter
c. klingt, benamset sind? K ab Hau sagt, dass die Niederländer den
aater, kebaater, karbaater, kerbaa- frischen u. ungetrockneten K ab Hau auch
Lâlbaiiter, klabaater, klebauter, ein kibbeling nennen. Dies ist indessen
d, od. ein kleines dickes droüiges ko- 30 falsch^ da van Dal e zu kibbeling «a^:
iiges u. ungezogenes Wesen, welches de zogenaamde wangen van den kabeljauw,
t Faxen u, Sprünge macht, od, auch gevonnd door de slaapspier en uitwendige laag
h Kobold u, kleiner Teufel aUerhand der kauwspier, worden afzonderlijk ingezou-
cft« Streiche u. kleine Bosheiten ver- ten en onder de naam : kibbelen, kibbels
9, sehr unlenksam u, störrisch ist; — 85 of kibbeling in den handel gebracht, —
0 'n regten lütjen kabauter, wftr gen wonach es klar ist, dass dieses Wort mit
ael sin lachen fan laten kan; — 't unserm kibbe (Kiefer) zusammenhängt.
'n kabauter fan 'n jung', dat man sük kabbeln, a) laut zanken u. streuen, keifen
st hêl nêt fan redden kan, bz. dat man etc. ; — laten se sOk d'r um kabbeln ; mi
Ic8 mit worden kan. — Ob dieses Wort 40 is 't nêt glîk, wo sê 't maken ; — se kab-
eher von kobold, bz. kobolt (nid. ko- beld (od. kibbeld) d'r al tegen an; — b) klat-
meiter gebildet ist, als dass es mit kla- sehen, plätschern, bz. mit klatschendem Ge-
tt etc. (cf, Grimm, Wb., V, 888, sub rausch aneinander, bz, woran anschlagen;
zusammenhängt? — de se, hz. dat water kabbeld (wenn die
»beljaa, kabeljaa, Kabliau (gadus 45 Wellen von zwei Seiten gegen einander
oa od. morrhua vulgaris), ein zum schlagen u. klatschen); — dat water kab-
lecht der Schellfische od, Dorsche ge- beld tegen de balken an; — c) nagen etc.;
ler grosser schwerer Fisch, der bis — dat water kabbeld de kant fan de w^; —
s lang wird. Fr bewohnt das nörd- d) brechen, abbrechen, abfaüen, stürzen etc, ;
ÜantiscTie Meer, wird jährlich in meh- 50 — de ganse kant kabbeld weg. — Nid. kabbe-
hundert Millionen (namentl. auf den len (wie sub b), c) u. d); mnd. kabbeln; nd,
tdländischen Bänken) gefangen u, ist (Dähnert) kabbeln, kibbeln (sich zanken,
der wichligsten Fische für die mensch- streiten). Davon : gekabbel, kabbele, — a)
Nahrung, — Der Name ist seit Ende des Gestreite, Gezanke etc.; — b) fortwähren-
z, Anfang 14. Jahrhunderts bekannt 55 des Plätschern u. Anschlagen der Wellen
der Zeit bei aUen seefahrenden Germa- an Etwas) etc. Es ist wohl mit kibbeln
rselbe (blos im Englischen heisst er cob, eines Ursprungs u. dann auch in der Be-
iéUeicÚ aus kab, bz. kable, od. kabel- dtg. sub b) als lautmalendes Wort vom
itstand u, verstümmelt ist) u. so ziem- Plätschern u. Murmeln des wogenden, rau-
nverändert derselbe geblieben u. wenn 60 sehenden u. an Etwas anschlagenden Was-
EAEFE EEFE 158 KAI EAJE
te.), was dort nicht zu kaff, sondern pen etc. zur y skap (s, unter kappen am
m gleichbedeutenden kiefe zu kafeln ScMuss) gehört.
betssen etc.) gestellt wird u. jeden- kafel, Kabel, LooSy Theü, Abtheilung, be-
sä mit 08. kafl etc (s. oben), bz. un- stimmter Theil von Etwas etc. ; — de wa-
stbbeln, kibbeln u. kifen zur y gabh Ö ren matten in kafels ferköfd worden; — ik
worüber auch noch Weiteres unter heb 'n kafel holt kofd. — Nd., mnld., nid,
gaffeln etc. zu vergleichen ist u. wo- kavel; mnd. kavele; schwed. kaf^el. — Mit
n dann für kaf, käfe, kafel etc., bz. schwed. kafle (kleines rundes längliches Stück
i, kibbeln, kifen, 50t(7*e kibbe em urspr. Holz; Knebel etc.); norw. k&yl (Treibholz
jtammvbm. kifan, kaf, kafun, bz. \â- 10 am Fischnetz; Stock in einer FlossbrUcke
ib etc. mit denselben urspr. Bedtgn. etc.), kavle (Bolle, BoUstock, Mittelstuck,
Î y sabh aufstellen müsste. kleine Stange, Knebel etc.) etc. u. den Ver-
ife, kefe od. käye etc., Kiefer, Kinn- ben : schwed. kafla (mit einem runden Holz
vorstehendes Kinn; Flur, käfen, ke- roüen); norw. kafla (ein Flossholz od. Treib-
., auch die Kiemen der Fische. — 16 holz an ein Netz binden; einen Brücken-
Wort gehört wahrscheinl. (cf. käfen, stock auf einen Sumpf legen; knebeln) aus
= kifen) mit kibbe, kiffe (Kiefer) zu dem an. kafli, kefli (runder Stock, Stab,
irm, Stammvbm. kifan, kaf (cf. kaf Holzstück, Theil), was nach an. medal-kafli,
Uusse), obschon es auch möglich ist, Mittel- Stück im hjalt od. Schwertgriff)
mit nd. (Br. Wb.) keven (Fisch- 20 wohl urspr. blos die Bedtg. „Stück'* od.
Kinnbacken der Fische, mandibulae „Theil" von Etwas hatte. Vergleicht man
f. auch nid. kibbeling unter kabbeljau nun aber unter kaf das an. kaf (Tiefe, Ab-
üusse) direct aus kife, kive (wovon grund, bz. Spalt etc.) so ist es woÜ zwei-
hd. Kiefer) entstand, bz. eine Ab- fellos, dass auch an. kafli als Theil od.
191 davon ist, wofür auch das wang. 26 Stück, bz. abgespaltenes Etwas etc, zu
(Kinnlade des Fisches) spricht. derselben y gap od. gabh ßeissen, galten,
dem von ahd. chiwan, chiawan (kauen) theilen, klaffen etc.) gehört, wozu ich auch
)eten mhd. kîwe, kêwe, kiuwe etc. (Kie- 1 u. 2 kät'e stelle.
i unser käfe , kefe wohl nicJUs ge- kafeling, ein grösserer Theil Kaufmanns-
oie direct auch nicTU mit mnd. kavel, 30 guter od. sonstiger Waaren etc. , die zum
^Kiefer, Gaumen, Schnabel), da dies öffentlichen Verkauf bestimmt sind; — dat
^08 dasselbe Wort ist wie as. kafl etc. gôd sal bi kafelingen ferköfd worden; —
r kaf) u. demnach auch wohl mit ka- 'n kafeling holt — Nid., nd. kaveling.
L u. 2 käfe zur y gap od. gahh (beis- kafeln, kabeln^ bz. in Kabeln od.
Uten, klaffen etc^ cf. kifen etc.) gehört. 35 Loose eintheilen u, zerlegen, z. B. Kauf-
l. noch : wang. kiaubunk (Kinnlade), manns-Crüter beim Verkauf in öffentlicher
it unserm kibbebunke synonym, in- Versteigerung. — Nid. kavelen.
in seiner ersten Sylbe mit kauen, bz. kafeln ; t. q. kibbeln. cf. 1 käfe.
ëwe, kiawe (Kiefer) connex ist, wäh- 1. käfen, kefen, Kiefern ; s. 1 käfe etc
Tang, kêvje (etwas mit dem Kinn 40 2. käfen, kefen, kerben; — ferkäfen,
m) von kêve (Kinnlade, Kinn) wei- verkerben ; s. 2 käfe u. cf. Úlpen.
det ist. Desgl. cf. mnld. keeuwe käfer, kefer (Plur. käfers etc.) ^^^'
\, wobei KU. auf kouwe, kauwe, — Nd. (Bahn er t) käver u. (Br. Wb.,
fances, fromen, 5^. mala, maxilla etc.) Schütze) zäver, säver, sever, sebber, ze-
i, welche Formen wohl sämmtlich mit 45 fer ; mnd. kevel, kever ; nid., mnld. kever ;
aru chiwan, chiawan gehörenden mhd. ags. ceafor; engl, chafer; ahd. chêvar, ehe-
ste, identisch sind, wie auch engl. vor, chevur, chëvir, këvir; mhd. kever u,
u chaw (kauen) gehört, während juw ahd. këvero, khëviro; mhd. kêvere.
ht mit jawn (gähnen, cf. jânen) eines Es gehört mit kaf, käfe, kafel etc. wohl
ngs ist. — Weiteres vergl. unter 50 zu einem von der y gap od. gabh (beissen,
schnappen, nagen etc.) abstammenden urspr.
ife, kefe. Kerb, Einschnitt, Vertie- Vbm. kifan, kaf (nagen etc.) u. bezeichnet
Versenkung etc.; — de käfe fan 't es demnach urspr. ein Nagethier.
o eng', dâjr kan de bäm so nêt in; kä^eL s. kegel.
cäfen sant to dêp ûtschäfd, bz. ût- 55 kâi, kaje, Kai, d. h. die höheme od.
cf. käpe u. unter kaf das an. kaf steinerne Hafen- Einfassung, bz. der Damm
bz. Spalt etc.) , wie es ja jedenfalls od. das Bollwerk, welches den Band od. das
it kafel, bz, an. kafli zur y gap od. Ufer eines Hafenbeckens, od. eines Flusses,
ehört, obschon ich eher glaube, dass od. der See einfasst, od. ein- u. umschliesst,
käfe mü käpe, käpen u. kappen, kip- 60 bz, zur Befestigung u, zum Schutz dessd-
KABEL 152 KAF
sers gebraucht ti. weil dadurch die Erde, einem ahd. chacha ss aas. (H. Le<^ tm
bs. das Ufer abbröckelt, so entstand hieraus (irdenes Oefâsê, Krug, Kaeh^ Ur»e);wä
auch die Bedtg. sub c) u. d). Als Laut- (KU.) kaecke (cadusy orca); engL lBig,tar
malendes Wort hat es bei KU. die Bedtg.: norw. kagge; isL kaggi (doliam, orcns cfe.
(melhaph.) voracrc, während derselbe ein 6 ist u. wovon auch vieUeichl das frans, at^
zweites kabbdcn mit der Bedtg.: foetare, (Heringstanne), sofern es nicht mäfrm
foctiticarc, parcre (dicitur proprio de porcis, caqucr von 2 kaken etbgeleüet isL Dos flf
felibiis etc.) aufführt, was wahrscheinl. von ceac etc. betr., so gehM es wahrscKeid.t
mnld. kabbc (porccllus) abgeleitet ist. Wei- der (Fick, I, 36) y kak (cinsere), oi ■
teres vergl. unter gabbeln wegen der y gabh. 10 skr. kô^ (Behälter, Fass, Kufe, Kaäa
kabel, ein dickes Tau zum Festlegen Truhe etc.) zu y kug (umfassen, inudtfM
der Schiffe, bz. ein dickes Ankertau. — Nid. sen etc.), sodass das urspr. „k" oncft hk
kiil)el; engl, cable; franz. cable; cbablc; wie in }is\i u. sonstigen WOrtem keine hm
Span, cable. Aus mlat. capulum (Strick, Verschiebung erfuhr. Vergl. auch kikeet
Seil) u. dies mit capulus r-o« capio (greifen, 15 Ob das port. (Dies, 11,107) cacofSdM
fassen, halten etc.). nicht auch eher daher entiehnl, als astk
kabeljaa, 8. kabbc^au. câcabus entstanden ist? — Auch span. cack
kabnet, kamnct, kabnetsehap etc., Cabinet, (s. daselbst) könnte dann wieder am en
Cabi netschrank. Das franz. cabinet ist Di- entstanden sein , wie ja auch das A
min. von cab&nc (Hätte, Strohhütte ; Schiffs- 20 Scherbe beide Bedtgn. hat.
kammer od. Stäbchen etc) = ital. capamia; kskehein^ heisen, feuern etc ; — hékicU
s2)an. cabana etc., bz. von (Dies, I, HO) dOctig in. Zu kachel sub b).
kjnnr. caban als Dimin. von cab, woher Käde, s. kede.
auch engl, cabiii (Cabine). kaf, a) Spreu, leere Getreidehülsen, m
kabúi, kebúf, a) Buf od. Wort, womit 25 kleinerter Getreide- od. Streh'AhfaU 6«
man einen polternden Sturz od. Fall von Dreschen; — b) von Mäusen zerfreaum
Ftwas bezeichnet: — kebilf! dar ligd 't; — u. abgenagtes IloU, od. Holzspänchen tk.]-
b) eine Hätte, bz. ein altes baufälliges, dem 't is êmer kaf, bs. kausei, d. t. 6^ ad. Zt
Einsturz nahett Haus ; — he wand in so 'n old kautes. — Nid. kaf ; mnld. (Ki l.) kaf, kser
kabúf; — c) ein altes, abgetriebenes Pferd, 30 kave; nd. kaif; mnd. kaf, kave (Hülse i
tcas jeden Äugenblick zu stürzen droht; — *n Getreides, ausgedroschenes Stroh; Spreu j
old kcbiif fau 'n pi-rd. — l'Js ist vielleicht der Art ; fig. auch : leeres nichtiges Qeisis
mit gv-piif, bs. l)ufctc. connex, obschon es in etc.); ags. ceaf; engl, chaff; mhd. caî^h
der zweiten Bedtg. auch zu nd. kalmcbe (cf. — Gehört kifen, kifke mit kibbeln u. b
Grimm, Wb., V, 0) stimmt u, dann eine 35 beln zur y gap od. gabh (cf. ITick, J, '
Weiterbildung von dem unter kabnet erwähn- u. III, 47 die Wurzeln gap ti. gabh, sdiiu
tin hnnr. cab mn kann. cf. auch kabüse. pen.beissen; klaffen, tirf sein etc.), sowür
kabüse, kabûs, Kabuse; — a) ein liret- auch kaf (falls es urspr. etwas Zerkleineii
t er verschlag auf dem Verdeck der Schiffe, od. Zerluicktes bedeutete) mit an. kaf (Ti^
welcher einestheils als Schiffsküche, andern- 40 Abgrund etc.), ka£Bi (tiefen, versenken, uiA
theils ais Schutz- u. Zufluchtsort für die tauchen), kafna (unterdrücken, ersticket
Matrosen dient, Utah kombiXse genannt; — kefja (nieder drücken) etc.; skr. gabhi
b) ein Bretterverschlag zum Aufheben u. (tief, unergründlich), jamblia (Gebiss, Ki»
Bergen verschiedener Vorräthe; — c) eine backe); isl. kaf (Tiefe, Senkung; Taudk
Sparbüchse, bz. ein Etwas, worin man sein 45 künste) etc. u. griedi. gamphé, gômph
Geld verwahrt u. aufhebt, od. auch den Spar- (ZaJm, Pflock); dicd. gimbé (Gebiss, Ein
Pfennig selbst; — nun lest' kabüs, bald all' backe); as. kafl; ags. ceafl (Kiefer), bi.M
min gelil un gôd to hûs. — Nid. kabuis, serm käfe u. kibbe (Kiefer) etc. su disi
kombuis etc.; cf. Weiteres in Grimm(Wb. selben y gehören, deren verschiedene Bedt,
V, 10) unter kabusc. 50 als: schnappen, beissen; klaffen, gähm
kachel, a) irdener Thonfliesen; — de tief sein (Fick, I, 71 seq. u. II, 344) f
afond is ût kacbels upsotd; — b) Kachel- alle obigen Wörter (auch nhd. Käfer [
Ofen, bz. ein aus Thonfliesen aufgeführter kcfer] gehört wohl hieher, wie desgL a«
steinerner Ofen, od auch überhaupt ein Ofen; unser kafel etc.) passen, u. wäre dann i
he sniitt 't in de kachel. — Nid. kaghcl, kag- 55 Ableit. von der y skap , scJiaben, </. sei
gel; mfläm., mnld. kacckcl, kachel; norw., fcn, wozu Hildebrand (Grimm, M
schwed. kakel ; dän. kakkel (in kakkelovn V, 20) wold zu verwerfen, obgleidi sie be
= norw. kakeloran). -— cf. Grimm, Wb. Vergleich mit unserm schüfe eic. sonst begr{
V, 11, bz. ahd. chachala (irdettes Geschirr), lieh auch zu kaf stimmt. Verglühe Oä
was wohl Weiterbildung , bz. Dimin. von 60 noch (Grimm, Wl). V, 17) k&fe (Fruc
EAEFE EEFE 153 KAI EAJE
etc.), toas dort nicht su kaff, sondern pen etc. sur y skap (s, unter kappen am
tm gleichbedeutenden kiefe zu kafeln ScMuss) gehört.
i, beissen etc.) gestellt wird u. jeden- kafei, Kabel, Loos, Theü, Abtheüung, be-
\l80 mit 08, kafl etc (a. oben), bz. un- stimmter Theil von Etwas etc. ; — de wa-
cabbeln, kibbeln u. kifen zur y gabh 5 ren matten in kafels ferköfd worden; — ik
, worüber auch noch Weiteres unter heb 'n kafel holt köfd. — Nd., mnld., nid.
gaffcln etc. zu vergleichen ist u. wo- kavel; mnd. kavele; schwed. kafvel. — Mit
m dann für kaf, käfe, kafel etc., bz. schwed. kafle (kleines rundes längliches Stück
n, kibbeln, kifen, sowie kibbe ein urspr. Holz; Knebel etc.) ; norw. kavl (Treibholz
Stammvbm. kifan, kaf, knfun, bz. ki- 10 am Fischnetz; Stock in einer Flossbrücke
Ah etc. mit denselben urspr. Bedtgn. etc.), kavie (BoÜe, BoUstock, Mittelstück,
e y gabh aufstellen müsste. kleine Stange, Knebel etc.) etc. u. den Ver-
Läfe, Eefe od. käve etc., Kiefer, Kinn- ben : schwed. kafla (mit einem runden Holz
vorstehendes Kinn ; Plur. käfen, ke- rotten) ; norw. kafla (ein Flossholz od. Treib-
;., auch die Kiemen der Fische. — 15 holz an ein Netz binden; einen Brücken-
Wort gehört wahrscheinl. (cf. käfen, stock auf einen Sumpf legen; knebeln) aus
= kifen) mit kibbe, kiffe (Kiefer) zu dem an. kafli, kefli (runder Stock, Stab,
ferm. Stammvbm. kifan, kaf (cf. kaf Holzstück, Theil), was nach an. medal-kafli,
hlusse), obschon es auch möglich ist, Mittel- Stück im hjalt od. Schwertgriff)
s mit nd. (Br. Wb.) keven (Fisch- 20 woJd urspr. blos die Bedtg. „Stück** od.
Kinnbacken der Fische, mandibulae „Theil" von Etwas hatte. Vergleicht man
rf. auch nid. kibbeling unter kabbeljan nun aber unter kaf das an. kaf (Tiefe, Ab-
hlusse) direct aus kife, kive (wovon grund, bz. Spalt etc.) so ist es woÚ zwei-
'îhd. Kiefer) entstand, bz. eine Ab- fellos, dass auch an. kafli als Theil od.
nn davon ist, wofür auch das wang. 26 Stück, bz. abgespaltenes Etwas etc. zu
(Kinnlade des Fisches) spricht. derselben y gap od. gabh (beissen, spaUen,
dem von ahd. chiwan, chinwan (kauen) iheäen, klaffen etc.) gehört, wozu ich auch
iteten mJid. Idwe, kêwe, kiuwe etc. (Kie- 1 u. 2 käfe steüe.
%t unser käfe , kefe wohl nicTUs ge- kafeling, ein grösserer Theü Kaufmanns-
wie direct auch nicht mit mnd. kavel, 30 guter od. sonstiger Waaren etc. , die zum
(Kiefer, Gaumen, Schnabel), da dies öffentlichen Verkauf bestimmt sind; — dat
Uos dasselbe Wort ist une as. kafl etc. gôd sal bi kafelingen ferköfd worden; —
er kaf) u. demnach auch toohl mit ka- 'n kafeling holt — Nid., nd. kaveling.
1 u. 2 käfe zur y gap od. gabh (beis- kafeln, kabeln, bz. in Kabeln od.
malten, klaffen etc., cf. kifen etc.) gehört. 36 Loose eintheilen u, zerlegen, z. B. Kauf-
gl. noch : wang. kiaubunk (Kinnlade), manns-CHtter beim Verkauf in öffentlicher
tit unserm kibbebonke synonym ^ in- Versteigerung. — Nid. kavelen.
in seiner ersten Sylbe mit ksuien, bz. käfeln ; t. q. kibbeln. cf. 1 käfe.
kêwe, kiawe (Kiefer) connex ist, wäh- 1. käfen, kefen, Kiefern ; s. 1 käfe etc
wang. kévje (etwas mit dem Kinn iO 2. käfen, kefen, kerben; — ferkäfen,
ïen) von kêve (Kinnlade, Kinn) wei- verkerben ; s. 2 käfe u. cf. käpen.
îld^ ist. Desgl. cf. mnld. keeuwe käfer, kefer (Flur, käfers etc.) ^dfer.
i), wobei KU. auf kouwe, kaawe, — Nd. (Dähnert) käver u. (Br. Wb.,
(fances, fromen, 6^. mala, maxilla etc.) Schütze) zäver, säver, sever, sebber, ze-
st, welche Formen wohl sämmtlich mit 45 fer ; mnd. kevel, kever ; nid., mnld. kever ;
zu chiwan, chiuwan gehörenden mhd. ags. ceafor; engl, chafer; ahd. chëvar, chë-
etc. identisch sind, wie auch engl. vor, chëmr, chëvir, këvir; mhd. kever u.
ffu chaw (kauen) gehört, wahrend jaw ahd. kêvero, khëviro; nihd. këvere.
iht mit jawn (gähnen, cf. jänen) eines Es gehört mit kaf, käfe, kafel etc. wohl
\ings ist. — Weiteres vergl. unter 50 zu einem von der y gap od. gabh (beissen,
schnappen, nagen etc.) abstammenden urspr.
Jkît, kefe, Kerb, Einschnitt, Vertie- Vbm. kifan, kaf (nagen etc.) u. bezeichnet
Versenkung etc.; — de käfe fan 't es demnach urspr. ein Nagethier.
to eng', dar kan de bäm so nét in; kä^el, s. kegel.
käfen sunt to dop ûtschâfd, bz. ût- 55 kâi, Kaie, Kai, d. h. die hölzerne od.
cf. käpe u. unter kaf das an. kaf steinerne Hafen-Einfassung, bz. der Damm
, bz. Spalt etc.) , wie es ja jedenfalls od. das Bollwerk, welches den Band od. das
nit kafel, bz. an. kafli zur y gap od. Ufer eines Hafenbeckens, od. eines Flusses,
jehört, obschon ich eher glaube, dass od. der See einfasst, od. ein- u. umschliesst,
käfe mit käpe, käpen u. kappen^ kip- 60 bz. zur Befestigung u. zum Schutz dessei-
KAKE 156 I
wM ein Hohn- u. Spott- Ding, bz, ein tare, cacabare; gntifmre; tetrimi«, pm
Etwas wo Jemand zum Hohn, achimpf drensare; pupillare) u, gacchden, gigM
u, Sp 0 1 1 öffentlich ausgestellt u, der Schande (gingrire , glocitare) ; ëcUL Jcake^e; a
preis gegeben wurde u. diiss es demnach efit- cackle u, gaggle; êditoed, kackla; dBm,ï»î
weder mit griech, kagchas (Lacher, Spötter 5 oberd,, nid, gackeln, gackern. Ss ittFn
Hc), kakchazö (ich lacîie); lat, cacliinnari bz. Iterai. eines äitem kaken = f&H»
[>tc. a. mhd. kach (itas 1 jachen), ahd. kah- (Schambach) k&ken fyaekemj bz. sehn
bazzan etc., mhd. kachzeii (lacl^en) etc. von etc., von Hühnern u. andern Thieren,
der y kak, bz, skr. kakk, kakh (riderc) a&- wie von Menschen); tnnld. (KU, pag.Z
zuleiten, od. mit nM. kichern u. dem 10 s. unten) kaecken u. (pag, 286) keken(p
Mgen mhd. kach etc. zur y (Fick, J, 64) rire, blaterare, jargare, increpare) «. ga^
^^fy^ y^H^ (schreien, lacl^en) zu stellen. Vergl. (giugrire etc.) ; mnd, keken (gairire etc
auch kakeln etc. mhd. kachen (laut lachen) ti. gftgen (aekrt
3. kake, kak, eine schwere Bö. cf. B o- wie eine Gans), welches wohl mit mhd. pp
brik. naut. Wo. 15 (gackern) u. kach (lautes Lachen) efc, i
kakel in gekakel, Gegacker, Gekrahe, me lat. cachinnari etc. entweder smryïk
lautes unartikulirtes Geschrei, Geschnatter od. gag (8. unter 2 kake tf. ef. gigd d
stc, z. B. von Hühnern, od. auch von gehört. Vergleicht man Übrigens mkifa
schreienden u. sich zankendeti Menschen; unser kik-kak, kikken, kinken etc. tc Jl
— wat is dat für 'u gekakel? — de frôlûe 20 unter gek, gOk» gSkehi, hz, k8k, kOkebB
ii ebben dar wer so 'n gekakel mit 'n ander, gebrachte u. Gesagte, so ist es woU m
iat man hast sin ôgen gelûd not hören kan. fellos a) dass die Wurseln kak m. kok, l
cf. kakeln, käkeln etc. u. nhd. (Grimm, gag von Hause aus ideni, Schaüstämme
Wb. V, 48) kakel etc. wahrscheinl. blosse K&rsungen von U
käkel, kekel, a) Maul, Schnnuze, unge- 25 kuku, gaga etc. (als Reduj^ der eürfsA
waschenes Maul etc.; — hold' din käkel! Onomatop., od. SchaÜwurseln ka, kn, |
— b) Wortstreit, Zank, Hader etc.; — sê gu) sind (cf. auch mnd, kakeler, kokdi
iicbben 't mit 'n ander in de käkcl ; — he gokeler) — u. b) dass das Gesetz der La
jmitt de budel in de käkel (er wirft die Verschiebung bei solchen auf Schalhmm
Sache in den Zank, bz. bestreitet mit Wor- 30 zurückgehenden Wörter nirgends strikte A
\en die Richtigkeit der Sache, od. macht Wendung findet. Zu den Schaüwursdn b
iinen Zankapfel daraus); — ho wul H in kuk gehören auch: ags. coc; ai^ coc
le käkel smitcn, dat 't not war was. — Nd. franz. coq (Hahn), sowie koken, kfllo
fjBr. Wb.) käkel (Plauder-, bz. ungewa- hän etc.
3chenes Maul), cf. kakeln u. käkeln. 35 käkeln, kekeln, 9/it( Worten streuen, n
kakel-bêje, schwarze Johannisbeere. ken, laut schreien etc. ; — laten 86 sOk (
käkel-beK, käkelsnût, Zank-Maul, zank- um käkeln un 't mit 'n ander ûtmaken, i
süchtiger Mensch; — du büßt 'n regten kä- regt hed; — se mut d'r altid úgea an 1
kelbek. kein. — Nd. käkeln; norw. kjeg]§. 1^^
kakel-bant, schreiend-bunt, grelWunt. — 40 satl. käkelje. — Mit kakeln von Mause t
Zu kakeln. identisch, bz. mit diesem von mnld, iryjw^
kakele, Gackerei, Gegacker, lautes Ge- keken; mnd. keken (s. oben) nbstamwunâ
schwätz etc.; cf. kakeln. käkel-, kekel-rem, Zungenband; —
käkelê, kekolê, Zänkerei, Wortstreiterei käkelrcm (od. tungrôm) is hom gôd 16
îtc. cf. käkeln. 45 (er kann gut schwatzen u. sanken, weüii
kakeler. Gackerer, lauter Schwätzer etc. die Zuuge, bz. das Zungenband gut gdÖ
-— Mnld. kaeckcler (garrulus, rabula, bla- ist). — Nd. (Br. Wb.) kftkel-, kikkäree
bero etc.) ; nid. kakelaar ; engl, cackler. mnd. kckelreme. — Es bedeutet toahndiet
kakeler, kckeler, streit- u. zanksüchtiger soviel cds Gaumen- od» Maehen-E
Mensch. — Nd. (Br. Wb.) käkler. 50 men, sodass dieses kakel od. kekel zulhk
kakeln, gackern, schreien (wie die Hüh- gehört. Möglich ist es indessen auch, é
ner u. Gänse), laut u. lärmend schreien u. es die Bedtg.: Schwatz- od, Spret
sprechen, laut schwatzen etc.; — de höner liiefnen hat, weil eben ein Mensch od, Ihi
kakelden al lank ; kik inseu to, of^ sc wol dem das Zungenband 'tttcM gelöset ist <
legd hf bbeu ; — wen de höner to tidig (od. 55 wird, niclU gut sprechet^ od. sehwatsen tm
l'rög) kakeln, den loggen so up de dag wind- — Hat es indessen von Hause aus tr«
Bier; — wat hebben de wichter dar wör mit lieh die Bedtg.: Zunge^ so könnte es,
'n ander to kakeln. — Nd. kakeln ; nid. ka- auch das Wort tunge wahrscheiiä, (cf. m,
kelen; mnld. kaeckelen, kekelen (cachinnari, Landzunge etc.) urspr, cUs Spitses, Seht
i;arrire, cucarrire, glocire, gracillare, glaci- 00 fes od. vorragendes aufgrfasst «pur
EAEEN 15? EAEEB
fUt dem unter kegel^if^ähfitenkekel von îen, aufwallen od. sprudeln und
! aus ident, bz. mü diesem u. auch bro dein etc, besteht. Wül man aber eine
selbst aus einem u. demselben Grd- Ableitung von skak etc. nic?U gutheissen, so
entstanden sein kann, worüber Wei- könnte man beim Vergleich von (Fick, I,
imter kegel. 5 44) kar, IfAX, be. ^ar (brennen etc.) u.
Laken, kochen, sieden, brodeln, wallen kar, skar (schütten etc.), od. (Fick, I,
- äten kaken (Essen kochen, bz. durch 45) kar, skar (scheeren etc.) u. (Fick, I,
zubereiten od. gahr machen, od. zube- 67) ^ (frieren) = skar (scheiden) od. bes-
I; — d&i "WAter kSkd (siedet, brodelt, walr ser wohl (cf. lat. frigeo u. frigo von einer
.) afer ; — 't hed, bz. is käkd ; — ka- 10 y bharg, leuchten, brennen, dörren, hart
(kochend, siedend, brennend) hêt ; — werden etc.) = kar (brennen etc.) auch an-
kde (wurde brennend heiss, brannte, nehmen, dass ^u (brennen etc.) aus sku u.
%Ute auf, wurde aufgeregt u. wHÜhend) (Fi c k, I, 59) \\ (brennen, dörren) aus ski
llligheid; — dat kâkde bî hum (das entstand u. beide Ablautformen von (Fick,
bei ihm, bz. er gerieth in heftige 15 1, 802) ska (brennen etc.) sind u. dass dann
mg, od. Aufreguna u. Zorn), as he weiter dieses ska wieder die Basis einer für
ro de bOl fem kerel dat arme der mis- coquere u. ahd. cochôn anzusetzenden y
Ide. — Nd. kaken; mnd. koken, ka- skak od. skag ist, wie Fick (I, 2B0 seq.)
%ld. koken ; afries. kokia ; saÜ. kôkje ; auch für 1 u. 2 skak (hin- u. herbewegen,
. koackjen ; nfries. köge ; dän. koge ; 20 schOtteln, stossen etc. ; springen, hervorsprin-
schwed. koka; isl. kocka; ahd. co- gen, sprudeln, quellen etc.) eine Basis ska
chochôn, chohhôn; amhd. chochen; (springen) annimmt. Dass diese y skak
kochen. — Nach allgemeiner Annahme aber ebensowohl wie die y kak von kakeln
aus lat. coquere entlehnt. Da indes- von Hause aus eine Schallwurzel ist, ist gar
ieses Wort weder im Griechischen noch 25 nicht zu bezweifeln u. könnte daher auch
% sonst, älteren idg. Sprachen in gleich- lat. coquere ganz ungezwungen von der y
1 entsprechender Form vorkommt, son- kak (brausen, surren, sausen etc. , cf. kin-
ganz vereinzelt dasteht, so ist es auch ken etc.) abgeleitet werden^ da sich der Be-
twoM denkbar, dass umgekehrt das lat. griff kochen od. brodeln ganz von selbst
re aus einer der agerm. (od. den keU.- 30 aus dessen Bedtgn. ergiebt. Eine Abstam-
) Sprachen entlehnt wurde u. selbst (wie mung des lat. coquere aus einer y pak an-
\e andere lat. Wörter) ein Fremdwort zunehmen, scheint mir durchaus unstatthaft,
i. mü dem ahd. cochôn etc. derselben 2. kaken, den Heringen die Kiemen od.
sprang. Bestärkt wird man jedenfalls käfen ausschneiden , bz. sie ausweiden u.
dadurch , dass das lat. coquere (cf. 35 einpökeln od. einsalzen. Der Mann der das
koke, Kuchen, Gebäck etc.) sich laut- kaken besorgt, heisst „kaker** u. das dazu
och nur gezwungener Weise mit griech. benutzte Messer „kâkmcst^. — Nid. kaken.
pepsö (kochen) u. skr. jß&ksA (gekocht Davon (Diez, II, 238): franz. caquer.
'0» der y pac (kochen, reifen) ablei- Wie 1 kûtjen von kût, küte u. 1 gromen
\sst u. es anscJieinend viel näher liegt, 40 von grôm, so auch wohl kaken von 1 kake
rire (kochen, schmelzen, brennen) mit (Kiefer, Kiemen). Ist indessen das franz.
(Flamme etc.), (ocant (brennend, caque (Heringstanne) eine Entlehnung des
end etc.) von der y ^uc (brennen, mnld. kaecke od. kake (cadus etc., s. unter
€n, glänzen) abzuleiten, die wahr- kachel), so könnte kaken urspr. atmh die
l. aus einer Redupi. der y ^u (bren- 45 Bedtg.: (Heringe) „in Tonnen od. Fässer
flammen, leuchten etc.) entstand, od. machen, od. legen" gehabt u. sich hieraus
s erweitert ward, wie es ja sehr wohl die Bedtg. : (Heringe) „einsalzen" u. weiter
h ist, dass das lat. cûcûma (Kochge- die von: solche „ausweiden u. einpökeln"
) mit griech. kaûma (Brand) etc. die- entwickelt haben.
^a angehört. Vergleicht man nun 60 1. kaker, Kocher, Ding od. Geschirr etc.
dass Fiek (I, 231 u. 804) lat. cocê- worin man Etwas kocht. — Compos. eier-
i. cochlear mit griech. kfkeö (hervor- kaker, koQekaker etc.
m, hervorquellen, od. sprudeln) etc. von 2. kaker, s. 2 kaken.
y skak, skag ableitet, so könnte man 3. kaker, Köcher, Gehäuse, Büchse, Fut-
Vergleich unsere welle (Quelle, Brun- 55 teral, BeJuUter, runde od. quadratische Bohre
I«. wellen (kochen, wallen, brodeln etc., od. Binne etc.; — he lett d'r 'n kaker um
^len, aufquellen, hervorbrechen u. spru- to maken ; — dat sitt in 'n kaker ; — d'r
auch coquere u. ahd. cochôn, ebenso- geid 'n holten kaker fan de b5n na undem
<m dieser y skak od. skag ableiten^ in de moltkeller, war wi de garst dör in de
i)en das kochen nur in einem walr 60 wêkbak lopen laten. — Compos.: penkaker
KAKER IM KALANT KLABT
(Federkocher) ; — Ujrfkaker etc. — Sprichw. : Auswurf, od, Ko % h efe. mIkmMi tai
[lat kumd net ût sin kakcr. — Nd, (Däfi- ten, ist klar, obschom e» ondk mögliAi
nert) kaker, käker; mnd, koker, kaker; dass der Begr(jy: böse^ sehledUäe, oil
nid. koker ; afries., wfries. koker ; etgs. co- 8e8 etc, sfch auch auf andere WtiK i
cur, coccr; ffc/i(r(7(/. ko^rer; rtôn. kogger; aA(2. 5 dfr Sdiäüwursel kak odL flraTf
cohhar, chohar, chochcru. chocharifChochare; Jiat Vergl dieserhaXb kw&d etc. m. «
iiikd. kochcr u. kocliaerc; md. kochir. Da- unter dem Schaligtamm od. der &AafiB
non : tnlat, cucurum ; mgriech. koúkoiiron ; zd kwak, btt, kwakkea (dem gleid^tiU \
nfratiz. couire, cuevrc, cuivre ; engl, cuivre audi unserm kikkak, kikken, kinkcn etc
(Köcher). — WcJirscheinl. mit kogge (s. d.) 10 hikken eine urspr. Sehaüwund kik
u. (cf. H. Leo, Spidte 571, Zeile 33) wei- Grunde liegt), une einegtheils in nK
\er mit kelt. cwch (rundl. Gefiiss, bz. rundl. 2 kwakken sich daraus die B^îtg.: «
Boot, Bienenstock, Jlutnapf etc.), skr. ko^a Vehemenz werfen, &r. sehlê§i
(Behälter etc.) von der unter kachei enoähn- schmettern etc. entwickelte u. m *
ten y ku( (umschliessen, umftissen etc.). 15 kwak einen Flecken, SchmutzfUth
4. kaker, der sog. Schlauch an der Ituthe etc. ti. im mnld. eine res friTola hezeiä»
ies Hengstes. — Wohl ident. mit 3 kaker. kakke-stôl» kftkstdl, NachtstuhL
5. kaker, eine grosse Muschel, die, vor kâk-nest, & unter 2 kaken.
tUis Ohr gehalten, ein Sausen od. Brausen 1. kâl, s. kale.
hören lässt, als ob es darin kocht u. also 20 2. kal (flect. kaler, kälste) kahl (Haah
wohl dasselbe Wort wie 1 kaker. Feder-los), leer, nackt, entblösst, am ék
kaker-nöt (harrl.), Kokosnuss. — 'n kalen kop; — de kale beide; —i
kakke-hûske, kakhûske, kakkehûsje, feld is kâl; — sê hebben bam kil mk
kakhûsje, Scheiss- Häuschen , Abtritt. — — so holden, bs. maken hum gans kil;
Sprichw. : he is so wh as 't kakhûsje to 26 he is net so kal as 'n l&s. — Spridiw.: i
Bremen, dat fan luter klOkhcid in 't wa- kaier, wo royaler. — Nd, nid, ktil; liii
ter ful. kael; afries. (kale); wfriea. keal; loA U
kakken, kacken, seine NotMurft verrich- wang. kaluch; heig. k£l; om. calo, calsi
ten; — ho wil wol kakken, man de närs d'r (H. Leo) cealo; engl. caUow; ahd. éâ
nêt to don (von Jemanden der wohl etwas SO kalo ; mhd. kal. — Subst, : qfries, K^ks kd
will, indessen die Mittel nicfU dazu herge- ahd, chalawi, chaliwi; mhd. kalin, kd*
hen wiü); — de gôd hakd, degodkakd; — (KdMheit) u. Vbm.: afries. kalia, &r. h
't sorgen willen wi laten stân, 't kakken lia; ahd. chalawan, chalaivjao (kaÜd «Mclfl
mut 81U gang gän; — de net gôt kakken Mit kii. calvus u. skr. khalati, UuItI
kan is bold 'n arm man ; — de 't kakken fcr- 35 (Kahlkopfe , sowie wohl auch skr. kal
lörd is bold iu sin sotheid ferkürd; — alle ßahl) vielleicht au f ein jntr ytar, bz.)ä
wisheid helpt niks, wen 't kakken not sin kshar = urspr. skar (schneiden, «dbtti
gang geid; — kanst du net kakken, den etc.) gehörendes (cf. skr. kharba, kktr
brûkst du ok niks berakkon ; — kakken un verstümmelt, krüppelhaft etc. u. unser Beb
Borgen kumd alle morgen. — Nd., nid. kak- 40 schrap etc.) Thema kharva = urspr. dtai
kcn; mnd., mnld., mfläm. kacken; engl cack; käl, s. käle.
mengl cacke; dän. kakke; ttal cacure; span. kalant, klant, Genosse, Kamerad,!^
cagar; böhm. kakati; poln. kakac; wend. Bekannter, Kunde, Geselle, Bube, loser B^
kekac; slov. kakati, kekati; ungr. kakdlni; Schalk, Schelm, Bettler etc.; — he ii
kelt. cacha; lat, cacare; griech. kakkaö; lit. 45 sin kalanten (od. klanten) up 't is gân;
Bziku, szikti. — Ist hiefür, bz. für skr. qn- de klanten sunt mit 'n ander ûU^&n, nm
kan etc. (s. unter kak) u. weiter für griech. pels to stelen; — dat sunt je ii pâr kl
kakc (das Schlechte etc) ; zend. kaquorcdha ton ! dar kOnen de wichter sük mao fdr
(boshaft, böse etc.) eine Schallwurzel kak den; — du büst mi ok 'n mdjcn (od. il
od. skak anzusetzen, die zunächst onomatop. 50 men etc) klant; — he is 'n regten U
auf das Geräusch angewandt wurde, wel- (Bube, Schalk etc.); — de m&ndskalaD
dies beim VerriclUen der Noihdurft hör- (die monatlichen Bettler u. Bettleriim
bar wird u. dann selbst den Act des Scheis- kamen altid up de erste fan de m&nd,
sens sowohl, als auch den Auswurf (den hör gafe to halen; — Nd. (Br, Wb.)
kak, od. Koth, Dreck, Schmutz etc.) be- 55 laut (Kunde, Geschäftsfreund) ; nid. Ui
zeichnete, bz, zur Bildung der Wörter Ka c k klant (dasselbe u. auch : Schaue, loser B
u. kacken verwandt wurde ? — Dass dann etc.) ; mnld. (Ki l.) kallant (qui alteriiu op
aber die Begriffe des Schlechten, Ge- utitur. q. d. cliens; — permatator, a
meinen u. Bösen etc. im ^>cA. kakéetc. mercia exercens com aliqao; adventor; «
(s. unter kak) sich leicht aus dem von : 60 rhein. clant (Geselle^ (Genosse), — WM \
EAL-BAUTEB 159 EALF
je zunächst van : franz. chalBSïd] apan. etc.; — de törf kâld; — dat holt is gans
(Kunde eines Kaufmanns), wovon wegkäld; — BnkdXen (ankohlen, anbrennen) ;
(IJ, 341) vermuthet, cUiss es mit franz. — ferkalen (verkohlen etc.) etc.
1; afranz. kaland (pkUtes Boot zum kälen, kelen, keîUen, stechen etc., bz. hohl
ntransport) zusammenhängt, indem er h u. rinnenförmig machen ; — ûtkälen, aus-
dass der Name des zum Bringen u. kehlen.
n der Kaufmannswaaren gebrauchten kalender , klender , Kalender , Zeit- od.
od. Fahrzeugs später auch auf die Tagweiser durchs Jahr etc. Es ist das ent-
^erson übergegangen sei. Nach An- lehnte mlat., bz. lat. calendarium u. von lat.
:f. Orimm, Wb. unter kaland) in- 10 calendae (ersten Tag eines Monats) weiter-
soü kalant in der Bedtg. socias in gebildet, was nach Fick (II, 58 seq.) u.
ier Weise wie Bursche aus mlat. Änderen (cf. O. Curtius Grundz. der
[mar8upium)i bz. mhd. borse (studen- griech. Etymol., pag. 138 seq.) mit halen,
Genossenschaft etc.) mit nd. kaland hallen u. lat. calare etc. zur y kal, kar (tö-
T Schmaus etc.) aus mnd. (Seh. u. 16 nen, rufen etc.) gehören soü. Ob indessen
XsLiLt, kaland (geseüige Vereinigung, das lat. kalendae als bestimmter Zeitpunkt,
in welchem dieselbe statt fand. So- od. Zeitabschnitt etc. nicht eher mit sh". kâla
^.); afries. kal ende (geistliche Ge- (bestimmter Zeitpunkt etc., cf. Bopp, Gloss.
Khaft, die sich am ersten jeden Mo- 82 seq.) u. käla (kleiner Theil eines Ganzen
rsammeüe) etc. entstanden sein. — 20 etc., cf. Grassmann, Spalte 317 u. 324) zu
der Bedtg.: Bettler cf. das roth- der y kal, kar, urspr. skar (schneiden,
; (Grimm, Wb. V, Spalte 952) scheiden, trennen, spalten etc.) gehört, ist
\. doch sehr fraglich, zumal doch calendae den-
»auter, s. kabaater. jenigen Zeitpunkt, od. die Zeit u. den
, kal, kole, köle, köl, Kohle; — hâl 25 Abschnitt bezeichnet, wo zwei MonaU sich
:âl (od. köl) für in de teste ; — törf-, scheiden u. ein neuer wieder beginnt.
en etc.; — gleinige kalen; — dofe ka- kalf, a) Kalb, Junges vom Bind; — kô-
Bedensart: he steid up gleinige kalen od. k^i-kslf (Kuhkalb), bul-kalf (Stierkalb);
len). — Nd. kale; mnd. kole, kale; — Sprichw.: nke lue dogters un arme lue
>ol; mnld. kole; afries. kole, coele; 30 kaifers kamen bold an 'n man; — schikd
koal ; satt, kole ; wang. kolle ; ags. 'n kalf na Paris ! kumd 't wer to hûs, so
%gl. coal; an., norw., schwed. kol; segt 't: hamû!^ — hê sügt ût, as 'n nögtem
11 : ahd. cholo, kolo; mhd. kole u. kalf; — he tird (geberdet) sük, as 'n nög-
lol ; mhd. kol ; ir., gäl. gual ; kymr., tern kalf; — de junge^ dat is nog so 'n regt
ü., armor. glo. Die Grdbdtg. ist 35 kalf; — dülle bullen maken düllekalfer; —
lühendes,brennendes — od.ver- 't kalf hörd de hund half; — wen de forde
ites (cf. kalen) Etwas u. verweise kräkd is he nog nêt to; wen dat kalf blarrt
jen weiterer Verwandtschaft, bz. der is 't nog gin kô; — kinder un kalfer hör
Grimm, Wb. V, Spalte 1582, — dêl; — kindermât un kalformât mutten olP
0, Spalte 572, — Fick, I, 78 etc., 40 lue wôten; — de dat I8fd, hed 'n kalf in 't lif;
pp, Gloss. com^.t pag. 158 u. Andere. — he plôgd mit andermans kalf; — wen 't kalf
I kele, kftl, kel, a) Kehle, Gurgel, ferdrunken is, den word de pütte dempd ; —
i, huftröhre, Hals; — he jagt all' up lütje lümmelsdag (bz. lütje nümmersdag),
käl; — he sett' hum 't mest up de wen de kalfer up 't is dansen. — Die Be-
be hed wat in de ferkerde käl kre- 45 densart: „'n kalf anbinden '^ wird in zweier-
- he snôrd hum de käl to ; — he lei Bedtg. gebraucht, nämlich a) in der von :
ik de käl ût; — hô hed sük de käl sich erbrechen, bz. gerben, — u. b) in der
n ; — b) Binne etc. ; hol-kälc (Hohl- von : sich mit etwas Dummem u. Albernem
— Nd., nid. keel ; mnd. kele ; mnld. befassen, bz. eine Dummheit begehen, einen
kele; wang. kel; ags. ceole; ahd. 50 dummen Handel abschliessen etc. —
Sla, chël&; mhd. kele, kel. — Mit b) ein grösserer Klumpen Erde, bz. ein
)tt, Wurzelwb. II, 233; — Fick, I, dicker Brocken, od. dickes Stück Erde, was
TU, 44; — Ferd. Justi, pag. 102 von der Kante eines Grabens (od. Kanals,
^ere) skr. gala; npers. galû; kurm. Brunnens etc.) abbricht u. abfällt; — dar
osset. qur; lat. gula (Hals, Kehle) 55 brekd 'n kalf of: — ward (od. wikd) jo,
\. garanh (Kehle), gareman (Gurgel) dar kumd 'n kalf herunder, od. dar fald 'n
. von der y gar (schlucken, schlingen, kalf of ; — dar stördt 'n kalf in de pütte.
\ngen etc.), worüber Weiteres unter — Nd. kalf, kalv; mnd. kalf; nid. kalf
(Junges vom Bind, Hirsch etc. u. auch:
1, kohlen, zu Kohle werden, brennen 60 Oberschweüe einer Thür ; Querbalken, Bie-
KALF 160 KALFEN
gel, Radträger etc.); mnld. kalf; vofriea. auch unser knlp etc.) etc. su derfi
(Jap ix) kealu. kael; toatig.kúî; ags. ccalf, bs. (I, 74) garbh, grabh (greif en, faste
calf; engl calf; as. calf; an. kâlfr; norio,, cf. grabbel, gripen etc. u. daeu cMck
dän, kalv; schwed. kalf; ahd. calb, chalb, grafeo etc.) sttUit u, dcus auch Delb
calp, chalp, khalb; amhd. kalb, clialp; mfid, 5 (cf, Zeüschr, für deutsche Phüolo^
kalp. Daneben: goth. kalbô (Kalb, junge 148) derselben Ansicht ist. cf. noA
Kuh); ahd. kaM, calbä, chalb&, chalpä; (KU) kuven, (vomcrej be, brechen, n
mhd. kalbe (weibl. Kalb) u. ags. cilforlamb ; brechen) u. nid. een kalf maken (ti
ahd. chilburra; mhd. kilhere (weibl. Lainm). brechen), sowie mhUL (Kih) kalf vi
— Merkwürdig stimmt zu unserm kalf in 10 hout (pulpa) u. unser kalfbrdr eU. t
d<T zweiten Bedtg. (nämlich abgebrochenes fen etc.
Stück etc.) das engl, calf tw der Bedtg. „ab- kalfatern^ kalfatern, die laugen u. .
gebrochenes dickes Stück eines Eisfeldes*' u. eines Schiffes mit Werg dichten u.
wenn auch die Bedtg.: Oberschwelle einer mit heissem Pech überstreichen; über
Thür, Querbalken, Riegel, bz. Verbindungs- 15 auch: dicht machen, flicken, ausbessern
holz (cf. auch bei Bobrik) etc. des nid. — dat schip mut up de helling, um
kalf auf älterer, blos mdartl. erhaltener terd to worden; — de boksen etc. mo
Bedtg. dieses Wortes beruht, so wäre es fatcrd worden. — Nd. kalfatern; M
leicht möglich, dass die von F ick (HI, fatcren, kalfaten, kalefiiteren ; mnld kal
45) vermuthetc Verwandtschaft des Wortes 20 kallefaten, kalfateren ; schwed. kalfatn;
kdlî mit nhd. Kolbe, bz. mit ahd. colbo, kalfatre. Dieses ans itcU, caJafatire;
cholpo (Kolben , dicker Stecken , Knüttel, calafatear ; prov. calofatar ; frans, call
Keule etc. [cf. auch die Bedtg.: Wade calfeutrer; mgriech. kalafatein (die B
des engl, calf u. dazu unser küle als Be- besonders eines Schiffes, dichten u. iht
Zeichnung des Oberschenkels, bz. des dicken, 25 entlehnte Wort soll nach I}ies (1,99,
fleischigen Theils des Beines]); an. kOlfr arab. galafa (ein Sch^ verkitten);
(Bolzen, Pfeil, Wurfspiess), kylfa (Schlägel, qalfât (getheerter Stopfen) abstammen, t
Keule) etc. hiedurch bestätigt wird. Ver- Abstammung indessen von ÜJngelma*
gleiclU man nun aber, dass die Bedtg.: se daselbst) beanstandet wird, indem ditt
cxLMiuderc, floresccrc, bz. sich ausdehnen, 80 af<$ /a/. calefactare, bs. calefacio herkii
schwellen, dick werden, wachsen, blühen etc. meint, dass calafatare etc. urspr. dit
(cf. blüme , bicicn , blad etc.) der y phull dtg. : ein Schiff heizen od, warm m
aus der von: spalten, brechen, bz. sich tren- etc. gehabt hat
nen^ auseinandergehen etc. der y phal lier- kalf-brSr u. kalf-8&8ter. Hierunlei
vorging, so wäre es leicht möglich, dass so- 35 steht man hier einen solchen Brud*
wohl den obigen Wörtern, wie auch den: eine solche Schwester (bz. unter kalf
ir. Culpa (Kuh), colpach (junges Bind); lit. u. kalfsüsters solche Geschwister), «
kârwc; aslav. krava (Kuh) eine y mit der von zwei versMedenen Ehepaaren ah
ursjtr. Bedtg.: spalten, trennen, schneiden men u. bei der Wiederverheirathum
etc. zu Gründe liegt, die dann gleichfalls 40 überlebenden Wittwe mit einem Witt»
hieraus die Bedtg. : sc cxpanderc , bz. sich durchaus nicJU blutsverwandt mit ein
ausdehnen, schwellen, dick werden, waclmen zusammengebracht werden, während i
etc. entwickelte. Ist es nun aber richtig, den aus dieser Ehe später gebomen
dass unsere Wörter: krabbon, karfen, krib- dem Halbgeschwister sind. luUfbrôr h.
bei), schrapeii, schürf, scliarp, schalfer etc. 45 süster dürfen sich deshalb auch geget
mit skr. kalp, kharba etc. ; lat. scalpere, scul- ehelichen , weil eben keine Blutsven
pere etc. zu einer idg. y skarp (cf. Fick, schaft zwischen ihnen besteht. Ob
111, :i40) gehören, so Hesse sich diese for- hier das Wort kalf auf die würze
meü auch für die obigen Wörter ansetzen Bedtg.: trennen, scheiden, spalten, bi
u. annehmen, dass die verschiedenen Bedtgn. 50 etc. zurückweist u. dadurch nur die l
des Wortes kalf sich zum Thcil aus der wandtschaft od. die Trennung u. C^
urspr. von: spalten, brechen etc. u. denhcit von den andern Geschwister
zum Thcil mit der von : ir. colpa (Kuh) aus zeichnet werden soll, wage ich nicht s
der von: schwellen, schwanger wer- scheiden, cf. weiter:
den etc., bz. schwanger sein, gebären 55 kalfen, a) kalben, ein Kedb od. J
etc. ergaben. Bemerkt sei übrigens noch, werfen u. von sich absondern; — c
dass Ei c k (III, 45) das Thema kalba (von kalfd, bz. hed kalfd ; — b) spalten, brt
kalf) zu lat. galba u. skr. garbha (Mutter- stürzen etc»; — de slotskante kalfd oj
schooss, Embryo, Junges) vergleicht u. diese kalfd in. — Nid., mtdd. kalven (kc
Wörter (cf II, 90 seq.) mit lett. globus (cf. 60 breiten, weinen).
KALFER-ACHTIG 161 KALKE KALTJE
-aehtîff, kalferaMg (kâXbtrhafHg), nea regnen^ graupeln, hckgéln) ; armen, ^re^ -
! ein KM od. Junges geberdend, kel (hageln) zu einem Thema (ark, grk (trau-
, spielsüchtig, hz, täppisch, läppisch, fdn, hageln) gestellt wird, das nieUeicht eine
tc. ; — he is nog to kalferachtig. Inchoativbildung der y ^ar (spdUen, brecJien,
en, kalfern, a) (freq.) spalten, brc' 6 trennen, schneiden, zerschneiden, zerschmet'
Irzen, abbrechen, erbrechen etc.; — tem, verletzen), bz. zend. (Justi) (ar (Tim-
bz. de kante fan 't dêp kalferd of, werfen, stürzen, zerbrechen etc.) ist u. wo-
— he kalferd sük (er erbricht sich, nach dann wohl zend. ^ra^e, bz. das Thema
't); — b) wie Kälber thun u. sich ^ark aus der wurzelhaften Bedtg.: spal-
1, spielen, tändeln, liebeln etc.; — 10 ten, brechen, bersten etc. entweder
rd nog to f81 herum ; — Be kaifern (cf. an. braka, krachen, prasseln etc. ; bresta,
.nder. — Nid, kalveren (brechen, er- bersten, auseinander krachen etc.; brestr,
). Gekrach etc. unter braken u. barsten) die
*-knêf kalferknêi, Kälberknie; — von: prasseln u. weiter die von: pras-
kalferknêen (er hat Kälber knie), bz. 15 selnd vom Himmel herunterfallen u. so
inwärts gebogene Knie wie ein jun^ auch: tropfen, regnen, hageln etc.,
b). od. diese letzteren Bedtgn. aus: brechen,
*-knêid, gekniet wie ein Kalb, mit stürzen, niederstürzen, herunter-
nien, bz. dicken einwärts gebogenen werfen u. fallen etc. entwickelt hat. —
ehaftet; — he is kalferknêid, bz. hed 20 Vergleicht man nun aber bei Fick (I, 57)
ôide bênen; — hô löpd kalferknêid. wie derselbe die y ^ar, bz. Ipir (frieren)
sliuike, Kälberschenkel, Kälberkeule, mit skar (schneiden, spaUen etc.) identificirt,
Hn. wie desgl. auch (I, 41 u. 239) kar (machen,
vstilte : i. q. kalferlunke. thun etc.), so ist es auch wohl zweifellos,
el, Kalbfell, Kalbsfell. Sprichw.: 25 dass die y (^&t od. ^ar (spalten, schneiden,
len m5r kalfifellen as kôhûden to vertounden, verletzen etc., bz. brecfien, stür-
— de fader un moder not hören zen, niederwerfen, niedermachen etc.) von
; \ kalffel hören. idg. skar (schneidien etc.) nicht verschieden
lês, Kalbfleisch. Sprichw.: kalfflês ist u. dass demnach auch das skr. ^^kara
halfflês. 30 (ist dies nicht aus der Redupi. der y ^ar,
er, Kalbsleder, Sprichw. : kalflër bz. kar, skar entstanden ?) u. griech. krôké
r. (Kies, cf. unser grind u. grand als Zerbro-
£ (kälbisch); i. q. kalferachtig. chenes. Zerkleinertes, Zerriebenes etc. u. falls
kfile, Kalbskeule. diesen Wörtern eine urspr. Schallwurzel
ifister, s. kalf-br8r. 35 zu Chunde liegt, auch die von Fick [I,
, kohlig, kohligt, wie Kohle, mit 810] aufgeführten sämmtlichen Wurzeln skar
Hhaftet od. gemischt etc. ; — kaiige u. skal, wozu auch die Wörter : schär, schä-
Afries. kolech, colech. ren, scharren etc., schale, schal, schallen,
i^r, Einer der kahl, nackend u. schellen, schulen, schOlen, schuld etc. etc.
ein armseliger Wicht, der Nichts 40 gehören) ebensowohl wie kalk etc., bz. lat.
i. wo nicfUs Reelles dahinter steckt ; calz u. griech. chalix zu einer y skar, skal
'n rechten kâ\jager. (urspr.: rauschen, tönen, scTuülen, krachen
Kalk ; — mûr-, mussei-, stên-, wit- etc. u. weiter : brechen, bersten, spalten etc.,
; — he wurd' so wit, as de kalk an bz. hauen , hacken , schlagen , schneiden,
i. — Nd., nid., an., dän., schwed., 45 scheeren etc., od. stechen, graben etc.) ge-
calk; ags. cealc; (engl, chalk ist hört, zu der Fick (I, 813) ausser griech.
e); ahd. calc, calch, chalch; mhd. skâllô (scharren etc.); ir. scal (zerstreuen,
alk, Mörtel, Cement); kelt.,ir. cslüc, trennen); lit. skeliu, skelti (spalten etc.);
talc ; wälsch calch ; 7»^. kalkes (Flur.) ; an. ski^a (trennen, scheiden etc.) ; goth. skalja
Ikis; wend. kalk; lat. calz (Stein, 50 (Ziegel); kslav. skala (Stein) auch lat. calx
in, Kalk, Mörtel); griech. chalix (Stein etc.); griech. chalix stellt, indem er
Kies, Schutt, Feldstein, Mauerstein, auch Letzteres mit Bruchstein übersetzt
in, ungelöschter Kalk). — H. Leo u. darnach annimmt, dass allen diesen Wör-
564) vergleicht es zu skr, ^arka, bz. tem die Ordbdtg. : schneiden, scheiden, spal-
(Kies), welch Letzteres nach Bopp 55 ten, brechen etc., bz. stechen, graben, ritzen
f Bedtg. saccharum hat u. von Fick etc. zu Gründe liegt. Vergl. zu der y skar,
I mit griech. kröké, krokâlé (Kies) ; skal in der Bedtg. : schlagen, stossen etc.
Justi, 307) ^ragka (Hagel); hzv. auch unter bile, hil das lat. calx (Ferse).
pars, grifk; npers. ^irishk (Tropfen), kalke, kaltje, kleine Kohle, Kohlchen,
l, ^ra^ od. gara^e (tropfen, Gefror- 60 Dimin, von kale,
1 DoomkMl Koolnuui. WOrtarbuoh. II, XI
KALKEN 162 KAUC
kalken, kalken, weissen, tünchen etc. — sdn, knistern; adkreien, rtrfen de) é
Compos.: an-, afer-, be-, fer-kalkeii. ten^ wegen v>ek^er bei F'iek (I, 7i
kâl-kop, Kahlkopf; — kälkopd, kâlkop- etc., III, 42 tc. éé), Bopp (Glou.
pig, kahlköpfig. 112, sweiU SpalieJ, Pott (WundE
kalkûn, Truthahn, Truthenne, hz. kale- 5 228 seq. u. dasu II, Ji39 u. I, 729) \
kutischer Hahn. — Nid. kalkoen; nd. (Br. dern (ais Orassmann, Schieb
Wb.) kalkuun; schwed. kalkou; dän. kal- Benfey etcj, sowie auch bei F er d.'
kun. — Contrah. u. verderbt aus kalekuten- (101, y gar sub 2) das Weitert si
od. kalekut-lioon (Huhn von Calcutta). cf. gleichen ist.
bei KU. das mnld. kalkoenscheu of kale- 10 kallerê, kUkftllere, Schwätterei,
kutschen liaen (pavo Indicus, pavo Gallicus, derei, lautes unnütjses Gerede etc.
Gallopavus) u. ferner bei Seh. u. L. mnd. kaln, ruhig, still, unbewegt de.; —
kulkunsche Dut, worunter als Nuss von CaU wer (stilles, ruhiges, bs. windstiBes Wt
cutta wahrscheinl. eine Cocosnuss zu ver- — kalme sê (ruhige, unbewegte See);
atehen int. — Zu kalk&n bemerkt Stbg , 15 biet' so kalm (er blieb so ruhig, od.
dass der Name „kaiekutisches Huhn" dem wegt u. ungerührt, be. kühl u. kaU eU
Vogel fälschlich beigelegt sei, indem das bi, as wen hum 't hêl niJks aagung. —
Schiff, welcfn's die Truthühner aus ihrem mnld., mfläm. kalm (tranquillus, quietiu
Vaterlands Nordamerika nach Europa cidus, tacitus, stratus); Kalm (traoqiu
brachte, zufällig seinen Weg über Calcutta 20 malacia, vulgö calmuä) m. kalmte (Stilie,.
nahm, was übrigens kaum denkbar ist. Im Windstille); nhd. (Grimm, Wb, V,l
Engl, heissl der Puter, bz. Truthahn iurkey- 70) Kalm (Meeresstüle , WindstiB^
püwt u. turkey-cock. (Adelung) kalm (still etc.); Hol, i
kallen, auch kil-kalK'n, sprechen, schwat- port. calma ; /ranj. calme ( Windstille, i
zen, plaudern, laut u. viel reden etc. ; — 25 Ruhe) u. calme (siiü, ruhig), woher ii
wat hcW ji dar wer mit 'n ander to kallen, gion der Windstille an beiden Seilet
bz. to kilkallcnV — sê kilkallou alles mit 'n Aequators die Region der kalmen od.
ander dör. — Nid. kallen ; mnld. kallen (di- men heissen. — Engl, calm (stiU, ruki$
cere, loqui, sermociiiari, fal)ulari) ; mnd. kal- ter, gelassen, leidenschaftslos), «dm (i
len (dasselbe u. auch : berufen, vorladen) ; 80 Ruhe, Wind', Meeres-StilleJ. Davon }
afries. kclla, kaltia (sagen, nennen, rufen); to calm = ital. calmare; /raii#. calmer
engl, call (rufen, herbeirufen, berufen, zu- len, beruhigen, besänftigen) etc. «.
sammenrufen; nennen, benennen etc.) u. csW wohl nhd. (Grimm, Wh, V, SpaUeTi
(rufen, schreien etc.), Subst: call (Ruf, Adelung u. Schm. etc.) kalmen (r
Schrei, Schall etc.) ; an. kalla (nennen, sa- So still liegen, leicht schlummern, halb u.
gen, rufen etc.); norw., schwed. kulla; dän. schlafen, wie unbewusst u. betäubt k
kalde (liasselbe) ; ahd. challôn; mhd. kallen ge^O- t>a das Suffix nma* kein rem,
(viel u. laut sprechen, schwatzen). Da kal- fix ist, so denkt Dies (I, 101) aitcúie
ieu jedenfalls ein Schallwort ist, bz. auf lehnung od. Entstehung aus grieeh. k
eine Schallwurzel, od. eine y mit der Grd- 40 (Brand, Hitze), weil span., prov, calma
bdtg. : souare zurückgeht u. Schallwörter be- die heisse Tageszeit, be, die *
kanntlich nicht regelrecht der Lautverschie- tagszeit bedeutet. Da indessen .a
bung unterliegen, so ist es selbstredend sehr den rom. Wörtern selten aus ^au* en
gut möglich, dass kallen mit halen, ballen u. die Bedtg. : Mittagsseit u. he
etc. u. den unter haleu angeführten Wör- 45 Tageszeit auch leicht aus der von 1
tern: grieeh. kaléô, lat. calare etc. von der- u. Stille od. Luft' u. Windstill
selben }/ kal, kar stammt, od. auch bei dem aus der von ruhige u. stille Ze
so häufigen Wechsel von „k" u. „g** im Ger- Stunde (die Mittagszeit ist die Zeä
manischen (cf. z. B. ahd. calm = galm) mit im Süden alles ruht, still ist u. sehli
iralm etc. zu einer u. derselben y gehört. 50 zwar nicht Mensch u. Thier dUein, aof
Wenn man indessen annimmt, dass kalten auch die ganze Natur) entstehen konn^
richtig lauteer schoben ist, so ist es (nament- ist es auch möglich, dass das itoL calm
lieh unter Berücksichtigung der ngerm. For- mnld., mfläm. kalm aus einem alten t
men) wohl jedenfalls am richtigsten, das- Worte entstand u, Schm. Recht hat,-
selbe mit grieeh. ^érus (Stimme, Ton), géruö 55 er bei kalmen an einen Zusammenkan^
(ertönen lassen, singen etc.) etc. etc. von der qualm od. kwalm (Betäubung, Ohnm
y gar (sonarc, bz. Ton hervorbringen, tö- Bewusstlosigkeit, Winterschlaf der T
nen lassen ' = skr. gar (rufen, anrufen, etc.) denkt, dem formell u. begrifflich
rühmen, prahlen, preisen, lobpreisen, singen insofern nichts entgegensteht als einei
Hc, cf. galm etc.) u. jar (rauschen, pras- 6ü auch franz. carcan vom deutschen q
KALMTE 168 KAM
( ti. Überhaupt Uebergânge van „q", Mûhlenrade; ein Marterwerkeeug; crista,
i" od, „kw" in „k", be. „c" bekannt- Kamm auf dem Kopfe von Thieren; Ober-
*Jir häufig vorkommen und anderer- theü des Halses von Thieren, cf, oben un-
uch dôd (todt) ausser betäubt , taub ser man kam; Kamm der Tratibe; in der
ich cUe Bedtg.: starr , unbeweglich, t Sprache der Bergleute ein festes Oesiein, das
^. hat. Da indessen dieses qualm hervorschiesst u. den Gang verrückt). Zu der
)ât aus äüerem twalm, dwalm (von letzten Bedtg, vergl auch (Oute en) nfries.
\, twelan etc. , c/. dwalen, dwalm etc.) kamp (etwas steinartiges, bz, eine steinartige
\d, so tritt die Frage näher, ob nicht Masse, zusammengebackene Austern u, Mtê-
idtg.: still, od. Stille aus der frü- 10 schelschalen) ; norw, kamp, (dialect.) kamb
lon: todt od, Tod (d. h, Betäubung, (Stein, Oraustein, harte §teinart ; rundarÜ-
stiosigkeit, ScHHaf etc.) hervorging u, ger Stein; BergknoUen, längl. od. rundl,
ch kalm (= urspr. qidm« qualm) mit Felskuppe etc.); isl. kampr (caput parietis,
ualm; as. quelm ; ags. cvealm, cvylm anterior maceriae pars, bz. utstaaende kant
Marter, Todesplage, bz, Mord, Tod- 15 af en vaeg; clivus, bz. en brink [malar kam-
Tod) urspr, identisch war, bz. mit die- pur, clivus litoraUfl, steenbrink eller brink
^orte zu quelan od. cvelan (martern, ved stranden] ; mystax, labri superior barba) ;
, tödten etc. od. sterben etc., cf. ags, an. kampr (Schnurrbart), welche Wörter
n, ersterben etc. u. ahd, quellan, che- wohl urspr, von kam, bz. camb, camp nicht
:., tödten etc.) gehört, worüber Wei- 20 verschieden waren, obschon es auch möglich
inter kwâl, kwälen u. kellen etc. Ein ist, dass sie in der Bedtg. : rundlich Gebo-
es passendes Etymon für das Thema genes (Rundung, Wölbung), bz, Hügel, An-
, wäre übrigens auch goth. qal in ana- höhe, runde Kuppe etc. mit griech, kampé
\uhe, Beruhigung), was übrigens selbst etc. (s. unter 1 kamp) zusammenJiängen u,
oieder mit dem Stamm quel od. quäl 25 wurzelhaft verwandt sind. Das Wort kamb,
ul. quelan, queljan, quala, qualm etc. bz. ahd. kambo, chamba, charapa hatte zuerst
sein wird, od, doch jedenfalls mit die- die Bedtg.: Zahn- od. Beiss- od, Kau-
''örtem einer u. derselben y angehört, Ding, Ding od. Etwas womit man b eis st,
es unter kellen u. kwälen etc. zu ver- spaltet, zerkleinert, od. kaut, zer-
^ ist. SO käut, zermalmt etc., weshalb es denn
ite, Ruhe ; s, unter kalm. auch höchst wahrscheinl. ist, dass beim Ver-
■ilsern. s. klamüsern. gleich der y bhid (beissen, spalten, schnei-
de, s. K&lke, kolke etc. den etc.) von biten etc. u. uns, egge etc. so-
1 od, kämm (Plur, kämmen), Kamm; wohl uns. kimme in der Betüg.: Kerb,
gezacktes, bz. gezahntes od. mit Zin- 35 Einschnitt etc., wie auch in der von : Band
rsehenes Werkzeug zum Reinigen u. od. Kante, Vorragendes etc. u. auch k a m-
n der Haare etc.; — Compos.: h&r-, m er in der Bedtg.: Schutt, Geröll, Bruch-
iUcen-, rös-, wullkam. — Redensart: stücke etc. (cf. grind, grand, görte etc.) mit
3r en kam scheren; — b) Zahn eines k&mmzuderselbeny gehören u. man für diese
nrades; — dV sQnt 'n pâr kämmen 40 Wörter (cf. auch kumme) ein allgemeines (je-
-ad flagen ; — d'r mutten néje kam- doch verlornes) germ. Vhm. : kimban, kamb,
n 't rad setd worden ; — Compos. kumbun ansetzen muss, aus dessen Grdbdtg. :
d; — c) der obere zackige Fleisch- beissen, spalten etc., od. kauen, zermalmen,
chs auf dem Kopfe der Hühner etc. ; mahlen, zerreiben etc. sich aMe die in kämm,
nekam; — Sprichw,: de kam Bweld 45 kimme, kummer zu Tage tretenden Bedtgn,
— he is ligt in de kam bäten; — d) leicht erklären lassen. Da nun aber (Ad,
9 Spitze od. Kante, vorragende Kante, kambo, bz, champa formell zu skr, (Grass-
reifen; — up de kam (od. kappe) fan mann) jambha (Zahn, Fangzahn etc.),
:; — sê hebben 'n kam (einen Erd- bz, (Bopp) gamb'a (cibus; mentnm), od.
n) in de slôt, bz, kolk stän laten. 50 (Fick, I, 70) idg, gambha (Kinnbacke,
auch: mânkam od, manekam (Mähne Gebiss, Zahn); griech, gomphos (Zahn,
— i^.y mnZel. kam ; nd. kam o<l. kämm ; Pflock), gampbé, (dialect) gimbé (Kinn-
kam; wana, (Ehrentraut, I, 374) backe, Gâiss) etc, stimmt, so ist es wohl
; a$, camb; ags. camb, comb; engl, richtiger, hiebei von einem verlornen germ.
u. (dicUectJ kaam, kirne; «c^tt. kaim; 55 Stammvbm, kimban etc. abzusehen u. das
mhr; norw, kdkmb; dän., schwed, kam; ahd, kambo etc. éirect mit diesen Wör-
»mb, kamb, camp, kamp, champ ; mhd, tem von der y jabh, jambh = idg. (Fi c k,
kam u. ahd, kambo, champä; mhd, I, 69 seq. u, 322 u. III, 41) gabh, gambh
!, kämme (pecten, Kamm, Kamm als (schnappen, beissen, spalten etc., bz. [Grass-
^geräJth; kämm od, Zahn etc. am 60 mann] zerbeissen, zermalmen, zerkleinem,
11»
.t
KAM
164
ITAlfM^
zerdrücken etc.) abzuleiten^ wozu auch die
yerschiedenen Bedtt/n. von kimme u. kum-
ner sehr gut stimmen. Bezüglich der ver^
ichiedenen Bcdtgn, von kam, Oil. kämm (cf.
%uch: takkc, tand, Und od. tint etc.) sei
weh erwähnt y dass sich aus Zahn die
Bedtgn. Zacke od. Zinke etc. u. hieraus
oieder die von : g ezacktes , sowie weiter
luch wohl die von: spitzes, scharf es,
)or ragen des Etwas weiter gebildet ha-
^eny wozu auch die Bedtgn, von an. u. isl,
fampr etc. (s. oben) stimmen.
Wegen der y jal)li, jambh vergL Weiteres
inter gapen u. unter kirame etc.
1. kÂni, komm; s. kamen.
2. kam, s. 2 kân, bz, 2 km.
kambrê, ein feines Leinengewebe od, fei-
ges Leinen, worin oft auch Blumen gewebt
find; wird hauptsächlich zu Fenstergardinen
benutzt. — Es wird urspr. wohl Cambray-
Tuch, bz, -Leinen genantU u, daher das-
ielbe sein wie kamerdôk.
kamêl, kerne! , Kamel od, Kameel; —
lied dat grote best ôk grote rüge lu-
}en, 6ä' de bûr, do dansen fér apen up 'n
kamôl.
kamelle, Kamille.
kamellen-blöme, Kamillenblume.
kamellen-te, Kamillenthee.
kamelot, kamlot, a) Kamelot, d. i, ein
Zeug urspr. von Kamelhaaren, dann über-
ragen auch von Ziegenhaaren u. jetzt auch
^on ähnlich gefärbter Wolle; daher: ka-
melotten- od. kamlotteu gârn, Garn i^n sol-
cher Wolle. — Scherzhaft wird a) auch ein
Getränk, gemischt aus Wein, Wasser, Eier,
Zucker u. Caneel — u. h) ein Schnaps, ge-
mischt aus Genever u, Syrup mit den Na-
men kamelot belegt,
kamêls-gârn, Kamelgarn.
kamen (kam, kumst, kumd; kamen; —
kwam, kwém, kém etc.; — kamen), kotn-
Tien, ankommen, anlangen, eintreffen, ge-
schehen, sich ereignen, zutragen; hervor-
kommen, aufkommen, keimen, sprossen etc.;
— he kwam bi mi ; — he od. dat schal wol
bold kamen; — war kumd dat tan? — 't
LS net so kamen, as ik di segd heb; — 't
kwam as 't kwam, ik kun dV niks an dôn;
— as hô to starfen kwam, do was 't alP up ;
— sê kômen dar to liggen; — 't kan d*r
aich fan kamen, dat wi alle middag flés
iten; — ho kwam (od, râkde) d'r bi to
iode; — he kwam (od, râkde) bî de gele-
;enheid fast; — he kwam (od, räkde) d^r
^1 gefangen ; — dat gra^ wil net kamen ; —
lat körn kumd g6d up; — bäter ôn: kum
nit, as twê: kum na; — Bäthsel: kamen
)ê, so kamen sê nêtl kamen sé nêt, so ka-
nen sê. — Nd, kamen; mnd,, nid. komen;
afries. kama, koma, komma (koein, fs
wfries. (Jap ix) kommen (kaem, bi
nfries. (Ehrentraut, I,2û0seq.)ïm
wang, komme; satL kûme; hOg. kôn;
5 kuman (quam); agê. caman, (cTom, t\
engl, come; an. koma; norw. koma; sA
komma; ddn. komme ; gath. qimaa (qiiui
— qam etc. ; — qumans) ; akd. qnenia, f
man, qhuëman,quuêauui, qhuuSnian,diwfl
10 coman, chomen, cumao, kuman (qaima, a
chumo etc. ; — quam, chwam, chaai c
etc. ; — quoman, chonen, cnmaa, kn
chuman) ; amhd. chomen; wihd. koiMD,
men. — Der germ. y kwam des tféi
15 Vbms, liegt ganz aügemein u. in gau
bestimmter Weise nur der Begriff üt
wegung (eines Etwas von irgend wê
nach irgend wo hin) su Grunde a. k
kamen, bz. goth. qiman daher nieMf
20 deres ah (eine) Bewegung maeket,
sich bewegen, gehen etc., ganz ^
von wo weg (od. woraus hervor) dieses n
bewegen seinen Anfang nimmt,od,m
die Bewegung sich richtet u.biswiewäl
25 sie sicli erstreckt, wie dies Ja auch Überk
bei alleti Verben der JFail ist, die eine Bt
gung ausdrücken. Dass sich nun ober
der Grdbdtg,: sich bewegen (vonir§
wo weg, od, von irgend wo heraus M.k
30 etc.), bz. des Gehens u. Kommens»
seits, sowie andrerseits in der von: $\
bewegen u. gehen (wohin etc.) dien
nigfachsten Begriffe entwickeln komda
mussten, ersehen wir aus den vî^ét
85 Bedtgn, in wdchen das Vbm.: hont
in den verschiedenen Sprachen gebrm
wird. Die für kamen etc., bs, goth qi
etc. (Fick, III, ö3) ansuseUends f
y kvam erfordert eigentlich eine idg. y |
40 gvam. Vergleicht man indessen die mU
bz. q anlautenden Wörter kwabbe, ki
etc. M. die aus urspr, ka hervorgegangi
Wörter: lat, qua, qui, quod etc. «. |
hva-8 etc. (cf. 2 ho, wo, wat etc.), so A
45 auch die germ, y kvam von KameA
wohl sicher- aus idg, y gam (se moTeiCi
etc.) = zend, gam, apers, gam (gehen)
standen sein, wovon auch wohl send, (Jn
114) jam [gelten, kommen) u. «ibr. gi
50 Nebenform ist u. worüber hei F'iek (1
etc. etc.) Bopp (Gloss, comp. 110), J
fey (Skr, Biet,, 252), Grassmann 0
378 etc.), Pott (Wurzelwb. I, pag. 16
u, 32 seq. u. II, zweite Äbth^ pag. 166
55 etc.) u. Ändern, sowie auch unter gftn
Weitere zu vergleichen ist.
kamer, Kammer; — a) Stube, od, a
schlossener Wohnraum; sl^pkamer, acl
kamer, bäfenkamer, upkamer, mi)J6 kai
60 beste kamer etc. ; — b) abgescMossensr JEU
KAMER-DOK 165 KAMP
ufbewahren von Etwas ^ z. B. auf gleichviel ob zur Weide ad, zum Getreide''
% zum Aufbewahren des zusammen- u. GemüLse-Bau benutzt; — de ossen lopen
n Kabels od, sonstiger Sachen, Dar in de kamp; — up de kamp heb 'k hafer
zh : spu-kamer (Speiseschrctnk in der seid ; — de sandkamp (Sandfeld) aal fan
de. ; — c) thierisches Becken ; cf. 6 nêissen (aufs Neue) up ses jâr ferhûrd wor-
tûk. — Äfries. kamer, komer ; wfries, den. — Dieses durch ganz Friesland, Hoi-
; saü. camer; ahd. kamara, chamara land u. Norddeutschland etc. verbreitete
ttiehnt aus lat. camara, od. camera Wort ist wohl zweifellos von lat. campos
be, gewölbtes Gemach etc.), was mit entlehnt u. hat schwerlich mit dem unter
iichbedeutenden griech. ksiam] zend. 10 kam erwähnten isl. kampr (cliTOS etc., cf.
» (Gewölbe; Gürtel), Vbm.: zend. ka- Grimm, Wb., V, 134 seq.) etwas gemein,
kr. kmar (krumm sein) von F ick zu dbschon es wohl möglich ist (sofern dieses
dg. y kam (wölben, umringen, od. nâmUch mit griech. kampé verwandt ist),
wohl: carrare etc., cf. unter kate dass isl. kampr mit campas wurzelhaft zur
Slusse) gestellt wird, worüber Weite- 15 sammenhângt, da Fick das lat. campus als
\er 1 ham zu vergleichen ist. Winkel (bz. Gekrümmtes, Gebogenes, nach
)r-dôk, Kammertuch, BaHst, feines Aussen hin Vorstehendes u. so auch: Vor-
einen. — Nd., mnd. kamerdôk ; nid. stehendes. Vorragendes etc.) od. Ecke auf-
oek u. (früher) kameryksdoek käme- fasst u. es mit lit. (Schleicher, ehrest.,
k von camerlch (cameracum = cam- 20 309) kampas (Winkel, Ecke, Gegend, Feld etc.,
0 benannt. cf. unser hôk etc.) zu griech. kampé (Bie-
DF-klitske, Kammer - Zofe etc. cf. gung, Krümmung, Bug etc.) vergleicht, wozu
> allerdings das lat. campas in seiner anschei-
BF-Stttk, Stück Bindfleisch aus dem nend absoluten Bedtg.: Ebene, Fläche,
(de kamer) des Bindes. 25 bz. ebenes, flaches (od. offenes, freies)
UBÎn, kemîn, Kamin, Herd, Stuben- Feld durchaus nicht stimmt.
Entlehnt aus lat. caminus, bz. griech. 2. kamp, Kampf, Streit, Wettstreit etc.;
8, wovon es sehr fraglich ist, ob es — dat hed 'n harden kamp kost, bz. ofgä-
ech. kaiö (brennen etc.) zusammen- fen^ dat etc.; — he hed de kamp för hom
od. nicht vielleicht eher Weiterbil- 30 upnamen. — Nd., nid. kamp; afries. kamp,
\es unter âfen (Ofen) erwähnten skr. komp; as. kamp; ags. camp, comp; an.,
(Stein) ist , wie auch bei kachel die norw. kapp (Streit, Eifer, Wetteifer, Wette) ;
: Ofen aus der von Thon-, od, schwed., dän. kamp; ahd. camph, kamph,
fliese entstand u. von a^man auch champh (duellum, pugna). — Es wird ge-
^ a^manta (focus, fomax) weitergebU- 35 wöJmlich wie itcU. campo (Schlachtfeld) mlat.
wozu Bopp geradezu griech. kâmi- campas (dasselbe u. auch: Zweikampf, Dueü
rgleicht, indem er darauf hinweist, etc.) als eine blosse Entlehnung u. begriff-
Mc/i slav. kamû, bz. kamen (cf. auch liehe Weiterbildung des lat. campas (s. 1
famâ = zend. a^ma) durch Metathe- kamp) angesehen (cf. Diez, 1, 107; Oscar
1 a^man, bz. akman entstand. Fick 40 Schade, 310 u. Andere), doch ist es auch
stellt griech. kâminoB übrigens mit möglich, dass sich hier ein altes urdeutsches,
, (cf. kiuner) zur y kam. mit kabbeln, kappen, kibbeln etc. fc/. Grimm,
uimi, kenÎD, Kümmel. — Nid. ko- Wb. V, 138 seq. u. Weiteres unter kam-
nd, (Br. Wb.) kämen, (Dähnert) peln) verwandtes Wort mit dem lat. od. mlat.
:öm ; mnd. kamin, kamen, kome; mhd. 45 campus gemischt hat, od. dass überhaupt
; eigs. cymen; engl, cumin etc. — das afries. kamp, bz. as. kamp; ags. camp;
nt aus lat. cûminam, bz. griech. kú- an. kapp etc. von Hause aus mit dem nUat.
über dessen Abstammung u. Her- u. lat. campus gar nichts gemein hat, son-
sehwerlich Sicheres beizubringen ist. dern (cf. H. Leo, 56S) mit walsch camp
■, s. kam. 50 (Spiel um einen Preis od. Gewinn), cam-
■erâd, kanrfid, Kamerad, Genosse, piaw (um einen Fr eis od. Gewinn werben),
; — iri sunt alF uns läfen gode kam- campas (preisgewinnend, ausgezeichnet etc.),
n west an willen 't ôk blîfen; — mîn ir. combach (Preis, Gewinn, Beute etc., aber
1 ifl achter bläfen. — Aus franz. ca- auch Verlust , — also Spielentscheidung,
i; ital. camerata (Stubengenoss etc.) 55 Kampf entscheidung) etc. einer idg. (Fick,
r. camera, cf. kamer. I, 234) y skap, skamp (sich bewegen u. re-
■et, kannetsehap, s. kabnet gen, gehen, laufen, eilen, sich schnell od.
anp (Plur. kampen u. kämpe), ein stark bewegen, hin u. her bewegen, schüt-
äUen (bei Aurich) od. Crrâben(bei teln, schwingen, schleudern, werfen etc.) an-
t) umschlossenes Stück Land od, Feld, 60 gehört, wozu auch skr. kshapani (Schleuder,
KAMP 166
Buder)^ kship, ksbaipati (sckleudem^ schnei' kämmen =s ahd» camlijan teiitf icrärli
len, stürzen, niederwerfen etc) , ksbapanya indessen begr^ffiieh auch nahe wut Uk
(Beleidigung etc.), sowie unsere Wörter: etc VergL dueaerhaib Grimm (Wi
schamp, schampen, schimp etc. wohl zu stel- 138) kampeln aub 4, desgl. kampeln ki'ii
len sind. Zu der Grdbdtg.: sich bewegen 5 lung u. weiter engl, {YarkMre)ciim\kt (k
u. regen, gehen, eilen, bz. sich rasch u. stark sprechen), champ (kauen, beissen etc), cb
bewegen vergl auch ahd. wiiman (in hefü- (Balgerei, Bau f er ei ete.J, ufobei moM li
ger Aufregung od. Bewegung sein, kämpfen, Vergleich von kabbeln , Idbbe, kifti, 1
sich bemühen, gewinnen etc.), winD& (Streit 1 käfe, kafel etc. auch leicht zu ier i
etc.) II. Weiteres unter winnen (erstreiten, 10 nähme kommen könnte, daaa aud^ 2 fa
besiegen, gewinnen, erwerben etc.) von der (falls sich dies als urdeutsches Wartis
y van, sich bewegen u. regen, thätig sein etc, Bedtg.: Streit, Zank ete, mä dm ■
Zu idg. skap, skamp, cf. auch skr, kap, campus gemischt hat) mit lôm, od, ka
kamp (tremere, commoveri, bz, freq. bewegen, bz. ahd. camb van der idg, y gibk, ps
hin u, her bewegen, schwingen, schwanken, 15 (schnappen, beissen etc.) abstammt, coa
beben, zittern, schütteln etc.), cap (se mo- auch kappen etc begrifflich (ef. dideri
vere, vacillare), camp (ire, se movere) mit die y bhid [ändere etc.] von biten, ta
den Nebenformen khamb, ghamb, ^amb etc., kauen etc.) sowohl als farmeU leidU â
die sämmtlich wohl aus urspr. skap, skamp leitet werden kann, ebensogut wie btt
hervoorgingen. Die Bedtg,: Streit, Eifer, 20 u. kampeln.
Wetteifer, Wette etc. des an. kapp lässt sich kampen, kenpea, kämpfen, streitts, r
wenigstens beim Vergleich von ahd, winD& gen etc, ; — dar willen wi nog M
sehr leicht von einer y skap od. kap, kamp kampen ; — de walken kampen tegn ^
ßeweaen, gehen, eilen etc.) ableiten. der an; — he kampd mit aOk sfllfea
3. kamp, unausgefochten, streitig, unent- 25 jl/n'e». kampa, kempa ; wfries, luaafiBS\ *
schieden, unausgemacht etc. ; — de sake blêf kampen ; ags, campjan, compjan ; an, kq|
kamp; — 8Ô beiden sunt kamp bläfeu; — isl, keppi; schwed, kftmpa; dän, Ymoê^
de process steid kamp (der Process steht ahd, chamfan, chemfan ; mhd. kemphen, h
unentschieden, bz. zwischen den beiden Par- pfen; md, kempen; hess. (Vilmar) b
theien schwebend u. gleich ; — dat spil steid 30 pen (zanken^ streiten).
kamp (das Spiel steht unentschieden, bz.von kam-rad, Kamm-, od. Zahn-Bad, 1
beiden Seiten gleich) ; — de weddelôp, bz, uhis Kämme od Zähne hat. — Mhd, kaofi
de strid is kamp bläfen. kamrâd, s, kammer&d.
4. kamp , gewonnen (od. verloren etc.) kamsôl, Kamisol, Weste^ kurzes hmi
überwunden, besiegt etc. ; — he wul de sake, 35 tiges Oberkleid, Blouse. — Aus frasi.
bz. dat spil nêt kamp gäfen (er wollte die misole ; span. camisola ; itoL camiciola (^
Sache, bz. das Spiel nicht gewonnen [bz, hemdchen. Westchen etc), dem Dimis. (
verloren] geben, bz. nicht zugestehen , dass span , port., prov, camisa ; frans, dieni
die Sache od. das Spiel erstritten u. gewon- wal. c^masg; alb. c^mis^; itaL (Diti<
nen [od. verloren] sei); —- he wul sük not 40 102) camicia, camiscia (leinenes ünterli
kamp gäfen (er wollte sich nicht gewonnen Hemd), was wahrscheinl, mit ilfyr, ks
geben, bz, sich nicM als überwunden u. be- (Chorhemd); kymr. camse (langes Ek
siegt betrachten u. ergeben); — ik gäf mi air. caimmse (vestis) unm«tt«26ar verwoMk
not erder kamp, as bit ik gen fin of fôt u. mit diesem wohl zu derselben y kan,
mër rören kan. — Auch nid. wird kamp in 45 cam gehören könnte, wie hemd u. ahd, hi
der Bedtg. : gewonnen, bz. verloren etc. (iets Hülle, Kleid, Vergl, dieserhcUb auek i
kamp geven, etwas gewommen, bz, verloren bz. ved, camü (Schüssel, Schede), cu
u, preis geben) gebraucht. (Trinkschale, Becher), zend. camara (l
Kampe, s. Kempe. tel), welche Wörter wohl eher mit ahd. h
kampeln, streiten, zanken, raufen, sich 50 (HüUe, Kleid) zu der y kam (umirin
heftig u. anhaUend, bz, mit Händeti u, Füs- umgeben, um- u, einschliessen , ein- od
sen gegen Etwas wehren, sich sträuben etc, sich fassen) als zu kam (schlürfen, sesj
— BÔ kampeln (od. kabbeln, kibbeln etc.) gehören.
BQk; — laten se sük d'r um kampeln un kamsolen, j^ra^^Zn; d5rkaBl89len, du
hauen ; — he kampelde d'r al tegen an, man 55 prügeln, bz. dörwamsen. — Der Weite
't hulp hum dog nêt; — hê kampelde sük düng von kamsôl wegen vergl, wamsen,
d'r 80 lank tegen an, as he man kun*; — 1. kan od. kann, kann, vermag ete,; h
he kampelde sük wakker tegen sin feanden. etc,; s. kennen ti. könen.
— Es kann theils ein Iterativ von kampen 2. kan, s. kanne.
u. auch in der Bedtg,: raufen etc, von 60 1. kÂn, s. 2 kin.
KAN 167 KANINE KANIN
an (Plttr. kanen), Kahn, grösseres of- nach Bopp (Gloss. comp., 106) zur y khan
3oot sur Flussschifffahrt, welches jetzt (fodere, perfodere) gehört, die indessen nach
oft mit einem leichten Verdeck verse- Fick (I, 235) aus idg. ska, skan (schnei-
te — Nd. kaan; mnd, kane; nid, kaau; den, hz. spalten, hauen, siechen, graben etc.)
kaen ; wang. (Ehrentraut, I, 378) 5 entstand,
; mhd. kau; an., isl. kani; aschwed. kandêl, wînkandêl, ein warmes stärken-
Davon (d, h. wohl von anld. kane) : des Getränk für Wöchnerinnen, bereitet aus
. (Diez, II, 238) cane; nfranz» ca- Weisswein, kochendem Wasser, Zucker u.
ngl. canoe (Schiff, Kahn etc.), sowie: Zimmt Da auch „glas" oft für „Glas mit-
r. c&ne ; afranz. c&noie (Ente) ; nfranz. 10 sammt des in diesem Gefäss befindlichen
(Enterich). — Das an., isl. kani hat Getränk'^ (ik heb hum 'n glas toregt
cymba auch die Bedtg. : promiuula brôed ; — kâmd ! lätd uns insen 'n glas drin-
ge!, rostrnm u. yasculam ansatam u, ken) gebraucht wird, so ist kandêl wohl
mnach norw. (Ivar Aasen) kane ident. mit nhd.ktmdei (Kanne), früher auch:
w, bz. Hohlgefäss, Schale, Schüssel mit 15 chandel, kantel , was entweder ein Dimin.
l od. Chriff an beiden Seiten) auch vonkanneist od. aus lat. canthams, griech.
^ Wort Im dän. ?Mt k&ne jetzt die kântharos (Trinkgefäss , Becher etc.) ent-
: Schlitten, Rennschlitten, eine Bedtg., stand. KU. scheint bei kandeel (cyceon,
\ch im Fries, an diesem Worte ge- miscellanea potio etc.) dagegen an eine Ent-
hoben muss, da das Dimin. von k&n 20 stehung aus calidum zu denken.
^nfje) dies bezeugt. — Vergleicht man kandeler, kandier, kannler, Leuchter.
t Hildebrand (Grimm, Wb. V, — Nid. kandelaar; mnld. kandelaer; mnd.
igebrachten Beispiele von Buch8t(i^)en- kandeler. Aus ital. candelaro; span. cande-
ungen u. dazu unter atte, ette die lero; franz. chandelier, was vielleicht aus
n tata etc., sowie das aus akmen 25 lat. candelabrum, od. direct mit diesem aus
te kslav. kamen , so liegt es nahe, candela (von candeo) entstand, candeo ge-
}fm kana als aus ags. naca (Nachen, hört mit in-cendere etc. zur y cand (glühen
T &k, ake) versetzt anzusehen. Da etc.), die nach Fick mit ^cand auf eine
m die Bedtg.: rostrum etc. des an., idg. y skand zurückgeht.
oi sich schwer mit der äüem von Na- 30 Randi, od. kandj, Candis, Candelzucker,
vereinigen lässt, so ist es auch mög- Zucker den man stark einsiedet u. nachher
088 kana od. kani urspr. ein k l af- in Krystaüen anschiessen lässt. — Aus ital.,
es, gähnendes, schnappendes, franz. c&ndi, ^^r. sucre candi, Krystall,
\ offenes u. tiefes Etwas bezeich- od. Krystall-Zucker u. geht dax Wort
dass sich hieraus die Bedtgn,: Sehn a- 35 candi (wovon auch ital. [Diez, 1,108] can-
wohl, als tiefes Hohlgefäss, bz. dire, candiren; franz. se candir, sich kry-
gefäss. Etwas, was einen hohlen staüisiren) mit arab. qand. od. qandat (Kry-
h hat etc. fc/. auc^ kanne) entwickd- stall-Zucker) auf skr. khanda (Stück,
welchem Faü es dann vieüeicTU mit Zucker in kry stallartigen Stücken) und
griech. génus (europ. Grdform ganu) 40 weiter auf die y khand, khad, bz. skhad
tat. gena (Wange, Backe) etc. zur y (brechen, spalten, reissen etc.) = urspr.
laffen etc.) gehören könnte. Alle die skad, skand zurück, wonach denn khando,
edenen Bedtgn. von kana od. kani bz. kandi eigentlich Stückzucker be-
ich norw. kana) würden jedenfalls deutet.
s am besten erklärt. Oder gehört es 45 kandier, s. kandeler.
. canalis (cf. kan&l) zur y khan (aus kanêl, kenêl, knêl, Zimmt. Von (cf.
an), die dann urspr. wohl die Bedtg. : Grimm, Wb. V, 160 die weiteren For-
, reissen, klaffen, bz. hauen, schnei- men) ital. cannella (Böhrchen, Röllchen), bz.
echen, ritzen etc. gehabt hat, da Bopp lat. cannûla, dem Dimin. von lat. canna, we-
hd. gähnen u. ags. cina (rima), ei- 50 gen der röhrenförmigen Gestalt der Zimmt-
lare) etc. dazu stellt. Vergl. dieser- Stangen.
usser uns. kknije auch 2 kantje u. kanine, kanîn , 'kenîn , knîn, (Plur^ ka-
u. tdd. kaan in der Bedtg.: Korb, ninen, keninen, kninen; Dimin.: kaniotje,
sr etc., sowie Weiteres unter kinen kenin tje, knintje), Kanine, Kaninchen. —
Müsse, 55 Nid. konijn; bei Diefenbach (vor dem
il, Cancd, Binne, Leitrohr, röhren- 15. Jahrh.) canyn, canyne; engl, cony, co-
gemauerte Leitung, gegrabene Binne ney u. früher: conye, conny; dän., schwed.
itung zur Verbindung von Seeen u. kanin ; isl. kanina u. kûnina ; finn. kaniini ;
t etc.; — für-, Iflcht-, water-, trek- franz. connin, connine (/röÄer aucÄ con ine),
inÜ Entlehnt aus lat, canalis, was 60 afranz. oonnil ; itaU, coniglio ; span* conejo ;
EANKER 168 KAITS- KANTS-HAKEÏ
port. caelho ; lat cuniculus. — Ob die o&t- /*</. éUuu 3 kan^'e w. kân^'e] mm (Tri
gen Formen wirklich MimmtUch aus lat ca- apaUen, klaffen, offen stdien^ hM m
niculus entstanden f od. mit diesem nur von u, auch lat. canna, canalia etc. eic m
derselben y i^tammen, lasse ich dahin gestellt y khan (spalten, klaffen ete) auf m
sein. Das Kaninchen ifd ein Grabe- 6 |/ ikft, skaii surückgeken.
Thier, hz. ein Grab-Ding, od. Etwas kABB«-, kan-^étar, Kannengiesaa,
was sich in die Erde hinein gräbt u. geht giesser. — Nd., mnéL kumengeCer. — J
der Name auf die y khan , bz. skan (gra- bei uns noch als Geschleehtêname (wit
ben etc. ; 8. unter kanal) zurück, woher es Kremer, Bakker etc.) häufig vor,
sich denn erklärt, dass cuniculus auch die 10 kBBBelke^ gelbe Teichrase; wegt
Bedtg.: Stollen od. Mine hat. kannenförmigen FVuchtkapsk so bsM
kanker, Krebs, Krehsk rankheit, Krebsge- kBBBeB, (das) Können od. Vermöge
schwur; — de bôm lidt au de, bz. sitt ful Sprichw.: smit 't kannen ian d! u
kauker; — st' \\vd de kanker in de borst. mit d^ bannen, u?as meine Mutter n§
— Nid. kanker; ahd. canchor; engl, cancer; 15 sig su mir u. Anderen sagte, wenn v
franz. chancre; (7(i/. cancro, cancharo; Span, bei einem Befehl, Etwas su thun, a
cancar aus lat. Cancer, was wahrscheinl. (cf teten: ik wêt nich, of ik 't kan.
hummer u. lat. cammarus von der y kam. kanne-wasker , Bohrkolben (Typltt!
krümmen, biegen, wölben, bogenförmig um- Kannenwischer od, Quirl dienend,
schliessen, gürten, umringen etc.) zur y kak, 20 kanone, kaBOD, kenOB, Kanone. -
kank (cingore, cf. Fick, I, :W) gehört u. ital cannone ; span. caSon; frans,
womit ausser skr. k\inci (Gürtel), kâksa (Bohre, demnä^t auch Gesekkti'
(Gurtgegend; Achselgrube; Versteck); lat. schweres Geschütz) von lat. canna.
cingo, coxa, cancelli etc. ; gricch. kakalon dieserhalb auch unser 2 rôr = Sdns
(liingmiiuer) etc.: nhd. II ag etc. vielleicht 25 wehr, Flinte.
auch skr. kaîikata (a. Kamm; — b) ein 'kSkUB, ^Vurf, Glûckswurf, Gliîcksfaü,
schädliches Thier, Scnrpion?) zusammen- jmssende) Gelegenheit etc.; — he lu
hängt. kans (seinen Wurf beim doppelspil, l
kankern, (krebsen), am Krebs, bz. an der Gelegenheit, wo er einen Wurf, od. 6
Krehskraukheit In den; — de bom kankerd, 30 wurf thun konnte) ferbörd, bs. ferste
bz. kaukord hol weg. du must din kaus (Gelegenheit), o&êi
kanne, kan, Kanne od. Gefäss, Behälter ofwachtcu; — ik 8ê d'r gen kans (g^
etc. ; — melk-, kofjekan etc. ; auch ein be- legenheit, Möglichkeit des Gelingens t
stimmtes Mass = Krug;— 'n kan (od. krôs) (od. up), um dat to krtgen; — dat
bêr. — Sprichw.: is dat her ût de kan; is 35 kans (das passt mir gut, bz. ist ein
d' benül ût de man ; — de dat leste ût de Gelegenheit etc.). — Nid. kons ; mnld.
kann drinken wil, de fahl de deksel (od. 't (alea, jactus aleae, sorg, fortuna, casus
lid) up de snût'. — Nid. kan; mnld., nd. tusetc); nc?. kans ; mn^. kanse, kanze
kanue ; nfries. kon ; ags. canne ; engl, can ; schanze. Aus franz. chance ; afran
an., isl.t norw., schwed. kanna; dän. kande; 40 ance; ital. cadenza; mlat. cadentia t
ahd. channä; mhd. kanne, wovon wohl ahd. cadere.
canneta, canta; amhd. kaunita; mhd. kante kans, kanse, kantse (Schulter,
u. ahd, channala; mhd. chancle, kanel, kan- Schopf etc.?); — ^hé krigd hum bi d<
nel, kaudel weitergebildet sind, falls sie nicht — ho fôt hum bi de kantse. -Bf ka
etwa ajis cantharus entstanden. Ob ungr. 45 kanshaken mit kante (Seite) susamn
kanna; yi/in. kannu; estn. kan; lett. kanna; gen u. soviel wie Seite od. Seitt
wend. khana; ndwend. kanna; ^'uss. kanna mität. Arm etc. bedeuten, obschon t
(als Mass); böhm. konev, konve; poln. ko- mit kans identisch sein kann, soda
new ; slov. kanéw ; gäl. cauna (Kanne) aus kri<:^d hum bi de kans** soviel besagt
germ. kanna entlehnt sind, bz. ob dieses mit 50 fasst ihn bei der passenden Gelegen.
denselben aus lat. cantharus od. canna her- kansel, Kafizel, Predigtstuhl. — Sp
vorgingen, ist wohl zweifelhaft, zumal es ja wen de pastor up de kansel steid,
auch leicht fnöglich ist, dass das germ. koiinîi altîd 't grôtste regt. — Bedensart:
aus kana (als ein aus Baumstämmen aus- fan de kansel fallen (sie sind als Bn
gehöhltes Etwas, cf. 2 kiln u. Weit^es in 55 proclamirt). — Vom lat. cancelli i
Grimm, Wb. V, 164 unter \i9kiinf) entstand, Schranke) u. dies von dem bereits
od. dass dieses Wort, ebenso wie kana kanker erwähnten y kak, kank (cinj
(Kahn) u. isl. kaena (Fischerboot; Schöpf- kans-, kants-haken, d. i. kantes- c
gefäss, bz. ein aus einem Baumstamm, od. /en- haken, — a) zwei eiserne Haken,
aus Holz ausgeschnittenes hohles Etwas 60 su beiden Seiten od. an den beiden
KANT 169 KANTE KANT
^rsen Taues befestigt sind, welches hanter Spitzen, hs. schmäle geklöppelte Zeuge,
Mitte ein mit einem kaas ausgefüt- welche zu Einfassungen van Kissenbezügen
Oehr Just, warin der Haken eines u. Hauben etc. verwandt werden) ; — na de
^, ad. ZieTh Taues eingreift, um Lasten, kant fan Holland hen; — na alle kanten;
sser u. Ballen damit zu heben, in 5 — fan sin faders kant is he mit mt befründt ;
kanten die beiden Haken eingehakt — he setd mit hum in de kant (er nimmt
stigt werden ; — sl&t (ad. slâjgd) de keine Eûcksicht auf ihn, — er setzt ihn bei
ken äfen an de winde, wi willen äfen Seite etc.). — Campos. : drê-, fêr-, achter-,
iôfd uptrekken; — b) (jig.) Seitenex- för-, sê-, waters-, slôts-, wân«kant etc. etc.
ien. Arme, SchúUem etc. ; — ên bi de 10 — Kid. kant ; nd. kant, kante ; mnd. kante ;
ken faten ; — he hed hum bi de kans- afries. kant (nur belegt in : fiuwer - kant) ;
to faten. — Obgleich das Wart kant- wang. kant ; nfries., wfries. k&nt, bz. kaant ;
anderwärts fig. in derselben Bedtg. isl. kantr; narw., schwed., dan. kant; engl,
cht wird, so ist es von diesem (s. cant ; ital., span., port. canto ; afranz. cant,
ke) doch verschieden. 15 wovon ital. cantone ; span. , prav, , franz.
iii, s. kante. canton (Ecke, Gegend, Landschaft etc.), ital.
int, glatt, schier, zierlich, hübsch, biBC&nio (Schlupftoinkel) etc. Weiter vergl. :
etc. ; — dat is 'n môi kant (schön ge- slav., poln. kant (Ecke, Winkel, Eand) ; lett.
glattes u. schönes) stük holt ; — 't is kante ; estn. kant (dasselbe) ; poln. kat ;
t wicht (glattes, schönes, nettes, hüb- 20 böhm. kout; slav. kôt (Winkel etc.); kymr.
Mädchen); — 't is 'n kanten jange; ca,ni (Rand, Einfassung, Umzäunung, Kreis,
kantern fent as hnm heb 'k nog nét Badschiene) ; griech. kanthös (Ecke od. Win-
— he steid regt kant (gerade u. schön, kel des Auges ; eiserner Reifen um ein Rad,
bsch) up de foten; — kant un kl&r bz. Radschiene), sowie das wohl entlehnte
fertig) ; — steid all' kant un klar ; 25 (nach Quintilian afrikanisch od. hispanisch)
steid kant un kl&r, um of toreisen ; — kU. canthus, was indessen auch zweifellos
8 'n knikker (glatt wie ein Knicker). dasselbe Wort ist, wie griech. kanthös u.
wie das nid. gleichbedeutende kaut wobei man daher zweifelhaft wird, ob Letz-
ht aus kanted, kantd (von kanten) ge- teres wirklich ein urspr. einheimisches, od.
Vergl. indessen weiter: 30 nicht auch gleichfalls ein Fremdwort ist,
int, voükammen, vollständig, ganz, was durch den Verkehr der Griechen u.
US etc.; — 't is kant dül un mal, so Bömer mit den verschiedenen barbarischen
pstOnds in de wêreld hergeid un ût- Völkern nach Chriechenland u. Italien kam.
— he is d'r kant mit ferlägen ; — he Sei dies nun aber , wie es wolle , so ist es
'r kant up fersäten, dat he 't wicht 35 zweifellos, dass das Wort kante jedenfalls
wuP. — Es schliesst sich formell u. ein sehr altes Wort ist u. dass man bei des-
lieh an ahd. ganz, kanz (cf. 1 gans) sen weiter Verbreitung (namentlich auch in
indessen wohl zweifellos dasselbe Wort den ngerm. Sprachen) schwerlich an eine
kant, indem sich die Bedtg.: voll- Entlehnung aus dem rom. canto (dass es im
\en etc. aus der von: fertig od. 40 as., ags. u. an. nicht belegt ist, ist kein Be-
ete, leicht entmckeln konnte , wie weis dafür, dass es in diesen Sprachen urspr.
statt „he is d'r kant mit ferlägen** nicht auch vorhanden war) denken darf,
agen „he is d'r glad mit ferlägen.** sondern vielmehr annehmen muss, dass des-
Iglich des Wortes 2 kant in der wohl sen Thema kanta weit in die Urzeit hinauf
sinnl. Bedtg. : behauen, behobelt, 45 reicht u. vielleicht zu einer idg. y skan
nitten etc. sei noch auf das am (spalten, schneiden, graben, stechen, bohren
fe unter kante Gesagte verwiesen, da etc., bz. eingraben, ritzen, verwunden etc.)
nfalls sehr zweifelhaft ist, ob 2 kant gehört, zu der Fick (cf. I, 253 u. 451 etc.
ndt, bz. kanted (gekantet) entstand. etc.) unter andern skr. kshan (verletzen, ver-
;e, kant, Kante, Rand, Seite, Ecke, 50 wunden), kshata verwundet etc.), chä (schnei-
l, Gegend etc. , cf. ôrd, egge, hörn ; deti, trennen etc.), khan (graben, stechen etc.),
cant (Rand) fan de kupe ; — 'n fat ('n khäta (gegraben etc.) ; zend. kau ; apers. kau ;
tc.) up, bz. in de kante setten; — 't pars, kantan (graben etc.) stellt. Vergleicht
igd up de kante (das Schiff liegt auf man nämlich das ahd. creiz, chreiz (Kreis,
ite, bz. es liegt schief); — *t schip 55 Umkreis; Kampfplatz; Bezirk, Gau) von
) de kante (dem Rande) fan de faste krizan (ritzen, reissen, spalten etc. = urspr.
— dat räkd gen kant of wal; — he wohl skrizan, bz. skritan, wovon auch scli-
't all' an de kante; — an de bin- zan etc. cf. sliten, slits etc.) u. dazu ahd.
' bntenkante ; — de spitse, bz. scharpe kränz (Kreis, Kranz) u. lit. grandis (Ring,
an höms ; — brabandse kanten (Bra- 60 Armband, Reif eines Rades) etc. , so ist es
EANTELN 170 KAP
sehr leicht möglich, daas auch kanta urapr, ktit-hei, kAVthel, Heu vom im I
blos ein gegrabenes, bz. gestochenes od Seiten der Wege w. Graben de
od. geritztes Etwas bezeichnet u. dass 1. kanUe, Kännehen. Z)iMtfi. mwI
sich daraus die Bedtg.: Kreis, Umkreis, 2. kantje, eine beim Heringefarngf
Ring, bz, Einfassung, Rand etc, ent- 5 u. gesalzene Tonne Häring. — Imú
wickelte, wenn man nicht etwa annehmen van Dale) bezeichnet kan^e ein Ï
will, dass das Wort kante urspr, als Band Fass, bz. ein F^äsacken Häringe, ebt
od, Aeusserstes u. Vorragendes, bz. selbe wie unser kîn^e = i/m Tonae
als Ecke od. Spitze, Winkel (cf. egge ein fätje. Dieses ksintje beir,, soizttt
u. ôrd etc.) auf der Grdbdtg.: Schnei- 10 fellos ein Dimin, van 2 k&a, bz. dem
dendes, Stechendes, Scharfes etc. kane =s mhd. kan, in der aU/gemme
beruht u. so zur V ska, skan (spalten, schnei- dtg.: Hohlgefäss, od. Hohles,wi
den, stechen y bohren etc.) gehört. Zu der unser kintje wohl ein I^inUn. wm
Grdbdtg.: schneiden, spalten, thei- obs. kîn (Hohigefdss^ Gefâss, BeMItt
len etc. stimmt auch mnld. kant = hompe 16 tf. demnach direct su as, cinan (ff
u. frafiz. chanteaii (Stück); engl, cantle klaffen etc., cf. unier 2 k&n am &ik
(Stitck, Brocken, Theil), cantle (in Stücke gehören dürfte. Vergleicht wum mi
eeriheilen, schneiden), wie auch engl, cant 1 k&n u. dessen Nebenform kin =
schon die Bedtg. „Stück** hat u. wonach Kahm (mucor), so könnte kîn^e oadi
man auch annehmen kann, dass unser 2 20 Nebenform von kmntje, bs. kao^e (des
kant urspr. die Bedtg. : behauen, beschnitten min. von 2 k&n, hs, mhd, kaa) sein,
etc. hatte u. also als selbstständiges Wort kantje, ein kleiner niedriger SA
nur wurzelhaft mit kante vencandt ist. cf. ohne Lehne od, Heck. I}imin, wm 2
kanten u. auch k&te. u. ist dort Weiteres su vergleichen.
kante] n, s. kantern. 25 kan^'ed, gekantet; — kan^'ede balkfl
kanten (kante, kantst, kantd etc.; — kan- mit Kanten od, Spitsen besetzt^ bz, mit*
tede, kantde etc. ; — kantcd, kantd), kanten; Kante versehen; — 'n kan^jeden mfita
— a) mit Kanten (namentlich recht wink' kantjen (Dimin. von kanten), einel
liehen) versehen. Kanten machen (woran), od. einen Band meLchen^ bs, ein Btzm
behauen, behobeln, bz. stechen u. graben (ab), 80 einer Kante versehen ; die Kanten odL a
^latt u. eben (2 kant) machen etc.; — dat fen Ecken mit einem scharfen Wed
iiolt is nog uêt gôd kantd; — kant* dat holt wegnehmen; — de d&le kantjen (et
bäter of; — dat is nêt ördendlîk kantd, bz. Sand bestreute Diele an den SeUen mit t
bekantd ; — de slôt (Graben) mut nêis ^(aufs feinen Band versehen) ; — de bedda
Neue) bc-, bz. ofkantd worden; — b) Et- 35 kantjen (die Beete an den Seiten ofti
was auf die Seite legen od. umlegen (wäl- geft, bz. sie mit einer glcsUen Kazde \
zen, drehen etc.), bz. sich auf die Seite le- hen) ; — de balken süut mdi kan^ed
fen, kentern etc.; — he kantd dat um; — Balketi sind an den Seiten schön hA
Jat schip yf'ú kanten, bz. sük kauten; — bz. schön gekantet).
timkanteu (umwenden, umdrehen, umschla- 40 kantig, kantig, zeitig^ ^kig^ bz, f
fen etc.) ; — ho kandt um (er dreht sich winklig etc. ; — 'n môi kandg stflk hd
um, schlägt um, wendet sich auf die andere fêrkantîg etc.
Seite, fällt von seiner Parthei ab etc.); — kantor, kentor, Comptoir, Qesehäftn
iägeukantcn (entgegen wälzen u. drehen, Handlungshaus^ etc. ; — ffât man na H
nch wenden u. setzen wider etwas etc.) ; — 45 tôr hen, wen ji geld betcden willen ; -
iie mut altîd tägenkanten, bz. he kantd (wen- is dar an 'n gôd kantôr. — JS/ld., nd. kai
iet etc.) Btlk d'r altid tagen. — Nid. kan- kants-haken, s. kanshaken.
;en. Zu kante, bz. in der ersten Bedtg. kanûtje, s. kamû^e.
luch zu 2 kant. 1. kap. Schlag, Hau, Hieb etc; «
l.kanter, Comparativ von 2 kant. 50 ên kap nôe (hauete) he de bôm oi
2. kanter, Cantor, Lehrer. — Sprichw. : „ jun- kappen.
lens pârd jo,** sä* de kanter, do harr' he drê. 2. kap, s. kappe.
kantern, kant^ln, kentern, über die Kante 8. kap, s. kip-kap.
^er Seite legen, umschlagen, wälzen etc.; kap, a) Vorgebirge, Landzunge, Oq
— dat Bchip kanterd sük; — he kanterd; — 55 't käp de gode hôp; — b) ein grosses,
lat Bchip is kenterd; — he kanteld de bal- kes, hölzernes Gerüst, welches als Be
cen um. od. Seezeichen für die Schiffer dient u,
kant-hake, ein an einer Stange befestigter weder auf einem Vorgehirge, bz, einer l
Haken zum kanten (umlegen, umwälzen etc.) zunge, od. auch auf einer hohen JDün
ier Balken, — Nid. kantahaak. 60 richtet ist, um den Seh^jtem täs Bti
EAEPE EEPE 171 EAEPERD EEPEBD
iezeichen tu dienen, — Auch nîd. handeln etc.) dieselben Wörter sind, wie
n beiden Bedtgn, — Das Wort k&p nhd. Beute u. heuten^ so liegt die Ver^
ersten Bedtg. ist bekanntlich aus itai. muthung sehr nahe, dass die Bedtg, : Kauf,
franz, cap (von lat. caput, cf, hdfd) Handel, bz. Tatisch etc. des afries.kkp auch in
U u, könnte es auch in der zweiten 5 die von: Erwerb, Gewinn, Beute etc. u.
(als Hohes od. Vorragendes) dasselbe weiter in : „Raub" etc. überging u. dass da-
sein. Beim Vergleich von nd. (Br. her das neuere nid. kaap u. schwed. kap
kapen = gapen (gaffen, ausschauen blosse Entlehnungen des alteren fries. k&p
xt es jedoch wohl sicher , dass es mit sind. An eine Identität von kapen (nehmen
hapf (Ort wovon man aiisschaut, spe- 10 etc.) mit nd. kapen (gaffen, ausschauen), bz.
»camen) u. nhd. mdarü, kapf (vor- an eine Abstammung unseres kapeu u. des
endes Dachfenster) ; mnld, (Kil.)ktipe Wortes kaper etc. von mnld. kape (specula,
la ; pharuSy Signum litorale) : mnd. ka- pharus etc., s. unter k&p) glaube ick jeden-
(Stange od. Baken als Seezeichen) fcUls nicht u. würde ich dann noch eher
i nd. kapen, bz. gapen gehört, weä 15 dafür halten, dass es entweder mit lat. ca-
Mch auf diese kapen hinaufsteigt, um pere zusammenhängt, bz. mit diesem zu der-
len Schiffen zu schauen, bz. von den selben y gehört, die auch für kipe u. kop
m nach denselben ausschaut, um anzusetzen ist u. ur^tr. vielleicht skap (cf
en, wo man sich bandet, cf. auch auch schap, schip etc.) lautete.
kapbspil; md. kaffespil; mnd. kapespü 20 käpen, kepen, kerben , schneiden, Ein-
ispiei, bz. Gaffspiel) u. mnd. kapinge schnUte machen etc.; — ûtkäpen (ausker-
ck, Schauspiel) etc. etc. ben), inkäpen (einkerben), ferkäpen (verker-
D, kepe, kip, kep, Kerb, Schnitt, Ein- ben etc.). cf 2 k&pe, käfen etc., soune auch
\, bz. Spalt, Vertiefung etc.; — de kip kippen u. kappen etc.
i6p. — .A^. keep (Kerb, Einschnitt, 25 käper, keper, J^e^p^r, Köper; — updekä-
^.); keep hoaden (Strich od. Cours per wäfen; — nau up dekäper sên. — Wenn
); mnd. (Seh. u. L.) kep; wang. bei einem Gewebe die Fäden des EinscMa-
entraut, II, 375) kêping. cf k&fe, ges die der Kette nicht rechtwinklig, sondern
k&pen etc. scheinbar schräg schneiden od. kreuzen, bz.
en, nehmen, wegnehmen, stehlen, sti- 30 der Einschlag über einige Fäden der Schee-
rauben, Beute machen, Freibeuterei rung liegt, so entsteht dadurch der sog. kä-
i etc.; — he k&pd 't all' weg; — he per od. keper auf der Oberfläche des Ge-
t to kapen (um Beute zu machen, bz. webes, unter welchem Worte man eben die
zu erhaschen etc.). — Nid. kapen ße- durch die obige Webeart erzeugten, schräg
wegnehmen, Freibeuterei treiben etc.). 35 od. diagonal über das betr. Zeug hinlau-
ebt ein nid. kaap; schwed. kap, wel- fenden, sichtbaren Streifen versteht. Das
ewÖhnlich mit „Freibeuterei auf See**, Wort käper od. keper bezeichnet demnach
Zaperei** übersetzt wird, jedoch eigent- ein diagonales Etwas, bz. ein Etwas,
Dohl nur die Bedtg.: Beute, Fang, was im Gegensatz zu der geraden Linie
etc. zu Jiaben scheint, wie dies aus 40 schräg, eckig u. winkligt verläuft,
ätzen (nid.) te kaap, — bz. op de kaap Zweifellos ist es daher auch wohl, dass das
— (schwed.) det var et godt kap (das Wort käper od. keper (als winkligtes od.
In guter Fang), — gä ut pä kap (ge- diagonales Etwas) von Hause aus dasselbe
48 auf Beute) etc. erhellt. — Da nun Wort ist, wie mnld., mfläm. keper (Winkel-
Um Wort kaap od. kap so wenig als 45 haken, bz. Ding, was sich schrägt u.
in den obigen Bedtgn. nirgends sonst biegt, od. einen Winkel [Schräge,
rkömmt (es fehlt sowohl nd., mnd. als Schiefe, Abweichung von der geraden
u. auch in den andern nord. Spra- Linie, od. eine E c k e u. einen Vorsprung]
u. das Vbm.: kapen doch wohl von bildet), wie dies durch mnld. keperen (ad
iz. kap weiter gebildet ist, so scheint 50 normam formare), mfläm. keperen (former
', als ob das Subst. kap etc. nicJUs a l'esqaierre) u. mnld. keper-wijze (instar
! ist als unser altes fries. k&p (Kauf, normae formatum), mfläm. keperwijse (a la
lusch etc.) = wfries. keap, kaep, kape mode d^esquierre) bestätigt wird,
f. kop) u. dass op de kaap varen ei- kaper, Kaper, Freibeuter, Seeräuber, Frei'
h so viel heisst: auf den Kauf od. 55 beuterschiff etc.; (scherzh.) Concurrent; —
h fahren. Vergleicht man nämlich, he hed 'n kaper üp de küste. cf. kapen.
^£r Kauf urspr. blas ein Tausch kaper, koper, kopper, Kupfer,
^.kaufenim Ein- u. Vertauschen käperd, keperd, kepert, köpert, geköpert
lehen bestand u. femer, ddas unser etc. ; — käperd g6d (Zeug was geköpert ist,
l, bäte (Tausch) u. bûten (tauschen^ 60 bz. was Köper hat).
KAPERN 172
kapern, kapern, Freibeuterei treiben, be- Kappe eie.); üaL eappa; apan^ poit,ff
he Uli r mä Lt^t otl. Getciilt wegnehmen etc.; cape; /ran«, chape (McmUl); ipdM.a
— he kapord mi \ uH* we^. eappa (quia totom eapiat hommoB; •
kapern, kopern. koppern, kupfern^ von mentam capitis); «pä^-^niedl. k&ppa» Úpp
Kupfer. 5 (Mantd etc.); slav., poin,, säUs». b
kapfr-, koper-, koppfr-rûd, ex/, richtiger: böhm. k&pë; Ut. küpe; eitm, top; jSnLQ
kaper-. kope r-rut, a) Grünspan , Kupfer- (MûUe, Hdm). — Wie ahd. gifiüigf pi
rost, Kupferoxied : -- b) Kupfervitriol ; — (Bekleidung, Kleid) van faJian ffangn,,
c) Kiiicnritriol : — d) VitnoL cf, witt' ka- aen), so «oß auch das êpät4aL ctpa, a
perrut = Zinkritriol. — Nid. koperrood 10 von capio (rf. Dies, I, 111) oMÖi
(üchicefeUaurea Eisen - Oxydul, Eisenvitriol Da es indessen sehr sweifdh^ iâ, \
od. grüner Vitriol). — Est bezeichnet wörtl.: das schon so früh in den gens. Spm
Kupfer- Hu SS (cf. rOt) i<. verstand man vorkommende u. so weit verbreitete I
darunter urspr. den g rünli eben Buss od. überall lediglich eine EnÜehnung ass >
grünlichen Ansatz m. Xiederschlag, der aus 15 spät-lait. eapa, cappa ist, so istessMtkt
dem schmchendenfbz. geschmolzenen SchwarS' lieh, dass das JLetsiere selbst ein LAth,
kupfer aufsteigt u.an den Wänden des Rauch- Fremdwort ist tc. das Crrdwort kapa si. \
fangcs oxifdirt, hz. sich festsetzt, woraus der gar nichts mit lat. capio gemein koL 1
Vitriol gesotten icird. cf. mnd. (Seh. u. L.) gleicht man fiam/tcA, wie so vidi TR
kopperrôk; mnld. (Kii) koperroost ti. ko- 20 mit anlautendem „k* od, .c* auf Sias
porroose vtc, V mit anlautendem nSk** surüekgAen^^
kaner-Nlaj;fr,kap8]ager,kapersiBid,Jrtij>- Fick (I, 238 etc., II, 487 etc.) tmtar
fertichmied. dern skr. kipya, cipya (Wurm) wiä i
kapittel, Kajuteh Hauptstück etc. Vom Schabe etc. u. lat. capillus etc. mn '
mlat. capitulum u. dies von capiit. 25 |/ skap ableitet, so ist es auch ukr k
kapittel-stok, ein langer Stock od. Stab möglich, dass k&pa eds Sedecket^t
mit einem Kopf od. Knauf: — scherzh. ebenso wie capillus (u}as man auektér
auch prnis. als Bedeckendes od. Decke, 8th
kapke, Käppchen etc. etc. [cf. wulle von y var, ftcdedbai <
kappe, kapp od. kap, Kappe; Kopf decket, 80 fassen kann) su einer idg. y skap (é»
MützCy Schutzding für den Kopf; — junge! bedecken, verhuüen etc.) gehört, die ehe»
weist du nojir not i>o föl, dat du diu kap of- Grdform von skr. kshap; send. (Jt
settst, wen di 'n old minsk förbi goid ? — khshap (decken, bedecken, verhallen ett)
h) Deckel, hz. oberste Decke od. Spitze von zu welcher auch skr. kshap, kahapa, i
Etwas; — de kap fan de schörsten is her- 35 pas; eend. khshap, khshapan (Naektf >
underfl]igeii ; — he steid up de kap fan de sterniss etc.); griech. aképö (decken,^
dik, bz. u]) de kaj) fan de inÖlen ; — he hed len etc.), sképé, sképas (Decke, Huüe, Sc
sük de kap fan de dum (oberste Spitze des etc.) etc. gehört u. wobei man bei der 1
Daumens) ofsncden ; — c) Endrinde, bz. das tität von griech. sképé mit skr. ksh^M
liindenstück od. Deckstück vom ausser sten 40 iW^. skapa) also auch leicht su der Anm
Ende eines Brodcs etc.;— brôdkap, kôskap kommen kann, dass auch k&pa als Dt
etc. — Nid. kap; mnld. kappe (capitium, Bedeckung, Bekleidung, VerhüUun,
capitis tegmon, pilcus, cucullus^ vnigo cappa ; (bz. Kleid, Mantel, Kopfbedeckung etc.
traboa; chlainys; culmen, fastigium, supre- urspr. skâpa steht u. eben dessen ante
mum sive »ummura cujusque) ; nd., mnd., 45 des ,,k^ überall desslwJb unverseihobe»
injUim. kappe; ahd. chappa; mhd. kai)pe hen blieb, weil es auf einer Chrdformi
(Art Mantel mit einer Kapuze über den beruhte, cf. 2 kippe u. kipe etc.
Kojtf zu ziehen; Kajtpe, Mütze); afries. Zu dieser y skap (decken etc., od.%
kappe ; wfries. kaei)e ; nfries. kaap ; satl. wohl : greifen, fassen, halten etc. u. so t
rapj>e; ags. cappc, caepe (cucullus, pileus); 50 schützen, retten, bewahrcfi etc., wie t
engl, cape (Mantelkragen), cap (Kappe, var, cf. wälen, willen, wulle etc. u. i
Mütze, Hauhe, Cardinalshut; Deckel ^ Schale, weren etc.) vergl. auch kipe, kippen eti
Hülle etc.) u. copc (Kopfbedeckung, Brie- u. wegen der vielen Ableitungen van
Hterrovk, (lutrrock, Mantel, Decke, Kuppel); cappa etc. (z. B. ausser cappotto, capp
an. kupa (Ueberklcid, Mantel); ist. kdpa 55 [cf. kaput u. kapütse] etc. au6h desn
(toga, Pallium, volamen); »loru;. kappa; dän. Cap eile) bei Dies, I, IIZ unter i
kajipi» ; Hvhwed. kappa (Kappe, Haube ; Man- das Weitere.
tel. Ober rock, Chorrork, Schaube; äusserste kappen, kappen, hacken^ schlagen, i
Bedeckung einer Saehe etc.) u. noru;. kaapa; schlagen, hauen, schneiden, sehnen,
dän. kaabe; schwed. k&pu (Mantel, Talar, 60 sen etc.; — balken kappen, bs. he- a
KAPPER 173 KAPÜT KEPÜT
; — bomen kappen, he, ofkappen od. ksp-8t5rting, kapstSrteii, dte^ Stürzung
»en; — holt kört kappen; — sponen od. aas Stürzen u. Abwerfen der Kappe
inholt kappen ; — stênen, — strCl- des Deiches bei einer Sturmfluth durch das
' IS etc. etc. kappen ; — 't anker kap- Anprallen der Wogen, in Folge dessen der
' de mast kappen ; — 'n gat in de 5 Bruch des Deiches u. die üeberfluthung des
)z. 't isder etc. kappen ; — de Läge, Binnenlandes entsteht. Die Redensart : ^'t
; h&r kappen (die Spitzen etc, von is nog gin kapatörting'^ wird daher sehr aU-
icke, bz. dem Haar abschneiden mit gemein bei uns auch in dem Sinn gebraucht,
Messer od, einer Scheere); — wel hed dass ein betr. Etwas noch nicht sehr gefahr-
80 in de här herum kapd? — sQk 10 drohend ist, weil eben mit dem Stürzen der
l&r kappen (sich die oberste Spitze Deichkappe der Deichbruch eine vollendete
inger abschlagen, bz, ihn einkürzen). l^hatsache ist u. in Folge dessen alles un-
., mnd. kappen; nid., mnld., mfläm. sägliche Elend Über die Marschbewohner
; nfries., dän, kappe ; norw. kabba, hereinbricht, welches mä einer Meeres- üeber-
schwed. kappa; schott, chap. Beim 15 schwemmung unserer Marschen verbunden
ich von klip-klap etc. muss man wohl ist. — Nid, kapstorting ; nd. kappstortung.
ten , dass auch kip-kap (cf, kippen) kapûn, kepûn, Kapaun, castrirter od. ver-
blosse SchaUstämme sind, die entwe- schnittener Hahn (hänrûn). — Nd. kapuun;
( kabbeln, kibbeln, kifen etc., sowie md, kappûn; nid. k&poeu', mnld. (KU.) ca^p-
pe, käpen, käfe, kaf etc. auf y gab, 20 poen , kappayn ; mfläm. kapoen , kapuyn ;
ih (klaffen, gähnen, spalten) zurück- mhd. kapûn; ags. capûn; engl, capon; mlat,
od, mit lai, capo (c/. kapûn) etc., caponus ; /ranxr. chapon; ito^. cappone;^rt>cÄ.
koptö (schlagen, hacken, Juiuen etc) kâpön; lat. capo, capus. Daneben auch:
)tö (grckbeny hacken etc.); kslav. skep ahd, chappo, cappo, cappho; mhd. kappe
% etc.); engl, chip (schneiden etc), 25 (gallinaceos, Hahn; Kapaun), .sowie mnld,
hauen, hacken etc) etc sotoie unserm kaphaan , kaphoen ; mrhein. kaphan ; nhd.
Bchip, schaffen, scheppen, schiffen etc. Kaphahn, Kaphuhn. — Wie man mhd. va-
?r Y skap (hauen, schneiden, spalten sân = nhd. Fasan (durch Anlehnung an
ihört, zu der auch kaf, kafe, käpe Hahn u. Huhn, um das Fremdwort dem
msogut gehören können , als zur V 30 Volke verständlicher zu machen) auch mhd.
L gabh. Wegen der y ^Va^ cf. Fiele, vashan u. vashuon verdeutschte, so wurde
, 452, 807 u. II, 267, 487, 678, so- auch lat. capo, bz. franz. chapon etc. durch
I, 331, die wohl ebenso wie skap = kaphän u. kaphoen verdeutsch, indem man
ihap (werfen etc, cf. Fick, I, 234) dabei an kappen (schneiden, castriren, bz.
%er primit. y ska = europ, sak (schla- 85 verstümmeln, stutzen etc) , bz. einen ge-
luen, spcdten, trennen, schneiden etc, k app ten Hahn dachte, kapûn u. ahd.
ck, I, 235) hervorging, die auch das chappo etc. sind aber wohl zweifellos von
fD von skan, skad, skar (cf. Fick, franz. chapon, bz. griech. kâpön k. lat. capo
, 237, 238 etc.) sein wird. entlehnt, welche Letztere selbst aber wieder
ipper, Einer der kappt, od. hackt etc. ; 40 mit griech. koptö u. skaptö etc. , sotoie mit
tkapper (HoUhacker). unserm kappen etc. zu einer u. derselben y
ipper, eine Taube mit einer Haube gehören, nämlich zu y kap, bz. skap, wo-
) auf dem Kopfe. von auch kslap. skopiti (castriren) etc u.
'ÜSLe,(Dimin.)k9kpTfksLtjt^Haube,Häub' vielleicht auch lit. skapa (Schöps).
Mützchen etc; — sé hed so 'n old 45 kapunen, kepûnen, castriren, zum Ka-
tje up de kop. — Nid. (v. Dale) paun machen etc (auch von Menschen etc ) ;
0, kapruin (hooftdeksel, kap, vrouwen- — ik wil di kapûnen ; — hê hed hum ka-
mnld. kapruyn (cnculluB , capitium) ; pûnd (zum Castraten gemacht, verschnitten,
kapruyn (Kopftuch der Frauen etc.). verstümmelt),
tifMr. chaperon ; ital. capperone etc. u. 50 kspat, kepat, (selten) gepnt, kaput, ent-
f. Diez, I, 111) mit ital. capello; zwei, kurz u. klein, in Stücken etc.; — he
chapeaa etc. von cappa, capa {cf. haud (od. smitd) 't all' kaput (od. kört etc.)
weHergebüdet, wat dV man is; — 't is alP kaput (kurz u,
lelf Kapsel^ Gehäuse etc. Aus lat. klein, zerbrochen, zertrümmert, in Trümmer-
bz, capsella u. dies von capio (fassen 55 stücke etc.) slän ; — dat spil od. geschäft
mI. mit diesem von derselben y, cf, is kaput (verloren, zertrümmert, ruinirt etc.) ;
, hafe etc. — de glasen sunt kaput (od. kört) smäten ;
•slager, s. kaperslager. — he m&kd sük gans kaput (er ruinirt sich
•êfOnti, Kapp-, od. Hauspäne, Späne, ganz, bz. macht sich ganz bankerott, — od.
m Bekappen der Balken etc entgehen. 60 auch : macht sich ganz bresthaft u. krank,
KAPUT KAPUTBOK 174 KABB KAB
— ruinirt vollständig seine Geaundheü äc.) ; (Dähnert) kare, kore; Mnd. (8ek%l
— ik was d'r gftns kaput faa (ich warvoü- kare; n/dkar; mnid. karre; wamg.(Skn
ständig gerschlagen u, bresihaft^ od. krank iraut^ 1, 377) kdr, koer (ê. iftdissen wâ
u. elend davon); — hê is kaput g&a (er ist am SdUusse u, unter kure); an. keni;ii
Bankrott gegangen, hat fallirt etc.); — hô 5 kjerra; schwed. k&rra; dän. kuTe;n|2.c
hed 'n kaputten (einen eerrissenen, durch- <ML carrâ, garr& u. carro, gsno, gv
löcherten, zerlumpten) rok an ; — de bomen mhd. karre, garre etc. W^e» ^eset V
gan kaput (die Bäume sterben ab, gehen tes vergl Grimm (Wb. K, 224), wm
todt etc.) ; — wat kaput (zerbrochen, ruinirt, das ahd. carrâ etc. wohi von tat. or
od. verloren etc.) is, dat is kaput, dar kOnen 10 enüehnt ist, bs. darat^ jntrüekgeht fn
w! niks mër an helpen. — Nid, kapot; nd, der Ableitungen der Jvörter Charge il o
kaput etc. aus frans, capot, span. capote, catura, sowie auch von carriére, carro«'
welches beim Kartenspiel dieselbe BedJtg. wie von lat. carnu c/. Dies, I, 114 m. £
nhd. matsch (faire capot, alle Stiche ma- während dieses selbst auch ein F^remis
chen; être capot, matsch sein) hat, indessen \b ist, womit Cäsar in CrcUiien bekannt «w
auch in derBedtgt.: beschämt, be'itürzt ((dW^ Neben kelt. karr; toelsch c&r; gael o
est demeuréc capot , sie war ganz bestürzt brett. karr scheint indessen dieses Wort «
etc.) etc. gebraucht wird u. angeblich das- schon in äUern ngerm, Spr€Lcken urspr.%
selbe Wort sein soll, wie capot (Mantel mit handen gewesen zu sein, ohne der Lmii
einer Kappe etc., s. das folgende Wort), 20 Schiebung zu unterliegen. Die y betr.,
indem es im Kartetisjnel fig. angewandt gehört es wohl mit lat. carro, carmt é
wurde. zend. careta, caretu (Rennbahn), tut
kapat, kapatrok, Mantel mit einer Kappe (Läufer, bz. einer der schreitet) etc; i
etc., bz. Kapuze , Regenmantel , Regenrock, caritâ (Gang, Wanderung), caritra f A
grosser dicker Üeherrock. — Nhd. kaput, 25 Bein etc., bz. Gellendes etc.) etc, iwryt
kapot, kaputrok; nid. kapot etc. aus franz. bz. kar (sich bewegen, gehen, wanda
capot; ital. capotto etc., eine Weiterbildung worüber bei Fick (I^ 43) das Weitere
von ital. cappa etc., s. unter kappe. vergleichen ist.
kapûtse, kapats, Kapuze, eine verhüllende Zum Schlüsse sei übrigens wegen
Kopfbedeckung mit über den Nacken heran- 30 wang. kör, koer noch bemerkt, dass «
ierhängendem Kragen. Aus mlat. capution ; woM dasselbe Wort wie 2 kare «. «{/f
ital. cappuccio; franz. capuche etc., eine koer (Korb) sein dürfte u. dass damn^k
Weiterbildung von capa, cappa etc. (s. un- das nd. kore (Dähneri, «. oben)mdUi
ter kappe), od direct aus lat. capitium, bz. nicfU eine Nebenform von dem OM
Caput. 85 carrus entlehnten nd. kare = nhd, ehai
kSr, s. ker. sondern dasselbe Wort wie 2 kare u, itfi
karbaater, s. kabauter. koer (Korb), bz. Behälter u. unser kin«
1. kare, kar fP/ur. karcn), Karre, Kar-, 2. kare, kar, Gefäss, Behälter, Nw*
r e n. — Sprichw. : de de kar in de drek in : älkare, &lk&r (ein durchlöcherter hA
schafi'n hed, mut hum d'r ôk wer ûthalen; 40 ner Kasten zur Äußewahrung vom A
— he Bchufd hum de k&r up de hakken ; — fiskkare, fiskk&r (Fischbehdlter, bs, da
— de kar sitt 6n altid up de hileu ; — he löclierter Kasten zur Aufbewahrung von
is de düfel fan de kare fallen (von einem sehen, auch banne genannt) etc. — j
Erzbösewicht etc.); — sê hebbcn hum up kaar (in: aal-, visch-kaar, s. oben); m
de kare had (von Jemandem, der durch 45 karre (uassa, alveolus etc.); «i/läm. karre
Gunst u. Fürsprache ungewöhnlich schnell reservoir); mnd. (Seh. u. jL.) kar, 1
beordert wurde). — Compos.: ërdkâr (gros- (Geschirr, Gefäss, Korb); as. kar; ags. c
serer Karren mit 3 Rädern u. einem vier- an. ker; isL ker; norw. kjer; echtoedfi
eckigen Kasten zum Verfahren von Erde, kar; ahd char; mhd. kar (Gefäss, Sehe
auch mp'kür genannt, weil der Kasten nach 50 Wanne, Trog); goth. (cf. nhd. Beert
hinten über zum Äusstürzen der Erde nie- goth. basi; — nhd. war =s unserm
derwippen kann); — drek- od. mudder-k&r etc.) kas (Gefäss, Krug, Tonne). — F
(Dreckkarren, bz. ein vierrädriger Wagen (III, 45) stellt das Thema kasa mit an.
mit einem grossen Kasten, bz. einer hölzer- Genii. kasar (congeries), kaaa adha (be
nen Backe zum Wegholen des Strassen- 55 ben, beworfen etc") etc. zu einer geni
Drecks u. sonstigen Abfalls) ; — michel-kär kas (werfen, aufwerfen), was indessen i
(ein grosser starker Karren zum Tratispor- begrifflich zu fern liegt. VsrgL dieser^
tiren schwerer Sachen); — schûfk&r (Schieb- Weiteres unter 2 kisen u. cf. auch die SM
karren) etc.; — meskär (Mistkarren); — bemerkung zu 1 kare wegen des vfong.
törfkar (Torf karren) etc. — Nd. kaar u. 60 etc., sowie ferner auch unser kurei
KABE 176 KARia
. koer (Korh, BMUer); as, kar in sflk d'r 'n Btûk brôd of; — hé hed dat dôr
(Bienenkorb, 8, bei v. Bichthofen karfd; — hé karfd (schneidet, ?Mckt etc., bz.
ramkor) wohl ein u. dasselbe Wort ist, schneidet unordentlich = fild etc.) d'r wat
B, Bock, Gewand, be. Bockschooss etc. in herum. — Afries. kerva od. kervia ; satt,
iti Kinderlied: ringel-rangel-roseu, — 5 kerfje; helg. kerf; nfries, (Out gen) karve,
I aprikosen etc. (was die kleinen Mäd- keerve, kerva; wfries, kerven; nid, kerven;
}eim Bingel' od, Beihen-Tanz sin- nd, karveo; mnd, kervcn ßerben^ einhauen,
)ommt auâi die Strophe vor : „fât ach- kappen); ags. ceorfan; engl, carve, carveo
min kare**, wobei jedes folgende Mäd- u, Vßrre (schneiden, verschneiden, tranchiren,
las Gewand, be, das Kleid, od, den 10 schnitzen, ausJuiuen, ausschneiden, stechen,
chooss des vorderen Mädchens von grabenetc); schott. kerf; norw,keLTy&',schwed,
anfassen muss u, ist demnach dieses karva; ahd, (kerban); mhd, kerben. — Fick
wM dasselbe wie afries. gare (Ge- (II, 91) vergleicht es mit griech, graphein,
Bockschooss etc.), s, unter 2 g&r, über dessen Lautverhältniss zu lat, scribere
I. garfkamer. 15 u. nhd. graben etc. das Weitere unter gr&f
b1, kardel, karl, ml. Name = nhd. u. grafen zu vergleichen ist. Vergleicht man
GescfUn. kareis. cf kerel. zu karfeu unser kräfe u. schräfe, bz. wälsch
;areii, karren, mit der Karre fahren crafa (einschneiden, ritzen) ; bret. crafa (das-
hieben, bz. verfahren, verschieben etc. ; . selbe), krâf (Stich, Einschnitt), sowie lat,
k&rd wat herum; — he k&rd de ôrde 20 carpo u. die verwandten griech, Wörter (G.
Curtius, pag, 143 u. s. unter harfst) nebst
.Aren, koren, gekoren, erkoren etc.; lit. kerpü (schneiden etc.) etc. u. Alles was
m. Fick (I, 240 etc. etc.) unter y skarp auf-
3B, s. keren. führt, so ist es auch sehr gut möglich, dass
fe, karve, karf, Kerbe, Kerb, Schnitt, 25 auch karfen, nebst kräfe, schräfe, bchnfen,
ïnitt, Abschnitt etc.; — de karf is nêt krabben, schrabben etc. zu der für scharp
înug; — hê hed dV 'n karf iusneden; anzusetzenden idg. y skarp od. 8karbh('a£»
hâld d'r *n goden karf (Schnitt, Ab- Erweiterung von skar, cf. schären etc.) gehört.
), Stück etc.) ût ; — snîd' mî man 'n karf-holt, Kerbholz. — Sprichw. : he hed
karf (SchniU, AbschniU, StiUk etc.) 30 föl up sin karfholt.
►f; — 'n umkarf (Bundstück, bz. ein karf-mest, Kerbmesser; — a) grosses Mes-
od. Schnitt von der ganzen Breite od. ser zum Schneiden des groben Boggenbro-
eines Ui-pfündigen Brodes); — ho des, bz. des Schwarzbrodes ; — b) ein Hack-
iflk alle morgen dré umkarfen of. — messer, bz. ein Messer, womit man Etwas
9art : karfen up de hôrns hebben 35 abhaut u. abhackt, od. durchhackt ; — c) ein
t. Einschnitte, be. Jahresringe auf schartiges, stumpfes, unordentlich schneiden-
^ömem hohen; daher (fig.) schon aU des Messer; — d) (scher zh.) ein (gewöhnlich
wachsen sein , gewitzt sein etc., od. stumpfer u. sc?Uecht schneidender) Infanterie-
runzligt sein, ein altes runzligtes Säbel, auch kesemeBi (Käse- Messer) genannt,
n haben etc.). Fer^/. aucA: nfirs-karf 40 kSkrf'Siok^ Kerbstock. — Bedensart: he
y-Kerbe). — Afries. kerf; wfries., satt., hed dat up sin karfstok, bz. karfholt.
M., mnld., mnd. kerf, bz. kerve (crena, k&rig, karg, geizig, knapp, sorglich, angst-
a, segmen, segmentum); nd. karve, lieh, besorgt, engherzig, sparsam, geizig, knau-
%gs. korf (Kerbe, Einschnitt) u. cyrf ser ig etc. ; zaghaft, langsam, träge, schleppend
tt, Hieb etc.); engl kerf; mhd. kerbe, 45 etc.; — 't is upstünds man 'n karigen (karge,
cf. 2 kern, lor&fe, schräfe u. Weiteres sorgliche, ängstliche , ^kummervolle etc., bz,
karfen. knappe, elende etc.) úd; — hê hed 't man
!él od. karvel, Kerbel, das bekannte karig (sorgenvoll, kummervoll, kümmerlich,
%kraut, — Nd, karvel ; mnd. kervele, knapp etc.) ; — 't geid hum man karig (küm-
le; nid. mfläm. kervel; ags. cerfille; 50 merlich, elend etc.); — he word so ferdômd
ihervil ; isl. kerfill ; dän. kjärvel ; ahd. karig (ängstlich, engherzig, geizig etc.) in 't
1^ chervola, cherfolla, kervela, eher- gäfeu, dat he hast gen drtje mêr misten kan ;
kervella, kerfela, kervila, chervilla, — dat geid so karig (bedächtig, vorsichtig,
; mhd. chervulle, cervele. Mit ital. zaghaft, langsam, underwillig etc.) mit hum,
io; span. cerafolio; franz. cerfeuil 55 dat man wol sên kan, dat he d'r hêl gen
1 cerfolium, caerefolium, chaerephy- lüst an hed; — he word so karig (lustlos,
dies von u. nach griech. chairéphullon. widerwillig, träge etc.) in 't leren. — Nid.
[eil , karven , kerben , einschneiden, karig (wer od. was [vom Boden] nichts aus-
ien, ?Mcken etc.; — de hôms sunt thut u. ausgiebt) ; mnld. karigh (sordidus,
— he karfd dat in; — he karfde 60 parcus, tenax); nd. karch; mnd. karich, ka-
KARIG 176 KABKASSE &ABiA8
rech, karch, ndrhein, kaerich (sparsam, gti- cear (kläglich, traurig etc.) sOmmaiiÊ»
zig etc.) ; isl kargr (contamax ; piger, ignsi- jara (rufend, bittend, flehendj, wâkreti
vus; tCDax); norw., schwed. karg; dän, k&r- jar, bz. gar andererseits auch mmL j
rig (karg, geizig, filzig etc.); ahd, charch; (klagen, heulen) u. garec (klagen, Ate
nüUL karc (klug, listig, schlau ; karg, geizig) 5 bitten) = skr, garj, idg. gargh weäer$
u. ahd, carag, charag, kharag (lugubris) ; as, det ist, wozu ï'iek (I, 72) tuuer^
karag; ags. cearig (sorgig, sorgend, besorgt, klagen etc. stelU,
ängstlich, bekümmert, traurig); engl, chary Zu karig sei sum Schlüsse noch bem
(besorgt, sttrglich, aorgsam, behutsam, vorsieh- dass von ahd, charg (klug etc.) , an. ï
tig etc.). — Dass das ahd. charch etc. , bz. nhd. 10 (hartnäckig, träge etc.) nach Diez (II
karg ebenso wie mnd. karch ein Contract. von das itcd. gargo (verschlagen, tüdasA,
kfireLg,ch'jiriig = ags.cegir\^ ist u. dessen Bedtg.: piem. gargh (träge) steunnU.
klug u. sparsam etc. sich aus der von: sor- karjol, kerjol, zweirädrige CKoiml
gig (bz. Sorge [cura] habend, mit Sorge be- franz. cariole etc. ic. dies mit cairike
haftet), sorglich, besorgt, behutsam, vorsieh- 15 von Uit. carms etc., c/. unter 1 kare.
tig (cf. Bünig, sparsam etc. von sûn, das karjolen, karjölen^ kerjolei, mit i
Sehen) etc. entwickelt hat, ist zweifellos, so- karjôl, bz. einer cariole rasch u, lustig,
wie auch, da^s karag, cearig mit der En- ren; — he karjôld d'r iQstig hen; -^
düng ag, eg, ig (cf. ig) von kar, cear, bz. karjôld d'r längs, dat 't so 'n &rd hed.
dem Subst. : goth. kara; ahd. chara; as. kara; 20 karjolen. karjëleDi kerjSleii, kriilei,
ags. ceara; engl, caro (Sorge, Angst, Kum- u. lärmend singen, juchheien etc. — •
mar, Leid, Wehklage) weitergebildet ist. karijôlje etc., cf. in Orimm, (Wb. ¥,*
Dieses kara, chara (wovon auch mhd. kar- Weiteres unter karjolen.
fritac, bz. nhd. Char- Freitag [d. i. Kummer-, karkant, Halsgeschmeide von Oûld
Leid- od. Wehklage- Freitag] u. C/iar- Woche) 25 Perlen etc. — Nid. karkant (een habs
etc. betr., so gehört es mit goth. karoo, ka- van edelgesteonten voor yrouwen).
ran (sorgen, sich kümmern); as. karôn (be- franz. carcan (Halsband, Halseisen),
klagen, wehklagen) ; ags. cearjan (Sorge ha- a/ra fi ;. charchant, cherchant, toasnadil
ben, sorgen, sich kümmern) ; engl, carc (sor- (II, 338) aus ciul. qaerca ; mnd. qoi
gen, Sorge haben u. empfinden, sich beküm- 30 qaerke; nfries. querk; an. qverk (Gu
mern, sich ängstigen; nach Etwas fragen; Schlund, Hals) etc. entstanden ist Lt
ängstlich u. verlegen sein etc.) ; ahd. charôn, res soll mit ahd. chrago (SdUund, l
charcn; tnhd. cart*n, kam (beklagen, betrau- Kragen) u. lat. gargit (cf. JE^ick, I,
ern; trauern, wehklagen); an. kaera (kla- auf ein verkürztes Intensiv, garg zwr
gen, sich beklagen u. beschweren etc., wo- 85 gehen, während ahd. querechela (Gf^
von isl. kaera, Klage, gerichtliche Klage u. mit lat. gargula; griech. gergeros (K^
Beschwerde, Rechtsstreit etc.) ; schwed. kära Schlund) ; skr. gargara (Strudel, Sddi
(vor Gericht klagen); dän. kaoro (klagen) wohl aus der Redupi. der y gsr (sehtin
etc. nach Fick (111, 42) mit ahd. querau, schlucken) hervorgingen, die übrigens
chweran, cheran (seufzen etc.); an. kura 40 Hause aus dieselbe (cf. dieserhatb i
(Klage), kurr (Knurren, Murren, Gemur- kluk [Schluck] u. klukkon) onomat. Sc
mcl, Gerücht), sowie auch wohl. 'schioed.kurr& Wurzel ist, wie die y von goth. karte
(rummeln, einen dumpf rollenden Ton von (s. unter karig) u. unser kwarren. cf. <
sich geben etc.), dän. karre (girren, kirren kurkhalsen u. kwarken.
etc., cf. unser kwarreu u. kurrelu etc.) etc. 45 karkasse, karkas, mit Seide od. (
zu einer germ. Schallwurzel kar, kvar (tö- übersponnener Metalldrath, der in den
nen, rufen, klagen etc.), die er zu skr. jar ten der Frauenhauben festgenaht tmni,
= urspr. gar (nach Grassmann = ihnen Steifigkeit u. Festigkeit su geben.
urspr. gvar) vergleicht, worüber unter kal- dieser Drath das Gerippe der Mauben
Ion das Weitere zu vergleichen ist u. wo- 50 det, bz. zum Gerippe derselben veru
nach dann das goth. kara, ahd. chara urspr. wird, so erklärt sich die Identität d
die Bedtg. : soniis, bz. Geräusch, Getön etc. Wortes mit franz. carcasse ; itl., porL t
hatte, woraus sich dann weiter die von Ge- cassa; span. carcasa (Gerippe) leidU.
murr, Gejammer, Geklage, Wehklage, Trauer gen der Bildung dieses Wortes^ sowie <
etc. (u. so auch Kummer u. Sorge) weiter 55 ttl. carcasso; span. carcax; port. cai
entwickelte, während das lautlich mit kara franz. c&r q\io\s, bz. carquaiB (Köcher ; e^t
identische skr. jara od. jara die Bedtg. : auch Brustkasten, thoraz) von lai. cai
Lied, Gesang, Anruf etc. hat. Zu jar = capsus (die Bedtg. ist den^netch bue
zend. jar (knistern, rauschen; rufen, an- Fleischkasten, Fleischgerippe), cf. D
rufen etc.) gehiirt auch das lautlich zu ags. 60 I, 113,
KABK*DOER 177 KARKHOF
:-dör, KircherUhür, hen, erheben, preisen^ rühmen etc,, cf.Orass-
-dörp, Kirchdorf f a) Dorf, das eine mann^ 387 u. 397) gehört, wie ekr, gilitâ
Jiat. — Sprichw,: he is so wis, as (voratos) zur y gar, gir (schlingen etc.),
carkdörpen, war g!n minsk in is; — Ändere dagegen denken bei dem Worte chi-
ieiüer Name eines ofries, Dorfes^ zu 5 richa, chilicha, bz, chilcha etc. an einen Zu-
'e sog. sOfen logen gehören , cf. Ex- sammenhang mit wäisch cyrch , cylch ; bret.
c. ; — Sprichw. : dat könt s' in kark- kelch ; gäl. cuirc (vorragende Spitze, Anhöhe,
k. Mittelpunkt od. Ort, um den od. wo sich et-
Le, kark, Kirche. — Sprichw.: war was sammelt, cf. ecclesia), was übrigens be-
kark bôed, d&r bôed de dûfel 'n werde- 10 grifflich mit goth. kelikn u. skr. giri^a zu-
" kark Iik an wark lik ; — he kumd sammenfäJU. Vergleicht man nun aber wei-
kark of kluse; — he geid nig to ter &) aass die Wörter: Berg u. Burg,
nog to warke ; — nüms kan twê kar- soiüie griech. purgôs (womit goth. kelikn über-
glik besingen ; — he hed mër karken setzt wird) dessäben Ursprungs sind, — b)
ngen, as he ferwaren kan. — Nd,, 15 dass alle Burgen u. Kirchen früher auf An-
[erke, karke ; nid. kerk ; mnld. kercke ; höhen u. Bergen gebaiä vmrden, — c) die
kerke, karke, tzerke, tzierke, tsiurike, Kirchen in aUen Zeiten überall auch als
e, tsiurke, ziurke, stiurke, szorke, ste- Burgen u. Festungen benutzt wurden , bz.
jffries. tjercke; nfries. särk, sjörk, sjerk; Burgen od. feste Häuser (attch Thürme) wa-
sjirik; satl. serke; helg. kaerk; aa. ki- 20 ren, so ist es leicht möglich, dass das ahd.
Brika ; ags. cyrice, cirice, cyrce, circe ; chirich& , chilichâ ebenso wie goth. kelikn
chirche, chyrche, cherche, charche; (sofern es für kilikn, kirikn /TAf/yia kirika]
horch; schott. u. nordengl. kirk, kerk; stM) urspr. blos die Bedtg.: ein auf einem
hirica, chiricha, klrihha, chilicha, chi- Berge, bz. einer Anhöhe liegendes (od. hoch-
ïhileha; oi^emonit. kilche, chilche; mhd. 26 liegendes) Etwas hatte u. dass sowohl ahd.
,kiffl*che; an. kirkja; is^., aschwed.kjT' chnrichä, chilicha, foie goth. kelikn etc. von
rkia; schwed. kjrkü; dân. kirke ; norto. Hause aus dieselben Wörter sind, wie das
;^iin. kirkko; e^^n. Idrrik, kirl^kerk; oben atigesetzte skr. giri^â (auf dem Berge
«. kirkis; aslav. cr'ky; russ. cerkov; liegend, bz. ein auf einem Berge liegendes
serkiew; böhm, cirkey; oberwend. cyr- 80 u. ruhendes Etwas), aus dem selbstredend
niederwend, zerkwje; slao. cerkra. — auch das wälsche cyrch etc. (s. oben) leicht
bleitung dieses Wortes von griech. kü- hervorgehen konnte, zumal ein air. cuirc in
(dem jOisim [kiîrios] gehörig, c/. kü- der dhrestomathie von Schleicher gar
^mera, Tag des Herrn, Sonntag; — nicJU belegt ist. — Als Nachtrag zu diesem
6ü deipnon, bz. käriakon, das heil. 85 Worte (d. h. kiricha) sei noch erwähnt, dass
'$nahl, bz, das Haus des Herrn, der (cf. Förstemann u. Arnold pag. 483)
l) ist sehr zweifelhaft u, viel bestritten dasselbe schon in Ortsnamen vorkömmt, die
IT namentlich deshalb, weil die römi- anscheinend über die christliche Bekehrung
Oeistlidien u. Sendboten, welche die der Germanen hinausreichen, sodass es so-
k nordgermanischen Völker bekehrten, 40 gar möglich wäre, dass ein dem goth. ke-
dann woM ebenso wie den Galliem likna u. dem skr. girica begrifflich (als Burg,
', Völkern (cf. ir. teampall ; kgmr. teml bz. Hohes, Anhöl^, Fels, Berg etc.) u. laut-
tU, templum u. gael. eaglais; kymr. lieh entsprechendes Wort im AU-Germani-
; bretagn. ilis; bask. eleiza neben sehen vorhanden war, was eben eine Be-
ecluys; altcornwaü. eglos etc. aus 45 griffswandlung zu der jetzigen Bedtg. des
a) die ixt. Wörter templum u. ecclesia Wortes „Kirche** erlitt, bz. in diese Bedtg.
'acht haben würden. Einige leiten des- überging.
las ahd. chilicha etc. von goth. kelikn karke, Kärrchen, kleine Karre.
r Wort kömmt in der goth. Bibel karken, mit einer kleinen Karre schieben ;
XIV, 15 vor u. bezeichnet den Saal, 50 — he kârked dat d'r langsam hen; — da-
^ristus das Abendmahl mit seinen Jün- von: kärker, Kärrcher, Kärner; — wen de
ibhielt), bz. keilikn (turris, coenaculum, fürst wil bôeu, hed de kärker to dôn.
I, Burg, festes Haus, oberes Stockwerk, kark-fagd, Kirchvoigt ; — bî gebrek (Man-
fwÖWter Saal, Speisesaal) ab, was für gel) fan folk, word de snider karkfâgd.
(ttfdpr. kirikn) steht u. wahrscheinl. 55 kark-gang, karkengang, Kirchengang,
r. giriga (Beiname des Gottes Siva u. Kircherwesuch , namentlich zur Abstattung
: bwgUegend, bz. auf dem Berge [od. des Dankes nach wiederhergestellter Gesund-
liegend od. ruhend), giri-^ä (Beiname heit, bz. nach einer Entbindung etc. ; — he
Jâttin Dorga u. wörü. : monte nata), hed sin — bz. sê hebben hör karkgang dân.
end. gairi (Berg) zur y gar, gir (erhö- 60 kark-hof, Kirchhof, Friedhof, Gottesacker.
tan DoonücaftI Koolman. WOrtorbnoh. II, 12
KARKLOG 178 KABREN
kark-lôg, Kirchdorf. L. II^ 2^- ^^ unier kernen, far.
karksk, kirchlich, kirchlich gesinnt, wm kamen [s, dj mü: „dem Kern
der Kirche viel haltend u. sie fleissig besu' Milch gewinnen" übereetet wird) de
chend; — de Reformerden sunt in 't gehêl nichts gemein, sondern es itl dassA
nog al reg[t karksk, mer as de Lüttersen. 5 wie cigs, (H. Leo, Ü41) cveorn, erfi
kark-spil, karkspel, karspel, kaspel, bz, cyrn ans cvyroay cyma (Hm
Kirchspiel, Kirchsprengel, Parochie. — We- BuUerfass), demnach auch mü go
gen dieses spil, spei, cf. bîspil t«. unter spei- nas (cf. kwern) idenüsch. ef. weäe
len das as. godspel (ErzäMung von Gutt, kamen, buttern, Butter dnrtÂ
od. Gott-Verkündigung, Kvangelium), wo- 10 Schlagen, Stossen, Schikiidn ek.
nach karkspil, karkspcl sorid ist als: Kir- Milch erzeugen u. gewinnen. — ü
chen-Verkundigung, Kirchen-Lehre, Kirchen- neu, kaarnea; nid., mnld, kernen;
Bede, bz. Predigt in der Kirche etc., ausge- kernjen; nfries, etc. COuteenJkem
dehnt über den ganzen Bezirk, dessen Be- Bceraen, sarnen; satL (Ehrentrai
Kohncr zu einer betr. Kirche eingepfarrt 15 ÜIS) seddenje ^au« serdei^ey Berrepje,
sind u. in dieser Kirche die Predigt hören. bz. sernjo, mit Erweichung des hat
kark-toren, Kirchthurm. in ein zischendes „s", geepr. wie
karmelk, s. karn-melk. in Cicero); wang, (IShrentrautf
k armen, seufzen, jammern, klagen etc.; sjen (für sjom, bz. kern, cf. 9je] =
— h6 siit to Süchten uii karmen. — Nd. 20 karl) u. (Ehrentraut, II, IS)
karmen; mnd. kermen, karmen; nid. kermen; (für sjernen, bz. kernen); ags. oenuu
mnld. caermen, später: karmen, kermen (lamen- churn ; aengl. chcme ; ncirdengL ken
tari,eja1are,quiritari,in^omisccre);u7/r<V;«.kier- kirn; scliott. kirn; ish kurna; nofw
mcn; a^9. cyrman, cirman (lärmen, schreien), assimil. (dialect. auch sehwed.) kvui^]
Subst, cyrm, cirm (Lärm, Geschrei, fragor, 25 kärna ii. (V/ia7fc<.^ Igorna ; dän,kient
clangor) ; nordengl., bz. engl, chirm, churme ; pfälz. kernen ; mrhiin, kernen ; nirki
Schott, chirmc (vom Klageruf der Vögel vor nen; /!nn. kimua; esin. kirnoma; U
dem Sturm etc.). Auch wohl engl, charm nét. Letztere woM aun dem aUêdim
(murmeln, sumsen; durch Murmeln, bz. Bau- an. kima entlehnt, bs. obgeleOeL — W
nen od. leises Singen etc. bezaubern u. be- 80 die Wörter kam u. kamen betrift, sc
sänftigen etc.), charm (harmonisch klingen ich, dass das Letztere (ebenso wie Â
od. tönen), Subst. charm (das Gesumse etc. ; kernen [kernig od. markig werden]
Zaubermittel etc.), obschon dies auch mit spätere nhd. kernen, vom Subet. 1
afranz. charme (Zauberlied, Zauberformel; ahd. mu^an [cf. mullen] tMNn «Mi
nfranz. Zauber); charmer (bezaubern) etc., 85 Mühle, cf. mölen) vom ErUeren
sowie ahd. garminôn, kermcnôn (incantare, gebildet ist, wie ja auch et^ chnn
beschwören, bezaubern) aus mlat. carminare tern, bz. Butter machen) fxnn engl
(von lat. Carmen, cf. Diez, II, 244) ent- (Buttergefäss, bz. Butter^Apparai) e
standen sein kann, karmen, kermen etc. cum (BuUergefäss) zurückgeht u. im
betr., so gehört dieses mit ir. gairm (vocatio, 40 nach die germ. Form kernen, kima
nomen etc.), gairmeadh (vocare, pronunciare) ; tern) ebenso wie das age, eernen
wälsch garm (cxclamatio) , garmiaw (excla- schlagen, bz. durch Sduagen od.
mare etc.) etc. i«. ir. gair (Geschrei) etc. zur Butter bereiten) u. engl, churn (buttt
selben y gar, wie kallen u. goth. kara etc., urspr. von nhd. kernen v. mhd.
s. unter karig. Wegen der Bildung des 4!) (kernig werden etc.) ganz verachiedent
Thema garma cf. galm. ist. — Das Wort kam, bz. käme, ken
karmens-, karms-wnrtel, A"(i/i7i{<s-Trur^e?, betr., so ist es zunächst aue kirne, 1
Wurzel von calamus aromaticus. — Wegen dies wie ags. cyyrn, cum aus cryi
calamns cf. halm. kvirna, qirua (cf. kamen = ahd. <;
kam, Fass od. Gcfäss, worin die Milch 50 ags. cuman, goüi. qiman von y gai
durch Drehen, Schlagen od. Auf- u. Nie- standett, woraus auch die lîbrmen
derstossen gebuttert wird, auch botter-karn qairnus u. ahd. querna, quima (^.
genannt. Compos. : drci-karn, puls-karn. — hervorgingen. Dieses qima fiim bi
Nd. käme u. (S c h ü tze) kaarn, botterkaarn ; hatte es urspr. die Bedtg. : JReih'
mnd. käme, kerne, kecrne; nid. kcm; mnld. 55 = Ding, womit man etwas zerreibt
kerne; engl, chem, churn; wang. (Ehren- kleinert, od. auch: Ding, bz. £twi
traut, II, 3i)3) sjen (für sjera, cf. ^cl für zerrieben u. zerkleinert ist, woraus eiti
^jerl = kcrl); J^ss. (Vilmar) kerne, but- seits die Bedtg,: Mulde, Mahl- od.
tcrkerne; isl. kirna; dän. kjcrne; schwcd. stein etc. sowohl, als auch die von (
klLrna. Es hat mit filid. kern (cf. Seh. u. 60 [zärtlich, weich, weichherzig etc.] u.
KABNEN 179 KABN-MELK KARMRTiK
:h, îoeichhereîg, weich, mürbe, morêéh, dem SUUen, wie I, 310 u. 564 etc. u. aa-
'eicJU Bu beiêsen etcj, eawie Bm&re dann (I, 71 etc.) die y ggt aub 2, die er
lere, Butter, Weiches, Zerriebenes], mit: zerbrechlich, morsch, aU machen, od,
(Fett = Zerriebenes], smelten u. smart, werden übersetet, die indessen (cf. lat. f ra-
%uch mal [MM = Zerriebenes], m5- 5 gor u. frango , sowie an. braka [prasseln,
ïühle], molt [Staub, be. Eingeweichtes, krachen], brestr [Oekrach] u. Weiteres un-
eicJies, Zerriebenes], mulm, mort etc. ter bräken, barsten, kraken, krank etc.)
; Ableitungen von der V mar, mal, ebenso wie (cf. pag. 73) 6 gar (stürzen, fat-
imal): Zerriebenes, Zerkleinertes etc., len; quellen d. h. brechen aus od. hervor
Hartige, breiige Masse, Weiches (z. B. lo aus der Erde od. einem Felsen) wohl urspr.
Fett, Butter, Schmalz etc.) van selbst die Bedtg. : prasseln, krachen hatte u. dar-
n u. wonach qirna denn als zerrei- aus die von: bersten, reissen, brechen, zer-
u. zerkleinerndes Etwas ausser Mühle brechlich u. aÜ werden, bz. stürzen, fallen
hlstein (od MM- u. Orütz-Apparat) etc. entmckelt hat. — Weiteres vergl. bei
eidU die von: Brei-, Mark-, SchmaU- 15 Grassmann (479), der für y 3 jar die
tUer-Äpparat etc. erhalten konnte u. Qrdbdtg. : zerreâen, abnutzen, aufzehren etc.
rseits qirna als Zerriebenes etc. auch annimmt u. sie mit: aufreiben, gebrechlich
ammwort von ahd. kemo (nucleus, bz. u. aU machen ; aU werden lassen ; gebrech-
od. Innerstes) wurde. Man kann aber Uch werden, altem, aufgezehrt werden ; zer-
mnehmen, dass die Bedtg.: Butterge- 20 rieben werden; aufreiben etc. übersetzt u.
•d Bittterapparat, Ding zum Fabrici- sodann dieselbe y gar, bz. gar bei Bopp,
n Butter (die das ags. cym, com ja der sie (Gloss. comp., pag. 148) ausser mit
Mühle, Mühlstein schon hat) conteri, consami, confici auch mit concoquere,
aus der von: Eeib-, od. Stoss-, bz. digerere wiedergiebt, während er 1 gar mit:
inerungsapparat hervorging, zumal 25 humilius, brevius reddere übersetzt u. dazu
man bedenkt, dass das Getreide nhd. kurz (cf. kört) stellt.
mü einem Stein in einem Grfäss Zu dem Thema qir-na, a) als brechendes,
ven (stötd) oder zerrieben (r&feo) schrotendes, zerkleinerndes, zerreibendes Et-
und dass demnach das ags. cyyrn was (= quem, quirn, Mühle, Mühlstein etc.
\e qirna nicht allein ein Reib- od. 80 cf. auch ags. cveorn-têd, Backenzähne, als
b- u, Zerkleinerungs-Äpparat aUch ein die mahlenden od. zermalmenden Zähne) u.
r- od ZerstosS'Apparat war, trie kam b) als gebrochenes, geschrotenes, zerkleiner-
'h ein St 0 SS 'Apparat ist, bz. ein Ge- tes, zerriebenes, morsches, weiches u. mürbes
worin die Milch mittelst Stossen u. Etwas (= ahd. kerao, an. kjarni, ags. cyrn,
len etc. gebuttert wird. 85 Kern, bz. das weiche Mark u. Fett od. In-
gleicht man nun aber die y gam von nerste der Knochen, das weiche u. essbare
liman, qam, quman (cf. kamen), sowie Mark der Bäume u. Pflanzen, — das weiche
Jan, gan von goth. qino (Weib, od. u. essbare Innere der Schal- u. Hülsen-
ende, cf. kw&ne) u. qinan (gignere) etc., frücMe etc.) stimmen lautlich u. begrifflich:
für qirna» nebst den verwandten Wör- 40 a) ^ti^. girna (Mühlstein , MüMe) etc. — b)
ihd. kerao u. ahd. chom (cf. körrel skr. jtrna (gebrochen, schwach, alt, morsch,
•n) eine idg. y gar = skr. jar anzu- zerrieben, aufgerieben), welche Wärter beide
, die von Hause aus mit der unter ebenso wie qir-na mit dem Suffix na von y
u. karmen erwähnten Schallwurzel gar, gir, jir = gar jar (brechen, zermalmen, zer-
entisch ist u. aus der Grdbdtg.: so- 45 reiben etc.) weitergebildet sind. Zu jima,
bz. ein unarticulirtes Geräusch machen bz. girna bemerkt Bopp, dass es für ^ärna
nlicher Weise wie y ghur, ghru aus steht u. vergleicht er dazu auch lat. gränum
(tönen, rauschen, knistern etc., cf. zend. (aus gärnum), sowie weiter goth. kaum, in-
luschen, knistern etc. unter karig u. dem er annimtnt, dass dessen Thema kaurna
n, sowie weiter unter grind das ags. 50 = älteres kurna auch aus karaa entstand,
LU [fremere, frendere; molere, conteri] worüber Weiteres unter kôm. — Zu skr.
ner das unter görte u. grind, grand jîrna cf. (Ben feg) jima-ta (frailty), jarana
besagte) auch die Bedtg.: reiben, zer- (old; digestive) etc.
f zerkleinern, mahlen, zermalmen etc., karn-klot, s. unter kam-puls.
tchen, zerbrechen, zer stossen etc. u. so: 55 karn-melk, ksrmelk, Buttermilch, Milch
ben, mürbe, weich, morsch, zerbrech- woraus die Butter durch kamen ausgeschie-
c, nuuhen etc. entwickelt hat u. woraus den ist. — Sprichw. u. Eedensart. : de wde
die Ablautform : gur, gvar, bz. jur ent- (Käsewasser, Molken, seram lactis) is de
Vergl. dieserhalb bei Fick (I, 72) karmelk sSn borge; — dat is de kûnst fan
: (rauschen) u. dieselbe auch an an- 60 de karmelk, dat sê blau lett (blau aussieht^
12*
KABN-PÜL8 IM KABSE KASSE
■
bg. voüstânâig ausgebuttert u. dünn u, was- kaniût|0l, kênilljea, kraflticii ta
serig ist); — de karmelk mit de mesfôrke wie ein nmfllje etc., od. Keiner h
aten (Unsinniges thun) ; — he sucht ût, as frMicher OeseOe leben m. sieh kerwÊâi
k^l an karmelk, bz. ho hed *n karmelkisge- f rahlich u. lustig »ingen etc.; — hék
sieht — Nd. karrmelk , karrnmelk ; nid, 5 jed wat herum ; — Aé Idpd de gm
kememelk ; wfries. keroe-, karnc-melk ; engl. wat to kenU^ea etc.
churnmilk u. (landsch.) kernmilk ; schoU, kftrpe, karp, karper (Plmr, kuf
kirnmilk ; dän. kjernemclk ; schwed. kärnmjelk ; karpera), Karpfe, Karpfen (cjprims e
oberpfiüz.y ndrhein. kern milch, kimmilch. — Nd, karpe; nid. Joupen; engl
kam-pals, die unten mit einem runden, 10 dän. karpe; schwed, karp; o»., isL
flachen, durchlöcherten Breite (kam-kl6t ge- karbi (cyprinns pelagieaa m. omcA [ii
nannt) versehene Stange, welche beim But- prinus carpio); Span, carpa; frtau,
tern der Milch aufu. nieder gestossen wird, prov. escarpa; iteU, carpiooe; oÛ. ik
cf. pals, pulsken. carfo, Chamo; mhd, earphe, eaipe^ 1
karn-stok, der Stock od, die Stange, 15 wcd. crap; poln., sltw. karp; serh, \
woran der sog, kamklôt (s, karnpuls) befestigt russ, karp ; böhm. kapr ; UL karpi, k
ist u, welche beim Buttern in dem Loch lett, karpa; mlat, carabna, carpio, •
des Deckels auf u. nieder bewegt u. gestos- carpus if. (friü%er schon) earpa; gad,.
sen wird. carbhanach; weUeh carp , eerpjB. -
kamûtje, kernûtje, kenûtje, knfitje, a) 20 scheint, dass dieses Wert der Lautm
Genosse, Kamerad, Spielkamerad , kleiner bung nicht unterlag «. demnadk em
fröhlicher, lustiger Geselle etc. u. daher auch karp angehört, Vergleiéhl fluosi Mi
b) ein kleiner, fröhlicher, lustig singender dass unser schel-fisk tn seinem enUn
Vogel u. zwar «peciell : der Hänfling ; — wen irii scilan, gkal (scheiden^ spaUen, ir
he mit sin karnûtjes (ker-, kenûtjes) tosamen 25 ctc), bz. der V skar (sidineiden, sdk
is, den hebben sê glik allerlei schelmensträ- trennen etc,^ cf. sch&len «. schäm elf
ken bi de ende ; — he is mit sin kemûtjes hört, so mag der Name des Karpfen i
(keuûtjes, knûtjes) hen to fisken ; - he singd gegen mit skr. karp, krp (OeseaU^ 1
as 'n kenûtje ; — so hebben 'n kenûtjes-lä- Erscheinung, SehOnheii, &f. Sdkein, i
fen (ein Leben wie die kleinen fröhlichen 30 etc.) zusammenhängen u^ demsdben i
sorglosen Gesellen, bz. wie die Hänflinge) Name wegen der schönen, rmdmlk
mit 'n ander; — sê fören 'n läfen as 'n ker- Form u, der sdwnen vom gMgdk
nûtje (kenûtje, knû^e). — Es ist das Di- blaugrün spielenden Färbung beigded
min. von karnüte = tüd. ker-, kor-nuit (Ge- Dieses Wort, was wohl mit dem sendmt
nosse, Kamerad, loser Geselle; grüner Finke) 85 keref (Gestalt, Körper, Fleisch) mi i
von dessen Dimin. kernuitje auch nid, knai^e, auch dem lai. corpus «. mnserm % i
bz. (v. Dale) kneutje (een klein vogeltje, Chrunde liegt, dürfte wcM aus enus
dat tot het geslacht der vinken behoord, dem Sufflc pa von der y kar (wutdksn,
hennepTink, Hänfling) wchl contrcJi. ist, schaffen, formen, bilden ete,) rmnw
wahrend von kernuit, kerneut jfcon^raft.knait, 40 setzten Thema karpa gekikrst sein «l i
kneut) auch wohl kneater (Hänfling) weiter- blos die Bedtg.: Form^ GestaU, BU,
gebildet wurde, falls kndtje, kneutje, kneu- sere Gestalt u. äusserer Schein ete. (ss
ter etc. nicht etwa besser mit kneuteren, was), bz. das was von Etwas «îdUéi
knoteren (schmettern, schmetternd singen, u. in die Erscheinung tritt ete, gMt
bz. garrire, cantillare etc. , murmurarc etc.) 45 ben, wie dies wolU auch mit unserm tt
von dem Schallstamm knut als Ablaut von Fall ist,
knat, knit (cf, knattern, knittern, knuttern, karrel, karl, s. körrel m. kennsL
od. gnattern etc.) abzuleiten ist. — Dies kars, s. unter kras.
ker-, kor-nuit od. kerneut in der Bedtg. Ge- kars-, kas-bikker, s. karsfBgeL
nosse ist aber dasselbe Wort wie fUd, keur- 50 kars-, kas-bov, Kirschbaum.
noot (cf. mtüd. koren, keurcn, eligere, gu- kars-, kas-branwîn, Kirsehbramdm
Stare etc., bz. unser kör, kören etc.); mnd. karse, kasse, kars, kas, KirsA
körnote, kôruute, karnute, korgenote, chure- Sprichw. : mit grote herren ia kvâd 1
not (gewählter od. gekürter Genosse, bz, Ge- äten ; so kêsen de besten an smltea i
nosse im küren, od. wählen; überhaupt : Ge- 55 sténen um sOk. — Nd. kasbere ; imimL
nosse, Freund, Buhle, Kumpan, Zech- u. u. kcrse-, karse-, (ka8-)bere ; nid. kers:
Spiel-Genosse), wovon auch nd. (Dähnert) kerse; a/i4. chirsa, chirssa, kirsa ; «dUk
kornut (ausgelernter Buchdrucker-I^hrling, kerse, kersche ; schw^z, kriese ; schmsd,
der aber nicht das Gesellenrecht hat) sich b&r; dän, kiraeb&r etc. Aus iat oer
herschreibt. 60 wälirend ital. ciriegia, cilisgla; s^
KAEBSE ISl KAST
H. cereja; proü, cerisia; fratu. ce- od. pei4c$TixJîéh (Kartoffeln wui der Sekale);
nach Dies (1, 129) auê einem Adj,: — Sprichw. : du grote kartnffei, wen da man
enistfinden. — Ob das lat, cerasom nêt barsten deist (von Prahlhänsen). — Die
kel gefärbte od, rothe, glänzende Kartoffel wird hier auch sehr häufig „êrd-
(die Kirschen sind in vcXler Beife 5 appel'^ (nid. aardappel, franz. pomme de
jih od. schwarz, bz. roth u. glän- terre) genannt, sowie aticA taffel, v)ovon die
lü dem skr. kfs'na, kanna (nach Vorsilbe kar (cf. dieserhaXb tnffel = JRon-
üiger, violaceoB) ; apreuss. kirsnan toffd) wohl abgeworfen ist, da es schwerlich
schwarz) ;russ.(cf.Oeig er, ürspr. directe Entlehnung aus einem rom. taffcJa
ache, pa{f. 241) tschërny (schwarz), 10 etc., bz. tufa (von lat. tuber, s. unten) isL
(reih, schön, glänzend) zusammen- — Das Wort kartaffel betr., so entband es
. weiter mit skr. (Fi ck, 1,45) kâra aus älterem tartuffel (cf. böhm. tartofle: ûl.
la (schwarz, dunkel) zur y kar, Ifxr tartaflor; dän. [didlect.] tartuffel = KoT'
i, flammen, glänzen etc., cf. lat. caleo toffel) als Entlehnung aus ital. tartufo, maü.
)]ak, blaken, blaker etc.) gehört, od. \h tartuffol, ven. tartufola etc., troa vidleicht
color (Ic/. klör) u. den obigen Wör- (Name der Trüffel u. eines KnoUenge^
de mit lat. celare fcf. 2 hälen etc.) wächses) aus (cf. Diez, I, 430) terrae ta-
[ar (verhauen, bedecken etc.) lasse ber (also Erd-KnöUe, od. Erdfrucht, Erd-
in gesteUt sein. Wegen eines etuHii- apfel) verderbt wurde, da es jedenfalls zwei'
ammenliangs mit griech. kéras, lat, 20 fdlos ist, dass die Endung tuffol etc. aus
«. cf. hörn), cf. Weiteres bei Wei- lat. tuber (von y tu, MadU hcU)en, stark
mter Kirsche. sein od. werden, wachsen, schweüen, sUA
, s. kerse. ausdehnen, dick werden etc., cf. dum etc.)
D. s. kiurslen. entstand.
bd, kasflod, s. unter karst. 25 karre etc., s. karfe etc.
kaa-flgel, auch kara-, kas-kikker, karwei, kerwei, kewei, krawei, krewei,
\d, Pir^. (Ton auf die zweite Silbe), eine Jemandem auf-
elf s. karkspü. erlegte od. aufliegende Arbeit od. Verrichtung,
(obs.) Christ. — Mnld. kerst ; mnd. bz. ein dergl. Dienst, eine schwere, mühecoUe
int, kirst, umgesetzt aus krist. Da- 80 od. unangenehme Arbeit od. Verrichtung, eine
(obs.) karsten, kersten, christlich, Arbeit ausserhalb der gewdhnlichetv Zeit,
108. — b) karsten, karsen, kassen, z. B, nach Feierabend, od. des Sonntags
ml. Name = kristjan (Christian, etc.; — ho kumd mi altid mit allerhand
ins); Geschln.: karstens, karsens, sükse (solche) bliksems karweien, dal man
^ujens. — c) (obs.) kastenen, ker- 35 rein des düfels worden schul'; — mit sQkse
kargten = mnld., mnd. kerstenen; karweien brûkst du mi ôk nêt kamen, de
cerstna, zum Christen machen, tau- kanst du sülfen för di holden; — ik heb'
d) karst-, kars-, kas-ttd, Christzeit, dar fau afcnd na firafcnd nog so 'n Itttjet
chtszeit. — e) karst-, kars-, kas-fl6d, karwei fïir dt. — Nid. karwei, kerwei. —
Weihnachtsfluth , spec. die grosse 40 Entlehnt aus franz. corvée; henneg. cou-
chtsfluth von 1717, welche wegen ihrer rowoe; occä. courroe (Frohndienst) u. dies
Verheeimngen noch lebhaft in der nach Diez (II, 256) aus mJat. corrogata
ung des Volkes lebt. — f) karst-, in der Bedtg. : Aufgebot von corrogare (zu-
it, Christmorgen, cf. ucht. sammenfragen, bz. zusammenrufen, versam-
rte, Karte, Landkarte, Spielkarte, 45 mein etc.).
'•arte etc. — Redensart: êmand in kas, Casse. Aus Hol. cassa etc. u. dies
3 kiken» Aus lat. Charta ; griech. aus lat capsa, cf. kapsel u. unter käste.
Blatt, Papierblatt etc.). kas-bôm, s. karsbôm.
rte, Karde, Weberdistel. Vom lat. käsen, kosen, ge- od. erkoren, gewählt
aus kasduus (als kratzendes Etwas) 50 etc. ; s. kêsen.
' y kas (kratzen etc.), cf. Fick, kas-flôd, s. unter karst, sab e.
kasjen, s. unter karst, sub b.
1, Woüe mit der Karde (2 karte) kaspel, s. karkspil.
u. kämmen. kaspel-fagd, Kirclispiel- Voigt, Kirchen-
m, karten (von 1 k&rte) ; — sê sunt 55 Vorsteher.
.rtjen (sie spielen Karte, bz. sind kasper, ml. Name = nhd. Caspar; s.
wtenspielen) ; — sê hebben dat mit Jasper.
ofkârtjed. 1. kassen, Kirschen; s. karse.
ffel, auch ker-, ke-, kan- u. ^e- 2. kassen, s. unter karst, sub b.
ïarUffél; — kartuffels in de bOksen 60 käst, s. käste.
KASTANJE 188 KAT-BLOK
kastanje, TTd^/antV; makkekastaiges^jsäMe Uhnt aus firans, oanerole; pic,
Kastanien). — Redensart: mit aDdermans strole, 10a« nebtt üai. casraola; 9»
liaodcn de bradcn kastanjes ût 't für haleo. zuda aus üäL cazsa; eoL cana; tfn
käste, käst, Kasten, Behälter, Schrank, pic, casse; span. caxo (JPfatme wêA m
verschlossener liaum, Gefängniss ; — kisten 6 Stiel) weiiergebüdei ist. Das üal am
im kästen; — ûrkast (Uhrkasten, Uhr-Oe- stammt nach Dies (I^ 121) ntdeMmt
hause etc.); — wandkast (Wandschrank); der von ahd. cheri, koi; am, ksÄ ß
— he sitt in de käste (er sitzt im Kasten, geschirr), vforüber Weiteres unter kild.
hg, im Gefängniss); — pass' up! du kumst kat, s. katte.
nog insen in dfo käste; — (scherzh.) der Hin- 10 kat-anker, auch katte od, kat geim
tere; hö gêf hum wat för de käste. — Nd. Ein kleiner mit mehreren schaffen Kk
käst, käste; mn<i. käst, kass, käste; nid. kdAt, od, Haken versehener Anker, weither
kas ; ahd. kasto, chasto ; mhd. käste (Kasten, Verstärkung eines andern in dem Fd
Behälter, Gehäuse, hz. Vertiefung od. Höh- braucJU wird, wenn der Grund M
hing, worin die Edelsteine eingefasst [also 15 sonst zumHiilten untauglich ist u, wo i
Einfassung etc.] werden). — Es ist vielleicht dieser Anker sich (wie eine Katti
aus goth. kas (s. unter 2 kare) weitergebil- ihren Klauen od. Nägeln) an densdbe»)
det, doch ist niclU zu verkennen, dass auch klammert, bs. in denselben einhakt ^i
nahe Verwandtschaft (formell u. begrifflich) dän. katanker; sehwed, kattankara
mit itaJ, cassa (cf. kaj?); span. kaxa; port. 20 Nach Bobrik (pag, 15) heisst dsi
caixa; franz. caisse (Kiste); franz. châsse festigen dieses katankera (od. and fc
(Einfassung) etc. besteht u. dass namentlich genannten Ankers) an einen andern M
die mnd. u. nid. Formen kass, kas hierauf das Verkatten u. wie nun ankern
zurückweisen, Dass ausserdem aber aum ankern) von Anker «. haken wm Si
lat. casa (Haus, Gehäuse, bz. Häuschen, 25 weitergebildet ist^ bs. Verkatten eineé
Hütte, kleines Gelass) bei diesem Worte so- liehe od, die gleiche Bedtg. mrie Ver\
wohl, wie auch bei dem ital, cassa etc. in kern hat, so ist es wohl sweifeBoSt i
Frage kötnmt u, auch selbst ital, cassa u, das Vbm. «katten* (ef, bei Bobrik,l
casso (cf. Diez, 1, 117) mit dem goth. kas 15 u. 45, bs, 2 katten) von diesem katte
(Behälter, Gefäss etc.) zusammenhängen 30 kat genannten Anker weitergebädet iâ
kann (man denke nur an die Züge der Go- davon woJU die Bedig. : fett wac>n% <
then u. wo Überall sie zeitweilig sesshaft haken, eingreifen etc
waren), ist niclU zu bestreiten. kat-blok, ein blök, bs, ein Flasd^en
kastei, Burg, Schloss, grosses Haus etc.; mit einem starken Haken, wdeker m
— 'n old kastei ; — 'n kastei fan 'n hûs ; 35 um einen in der Erde eingeranunte» J]
— kasteien in de lücht bôen (Luftschlösser geschlungenes Tau, bz. in den BAy a
bauen). — Scherzh. wird der Hinterste auch Ankers eingreift u. fasst, um mittM
achter castêl genannt. — Aus lat. castellum durch diesen Block laufenden Zii§U
u. dies aus castrum, was vielleicht mit casa, schwere Gegenstände auf-, bs. in die B
cassis zur V skad, bz. ska (bedecken, ver- 40 zu ziehen. So wird z. B. beim MÛhk»
hüllen, verbergen etc.) gehört. ein einscheibiges katblok an einen in
kastelein, Wirth, Gastwirth, Schenkwirth Erde eingerammten Pfahl eingdudd u,
etc. — Es ist dasselbe wie nhd. Gaste II an, Ziehtau durch denselben gesogen, wens
mhd. kastelân, mlat. castellanus (Burgvoigt, schwere Mühlenachse od. ein »chwerer J
Schlossverwalter etc.) von lat. castellanus 45 lenstein nach oben hinauf gewundei^ 1
(zum CasteU gehörend). den soll, während auf den Sehij^en das
kas-tîd, s. unter kú-st, sub d. katblok ("/i/d. katblok ; eita?. catblock; fdk
kast-maker (Kastenmacher), Schreiner, kattblocken; dän. kattebiokken = eiaj
Tischler. »er dreischeibiger Block mit starken Es
kastral, kestral, a) ein gemauerter Küchen- 60 cf. Bobrik, pag. 120) herunter gdt
herd mit div. Feuerlöchern, um zu gleicher Zeit n. in den Ankerring eingehakt wird, wes\
mehrere Koch- u. Bratgeschirre darauf stel» Anker aufgewunden (od. aufgenommen^
len zu können; — b) ein eiserner Feuer^ hoben, bz. aufgekattet) werden sott» —
behälter, um Etwas darauf zu kochen u. zu ner wird hier bei uns ein solches eins
braten; — de pot up de kastrul setten to 55 biges katblok auch beim JEtammen (e
kaken ; — c) ein eisernes od. thönernes Ge- entweder unten am Fusse der Sammmast
schirr zum Kochen u. Braten; — in de od. des Widders an einen eingeraa^
kastrul up H für setten. — Es ist = nid. Pfahl mittelst des Hakens befestigt, od
kastrol, nhd. Ca st roll (Bratpfanne etc.) einer leichtern Eamme auch oben éber
u, wie Casserolle u. ital casserola ent- 60 Rammblock) gebraucht,indem über die M
KATE KAT 183 EAETE EETE
ben das Tau lättft, woran die Arbeiter kate (kleines Haus, sowohl mit als ohne
lammblock od. PaUblock in die Höhe Land; Hütte, Schuppen, Stau); rUd. kot
tf. wenn man nun vergleicJU, dass (Käthe etc.) u. (cf. Weiland u. van
Hn Belagerungswerkzeug y hz. der Wid- Dale) keet (Kothe, Salzkothe; WerksteUe
um Einstossen od. Einrammen der 5 für Maurer u. Zimmerer, Häuschen od.
m schon sehr frühe katte od. Katze Hütte, worin dieselben od. auch Feld- u.
nt wurde u. auch der Bammblock od. Deicharbeiter etc. zeitweilig wohnen u. ko-
^aJXblock selbst ebenso wie die Bamme chen); mnld. (KU.) kot, kote (cavuin, lati-
ve od. nd. katiblok heisst, so scheint bulum, caverna etc.; casa, tugttriam etc.),
r, dass auch katblok in der obigen u. 10 bz. kaet, kate (cf. kater, kaeter, Bauer, klei-
einend neueren Bedtg. urspr. blos die ner Bauer etc. = unserm köter) u. keete
'. ; „Bammflaschenzug" hatte u. dem- (casa); wfries. koate (cf. bei Jap ix: kôater
bei der verschiedenen Bedtg. des Wor- u. daselbst auch die von ihm angeführten
ok von Hause aus dasselbe Wort ist, Formen: kaet, keet, kit, kot, kat); nfries.
'm nd. kattblock = BammbliXik, weü 15 kate, kaate; a^s. cdt, côte, c^, ceâte (Hütte,
fn ein blök mit einer Scheibe, bz. ein taguriom) u. cete od. cête (cella); engl, cot,
iher Flaschenzug war, der zum Barn- cote ; an. kot ; isl. kot (villala, mi^)^!^ 'i P^'
od. Einrammen der Pfahle dietite, torale, thorax); womit kota od. kêta (eine
noohl wie das FäUblock u. die Bamme kleine Abtheilung eines Hauses , particula
ie Katze (mlat. cattus, gattus, cata; 20 domus secreta etc.) auch wohl zusammen-
e. chaz ; mnld. katte etc.) selber, Dass hängt u. das Vbm. kota (tenuem rosticatum
aber die Anwendung eines selchen incipere, sich besetzen als Köthner etc.) wei-
i-Flaschenzuges zum Auf ziehen des tergebildet ist; norw. kot (ein kleines Zim-
ren Bamm- od. Fallblocks beim Bam- mer, enger Baum, ein kleines Haus) u. kota
meh leicht auf dieselbe Manipulation 25 (Hütte, kleines Haus, wobei Aasen die
Aufziehen sonstiger schwerer Gegen- dialect. Nebenformen kotta, kutu, kuttu,
9 ((US Mühlensteine, Mühlenachsen^ köyta, od. Ig'öyte u. schwed. k^tsk aufführt) ;
r etc.) übergehen konnte, ist klar, ob- schwed. kette (Hürde, Stall etc.), was nach
es auch möglich ist, dass bei den ver- kettel, kittel = an. ketill, katill (Kessel, cf,
\enen Bedtgn., worin das Wort Katze 90 kätel) woM für kete, kate steM u, mit un-
atte 1—4 u. bei Grimm unter Katze) serm k&te, kete, bz. nid. keet u. isl, kéta,
udU wird, dieses katblok auch wegen ags. cete (s. oben) wohl identisch ist.
arken Hakens, womit es in den Bing Es wird von Einigen (cf. Oscar Schade
'm um den Pfahl geschlungene Tau etc.) angenommen, dass kate, kote etc. das^
r e ift od. einhakt auch ein Compos. 35 selbe Wort ist, wie ahd. kozo, cozzo, kozzo,
at (als ein mit Klauen od. krummen chozzo; mhd. kotze u. ahd. choz, chozza,
« zum Eingreifen versehenes Etwas, cuzi, cuzin; mhd. kütze, kutz (grobes zotti-
tanker etc.) u. blök sein kann, wo man ges Woüenzeug; Decke, Mantel, Kleid da-
m auch als Klauen- od. Haken- von) u. rfass es me wÄd. kutte, kotte (Kutte,
chen zu g, od. blök mit einer Klaue 40 Mönchskutte) ; ital. cotta; span., port., prov.
nem Haken zum Eingreifen u. Fest- cota ; afranz. cote (langes Oberkleid) ; franz.
1 (u. so weiter auch zum Aufheben u. cotte (Unterrock etc.); mlat. cotta, cottas
i) deuten köfinte, (cf. Diez, I, 145) aus dem lat. cutis (cf.
e, kat, Haus, einfaches od. kleines hüd) entstand. Da indessen die Bedtg.:
, Tagelöhner- od. Eiauslings- Wohnung, 45 Decke, Kleid etc. des ahd. kozo etc. sich in
Bauemwohnung, geringes Haus, Hütte; dem ngerm. kote, kate, kete etc. nirgends
Ifltjen od. olden kate; — ho wand dar findet, sondern diese ausschliesslich die von:
kate achter of ; — 't is man 'n kat fan Haus, kleines Haus, Hütte etc. haben u.
I. — Daneben auch: dasselbe sich noch unverschoben in oberd.
e, kete, eine grosse Hütte von Holz od. 50 Mundarten (cf. Grimm, Wb. V, Spalte
, bz. ein grösseres Zelt, worin die Deich- 1883 sub c) findet u. das Wort auch sonst
er kochen u. schlafen, bz. die Zeit über (cf. daselbst Spalte 1884 sub III, 2 : gael,
ionate lang) wohnen, während welcher cot; kymr. cwtt; estn. kodde; finn. kota u,
den Deichen arbeiten od. sonstige ahn- weiter : aslav. kotitl ; bulg. kotec ; serb. ko-
Arbeiten verrichten. — Beide Wörter 65 tac, kot, Haus, Hütte, Zelle etc.) vorkommt,
Dohl von Hause aus gleich u. dasselbe so scheint es fast, als ob kate, kote, kete
»d kate, kote, kaot (Käthe, Haus eines etc. ein uraltes der Lautverschiebung (so-
^£r8 etc.) u. (Schütze etc.) kott (Ge- wohl an- cds inlautend) entgangenes Wort
, ÜCâ/i^, Haus etc., cf. davenkott = u. mit skr. kati (casa etc., bz. nach Ben-
mhaus); mnd, (Sch.u.L.) kote, kotte, QO fey a) eine Hütte; — b) ein Gefäss od.
KAT-EEERKEN IM KAETBL
Geschirr zum Bâuchem) u. somä weiter tel, c/. kd, kél, Itr de.) tu, M; ê§l i
luch mit hatte von Hause aus identisch ist cytel; engl, kettie; im. ketill (Hur.ïâ
u. mit il lesen zu einer u. derselben y kut norw. (Ivar Aasen) kjetel, Igcd,^
(ffelfogen, hz. gekrümmt u. gewölbt sein, sich (provinM.) Igeil, Igil, Idtd, l^tiL faîie
biegen etc. od. nach lienfeij: tobend) ge- 5 katle?); anorw, ketill; mMwed. ksttO,
hört, wie griech. kamara (Gewölbe; Gürtel, u. (yroving.) kfttel, kAl, kenle; (Im. k;
üf. kamer) zur V kam. Dass nun in die- goth, katik; ahd, chenl, cheagfl, d
sem Fall aber das von Hildebrand (cf, cheizzil, cheszel; mhd. keuel. D<nuk
Grimm, Wb. F, Spalte J884, sub 3, 2b.) Grimm, Wb.): iii, katilu; lett.
(flcichfalls angezogene zend.kniü (nach Just i 10 finn., läpp, kattila; estn. kattal, kada:
a) ein erhöhter, aufgeschütteter, bz. ausge- wend. kotl u. koschél (^qf. ode» norm.
grahener Behälter für die Leichen; — b) u. schwed. kessle); poin. kociel; mtgr
ein Haus [also urspr. wohl eine Crrube, lan; ruiii. kotlon. — JSa wird wAita
Vertiefung, Höhlung, Hohlraum, caverna ti. eine Entlehnung aus hU, catillot ^
so auch: Versteck u. Ort, wohin man sich 15 alten od. Napf, einetn IXvmn. wm d
flüchtet ff. Schutz sucht, Wohnung etc.] von C9,úmxm, Sehikasd, Napf ; Topf, 7Va^;I
der y kan; skr. khan == idg. ska, skan, s. kessel; Höhlung), hz. griech. Vota]» (.
unter kaiial etc.) flicht hieher gehört, sei chen, Schäkhen), kotúlé (Hôhhmg,
noch beiläufig erwähnt. Wegen des würzet- Holde, als: hohles Gefäss, Becher, l
haften Zusammenhangs von katc, kote, 20 chen; Knochenhökie, LendenhMe) m
kete (Käthe, kleines Haus etc.) mit kote hen, was nach Fick (I^ 37) mü sb
vergl. Weiteres unter diesem Worte. — vala (Höhlung) etc, su der tmier hOdi
Zum Schlüsse sei zu katc, kote, kete ßlei- wä/inten V kat (skr. CBt)aehikrt. Mm
ues Haus etc.) noch das mnd. (Seh. u. L.) seits wird indessen eine JEHiMtiumgm
kitzcn, ketzen (kleines Haus, Nebenwoh- 25 catillus etc. besweifeU (die Bedig, «o»
nung) erwähnt, was nach den mnld., bz. sei u. tat. catUloB liegen ataek etwti
mfläm. Formen kaetscn , ketzen, kitzen u. aus einander u. ist es Ja auch der 1
mnd. katzen = unserm k&tsen wcM eine nach durchaus nicht gesagt, dass §tA
Nebenform von kate, kete, kote ist. tils etc. ein Dimin. ist) u, katOt, k
kat-ekerken, Eichhörnchen. Wörtlich 80 Thema katila als eine WeiterbiUkm§
wohl: KatZ' Eichhörnchen (cf. katte u. éker- dem Suffix ila, cf. el) von an., M-kil
keu), weil die Eichhörnchen wie die Katzen tina; cymba, bs. ein Fass, Gefäss, Om
klettern etc. Kahn, Boot, Schiff), aheL eben, koi
katel, kitzlich, reizbar, empfindlich, leicht chezzi, chezzin, chezze; imhd. keni (<
verletzt u. wund; — dat is 'n kateln sake, 85 rium, cacabus, Kessd, Topf) on^ewA«
dar dürd man nêt föl in rOrcn ; — he hed übrigens selbst eine EnUdinungaus M
'n kateln (reizbare, empfindliche etc.) hûd; uus (s. oben) sein soll, WMch I)ies (I
— de 'u to 'n kateln bûd hed, is slim to sehe- aber auch das Stammwort von HaL cam
ren (barbieren) ; — de hûd is m! so katel cassa ; afranz., pic. casse ; cÄto. eai;
(cMpfindlith u. schmerzhaft, bz. leicht ver- 40 cazo (l^aume mit einem Stiel) ist
letzt lt. wund etc.), dat mi d'r hîlst niks an gleiciü man weiter (Grimm, ITA. F, i
kamen diUd; — \\v is ferdomd katel (kitz- 20 J, sub 9) n/ul Katse, bs. katschi^
lieh, empfindlich u. leicht gereizt etc.); — schiff; mlat. catta (ein kleines SMff)i
de to katel is, hed föl fer'drrt — Wang. eene kdt zonder ooren (Flösse, län^
(Ehrentraut, /, 05) kattel; engl, schott. 45 Schiff mit weitem Bauche) ; engl est
kittlc; norw. kitall u. (dialect.) kjetall; kat od. katschiff, ein besonders in lifl
schired. kjitall, ketall; adän., Jütl. kidel. — Imren Zeiten con den Dänen, Schwn
Xach dem ags. citeljan; ahd. kizilon; nld. Norwegern gebrauchtes dreimaetiges
ketelen etc. (kitzeln) ist wohl anzunehmen, fahrtei schiff , in England früher au6
dass katel zunächst aus ketel u. dies aus 50 Kohlentransport verwandt); sd^wed.
kitfl entstand. Weiteres vergl. indessen un- <län. kat; nld. (Bobrik, 379J kat
ter kiddeln. franz. chat; span. gato, gata; pari
kätcl, ketel (Plur. kätels), Kessel. — ital. gatto, gatta (dasselbe), so ist es
Compos.: water-, brôe-, wask-kätel etc. — zweifellos, dass diese Wörter sämmÜit
Sprichw.: de kutel ferwitt de pot, dat he 55 ein an. kati (cymba) surückgdien u,
Bwart is. — Nd. kätel, ketel; mnd. ketel, Wort eben durch die Normannen s\
kottel, kotel ; nld. ketel ; africs. ketel, szetel, andern Nationen kam. — Ob nun
tsetel, tsietel, sthitl; wfries. tjettel; wang. wirklich eine Entlehnung von gtih,
(Eh ren traut, I, 184) sjittel; satl. sätel; etc. aus lat. catillus, bs. von an. ka
helg. scttel; nfries. (contrah. aus satel, se- 60 aus lat. catinos ii. Weiterbildung von
KAETEL-BOETEB 185 EAT-RAEPEL KATREPEL
kati tiMfainäy od. aüe die obigen kâlje, KêUhcî^en. Dimin. von kate =
ohne Lautverschiebung mü skr, ka- CcUhairina,
&s fictile) ; kâté (JSme, Qrube, Tiefe, katje-fiat, kreuzfidel, fidH wieKätzchen,
ing, €f, Grassmanny 322), bz. cf, fiat
xa, lambus, clunis; elephanti tempas 5 kat-oge, Katzenauge, Auge, welches aus-
auf die y (Bopp) kat (tegere), bz. sieht, bz, so scharf u, grell ist, wie das
kat (verbergen, bergen, verstecken) Äuge einer Katze; — sé hed katôgen in de
ehen , wage ich nicJU zu entschei- kop, bz. is katôgd. — Wir verstehen darun-
nal man bei k&ti (Höhle etc,) auch ter nicht allein scharfe, grelle, bz, im Dun-
unter kate am Schlüsse erwähnte 10 kein sehende, sondern auch falsche od. falsch-
ita erinnert wird blickende Äugen.
lern obigen an. kati, bz. dän. kat; katoHk; Katholik, Mitglied der römisch
katt (dreimastiges Kauffahrteischiff) katholischen Kirche, bz. Bekenner u. An-
e Frage, ob sich daher vielleicht der hänger des römisch katholischen Glaubens.
,kattegat^ des Sundes zwisthen JiU- 16 — Ursprünglich bezeichnete dieses Wort
Norwegen-Schweden herschreibt u. einen Christen, der allgemein gläubig war
es Wort nicht wörtlich soviel als u. seinen Glauben für allgemein güUig u.
^s- Gasse, Schiffsstrasse (cf. verbincUich hält, bz. ein Bekenner u. An-
eichnet? hänger der allgemeinen (christlichen)
tol-böter, Kesselflicker, Kesselaus- 20 Kirche war, indem das von griech. katholi-
etc. ; — (scherzh.) Lärmmacher, kos (s. unten) stammende Wort sich auf die
Hs; — du Ifl^'e kätelbOter, wult du Mitgliedschaft der allgemeinen (christ-
wesen? — Bedensart: h6 m&kd 'n Uchen) Gemeinde od. Kirche bezog, ebenso
(bz. rärd) as 'n kätelbdter. — Nd., wie unter katholische Schriften od.
L ketelboter, ketelbuter. cf. boten u. 25 Bücher urspr. diejenigen Bücher (Evan-
Mer. gehen, Apostelgeschichte, Episteln etc.) des
tel-bdter, Kesselheizer, cf. böter, neuen Testaments verstanden wurden, welche
nicht an eine besondere Gemeinde (die Bö-
-bake, Kesselhaken. mer, ChrintT^er etc.) gerichtet waren, son-
-laDper. KesselfUcker. 80 dernfürdieÄUgemeinheit^od.diesämmtUchen
n, Keteln, kesseln, d. i. (Federn od. (christlichen) Gemeinden bestimmt u. gültig
) in einem Kessel Über gelindem Feuer waren u. zur Richtschnur des Glaubens
\achen u. auffrischen, dass sie wie- dienten od. dienen sollten. Das griech. ka-
mdig od. elastisch werden; — de f&- tholikös Juit nämlich die Bedtg.: ganz all-
;ten nêis kätcld worden. 85 gemein, bz. das ganz Allgemeine
', Kater. ~ Con^s. krabkater, dûf- od. das Ganze (u. nicht Gesonderte
c. — Sprichw.: he is so lêftalUg as u. Speciale) u. bezeichnet der Ausdruck
'; — h6 is 80 kl6k as unse naber „katholische Kirche'' daher ursprüng-
T, de kan 't gras wassen boren; — lieh auch nichts weiter als „allgemeine
'eim : krabkater, sprang in 't water, 40 (weder an Zeit noch Baum, noch an Volk,
fisje fangen, blêf d'r an bebangen. Geschlecht od. Alter gebundene) Kirche**,
, nid. kater ; ahd. (cbataro), chatere ; sowie Katholik soviel als Bekenner
itero, kater. Es ist mit der Endung dieser Kirche.
(wie in Tauber von Taube, Marder katolsk, kêtolsk, katholisch, der römisch
rd etc.) von kat, bz. ags. cat (catus, 45 katholischen Kirche od. Gemeinde angehörig
s) weitergebildet. etc.; — he is katolsk worden, ofschôn sin
Äfel, der kleine Giebel, der oben an fader lüttersk was; — 't is ôn fan de ka-
mende eines Bauernhauses od. einer tôlsken, de nargens anders bengân dflren, as
loohnung iü>er dem Walmdach an- na de katôlske kark. — Im Volksmunde
t ist. 60 wird das Wort „katolsk" auch häufig in
alsen, zanken, streiten, reissen, zer- der Bedtg.: närrisch, verkehrt, verdreht,
ïwer arbeiten, sich mühen u. wehren, wunderlich etc. ('i is um katolsk to worden ;
n etc. ; — laten sê sük d'r um kat- — dat sügt je ketölsk ût ; — dat is *n ke-
— dV is bei gen kathalsen (od. ar- tôlsken budel etc.) gebraucht, wie dies auch
bz. nten) tegen ; — ik harr' dV f81 55 anderwärts in protestantischen Ländern der
kathalsen, dat ik hum so wid krêg; Fall ist.
:atha]8d sük d'r togen, so g6d as he kat-räpel, katrepel. Bezeichnung abge-
Nd. (Br. Wb. etc.) kathalsen; nid. legener Strassen u. Oertlichkeiten, wo der
in. Janhagel od. Pöbel wohnt. — ^hi wand in
, Kätzchen, 60 de katräpel'* heisst daher so viel, dass et
KAT-RULLE KATRUL IM KATTE KAT
(bg, ein gewmer Jemand) in einer schleck- — hô k&tode hum an de wand. dattknUe;
ten Umgebung wohnt u. dasa man daher — sé k&tsen én de and^oie btl to (od
keine Lebensart u. gute Sitte bei ihm er- fig. m. B, von Advokaten) ; — he Utad \
warten kann. Diese (cf. Br. Wb. etc. u, all' up de gmnd; — he kâtsde OSe^ MnM
bei Seh u, L. unter katrcpel, -ropel) in vie- 6 up de grund, dat hum de knmken kiikéi:
len Städten vorkommende Bezeichnung ist — de Wagens k&tsden (praUien) iffiei*n»
wohl von kat (Katze) u. räpel, repcl (Raf- der an. -— Nid. kaatsen ; mrUd, kaetsei,U
fei, Biffel, Raufelf od. Raufe, bz. ein gros- sen (soctari pilam, ludere pila .
ser Kamm od. Instrument mit scharfen ceri pila); wfläm, kaetsen, ketten (jourii
Zacken zum Abrauf en der Samenknoten des 10 paumc, pelotcr), kctsen, kitsen (eourir, fltn
Flachses, cf. räpel u. mnd. repen, ropen, (a et Ú), ketaen (chasser); mnd. btn
repelen = räpeln) zusammengesetzt, sodass (Fangball spielen). — Nach Weilanit
es urspr. soviel wie Katzen-Riffel od. Andern (cf. Grimm, Wb. V, SpäkB
Katzen-Raufe, bz. ein Instrument od. unter katzball) gehen die obigen Wörter m
Etwas bezeichnet, womit die Katzen gerif- 16 nid. kaats (plaalte, waar de bal na data
feit, gerauft, bz. gehechelt u. gestriegelt wer- sten stuit [steig« bs. Aufprall, rf. kâtie] ntfj
den u. dann als Katzen - Rauf e etc. mnld. kaetse (ictus pilaey meta sire tenJ
auch auf eine Gegend übertragen wurde, nus pilae), kaetsbane (sphaeriateriam), brt
wo die Katzen sich raufen u. mit ihren spei (Indus pilae, sphaeristerinm, locn ofl
scharfen Klauen hecheln od. kämmen u. 20 citio pilae destinatua), sowie engl eha
zerzausen, was mehr in abgelegenen u. von (Jagd, Verfolgung; ixeUe wo der BsM*
Janhagel bewohnteti Strassen u. Gegen- zweiten Sprunge niederfällt etc.), eliitt{ii
den, als in den Hauptstrassen der Fall ist. gen, hetzen, treiben, vertreiben etej u, fM
kat-ralle, katrnl, ein Flaschenzug od. wohl ctAch (Fang, Beute), cadeh (fangeutki
eine Winde zum Aufziehen schwerer lösten. 25 schott. cache, caich, cadge (to toaS| to éân
— Nd. (Br. Wb.) katrulle; nid. katrol; to shog) auf ital. chaza ^Jo^d «» BoiM
mnld. (KU.) katerrol, katcrrolle (trochleaf chazar (den Bau zurück werfen, ed m
rechamuB, rotula striata, rotula trochleae). wir sagen: torflg k&taen) von franz. chM
— Es ist von kat, bz. kater u. rulle (Rolle, afranz. chace; t^ caccia; ^paa^partctfi
rotula) zusammengesetzt. Ob indessen hier 80 proo. cassa (Ja^^y bz. franz. ehaner; I0W
kat IC. kater in der eigentlichen Bedtg. von: chacier; ital cacciare; wan., pari, ctfv
felis od. catUB stehen, od. sich nicht viel- prov. cassar (jagen, Jagd wtochen Jazf Ê
mehr auf das Katze genannte Belagerungs- was], verfolgen, verjagen, verireien et
Werkzeug (s. unter katblok) beziehen (als zurück^ weldke nach Diez (I, 97 zeqj ü
SturmbockS'RoUe , bz. Rolle zum Heben u. 35 lat. captare, bz. captua (s. hedu, hedki
Vorschieben der Katze), vermag ich niclU erUstarüen sem sollen.
zu entscheiden, zumal es als natU. Hebe- Vergleicht man iÜMrigene katteni «. kfi
Werkzeug auch mit kat in der Bedtg. : A n- tem etc., so würde auch unser k&tsen ftnfi
ker (als Anker-Rolle , bz. Werkzeug zum dasselbe wie kwatsen (cf. dieses) sein A
Heben des Ankers), od. gar mit kat in der 40 nen u. auch 3 katten wieder mit katteni i
Bedtg.: Schiff (als Schiffsrolle etc., s. un- kwattern von demselben Skamm kat, kvi
ter kätel am Schlüsse) u. selbst mit dem abstammen können. Wegen der mM i
Vbm. kalten (s. unter katanker) begrifflich mflätn. Formen ketsen, kitsen, <*f. oiicl ü
zusammenhängen kann. tem, kwittem u. dazu uiUer kwatsea é
kâts, kâtse, Schlag, Maulschelle, Stoss, 45 bayr. quittein u. quitscheu.
Prall, Rückstoss, Auf stoss, Aufprall etc.; kat-stërt (Flur, katatërten), a) Ketm
— h6 gaf hum *n käts an de hals, dat 't schwänz; — b) ScJiachteJhabn , Dumd6
ballerde; — de bal flog mit 'n käts (od. equisetum; dat land sitt ful fan kaMeita
steis) up de disk. — Mnld. (KU.) kaetse, dat is des düfels wêd; — c) einige .ifti
ketse (ictus , percussio , colaphus , alapa) ; 50 wn Ehrenpreis od. veronica, wegen der to
mflâm. kactsse, ketse (un soufflet, coup de gen schwanzartigen Rispen; — d) IM
poing). cf. kätsen. rieh, Lytrum.
kâts-bal, Fangball, Spielball, Ball, den 1. katte, kat, KaUe. — Spriehm. u, M
man mit der Hand, bz. einem Stock fort- densart. : sê läfen mit 'n ander as kat i
schnellt od. forttreibt etc., bz. an die Wand 55 hund; — he is so falsk as 'n katte; — 1
k&tsd. — Nid. kaatsbal ; mnld., mfläm. kaets- krabbd as 'n katte ; — ik btln nêt so B
bal; mnd (Seh. u. L.) kaszbal. Ver^/. kätsen. as *n kat; — dV is 'n swarten kat ttsll
Kätsen , schnellen , treiben , forttreiben, kamen ; — wen de katte slepd, spNen (
schleudern, werfen, prallen, stossen, stürzen musen afer de däle; — de wat sp&rd flr<
etc.; — he k&tsd de bal wol dartig tr&' hen; 60 mund, dat is för kat un hund; — «tn (
KATTE KAT 187 KATTEN
moseiiy den maaen sé nich ; — de vorkommenden lat, catns entstanden, ist wohl
lërd nich ërder miisen, as bit sé jun- kaum stichhaltig ii. viel eher anzunehmen,
ed ; — hê knipd sin kiatte in dQstern ; dass das Wort (wie das Thier selbst) schon
in mut gin katte in de sak kopen ; — ein uralter etirop, Besitz untr, was indessen
*n katte na Engelland, sê schal „mau** 5 nicht ausschliesst, dass es mit dem syr, katd ;
I, wen sê wer kumd ; — in dQstern is arab, kitt ; affadeisch (von Borna) g&da ;
ntlstern, den laten alle katten grau; — nu^iscA kadiska ; 5er6er. kadiskafc/. Prang,
l' H man erst wend btkst, sä' de bakker, Lenormant, Anfänge der OuUur, I, pag.
Bk' he mit 'n katt' de âfend ût ; — de 246 seq,) aus einer u, derselben QueUe
mag wo! fisk, man sê wil de poten nêt 10 stammt, die anscheinend nicht Aegt^pten ist
laken; — he spOld mit hum^ as de ii. meines Erachtens auch nicht nothwendig
mit de mûs; — de sQk musig m&kd, in Afrika gesucht werden muss, da ebenso-
*tt de kat; — de katte lett dat musen wohl die Möglichkeit vorliegt, dass ein solches
— sprek (od. prôt) nêt fan 'n gans be- Wort mit dem Thiere selbst durch den schon
m fal: de katten snopen aferal. — 15 in vorhistorischer Zeit bestandenen regen
ze katten braunen de bek ; — «htr sitt Völkerverkehr (man bedenke die gegenseiti-
l", sä' de kat, do sêt sê up 'n sid spek ; gen Handelsbeziehungen zwischen Asien,
n de kat up de spek bunden word, den Europa u, Afrika u, die Schifffahrt auf
nêt fräten ; — ût nôd rôrd de kat de dem schwarzen, dem mitteUänd u. dem ro-
- dat is de erste kat, de mi fan dage 20 then Meere etc.) von Europa nach Afrika, als
i langd ; — l&t de katte lopen , melk umgekehrt von Afrika nach Europa u. Klein-
\ dog nêt ; — hê is nët so falsk as 'n asien kam, in welch letzterm Fcdl das Wort
— he sQgt ût, as 'n katte, de 't dOn- (z.B.wenndie Katze den Namen daherhätte,
lörd; — he geid d'r um hemm, as de dass es ein scheues wildes Thier ist, wdr
un de hête brêi ; — 'n katte mag &1- 26 ches Höhlen u. Verstecke bewohnt [ein Höh-
sé wil, sé kumd altid up de foten to Unbewöhner ist], od. sich gern versteckt u.
— d'r is gin katte stbder handskes verborgen hält, bz. im Dunkeln schleicJU etc,)
ten ; — ho mër man de katte strâkd, sehr gut mit liu. catinus, catillus etc., griech.
^ börd (hebt) sé de rûgge, bz, de kotulos u, skr. kätä etc. zu der unter kätel
— ^ he is nët so tl^'' as 'n katte; — 80 erwähnten y kat (verbergen, verstecken etc.)
1 Bin katte wol „pûs** beten ; — he is gehören könnte.
wis, as Salomo's katte, de fôr wis- 2. katte, kat s, katanker.
an 't stöfken ful; — he is nët so fer- 8. katte. kat, ein auf dem Kai einge-
A 'n maikatte ; — de katte de belle rammter JPfaJU, woran Schiffe befestigt wer-
le) anhangen. — Nd. katte; nid, kat; 86 den. — Nid. kat; engl cat etc; s. un-
mfläm., afries, katte; scM, kat; nfries, ter katblok.
bz, k&t; ags, cat (masc); engl, cat; 4. katte, kat od. geld-kat, Ge^eZX^otre, 6^^. em
^ttr (masc.) u, ketta (fem,), sowie kisa um den Leib getragener lederner Ourtbeuiel,
; norw. katt (masc.) u. katta, Kjetta, 5. katte, kat. Wenn Jemand einen Han-
IgOyse, kjösa, Igös (fem.); schwed, 40 del od. Contract umstösst u. umwirft, bz.
. kiss (masc), katta, kissa (fem.) ; dän. eine gekaufte Waare nicht empfangen will
kietze ; ahd. cazza, chazza, caza ; mhd, u. sie verwirft, so sagen wir : „he smitt de
nhd. neben Katze u, Kater auch katt d'r in** od. „he kattd de budeP u. wenn
U.) kitze, kieze, kutz ii. hize, hise, wie Jemandes verkaufte Waare bei der Ablie-
(KU.) u. mfläm, hesse (cf. den Volks- 45 ferung verworfen wird, so heisst es: „he hed
k* Hessen = Chatten od, Katten); ital. de kat d'r in kregen** od. „sin wäre is hum
span. gato; cat. gat; prov. C2X\ franz. kattd**; s. darüber Weiteres unter 3 katten.
u. (fem.) gatta, gata, cata, chatte; 1. katten, (i^^9^ Katzen) werfen, bz.
h. ^ta u. katzi; ir. cat; gael. cat, gebären. — Nid. katten.
:ymr., welsch c&th ; cornwäll. kat, kath ; 50 2. katten , (den Anker) katten od. fer-
az u. (fem.) cazes; ruzs. kot (m.) u. katten. — Nid. katten; engl, cat etc.; s.
(f.) ; poln. kot (m.), kotka (f.) ; böhm. unter katanker.
i.) koté, kiitë (Kätzchen) u. kocka 8. katten, verwerfen, einwerfen, umwer-
0, kocour, kocor (Kater); wend. kock& fen, umstossen etc.; — he kattd de handel;
kocor (m.) ; slav. kotel' ; lit. käte (f.) 55 — he hed hum de wäre (törf, körn etc.)
BS, katinas Cm.^ /e^.kattins; yînn. katti; kat|^, od. (wie wir auch sagen) insmeten.
cat; läpp, katto; georg. kati; türk. — Sofern dieses katten (cf. kattern u. kit-
arm, citto. — Die Annahme dass die tem, bz. k wattern u. k wittern) nicht etwa
od. auch nur die germ. , bz. ngemk mit kwatseo, bz. äU. qnatan od. qnatjan auf
m sâmmüieh aus dem selbst erst spät 80 eine Schaüwurzel kat, quat, goth. qat zu-
KATTEN-DREK IM KAU KAVK
rûchfeht, so könnte es möglicherweise mü 5 ftf. Euïé MeriüUÊpi^ ^^ JiU, kitafl;«
katte sich auf das Katze genannte Belage- kttwl, hx, kaftûl (aactna, boho, iiliila);M
rungsicerkzeug zum Ein- u. Umwerfen der (Ivar Äastn) kaU«]a; éUkn. \Éa{
Mauern j bz. als ein Etwas (ein Wurf geschass, sehwed, katag], ^mitngif^ kittSgtl; id
od. Geschoss etc.) was man wo hineinwirft 6 katogle ; /Van^r. dbathiiaat. -^ JSiiteeAri
(s. unter katblok u. cf Grimm, Wb. V, sie wie die KaUe Mäuse fängt, od m
Spalte 200 unter Katze 6 u. 7) bezie- ihres Köpfet, der dem einer Katze jfk
hen, wie auch kattenkop in der Bedtg. kat&l, kelii, KaUum^ ein weism
sub c). auch gefärbter m. bunt bedruckter Bt
katten-drek, Katzendreck; — dat ia all' 10 waUenetoff, — Wenn Jetnand kerwa(i
man kattendrek (gemeines, schlechtes, stin- aus der Stube, dem Hause od Bdt)
kendes Zeug). so wird ihm hier sugerufen: hfrAt fa
katten-flésk, Katzenfleisch. — Sprichw. : od. man sagt auch : ik wil dî ifea h
dat is so gcmi'ii as kattCDflêsk, dat krupd ka- od. ketûnen. — l}as Wart katAa;
fan sük sülfeu in do pot. 15 katoen; mnld, kattoea etc. stasmU adt i
katten-gold, kaljegold (Katzengold), a) cotton ; /ra»tr. coton; üaL cotone; apta
falsches Gold, Glimmgold, Bauschgold, auch godoD (Baumwolle), &r. span» aJgodoi,
klater- od. klittergold genannt; — b) ver- coton (Waäe) von arab. qo*toii» ftr. aHi
härteter Saft od. Gummi aus den Steinobst- (Baumwolle), was möglicherweise sdhä
Bäumen (Kirschen, Aprikosen etc.), auch 20 dischen Ursprungs ist u. leicht mit dff
kattenklär genannt. ter k&te] erwähnten y kat (tegm), oi.
katten-knftp, Kaizenknijf, falscher, listi- lat. cutis etc. zu der unter hûd erwäk
ger, bz. böser u. tnuthwilliger Kniff etc.; — y ika connex sein könnte,
dat sunt air man kattenknäpen ; — he sitt 1. katiaeB, ketiBen, s. unter katti.
ful fan kattenknäpen. 25 2. kataaeB, ketftnes, kaUumen, mm ^
katten-kop, katkop, a) Katzenkopf, Kopf tun, bz. BaumwoOe-, — katOnoi head(
der Katze; — b) eine grosse Kochbime, tunenes, bz. baumwollenes Hemd, als Oi,
auch nhd. Katzenkopf (wohl wegen ihrer satz fx>n linnen hemd); — katftiici
Katzenkopf-ähnlichen Gestalt) genannt; — baumwollenes Zeug) etc.
c) eine grosse Thonkugel zum Werfen, bz. 30 kai, kaae u. (selten) kave, kawe,
Umwerfen der Knickerhäufchen, sonst auch ven, kawea, &r. kafe, kafei, ein sin§%
rabalster od. tornschßter genannt. — In der digter u. abgeschlossener Memm u, swm
Bedtg. sub c) bezieht sich katte wohl auch wohl im Freien ais im Hause^ daher: Ifi
wieder auf das Werfen od. Umwerfen mä- Hürde, Koben, Stau, Orfêmgtûss «Ccj
telst der katte als Wurfgeschoss etc. ; s. un- 85 breng* de schapen in de ua ; — he fll
ter 3 katten. de kau un mnt brammen. — Canipoa. id
katten-kwâd, kattekwâd (Katzen-Böses, kau (Schafkoben); — schtltkaa (ein Ff
Böses, wie es eine Katze verübt), hinterlisti- od. abgefriedigter u. geschlossener &
ger, falscher, böaer, muthwilliger Streich, worin die entlaufenen u. in fremden 1
bösartiger Kinderstreich, bösartiger Muth- 40 den betroffenen Schafe, Minaer «. ijf
Wille etc. ; — \ is Omer katten kwäd, wat de so lange aufgesperrt [upschQtd] werden,
junge deid; — \\v sitt ful fan kattenkwûd sie ron den betr. Eigenthümem gegen
un allerlei lose sträken. — Nid. kattekwaad. ftestimmtes, an die Ärmencasse fcMt
katten-, katte-, kat-pot, Katzentopf Topf, Lösegeld wieder abgeholt werden). -- .
worin das Essen der Katzen zuber eilet u. 45 kauw, kouw; mnld. kauwe, koawe (d
vorgesetzt wird, hz. woraus sie fressen. — chors); nd. (Br. Wb.) kave, Ittven, (B
Sprichw.: .,ik sün (hin) nich ftt ^n katpot ner() kawen u. ^Sc/iam6acÄ^kowe; i
krapcn**, &ä' tantc Bohls, do lâfde sê nog. kovcn, kaven (Verschlag, Hütte, Hdum
katten-, katte-, kat-winst (Katzen-Gc- namentlich für Kleinvieh) ; nhd. (Ori\
winn), fafsclier, trügeriscJier, nicht bleiben- 50 Wb. V, Spalte 310) kaae, kau, kau, k
der Gewinn; — wen man glik *t (^rste spll mhd. kowe, kouwe ii. nhd, koben, ki
so fSl wind, dat trôc 'k ntH f^l, dat is mest- bz. mhd. kobe, kove (Stalle Schweinei
tids katten winst; — de erste winst is man Käfig; Höhle, Höhlung) ndrhein, coe
katwinst, de geid bold wer Heitcn. tnhd. kolie; ags. cof, co& (cubile, [
katter, vier. Aus lat. qnatuor; c/. keter. 55 trale, Lager, bz. Lagerraum, Gern
kattern, a) lärmen, plaudern, schnattern Kammer, verdeckter od, verborgener,
etc.; — b) knattern etc.; cf. kwatjen, kwat- schlossener Baum, Kasten, if. dm^
scn, kwatteln, kwäteln etc. u. auch 2 ket- bedcof, od. bedcofa [cubile], cofffodai
tern, köttern u. s. unter kuderwälsk. nates], incofa [penetralia] , br^dcoCa |
kat-ûle, Katzen-Eule, Nacht-Eule, Kauz, 60 lamus], hordcofa [SchaUhammer, Güdh
KAUELE GEKAÜEL 189 KAUEN
breostcofo [Brustkammer od. Brust- chea od. unventändUches Gespreehe od. Ge-
bz. das Innere der Brust, eabile rede.
, pectns, animns], ferdhcota [Seelen- kaneln, langsam u. undeuüich sprechen,
^edenlager , animi recessos , pectos], mit fortwährend hauendem Munde spre-
rcofa [Brustkasten, hs. Sitz des Her- 6 chen, od. so als ob er die Wörter förmlich
d. Herelager, Inneres der Brust u. kaut, wie es namentlich alte sahnlose unge-
h Hers etcj, g^i [GeistJ- coÎA, mearh büdete Leute oft thun; daher iiberhaupt:
]' cofa, b&n [Bein, Knochen]- cofa, unverständlich u. dumpf reden, sälbadem
T [Versleck, HöhleJ-eoiti etc.); engl. etc.; — he kaueld as 'n old wif; — dat
Obdadi, sicherer Ort, Gewâlbe, Ver- 10 kaoeln kan de dflfei lang«' anhören; ik 16p
etc., cf. pigeon-cove, TaubensMag, weg. — "Nd. kaaeln; tc/tie«. kanwe^en (sm-
\ubenhaus etc.); schott. cove (a cave); badern etc.); nhd. kaaeln, käaeln; schu>eis.
fi (togurium); norw. kove (Kammer, kaulen, käulen; bcu^r. keaweln, keweln, kea-
i Zimmer), tlbweichend (Ivar Aasen) beln; md. kauein (a. langsam od. mühsam
(Orkn ) kBLYB ] schwed. koîvs^ (mdarÜ.) 15 kauen; — b. von kauendem Bewegen des
kavi (Hütte, Kämmerehen etc.); dän. Mundes, wie dUe Leute, ohne .wirklich Et-
(Kämmerchen etc.) etc. — Die Her- was eu kauen; — c. undeutliche od. dumpfe
' mit nhd. Käfig (s. unten am Schlüsse) u. unarticulirte Töne hären lassen , mur-
t. cavea ist wM abzuweisen u. falls mein etc.). — Iterativbildung von kauen.
ngen Wörtern (od unserm kau aüein) 20 kanei, kauen, käuen, beisscn , serbeissen,
ftwa die y sku (bedecken etc., cf. hûd, bs. mü den Zähnen, bs. den Kiefern zer-
1 II. 2 schau) zu Grunde liegt (wozu malmen etc. ; — he mut altid wat hebben to
f. kave, kove etc. lautlich am besten kauen; — he kaude dat nêt so lank, bit dat
f wie desgl. auch das mit kau iden- he 't kört harr'. — Redensart: dar hed he
II. synonyme böhm. kavna im Ver- 26 wat an to kauen, bz. dar schal he wat an
zu lit. kavöju, kavöti [hüten, bewah- to kauen kngen (das wird eine harte Nuss
onV sku), so ist die Ableitung der für ihn sein etc.); — cf. ferkauen, wêr-
Worter, sowie auch von nhd. Ko- kauen, tokauen (zerkauen), förkauen (vor-
. Kobel (s. in Grimm, Wb.)^ bz. käuen, langsam vorsprechen etc.), nakauen
Lexer) kobel (enges schlechtes Haus; 80 (naehkäuen, nachsprechen etc.) etc. — Nd.
% an einem Kobelwagen), koM (HäMe, kauen; hld. kaauwen, kauwen; mnld. kau-
hl, Felsschlucht od Felskluft): aas. wen, kouwen, kuwen, keuwen; aas. ceövan;
Cttfl; mhd. (0. Sehade) kobd (Ue- engl, chew, (mdartL) chow; schott. chaw,
, Decke, woher wohl kobelwagen?) chow; ahd. chiuwan, khiuwan, kiuwan, chi-
(Siratmann) coul od. cuvel (sagi- 35 wan, kiwan; mhd. kiuwen, kuwen, kiugen;
i); ags. cufél, cufle, cufl; aengl. cu- md. kûgen, kûgiu. — Da nach ahd. bliuwan
en^}. cowl (cncullus) ; aengl. cuvel u. (bläuen, schlagen) = goth. bliggvan ein goth.
; engl, cowl (Fass, Gefäss, Zuber) = kiggvan zu vermuthen ist, so würde zunächst
Kübel etc. von y gup (behüten, be- für kiggvan ein Stamm kagv = kav (wie
II, schützen etc., umfassen, umschlies- 40 goth. bagmas; ags. beâm ; tMl. boum, poum ;
inschliessen, in sidi fassen, cf. H. nhd. Baum etc. nach Fick aus baggv =
355) wohl richtig, sowie auch dass bav, von y bu) angesetzt werden müssen,
(cf. Bopp, Grassmann) mit go- die aus einer germ. y ku (kva, kav) = idg.
*ehüten) von dem SubsL gop& (Hirte, gn {gya^ gvr) hervorging. Da es indessen nach
, Behüter) abgeleitet ist, was selbst 45 Fick wahrscheinlicher ist, dass ahd. chinwtai
• ein Compos. von go (Kuh, bz. Rind, od. chiwan u. chiuwâ, chiw& (Kiefer, Bachen)
I u. y pk od. pa (schützen) ist. — mit lit. Mt^, iu}^, tlvsXi, Âaysg^, Éavati
ioetiteritocftkabbe,kûfke,kufferti.koje. (kauen) u. lat. gin>giva (Zahnfleisch) von
% Schlüsse sei noch bemerkt, dass das derselben y stammt, so scheint aie Annahme
kevie (cavea, cors, avarium, womit 50 wohl gerechtfertigt, dass diese Wörter (cf.
9ein kouw identifieirt) ebenso wie nhd. gapen, jappen, kaf , käfe etc. von der y
g u. ahd cheYJa^kev J9i\bayr.keû(Kâ- gabh od ghabh) mit ahd. giên, ginön, gi-
\nächst aus mlat. cavia ii. dies mit wen, gewön, kewön (gähnen), an. gina (klaf-
r. caive, franz. cage; engl cage; ital. fen, schnappen etc.), bz. engl, jawn u. un-
r, I, 196) gabbia, gaggia ; span., port. 55 serm gannen u. j&nen etc. , lit, iiöju (gäh-
neuprov. gavi aus lat. cavea (mä ca- nen), lat. hiare, griech. chainö, chaö etc.
Autus etc. gleichfalls von der y ku, zur idg. y gha, ghâ (gähnen, klaffen etc.,
ne das obige Ut. kavôju) entstand cf. bz. schnappen, beissen) gehören, wovon auch
ns unter kauen die Schlussbemerkung, ahd. guomo, cuamo = nhd. Gaumen (cf.
•lê, gekanel, langsames u. undeutU- 60 Fick, III, 106 seq.) abstammt. Bemerkt
KAUSE KAUS IM KAÜHE KACB
aei ûbHgenê, dasa Fiek (cf. II, 563 u. Hülie, bs, em FïOinmff einei Tmt^
dazu pag. 87 unter gaph) geneiat su sein womü dieseê sum SdkuU ^9^ ^
scheint, um auch kauen von aeraelben y sMeissen ausgrfüUert tsL DeraMm
gabh abzuleiten, wozu an,, isl ksS(s. unter kai) kreis dieses Binges ist hohl wie tinn J
wohl gehurt, wie dengl. auch gapen u. jappen. 5 damit das ihn umfasêende Tau im
Vergleicht man übrigens , dass die Wur- liegt u. wird das ^nde des betr, Tom <
zdn, gha, ghi (gähnen, klaffen u. auch herum spliasd, während das so ff
schnappen) von ahd, ginua u. giwên u, lat, Oehr d€uru dient, um entweder den .
hiare etc- ebensowohl wie gabh^od gap von eines Takeis darin einMuhakeu, od.
gabbeln, gibclu, bz. kibbeln, kifeu ti. kab- 10 Schiffen) um die Taue hindurch zu
belu etc., sowie von gapen u. jappen etc. wenn éÚesdben keine Blöcke od. FU
ebensowohl wie klap von klaffen (cf k]ap, süge erfordern. — Nid. (ef, Bobrik^
klappen) u. snip, snap von snappen etc. von Wo., pag. 383) kons; sehw^. kaua;
Hause aus höchst wahrscheinl. nur Laut kause; frans, cosse w. aui^ nJuL Kau
malende (onomatopöische) od. Schallwur- 15 Kausse etc. (cf. Orimm, Wb. V,
zeln sind, die urspr. blos ein unarticulirtes 362). — Da das franz. eosse awh i
Geräusch bezeichfieten, so liegt es wohl nä- dtg.: Hüdse, Schde, Schale etc. hat,
her, dass man die germ. Wurzeln ku, kav, das obige kaiue auch dassMe Wm
kau /ör kauen (mag man es nun als ein tikLkouBin derBedtg.: Schale (s.i
zerknirschefi u. zerreiben, zerkleinern etc. 20 u. anscheinend dcu frans, eosse ndt
[cf. grindan von grinan unter griud , grand gleichbedeutenden écoaae (wovon éeoufl
etc.] , od, als ein zerspalten etc. auffassen) hiUsen etc.) aus, (ais den sonstigem t
u. rhiuwâ, chiwâ, chew& (cf, 1 käfe etc. u, Sprachen fehlendes Wort), nid. koin i
kibbe etc.) mit der y ku, kav, kau (sonare, Bedtg.: Schäle, Trinktükale (weges
clamare etc.) von ahd. gikêwen (nennen, 25 kous in der Boitg,: Strumpf ete.
rufen, schreien etc.), chûmo (Klage) etc. ten), bz. mnd. (Seh. u» L.J koaweie^
identificirt u. beide auf idg. gu (sonare etc., wesche, kaasc^e, bs. kowae, kowetke, koi
cf Fick, I, 572, y gu, tönen, rauschen kouwsdie (Schale, Schüssel etc., bs.
etc u. dazu pag. 534 u. 584 die Wurzeln gefäss sum Essen u. Trinken); wL
ku u. ghUy tänen, rauschen, rufen etc) zu- 30 Wb.) kauase (Sehôpfiôfféi^ Hohig^fêa
rückfahrt, zu der auch kô (Kuh) gehört u. Schöpfen) u.nd.(Dähneri) kowae^
wozu sich dann auch leicht unser kau stel- entlâ^nt. — Nach Hildebrand (Or
len lässt, weil sich aus gu (rauschen, bz. Wb. V, Spalte 362) soll das df:HtsA4ilm
Geräusch machen etc.) ebensogut wie aus kanache (Kanne, Krug^ bs, IVinkg^
klad, klat, klap, klak (cf. kladdc, klatte, 85 f»n Kau sehe Bier) mit nd. kovn
klak etc.) die Bedtg. : spalten , klaffen etc. identisch u. auch nord^ ÜL, estn,, skio.
entwickeln konnte u. man ja auch annel^- in reicher Entwickehmg vorkomwun
men kann, dass kau, sowie auch die unter nach Asien hin su verfolgen sein,
demselben angeführten Wörter in uräUester man diesem Worte nun aber den û
Zeit blos die Bedtg.: Spalt od. Kluft, \0 griff: Hohles, Hohlgefäss eU
bz. Höhle, Loch etc. (in der Erde, einem Fassendes, Gefäss, Behälter
Berge od. Felsen^ worin man sich verkroch, ein Um- u. Einsehliessendes d
barg u. wohnte etc.) hatte. Dass aber beim Ber gendes, Schützendes f HkUe,
Vergleich der obigen Schaüwurzeln gu, ku etc.) etc. unterlegen, so ist es wohl zwei
etc. wahrsclicinl. auch die Wurzeln aku (ver- 45 dass auch nid. kaua tu der Bedtg.: *
hüllen, bedecken), aku (scheuen, scheu u. ter scheide, Bärmutter etc, sowie dm
vorsichtig sein, schauen, cf. schau etc etc.), Ivar Aasen wder knae erwähnte I
aku (schaben, scharren, ritzen etc.) u. aku kusa (cunnus, ?uWa), sowie auch \
(niesen, d. h. ein lautes Geräusch machen, schwed. kuae (== dän, boase-, bnsemu
cf. prûaten) in der urspr. Bedtg.: aonare, 50 Popanz, Mummel, bz. Einer der «td
crepare, crepitare etc. von Hause aus eins mummt, verhüllt od., od. der Mumme
sind u. dass demnach auch die Wurzeln Versteckspiel etc. treibt) hieher geh&re
aka (brennen, d. h. urspr. knistern od, desgl. auch norw. kyaa, kövsa; dän.
singen etc., cf. aengen u. Weiteres unter (Haube, Kappe etc., </. hülle, hQfe,
galm, galp, galpen u. gar etc. etc.), ska (töd- 55 od. kflveke etc.) etc bei welchen sämssti
ten, erschlagen etc.), ska (spalten, schneiden, obigen Wörtern man unwillkürlich an
ritzen, bz. reissen etc., cf. Fick, I, 802 Zusammenhang mit skr. kotha (Bdi
seq.) etc. urspr. nur Schallwurzeln waren, Gehäuse; Gefäss, Eimer; Kasten, Ti
ist wohl mit Sicherheit anzun^mcn. Knospe; Schale, Hülse etc.; s, unter S
fcaiise, kau (Plur. kauaen), eine eiserne 60 denken muss.
KAÜSEL 191 KEQEL KAEGEL
'um SMusse sei nodi wegen des nid. neie, wovon sieh noch die (folgenden) War-
(Strumpf, bz, Beinbekleidung) , mnid. ter keddengeregtigheiâ etc. herschreiben. Es
•êy kousse (caliga) erwähnt, dass dieses gehört zu afries, ketha, keda (aus kutha,
von dem obigen kause gänzlich verschie- kuntha, be. kada, kunda , wie afries, kedde
s Wort u, aus franz. chausse; prov. 5 aus kadde, cf. kadde) = as. kuthjao, ahd.
3a entlehnt ist. Dieses franz. chausse kundjao (cf. künden) u. ist demnach dasselbe
entstand wie band aus baldo, cf. hold) Wort wie ahd. chon^jo, chundo (Kundper-
•toi. calzo, calzo; span. cabsa etc. (eine son. Kunder, Verkûnder; Bote), während
9* u. Beinbekleidung) aus lat. calceus, das afries. kethere (s. oben) dasselbe Wort
M auch mkU. calcia u. aus diesem wie- 10 ist wie ahd. chuadari, chundere (nuntiator,
flhd. calizja, kalizja u. chelis, chelisa angelus) u. auch formell mit ags. cydhere
; Art Stiefel). Wegen calceus von calx (Bekenner, testis) stimmt,
''se), s. Weiteres unter hile. kedden-gere^igheid, eine an den kedden
luel, Gekautes, Zerkautes, bz. Alles was (s. oben) zu zahlende kleine Gebühr od. Ab-
den Zähnen zernagt, zerbissen od. zer- 15 gäbe (cf. geregtigheid), welche hin u. wieder
tert ist; — diu kaasel mag ik nêt mër noch jetzt im benachbarten Brôkmerland (s.
e mund nemen ; — d&r hed sak gewis 'n unter 2 brôk) vorkömmt, bz. auf dort bele-
dörbäten, den dar ligd so fOl holtkausel genen Grundstücken legtet.
e schapsdör. — Nid. kaaowsel, kaawsel. kedde-skup, keddsknp, Bauerschaft, Dorf-
mter, sonderbares, wunderliches, eigen- 20 aemeinde, bz. der Verwaltungsbezirk eines
iges Wesen (od. Person) ; — 'n kaater kedden ; s. oben.
'n jung'; — *n wunderUken kauter. — kede, käde, Kette; — Compos.: anker-,
e dem nhd. Kauz als Eulen-Name (u. pl6g-, nerd-kede etc. — Afries., nid., nd.
nfaüs wie auch Kauter [Tauber etc., kede etc.; s. Weiteres unter dem gebrauch-
Irimm, Wb. V, 365 u. s. Weiteres 25 licheren kette.
r kuderw&lsk], vom Geschrei so benannt) ke-dikkern, kedakkero, traben, in kurzem
âU. kûz nicht ein nd. kaut od. kût ge* Galopp gehen od. fahren u. reiten, rasch
iber gestanden haben, sodass kauter von mit hüpfendem stossendem Gange gehen od.
\se aus dieselbe Bedtg. wie Kauz hatte? sich fortbewegen, cf. dakkern.
r hängt es mä nhd. kaudem, nid. koe- 80 kefe od. kefe, s. käfe.
Q (s. unter kuderw&lsk) in der Bedtg.: kefei od. kêfen, s. käfen.
HUzen, undeutlich u. sonderbar reden kefen, kefeli etc., s. Idfen, kibbeln.
zusammen^ od. vielleicht mit kuten (tau- ke^el, kä^el, Kegel, d. i. ein längliches,
n, ef. kûtjen), wovon auch wohl der nach oben hin sich allmâhlig verjüngendes
vorkommende Name Kauter? — Das 85 od. conisch u. spitz zulaufendes Etwas, wie
1 (KU) kouter (fabulator, nugator, z. B. ein Keil, eine Keule, eine Pyramide,
ferro) gehört jedenfalls zu kouten = od. ein ähnlich geformtes Ding, gleichviel ob
f. kuten (fabulari etc.) vom Stamm kout es aus Holz, Stein, Erde etc., od. einem son-
oquium), was KU. mit nid. klap = stigen Material besteht, wie es ja ebensowohl
Klatsch, Geschwätz etc. wiedergiebt, 40 Dreck-, als Holz-, Erd-, Fels-, od. Bergke-
i5er Weiteres unter kuderwälsk zu ver- gel giebt. — Ahd. chegil, kegil ; mhd. kegel
hen ist. (Kegel, Keil; unechtes Kind); nd., mnd.,
ive, s. kau. nid. kegel; mnld., mfläm. keghel (meta, co-
Ive, kavel, kaveli etc., s. käfe, kafel etc. nus, obeliscus. terminus, lapis vel stipes py-
». VerkleinerungssyWe ; s. ken. 45 ramidatus); dän. kegle; schwed. kegla, ke-
»mter, s. kabauter. gel; engl, keil u. kayl (Kegel, von kegeln),
)dde, (obs.) Schulze, Dorfschulze, Ge- sowie mdartl. keel od. keels u. gaggle od.
idevorsteher, Bauermeister, Bauerrichter, gaggles, wobei wegen des anlautenden „g*^
iie obrigkeäUche Person in einem Dorfe auf gaggle neben cackle (cf. kakeln) ver-
einet Landgemeinde. — Es ist das 50 wiesen wird.
es. ked, bz. kedde, kedda, Plur. keddar Was nun das ahd. cbegil etc. anbetrifft
ueh keth, kethe, Plur. ketha, was wie (wovon das franz. quille [Kegel] u. viel-
es, kethere urspr. die Bedtg.: Künder, leicht auch ital. chiglia, chiela; span. quilla;
Münder, od. Kund-Person, Kundmacher, franz. quille [Kiel des Schiffes], sofern es
mntmacher, Ansager etc. hatte u. dann 55 nicM aus ahd. kiol [cf. 2 kil] hervorging),
nUat. sage, sigo; (ur/>an. sayon, Gerichts- so ging dieses mit dem Spiel (cf. Grimm,
er etc. von ahd. sago = Sag- Person, Wb. V, Spalte 384) auch in die slav. Spra-
nner der sagt, spricht, verkündet etc. u. chen über u. sind weiter zu kegel atisser
ésago unter ftsega) im Allgemeinen eine kugel auch die Wörter kil (Keil), kil (Kiel)
\dUs-, od. obrigkeitliche Person bezeich- 60 «. kQle (Keule) zu vergleichen, worüber auch
KEGEL KAEQEL IH SEI
Weiteres beiHildebr and, bz, im Orimm^' len) VenaamdtBckqft der WMer: l
sehen Wb, unter Kegel nachzusehen ist Kiel, Keule mU kegel (tf, 1 %.\
DesgL kömmt wegen der Verwandtschaft u, u. kûle) fAr deeeen genm, Gräfarm k
der Grdbdtg. des Wortes «kegel*' in Be- ais Etymon oneib dae ekr, jangfci ;
tracht: das nid. kegel; mnld. keghel, kekel; 6 zafiga (oberes Bein, SehenM, Ke^
mnd.f mfläm. kckel (stiria, gefrorener Eis- od^ nach Grasetmann der unim
tropfen, od, Eiszapfen), sowie auch mnld. des Beines vom KnÖdul bis nm Km
u. mfläm. keghel (silex), wobei man übrigens Betracht kihnmt, Mwvon das der La
bei kcghcl, kekel (stiria) auch an einen Zu- sMebung fiadk mu eimem gerwL kagab|
sammenhang mit unsenn jOkel = nd, hekel, 10 stimmende skr, jaúghftla (a rapid «i
ags. gicel (stiria), bz. an. jökull (Gletscher, audi weitergebildet ist u. was wUtjÛ^
Eisberg, Eiskegel) etc. gemahnt wird, ob- j&hâ etc. sur y h&y ghk {gdkemj sidu
schon ich allerdings nicht glaube, dass diese gen, schreiten) gehört, wie vielkidU
Wörter (cf. jökel) mit kegel eines Ursprungs jâghâna (Lende, MufteJ , weich LA
sind, sondern mit Fick (cf. 1, 569) eher 16 übrigens Bopp gag*Âoa (d i jßfji
diifür halte (mag nun mnld. keghel, kckel schreibt ». zu der y J^mb^ bs. gfaan (ii
[gefrorner niederhängender Eistropfen od. eher Bedtg. ?) stdlt, — 2tu dîm abigm '
Eiszapfen] mit nd. hekel u. ags. gicel urspr. tem vergL auch noch an. , ML U|
verwandt sein od. nicht), dass das ahd. che- köckall (articiilat digitonmi, condjhi% i
gil aus einer redupl. Ordform gagala', gan- 20 Plur. köglar (Olieder, auch für Lab i
gala hervorging , die Fi c k mit lat. glans ; haupt gebraucht), sowie der Bedtg. : E
nslae. zol^^df, /tï. ^gilë (Eichel); skr. gula od. Zapfen, Kolben, bs^conaa wegen eté
(gl aus penis), gul! (Pille, Kugel), griech. an., isL köoguU, norw. kogla (diakei)
goggûlos (rund); ahd. cliuwa (Knâuâ, Ku- goll, kokla, kokul, kon^k, kongnl;
gel, cf. klon); skr. glau (Ballen, Kugel) etc. 25 kogle, Fichten^ od. TanmeHsapfenf k
zu «kr. gal (fallen, wegfallen ; träufeln, quel- menzapfen od. FVuddkolbem (hier du
len etc., cf. kwellen, kellen etc.) stelU, wäh- od. daaekkel) der FUMen «. Tatmm,
rend ich die für kegel vermuthete Grdform bei ich weiter auf die voh Hildehr
gagala als aus älterm gagara od. gagira ent- (Grimm, Wb. V, Statte 383) beigsbm
standen ansehe u. dieses mit skr. giri, zend. 80 verschiedenen Bedtgn. des Wortes kqpl
gairi ; slav. gora (Berg), gorë (oben) etc. lie- weise u. dabei darauf aufmerksam m
ber zu einer idg. y gar, gri, gir, gur (In^ dass das ahd. chegil ausser den jcArjl
tens. gagar, jagar, jugur) stelle, die nach belegten, ebenso wie die mc'sten anim
Grassmann (cf. Spalte 387 u. 402) die ten Wörter, auch ¥>okt noch amdereBs
Bedtg.: erheben, erhöhen, in die Höhe he- 86 gehabt haben dürfte «. z, B. emtk et
ben etc. hat, wonach denn das Wort Ke» dtg.: filius ipuriuM des mJkd. kegel aswk
gel die Bedtg.: Spitzes, Hohes, Ragendes, unaufgeklärt isL
Erhabenes gehabt haben würde. Soweit in- kegeln, ki|;elB, kegdn. 2fur wm ü
dessen das obige griech. goggúlos etc. u. spiel. — Satt, kögeye, kige^e.
germ. kugel in Betracht kommt, so haue ich 40 kêi od. kê. IHeses nur in der Bs
diese Wörter für mit kegel unverwantU u. art: „he kend de kei** od, „da mast d
ist darüber unter kugel cUis Weitere zu ver- kennen ** lebende u. dem Sinne nadk m
gleichen, sowie zu kegel od. zu kugel auch Bedtg.: Kunst gebrauchte Wort stie»
das ags. cigel (testiculus) , was H. Leo seinen Vocalen ganz su téea, t/e^en (sit
(Spalte 176, 37) für ein Contract. von ein- 46 bz. zu snêi, snê (Schnee), slii, sie (=
nigel hält. Sodann glaube ich ferner auch sleeuw, ahd. sleo etc.), néi (neu) st
niclU, dass die mnld., mfläm. Wörter keghel, würde demnach einem deutschen kie, kl
kekel (stiria) u. keghel (silex) mit kegel (co- kea od. einem äitem deutschen kdo,
nus) von derselben V abstammen, sondern kiohe, kiuhe od. klage, bs, eittem nid h
vielmehr mit den Wörtern kold, kôl etc., 50 kie\xm,kGeuweetc.entspredienfWeldUFû
skr. jala, gala (kalt, starr, steif etc.), bz. lat. lautlich am besten zu nhd, kea ; mnld. kl
gelare etc. u. kslav. golotû u. glûtönû (Eis) kieuwe, kouwe, kawe; ahd. chiawaele.
zu der y gal, gar (gerinnen, gefrieren, er- ces, frumen, mala etc.), bs, su den 4
starren, hart u. fest werden, urspr. viel- Formen von kauen stimmen. Ob nun
leicht: rinnen, fliessen etc. u. so gerinnen, 55 das obige kêj, kê, bz. kéje, kée wut d
zusammenfliessen etc., c/. kêl, kelen) zusam- Wörtern zusammenihängt u, etwa des
metihängen. keu, nid. keeuw, ahd. chiawa in der â
Zum Schluss sei übrigens noch erwähnt, Redensart im fig. Sinn gebraudU ist,
dass bei der anscheinend nahen (wenigstens ich nicht zu entscheiden, sumal da k£
begrifflichen u. vielleicht auch formet- 60 kéje, nach brêi (Brei), frei (frei) otidl
KEI 193 KEK
, he, âUeres kî od, kije, kîe, kige, gleich ist mit tüd, keg, kegge (Keiî). Da
ceie, kêge etc. stehen kann u. dem' nun ferner aber dieses nid. keg etc. etoei-
uch die Möglichkeit vorliegt^ dass es feUos tooM eine Kürzung des mrild, keghel;
ries, kei (Schlüssd) od, selbst mit ahd, chegil (Kegel, Keü) ist, so dürfte auch
(an (vocare etc., von der y kak ? cf, 5 kei, be, keg, kegge od. keghe eine Kürzung
u, ksüteln, kik etc.) zusammenhängt, von mhld, keghel (silex) sein. Ob nun aber
ih er stetem Fall „he kend de kei" die Bedtg, „silex** aus der von „caneoB* od,
Hesse, als „er kennt den Schlüssel*^, „conos** hervorging, ist schwer zu entschei-
weiss Bescheid", od, im zweiten so- den^ zumal es auch ja möglich ist, dass «ke-
î; „er kennt den Buf, bz. „den Na- 10 gel" überJiaupt urspr, ein spitzes, keüförmi-
was Beides eine passende Erklärung ges (u, so auch scharfes, schneidendes, spal-
i wäre. tendes etc.) Etwas bezeichnete u, demnach
Stein, besonders ein länglicher^ mag kegel auch in der Bedtg, „silex" blas als
«n ein gewöhnlicher Ziegel- od. Back- ein spitzes u. keilförmiges Etwas aufgefasst
od. ein ähnliches längl, kantiges Stück 15 wurde. Auch wang, kichelstein (silex^ deu-
od, Granit-Stein (bz, Felsstück) sein, tet auf einen Zusammenhang mit kegnel.
Wort lebt anscheinend (wenigstens kei-bûr, s, unter kei.
nir bekannt) hier nur noch im sog, keideln, ketteln, giessen, stürzen ete, ; —
I. keibûr-spil, ein Spiel, wobei der kei sê keideld de melk fan ên fat in 't ander ;
ein von einem bûr, od. keibûr (wörü. 20 — wat keidelst du d&r wer mit hemm; —
-Bauer, od. Stein- Erbauer, Stein- sê ferkeideld de melk. — Nd, (Br, Wb,)
ter, Stein-Aufsetzer) genannten Kna- keiten, keuten, bz, keiteln, keateln.
fgerichtet wird u, wo dann die an- keier-hake, kenerhake, ein mit einer ei-
inaben mit einem runden Stein od, semen Spitze u, einem starken Widerhaken
von einer gewissen zuvor abgemesse- 25 versehener ziemlich langer u, dünner Stock
ntfernung (mäte od, auch hunk^^e- von festem Holze, welchen die Marschbe-
wovon das Spiel auch hunksmiten u>ohner führen, um sich beim Gehen od.
aus nach demselben werfen. Jeder Schlittschuhlaufen darauf zu stützen, od,
der muss seinen nach dem „kei" ge- (falls sie durchbrechen) sich damit wieder
[€n Stein, der namentlich beim Nicht- 80 aus dem Eise heraus zu helfen ; — nim de
desselben weit hinter denselben roüt, keierhake lêfer mit, 't is glad to lopen. —
wieder holen u, falls er hiebei von Wanp, koierhaki. Wohl zu dem folgenden :
bûr** gefasst wird, dessen Stelle ein- keiern, kaiern, kenem, koiem, spazieren,
n u, statt seiner den kei aufrichten, zu seinem Vergnügen umher géhen^ lustwan-
derselbe von den Mitspielern getroffen 85 dein; — ho keierd d'r so langsam hen; —
geworfen wird. Um indessen das Auf- ho löpd to keiern ; — he keierd de strate up
» des „kei's" JÛtwas zu verzögern, wird un d&l; — he is keiern g&n ; — Kinderreim:
ift auch noch oben auf einer Ecke keier nge — Straten, war sül wi de kinderkes
ten ein kleiner Stein aufgelegt u. falls laten ? in de blaue toren ; wat heb' wi d&r
der Mitspieler den „kei" nur so leise 40 ferloren? 'n blauen siden schötteldôk; wul'
dass derselbe selbst stehen bleibt u. j' uns de wol wërgäfen? — nä, nä! — ja, ja!
^4is „timp" genannte Steinchen davon um 'n appel of um 'n per, morgen heb'
5er fäüt, so tritt auch in diesem Fall wi môi wer. — Nd. (Br, Wb., Schütze)
Knabe an die Stelle des „bûr's" u, keiern, kaiern; wang. koierje; n/d kuijeren.
dann der bisherige „bûr" wieder selbst 45 — jS!s ist (da dieses Wort im wang, auch
en Andern so lange nach dem „kei" die Bedtg.: sich zusammen, od, zu Zweien
i, bis er selbst wieder beim Zurück- vertratUich unterhalten, kosen etc, ?iat) =
seines Wurf-Steines abgefasst wird, mit mnld. (KU) kuyeren (ludere, nugari,
ts den „timp" voth dem „kei" herunter- jocari, confabulari ; deambulari recreationis
— kei ist identisch mit nid, kei (Kie- 50 causa) u, könnte es diesemnach eine Ent-
Lteselstein, Felsstein); mnld. keye (si- lehnung aus lat. coire sein,
mfiäm, key (keystecn oft vyersteen, cf, keiertje, kleiner Spaziergang,
u, fârstên). keilke-bêje, -bêe, Fliederbeere; — keilke-
nn man nid, zeide od, zeijde = nhd, mûs, Fliedermuss.
e, — bz, unser wei, engl, whey, nid. 55 keiser, s. kaiser.
= afries, wei, weg, ags, hvaeg etc. u. kek, keck, kühn, dreist, bz. munter, leb-
• engl, key = afries. kag, kai, kei; ags, haft; — ho geid d'r kek up lös; — he sügt
!tc (s, unter k&i) vergleicht, so ist es so kek ût as 'n wiselke. — Nid,, bz, mnld,
fast zweifellos, dass dieses kei etc. (KU.) keck (audax; solidus, durus, densus,
aus keg etc. entstand u, also lautlich 60 turgidus); mfläm, kcc (dasselbe); mnd, (Seh.
Un DoonikMt Koolman. WOrterbaob. II. X3
KSK 114 JCwr.Tjg^
iL L.) keck (kbhaft, munier, kühn, agiliB, Wh, K., 8paMe SU) nidäs fernem, «
animosus etc.) ; schwed, kftck (hurtig^ mtUhig, ist wahraeheinlidk identUdk inl md
brav, vortrefflich); dän. kjek, Igaek (kûhn^ len u. nhd, kallen (Gritum, Vb. F,
rasch, brav, aufrecht); mhd, kec; amhd., 68), die vkM beide aus dem äiUn
ahd. chech etc. aus quec (lebendig etc,), cf. 6 (Seh: u, JL,) quagden; <u. (^-)qiuU>
2 kwik etc. rinnen) u. weUer mü aengL qiuil;
kêk, s. kiken. cailler; tifa/. quagliokre, cagliare; 901
kekel, kekeli, s. kükel, kükeln. jar; porL coaUiar (Dies, I, 336) a
kel od. kell , sehr schmerzhaft 11. em- coagulare entstandcHy wie ital c^Üo
pfindlich od, reizbar, gereizt ete,, bz, so be- 10 lio ; port. coalho (Lab) «. au(k c^
schaffen, dass die leiseste Berührung des quaghel, quagel mit dem äUem äd
Itetr. Theils heftigen unleidlichen Schmerz KiL unter quaghcl) coagulo, quagfio;
verursacht , o*l. aus irgend einer Ursache cuajo aus kU, coagulum. Aus dem i
ein anleitendes sehr schmerzhaftes Stechen eontrahirtentnnd,quaghéï ist dann weit
u. Prickeln in dem betr. Hicil entsteht; — 15 leicht unser kwalster od, mnUL «. «n^
de tandeu sunt mi so kcl, dat ik d'r gen ster (dicker SdUeim, bubrestia, pitaiu
hct of kold an ßdcn kan, bz, dat H nOt is, as terqebildet, wobei dann weiter awA
of 'k b! de här uptrukken word', wen^mi kwil = mhld, quyl, quid (om pitait
d'r wat an kumd ; — de fingen sunt mi so möglicherweise damit connex m FVagek
kol, dat mi 't to de doppen (Spitzen der Fin- 20 Ferner gehört eu kelen od, quälen €(c
^er) ûtprikkeld; — he hed so 'n kellen (em- mnd. (Seh, u, L,J u. dithm. (Sck\
2ffindliche, schmerzhafte etc,) hûd ; — hô is so keller (dicke geronnene Mikh) u. ï
kel (empfindlich u. schmerzhaft, leicht ver- (gerinnen).
letzten, gereizt), dat man ham hast hol nêt 1. kêl-fat, Gerinn-F'ass, ein naé
anwisen dürd; — he is d'r fOls to kel för 25 hin sich verengendes Gefäss, woHm m
(er ist da viel zu empfindlieh u, verletzlich Milch gerinnen (kelen) iässL
vor, wird viel zu leicht von einem GefülU 2. kel-fat (harrh) ein Ham wA i
des Schmerzes u, der Qual erfasst u, ist d€Q}pelten Wahn, bs. einem sog. Zdtém
deshalb auch schreckhaft u, ängstlich oder einer Bedachung nach aüen vier 8eäa
bange, zaghaft, zurückhaltend etc) as dat 80 — Nach Stbg, söU der Name daktr
he sük an de sake brannen schal'. — Sprichw. ren, weil ein solches Haus einem tn^
junk to fei! old to kel. — Es gehört wohl tem kélfat (s. sub 1) ahnUch isL
mit dem nid, kel, kil ; mnld,, mfläm,, bz, al- kelk (Plur. kelken), Kelch, — Ni^
ien fries, (cf. Kil.) kel (perterritas , pavi- kelk; mnd, kelik, kellik; afiries, (kilik)
das) u, nd, (Br, Wb, I, 371) kill in kill- 85 lik, tzielk; ahd. chelch, kelih, khelih; i
jök (juckender Schmerz^, bz, schinerzhaftes kclich, chelcch; mhd kelcb; as. keUk;
Jucken) etc, ; ahd. cheli, qucli ; mhd, quele, calic, calc ; an. kalkr ; schwed, dâ$L, t
kele, qael (QtKÜ, Marter etc.) u. unserm kel- kalk etc. aus lat. calix, was mä grisA
len etc. zu ahd,, as. quelan (Qual u. Schmer- lix u, skr, kala^a (Becher, Krug, TM
zen leiden, od, haben u, empfinden etc.), 40 zu der y kal, kal, kval (hWen, €M
worüber Weiteres unter kellen u. kwälen, bergen, verbergen, einsMiessen etc, (
kwal etc. hälen u. hüllen etc.) gehört,
kel, Geronnenes, Klumpiges etc., nament- kelle, kellen, Schmers, Sdments
lieh von der gerofinenen, dicken, käsigen s. kellen; — ik hebb' od, £81 so 'n fafl
3filch (mag diese nun aus einer einzigen 45 de kop, od, knaken, tanden, fingen et
dicken käsigen Masse, od, aus einzelnen Coi>fj;os.;kûskellcocf.kÛBkel]enfZaAiifdbi
dicken käsigen Klumpen besteigen) gebraucht ; = nd, (Br, Wb, I, 771) köle.
— de melk is all' to kel worden ; — dat löpd kellen (kelle, kelst, keld etc; — knl
all to kel tosamon ; — dat kind spêid êmer — kulleu), intensiv schmerzen, he, ^
kel ; — ho sttcht ût as kôl un karmelk. — 50 Schmerz machen etc, , wie e. B, bei i
cf, kelen ti. spittel-kêl. schmerzen od. ähnlichem Ziehen «.
kelder, s. keller. sen in den Knochen etc., brennend od
kele, s. käle. chend schmerzen u, prickeln, wie e. B.
kelen od. kelen, gerinnen, klumpig od. Einem bei starkem Frost die GUederfü
käsig werden, coaguliren etc, ; — de melk 55 froren sind u, man sie ohne Weiterei
keld; de is wol sûr worden; — dat pUtwa- Feuer hält od. in wannes Wasser s
ter is to hard, dat de sêpe d'r in kold. — um sie rasch zu erwärmen; — de ti
Dieses Wort hat mit dem schwed. käla (Frost, kellen mi fflik, wen ik d'r wat koldi
Erstarmng etc.) u, den unter nhd, kellen krige;^— für kok an sÔt gôd ban Tk l
(frieren, erfrieren, erstarren) (s. Grimm, 60 wil mî de kusen dV so ligd fim keUen
KELLEN 195 KEN KE
I
hed mi al drê dage so kullen, dat — Wegen engl chUl etc. 8, Weiteres unter
's nagts hast gen slâp fan kragen kold u. kdl u. wegen kill unter kwälen.
— de knaken kullen mi d'r fan; — keller, kelder, Keller, unterirdische, bz.
ide kellen dat kind fan kolde ; — dat gewöMe Vorrathskammer , Gelass od, Ge-
to de fingere un tonen ût, as *k wer 5 wölbe, worin man Etwas legt u. verbirgt, wie
Furr'. — Nd. (Br. Wb.) killen; mnd, ausser sonstigen Vorräthen auch Leichen
w. L.) kellen, killen (Qual u. Schmerz od, Todtensärge ; — dat ligd in de keller ;
\chen, weh thun, schmerzen); satl. — he hed nog wat in de keller; — he hed
antraut, II, 193) kelle. — Es sük ap 't karkhof 'n keller maken laten, war
d aus älterem quellen, qellen = ahd. 10 he in begrafen, bz. bisetd worden wil; — de
n), quellan, chellen , chelen ; amhd. bûsbeller sitt in de keller ; — de keller geid
iü, chollen ; mhd. quellen, queln, koln under 't ganse hûs dör. ~ Daher : kellerhol
m, quälen, in Banden legen, tödten (kellerhohl) ; — dat hûs is gans keUerhol, d, h,
voraus (bz. aus ags. cvclan od. cve- der ganzen Länge u. Breite nach mit einem
auch aengl. (S tratmann) cullen 15 Keüer od. unterirdischen Gewölbe versehen.
e); engl, kill (tödten, umbringen; töd- — Nd. keller; nid. kelder; mnld. kelre;
impfen [cf. doden, dôd], der treiben- afries. szelner; mofries. (Cad. Müller)
raft berauben etc.), quell (umbringen, sillem od. szillern ; ahd. kellari etc. aus lat.
Uen, tödten; überwältigen, bezwingen, cellarium, der Weiterbildung von cella, was
rücken, zähmen, bezähmen; dämpfen, 20 mit helle (Hölle, s. 2 hei etc.) u. lat. cclare
\, stillen), quell (sterben, langsam hin- einer u. derselben y angehört.
, hinschwinden; abnehmen, sich ver- kêiHi s. kamen.
n, nachlassen etc.), quell (Mord), quail kemausje od. kemoasje, Abtritt , heindi-
jen, zähmen ; niederschlagen, vemich- ches Gemach. — WoM aus commodité cor-
auch wohl quail (vor Angst u. Schre- 25 rumpirt.
Uem, beben, verzagen, den MtUh ver- kemmen, kämmen. Zu kam.
niedergeschlagen sein ; vergehen, hin- kemode, 2i)commode, bequem, gemächlich
den, verwelken, absterben, verfallen, etc.; — dat kan 'k kemode ddn; — he is
\ffen; sich quälen und härmen^ trau- d'r fSls to kemode to, as dat he sük dar.
.), während engl, quail (gerinnen, von 30 um bukd ; — b) Commode , Schrank mit
'ich) mü unserm kelen eines Ursprungs Schubladen, wo man bequem Etwas hinein-
• Vergleicht man nun weiter aengl. legen kann, bz. eine Bequemlade , Bequem-
imann) chillin (algere) ; engl, chill schrank etc. Davon :
ittem u. Beben vor Kälte, der Schauer, kemodigheid, Bequemlichkeit, GemäcMich-
ieberfrost; die Kälte, der Frost etc.), 35 keit etc. etc.; — all* mit kemodigheid.
1 (kalt machen, durdikätten; frieren, ken. ke, Diminutiv-Endung = nhd. chen,
'en; schauem, schauem machen; er- statt deren wir auch Jen, je m. fjen, tje ge-
i, erfrieren ; frösteln ; niederschlagen, brauchen. — Nd., mnd. ken; nid. ken.kin,
>< machen etc.), chilly (kätüich, fröst- kijn u. chijn, od. chien, ghien (une z. jB. in
tc ; nid. kil (Kälte, Frost, Erstar- 40 Annechyn, od. Annechien etc. = unsenn
kil, bz. unser kil (kalt, erstarrt, frö- Annake, od. Anke, nhd. Annechen), was als
schauernd, zitternd etc.); killen (käl- quin, chin (cf. Diez, 1, 169 unter facchino
ilt machen, das Gefühl der Kälte ver- u. II, 105 u. 333 unter botequin u. belle-
ten zugleich mit einem Gefühl des quin) auch in die rom. Sprachen überging,
erns od. eines zuckenden Schmerzes, 45 vne ja auch Arie-, od. Harle-quin (ital. Ar-
B. wenn etwas Kaltes an die Zähne lechino u. älter franz. auch hierlckin) nach
u. dadurch augenblickliches, zucken- Diez (I, 31) entweder direct aus detn anUl.
ihnschmerzen entsteht) u, killen (töd- enthhnt ist, od. wie Dante' s Teufelsname
\ Hooft) etc. u. Alles was Hilde- Alichino aus dem obigen afranz. hcllequin,
d (Grimm, Wb. F, Spalte 511) un- 50 anld. hellekin, helleken entstand. — Am
Uen (frieren) anführt, so ist es klar, häufigsten ist bei uns die Form „ke** u.
ich ein mit engl, chill ident. nd. kel- scheint dies auch die alterthümlichste zu sein,
illen mit einem aus ahd., bz. as. que- da sie anscheinend mit lat. ca (cf. musca
L queljan abstammenden kellen, killen etc.), griech. ka (cf. muiska) u. skr. ka (cf.
l u. begrifflich so gemischt hat, dass 55 muska, terticulus, od. urspr. nach dem Pe-
'C?iau8 unmöglich ist von diesen Wör- tcrsb. Wb. „Mäuschen'^ als Dimin. von
u. auch von unserm kel u. kil) mit mûs od. mûsa u. demnach dasselbe wie un-
BestimmtJieit zu sagen, in wie weit sie ser mûske) etc. identisch ist. — Was nun
\gl, chill u. isl. kilia (frieren) etc., od. dieses als Diminutiv - Endung sehr verbrei-
w alten quclan etc. zusammenhängen. 60 tete „ka** betrifft, so glaube ich, dass selbiges
13*
KEN IM KKNNKV
ebenso wie as. ika od, iko, ahd, icho (cf. nen; afries, kanna, keooa (aMaiam,^
Orimm, Wb. unter chen) von Hause aus kennen; kennen lernen, unienMdiiM);i^
eine Angehörigkeit, od, eine Verwandtschaft kinnea (kennen, wiesen ete,) $äL hmii
u, Abstammung (cf, ig, ing) andeutet u. doiut bikanna); as, kennian (gezeugt weria,^
demnach ein mit ^kar gebildeten Diminutiv 6 stammen; kundwerden ete,, cf.JLEt}^
Word, nivhti; weiter besagt, als dass dasselbe nach Andern aber: zeugen, erxifat
von dem betr. Subst. abstammt, od. so zu sagen anerkennen, erkennen, gimere, eofiNCA
ein Abkömmling (Kind, Junges od. Kleines — ant-kennian (inne weraeH, erkmoi»
etc.) von demselben ist it. dass man dem- erkennen); ags, ceimaii (gdéres^ tiei^^
Maus, Schiff etc. iibersetzen muss. nen, gewahren , ins Auge fiuza^ |*^^
kên, kein; s, gen etc. werden, kennen, wissen); aii.| i(l ^
ken-bar, kennbar, erkennbar etc; — he 15 (mustern, prüfen, uniersitchen, oi/v>^
18 od. dat is kenbär genug ; — dat is du- ins Auge fassen u. sehen wmA A, b
delk kenbar. iustrare, scratari ; nnmerare etc), Iohb"
ken-barlîk, kennbarlich, erkennbar etc. (agnoscere, confiteri), kenna(noioez«;M
ken-mark, Kennmerk, Kennzeichen etc. bz. erkennen, kennen lernen, gewekn,»
ktn'WkS^kenykcnnmerken,kennzeichnenetc, 20 pfinden; kennen 2eAreit; b^ire^t»,}''^
kennel, Kern od. Korn des Getreides u, etc.); norw. kanna (Igeades tei Ija^ '
Obstes etc. = kurrel etc. — Auch wang. sit eget, erkjeude; tiUgrade, titeptfj j*
kennel u, assimiL aus kerne! = engl, ker- sage, see efter, gjennemgeei 6f. fl^rf**
nel; ags, cirnel, cyrnel, der Weiterbädung erkennen etc.; zuerkennen etc; w^^'fS
von kern. 25 forsdien etc., cf. auch enjfi. toi f*
keanelîk, kennelk, kenntlich, kennbar, er- ersehen, um sich blicken), kjott^H*
kennbar etc.; — dat is keunclk genug; — etc.); schwed. kanna (kennen, 0^
he is 80 kennelk (er ist so kenntlich, bz. so empfinden, fiÜUen ; versuchen, fr^^\^
Jeicht zu erkennen) an sin gang etc., dat den, erklären; zuerkennen, ni^fl^î
man 'i al fan widcn sügt, dat ho 't is. 80 kennen etc.); dän. Igende (keaxfiîK
kennelkheid , Kenntlichkeit, Kennbarkeit kannjan (gnorizein, bz. bekannt »o^'z.
etc. thun); aAd kennan, chenuan in (fen ^^
kennen, kennen, verstehen, wissen, bekannt ar-, ir-, er-kennan (erkennen, towK"**
u. vertraut sein (mit Etwas od. Jemandem), vernehmen; anerkennen; kennest te^
Kunde haben (von etc.), erkennen etc.; — 85 [Einem] zuerkennen; si(h ^^•"•'^fE
ii6 gaf to kennen, dat hc hunger harr'; — [Eines], inne werden, einsehest ^*^
hê mut dat leren kennen (a. er muss das wahrnehmen); inkennan (cognogcerA "^
Lernen kennen; — b. er muss das kennen nan (erkennen, kennen, wissen; ^*fS
Jemen); — hc kend un fersteid dat, wo 't bz, bei [Einem] eigen machen; W**
mâkd worden mut; — du must dat kennen, 40 ansehen, halten für); nihd, kenatt (f
du best dat je lerd; — ik kenn' (od. kan) einzeln) u, meist in den Compos.''^^
min leks fan buten; — he keude (od, kun') kennen.
sin leks gôd ; — hô wil hum not kennen un Die obigen Vcrba sind sämwliSâJ^.
Diks fan hum wetcn; — ik kenn' hum to ne»i Stamm kau od. kann (9^^^*^^%tj
gôd, as dat ik hum trôc; — M kend hum 45 mit jan, an (machen, thun etc) v^^
DÔt (er kennt ihn nicht, bz, er erkennt ihn det, der ebenso wie der S^^^^^m
nicht an, — betrachtet ihn nicht, als ihm kunnan (cf, könen) oms einem i?<^
ufigehörig u, verwandt); — he wil niks fan Stammverb, kinnan od. kinan, km»'^
lium kennen od. wôten (er will nichts von kun (cf. brand, branna, bmnst etc.^
ihm wissen, er verläugnct ihn etc.); — ho 50 nan tc. band, bund von binden) A<f*^
kend hum al lauk; — he kende hum glik kinnan, kinan aber gehört un^eäil^
binnen un buten; — ho kend sQk dV not 55 entstehen, zum VorscJuiin Ixwnseh !
in of ût etc. — Compos. : bekennen, crkcn- hervor [aus Etwas ha^aus], ersekeii^
nen, ferkcnueu, ofkennen, unt- od, ent-ken- u. Iiat dcdicr dessen Präter. kan •nti
Den, sowie auch ankennen (imseheti, anmer- die Bedtg. : gebar, zetigte, schuf ete. od
ken etc.) ; — man kan hum dat gôd ankennen, bereits geboren u. erzeugt etc., bz. eM
[lat he schofel to mode is, — Nd., rUd. ken- 60 wurde geboren, kam eum Varsfhe»
KENNEN 197 KENNEN
. war bereits geboren u. er- Könner u. Machthaber, sondern auch der
*i eben das Präter. angiebt, Kenner u. Wisser (cf. mhd, kanster, Wis-
its geschah u. passirte, was sender etc, von kunst, Wissen etc., von kun-
besagt. Verbunden mit dem nan) des Geschaffenen ist.
an heisst nun kan-jau wörü. 5 Bezüglich des goth. kamgan, dhd. kennan
bar etc. machen, bz. ent- etc. u. des as. kennian (giguere, cognoscere)
ichen^ od. machen (dass Et- etc. sei übrigens noch gefragt, ob auch wohl
gebar tt. schuf etc., bz. angenommen werden kann, dass sich in die*
jss Etwas od. Eines) enU sen Wörtern zwei urspr. von einander ver-
oren wurde, aus welchen 10 schiedene Stämme mit einander vermischt
. sich dann von selbst die haben u. dass einerseits kan das Präter. von
e od. des wirklichen u. (tcti- einem verlorenen Wurzelverb.: kinan, kan
, Schaffens u. Hervor- (eignere, cf. kinen, kind, könig etc.) u. an-
» as. kennjan ergab. Ver- dererseits von einem kinan etc. od. kinnan
n aber, dass das Vbm. er- 15 (noscere, bz. gnoscere) ist, zu welchen eben
Abraham erkannte sein kannjan u. kunnan etc. gehören. Vergleicht
%uch sinnlich von Beischlaf man nämlich, dass schon im Skr. u. Zend.
m Act des Zeugens begehen, neben jan, zan idg. gan (gignere ; nasci) eine
hwängern etc. gebraucht wird, y jan, ja, zan, zk (scire, noscere, cognos-
Bedtg. : cognoscere vofi kenn- 20 cere) bestand, wovon auch jnä, bz. gnâ (scire
icht auch aus der t^on gig- etc.) umgesetzt u. durch „k*^ weitergebildet
haben. Wahrscheitüichcr ist ist (cf. Fick, 1, 65 bis 68, sotoie Bopp,
SS die Bedtg. : cognoscere aus Justi, Grassmann, Benfey etc. we*
îre in der Weise hervorging, gen dieser Wurzeln u. femer auch bei G.
Mutter als Erzeuger u. öe- 26 Curtius, pag. 174 u. 178 sub Nr. 128 u.
m ihnen erzeugte u. geborne 135 wegen gen u. gnô), so wäre es aUer-
nnten, bz. ihren Sprössling dings möglich, dass neben kinan (zeugen,
u. Eigene kannten u. erkann^ gebären etc.) auch ein kinan (scire etc.)
s Erkennen od. Kennen als bestandeti hätte. Da indessen auch die y
des Erzeugens od. Gebarens 80 jan (scire, noscere etc.) lautlich nicht von
ie od. dieses das Kennen von jan (gignere ; nasci) zu trennen und von
i, wobei auch noch zu beach- Hause aus eine u. dieselbe V ist, worin die
ich agerm. Rechte der Vater Bedtg. : wissen, kennen etc. blas eine begriff-
m erst ausdrücklich als von liehe Weiterbildung von gebären u. geboren
gt er- od. anerkennen musste 85 werden (z. B. erzeugen, entstehen machen,
sagte: ich kan, so hiess das hervorbringen, zum Vorschein bringen, ans
als: ich habe gezeugt, Licht bringen, sichtbar u. kennbar machen,
ich kan sagte, drückte er kennen lehren etc.; od. entstellen, ans Licht
ch auch aus, dass er das kommen, sichtbar u. kennbar werden, ken-
, u. es rechtlich für das Sei- 40 nen lernen, erkennen etc., cf. oben ags. cen-
bevor es für das Seinige gaU nan) ist, so bedarf es auch eines Stamm-
9 Gezeugthaben auch das vbms kinan, kinnan in der Bedtg. : scire,
rkennen od. umgekehrt das noscere etc. für kannjan u. kunnan nicht,
n auch das Nicht er zeugt- sondern es genügt vollkommen auch für diese
lieh in sich beschloss. Hält 45 Verba ebenso wie für kind, könig etc. blos
aber weiter das Präsens \ifiVL ein in der Bedtg. gignere, generare etc.
len in seiner Bedtg.: ich ver- zweifellos vorhanden gewesenes germ. Verb,
ht u. Gewalt, bz. ich verstehe kinan, kinnan (H. Leo erwähnt Spalte 175
eicht einzusehen , dass auch ein cinnid als 3. Pers. präs. von cinnan, so-
aus der von: zeugte, schuf, 50 vjie ein Compos. for-cinnan u. meint auch,
. habe gezeugt u. erschaffen, dass die Stämme can u. cun urspr. die Be-
'chöpfer u. deshalb auch Herr dtg. : erzeugte od. habe erzeugt hat-
r etc. entstand, wobei man ten u. dass daraus [s. oben] die von: bin
f beim Vergleich von können et«er Sache mächtig, verstehe u. kenne sie
ht zu der Annahme kommen 55 etc. hervorgingen) anzusetzen, weil eben hie-
uch die Bedtg. des Ersteren von sich k enne n u. k önnen, bz. die
3 u. kunstj direct aus der sämmUichen zu kennen angesetzten Verba
egezeugt n. gesch äffe n in allen ihren verschiedenen Bedtgn. ohne
*eil derjenige, welcher schuf Zwang erklären lassen.
Schöpfer) nicht allein der 60 Zum Schlüsse sei noch bemerkt, dass das
K£NN£R IM
ent/l. know, wcHffl knawc; scJwtt, kuaw, Umkehr^ Wiederkehr, Tour, Md Ar
knawG (wiitsenj kennen vtc.) nicht direci mit dat strUI in de ker; — de dag âä^k
ütjs. ccnuan etc. ccrwamU ist, sondern viel- (der Tay neiffi sich, ist im VenMio^
mehr mit ag». coävan; ahd. CDäau, kuäan, — de sflnne is in de ker (dUSwi^
chnuan, clmühan (noscorc) u. an. knôga, knä, 5 aich neigen, od, untergehen);— A^*
knatta (possc); isl. knúi (at kna) ii. knae ker (Jeder zu seiner Tour od.Zei^;'}
(knadi) u. nac (possc; c/. nosccre = gnos- krankheid is in de ker; — îder ^ifl
coro); kalav. znaja, znati (kennen, erkennen) ; Tour od. Jedes Mal) knmd he In mi fir-y
lat. uosse, noscere, co-gnosccre; griech, gig- ôn kër deid hô 'tun 'n ander lürktti'-
noskö, gnosömai, gnúmé ßtc. (cf. näme etc.) 10 wer; — he ferget dat &n êo kfrtoft
zu der aus gan, jan, umgesetzten y gna, er- der; — ik mut nog twé kër brdfo>^
iccitert gna (s. oben) gehört, während ande- mnt ik mindern; — dat gdd tegei^l^
rcrscitff nhd. Knabe; engt knave; schott. (gegen die Richtung, hs. der Drâ^f*
knawe etc. (cf. kuûp); nM. Knecht; ahd, dem Kreislauf entgegen); — datBgi**
knclit; ags. cniht etc. (cf. knegt). goth. 15 kör fdas liegt aus der Biehtsnf);'^^
knods u. knoda; ahd. chnôt u. ags. cnôsl; uêm 'u andern kCr (das nahm «împ*
ahd. chnosal ( Geschlecht etc.); alt-galL gasr Richtung od. Wendung ät); — ^*
tiis (Sohn); lat. nasci, nâtus, natio, co-gn&- hed Bin ker fuld&n (das Jahr ^^
tus etc. ; griech. gnété (in kasi-gaété, Schwe- Kreislauf vollendet). — to ker gin, »«•
ster) ; gnésios (echt) etc. von einer aus gan, 20 RicJUung gehen, Richtung «gto» **
Jan (gignerc etc.) umgesetzten u. erweiterten hingehen, angehen (wider £toiA ^"]^
y guii, jntl stammen, aus welcher sich in toben u. wümen (gegen od. QberBm*^
derselben Weise wie bei gan, jan =: zend. überhaupt: handeln, »*cÄ 6aM*««» •^
zan (kennen, s. oben) die Bedtgn.: kennen (cf. angän), lärmen, toben «te.;-; W^
u. können (nämlich aus gebären, ans 25 to kör (er ging hin, od. twÄ» ^^^'ff,^
Licht bringen etc. die von: kennen od. be- ihr hin) un gaf hör *n alag »n de ■»jT
kannt machen etc. u. aus geboren wer- ho geid to ker (handeU od. ^*'''"^'u
dcn^ ans Licht kommen etc. die von: siM- tobt etc.) as de dûfd; — de wifldM||
bar u. kennbar werden, kennenlernen, ver- nagt to kör gän, as wen H itt' '**:
stehen, wissen, können etc.) der y gwX (scire 80 wul, wat d'r was; -^ de kinder S^^^
etc.) entwickelt Jniben. as wen sê mal sunt — CoMfMM.' v^
kenner, Kenner; — he is *n kenner fan kör, umkör, ûtkër etc. — -Ni, «**
tabak etc. ^ ags. cera (cirr, cyrr) ; ahd. eher*, w*"'
kennig, kennig; s. énkennig. u. mnd. kere; ahd. köra, chera; «ki*
kennis, Kenntniss et<:.; — stu kennissen 35 cf. keren.
sunt nêt w!d her; ~ dat ligd bûten mm kerbanter, s. kabauter.
kennis; — ho hed mi d'r fan in kennis sctd; kerd, kërd, Kehrt.
— he hed mi d'r gen kennis (Kenntniss, kerdât, cordat, beherzt, uuUhig eb
Nachricht etc.) fan gäfcn; — he hed ken- he is d'r kcrdat genug to; — he j?
nis fan fHle dingen ; — na mm kennis 40 kcrdät up lös ; — he löpd so kerd&l
(nadi meinem Kennen od. Wissen, nach thig, kühn, gerade aufgerichtet etc.)
meiner Wissenschaft etc.) mut ik dat betwi- jungen God. — Aus lat. cordatus.
fein; — liî> hed kennis (Bekanntschaft etc.) kerel, kerel, kcrdel, Kerl, Mann
mit hum mâkd; — dat is 'n kennis (eine he is 'n gansen (od. goden, kloken,
Bekanntsvhaft) fan hum ; — he ligd bûten 45 gen, siegton etc.) kcrel ; — he is 'n 1
kennis od. künde (er liegt ausser Beicusst- dek; — lie is 'n kercl as 'n êke; —
sein). — Nid. kcnuis. 'n kerel för de fûst, de fast hold, v
]Len-téken, Kennzeichen^ Kennmerk, Merk' sûst un brüst. — Sprichw.: „olde b
zeichen, Merkmal, Anzeichen etc.; — dat junge wifcu, gift föl kinder iin ßl
sunt de kontôkons d'r fan; — he gift gen 50 — ^manshand bâfeu**, sä' do kerel,
kentêken fan s(ik etc. hc m\ wif in de gJSie\ — ^dat kurr
ken-tekenen, kenteknen, kentêken, to/i/- up 't höchste^ sii' de kerel, do kr
zeichnen; — dat is kentêkend (gekennzeich- 'n h\s an de hod herum; — ntoHSl
net, gemerkt etc.); — he kentekend sük dar un to min is to min", sä' de kerel,
dör Cit etc. 55 drê kinder un de mutte mau Cn big
kentern, s. kantern, kantcln. „war r6k is, mut ôk fdr weseu**, ]
kenûtje, s. kamAtje. korel segd,^do wul ho bi 'n warmec
kcpc, kepon. kp.per etc., ». käpe, käpenetc. kfltd sin pipc anstckon; — „dikr &1
kepûn. s. kâpûn. sä' de kerel, do smCt ho sîn wîf ût '1
ker, kër, kâr, Kehr, Wendung, Drehung, 60 — „darteu uärs ! darten nftra !• rép
KEREL 199 KEREN
hc 't kalf bî de Btêrt up; — Uerry Gebieter y Fürst [cf. auch fürst], od.
\ 't glûk fûstdik, vat liê anfâtd dominator, monarchus); akd, altist; tujs, yl-
— wêrst 't nodigste'^, Bä^ de ke- dist etc. (princeps etc.) u, weiter auch ahd.
>pelde hê sin wîf ;' — „dat köst altiro, Plur. altiron (Eltern, Vater u. MtU-
ä' de kerel, do prûgelde hê sm 5 ter etc.), so scheint es mir viel richtiger, das
b is lank un smërig", sä' de ke- Wort charal == urspr. germ, karala od. ka-
hê seilgärn un 'n brägenwurst; rara (cf. skr. apara als Compar. von apa
l Word hold 'n kerel fan 't HP. unter agter od. achter, sowie auch upara
el; mnld. karel, kaerel, kaerle, unter afer) als einen Comparativ von skr.
; nd. keerl, kerel ; mnd. kerle ; 10 jara od. j&ra (alt, aUemd, greis etc.) zu fas-
Eigennamen) karl, kerl u. sonst sen u. demnach dieses agerm. karala nicht
od. tzerle, tzirle; wfries. tzierl; wie Fick (s. III, 43) thut, mit kêren von
^. sjêl (statt sjerl, sjêrl, wie ben der y jar, gar (sich nähern etc.) , sondern
cf. bam); satl (Ehrentraut, von der y jar, gar (aUern, greis werden)
^3) kérrel; helg. kärmen (wohl 15 == zend. zar (cf. Ferd. Justi, pag. 121)
nfries. karman = urspr. karl- abzuleiten, wozu auch die Bedtg.: aUer
m&', an. ksLTlmMir, Mann- Mensch, Mann od. Greis des an. karl (u. aas davon
mannJiafter Mann, vir fortis); abgeleitete an. kerling (altes Weib) jeden-
fann, Ehemann) u. ceor\ (Ge- falls stimmt, da auch griech. graûs (Grei-
Mann niederen Standes); engl. 20 sin, altes Weib) etc. derselben y angehört
r, Landmann, rusticus, gemeiner u. dann karala (äUer) auch subst. ebenso
xl, Grobian); aengl. chorle (das- wie ags. caldor zunächst die Bedtg.: Aelr
irl, cherel, chel (Kerl, Mann); ter er u. weiter die von: Vorgesetzter,
nieson) carl, cairle, carle, carll Herr (Gebieter, Herr u. Vater des Ge-
ier, starker Mann, aÜer Mann 25 schlechts od. der Famüie, Hausherr, Ehe-
1 (Mann, alter Mann, geringer herr etc.) gehabt habeti könnte.
I. kall; norw. (I. Aasen) karl, kerel-elske, Mannweib, kühnes, furcht-
dl, kadd, kaell (dasselbe); dän., loses Weib etc.; — 't is so 'n regten kerel-
(Mann, Kerl); ahd. charal, cha- elske; sê steid uargends för stil.
GLrl, kharl; amhd. charl; mhd. 30 keren, këren, Raren, kehren, wenden,
charlo ; amhd. charle, karle (vir, drehen, richten etc. ; — ter di ; — he kerde
itor) u. als Eigenname (beson- sük um; — he kërd na hûs torüg; — de
des Grossen) : karl, karel, karle wind kêrd sük na 't Osten ; — he kërd de
Ins, karolus, karulus; afranz, wapens tegen de fênd; — hê kërd sûk t^en
nz. Charles; daher: lit. karäljus; 85 God (richtet sich gegen, bz. lehnt sich auf
poln. krol ; utigr. kiräly (König). wider Gott) ; — he kërd sin foten na buten ;
Gebrauch des ahd. k a r 1 als — sm ôge na 't iQcht keren ; — 't binnenste
u. besonders als Name Karls na buten keren; — ho kerde 't rüge hüten
sotoie aus dem sonstigen Ge- (ei' kehrte das Bauhe nach aussen od. her-
s Wortes (auch wir gebrauchen 40 aus ; fig. : er wurde grob etc.) ; — dat hei
rioch im Sinn von etwas Tuch- (Heu) mut kërd worden; — de bûdel un-
?m, Grossem etc., wie icir z. B. dcrst bäfcn keren : — ho kërd (stört) sük
inem grossen mächtigen altehr- an niks un geid sin egen gang; — wel kan
tum sagen: dat is jo 'n kerel, 't keren (aSwenden, abhalten, hindern etc.)
•el fan 'n bom etc.) scheint woM 45 od. uiöten ? — Compos. : an-, be-, fer-, in-,
m, dass dasselbe urspr. nur eine of-, um-, ût-keren. — Nd. keren ; nid., wfries.
gehabt hat (cf. auch kwäue in keeren; o/r ic«. kéra; nfries. (Out zen) kere,
hufig) u. von Haw^e aus ent- kicrc ; as. kerian, kêrôn ; ags. cerran, cirran,
len vir od. Mann per se (vgl. cyrran; aengl. cayre, cherre, charre; engl,
bz. den mannhaften, kräftigen, 60 (dialect.) chare (to return, turn back, stop);
m, den Held u. Tapfer n etc. od. schott. (Jamieson) cair, cayr (dasselbe),
iser den erwachsenen altern — -4Ärf. chôrran, cherren, keran, keren, chê-
nanals den Aelterenu. Ehr- ren; mhd. keren (trans.: eine Richtung,
Ehrfurcht u. Gehorsam schuldig Wendung, Umwendung etc. geben, richten,
ihan sein musste) bezeichnet hat. hb wenden, umwetiden, kehren; — intrans.:
um nun aber die von alt (ags. eine Richtung etc. nehmen, gehen, kommen).
'. old) weitergebildeten, bz. aus Es scheint wohl als sicher angenommen
)ar. u. Superl. substantivirten werden zu können, dass auch ahd. chérran
d. alte (der AUe, Gott, Vater); für chêrjan stefU, bz. hieraus entstafid u.
'der AeUere, bz. der Vorgesetzte, 60 dass somit chérjan mit der Endung jan (ma^
KERING 200
cheu) con tlern Siibst. eher (RklUung, Wen- wird; — du must *n keridôt t^oilttl
(hing etc.^ cf, ker) gebildet ist, woraus denn de 1>a1k etc.) leggeo.
die Irans, u. intrans. Bcdtg, von: Rieh* kerjts, muthifff JtöAii, «off 5c2Mcata
tung geben u. Richtung nehmenvon u, Seibdgefûhï^ atoU, üppig etc.; —^
selbst hervorging. Was nun aber ker selbst 5 jo 'n kerjösen kerel ; — he word kMi
betrifft, so drückt dies eigentlich nur eine kerjôs, dat man hum tcgen fWSger lU
ffliewegung nach irgend einer Seite hin" od. n6t wer kend. — Wohl au» fniMi, m
Bewegung (zu u. wohin) aus, wie ja auch geux verderbt
die Verba: kehren, richten, lenken, kërl, s. kerel.
wenden etc. eigentlich nicJUs Anderes be- 10 1. kern, Kern, JS^ wird hier nvie
sagen als: eine Bewegung von irgend wo Bedtg. Mark, JBestes, Vorri§li
weg nach irgend wohin machen, woraus denn st es, be. den Dichten, Harten u. Ü
von selbst folgt, dass dies sowohl in einer (als Inneres im Gegenêale gu der im
fferaden als auch in einer krummen Richtung Schale und Rinde, toelche den Ka%
fjeschehen kann, wie man ja auch richten 16 scMiesst) etc. gebraucht (dAr sittwf^
van kehren und wenden im Sprachge- kern in), während wir für die skm
brauch dadurch unterscheidet, dass man kleineren Fruchtkerne etc. hauntaäddiA
ern (cf. Btüren u. auch schikken etc.) nur kern, kerne, karne; nid, kern; wuiUL(t
die ganz neutrale Bedtg.: bewegen wo- karne, kerne, keeme, kercne; t^fritL
hin etc. hat. Vergleicht man nun das md. Outzen unter kerel) kern; ags. di%
(Grimm, Wb. V,Hü) kare = kere u. karte (in cimel, cf. kennel u. körrel); a^
= kérte, sowie die obigen engl. u. schoit. 25 (in kemel, be. to kern) m. (ditdetLt
Formen mit ai, so muss man fast anneh- Grimm, Wb. unier Kern) qnanii I
men, dass diese Vocale (steht ags. cerr für schott quairn (Körnchen), mm» iimIcmwi
cacr Ofl. câr, be. coir, ccir? cf. auch die eunäcJmt mit körn od, goth, qaimoi/ll
Nebenformen cierr , cyrr bei Ettmülle r) cf. kwern) eusammenhängt ; oh. ^ani; i
auf ein goth. kair od. vielleicht auch auf 30 Igeme, kjenne (cf. kennel = kemel) : §di
kais (cf leren, lërcu [lehren] = goth. lais- käme; dän. Igeme, kjaeme; aha, H
Jan) zurückweisen, wie neben karte (kehrte) chemo ; mhd. kerne, kern. — Ee §Mi
nach h\rte (lehrte) vorkihnmt. körn, kOrrel ti. kwera (Mühle), mak
Ob nun aber weiter eine nahe Verwandt- granum (statt garanm, wovon doM Jt
Schaft zwischen ahd. chor (Bichtung etc.), 35 graine u. hiervon wieder mnld. giMi|a
chcrran etc., bz. dem nfries. kere, kiere nnld. graan, Korn); kslav. xemo fi
kehren, wenden etc.) u. kere, keiro, kö|;e ±rúno (Korn) ; russ.,slov.xemo'j bUhm^t
(fahren, treiben) ; an. keyra (treiben, an- imln. ziamo ; wend. zomo (die aber É
[reiben, vorwärts treiben ; schlagen, stossen) ; Bedtg. zum Theil mehr dem nJkd,
isl. keira (pcllcrc, loris caederc, truderc); 40 chen), sowie lit. ^.irais; lett. zima (É
keiri (scutica, lomm, terginum) ; norw. köyra, Krbsenkorn od. Korn der JEkrbêe) JM
kjöre (treiben, stossen, stechen; treiben, an- los zur y jar (idg. gar mit den JMfl
treiben, nöthigen, zwingen ; fahren mit einem men gur, gvar, jur) ; eend, xar (lenê
Pferd, fahren od. reiben in einem Wagen abnutzen, aufzehren, aufreiben, gebni
od. Schlitten); köyr (Treiben, Antreiben); 45 machen, alt machen, alt werden laieen;
dän. kjöre; schwed. köra (fahren etc.) be- idt u. gebrecMich werden, aüem;
UeM, wage ich nicht eu entscheiden u. will werden), deren Grdbdtg. indessen ftjf.i
ich nur bemerken, dass Fick (II f, 4:i) das grand, grind) urspr. wohl sonare^. m
ahd. kêran mit lit. 2aras (Bichtung, Beihe articulirtes Geräusch macJ^en) war, M
Hc.) eu der y gar, jar (sich mVtcrn, her- 50 sich zunächiit die Bedtg.: knarren^ hm
beikommen) stellt. knirschen etc. u. weiter die von : Jtmirtc
keriDg, keriDg, kereü, Kehrung, Wen- ::erreiben (wie von auf einander retti
düng etc.; — dat steid in de köriug, od. in Zähnen od. Steinen), eerrciben, i^enm
't keren. zerkleinern, zermalmen (cf. auch flîUi
ker-klôt, kërklût, Kehrklotz; ein Klotz, 55 Ion, niulm, molt etc.) etc. entwickdtSÊÊt
welcher das Kehren u. Wenden, bz. Zurück- dass sie mit jar, jur, bz. gar, gir, gor,
rollen der Fässer hemmt, bz. selbst ein (sonaro, bz. rauschen, knarren, knirrem, l
He mmklotz (cf. koren in der Bedtg. : ab- sehen, knistern etc., cf. diese Wurzeln be
halten, hemmen, hindern) ist u. eu dem Ende verschiedenen Autoren u. aiuA Weitem t
tfegen den festzulegenden Gegenstand gelegt 60 galm, gold etc.) con Hause aus idaUisd
KERN
201
EERSE K£BS
'n, Kerbf Einschnitt etc. — -4tMcÄet-
?. u. nur erhalten im wang, (Eh-
u t, I, 375) kennel, was wie kenncl
ür kernel steht. — Es ist das nd.
b., 741 seq. ; Dähnert etc.) kam ;
rne, käme, was wahrscheinl. auch
chbedetUenden afries. kere (statt ke-
kerenc) zu Grunde liegt, obgleich
^ch aus kerve entstanden sein kann,
gens Hildebrand (Grimm, Wb.
) dies auch von karne vermuthet,
II, 257) will dagegen dies nd, kam,
. Krinne u. nd. kamen (kerben);
prov. carnel (Zinne, Zacke) ; nfranz.
(kerben), er an (Einschnitt, Kerb);
crêner (einschneiden, spalten); chw.
lomb. crena; piem. cran (Einschnitt
\ lat. crena ableiten, was übrigens
nal bei dem älteren Plinius vor-
(. demnach selbst leicht ein gall. od.
remdwort sein kann, trotzdem Fick
es als eclU lat. ansieht u. zur y
uen, schneiden) steüt. Auch Hil-
\d (Grimm, Wb. V, 2318) bezwei-
Entlehnung des ahd. chrinnä aus
a u, wenn man vergleicht, dass so
'e Wörter mit anlatUendetn „c" od,
einen Anlaut „sk" (auch die y kar
etc.] entstand wohl aus skar [schnei'
len etc.], wie ja auch Fick kar
fikar entbanden annimmt u. auch
mnö, kritôs, kriuia u. lat. cerno etc.
car stellt) zurückgehen, so ist es sehr
nkbar, dass auch ahd. chrinnä eben-
wie scrintan (sich spalten etc.) u.
(Spalte, Riss, Schrunde) zu der y
hneiden, hauen, spcdten etc.) gehört.
I, kenej, die zweite od. schlechtere
Ufas körnige od. grantartige) Sorte
stellen Mehls, welches zwischen dem
\. gebeutelten Mehl u. dem eigenüi-
tnd zvnschen inne steht u. nid. kor-
nnt wird. Zu kern in der Bedtg.
cf. körrel.
5, kernig, von 1 kern; — dat is 'n
lük holt; — he is nêt regt kernig
h fest n. gesund),
, kers, kärs, Kerze, Licht; — was-,
en. — Räthsel: dar stun 'n meisje
•r, — se harr' d'r 'n wit schûdje för,
il langer as so stun, — so föl mër
»rgnng. — Nd, (Br, ^Vb.) kars,
ert) kerse, kertsche, kcrtischc; mnd.
?rs, karse ; nid. kaars ; mnld. keersse
lucerna, lychuus); tray?^. kärs ; an,
lorw. kjerte; dän. kerte; nfries.
n) karte, kerte; ahd. cherzâ, kerzâ,
charza, carz, charz; mhd. kerze.
Meitung von lat. ccra od. ccreus ist
irmell noch begrifflich gerechtfertigt.
da dem ahd, cherza ganz regelrecht ein an.
kerti (das nd. kerse etc. ist aus dem hochd. ent-
lehnt u. „s", bz. „tsch** [statt „ts", cf, nhd.
Bursche statt BurseJ aus „z" vergrö-
5 bert, wie auch „s** in hars [resina] u, „sch'^
in nhd, Hirsch) gegenüber steht u, das
Wort Kerze (candela, lucerna, lychnus) nur
die Bedtg. r leuchtendes, Licht gebendes od.
flammendes u. brennendes Etwas hat, wobei
10 man toohl zunächst an einen mit Gel od.
Fett, Talg etc. getränkten Docht denken
muss. Vergleicht man nun, dass das ahd.
tâht = nihd. Dacht, Docht; an. thattr nach
Fick (III, 129) mit an. thang (Tang) zur
15 y tanc, spannen, zusammenziehen (Bopp
übersetzt sie mit : curvare, infiectere ; — Ben^
feg mit: to coutract etc. u, soll sie nach
Grassmann eine Weiterbildung der y
tan, ziehen, spannen, recken, ausspannen,
20 aufziehen etc., cf. auch spinnen^= Fäden
ziehen od. ausziehen u. ausspannen etc. sein)
gehört u. urspr. die Bedtg.: Faden, funicu-
lus, als Gezogenes od. Gesponnenes
(auch die Kerzen od. Lichte werden vom Licht-
26 zieher gezogen) etc. hatte, sowie ferner, dass
es nach Hildebrand (cf. Grimm, Wb. F,
246 u. 614) auch ein ahd. charz mit der Bedtg. :
Werg (stuppa) gab u. landschaftlich auch
ein Verb, verkarzen (die Fäden des Garns
SO verwirren) vorkömmt, was zu mnld, kerte-
len (fimbriare, crispare); mflÄm, kertelen
(crespiller^ krollen, krouckelen) stimmen
könnte, wie auch zu dem unter Karte am
Schlüsse (Grimm, Wb, V, 238) angeführ-
35 ten karte. Verfilzung, Verwicklung, bz. Ver-
schlingung od, Knoten etc,, wobei denn auch
an., isl. karta, Rauhigkeit, Unebenheit, Hö-
cker, Auswuchs, Knorren etc., scabrities;
gemma arboreum etc. ; norto. kart^ karta etc.
40 (Iv. Aasen); schwed. kart u. kartnagel,
sowie auch kartig (schrumpflicM, kiUpig etc.)
zu erwägen wäre, nametitlich beim Vergleich
von Dacht (s. oben) von der y taue, span-
nen, zusammenziehen, schrumpfen, bz. cur-
45 vare, infiectere — od. Hügel, Höcker
etc. u. skr. koca, das Einschrumpfen etc.,
kun'cita zusammengezogen, in einander ver-
schlungen, kraus, geringelt etc. von der y
kuk (sich zusammenziehen, bz. sich ziehen
50 u, krümmen etc.), so ist carz od. charz (stuppa,
bz. eine wirre, verschlungene, krause od,
rauhe, faserige, haarige Masse, od, über-
haupt ein wirres rauhes Etwas) mit an, karta
(Rauhigkeit) connex, wäJirend ahd. carzä
55 od. kerzâ ein aus Werg gemachtes od.
gezogenes, gedrehtes Etwas, bz. ein Werg-
Ding gewesen sein wird, was ebenso tote
der Dacht genannte filum od, funiculnm
mit Gel od, Talg getränkt zum Brennen be-
60 nutzt wurde, od. als Kerze (candela, lucerna,
KËRS-KOP tiïÉ KE5EK
lychnus) diente. Da man aber bei tü^h carz riwcheUirt) ; — - hc kiund achter
als Werf/ it. bei cskrz altt Dacht u. Kerzt kfcsc; — 'u harten kercl up 'n wtl
auch annehmen kann, daas Beides ein aus — kos uu brod, slcid lüleman dûd
Fäden ffc- od, verseht unyencs, bs. ein ût mîii k^ infÜcd *ii schût an ût
in einander g es chlunt/r n es u. (je dreh- 5 'n brûd, de mut to nun liûs l
tes Etwas (ein (rc-, o<L Verschlungenes) klar is kos: 't wîf in de kram un'
loar^ so Ucift die Vermuthuntj sehr nahe, dûd. — NcL kees ; mnd, kwe; n
dass beide Formen ebenso wie skr. ^ard aus mnld. , mfläm. kaese, kose ; iifrü
^arda con gar (sonare) auf die y gar (scldin- tofries, teyse ; satl., wang, siz ; helg.
gen, verschlingen, schlucken = ziehen in 10 kAsi, kêsi, klesi ; a^9. côse, cyse ; eni
sich hinein, cf. t^ge, Zug, Schluck), od. mit ahd. chäse, câse; whd, kaese; iU
skr. jarjara (zerfetzt, r*'r schrumpft, runz- cacio; span, queso; port. qurixo:
ligt), griech. gcrgmraos (verschrumpft, rer- kash; kät,, ir, csds ; gael, caise; wäl
knurpelt, hz. faltig, runzligt, rauh etc.) auf lat. cäseus, woraus die gcrm. rom.
die y gar (reiben, zerreiben, wund u. rauh 15 hervorgingen,
machen etc., cf. unter 1 kern) zurückgehen, 1. kesen, kûsen^ ktïsîg werden
woltei man denn bei gar (schlingen) in der Milch, hartem Wasser etc.), gertKn
Gfdbdtg.: ziehen auch an eine daraus ent- 2. kêsen, auch (doch selten) kîy
standene Bedtg.: zerren, reissen, auseinan- kêst etc.; — kos; — kosen, kasm
der zerren u. reissen, fasern (was übrigens 20 kareu), kiesen, wählen etc., eligere
auch aus der liedtg.: alt u. morsch werden, hO kos sQk dat beste d'r ût; —
zerreissen, spalten etc. hervorgehen konnte) (wültltc, hielt, schtiizte) dat stflk
denken konnte. beste. — Compos,: ferkésen, ûtkÄ
kers-kôp (Kerzenkauf). Es bestand hier cf. kis, kösc, kör, kören etc. — Afrit
früher die Sitte, dass hei einem öffentlichen 25 tzie8a,8cicsa; wfries. kie^^en, tzieijen
Verkauf von Immobilien beim Beginn des kese; wang.kioz; nid. kiesen; mnld.
Verkaufes eine brennende Kerze auf den kiesen, kecsen u. kieren ; as. kiosao
Tisch gestellt wurde u. dass nur so lange kiasan, kiesan; mnd, késen, keisen;
Gebote abgegeben werden durften , wie das scn \ ags, ccobbjï', engL chooBe; aengl
Licht brannte. War es gänzlich herunter- 30 mann) cLeosen, chêseu ; sehikt chiâ
gebrannt, so erhielt derjenige den Zuschlag, chos, chese; an, kioso, Igôsa; non
der gerade vor dem Erlöschen das letzte kjöse; schwed, kessi\ dän. keise (bi
Geltot abgegeben hatte u. nannte man diese altet) ; gotJk kiusap; ahd. kiosan,
Art des öffentlichen Verkaufs einen korskôp. kheosan, kiasan, chiesen ; mhd. kiesen
kerwél, krewél, wild, wüthend, zornig 35 cken, kosten ; prüfen M, prüfen] ;
etc.: — he wurd gans kcrwol uu wul hast icahrnehmen ; sehen). Ikivon : franz.
ûi de hûd fareu. — Ks ist icahrstJieinlich prov. chausir, caasir; aital. ciausire
aus krewelsch = mnd. krevelsch (gereizt, cousir; prov, escansir; eicat. scosir
zornig etc., von krevclu, kribbeln) = krih- etc.). — Ks gehört mit ahd. choBt(arbit
belsch (cf. kribben u. kribbelig , kribbelg) 40 kost) cbobtôn, costun (kosten, schmeck
entstanden. fni, untersuchen etc.); goth. kostn
kerwei, s. karwci. kust, chust; as, kust (Schäizung, 1
ker>vi<lje, kenviddi, kerwids /// der Jie- Beurtheilung, Wahl, Erprobtheit, 1
densart: in 'n kerwidje = in einem Augen- lichkeit: Beschaffenheit, Art u. Wet
blick, bz. in einem Umsehen od. llandnm- 45 sowie mit lat. gusto, gustus etc. ; griec\
drehen etc. tius) gcúô (lasse kosten), geiiûmai
Kês, ml. Name u. corrumpirt aus Cornc- schmecke etc.), geusis (Geschnuick),
Hub, wie Mos, Mrwos aus Bartholomaeus u. (das Kosten od. Schmecken; die Ka
Tcs aus Matthaeus. — lledmsarl: klar (/er- jiishsli (dtis Gcnicssen od. Schmeck
lig) is Kes. 50 strn : Liebe, Gunst, Befriedigung), jiô
kêK, kêsliand, Spitz, Spitchund. ~ Amh ((hf allen, Belieben), j6str (Begehr
nid. keos. Wahrschein l. wohl alsBeisscr bender etc.), ioshitir (liebend, hegend^
od. Kläffer mit mnld. ki'oscn (^iiaanwen, zusta (geliebt) etc. zu der y,- idg. ff
hz. beissen, kauen) od. unsrrm 2k\seu(klaf- jush; zend. zush; gcrm. kus, die 1
fen etc., cf. dasrlbst) conne.r. 55 77) mit kiesen, kosten; — Bc
kêse, kes, KUe; — bottor un kêse; — krs umarc, dc»sidcrarc; colore; — Benf
un brod. — Bedrnsart. u. Sjnichw. : kvs un to bo ploasod, to eiyoy; to like, to i
brod smiten (mit einem flachen Stein auf to froquont, to befall; — Pott (Wi
d<is Wasser so werfen, dass er mehrmals Jf, zweite Abth., pag. 376) mit: bej
wieder davon abprallt, bz. wie eine Kugel tiO günstig^ vergnügt sein; Etwas od.
K£S£N 203 K£TT£R£
rn Jiaben, lieben; Gefallen finden an, ähnliche sinnliche Grdbdtg. (wie oben
ner Sache erfreuen; munden lassen fi'tr gus* angenommen) scMiessen lässt. —
ersetzt^ während Grassmann (493) Hat übrigens die y ^as' urspr. die sinnl
dtg.: schmecken, kosten voranstellt Bedtg.: „stechen^^ gehabt^ so würde selbst-
immt, dass sich hieraus die von: mit b redend ausser: stacheln, reizen, treiben etc,
^eniessen, gern haben, lieben, sich wohl sich daraus auch die Bedtg, : stossen, hauen,
n lassen etc. ; erfreut u. befriedigt schlagen etc, od. graben, ritzen, verwunden,
c. weiter entwickelten. Da nun aber spalten, schneiden (alles vom Begriffe : spitz
lâk, smakcn, smekken, smakeÜk etc.] od. scharf sein) u. so auch die von: beis-
eschmack nur in einem Beiz der 10 sen, zerkleinem, kauen etc. leicht hohen ent-
\, bz. in einer bemerkbaren Empfin- wickeln können, wie ja kosten od. schme-
testeht (es hatte im ahd. auch die Be- cken jedenfalls ein sinnliches kauen u.
Geruch u. hat jetzt auch die von: zerbeissen, od. zermalmen etc. vor-
m, Lust, Befriedigung, Vergnügen aussetzt, cf. auch kise u. 2 kîscn.
, schmecken eigentlich nichts wei- 16 V»%\^, käsig, klumpig, geronnen ; wie Käse
8St als: empfinden, merke», bemerken aussehend.
L einen Nervenreiz bekommen u. lia- Kesje, wbl. Name u. Dimin. von Kes =
chmecken hatte früher auch di^ Cornelius. — Redensart: klar (fertig, bz.
: riechen, wie ahd. kiosan auch die /(eira^A^/äAip^^ was Kes^'e, harr' sê man 'n man.
lerken, bemerken, sehen etc. hat), so 20 kêske (TKmm. von kêse), 2) kleiner Käse ;
\h wohl anzunehmen, dass auch der — b) die Samenknöpfe der Malven; — c)
gas, ahd. kuB von Hause aus eine ein kleiner platter, käseförmiger Apfel, wie
\eutrale sinnl. Bedtg. zu Grunde liegt. z. B. die Zwiebelborsdorf er u. andere Zwie-
icht man uun aber, dass das Probi- beläpfel, wie wir ausser sure auch söte kês-
L Prüfen der Butter u. des Inhalts 25 kes haben.
üsser durch Stechen geschieht u. keske-appel; i. q. kcske, sub c.
uch dem Worte aichen (probare etc., kêske-bom, Zwiebelapfel-Baum.
iken) wahrscheinl. die Bedtg.: ste- kestûnij s. kostûm.
bz. stossen, schlagen etc. zu Grunde kes-wei, Käsewasser, serum.
0 könnte auch die idg. y gus urspr. 30 kete. s. käte.
Ug.: stechen od. stossen (sticheln, ketel, 9. kätel.
n, reizen, priekeln [auf der Zunge, ketêr, Quartier; a) der vierte llieil von
Nase etc.], anreizen etc.), bz. treiben, Etwas, od. ein Viertel; — 'n ketêr törf ; —
•en, forttreiben (mit ein&n Stachel od. 't is 'n ketêr na fîfe; — 't is 'n kelêr ûr
i wie bei den Ochsen etc.) gehabt 85 gâns; — b) Unterkommen, Herberge; — he
woraus sich dann auch die von: kan nargens gen ketêr finden.
rz, Empfindung, Reiz, bz. Geschmack, kette, Kette. Aus lat. catena, was Fick
Ï elc. od. schmecken, riechen, fühlen, (II, 50) zur y kat (fallen, anfallen) stellt.
{, erkennen, sehen etc. u. viele andere Vergl. jedoch Weiteres unter hand.
Ibst ergeben. Vergleicht man nun 40 ketter, Ketzer, haereticus. — Afries., nid.,
ie durch Bopp u. Benfeg von ^us* nd. ketter; noru?. kjettar; dän.kj'sXiGr',schwed.
ih (amare etc., bz. to be pleased etc.) kältare. Aus griech. lat. cdtharus, Angehö-
tte y gus* (investigare, exhilarare), bz. riger der manichäischen Secte der dithari,
to reason or to hurt; to satisfy) u. welche sich im 11. u. 12. Jährhundert im
to hurt), bz. (Bopp) gus* (laedere, 45 Abendlande verbreitete u. von der römischen
e), so scheint es, als ob jush od. éus* Kirche mit Feuer u. Schwert verfolgt wurde,
losse Erweiterung der y ju od. ja (to câtharus bezeichnet eigentlich einen Reinen
n; to impel) ist (wozu Ben feg sagt: von griech. katharös (rein, unbefleckt), wa^
bably , lat. gavi in gaudco, gavisus mit kathairö (reinigen), kâtharsis (Reinigung,
jriech. géthcö, âganôs), deren Bedtg. 50 Sühnung) nach Bopp, Curtius etc. von
ick, I, 77 die y gu sub 4): treiben, dery: skr. cudh, gvadh; zend. ^ud (reini-
\, bz. (cf.pag. 578) vorwärts drän- gen) abstammt, die aber selbst woM wie (;yii
trieben werden (sinnl.: durch äussere u. cvid (glänzen, weiss sein etc., cf wit)
hlung u. Anregung, — trop.: durch eine Weiterbildung (cf. Fick, I, 61) der
etc., cf drifeu, drift), rasch u. rege 66 primären y ^u, l^vi (brennen, glänzen, leuch-
n rasche Bewegung setzen, antreiben, tcn etc.) ist.
n; drängen; fördern, begeistern etc. ketterê, Ketzerei, Lästerung etc.; — ket-
nach Fi c k gehört griech. gaiö , ich tcré drîfen (Spott mit der Religion od. dem
geistert, freudig, stolz etc. u. lat. gau- Heiligen treiben etc.). — Nid. ketterie; afries.
c. dazu) auch wenigstens auf eine (30 katerie.
KëTTëRN 204 KIDDELK
1. ketterD, keUcrn, lüdern etc.; — nur in einem TTi^ia kidsja, während ich chtr ^^
ferkcttcrn. dass aM. cizi aus üUerem hoM. kü
2. ketter II, scl^elten, lärmen, Mett, flu- ngenn. o<L nd» kidi entstand. Die m
chcn etc, — Es ist wahr sehet nL dasselbe liehe Grdh'ltg. ist indessen: SprostySfth
Wort wie 1 kettern , da mieh im lul. (Br. 6 ling, da es mit goth. Jcian, keian (se
Wb.) die liedensart.: he siipt od. he iiok- nare); ahd, chiino (Keim, cf, kim, ku,
ket etc. as ecn kcttcr ffebmiirhlivh ist. — nen); aJtd. kidi; cls. kidh, kith; agi.t
Nach afries. katfric (cf. ketteré) könute dem- (germen, Spross, Keim^ Sprössling, S^
nach anch kattcrn dasselbe Wort sein. — etc.j cf. auch engl, kid, BeisbünddfE
cf. indessen das unter \i\u\(*rYi^hk Bemerkte. 10 biischcl; Welle = Stange, Stocks Stedi
ketaffel, s. kai-tutTel. schweif, kide, kidel (Stengel od, Scheit
keat, koit, (ovent, Halb- od. Dünnbier, bagr. knd (Kohlpfl<iu^ling) ettr y lä '^
Nachbier, bz. liier vom zweiten Malzauf - sen, sprossen, keimen, wachsen) = id^.
guss. — Afries. koyt; mnd. kovent, kavent; skr., zend. ji (sich regen, lebendig im.
ist. {^oventa, kuvcnta. — Vom mlat. coven- 15 ben etc.; erregen, beleben etc,) gekürt
tus, franz. couvent aus couventus (geistliclie auch kind.
Gesellscluift eines Klosters, Convent) u. ei- kiddel, Kitzel; — eekidde], Geiitzd
gentlich ( *o n ventsbic r, od. liier, Getränk kiddelig, kidlig, k^del^, kiddelk. t
was die Klosterbrüder tranken, im Gegen- lichy reizbar, gereizt, empfindlieh etc.;-
satz zum liier, was für die Obern bestimmt 20 is so ferdumd kiddelg (od. kmte]), dat i
war. hum li&st nct anrüren dûrd.
keve, s. 1 käfe etc. kiddeln,l'tÏ£'f?»^.,titillare;— datkidét
keven etc., s. kefeu etc. hum (das kitzelte od. fretUe ihn, madUi i
kibbe, kibb' (Plur. kibbcn), Kiefer; s. Vergnügen, einen angenehmen Reiz d
1 käfe. 25 hc kiddeld stLk fan lachen; — dat kidi!
kibbe-bnnke, kibb--bnnke, Kieferknochen, (od. prikkeld, kribbeld) mi so in de hak
Knochen, wo aie Zähne drin luiftcn etc. ; — Nd. (Br. Wh., Schütze, SchamhQ^
de kibb^biinken don mi 8er. kiddeln, kirreln, keddeln, kitteln, kctt
kibbel, Zank, Hader etc. — kükel; — he mnd. kettelen; nid, kittelen, ketelen; «■
smitt H in de kibbel. 30 mHäm. ketelen, kettelen, kittelen ; wm§. \
kibbel-dik, klbbelpand, ein Deich, bz. das delje; ags. citeÚ&n; engl, kittle; «cAodkii
Pfand od. die Abtheilung eines öffentlichen kitill; an. kitla; norw. kitla; diäleet,)d\
Deiches od. Weges, dessen Unterhaltung kisle, kilsle; «d!(ir«e2. kittla; <2äii. kildre;i
Gegenstand eines Streites, Haders od. Pro- chizilon, khizilôn u. chuziI6n, chnzeltai
zesses ist, also wörtl.: Streit-Deich etc. 35 zelon; mM. kitzeln, katzeln.
kibbele, sekibbeJ, Zänkerei, Gezänk etc. kiddeln, kittelen, bz. ags, citeljan etc. ke
kibbeln, kefeln od. keveln, streiten, zan- soviel als Kitzel erzeugen, od. wuc
ken, hadern etc. ; — so kibbeln (od. kab- m. verursachen etc. (Einem) u, ist daher
bcln) Buk, bz. mit 'n ander ; — laten so sük obige Verb, von dem Subst, eitel (Kü
d'r um kibbeln. — Nid. kibbelen, keve- 40 weitergebildet, was zwar im ags. nidtt
\en, keuvelcn; mnd. kibbelen, kevelen (laut kgt ist, indessen nach citelung (Kitzd»
schreien, schwatzen, zanken etc.) ; mhd. kibe- jedenfalls bestanden liahen muss, eunuil
len, kibbeln, kipeln, kippeln, kifeln; md.lâ- neben an., isl., norw, kitl, bz. kitel fl
velen, kifelen, kebeln. — Freq. od. Iterat. mnd.keitc\\ nd.(Dähnert) keitel, (Seht
von kibben = kifeu. 45 bach) ketel (Kitzel), vorkömmt^ welche 1
kibbel-8nût, kibbelniars, Zänker etc.; — mrn, nebst norw. kitall; schwed. ^jit^,
da bflst 'n regten kibbelsin'it. tal; nt/rm., j'ä^A kidel ; wang. (Ehrentrc
kid, kiddo (Dimin. kiiljo, kitje), kleines I, 2\)7) kattel (kitzlich), sowie unserm k
(nordisches) Pferd. — Nbl. kid, kiddo ; frirs. u. dem Stamm chuzil (ron oÄd. chiud
kedde (cf. Weiland), kleines Pferd. Es 50 auf ein Stammverb, kitan (kat, kut, kai
ist ident. mit u. bedeutet von Hause aus wie = ays. citan, ahd. kizan zurückgehen,
an. kidh (Böckehen) ; norw., dän., schwed. im norw. kita, dialect. kjeta, kjacta, Igi
k'n\ (Böeklein, Zicklein, pJuiigthier) ; engl.kid (cf 1 v. A aasen), schwed. keta, IgeCa
(Zicklein; Junges, Kind, sowie auch: ahd. kitUi noch lebt u. auch ober d. sich vereif^
cizi, kizzi, cliitzi, kizz«*, kitzo, chixze, 55 (als kitzon] noch findet, womit beim 1
kizzin, chitzin; mhd. kitzi etc.; nhd. Kitz, gleich von kid ^-r= aM. c\iWÂ (cf. kiddc) A
Kitze (Zicklein ; Junges von der Ziege, vom an., isl. kiila (jucken, kriebcln etc., bz. j
lieh, von der Gemse) nur ein Junges od. *'in wenig od. leicht kratzen n. reiben, i
kleines Etwas u. beruhen die ahd. od. Viicr ^ tYiaxTL') wahrscl^einl. urspr. idetU,
oberd. Formen nach Fick (111, 40) auf ÜÜ da auch adän. kidel (s. oben) dazu sti»
KIDBIK 20B KIFIG KIWIG
^mm kit, kiz, chiz od, kid betreffend, kîfe, (Keife), SchéUe; Zank, Streit, Ha-
nn derselbe urapr. wohl die Bedtg,: der, Prozess (cf, 0. L, E., pag. 46, 47); —
igung od. Reiz u. kitan, bz. ags, pass' up, dat du dV up de regte tid wer bist,
etc. die von: erregen, aufregen, anders gift 't kife; — he hed kife had od,
?n (die Sinne erregen u. reizen, cf. 5 kragen; — sê hebben kife mit 'n ander. —
n-Kitzel u. kitzlich = reizlich etc. ti. gekife (Gekeife, Gezanke, Gezänk), — Afries.
schwed. kât, geil etc.) gehabt m. dem- (kive), szive, tsive, kyf; nd, kiiv od. kief;
Fick (111, 46) Recht haben, wenn mnd. kif; nlä. kijf; ist., schwed, kif; norw.,
la zu der y ki, idg. gi, skr. ji (sich dän. kiv; mhd. kip, Genit. kîbes (scheUen-
etc.; erregen etc., cf kidde) stellt. Ver- 10 der Zank, Keifen; feindseliges Wesen, Ge-
t man indessen unser bit in der Be- waltthätigkcit, Eigensinn, widersetzliches We-
Jucken u. biten in der von : jucken sen ; Wettstreit ; Leidenschaft, Leidenschaft-
Giebeln etc., so kanfi das Verb, kitan lichkeit, leidenschaftlicher Eifer), cf. Idfen.
cht besser von der J/ skad (beissen, kifen, (kîfe. kiffst. kiffd etc. ; — kêf etc. ;
'8p, [wie bhid, cf. biten] spalten etc., 15 — käfen u. kifd), keif en, zanken, (mit Wor-
r. khâd u. chid, bz. Fick, II, 266) ten) streiten, hadern, schelten etc.; — so
itet werden, wozu die von Hilde- kifen Buk; — war twê mit 'n ander kifen,
d zu kitzeln (Grimm, Wb. V, dar hebben se gewonelk beide schuld. —
*,q.) angeführten lett., estn,, slav. For- Auch subst.: dat kifen; — olde kerels un
H4CÄ stimmen, zumal wenn man ver- 20 junge wifen, gifd f81 kinder un föl kifen. —
t, dass die secundären Wurzeln skad, Nd, kiven; rdd. kijven; afries. (kivia), szi-
skag etc. (cf. Fi c k, I, 230 seq.) nur via, tsivia ; saü. kîvje ; nfries, kiwin ; helg.
rbildungen der primären y ska (wohl kiwen; an., isl, kifa; norw. (Iv, Aasen)
H aus sak, spalten, schneiden etc., cf, kiva u, kivast; schwed, kifya; dän, kives;
icare u. unser sagen) sind, 25 mhd, kiben. — Es gehört mit kibbe, kib-
dik, a) Ackersenf, sinapis arvensis ; — beln, kabbeln, kaf, kafel etc. u. mhd, kiffen,
kerrettig, Hederich, raphanis raphani- kifen (nagen, beissen, kauen) zu der y gabh,
. — NhdJCettich;nd.(Br,Wb., Schütze, gambh (gähnen, klaffen ; schnappen, beissen,
nert) köddik, küdikk, köek, keek, kök, spalten etc.) u. gingen germ. „b", „f", „p"
kütk, kötge; nfries, kütk, kotk; dän. 30 (cf mhd. kip unter kife) u. „v*, bz, ^w"
, nid, (v. Dale) kiek. — Ist es als aus urspr. „bh** hervor.
Istiges, stark sprossendes Unkraut kif er, Keif er, Zänker etc.
berhaupt als Kraut mit engl, kid kîferê, Keiferei, Zänkerei etc,
^ndel, Reisbüschel) u, weiter mit as. kif-gat, Zankloch, bz. ein Loch im Deiche,
(Spross); bayr. keid (Kohlpflänzling); 35 über dessen Ausbesserung Hader u. Zank
ûr. kideetc. (s. unter k\d,kidde) connex ? herrscht, cf. 0. L. R., pag. 880 u, 886 u,
, gemahlene Eichenrinde od, Gerber- Br. Wb,, II, 769.
namentlich solche, welche bereits zum kîf-gôd, Zankgut; Gut od. Habe etc, we-
it benutzt u. aus der Kufe heraus ge- gen dessen^ Zank u. Hader herrscht,
n ist, Sie wird hier hauptsächlich in 40 kîf-haftîg, kîfachtîg, zankhaftig, streit-
Järtnerei zum Treiben verwandt od, süchtig, zänkisch, streitig etc.
in die Pfade gestreut, um das Un- kif ig, kîwîg, kîbig, fest, dicht, derb, ge-
zu unterdrücken etc. — Nid. kif; nd, sund, echt, treu, zuverlässig, so recht wie
Wb.) kiff. — JSj ist desselben Ur- sichs gehört u. sein soll, rechtlich, recht, ord-
gs u, hat dieselbe Bedtg. wie kaf, näm- 45 nungsgemäss, ordentlich, nett, sauber, rein
.Zerkleinertes** u. kann demnach etc.; — dat fat is nêt regt kif ig (a. das
das von Vilmar (hess. Idiot., pag. Fass ist nicht reclU dicht, bz. es ist leck
%ngeführt€ kipp (die mit dem Schnitz- od. undicht ; — b. es ist nicht so derb, fest
r von der Lohe od, abgeschälten Borke u. stark von Construction, tote es von Rechts-
ommene äussere rauhe Rinde der Eiche, 60 wegen sein müsste ; — c. es üt nicht recJU
9 als Brennmaterial gebraucht wird) rein u. sauber); — dat fat is not kîwîg
T^e Wort sein, sofern es dem Iwchd. (derb etc., od. echt, gut etc.) m&kd ; — he is
hgebiete angehört. Ist es indessen urspr. not kif ig (a. nicht dicJU , sondern schwatz-
9 gehört es zu kippen, bz. kappen. Boss haß etc, ; — b. niciU echt, treu u, zuver-
ms kif als schon ausgenutzte Gerber- 55 lässig etc., bz. [moralisch] nicht gesund, gut.
Her auch blos die Bedtg. : geringes od. tüchtig, brav od. rein etc.) hum kanst du
loses Zeug, Abfall etc. haben kann, sei not as fründ trôen ; — hô is nêt kîfîg (ge-
beiläufig bemerkt. sund etc.) an de bunken; — de botter (dat
•dîk; t. g, kibbeldik. — Nd. (Br, flêsk etc.) is nêt kiwig (nicht gesund, bz,
kiefdiek; nid, kijfdijk. 60 nicht frisch u, gut); — de sake is nêt kî-
EIFKE 20e
:<i:fn,
wig (nicht richtig od. sauber, sondern an- sich dieser in kleinen FamiUen am
ruchig u, faul etc.), dar mnst du di n£t mit an Feuerung sum Seigen gUidifaXk
inlateii; — dat sfkcht hir îd liûs ren^t kiwîg dieses Wort mit ags, ceae (s. unta
(appetitlich u. rein etc.) ût ; — hô hed gen ki- identisch ist ? Oder ist es eins i
wigen (zuverlässige etc., od. saubere etc.) 6 Küche, wie das synongme sUfe, i
frô. — Es ist eins mit hhd. (Grimm, Wl). stufe, bz. nhd, Stube etln Baum,
V, 433) keibig (zänkisch, neidisch, miss- wärmt ^ bz. worin geheizt wird, in
günstig, widerspenstisch , störrisch, eigen- Küche? — VergL auch kikebuse.
sinnig), bz. (Grimm, Wb. V, 657) kibig, kike-biL verstecken etc.; — wî i
kybig (a. portinax, contumax. zänkisch etc. ; 10 't kindje Kikebû (od. bû-kîk, bz. \Â
— h. stark, frisch etc.), kiel)ig (grob etc.), (in apölen. — Mnld. kiekeboe ; schett
Posen) kiewig (stark, fest; arg), in Halle = engl, bopeep. Zu kiken u. cf. \
(stark, echt, dauerhaft), im Osterlande kike-bnse, klke-bus, kikebiss, lik
kifig (stark, derb, grob), henneb. kifig (acht ^^^^^ ^^^ ^i^^ über Reifen gespam
od. echt); schwäb. kicbig (derb, dauerhaft); 15 nen/örmiges od, oivales Nets (frühen
bayr. kibig (stark, heftig etc.); mnld. (KU) Weiden geflochten), von ungrfâhr
kyvigli (vixosus etc.) ; mjläm. kyvich (conten- Länge u. iVt Fuss Weite in der 3litt>
tieux etr.) etc. u. von kîf = nd. kief od. das sich aÜmälig verengende u. spä
kif, mM. kîp (s. unter kife) mit der En- fende Ende des Stellnetzes od. ^
düng lg (Zustand, Wesen, Sein etc.) weiter- 20 (s. d.) hineingesteckt wird , damit i
gebildet. Die erste Bedtg. ist demnach: zän- in dem Steünetse gefangenen Fisch
kisch, bz. polternd, laut etc, weiter: sammeln. — Es ist wahrscheinL f
grob, derb (in gutem u. in bösem Sinn) (Gefäss, BelioUer od. Fass, Tonne)
u. haben sich dann aus (aimü.) polternd, zusammengesetzt u. kann letzteres i
laut, grob u. derb die Bedtgn.: stark, 25 bû8 (Banse, bz. urspr. ein Weit
fest, treu, echt, zuverlässig etc. etc. (cf. auch flecht, cf. bûs-dör) identisch (also
trôc, trôen etc.) weiter entfaltet. fäss von Weidengeflecht) sein, od. a
kifke, a) kleiner Zänker; — kleiner Kläf- bûs (Tasche etc.). — Am Dollart
fer; — ho is so 'n regten lütjen kifke; — diese kikebuse od. kibnse genaMiUe
'n kifke fan 'n hund. 80 neu Netze noch jetzt sowM von
kifken (von Kindern u. kleinen Ilun- als von Garn geflochten «. auch äH
den), mit Worten streiten, zänkeln, kläffen, sich zum Fangen von Aal u. Oarne^
bellen etc. ; — sê kifken all' tcgen 'u ander an. nittzt.
kifker ; t. q. kifke. kiken od. kîken (kike, kikst, kü
kîf-môr, streitiges Moor. — Es gab de- 35 — kêk etc.; — k&ken) gucken, kuô
ren friüier viele, da ein grosser Theü der- her, schauen, gaffen etc. ; — kik wol
selben gar nicht in den amtlichen Chrund- du deist; — kik gôd um di, wen de
büchern eingetragen war. reise gcist, dat du uns ôk wat fertello
kik^ ein ScJiallwort wie nhd. kicks, k ich wen du wer kumst; — ho kikd ^
(in nM. kichern), nid. kak (Lärm, Geräusch 40 dwer dör en hen ; — ho steid to 1:
etc.), kak in kakeln etc., od, wie kink in wen he nog sin läfen niks sén hed.
kinken, ^oie quik in nhd. quicken , bz. unser densart. u. Sprichw. : wat kikst d' m
kwak in kwakken; — h^ dürd gen kik seg- lieb' al 'n man; wêrst êrder kam
gen (er darf keinen Laut von sich geben). harr' 'k di namen; — ho is nog sc
cf. kikken. — Nid. kik (Laut), woher kik- 45 Jen kik in de weit, de nog nargends 1
Yorsch (der grosse Frosch, bz. der kickende — kîk dör de tun (Guck durch den
od. quikende Frosch) = unser m kikker. so wird hier die Gundelrebe gena
kîkbÛH, s. kikebûs. hu kikd ût as 'n katte, de 't dOnner
kike od. kike, Gefäss, Beliälter etc., na- — he kikd so nésgîrig ût, as 'n hOi
mentlich eine Feuer- Kieke, bz. ein höher- 60 — ho kikd hum in de karte; — hi
nes od. metallenes (von Eisen- od. sonsti- nakikon d'r fan; — de dôd is, letl
gern Blech) Stübchen (vergl. das gebrauch- kcn. — Compos. : an-, be-, fer-, in-,
Uchere stafe, stöfe), worin ein irdenes Ge- um-kiken etc. — Nd. kiken, kiekei
schirr (teste) mit Feuer zum Fusswärmen kikcii; nid. kijken; mnld., mfläm.
gestellt wird. — Nd. kike, kik ; mnd. kiko, 55 wfries. kyckjen ; wang. kikje ; nfries.
kyke. Nach Seh ü tze (II , 250) ist ein c schott. (Ja mieso n) keek, keik ; engl {
fürkieke in Fehmarn ein grosser Schopen keek; aengl. kyka od. (nach Straf
(metiülenes Gefäss), bz. eine eiserne od. thö- kiken; isl (kika) nach kikar (tubus,
uerne Maschine mit breitem Bande, auf dem kor); norw. (Iv. Aasen) kika;
sich eine Familie lier umsetzt, u. bedient man 00 kika ; dän. kige. — Dass der nd. od.
KIKER 207 EIL
i kik, kyk mü kack in nhd. kucJsen, teres unter kich, kichen, kicken, kickezen,
en ident ist, geht nicht (Ulein aus ki- kicks etc. in Grimm, Wb,, u, dazu unser
ondern auch aus kiker, kikkaste etc. kik, kikkak etc., kakeln etc., soioie auch un-
u. glaube ich daher, dass diesen Stäm- ter küken u. kwak, kwakken etc.
ik, kuck ebenso wie in kik = quik, 5 kikkern, a) den Laut „kik** öfters od.
quak ein älterer Stamm qik (od. quik, anhakend hören lassen ; — b) kichern ; —
ßu Grunde liegt, der mit goth. qius c) zanken etc. = käJceln etc.; c/. kik u.
yiver etc.) m. an. kvikr (cf. kek u. kikkakken etc.
brikken etc.) derselben y angehört u. kîk-ût , Guckaus , Ausguck (cf. ûtkîk),
ier y.' idg. gi, giv, gvi (sich bewegen 10 Ausschau, Ort od. Stelle von wo man (Ghtck-
jen, eäen etc.), wobei man vielleicht fenster. Warte etc.) ausschaut; — ik mut
nen muss, dass sich wie bei der y ins 'n kîkût holden ; — he steid up de kikftt.
^ augo (Auge) u. augan (sehen etc., kil od. kill, kalt, schaurig, fröstelnd, bz.
î) aus der urspr. Bedtg. : sich bewe- ein Gefühl der Kälte u. des Schauerns ver-
or), kommen (zu), erreichen etc., bz. 15 ursachend u. daJierauch: unangenehm, em-
n (vor od. ein, durch etc.) etc. die pfindlich etc.; — dat kolde water is so kil
I. des Erkennens u. Sehens etc. u. an de tanden, dat sê mi glik anfangen to
lie des Scharf- u. Klugseins etc. ent- kellen, wen ik 't in de mund krige. — Nid.
'en, wie denn auch das md. kiken kil etc., s. unter kellen.
n, cf. Grimm, Wb. V., 702) mit 20 1. kîl, Bock, Mannsrock, Jacke, Wamms.
(sehen) wohl derselben y angehört. Dimin. kiltje, kleiner od. kurzer Bock
\f od. kiker, (rucker, Seher, Schauer, od. Jaeke ohne Schösse, Wamms; — smit
\ Er od. Es, der was, od, womit man dîn kittel ût un trek d' kiltje an, du must
I. Ausschau hält; daher: a) ein Auf- äfen up 'n böskup; — he hed sîn söndâgs-
eamter od. Steueraufseher; — h)Auge; 25 kiltje an. — Dieses von Stbg. mit Kittel
> iQtje kikers (od. kikertjes) stän so übersetzte Wort bezeichnet hier durchaus
; — wel in de kiker hebben (Jeman- keinen Kittel od. Ueberwurf, sondern steht
i Auge haben, ihn beobachten etc.); im geraden Gegensatz da>zu u. glaube ich
heb hnm al lank in de kiker had (ich deshalb auch nicht, dass es trotz der sonst
hn schon lange beobachtet), mit der 30 wohl anscheinend vorkommenden Contrac-
bedtg. des Misstrauens; — c) Fem- Honen: kiel, keel aus kidel, kedel (cf. kit-
— gif mi de kiker insen äfen her; — tel) mit dem Letzteren ident. ist, sondern
».: fer-kiker, Femkucker, Fernrohr; vielmehr (die Wörter kittel, kitel, kidel, ke-
*en-kiker, a) Stern- Fernrohr ; — b) del u. kiel, keel können ja ganz gut von
iher, Astronom. — Nd. kiker ; nid. 35 früher her neben einander bestanden haben
schwed. kikare etc. u. weil sie beide ein Oberkleid bezeidineten,
^at, Guckloch, Sehloch, Oeffnung zum dann kiel , keel später blos als eine (Jon-
n od. Ausgucken; daher auch: Fen- traction von kidel etc. angesehen worden
Auge ; — de lütje kikgaten stän so sein) mit dem an., isl. kiéll (tunica exterior,
40 palliolum); norw., dän. kjole (Bock), wobei
in (Guck- ein), ein kleiner Besuch, um ich wegen der Form kil auf nhd. Kiel
den eben zu sehen; — ik k&m man (Schiff) = ahd. kiol etc.; an. kioll; ags.
p 'n kikin; — ik wul fan dage man ceol (s. unter 2 kil) verweise. — Vergleicht
m kikin maken, up 'n ander m&l kam man nun aber wams (Jacke, kurzer Bock,
in up 'n langem tid. cf. in-kik u. 45 Wamms) aus wambeis u. dies aus mhd.
m. wambe, goth. vamba (venter, uterus, vulva,
kak, kikhak, Zänker, Wortstreiter, Bauch, Wanst etc.), so dürfte auch dieses
, disputator etc. cf. nd. (Br. Wb.) kil u. kiltje mit isl. kioll, norw., dän. kjole
akel, bz. unser kakeln u. den Schall- auf isl., an. kyll (uter, mantica etc.) zurück-
kik, sowie hikhak. 50 gehen, bz. mit diesen u. an. kilia, kylia (te-
kakken. kikkakken, zanken, hadern gimentum), kyllir (uter, scrotum etc.); ags.
ie kakeln, kibbeln, hikhakkcn etc. cyl (ScMauch etc.), goth. kilthei (Mutterleib,
kakkerê, Zänkerei etc. uterus) etc. {cf. H. Leo, 570 unter cild) zu
ka8te, Guckkasten. derselben y gehören, wie unser 2 kûle u.
en, kicken, kicksen, einen leisen Laut 55 kule u. wahrscheinl. auch skr. gola etc. ; s.
h geben, muksen etc. ; — ho dûrd not unter 2 kil u. unter 3 kil am Schlüsse.
Vom Schaüstamm kik. cf. diesen 2. kîl, Kiel, d. i. der der Länge nach
:er, kikkern, kinken etc., sowie nd. aus dem untern Schiffsboden vorstehende
, qniken aus kwakken. — Nd. kik- Grundbalken eines Schiffes, auf welchem die
Id. kikken; nhd. kicken etc., s. Wei- 60 Spanten errichtet werden. Er ist gewöhn-
EIL 2M KIL
lieh etwas höher als breit. — de kil ib Icgd fär den KM des Seh^ea mu géfi
Uli de spauten stan d'r up. — Nd, (Br. Vergleicht man nun kern, kwen
Wb.) kiel, (Dähnert) kcel; mnd. kil u. kellen, kille, kÔl, kw&l, kwalen, kwe
kell (cf. Seh. u. L., ico die Formen kil tt. nebst ahd, kela «. tigs. ceol (Kthli
kel, bz. kele nicht mit Kiel = Grundbai- 5 dere Wörter, die von einer gerwk.
ken, sondern mit ahd. kiol, chiol etc., an, kar, krar, bs. idg. gar. gnr, gvar i
kj61 [Schiff y 8. weiter unten u. cf, auch kol- goth. qiman von der y gam) abstan
Bwin] fV/^^. si>i(2^; n2(2. kiel; mnld., mfläm. liegt es sehr nahe, um auch oü.kjt'
kiel; wang. (Ehrentraut, I, 375) kiOl; form kjala, kala od, besser kila »
en^/. keel (auch hierin vermischt sich nhd. 10 Plur. kilir ti. »lacA dem nd,, bz. <u
Kiel = Schiff mit Kiel = GrundbaU vermuthen) von einer germ, V kaL
ken des Schiffs, wie im schwed.); an. kjölr gal od. gar abzuleiten od, überhai^
(Genit. kjalar, Plur. kilir) ; isl. kiölr (carina, nehmen, dass unser germ. kila od
bz. der Kiel des Schiffs; dorsum montis); der urspr. Bedtg,: Macken od. Er
norw. (Ivar Aasen) kjöl (a. Kiel od. 15 Anhöhe etc. dasselbe Wort ist, wien
Grundbalken eines Schiffs, mit den Nebenfor- send, gairi; kslav. gora (Berg, Gebin
men: kyl, kjyl; — b. das Grund-, od. Bo- Fick (I, 73) mit str. jaU (Wi
dtn-, bz. unterste Stftck eines Pfluges; — nM. quellen etc. Cef. kille, kirO n
c. eine erhöhete Linie od. Kante; — d. ein len etc.), sowie auch nhd. Qual (c
langer Bergrücken, eine Berg- od. Felskante, 20 u. kelleu etc.) von einer V gar ffalÜ
oberster Bergrand; — e. ein Gras-, od. Ba- ableitet. — Das an. Igdll; ags. ceol
senfleck, bz. eine Fläche od. Platte auf einem kiol (Schiff, s. oben) dagegen bdr^t
Berg; schwed. köl (der Kiel od. Grundbal- scheint es nach nhd. biegen = aki
ken, bz. die Unterlage eines Schiffes; ein kan zu uriheiten aus einer agerm. •
langer, hoher, spitzer Bergrücken) ; dän. kjöl 25 kiula od. kula hervorgegangen zn seiMt
(Kiel des Schiffes). — Davon (d. h. von rend Fick (III, 46) dafür eine Gti
nid. kiel od. dem an. kjölr, kilir u. nicht kcula ansetzt u. dieses sowohl, A*
von ahd. kiol = Schiff): itul. chiglia, bz. kil = an. k^öh (Kiel od. GrundbaHa*
chiola (cf. Diez, I, 12ô) ; span. quilla; Schiffes) mit griech. mkXi\b% (run^Gé
port. (cf. Bobrik) quilha; franz. quille 30 de.), goSÚos (Schiff); skr. go\^(rusdet,y^
(Kiel des Schiffes). ges Gefäss etc., cf. auch unser kakÄjj
Obgleich die Formen von ahd. kiol, chiol, einer y ku, bz. gu (schwellen) fidU^ *■
keol, cheol, kiel, chiel ; mM. kiel (trieris, auch kelt. cûl, noölsch eil (Bûékei^ ^^
cclox) ; ags. ceol (Schiff) etc. von denen von Schwellung, Erhebung, Erhöhung, i**
kil (Grundbalken eines Schiffes) kaum zu 35 Hügel etc.) u. lat. collis etc. rti**''
trennen sind t*. die Bedtg. beider IFor- Vgl. Weiteres unter 3 kîl. .
ter anscheinend dafür spricht, sie für urspr. ^3. kîl, a) Keil^ cuneas; d'r wnttajjp
ident. zu halten , so geht doch aus den ab- kileu bi iDhauen worden, dat 't W »j*
weichenden Formen von an. kjölr, Genit. b) ein keilförmiges EtuHU (StüeiB^l^'^
kjalar, Plur. kilir (Kiel) u. kjöll, kjöls (Schiff 40 j)ßw, Grundstück etc.), bz. ein Dv^ ^^
= ahd.^kiol etc.) deutlich hervor, dass das Form eines Keils (von beiden Seäi^f^
Wort kil in der Bedtg. (Schiffskiel) nicht u. dann in eine Spitse auslauf eni ^^^
mit ahd. kiol, ags. ceol (Schiff etc. od. trie- Gehre, cf. gäre, gere) hat; " ^''Jj-
ris, celox etc.) ident. sein kann. Wie aus kîl iu de rok setd worden, dat he b»"!!
dem an., isl., norw. kjölr, bz. kiölr, kjöl 45 hen wat wider word; — ho wAnd op*
aber weiter hervorgeht, so bezeichnet dieses (Benennung eines keilförmigen ^"Tj
Wort weiter nichts als eine längliche Fr- bei Wirdum, worauf ein grosser ^^''^v
húhung od. einen Rücken u. da nun steht). — Nd. (Br. Wb., DâkntrX.
einerseits der Kiel sowohl von innen als od. kil, kiil; 7nnd. (Seh. u. ^)^^^i
ausaen gesehen, eine längliche Erhöhung od. 50 beitel); nid. (v. Dale) keil, kieU^f**"^
Vorragung (Leiste, erhöhete Linie od. Kante, gebräuchlichem keg) ; mnld. C^iü J
cf. wortü. kjöl sub c) ist u. andererseits der mfläm. kiel; wang. kil; norw., <f***'
menschliche u. thierische Bücken auch zum schwed. kil ; nüid. kil. — VergUi<^ '
Träger von Lasten dient, so lag es gewiss ahd. weggi (Keil etc., rf. wegge) ^*
sehr nahe, um ein Wort mit der urspr. Be- 65 vapja u. ident. (Fick, III, 583) *
dtg.: Rücken od. dorsum (mag man es wAgis (krummer Nagel, Keil); W. *
nun in der Bedtg.: längliche, leistenartige (Nagel, Pflock, Keil) von (Fick, ft
Erhöhung, Bergrücken, Felsrücken, Rück- der y vag, vaiig (wanken, kruwim\
grat etc., — od. in der von: Träger, Stützen- biegen etc.), wovon auch lü. vinga; «
des, Haltendes etc. aufgefasst Juiben) auch 00 vikr; dän. vig etc. (Krümmung, Bk
KIL 209 EIL
hoas, was wie ein Keü ins werden (cf, dieserhälb hei Fick, I, 70 seq.
H), so ist es wohl Zweifel- samtnUiche Wurzeln gar u. dazu auch I,
ort mit mhd. kil (Holznc^ 76 wegen gnra etc.) etc. entwickeUen, wobei
Je); dhd, chU, kll (paxillum man bei schwellen auch an schwanger wer-
, Wb, V,446 unter Keil); ö den etc. u. bei bersten, spcUten od, brechen
kile (Nagel, Pflock) ident hervor etc. auch an keimen, wacTisen etc. u,
8 Wort demnach auch mit vieles Andere denken kann, wie z. B. auch
xhmdle Bucht, die tief ins an „treiben" (cf. drifen) od. springen heraus
ü) wurzelhaft vertcandt sein u. hervor etc., welche Bedtg. ja auch den
it man nun aber die von 10 Wörtern: Ursprung (cf. ôrspnuik) u.
(Grimm, Wb. V., Sparte Quelle zu Chrunde liegt u. so sich wohl
ihrten Formen keal, kiiüe erklärt, dass auch Quelle, quellen (cf.
" kil in der Bedtg. Ff lock, kille, kwelle, k wellen) ebensowohl zu dieser
rmuthung sehr nahe, dass y gar, gar, gvar gehört wie Qual, Kern
aus, u. die Verwandtschaft 15 etc. u. unser kam, bz. kamen u. skr. jaras
^^mnach wohl abzuweisen) (Alter, bz. Zerreibung, morsch werden etc.,
t ebenso wie ahd. Idol, chiol, s. unter kamen, kern, kwern etc.) od. engl.
!tc. (s. unter 2 kil u. beson- kill (tödten etc., s. unter kellen) , indem ich
e dieses Wortes) auf eine annehme, dass die Bedtg.: gebrechlich,
dula od. kûla, kj^la u. eine 20 alt, morsch machen u. werden der
rückgeht, wozu auch mhd. skr. y jar (cf 1 u. 2 jar bei Orassmann
nhd. Keule (cf.iktïe) ge- u. dazu dieselben Wurzeln bei Fick u.
auch unser küle od. kûl Andern) aus: reiben, zerreiben (cf.
inJiang od. hohles u, ver- mal, malsk, malen, mör, mol, mul, muri u.
.) u. knie, kûl, küle, kûl 25 lat. mors u. morbus etc.), zermalmen etc.
tng, Höhlung, Loch etc.). u. diese aus der urspr. von: rauschen
nämlich die Wörter: bog, (bz. knistern, knirschen etc., s. unter kar-
buk, buchel etc. von bngen, ncn) hervorgingen. — Was nun aber spe-
(biegen, krümmen, w(^en cieü das Wort kil od. urspr. kila, kiula in
III, 212 seq.) u. dass die 30 der Bedtg. cuneus betrifft, so kann man an-
unter 2 kil) wohl auf eine nehmen, dass es urspr. die Bedtg. : krum-
gvar zurückgeht, wozu aus- mes u. gebogenes, od. rundlich ausgebauch-
\d. gairi, ksîav. gora (Berg, tes, nach einer Seite hin vorstehendes u. dem-
rundliche Erhebung etc.); nach auch vorragendes od. spitzes Etwas
i), guli (Kegel, PHle) ; an. 35 hatte, od. dass es ein Etwas bezeichnete, was
, Geschwulst) etc. ; skr. gola krumm u. gebogen u. demnach nicJU gerade
efässetc, cf. Fick, 1,76 u. war, woraus sich einerseits beim Vergleich
Ja u. keu^a etc., sowieWeite- von ahd. weggi (s. oben) die Bedtg. : krum-
:il, sowie unter 2 u. 4 küle u. nur Nagel, bz. Haken, Nagel, Pflock etc.
\ören, so scheint es mir, als ob 40 auch für dieses kil ergeben konnte, od. man
r, gvar zuerst eine SchaUwur- andererseits auch annehmen kann, dass sich
fieinen Bedtg. : rauschen, bz. aus der Bedtg. : krummes u. gebogenes Et-
ar sub 4 bei Fick, I, 72) was die von : schiefes u. schräges (schief =
ch daraus die Bedtg. (d. h. nicht gerade, bz. = gebogen) Etwas ent-
repitare etc., cf. kraken, 45 wickelte, wonach denn der Keil urspr. als
kröken etc.) : brechen, ein schief od. schräge verlaufendes u. somit
zen, bz. auseinander gehen auch in eine Spitze auslaufendes Etwas ge-
zen, fallen etc., — od. zer- fasst sein würde, währefid das norw. kil
*sch werden u. machen = (s.oben); mnld. ^Xil.^ kille, kiele (sinus) ; u.
El. stürzen etc., od. = ein 50 mnd. kyl (Bucht bei der Jn$d Jomfruland
i u. stürzen u. krachend zu- etc., s. bei Seh. u. L., II, 461) direct auf
tc.) u. weiter auch die von : die Bedtg. : krümmen, biegen etc. zurückgeht
I ausdehnen (cf. phull [se u. unser küle u. kule in ihren verschiede-
%us phal [findi, dirampi, dis- nen Bedtgn. sich leicht aus der von: wol-
lt blöme, bleien etc.) od. ber- 55 ben, rundlich biegen, ausbauchen etc., od.
brechen hervor (aus Etwas) auch aus der noch primitivem von : brechen,
. kwellen u. alles Verwandte) bersten, auseinander gehen, sich spalten u.
Bedtgn. weiter entwickelten, ausdehnen, bz. schwellen etc. (s. oben) erktä-
auch die von : schwellen = ren. — Vergl. indessen noch Weiteres unter
u. dick, od. stark u. schwer 60 1 u. 2 küle, s&icie auch unter knie.
fX Koolnum. WOrtexbiioh. II. 14
KILKN 210 KIMME
1. kileDf keilen (von 3 kîl); einen Keil 2. kilIêB, wappem, echwappeni, ji
eintreiben od. einmchlagen y mit Keilen fest hin u. her Bchlagen eic, nameMchf
wachen etc. ; — fast kticii, — fiTkilen, — Segeln, wettu sie so gebreutst werda
iokilen, — bokilcn etc. — dat rail mut fastcr der Wind weder von vorne noek r»
kild worden; — dat schip sitt dar in (od, 5 eingreift. — iVW. (cf. £ohrik,it(m
tnskcn) fast klld, od, dat schip sitt dar in- killen. — Es heisst eigentÜeh m n
ktld un kan nêt iVtrgcls of rilggols. — - Satl. erschlagen, schlaff u. mait maeken o
ktllja;»^. kilon;8c^i(76YJ!., iiortü. kila;r?{m.kile. den etc, t«. ist es dasseibe Wort t
2. kîlen, keilen = schfttgen, prügeln, Keile killen (tôdêen) ; engh kill (tödlen, «ü
od. Prügel geben ; — dörkîlcn, durchprügeln 10 der treibenden Kraft berauben), iurffl
etc. — Dienen Verbnm gehört auch toohl wenn man die Segel killen läêsl, *U
zu 3 kil, ohschon es heim Vergleich von Wind fassen u. der treibenden, Kr
wamse (Prügrl), wamsen (prügeln etc.) von raubt, bz, schlaff gem<ieht sind, f«
wams (Jacke, kurzer linck etc. von wambcis dessen sie lose im Wûide flaUeru.
u. dies von mhd. wambc = Bauch, Wanst), 15 dieses killeii s. Weiteres unier kellet
sowie kamsolen, dörkamsolen von kamsôl killî/^; i. q. kiddelig.
(Kamisol, Unterwamms, Wamms) auch von kîm, Keim; h. 1 kîn.
1 kil (Jacke, Wamms, kurzer Bock etc.) kimme, kiM (JPlur, kimmcn) akii
weitergebildet sein kann. kimmeü, /Ttmui«, jK^«mmvM^;a)£er&&.
3. kilen, schnell laufen, rennen, eilen etc. ; 20 Einschnitt u. ewar speeiell di^etuge
— hv ktld d'r längs (od, dör, ût), dat 't so eines Fasses od. einer Biuft (SäUf
'n ärd hed; — li6 is d'r dör ktld. — Nd. etc.) worin der Boden eingetasses n
(Br. Wb., II, 770) kilen; schwed. kila. - - eingefügt u. befestigt ist; — dat fath
Es scheint wohl mit mhd. kilen (eilen) ident., de kimmen; — de b&m £ald ût de kii
was aits ahd. gi-, ki-ilan et(*. zu gilen, kileu 25 — de kirn is nét dép genng ûtsoeda:
(s. bei Oscar Scha d e, pag. 202, 2. Spalte) der äussere über dem Boden vortU
contrahirt wurde. Band eines Fcases od. einer Ktrfe;-
kil-halen, kielholen, d. i. mittelst eines water steid an de kimmen, ftr. Idpd al
Taues unter dem Schiff, bz. dem Kiel des- kimmen weg; — de kimmen ftta irf
selben durchholen, wie dies friiher auf den 30 för ; — dat okshBfd mut nasén worda
Schiffen gebräuchlich war, wenn ein Schiffs- sunt {;nige stafen in, wftr de kimnai
junge zujn ersten Male die Linie passirte, ken sunt an de de kuper d'r wir aêi
od. auch als Strafe bei Matrosen u. sonsti- setten mut; — dat fat steid np dekitf
gern Schiff'svolk angewandt wurde, wenn sie — c) der äusserste Band od, HtmMid^
etwas verbrochen hatten. Manchmal wurde 35 wo Erde u, Himmel sich berühren, k'
indessen diese Procedur auch ans blossem scheiden ; — do sQnn' kikd nét ifci ^
Muthunllen od. um Jemanden zu vexiren an de kimmen (rect. kimming, kimmeS) ■¥•
(Srimmlingen, od. sonstigen misslicbigen Per- de lücht (lAift) helderd sflk in d« !>■■
Honen ausgeübt, woher denn kilhalen «m7i (kimming, kimmeB). — Nd,(Br,Whi^
oft in der allgemeinen liedtg.: strafen, vcri- 40 (wie sub b u. c), (Dann eil) kî***.^
reu etc. gcbraucJU wird; ■■- hü sal od. mut sub a); mnd. (Seh. u. L.) kinme ^J
kîlhâld worden; — wi willen lium iifon kil- c); nid. kirn (wie sub b fi. c); iM^
halon. — Nd. (Br. Wb.) kiolhali ii («. ein kimm-, kirne, kieme (ora, margo, ■»**'J
Schiff auf die Seite legen, um es auszubeji- mitiis vasis, dolii, capoe); hess^ fr*|**|
Sern; — b. (subst.) eine schwere Schiffs- 45 kimmi; (Kerbe, EinschniU); tÄfifÄ^^
strafe, wo der Verbreclier unter dem Schiffe, (dasscibe, wofür auch die Font» jjB
od. dem Kiel durchgezogen wird. — Nid. kftmmo, keime etc. vorkommeti); «^ *5
kiolhaliMi; schwed. kölliala ; dän. kiölhalc. chimbe, cbimc (Zarge, vorstdiemtf 'S
kUi^^keilig, wie ein Keil, keilförmig etc.; — ora etc.); dän, kirn u. kimming ^jT
dat löpd so kilig to; — *n kîlïg Mûk land etc. 50 (Outzen) kiming (Kimme, ^'■'^g
kil-kalleHf s. kallcn, schwatzen. Horizont, s. sub c). — Hildebr^fr^
kil-kallore, dumme, alberne Schwätzerei. Grimm, Wb. V, 705) beswe^^^jj^
kille, kil , eine natürliche Wasserrinne tität von kimme (crona etc) t*. W^^'C
od. ein natürlicher Wasserlanf, namentlich etc.), weä er meint, dass die fbr**^
auf dem Watt, — Nid. kil ; mnUl., mfläm. 55 keim für kimme = crena su dem -^
kille, kiele. — Ks ist gleich mit an,, isl, felhaft aus kimbe entstandenen ifwa^^'S
k}H\ (riviis); nfries. (Outzen) kiel (Brun- == ora nicht stimmt. Wenn «w* •'jS
nen, Quelle) u. kild (dasseWe) ; dän. kilde; vergleicht, dass Kil, (s, oben) fikr if^^
schwed. källa. Nebenform von kwelle. tere auch die Formen kime, kieme ^
l. killen; i. q. kiddeln. 00 <lazu vergleicht: nid. kicra =: nJkd. ti^
KIMME 211 KIMME
= nhcL keimen (cf, kim, ki- wie die y van Kamm = urspr. kamba,
€Ui88 das wang, keim, nd. kei- c/. kam. — - Vergleicht man nun aber das
kaim, wfries. kiemjen, ofries. Wort kimme in der Bedtg. suh b. (nämlich
ä, kämmen etc. aus äUerm kamb- als vorstehender Rand eines Fasses, od. als
etc. entstand u. von kamb od. 5 äusserstes u. [über ein Anderes] hervorra-
kam) weitergebildet ist, so lässt gendes Etwas), so ist es klar, dass es sich
das mdartl. keime für kimma in dieser Bedtg. mit Kamm (Gebirgs-Kamm,
formell ebensogut wie das mnld. Kamm eines Berges, Kamm auf dem Kopfe
(ora ctc ) als aus älterem kimbe, eines Hahns etc.) sehr nahe (die kimme, od.
ntstanden erklären , obschon es 10 kimming, kimmen eines Fasses bilden ja ge-
ich von kim u. kimen zu kinen radezu den Kamm od. Band, scharfen
dem engl, chine (s. weiter) for- Band eines Fasses) berührt, während an-
frifflich auch zu kinan (spalten dererseits kimme od. kimming, kimmen in
I kann. Da nun aber engl, chine der Bedtg. sub a. die Fuge od. VerbindungS"
m u. unter Kimme in Grimm's 15 stelle (commissura, jnnctnra etc.) ist, wo der
die Bedtgn. : Bitze, Kerbe u. Boden des Fasses in dieses, bz. in die Dau-
scharfer Band, Zarge, bz. Fuss- ben desselben eingefügt ist u. in dieselben
die Kimmen genannten K er- einfasst. Dass aber auch kimme in der
ri Dauben u. Fässern auch ja Bedtg. sub c. die Stelle ist, wo Erde u.
eines Fasses wie einen Bing od. 20 Himmel sich mit einander verbinden u. be-
(. umfassen od. in sich beschlies- rühren, bz. sich von einander scheiden (afich
haUen u. rund um den Boden die Fuge ist eine Scheidung zwischen zwei
, od. die Kimmen auch eine Steinen u. hat bei uns ja auch die Bedtg.:
sung u. zugleich die Fuge od. trennende Bitze od. Kerbe etc., cf. oben das
in der der Boden eines Fasses 25 engl, chine) ist unbestreitbar, sowie auch,
befestigt wird u. die den Boden dcus kimme in dieser Bedtg. (bz. als Hori-
ferner kimme ebenso wie nhd. zont) das ausser ste Ende od. der ausser ste
\ ahd. zarga [Seiteneinfassung Band u. die Kante der Erde ist, wo diese
es. Band, Bing; Getreidemass] aufhört (de sünn' sitt in de kimmda, od.
darh) bz. dargh, fest machen, 30 kimming) u. die Sonne in das Meer ver-
essen etc.) auch in der Bedtg.: sinkt (ze reste, ze wcste geht) u. untergeht,
ifäss etc. vorkömmt u. schwed. woraus sich bei od. in dem Thema „kimba**
m ausser der Kimme am Fass auch von selbst die Bedtg. des Äeusser-
aube (die Dauben umschliessen sten od. Entferntesten (des an dem
Baum des Fasses, od. bilden 35 Bande od. den Grenzen der Erde liegenden
Vand u. die Einfassung etc. des- ausser sten Landes, bz. des daselbst wohnen-
dieserhalb unser dQge, bz. itaJ. den Volkes) entwickeln musste. Diesemnach
\ube u. = rings um ein Kleid glaube ich daher auch, dass der Volksname
Reifen od. Einfassung, Band, der k i m b e r n u. der Landesname kimme-
s^ bezeichnet, so scheint es mir 40 rien od. kimbrien mit kimme od. kimbe
lass kimme = creDa etc. u. kimme zusammenhängt u. die k i m b c r n o^. k i m-
von Hause aus dieselben Wör- merier das Volk war, was eben an der
beiden (cf. kam od kämm aus kimbe od. dem äussersten Bande der Erde
älteres Thema kimba zu Grunde wohnte.
9S mit ags. cimbing (commissura, 45 Was nun das präsumtive Verb, kimban,
\enfügung, Verbindung etc. od. kamb, kumbun, bz. die von den Stämmen
ndungssteüe, Stelle wo zwei Theile kimb, kamb, kumb (kemli^ komb, kymb) wei-
fügt u. mit einander verbunden tergebüdeten Wörter betrifft (L. Ettmül-
f. fôge, bz. ags. fôg u. ahd. fuogi ler setzt dafür ein cimban [jüngere?] an,
io, jagitas, junctura, commissura 50 während H. Leo für camb [pecten] u. cum-
er aus einem germ. Grdverb.: bol [signum] ein cimban [ornatum esse] an-
nb, kumban mit der urspr. Be- setzt), so ist zu bemerken, dass sie sämmt-
n, fassen, halten, festhalten, zu- lieh der idg. y gambh, gabh, skr. jambh,
en, verbinden etc. hervorging, jabh, zend. jab (cf. gabbebi, gapen, jappen,
vielleicht unser kumme (Gefäss, 55 kabbeln, kaf^ kifen, kam ete.) angehören,
hüsseH, Wa^sserbehälter etc.) gehört, welche urspr. die Bedtg. : gähnen (bz. den
ags. clmhing (es ist zweifellos ident. Mund aufsperren) halte, woraus zunächst
g etc., s. âen) u. unser kämme die von: schnappen, beissen; kicken, offen
mpf etc. aus einer u. derselben stehen etc. (cf. Fick, I, 69 gabh u. gap
g, die formell dieselbe sein muss, 60 [schnappen , beissen ; klaffen, tief sein] u.
14*
KIMME 212 KIN
:ii;ki:h
da-u I, 322 n. 561 seq., sowie II, 87 u, kiHHen, Kimemen od. KeHte {am
344 etc. etc.; —ferner: Orassmann, 477 chen, bg, in ein Foês od. eine K%
jabh [toonach schnappen; zermalmen]; — — dat fat is to dép kimmd, fti. m
Benfci/, 324, jabh [to gape, to yawn; to (aufs Neue) kimmd worden. — C^
destroy]; — Bopp, 148, é*^*, gamb* [re- 6 kimmen, — apkiramen.
frenare, coliiberc] u. gab' [oscitare], ^mb' kimmiii^, kimaieS etc^ 9, ««■>
[oscitari], sowie weiter wegen dieser y noch kin, Kinn (mentun), od, der ä»
Pott, Wurzehch. III, 782) hervorgingen, stehende Theil des Gesichts unUr é
Die liedtg.: „schnaj)pen wonach** ging nun terlippe; — he stekd 't kin 10 md
in die Bedtg.: mit dem Munde od. den Zäh- 10 — Nd., mnd. kinn od, kin, kinnea.!
nen fassen, od. überhaupt in die von: fas- nid. kin; mtiZd. küme; afries. ka,
sen, erfassen, halten, greifen, ïiaschen, er- nfries, (Outsen) kami; a«. kinni; «)
liaschen etc. über, während andererseits aus engl, chin ; an, kinn ; Mn, kind; ^
sehn app c n auch die von : beissen, eerbeis- nus ; ahd, kinni. chinni, cinni Basmi
sen, zermalmen etc., od. aus gähnen u. 15 nus hatte die Bedig,: Wange^Bam
klaffen die von: offen stehen, sich spal- rend as. kinni die von: Kinnbadte»,i
ten, sich öffnen, tief od. hohl sein etc. her- u, ahd. kinni nd>en meotnm aiuek ék
vorgingen, sowie entweder aus fassen etc., maxilla hatte, wie es denn auch m
od. aus tief u. hohl sein (u. so auch: in sich gena (Wange, Backen), genoiimi (B
befassen, umfassen etc.) die Bedtg.: cohiberc 20 zahn); griech, genas (unterer KimA
u. refrenare der y ^&h' bei Bopp, falls Kinn); air. gen (Mund); skr, hiasC
diese nicht etwa aus der von: beissen, spät- backen) in anUeher Weise wie wurr
ten, zerbeissen, zermalmen, zertrümmern, zer- u. 1 käfe auf eine y (wahrsdkeinL e^
stören, ruiniren, vernichten, tödien (cf. bei aus ghä, klaffen erweiterte JFbmi gh«
Benfey die Bedtg.: destroy der y jabh u. 25 der Bedtg.: gähnen, Haffen, hz. sdm
dazu engl, kill, tödten, dämpfen, hemmen etc. u. beissen (kümos , bs, kinn, goi cft
od. das Verb, hemmen) hervorgingen. Legt zeichnete urspr. wie kibbe, b*, nhd. E\
tnan 7iun dem germ. Verb, kimbaii, kamb^ tookl ein klaffendes u, schÊW^endei,U
kiimbun die Bedtg.: schnappen, beissen etc. des Etwas, bz, ein Klaff-, od, 2M»>i
od. die von: mit den Zähnen fassen u. so 30 etc. hervorging, welche wohl dieselbe 9
überhaupt: fassen, greifen, halten etc., bz. von j&nen, bs. ahd, gten, giwea,pMä
die von: cohiberc etc. u. daneben die von: nen, klaffen äc) ist, da audkskr, Ui
klaffen, offen atehe^i, hohl u. tief sein etc. urspr. ghânu Oeht, cf, auch kta.
zu Grunde, so erklären sich hieraus ausser 1. kîn u. kim, a) Keim^ germm; •
kAm,bz.\ifjimh in der Bedtg.: Zahn, Zacke 35 kin brekd Ctt, bz, kikd dV nSt Um
etc. od. auch als: Spitz es, Zackig es etc. — de kinen Bfknt dY ofstAdt; d
(cf. kam) auch die verschiedenen Bedtgn. des nen (od. k!men) Bchêten dOr. (ks
obigen kimmc od. kimba u. cimbing sehr leicht gras-, garst-, kartnffel-, wurtél-kxD, hs»
u. zwar von crena od. auch die von Fuge etc., wnrtel-kim etc.; — b) bei Ki
(wenn man diese Bedtg. urspr. als Ritze, iO fein und sonstigen KnoOenffewâdlSit
Spalt od. Sehe i d u n g zwischen zwei Bin- auch Auge (gemma) genannte Veriitlm
gen nimmt, od. auch wenn man kimba u. bei Bohnen, Erbsen, Wicken, Kdnsffi
cimbing als eine Verbindung, bz. als ein ten etc. die Kerbe (Einsä^niU, Sd
ein- u. umschliessendes Eticas nimmt) so- Bitze, Spalte [u. 8paUsteUeJ,bg,amdk:]i
wohl als die von: Seiteneinfassung, Um- 45 Mal, Malzeichen etc.) od, di^fenigetm
fassung. Band etc. (cf. oben ahd. zarga von u. sichtbare Stelle etc., warams der i
der y darh, fest machen = urspr. fassen, (germen) hervorbricht od, henfonprm
fesseln, binden, bz. packen, greifen, halten) wen du bonen setst, den mnst da um
od. Daube (als Ein- u. Umfassendes) od. dat du sé up de lan setst, bs, datie
auch die von: Fass, Gefäss, Behälter 50 na undern kumd, den wasaen aé gaaa
(s. oben) zum Theil aus der Bedtg. : klaf- dikke kartuffels kan&t du in twé of :
fen, spalten etc. od. aus der von: greifen, ken sniden, man du must appanen, di
fassen, halten (cf. Fass, Gefäss, Behälter ker sttlk 'n km hold; — du moit de 1
von fassen u. halten), während man bei dêp genug ûtsnîden, wen da kartaffieli ■!
Wmme in der Bedtg.: Gefäss, Behälter, 66 — Wang. (Ehrentraut, I,375)lâÊ
ebenso wie bei kumme auch direct an die (Br. Wb., Schambach etcj Hwn, 1^
Bedtg: klaffen, offen stehen, hohl u. tief sein u. kin; mnd. kimc, kine, bs, kyne, kiei;
etc. der y gabh, gambh denken kann, weil dies keen, kiem ; mnld., mfläm. kene, kiem, kl
auch Hohlgefässe,bz. hohle Gegenstände ahd. chimo: ni^d. kime etc, 1/. fanm.
sind. — Ausser kummo vergl auch kummcr. 60 2. kîn, kinsel (auch k&m tc. kânX £
KIN KINSËL 213 KIND
be. linsenförmiger SchiimHél auf Wein^ schwed. die Form kirn (cf. kimrök, Kien-
Essig, Dinte etc, ; — d'r drift kin (od. niss) hat. — Iktss nun aber das tnnîd.,
up de win ; de stop hed dV gewis nêt mflâm. kaen (arvina vilior ex balaena) ; nld.
Äten. — Nd. (Br. Wb., Schütze etc.) kaan (Talgresten, Griebe, ausgeschmoUene
Bâhnert) kaam, (Danneil) kaom, 5 Fettstücke, prooinz. od. dialect. [cf. v.Dale]
mnd. kâm; nîd. kaam, kaamsel; mnld. auch der Schmutz in den Ecken der Augen,
kaem, kaen, kiem; m/Zäm. kaem, kaen Augenschmale etc.) entweder dasselbe Wort
n, kam; toang. (Ehrentraut, 1, ist wie kaen, kaem (mucor), od. gleichfalls
uôm; engl, (keam) nach keamy (kah- (als graues u. schmutziges Etwas) auslat.
sowie (kean) in (Halliwell) keans 10 canas entstand, scheint sicher zu sein, wie
in Yorkshire die Bedtg.: „Bier- es femer auch zweifellos ist, dass das isl.
um" hat) u. auch woM (kim od. kirn) kam (macula, labes) , k&ma (maculare, con-
Idmy (muffig, schimmelig, moderig); taminare),kâ.mugr(maculosuB,8ordidus);naru7.
'. dialect (ksgm) in kajmut (kahmig); kaam (trübe, dunkel, schwärzlich^ bz. wenn
'An, wie nhd. auch kahn neben kahm. 15 die Farbe mcUt od. verschossen ist) = schwed,
'(cf. Grimm, Wb. V, 31 un^kahm) dialect. kam etc. gleichfalls hieher gehören,
n noch die Formen : cham, kom, kan, bz. mit dem jedenfalls schon alten tUd.-fläm.
luch KU. hat kaem = germ. kon), kaen, kaem unmittelbar zusammenhängen.
coun, konen, kûuen, koum, keim, kühn, 3. kin, kein ; cf. kên, gen.
kym dafür vor. — Da das Wort 20 4. kin, Lotto; — schöl' wi kin spölen?
lel (als weisses od. graulich weisses — Compos.: kmspil, Lottospiel. — Da der-
* wahrscheinl. mit Schimmer , schim- jenige Mitspieler, welcher seine Karte beim
verwandt ist u. wohl mit ahd. scimo Ausrufen der Nummern derselben zuerst be-
, Schein, Schimmer) u. scimo (ScThat- setzt hat, den Glückstopf (lotto) gewinnt u.
. leichter, dunkler, grauer Schein etc., 26 beim Ausrufen der letzten Nummer seine
ém, schemern, schimmern etc.) zu sei- Karte rasch rufen muss, dass er keine wei-
licare) u. mit schmen (scheinen, cf. tere Nummer mehr zu besetzen, bz. keine
jnen u. kimen, bz. 1 kin etc.) zu der- mehr hat, so ist es sehr wahrscheinl., dass
y gehört (wenn lat. candeo von einer die hier u. auch in Jeverland bekannte u.
id [wohl ati« skan, ska weitergebildet] 30 gebräuchliche Benennung kin für Lotto
mt, so kann auch canus, caneo etc. sich von dem Ausruf mn (kein, nicht ein)
iinen u. sciman zu einer y skan, ska herschreibt, wie in ähnlicher Weise mlnen
%) u. Kilian das mhld. kaem, kaen (auf der Auction kaufen) etc. vom Ausruf
108 Situs, bz. Situs canus (fT^ts^e od min (mein) sich herschreibt.
i Lage, bz. weisser od. grauer Schim- 85 5. kîn (obs.), Gefäss, Fass, Tonne. Es
. Schmutz), germ. kon, fram. canis- ist nur im Dimin. kintje (Fässchen, bz. Vm
bersetzt, so ist es mir zweifellos; dass Tonne) erhalten, worüber Weiteres unter
^ieses mnld., mfläm. kaen, kaem, bz. 2 kam u. 2 kan^e.
:&n {aus kane), älteres hochd. kan, kon kind, Kind. — Bedoisart. u. Sprichw. :
aUen Ablautformcn entweder direct 40 he hed gen kind of küken, war he för sör-
I. canus (weiss, grau etc.) entstand, gen brûkd; — spéi-kinder — dêi-kinder,
' afranz. canuir (grau werden) ; norm. od. : 'n spêjead kind — 'n dejend kind, od.
(schimmeln) aus lat. caneo (weiss u. auch: kinder de spêjen, pleggen to dêjen;
tein, wie z. B. Asche, Schimmel, — lütje kinder, lütje sorgen; grote kinder,
1, daher auch : eine weisslich graue, 45 gi'Ote sorgen ; — lêfe kinder hebben föle na-
vmutzige Farbe haben) hervorging. men; — kinder un kalfer hör dêl od.: kin-
dieserhaXb auch (Diez, II, 242): der- un kalfermât mutten olde lue wêten ; —
chancir = älterem chansir, chanchir de 'n kind up böskup stürd, krigt 'n kind
tarn, kaemen, kamen etc.) u. span. ca- wer to hûs; — 't is nët glik wo 't kind hêt,
schimmeln) ; franz. chanci (schwamm- 60 wen 't man 'n nâm hed ; — wen de kinder
bz. älter franz. chansi (kahmig), proten fan willen, den kngen sé wat för
wa%(dasAfdaufen, Schimmeln; Kahm, de billen, od.: kinder fan willen krigcn wat
\d), bz. älter franz. canissure, can- fSr d' billen, od. auch : kinder hör wille steid
, chansissure (Schimmel, Kahm) von b! de bessemstok agter de döre; — wen de
re, ujobei noch wegen der Formen \an 55 kinder hör wil krigen, den kriten sê nêt ; —
n u. kiem etc. aus kane, kan, bz. lat. wen kinder willen kakken up olde lûe's ge-
luf das franz. chien (Hund) aus ca- makken, den fallen sê dör d' brilF ; — ût
chéneau (Dachrinne) aus canalis ver- kinder worden ôk lue ; — kinder maken hin-
u. wegen der „m" von kam, kim statt der; — wen 't kind dôd is, is de fadderskup
;. bemerkt wird, dass nhd. Kien im 60 Ctt; — wen 't kind ferdrunken is, word de
KIND 214 EINEN
pütto dempt; — dat kind schal wol *ii sag- Verbum kiniuui (unpr, idiMUi, ku, taië
ton dud liebben (fiff, von einer Sache, die zu gehört u, âemmat^ mü kfaaii (kämtM^ii
Anfang mit übergrossem Eifer betrieben uen) von Hause au» gätuUeh uummmie
wird); — urnic lue kindcr stâa agtcr de Bemerke sei noch, dass H, Leo (Sfâ
döre ; — (lat kind riikd na de harbarg ; — 6 175 seqj für cjrn etc. oüdk ein agt
nüms sla sm kindcr dod; wcl wêt, wat d'r ansetst, während L, jEtimüllerMêAfé
nog ût word; — d'r word g('Mi kind grût an qiman (cf. kamen vom y gam) ew Ffiiit
bûTen; — liô sOgt ût, dat man d'r wol kin- non = goth, (unbeleffi) qinuui (gigxNR)i^
der mit to beddc jagen kun; — lic würd sQk stellt, aus welchem indessen ahd. kai«
as 'n kind in do wOgo (ironisch); — vn kind, 10 schwerlich entstehen konnte^ faBs weM^i
gi'>n kind; twô kindcr, spOlkinder; ilrC: kin- dies aus urspr. qind, qaind (^. Min
der, föl kinder. — Afries. kind, kyud; uld., aus qam, quam u, unser kiUessqulkft
7id. kind; mnhJ. kind, kint ; mnd. kind, kynd, hervorgegangen ist, was aüerdingt iM*
kint, kvnt, kindt, kyiidt; mjUim. kindt,kint; möglich ist.
as. kind; ahd. kind, cind, chind, khind, chindt, 15 Kind-dope, Kindtaufe.
cinth, kint, chiut; mhd. kint (Kind, Sohn kindel-ber, Kindiaufsscfimaus.
od. Tochter; Kind in vertraulicher Anrede; kinderaehtig, kinderhafL kindisdiei-
Knabe od. Junges Mädchen: Jüngling, jun- wo kanst du grôt wicht m nog so kide
ger Mann; Edelknabe). — ZunücJist sei be- achtig tircn?
merkt, d<iss kind, kint im ahd. u. mhd. auch 20 kinder-gek ; /. q, kindenna].
jdiirale Bedtg. hatte (es war demnach urspr. kinder-gespÛs^ kleines KindergaebM
ein Collcctivunt) u. vtan damit sowohl das kinderkeiL Kinderchen; — 8pridm.(ii^
Kind, als die Kinder (also überhaupt die nisch): he (icid sin beste as de kmdiBli
Nachkommenschaft, od. loas aus dem Mut- de in 't bedde kakken.
terschooss geboren wurde, bz. was erzeugt 26 kinder-krum, Kinilerkram, F^rflU
wurde von den Eltern, od. ihnen entkeimte in seinen verschiedenen Sedeutunges.
H. entspross etc.) bezeichnete. Fick (III, kinder-mal, kinder-^eki kilder-Mt,li
40) stellt demnach für kind ein Thema kindi der scJir liebend, gern mit Kindern W^
(Nachkommenschaft) auf, was er mit einem rend u. spielend, mich Kindern vedasf^
Thema kin n. dem Verb, kinan (keimen, 30 od. Kinder-begierig wie s. B. EKdeéift
spriessen, sprossen etc. [also kindi als Ge- eine Frau, die schon lange vergebens afi
keimtes, od. Gesprosstes , bz. als Spross, Geburt eines Kindes hoffen.
Sprössling in collectiver Bedtg.], hervor- kinder-scho, Kitiderschuhe ; '—fig-^
brechen aus Etwas, od. urspr. wohl: [sich] sches Verhalten u, Wesen etc.; — heh
spalten etc., cf. kiuen) zu der idg. y gi, 36 sin kinderschô ûttrukkeD, bs. oflwd.
(sich regen, lebendig sein, cf. I, 74, V gi u. kinder-spil, kiiider-spil, K^SenpA;
dazu unser kwik, kwiver etc.) stellt. Da dat is gen kinderspil, wen olde Ifte wf
nun aber die Verba kennen u. können stok riden.
(cf. kennen u. könen) sowohl, als auch un- kindheid, Kindheit, Jugendseä; — i
ser afries. kin etc. (s. unten) u. sonstige 40 kindheid up; — Sein, Wesen, Zuäand ei
germ, Wörter auch ein von der y jan, gan Kindes; — he is up tSn oldo dagen lir
(zeugen, erzeugen etc.) abstammendes germ. de kindheid kamen.
Verb, kinan, kinnan, kan, kunun (zeugen etc.) kin^j^f Kindchen, kleines Kind.
voraussetzen, so ist es klar, d<iss von die- kinds-bên, Kindesbein, Kindheit, frék
sem kin-an od. kinn-an (dessen 3. Person 45 Jugendzeit^ etc,; — fan kindsbén np^
priis. eben kind od. kint lautete [od. wovon kinds-kind, Kindeskind,
es wie kund von kunnan eine FarticipiaU 1. kinen od. luiien u. (jedoch sdl0
bildung war] u. die Bedtg.: zeugt, er- kirnen od. kînen, keimen, spriessen, if
zeugt etc. hatte) die Stammform kind-i, od. sen, ausbrechen etc.; — de garst kind (
kint-i in der Bedtg.: gezeugtes od. er- 50 brekd ût, —^ löpd, — kipd etc.). — S
zeugt es Etwas etc. ohne alle Schwierig- ken (cf. schinen, sehen, schänen), kftofli
keit entsteîwn konnte u. dass demnach das jetzt kinde, kind am gebräuchlichste»^
Tliema kindi ebenso wie afries. kin, ken, Satl. kinnc; wang. km; nd. (Br. Wb.)\
kon; nfries. kinn, kenn; as. kunni; ahd. mcn,(Danneil)kîn,(Schambaehdk)
cunni etc.; ags. cyn, cynn, cinn (GeschleclU, 55 nen; mnd. kinen, kirnen; nid. keoen, 1^
Verwandtschaft; Verwandter etc.) u. ags. kiemen, kimmen ; mnld,, mfläm. kenn,!
cund (abstammend, bz. desselben Geschlechts), men ; as. kinan, ken (keimen etc.) ; aké^
cind, cynd, bz. gccind ; an. kind (Geschlecht, nan, cliincn ; tnhd. kinen (sidé spalten, i
Art etc., cf. an. mannkind; engl, niankind, öffnen, reissen, bersten, von einander gd^
Menschengeschlecht etc.) zu diesem agerm, 60 klaffen etc.; keimen); aga. cinnn, inUhA
KIN£N 215 KINKE KINK
iten, ^erplaUen, zerreissen etc.) ; iicngl. Bedtg.) der y von ahd. scina etc. (vergL
tmann) cbinen (dasselbe); goth. ki- auch kanâl) auch daraus hervorgeht, dass
ú&n (in U8kijaii, uskcian, auskeimeti) neben dem aus ags. seine (Schienbein) ent-
lan (germinare etc.). — Fi c k (III, standenen engl, shin (Schienbein, cf. schaue,
. u. I, 74) stellt goth. kijan, bz. keian 5 schene) u. üal. schiena ; venet., piem., ro-
er idg. y gi = skr. ji (leben, sich re- magn., sard. schina ; span. esqueua ; franz.
c, cf. kwik, kwîver etc.) u. ahd. ki- êchine, alt eschine (Rückgrat, cf. spina [Sta-
^ einem aus kinu = skr. jinu, bz. der chel, Nadel etc. u. = Rückgrat, bz. Gräte^
jinv (lebendig werden) entstandenen Grat] u. dazu grâd, grât) ; engl, chine (Rück-
\ kin (keimen)^ wobei zu bemerken, 10 grat, Kreuz; Lendenstück; die Kimme,
Irassmann für ji eine ältere Form scharfe Kante, Zarge eines Fasses etc.) aus
f stellt, die anzunehmen indessen beim ahd. scina etc., auch das wällon. heue (Hoiz-
ich von goth. qiman etc. (cf. kamen) scJieit, Holzsplitter) daher stammt.
. Qual, Quelle etc. von einer V gar, Vergleicht man nun aber weiter ags. cina
wie lat. qua, qui au^ urspr. ka, ki 15 (rima etc.); engl, kine (kleine Ritze), keen
rf orderlich sein dürfte. Wie ersieht- (scharf, schneidend etc.); aengl. (Strat-
Hisst nun aber die Bedtg.: sich spal' mann) chine (rima), chine, cheue (hiatus),
. des ags. m. cr^. cinan, kiuan ^^u (2te- chines (scissurae); täd. keen (Spalt, Riss,
gi nicht, weslMlb denn Bopp auch Kluft etc.), so können auch 2 kân, kântje
reits am ScMusse von 2 käu bemerkt) 20 u. kintje, bz. 5 kin sehr gut direct zu kinan
s. cinan od. cinan zu skr. y khan (fo- (klaffen, spalten, reissen etc.) gehören, wah-
perfodere) stellt, die indessen nach rend auch die Fonnen von nhd. Kien (in
(I, 236) mit cha (schneiden, spalten, Kienspan, Kienholz, Kienruss etc.), bz. ahd.,
0, kshau, ksha (verletzen, ritzen, bz. mhd. kien (Kienfackel, Fackel) od. chin,
len, stechen, verwunden, tödten) auf 25 chên (Kienholz, bz. die am meisten Jiarzigen
an, ska zurückgeht u. wovon ski als Stücke der Kiefery die als Späne zum Feuer-
y (Fick, II, 264) von griech. keio anzünden u. zum Leuchten dienten) = ags.
i etc.) u. (Fi c k, I, 236, bz. B opp, caen, cen, ceân ; mnld. keen, kien ; mnd, kêu,
T. kshi (laedere, occidere, bz. perire, km, nd. keen etc. so stark an das Präter.
re, perdore, delerc) jedenfalls nur eine 30 kên von kinan od. kinan (spalten) erinnern,
form ist, wie skid (scheiden, trennen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr nahe liegt,
etc.) von skad u. auch ski (der y dass es gleichfalls wie ciua etc. (rima etc.,
mo, Schein etc. u. sciuan, scheinen cf. auch nid. klove = Holzscheit u. = Spalt
7n ska, skan (brennen, sengen, flam- etc. u. ahd. chlobo, gespaltener Stock etc.;
\), deren erweiterte Form skad, skand 35 Kloben) zu kinan (spalten etc.) gehört u.
(I, 241) für skr. cand (leuchten, ur spr. überhaupt die Bedtg.: Scheit, Spli t-
rem etc.) m. 2a^. cendere, candere, can- ter, Span etc. (od. gespaltenes, bz. abge-
z. etc. ansetzt. Hat daher goth. ki- spaltenes, abgehauenes Etwas) hatte u. dass
ian, keinan wie a^s. cinan u. ahd. ki- sicJi hieraus dann die von Spalt-, Span-
IrkUch von Hause aus die Bedtg.: 40 Holz, od. (fettes) Holz zum Brennen u.
tUen, klaffen etc. (Hildebrand [cf. Leuchten (wozu eben das Kiefernholz be-
m, Wb. V, 455] sieht kinan etc. des- sonders tauglich ist), od. Fackel etc, u. dann
tch als Nebenform von giuen od. gi- ferner die neueren Bedtgn. von Kien wei-
dnen [gähnen, klaffen etc., cf. jaueu] ter entwickelt haben. Dass übrigens nhd.
8 mit ahd. giên, giwên von Fick zur 45 Schiene = ahd. scina auch ein abgehau-
ghi gesteht wird), so ist es sehr wahr- enes, abgespaltenes Etwas bezeichnete und
., dass es mit ahd. scina, scena, sciena hierin mit Sp a n (abgetrenntes dünnes Stück-
\e, Röhre, Schienbein; Nadel od. Sta- chen von Holz, Eisen etc.) zusammentrifft,
k>rn, Spina) u. lat. scio (wissen, bz. darüber vergl. Weiteres unter spôn^ bz. spône.
n, von einander scheiden etc., cf. 50 2. kinen, kanen, Kahm (s. 2 km) bekotn-
i u. an. skil, Unterscheidung etc., men, mit Kahm od. Schimmel besetzt wer-
scheiden, trennen etc.; verstehen, er- den; — de win hed kind — od. fangd au
etc.) u. an. skeina (ritzen, verwun- to kinen.
), sowie griech.Vúô (spalten etc.) etc. zu kin ig, kahmig, schimmelig, muffig etc.; —
US ska, skan entstandenen y ski (späl- 55 de win is, bz. smekd kinig.
nnen, scheiden, schneiden, hauen, bz. kinke, kink u. kinkel, Schlinge, Ver-
, graben , ritzen etc.) gehört , wie ja schlingung, Windung od. Ringel, Drehung,
•Ug. : spalten etc. u. stechen etc. (nach Verdrehung, Verioicklung etc. ; — de drâd
lin, stechen etc. gab es wahrscheinl. is so dral, dat sük d'r elkermal 'u kink iu
auch ein ags. sciuan mit derselben 60 smitt, wen 'k de nadel wer dörstakeu hebb'
KINK-HORN 218 KIPE
ciug (cachiunatio) anführt, sodass neben dem kuk, kvak (IcrAmmeHf wdilheH) iUBmmat
gleichfalls hieher gehörenden u. mit kQchen fallen, sondern dass auch skr. ^ßk iL ted.
ident. ceöcian (sticken, hrrchen, würgen, hz* ^ac (geziemen, passen, bs, /B^cn = ûti
schwer schlucken), aceúcian (sufTocare) aucJi verbinden, sMiessen, tun- u. etiMdUieMi
schoti ein ags. cincun od. cincjan bestanden 6 etc.) Qankha (3tus^£il, cf, JFiek, I,56),m
haben miiss. — Im Altuord, finde ich nichts es als Gehäuse, was ein anderes wäkd
dahin gehörendes belegt, doch findet sich: umgiebt od. um- «. einsehUesst etc., od.A
isl. kakia (lento imlsare) n. kiaka (tuiidere, Gekrümmtes u. Oewundenes etc., nébäém
cf, kinken sub c), kiauka (arridero, od. fdän.] obigen griech. n. laL F'ormen wohl äset i.
smile ad), kmnk (avium vox, crocitiis) etc.; 10 derselben y idg. y Icak, kank aiMelâraL
norw. kauka (juchzen, singen, laut schreien kink-hOst, Keickhusten. — Nid. kak-
etc., schwed. dialect. k.^iikn, käka), kikja, hoest; mnld., mfläm. kink-, kich-, kidt^
kikna (den Athem trrlieren , keichen etc.) kieckhoest; »k{. kink-, kachhoost; ai^ehii*
= schwed. kikna, dän. (kige) nach kighoste cough, bz. kiukcongh «. kinkhouit; »diA
(Keichhusten), kjokla (zanken, keifen etc., 15 kinkhost; schwed, kikhosta; dän, kJ^noM
cf. kakeln) etc. — cf. kinken.
kink-horn. So heisst nicIU allein das 1. kînsel, GekeimUs, Keime; — wêH^
WeUhorn, sondern auch andere grössere ge- kiuscl, Mauskeime, Zu 1 km, bs. üociL
wundene Schneckengehäuse, welche, wenn 2. kinsel, s. 2 kin.
man sie vors Ohr hält, einen singenden, bz. 20 kintje, s. 5 km.
surrenden Ton hören lassen, während die 1. kip, l>ehauen, behobelt^ bes^niUen,9L
kleineren Schneckengehäuse der essbaren Gar- auch: gesclwren, rasirt ete, ti. daher: M^
tenschnecke, bz. die Gartenschnecke selbst eben, nicht struppig od, ravh eic, €gtu,ft
kiukhorntjos (meine Mutter luU in ihrer Ju- gelmässig, ordeiîûich, neU, Aöftsdb, rnUd^
gend viele kiukhôrntjes auf dem Markte ge- 25 saul)er etc.; — de balke ia kip an Ulr;-
kauft u. verzehrt) heissen. — Nid. kinkho- dat sügt hir all' so kip un nsyet At, dit^
ren (Fosaunenschnecke, Wendeltreppe, bz. waren iQst is, um 't to 8Êa; — Upper ■
ein gewundenes Hörn od. JUase- Werkzeug môjer (schöner) as hir, findst da 't nai^orili
[Weiland], woraus ein scharfer Ton her- — 't is alP up 't kipste m&kd; — to kf
vorgepresst [gewrongen]) wird; mnld. kinck- 80 (zu glaU, od, zu sauber u. ndU) kin "tili
hören (turbo, piscis turbiuatus, concha, coch- mäkd worden; — ho sch&fd *t au' W ti|
lea marina qua ad buccinandum utitur; buc- un glad, dat 't hêl nét beter kan. — JB
ciuum, buccina, concha tortilis, concha turbi- nkl. kip (Kerbe, EinsehniU, SpKtU Hl, It
nata) ; m/^äm. kinchoom (poisson qui so tieut abgespaltenes Stikk Höht, luehem^ Sdsk
cn coquille sabotée coqueluche); hochd. kink- 85 (Stück Holz am Pfluge) ete,; nrnld.^ wflm
hörn (Blashom mit Jhellem Ton, sonst Zinke kip (ictus); engl, ch\p (SehniU^sn^ JÊ^
od. Zinkhorn). — Im nid. (cf. We Hand, chen, Schnitzel, Abfall etc.) su kippeii?odL diF
van Dale) kömmt auch die Zusammen- 8(» twn kip [ictus eta], e/. kippen OM AAtalf
Setzung kiuk-klaroen (Jilashorn) vor, was = in derselben Bedtg, wie kappen , msmA ^
„laut u. scharf tönende Zinke^* (k1aro(*n ist 40 wie desgl. auch woM mit ki^en, k^ flfe
= franz. clairon), od, auch vielleicht ,,g e- u. kaf, kif etc. wurzelhaft «. begr^ßiek st
wundene Zink&^ sein kann. Da indessen sammenhängt.
(cf. V. Dale) statt kink-horeutje auch die 2. kip, s. kippe etc.
Bcdupl.: kink-kank-horentje vor Aomm^ (cf. kipe, o^. kipe, kip, a) Kappe, Ata
unser kik-kak, kik-kakken u. die Identität 45 zwar speciell eine tiefe, nach (fbm km ^
der Stämme kik u. kiuk unter kinkon), so was verjüngt Zidaufende, für FVamsn W
scheint dies kink nicht ident. mit kink od. Stroh, Bohr od. dünnen HoUspänen g^ls^
kinke (Drehung, Verschlingung, Windung tene, Kopfbedeckung; — he aitt bit ai É
etc.), sondern mit kinken in der Bedtg.: tö- oreu in de kipe; — seit de kip fiin âsïs^
nen, klingen etc. connex zu sein. Vergleicht 50 dat man din gesigt ördondlik s6n kan; —
imiii indessen lat. concha u. Cochlea, bz. se hed 'n kip up de kop, as 'o inuBeakirfj
griech. kogché, kogchos, skr. ^aiikhas (Mu- — b) Korb, Tragkorb od. BehäMer stmp
schel), so scheint es, als ob diese Wörter jlochtenem Stroh, bz. von geflodUenm Wt^
nicht allein mit kink (als Drehung, Ver- den, od. von durch QuergefledU 9erb»iiiesst
schliiigung, Krümmung etc.), sondern auch 55 Holzstäben; — do din kip apen un lâftiii^
mit skr. k&ksLm (Wirbel des Halses), k&k {ein- wat du d'r in liest; — he dract to wk
gere), bz. lat. cingere (es bedeutet soviel als mit sin kipe, dat hü d'r hast ander bemrii^
ein Etwas mit einem Kreise od, einer ge- — ('ompos.: t'ôrkipe (Futterkorb), — et
krümmten Linie umfjebcn, od. ein Etwas um- kipe, — pipenkipe (Ffeifenkorh), — htai^
gürten, cf. Fick, 1, 36) u. ferner auch mit 00 kipe (Hvdinerkorb u, zwar sowohl sm JCm^
EIP-KAP-EOEGEL 219 KIPPE KIPP
«ftdk Hühner befinden , als auch ein w and de rike man, — de uns wol wat gäfcu
warm die Hühner ihre Eier legen), kau, — f81 kan he gäfen, — lauk schal he
ig6dskipe (Korb od. BehäÜer, be, Rü- läfen ; — wen he kumd to starfen, — schal
id. Tragkorb, worin Steinzeug getra- hd de hemmel arfen. — 6od schal hum lo-
feä geboten toird)^ — tOrfkipe, — 5 nen, — mit hunderddftsend krönen, — mit
Öpe etc. — Nd, (Schütze, Scham- hunderddûsend klokjes d'r au; — dar kumd
bann eil) kiepe, kiep, kip, kipe u, sünt-Martiu bischup an. ^
Tb.) küpe M. (imHildesh.) keupe (Ko- Oder:
erb etc.); mnd. kipe od. kjpe(Korb); süunor Martcns fögel, — kip-kap-k8gel , —
Vit mar) kippe, kiepe, keipe (Tasche, 10 wul' so wid flögen, — al arer de rin — al
^nener Behälter etc.). Weitere For- afer do rin, -r heb' ji sunt Martens fögel
. Bedtgn. in deutschen Dialecten vergl. ôk sîu ? — süute Martens göse. — bunt ok
m (Wb.) unter Kiepe. — Ags. cype al to böse, — bîten de olde wife, — de tit-
e (Korb) ; ae7igL (Stratmann)k\pe, ton fan de life, — braden s' up de röster,
Korb); engl. (Berksh., cf. Lucas) 15 — sm«kken as ên körster. — d'r flogen twô
grosser Korb) u. kipe (Weidenkorb, rubin^es ua *t papenhûs to, — dat papen-
euse); norw. (Iv. Aasen) kipsi (Wei- hfts was dV ferslaten, — de hemmel stun'
b; kleines Fach od. Gestell in der spêrwîd apcu. — as Josêp ût de schole kwam,
iinee Hauses). — Es ist schwerlich — ho had' d'r gen botter, — he had' d'r
pe (Kufe = aengl. cûf ; ags. cj^f) eine 20 gen brod, — he legde sin kop in Marê hör
ntiii^ aus lat. cûpa, sondern gehört schôt. — Marê de had d'r ên gordel an,
her mit kapen, kop, kappe etc. zu — dar hungen wol dûsend klokjes an, — de
germ. Stammverb. Idpan^ kap, kupun klokjes fangen an to pingeln, — lêfe En-
«, fassen, halten, tragen, heben etc., gelkes fungen an to singen: — fan hir an
lien, schützen^ retten, decken etc., od. 25 — fan dar an , — bäfen wand de nke man,
bt^Ucken, verhüllen etc., cf. pa, pi — de alle minsken gäfen kan; — rike man
Wer u. die y var unter waren, wil- to perde, — unse lêfe hëre, — de lett
Uen, wulle etc.), toas selbst indessen wassen, — gôd koren un gôd flassen, —
itî^ schap, schip etc. auf eine idg. y gôd koren un gôd Imsäd, — frôke! is dat
qf. kappe) zurückgeht, die übrigens 30 gen gôd hûsffer&d?
auch die Bedtg.: hauen, schneiden, kipke, kîpken, die kleine kappenförmige
(cf. kappen), bz. stechen, graben etc., Napf- od. Herz-Muschel, welche auf den
nwen, bersten, sich spalten, klaffen, Sandbänken im Watt massenhaft gefunden
tehen u. hohl sein etc. gehabt haben u. namentlich zum Brennen des Muschel-
ia ja sowohl kipe, kop etc., als auch 85 kalks verwandt wird. — Dimin. von kippe
Bchip urspr. die Bedtg.: tiefes od. (leichte Mütze od. Kappe) wie kapke von
8 Etwas (cf. griech. skaphos, Gra- kappe. Im wang. (Ehrentraut, I, 374)
eh^sbauch, Schiff etc. , sowie unser heisst sie kâbûk, was wohl für kabuke steht
i. schip etc.) gehabt haben kann. cf. u. da sie sonst auch (Ehrentraut, II,
Abbe u. kippen u. lat. capio, cou- 40 39, unten) im Jeverschen u. Ostfriesischen
. capio, wobei zu beacJUen ist, dass auch kapke od. küpke genannt wird, so
c heller, lat. Wb.) das UU. capio wird auch kabAk, bz. kabuke dasselbe wie
Tseits sogar von griech. chaö, kaö, kapke sein.
ïli^en etc., ef. gapen etc.) abgeleitet kipken, es ist ein Dimin. von kippen in
cf. kipke u. unter 2 kippe. 45 der Bedtg. schlagen etc. u. wird wie hikken,
Uip-kogel, eine (cf. 1 kippe u. kögel) bikken, pikken etc. namentlich im Sinn von :
}mgékehrten Hute ähnliche mit grü- „leise mä der Spitze eines Eies auf die
tnzacktgen, od. gefiedertem Kraute u. Spitze eines Änderen schlagen'* gebraucht.
Bildern beklebte, um , bz. auf einem Das kipken geschieht so lange, bis die Schale
Kohlstengel od. einem Stock befestigte 50 des Eies zerbricht u. heisst von diesem kip-
jgene Papier-Laterne, womit die klei- pen in der Bedtg. ,jßicken** im nid. ein
Idehen am St. Martins- Abend umher- junges Huhn auch „een kip" , ähnlich me
um sich Leckereien u. kleine Geld- auch kQkeu von Hause aus mit kikkeu zu-
ke zu erbetteln, indem sie eins der sammenhängt.
en Lieder dazu singen. — kip-kap« 55 1. kippe, kipp, od. kip, kipse, leichte
— sflnter Martens fögel, — sünter Mütze, Mannsmiitze. — Nid. kip (Plur.
dikke buk, — stekd sin närs to 't kippen), Kindermütze. — Nebenform von
ût. — repe repe bergo, — dürd sin kappe, cf. Grimm, Wb., das zweite Kippe.
nét segge, — dürd sm moder 'tuet 2. kippe, kipp\ od. kip, Spitze, scharfe
— krigt *n pukkel ful slage. — hir 60 Kante etc., tiamenüich in Bezug auf Etwas,
KIPPEN
220
KIPPEN
locf» auf die Spitze etc. gestellt Utt u. daher
auch leicht umschlägt; — de kûp (od, dat
fat, de sâk etc.) steid np de kipp' an Bleid
gllk um ; — de balke ligd up de kippe (auf
der scharfen Kante, hz. so, dass aer selbe
nach der einen od. andern Seite hin umzu-
kippen droht, od. jede Minute umkij^pen
will od. viuss); — he steid up de kippe (er
steht im Begriff zu stürzen od. zu fallen^ hz.
auf detn Sturz, od. auf der Wippe); —
de bûdel steid in de kippe (die Sache steht
im Segriff zu kippen od. umzuschlagen etc.).
— Dieses Wort ist ebenso (cf. auch Grimm,
Wb., 1 u. 2 Kippe u. bei Seh. u. L,,
mnd. Wb,, 1 kip, Zipfel od. Spitze = tip,
timp, top etc.) wie 1 kippe eine Ablautform
von kappe in der Bedtg. : Oberstes od. Spitze,
bz. Decke od. Deckel (od, das was ein an-
deres irte eine Kappe od. Hülse bedeckt u,
ein- od, umfasst u. einschliesst, cf, kipe u.
kipke etc.) u. wenn auch das Verb, kip-
pen einestheih eine Nebenform von kappen
ist, so erhellt aus kanten, kautelu (als von
kante weitergebildet) auch wieder^ dass kip-
pen in der Bedtg.: umschlagen od, stür-
zen (auf die Seite legen etc.) sowohl, sowie
auch aus koppen (köpfen, bz. die Spitzen
abhauen u. abschneiden), dass kippen in der
Bedtg. : spitzen od, die Spitzen u, Z ip-
feln (cf, auch top u. toppen) abschneiden
od. abhauen u. abschlagen wieder von kippe
in der Bedtg.: Spitze od. Oberstes ab'
geleitet ist, während sich andererseits beim
Vergleich von kuip, knippeu etc. (cf knip,
od. knippe, knipp u. knippen u. nid, knip
[Falle] u, unsenn klap od. klappe) zu kip-
|)en nicht verkennen lässt, dass die Bedtg.
u, der Gebrauch dieses kippe sich zum Theü
wenigstens auch wieder aus detn Verb, kip-
pen sub e herleitet, wie dies z. B. auch mit
nhd. Kippe od. Keppe (Schaukel), Kippe
(Falle, decipula = nid. kip) u. Kipp e (Gold-
wage; — davon Kippe u. Wippe, sowie
Kipper etc., cf. Grimm, Wb.) der Fall
ist, während von kippen sub a sich mhd.
Kippe (Sichel, sichelförmiges Mesner) so-
wohl, als auch nid. kip (Kerb, Schnitt, Stück
od. Streifen Holz etc., s. unter 1 kip) herleitet
u. auch nid. kip (junges Huhn, als ein Etwas
was aus dem Ei bricht etc., s. unter kipken u.
kippen sub d) ebensowölü davon abstammt als
das nid. u. nd., mnd, kippe, kip (Bund,
Bündel, Packen etc., cf. Seh. u.L.), dessen
Bedtg. toohl in ähnUéher Weise von kippen
entstand, wie unser knip (eine Äbtheilung
od, ein Bündelchen Garn, cf. 2 knip) von
knippen, wobei noch erwiihnt sei, dass an.,
isl. kippa (fasciculus etc.); norw. kippe etc.
mit dän. knippe synonim ist.
kippen, a) schneiden, hauen, kappen, ker-
ben etc,; — ho hed sOk de hAr kna
(schneiden, kürzen, sttUgen etc.), 6«. w^
pen (abschneiden ete»)f od. wat ütni^ci (tm-
schneiden, ausdünnen) laten; — fttUM
5 (aussdmeiden^ bz, auékerben^ eÎMCii ficM
aus Ettcas herausnehmen «. JO aiieft «§•
tiefen etc.); — inkippen (einsekmeiâm, m-
kürzen, einstuteen ete.; einkerben ett);^
b) mit der Spitze von BStwct», od. einem ^
10 zen Etwas auf ein Anderes edklagm oL
picken, dass es bricht od, beratet^ k.Vi
dass ein Loch, od. eine Veriiefume mI^
was entsteht; — h6 kipd (od, ki|lkeiD ft
so lank up herum, dat 't ei kOrt cad; -
15 c) stossen etc. od. sondern (von idmnin,
spalten, theilen^ trennen eie. fliiifdfcnift
scheiden etc., daher: ütkippen (iimiffl— ,
aussondern, aussdieiden, anuweHes. uêt
sen, auswählen ete.) ; — he ia ûtnpd (triA
20 ausgestossen etc., z. B. aus einer Öuâ-
Schaft); — he kipd (stössi, wirft, sesiEt,
merzt etc.) dat siegte d'r ût; — he keii«
beste for sOk d'r ûtkipd; — d) heemen^k^^
chen, ausbrechen (d. K entweder: sgitm
25 die Spitzen [cf. 2 kippe] zeigen cCe« m
wahrscheinlicher: ^saUen etc, ef. ktak
— de garste kipd nét &fen, A«. » ailiil
kippen beffräpen^ od. wil nét sôd kîppn;-
de fisken kippen (brechen, wM^fiú ftlÉ
80 kûte; — e) wmzMagen, Mk ei^ es &É
legen, od, nach unten neigen, MrzÊn,f^
len (d. h entweder: sehlagen eie,, ei W
chen u. so: stürzen etcj; — de wagMfji
dat schip, de stAl, de sake eta) ii m ^k^
85 pen, od. wil kippen; — da muit de Mhat
kippen (das hintere Ende neigen od. mâ
unten fallen lassen od. ma^etü, dat de Iril
d'r ûtfalleu kan ; — he kipd dafc u; *
dat wer (WeUer) kipd um: — dat bl atf
40 wat kipd worden, den löpa t beter ftt; -
de wagen (od. de budd etc.) kipd (MUH
stürzt etc.) um; — dat kipd (neigt Ü
schlägt, fäXU, stürzt etc.) för afer; — «lA
dâlkippen, upkippen ctc — NéL (Sr. IFk
45 Schütze etc.) kippen (wie sub a, c ik 4î
mnd. (Seh. u. L.) kippeu (ausbriUen, k
ausbrechen machen etc., von HÛhment, i^
dem sie, od. die Küchlein von innen hirm
die Eierschale kippen) ; nid. kippen (lu fW-
50 fen, fassen, fangen, nehmen^ wäMen, Mü
van Dale auch kapen vergUickt; — i
schneiden, kerben etc, = käpen ; «- c 40
Durchpicken der Eier, um die Bnä Ott-
kommen zu l<issen); mnld, (Kit) Uppv
55 (cudere, ferire, icere, insecare; — csfn
excipere, eximere etc.; — puUulare, pili
cdere, excluderc vel excudere ovm etc);i|rfiA
kippen (dasselbe) ; engl, chip (in teUüw oMi
schneiden, schnitzeln; behauen; dmtth»
60 chen, wie das Küchlein das Ei ete.) «. d|
KIPPER 221 EIS
ieh^, (A^^ringen, abbrechen, bs, sprin- lesen thtU) etc. Daher auch wM nd. u.
h iMbeptäUn, cd. spähen, reissen etcj ; hochd, (cf, Grimm, Wb) kipper, Person
Siraimann) chippen, cf, dtuselbst welche die Münzen beschnitt; dann Über-
ppin; — aas, (cf, L, Ettmüller, ?uiupt: Fabrikant von leichten u, schlecMen
3) cippjftn (sec&re), forcippjan (prae- 5 Münzen, Geldfälscher, Fälscher, Betrüger
— WeiUrvergl. Grimm, Wb. un- etc., wovon die Zusammenstellung : Kipper
es, «XU in der Bedtg.: schneiden, u. Wipp er,
i ete, wM blosse Äblautform von kippke, kippken^ s, kipke etc.
ist. Sodann vergl auch noch ftn. kip-wip ; i. q. wip-wap = Schaukel, cf,
Hkeken [rucken, zucken, stossen, bz. 10 küp-wüpke u. wippe.
ïer bewegen etc,], ziehen, richten, he- kiTt^^ Kiefer, WohlausVihhe^Vx^everderU,
, bz, einen Stoss, Bück, Zuck, Zug kîs, wählerich od. wählend u, prüfend,
^en); ist. kippa (raptaro etc.) ; norw. das Auserlesenste u. Beste liebend u. ati«-
sen)koepptk,provinz.k\pp9k (kippen, suchend, delicat, eigen, ekel etc. a) in Be-
ete.) u, kippa (rvkke til Big, snappe, 15 zug auf das Essen, od. die Speise, daher
traekke ûsk med Btang; samle etc. atich: lecker, leckerhaft etc.; ~ he is so
fos L, Ettmüller Q>ag. 383) zu kis, dat he hêl nêt wêt, ^wat hê mag of äten
nbelegten ags. cippan, capp, cuppon, wil; — hô is fOls to kîs ^od. kör) ap 't
(le?are? secare?) vergleicht. Boss äten; — du must nig so kis (od, kör) up
r die Bedtg,: rikcken od, rucken u. 20 't äten wäsen, den wen dn so hilfst, den
m die Höhe bewegen etc. des an., must du nog grote amwenst beg&n, wen dn
ippa sich in mancher Beziehung mit ût 't hûs kumst an dîn foten under ander*
kippen 8ub e berüLhrt, ist zweifellos, mans disk steken must; — b) wählerisch u,
ses kippen sich ja auch mit wippen delicat in Bezug auf Reinheit u. Sauber-
ch sehr nahe berührt u, eigentlich 25 keit, sodass aller Schmutz u. jede Befleckung
heisst als : einen kip od, wip, bz. eine (auch in moralischer Beziehung) ängstlich
%de Bewegung (od. überJiaupt: un- vermieden u, verabscheut wird, od, auch in
ete, pUHzUche Bewegung u. Schwin- Bezug auf Umgang u, Gesellschaft etc,; da'
inen Stoss, Bück, Schwung etc. in her auch: Ekel u. Scheu vor jeder unange-
ie, nach seitwärts, od. nach unten 80 nehmen od. befleckenden Berührung; vor-
kfp-wip tt. kflp-wûhke) machen od. sichtig, zurück?MUend, sittsam, keusch etc.;
% u, thun, wodurch es sich auch wie- — sé is so kis, dat hör h&st gen minsk an-
ijffUeh mü kippen in der Bedtg.: rören dttrd; — kis in worden, gesinnungen
N od. schlagen (umkippen ist ja an daden. — Nid, kiesch (die naanw kiest,
umschlagen u, schlagen ist ^ keurig, naauwkearig, naaawgezet, omzichtig,
= schwingen, cf, hin u, her beleera, net etc.); mnld. kies (curioBos, de-
. etc,) berührt, woraus man also ab- lectu gaadens etc.) ; mfläm. kies (carieax etc.).
mMSS, dass ^pen in allen vehchie- — Es ist ident, mit aengi chise, chûse (ele-
Mtgn, von Hause aus von dem un- gans, amans) ; ags, c^, cûse (fagtidioBus in
p erwähnten alten nd., bz, mnld., 40 edendo; purus) u, gehört mit afries. kûsk;
kip (ictus) weitergebildet wurde u. wfries. kuwsch; nid. kuisch; mnld. kaysch
MT Stamm kip ebenso wie kap van (castus, pudicus, continens, intemeratus, im-
auf die bereits unter kappen er- maculatus, mundus, parus) ; mnd. kusch, kûs ;
idg. y skap, hauen, stossen, schla- as. kûsko; ctgs. cûsc, cûsce; ahd, chûsk,
od. hacken, stechen, graben etc., 45 chuisg, chûski, chûschi, kdsgi, chiuske ; mhd.
h spalten, schneiden etc. u. auch kiuBch, kiusche (cûsc, chuisg, kiusch etc ist
schnappen etc, (was sich eigentlich wohl = äUeres ags, ceösig, ahd. kiosig, bz,
gleich bleibt, wenn man die Wör- kiosich od, = cûsig etc., also mit dem Suf-
en, bikken, pikken, hikken, hakken, fix ig von ceös, od, cûs, c^s, bz. von dem
ie, vergleicht) zurückgeht, wonach 50 obigen cûse, c^se weitergebildet) =: nhd,
ppen mit dessen Präter. kap eigent- keusch, soune auch wohl mit afries. kest
Stammverb. von kappen ist, (Wahl, Beliebung, Küre, bz. das Erwählte
r, Person od, Ding etc, die od, weU u. Gekorene, AuserwäUe, Beliebte etc.) =
r kippen ihut. Daher: bômkipper wfries. kest -, M.knai', c^s. CYBt;aengl.c\JAte;
er der die Bäume schneidet od. 55 an. kostr; norw. kost; goth. kustus; ahd,
— b. Messer od. Scheere, womit cust, kust, chust; mhd. kost (Schätzung,
me beschnitten od, geschoren wer- Prüfung ^ Beurtheüung ; WaJU; ÄuserwähU-
- hârkipper (Einer der die Haare heä. Erprobtheit, ProbehaUigkeit, Vortreff-
i od. ausdünnt); — ûtkipper ("f^ner lichkeit, Tüchtigkeit, Bravheit; Beschaffen-
Auskippen, bz, Auewerfen od. Am- 60 heit, Art u. Weise); ags. cystig; aengl.
KISTE 224 Kima
kîsen, bz. dem obigen Stammverb, kisan (ste- kittel, KiUd^ kemdartiaer lemmer Uâth
chen, graben, spaîten, schneiden etc.) denken wurf. — Nd, kiddel, kiel; «mI. Udd, krid;
u. zwar ausser mit dem Letzter eti u. nhd. mfläm. u. mtM, kedel, ked t». kitbd,kfttri;
Kcsse (Spalte j s. oben) auch mit cïméi (ú- nid. keel, kiel; mhd, kittel; f^ies: Utti
lex) auch um deshalb, weil alle Meissel u. 6 Wegen der Formen keel, kiel wtrgL Uri'
Schneide- od. Stech-Werkzetige urspr. aus gens a%uh I \3\. — Eb %9t vieOeidit «»•
Juirtem Gestein bestanden, bz. aus Kieseln wandt mit, od. ein DinUn, von Kutte, k
od. ähnlichen Steinen durch Spalten verfer- statt kittel auch die JForm küttel vm lúa^
tigt wurden u. demnach chisel, kisel (= gla- Oder ist es ident mit ags. cyrtel ; oenfL i»
rea u. silex) als Gespaltenes od. Zerkleiner- 10 tel, kurtel, kertel; engi. kirtle; an. «ik]^
tes, bz. ein durch Spalten etc. erzeugtes Et' tili (tunica, Oberkleidf Rock wtii KapÊH %
was od. als Spalt-Ding (chisel braucht nicht Aermeln) = dän. kjortel etc. ,
nothwendig als Dimin. von kis, chis = Kies durch ABSimUation Ja sehr
aufgeführt zu werden u. ist seiner Bedtg. konnte,
nach auch gar kein Dimin., sondern soufoM in 16 kittel-flinte, Kieaehtein, Kiete^Uat. -
der Bedtg.: glarea als BÜex ein gespaltenes Nid. (v. Dale) kittelsteen. Wang. kM
od. abgespaltenes EtwaSy bz. ein Etwas, was der Kiesel od, Kieadaiein ^^kichdiäa* M
durch Spalten, Bersten, Theilefi etc. od. Zer- mnld., mfUhn. k^hd = k^e (niez, & Mr
kleinern etc, entstand) lautlich u. begrifflich kegel) ««. dann giebt es auch ein UaL (Diu,
ganz dasselbe Wort sein kann, als das af ranz. 20 II, 20) dotto, ciôttolo (Siein, Riesi),ús
c\\Ue\,c\w\ (Meissel), weil auch dieses Werk- woher? —- Steht kittelflint, bs. Uttehta
zeug ja stets ein Spalt- Ding (cf. unser eftc^a /Ar kQttelfiint u. hängt dewuuuhVM
hoiuú [Meissel] von biten [beissen etc.], bz. u. küttel (= Kiesel), bz. dessen SCamm kSt^
von der y bhid [spalten, beissen], toovon katte in der Bedtg.: Kies, 6r. ff rief ab
auch lat. finderc etc.) bleibt, gleichviel, ob 25 ZerklüßeÜes od. ZerepaUenes, ZerUänak
man es als ein urspr. aus Stein gespaltenes (auch ital. ciotte würde sieh ans kflUe #■
u. geschnittenes Etwas, od. als ein Etwas klären) mit mnld, kutte (Kerbe, eaak »
toas od. womit man spaltet u. schneidet (od. cisura) ; engl, cut (Schmitt Hieb ete, ; SSd,
sticht, gräbt etc.) auffaast. Vergleicht man Theil, Stückchen, SpUtter ete]); am^ÏÉlS
nun aber goth. gais ; ahd. gor (Lanze, Speer, 30 (crena), cuttin od. kalten, kitten, ketta Uät
Spiess) von der y ghas (stechen, stossen, s. dcre, secare, cf. St rat mann), dl |M
unter gäre) , so würde sich auch an. kesja Loos, od. Theü, Äntheil etej ZiÊsammes, m
(Lanze, od. Speer) leicht in gleicher Weise wahrscheinl. auch nhd. Kies, Kissil^
von demselben Stammverb, ableiten lassen. einem alten kisaa (spaUen, beissen ete., ff
kiste, Kiste, Kasten, Behälter, Sarg etc.; 85 unter 2 kisen)? — Engt cut, ft«. aeM|Lal-
— 'n holten, od. isdern, bz. *n stênen kiste ; tin, kutten etc. (schneiden etc.) hängt sîé^
— 'n geld-, linnen-, od. doden-kist; — de leicht mit mnd. knien (8ehiachten,Ukîtemâcit
tikc kumd fan afend in de kiste. — Nd., kuter (ScJUächter, Knoehenhaner ss «hU,
nid. kistc, kist; ahd. kistâ; chiste; mfid. mfläm. kuyter, kater); an., ML kuti (odkl-
kiste; ags. ci8t,cy8t (Kiste, Sarg); an. kista. 40 Ins), kuta (cultellis pungere) etc. Musiasis^
— -4 ms lat. cista, bz. griech. kisté (Kiste, worüber Weiteres unter kunte.
Kasten), was wohl mit kistérna (Cisterne, kittern. kwitteri, leise od, fein «. aeM
Wasserbehälter etc., od. urspr. eine Spalte, achallen. Knistern ete. ; switsehem ete, Sfkm
Vertiefung, Höhle, Orube etc.) u. vielleicht toort wie kattern, kwattem etc., »ovm 1%
auch kis (Kornwurm); lat. cassus (Holz- 45 teru, sotoie 2 kettern u. k wettern (^.
wurm) etc., sowie weiter mit lit. kasu, kasti kwetter, kotsen, kwatsen etc.) eins Ms^
(graben, stechen), kassau (klauen, kratzen, form ist.
striegeln); kslav. cesa, cesati (scheeren, krat- kittîg, fUnk, behende, gewandt, ndt,
zen etc.); skr. kash, kashati (jucken, kratzen deutlich, sauber, reinlich etc.; — *n kl4
etc., bz. [cf. Bopp] pulsarc, laedere, occi- 50 wif, war elk Buk afcr freid; — lé ii wi
dere) zu einer idg. y kas (stossen, stechen, kittigea deren, dat clk sttk d'r in ftriMi
graben, bz. spalten, schneiden etc.) gehört. — dat sttgd dar in liû8 all' 80 ktt^K^
kist-dam, ein länglicher kistenartiger dat d'r ôk gen smiktje to neu. is and^^
Damm von Holz, der inwendig mit Erde staktje up d' ferkende stft' steid; — Sa
ausgefüllt ist. 55 kistje kunn* hol nêt kittiger mâkd w«ta
kist-hOfd, ein kisteti- od. kastenartiges so inôi is 't. — Wang. (Éhrentrmmt,i
Vorwerk an einem „h8fd", welches inwen- 95) kittig (schnell); nid. kittig (neC, pvife
digmit Steinen ausgefülU ist. afgcricht,vaardig,vurig). — 2)(i«fiiiiÛ.(Jri(A
KiHt-maker, Kisten • Macher, Schreiner, bz. mfläm. kittigk in kitUgh maeeken (niM
Tisclüer etc., cf. kastmaker. GO faccrc, significaro) is^ vom alten tnnUL,
RISEK 223 KISEN
poalle n<m feconde), keesten (germer malmte etc, wie Gries, G^rind, Grütze etc.
9ehweüt. (Grimm, Wb) keist, bz. (die Formen sind: kis [erst mhdj kys, Il\bs,
cheîste (Keim; Same von Mensch u. kysz für nhd. Kies u. ahd. kisil, chisil,
n) , keisten (onaiiizaro) u. vielleicht khisil ; mhd. kiscl ; mnld., mfläm, kecsel, key-
las östr, (Grimm, Wb.) keut, seinen 5 sei [also koes, kejs für K i e s] ; nid. kcizel;
e (sofern dies für älteres keust stelU ags. cisil, cesel, ceosel; aengl. [Stratmann]
\ Jcaum anzunehmen, nicht mit unserm chisel u. [Halliw.] chesel, chesill = nhd.
etU. ist) mit unserm kisfm (spalten etc.) Kiesel, wobei zu bemerken, dass kisil etc.
-er mit mtüd., mfläm. keoseu (kauen, früher auch die Bedtg.: g\are& hatte) gehören
nern, zermalmen etc.) u. kiusan, bz. 10 kann. Hält man nun die Grdbdtg.: spalten,
iosan, cheosan, cbiesen etc. (kosten, beissen, kauen, zermalmen, zerkleinern etc. u.
\ten etc.) zusammenhängt, wobei noch klaffen, gähnen, hohl od. tief sein etc. für
der Bedtg,: nucleus etc. u. Mark kisan, kas, kusun fest, so erklärt sich aus
lurne ais Inneres u. Bestes des der letzten Bedtg. auch leicht das goth. kas
wftêm. keest auf das mit lat. gra- 15 (Gefäss, Uohlgefäss etc., cf. 2 kare), wozu
te. zur y jar od. gar (zerreiben etc.) es wenigstens besser stimmt, als zu einer
fule ahd. kerno (cf. 1 kern, sowiekwemj germ. y kas (werfen), toozu Fick (III, 45)
:örrel) verwiesen wird. Vergleicht man ausser an. kös (congeries), kasaadha (begra"
her femer noch unser grind , grint, ben), kesja (Lanze) ; engl, cast (werfen) etc. ;
(Kies, Gries etc. od. Zerkleinertes, 20 auch ahd. chës, mhd. kês (fester Boden, fe-
benes, Zermalmtes) u. ags. grindan stes Erdreich), bayr. kes (Gletsclier) u. fer-
re, fremere; molere, conteri) in ihrem ner auch nhd. Kies u. Kiesel stellt u.
wienhange mit grim u. grinen u. der- die er weiter auch wieder mit (II, 91) gas
y gar, wie bei kern u. kwem, körn (bringen, tragen etc.) identificirt und am
', gvar, gur, bz. skr. jar. jur, vergl. 25 Schlüsse sogar mit zend. jah aus gvk, gft,
mter kläden die y gar als urspr. gam (gehen, kommen etc.) zusammenstdU,
ttamm), so läset sich wohl kaum be- was doch alles sehr zweifelhaft klingt u. wo-
Vj dass auch eine wurzelhafte u. be- bei man vielleicht besser annimmt, dass zu-
he Connexität zwischen unsertn kisen, nächst für an. kös (kasar) u. kasa entwe-
ten (mag dies nun mit mnld., mfläm. 30 der an einen unmittelbaren Zusammenhang
[kauen , od. zermalmen , zerkleinern mit an. kas in der Bedtg. : Stein' od. Thon-
i, goth, kiusan [kosten, bz. kauen, zer- gefäss, bz. Urne od. Steinkiste, bz. über-
etc.] ident. sein, od. nicht) u. dem haupt ein hohler Behälter etc. (cf. auch
Ziee u. Kiesel besteht, die eben auf Kiste) zu denken ist u. dass sich hieraus
räbegriff: knirschen (bz. sonare, s. 3") dann weiter die Bedtg.: einsargen, begra-
fnna), od. reissen, brechen, bersten, ben, bestatten etc. entwickelt hat, od. dass
y heissen, kauen, zermalmen, zerklei- kös u. kasa (als Grab u. ins Grab legen,
gerreiben etc. od, auch auf: luiuen, begraben) von der Grdbdtg.: stechen, spal-
^ stossen, spalten etc. beruhen kann, ten, graben etc. von kisan, kas etc. abzulei-
le diese Bedtgn. sich leicht eine aus 40 ten ist, walirend man für ahd. chës (fester
dem entwickeln können. Will man Boden etc.) auch ja einen unmitteWaren Zu-
te es ja nicht unbedingt sicJier ist) aber sammenhang mit kis, bz. Kies u. Kiesel
mnld., mfläm. keescn (kauen, nagen (silex) annehmen kann, zumal wenn man
ach unser kisen (spalten, klaffen) von vergleic/U, dass das as. griot (s. unter gurte)
iusan (kosten, bz. kauen etc.) ableiten, 45 ausser Gries, Kies etc. auch die Bedtg.:
Ben sich beide ganz ungesucht von terra, saxum hat u. auch das Wort Grund
alten germ. Stammverb.: kisan, kas, (solum, terra etc.) zu grindan (spalten, zer-
(auch kise, kose [Backenzahn] ge- malmen, molere etc.) gehört, c/. aucA kittclflint.
I nicht zweifellos zu kiusan, kosten Zum Schlüsse sei noch wegen des franz.
ffon einer idg. y gas (schlagen, stos- 50 ciseau (Plur. ciseaux, Scheere), span. cincel,
tehen, spalten, beissen etc.) ableiteti, port. sicel (wovon franz. ciseler, ausmeisseln,
^ vielleicht der von Fick (I, 79) ciseliren) bemerkt, dass nach Diez (1, 128)
tüten y ghas u. (I, 74) gas (ausge- die Herleitung desselben aus dem lat. un-
'löschen, sterben etc.) zu Grunde liegt sicher ist. Vergleicht man nun dessen afranz,
\ Ben feg auch y chash [to kille; 55 u. alt- u. neuengl. Formen (Stratmann):
y bz. bei Boppy êas* [occidere], die chisel, cisel (es hat ausser Meissel, Stech-
kas' k'as', cas*, ^as', g'as' u. g&s' ver- stahl etc. im Engl auch die Bedtg.: Stein-
* u. wozu ausser kisen etc. auch nhd. keil), so Hesse sich bei diesem Worte auch
«• Kiesel als das Zer kl üft ete, entweder an einen unmittelbaren Zusammen-
} alten e, Zerkleinerte od. Zer- GO hang mit chisel, kiscl (silox), od. mit unserm
ELADDE-BOE »6 KLADDEN
Uen etc, od, mit diesem zu demselben Stamm gingen, deren heOerer od, dumffer
klad u. bedeutet eigentlich ein schmieriges sehr oft auch nachahmend auf den
u, so auch klebriges, bz, klebendes u. haf- od. dumpferen Ton des betr. nack
tendes Etwas, od. ein Etwas was Einem Oerâusâ^es veneandt wurde^ wie
anklebt u. anhängt, ähnlich wie kladdc als 6 unserm kliintem etc der F^dl ist
Klecks, Fleck od. (s. unter 1 kladde) SchciUstamm kls (der seibstredend i
in der Bedtg.: Klunker am Kleide, macala auch die Bedtg.: Gerdusch, Sdiol
vestibus haerens. cf. dieserhdlb klif, klister Krach etc. hatte, ebenso wie ahd, \
u. klautern etc. u. Weiteres unter kladden, klapf etc. u. dem eine idg, mü <
sowie klatten. 10 od. urspr. da od. dha [thun, ma
kladde - buk, Klecksbuch, Klitterbuch, wirken] aus gar, gr erweiterte Fo
Strâzze etc, — Nd. kladdbook ; nid., mnld. grd, od. gardh, grdh entspricht, cf. .
mfläm. kladboek (adversaria etc.). cf. 1 kladde. sonare etc, neben garg, clainare,
kladde-bask, klarrebnsk, klarbask, Klet- crepare, increpare etc. als Weüeri
tenbusch, Klettenpflanzc. 16 der V gar) weiter gdfUdete Verb.
kladden, klecksen, schmieren, schmutzen, (äU. kladan od. besser wohl kUd-jan,
sudeln etc. ; bekladden, beklecksen, beschmie- kladeren unter kladdem) hatte dt
ren etc.; — ûtkladden, ausklecksen etc. ; — nächst bloss die Bedtg.: irgend ein i
ofkladden, abkkcksen, abschmieren, abklat- (bz. einen Ton, Schall^ Laut, Klan
sehen etc. — Nd. u. (nach mnd. kladeren, 20 Krach etc., Bonos, clamor, fragor,
kladderen, schmieren etc.) auch and. kladen strepitas etc.) machen, od. erzeugetk
od. kladden; nid,, mnld. (KU.) kladden werden lassen, woraus dann weUer ■
(maculare, faedare; inepte pingere etc.) u. Linie die Bedtg.: krachen, he. plaUe<
kladden, kladderen, j. afkladden (abstergere gen, sprengen, brechen, bersten, reiss
Bordes, detergere lutum, detergere vestem 25 ten od. sMagen, stossen etc, (ef. dm
pcniculo, Btringere) ; mfläm. kladden (crotter, stamm klap u. klip von klappen, kla;
descrotter; macoler, deformer). — Wetm sen u. nhd. klaffen ete, u. ahd. )
man die Stämme: flik, flak, fluk, flek, flok Nachahmung des 8chMe$, der dm
u. die davon weitergebildeten Wörter ver- chen, bersten etc. entsteht, woran
gleicfU, sowie weiter unsere mit gna, gni, 80 wieder die BeéUg.: Brechen, Ben
gnu, bz. kna, kni, kna, bz. gnad, gnid, gnad Biss, Knack, Krach; Fleck, JEZa
od. gnat, gnit, gnat — knat, knit^ knat — hervorgingen) etc. ei^8ta$%den, 9
od. gnak, gnik etc. — knak, knik etc. — aber beim Reissen, Bersten, Piateen
gnag od. knag etc. anfangenden Wörter, so gen. Sprengen etc. die Körper û
ist es klar, dk^ss auch die mä klad od. klat, 36 od. grosse Stücke auseinander rd
klit, klut, bz. klag etc., klak, klik, klak, springen,^ so ging die Bedtg. : Krae
nasalirt klang, kling, klung, od. klank, klink, Sprung od. Bruch etc, au& ^enso
klunk etc. anlautenden Wörter sämmtlich klac in die Bedtg.: abgerissenes oi
trotz ihrer verschiedenen Bedtg n. mit ein- sprungenes Stück (bz, ein Etwas, %
ander wurzelhaft zusammenhängen u. dass 40 von abspringt u. abfliegt u. einem
dies alles Wörter sind, welche ebenso, wie anfliegt u. daran h(iftsn bleibt) ilbe
viele der mit gar, gal etc., od. kar, kal, um- aus sich dann weiter die Bedtg.:
gesetzt gra, gri, od. kra, kri anlautenden, aus Fleck (cf. flek u. unser Ûak = «J
eitler Schaüwurzel gar, gal, umgesetzt gra, etc., Schau vom Beissen etc.; Krath
gla, ablautend gir, gil od. gri, gli etc., od. 45 etc.; Klecks, Fleck, wovon franz.
verhärtet kar, kri — kal, kri etc. (cf. z. B. Klapps etc. u. cat. claca, GeséhwäU
galm, galpcn, gilpen etc.; grinen, grind etc. u. ferner den Stamm klap von l
od. kallen, kraien, kriten etc.) hervorgingen, klaj^ern u. klaffen etc. =: ahd, clij
die selbstredend urspr. auch ghar (cf. gar) eher ausser: Geräusch, Krach, KnaM
od. skar (s. unter klampen) gelautet haben 50 Gespräch, Geschwätz; Sprung, JR
kann u. durch aphaeresis auch wieder zu Spalte etc. auch die Bedtg.: abge
har, hri (cf. gold etc.), bz. kar wurde. Fels od. abgesprungenes Felsetück d
Was nun aber zunächst unsern Stamm u. unser klat = ahd. klai, JFledt, l
klad von kladde, kladden etc. betrifft, so ist etc., wovon ital. chiasxa, FÜek ot
dieser selbstredend von Hause aus ident. od. 55 auf der Haut, chiazzarei spretM
syn. mit unserm klat u. oberd. od. hochd. Schmutz, anhaftendes und kMem
klat u. klaz, aus denen dann wieder die klebriges Etwas, Klebestoff etc. (^
ableitenden Stämme klit, kliz — klut etc. Kleib, bz. unser kliBter etc) u. i
od. (mit Nasal) klond, klunt (une «onklap, die in 2 kladde, bz. nhd. Klette l
klip, klup auch klamp, klimp, klump) hervor- CO Bedtg.: Klebe- od. Haft^Ding,
KLADDEBN 227 ELAFER
itten Uegende Bedtg.: kleben, sich hz, (Schambach) kl&wen, klêwcn; mnd.,
fen ete. eniunckéUe, woraus wieder die nid,, mnld., mfläm, kleven ; as. clëvôn ; engl
klettern (cf, klaatem) hervorging, cleave; norw., schwed. klabba; dän, klaebe;
kl andere BMtgn. vonnhd, kletten, dhd, kleben, chlëbên, chlêpên; amhd. chlë-
9 van: Woüe zerfasern od, zer- 5 ben; mhd. kleben; nM, (mdartl.) kläben.
9n u. schelten od. mit Worten — Das ahd, kleben hatte urspr. dieselbe
en etc. auf die im Stamm klad, ahd. Bedtg, wie kliban (cf. klifen od. klifen),
lety bz. unserm klat (von klater, klatte während das vom Präter. kleib von kliban
. ahd, claz liegende Bedtg. des Bis- gebildete aAd. kleibjan o^. kleiben die Bedtg.:
d, Beissens, Auseinanderge- 10 haften machen, heften, festheften etc. Juitte.
, Zaserns etc u, des Geräusches Als Subst. hatte kleib die Bedtg.: Leim,
}nens, Schaltens, bz. Schrei- Kleister.
ens, Schreiens (cf oben skr. klafer, kläfer, klefer od. klaver etc.,
'auschen, tönen etc. u. gargh, schreien, Klee. — Beim Kartenspiel, bz. bei der Be-
kmt sprechen od. schwätzen ; u. stre- 15 zeichnutig der Spielkarten auch = Treff od.
crepare etc.) zurückgehen u. dann Kreuz; daher: klafer-as (Treff- As), klafer-
iiJmI. Kletter (Klecks, Schmutz) u. bûr (Treff-Bube), etc. — Nd. klaver, klever,
trig (schmutzig etc.) wieder auf un- kiewer, klêber; mnd. klever; md. klabir;
kladde, bz. mnld. kladde (macala) zu- nid. klaver ; mnld., mfläm. klaver, klefer ;
^ dessen Bedtg. zum Theil auch in 20 wang. (Ehrentraut I, 375) klaiver; ags.
>»k]ater,klaterig, klatte, klatterig etc. er- cläfer, cléfer; aengl. (Stratmann) claver,
ifUdKcf.ldaikkeau. weiter dctë folgende: clover; nengl. , schott. claver; en^2. clover;
Mern, kUUschen, klatschem, prasseln, norw. (Iv. Aasen) klöver, klyver; schwed.
ïend, prasselnd etc. od, mit lautem klöfver; dän. klever, klöver. — Möglicher-
i«e% niederschlagen od. fällen, nament- 25 weise hängt diese ngerm. Benennung des
M» Hagel u, starken od. sog, Platz- Klee's mit unserm klöfen (spalten, Aeilen
; daher auch überhaupt: stark regnen etc.) zusammen, sodass dies Wort ein ge-
— dat rftgend, dat 't so kladderd (od. spaltenes u. zertheiUes Etwas bezeichnet u,
trd etc.) ; — dat kladderd ördendlik ap demnach die gespaltenen u. zertheiUen, lap-
, so rftgend (od, hageld) 't; — dat ZO pigen Blätter dieser Pflanze Veranlassung
!rd de hêle dag, as wen 't mit emmers zur Benennung derselben gäben. Da dieses
lÜBn herander gaten word. — Dieses Wort indessen formell näher zu kläfen
an ist ein Iterativ von kladden, bz. (kleben, haften etc.) stimmt, so könnte es
Uten kladan od, kladjan, une klatem auch mit diesem zu klifen (Wurzel fassen
m klatan od, klatjan = ahd. klazan, 35 u. greifen etc.) gehören u. diese Pflanze
ujan ffi der urspr. Bedtg. : Ton, SchäU, deshalb so benannt sein, weil sie in jedem
iMfty Lä/rm etc. machen, während nd. Boden haftet u. auch auf dürretn u. felsi-
arn: mnd, kladeren, kladderen; mnld,, gern Erdreich wächst, od, weil sie sich so
'h kladderen (klecksen, schmieren, su- leicht bewurzelt u. bestockt u. über dem Bo-
od, unreinlich, unordentlich, schlecht 40 den ausbreitet u. hinkriecht u. ihre Wurzeln
rbeiten etc.) ein Iterat. von kladden leicht in den Boden eindringen, bz. sie als
wen etc.) ist u, deshalb nd., mnld. etc. freistehende Pflanze dieselben weithin aus-
yäußm od, verkladderen ebenso wie breitet u. in den Boden einheftet. Mit dem
ferldeien ausser verderben etc. auch nhd. Klee = ahd. clêo, clêwes scheint es
tedtg,: in nichtsnutziger Weise (sein 45 direct nicht verwandt. Da indessen das
ete.) verihun od, vergeuden, verschwen- „o'^ des ahd. clêo für urspr. w steht, so ist
ie, hat. cf, klatem. clêo toohl aus einer älteren Form clewa,
Mer-nat, klatschnass, so durch u. bz, cleiwa, cliwa, cliwe entstanden, wofür
\ nass, dass einem die Kleider am die nd. vorkommenden Formen klei u. klie
klatschen, besonders wenn man mit 50 sprechen. Da nun aber ferner das inlau-
'aehen Hand darauf schlägt u. klatscht. tende „b'' u. „f von kleben, bz. klefen
lider-rXgeB, klatschender Begen, hef- ebensowohl wie von klafer auch zu „w'^ er-
Piatzregen, weicht wird, so wäre es diesemnach doch
kd-pafir, Lösch-Papier ; s. klakpapir. sehr gut möglich, dass auch ahd. klôo eben-
léi, Uefei, od. Kläven etc., kleben, 55 sowohl wie unser klafer mit kläfen, bz. kli-
s u, kleben od. haften machen, heften, fen zusammenhängt u. gleichfalls als ein
ist sitzen u, fest maclien (woran) etc. ; klebendes od. haftendes, bz. leicht Wurzel
\l kl&fd nét; — hê kläfd dat d'r an. greifendes Etwas aufgefasst wäre, wofür
mspos. : afer-, an-, be-, fer-kläfen etc. auch aengl. cliver (unguis od. Klaue, Kralle)
(i. kläven, kleven od, kläwen, klewen, 60 sowohl, als cliver (tenax od. haltend, zähe
16*
KLAFEB-A8 228 KLAK
etc.) zu sprechen acheint Vergleicht man klage. — DU Grdbdig. iä Gaekni
indessen, dass auch der Waldmeister u. das von si^ geben etHCi Lautei. (f.ú
mehrere andere ähnliche Pflanzen Klebe- kl^éiïkjlUÊgplk^ klâgUeh,jâmz^
od, Kleber-Kraut gmannt werden, so ^M^^) füagén^ i h. durch TSne,Iâ
kann man sowohl bei diesen, als auch bei 5 od. Worte (mündUéh od, sekrißti)u
klafer od. 7ihd. Klee auf die Idee kommen, Noth u. sein Elend, seinen Kwmmrtif\
dass sie deshalb so benannt sind, weil ihre lust, bz. ÄUes was JSXnen drUdtttkUrie
vielen feinen Stengel so sehr wirr u, wüd od, seine empfundenen Sekmerm §L i
durcheinander wachsen u. sich vollständig fahrenen schSeehien u. ungend^Bém
in einander verfilzen, bz, wie Kletten (cf, 10 Jungen, BeeinträekUgungen u, Mmk
2 kladde u. klatte, bz, klîf) an einander hän- kund geben, daher: jammern, Aado^il
gen u. ohne sie zu zerreissen u, zu zerbre- sein, wimmern, schreien, wMa§et, wem
chen nicht auseinander zu machen u, zu sich beschweren, geridUUeh tti^ frü
entioirren sind. Die Grdbdtg,, ob haften siren etc.; — h6 ddd nflci mUmhi
od. wurzeln od. spalten, theilen etc,, 15 ^jantern; — klagen an jammenM^ä
ist aber beim Vergleich von klifen wohl stets mêr; wat hen ia, dat is hen; — É ki
dieselbe. sitt to klagen ; — dat fblk (Gmd^ Hl
klafer-as etc., Trejf-As etc., s, unter klafer. afer t &ten; — dat klAgd (teftreO tob
klafer-fêr, ein Kleeblatt mit 4, anstatt so siegt aa du 't mit im «Dâbt: - iK ||
der gewöhnlichen 3 kleinen Blätter. Früher 20 gen an dafen aa beiden; — m vd P
sehr gesucht, weil an diesen 4 lappigen KleC' hoüopen to klagen, man H gerigt ih ■
blättern, nach dem Völksglauben, das Olûck of. — cf, beklagen, — ferUagcn, - iH
Juiften sollte, zu welchem Ende der Finder gen etc — Nd., nid., mnd, Ua^a; ■!
sie in seinen Schuh legte, mfläm, klaghen, klaeghen; tfiin. Uv
kläferîg, kläferg, klebrig. 25 wfries. kleyen; Mtf . klagia od Uagt; •>■
klfif-lappe, Klebelappen, ein lederner Saug- klagi ; helg. klage ; isl, norw,, sdid.^
läppen an einem Bindfaden, um damit Steine dän, klage ; ahd. clagôn, Uigtei AI
aus dem Strassenpflaster zu zielten. Spiel- klagen, klagen; mhd. kli^jen, M(cr.(iH
zeug für Strassenbuben. trah.) kleite. — Der l^iamm klig f^ |
kl8f-lûs, Kleb-Laus, Filz-Laus (impetigo). 30 skr, garh& (vitnperatio, appreluM ^
klagbar, klagbar, eine Klage od, Be- gaüo) at^ garh, galh (vhapenre^ oii>^
schwerde tragend od, führend, bz, beantra- conviciari) = idg, gargh ((f. rieh h
genä; — ho ward' klagbar lägen hnm. zurück, aie urspr. ^fenso wieM^^
klage, Klage, d. h. die durch Töne, Laute gaij (schreien, drohen etc., hs. [neA^^
(Heulen, Schreien, Lärmen, Jammern, Wei- 85 clamare , strepere , crepare eUx) ^ f
neu, Winseln etc.) od. Worte (sei es münd- (Justi) miez (klagen, jammem, a*
lieh od. schriftlich) kundgegebene Unzufrie- etc. als Weiterbildungen von gtr iff^
denJteü u. Beschwerde über empfundene u, bloss die Bedtg.: Oerâus^ od. IM^
erfahrene Schmerzen u, Verluste, harte Schick' chen etc. hatte,
salsschläge, Beeinträchtigungen, schlecfUe 40 klager, a) Klager, Einer der'^
Behandlung etc, od. wegen Elend, Noth u, jammert etc.; — b) Kläger, AM^t
sof istiger Leiden aüer Art; daher iiberhaupt: schuldiger etc. — SpriAw.: 't Itfki
Heulen, Weinen, Jammern etc, od, Geheule, klager hebben ; — klagora hebbeng^
G^amtner, Wehklage etc, u. auch: Ver- den; — war gen klager ig, dlriiv
klagung, Beschwerde, Beschwerdeführung, 45 richter.
Beschwerdeschrift, gerichtliche Klage etc, ; klagere. Klagerei, Geklage, G^fm^
— d'r was grote klage ander 't tölk fan klâg-lêd, KlageUed, Jammerlieiät
Israel; — in 't klagehûs was grote klage da brütet mî mit gen klâfflöden kisi
afer de dôd fan de fader; — 't^land is fnl he hed altîd so fole klâglédeni }&t
klage an gcjammer afer siegte tiden ; — de 50 dat d'r hei gen ûtkamen mit hom ii
klage sprekd ût sin ôge ; — hô f8rd klage klagte, klagt, Klage, Beeeheerit é
afer ham; ~ ik hebb' gen klage afer gen pass' np, dat d'r gön klagten aferAk
minsk; — he hed sîn klage bi 't gerigt in- —.Md. klagt; mnld. klaghte; nhd,(ß^
gäfen; — he h^ 'n klage tegen ham ap- Wb.) klägde, klagte, klagde, ktagti^
setten laten; — d'r liggen f51e klagen bi 't 55 klagt,
gerigt etc. — Nd., mmi. klage; mnld., mfläm. klai, klaien, s. kld etc
klaghe; afries. klagi, klage; wfries, kleggc; klaimen, s, kleimen, bz. klémen.
Schott, clag, clagg (zweifelJiaft); isl. klaga, klak, a) Û^dtMcA de. lote klap etMT
klagan; norw. klaga; dän, klage; schwed, klak; — b) Klecks, Fleck, 8ckmm¥
klagan; alid. klaga, chlaga, klaka; mhd, GO Schmutz, Unreinlichkeit,0emeinkeä,8i»
KLAK 229 ELAEKEN
ie.; — d'r îb gên klak up luti; crepitacalum etc.); myiam. klacu. klacke
uUen ham 'n klak ansmiten (dasselbe); aengl. (Stratmann) clak (ma-
e wciUen ihm einen SchmiUe- cola) u. clacke (crepitacalum) ; neuengl clack
n od. ihn [moralisch] be* (das Klappen, Easseln, Plappern, Plaudern,
ihn mit Koîh bewerfen, od. 6 Geklatsche; Klappermühle etc.) mit der Ah-
nheit anhängen); — d*r is lautform (cf. klik-klak, klikkeD, klikkern)
[>ërd to finden. — Besondere klick (ScUag od. Tick-Tack) u. klick (ras-
r is gen klak of smak an", sdn, klappern ; picken etc.) etc.; «c^o^. clack,
einer farblosen, od. dünnen, claik, clake (s. unter klakken) ; an., isl. klak
ien od. kraft- u. geschmack- 10 (clangor avium, Vogelgeschrei, od. -Oekrähe,
tpfefferten noch gesalzenen •Gekrächze), klakr (rupes, nubes pyramida-
, bz. einer derartigen Speise tae; palus vel paxillus clitellarum) u, klaki
t aber fig. auch auf fade (terra congelata); norto. klakk (Stück, Bruch-
u. fades Geschwätz ange- stück, kleines Stück, Klumpen etc., cf. klatte.
Wahrscheinlich ist „klak** 15 2 flage u. flarre etc.; — eine Bank od.
Bart als Schmiere u. so Klippe in See, Fisc7igrund),klake od. kÏBikie,
ïmalz, Fett (cf. fûl = klaka, klaakaa (eine leicht od. dünn gefro-
ere etc. u. = Rahm, Sahne, rene Kruste auf der Erde; JSis-Flarre, Eis-
lu.S fûl) aufgefasst, sodass stück, Eisschoïïe, Eisklumpen), klank (da^-
edeutet, dass die Suppe etc. 20 selbe); dän. klak (Klecks; Placker ; Klitter);
noch Salz hol u. somit ma- schwed. klake (die Rauhigkeit, das Unebene
klos ist. Vergleicht man in- eines Weges vom Frost durch die harten
«yn. gebrauchte Redensart: u. aufstehenden Erdklösse); mhd. klac (der
of g8r (bz. g8r of klôr) an", durch Brechen, Reissen u. Bersten etc. ver-
ier klak auch auf die braune 25 ursachte Schall u. dies Brechen etc. selbst ;
>r. schmutzige), gesättigte u. Riss, Krach, Knack; Fleck, Klecks). Da-
Ier Suppe u. Brühe beziehen, van franz. claque (Klapps mit der Hand;
: der heUen u. blanken einer Klapphut = nid. klak), ciaquer (klappsen,
lünnen Suppe. Vergleicht klatschen) etc.; cot. clacca (Geschwätz);
\ kladde als Klebendes ^0 norm, claqard (plauderhaft) etc. Weiteres
auch At^ klak möglicher- s. unter \^iisketi u. nhd. Kl ack im Grimm* -
m Munde od. am Gaumen) sehen Wb.
Bleibende, od. endlich so- klakken, klappen, klappsend, bz. hart u.
t smak als das was die Ge- mit Geräusch schlagen od. werfen etc.;
'eruchs • Nerven prickelt u. 35 flecken, klecksen, schmutzen, schmieren, kle-
on Reiz genommen u. ge- ben; (trop.) beschmutzen, eine Gemeinheit od.
H da klak (s. unten) urspr. Schlechtigkeit anhängen etc; — dat klakde
^sen od. Ritzen, als einen ördendlik, so slôg de ragen (od. hagel) up
Utze bezeichnet u. das nhd. de paonen, bz. an 't fenster; — he klakde
\r8pr. ein Reissen od. Ritzen 40 de budel an de wand, dat 't kwakde un 't
auch an. klektun, das Rei- all' ût 'n ander flog; — dat papir (od. de
\f reizen, Aufwiegeln, Belei- enked) klakd (fleckt, kleckst etc.) dör; —
. von Hause aus ganz das- he klakd de hole wand ful ; — he klakde
wie nhd. Riss, bz. unser dat an de wand fast; — de wand mit kalk
8, Bruch, Ritze, Spalt etc) 45 ßz. lêm etc.) be- od. aferklakken; — h6
eses zu riten, bz. ahd. nzan hed hum ên anklakd (er hat ihm einen
vört, in welch letzterem FaU Schmutzflecken angehängt) ; — he klakd
msart urspr. soviel bedeutet hum an (er schmutzt od. schwärzt ihn an,
Etwas keinen Reiz u. keinen bezichtigt ihn einer Gemeinheit etc., od.
bz. weder ein Reissen od. 50 klagt ihn einer Gemeinheit u. Schlechtigkeit
izen) noch ein Schmecken an) ; — he mut 't all' anklakken (a. er muss
münden lässt. — Nd. (Br. AUes anschmutzen od. anschwärzen u. schlecht
iks (eine gewisse Portion machen; — b. ^ muss AUes an die grosse
zähen Materie, die kleben Glocke Mngen u. verlautbaren etc.). — Nd.,
bz. womit man Etwas be- 55 nid. klakken ; mnld. klacken (impingere cum
ken od. Schandflecken, bz. fragore, findi cum fragore, verberare resono
; nid. klak (Fleck, Schmutz- ictu, quatere; maculare, faedare, inepte pin-
I. klack (fiifiura, fragor, so- gere etc.] u. klecken (agere rimas, hiare)
tu8 resonans, tax, plausus, von kleck (rimosus, hiulcus, pertusus), bz.
) tf. klackc (scutica; macula 60 wie ahd. klakjan, klecken (s. unten) von
ELAEEEN fSO KLA]
%:t:A
mhd. klac (Riss, Spalt etc.), 8, unter klak; stammt m. mzse od. anM. SuiMem
mfläm. klacken u. kleckcn (dasselbe); aengl. Ritße, hg, unterm rata (Biu) lu m
(Stratmann) clacken (garrire) u. clcken zan, be, unserm riten gehört. — TFei
(excluderc, &j. ausbrüten etc.), was mit dem dhd. kieken ; mhd. klecken, kkckeo
gleichbedeutenden schott. deck; isl., an. 6 klecken aus einem von dem Slam
k]ekja (klakti); nono. klekkja; dän. klackke, (Riss, Brucfi, SpaU eic., cf. unter U
udklaekke ; schvoed. kläcka u. dem schtoed. der Endung jan gehüdHen âUerem ï
klilcka (schrecken, erschrecken etc., d. h, welches, da klak urepr. nur ein 8(k
springen od. sitringen machen etc.) von war (er geht mit dem Stamm lenk o
Hause aus dasselbe Wort ist wie dhd. klak- 10 ken auf die aus gar [sonare etc., g
jau etc. (springen, bersten, spalten etc. od. galm etc.] erweiterte idg. y garg, ga
Riss etc. machen, s. unten), weil es eben gesetzt grag, glag [sonare, cUoaare, st
nichts 7oeiter besagt, als das Ei spalten crepare etc.] gurüek^ od. vielleicht w
(bz. knacken etc.) od. springen machen, etc. auf idg, skar) u. äUo eunächtt *
bz. es auseinander gehen machen u. schlor 15 unarticulirtes Geräusch^ h£. ein Getösi
gen od. picken, wie ja auch kippen (s. d.) Lärm od. ein Oescftrei, einen Sdhaü,
die Bedig. : pullulare etc. hat. — Ferner : etc. bezeichnete, in erster Linie sdbt
engl clack (klappern, rasseln ; plappern, plau- die Bedtg. : irgend ein unarticu^
dem, bz. klatschen etc.) u. clack (sehn eiden od. Geräusch od. O ei Öse (soniu, <
ausschneiden, aussondern etc. vom Chrdbegr.: 20 clangor, crepitus, Btrepitna) machen
spalten, trennen etc., cf. kippen, wovon sich wie solche zum Theü ja cmch noel
auch das sclwtt. clake, claik [Bremse, Nasen- obigen vom Stamm klak geMdeten
knebcl, bz. das gespaltene Stück Holz od. erhalten lHid>. Indem man nun ab
der Kloben, welcher den Pferden etc. auf die dem Hören eines unarticulirien Gerü
Natfc etc. geklemmt wird] herschreibt, wäh- 25 od. dessen, was das SchaÜwort klak h
rend schott. clack (the clapper of a mill) nete, auf den Vorgang aufmerksam
mit engl, clack (das Klappern u. Rasseln u, sidi nach der Ursache dessdben \
etc.) u. mnld. klakke, klakkebosse (= un- bemerkte das Auge wfort audi eina
senn b aller- od. knap-büsse) auf clack, bz. Bruch od. SpaU^ hs. ein gerissene»^
klakken in der Bedtg.: klappen, klatschen, 80 chenes, gespoMmeSy geborstenes Ébm
bz. ein lautes Geräusch machen etc. zuriick- auch den Fleck u. Klecks etc., den i
geht. — Weiter: an., isl. klaka u. kiek (clan- einem klak od. schaÜetuien Oerätm
gcre, bz. fdän.J klinge^ skralde, kladske); abgesprengte u. avf Etwas aufsM
norw. klckk u. klikk (Knall, Geräusch, bz. u. niederfallende ikwas (gleidneiA, i
crepitus, cf. klik), klikka (cf. unser klikken, 35 FelssHUk, ein Stein, eine Sdurbi
klikkcni etc.), klakka (klecksen, beklecksen ; Tropfen od. ein sonstiges Etwas) ver%
schlagen, bz. klappsen; — schneiden, ka- u. gemacht hatte, woraus sieh dan
striren, bz. ausschneiden etc., cf. oben das selM erklärt, dass man mü dem <
engl, clack, schneiden etc.), klekka, kiek, sitamm kli^ auch sofort den Begri^
klakk, klokket (1. glippe, slaae klik; — 40 Risses u. Bruches etc., eines serrisst
2. rystes, gyse; — 3. forslaae, blive nok), geborstenen etc. Etwas (Stückes^ F
tcoron Iv. Aasen sagt, dass es in der Brudistückes etc., od. eines MtnaXes, f
letzteren Bedtg. mit nhd. klecken zusam- Kleckses etc.) verband, wie mü äem
menfällt, während, wie oben schon zu schwed. klakjan od. klecken, bz, klakan, klakk
klücka bemerkt, die zweite zunächst mit dem 45 auch den von Riss etc. od Elect eti
Letztern u. weiter auch mit nhd. klecken, chen, bz. den von reissen, bersten, i
bz. ahd, kicken in der Grdbdtg. : sp r i n- etc. od. flecken etc. Dass aber dan
gen etc. zusammenfällt u. sich hieraus, bz. dem Begriff des Rauschens, Tänens
aus: reissen, spalten, abspalten, tren- detn des damit verbundenen Begrijf
nen etc., od. aus der subst. Bedtg.: abge- 50 Reissens, Berstens etc. noch wieder
rissen es Stück, Stück loas wovon ab- aridere entstehen konnten u. sieh e
gerissen u. abgerutscht ist (cf. isl. klakr haben, ersehen wir ausser aus de»
[rupcs] {(. ahd. claph = Kla2>p etc. u. = ab- schon unter klakken ang^Ohrten «
gerissener Fels od. Felsabsturz u. die sprach- sonstigen vielen aus ScMuwursdn l
licîie Conncj-ität von klippo mit klappe) auch 55 gegangenen Wörtern (cf, dieserhM n
wohl die Bedtg.: glippen od. fehlschlagen, Wörter unter klik, kluk, — kbuak,
verunglücken etc. entwickeln konnte, zumal klunk, — klang, kling, Uang, — kl
ja auch glippen od. dän. glippe die Bedtg. : klat, klit, klut, — klap, klip etc. «. !
gleiten od. rutschen Jiat u. auch nhd. klimp etc., — knap etc., -— knal el
rutschen von ahd. ruzze (Felsabsturz etc.) 60 gnat, gnit,gnat etc. etc.) au^ noch m
KLAKKEB * 231 ELAM
m (mgdührten ahd, (klâkjan , kle- ganB klam (klebrig ti. feucht, bz, naaskdtt)
lea^ wächea €M8 den Éedtgn. : Biss, antofaten. — Na, (Br, Wh, etc.) klamm
poft etc, machen, bz. reisseti, bre- (dicht, enge, gedrängt; klebrig feucht etc),
Uen, plateen, »palten, klaffen, von- od, (Dähnert) klamm, klaom, klumm,
umder machen u. gehen, öffnen etc, 5 klummig (sich klemmend od, drang, feucht-
'her Weise wie flecken (es vnll kalt, kalt, steif, etc.), (Schambach) klam
\ken od. von Statten gehen) von (dasselbe u. auch : fest, dicht, gediegen, rein
r. unter flek, flekken etc.), die von etc., z. B, de klame fels ; — dat klame fet
Baum machen u. schaffen etc.); mnd. klam (enge, fest, dicht zusam-
eie Bewegung u. ein Gelin- 10 menhattend, nicht dehnbar od, elastisch,
nöglichen etc., od. aus Bruch, steif, starr, erstarrt, verklommen; beengt,
Trennung machen etc, die von muthlos, verzagt; klebrig feucht etc.); nid.
(. entfernen u. von dem Platze od, klam u. klem (klebrig, klebrig feucht); mrUd.
iteüe bringen u. so vorwärts brin- (KU.) klam u. klamp (tenax^ humidus, len-
sm, von Statten gehen, Erfolg ha- 15 tus, viscoBus, avidus); nhd, (Orimm, Wb,)
aen, genügen etc, entwickelte, u. hess, (Vilmar) etc, klamm (arctus, an-
ukken, bz, ahd. klalgan in der gustus etc.); engl, clammy (kldtrig, zähe,
dtg.: kiappen, klatschen etc, stammt leimig, kleisterig, pappig); aengl (Strat-
mz, claqaeur auch (cf. Biez, II, mann) clam (glutinosus, viscosas); schatt,
chiacciare (knacken, quetschen etc.) 20 clam (a. clammy; — b. smooth) etc. — Die-
ia (FaUe) = unserm klappe. ses Wort ist wahrscheinlich (wie mhld,
r, Klecks, Fleck, Schmutzfleck klhmp fs. oben] bezeugt) ebenso wie ^sm od.
t» kleinerer od, grösserer Triefen kämm aus kamp, ksmab u, unser kram u.
ienden, schmiUzenden etc. Flüs- kramme aus kramp, krampe aus klamp od,
ier von irgendwo abspritzt od» 25 klamb etc. gekürzt u. gehört mit 2 klam,
ïerunter fäu u. irgendwo auf- klampe etc., klemme etc., klimpe etc., klömen
u. klumpe etc. zu ahd. klimban ßlimmen)
ri. Iterat. von klakken in der in der frühem Bedtg.: kleben, festsitzen,
^edsen od, Schmutzflecke machen ; haften (worin und worauf etc.), sich Tieften
^pîr klakkerd dör ; — h6 klakkerd 30 (cm u. auf Etwas), es festhalten, packen u.
; — du mu8t nêt so klakkern (od, greifen etc. (cf. klimmen), von dem klam,
t d. h. du musst nicht so viele bz. klamb, klamp eigentlich das Präter. ist,
\de Tropfen od. Brocken faüen sodass es urspr, einen Zustand od, ein Sein
bezeichnete, wo ein Etwas klebte, haftete u.
Uakker-, od, klad-papir, LöscJi- 35 packte (bereits klebend, haftend u, packend,
d. eigentlich Fleck-Papier, weil es od. klebrig etc, geworden ist) od, gepackt haUe
en oä. Flecken in sich aufnimmt u, fest sass od. fest hielt etc, u, nicht los
gt u. selbst dadurch Flecken be- od, von- u, aus-einander ging u, diso auch
ie durchschlagen u. an beiden Sei- dicht u. fest zusammenhielt , od, hcdtend
ar sind. Daher die Bedensart: lât 40 (haftend, bindend etc.), unr eissbar, zähe,
Jen np klakkerpapir, den best du fest, dicht etc. wurde, sich zusammenballte
L zu einem dichten u. festen Etwas od. einem
d. klam, klamm ; — dat hemd Klumpen etc., woraus dann auch wieder die
ms klam (wie geklemmt od. geklebt, Bedtg.: tu sich verbunden od. dicht u. enge
I. fest u. dicht etc) up de hûd: 45 zusammengepresst etc. etc, hervorging, Dass
aat starke swêten ; — de dör geid aber aus klimban in der jetzigen Bedtg, von
ipen (die Thür geht so schwer [od, klimmen od. klettern für dessen Präter,
if, sie klemmt sich etc); — dat klamb auch die Bedtg. (ich) klomm, bz, habe
\ Úammen ßeklemmende, beengende, bereits ge- od, erklommen etc, (d, h, wohl
i etc., od, auch neblige u. feucht- 50 eigentlich soviel als: habe bereits Fass u.
BT zugleich auch beklommen ma- Haft gemacht od. genommen [an Etwas],
Icht, dat man 't d'r bei nêt in At- od. habe gepackt, gefasst u. hake mich fest
dl an gans benaud an kold word ; etc.) blieb u. dasselbe auch in dieser Bedtg.
itt d'r all' so klam (klemmend u. zur Bildung von neuen Wörtern verwandt
od. geklemmt, beengt, knapp, enge 55 wurde od. wenigstens verwandt werden
^,) am to, dat man sük d'r h&st konnte, ist selbstredend u. wird dies auch
1 rören kan; — de banden sunt durch engl clamber (klettern, klimmen) be-
dam ßlebrig u. feucht) fan swêt, zeugt, was übrigens von Hause aus derselbe
d'r all' an sitten blift, wat ik d'r Wort ist wie nhd. klammern (ich Jclam-
' ; — dat gôd (od, de waske) is nog 60 mere, od, klebe, hefte, fasse etc. mich an
KLAM 8S2 * KLAMPE KLAMP
ihn an) = urspr. klambcren etc., dem Iterat. wol hokten, dat de badd nH vCr ritt; -
von klainpcn. d'r matten drê klampen âfer da d&r úm
Sollte indessen neben klamp, klamb ein worden, dat hô fitft genug word nn nAt »
einfacher Stamm klam für dieses u. das fol- sakken kan ; — b) eime Über emen Qrém
gende klam, klemmen u. klümcu angenotn- 6 (od, ein Ti^ etcj hmgeêcMagene od. fe^
men werden mmsen, hz, klam nicht überall Verbindungsbrücke, iü. ein Steg de; -
aus klamp gekürzt sein, so gehört derselbe lât 'n klamp^ afer de aI6t slin (od, kgm
wohl zu einem älteren kliman (kleben, haften etc.), dat in d'r afer fiiren kOnoL —m
etc.) worüber Weiteres unter klemen. Schiffsbau versieht man auch hier «kr
Zu klam, bz. klampe, klampen u. klimmen 10 klampen niM aüein die HäiMer tiift i, i»
etc. vergl. übrigens auch noch die Wörter dem auch geeahnte od. nUt den EndeMU^
l u. 2 klinke, 2 klinken u. klifen etc. merartig vor-u, aufet^endeüeimereBSm,
2 klam od, klamm, Pressung etc., Druck an denen die Taue elc htfeti^ iNrdü^
etc., bz, ein Etwas was eine Pressung od. bz. welche sie haUen od. ihnen HaM fem
einen Drang^ Zwang, Nöthigung, Druck etc. 16 etc., während es in der Sedig, Klmmpt%
auf Etwas ausübt; — ik bcbb' hnm 'n od. vieUeidU auch Kloben, Kloti fi/.
klam an't hart gäfen, dat he Bin brder hei- klobig, kloisig etc.) eds urspr. OespsUt
pon schuir. — Es ist syn, mit klemm in nes u. Klaffendes sie. (rf.WÎeÊflâiÊ
der Bedtg. : Druck, zunngende Kraft etc, etc. u. klôt, klûte etc., sowie ferner esé
(s. klemme) u, gehört mit ags. clam (Krampe 20 klatte) in unserm kUunphaaer tisdd. — EL
od. Klammer; packende u. fassende Rand, (Br. Wb.) klamm u. UaiDp (Kkmmi
Klaue etc.; Fessel, Band; Beengung od. diihm. auch Steg Mer einem Ormtf,
Druck), dorn (Beengung, Beklemmung, Be- (Schütze) klamp (Sehoher, Ileúkn/mi
klommenheit, Angst); nengl clam (Zange wozu übrigens aw^ dessen M> psjf. IQ
= das was, od. womit man Etwas festhält 26 klapp, Bund^ Oehund, Büna^ ^ rcrta»'
od. was packt u. greift, bz. was klemmt u, denes u. in sich Vereinigtes ete. jv evfm
kneift od. zwickt etc.); schott. (Plur.) clams clien ist, sofern ich Reckt habe^ dsM ée
(starke Greif- od. Kneifzange \ Griff von Stämme: klamp, klimp, klump atifUip,ld9
Holz etc. um Etwas aamit festzuhalten; klup nasaUrt sind, worüber WeHeres wäa
Schraubstocketc.);nhd. Klamm ;mhd.^\zm ^(^ V\dim'geia u. klimmen), mit der Nébetfim
(Beklemmung od. Beklommenheit, bz. das (cf. Ehrentraut it^ 324 u. BS5) Uhi
Beklemmen) u. ahd. klamma; m^(2. klamme, = wang, (Ehrentraut, I, 375 H. 4^
klamm (Beklemmung, Klemme et^.) etc. zu klamp; klomp (Steg); nfries. (Ämrusi
klimmen, aus dessen Präter. klam (= nhd, klämp (Klumpen, Haufe); nid. Unp
klomm u. unserm klumm, bz. klamb, klamp 86 (Klampe, Klammer; 2k^£n^ Bernd, JMi
die obigen Subst. ebensowohl hervorgingen, am Holeschuh; Klumpen, Hatrfen); wtÜ
wie 1 klam u. klampe etc., bz, nhd. ge- od, klamme , klampe (oncas, unguii ; haipi|ih
er- klommen n. be-klommen etc. retinaculum; compago, compagei; nbici^
klam-hörîg, hart- od. schwer-hörig etc.; regula; fibiüa); mfUbn. klamp (moikm
cf. 1 klam. 40 d'un huis etc. etc.); engl, clamp (KlsmSÊi
klampe, klamp, Klampe od. ein Etwas Balken, Latte, Leiste etc., bs, SUfldb Ab
was od. womit man einem andern Etwas was zur Befestigung u. Verstärkung dW;
Uaft, Halt od. Festigkeit, Verbindung, Zu- eine zum Brennen a/irfaeste^peite Sdüdi
sammenhalt etc. giebt, bz. womit man Etwas Backsteine; dasSpannbl^; die TisdikÊs§t,
heftet, zusammenheftet, verbindet, zusammen- 46 die Nietkluppe etc.) ; isl. klampi (fiboki W-
fügt od. klemmt u, klammert, od, auch ein seus etc.); norw, Idd^mp (Khts, Benmäme//,
Etwas was Getrenntes u. Geschiedenes mit Holzkloben, Klampe etcj; schwed. Uiif
einander verbindet u. vereinigt u, so zu einem u, au<^ klabb, wie auch norw. (Kiots, diebl
Ganzen u. in sich selbst Zusammengeschlos- utiförmlicJies Sülck Hole, HoUklungfen dt
senen u. Verbundenen macht. Daher a) 60 oa. Klumpen, cf, klampfot, 'Khmgism'i
Brett (Querholz, Kloben, Klotz, Riegel, klampig, unförmlich, kloisig); Abi. Uufe
Leiste etc.) was quer über ein anderes Etwas, (Mastscheibe. Scheibengat). — Daeu MffL
bz. über andere Bretter (od, Balken etc.) (Grimm, Wb.) nhd. klamp u, Unat
geschlagen u, befestigt wird u. wodurch man (Krampf), klampe (Klammer, Ê^rampe; M^
denselben Halt u. Festigkeit giebt, bz, sie 66 bindendes Holzstiick =s Idampe sib A
mit einander verbindet etc., damit sie zu- klämpfe (ein WerkstOck im SehjffAmSt
sammen halten u. nicht aus einander gehen; klampe (Klumpen, grosses l^üek), wesn ss
— du must d'r 'n dügtigen klamp afer sl&n, bemerken ist, dass neben klampe onel m
dat dat nct mer ût 'n ander geid; • de schwed. klimp mit der Bedtg. Klumpig
klampe is dik un fast genug, de schal hum 60 vorkömmt, wozu (cf. Grimm, Wb. V,9ê9
ELAMPEN 233 KLAMPËN
ebrand noch kymr, clamp, clap Jiart bedrängen od. in eine Klemme ver-
p od, Klose vom Teig), prov, clap setzen etc.) ; mnld. klampen (harpagare, har-
e, Masse), poln. kl^b (Klumpen, pagiae apprehendcre, unco detinere, fibulare,
üh adav. kiiho (Knäuel), böhm. kloub, rapere, figere, affigere, prehendere ; compa-
nub (dasselbe) anführt, bei welch letz- 5 ginare, conjungere) ; wfries. klampjen ; engl,
beiden Formen indessen auch wie hei clainp (unternageln, verschalen, verzapfen,
lab (KnüUd, Keule, Kloben etc.; ge- mit Leisten einfassen); bayr. klampfen
«fie Oesdlschaft) an eine Connexität (klammem etc.). — Dieses klampen t^ zum
d, kleben od. kl i eben (cf. klifenu. Theil wohl von klampe, bz. klamp fortge*
I, hz. Kloben u. Kluppe etc. ge- 10 bildet, doch scheint dieBedtg.: kleben, haf-
werden kann, während beim Vergleich ten od. Haft u. Festigkeit machen, heften
klatte zum SchdUstamm klat etc. etc. auch darauf hinzudeuten, dass es an-
%U Fofrmen clamp, clap sich aus dem demtheils auch ebenso wie klampe u. mhd.
rtoMMi klip-klap, bz. dem Verb, klap- (klampher, klamber) u. nhd. Klammer
^gri^pieh ableüen lassen, cf. klampen 16 (auch klamer, clemer, klamper, klampher
OMcA l u. 2 klam, sowie auch unter kommt vor); amhd. klainpheren: mhd. klem-
da$ nhd, Klate (Klaue etc.) u. engl. bem (klammem etc.); an., isl klömbr (sab-
(die Klampen) etc. bcub), bz. Plur. klömbrur (Schraubstock u.
I Sehhisse sei noch bemerkt, dass auch auch: saxam invium); anorw. klömbrCiSicAroud-
ebrand (cf. Orimm, Wb., unier 20 stock, od. Klemm-Ding etc.); nort(7. klomber,
I ein starkes Verb, klimpan, klamp, klaambr (Klammer, Klemme, Schraubstock
nn mü der Ordbdtg.: spalten etc. etc., mit abweichenden Formen auch: klaam-
wetzi, wie auch klos, kl6t, klute auf die ber, klaamer, klömber, kiembar, cf Ivar
spalten zurückgehen. Dass aber ne- Aasen) etc. von dem jeru klimban (klimmen,
malten auch die Bedtg.: anhangen,, 26 bz. kleben, haften, sich heften an etc., cf
\n^ haften, sieh verbinden mit klimmen) geJwrenden Präter. klamb, klamp,
dersdben gelegen haben muss, geht aus klam etc. (ich klebte bereits, hatte schon
klam sowohl ais aus klimmen hervor Fass und Halt, klemmte mich schon fest
ts diese aus der Bedtg macula ent- etc.) weiter gebildet wurde. — Vergleicht
beioeisst unser 1 u. 2 kladde. Die 30 man nun aber weiter die mit dem Schaü-
jedoch ist die aus klap hervorgehende, stamm flik od. flak (sie sind syn. mit klik-
epitare od. krachen u. so auch ber- klak, klip-klap, plik-plak etc.) zusammen-
Hc, Wegen der Ordbdtg. crepitus etc. hängenden Wörter flek, flak, 2 flake, flokke,
ammes klamp, bz. klimp, klump vergh flekken (Grdbdtg. : schlagen u. auch spaUen
den unter klampen angeführten Wör- 36 etc.) flikken etc. u. ferner engl, clamp
»«. neben klimpern auch mhd. klum- (schwerfällig auftreten, schwer gehen, tram-
^Klang mit musikaliscTien Instrwnen- pfen od. trampeln), norw., schwed. klampa
when), (schwer u. lärmend gehen) ; schott. to clamp
ipei, nageln, nieten, heften, schlagen, up, claroper (to patch, to make or mend in
ügen, zusammenschlagen, klammem, 40 clumsy manner), to clamp, clamper (to make
ien etc.; — he klampde de planken a noise with the shoes in Walking), clamp
it gM, de budcl etc.) tosamen, bz. afer (a heavy footstep or tread) zu unsern mit
er od, up 'n ander fast; — dat mut klunte (Klumpen etc.) verwandten Wörtern
it 'n ander ferklampd worden ; — ho klundera u. kluntern (stolpern, poltern) u.
I (heftet, klemmt, Jammert, be.. klettet 46 kluntfôt (Klumpfuss), so wird sich sofort
et, greift etc.) Buk dV mit Bin handen eine Connexität dafür mit hld., schwed. etc.
eo ao fast; — de weg is mit dat land klamp (dickes Stück, Klumpen etc.) ergeben.
klampe (od. 'n tille) ferklampd. — Hält man dazu nun aber wieder ahd. chlobo,
Jampen (kMen, haften, sich heften bz. nh. Kloben u. klobig, bz. Klotz u.
.; *- de Bneeaw klampt aan de voe- 60 klotzig etc. u. dass sowohl Kloben als
- in Verhaft nehmen [Schulden hol- Klotz (cf. unser klôt, klute u. klunte) ein
- festklammen, anlUammern; ver- gespaltenes Etwas od. ein Spalt- Ding
\ od, Klampen [Verbindungs- u. Ver- (Kloben, bz. ahd. chlobo ?iat ausser der
itg^elgenj anschUigen [de matten \dam- Bedtg.: dickes Stück, Keule etc.; greifender
- iemand aan boord klampen, Jeman- 66 Haken: Gebund od. Bund, Bündel, z. B.
ttdst Enierhaken an Bord festmachen, Flachs etc. auch die Bedtg.: Falle, bz.
^k^ klammen, fesüegen, entern] ; — muscipula, decipula, aucipula u. gehört zu
Hin etc. [eilend op eilende klampen; \i\\Q\idkii[spaUen etc.], wie unser )s\\ih [Klaue,
nd klampte op overspel verraet en bz. Hand, Fuss; dickes unfömdiches Stück]
l^eten moort]; — fig. auch: Jemanden 60 u. md. kluvc [Kolben, Keule] zu klufen
KLAMPEN 8S4 KLAMPEH
[klauben] u. dies wieder zu klöfen = oM. nw^ klampe, Uampen eCc, nAú Mäaâtt
klioban) bezeichneten, so ist es zweifellos, (klimmen) u. alle utUer éUeami am§ifiktiÊk
dcuis die Wörter: klarop, klimp, klumpe, bz. sonstigen Wärtern in irgend eUMr Fm
ist klumbr in d^ Bedtg.: Klumpen od, mit unsern 8duü..,^,^^men klip, Uip fk.
Klotz (8. unter V\9km^€) auch auf ein Verb, b zusammmhäiigen, die mü den
mit der Bedtg.: scMagen, hauen, kappen, krib^ krab, bz, krip, krap etc. odL kriai
spalten, klaffen etc, zurückgehen können, kramp etc. selbstredend auch wieder wm
ebenso wie isl., an, klamba (clava, bz. Kalbe, verwandt u. wohl einee ürsprwegs «M^ m
Kolben, Keule, Schlägel), bz. wie das lat, unter diesen weiter su tfergleiehen ist
clava auf die y kal = kar, idg. skar (schla- 10 Was nun aber eunäehst das ahd, U»
gen, ?Muen, spalten, kappen, schneiden etc.). ban, klimphan, klimpfim, klimpan (kU^
— Alles dieses nun aber vorausgeschickt u. klamph, klamp — klumbun etc.) betr^ m
dazu noch die schon unter klampe ange- ist wohl anzunehmen, dose dessm ëisk
führten Formen mit den Stämmen klap, Bedtg, „kleben** war u. ÂiMâMAMna^
klab, klub etc. — (cf, unsere Wörter unter 16 bz, a%AS haften (cf, klifen etc.), siék hifim
klap, klep, klip etc., bz. an., isl. klipa [tor- an etc, ebenso wie bei klifem die jdtiß
quere], klipa [angustiae; res arctae; particula BecUg, von klimmen, sowie audt AfMi
rei mollioris], klippi [massa, Klumpen etc.], Klammer u, klammern, hs, mira
klippa [tondcre; Bccarc], klippur [forficosj, 1 u. 2 klam etc., klampe t«. Uampen ib
klipping [tonsura]; klappa [scalpere; tan- 20 entwickelt hat. Vergleicht man mmiMkr,
dere; palpare] etc.) gehalten, so glaube ich, wie unser 2 kladde, h£, «AdL Kletit a
dass die Stämme klamp, klimp, klump aus kletien (u. davon wieder kleiter» ■
älterem klap, klip, klup (vergleicht manun- klimmen^ bz, «fuer klaatem) mill Udh
ser half, bz, nhd, halb [d, h, gespalten, if. klatte, bz. dem SehaUatamm klad, kkl
zertheilt, zerschnitten etc] zu skr, kalp 25 (cf, auch kladdem, klattern, Uittm dft)
[spalten, schneiden], lat. carpo etc., bz, scalpo, zusammenhängen^ bs. dass deren Beil§, u^
Bculpo etc. u. unser scharp u. schrap etc. „kleben^* zurûekgûU, od. die Beitf flu
von der y skarp, skalp, skrap Plauen, späh Klette als haftendes u, klebtniii
ten, schneiden etc] als Weiterbildung von Etwas aus der OréMtg.: Fleck, Sekuidt
skar, skal = kar, kal [schlagen etc, s, oben] 30 entstand, so ist es klar, dass auf demSdi^
u, idg, [Fick, I, 813] skarbh, skarp [rau- stamm: klip od. klap ebenm wie em
sehen, tönen, schreien etc] als y von lat, od, flak u, klik odL klak ausser klaw%
crabron u. crepare etc., sowie von an. skrapa od, sehlagen (cf. flék, flekken m, nri^
[rausdien, knarren etc.], skraf [Bede etc], klakken) nd>en Spalt, Riss, Br%ehét.
ahd, harfa [cf. harpc], skr. calbh, calbhate 35 (cf (úid. claph etc. fSehiag, Stsm A;
[tönen, prahlen etc.], lett. krêpat [räuspern], Krach, Knail; abgerissener Jnsb/i h. fSt
lit. skreplei [Auswurf], griech, cnremptomai serm klap, kb^pe, Uippe, Ui^^ieni, Utan
[räuspere mich] von aus skar, skra [tönen, etc. zu klak, klakken, klikken etc.) meküt
rauschen, schreien, cf, schallen, schel- Bedtg.: Fleck od. Maal (maonla tfb)
len, schreien, schrillen etc, u, auch 40 hervorgehen konnte u. wahrscheinL onAhT'
unser kallen etc.] weitcrgebildeten Stämmen vorgegangen ist, weil ja ein klap cd, 8ehls§i
u, dazu die obigen Bedtgn, von isl, klippa Stoss etc, od, Äufplatsen airf Mkssi
u. klappa, so lässt es sich nicht verkennen, auch ein Maal od, einen Fleck (ÜA
dass auch skar [schlagen, hauen, spaUen, Klecks od, kladde) macht. Hatte sitk «■
schneiden, scheeren etc] u. skar [tönen^ rau- 45 aber aus klip od, klap, nasaUrt UkqxldMa
sehen etc.], sowie skar [reiben, kratzen, ebenso wie aus klak, klank od, k]ä| UiÉ
scharren etc.] von Hause aus mit einander (cf. auch 2 klinke u, 2 klinken [nietatf ê»
ident, sind u. dass beim Vergleich unseres festigen, festnageln etc.] n. dass Uaiips
klakken, bz. des dazu bereits Angeführten auch die Bedtg. unseres 2 kUnke kti ■*
u. Gesagten auch die alten gcrm. Stämme 50 dass klampcn auch mit unserm Uinlni ^
klip, klap u. klimp, klamp %oahrscheinl. mit griffUch sehr nahe zusammenfällt) OMMT
lat. crepo u, carpo etc. auf einen aus skar Schlag, Stoss etc. auch die BeéÛg,: Fltcï
erweiterten idg. Stamm skarp od. skarbh, u. Schmutz etc u. so atccft wieder ei
skalp, umgesetzt skrap, sklap etc. zurück- von: klebendes u, haftendes Etwêi
gehen, obschon es selbstredend auch möglich 55 etc. entwickelt (man kann Übrütetis dudk ü-
ist, dass die Stämme klap, klamp etc. aus nehmen, dass die Bedtg.: SdUoj^ SM
einem aus idg. gar [tönen etc.] erweiterten Prall, Prell, Änstoss etc, in die von: Ikwi
Stamm garp od, giirbh, galbh etc., umgesetzt u. Drang etc, bz, Kneifen etc, /</• b^
grabh, glabh [s. dieserMlb auch utiter klak- pen] übergitig), so ist es lUar, dass iH
ken] entstanden) — nasalirt sind u, dass dem- 60 hieraus für klimban, kUmpfan ' -- —'■
KLAMPEN 235 KLANDER
klettern aue kletten (u. dieses aus stelle, die auch für den Stamm krak von
tte = unserm 2 kladde, bz. 1 kladde) kraken passt Wegen des Themas krap
\ die Bedlg, unseres neuen klimmen so- kramp ffur kram, krimpen etc.) s. unter
y ais die von 1 t«. 2 klam u, klampe, klap am ScMusse, hz. bei Fick (II, 347)
ipen ergeben konnte. Vergl dieserhalb 5 unter garb, gramb.
^ vM. (Orimm, Wb.) Klap er od. klamp-haaer, roher ungeschickter Arbeiter
\mper (Kraue, Klaue) zu dem gleich- od. Handwerker, stümperhafter Zimmermann,
uitenden Klate, Klatte u. Klater, Pfuscher etc.; — he is 'n regten klamp-
itter, was doch (cf. auch klautern u. hauer (od. rüghauer), de 't lüP ferdarfd,
klâtem, klattem, unter klatem) entweder 10 wat he under de banden krigt. — E» be-
Me Wort ist wie Klette (cf. 2 kladde), zeichnet wohl einen Klumpen-, Kloben-
wie unser klatte. od. Klotz- Hauer u. hängt dieses klamp
ftr einen Zusammenhang der Stämme sicherlich mit kldjû^e in der Bedtg.: Klum-
ip, klimp, klump etc. mit klap, klip, pen etc. (s. unter klampe) zusammen.
(d, h. als urspr. SchdUstamm) etc. 15 klamäsern, kalmasern, kalmäusem, in
CMfi aiusser den obigen Belegen auch der Stille sinnen, od. ruhig sinnen u. den-
\: nhd. etc. (cf Grimm, Wb. V, ken, bz. grübeln, brüten, hecken, miihsam
ete.) klempen u. klempeln, klempem, studiren, stöbern etc.; — he sitt to klamfl-
ipem, kUmpem (einmal od, wiederholt sern (grübeln etc.); — he schal 't wol ût-
f Schlag od. Stoss etc. [klap, klip, 20 klamüsern, wo 't êgendlik hands is; — he
p etc.] od. Schall, Klang etc. [so- klamflserd alle olde boken dör; — ho wêt
fragor, crepitus etc.] machen), klcm- 't alP ûttoklamûsem; — wat best da d&r
(Kkipper), klempner, kl&mpner, od. nu wer för blikseros kram ûtklamttserd ("atc«-
perer, klampferer, klamperer u. klippe- geheckt etc.)? — Nd. kal-, kla-mflsen, kal-
Uimperer (BUchscMäger), klampfe (Zi- 25 müsem. Es hängt wohl jedenfalls entweder
i/. Orimm, Wb. V, Spalte 944 u. mit kalm od. mit goth. qal (Ruhe etc.; s,
\ Uippen daselbst) etc., schwed. klämta, unter kalm u. kwälen) zusammen u. kann
wed, ilämpta u. (ditUect.) kläppta, kläppa sehr gut aus kal u. müsem (dem Iterat. von
fêam mit dem Klöppel an den Band mûsen, mausen, bz. wie die Katzen stül
Blocke schlagen, bz. b eiern) etc., toozu 80 sitzen u. lauern) entstanden sein,
n der Entstehung der Bedtg. klettern l. klander, Schallwort (cf. klats etc.) u.
klimmen atis dem Schculstamm klap connex mit dem SchaUstamm klad von
IcHp noch zu erwähnen ist, dass auch kladde etc.
^SKmifii kling od. klang ein schwed. 2. klander, klanner, Appretur, bz. die
pk u. nhd. klingen (cf. Grimm, Wb. 8f Glätte u. der Glanz, welcher dem Zeug u,
168) mit der Bedtg. „klettern" enU der Wäsche mittelst Glanz-Stärke u. BoUen
i u. ein mhd. klimpfen (ScTUag, Stoss (Mangeln, Ziehen durch Walzen, od. Wal-
Druck etc., Sturz macJ^en, od. durch zendruck) beigebracht wird, nebst der durch
r u, Druck etc. zusammendrücken, zu- die Stärke verursachen Steifigkeit. Daher
nensiehen etc.) wieder unserm klinken 40 überhaupt auch: a) Glanzstärke; — ^Stei-
mekt, welches mit klinke zum Schall- figkeit, Festigkeit, Dichtigkeit, HäUbarkeit
m klik-klak etc. gehört. etc.; — wen de klander d'r erst ûtwusken
i«i Schlüsse sei dazu noch erwähnt, dass is, den word dat g6d (Zeug, bz. Kattun,
> Fick (III, 51) ein Thema klap u. Leinwand) slapper un wéker; — du must
ip für klap, klip, klappen, klippen, 45 wat mër klander d'r in dôn, dat dat gôd
|»e, klampen, klimpe, klimpern etc. auf- (Zeug, Wäsche, insbesondere die feine, als
if. dieses einerseits zu krap, kramp Oberhemde, Kragen etc.) wat glatter un
UHmenjgieJien, cf. kram etc.), anderer- stîfer word ; — dar sitt gen klander (Festig-
£u Ut. globti (umfassen etc.), preuss. keit, Dichtigkeit etc.) in, dat ritt glik. —
úiVi (er umarmte, umfas8te),bz. (II, 558) 50 Es ist dasselbe Wort wie nhd. Kai an-
ginem Thema glab (umfassen etc.) ver- der, nd. (Br. Wb. etc.) klander (Mangel,
ht, was selbstredend mit (II, 566) grab Walze, grosse Bolle, bz. Glättmaschine zum
fen, packen) ident. ist u. also mit der Glätten u. Glanzgeben der Kattune u.
lurbh, srabh (von gripen) ident. sein Wäsche), bz. nid. kaiander (a. dasselbe; —
ie. Meiner Ansicht nach passt für 66 h. Glanz, Gh'Ute); engl eilender etc. u. entlehnt
klap etc. indessen besser eine aus skar aus franz. calandre (Glättwalze etc.), weh
ire) erweiterte y skarbh od. skarp (so- ches selbst aber wieder mit calandrer (pres-
I, wie ich auch lat. clangor etc. (cf. sen u. glätten (zwischen Boüen u. Walzen)
pH etc.) am liebsten zu einer aus skar = nhd. kalandern, bz. kalandriren;
iterten y skark od. skarg, skrak etc. 60 nid. kalanderen ; nd. klandern, glandem etc.
KLANDISJE 238 KLAP
au8 dem griech. kûlindros (Walze, Bolle) klap if. (in ZusammeHeetMumgen mit mA
entstand, nid,) kkb; luL klap; miuL, and, oi. c%
klandisje, Kundschaft, namentlich im in clapanga (vtridor, c/. Estemer Gkm
Ladengeschäft; — he hOrd to min klandi^e ; von Creeelius); aas. clap od. dipp (h
— dar is fOl klandisje an liûs; — ^fld. 5 clappjan, wie afriea. klap t n kliraa de, ^.
kalandizie, klandizie; mnld., mfläm, kallan- klappen); aengi. dajp; sdkatL du-, a^L
dyse, aus franz, chalondise von chaland clap; an. klap (in klkppa); actoAL Um;
(Kunde); s. kalant. d&n, klap: oAd claph, chii»li; aiML Uqa,
klang, klank, Klang, Hall, ScliaU, hah klapf, kîaé (Schlag, StOB^l^raU Oc;
lender, schallender Ton etc, ; — de sang 10 Oeröusch od. Oetpräch, (tffrhwäU; KnA,
(der Gesang, hz. das Lted, od, die Melodie Knaü; Klaff, BisB, SpaU: abgerinenerlêi^
des Liedes etc.) hed gen goden klang; — — Compos.: ahd, anaclaph (mmeba). -
mau kan de klang fan de klok hftst nêt klap, bz, kllp (ablautend kliq», Jdap, n^\
hören ; — de klang is nog nêt fan de klok fiasal, klamp, klimp eic) ist ein ««to^
of (man hört noch den Klang der Glocke 15 zweigter (cf. Grimm, Wh, V, 953 ikj
durch die Luft schwirren). — Compos.: an- u. reichentwiekdter SchaUstamm, der wzA
klang, naklang etc. — Kinderlied: kling- seinem Vorkommen auch in den laL-ilflLa
klang-klûske 1 gif roi wat in H hûske. — keltischen Stachen ic. nadk seinen mbI^
Ahd. chlanch; mhd. klanc (Klang, Ton, selnden Auslauten: b, bb, f t pf » pk P M
Rauschen, Rieseln, Plätschern; Melodie).-- 20 die Stämme klab, klaf odL fr^af^ klap? faj^,
Weiteres s. unter klingen, von dessen Präter. klapp u. die davon weitergdnÚeten ÏFIrfer
klang, klank dieses Suhst. entstand. in Grimm' 8 Wb., sowie daselbst miék et
klant, s. kalant. Äblautformen : klip, Uop, klap, ftn Uoh(
1. klap, a) der helle, harte, laut klingende klapf etc.) wahr^eini, aus emer da
(aler kurz- u. nicht nachhallende etc.) Schall 25 Graform Bkarbh od, (mit ^^ fSur ,r")lkiU,
od. das Geräusch etc., welches dadurch ent- umgesetzt skrabh eta «f. aldabh etc. egk^.
stehty wenn zwei Gegenstände rasch zu einan- krabh, klabh etc. entstemd^ aus wdaum Uh
der hinhewegt werden ^ od. zusammen u. aip- schiedenen aUen Formen denn eiudk sMn'
einander schlagen od. stossen, od. ein Etwas dend wieder germ, Stämme wie: adinb (M
auf ein anderes Etwas plötzlich u. rasch 30 nhrtih rrfr nrcrft iinîdrnrlinrp jn i irfcfdyrrÉin
aufschlägt, od. hart aufstösst, niederfällt, lautet u, geschrieben wrden tnAMf^ Mf
auftritt etc., od. auch der kurze u. harte dies im Engl, auch geschieh) , schnipp Mfarf
Ton u. Schall, der dadurch entsteht, wenn — od. sklab etc., schlab eite. (bs, ttl^
durch die rasche Bewegung von Etwas in slab (cf. slafe = Sklave, — aliteii s teÜHl^
die Luft od. den Raum hinaus ein leerer 35 — Biegen = sclagan etc. u. auA Hili^
Raum (ein SpaU in der Luft) hervorgebracht brand im Grimm' st^en Wh, wtter Ha*
wird u. dann die Luftwellen plötzlich wie» tzen), bz, hrab etc., hlab etc., cuMr. nl
der zusammenschlagen, wie dies durch klap- etc., lab etc. neben klab, klap, kSunb fal-
pen = nhd. klatschen, bz. unserm bal- lautend klib, klip, klif, Utmb etc. ■. Uúy
lern (dem Klatschen mit der Peitsche) aus- 40 klup, klumb etc.) «. krab, l^rap, knoib ëL
gedrückt wird, wo denn klap 0(7. Klatsch, (ablautend krib, krip, krimb ete. m, kiiÉ^
bz. der Knall od. das Geräusch etc. ja auch krup, krumb etc.) hervorgehen kosmlES,
nur dadurch entsteht, dass die getrennten Was nun aber die oben crwdÜMf fif
Luftschichten rasch zusammenschlagen, wie klap, klamp etc. angesetzte Stammform tun
dies auch beim Knall eines Schusses oder 45 od. idg. skarbh (cf, Fiek I, 242^ n, it,
dem Abfeuern des Gewehrs (cf. Grimm, 269 etc.) betrifft, so ist dariU>er schon w4f
Wb. V, 957 unter 1 u. 2 klapp u. dazu klampen verhandelt und bemerkt, dass sk
klaff, klapf) etc. der Fall ist ; — klap I sä 't, eine Weiterbildung von Bkar (sonarei eif|l*
d&r lag 't ; — 't geid altid fan klip-klap, tare etc., cf. die mit schar, schra, idiri ila,
wen so mit hör trippcn (Holzpantoffeln) dör 50 bz. schal, schil etc., bz. sla, ali etc. onliih
't hûB löpd; >- klip-klap-klunder, fald fan taulen Wörter) ist, die sMstredend sndk
(V bOn herander ; — b) Schlag, Klapps etc. ; primitiv unseren Stammen klad, Uaf^ kU^
— he gaf hum 'n klap an d' orcn, bz. für klat, bz. klik, klit od. klok, klat| nülL
de närs etc.; — he hed dar 'n dügtigen klank, klink etc. etc. zu Chitnde Usgt^ si
klap kragen (einen schweren Schlag bekom- 55 liegen kann, da es auch ja mögUeh i^ isß
men, bz. einen harten Verlust od. eine manche dieser Stämme aus der y §ßt (t
Schlappe im GescMft erlitten), war hum de am Schlüsse) od. audi ghar (aonare ela)
rüggc fan sör deid. — cf. achtorklap, sowie hervorgegangen sind. VergleiM man tikr
klappe, klappen etc. — Nd., nid., mnld. klap bei Bopp (Gloss., pag, 76) die Zneammsk^
(sonuB, crepituB ; garrulitas, fabula) ; mftäm. 60 Stellung, od, den Vergleich von kaib ^
KLAP 237 KLAPPE ELAP
arb, garb, g^barb, charb u. éar od. nannt — Nld. klepel; mnd, kleppel. Zu
ro ÎAmni mcm leicht auf den Gedan- klapen etc.. bz, kleppen.
288 deren Anlaute auch atis dem här- klapen, kläpen, kfepen, schlagen, klopfen^
u ursprünglicheren skar (schar, sgar dreschen etc, — Es wird hauptsächlich vom
ervorgingen u, dass die Bedtg,: ire, 5 vorläufigen Klopfen u, Dresaien, bz. Aus-
hen u. sich entfernen, od. sich klopfen des Getreides gebraucht, um rasch
ten (von Einem od. von wo) auch Saat- Korn Zugewinnen, ist jedoch eins mit
n älteren von: reissen, spaUen, bz. kleppen. ^
"epitare, clamare, sonare) erwuchsen, klap-hingst, ein unvollkommen castrirter
t9 diesen Stämmen zunäcJist die Bedtg. : 10 Hengst, dessen eine Hode, weit in der Batuîh'
crepitns etc. zu Grunde lag u. sich höhle liegend, nicht hai weggeschnitten wer-
f ebenso wie in klak u. ahd. klalgan den können. — Nld. klap-, klophengst (das-
er klakken) die Bedtg. : sich trennen selbe u. auch ein Hengst, dem mittdst eines
^emen, od. gehen wo weg u. vorwärts hölzernen ScJdägels die Hoden zerquetscht
Saum u. Platz machen (ich gehe ti. 15 sind); nd. (Schambach) klophengst (ein
JPlatz etc.) entwickelt hat. Hengst mit nur einem Testikel, ein zum
[ Schlüsse sei noch erwähnt, dass Zeugen unfähig gemachter Hengst). — Im
(III, 51) den Stamm klap, klamp mnld. ?Mt kleppen auch die Bedtg. „csl-
iU SchaUstamm auffasst, sondern ihn strare^ u. da nun das Zerschlagen od. Zer-
[jf^ktemp (zusammenziehen, cf. krd^cht, 20 quetschen der Hoden mittelst klapsen
, knqp, kram, krempe, krimpen etc.) od. klopfen nicht immer vollkommen ge-
er mU siav.-germ. (Il, 347) gSLThj grwoïh lang, so erhielt dadurch die Bezeichnung
M. Da indessen der Schal&amm klap-, od. klop-hengst die obige Bedtg.
i, klab, klaph etc. (s. oben) auch in klap-hod, Klapphut, d. i. ein Hut zum
l-kiM. Sprachen belegt ist (cf auch 25 Zusammenklappen, bz. der zusammengeklappt
clamp, clap, aslav. klabo etc., unter werden kann.
i), 80 dürfte die Ableitung des Slam- klap-holt, gespaltenes eichenes od. buche-
st klamp, bz. eines vielleicht urspr. nes Daubenholz, was namentlich zur An-
Unen germ. Verb, klipan, klap, klu- fertigung der Butter-Fässer gebraucht wird.
9. klimpan, klamp etc. von der von 80 — Jv/d klaphout (Dauben-, Fass-, od. Stab-
lafür aufgestellten idg. Stammform holz); mnld. klaphout (tabulae qaerneae mi-
odL skarbh doch wohl vorzuziehen nores); mftäm. klaphout (bois a tonneliers
ioo6e» es jedoch nicht ausgeschlossen ponr faire les douves) ; nd. klapholt (kleinere
tt die germ. Stammform krap, kramp, Stücke gespaltenen Eichenholzes für die
ib, kramb, ~ kraph, kramph nu/ eine 35 Tonnenmacher, Fassdaubenholz; im Flur.
\ammform garb, grab, od. garbh, grabh versteht inan unter klapholter die aus dem
iy greifen, umfassen, einsehliessen etc. Groben gehauenen od, geschnittenen hölzer-
meh zusammenfassen od. umschlies- nen Absätze, welche die Schuster gebrau-
nengen, zwängen, od. umarmen^ zu- chen); mnd. klapholt (eichene od. buchene
näirücken u. ziehen etc.) zurückgeht, 40 Planken von 5 — 9 ZoU Stärke u. mindestens
idimdererseits unser Schallstamm kh]^, 5 Fuss Länge, Abfall des Wagenschotts).
er nur germ. vorkäme, dann besser — klap bezeichnet hier wohl Riss, Spalt
mt krap, kramp, bz. slav. garb, gramb (s. unter klap) u. ist demnach klap-holt so-
}mensimen) zu vergleichen, sondern viel als Spaltholz u. ist es demnach syn.
mü unserm galp, galpen zu dem aus 45 mit klôf-holt.
mare etc) erweiterten Stamm zu steU klap-katte, Klatsch-Katze, falsche Person
re, wozu Fick (I, 73) ausser skr. die AUes verräth u. ausplaudert, was sie
murren, reden) auch an. klifa (singen, hört u. was ihr anvertraut wird, od. die
n), u. auch ahd. kli£f-kla£f u. kläffen sich überhaupt mit Klatschereien u. Ange-
eie.) stellt. 50 bereien befasst. cf. flirkatte.
laf, J. klappe. klap-mütse, eine mit aufstehenden, dicht
hbrigre , Ziehbrücke, bz. Brücke anliegenden Klappen versehene Mütze, deren
wdt einer Klappe zum Aufziehen od. Klappen man bei kdUem Wetter über die
» versehen ist, od. welche zu- u. auf- Ohren klappt.
\gen (zu- u, aufgeklappt) werden kann, 55 klappe, klap, Klappe, d. i. ein Klapp-
de» DurdUasses der Schiffe. od. Schlag-Dina, bz. ein Etwas was auf- u.
lel, klepelf Klopf el, Klöppel, Klepfel, niederklappt od. auf- u. zuklappt, bz. auf-
Î, bz. aer SMägel od. Klopfer (plec- u. über ein anderes Etwas geklappt od.
m der Glocke, auch knäpel (cf. die- geschlagen und womit also auch Etwas
f. wegen Klöpfel unter klopper) ge- 60 bedeckt, geschlossen u, dicht gemacht wer-
KLAPPEN 2S8 KLAPPER
den kann; daher: Deckel, Verschluas, Lade, derddûsend stAkken sprang : — YA \
Falle etc. ; — du mast de klap fan de bön to 't an de wand fiut; — ho klapd H U
maken; — Jung*! mäk din klap (Hosen- — dat klapd na baten; — dat kui i
klap2)e) to; — ik hebb' drô lünings (Sper- d&l-, bs. hen- an wer klappen; — d
Unge) in de klap fangen. — Compos, : bön-, 6 not regt klappen (summen od. pasun, i
baksen-, fenster-, flögen-, ôgen-, ôren-, müt- sen etc.); — de badel klapd nêt (die
Ben-, dufcn-, lûnings-klappe etc. — Nd. stimmt nicht, ist nicht richtig etc.) -
klappe u. nid. klap, klep (dasselbe); mnld, klappen kamen (sum Schlagen, h.
klappe, kleppe, klippe (crepitaculum, erota- Schlacht ti. sur Entscheidung komwu
lunQ u. kleppe (flagellum, cf. unser klappen 10 as to 'n klappen kamen schal, do ha
etc. u. klappe [Peitsche] bei Stieler, so- 'n ûl' säten; — man mnt nêt ût de
wie nd. klap [die Schmitze der Peitsche] klappen (klatschen o(L 8chwatsen)\
bei Schambach), kleppe, klippe; nid. klapd (schwatzt) 't all' tkt; — he k
klip (decipula) etc. ; s. Weiteres unter kleppe, all na (er ersiMt alles nach, plappa
klippe etc. — Die nd. Form klappe, kleppe 15 aus, verrälh alles, macht alles ruMa
etc. ist auch ins Hochd. (cf. Grimm, Wb. — he klapd nns an (er klagt od. sdwfâ
V, 958 etc.) eingedrungen, ist aber ident. an, er verräJth uns etc.); — he f(
mit nheL klaffe (Spalt, Kerbe; klappsender dat, bs. uns (er verräih das, hs, uns
od. latUer Schlag etc., cf. mnld. kleppe [rupes, — he klapde hum dat to (er sddi
spelunca etc.] bei KU), klaffe, kleffe (Ge- 20 das eu, gab ihm den Zuschlag durd
schnatter, Geschwätz = füd. klap ; Klapper Klapps in die Hand, wodurdk der
= obigem mnld. kleppe etc.) ; klapfe (Klap- besiegelt ward). — Daher VolksUed
per); Schweiz, kläpfo, klepfe (kupferne in de band, — ferkôp dîn land, —
Schelle; Peitsche; Schw(itzerin), während din kô, — dat kalf dV to; — de
klaff (Spaü etc.) u. klapf (Fels etc.) mit ahd. 25 dalcr, — dat kalf 'n 6rt, — de kd]
claph etc. (s. unter 1 klap) ident. sind. Zu fort (fort). — Nd., mnd. klappen, k
bemerken ist übrigens, dass ein auslautendes nid., mnld., mfläm. klappen; afries. k
„r* (cf. klappen, klippe etc.) auch im nd., wfries. klapjen; nfries. klappe; ags.t
bz. ngerm. erscheint, wie desgl. auch ein od.c\s.p]^sai', €iengL(8tratmann)d
„b**: s. unter klap. SO engl., schott. clap; an., isL, ncrw., «
klappen (Vi62aut«nd kleppen, klippen, klop- klappa; ciâit. klappe; ahd. da^iAn, <
pen), klappen, klapf en, klatschen, schlagen claffôn; nihd. klaffen (ein lautes oei
etc., d. h. das thun od. machen, erzeugen, machen, crepitare, klappen, JÜappen,
bewirken etc., was der Stamm klap od. sehen, krachen; schwatzen, aperredim
klaph, klapf, klaf besagt, wobei indessen zu 86 schwatzen, hinterbringen; scMagen, «d
bemerken ist, dass dieses Verb, bei uns u. bersten, reissen, sich spaÜen^ ommüi
auch sonst nicht überall sämmtliche Bedtgn. gehen, Tnch öffnen od. aufthun, gi
erhalten hat, die sich schon frühe in dem klaffen, offen stehen etc.). — Vanklaj
obigen Stamm entwickelt luitten, während bz. der 3. Person praes. (er od. es) kl
dagegen sonst wieder andere Bedtgn. in 40 od. dessen Präter. (er od es) kUiffU
demselben auftauchen, die entweder schon tete sich, ging offen, öffnete sich, tha
früher im Stamm klap zu Tage getreten auf, ging auseinander u. spannte od. <
waren od. sich sonstwie aus demselben u. sich aus, macfUe Oeffnung u. Baum /
in seinen Ablautstämmen klip, klup, klep, Kluft, Höhle etc] in der sich etwas i
klop entfalteten. — Vergl. dieserhalb zu 45 gen u. einschliessen konnte, he. wo tu
klap, bz. ahd. claph in seiner Bedtg. : Krach, zwei Äussenwänden etwas eingesehUm
Knall, latUes Geräusch od, Gespräch^ Ge- wie in einer Klappe g^angen
schwätz od. Klatsch; Schlag, Stoss, Prall; [klappen involvirt schon den Êegr^
Biss, Borste, Spalt etc. zunächst unser klap- Zusammenschlagens, weil eben ein kk
pen im Folgenden als: ho sleid in de han- 50 das Geräusch, was toir mit klappen bt
den (od. de liagels slan up 't dak — de rä- nen, nur durch das ZusammenschUii
gen Bleid tegcn 't fcnster etc.), dat 't so klapd ; Äufeinanderplatzen von zweien Etwa
— olde fôrlade hören nog gern dat klappen stehen kann] u. also audi eine Éüu
(od. knallem, ballern etc.) fan (od. mit) de sung u. Umarmung od. UmkUtfterm
Bwupo ; — he klapde hum up de kop (od. 55 litt) ist das ahd. (die Bildung des 8tt
up de fingers — in de band etc), dat hum klaft ist dieselbe wie in Kluft u.K
hören nn sen fergung (od. dat H hum pä- bz. wie in mhd. klaft [Oesehwäte, Oen
perde); — he klapde hum tegen do wand aus ahd. chlafföd = 3. Person prae
an, dat 't so kwakde; — he klapde de ganse chlaffôn in der Bedtg. sonas madkem,
budol Bo tegen de wand an, dat 't in hun- 60 tara, clafdra; amlid, claftere; wihd. \
KLAPPER 230 KLAR
eUiknH ein EhoM was, od. einen Zu- klappern, klappern, knattern, prasseln
wo Etwas klafft u. demnach über- etc.; — wat klapperd dar an de fensters ?
eine gewisse Klaffung od. Äuseinan- — de störken klappern ; — ho klapperd (od,
tn u. Oeffnen etc. von Etwas, hz. die snatterd) mit de tanden ; — de luken klap-
üeste u. so auch das Mass u. den 5 pem alF hen un wer. — Nd, klappern ; nid.
der klaftenden od. der geöffneten klapperen, klepperen ; mnld. klapperen, klep-
jebreiteten Arme u. zugleich des Bau- peren (crepitare etc.) u. klabbaerden (crotu-
m diese umschliessen od. abspannen liim pulsare) ; mhd. klapern, klappern (klap-
I» [bs. des Baum-InhaUes u. des pem; schwatzen) u. kleffelu (klappern).
t v<m 6 FussJ) u. das Verb, klaf- 10 klapper-tanden, klappertannen, mit den
In seiner Bedtg. : sich öffnen od. aus- Zähnen klappern; Zahneklappern; — he
er ihwn u. machen, ausspannen (es sitt for kolde to klappertannen ; — he hed
id.klaftert8Fuss,'^erunûUaftertod. 't klappertannen al wer under de laden. —
%nt es etc.) etc. entstanden, wie ja in Nid. klepper-, klipper-tanden.
en od. spalten von selbst die Bedtg.: 15 klaps; t. q. klap — als verstärkter Stamm
mdergehen, sich ausbreiten od. aus- von klap; — he gaf hnm 'n klaps an de
> (se ezpandere) u. also auch die von: ôren.
tefi etc. liegt, wobei ich dieserhalb klap-sehôf (Klapp- Schaub), ein eilig auf •
r. phoU (se expandere, florescere) aus geraffter u. nur lose gebundener Stroh-
dem Partie, perf. pass. von phal 20 Schaub, im Gegensatz zu dem sorgfcütig
dimmpi, dissilire) u. das zu ahd. aufgenommenen, reinen u. fest zugebundenen
%j^mhcL klaffen gleichfalls gehörende Langstroh.
Éhmse, Sprung, Biss, Spalt od. Aus- klar, klar, detUUch, heU, rein, durchsich-
g etc.) verweise, sowie weiter auf (L. tig, nicht trübe, unvermischt, schier, keine
Uli er, 391) das ags. (von clappet ^ 25 irüben od. sonstigen fremden Bestandtheile
od. klafft weitergebildete) clappetan enthaltend u. deiner auch abgeklärt, ahge-
ire) u. clappetung (palsus). Weiter ledert od. ausgegohren, bz. gegohren u. fer-
asiek in ôrimm (Wb.) Klaff er tig zum Genuss od. Gebrauch u. so Über-
^^^fff Klafter od. kl&per ais haupt auch: gahr, fertig, bereit etc. — de
mmtg mehrerer Pflanzen von klaf- 80 Ittcht is nêt so klar, dat d'r gen wullge an
dL klappen in der Bedtg.: rasseln. to sên is; — de lücht word al kl&rder an
'k ist es indessen auch, dass das Wort hellerder ; — dat water is so klar as wm ;
ier vom Stamm Klaff, bz. dhd. — de ôgen stân hör so kl&r, dat 't 'n last
i der Bedtg. Spalt etc. (cf. nhd., bz. is, um d'r in to kiken; — ik hebb' di 't je
Uapf, klopf, klapfy Fels, rupes etc., 85 kl&r un düdelk genug mâkd od. segd; —
kL elaph, s. unter klap u. klippe) mit- he hed 'n klaren kop (od, ferstand etc) ; —
es Sujpixes tara, tar, ter (cf. kalter, dat is je kl&r (od. kl&rblikelk), dat dat nêt
I. halnara) weitergebildet ist. — cf. we- geid ; — m&k hum dat äfen kl&r, dat he 't
r Chrdbdtg. von Klafter etc. auch sülfen sucht, wo 't is; — dat ligd kl&r ge-
bnen, sowie unter klippen sub c. 40 nug för de ôgen ; — hê drinkd niks as kl&r
iper, Klapper, bz. ein dünnes flaches (klares, reines, schieres od. bares etc.) wa-
tUehen cUs Geräth zum Klappen od. ter; — dat is de klare bare melk; — klare
ken, was zu diesem Behuf wie die jenéfer (klarer, barer, unvermischter Ge-
netten zu zweien zwischen die Finger never) ; — ik drink de jenéfer lêfer kl&r, as
:t wird. — Mnld. klapper u. klab- 45 mit bitter (Bitterextrakt, bitteren Tropfen);
(crepitaculum, crotalum), klapper u. — schenk mi man lêfer 'n klaren (sc. jenéfer)
od (garralus, fabulator, blatero etc. in ; — dat is klare (reiner etc. od. nichts als
itor); mhd. klappe u. klepfer. etc.) messe; — he ett dat klare (reine, un-
{ier-,klatter-, kletter-, klitter-mölen, beschmierte etc.) brôd, od. de klare botter
Ueine Mühle mit einem längeren 50 etc. man so weg; — de geste is kl&r (die
nz von dünnem Holz od. Metall (sehr Hefe ist ausgegohren u. abgelagert u. so
rd dazu eine aUe Handsäge benutzt), fertig zum Verkauf) ; — dat bêr, bz. de wîn
leken beim Drehen der Flügel zwei etc. is kl&r (fertig, bereit), um ferköfd un
îhrere an der Achse befestigte, beweg- drunken to worden ; — de appels sttnt kl&r
Uüeke Holz schicken. Diese Mühlen 55 (die Aepfel sind fertig u. reif, od. auch
I hän^ auf langen Stangen in den fertig u. gahr od. zum Essen zubereitet);
I aiuf gerichtet , um Sperlinge , Staare — dat hûs (od. de bttksen, dat klêd etc.) is
EefV Vögel, die den Früchten nach- kl&r; — ho hed H all' wer kl&r maken
, dwrd^ «Ar weUhin scJMUendes Ge- (fertig machen) laten ; — he hed dat bedde
EU verscheuchen. 60 för 'n ander kl&r m&kd ; — ik sta kl&r um
ELARpBLIEELIE MO KLATEBN KLA.TEEBH
mit to gân; — hê is wer klär (er ist wie- klarêrei, a] t^anren; — 'n tddp
der fertig^ hz, -fix, geheiU, gesund); — he réren, ein S^if OMBcla/nnn «. oi/e
is ^n klaren (fertiger, fixer, tüchtiger etc.) hz. deseen Po^nere zur Ahfahri fert
kerel; — he kan mit alles klftr worden; — chen «. ins Meine bringen^ indem m
ho is mit hör klar (er ist mit ihr fertig u, 6 Abgaben dafüur berichtigt ; — b) fert
zum Ahschluss gekommen, bz. mit ihr ein- den, sich verständigen etc.; — he k
verstanden, dass sie ihn heirathen wiU); — mit ham klareren.
sê sunt uuder 'n ander klar; — he is d'r klarîgheid, Schierigkeit, BuMAi
kl&r (fertig, geschickt etc.) genug to ; — ho — ik mot nog &fen klarfgheid (od. s
is dV klär för (er ist fertig u. gerüstet da- 10 heid, rigägheid) maken.
für; od. auch: er ist fertig u. reif dafür, klanre.s. 2 kladde.
z. B. um ins Zuchthaus zu kommen); — Kl£8, Klaus; t. q. NikUs. — Beim
hß schal 't^wol klär kriffen; — he kan 't klunder, fald fan d' bÖn henmd^v.
nêt klär krigen (a. er kann es nicht klar klat, s. klats ti. klatte.
bekommen od. nicht begreifen, keine Ein- 16 klater (formell ideni. mü Klaizi
sieht davon bekommen etc.; — h. er kann nhd. Klatscher), a) Klapper j Bassel
es nicht fertig kriegen). — Sprichwörtl. taculam, crotalam); — daher: gdcbl
Beim : sprâk wat war is, — drink wat klär klatter^ Geklapper, Oerassei, Geprasi
(klar, hell, rein etc.) is, — ett wat gär is. — b)lAmpe, Petze etc; — c) Kkmker
— Vergl. noch die Bedensart: klär is Kos, 20 klumpen etc.; — de klaters alân hon
bz. klär is Kê^e etc. unter Kês u. Ké^je, c/. klitter» klöter etc. — Nld.^ mtüd.,
sowie klaren etc., klinkerklär, klip an klär klater (crotalum, erepitacnlam, aiatnii
etc. — Nd. nid. klaar; mnd. klär (klar, hell, (Br. Wh.) klaterding (dasselbe) u.
strahlend, herrlich, schön; rein, bloss, pur; Plur. klätem (Lumpm, Lappen, .
— rein, durcJiaus, bloss); mnld., mfläm. 25 zerlumpte Kleider), sowie (Scham
klacr (clarus, dilucidus, lucidus, non obscurus, klater (a. Fetzen, iMmpen, gerrissem
pur US; inanis, vacuus, hz. eitel, leer etc.); dungsstück; — b. der angespriUte
aengl. der, clicr; engl, clear; an., isl. klär; der Drecksaum; — c dieMtstklwÊk
nono. klaar; dun., schwed., klar (clarus). den Haaren der Schede u. anderer
Mit franz. clair, älter der; ital. chiaro; 80 qf. (ioaelbs^kläterhämei) ic. ^Daimeii
Span, claro etc., aus lat. clarus, was ebenso ter, klat'r, kladd'r (Schmutz- od Mi
wie unser hei (hallend, tönend, laut etc., ker, bz. herunterhängender Klutiker i
cf. 1 hei) auf eine J/kdl (mit der Bedtg. Schmutzfleck) ; engl., schUL clsMBt (Q\
sonare etc. u. so auch : schreieti, rufen etc., Geklapper, Getöse etc, ; lautes Gesi
cf kallen u. hsdlen), hz. kar (cf. Fick, I, 35 Geplapper, Geschnatter). Zum Sdial
41) zurückgeht, indessen auch mit griech. klat, bz. klit-klat etc., s. unter klate
skléros u. lat. calerc etc. (cf. Fick, 1,44) u. cf. klaterig, klatte etc.
auf eine idg. y skar (töfien, lauten, bz. ein klater-bfisse, Klapper- od SasseL
unarticulirtes Geräusch machen etc., woraus — Auch nd, nid. etc*
sich auch die Bedtg.: singen u. sengen 40 klater-, klatter-, klUter-, kllt«l
[brennen etc.], cf sengen) zurückgehen kann, (aucJi flitter-, knitter- ic. knaster-gc
weil sich aus crcpitare od. knistern etc. nannt), BauschgiM. — Nlä. Uate
sowohl, wie aus tönen u. singen etc. mnld klatcrgout; mfiäzn, klatergoadt
auch die Bedtg.: brennen, sengen, hz. dör- klater -Jan, Lumpenkeri^ abger
refi etc. od.: hart, rauh, heiser etc. ent- 45 Mensch, elender WÏM etc.
wickeln kjpnnte. klaten, klatten (abkuUend Uittei
klâr-blîkelîk, klârblîkelk, klar od. deut- tem, klutem), klappern, rasseln, pt
lieh sichtlich, kenntlich, deutlich etc. — Nid. knattern etc., crepitare, strepere et<
klaarblijkelijk. wird tM9nentUch vom prasselnden oc
klaren, a) klar machen, klären etc. ; — 50 seilenden Haget u. Begen, od vom pr
de lücht klärd of o^. up ; — dat schal sük den od. schmetternden Donner u, äu
nog wol nader unklaren; — de 6gen fer- sich wiederholenden starken «. loät
klaren sük d'r fan (die Augen verklären rausch gebraucht. — Nid, «mUL,
sich etc., bz. sie werden davon hell u. straJh klateren (dasselbe) ; nd (Br. Wb.) 1
lend etc.); — b) fertig machen od. werden 55 (dasselbe u. audi: zanken p «dbetten
etc.; — ho kan od. schal 't wol klaren; — schelten, derbe die Wahrheit sagen e
he kan gôd mit hum klaren (kann gut mit wie auch noch: afterreden etc. od ,
ihm fertig werden, hz. sich gut mit ihm nertj plappern, plaudern, schwaizi
verständigen etc.) — Nid. klaren; afries. wie klappen u. femer [Danneil, .
klaria; wang. klôr. CO selbst kläötcm] auch: sdmiuteen,ßeet
ELATERI6 KLATRIG 241 ELATS
ftddern u. klakkern); <iengl. clateren; trig ût; — 't geid hum man regtklatrîg; —
latter (klappem, klirren, rasseln, kkU- dat is 'n klatrigea budel (armselige oder
sehwiäzen, keifen, sanken, sich streir schlechte Wirtl^cJutft od. Sache); — dat
schoU, datter (to prattlc, to act as a gcid man klatrig (z. B, d<is Hersagen od,
e; to Chat, to talk familiarly). Wei- 5 Predigen etc.); — dat sügt regt klatng mit
'gl. noch noruj. klatra (banke, hamre (od. för) hum ût. — Mit nd. (Schambac h)
ladre etc.), klatresam (ubehaendig etc.), klâterîg (zerlumpt, zerfetzt etc. ; kläglich etc.) ;
imid (fnsker etc.) etc. u. »sZ. klatra (am it- hess. klätcrig, klatterig (schmutzig, kothig;
.bjicere), was heim Vergleich unsers elend, schlecJU) wohl von klater (Lumpe,
g II. klatteng, bz. klötern u. klütern 10 Fetze od. Schmutzfleck, Schmutz, Mistklunker
U norw. klatr (daarligt materiale ; f us- etc.) durch Suffix ig weitergebildet u. da-
•eide) etc. auch zu einem mit kladden her soviel als: lumpig, fetzig, zerrissen od.
. /ür klatern, klattem anzusetzenden lumpenhaft, od. schmutzig etc. u. so: arm-
\en Vbm. klaten, klatten (alt : klatan lieh etc.), doch kann es auch von einem mit
a^an = ahd. clazjan, cf. klacjan un- 15 klatte (cf klatterig^ ident. älterem klate
ikken) gehört u. zwar als Weilerbil- durch Suffix rig (= rig, nhd. rieh) weiter-
eines mit klad (cf. kladden) u. ahd. gebildet sein^ fcUls nicht klaterig u. klatteng
mhd. klaz (Schmutz, Fleck etc., od. beide von klater, klatter in der urspr. Be-
: Krach, Knall od. crepitus; Bruch, dtg.: Miss-, Bruch-, Spalt-, od. Spreng- u.
8paU; Spreng- od. Spritz-IHng , bz. 20 Spritz-Bing etc. weitergebildet sind, was
Htstes od. abgesprengtes Etwas u. so sich bz. der Bedtg. ja gleich bleibt. Im os-
ibgerissener Fels, wie klac u. klaph, nabr. wird statt klaterig die zu kladde, od.
\k u. klap) ident. md. klat (ablautend kladder, kladdern gehörige Form kladderich
. klit, cf, norw. klett [knald], klctta od. )s\z,MeT\g gebraucht, wahrend engl. cXdXiy
sn knald, knitre etc.] u. s. unten das 25 (schmutzig, schmierig, unordentlich, schlurig,
ettr etc.), wobei es sich aus 2 kladde cf. Lucas) entweder mit clat (Kuhmist, bz.
g = haftendes u. klebendes, od. sich Mist, Koth, Dreck) od. mit unserm klatte
lendes Etwas) u. klett en, bz. unserm zusammenhängt.
etc. auch erklärt, dass nicht allein klatje od. klattje (Dimin. vofi klatte),
mnid. kletteren (fragorem edere, reso- 80 Flitterchen, Fetzchen, Stückchen, dünnes
Boncrepare, cf. klittern), sondern auch u. leichtes Etwas, Bröckchen etc.
l eitern u. mnld, kletteren (scandere) klats (gebildet wie klaps, bats u. flits etc.)«
(7>â^n6r(^ klattern, (Schambach) Klatsch; — a) lauter Schall od. KnaU etc.,
m etc. (cf. klautern) formell dasselbe erzeugt durch den Luftdruck zusammenschla-
u. desselben Ursprungs ist, wie unser 85 gender Körper ; — b) ein klatschender od.
if klattern. Wie nun aber ahd., mhd. knallender Schlag mit der Hand od. Peitsche
für Idats od. klatz (ablautend kletz, etc. ; — klits-klats klander, fan d' êne bilP
bz. urspr. klat steht u. von klats (cf. (Ärschbacke) up d' ander. — Nhd. Klatsch
i,un8erhuTB)auchwieder nhd. Klatsch (a. Ausruf, einen klatschenden Schall, FaU,
iend Kletsch, Klitsch) entstand u. urspr. 40 Schlag etc. zu bezeichnen; — b. klatschen-
crepitus fragor etc. auch die Bedtg.: der Schall; — c. Maischender Schlag; —
, lUss, Spalt od. Spalt-Ding, Spreng- d. Fleck, Schmutz, feuchte Nässe^ Koth etc.,
abgesprengtes Etwas, Klippe (cf klatte, auch Schandfleck, cf. 1 kladde u. klak ; —
if. klippe) hatte, so erklärt sich auch, e. Geschwätz etc. = klapp, klaff etc., cf. 1
Ue Wörter: an., isl. klettr (scopulus, 45 klap); Klatsch, Kletsch (Schlag; Ma-
saxam); norw. klett u. klitta (bjerg- kel), s. weiter un^er kl its etc. ; nd. (Scham-
pynt, klint), sowie klant u. dän., schwed. bach) klatsch (der flüssige, beim Gehen weit-
*tc. mü ahd. klaz ßz. unserm klat, klit hin spritzende Strassendreck od. Koth) ; nid.
amm von klater, klatern, klatte, klitter klats u. klets ; mnld. kletse, klcts (wie nhd.
fon Hause aus ident. sind, od. unmit- 50 Klatsch sub a. b. c. u. auch Schuld etc.,
Musammenhängen , während an., isl. Verbrechen etc. = urspr. Makel), wobei
Uidan (garritus), klidr (garritus, susur- mit Äusstossung des „t" auch ein klas, kies,
jc), klindr (illinitus maculatus), klid bz. mnld. klesse, klisse ; mfläm. kiisBe in der
szplicatio telae, demensum), klida (tae- Bedtg. unsers 2 kladde (Klette, bz. Kleb-
iterare eadem) etc. sich sofort als fiä- 55 kraut) u. unseres klatte vorkömmt u. auch
Verwandte des Schallstammes klad (cf. klessen, klissen (affigere, adhaerere etc.), was
Bn etc.) ergeben. mit nhd. kletz en u. unserm klatsen von
terig, klatrig, klaterg, ärmlich, arm- Hause aus ident. ist. Die Chrdform von
lUäglieh, elend, schlemt, schlimm, böse klats , bz. hochd. klatz ist nd. od. ngerm.
— dat sagt dar in hûs man regt kla- 60 klat, ahd., mhd. klaz, die als Synonym von
tm DoomkMH Koolouui. WÖrtarbnoh. II. XQ
KLATTER 244 KLAUE KLAÜ
teren aufeinander zupfen ti. entwirren, hz, Klauen od. KraUen bewehrten I
aush'imwen ; — de wiill' rout ^rst klatt'd de katte gaf ham 'n klau mit de ]
(ofklattM, iitklutt'd) worden; — sc sunt bi blöd dV man so ûtstrêk; -— c)
<{c wuir to klatten. — Es wird auch subst, eiserner Haken an verschiedenen
(dat klattcn) fjchraucht u. ist wohl dasselbe 5 zum Eingreifen od. Fassen u, £
Wort wie nhd. l'letten (die Wolle zerfa- klaaen fan de takel, de dûmkracht
ser)iy um das Unreine auszuscheiden, wovon de ankers etc.), od. an einem Bai
Kletter u. Kletterin, die dies verrich- Mauer, um Etwas daran aufzuk
ten) u. jedenfalls ident. mit engl, clat (die d) Krampe od. Klammer^ Kiamp
Klunker wolle ahscheeren). 10 du must d'r 'n p&r klauen afcrsJ
klatter; i. q. klator. dat not wer ût 'n ander geid; -
klatlerCs Lumperei, Lappalie, Geringfü- Eisen vorne am Pfluge mit einem
gigkeit. Kleinigkeit, ein Bischen od. Weni- Loch^ worin das sog. Silt eingeht
gcs, Bestehen etc., cf. kintcre etc. — wen festigt wird; — f) Gartengeräth »
du HCl miU* liest, as so 'n kluttorô, dat kan 15 od. Zähnen zum Oäien u. Außot
nii ôk 11 6t liclpcn; — d> is noch so 'n klat- Bodens; Spitzfiacke mit krummem
torO. äten aforbliifon , dat kanst du man an Bechen od. Harke, — Nd, klaae if.
de liüncr giifen; — liest du nog 'n klatterê bach) kläwe, kl6we, sowie (D
ätcn (gcld, körn, türf etc.) in hûs, wat du klauje; mnd. kloDwc, klauwe, kl
mi afrrlaton kanst? — Es ist selbstredend 20 nid. kiaauw; mnld. klauwe, klouw
mit klalte (cf. unter klattc bei Seh. u. L. kleve od. klowe; wfries. klauwe; n,
das daselbst angeführte nd. klatterie) un- klä; wang.klaxi', a«. klawa; agjt. cL
mittelbar i:erxcandtt weil klatte u. klater ^a cle&; engl.cÏMr; aengl, (Siratma
beide vom Stamm klat weitergebildet sind, bz. claw, clew, clea, clé ; schaU. {
bz. SU derselben Schallwurzel klat (wovon 25 son) claw frastrum) ; an., isL kl6
klitan, klat , klutun u. klatan od. klatjan, ungula multinda ; ramus fruticis ; qaidi
kluot etc.) gehören. Weitergebildet mit dan tiiidum est) ; norw., dän., sehwed. k
Suffh' Ô, bz. ic, ei in der Bedtg. : Sein, Zu- cläwa , chalâwa , clôa , chlôa ; awlk
stand, Wesen etc. ist es aber von klatter mhd. clâ, klä, chlô. — Dieses Wa
(= klator in der Bedtg.: Lumpe, Fetzen), 30 sen sonst noch vorkommende Form
me ja nd. (Br. Wb.) kläterije (Geklapper, Klaue in Grimm (Wb) zu ter^
Gerassel, klapperndes od. rasselndes Werk- sind, wird mitunter (cf. Br. Wb
zeug) von klater in der Bedtg. sub a. wei- Bichthofen unter afries. klava)
tergebildet ist. Spalt-Ding, bz. ein Etwas «a
klatter-gold, s. klatcrgold. 85 gespalten ist u. auch spaltet od.
klatton;!^, klatter^, klattrîg, zerrissen, ritzt, verwundet (spalten «.
zerlumpt; zerfetzt, zerklüftet etc. — klatte- sen [cf. klak, klakken u. klap, klipp
rigc klör ; — de lücbt sügt nog föls to klat- sind syn.) gedeutet u. deshalb auA
tcTig (von zerrissenen, schweren Wolken- mnd. (cf. Seh. u. L. unter klouwé^
massen, die in der Luft herumschwimmen) 40 (Kluft), bz. klave, klove; nid. kW'
Cit, as dat wi al gau up bäter wer rüken klöfe u. auch klufe) zu ahd. diobi
köncn. klöfen etc.) gestellt, wozu es tiulew
klatter-inölon ; /. q. klappermölen. mell nicht gehören kann. Vielmdir
klattern, s. klatem. für eine germ. y klu od. kru ann
klatter-uat ; /. q. kladdernat. 45 die entweder mit tat. glu aus idg. gi
klatte-wiille, klatunlle, die durch das od. gar entstand, od. f¥iôgUcheno(^
Ausf<uchr}i, Auszupfen, Ausschneiden, Aus- griech. krôúö (klappen, klopfen^ tß
kämmen etc. der rohen u. noch schmutzigen stossen etc.), krôtos (jedes durch Sc
Schafwolle, sowie des Auseinanderzupfen u. Stampfen, Klatschen etc. entstand^
Entwirren der daraus ausgeschiedenen Klun- 50 rausch), krotéö (klappern, klatSchen^
ker, Knäuel u. Zotten, bz, durch den gan- fen etc.), cbrâô, chraúÔ (ritzen, «pflÄ*
zen Prozess des klattcns (cf. klatten) eriwl- wunden etc.) etc. aiés einer idg» ll
tenc zweite od. mindere Sorte Wolle, die skru, bz. skar, skra hervorging, ^
nicht allein kürzer, sondern auch gröber ist, wie die y skar, skur von schafi
wie die übrige. — Mnd. (Seh. u. L.) klat- 6b scli allen od. unserm schurren, \
wullc. etc., bz. die unter klap erwähfUe f ^
klaae, klau, a) Klaue, Kralle; auch für sonarc od. crcpitare etc. auch dit
Tatze, PfotCy Uand; — wat he erst in de spalten, reissen, ritzen etc, entwickelte
klauen (od. klût'cu) hcd , dat lett he uk so rend gar, gru, glu entweder eine Jik
ligt nOt wer lös; — b) Schlag mit den mit 60 von gar (sonare) od, aus ga (sonare,
KLAUEN 245 ELAYEB
^chluaae) erweitert' ist u. aus olden kô; — hê klauede hum gau agternft;
. (auch die von: zerreiben, — he klaud Buk up 't dak längs, hz, bi 't
spalten, zermalmen, zerkauen, tau in de höchte. — Nd. (Br.Wh.) klauen
'. dieserhalb unter grind das (hurtig laufen, sich geschwinde fortmachen)
i der Bedtg.: frendere, fre- 5 u. verklauen (sich mit den Klauen ver-
, hz, conteri etc. u. wonach wickeln u, festgreifen); mnd. klouwen, klo-
Ist, dass die y jar, jur, bz. wen, klawen (kratzen, krauen, cf, 2kleien);
tiben etc] von gar [sonare] nid. klaauwen, klauwen, klouwen (kratzen,
m ist) die nämlichen JBedtgn. krauen etc. ; gäten , ausgäten u. auch fcf,
die Schallstämme klak, klap, 10 van DaleJ laufen, von Pferden); mnld.
eichen Letzteren auch U7iser klauwen, klouwen (inuncare, unguibus uncis
gehört. Beim Vergleich der attrahere sive rädere; fricare, scabere, scal-
fefuhrten Wörter (cf daselbst pere) ; mofries. (C ad. Müller) klawen (har-
ue, Kralle) gehören aber nicht ken, zusammenharken od. kratzen ; ags. (Ett-
rSL etc, u.afries.k\ay& (Hacke), 15 müller) clavjan (scalpere); aengl. (Strat-
ouw (Gäthacke od. Gäthaue mann) clawin, bz. clawen, clawe, clowe;
); mnld. klauwo, klouwe (ra- engl, claw, clow; an., isl. klä, klô; norw.
igs. clftva (harpago, c/. klaue klaa, klo; schwed. klä; dän. klöe; ahd.
Ha ken u. Spitzhacke etc.) : (klâwjan) , klawen etc. ; s. Weiteres unter
ihd, diu wa etc. (Knäuel^ Ku- 20 klauen in Grimm, Wb. V, 1033 u. cf.
>n) u. lat. glo-m-us, glo-b-us, auch klautern u. krauen,
gla-ma (cf. scliillc, schillen), klanen-sûkte, Klauenseuche.
u. ferner auch wohl griech. klaner, ein Thier od. Mensch, das od.
é (Leim, bz. urspr. Schmutz, der anstrengend geht, bz. sich mit Anstren-
. so auch: Klebendes, Haf- 25 gung voraus- od. wo hinauf bewegt. — Nd.
klei u. unter 1 kleien m. kl6- (Br. Wb.j Dähnert etc.) klauer (ein hur'
ie), sowie beim Vergleich un- tiges u. auch ein grosses Thier, bz. ein hur-
I. klak lautlich u. begrifflich tiger Mensch etc.).
ikken (glucken; schlucken; klanter, Kletter. — Nur in geklauter,
;« etc.) auch glu-ti-o (scMu- 30 Gekielter.
)om Begriff: spalten aus- klanter-biikse, Kletterer; — he is *n lüt-
la-i-u8 (locker, lose hc.) u. jen klauterbüks.
nd) etc. (mit Klaue) zu klantere, Kletterei, Gekielter.
en y. ^ klanteren, klimmen, klettern, bz. sich an-
Iwa etc ist jedenfalls auch 35 dauernd in der Weise an u. auf Etwas
'sprossen : ahd. crawil, chra- herumbewegen, od. woran hinauf- u. hinun-
wil, creuwil ; mhd. kröuwel, ter bewegen, dass man sich mit den Klauen,
'ge Gabel, Kralle), sowie ahd. bz. den Händen u. Füssen an dem betref-
fen \ m/^e/. krou wen, krau wen, f enden Gegenstand festlw.lt u. anklammert;
t, kratzen ; jucken, beissen). 40 — he kan klautern as 'n katte ; — he klau-
terd up 't hûs herum, bz. in od. up de bôm
mit den Klauen od. der etc., od. bi de 1 edder up un däl; — de barg
n, od, kratzen u. ritzen, ver- was so steil, dat ik d'r henup klautern muss.
- de katte hed hum dügtig — Nid. klauteren. — Es ist ujohl durch
dOgtigen klau gafen; — b) 45 Einschiebung eines „f' aus nd. klauern;
e gretfen u. fasseti, bz. sie mnd. klonworn -, satl. klsmerie (klimmen, klet-
eiiihaken u. so sich festhor tern) etc., als dem Iterativ von klauen, ent-
fiern etc.; — he klaued sük standen u. nicht aus nd. klattern etc.; s.
fast; — he hed sük d'r in unter klatern.
worin mit seinen Klauen od. 50 klären, s. kläfen.
nmert u. verwickelt, wie z. B. klaver, s. klafer.
'einen Krallen in den Stäben klavêr (Plur. klavêren) , a) ein Haken,
— c) die Klauen od. ge- od. hakenförmiger Nagel, der zum Unter-
, bz. die Tatzen od. Pfoten, schied von dem gewöhnlichen Haken im schar-
fen) gebrauchen u. so mit- 55 fen Winkel (also ein richtiger Winkelhaken)
n (od. Hufe, Tatzen, Hände) gebogen ist u. namentlich als Wandhaken
ewegen u. auch sich damit zum Aufhängen von Schlüsseln, Gemälden
imen od. sich in die Höhe etc. gebraucht wird. — Nid. klavier; mnld.
! harr' wat to klauen, dat he klouwier (clavus uncinatus ; clavus qui un-
— he klaued d'r hen, as 'n 60 cum loco capitis habet, de quo panni solent
KLAYEB 246 KLED
cependi); mfläm, klouwiere (clou äcrocbet); fram, clayier zunächst sur Beâig.:
— b) das Cîavier genannte bekannte Mh' stenbreti^' u. dann weiter tu d
sikinstrnmcnt, franz. cluvecin geheissefi. — Claviatur u, endlich (pftrs pro to
Nd., dän. klaveer ; nld. klavicr; schwed. kla- heutigen Bedtg, des Wortes Klavii
ver; höhni. klavir. — iS^^a/^ klavîer hat van 5 mit einer Ciaviatur versehenes Im^
Dale auch die Form klauwier, was nach kam.
ihm im nUl nicht allein die obigen Bedtgn. klaveren ad. UaTeres, s, of- m.
hat, sondern ausserdem auch noch wie mnld., vercn.
mflävi. klaiiwier u. franz. clavier, das Ta- klawen (Cad. Müller), s. unter
stenbrettf od. die Unterlage, worauf 10 kled (Plur, klêr, statt kléder u.
die Tasten ruhen u. befestigt sind u. auch • Kleid, Gewand, Decke, Behang od. i
die ganze Claviatur (klauwieren der or- etc.; — trek din kled an; — he
ghelen = franz, clavicrs) bezeichnet. So- klêr inpakd; — ik heb' twô kled«
dann wird nach ihm auch der Theil des schap; — hang dV 'n kled afer; -
Spinnrades, über dessen Haken die Fäden 15 pos.: klermakcr etc.; — mansklêr, fr«
laufen klauwier od. klavier genannt, wäh- (sämnUliche Bekleidungsstücke od.
rend weiter auch die hakenfönnigen Aus- der der Männer u. Frauen) ; — frôer
ioüclise der Erbsen, Weinreben u. atiderer (zwei od. mehrere einselne FroÊiei
Kletterpflanzen klauwieren heissen. — Das kleider) ; — altAr-, drâg-, schörstein-,
franz. clavier bezeichnet ülmgens blos den 20 wôg-kléd (Plur. altAr* etc. kléden)
Schlüsselring, od. eigentlich den Schlüs- Bedensart. u. Sprichw,: dat kamd
selhalter, od. Schlüsselträger, wie an de kolde klêr (das kömmt mir n
das afranz. clavier namentlich t^on der Per- die kalten [od. oberen, äusseren, im
son des Schlüsttelhalters od. des Schliessers satz zu den unteren, auf dem Leibt
gebraucht tourde. — Das von clavis (wie 25 genen u. deshalb warmen] Kleider, c
Hotelier von Ilôtol , — premier von primus werde nicht davon be- u. gerührt od.
etc.) weitergebildete clavier bezeichnet aber f^l — de kioder halen én de nO|q
wörtlich nur ein Etwas (jyersönliches od. de klêr (d. h. man muss der Kindet
sachliches), ivas den Schlüssel hat, besitzt u. kahle u. abgeschabte Kleider trage
hält, od. ganz allgemein einen Schlüssel- 30 dat is hum nêt in de klér besitten
Haber u. Halter u. kann u. wird dieses (d. h. das ist tiefer gegangen u. ein{
Wort daher auch ebensogut von einem Schlüs- gen als blos in die Kleider); —
sel'Brett (Brett mit Haken, zum Halten od. mâkd (od. sird) de man ; de ên hed,
Aufhängen der Schlüssel) u. einem Schlüs- 't an. — Nd., nld, klced ; afries. kJatl
sel-Haken, als von einem Schlüssel-Ring u. 35 kleth; wfries. klaed (Plur, klean);
einem Schlüssel-Inhaber gcbraucJU sein. Er- klaid (Plur. klfte); 8a</. kl&tb (Plur.
wägt man aber dazu auch noch, dass cla- od. [cf. v. Bichthofen] clathre);
vis (es gehört mit claudo zur y klu, schlics- (Ehrentraut, I, S75) klêt (Plur.k
sen etc.) auch die Bedtg.: Schi 0 SS u. Bie- ags. clâdh (vcstimcntiim , pannus);
gel (Hohriegel zum Verschliessen) hatte, so 40 (Stratmann) clädh, cl(kth, clôdh,
erklärt sich aus dem Obigen leicht, wie das engl, cloth od. clôth (Wand, Oewand
davon weitergchildete clavier, bz. das davon Zeug, Decke etc.); an, klaedhi; nort
entlehnte nld. kVAny^ier ausser einem Schlüs- klaede; schwed, kläde; mhd, kleit
seiring u. Schlüs seihalter als Per- Vergleicht man, dass Fick (I, 8.
son auch soicohl ein Holzbrett mit Ha- 45 ags. scrûdh (vestitus, yestimeutom) i
ken (zum Halten u. Tragen der Schlüssel Bcrûdh (Schmuck) etc, u. an, skri
u. dann auch anderer Gegenstünde) , als etc. mit nhd. schroten etc, zur }
auch einen Haken (::um llalten u. Tra- schneiden od. spalten de, stellt, so
gen od. Aufhängen u. Anheften der Schlüs- man mit demselben Bccht auch ags.
sei od. sonstiger Gegenstände) od. haken- 50 od. den von Fick (III, 51) rfa/üi
förmiges Etwas bezeichnete u. ferner sctztni Stamm klaitha von einer ]
auch noch (von der Bedtg. 11 iegel ausgehend) (schneiden, hauen, 82>alten etc.) = s
ein Holzriegel-Ding,od.ein Etwas was (wovon auch skur, skru [scheiden et*
wie ein Holzriegel ist u. einem Riegel Nebenform ist) ableiten können, sunu
gleicht, bezeichnen konnte. Da nun aber 55 man vergleicht, dass auch unsere i
die Tastenbretter der Orgeln u. ähnlicher klak, klap u. klat etc. wahrscheinl t
Instrumente auch mit Haken versehene Bret- idg. y skar zurückgehen u, dass dii
ter waren, bz. mittelst der an ihnen befind- tivste Bekleidung der Menschen aus
liehen Haken befestigt u. eingehängt wur- bestand, die den Thieren abgerissen,
den, so erklärt sich auch hieraus, wie das 60 gespalten, abgeschnitten, abgebrochen (
ELEDASJ£ 247 ELEI
da88 ferner auch an, skyrta (Hemd) bûr (Marschbauer) als Gegensatz von sand-
»r Bchörte (Schürze , Schurzfell) mit bûr (Sand-, od. Geestbauer); — he wand up
ort (hirz) u. unserm schörten (kür- de klei. — Sprichw.: up de klei bôed de
Twie wahrscheinL auch mit kört (kurz, fröst ; — nat plogeo is fenm för de klei (od.
rissen u, zerspalten etc.) u. weiter un- 5 kleignmd) ; — b) Thon, cf potklei (Töpfer-
ihörea (reissen, springen, bersten, spal- thon) ; — c) Schlamm, Schmutz etc. ; — ho
!i einer aus skar (schneiden etc,, cf is ên stük klei (od. mudder, schite etc.) ; —
I u, Bcb&ren etc.) entstandenen u. mit he sitt ful klei. — Nd., mnd., nid. klei ;
igen y ßkru ident.y skur gehört. mnld., mfläm. kleye; afries. klai; wfries.
Mje (statt kledage), Kleidung, Gar- 10 klai, kiaey; nfries. klây; wang. klôi; ags.
etc. claeg; aengl. clai, clei; engl, clay; norw.
61 (kléde, klëdst, klêdt etc. ; — kled'de (Iv. Aasen) kli — Das ags. claeg mrd
dedede] etc. ; — heb' od. bün klëdt), von H. Leo (Spalte 287) als aus claey en<-
u — cf. an-, be-, fer-, in-, of-, um- standeti angesehen u. von ihm mit claeman
15 (cf. klemen, kleinen, schmieren etc.) direct
. klëje (sCiten u. meistens) kléen, klê- von klifan (cf kltfen u. kläfen) ahgeleitet,
leie (furfur), die durch die Mühlsteine wonach denn klei mit ahd. cleib (gluten,
snen od. zerschrotenen u. durch das Leim, Kleister) urspr. nic?U allein begrifflich^
• von dem Mehl abgesonderten Bälge sondern auch formell ident. gewesen sein
Weidekörner, bz. die ausgesiebten Haut- 20 müsste. Was mich betrifft, so halte ich
od. häutigen Flitter des gemahlenen dafür, dass das „g** des ags. claeg ebenso
ïes. — Nd. (Br. Wb., s. Nachtrag wie in geong (jung) etc. für urspr. J" od.
*))ûâie,(Dähnert) \i\\,\i\^y (Scham- „!^* u. also claeg /ur claej od. claei stefUu.
klée, klîe, (westf.) kligge; mnd. klie, dass demnach klei od. klai (ebenso wieklei-
nld. klege, kleijen ; mnld. kleye, klije ; 25 men aus kliman u. kleiben aus kliban) aus
achwed. kli ; dän. kli u. (collect.) klid ; älterem kli, bz. einem Thema klia od. klia
iwa, chliwa, chliha, clia, chlia ; amhd. hervorging, was mit griech. glfa (Leim) wohl
chliwe; mhd. klie, kl\je, klige. — Es formell u. begrifflich übereinstimmt, wie das
hd. wie furfar auch von dem Grind mnld. (Ki l.) kleyne (argilla, terra argillacea,
harf, Schuppen auf der Haut u. dem 30 terra tenax , terra glutinosa etc. , cf. unter
gebraucht, sowie auch flg. für Grütze 1 kleien am Schlüsse) mit dein griech. gliné
rte u. daselbst auch ags. grytt, Kleie (Leim). Die Grdbdtg. der obigen Wörter
im bayr. heissen die Sägespäne ,yBa,g- ist wohl: zerriebenes, zermalmtes
I*. — Nach dem inlautenden ei od. od. zerklüftetes, zerborstenes Et-
f schwerlich mit dem zu einer germ. 35 vms (sei es vom Wasser od. der Luft od.
I, od, kluf gehörenden ahd. clioban, durch sonstige Kraft) u. wenn man ver-
lieben (spalten etc., cf. klöfea) di- gleicht, dass auch der Sand od. Kies (zer-
frwandt. Vergleicht man indessen riebene Felsentrümmer) der Flüsse im norw.
7d. grant (grobes Mehl, Kleie etc.) u. kli heisst, bz. dass das engl, clay auch Erde,
wn grindan (knirschen, zerknirschen, 40 Staub, Äsche etc. bedeutet, so muss ich beim
m, mahlen) u. das ahd. crusc, chrusc ; Vergleich der Wörter görte, grand (Kies etc.
\ krflBch, grüsch; schwäb., tyrol. u. Kleie etc.) u. grind (Gries, Kies, grober
\ (Kleie, wovon ital. crusca; chw. Sand; Grind, Scabies etc.), sowie von karn,
cf. Diez, II, 22), bz. dass diese kern, körn, körrel etc. als sicher annehmen,
' mü unserm grûs; nid. grois (Zer- 45 dass nhd. Kleie (cf. klêe) auch mit klei
*<es. Zermalmtes etc., wovon woM franz. von derselben y stammt, zumal dieses Wort
piem. gruB, Kleie) u. grusen (knir- auch mit grind in der Bedtg. Scabies od.
knirschend zerreiben u. zerkleinern) Schorf u. mit görte in der bildlichen von
ir direct od. wurzelhaft zusammen- Grütze zusammenfällt, ganz abgesehen da-
(ef. auch unser grûtjen, schmieren 50 von^ dass KU. ein zweites kleye mit lutum
i grût [faex], was mit Grütze u, palcatum etc. wiedergiebt. Wie unter kam
M. ags: grytt [furfur] etc., bz. wiserm etc. zu ersehen, gehört dies mit kwem u.
tsselben Ursprungs ist), so ist es wohl körn zu der V gar = skr. jar (zerreiben,
'€9, dass ahd. cliwa (Kleie) in seinem zerreissen, zerkleinern etc.), aus deren Ne-
en mit unserm klei u. kleien (schmie- 55 benformen gir, gur u. gvar , bz. gx, gri etc.
'.) einer u. derselben y entstammt, sich die Wörter karn, kern u. körn sowohl,
r Weiteres unter klei zu vergleichen ist. als auch unser klei u. klêe nebst griech. glfa,
n, 3. kläfen. gloia u. auch die Stammform glu von lat.
od, klai, a) die fette thonige od. leh glus, gluten etc., bz. gle u. glo von lat. gleba,
ndende Erde der Marsch; daher klei- 60 globus etc., sowie unser klön etc. von sdbst
ELEI-ACHTIG 248 KLEIEN
ergeben, sowie nicht minder die Wörter: da dar nn w6r tOTBgt Ueid? dathaje
griech. kliné (8. oben) = mnld, kleyne u. minsk äten, bst, brâcen etc.; — dit Ï
das Stammcerb. klimon od. klimau von kleim, word d*r faQ de harftt in kleid (dasOttn
klêm etc., c/. klêmen. Sieht man bei Bopp wirdwegen anhaltender Nässe in da Sdm
übrigens, dass derselbe unser kürt (kurz) mit 5 od. den nassen Boden gesää, der dn^
8C0t. gearr, gairid (brevis) zur }/ gar, jar nicht ordentlich hat gepflügt u. gee^seti
(humilius, brevius reddcre) stellt, so int es den k&nnen); — dat fangd al wer a
wohl sicher, dass auch ahd. cleini (cf. klên) kleien (eu schmutzen, bz, zunâi8e»oi.n
mit klei w. nhd. Kleie derselben y ent- nen); — klei' (schmiere, streieke, heie
stammt. Hält man zu klei in der Bedtg.: 10 etc.) d'r man 'n bîtje lern afer, ditti
lutum , od. Schmutz , Dreck etc. u. kleien word ; — he hed de wand mit lern beUs
nun aber weiter , auf welche Weise für 1 — lät de timmerman de afiend ihïï i
u. 2 kladde, bz. klatte atts der urspr, Be- kleien ; — he kleid hum an (a. «r fcfaM
dtg. : crepitare u. sonarc etc. die von : bre- ihn an od. betrügt ihn ete.; — \i.er «M
chen, bersten, spalten, reissen, kaput fliegen, 15 ihn an, hängt ihm einen Makdm oil
zertrümmern etc. u. hieraus wieder die von : zichtigt ihn eines Makels od. Fddendt
Fleck, Schmutz, Koth etc. u. weiter auch die — ho wal' ml bi de börgemeBter nkU
von: Schmiere od. Klebendes u. Haftendes, od. (anschwärzen, anschuldigen, oMifen dt
Fassendes u. Greifendes etc., sowie ferner — h6 hed hum ên (Einen, seil JRedh
auch die von: Klumpen, Kloss etc. (cf. klatte 20 Makd) ankleid, er hat um EinmltiAl^
u. klon, klôt etc.) erwuchsen, — sowie f er- kel) angeklebt, angehängt, bs.mtSda
ner, dass grind u. grindan auch mit grinen angekreidet, angeschrieben; — he M
etc. zu einer Schallwurzel ghar, ghri gehö- (verdirbt, verpfuscht etc.) \ alFfitW*
ren (cf. auch noch das unter klaue Gesagte), un makd ; — h6 ferkleid (verbringe f»
so ist es wohl zweifellos, dass auch die y 25 vertrödelt, verschwendet etc) •IP wi l
gar, jar (humilius, brevius reddere) nebst gar, un g6d in allerlei nnnütte krâmj — kél
jar (conteri etc.) mit den von Bopp (Gloss. 't all' wer ferkleid, wat hôiansmfidffi
comp., 148 seq.) dazu verglichenen Formen hed. — Dieses wie engl. c\gy (mit LAß
gri, giri, gûr etc. auf die urspr. y gar (so- Thon bedecken u. überziehen, (fim^;
nare od. crepitare), ablautend gir (if. unser 80 Tlion reinigen etc.) von klei in dtr Bd
giren) zurückgehen. — cf. zu klei auch die lutum etc. gebildete Verb, wird a«* »
Wörter: marsk (Marsch), marc (Sumpf etc.), in der von: klei od, fette Marsdurdt\
moT (Moor) , sowie malen , môlen, mal etc., das Land bringen, bz. es damit dü»§»
sowie skr. mard, m^d, (terra, humus, lutum, land mut fan 't harfst nê's [aufs Ntw]
argilla) aus mardâ von der y mar (zerrei- 85 kleid worden) ti. ferner auch in itf
ben etc.), w(jvon es sehr leicht möglich ist, viele u. schwere, od, saure Arheii l
dass sie für mare (Meer) in der ursjyr. Be- (womit), mühsam u. schwer arbeUtn, J
dtg. : sonare etc. zu nehmen ist, weil das etc. gebraucht (he harr* wat to kleiöi
Meer wohl eher als das Bauschende, he dat wer toregt [od. schon etc] krê{
Brausende, Aufbrausende, Bro- 40 bei man (cf. auch: he harr* wat to
dein de u. so auch als das Wallende, ben, od. to riten elc, dat he 't wer
Kochende, Wogende u. stark Be- krôg) , ebenso wie beim nd. (cf. Br
wegte(cf. auch se u. sôle) etc. u. nicht als kleien sub 5 u. auch bei Schutt
das Zerreib ende aufgcfasst worden ist. kleien (einen Graben ausbringen, ihn
klei-achtig, kleiurtig, wie Klei bcschaf- 45 gen od. ausgraben) nicht ganz sicher
fen etc.; — 'n kleiachtigcn grund. es in dieser Bedtg, von klei Huta
1. kleien od. klaien, klecksen, schmutzen, stammt, od. mit dem folgenden kleien
sudeln , schmieren (kleben , kleistern) , im zen) ident. ist, weil sich auch aus k\
Schmutz, Koth etc., hz. Nasbcn herum ruh- (er kratzt das ab od. aus etc.) $oh
ren etc., manschen, unreinlich u. unordent- 50 dtgn. entwickeln konnten, Wahrsthe
lieh arbeiten, pfuschen etc.; — ho kleid ist es indessen, dass es auch in all
(kleckst, schreibt schlecht, sudelt etc.) dat teren Bedtgn. von klei als zähe fi
buk ful; — dat kind kleid (br/. gremd, klak- lehmige, sich überall anhän
kerd, slakkerd etc.) nog to fBl bi 't äten; M arscherde, bz. als Koth u. Sc
— he kleid 't all' ful, war he man bikamen 55 etc. weitergebildet ist u. demnach »«
kan; — ho kleid d> aV wat in herum; — Sinn (cf. auch mnd. kleien bei Sc)
ho bekleid sük (er beschmutzt sich); — du soviel Iteisst als den Klei, ht, die
must not so mit 't water kleien; — he kleid Erde od. den Dreck etc. herau
(manscht od. rührt u. wühlt etc.) in 't wa- od. inachen, woraus sich sowohl die
ter, od. in de scliitc etc. herum; — wat best 60 reinigen (cf. unser schummeln, ;
KLEIEN 249 KLEIS
lel, SchmtUe etc,), als audh unser freien (freuen), sowie gleien, gleuen,
er u. sauer arbeiten etc, gloien, glôjen (glühen) etc. ist dieses kleien
en konnte. Verkennen lässt wohl mit klauen von Hause aus identisch.
das8 ût- 14. of-kleien ebenso- Bedenkt man indessen die öftere Synony-
ab-kratzen, od. ausschärfen 5 mitaJt von schmieren od, färben und
t- od, of-schrabben u. schrab- streichen (an u. über), bz. die von sanft
r = Beiniger, scharfer Be- streichen od. streicheln mit krauen,
*• auch aferkleien mit über- so ist es auch denkbar, dass 2 kleien von
uch : bedecken, cf. : he krabd Hause aus mit 1 kleien ident. ist u, auch
. digt etc.) übersetzt werden 10 die obigen Wörter von klei weiter gebildet
Ich demnach dieses 1 kleien sind, bz. dass »ich die Bedtg.: krauen od,
den 2 kleien tw Sprache- streicheln etc. aus der von: schmieren
h mit einander vermischt hat^ od. streichen (über) , bz. (Etwas) be-
im Vergleich von 1 — 5 kleien schmieren u. bestreichen etc. ent-
aus den sonstigen nd. Wör- 15 wickelt hat, od. dass überhaupt beide For-
fZt. — In hochd, Mundarten men mit agerm, klinan u. kliman (s. unter
er nd. kleien oft mit kl den, klêmen sub h) etc. auf ein älteres klian od.
\jen (z.B. in Halle) od. auch klian (zerreiben, bz, reiben od. scharren,
n Schaumb.) wieder gegeben. schaben, kratzen etc) zurückgeht.
sei noch erwähnt, dass ahd. 20 kleier, Kleckser, Schmierer, Sudler, Pfu-
i, chlenan ; mhd. klenen ; an., scher, schlechter unordentlicher Arbeiter, bz.
In. kline (schmieren, kleben, Wirth, Geschäftsmann, Haushalter etc.; —
) vorkömmt, was noch (auch du bûst 'n regten olden kleier, de 't all' fer-
klänen, klinen, kleinen, cf. darft un 't all fcrkamen lett.
mter klenen u. Sc hm eil er, 25 kleiere, Schmiererei, Sudelei, Pfuscherei
von Frommann, I, 1331 etc.; — wat best du dar nu wer för kleieré
I den oberd. Mumhirten weit mâkd ; — H is all* kleierô, wat he anfangd
mit dem unter klei erwähn- un dV kumd Bin läfend niks ordendliks b!
e (argilla etc.), bz. dem an., hum fan herût.
re; inquinare) etc. u. weiter 80 kleierîg, kleierg, schmutzig, schmierig,
eim) u. kymr. glynu (kleben) dreckig, kothig, regnicht etc. ; — kl ei eng (od.
u, eben beweist, dass unser kleierg) wer ; — 'n kleiergen weg. — Sprichw. :
iesen Wörtern u, auch mit 'n kleierigen fôt bûrd gôd! fôt in de aske,
n anzusetzenden Stammverb. niks in de taske, d. h. ein Fu^s der den
einer unier klei erwähnten y 35 Klei od. Dreck nicht scheut u. bei jeder
nd gir u. gur, umgesetzt gra, Witterung seine Wirihschaft u. seinen Acker
bz, gli etc. od, gru, bz. glu begeht, der unrthschaftet (cf. bûren) gut;
ben etc.) gehört. Weiteres aber ein Fuss der den Schmutz od. die
men. ^ Nässe u. Kälte fürchtet u. stets in der Asche
'. klaien, kratzen, krauen. 40 der Herdplatte sitzt, dessen Besitzer hat
, schmeicheln, liebkosest, tän- nichts in der Tasche.
ê kleid sük de kop, bz. sak klei-grund, Marsch- od. fettiger Thon-
— 8ê kleide hum so s8t, dat Boden.
r nët de, wat sê man wul'; kleiîg, kleiig, lehmig, schmierig, schmut-
nët so lank kleid, dat he sin 45 zig ; — kleiig to lopen ; — 'n kleiigen weg.
nuss'; — he kleide dat wicht kleiken. Dieses von Stbg. falsch ge-
t Be hum sin will' andô; — schriebene od. falsch gelesene Wort cf. un-
rat mit de wichter herum ; — ter kleis.
nen un kleien kan man wol klei-krâm, Schmier-, Dreck-, Schmutz- od,
; — kleist du mi de nak, so 50 Sudel-Kram etc. ; — mit de kleikrâm (od,
k. — Nd., mnd. kleien (krat- scliîtkrâm) wil 'k niks to dôn hebben.
., bz. scalpere, od. mit den klei-land, Klei- od. Marsch-Land,
fein kratzen); mnld. kleyen kleiinen, s. klêmen.
ere); norw. (Iv. Aasen) kleis (Norderneij etc.), Steinbutt (Rhom-
kleya, womit auch schwed. 55 bus od. Pleuroncctes maximus). — Engl. hurt.
. kratzen) ident. ist, — Es ist dasselbe Wort wie (Ostsee) KU e seh,
leben an. klâ, klô etc. (cf. Kl ie sehe, nhd. Klei sehe (Rhombus od.
imenden sonstigen Formen, Plcuronectes limauda), die hier scharre u.
a; schwed. (provinz.) kläja sonst auch glarke od. Glahrke; engl, dab
L klauen für klauen u, 60 genannt wird. Das Dimin, kleisken, bz.
ELEISEL 250 ELElfEN KliKIMKN
mofries. klaiskcn übersetzt Cad, Müller kltaen, kleiHeB, klaiHei ^ i
(pag. 36) blos mü „runde Scholle'* u. da obs.}, mit LeJim bekleben od. vertehm
auch Lucas das deutsche Kliesche mit streichen etc.; — kUimde wage fZcA
dab, burt wiedergiebt, so wird unter klcis mit Lehm he-, od. verschmierte u. gt
od. kfis wohl früher überhaupt nur eine 5 Wand etc.). — Wang. (Ehrentn
Rundscholle verstanden Wordensein. Das 71) kleim; satl. kläme, kleme; «/rii
Wort kleis od. klis wird demnach wahr- men, klicmen (etwas mit Butteff U
scheint, eine runde klumpige Masse sonst, klebr. Sachen beschmieren);
od. überhaupt einen Klumpen bedeutet VXxemeii (schmieren^ heschmieren.htték
haben u. wenn man unser bleion (blühen = 10 etc.; klebenbleiben [woran] ^nUkxm.
ahd. pluoan, plôau, plûan etc.) freien (freuen), kommen [womit], langsam arheiin,
ff^eion (ahd. gruoan, grôan), 2 klriea (= sein etc., cf. Vrije Fries^ I,
klauen, klawen) etc., bs. den Vocalwechsel mofries. (Cad. Müller, pa^. 5i)
von kllsttr etc. vergleicht, so ist kleis od. men (kleben); nd. kleemeu, kldiaet,
klis zweifellos dasselbe Wort, toie mnd. clfts 15 men (mit Lehm verstreiten (U)\
(massa), norw. klysa (Klumpen von einer kleemen (incnutare argilU); agk ék
dicken feuchten Masse od. weichen Materie; (illincre) ; aengl. claêmen, Giemen (isu
Meduse od. Seethier, was einem geleeartigen an., isl. kleima (laedere, Tolnerar?, 3!
Klumpen gleicht, toie die Qualle) etc., bz. maculare); norw. (Tv. Aanth) kl
wie unser klos u. 2 kluse. Da nun aber 20 schwed. (dialect.) klema (kletben, je
norw. klysa ebenso wie an., isl. klessa (cf. kleistern, aufkleben etc.); ahd. (kknq
bei Iv. Aasen das Subst. klessa, sowie amhd. kleimen, chleimen (plaraut);
klessen, kleis, kleisa etc.) auch dieselbe Be- (Orimm, Wb.) kleimen. — TTieoU
dtg. wie unser klak (cf. auch klater, klatte jan, klciben, (Etwas) schmieren v. i
etc.) ?iat u. sich aus Fleck, Schmutz, 2b (an ein anderes Etwas), hefe^,
Schmiere etc. die vofi: dicke, feuchte, gaU schmieren etc. vom Subst. kleib (Ü^
lertartige, klebrige, zusammenhängende Masse ster) u. ahd. klalgan (ef. klakken) rw'
u. Klumpe etc. entwickelte, so ist wohl an- klak, so ist audt dieses Verb, fo»
zunehmen^ dass das Wort kleis od. klis, klys Subst. kleim, klêm, klaem od. kki»
als Benennung der Rundscholle sich 80 weitergebildet, was beim Vergleich «oi
nicht allein auf die klumpige Masse chleimen zu klcibjan auch imM^
dieser Thiere, sondern auch auf ihre feuchte, den gewesen sein muss u. identift^
klebrige, schleimige Haut, od. sogar kleima. bz. mnld, kicem in der ttf^
daratrf bezog, dass diese Thiere, ebenso wie dtg.: klebendes od. schmitri
alle Schollen u. Plattfische, wie an- 85 haftendes Etwas. Vergleicht^
geklebt auf dem Boden des Meeres liegen aber die Stämme klad od, klat etc
u. demnach auch wirkliche Klebthiere u. 2 kladde, kladden, klater, kUtte
sind, wobei man dnnn annehmen kann, dass klak, klakken u. die Stämme klit, li
das Wort kleis, kfis od. clûs, klysa überall so ist es zweifellos
urspr. nur ein schmieriges u. kleben- 40 a) dass man für an., isl. kleima
des od. adhärirendes Etwas, bz. Kleb- bz. on plct, en klik; vulnusculum, {
Ding od. Kleb-Masse, Kleb- Gegen- en sk ramme, lidet saar), kleima (lae(
stand bedeutet haben wird, gleichviel ob illincre etc., 4.'. oben) ; — norw. kleii
eine in sich zusammenhängende u. klumpige ster, Mehlkleister, d. i. Schmiere o«
Masse, od. ob eine, einem andern ankle- 45 Stoff; ein klebriges u. sich anh
bende u. anJuingende, schmierige u. klebrige Etwas ; von Personen : 1. ein U
Masse, wie dies ja auch ein Klecks od. klak zaudernder Arbeiter, dem das 1
ist. cf. klistcr, klos, 2 kluse, klôt, klute etc. klebt, bz. an den Händen klebt
kleisel (von 1 kleien u gebildet wie Ge- ■— ^. ein kjaeler od. anhängliche
s ehr eib sei), Schmiere, Geschmier, Schmie- 50 lieber, der Mutter od. einer soni
rerei, Sudelei etc., bz. ein Etwas, was un- anhängender Mensch etc., od. auch
sauber u. unordentlich gemacht u. zubereitet ling, bz. ein weichlicher od, verwt
ist; — diu kleisel (od. gokleis<'l, unsaubere Mensch, der dem elterlichen Haus
Schrift, unsaubere Arbeit etc.) kan je gen anhängt etc. (=: kleim- od. Kiel
minsk läsen (of bruken etc.); — dm kleisel 55 woher schwed. klem, Verzärtelung e
(unsauber u. unappetitlich bereitetes u. zu- med barn, zärtlich sein mit Kinder
sammengerührtes Essen, bz. Speise, Kost etc.), zärtcln etc. ; — klemer, verzärtelte
wat du dar fan middag wer toregt kleid best, Weichling etc.;— klenug, xâf^idb,
dat mag de düfel äten, man ik uig. tia etc.), — kleimra, kleben od. hän^
klem, s. klemm u. klemme. 60 kleimer (Schleim, klebrige Feuchti
SMEN KLEIMEN 251 KLEMIG KLEMISK
hfaïU hieher gehörenden ags. nicht verkennen, dasa die alten Stammverb, :
«ma, litura, cf, Ludto. Ett- klian od. käan für klei, kleien etc., — kli-
Leo); aengl. úkm^ clôm (lu- nan od. klinan für ahd. klëuan etc. (s. un-
)m (Kitt, Cement), to cloom ter 1 kleien am Schlüsse) u. kliman od. klî-
cleben); an. klâm (coûtume- 6 man von klêmen u. den obigen dazu gehöri-
eigenüich etwas Schmutz i- gen Wörtern (was im Hallingdal in Nor-
nser klak od. lat. macula im wegeyi [cf. klima, kleben etc., bei Iv. Aasen]
klâm (obflcoenitas, fescennia) ; noch lebt) aus einer germ. y kli , bz. kri,
'Bisa etc.) u. klaim (lutum od. kir, idg. gir etc. od. skar, skir, skri hervor-
obscoenitas etc.); nid., mnld., 10 gegangen sind, zu der sich dann ahd chl&wa
'Lehm, argilla) etc. dieselbe etc. (cf. klaue) u. viele andere Wörter ebenso-
elung annehmen muss, wie gut stellen lassen^ als die von Fi ck (1,78)
%S8 (cf. ausser den Wörtern für griech. chaos u. slavo-deutsch ghava etc.
klak, klik, kluk, od. klad, aufgestellte Stammform ghavas etc. von der
lut u, ihren nasalirten For- 16 y ghâ, ghi. Weiteres vergl. utt^fr klap, klak,
ik, od. klant, klint, klant etc. klaue, klei etc., sowie auch unter lern, lim,
nd) die Bedtgn. : Biss, Bruch, slim etc. Der Form wegen cf. ahd. hîwâ,
Fleck, Schmutz, Dreck, bz. hi& etc. u. hiwo, hio etc. von y qi unter
*bestqff, od. klebendes u. haf- hilk u. zur y gar, jar, gvar, gur, jur (zer-
tc. sich ebenso wie bei klak 20 reiben, alt u. morsch werden u. machen, se-
'spr. von crepitare entwickelt nescere etc. bei Bopp die y ^i (scncs-
lâu fnan nun dazu aber: cere, od. urspr.: zerreü>en etc.), bz. bei Ben'
gyên etc., — giwên, gëwôn feg 2 jri u. jri, aus welch Letztem sich
ên, kinên, ginôn, geinôn (gäh- die Stammform gli od. glî der obigen Wör-
mit lat hiare u. griech. chai- 25 ter erklärt, wahrend die unter klaue ange-
(cf, Janen etc.) von einer y zogenen Wörter sich aus den obigen Wur-
^, sowie fem er goth. kian, zeln gar, jar u. jur ergeben.
;., bz. unser kinen u. kirnen klem-fögel. Name mehrerer hies. Baub-
en etc. od. spalten ?) von der vögel (Sperber, Habicht) mit starken Klauen,
aus ska, so lässt es sich 30 unter welchen mein Gärtner selbst den Ku-
kük mit inbegreift. — Nd. klamvogel, klam-
8 Wort wird von Hettema vagel; mnd. klam-, klem-vogel; nid. klam-
tzt, was nach den betr. Stel- per, klamp-, klem-vogel ; mnld. klamp-, klem-
s. Gesetzen richtig sein wird, voghel (accipiter) ; mfläm. klampvogliel (Falke
isl. kleima (s. oben) u. wie 35 od. Sperber). — Nach Seh. u. L. (mnd.
z urspr. die sinnl. Bedtg.: Wb. II, 471) soll es = klemmende (d. i.
palt. Klaff etc. hatte u. dem- klimmende) vogel od. Klimm- Vogel sein^
ichthofen, afries. Gesetze, wie daselbst auch klamvotigh mit „versehen
Spalte, Zeile 17) : hwaso ma- mit Füssen, die zum Klimmen od. Klettern
by twiska twem iggen wörtl. 40 tauglich sind** erklärt wird. Wahrscheinli-
. (od. wer, welcher) machet eher jedoch hat die Fbr^jy/^e klam orf. klamp
etc. (od. Spaltung, Uneinig- mit klimmen in der Bedtg. klettern dir
) zwischen zweien Partheien, rect nichts zu thun, ebensowenig als mit
Kanten. — v. Bichthofcn 1 klam in der Bedtg.: klebend, haftend etc.,
cht es zu an., isl. klam (ob- 45 sondern es ist entweder das Subst. klam,
r. oben), dessen Bedtg., sowie klainp in der Bedtg. : Greifendes, Fassen-
lutum u. macula od. Schmutz, des, bz. Kralle, Klaue etc., od. uncus, un-
leck, Schmutzfleck, Schand- guis etc. (s. unter 2 klam u. klampe), so-
iber nicht zutrifft, wohl aber dass es wörtl. soviel als Krallen- od.
t, da dieses in der Stelle (cf. ÖO Klauen- Vogel bedeutet, od. es hängt die
*.n, afries. Gesetze, pag. 484, Vorsylbe klam, klamp (was am wahrschein-
'eile 2) : het ensie dat dat Heilsten) entweder direct mit klimmen in der
iuchte openbeer sie (es sei Bedtg.: greifen, packen, haltest, festhalten
i [einem betreffenden anhaf- etc. od. nnt klampen in der Bedtg.: harpa-
ur Last gelegte] Schmutzige 55 gare, apprelienderc, prehendere etc. (s. unter
Schändende u. Schänd- klampen) zusammen, sodass es buchst, einen
Ma kel etc.] in dem Gerichte Baub- od. Greif -Vogel bedeutet.
\Dohl zu an. klam als zu kleim klem^hake, s. klemmhake,
i in der sinrd. Bedtg. von lu- klêmîg, klêmîsk, klêmsk, kleimig od. klei-
f klak stimmt. GO sterig, klebig, bz. nicht ordentlich gahr ge-
ELEM-ISDER 262
.^:i.'i><:
hacken, teigig u. weichlich; — dat mftl is etc,; — hé sett hom de klemm e(c/i
klêmîg od, klémsk; dat kumd d'r fan, dat knipe) up de nOse, od. de dum e(c;
de weite fan 't jär mit all' de ragen nêt Zustand des Gebunden- u. Gefmd^
dröge to hûs kamen un déls np H Feld út- he. des Fest-^ Steif- tf. Starr-Santse
wussen is ; — dat brud (od. de klûtje, de Ö Erstarrung = Starr-Kramgf, Stafläi,
puffert, de stutc etc.) is so klêmsk, dat 't mung etc.; — ho krég de klemnuj
Buk alP an de tanden fast settd. — Nid. fingers, dat he sé hol nét rören ku'.
klecmsch; irfries. kliemsch. her auch mûlklemmo etc. — Ferner ba
klem-isder, s. klemm-isder. net das Wort klemm heim Torfgraba t
klemm, od. klem, feuchtweich, pappig, 10 noch die Tiefe eines Torfstidu,oiii
schwammig etc. ; — dat môr is nog so klemm, nigen, etwa einen Fuss HSke hebmyxi
dat man dV nog hêl nêt up klär worden kan SâiiM, welche der Länge eines Torfu,
un all' ôgenblikken bang wesen mut, dat eines solchen Stückes Moorerde nifii
man dV insakkd. — Es ist dassebe wie klam das der Torfgräber mit seinem ^ekn^
in der Bedtg.: klebrig feucht, od. urspr. 16 cken, greifen od. fassen u. halte» ksm
klebrig, kleisterig, pappia etc. gebraucht man das Wort kkaun » é
klemme, klemm, od. klem, Klemme ; d. h. Bedtg. auch eur Bestimmung der Mêä
Zustand od. Sein, Wesen, od. auch keit eines Moores, indem man sagt,dmät
Eigenschaft von: festsitzen, haf- 6 klemm (od. fünf l'orflängen) Torf oA
ten, halten, fassen, packen, gr ei- 20 Es ist urspr. aus klamma oi fidâ
fen etc.; daher a) Zustand wo ein Etwas klam-ja entstanden u. vonHammié
(Wesen, Ding etc.) irgend wo zwischen od. mit 2 klam u. gehört mä dieten » U
überhaupt fest sitzt u. festgerathen meu in der urspr. Bedtg.: klebfn^fMi
ist, od. so zu sagen: sich in Haft be- haften (woran) etc., worüber IFipiff»«
findet od. in Haft kömmt u. festge- 25 1 m. 2 klam u. in Grimm (IFJJ ■
halten wird, sei es durch ein körperli- Klemme etc. Zu bemerken ittjeäoAm
ches Etwaif, od. durch sonstige äussere Um- dass einige Bedtgn. des Subst. KUm*ti
stände, die das betr. Etwas in diesen Fest- vielleicht besser aus dem Verh. W«"
SitZ'Zustand versetzen u. die freie Be- als aus dem Präter. klam w» klian«
wegung desselben hindern; — he (od. de 30 klären lassen.
wagen, dat tau etc.) is so in de klemm rakd, klemmen, klemmen; d. kfalnaaai,
dat he (od. de wagen etc.) gans fast sitt un setzen, lüften etc. od. mackeHf dm ifj
net förgrls of rüggels kan' ; — de band set ein Etwas an, auf, in od. zwikk» «
tüsken dör un r&m in de klemm (die Hand deres Etwas festsitzt u. haflä (td.oM
sass zwischen Thüre u. Bahmen in der Haft, 36 Haft etc. bekömmt u. hat, sei es, dau
od. war dazwischen festgerathen etc.); — he durch Druck u. Stoss od. «««»***
kwam d'r bi in de klemm ßam dabei zun- od. durchgreifende u. packende^odkio
sehen zwei Etwas [z. B, zwei Mauern], od. sende, einschliessende, umschliesseMt^
durch ein Etwas [z. B. eine Zange, Kneife engende Gegenstände als Klosett '•
etc.] fest, bz. tourde davon gepackt etc.) un 40 Klammern, od. sonst. Gerätht J^
wus (wusste) sük d'r nich wör ût to helpen; woraus sich alle jetzigen u. frûherts^
— b) Eigenschaft des Haltens, Packens u. von klemmen von selbst ergebei^vt
Greifens etc., od. die Halt-, Pack- u. Greif- leicht erklären lassen. Was das Wort
Eigenschaft, bz. die Klemm- Eigenschaft, betrifft, so ist es ein Causat. «?. Foä^
Klemm- Kraft etc., od. das Klemm- Vcr- 46 schwemmeti von schwimmen, od. «to
mögen etc. u. so auch überhaupt: Kraft, sitzen) i?on klimmen in der urspr. ^
Macht, zwingende u. drückende Macht, Nach- kleben od. festsitzen u, haften (m i
druck etc.; — de klomm is mi to de band Etwas), sodass es dazu in desisdlH
ûtg&n un ik kun 't net langer holden; — häJtniss steht wie heften zu haf\
de klemm is mi ûtgän (d. h. ich habe nicht 50 Vergl.: \ié klemmd (macht fest, heftä
mehr das Vermögen , um Etwas zu halten fest, setzt fest auf od. kneift u. fr
od. zu greifen u. zu packen etc.) ; — du etc.) de brill' up de nöse, wofür m
must d'r nog 'n bitjed klemm agter dôn (od. sagen kann : he klemmd 8Ük de bri
gafen), dat 't bäter förgcls geid ; — dar sitt nöse, od. ho klemmd hum d'r ap f
gen klemm genug agtcr, darum fragt be d'r 56 — ho kXemmÛQ (heftete, band,fessd
ôk niks na, of du wat scgst ; — wen du dV merte etc.) dat mit tauen au spili
man wat klemm an dOn wult (wuldst = woll- krammen etc.) so fast iu 'n ander
lest), den schult wol bäter gân; — c) ein men, dat H hol net wer ût 'n andci
haltendes, packendes od. klemmendes Etwas, was ; — sin fingers klemmduden (k
Klemm- Ding, Klemm- Geräth^ Bremse 60 od. klammerten etc.) Buk d'r so fas
;EMM-HAEE 253 ELEN
tc.), dat Bê dV hél nêt wêr schweren eisernen Bänder über den Rand
wassen; — he klemmde sük eines Fasses zwängen; Haken zum Halten
ückte u. drang od. presste u. Klemmen.
od. d'r in, d'r up, dV tOs- klemm-isder, Klemmeisen. — Nid. klem-
Linde (setzte od. heftete u. 5 ijzer.
i in de stôl so fast, dat he klemsk, s. klêmif^.
Clt to laken was ; — he hed klên u. (selten) klene (flect. klêner, klênste),
Jemmd (fest eingeschoben, klein, kaput, in Stücke, zu Grus; fein, zart,
; — sê klemmen (klemmen, dünn, mager, gering od. nicht gross etc. ; —
, drücken etc.) hum fan twê 10 hô haud 't alV kört un klon ; — holt, torf, ste-
isder is dV in fastklemmd; nen, geld etc. klên maken ; — grof un klon bak-
3 sage in de schrûfstok ; — ken brod (grob u. fein gebackenes Brod, bz.
up 't hart klemmd, dat he grobes u. feines Brod, od. Brod von grobem u.
fergäten mos; — dat mut feinem Mehl); — he kun dat nêt klên krî-
(angezogen, angedrückt, zu- 15 gen (a. er konnte das nicht kaput od. fein
od. zusammengedrückt und u. in Stücke kriegen, es niciU zerkleinern;
1 ; — he hed sük de finger — b. [fig.] er konnte es nicht verstehen, od.
1 räm klemmd od. knäpen; begreifen, bz. nicht mit dem Geiste od. Ver-
sken beklemmd od. beknä- stände zerlegen u. Einsicht bekommen von
\d. f8ld sük beklemmd etc. 20 dem Zusammenhang); — dat kind is od.
Id., mnd., mnld. klemmen ; blift man klon (fein^ zart, schwächlich etc.) ;
ïd. klemmen ; as. klemmian — dat körn is to klên bläfen (das Getreide
n od. fest machen in od. ist zu fein od. schmächtig geblieben, steht
einzwängen), antklemmian nicht kräftig od. üppig u. geil genug); —
zwängen, von einander ma- 25 de frô is grôt (od. lank upschaten) un klên
\, aufreissen), biklemmian (die Frau ist gross, bz. lang u. hoch aufge-
fegte Haft nehmen, einker- schössen u. hager od. dünn u. schmächtig) ;
demmen ; an., isl. klemma ; — de kô is so klên (mager etc.) ; — de
smbaiseAioed. klämma;(2ân. minsk word so klên un min (magert immer
ist Cfausat. od. Factit. von 30 mehr ab etc.), dat man wol sêu kan, dat he
iban in der urspr. Bedtg: nich gesund is; — 'n klênen winst (ein klei-
\fien u. fest sitzen u. ner, geringer Gewinn); — sük klên (gering
soviel wie Haft od. Kleib etc.) achten ; — dat brod is ditm&l wat to
hen dass Etwas fest (od. in klêa geraden ; — klêne lue (geringe unansehn-
mscTien Zweien eingeengt ist 35 liehe Leute). Auch subst. : klên un grôt (Klein
w u. frei werden kann. Die u. Gross), olV tosamen kwammen bi 'n ander.
r wohl klam- , bz. klamb-, — Sprichw. : 'n hûsje klên un dat allen ; —
It der Bedtg. : Eines od. Et- twé harte stêne, malen seiden klene. — Vergl.
n od. klamb , bz. machen, weiter die nachfolgenden Composita. — Nd.
Etwas klebte, haftete, fest- 40 klecn, klein; mnd. klon, klein u. klene, kleine ;
kommen kann , weil klam nid. kleiu ; mnld., mfläm. kleen, klejn, clene,
Km klimmen (kleben, haften kleyne; afries. klên; wfries.(Japix)\i\\&ï,
bz. an u. auf Etwas) schon kliene ; wang. klein (Alles so ziemlich tote
u. geschehenes, od. bewirk- oben); ags. claene, clâne, clêne (L. Eti-
les Kleben, Haften, Festhal- 45 müller, Bouterwek etc. : muodus, castus,
I bezeichnet u. sich hieraus innoxius, purus, limpidus, penitus) ; aengl.
I, dass das Verb, klemmen cläne, claene, clêne u. (cf. Stratmann)
Festmachen, Festhalten etc. diene ; engl, clean (rein, reinlich, sauber,
cken etc. anzeigt , bz. als glatt, blank, hell) u. clean (rein, unvermiscJU,
tit voti klimmen eine das 50 nichts als, ausschliesslich, ganz u. gar, voC-
Uten etc. thatsächlich bewir- lig, bz. penitus, cf. 1 b&r, 2 êmer, blank, rein
'. AUes was klemmt, das etc.); an, isl. klên (parvus, teuer); norw.,
fest od. bewirkt thatsäch- schwed. klen; aschwed., dän. klain (klein,
m u. Festhalten u. bewirkt fein, dünn, zart, schwach, gering, schlecht) ;
t Einengen od. Kneifen u. 55 ahd. chleini , kleini , cleiui , clêni , chlêni^
I wirkliches Festhalten ohne chleine, kleine, chleinc, chlein ; mM. kleine,
iick von Aussen her nicht klein (fein, zierlich [von Gegenständen] ; fein
[in geist. Beziehung], subtilis, acutus, sagax,
Klemmhaken, Haken an et- versutus ; rein, sauber, nitens ; fein, acht,
it z. B. die Böttcher die 60 unvermischt, rein (vom Weine etc.); genau.
ELEN 8S4 KLES-KTSD
8orgfäUiff;grMi\i^f schlank, schmäMia, dünn, 9ub f) bei der Bedig,: gläment
mager; parvus, oxiguus, minutua, klein, ge- an die Bedtg.: glatt denkt u, h
ring, unansehnlich, wenig) u. ahd. cleino, ber u, griedk, glaphorot an gUphi
kleiiio, chleino; mhd. kleine (fein, zierlich; etc.) erinnert, welch letztere Wo
genau, sorgfältig; klein; wenig, gering ; gar 5 gens von Fick (II, 91) mit unu
niclU). Weitere mdartl. Formen als klain, von derselben y abgeleitet werden, i
kßn etc. vergl, hei Hildebr and (Grimm, glúpho mit unterm klöfen, bz. ah
Wb.) u. hei Schmeller. (spalten etc,) zusammengesteßt ii
Wenn man mit diesem Worte auf germ, ahd, chleini etc, ags. cuiene etc
Boden bleibt, so ist es nicht anders möglich, 10 urspr. die Bedtg: glänzend (u.
als dass man dessen Thema k]mi od. klina, blank u. glatt, od. rein etc.),
ebenso wie das Subst.: ahd. chleiin, kleiui, es mit kymr., ^â/. giän, glan fr«ii «
bz. kliui (Feinheit, Zierlichkeit etc. od. Zu- (Juwel), griech. gllnos (Schau- oi
Stande Sein, Wesen u. Eigenschaft von fein) stuck), gléné (Augenstern) etc von
von einem Verb, kliuan od. klioan, nrsjjr. 15 derselben y abgeleitet werden tm
klian etc. ableitet , was allerdings germ. (s. im Skr. zwar jval od. jykt, od.frë
unter 1 kleien u. klômen) nur in der Bedtg. gvar lautet ((}. Fick, I, 78 gn
illinero, inquinare vorkömmt, indessen seine glühen, bz. Grassmann, pag. 50
Bedtg. wahrscheinl. von der Grdbdtg. zer- fiebern, od. heiss sein, gliiheH etej, >
reiben od. reiben kaptit u. fein etc. 20 ebenso wie gvar u. jur (altem, cäi
herleitet. Will man nun aber die Bedtg. : werden; alt u. hinfällig machm, m
zerriehen, zerkleinert, zerspalten, chen, cf. Grassmann) u. 'pi 9^
bz. fein (u. so auch: zart, zierlich, hübsch, (zerreiben u. zerrieben werden, oiu
schön , elegant etc. etc.) als die urspr. von zerkleinern u. spaiten etc.) auf ä»
klcini nicht gelten lassen, so itft es klar, dass 25 y gar zurückgeht, die urspr. ((f. kl
sich auch aus der Bedtg.: beschmieren die Bedtg,: rauschen u. knitit
u. beschmutzen , bz. aus schmierig crepitare etc. hatte u. hieraui w
(od. fettig, ölig etc.) u. schmutzig die Bedtg: brennen (cf. Bengea fOH
Bedtg.: glatt, glänz end,hlank(cf.z.B.: etc., als auch die von: reii9t%,^\
't 18 so glad un smärig to lopen, ~ od. sê 30 spalten, zerbrechen od. zerklti
kikd 80 smärig [gleissend, freundlich etc.] zerreiben (cf. grindan wder p
ût, — od. unser gierig, glänzend, freund- entwickelte,
lieh, glatt, schmierig, schmutzig etc.) u. so klen-aehten, klein- od. gerii^
ferner auch die von : rein, sauber, h übsch, sciiäizen. — Gewöhnlicher ist min-;
fein etc. sehr leicht entwickeln konnten, 36 klên-aclltîg, klênaftig, geringfi
ganz abgesehen davon, dass auch das Verb. ring etc.
schmieren init schmerzen von der y klen-achUne , klenac kteil , Qt
sinar (reihen, zerreiben, reihen u. streichen tzung, MissaaUung etc,
über hiti etc., od. kaput reiben , verwunden klen-brod, Feinbrod, Weissbrod,
etc.) stammt u. ferner reiben auch mit AO feinem Weizenmehl. Daher: klä
höhnen od. putzen in vieler Hinsicht syn. kerô, Feinbrod-Bäckerei.
ist u. sich auch hieraus leicht die Bedtg.: klene. Kleine, Geringe etc. ; —
geriehen, geputzt, blank, rein, sau- iiêt ërd, is 't grote nét wörd; —
ber, fein, hübsch etc. eraeben kontUe. mit hum in 't klêne od. klênlike.
— Will man das ahd. chleini etc., bz. ags. 45 klenelk, s. klênlîk.
clacne etc. indessen mit Hildebrand (cf. klenen, klêneni, nur in ferkle
G r I ;/i m, Wb. V, Spalte 1088) mit kymr. ghin ; klên-geld, Kleingeld, kleine Mü
gäl. glaii (rein, lauter, hell, hz. glänzend, demünze, als Gegensatz von gr
od. auch : sittlich rein, schuldlos, heilig etc., grobes Silbergeld,
u. ferner auch: hübsch etc.), glaine (lieiH- 50 ^ kiên-gelof lg, kleingläubig; -
heit), glain (Edelstein, Juwel) identijiciren, fîghcit, Kleingläubigkeit,
so ist es klar, dass auch diese Bedtgn. sich Klên-gêstîg, kleingeistig; —
leicht aus reiben od. scharren, scha- lioid, Kleingeisligkeit.
hen,hz. putzen u. poliren (s. auch un- klên-gud, kleines Zeug od. klei
ter tile, fil dieserhalh) etc. ableiten lassen, 56 Weiss- Wäsche, als: Kragen, Jk
hz. dass auch diese Wörter mit klemen w. Oberhemde etc
an. klinan (cf. 1 kleien am Schlüsse, sowie klen-kandel, Kleinhandel.
klumen 6ub b) von derselben y gar, gri ab- klênîgheid, Kleinigkeit, Geri
geleitet werden können, wie denn auch Hih etc.
dehrand (cf Grimm, Wb. V, Spalte 1088 GO klen-kind, Enkelkind. — NIJ.
BNUK KLENELK 255 KLENSE
MtlJLf kleuelk, kkihlich, ge- Schiebung eines unorg. „h" (wie in Ehe u.
vielen sonst. Wörtern) aus der obigen Form
Fein-MM, feines gebeuteltes kleinet entstand, ist schwer eu entscheiden,
doch zu betnerken, dass das Wort kleiuheit
69, spektakeln^ toben, lärmen, 5 (cf. heid) an u, für sich von Hause aus die-
od. eigentlich wohl : Klatsch- selbe Bedtg, hat wie klein-ôti.
ane gehört su klinan, «. klö- Was nun aber das Suffix: ahd. öti, ôdi,
uoti etc., od. as. 6di, uodi etc., ags. &di, od,
inod ff uwel, Schmuck, Schmuck' eâdi etc. (cf. die Wörter: armöd u. m&nd
egenstand u. zwar namentlich 10 u. ahd, ciuôti u, licimôti, sowie heimôdil =
ek, der nicJU ausschliesslich goth, heimôthli bei 0, Schade, wonach
'Ober besteht, sondern auch mit die letztere Endung ôdil etc. zweifellos ident.
rzieri ist; — h6 wil all' sin ist mit ahd. uoda], ôdhil, as. uodhil, (htt,
an all' klênôden ferkopeu la- Besitz, Habe etc., c/. U 1 e r k od. Ulrik u.
lêDÔd (der Schmuck, bz. der 15 Ode) betrifft, so ist es zweifellos, dass es
>dL das Collier etc.) was lank entweder ganz dasselbe Wort ist wie as, od,
köstelk klênôd (ein köstlicher ags. eâd ; an. audhr, ahd. ôt, od (in ôt-ma-
llchatz, köstliches Juwel etc.). hali, Reichihum; a]aôt etc., ganzer Besitz,
lood; wfries, klienoot; mnd. Ällod, Aüodium) , od. uot; goth. (aud od,
le, kleinade; ahd. kleinôt, 20 auds, auths), Gut, Besitz, Habe, Eigenthum
:, kleinôte, kleinoete, kleinôdc, etc., od. doch mit diesem' (cf. bei F ör Ste-
rn an n die Stämme Aud, 0 1 1i a 1 u. U d) u.
ist zusammengesetzt aus klên, goth. aud od. auds, auths, bz. auda etc. in
T ein Etwas od, ein Ding, audahafts (begütert, od. mit Gut od. Besitz
stand, od, auch ein Sein, 25 behaftet, od. Gut habend u. besitzend), au-
eine Beschaffenheit u, dags, (reich, glücklich) etc., sowie as. ôdan
ft od. einen Zustand be- (bescheert, verliehen, od. erzeugt, geboren,
hdung (urspr. auch einSubst., geschaffen etc) von einem u. demselben vor^
skup, skap = nhd, schaft auszusetzenden germ. Stammverb. üâ&n (Prä-
t etc, u, wie wicht etc.) od = 30 ter. uod, cf. föden, fögen etc., bz. die Verba :
itc., as, uodi, ödi etc., die auch vratan, bacan, batan, bragan etc. etc. bei H,
Monat, Heimath, Ein- Leo u. Weiteres bei Kon e im He Hand,
i-6ti ist nicht mit öde, ahd, pag. 368 über uodi], sowie bei mir unter
\mmengesetzt, sondern mit dem 1 adel) gehört, welches wohl dieselbe Bedtg,
u. bezeichnet wörü. das Ein- 35 wie ahd. scapôn, bz. nhd. schaffen (cf,
u, für sich'Sein von Et- schaffen u. scheppen, schepper etc., saune das
% Zustand, wo etwas allein, aus einer Chrdform scapa entstandene ahd,
erlassen ist von allem An- scaf = unterm skup) /io/ u. woraus sich dann
früher die Bedtg, : Einsamkeit auch die Synonymität des Suffixes öti , 6di
xeü von allem Andern, ausser 40 in klainôti mit nhd. schaft, bz. unsenn
en) etc, steckt. Das Compos. skup leicht erklärt, bz. sich ergiebt, dass auch
leinod bedeutet daher einer- öti etc. als Suffix ein urspr, Subst. ist u,
ies zierliches, schönes, mit ôt (Gut od. Geschaffenes, Seiendes, We-
glänzendes Etwas (Gold- sen, bz. ein Etwas was existirt) nicht allein
fchmuck, od, Schmuck, Edel- 45 urspr. ident., sondern auch aus einer vollen
yd. Edelstein u, Schmuck, od. Form: ôta, uota, uoda etc. entstanden ist,
derartiges Etwas), anderer- Wegen der Bedtgn.: Etwas od. Seien-
h ein kleines u. geringes des, Ding, Saclie, Gut, Habe, Besitz etc.
le Kleinigkeit od. Klein- vergl. auch nhd, Wesen, bz, ahd, wesan
pt, wie auch diese letzte Bedtg. 50 u. unser 1 u, 2 wäseo, wo auch We sen
7d, Kleinod (cf, dieserhalb als Sein u, als Geschaffenes u, Exi'
. unter Kleinod u, bei Seh. stirendes sowohl in die Bedtg,: Eigen-
l Wb., sowie auch bei KU. schaft od. Angehörigkeit, als auch in
belegt ist, während die heutige die von : Eigenthum u, Besitz, od. Gut
ausschliessliche Bedtg. dieses 55 u. Habe etc. übergeht,
künsüich erhalten blieb. Ob kiens, Kleines, Geringes etc,
auch statt Kleinod etc. vor- klense, Seihe od. Geräth zum Durchsei-
rm: Kleinheit (auch KU, hen von Wasser u. sonst. Flüssigkeiten, um
neben kleinood) wirklich ein dasselbe zu reinigeti (das Dachrinnenwasser
dein u, heit ist, od. durch Ein- 60 z. B. läuft durch eine klense , bevor es in
KLENSEN 85« KLIF
die Cisterne geht), hz. von trüben u. dicken de dör to kleppen^? — kanst dn di
Substanzen od. Hülsen zu befreien, wie dies pen nêt hören? kik dog inien to^ n
z, B. mit Haferschleim u. grünen Erbsen ~- Daher auch: die Oioeke mit im
geschieht ; — da kanst de haferwellen (od. pel anschlagen^ in kwrzem Tone £W
de arftcn) wol rif('n dör de klense dun, be- 5 damit ein Zeichen zur ZueammenbB
fören sc upgäfcn wordm. — Nid. klens, Gemeine (in Ober l ed.) od. der Liú
klcins, kicnser; mnld., mfläm. kleynser, klen- Leichengeläute (in Krummh.) a
ser; ags. ckenBcre (purgator); engl, clean- — Nd., nid., mnd. kleppen; a^ia.k
scr. Zu klonscn. wfries. (Jap ix) kleppen.
klcnsen, seihen, durchseihen, bz. Wasser 10 klepper; t. g. klapper inderBtäi.
u. sonst. Flüssigkeiten durch eine Seihe ge- talum etc. u. ist geklepper awk snU
hefi, um dtuiaelhe von Schmutz, Trebern, Hül^ kleppêr-HAii ; t . g. rateler, odlM
sen etc. zu reinigen u. zu befreien; — wi die klepper /öÄrt i«. rührt, bt. Hai
muttcMi 't rpgonwator air klensen, 't lâfd fan perd.
watcrlusen; — dat water is so fûl im dik, 15 kleppen. Iterat. von kleppeiL-de
dat H ôrst klcnsd worden mat, 6r man 't drin- ken kleppern ; — he kleppâd d^r ka
kon kan. — Nid. klenzen, klcinzen ; mnld., klêr,- Kleider; a. kléd, — Coti^:
mfläm. klonscn, kleyuscn; wfries. (Jap ix) bössei, klêrklopper, klérschi^ etc.
klinsgjcu (klar hell u. rein machen, säubern, kiese od. kiese, eine Jdeinerefäßii{
reinigen); ags. clacnsjan, clacsnjan (purifi- 20 Brücke, die so hoch liegt, dass&wâ
eure, mandaro); tiengl. clacnsien, clénsien, Heu etc. bdadenen Schiffe bequMk
clônson; engl, clcansc. durchfahren können.
Das ags. clacns-jan heisst entweder xciirtl. : Es ist jedenfalls ein unUes ITorf,
li e i n € s etc., od. Reinheit etc. machen etc. sich jedoch in dieser Bedtg., tooiAiA \
u. ist der Stamm clacns daher entweder 26 sonst nirgends findet. Die Bedtg. tiri
idcnt. mit dem subst. Genitiv: clacncs dieselbe sein wie von klampefi.'i
(Heines etc.) i'ow claon (rein etc., cf. klon) sub b), nämlich die von: „verbinieih
od. er ist aus dem Subst. : ags. clacnnes was*' od. „Ding, das zwei Ufer wit
(castitas , puritas etc. , als Weiterbildung der verbindet.** Ist es nun aber ridUtK
von claen, wie fûlnes = ahd. fulnussi, nhd. 30 klampe, klampen, ndDSt klam v. kfioM
Fäulniss von fûl, od. Gleichniss von dem Scîiaüstamm klap od. klipCi/.aM
gleich) = engl, cloanness gekürzt. ien) zusammenh&ihgen u. ebenso witi
klen-smid, Kleinschmidt, Schlosser, Schmidt u. klettern (cf. 1 u. 2 klaadfi ete. c
der nur feine Arbeiten fertigt, als Gegen- etc.) auf die Bedtg.: kleben, Äa/I«
salz von grof sm id. 35 schmieren, sowie weiter auf die MW* J
klen-sSn, Enkel, Enkelsohn. — Nid. klein- od. Bruch, Sprung, Riss eU. (tj
zoon. etc.) zurückgehen u. sidh oms FUi
klentje, Kleines; — fBl klêntjcs makcn Bruch etc. die van: Schmuttt Sd
On grots. klebendes Ettoas, bz. 8e^ieren,ïléi
klepel, s. kläpcl. 40 tcn, festsitzen od. Hafl «. Fer^Aii
klepen, s. klapon. chen etc. weiter entwickeUen, so^
1. kleppe, Drücker an einer Thüre, wo- dieses Wort als verbindenhi
mit man die Klinke od. den eisernen Bie- wohl mit kleis u. klister, 2 kluse, lo
gel aus dein Klink/uiken hebt od. so eu sa- nM. Kleis e (TeufelsMwim, wz i
gen aufklappt u. auch icieder in denselben 45 cf. Grimm, Wb. V, 1133 unter K
ein- od. niederklappen lässt U.SO auch schliesst zu einer u. derselben y od. einem \
wie eine klinke, weshalb es denn auch oft selben alten Stanunverbum.
ganz in derselben Bedtg. wie klinke u. auch kiesur, glesôr, ein Brudutüek eiiM
klappo in der Bedtg.: Verschluss gebraucht Steins, der dem vierten Theil dessen
wird. — Die Form desselben ist die einer 50 kömmt. Daher : dre-klesör = *U «w
Flivgenklatsche im Kleinen u. das Wort selbst Steins. — Dies Wort kömnU nur úk
ident. mit klappe, wie auch nid. klep diesel- scher Ausdruck bei den hies, Mawf
ben Bedtgn. hat wie unser klappe. — Nd., kleven, s. kläfen etc.
mnd. kloppe, klepo. klif, a) Klebekraut (Galiom apai
2. kleppe, Bier-Mass od. Trinkgefäss mit 55 h) Zweizahn (Bidens), dessen Sam
einer klappe od. einem Deckel zum kleppen. sich leicht in den Kleidern festn
cf. klippe. Mit nhd. Klibe, Kliebe (Oummi)
kleppen, klappen^ od. Geräusch machen Klive == ahd. chlib&, chlipa; a
mittelst klopfen u. schlagen, auf schlagen, d<iss clif; aengl. c\\y^', vand, clire; m
es schallt u. klingt; — wel steid dar al bi 60 klieve, kliwe u. mnlä. klyre, klen
KUFEN 257 KLIFEN
gf (EipheHj cf, klif- od, klim- stamm klad, klat, klaz (cf. 1 u. 2 kladde u,
ef, wang. kh-busk, be. kliv- klater, klatte), ablautend klid, klit, kliz (cf,
'. KleUenbuseh. klits, kJitter etc.) hervorging y der mit klak
[ifei (klife, klifst, klift, kli- u. kjik, sowie mit klap u. klip urspr, völlig
lêfiit, klêf etc. ; — kläfen, wie 5 syn, u. auch wohl desselben Ursprungs ist,
en), kleiben, od. kleben an, so glaube ich, dass man die Stämme klif
en, kleben (od. hängen, sit- od, klib, klip, nasal, klimf, klimb etc. auch
'sUiUen, bz, sitzen, sich hef- als urspr. Schallstämme fassen muss, bz,
u, festsetzen (an) u, verbin- dass diese eigentlich dieselben Stämme sind,
i) etc,, haerere, adhaerescere 10 wie klip u, klimp, bz, klap u. klamp. Auf
ken u. pikken, Bitten etc.; der Bedtg.: sonus, tonus, fragor, crepitus
it umgeid, dat klift en an; etc. (s. unter klap) cds Erstes beruhen nun
BmÂr, tftr etc. klift; — de aber an, klifa (schwatzen, klatschen, schnat-
akd an, hangd an etc.; — tern); norw. klaffe (Klatsch, Geklaisch, das
Ten od, sitten, faten etc. ; — 15 Klatschen od. Knallen etc.), was ja ebenso^
lêt klifen (die Pflanze will wenig wie nhd. Kliff-Klaff, kläffen etc. von
V, festsitzen u, Wurzel fassen klappen, bz. dem SchaUstamm : klip u, klap,
; — he blêf dar klifen (er od, klamp, klimp (s. unter klampe, klampen)
od. hängen, stecken etc) ; — zu tretmen ist. Wie nun aber die Stämme:
id. sûkte klift (die Krankheit 20 klad od. klat u. klak (cf, kladde etc., kie-
let, bz. hängt an, hängt sich ter, klats, klatte u, klak etc.) aus sonus,
, setet sich felsi an einen fragor, crepitus etc. neben Bruch, Riss,
ansteckend etc., od. wie der Spalt etc. auch die Bedtg.: Fleck (cf.
l i^gmetd", d, i, wörtl. = auch flek etc. u. flik-flak etc.) Schmutz,
— Redensart: de (od, wat) 25 Schmiere, Koth etc. entwickelte, so wird
d. dat) blift; «^ schrift — es auch mit den Stämmen: klif od. klib,
ripta manet). — Nd. kliven, klip, bz. klimb, klimpf, klimp u. klamp (cf.
klyven; afries. kliva (Wur- 1 u. 2 klam, klampen, klimmen) der Fall
Juen), bikliva (ufoclisen, zu- gewesen sein, sodass auch die hievon weiter
ioem bigonde to biclywen); 80 gebildeten Verba: klifen ti. klimmen ihre
t) klieuwen (klimmen, stei- Bedtg, : kleben od. haften, hangen, festsitzen,
etc., bz. scandere; fig. zu- od, sitzen etc. (an Etwas), bz. sich hangen
ufern) , beklieuwen = nid. (an Etwas), od. haerere etc. gleichfalls aus
en bestendig zijn, bestendig der von : Fleck, Schmutz, Schmiere etc,, od.
nren, wortel vaten, wassen 35 klei, lern, lim, bz. Kleib oder etwas
le plant die dikwijls verzetd schmutzendes u. klebendes, haften-
niet); nfries. ]s\\^ye (steigen) ; des (Klebe- od. Haft-Materie, Klebe- od.
, klibôn (festhaften an Mwas, Haft-Stoff) machen od. setzen (an Etwas),
\, wachsen) , bekliban (fest- od. derartiges empfangen u. bekommen (von
18, Wurzel fassen, wachsen 40 Etwas, bz. durch irgend einen Vorgang,
u. an Etwas); ags. clifan, wie z. B. durch Sprengen etc., sodass man
(haerere, adhaerere); aengl. schmierig u. schmutzig od. klebrig wird u.
en = ags, cleofian, clifian ; iîbercdl anklebt u. hängen bleibt), bz. aus der
en, klimmen , bz. sich h ef- neutralen Bedtg. : flecken, schmutzen,
machen an, cf. klimmen) ; 45 schmieren (cf. smctten, schmutzen, abfär-
lendere ; iterare) ; norw. kliva ; ben etc. u. auch [wie unser klifen] anstecken,
dän. klyve (klettern, klim- od. ansteckend u. haftend sein etc., von smet,
liban, klipan, chlipan; mhd. Schmutz etc.) entwickelten, ganz wie dies
fen an, anhangen; Wurzel auch mit k leiten der Fall ist, wie man
%). 50 ja nicht vergessen muss , dass auch klifen
i erwähnt, dass Fick (III, ebenso wie schmieren, schmutzen u.
Jifa, ahd. kliban etc. einen viele andere Grdverba (cf. auch mhd. klet-
Ummen, kleben) ansetzt, den zen in bekletzen, von klaz, Fleck, Schmutz)
Um Stamm von ahd. kWwihdkn, nur eine ganz neutrale Bedtg. hohen, bz.
Ir gleich achtet, wie er denn 55 dass klifen ein Neutrum ist. — Dass nun
ie klamp au« klap) zweifellos aber neben Fleck od. Schmutz etc. auch
irt ist, die Bedtg,: Riss, Bruch, Spalt etc, bz,
\an nun weiter, wie das dhd. gespaltenes od. abgespaltenes Etwas etc. in
klettenu. dieses mit Klette dem Stamm klif lag u. derselbe auch in die-
wrm kladde aus einem SchaU- 60 ser Hinsicht (cf, auch lat, rupes von rumpo)
:aal Koolouui. Wörtorbaoh. II. X7
ELIFERN 2&8 KLIK
mit klak i«. klat übereinstimmt, wird durch Vanoärte- od. Emporkommen, Steif
hess. (Vilmar) klibber (Splitter)^ klibbern men etcj, — Bedettsart finm): Ï
(splitterny zersplittern, eerreitmen etc.) u, as. klifern (od, he kliferd), as 'a liAr,
klif (G^it. kliblies, Bat. klibhe), ags. clif ; apbrannd, od. de plönderd word. -
an. klif v. kleif et<;. (Klippe, Fels, nipcs) he- 5 kliverje (kUmmen^ klettern, steige»),
zeugt, da dieses ebensowenig wie an., ist. wM Iteral. von klifen, bjf. ofriet,
k\eyf (ûssiiTfkru\únm) auf der Bedtg,: kleben u/rtes. klieuwen. — c/. andb fwb
od. der abgeleiteten voti klimmen etc. be- klavercn u. kleveren (scandere in m
ruht, sondern mit ahd. claph, mhd. klaff sarsain reptare, anguibus fizii eoi
(abgerissener Fels, s. unter klap) u. ahd. 10 feliiim more) , sowie auch unaer
clëp, Klippe (ahd. clep hat auch die Bedtg. : weiche gleichfaUs aus klifen, hs. m
ghiteii, od. urspr. wohl wie klak u. ahd, klaz ven, kleven hervorgingen, me é
die von: Fleck, »Schmutz, Schmiere durch mnld. klever, kleverboom i
etc., od. Klebendes, wie auch klei etc., cf. klimup etc.) hexeugt wird,
cf. dieserhalb klak etc. od. l u. 2 kladde 15 klifsk, klifsk, anhängig, haften
etc., sowie klatto, klater etc.) u. das zu dem bisch, haerens etc. ; — klifik fj^
Scfiallstamm klit (nasal, klint) od. klat = was sich Oberaü anhängt^ bz. ä&(
ahd. klaz in der Bedtg.: crcpitus etc. u. zu haftet u. sitzen bleibt, bz. antk «
Bruch, Biss, Sj^alt etc. gehörende an., ist. u. klebrig ist). — Wang, klîfiflk.
klottr (scopuliis, riipes, saxum) u. aengl., 20 kUf-np, J^^, aticA klinhnp^
dän , schwed. , mnd. klint (rupes) auf die cf. unter klif nid. kl^f (J^phen).
Bedtg. : Biss, Bruch etc. zurückgehen. Denn klik, Scludlwort wie klak «. k
dass auch kletta u. klint zu dem Schall- es als solches zunächst a) ein Iwm
stamm klit u. klat gehören, erhellt daraus, dem Tone des Vocals „i* enttpr^
dass sie, wie norw. klitta, bz. klett u. 25 Geräusch od. auch einen Schlag u. A
klant (nipos etc.) in der Form auch wieder ein solches Geräuch madit ; — klil
mit norw. klett (Knall, crepitus etc.), kletta do flog d'r 'n hagel an 't feniter;
(knallen od. knistern, crepitare etc., cf. klit- du de klik (den beirrenden Ton, <
tor, klittern u. klatergold, klatern etc.) zu- deti leisen Sloss, Schlag etc.) nét I
samtnenf allen, während norw. klotta in an- 80 Daher auch: klik-klak ^ klip-klip,
derer Bedtff. (cf. Ir. Aasen) wieder mit flak, — knip-knap, — tik-tú[ etr.
klckka, klakk etc. (cf. Weiteres unter klak- ein kleiner Fleck od, kleiner dsM
ken u. klik etc.) syn. ist. Neben dem Schall- ten etc. ; — d'r sitt 'n klik (od. kl3
stamm klip u. klap vergl. auch noch 1 ii. 2 de man. — Ferner heisst in der St
klam, sowie klampe, klampeii u. klimmen. 35 spräche der hinterste od äussenU'.
— Wegen der Bedtg. : Spalt, Bitze, Bruch, Buder u. der Absatz am Forffeem, <
— BrucJistück, Klumpen, — abgespaltenes nid. klik, schwed, klicken, dän. Uä
Etwas, rupos etc. von dem Schallstamm klat. rend im nid. auch das metallene Ui
klit, nasal, klant, klint — ahd, klaz, kliz, am Kolben eines Gewehrs od. Mk
bz. klanz, klinz, cf. klatto, klitte etc., sowie in 40 MetaUplatte ati einem ob ScMägd i
(rrimm, Wh., die Wörter klinze u. klint etc. sei gebrauchten Kolben gUickfQlk\
klifern od. klîfern, zutiehmen, wachsen, ttannt wird, was wohl daher rmkiU
gedeihen, emporkommen, steigen, klimmen, rade diese Metallplatte den duré
sich hessern, genesen etc. ; — de dagrn kli- zeichneten Ton beim Anfsdüagen t
fern (die Tage nehmen zu, waclisen, werden 45 stossen des Kolbens erzeugt u. kör
länger etc.); — de bôm kliferd gôd (der Ferner vgl, nd. (Br. Wh,) klik, ki
Baum wächst u. gedeiht gut, nimmt gut zu. Geringes, Weniges, Klümpdiin d
geht gut in die Höhe etc.) ; — he kliferd Stückchen etc., wie klak etc.), klik (
regt (er kömmt recht empor od. vorwärts, neres, etwa 4 — 5 Zoll langes u, 3Zt
— sein Geschäft gedeilU gut etc.) ; — ho 50 Stückelten Holz unten am Spaten)^ 1
kliferd wer iip (er kömmt wieder empor, bz. närrisch, unklug), bz. (D ahn er
steigt od. klimmt wieder auf od. in die Höhe klikks (ein Klecks, kleiner klak, </.)
u. zwar a) was seine Gesundheit od. Kräfte mnd. klick (toü, närrisch etc.), klick
betrifft, od. auch b) was seine Geschäfte u. Fleck ; Flitter, Bröckeken, KHas^
seine Vermögensverhältnisse betrifft) ; — dat 55 (Thonerde, Lehm, bz. Klei, argilla
wiT kliferd np (das Wetter bessert sich auf , urspr. wohl [aus der Bedtg,: Fl
wird besser u. schöner etc.); — de sUnn* kladde u. klater, klattc] Schmutz (
kliferd (die Sonne kömmt empor, od. steigt auch : klebriges u, bündiges, od, sd
u. klimmt hölïer). — Auch subst.: dat kli- lehmiges, leimiges u, haftendM 1
fern (das Zunehmen, Wachsen, Gedeihen, 60 dieserhalb mnd, klicktti, «r|^llare|
KLK 25d ELIRKERN
o, kUcken efte lernen, sowie iLiikken^ a) durch Schîcigen, Siossen, Hâm'
% LehÊÊtenSchmierer, nd. klik- mern etc, ein feines, kurzes u. scharfes Ge-
ein Maurer = unserm kleier, rausch machen, bz. scJUagen, stossen etc,,
Verläumder, Anschtoärzer, od. wie picken, ticken etc,; — wel deid dat
t Klei-, Thim- od. Dreckstein, 5 klikken (od. klikkern) mit de tass'? — de
: klicIuDgel, eine Art Fischer- hageis klikken an 't fenster ; — b) klatschen
ngd, woran die Fische kleiben plaudern, heimlich anschwärzen, verlâum
. hänge» bleiben) ; mnld., mfUim. den, verrathen etc. ; — he mut alles ût-, od,
r, ictas, tax; colaphus, alapa), ferklikken; — he klikkt hum an. -> Nd,
; engt click (Schlag, Tick etc.), 10 klikken (mit Lehm od, etwas Klebendem be
ek (wie schoU,) = Tick-Tack werf en, klecksen, schpiieren ; klecken = hin
Uag, Streich, Schmiss) ; — an., reichen, genügen etc, = (ihd. kieken ; s, un
laoüa) ; narw, klikk (ein schwa- ter klakkcn), verklikken (a. hinlänglich sein
in schwacher Laut; ein Fleck); genügen etc, ; — b. verrathen, verläumden)
ehwed, klick (Fleck, Klecks), 15 mnd. klicken (argillare, s. unter klik); tdd,
. nhd, (Orimmy Wb.) Klick, klikken (klatschen, schwatzen, aber- od. aus-
lix in der Beditg,: cre^xiVL^ ^ic, bringen etc. , wie klappen); mnld. klicken
macula etc. ais Äblautform von (a. crepitare ; — b. coryceum agcre, insi-
m man auch davon ausgehen diari; deferre, accusare); engl, click (schla-
r Stamm klik jedenfalls, wenn 20 gen, ticken, ticktacken) u. klik (rasseln, klap-
schriftlich belegt, doch wohl pern, picken, ticken) u, click (wegschnap-
t, als klak u. kiek), dass urspr, pen, stehlen, stibitzen) ; an., isl. klicka (ma-
* unter klakker erwähnten y culare); norw. klikka (schlagen, stossen, po-
letammendes germ, Subst, klik chen etc. mit einem schwachen Schall od,
so auch: Bruch, SpdU etc., 25 Klang, bz. ticken, picken wie eine Uhr;
oie klak, od. klap, klat etc.), klatschen, schwatzen etc.; versagen, fehl-
ikan, klak, klukun (crepitare u. schlagen etc, z, B. vom Gewehr, wenn der
then, bersten, springen etc.) be- Hahn aufschlägt u. der Schuss versagt, wo-
'tm auch wieder ein Verb, kla- bei der Hahn eben nur den klicksenden Ton
tc. (cf, klôk) hervorging, sowie 30 hörbar macht); dän. klikke; schwed. klicka
tasal. Stämme: klink, klank, (versagen, blind schiessen); nhd. klicken
lenk /ür klinken, klunker etc., (knicken, knacken; bersten, springen, bre-
iteres unter diesen Wörtern, chen etc., cf. zerklicken, zerbersten etc. =
r. claque, ciaquer t^n klak, bz. mhd. zerklecken ti. zcrklacken; — ferner
von klik, bz. klikken, franz., 35 auch: klatschen, knallen etc. etc.). — Zu
Klapps, Klatsch), cliquer (klat- klik, bz. machen od, erzeugen etc, was
let, cliquette (Klapper). Dass der Stamm klak, bz. klik od. klak be-
anz, Clique in der Bedtg, : Motte, sagt, cf, noch bei E. Schulze goth, kli-
Haufe, Menge, Abtheilung etc. kan, klak, kiek (incumbere od. brüten) zu
ur Weise mit dem germ. Stamm 40 unserm klak-henne etc. u. dazu unter kik-
ienform von klak (dies hatte im ken u. 2 kippe , bz. kttken das Weitere,
ie Bedtg.: Biss, SpaU, Bttze, wonach auch dieses klikan sich aus der
bz. dem mit ahd, klakjan (Biss, Grdbdtg, : picken od. spalten, breclien etc.
i etc, machen) u, unserm klak- erklärt.
ident. u. syn, Verb, klikken zu- 45 klikker, a) Fleck etc., s, unter klik ; —
( if. daraus gleichfalls hervor- b) der Sperrhaken od. Sperrkegel an den
U zweifellos ti. kann man dabei Zahnrädern einer Uhr u. namentlich an
',us nipta, bz, ruptus (vofi nimpo) dem Zahnrad des Schlagwerkes derselben,
nhd. Botte, od, an das von: der beim jedesmaligen Einfallen od. Ein-
m der Bedtg.: schneiden, 50 schlagen in das Ztä^nrad einen Klick od,
i, trennen, theilen etc. ent- Tick hören lässt, bz. verursacht; — de
i. Seh aar (Abiheilung, Menge klikker fan de klok he<l sûk hören laten.
Möglich indessen ist es auch, 't sal wol bold slän. — cf. auch : geklikker
mter dique od. germ, klikke, (Geticker od. Geklüter, Geklirre etc.) u. fer-
wpr. eine Klatsch- Gesell- 55 klikker (Verräther, Angeber etc.).
ß. ein klatschendes und klikk erê, Klitteret, Tickerei etc.
ides oder verläumdendes klikkern. Iterativ von klikken; — wel
\tand u, dass es in dieser Be- (od. wat) klikkerd au 't fenster? — lät dat
kUÜE tfi der Bedtg. : Klatsch klikkern mit de tass^ (od. de kuikkers etc.) dog
en gehört, 60 na ; — he klikkerd (klimpert etc.) mit de slOtels.
17*
KLINGER S€2 KLINKE KLDIK
Compos. : forclingan (verdorren), geclingan Zweifdlcs M es daher, daee e» Mko
(contrahere) ; aengl (Stratmann) dingen frühe aud^ drei ame den SehänMumn
(marcescere, se contrahere) u. clengen (make klak, klnk (ef, klump, Uemp, klimis kh
to cling, contrahere); engl, cling (trocknen, klap, klip etc. wnler klmmpen, Umpe
atutrocknen, ausdörren, verzehren). Ö naiaL SehaUaiämme: klink, klank,Ui
Dass dieses klingen etc. formell dasselbe awh klnnker) geA, die ^feneo wk
Wort ist wie ags. cringan (cf krengen, krin- klak (ef. diese) od, klit t«. kkt (if.
kel etc.) u. jedenfalls mit engl, cringe (susam- etc. «. klater etc.) ems der wrspr.
me^iziehen, krümmen) u. crinckle (sich win- crepitos od. aoniu etc. die Bed^:
den, sich krümmen, sich eusammemiehen etc.) \0 Eiss, SpaU, RiUse efe., cd, gäforä
auch begrifflich zusammenfällt y ist sweifeU gesprengtes od. ahgeborsienes, nSm
los u. darüber unter krank, krinkel, kren- nes Etwas etc., sowie femer asuk
gen, kring etc. Weiteres zu vergleichen. macnla od. Fleck, SehfmmU, Sekmim
Es gelUirt auch wohl das mnd. (Seh. u, tendes u. Klebendes de,, bs. He
L.) klinksucht (Schwindsucht) zu diesem 15 klappen, kiatsehen, sehlagen ^ stots
Verb, in der Bedtg.: schwinden etc. od. brechen, spähen ete,^ od, sdmia
Vergleicht man nun die aus dörren, ben, anhangen, heften, haften, kkm
trocknen, welken, od. verdorren, ver- entwick^en^ od. wenigstens enhsided
welken etc. entstehende Bedtg.: schrutn- ten, wie dies durch Uinke «. engit
pfen od. se contrahere des ags. clingan, so 20 bedeutet urspr, wohi ein in ein ose
ist e^ selbstverständlich, dass hieraus sofort was [den Klinkhaken, hs, den Se
auch die Bedtg.: krümmen hervorging, dem Pfosten der ThüreJ eênfattem
die vielleicht dem 2. klinke zu Grunde liegt, einklappendes, einschlagendes bing,
obschon dieses Wort wahrscheinl. mit ags. Klapp-, od. SiMap - Ijing^ wie m
clingan unverwandt ist u. dessen Stamm 25 Schlagbaum, etn Banm od, grpa
klink wohl aus klik nasal, ist. cf. dieser- gel von Hots in ein anderes mû eise
halb 2 klinke. versehenes Holz einschiâgi w. oiidb
klinger, a) Einer der klingt. — cf. ût- fensterslag eine JT/ajpji« od, ein Fm
klinger, Ausklinger, ein früher Magistrats- schluss ist) sowohl, eUs auch dwnh M
seitig angestellter, mit einer Glocke versehe- 30 folgenden Wörter bezengt wird Va
ner Beamter , der unter Gassenklang aUe serhälb zu klik «. klaJE od klip •
Bekanntmachungen öffentlich ausrief od. klit u. klat etc., ft«M den dasn gdU
verkündigte, weshalb derselbe auch wohl ût- Wörtern : nid. klink ; ifwildL kfiBcke
rôpor od. ûtkündiger (cf. auch belman, pag. colaphus, pugnus, verber, tax) «. K
143, zweite Spalte) genannt wurde; — b) 35 unter 2 klinken; — nid. klink; mnULI
ein Etwas was od. womit man klingt od. (rima, parva mptnra, fissnra, tdna
scheut = klingel. cf. klak, bz. ahd, klac = Biss, Bau
kltngere, KUngerci, Geklingel. etc.); — engl, clink (Klang, Gddit
kling-pot, ein Topf aiis Glockenmetall, rassei etc.; Thürklopfer ; IwArÜHiie
wegen des grossen Klangreichthums so ge- 40 femer auch: Gefängniss od, Ei
nannt. unter 2 klinke), dincb ^aeken^ mä isi
1. klinke, klink, Klinke, od. der (mei- greifen, umfassen, umkktmmern), A
stens eiserne) Riegel an einer Thüre, der 2 klinke), clincher (KUMmpe, Krampe,
in den Klinkhaken fallend die Thüre ver- mer), cling (si^ festhaUen, anhangt
schliesst u. mittelst der kleppe, od. auch 45 anläammern, kleben, ankidfen), dmg
mittelst eines Biemens etc. aufgehoben wird, brig , klebend), dang (kHamm, AieM
wenn die Thüre geöffnet werden soll. — Nd. etc.) ; clnnch (der SdMag, verhdrteler
klinke; mnd. klinke, klenke (dasselbe; auch ungeschickter, töipelhafier Mensch) <
Schlagbaum) ; nid. klink ; mnld. klincke (pes- 2 kladde, klifen, klam, klimmen, klaa
Bulus, vectis) ; mhd. klinke ; engl, clink ; an., 50 sowie unter klik das mnd, klick
isl, schwed.f norw., klinka; dtin. klinke. — Lehm etc.), wobei in Seh.u, L, faiii
Davon (nach Diez, II, 250) : franz. cl inche ; auf Ziegel* u. Kling kenmühlt
norir. clanche; chttmp., wall, cliche; afranz. gel- u. Klinkenmöller verwiese
clenque ; pic. cliquet. — Neben klinke, u. woraus sich also auch fasern Mn
klenkc kömmt auch die Form klunkc (cf 55 klinken in der Bedtg.: sehlagen
Gri m m, Wb. V, Spalte 1195), sowie fern er der von : schallen od. klinge
neben kli ngke aucA kligke vor, loährend an- auch in Grimm, Wb. V, l^paUe U
dererseits engl, click nebefi Sperrhaken der ter klinke sub III, c «. wegen klii
in das Zahnrad einfällt (cf klikker sub 2) mnd. klick daselbst sub V n. fernen
auch dialect. dieselbe Bedtg. wie klinke hat. 60 wegen unser 2 klinke) wen^tens m
KUNKE KLINK 263 KLINKE KLINK
KdbalMMim klik = klak zurückgeht, schwed. klink. — Ohschon wir unter die-
I et^ntowohl wie y klag (von klagen) sem klinke (ebenso wie unter néd, Niet) den
Jig (wm clangor u. sonus, crepitus) mit ganzen zum Fest-Nieten gebrauchten Bolzen
Jmij od, kharg (khrag, khrang) auf od. Nagel etc. mitsammt cZer unigenieteten
nier 1 klingen erwähnte idg. y skarg 5 Spitze verstehen, so bezielU sich diese Be-
re, crepitare) zurüLckgehen kann u. ja nennung doch eigentlich nur (cf. franz. le
IM ebenso wie klak u. klik die Bedtg. : rivet d'unc cheville; span. la punta repatida
I Schmutz, Schmiere, Lehm, Klebestoff de un perno etc. bei Bob r i k) doch eigent-
9M, die von : schmieren, kleben, haften lieh nur auf die umgenietete od. durch ScMn-
mtênckeln konnte, die ausser in dem 10 gen u. Hämmern gekrümmte od. umge-
i engl ding, clong etc. auch im engl. krümmte Spitze des betr. Nageis etc.,
^sieben), dê^Sj(kîMg),c\9ig'locks(Klun' wodurch eben die zwei früher getrennten
^iU, ef. klater, klatte), sowie in clencj Stücke od. Theile fest an einander geklam-
\q, êckmutzig) zu Tage tritt, wie auch in mert u. mit einander verbunden werden,
Idengja (anhangen, sich heften an etc.), 15 wie dies auch durch eine Klampe, Klam-
vk (Oaliurn aparine etc., cf. klif ) etc. etc. mer geschieht , iooraus sich denn auch er-
weicht man nun aber wieder zu die- klärt, dass engl, clinch auch die Klam-
W&rtem den obigen, aus klik fiasal. mer (od. den Haken, die krumme Spitze
n klink, so kann man nicht umhin, zum Festhalten u. Sich-anklammern an Ft-
itMunehmen, dass der Schallstamm kling 20 loas) an den Füssen der Insecten bezeich-
dingen sich zum Theil mit klink ge- net u. das davon weitergebildete cliucher
I hat, bs. dass sich manc?^ der obigen auch die Bedtg. : Klampe, Krampe, Klam-
mer statt vom Schodlstamm klik, klink mer etc. (cf. auch nengl. clinch, Klaue;
'esu vom Schattstamm kling, klang von schott. clink, packender Griff, das Fassen,
a (clangere, sonare) ganz in derselbefi 25 Umfassen etc.) hat. Vergleicht man nun
e begrifilich weitergebildet haben, wie weiter, wie die Schallstämme klik u. klak,
von kuk ti. klak etc. geschehen ist. od. auch klit u. klat, klip u. klap (cf. 1 u.
L Übrigens Weiteres unter 2 klinke u. 2 kladde, klater, klatte etc.) aus crepitare
iken am Schlüsse. neben Bruch, liiss, Spalt etc. auch die Be-
\ aiebt ausser nd. klinke (Falte, od. 30 dtg.: Fleck, Schmutz, Schmiere etc., bz.
U, s, unier 2 klingen) auch noch ein schmieren, kleben, fest machen, heften, ver-
'cf^Br, Wb., Schütze etc.) klinke binden (mit Etwas etc.) entwickelten, so ist
Uger Schnitt, od. Riss, keilförmiger es klar, dass sich aus den t;o/» klik od. klak
kniU od. Spalte), klinke od. klisch nasaX. Stämmen kliuk u. klank auch wieder
fsägtes Querholz), Verb.: iuklinken 35 (wie schon unter 1 klinke bemerkt) die Be-
i winkligen oder eckigen Schnitt in dtg.: kleben an u. verbinden mit etc., od.
8 machen, od, eckig u. zackig ein- Haft (od. Fass n. Griff etc.) machen (an
iden), ûtklinken (ein winkliges Stück Etwas), bz. fassen, hauen, greifen, packen,
men Keil herausschneiden), wo klinke klemmen (cf. engl, clinch etc. unter 2 klin-
wUt dem o&i];/^ n/d. klincke (rima etc.) 40 ken) etc., od. die von: Klammer, KUiue,
, isi u. urspr. einen Spalt u. Einschnitt Klampe etc. (od. überhaupt das was ein
edeutete. betr. Etwas an ein anderes Etwas fest macht
Uiike, klink, Niet-Nagel, Niet-Stift, u. das damit verbindet, bz. es greift, packt
Batzen^ bz. ein metallener Nagel, Stift u. festhält, cf. klimmen , klemmen, klam,
tolzen, der an einem Ende einen brei- 45 klampe etc.) entwickeln konjite li. dass dem-
eL platten Kopf hat u, dessen anderes nach von den ans klik u. klak nasal. Stäm-
od. Spitze, nachdem er durch zwei men klink u. klank sowohl \ u. 2 klinke,
iMr«re Stücke od. Theile, die mit ein- als 1 u. 2 klinken in der Bedtg. : Schall u.
' verbunden od. auf einander fest ge- Geräusch machen, od. auch : schlagen, stos-
od, geschlagen werden sollen , durch- 50 sen (cf. klappen etc.), od. auch in der von :
hen ist, dann um- od. platt- od. breit- zusammenfügen u. verbinden (mit Etwas)
\agen (bz, nach allen Seiten hin mit abstammen. Will man für 2 klinke indes-
\ Hammer umgeschlagen od. umgenie- sen nicht die Bedtg.: haften od. packen,
nrd, damit die verbundenen od. zu- greifen, festhalten, bz. fest machen u. ccr-
engefägten Theile nicht wieder ausein- 55 binden (mit) etc. zu Grunde legen, sondern
' gâien, sondern fest auf einander lieber annehmen, dass man urspr. ein kr um-
\ Haben ; — dat mut mit *n klinke up mes u. gebogenes, bz. ein gckr ü m m-
der fast m&kd worden; — du must dV tes u. umgebogenes (von krumm ma-
tnk dörslân laten, de hold bäter as 'n dien, krümmen, biegen etc., od. Krümmung,
r. — Nid, klink; engl clinch; dän., 60 Biegung etc. ausgehend) darunter verstand
KLINKE KLINK
864
KUKKE KUHK
(tt. oben u. cf. auch engl, the clinch of a
cable, der Anker stich, od. der Iheil eines
Taues, welcher um den Ankerring gesteckt
wird, indem man dasselbe durch denselben
steckt od. schlingt, wobei man clinch auch
als Schlinge fassen kann), so kann man
beim Vergleich der Schallstâmme knik u.
knak u. der Verba knikken, knakken, sowie
der dazu gehörenden Wörter (knik hat bei
uns nicht allein die Bedtg. : Bruch od. Bie-
gung, Krümmung etc., sondern auch die von:
zäher, fester, verhärteter Thon etc., eine Be-
dtg., welche beweist, dass auch knik ebenso
wie klik u. k)ak die Bedtg. : Fleck u. hier-
aus die von: Klebendes, od. klebriges zähes
Etwas entwickelten, wie auch engl, clunch
[harter, fester, zäher Thon, s. unter 1 klinke]
sich in dieser selben Weise neben clunch in
der Bedtg. : Schlag etc. aus chlinch [packen,
od. urspr. kleben und haften neben so-
narc etc.] entwickelte u. dies auch so mit
cluiiff u. cling [s. unter 1 klinke] aus dem
mit klik sgn. Schallstamm kling der Fall
gewesen sein wird) auch annehmen, dass
die aus klik u. k\ok nasal. Stämme klink u.
klank aus der alten Bedtg.: Bruch (cf.
knik 11. knak) die ton: Biegung oder
Krümmung (auch biegen u. dessen Y
bhug aus bhag, bhang hat die Bedtg. : bre-
chen u. entwickelte hiei'aus auch wieder,
wie knakken u. knappen, die Bedtg.: essen,
geniessefi, gebrauchen etc., od. urspr. wohl
mit den Zähnen zerbrechen u. zermalmen,
wie auch ja bruken u. bräken zweifellos
mit einander zusammenhängen), bz. bre-
chen u. biegen od. krümmen, umbie-
gen etc. entwickelten, die ja dem nhd. klank,
klanke, klenkc, klinke (s. Grimm, Wb. V,
950 seq.) zu Grunde liegt u. u^obei Ililde-
brand nicht allein unser obiges klink*", bz.
nid. klink ; engl, clinch u. schott. dank (pa-
ckender Griff), sowie nhd. klänge] etc. (cf.
auch engl, cling [haften, kleben, etwas pa-
cken u. sich daran festhalten etc.] , sowie
clung [klamm, kleberig etc.] etc. unter 1
klinke) anführt, sondern auch an unser
kinke u. weiter an ags. klcncan (verdrehen
etc., cf. link etc.), die Stämme krank, kräng
(cf krengen, kring, kiinkcl etc.) ii. nhil.
Schlinge (cf. auch slenkc etc.) u. ags.
scrinkan etc. erinnert. Dass aber kinke
ebenso wie klinke seine Bedtg.: Verschlin-
gung od. Drehung, Biegung etc. (cf. kinke
am Schlüsse) auch aus der Bedtg. : Bruch,
Brechung, bz. des Brechens, Knivkens u.
Biegens erhielt u. mit kinken ii. kikken, so-
wie engl, chick (Küchlein), chick (keimen,
sprossen, bz. sich spalten u. so hervorbre-
chen, ausbrechen), chink (Spalte, Riss etc.
= mnld. klincke), chink (spalten, reissen,
chanker (Käse, ef. kid odL kidde, m» «â
kian, «pafteHy Mmmm He.), chank (Hmtk
ben, od, Kloben eic., cf. Kiaben u, lUf
5 von clioban, maUen, reinen) ete, amim
SchaUstamm kik, naacU. kink kenorpif,
ebenso »ie l u, 2 klinke etc. aiMkliik,k
klik c^ klak ist MweifelUm u. bedetfmh^
her gar nicht der Anttahme, dau dwliÉ
10 durch AwfaU eines „1*' od. ;r" Mf ttfc
bz. krink enststand, — Was nmnsksrM
klanke, klenke, klinke (SdUinffe, Vmdäs^
gung etc, od, Bänke, öm, ein
sich an ein Anderes fesihâU u,
15 od. ein Etwas peickt u, greift n, doml»
aufkleUert, c/. kfif === JEjpheu ete.) «nM^
so ist ein ahd. klankjan, chkuikliaa, U»
kau (conserere, b£, kni^en^ binden,
gen) belegt, was nicht vom SmbsL '.
20 klenke (SehLinge od, Bainke^ bs. ein
was Haft u. Greif od, JFlnss wtadd, si,wm
sieh an Etwas anklammert sie,, tf, Uahi
in Grimm, Wb. V,951) weäergMid M,
sondern entweder vom Präier, kluk §m
26 auch oberd. urspr, voi^andenen «l ad»
serm 2 klinken (mag dies nim seku Bsʧ^
nieten, nageln u. fest machen ■. fff^
binden mit eie. aus: schkigen, bUn,
Jiämmem etc. u, einem davon fuMUn
30 Verb, klikan, od. aus der von: fliekaif
sehmierent kleben, halten ete. [tf, Uatttft
klikken u. 2 klinken] hervorgegangm ml
ident ahd. klinkan od, Wnfyn ÊâÊÊâ
wurde u. wonach das Präier, klankdif ifa%*
85 klebU od. haftete, sassfesi ete. hatU (1É*
Jan = machen, dass Etwas haftete n.ftâ
saus, sich verband mit JBtwas), od. êssi éf
Statnm klank einfach von klak in itrBt
dtg.: Fleck (od, SchmMU, Schmier^ t.
40 Bruch nasal, ist u. klanl^an anstaU BfA
od. Spalt machen ^enso wie nnser)âA-
ken u. nhd klecksen blas die Bsif:
schmieren, kleinen etc. haUe u, dafwu mm
wieder die Bedtg.: haften, eich hsfimm
45 u. verbinden mit etc. entwiekeä haL
Zum Schlüsse sei Übrigens noeh mgn
der nahen begrifflichen Verwandtseksfi W
klinke u. nhd. klanke, klenke, bs, dssSt^
mes klank zu krank, kräng, kring elftt ^
50 wie zu agerm. klank etc u. ferner enel m
Blank etc. erwähnt, dass man^ûr kHk, Uhk
od. klak, klank u. krik, knnk od, knk
krank u. auch kr ig, krag od, kimog seedi
eine aus gar (sonare od, crepitmre mc) m
55 weiterte y garg, gargh (umgesetst gng; ■•'
sah (rrang od. [mü „l* f&r „r«*] ffim, ^
= germ. krak u, klak od, krag «. uifif
klagen) als auch eine aus skar (eis 8dm
Wurzel) erweiterte y skarg od, (tf, Fiek
60 I, 2i2 u. 812) Bkark (umgesHet akiig «i
KLINKEN 265 KLINKEN
oNmiiefid skrik, noMi/. Bkrang, skraDk, Kleib etc.) abstammen, wie dies scJu)m un-
, od. [mit „P* staU ,»r**] skatg, skalk ter 2 klinke ausgeführt ist. Zu klikken von
■ff, skUky sklank) ansetzen kann, aus klik-klak , 5^. mnd. klicken (argillare , öjg.
cw sowohl durch Aphaer. od. Abfall leymcii, klcibeo, klicken efte lernen, s. unter
i'* u. Ausfall von y,k** u. Erweichung 5 klik) vergl. auch noch aengl. (Stratmann)
:*' SU „h" die Stammformen: kark, clicchen (hacrere), Präier. clihtc u. clikzte
mk, krank od. kräng u. kring etc. od. clikste, bz. clizte = mnd. klikte (cf.
ak, krank, hlak, blank (u. lank) — od. clikzt od. clikst [haesit] u. clighte , sowie
Tspr, skark u. skrak, skrank u. sklak, clucchen == engl, clutch , greifen , packen,
audi Stämme wie slak, slik (richti- 10 fassen, ergreifen, festhalten , die Hand zu-
hk etc. durdi Erweichung des „k" mac^i^, schliessen etc.; clutch, der Griff;
*f wie in blank statt klank), — slank, die Klaue ; die Kette od. Koppel Rebhüh-
od. (statt blank etc.) lank, link erga- ner; die Koppelung etc.), was formell u.
«. wonach es also gar nic?U wundem begrifflich mit klikken u. klakken in der
dass Wörter, denen solche Thetnata 15 Bedtg.: schmieren u. kleben, od. Schmier-
"ortstämme zu Gründe liegen {vergl. u. Klebestoff (Heftendes) machen (an u.
Agenden solche) so oft in ihrer Bedtg. auf Etwas), bz. es auf Etwas od. Eines fest
t€ mit einander zusammenfallen. macfun u. ihm anhangen u. sitzen machen
linkei (klonk, klunken), a) gleich l (als Act.) u. ihm anhangen u. ankleben (als
lingen ; — b) ^u 1 klinke, Thürklinke ; 20 Neutr.) u. so auch mit klifen u. kläfen u.
[ Iwnkd dar (an de dör*) ? — de klinke ferner mit klimmen u. nhd. klammern etc.
inklinkd; — de dör' is nét toklinkd; zusammenfällt u. wozu auch engl, clincb
i slöt wil nêt inklinken. — Vergl als Act. u. Subst. gewiss gehart u. also auch
ns auch das folgende klinken am hiedurch bestätigt wird, dass der Stamm
Wê. 25 klink aus klik nasal, ist, bz. dass klikken
Jilken (klunk, klunken), klinken od. u. aengl. clicchen ebenso wie nhd, klecken
, bz. fest machen od. festschlagen (ein u. unser klakken aus klak-jan (d. h. Klack
'■ aiuf ein anderes Etwas, indem man od. Fleck u. Schmutz etc. machen an u. auf
KiMnagel od, Klinkbolzen hindurch- Etwas, es Einem anhängen u. anheften, cf.
udeHselbenumnietet),festverbindenmit, 30 ahd. klakjan = Spalt machen etc., aber
mder klammem etc. ; — dat scbüpblad auch : Fleck machen^ cf. flecken = klecken)
de itil fast klinkd; — wen dat gôd aus altem klik-jau hervoraing u. dctës hier-
ii, den kan dat nôit wer lös gän; — aus wieder klinken, bz. altes kliukjan in der
ap 'n ander ferklnnken. — j^^., nid. Bedtg.: fest od. haften machen etc. (an Et-
il \ sekwed. klinka; dän. klinke; engl. 85 was), sich Einem anJiängen n. so auch:
; sehattn clink. — Da engl clincb aus- einem Etwas anhängen u. fest sitzen auf u.
■ eten od. klinken im obigen Sinn an Etwas, ihm ankleben etc. (haerere etc.)
iie Bedtg.: mit der Hand fest grei- hervorging, wie wuhrscheinl. ahd. klankjan,
aéken, festhaUen, bz. festmacJien, fest- mhd. klenken (haften machen, fest machen,
I (ein Tau an- od. um den Ankerring 40 binden etc., s. unter 2 klinke) aus klakjan
\ u. schlingen od. knikpfen) etc. und in der Bedtg. maculare (od. Fleck u. Schmutz
, sowie auch nd. klinken (cf. Grimm, od. Schmiere etc. machen an u. auf Etwas,
unter 2 klinken sub 1 u. 3) die Be- bz. dies an Einem haften machen, od. es
tick einhaken, od. anklammern u. fest- Einem anheften) nasal, ist, sofern dessen
. fest anschliessen , bz. Etwas packen 45 Stamm klank nicht schon etwa ein Präter.
ifen ctc, hat, so ist wohl kaum anzu- des alten klinkjan od. klinkan ist, wobei
% dass auch unser klinken vom Subst, man ja überhaupt nicht vergessen darf, dass
ke abzuleiten ist, sondern vielmehr an- klik u. klak (nasal, klink u. klank) in der
nen^ dass entweder das Subst. klinke Bedtg.: macula überhaupt schon ein haf-
fL clincb etc. von diesem schon gewiss h(^ tendes u. festsitzendes Etwas so-
Verb, klinken in der Bedtg. : kleben wohl, als auch ein sich Jemanden anheften-
ten (an Etwas), haerere (cf. klifen), des u. anklammerndes od. Einem anhaften-
^pen u, haften machen (an Etwas) od. des u. anklebendes (Klebendes od. Klebe-
achen u. verbinden mit etc. abstammt, Stoff, bz. ein Etwas, was haftet u. haften
m sowohl die Subst. 1 u. 2 klinke 55 macht u. so auch verbindet, fest maclU u.
Verba 1 u. 2 klinken von einem aus fest Mit etc.) Etwas ist. Ob nun aber 1
asai. Stamm klink (cf. klik = klak klinke nicht auch urspr. als ein Etwas was
' Bedtg,: Fleck, Schmutz, Schmiere, fest od. dicht macht, bz. als ein fest-
ete, tds an einem Etwas haftendes u. dicht-mach-Ding u. Verschluss
noie: leimen, kleiben etc. von Leim, 60 der Thüre aufgefasst ist, wie ja auch
KUNKER 2M KUP
2 klinke u. engl clinch etc. ein Ehoas ist der annékmen kännie, dass ktinker
was fest macht u, fest hält etc., isi urspr, die Bedig.: Bruchstein
sehr fraglich, zumal auch ja 1 klinken sub auch: ein harter hUmgender SUim)
b, wo es vom Schliessen od. Fassen u. Ein- hat «. der Stamui kliuk urspr, emf^
haken der ThürkUnke sowohl y cds auch vom 5 auch in klinke, klinken, aus klik = ]
Einspringen od. Einfassen der Feder od, kluk (cf. auch kl unker) nasal. isL
des Biegeis eines Schlosses gebraucht wird, kliikeni, mU KUnkem od.^harift
ebensowohl hieraus seine Bedtg. herleiten ten (gelben od. rathen) Backsteinen ffi
kann u. man (wofür auch die engl. Form — cie warf (HofplaUj TrotMr), id.
clinch sowohl, als unser klinke w. klinken 10 is klinkerd.
spricht) demnach 1 ii. 2 klinke, 1 klinken kliiker-klir, od. atich Uiik-kltt
suh b u. 2 klinken in aller Hinsicht als hell u. klar, ganz unbeeufetfdt tim
gans dieselben Wörter auffassen muss, de- nenklar, so klar (lauter, rein^gtänse
nen blos die Bedtg.: fest machen (bin- wie möglieh; — dat glas (od. de vin)
den, schliessen, dicht machen etc.) od. fest 16 kerkl&r; — dat is je klinker- (ed.
halten (packen , greifen , halten etc.) su klank-) kl&r, dat he dat d&n hed ; -
Grunde liegt. de klinkerklare wftrheid ; — fol kÜsk
kliiker (Plur. klinkers), Klinker, od. ein rosenrode bl6dskraUen (s. unter Lui
hart gebrannter, fester u. dauerhafter Back- Nid. klinkklsar ; nd. kunklar u. audi
stein, od. Thonziegel. Die klinker werden 20 sclioon. — klinker od. klink besié
ihrer grossen Härte wegen hier n. überall wohl eigentlich auf den heU/en u.
in den norddeutschen Küsten-Gegenden, wo Klang foon Etwas (von klingen, 1
sonstiges Gestein fehlt, neuerdings in gros- tinnire), s. B. des Goldes, Cftases d
sen Massen zum Chaussee-Bau verwandt u. es ist wie das von hallen stammem
sind diese auch meistetis grösser wie die 25 od. heller (tinniens) atfcfc tu die Bed
früheren gelben hoü. Klinker, die haupt- rus übergegangen,
sächlich zur Pflasterung der Trottoire u. kliiHtori, klimpern, klingdn, ein l
Ausmauerung von Cisternen etc. verwandt des od. klirrendes , hdli&némdes Gi
wurden. Daher : Klinker- Chaussee; — machet^ etc. ; — wat klinsterd dir ;
Nd. klinker u. auch (Schütze) klinker- 30 klinsterd mit sio geld. — Wang. kli
stoen II. klinken ; nid. klinkort ; mnld. klinck- — Es ist möglich, dass dieses Wt
aerd (later excoctus et durus imprimis) ; bagr. klinsel (GlÖckchen), klinaeln (h
mfläm. klinkaert (brique dure et resonnante). klirren); östr. klinsel, klinseln; l^trsl
— Es wird meistens noch jetzt wie auch zeln etc. (cf. Grimm, Wo. V, US
friiher angenommen, dass der Name dieser 35 detn ahd. klingison; amhd. klingflMi
Ziegel daher rührt, weil sie wegen ihrer gere) in der Weise entstand^ dtus h
Härte hell klingen u. dass es demnach das- zu klingsen ti. dann su klinsen coi
selbe Wort ist wie nid. klinker (Vocal) u. wurde. Vielleicht jedodi hänfft unse
mnld. klinkaerd ; mnd. klinkert (numas aurei stern mit afries. klinna (khngen, </.
genus), sowie der Klingstein, engl, clink- 40 gen) zusammen, worüber WeUereswä
stone genannte Phonolith als klingendes lïen zu vergleichen ist.
u. tönendes Etwas. Da indessen auch 1. klip, s. klippe.
das Knicker (cf. 1 knikker) genannte 2. klip, Schallstamm für feinen
Thonkügelchen sonst auch klinker, klikker lere Töne u. Ablautform von klap, m
u. klukker heisst, so könnte man auch an- 45 sich selbstredend auch dieselben Beé^
nehmen, dass es überhaupt ein aus Thon wickeln konnten u. zum Theil entwid
gefertigtes Etwas sei u. demnach der Stamm ben, loie aus klap (cf. kli^ h. die A
klink mit mnd. klick (Thon, Lehm, argilla, hörenden Wörter, sowie die naehfeli
cf. klik) ident. sei, wie ja auch klingke-miihl zu klip gehörenden und weiter a»
etc. (s. unter I klinke) wahrscheinl. zu kVik, 50 Stämme: klamp, klemp, klimp, Uns
klink (Thon etc.) gehört. Vergleicht man ihren Ableitungen oil. klak u. klat oi
übrigens engl, clung (harter Thon, s. unter klit, knik od. knak, — knip od. ki
1 klinke), so könnte auch klinker als h a r- knit od. kiiat, od. kip etc.). — dat j
ter Thonziegel zu uuserm 2 klingen, od. f<in klip-klap, wen sê mit nör holska
klinken, hz. ags. clingan (diirescere etc.) ge- 55 hûs geid ; — klip I sä % do was 't
hören, während man andererseits beim Ver- gen. — Engl, clip (Klappe^ Schlag, *
gleich von brikkc u, scliott. clinckcr (ge- mit der flachen Hand). Dass der
brochenef< Felsstück, hartes SteifistUck, Bruch- klip übrigens ebenso alt ist wie klap
stein etc.), norw. klank, klakje (Eisscholle, aus klippe, klipiien etc. hervor.
od. Scholle, Bruchstück von Eis) etc. wie- 60 3. klip. Es ist mir nidU klar, w
KLEP 267 KLIPPE KLIP
n eimem Etwas od. einer Seiche, einem annehmen konnte, ist ja auch möglich, so-
äft od. einem Handel^ einem Verlob- wie auch, dose die hieraus abgeleitete Be-
te,, wobei AUes genau u. gründlich dtg.: ,^ert ig" auch für kl&pp müde mnnd
' od. genau u. fest ab-gesprochen u. soxoohl, als für een kteppe gast od. een
'rt ist^ bs. M>o bei einer Sache etc. AI- 6 klipp mädken stimmt.
dgiÜHg abgemacht u. abgeschlossen ist, klip-klappen, Klipp-Klapp od. ein der-
ftnn aüe Hemmnisse aus dem Wege artiges Geräusch machen, klappern, klep-
wA sind, od. Alles fertig u. geebnet ist pern etc.
Ms mehr im Wege steht od. hindert kJippe, klip? a) eine hölzerne, zinnerne
^QMchU Wort eigenü. bedeutet, da 10 od. blecherne Kanne (od. Gefäss, Behälter),
W êOWoKt mü: abgemacht, vollendet, welche mit einer Klappe od mit einem auf-
Bfy abgeschlossen etc., bs. ganz etc., u. niederklappenden Deckel (bz. einem De-
'4: bereit, bereitet, zubereitet, gerüstet, ekel, womit man klip- klappen [klappern,
ete. od, auch mit: behauen, behobelt, kleppem, klippem, klimpern] kann) ver^e-
tUten, zugeschnitten etc. u. sonach: 15 hen ist. — Compos.: bêr-, ö^e-, tr&ii-klippe
ete, , od. auch : eben, geebnet, rein, etc. ; — b) eine Klippe, od. eigentl. ein ris-
sekier etc. übersetzen kann, wie dies siges u. geborstenes, od. abgespaltenea Et-
Wr nachstehenden Anwendung dessel- was, rissiges, geborstenes, zackiges Gestein,
trvorgeht, als: 't is nu all' klip un zackiger u. spitzer, steiler Felsen etc. =
Haken hob beiden nn de k6p is hirmit 20 rupes (von rumpo) od. an. sker (von skera,
sn; — de handel is klip un klar; — reissen, spalten, schneiden, cf. an. klippa
hip lict klip an kl&r, um to ferseilen ; u. wang. klip unter klippen) ; — c) ein Fds-
tis 'n klippen-klaren sake; — de balke stück, ein Granitblock, ein grosser Flint-
> un kl&r, am br<lkd to worden; — stein, od. statt dessen auch eine von Stei-
(ÜDit ^ans nêt to sorgen, 't is (od. ligt 25 nen gemauerte Unterlage, worauf die Stân-
ill' klip an kl&r. — Im nd. (cf Däh- der od. stehenden Balken eines gcbindts od.
f Schütze, Br. Wb. etc.) kömmt sonst. Säulen u. Tragebalken rulhcn, damit
od. statt klipp auch klapp in der Be- sie nicht in die Erde versinken ; — dat stttk
ri; klM>p an klaar vor u. wird dort stên (dc/.defiinte)isgôd to 'nklipunderdekö-
Coci. klipp) mit: rasch, hurtig, flink, 30 nigfandesrösmOlcn; — d) eine Falle zum Fan-
etc. (cf. klapp in [od. mitj de mund ; gen von Vögeln, wie klappe ; Compos. : fOgel-
1 klappen gast; — een klipp mädken klippe od. -klappe. — Nd. (Br. Wb., Däh-
r loir M^eniiTUfden : êne knappe meid, nert etc.) klippe, klipp (Klippe, rupes;
i knap wicht] bei den obigen Schrift- Falle, decipulum; Deckel od. Klappe); nid.
» «. auch bei Danneil: klipp un 85 klip (Klippe; Faüe); mnld. (KU.) klipoe,
= gtt$iz, od rein klar etc. ; mit ämm kleppe (a. crepitaculum, crotalum ; — b. ae-
:lipp an klaor , mit ihm ist es rein cipulum, transenna ; — c. postomis ; — d. ru-
er besitzt Nichts mehr) übersetzt. — pes, petra, cautes, scopalus, syrtes, scylla;
dazu : wang. klip u. an. klippa, — e) antrum, spelunca) ; mofries. kUpp (höU
den, iheHen, spalten, hauen, schlagen 40 zerne Kanne); wfries. klippe (rupes); nhd.
z, klap SK ahd. klaph u. nhd. klaff klippe (a. Klippe, rupes ; — b. Klapper ; —
^f Stoss etc. u. Sp(ût od. gespaltenes c. Wein- od. Bier- Kanne; — d. Falle, de-
r etc.), sowie nid. beschaaft (behobelt cipulum).
gd^üdet u. glatt vom Wesen etc.), od. Dass diese Wörter mit an., isl. klippi
unser knap in der Bedtg. : nett, zier- 45 (massa, Klumpen, s. unter klampe u. klatte),
fähig etc., wobei noch zu erwähnen, bz. unserm klippen u. an. klippa (schnei-
Uu Subst. knap ebenso wie klap eigentl. den, bz. spalten etc.) sämnitlich zum Schall-
Knall etc. od. ein starkes nicht lange stamm klap, klaph, klaf, klab (cf. 1 klap),
>end€S u. rasch od. unmittelbar hörbar bz, dessen Ablautformen klep , klip etc. ge-
ndes Geräusch bedeutet. Dass man 50 hören u. dass sich hieraus beim Vergleich
besügh des Abschlusses od. der Ab- von klak u. klik, bz. von knap u. knip u.
mg eines Handels od. Geschäfts etc. deren Weiterbildungen (cf. auch an. klipa,
eil auch daran denken könnte, dass klemmen, kneifen etc., klipa, klemmen, au-
einen klap od. Handschlag (s. gustiae etc. zu knap, angusta etc. u. ^u kni-
m) Jemandtem der Zuschlag ertheilt u. 55 pen , kneifen etc. , sowie unser knippeu,
'auf dadurch abgeschlossen u. abge- schneiden etc. zu an. klippa, schneiden, so-
wird u. somit (weil der klap den Be- wie unserm knappen in ihren verschiedenen
les Abschlusses des Geschäfts etc. in- Bedtgn.) auch die Bedtg. : Fleck, Schmutz,
) dieses Wort als Adj. auch die Be- Schmiere, Klebestoff od. Haftendes etc., bz.
abgeschhssen, abgemacht, fertig etc. (K) die von: schmieren, kleben, haften^ klim-
KLIPPEN 868 KUFFEBH
men etc. entwickeln konnten m. eniwickeU nert etc.) kuppen; mnUL klipMi («
haben ist unter klimmen u. klifen etc. (an. raonare); nhd, ki^en; agê. cltpju,
klippi, Klumpen etc. kann ebensowohl wie jan, clypjan (clangerey clamare, fo
klampe. klimp, klumpe in derselben BedJtg.^ aengl. clipieii, cicpivn (clamare elc);
als ein aneinander u. zusammenklebendes 6 clepe (rufen , nennen) ; — ferner \
Etwas od. auch, wie wafirscheinl. unser Betriff: Spalt, läinschniU, Kerbe cft
klatte, dickes Stücke Brocken etc. , als ein überhaupt von : hauen^ »chloren etc^ h
gespaltenes Etwas, bz. als ein Sprengstück, ZusammensckiageH o^L Zusammenklaff
abgesprungenes Etwas etc. aufgefasst sein) beiden Klingen der Seheere (ef. kiup
bereits genügend erörtert. Ob nun aber das 10 kippen) ausgehend: nd, (Schütse)\
ahd. clëp (Promontorium u. rupes, cf. auch (scheeren, sehneiden); wang, klip od
ahd. cachlëp, rupes t/. haohchlëp, consisto- pen (flûtk aufklippen, Flosse» eibsdt
T'mm, od. wörtl. : HochkUppCf Iwher F^ etc.) mit der Seheere); nfries. klappe, 1
II. cLgs. clif (clivus, rupes) etc. nicht eher mit aengl. clippen ; en^/. clip (sckeerem, i
ahd. clëp u. cleib, cleip (gluten) su klifen 15 den, ab- od. besehneiden, êdkroten,ti
= ahd. chlipan etc. in derBedtg.: haerere, an,, ist. klippa; norw, klippa, ktypp
adhaerescere od. hangen, haften u. kleben perf klipte, kUffte, klyfte; sehwed.
(an Etwas, wie z. B. ein Schwalbennest an (ausser schneiden , scheeren etc. ho
einer Mauer klebt u. hängt), bs. in der von : übrigens a%u:h dieselbe Bedtg, wie
sich klammem u. festhalten (an Etwas) u. 20 knippen od. knipôgen, d, h, £e Auf
so auch: klimmen, st eigen,ansteigen etc. auf u. zuschlagen, bM, damü nicken)
(cf. dieserhalb kWmpe u. dazu isl, an. klopp klippe; — sodann cf c) noch: ogß
[pons, scabellum sive gradus; murex, petra pan; aengl. cleppen, clippen, dnppen
prominens ; limbus etc.] neben klömbrur [sub- clip ; schoU. clip, clyp (uwîarmen, w
scudes], hz. unser klampe) ^eA ort, od. wirk- 25 mem; festhaken, eniern); affis.
lieh mit ahd. chlaph, bz. oberd. (cf. Grimm, (klammernd umfassen od. umäamwur
Wb.) Klapf, Klopf, Klupf (rupes), so- armen, umgeben, amplecti); toeu auih
wie auch rupes (cf. auch ital. scheggio, (II, 51) mit den omgen Wärtern t
Splitter u. scheggio, steiler Felsen, von schi- Stäm9nen klap, klip u, klamp, kUs
diae, bz. griech. scliidia, nach Diez) selbst 80 klap u. klampen am Schlüsse) steOt,
u. unser klippe (rupes) auf die Bedtg. : reis- er annimmt, dass sowohl die Bedtg. : i
sen, spalten, bz. Bruch, Riss etc. (cf. unter den, scheeren etc., als die von: «m/
klap) zurückgeht, bleibt doch zweifelhaft, umarmen etc. aus der von: gusam
weil ja beides möglich ist. Vergl. dieser- schlagen od. auf- u. in-einander
halb auch das Weitere unter Klippe (ru- 35 gen (od. stossen, drücken) entstand,
pes, scopulus) in Grimms Wb. noch bemerkt sei, dass er nhd. kliîlf
klippen, durch Schlagen, Stossen etc. od. kläffen, kliffen, bz. kliff-klaff, sowie es
Zusammen- u. Aufeinanderschlagen ein klip- (singen, tönen, schallen) od, dessen 2
pendes od. klimperndes Geräusch machen, klaf zu skr. jalp (cf. galpen w. gilpa
bz. schlagen, aufschlagen, aufklingen etc. ; 40 als Weiterbildung von jar, gar (sonait
— sc klippen (od. kleppeu) dV all' up herum ; u. es also vom Schallsiamm Uap sé
— wen du hör klippen hörst, den must du trennt u. dann femer für klifen u.
hengän un kiken to, of sê bêr hebben wil- men, bz. ahd. clipan etc. «. climban et
len (wenn du sie mit dem Bierglase auf Thema klib (cf. III, 52) aufstdU u
den Tisch schlagen hörst, od. wenn sie mit 45 annimmt, dass klampen u. mhd. kli
dem Deckel des Bierglascs klippen od. klim- (u. demnach auch wohl klam, toi« g^ek
pern, aufklingen etc., dann musttt du hin- nhd. Klamm u. klemme, klemmen elc
gehen etc.). — Es ist ein vom Schallstamm klifen u. klimmen unverwandt süuL
klip = hochd. klif, klipf u. klip (in Klipp- klip-kanne, Kanne mit einem fes
Klapp) gebildetes u. mit klappen u. kleppen 50 bewegliclien Deckel; i. q, klippe sub \
begrifflich zusammenfallendes VerbuiUy was es ist ein Compos. von klippe = I
theils nur ein feineres u. dem Vocal „i*' od. Deckel (cf. nd. klippe unier klip]
entsprechendes Geräusch wiedergieU, afide- kanne.
rentheils aber auch wegen der urspr. Iden- klip-krOg, eine kleine Winkel-Sdien
tität u. SynonymitäJt von klip ii. klap (cf. 55 ein geringes Wirthshaus. — Nd. (Bf.
daselbst die Bedtgn.: sonus, crepitus etc. klippkroog; mnd. k1ipkr6ch. qf. klipi
neben Schlag, Stoss etc. u. Eiss, Spalt etc.) Davon:
weitere Bedtg. hievon entwickelt hat. — Vergl. klip-kröger, der Krüger einer s
dieserhalb : a) afries. klippa od. kleppa (klin- Schenke.
gen,aufklingen,iinnirc)',nd.(Br.Wb.,Däh'^ klippern, crepitare, tinttnnare etc. .
KLIPS 269 KLIRE KLIR
ippen etc. — he klipperd mit de dek- od. abfliegt u. abspritzt etc, u. sich hieraus
i 't bérkrôs ; — wat klipperd d&r al ? sowohl die Bedtg. : Fleck, Schmviefleck^ od,
% od, klip. Wenn eine Sonnen- u, Spn'te-Ding (cf. spütter, sowie klik u. klak
Fïnttemiss ist u. Sonne od, Mond zum etc.), als auch die von : kleines od. dünnes,
od, ganz verdunkelt u. bedeckt sind^ 5 leichtes Etwas, Stückchen etc. (cf. flitje,
ni es hier: d'r ig (od. sitt) 'n klips 2 flits, flitter etc) ergaben.
lip) up de Bünn', bz. de man. — Ob klîre, klîr, Drüse, Mandel; — de kl!-
^ort unrkUch aus lat. eclipsis corrum- ren sOnt hum answuUen. — Nid. klier ; mnld.
IL mit klippe = Deckel (cf, küpkanne) kliere (tonsilla, glans, glandula ; Struma, choe-
: ist? e/. auch klik subh. 10 ras, toles, scrofula); mfläm. kliere; schott.
-sek^le, Winkelschule, od, eine kleine clyre (dasselbe) ; ndrhein. clyren (toles) ; sie-
^úle, die nicht unter Aufsicht der benb.i.hnTeii(Hälsdrüsengeschumlst). — Ver-
îen steht, wie es früher derer sowohl gleicht man dazu mnld. (KU) kliere (bubo,
tiger Stadt, als auch auf dem Lande hulcus inguinarium) u. dass er dieses kliere
l solche gab. — Auch na, u. mnd. 15 auch mit klap-oore (bubo, panas inguinis,
lote in der Bedtg.: Winkel- od, Ne- bubo venereus, panus in inguine, od. Ge-
nie, — Ob hier klip nicht mit klippe, schwulst an der Scham etc,) wieder giebt,
in der Bedtg, : Spalte od. Spelunke so ist es klar, dass klier mit dem von Schmel-
zer klippe u. auch un^er klap) etc. zu- ler (cf. die neueste Ausgabe von From-
nhängt u, sich daher auch das obige 20 mann) Band II, Spalte 533 aufgeführte
)g hersehreibt? Schlier (Schwäre am Leibe, besonders an
•^ehaldea, Schulden für aüerlei Klei- den Schamtheilen etc,) ident. ist u. demnach
ien, üeine Haushaltungsschulden für klire als Drüse, od, als Kr opf eine An-
ff" u. Bäckerwaaren etc., wie kwik- Schwellung, Geschwulst od. Geschwür be-
ksdmlden. — Nd. (Dann eil) klipp- 25 zeichnet. Da aber die kliere od. Schlier
^iper-Bchnlden , (Schambach) klip- (cf. auch hess. [Vilmar] Schlier =
akten. Scrophel, blindes Geschwür, Balggeschwulst
b dies auch dasselbe Wort ist wie u. dergleichen) benannte obige Krankheit
klip-y klep-Bchulde , bz, afries, klep-, (ebenso wie bei der Diphteritis) darin be-
slde (klingende Schuld, bz. Kling- 80 stefU, dass sich kleine Schwären od. Pusteln
mig, welche die Friesen Karl dem u. weisse Fleckchen auf der Haut bilden,
m, od, den dänischen Königen zahl- die später stinkenden Eiter od, Jauche ab-
90 dürfte die Vorsylbe klip als Kür- sondern^ so dürfte dem Worte klier ad,
wn klippe od. klipper in dem heuti- Schlier wohliä>erhaupt die Bedtg.: Fleck,
ipschuld doch wohl schwerlich noch 85 Schmutz, Schmiere, ünrath od. ünsatiberes,
idtg. tinniens haben, sondern viebnehr Ekliges etc. zu Grunde liegen u, es dasselbe
ippen (= knippen) in der Bedtg : Wort sein wie d€U von Schmeller ange-
ien od, spalten, reissen, springen etc. fülirteSchlier = Schlamm, Dreck, Schlick,
leA die Vorsylbe klapper zu ahd, claph Lehm, Mergel, od. Überhaupt: zähe, kleb-
Ï, 8paU, Btss etc.], bz. zu klappen = 40 rige, schlammige, schmutzige u, schleimige
\K^\kbu, spalten etc.) zusammenhangen, Masse, wie a'uch das Verb, schlieren,
es aiueh im nd. ls\\jiip)sxsisik (Kleinkram, schmieren etc., bz. mit unserm kleien,
^kram od, Schnittkram) , klippkramer klémen u. mnd. klicken (s. unter klik) syn. ist,
krämer, Höker, Trödler, od. Schnitt- HäU man nun die Bedtg.: Sdtmutz od,
% Krämer od, Person, welche in einer 45 macula ah die urspr. fest u, vergleicht man
Klein- u. Schnittwaaren verkauft) der rihd. Klitter = Fleck u. klittern =
Mtn wird. Vergl, dieserhalb auch klirren (cf. klatem u. kbitergold) etc., sowie
nm, Wb.) Klitterschuld u. das dass überhaupt die Bedtg.: Fleck, Schmutz
an, klatgjeld (von klat = Klitter od. etc. u. die von Fetze, Lappen (cf. ahd. flec
'), bz. das wohl für klatschuld stehende 50 [Lappen, Stück etc.; Fleck, Beschmutzung
ladschald (von klatte, Fetze, Lumpe, etc.] u. dazu 1 kladde, nebst klater, klatte,
trissenes etc.) u. kliekschald, was (cf Vlsk, klik u. die dazu gehörenden Wörter)
Uekje, Bröckchen, Geringes, Kleinig- etc. aus der von : brechen, bersten, springen,
uek mü unserm kwikschald (cf kwikke spalten etc. hervorgeht, so liegt es sâhr nahe,
llEke in bikwikken un kwakken, bei 55 um das nd. kliere u. oberd. Schlier (diese
gkeiten) stimmt, wobei man nicht ver- Wörter kommen in den älteren germ. Spra-
muss, dass Klitter u. Flitter beide chen nirgends vor) vom afranz. esclier (zer-
h ebenso wie klatte ein Etwas bezeich- splittern, zerspalten, auseinander bersten u,
oas durch SpaUen, Bersten, Reissen, springen etc.) abzuleiten, was nach Diez
fen von einem andern Etwas abspringt 60 von sliten (schleissen) = urspr, sclitan, ahd.
KLIT3E KUTS 272 KLOEFE
cf. 1 klatlde, klatcr, kUtte etc.); wang. klife, ShtaUe, Säge, Kerhi et;
(Ehrentraut, II, 35) klets (in 'n klcts klöfe in 't holt; — d«t uti(od,^i
= in eine^n Sprunge od. auf den SMag (od, tOaken) 'n klöfe; — ninklfifefi
od. Fleck etc., vf. 1 flits u. klitsen); nid., kerbe); — h&rklOfe (IIaancheiUl,k>
mnld. klcts (ictus rosonans, fragor, tax), ef. 6 wo das Haar gespaUen od, gelkill ti
noch engl, clit-clat (Klatscher, Schwätzer) ; swei verwihiedenen Seäen km ftÉriâa
xsl. klid, klidan, klidr (garritus), klidr (su- — Nd, klövi», klore, klöwe; «mdlUKU
surrus) u. Weiteres unter klater, klatto, klave (rima, fiBSura, ^^aUe, JünIo; A
kladde etc. Kluft, gespaUener Stock tum Yt/^^
klitNe, klits, ein schmutziges, unreines 10 = akd, clobo, s. unten; die Sfditii>
od. leicMfertigcH u. gemeines u. lasterhaftes die Zunge der Waagsehale gdit; Mk
Weibsbild, Hure, be. eine Hündin od. Petze, roca etc., f. untern bei nkd. £hhet)ii
cf täfc. — Nid. klits ; mnld klitse (PeUe). kloof (Spalte, Kluft, Süse, Biu, Sdnd
Zu klit, bz. ahd. klaz (Schmutz etc.). cf. mnld. klove (rima, finuray leetui); 4
klatcr u. klatto. 15 klo^e; afries. klova, clowa, dann |II
klitHen, a) klatschen, schallend schlagen, = Abtheüung, od, Bezirk, cf. \\A,M
od. werfen, schmettern etc.; — he klitsd ags. (H. Leo) cle&fa, d^ cleôfc (SH
hiim an de oren, dat 't brumd; — he klitst Kluft, Höhle, Lager, VorraikthsEaeJ
dat au de wand, dat 't io hunderd dûsend ler, Zelle); aengl clêve (celU,eiiiik);fl|
Btakkon fli'igt; — h) sttrifigen, rennen, eilen, 20 c\of[ (Spalte, Kluft) u,c\0Ye (Kb^Sém
rasch laufen etc. = tlitsen; — he klitst d'r an. klofi (Thürkloben), klefi,klofi,iir.k
längs, dat H so 'n &rd hed. — Nid. kletsen, far, klofar (kleines SeitengemzA tm M
klitsi'n (klatschen, schlagen ; schwatzen ; wer- bewahret^ von Speisen, od. FüiiiiW*
fen, schmeissen, schmettern etc.); wang. etc., wie ags. clekbi etc.); an., id.)îlÊéi
(Ehrentraut, I, SO) klets (rennen etc.); 25 spaltener Huf emes Tkieres, i^^ "
mnld. kletsen (resono ictu verberare). cf. «<c.j; w/. klof (femorum intereipt^^tj^j
nhd. klitschen in Grimm, Wb. selbe wie unser schrid «h6 b, ^^
klitsig, klitiierig, klltNerg, teigig, klei- (fissura; foira; Inmes, iiidtfte;ffli**J^'
sterig, klebig, schmierig, schlüpfrig etc; klauv (gMaUener Huf; ^f^J^
z. B, vom Brod od. sonstigen Backwerk (cf. 30 schnitt, Kerbe etc. in «*<*^JJÏÎ|
klômsk), od. auch von einem schmutzigen ^Ständer, Pfosten etc.), klov (^fjtL
od. schmierigen u. schlüpf rigeft Weg etc. Ritze etc.), klova (SptUt^ Khrft, ^^^^
cf. nhd. klitschig u. oben unUr klits das k\ove (Kluft, Winkel od. SpaUe ^"^^
7thd. Klitsch in der Bedtg.: klebriges Et- = an., bz. isl, klofi), klor^ ^
was, Teig etc. 85 klaavaa (ein gespdttener Stocl^^^
klitske, Zofe (cf. kamerklitske), od. eigentl. ben zum Fangen, Fassen u. ^^^
wohl ein flatterhaftes, leichtfertiges, eitles, daher auch: Klemme, Kluppe ^.
putzsüchtiges Mäilchen (cf. tiirtje), wonach selbe wie unser knipe ais Ger^^
es auch mit klitsen in der Bedtg. : rennen, zeug, womit u. wozwisdken mtf '^
umherrennen etc. connex sein kann, falls 40 klemmt, cf. unten ahd. chlobo» ^
es nicht etwa zu klitschen in der Be- klave, kltLAvA (Fehspalte, bz.e^^
dtg.: klatschen, schwatzen, plaudern etc. etc., benutzt als Vorrathskamm"-"^
gâiört. klefi u. ags. cle&fa etc., f. o6^^
1. klltter fP/ura/ klitters), dünnes Blech-, klöf; dän. klov (gespaUener O^
od. Metallscheibchen, Metallflitter. — Nhtl. 45 klauf, s. oben); aehwed. klof^^
klittcr (Fleck, macula), cf. klit als Ablaut Schraubstock, Zwinge ete,, ef,
von klat = ahd. klaz in derselben Bedtg. klova); ahd. (Schade) cXoho,
wie klak. klobe (gespaltener Stock zum
2. klittcr in gekMiier, Geklirre, Gerassel etc. aucipala; überhat^: Falle, Ai
klittere, a) Klimperei, Rasselei, Geklirre 50 cipoia; Stock in den man GefÜ'
etc. ; — b) I. q. klatterê u. klOterô. um einen Stock gefloektenes odL^
klitter-gold, s. klatergold. hangtes Gebünde); nhd. Klob -^
klitter-krâm, Flitterkram, Klimperkram, (ein an dem einen Ende wie
Kram od. Zeug von geringem Werth etc., gespaltenes Holzstück zum Klem ^
cf. klöterkr&m. 55 halten etc., od. ein gespaltenes
klittern, klirren, rasseln etc., von klin- liges Etwas, zwischen eUm Ein0^
genden Gläsern, Metallstücken, an das Fen- eingeklemmt u, festgemadU wr^
stcr schlagender Hagel etc. cf. klatern u. Einem wie eine Klemme aufg^^
klötern. ganz wie wir ein gespaltenes J^
kllvei, klivern, s. klifcn etc. 60 auch eine knipc nennen, waiii *
tliOEPEN
273
KLOEFKN
ts auf den Schwanz oiL
re auf die Nase klemmen
eh bei KiL kleppe, klippe,
[decipalum, transenua] zu
ostomis] u. zu klippc [rii-
I. dieses zu klappe, klampe,
nü auch nd, klaben (gros-
M. mnd, kluwen (cf. bei
" klôf etc. tt. dazu unser
Hause aus idetit. ist, da
'örier, ebenso wie auch an.
st heilte, auf beiden Sei-
fetheiUe, Last) etc. als Ab-
rb. : ahd. clioban etc. (sjjal-
n, sich öffnen, auseinander-
tieh trennen u. iheileti etc.)
Weiteres unter Klebe in
', 1216 seq.). Wegen clio-
\nter klöfen.
\y hauen, schneideti, auf-
etc. ; sich spalten, bersten,
von einander gehen etc. ;
îunken; — hô klÔfd dV 'n
sk etc.) of; — dat is, od.
B. die Erde durch Dürre
lat klÔfd ût 'n auder. —
ren, klöben; mnd. klofen;
. kloven ; wfries. kleauwen ;
%ut, II, 197) klêve (statt
Ut köle) ; wang. klÔv (spal-
i. sich spalten, reissen, auf-
sgl. cleave; an. klofna (sich
: norw. klovna (dasselbe);
iew, reissen, aufschlitzen),
ist wie klöfe vom Präter.
^ germ. y klub, kluf (spal-
ten, springen etc.) abstam-
gebildet, welches as. klio-
klôf, klabhun; ags. cle6-
clofin; afries. (kliafa, nach
\engl. cleoven, cliven ; mnld.
fa, klauf, klufun, klofinn;
va ; ahd. clioban, chtioban,
clôb etc.; amhd. chlieben;
ete u. im nid. klieven ; engl,
m (spalten) noch lebt. Von
K, bz. von dessen Wurzel
stammen femer aber auch
Her: kluft, klttcht, kluff»,
? an. klyfja; norw. klyva;
spalten) ; nhd. klauben
. beugen von biegen u.
V, 1/67 sub 2, c) u. kleu-
fe:i\, bz. kneipen, knaupeln,
bst Spalte 1162, sub 3 u. 4),
•m wohl aus amhd. chlieben
wie k leiben (kleben) aus
n ; — femer (cf. Grim m,
erd. (mdartl.) Klub (Spalt,
), Klub (Zange, Klemme,
i Koolm&o. WOrUrbuch. II.
5
10
20
Bremse, postomis, d. h. urspr. ein an einem
Ende aufgespaltenes Stack Holz, od. über-
haupt ein gespaltenes Etwas, wie ahd. chlobo
etc., zwisclien dem ein Etwas eingeklemmt
wird, s. unter klöfe m. vergl. unser kutpe);
klupp = klub (Bremse, postomis); Schweiz.
chlupp (ein Knipp, eine Klemmung; ein
Kniff, cf. unser knâp), Kluppe, dessen
verschiedene Bedtgn. sich auch leicJU wie
bei Kloben od. Klobe v. Klub etc. (s.
unter klofe u. dazu in Grimm, Wb., das
Weitere unter Klobe u. Kluppe) aus der
ältesten Bedtg. : gespaltenes St ück Holz
zum Klemmen, Festhalten u. Kneifen etc. er-
15 geben, woher auch nhd. Kluppe u. schwed.
klofva ihre Bedtg.: Schraubstock etc.,
sowie Klub die von Zange etc. erhielten.
Vergleicht man nun aber ferner, dass ahd.
chlobo, bz. nhd. Kloben (cf. auch klobig
u. unser knufiSg, nebst knufe von kaufen u.
dazu auch klufe) auch ein abgespaltenes
u. nicht blos ein eingespaltenes Etwas,
ein Scheit od. überhaupt ein Spalt-Ding
war u. sich daher auch dessen Bedtg. : Stück,
25 dickes Stück, Keule, Knüttel od. wie bei un-
serm klatte der von Klumpen, Haufe etc.
herschreibt, so ist es wohl zweifellos, dass
neben den obigen zu klioban gestellten Wör-
tern wie klub, klup, kluppe u. Kloben etc.
30 auch an. klubba; nono. klubha; schwed.
klubba; aengl. clubbe; engl, club (Keule,
Schlägel, Knüppel, Knüttel etc.; fig. plum-
per Mensch, Töljyel, Grobian) entweder di-
rect von klioban, klôf, klubhun (spalten etc.)
35 abstammen, od. doch mit diesen zur germ.
y klub, kluf, klup gehören u. dass sich da-
bei ebenso wie bei klôt u. klûte (Kloss od.
Klumpen, dickes Stück) u. bei klatte (Klum-
pen od. Knäuel u. Haufe) auch wieder die
40 Bedtg. des engl, club als geschlossene Ge-
sellscJuift (od. Menschen- Klumpen, Menschen-
Knäuel etc.) herausgebildet hat, zumal engl.
club in club-foot (Klump-Fuss), club-hand
(Klump-Hand) etc. sofort klar stellt, dass
45 der Stamm klub derselbe ist wie klumb, bz.
dass an. klubba etc. od. richtiger klub-a das-
selbe Wort ist wie ist. kluiiib-a (Keule etc)
u. dass demnach auch unser klump od.
klumpe, sowie nhd. Klumpen od. Klumpe
50 mit isl. klumbr, klumpr (massa, globus) aus
ur82>r. klup, klub (d. h. seinem Stamme nach)
nasal, ist. Dass man hiebei nun aber wie-
der auch an klanipe, klimpe in derselben
Bedtg. denken muss (cf auch schwed. klabb
55 [Klotz], norw. klabb [anhangender Klum-
pen] zu klubb M. norw. klamp [Klotz] u.
vergl. Weiteres unter klanipe, klap, klappe,
klippo) u. Einem hiebei (auch Hildebrand
kömmt bei Kluppe auf eine Verwandtschaft
60 mit Klappe u Klippe) der Gedanke auf-
18
KLOEFEft 2Ï4 Kt/A
8tös8t, dass die sog, |/ klub von Uioban nur sagax, actooBOS) ; mßäm. kloec (i
eine Ablautfonn von klap «. klip (ncual, accort, vaiUaiity aadacieax, pren
klamp, klimp) sei, die ebenso wie klap, &?. wfries. kloeck; wang. klauk; <
ahd. klapli u. klak (c/. klak u. klap) aus norto. klok; sehwed, klok; ciäfi.
der Bedtg.: crcpitus etc. di^ von: Bruch, 6 dens, callidns); mhd, klnoc ff^in
Riss, Spalt, Hitze, Borsie; abgerissenes od. zierlich, ndt; geistig fein, klug,
aitgeborsUmes, abgespaltenes EiuxM (z. B, ein weichlich, üppig),
derartiges Stück Felsen) entwickelte u. dass Was die Fwrm dieses Wortes
hieher das Verb, klioban seine Bedtg.: spal- gehört es nach frôd von fradan,-
ten, bersten, reissen etc. hat. Dass dabei das 10 fögen von fagan. — b6te von bal
auslautende ^b^ von klub im Vergleich zu von flakan etc. su einem von klal
klap od. klaph etc. keine Bedenken machen macula [hz. ein abgesprungenes
kann, ist ja sicher, u, will ich wegen ahd. sprengtes Etwas, cf. klittCTy flitti
kluppa (forceps) noch erwähnen, dass Fi ck 2 flitg]; Br%Uh, Riss, SpaU etc.)
auch dieses mit klappe, klippe, bz. klappen, 16 bildeten Verb, klakan, toas mit
klippcn 14. klamp, klimpo etc. (cf. II, 352 jan (Bruch od, Riss machen etc.
seq.) zusammenstellt, dagegen aber klub, bz. klakken) selbstredend ident, ist.
ahd. klioban u. klobo etc. mit griech. gilt- aber goih. froihs u, frôdei, bz, <
pbö u. lat. glubo von einem Stamm gluph as. fr6d (klug etc.) etc. u. ahd. fira
als Ablaut von glaph (h. dies atis garpb, 20 heit etc.) vom Prâter. frûtb, frôd
graph, kerben, s. II, 91) ableitet, welch letz- than, bz, goth. fratbjan (s. unter
teres Thema indessen auch wieder auf idg. stammen u. weitergebildet sind, so
garbh od. skarbh, als Weiterbildungen von bz. das dafür anzusetzende Them
gar, skar (s. dieserhalb unter klap, klam- kl6ka u. das für mnd. klok, n
pcn) zurückgeht, wie dies fiach gripen von 25 mhd.k\ûgfi(Klugheä)anzHsetzendei
garbh (cf III, 111) auch mit den Themas von dein Präter. klaok, kl6k von
klap, klamp der Fall sein muss, sofern nicht klakjan, wofür man selbstredend
diese mit lat. scalpo u. sculpo, carpo etc. u. die schriftlich bdegte Bedtg. : Bru
griech. glâphö (u. dann auch klioban, bz. od. Spalt machen, bz. die vom
klüfen u. klufon, sowie lat. glubo u. griech. 80 bersten, reissen, spaUen, spUttem
gUiphö) sämmtlich auf idg. skarbh (s. unter tern, zerschellen etc.^ sondern aud
klap u. cf. Bcbarp u. sclirabben, schrubben dav09i abstammende Hol. schiaccar
etc.) zurückgehen. klakken bezeugt) auch die von : cn
klöfer, Spalter, Schneider etc. cf. hUlr- kracJ^en, knacken ete, sowM, ah
klöfer. 36 maculare od. flecken, sehmuizeu,
kldf-humer, Spalt-Uammcr, bz. ein Ilam- beschmutzen, blesudeln u. (trop.) bis
mer zum Spalten von Holz, Eisen etc. — entehren, Schandfleck anhängen ei
Mnd. klôfliamcr. ihrunde legen muss u. kann, wenn
kldf-holt, gespaltenes Holz u. zwar a) davon, bz, die von klakaa od. kl«
Scheit' od. Klafterholz zum Brennen, od. 40 stamtnenden Wörter richtig deutete
Brennholz ; — b) dasselbe wie klapholt. cf. stehen will. Vergleicht man nun d
nhd. Klaff holz in Grimmas Wb. klisper (Schweinsborste), bz. nhd.
klok, s. klokko. per, Klisper (SpliUer, Spreissd)
klok, klug, gescheidt, verständig, weise, per (scharf, fein, klug etc.), sowie (
fein, scharf, schlau, gewitzt etc. ; — du btist 45 2 klisper) sehwed. klipsk (sMau, erß»
je wol nêt klok , dat du din dingeu so an- u. klippt (zierlich, fein etc.) von klip
geist ; — 'n klok kind ; — du worst diu lä- sehwed. klippa (spalten, schneiden t
fond not klok; — ho is hum fÖIs to klûk ist es leicht detiidfar, dass aus kloo
(zu fein, gerieben, schlau etc.) ; — 'n klokcn (brach, spaltete, spUUerte, bz. ist her
fS&Bi (ein geriebener, sehlauer, listiger, schlim- 50 brochen, gespalten u.zerapliUert de.,»
mer Patron) ; — dat kind bcd ^n pur klOkc ebenso wie bei klisper einerseits dit
ugen in do kop; — dar harrst du 6k klôker Splitter od. feines, schaff es, dvM
an dan, wen du dat latcn harrst; — dat was u. andererseits die von: feiner,
schal ik wol klAker (od. wisor) wêten, dat fer, dünner, spitzer Zustand (ZniU
ik dat not für do prîs forkop' ; — 't was 't 66 Etwas scharf od. fein etc. ist) entmd
klokstc wat du dun kunst. — Nd. klook u. u. somit klôka (klug) urspr. einmt
(S c h a m b a c h) klauk ; mnd. klok (behende, fen u. feinen Zustand (sinnL n.
flink, gewandt, kundig, klug, listig, schlau) ; bedeutet hat. Vergleicht man eket
nid. kloek; mnld. kloock (calHdus, callcns, das von kraken (krachen) abstasisK»
peritus, industrius, solors, alacris, vigilans, 60 doch damit connexe (krak, oMm^
ÄLOK 275 KLOKKE KLÖK
L krank, krenk, krink isi y der dieselbe Bedtg. wie ahd. clobo aus der Be-
wUmden Wörter) krank, aus der dtg.: spalten etc. erhielt u. mit nhd,
krachte od, knackte, brach, barst, Kluck (rima) als AhlmUform von klak (s,
lickt u. gebrochen (<^,hTe&\2kix d. t*. cf, Grimm, Wb, V, 1258) zusam-
ete, u. nhd. Gebreste, bresthaft 5 menhängt, ebenso wie mhd. kluc (Bissen) ah
der Bedtg,: krank od, schwach abgebissenes od. abgespaltenes Stück.
He von: dünn, tart, schlank etc. klokor, s. klôk.
80 ist es klar, dass man klôk in klOker, Stocher, spitzes GeriUh zum sto-
Bedtg,: fein auch aus der von: ehern od. wiederholten Stechen, um damit
hL krachen, knacken etc., neben 10 Schmutz od. Asche etc. auszuräumen. —
rechen, spalten, splittern etc. her- Nid. kloker; nd. klakcr. Vergl. weiter:
\. klOkern, stochern, bz. öfters u. wiederholt
aber das Wort fdl bei uns aus mit einem spitzen Geräth in einem Etwas
ig etc. aw^ die Bedtg. : gerieben, herumstecheti od. siossen u. rühren, um Un- ■
yefeimt, verschmitzt etc. ent- 15 rath, Schmutz, Äsche etc. aus demselben aus-
f, auch mhd. smitze = Klapps, zuräumen, wobei zugleich auch ein Geräusch
cMag od. KUxtsch etc. u. nhd. od. Gerassel hörbar wird; — he klOkerd de
e = KUxtsch-ende der Peitsche pip' ût; — wat klökerst du dar a1 in de kûsc
\che u. dazu m^d. smizzen, ahd. herum? — Wang. (Ehrentraut, I, 80)
WS smugan od. smiz-an = nd., 20 klöker.
fD, 8. unter klifen] = klappsen. Die Vocale von klöker u. nid. kloker, so-
sMagen, geissein ; beflecken, be- une von klökern stimmen zu klOtern, bz. kl8-
wo der Stamm smit od. smiz ter, bz. mnld. kleuteren, kloteren (pulsare
i auch derselbe ist wie in unserm crebro ictu) u. wie klötern eine Ablautform
snuteii =r nhd. Schmeiss in 26 von klatern od. klittern ist, muss attch kl8-
9en u. in Schmeiss- Fliege, kern wie nd. (Br. Wb., pag. 781) klakern
utZ' od. Dreck' Fliege, od. in (stochern, rühren, ausstochern etc.) (cf. auch
= Wurf, od. Spalt, Schnitt, pr6kel, geprökel, prökeln aus prikken, bz,
0 wäre es auch denkbar, dass die von prik, Stich, wovon auch mnld. prekel =
f Wortes klôk (cf. auch oldklôk 30 prikkel [Stimulus etc.] u. prikkeln) mit klak-
hL mhd. kluoc, an. klôkr etc. sich ken, klikken, bz. dem Schallstamm: klak u.
n: maculare, bz. atis der von: klik zusammenhängen u. auf die Bedtg.:
ehmutzig (maculosus, macula- crepitus od. ictus etc. derselben zurück-
ekelten, worauf namentlich auch gehen,
(nach Fick, III, 53 u. Mö- 35 klok-geter, Glockengiesser,
aus klôkja) in der Bedtg. : flagi- klok-gêterê, Glockengiesser ei.
m und kloeki-ligr (schmählich, klokheid, Klugheit, Weisheit, Schlauheit
; schandbar) hinzudeuten schei- etc. Im Plur. wird es oft auch iron. im
U auch die Bedtg.: ignavia zu Sinn (dat sunt sm klokheiden) von After-
^er Bedtg. träge stimmt. — Zu 40 Weisheit, Thorheit etc. gebraucht.
. klakjan in der Bedtg.: flecken, klok-hûske, Keryihäuschen, cf. belhûske.
schmieren, bz. Schmiere- u. Kle- klokje, kloktje, Glöckchen. — Sprichw. :
chen an Etwas (cf. klakken u. he hed 'n klokje lüden hörd, man he wét
klampe, sowie unter klatte sub a, nich war 't hangd.
= Klaue, KraUe) u, so auch 45 klokje-blöme, Akelei (aquilégia).
haften mcichen etc. gehört wohl klokke, klok, Glocke, ehernes od. metal-
. clôke, clook, cluke ; schott. cleuck, lenes Geräth zum Läuten, Klingeln od. Schall
WB, Klaue, Kralle u. nach Ja- u. Lärm machen. Stundenschlagen etc. ; da-
luch Ha n d, wie klaue), to cleuck Äer auch : Thurm- u. Wand- Uhr mit Stun-
issen) , obschon es auch möglich 50 denschlag u. übertr. : Zeit , Stunde ; — sê
aengl. clôke (unguis) urspr. wie lüden mit alle klokkeu; — wat bedüdt dat,
i ein gespaltenes Etwas be- dat dV an de klok slân word, bz. dat de
wie klok selbst auf die Bedtg. : klokken gân ! is d'r wol brand ? — 't is mid-
ete. von klakan od, klakjan zu- dag ; de klok hed nët äfen twalf slän ; —
wovon es in der Bedtg. : Fassen- 55 kik insen äfen na de klok, wo lät dat 't wol
ndes u. Klemmendes etc. aus der is. — Compos. : bâdklok (Betglocke), brand-
^espaltenes etc. insofern ab- klok (Brandglocke), tôrnklok (Thurmglocke ;
kann, wie ahd. clobo und nhd. Thurmuhr) , dörklok (Thürglocke, Thür-
(s. unter klöfe u. klöfen) u. wie schelle) ; kökenklok (Küchenuhr) ; waudklok
9iebenb. klucks (Fangeisen) wohl CO (Wand-Uhr mit Schlag) etc.; — 't is klok
18*
KLOKKR KLOK 27% KLOISBlElï
drô west, as ik w6k; — um klok fôr Btan' auch sog. Glocken (od, GeriUke^
ik klür. — Sprichw. : he mut 't aldd all' u. woran tnan Mopfte^ um ein lanUt
an de grote klokk' hangen; — na de klok tu tnachen) auf dazu geeigneUn
de knüpcl, na de pott de läpcl ; — dat klingd od, auf besonderen Gestellen onii
as ^n katôlsken knü.])el in 'n Itttterssen klokk*. 5 nm durch Klopfen auf diese Dt
— ktUhael : sin tung is fan isdcr, sin lip])on Mitglieder der christlichen Gemeini
fan mctal, he denkt net an sin dud un röpt Kirche, hz, der Verkündigung dn
't so meiinigniäl. — Nd, klokke, klokk, klok ; geliums (ags, godspel , cf, ]arks|
M nd.k\ovke\ nld.k\ok;mnld. klocko] afriea. spil; &tr. spcllcn) od, zur Fredigt
klorka, klocke; ags. clucge; acngl klokke; 10 rti/en.
aigl. clock ; ein., norw. klokka, klukka; schwed. klokken-Blft|^, kltkslA^, a) Glocke,
klocka; däti. klokke; ahd. c]Qcc'd, gloccâ, Stimdenschlag etc.; — he was ap <
gloggä; vih(L glockc, gloggc; mhtt. clocca, kenslag btr; — nët mit de klokdag
cloca; franz. cloche; 2troi\ cloca, cloeha; 't dân; — b) öffentliche Bekannts
piein., vom. cioca; ir, clog; kgmr. doch. 16 mittelst des Anschlagens der Glocke,
Dass die ahd. u. an. Formen cloccâ, gloccâ klokslag holden = lätwas öffentlid
die vollständifßtften u. demnach auch die äl- „Olockenschlag'^ bekanntmachen, —c
testen sind n. dieses Wort zuerst eine Kir- Spielsbezirk; — he wand in de Nörd<
c he n gl ecke od. dasjenige Etwas, woran kenslag; — dat hürd nét mër to d*
man mit einetn Schlägel od. Klopfet sclüug 20 klokkenslag.
oiL klopfte, um die Gemeine zur Kirche, hz, klokken-spiL a) Glockenspiel; ^
zur Evangelium- Verkündigung zu berufen klokkenslag sub c.
bezeichnete, ist wohl zweifellos, sowie auch, klok-knäpel, der Klöppel od, SdU
lUiss es mit ahd. cloclihôn, clookon (klopfen, der Glocke.^
schlagen etc. od. eigentlich [wie klappen, klep- 25 klâk-schîter, Klugscheisser, supei
pen etc. u. an. klaka, cf. klakken etc.] Schall, eingebildeter Mensch,
Klang, od. Geräuch u. Lärm machen, cf klok-slftg, s. klokkenslag.
klukkeu) zusammenhängt u. somit cloccâ so- klok-tôrn, Ghckenthurm,
wM ein Klopf-, als' auch ein Schall- klönen, durch Kälte od, Fiost «r
od. Lärm- Ding etc. bezeichnete. Dass 30 erfasst u. befangen werden, Frost od
aber die ersten Kirchenglocken keine gegos- leiden ii. empfinden, kalt werden, ,
senen wie die jetzigen waren u. nicht die- etc.; — he kl8rod ligt (er wird leii
selben Formen wie diese hatteti, ist bekannt Kälte od, Frost erfasst u. befangen, -
u. wurden vielmehr in der ersten christli- leicht kalt, friert leicht etc.) ; — héhed
rheii Zeit zu diesem liehufe auch Metall- 35 (er hat Kälte gelitten^ bs, gefroren);
bleche (od., wenn ich nicht irre, sogar Bret- klAmd (er leidet Frost u, Aääe, er
ter von hartem Holze, wie z. li. in Oester- bz. wird von Frost u. Kälte erfasst ä
reich noch, jetzt im Bergbau eine „Klopf e^* *t winter so f51, as nog sin l&fend i
genanntes Brett, worauf man mit einem Schlä- sä Sitten all* nm 't für hen to Uta
gel schiäfft, wie auch das Gebäude, wo die 40 könen hêl n6t warm worden; — we
Schicht klopfend od. klingelnd verkündet kinder fOl klömen matten, den könea
wird „Klopfe*' heisst), worauf man mit dejen ; — ik wêt nét, wodefôrmandi
einem geeigneten Etwas klopfte, gebraucht, perde so lank för dör stân latenktnl
da die gegossenen Glocken zuerst im G. u, men; — dat äteoi steid al so lank
7. Jahrhundert unter der f rank iscfien Herr- 45 dibk to klömen, dat t al hast ganskol
schuft aufkommen u. mit der Ausbreitung den is; ~ ik was b&st dôd klÔmii, «
des Christenthums auch nach Deutschland was 't in de kark. — Daher: fetk
u. den nördlichen Jjändern kamen, was in- starr od. steif werden durch gefasste
de.tsen der Ablntung dieses Wortes von ver- od. er-kalten, erfrieren etc, ; — ni
ahd. rlockôn (klopfen od. ScImII machen etc.) 50 den sunt gans ferkl8md un so stif, da
um deswillen keinen Abbruch thun kann, erst wat updcieu mut, er ikdVwatn
als die Franken ja auch zu den deutschen kan; — he sag so ferkl8md (verfron
u. deutsch redenden Völkern gehörten u. zu dnt etc. ; — dat äten ia al gani fer
Knde des r». Jahrhunderts in daUien zur (ver- od, erkaltet, bz. kalt geworden
Herrschaft gelangten u. dort das Franken- 55 man mut fan 't winter h&at ferklön
reich (od. Frankreich) stifteten , von dem fan kolde umkamen. — Nid, klenma
auch wieder die Glaubensboten nach dem kleninen ; mnld. verkleuinen, verkloema
eigentlichen Deutschland sowoU , als auch klomen (rigere, rigesccre, obrigere ex fi
nach Kngland u. Irland zoffcn u. dort so- uhturpere pnie frigore) ; mflibn, verkh
Wühl christliche Gemeinden errichteten, als 60 verklumen;ti/ri>ir.ftAaj>ix^klongen,kla;
KLOEMER 277 KLOENËN
r. Wb,, Dähnert etcjkitaaenyklo' ^l" das jetzt gebräuchlichere Knäuel u.
aomen, bg. verklamen, ver klammen Knaul hervor, ganz wie auch Knob-
Dieses Verb, ist mit (cf, Grimm, lauch aus urspr. klobclauch (cf. knûflôk)
, 936 8ub 4, a) Schweiz, klammern, entstand. Wegen der y cf. klaue u. wegen
m (stark an die Finger frieren, wie 5 der dort zu klaue verglichenen Wörter mit
'«in «Min bei starkem Frost mit nas- der Bedtg. : Schmiere^ Schmutz, Schlamm,
l¥iden Eisen anfasst); sächs. klem- Lehm^ Leim od. Klebestoff auch nid. (pro-
xm Frost gelähmt od. steif etc. da- vinz. in Gelderland) kluun, kloen, kleun,
' nd. (Br. Wb. etc.) klamerig (von kluin (Schlammtorf, gebaggerter Torf), was
rstarrt, ohne Empfindung, cf. kla- 10 in Groningerland (cf. Weiland, 307) auch
poten = eiskdUe Hände) etc. von der Name eines leckern, bz. starken, schwe-
äter, klam, bz, klom, klum von klim- ren, dicken od. süssen (u. somit auch wohl
der urspr. Bedtg.: kleben od. han- klebrigen) Bieres ist. cf. auch nd. (Schütze)
xften^ fest sitzen (an Etwas) etc., klün = Torf.
eben lu. 2 k\Am, sowie auch kl^Lmpe, 15 klSnen, a) schwatzen, langsam u. lang-
I , klemme , klemmen etc. ihre ver- weilig sprechen, langweiliges uninteressantes
len Bedtgti, herleiten. Wa^ nun spe- Zeug reden ; — dar Sitten de olde wifen all'
ser klömen etc. betrifft, so scheint es bi 'n ander to kl5nen ; — he kl6nde mi wol
fries. klomjen aus klam od. ktom, 'n stünde wat för, fan allerhand nêtiden un
it der Endung jen od. urspr. jan in 20 kinderkräm, wat nikg to bedüden harr' ; —
Ug. : machen, bewirken, erzeugen etc. b) klageti, stöhnen, jammern etc. ; — he hed
Met zu sein, sodass es wortl. nur ein altid wat to klonen un to jammern. — Nd.
; Bewirken, Erzeugen etc. von dem (Dähnert, Seh am back) klönen (das-
was klam etc. bedeutet ^ das ja (cf. selbe, nach dem Br. Wb. aber: schallen,
' auch schon die Bedtg.: kalt, starr, 25 wiederschallen, bz. mit durchdringender
men etc. hat, wobei indessen zu be- Stimme reden); dithm. klaenen (wie bei
ist, dass man aus der Bedtg.: kle- Dähnert); meklenb. anklaenen (angeben,
ften (woran u. worauf), bz. fassen cf. auklappcn, ferklappen); nfries. (Outzen)
w haben etc. (an etc.) von klimmen, klöne (mit jammerlicher Stimme reden, ängst-
klam (klebrig od. haftend u. fassend) 30 liehe Klagetöne von sich geben , stöhnen) ;
nd, auch annehmen kapin, dass klömen nid. klcunen; mnld. klcuncn, klonen (klop-
Ue Bedtg.: „von Kälte u. Frost ge- fen, schlagen, stossen); mfläm. kleunen, klo-
befangen sein" hatte, wie ja auch nen (coigner, frappcr, buquer); Schweiz, (cf.
, klammem, klummem eigentlich so- Grimm, Wb. V, 1221) klönen, klänen
rmell als begrifflich dasselbe Wort 35 (jammern, ächzen, klagen). — Die Grdbdtg»
nhd. klammern u. sich lediglich ist jedenfalls : Ton, Schall od. Geräusch
r Klebenbleiben od. Festfrieren der u. Lärm machen, woraus sich beim Ver-
an Eisen etc. bezieht. gleich von klappen u. klagen etc. neben
BF, auch kltmdôd, klSmhakke, klSm- schwatzen,klatschen, angeben, kla-
c, ein Mensch den leicht friert u. dem 40 gen etc. auch die von: klopfen, schla-
alt wird, bz. ein frostiger, stets über gen etc. des nid. kleunen, klonen erklären
tagender Mensch. u. ist dieses Wort daher wohl ident. mit ags.
9kj frostig, leicht von der Kälte er- clynan od. clj'nan (tönen, schallen, erklin-
befangen, empfindlich gegen Kälte gen). Ist 7iun das afries. klinna (s. unter
\e etc. u. desJialb stets die Wärme 45 klingen) nic?U aus klinga verderbt, so würde
!; — he is so klBmsk, dat man hum ein verlornes germ. Verb, klinan od. klin-
t bi de warme afend wegslân kan. nan, klan, kluimm, klunnum mit der Bedtg. :
Knatd, Knäuel (f[\om\i%) ', — 'n klon sonare, clangerc etc. anzusetzen sein, aus
— Es ist wie nd. (Schambach etc.) dem nicht allein die obigen Wörter, son-
;lôn; mnd. kluen, klon; nid. klocti 50 dern auch unser klcnne-holdeu u. klinstern
kluwen, klouwcn ; mnd. kluweu, klo- (wegen des Stammes klinst von klinnan cf.
Id. kluwen; md. klûwen (globus, glo- nhd. Gunst u. Kunst etc.), sowie oberd. klin-
tgs. cliven, clcovcn (auch schon con- sei (Glöckchen, Schelle), klinscln (klingeln,
ïon, clj'n) contraJi., was aengl. clcowe ; klirren), schien, klinscln (winseln etc.), tgrol.
!w; mnU. klouwe, klu WC ; a^. diu wa, 55 klinstern, klenstern (klügeln); hochd. kldn-
y chliwa, cliwa, o(]?. chliuwi, chliwc sein (schmeicheln etc. , cf. Grimm, Wb.
glomas) lautet. Aus dem Diminu- unter klönen u. klünseln) etc. hervorgehen
d. cliuwcli; mhd. chliwcliii, chliwel, konnten u. von d^'ssen l^äter. klan auch
i cleubKn, kleule ging klcuc], bz. nhd. mnd. (Seh. u. L.) k\ainnye (Mühe, od. rieh-
st u, durch Eintritt eines „n^ statt 60 tiger wohl: Unruhe, Lärm etc., od. vielleicht :
KLOENER
278
KLOEB
Klagen, Jammern, Stöhnen, hz, Geklage, Ge-
sU'fhne etc.) u. klant (hut, hell, tönend, bz,
das, was tönte u. schallte od. Sch(dl u. Ge-
schrei machte) sich gut ableiten Hessen, wah-
rend beim Vergleich des I*rätcr. klum (cf,
klömen) u. buiid von klimmen u. IûdcIpii anch
aus klun eiu Stamm klunt od. k]und, sotoie
oberd. klutiz neben klunt hervorgehen konnte^
worüber Weiteres unter kliindern.
Als y für dieses Stammverb, klinan od.
kliniian (soiuirc etc.) würde fuich Analogie
roit kinau aus kian (cf. kinen) idg. gir, gr,
bz. gar (soiiare) anzusetzen sein: wovon auch
skr. gir (vox) etc.; während von den aus
gar weitergebildeten Stämmen garg u. gargh
an. klaka (schreien, jammern, klagen) u.
unser klagen hervorgingen.
Vergl. weiter auch krOnen, womit kl^^nen
formell u. begrifflich am besten stimmt u.
wobei man nach Analogie von kinan aus
kian auch annehmen könnte, dass aus einem
von der y gar, gra (cf. kraic u. kraieu) abge-
leitetes gcrm. kra-an, kra-jan (Schrei od. Ge-
schrei machen) auch ein altes V^erb. kranan
(krön), hz. klanan (klon), ahd. chranan (chruon)
entstand, wtwon dann srnoohl klonen als krö-
nen (cf. krönen am Schlu.sse) abzuleiten sein
würde, falls sie nicht von einem Vräter. klun,
klon = kian (cf. klömen von klum, klom =
klum von klimmen od. unser bund, îúd.
bond = nhd. band), bz. krun, krön = kran
eines alten Verb, kriuan, klinan als Krwei-
terunq von kri-an (schreien etc.), was auch
das ^tammverb. twn kraien, kreien etc sein
könnte, abzuleiten sind.
klöner, langweiliger Schwätzer y bz. Klä-
ger, Stöhner etc.
klönere, gcklüne, langweiliges Geschwätze,
bz. Geklage, Gestöhne etc.
klop (auch klops). Schlag, Puff etc.; —
he gaf lium 'n klop up de kop ; — he hed
kloppe (od. klopse) kregen. — Nd. klop,
klops, bz. klopi», klopps; nid., mnld. klop
(ictus, pulsus). Ablaut von klaj), klaps.
klop-hamer, Klopfhammer, Hammer zum
Klopfen, gewöhnlicher klopper genannt.
kloppe, klopp', a) Schlag-Ding, Schlag-
geräth, Schlägel^ Prügel od. Keule, Knüp-
pcl, schwerer Stock etc. ; — gif hum ôn mit
de klopp' up de kop; — ho sitt under de
kloppe (er sitzt unter detn Prügel od. Knüp-
j}cl, bz. unter dem Stock od. der Fuchtel);
— b) dns Klopfen od. Schlagen u. l^ügeln
selbst ; — so hobben hum in de kloppe liad.
— Compos. flägel-kloj>p* , der Schlägel des
Dreschflegels. — Nhd. Klopfe.
klopi^en, klopfen, schlagen, hämmern, pul-
siren etc.; — an de dör ((hI. fcnster etc.)
kloppen; — he klopd hum wat dör; — ho
klopd hum de pels ut ; — 't hart (od. \ gc-
wêten) klopd ham ; — Uér UoppcB fll»
der klopfen^ bs, auaUopfen, anwiAito)?-
Bténen ktoppen (8Uine wcMageH^ {«.«ndk
gen) ; — eier kloppen (Bier 9ek\a§m, k
6 zerschlagen su Schaum) ; — kloppe Imilli
up, hz. ut 't bedde; — w! mattem nnt
hum ankloppen , wo wtd he d'r nt b ik
etc. Auch ntbêt. dat kloppeo. -^ Uafpa
(od. klukken) in de kop; — hart-UippB
10 etc — Nd,, nld^ bz, mnd, «. mmUL U^p
(pulsarc, pabitare, tondere, ferire; cmtai^
8. unter klaphiogst) ; ahd, elophda, drik;
amhd. chlophen ; thhd, klophen, UoplBL -
Es hatte früher auch «A«ir«o wie kkpni
15 (cf. Grimm, Wb,, unter klopfen) ikh
dtg.: schlagen od. stosaen, doM €$ i cAcl^
wie es ja auch mit klappen, klepM, Uai
von Hause aus (b. aud^ unter Idopps m
mnld. kloppel etc.) syn. ieL
20 klopper, KUmfer od. Gerâtik (z. R mâ
ein Ring an der Thür) zum Kkffm; i
Schlägel^ Hammer etc. ; — 'n kohai Uf'
per; — klêrklopper; — dOrklopper ik;-
b) Persmi die klopfi = aUW^w^nkEr.
25 — he Î8 'n dügtigea klopper. — Ine. wd
auch das Gewisaen klopper odL nldmv
genannt, was an klappen, &r. anklappei(»
klagen etc.) erinnert, obêehan wir nid
80 nur al8 den Klopfer, hz. Anklepfif
SO in der Bedtg. : ISrinnerer, Mahner dt §h
brauchen. -- Nd., nid,, bz, mmd,, wmUL Ui^
per; mhd. klophaere, klopfaere (pnlnt«).-
Es ist wegen steten WeAzeiê von mutUH^-
dem „r^ u. „l*' formM u. hegn^UAmi
35 eins mit mnld. kloppel, kluppel (>tipc%'^
baculus, baculum, dava), ufofir Kiimm
die Formen: kleppel frf, klftpel m. kd^A
u. klippel hat — bz. mü nhd. odL ébmi, t^
Grimm, Wb. V,1U23) Klopf ein. KUV
AOpel (wovon kldppeln => unzermïzÊffm
u. Knüppel etc.
kloppere, Klopferei, Häztmerei, AM-
gerei etc.; — wat is dat dAr lôr \ khf
perê od. gekloppe, geklopper ; — lé Mki
45 'n kloppere mit 'n ander had.
klör, Couleur, Farbe, Béthe, hz. derSddt
od. das äussere Ansehen der DiuM, szzk
dasselbe durch den Beflex der LitMUlMÊ
dem Äuge erkennbar wird; — de Ulr dl|
50 hum ut an in (er wei^seUe die Ark itf
Scham, Schreck, Bestürzung etc); — ll 1^1
ördendlik 'n Witten kl5r, so feiftrdoil A'
— de appels lOnt (od. dat gôd ele.) kdt
fan klör; -^ sin klör iB gmni weg; — ^:
licd Bin klör hêl un dal rarüuren; — ftk'
gîn klör of gör an; — wen t bk hâU
klör, hed 't dog nêt én gör ; — he klrf äl
to uose klör (iig. statt Ptirthei). — !^.)^
klöre ; nid. klenr, aus franz. coolev, M
60 lat. color, was nach Ftek wü AiJbIcat
55
ELOEREN 279 KLOS
e (tf, 2 hälen ctc.) zwr y kal, kar VergleicfU man nun weiter die ÄblatUformen
ken, verhüllen etc.) gehören soll ti. klcp, klip, klop, klup von klap (verstärkt
tds ein bedeckendes (aufgestriche- klaps, klips, klops, wie klats, klits von klat
. aufgetragenes) Etwas (cf. farfe od, etc.) u. htüt man dazu mnld. (s. hei KU.
Sthminke) aufgefasst ist. Möglicher- 5 pag. 302 unten u. oben) klossen u. klotscn
ind€89en gehört es in der Grdbdtg. : (pulsare, piiltare etc. , cf. 1 klotseu), sowie
r, Schein etc. init lat. calere, calor etc. \oeiter mnld. (KU.) kles^, klisse u. klitte
ras etc. (cf klär u. s. Fick, I, 44) = Klette, bz. unserm 2 kladde, — klesse
^ kar od. gar, brennen, flammen, glü- (glomus : lila, capillamenta vel similia in globi
fc 10 figuram convoluta et cohaerentia) , klesseo,
r6i, a) von Farbe passen u. stimmen klissen (adhacreo, adhaerescere, affigere) u.
^erhai^ stimmen etc. ; — dat klörd nêt weiter zu klossen, klotsen (pulsare etc.) nnld.
ander; — b) färben, sich färben od. klets, ketse (ictus resonans, fragor), kletsen
( fli. Böthe bekommen, glühen, Farbe (rosono ictu verberare) u. klutsen (quatere,
'âihe, Schein ti. Glanz haben u. von 15 concutere), sowie auch noch: an., isl. klessa
fében, farbig u. bunt sein etc. ; — de (Hnere etc.) klessa (litura) ; fiarw. kless
I fangen an to klören ; — sê klördc (Klatsch), klessa (anhangen, kleben ; platzen ;
erbte sich, bz. sie bekam Böthe, wurde klatsclien), klessa (sudeln, klecksen) , klessa
glûhete etc.) so, dat se net so rôd was, (Klumpen, Masse) etc., klussa, klysa (sudeln
rose; — dat wer klörd up (das Wet- 20 etc.), klysa (Klack, Klumpe etc.), so muss
iU sich wieder auf od. wird wieder jedenfalls zwischen mnld. klos, klot od. nhd.
f. schön); — dat gôd fangd an to fer- Klotz, &2r. mn/d klossen (ludere sphaeraetc.)
i (das Zeug fängt an sich zu ver- od. u. klossen (pulsare) od. nhd. klotzen u.
îfen); — daher: klörd (coloratus), far- den andern obigen Wörtern ein naher Zu-
mnt etc., im Gegensatz zu weiss od. 26 sammctihang bestehen u. haMe ich trotz der
rs ; — de ên was swart, de ander wit Synonymität von mnd. kloot u. klot, bz. nhd.
darde klörd gekledt; — klörd gôd. Kloss od. Klôss u. Klotz es doch für
îj Klotz, grösseres od. kleineres, aber richtiger, beide Wörter nicht mit einander
^erhâUnissmässig dickes (oft auch run- zu identificiren, sondern si£ vorerst voüstän-
. kurzes Stück Holz; — du kanst d'r 80 dig von einander zu trennen u. beide von
' klossen legen leggen, dat 't fat net verschiedenen Stämmen abzuleiten.
mild; — slag* d'r 'n klos för, dat 't Was nämlich mhd. kloz, klotz (gleba,
«id. — Davon: Dimin. kloske. Klotz- massa), bz. mnld. klot u. klos betrifft, so
Heiner Klotz, bz. auch ein rundes gehe ich beim Vergleich von mhd. kletzen,
hen od. BöUchen , worauf das feine 35 beklctzen (besudeln, beschmieren) zu unserm
od. Maschinen- Garn gewickelt ist; — kladden, sowie beim Vergleich von 1 u. 2
tat mt wo! äfen twê kloskes gären ût kladde zu nhd. Klette u. weiter zu un-
ikel (Laden) halen. — Nïd. klos (kur- serm klatte od. dem obigen mnld. klesse,
ickes Stück Holz, Kloben, Knüppel, kliwe (lApim) davon aus, dass der für Klotz
Bau od, Kugel, BoUe od. ein sonsti- 40 nach kletsen, bz. mnld. klotte (gleba, massa,
ück Holz, worum u. worauf Garn, glohuB) anzusetzende Stamm : ahd. kloz, and.
H, Drath etc. gewunden wird); mnld., klot (nasal, klonz, klont, bz. klunz, klunt)
. klos (globuB, sphaera, coleus, testis). wie klip, klop, klup (nasal, klimp, klomp,
^ie aus mnld., mfläm. klotsen neben klump) eine blosse Ablautform von klaz
1 (ludere sphaera, bz. jouer ä boule ä 45 (urspr. : fragor od. crepitus u. so auvh : ma-
I nn anneau de fer) hervorgeht, ist klos cula u. ferner auch : Bruch, Biss, Spalt etc.,
:lot8 =r mhd. (Lex er) kloz, klotz cf. klak u. klap mit ihren Ablauten klik,
pen. Klotz) , od. wie dieses aus kloz, kluk etc., bz. klip, klop, klup) ist, wobei sich
Id, od. nd., mnd. klos u. klots, aus denn einerseits (cf. auch 1 u. 2 klam, neben
nd. klot (gleba, massa od. urspr. ma- 50 klampe, klampen, klimpc, klimmen etc.) so-
bz. Fleck, Schmutz, Schmiere etc. als wohl aus Schmutz od. Klebe- Ma terie,
ioff. Anklebendes etc.) od. klut (nasal. bz. aus adhacrcrc etc., als auch andererseits
klont u. verstärkt klois, kluts) her- aus: Spalt, Biss, od. aus spalten, r ei s-
<mgen, womit neben mnld. klotte, klonte sen etc. (cf. klatte u. klotte, sowie klot od.
, massa), klottercn (coagulari), klotcr- 55 klunt, klump ctc.) die Bedtg. : gleba, massa,
(=z nhd. Klitterbuch, bz. unserm 2 globus von selbst ergeben. Wegen des Zu-
) u, unserm klnnte, kluntje auch wohl sammenhangs mit \ u. 2 kladde u. klatte,
klate, klûtje zusammenhängen, sofern klotte etc. od. dem Schallstamm : klad, klat,
nicht für klûte steht u. mit klot etc. ahd. klat u. klaz , bz. ablautend klid, klit,
\, Kloss od. Klos s zusammenhängt. ^ k^z u. klod, klot, kloz ver gl. noch: in
KLOSKE KLOESKE 280 KLOETER-KRAM
Grimm (Wb. V, 1221) klodcr (macula oci. dem Dimin. kloezel vom klAi), Ute
Fleck ; Klumpen Schleim), bz, Schweiz, klod, waUscun reisgem od, plalzen têc), m
klot (Schmutzfleck, Schmutzklunker), kloden, ha^,, östr. (d. Grimm^ Wb. tmlerl
kloteii (sudeln) zu klatcr, bz, unserm klatcn bz. SchmeUer) kleiuen, kkrizen (j
u. kladde, sowie ferner (Grimm, Wb. V, 6 etc) noch erhalten bUeb. Da kiefk\
1248) klottcrn, klotten (klappern = unserm sen eine y klat, oM. kliu anmin
klatern u. klötcrn); aengl. (Stratmann) so steht niehU tm Wege, umsoldieâ
dot, clod (glcba etc.), clote, clate (lappa = laut von klat, klit, ahd. klaz, küz |ft
2 kladdc od, nhd, Klette od. = mnld. crepitus; macula; rima, rnpta, înOú,
klcsse , klisse aus kletse vom verstärkten 10 tura etc.) antuseken, sodass and. kK
Stamm klats, klcts = ahd. klaz, Schmutz kloz (s. unter klos^) dtred au« klaL Üb
od. Klebendes u. Anhängendes), so- vorgingen, dagegen aber and. Uôt,ktt
wie clotte (gleba) = mnd. klottc, bz. klot u. richtiger ufolU dessen Thes%a UAtf, k
klont, sowie weiter (vom Begriff roacula /c/. bz. kfiutâ, kliotä etc. od. ahd. Utel, U
1 kladde u. klak] ausgehend) auch aengl. 16 6^. kliozâ, kliuza, kliezâ in der Beef:
cland, clond (injury) etc. — Zu klos cf. auch späUenes od. geborstenes Etwai, k t
8 kliiso. spaUenes od. abgesprungenes Ebmék.
kloske, klö8ke, Klötzclien. — Nid. klosje; dem von klut, kluz abttammesden Fcrfcl
mnld. kloskcn. cf. klos. tan, kliozan abstammen. Weilim & i
klossen, mit einem Klotz (cf. klos) fest 20 unter klut etc,
machen od. fest legefi; — du must dat fat kltt, klëte (Plur. kldten), Hoit;ii
kloBsen, bz. fastklossen. cf. 1 klotsen. klot.
klostor, Kloster, abgeschlossenes festes klote, s. kl6t u. klôtitok.
Haus, worin Mönche u. Nonnen abgeschie- klotea, Haufen nuKhen, in &■/«
den von der Welt leben. — Afries. klâster, 25 Klumfien setzen; — törf klôteD, WÜj
klacstor; wfries. kloostor, kloaster; nd.,nld. nen Torf zum ferneren Troetunn*
kloostcr; isl. klaustr. Mit as. klûBtar; ags. fen (s. kl6t sub d) setzen.
rliiiistor, clustr (Schloss, Bicgel, Haft) ; mnld. kl9ter, a) Rassel (crotalam, cf. Wa
kluyster (obex), sowie auch wohl mnld. kluy- Ding, womit man Geräusch od. JâiM
ster; nid. kluistor (compes, vineulum) aus 30 -^ h) (persönl.) LärmnMcher, noMtnu
lat. claustrum von cluiido, clausi, clausuni, kleines Kind, das lärmt u. speäM n
claudere, wovon auch 1 kluse. cf. slos, slöt ruhig ist, bz. weiches sich lärmend t- J
u. shiteu wegen der j/ von claudo. sjnelend umhertreibt ; — dnlû^jeWtff,
klot, s. klotte. du wol stil wesen, o<2. 8Ül Bitten, o *
klot, klote (Piur. klôtcn), a) Kugel; na- 35 den etc.; — 't is so 'n regten Ittlj« '
mentlich diejniige hölzerne Kugel, welche (od. klöterbüks), man kan d*r Dflaij
zum sog. klot^chetcn (s.d.) gebraucht wird ; fangen. — Nd. (Schütse)}A'ô^i^
— h) ein dickes rundes od. halbrunde Stück etc.); nid. klenter (ein artiges^ ff^
Holz, bz. ein Klotz, welcher unten am sog. Kindchen, besonders Mädchen ^ «wd
kUMstok (s. d.) befestigt ist; — c) Hode, 40 belkousje genannt, cf. v. Dal e), cf.\
testis, gewöhnlicher klBt od. klötc genannt; VXhi^T'^XiV» (BassdbiUihst cd.is»
— d) ein Klumpen (cf. klrtt) od. Haufen, fig. kleiner Lärmer etc,, cf. kUker i
namentlich von Torf, der in solchen klôten klSter-biiSHe, Basset- od. KUmf^
genannten Haufen zum Trocknen aufgestellt bz. eine blecherne Büchse, worin n
wird u. wm^on daJi Verb, kloton (s. d.) wei- 46 sich kleine hohle Metaükugdn, od
iergebildet ist. — Nd. (Schütze) klogt Glöckchen befinden, um damä zu
(Haufe, Klumpen, Knolle, Hode), (Scham- od. ein klingendes Geräusch zu ma
bach) klÄt (KUm, Hode); mnd. klot (Kloss, kl5terê, a) geklöter (Gerassel eU
Klumpen, Kugel, Ball, Hode); nid., mnld., Kleinigkeit etc.; — 'n^klOteré geM
mfläm. kloot (globus, Kphaera, ^^luiis, colcus, 50 de klötoreen kan ik m! nich bäite
testis); wfries. k\oai; nfries. klot (Klumpen, klöterkrâm; klatteré.
Haufe, Kugel); an., isf. klot (capulus entjis kl5ter-|;eld, kleine , klingende M\
od. globuluR capuli); nnrw., schwcd. klot; geringes, dünnes, klingendes Geld,
<//{/!. klod^.klodo (Kugel, Hode); mhd. kloz münze. — Nid. kleutorgeld. — i
(Klumpen, Bali). — Ks ist ident. mit klut 55 gold u. klÖterkrâm.
u. wird nach ags. clut (lainina etc.) wohl zu klöterîff, klimperig, kleinlich eU
einem verlornen germ. -goth. Verb, kliutan ; is mi to klOtmg od. klöterg. — N
as. kliutan; ags. clootau; ahd.\i\\ozîi\\ (spal- klOter-kram ; t. q. klimper- ori
ten, reissen, springen, bersten, platzen etc.) knun; — mit de kldterkrâm kan
gehören, was im mhd. klo(*zeu od. (nach GO upholdcn od. befaten. — Nd^ klöt
lOETËBN 281 KLOT-STOE
•
sdn^ klappern, kîin^em darin besonders geübte Person einen klôt in
d mit 't geld od» mit de einem Wirthsliause einer andern Stadt etc,
kûken klöterd in de dop aufhing u,, wenn derselbe abgenommen wurde,
( schon ftn Ei, bs. ist zum gegen die von der andern Stadt od. ParÜiei
1» Ei reif), was scherzh. 5 dazu erkorne Person mit dem klôt werfen
irathslustige Mädchen an' musste , wobei dann gegenseitig (wie beim
Km man auch die Bedens- Wettrennen in England etc.) von beiden Sei-
klöterd al in de dop, od. ten ein oft bedeutender u. von den beider-
"ûne mal al, wie die rei- seitigen Bekannten zusammengebrachter Geld-
Schoie, wo auch die Letz- 10 einsaiz verspielt wurde u. auch Wetten auf das
^ bz. bald von den reifen Gewinnen od. Verlieren der sich als Gegner
igt wird, wie das Ei vom gegenüberstehenden Kugelwerfer (klôtschê-
e Sache wie Spielerei od. ters) gemacht wurden. Am Schluss fand dann
achten u. behandeln, sich ein oft grosses Gelage (klôUchêterbêr) staU,
%ü beschäftigen, seine Zeit 16 wobei es dann noch oft blutige Köpfe setzte,
etc.; — he klöterd d'r 1. klotzen, dasselbe wie klatsen, aber mit
- he klöterd (od. klüterd) dumpfem, dem Vocal „o** entsprechenden
ferklöterd ("(xl. ferklüterd, Ton; — he klotsd dat d'r tagen an, bz. np
tid. — Nd. (Schütze de grund, dat 't drônde, bz. dat 't in hun-
7em, rauschen etc.); nid. 20 derddûsend stükken flog. — Nid. klotsen
kleuteren, kloteren (tudi- (tosend schlagen od. anschlagen etc., bz. mit
ire crebro ictu). cf. kla- lautem Gekrach zerschellen ; Hooft: aan 't
z. schtiimend zout, dat klotsende op een klip
von klot od. 1 klotte = etc.) ; mnld. klotsen u. klossen (pulsare etc.,
der Bedtg.: Fetzen, Lap- 25 s. unter klos); nhd. (Grimm, Wb.) klo-
. dünnes, leichtes Etwas, tzen (a. conglobare etc., cf. klampcn; —
der von Klumpen, Haufe b) rammeti od. mit einem Klotz einschlagen,
ichtes, ärmliches, dünnen eintreiben, einkeilen etc. ; — c) einen Stamm
- 8ê trekd (od. hangd) ên klotzen od. davon das ungleiche Ende ab-
r, dat 't ên 't ander dckt ; 30 sägen u. ihn sozusagen zu einem Klotz
age , bz. eine Zusammen- machen ; — d) plump u. klotzig od. mit Ge-
höft lustiger leichtlebiger rausch auftreten, trampeln etc., cf. engl, clamp
unger Mädchen od. jun- unter klampcn, bz. unser klumpen etc.). —
i Geschlechts; — wi wil- Zu klots, bz. klos.
' 'n kloije (od. klotjedag) 85 2. klotsen, blechen, zahlen, bezahlen, büs-
hter hebben morgen afend sen etc.; — 't nagte mal, wen wï wer spö-
der, den willen sê dat gcld len , den willen wi hum klotsen laten ; —
)rûgam hör gäfen hed. — dar schal he wer för klotsen, dat he mi H
dotjedag hört man häufig gcld güstern alF so ofwunncn hed ; — he
ing klotje-hochtid, wa^ bei 40 hed d'r dtigtig för klotsen must, dat he hum
lurchaus pleonastische Be- hauen hed. — Nd. (Danneil) klotzen. —
lieh ein Fest od. Freuden- Bezieht sich dies auf mnld. klotsen od. klos-
verbunden mit Tanz und sen (ludere sphaera etc., s. unter klos), weil
ichnet. Das nd. klattjen- derjenige, der den klots od. klos (d. h. die
nach dem Br. Wb. (11, 45 Kugel) wirft, oft einen Pudel macht, od. im
r- od. Lumpen- Schmaus, klotsen genannten Kugelspiel, oft verliert?
e (IJ,269) ein Fest, wo- Oder heisst es soviel als den Klotz od. (im
gealbert wird. cf. 1 klotte. fig. Sinn) den Dummerjan machen , bz.
ine hölzerne Kugel. Di- der Klotz od. Dummerjan sein, sodass
50 „he schul klotsen^ soviel heisst, als er soll der
• klôtstok. Dumme u. Betrogene sein, den der Geg-
- fig. : plumper, dummer ner im Spiel od. auch sonst durch Klugheit
t 'n regten klots. c/. klos. u. List sozusagen zum Klotz macht (od,
ugelwerfen, bz. das Schies- jedenfalls machen will) u. zum Zahlen zwingt?
it der klot genannten Ku- 55 — Wegen der Bedtg. : ,yEtwas od. Eines zu
* letzten Jahren mehr ver- einem Klotz machen*^ cf. nhd. klotzen
tervergnügen war früher unter 1 klotzen in Grimm, Wb.
, dass manchmal ganze klot-stok, einzeln auch blos klôte ge-
. Gemeinden etc. sich ge- tuinnt. Es ist dies ein Stock, woran od.
'derten, indem dann eine 60 worauf unten ein rundes od. halbrundes
KLOTTE KLOT 282 OiUFE
Stück Holz (od. klôt) ah Kopf brfestigt ÜA, nidU aüein tUuaObe Wart itt wu)ä
damit derselbe^ beim Versenken od, Einstoa- doch jedenfaiOs dawmabjfdeitdä)^!
sen in das Wasser, nicht zu tief in den auch wörtL ein Etwa$ war, oiem
Schlamm des Bodens eines Grabens od. Ca- stand od. ein Seinu. Wesenku
nals eindringt. Derselbe wird als Spring- 5 wo Eines od, JEtwas springt, 91
stock von Landleuten u. Jägern etc., sowie sich aufthiU, offen ist etc., od.iAm
als Schiebebaum von Schiffern benutzt, wo- Sprung-Zustand befindet u. dam m
her das Schieben der Schiffe u. Kähne mü Da nun aber spaUen gleich lick^
diesem klôtstok od. klote bei uns klôtjen u. fen sein etc. u. springen atiAm
bei den Niederländern kioeten genannt wird. 10 hüpfen u. tanzen út,soaun
— Nd. ('âfcAü^^tr^kloot.klootstok (Spring- klärlich, daes klacht, klufk, &i.kU
stock); nid. kloet (Schiffsbaum, Kalkstösser) ; die Bedtg.: entweder von Ziatud 1
mnld. (KU.) kloet c, kloetstok (contus, basta wm od. Jemand offen iä, htm
nautica longa et robusta, inferior plerumquc nen Kopf hat u. klug, wittig «. lA
parte obtusa etc.). 15 u. so in die von: Witz u. 4» (i
1. klotte, klot, Lumpe, Hure, gemeines unter klttcbtig) etc. od. indietmiM
Weib etc., cf. klatte, wovon es eine Ablaut- od. ergötzliches, bduatigenda %• ^
form ist, wie auch das für klos od. klots des J^was, bz. in die von: Sdumk,
angesetzte nd. klot. etc. überging. Bestätigt wird Ha ÊfA
2. klotte, klot, eine ordinaire eng an- 20 engl, clyfty, wm ja ais Weiter¥lén
schliessende (gewöhnlich schwarze) Weiber- clift, cleft (Kluft od. Sprung, Bitt,
Jutube, ohne Besatz, bz.überhaupt eine Haube; etc.) dasselbe Wort ist wie klûfiif^
— wat liest du d&r för 'n olden klotte up ser kluchtig, klüftig u. HnersêUéâ]
de kop ? — Aus franz. calotte. zerklüftet, gespalten, zerbroekm, fR
klüve, klöven, s. klöfe etc. 25 gen, schroff, jäh, f eisig etc., oiA
klucht, kliicht, klüft, Schwank, Posse, aber auch die von: lebhaft, mmtir^l
possirliche od. scherzhafte spassige, vergnüg- Uiälig etc. haJt, welch Läzten üt
liehe, unierhaltende Geschichte etc.; — wêt looM auf springen zwrüdi g^
de drummel, wat de malbrôk altîd för kluch- man indessen diese Deutung M
tcn (Schwanke, l\)ssen, Spässe od. spassige 30 lassen, so kann man auch acuw t
u. lustige Geschichten etc.) b! de cnn' bed da^ alles Gespaltene, Gesprungat
(od. to forteilen wét etc.) ; — ho sitt ful fan rissene (wie auch die Klippen m. Fi
klücbten un kuäpen; — dat was jo güster auffallend od. bizarr u. sonderb»
afend 'n klücht (Spass od. possirlicher u. u. dass demnach das für klofle
lächerlicher Auftritt, spasshafte Scene) mit 35 mnld. klachte urspr, ein Plurd
bum; man mus' sük bäst half dôd lacben, (= Klüfte) war u. dann als (k
wen man dat mit ansag ; — bê drift od. bed zerklüftete u. bizarre Gegenstäw
sin klücbten (Possen etc.) d'r wat mit; — stände aufgefasst wurde, wie ja a
wi barren güster afend up de bocbtid so 'n tig die Bedtg. : bizarr od. sonder
kliicbt (solâ^ einen Spass od. solch ein Vcr- 40 das Bizarre auch ja wieder lach
gnügen od. Plaisir), as wi sin läfend bast zum Ixichen reizt.
nog nêt bad bebben. — Nid. klucbt (Posse, Wegen der Bedtg.: Bizarr
Schwank, Possenspiel etc.); mnld. (KU), auch hess.(Vil mar) Kluft cht
mfläm. klucbte (ludicrum, res ludicra, res od. dünner schlechter Bock.
jocularis, mimus; fabula, apologus, ludicra 45 klächtîg, kliftî^, lustig, spai
narratio etc.); dän. klögt (Witz, Scharf- senhaft, plaisirlich, od. lächerUi
sinn etc.). — Wefin man vergleicht, dass lieh, bizarr, sonderbar, a^ffaäe
mnld. od. fries. kluyte (cf. KU.) einerseits dat sügt je klücbiig üt ; — dat
wie klotte (von der Grdbdtg.: spalten, od. klücbtig, so as bê sük kledt oi
kleben ausgehend, cf. klos neben klatte 11. 50 ^n klücbtigeren kerel as mia ni
klute od. klôtc etc.) die Bedtg. : gleba, massa, min dage nocb nt't sén. — Nd.
globus etc. — andrerseits aber auch die con : (Schambach) klüftig (sinnrei
Scholle od. Zerschelltes u. Zerspaltcnes, risch etc.): nid., mnld. klachtig
Zersplittertes, Zernprungenes, Abgespaltene fostivus, facetus, lepidus) ; nfries.
od. Sprengstück, fracta, fractura etc., Bruch- 55 klüftig, klügtig, klögtig (lustig
stück etc., wie unser flarre, flagc etc. — u. klögtig (witzig, sinnreich); schi
zum dritten auch die von ludicrum etc. = (witzig etc.) ; engl, clifty fluitig, le
unserm klucbt, od. klüft liat, so muss man ter, ihätiq, behende etc.).
ganz ungcsuclU darauf kommen, dass auch 1. klnfe, Klaue, bz. die g
dieses klucbt od, klüft, bz. mnld. klucbte 60 packende Pfote od. Hand; —
KLUFE 283 ELUEFËR
dai lât ik ôk nich so ligt Fleias sondern u. trennen, muhmm forschen
urigd ham ander de klûfen. od. heraussuchen, genau untersuchen etc.;
inkL klayvc; nd. kluve (cf. — ik wil hum 'n arbeid gäfen, w&r he wat
293, eenen in de kluve krie- mit to klûfen hed, dat he d'r mit klar word ;
enfalls die Bedtg. „Klaue*' 5 — he harr' d'r so f5l mit to klûfen, er he
übe u. Klaub er, — JSs np de grund kwam, dat he d'r hast graue
e das folgende klûfe u. klû- här' bi krêg, er he d'r mit klar was ; — d&r
bao etc. (cf. klöfeu) u. ist krigt hc nog wat mit to klûfen, er he de
ohlident. mit nd. (Schütze) budel ût 'n ander un wer in Order krigt; —
eule, od. eigenü. wohl Klo- 10 he kluft nët so lank in de boken herum, bit
= abgespaltenes u. gespalie- dat he wêt, wo de säk' êgendlîk getakd is,
\i da ja dithm. (cf. Schütze od. wo sük de budel êgendlîk bes&kd. —
Bau.nd, (Br. Wb., 11,816) Nd., mnd. kluven; nid., mnld., mfläm. kluy-
t unserm klôtstok od. klôte ven (rodere, arrodere, amb-edere); wang.
[lave bei Seh. u. L.) syn. 15 (Ehrentraut, 1,40) \i\ivr (klauben. Am-
M auch ein abgespaltenes renlesen) ; ahd. clûbôn ; mhd. klûben, (mdarü.)
nun aber mnd. (cf. Seh. u. kloubcn, chlouben (einzeln od. stückweise ab-
z.) kluwen auch wieder mit od. auflesen, ctbklauben, aufklauben, zer-
bz. ahd. chlobo ident. ist, stückeln [bz. zerbrechen, zerspalten, zerklei-
ieses 1 klûfe sowohl wie 2 20 nern], zerpflücken [zerreissen] , zerklauhen).
aus mit ahd. chlobo ident. — Es ist wohl vom Präter. klaub, kloub,
ais ein gespaltenes Etwas contrah. klûb von klioban (spalten, cf. klö-
u e (cf. an. klauf) , od. als fen) weitergebildet od. direct aiM klioban, bz.
Ende aufgespaUenes Stück urspr. kliuban, ags. cleôfan u. clftfan ent-
lassendes u. Fangendes, od. 25 standen. Wenn unser bûgen, nid. buigen,
Hng etc. haben, wie ja auch nhd. beugen wirklich vom ii-äter.: goth.
mme u. Kluppe sich in baug etc. von biugan (biegen) gebildet ist,
rklöfe) hieraus entwickelten. so mrd das Erster e das Bichtige sein u. ist
dickes unförmliches Stück dann klûfen u. klöfen ebenso wie klûfe u.
mpen, Humpen etc., wovon ; 30 klöfe weder formell noch begrifflich von ein-
lûfe (od. knûfe) brôd. ajider zu trennen, klöfen u. klûfen würden
h kl Ufer (Dimin. klûfeke, dann wohl beide ein actives od. wirklich ge-
klûferke), ein Knochen od. schehenes spalten u. reissen(u.so auch:
h etwas Fleisch zum Klau- pflücken od. trennen, bz. abpflücken, abtren^
; — fader ! gif mi ên klûfke 35 neu, absuchen etc.) ausdrücken , wie auch
ik mag so gern klûferkes. beugen, bz. unser bûgen ein Biegen
klufst, kluft etc.; — klôf, machen od. actives biegen ausdrückt.
l&fen), klauben; a) beissen, 1. klûfer, Dimin. klûferke; s. 3 klûfe.
issen u. abnagen etc., od. 2. klÂfer, Klauber, Person die klaubt. —
/ Etwas herumklauben u. 40 Compos.: bunken-, wôrden-klûfer etc.
banken klûfen (Knochen 1. klfifer, gewandt, geschickt, aufgeweckt,
^ie Knochen theils mit den anstellig, lebhaft, munter, behende etc. — he
ïd. zerbeissen, um das Fett is so klûfer as de dûfel un wêt sük mit al-
r zu bekommen, od. auch lens to behelpen. — Es steht (cf. klafern
entweder mit den Zähnen, 45 = klifern) wohl für klifer t«. ist dann gleich
, einem Messer etc. davon mit engl, clever (geschickt, gewandt ; kundig,
In od. stückweise davon ab- tüchtig etc.), sowie auch wohl mit aengl.
n, ablesen etc.); — ho kluft (Stratmann) cliver, was nach dem dort
flücket, suchet, lieset etc.) beigebrachten Beispiel: „de dêvel (Teufel)
tat flêsk fan de bunken) so 50 is cliver on siunes^ doch wohl schwerlich
gen raband an sitten blift ; die dort vermuthete Bedtg.: „tenax^, son-
od. klumpkes etc. klûfen dem wohl eher die von: sinnreich, erfin-
. Candiklumpen etc. klau- dungsreich od. anstellig u. gewitzt, klug etc.
'beissen, zerknacken, zer- hat. Vergleicht man nun aber, dass die
- up de fûsten od. fingers 55 Wörter : klôk, 2 klispcr u. das unter dienen
Fäusten od. Fingern klau- angezogene schwed. klipsk (schlau etc.), so-
herumklauben u. saugen) ; wie auch unser klüchtig, bz. dän. klögtig,
'Äehren einzeln abtrennen, schwed. klyftig u. engl, clifty sämmllich auf
sie ab- u. auflesen); — b) die Grdbdtg.: spalten, schneiden od. schei-
anstrengend arbeiten, mit 60 den, trennen (cf. auch an. skilja, scheiden^
KLUEFëR 284 KLÜK
trennen, hz. erkennen^ verstellen, begreifen, klftfêri; t. q, klifern.
d. h. skil od. ScJieidung machen zwischen kluf-ftue, Uûillk, kliClk; LfJ
Etwas, od. Eins von dem Ändern sondern kl&fke. 8. 8 klüfe.
etc., cf. unser scliälcn od. Bchillen, ferschil klift, klifl, Klüfte ^poft, Bitf,
etc.) zurückgehen, so ist auch wohl ais sicher 5 trennender Zwischenraum, od. Slék
anzunehmen, dass dieses klüfer od. klifer od. wo sich Etwas trennt u. ein Ek
(rect. klifer = ags. clyfer) mit dem Stamm- Abtheüungen, EÜnseUheile (die wiä
verb. kliuban, afries. kliafa, nid. klieren = sich fest mit einander zusammenhiM^
ags. cleöfaii (s. unter klöfen u. klûfen) zu- so ein geschlossenes Ganzes, ran in
sammenhängt, wobei man selbstredend auch 10 dem al^espaUenesu. getrenntes Ehmpi
noch annehmen kann , dass klüfer formeü Klumpen, Scheä etcj bilden) spoMä: •
dasselbe Wort ist wie klüfer, als Person, mvai dat stQk nagelhoU (od. de tâäk
die Etwas zu klauben od. auszuklau- in de kluft dörsoiden; — deiclufef
ben u. auszuforschen versteht, indessen hier die von der Rinds-Keule des Etiei
blos einen Klaub- od. Forsch- Zustand 16 unten am dicken Ende abgettMäimk
bezeichnet, bz. wo ein Jemand sich in dem Fleisch, welche gewöhnlich ab Stsek
Zustand befindet, dass er klauben u. for- zubereitet wird) hed so fSl Idftfia^iJ
sehen od. scheiden u. trennen kann u. des- hat einestheiUs so viele Spalten 9i £
JuHb klug u. geschickt od. schlau u. gewitzt, wo die einzelnen Abtheilunges äff Fk
sinnreich, anstellig etc. ist. 20 Scheibe blos durch Häute u. Fett kn
2. klüfer (auch kluifok genannt), das vor- einander verbunden sind; andenM
derste dreieckige Stag-Segel, zu dessen Aus- hat so viele einzelne AbtheHun^es, d
Spannung der klüfcrbôm dient. — Nid. klui- stM aus so viden Einzdthiikn, ik
ver; norw. klyrer, klyvr; dän. klyver, kly- durch Häute etc. mü dnanâtrvak
vert; schwed. klyfvare, klyfvert — Es hat 2b sind u. sich leicht von einander trma
seinen Namen wohl i^on seiner dreieckigen sen) , od. is ût so f81 klfifteo toM
od. spitzwinkeligten (es bildet ein länglich- de all' under ^n ander fan wekigW
tes nach oben spitz zulaufendes Dreieck, wie schulen sunt; — man kan datitflkfoli
ein Keil od. eine gäre) u. keilförmigen Ge- klüften spolden; — du mustd^entii
stait, sodass das Wort von Hause aus mit 30 ofsniden etc. — Daher aud: AVk
mnld. kluyvcr (rosor) , bz. klicver, klover einer Stadt, ein StadUheil od. ifiuf^
(iissor etc.) u. zwar in der Bedtg.: Keil z. B. unsere Stadt Norden in iMf ^^
zum Spalten ident. ist, wie ja auch norw. (de ôster-, sûder-, wester- uq D^riff-
kluvar diese Bedtg. hat. od. Quartiere (auch rott od rötu.»
3. klüfer. Nach Stürenburg soll dies 35 den wîk genannt) getheiU ist.-^^
ein Mühlenrad sein, was den obern Stein kluft, klncht; nl<2. kloft; mnbi.,*!^'
fasst u. treibt, während mir alle Müller u. kluchto (crypta, spelonca, ipecoi, «
selbst unser alter u, sehr erfahrener Mühlen- pars, factio ; moltitudo, tribos, pnaffi
Baumeister versichern^ dass es nirgends hier soboles, genus, progenies, sors); fl/W*
in der Mühle ein Bad giebt, Wfi» klüfer od. 40 (Quartier, Bezirk etc.); atngl d»:
klüver heisst. Bedenkt man nun ferner, engl, cleft, clift; schoU. cUft; «W*
dass es kein Rad iH, was in den Stein ein- klyft; dän. klöft; schwed. kljftt J
fasst u. denselben treibt, sondern dass es die Spalt, Oeffnung, Gang, Hohk; ^
unten an der Spindel befestigte Gabel- einem gel^^tenen Dinge etc.) n^ W
Klaue ist, welche in den Stein cinfasst, 45 Zange, wie mnd. kluft); oM. don,
bz. den mittelsten Theil des sog. rin's (od. chlupht, chulupht; mM.klaft f^pM^
des in den obern Stein eingelassenen gekreuz- HöJuung, WöUmng, Chrufl; cM. «
ten od. vierarmigen Eisens) umfasst u. bei ceps). — Wie Bucht zu 6t«p«*i
dem Drehen der Spindel den obern Stein be- gan etc., so kluft zu kliefen, U*
wegt, .so ist es zweifellos^ dass dieses klüfer 50 fAc. (spadienf reissen, springen ^)}^
ebenso wie nhd. Klaub er eine Nebenform klttft, s. kluft u. klucht
von 1 klüfc ist, wofür auch noch der Um- klnften, klüften, spalten, theüe^ *
stand spricht, dass die den Stein treibende zerlegen etc. ; — dat stük mut dir kl
Sjiindcl hier auch „klau-spil" heisst u. un- dörklüftd worden.
sere Midier hier sagen: „dat klaus])il fatd 55 klüftig, s. klüchtig.
in de rîii faii de stôii un mut hum drifeu.'^ kluk als Stamm der nachfolge'^
klüfer-bôm, der Baum od. die Stange, ter ist lautmalend wie klak, klik,
womit das klüfer (s. oben sub 2) genannte klap, klip, klop u. ahmt als soU^
Segel ausgespannt wird. einen dumpfen stossenden Ton nach
klnferke, s. 3 klüfe. 60 a) den dumpfen, harten, stottei^
KLM 285 KLUKKÊN
e hören Usst, wenn sie brü- hz, idg. garg (schreien) eine Weiterbildung
reits Junge ausgebrütet hat von gar, gy (sonarc etc., s, unter kolk) ist,
n Faü awcÄ ein Lackruf ist, aus deren Nebenform gal , erweitert galp,
? Küchlein bei eintretender nach Fi ck auch nM.kliî-kl&fj bz. kläff en
sich ruft u. um sich versam- 5 etc. (s. unter klap, klip, klappen etc.) her-
m so heftiger u. häufiger von vorgingen u. welches woM auch die j/ un-
n wird, J9 dringender die seres galpen, gilpen etc. ist.
l je grösser die Aufregung Weiteres vergi unter klúkhenne,li\ukken etc.
während u, nach dem Brüten klnk-honne, klukhenn', Gluckhenne, Brut-
denn eine solche Henne den 10 henne. — Nd. klukhenne, klukheen u. klacke;
ine od. sonst auch klucke etc. mnd. kluckhenne, klucke; nid. klokken ; mti/d
klockhinne ; engl, cluck-, clucking-hen ; nhd.
des Schluckens od. Ein- u. Klucke, Glucke u. Gluck- od. Kluck-
ns von Speise u. Trank, wes- henne; c/an. kluckhöne ; jrpan. clueca; rhät.
'. klac die Bedtg.: Bissen 16 cluca; ital. chioccia; wal. cloc^; port. chôca,
l hinuntergeschluckte Portion cf. Diez, 1, 125 unter chiocciare etc., be.
vgegen auch nd. kluk u. nid. das folgende :
nr Bezeichnung eines Scklu- klukken, d. h. das machen od. thun, was
'^od. der Portion Flüssigkeit, dtr Stamm kluk besagt; daher:
\if einmal ein- od. hinunter 20 a) glocire, bz. kluck en od. glucken
ucht wird u. .deshalb dasselbe etc., wie eine brütiscihe od. die Küchlein
Sfk klok drunk he dat ût; — schon ausgebrütet habende Henne; — de
drinken; — he hed d'r drê henn' is gewis brödsk (od. kluksk), den sê
it drunken; — d'r was gen löpd all to klukken; — de henn' löpd all
wie Bluk. 25 (immerzu) to klukken, ga insen heu un sé
rochenen stossenden dumpfen to, of d'r wol 'n häfke of 'n ulke is, de up
reräusch, welches man hört, de kükens lûrd un sê faten of rôfen wil ; —
iten durch die enge Oeffnung de henn' klukd ^1 (immerzu, in einemweg,
'schlossenen Gefässes laufen unaupiörlich etc.) an un d'r is gewis wat
etitsteht, dciss von oben kein 30 nä bi, wat hör dwingd, dat sê altid (alle
ttfindet, bz, dass der durch Zeit od. immerzu u. in Einem fort) klukd
e Flüssigkeit entstandene leere (od. klukt); — wat schul dat klukken fan
betr. Gefäss sich wieder mit de höner wol bedüden, is d'r wol 'n klem-
\ss, die gleichfalls durch die fOgel of 'n h&fke, of anders wat in H sigt,
, wo die Flüssigkeit heraus- 85 wat de höner so wild m&kd, dat sê all' lopen
ten auf eindringt u. so den to klukken un hör kükens na sük hento rôpen ?
sigkeit unterbricht. b) schlucken, hineinschlucken od. schtin-
luk ist gleich mit nhd. kluck, gen etc., namentlich Flüssigkeiten u. so auch
Ï, gluch (cf. Klucks, Klux trinken etc.; — he klukd not so lank, as
klucksen, kluxen, glucksen, 40 d'r nog 'n drüp in is; — wo lank hed he
n etc.) ; nd. kluk ; nid. klok ; nu all afer dat glas bêr klukd, wat 'u ander
ck; schwed. klunk etc.; lat. dog ligt in en töge ûtdrinkd?
\ u. auch wohl in gloctorare, c) von auslaufenden Flüssigkeiten aus eng-
od. dem Geräusch welches halsigen Flaschen od, aus dem Spundloch
t seinen aufeinander schla- 45 eines Fasses, wo durch klukken das gerauscht
un macht) u. kann auch nicht volle u. stossweise erfolgende Auslaufen (cf.
lokke) getrennt werden, wie kluk sub c) derselben bezeichnet wird; —
ht von croc (in lat. crocire), dat fat klukt nog all an, man 't schal d'r
n Ablaut von krak ist, wie dog wol bold ûtlopen wesen;
k in klokke von klak, klfk; 50 d) klopfen, schlagen, hämmern, pulsiren
k (I, 540 seq.) einerseits das etc. ; — dat hart klukt mi d'r nog fan, so
i griech. klaggé etc. (cf. klang, hebb' 'k du forschrukken ; — man kan 't
j u. klözö, klöksö (glucken, ürdendlik folen (od. hören, sên), dat de kop
He Hühner etc.) etc. zu einem hum klukt un dat kumd uargens fan, as dat
jt, andererseits aber auch lat. 55 he fan middag süks rosig äten had hed ; —
5) mit lat. graculus etc. u. auch subst.: dat klukken z. B. in de kop,
f n (cf. auch krakcn u. kluiik- borst od. fingers, swell', blôdfinn' etc. — Nd.
Thema grak (krächzen, ga- klukken ; nid. klokken (une sub a u. b) ;
as ebenso wie die y klak von mnd. klucken ; mnld., mflüm. klocken (glo-
nter klak, klakkcn u. klagen), 60 cire, siogultire) ; ags. (L. Ettmüller) cloc-
KLUKKERN 28« KLÚEtt
cîan; aengl clokkin; engl clack, clock (glo- klumpe, klumpf, klnmph, klmnpfie. —
cire); itoL (Diez, I, l'^iS) chiocdare, croc- der AbstamMung, Ordbâig. d€. t
ciare ; span. cloquear ; nprov, clouchd ; fram. klampe, klampen ti. vefgL dtuu klitt
frlouBser; tcal clocvi (dassdbe). cf. kluk, klût, Uant etc., wobei noch n U
Mwie nhd. glucken, glucksen, glucksen, klu- 5 ist, dass klamp tm dän. aueh dit
cken, klucksen etc. u. schwed., norw. klnnktL Klecks hai.
(schlucken) etc., sowie klunker, kluakrafe etc. klnmpei, klai^ni, a) sieh n I
klnkkêrn. Iterat. von klukken u. zwar ballen u. formen, klumpig werde» i
zu9iäch8t in der Bcdtg. suh d ; — de kop de snê klumpd od. klampt lOk tMii
klukkerd mi. — Sodufm im Zusammenhang 10 de melk klumperd ; — b) poUen i
mit klukkeo sub a, wovon es in dieBedtg.: dumpf polterndem Oeräusck, 62.
warm halten, liebend od. sorgfältig hegen u. schwer u. laut aehen u. auflirde» i
pflegen od. auch in die von: gross- u. auf- wel klampt dar dör de gang; — lii
ziehen (von den brütisdien od. brütenden, d'r längs dat man ham, 'k wétnéti
bz. schon gebrütet haftenden u. die Küchlein 15 ren kan. — Engl clump (wie «ft b
zärtlich bewachenden u. unter ihre Flügel klumpen, klQmpem (wie eub a) a. U
nehmenden Hennen) etc. überging; — de (wie sub b).
kenn' hed dV wai mit to klukkern, dat sé klamperi^, klmmperg u. klupis
de kflkens ûtbrüdt un grut krigt; — milde Klumpen u. Klösse, klumpig,
lütje kinder is 'n holen büke mit to kluk- 20 bräuchlichar ist klûteiîg.
kern, dat man hör waim hold un grôt brengd ; klamp-fit, Klumpfuss.
— ho is al lank net regt gôd, man nu sin kliiBpje, kluipke, KlAmpdiffn,
fru d'r man wer is, de schal hum wol bold Klumpen, kleines Stück; apeiidl cm
wer toregt klukkem (durch Warmhalten, chen dandi-Zucker, wie naicA kloi^
Bähen, sorgfältige Pflege etc. genesen ma- 25 gôd kopke té mit 'n klumpke d'r ii
chen). — Compos. : upkUikkern (a. auf- od. b&fen ûtkikd, dat is wat for de okk
gross ziehen von Küken u. Kindern; — b) klavp - MAker, HäUsdkukmiHii
genesen machen, auffrischen, aufmuntern etc. Sprichw. : 't geid ham as de klnp
von Schwachen, Kranken od. auch MtUh- de mutten 't lücht fmn agtern hebb/a
losen etc.). — Nd. klukkcrn. 30 sitt mit de nârs na 't lacht, 11 et
klnkHk, gluckisch, bz. brütisch od, vom makers.
Trieb zum Brüten besessen; — de henn' is klûn. Dieses Wort kommi mir
kluksk, de wil brüden ; wen du 't aberst uêt Negation unklÛn vor u. muss äan
liden wilt , dat ^(\ brödt , den must du hör Bedtg. : geschickt, anstellig, khtg, ht
'n pâr mal in kold water dnmpcln, den fer- 35 greifig, sum Fassen, Chreifen «. A
geid liür 't brüden wer. eignet u. geschickt etc., od. die w
klump, klampe, a) Klumpat, Stück, Klosft, zart etc. gehabt haben , da uiddftB
Masse, Haufe etc. ; — 'n klump is (od. hei, von plumpen, unanstdligen, ungen
f'rde etc.) ; — H s'itt alF in r*n klump tosa- dummen, plumpen u. t&ipeXhafUtk M
mcn ; — b) Holzschuh , wohl wegen ihrer 40 die nichts amufcasen wissen (he (
Schwere u. 2Jlumpen Form u. vielleicht auch so unklftn, dat sé niks antftfaten an
mit wegen des Lärms, den sie beim Gehen lik to maken wêt) u. nichts erden
verursachen , so benannt , obschon es auch thun verstehen, bs. von einem «uffi
möglich ist, dass es auch hier urspr. nur u. i^lumpen Oebahren (so komd d*
ein gespaltenes Etwas (abgespaltenes Stück 45 klftn mit an , od. herût etc.) , ab t
Holz od. Brett) bedeutete, weil klumpe zu- ungeschickten, groben u. plumpen,
nächst icohl nur eine Holzsofde bezeichnet Händen (so 'n p&r unklQne hande
hat; — klumpen sunt gOd in drek un snê, wicht hed, hebb' 'k min dage nog
man so hören net in de stuf ; — trek klum- die nichts anzufassen vermögen 1
pon an , den krigst du gm kolde fotcn. — 50 ordentlich verrichten können, bs. m
Redensart: ho kumd mit klumpen in 't gc- nichts fein u. geschickt etc. mad
lag (von Jemandem, der plump u. grob auf- etc., sowie ferner aifcA von einem
tritt, od. plump in ein Gespräch dritter Per- groben, klotzigen u. dicken fitödt .
sonen hineinfällt, bz. mit der Thür ins Haus Baum, Stein etc. ('n unklftn stflk
fällt). —' Nd. klumpe, klump ; mnd. klurii]>e, 55 'n unklünen b6m, flinte etc.) gebroä
klompe; nid. klom}); mnld., mfläm. klompc Jlöchst wahrscheinl. ist daher eine
(massa, gleba, globus; ralopodium, calo, solca ten etc. (cf. kl6k, 2 kliaper etc.) oi
lignea); engl, olomp, clump; schott. clump; Bedtg. : fein etc. als Ordbdtg. für
an. , isl. klumpr , klumbr ; schwed. , dän., zunehmen, wonach denn dieses klAn
norw. klump; nhd.(cf Grimm, ITfr.^ klump, 00 (klein, fein etc.) auf ein nnyif. Ve
KLOEK 287 KLÜENGEL
iQan (8. unter klén) zufiiek zu hallt u. ein weithin iMÜendea PoUem ver-
^ ursacht,
Klaia, Geschlechtsname. — he klfknuw-lifeif klumpiger MeJUbrei, od, auch
ÜB folk, bs, he stamd fan Klûn Mehl in kochender Milch zu dickem Brei
% soviel ich weisSy nur auf Nor- 5 gerührt.
ommende Name muss jedenfalls klnnder - melk, dicke geronnene Milch,
üt sein. Er kömmt hei För- Schlottermilch. — Nd. klüntermelk; mnd.
nicht vor u. ist gewiss mit dem kluntennelk.
i ident., bz. davon substantivirt. klandern, poUem, ein lautes, dumpf u.
Dieser von klund = klunt ("cf. 10 hohl klingendes Geräusch machen, mit star-
n Wörter) weitergebildete Stamm kern Geräusch gehen, fallen, stürzen etc. ; —
inerseits ein dumpfes poUemdes wat klunderd dar ; — wel klunderd dör 't
•d ein Etwa» , was poUert (cf. hüs ? — Nid., mnld., mfläm. klunderen (pul-
}epotter etc. u. Klâs klunder etc.) sare od, tundere, tuditare, als Synonym von
tits einen Klumpen, od. Kloss 15 kleunen, klonen , cf. klönen); nd., mnd. klan-
{. klonten, klumpen, klûten etc. dern, klnnderen (poUern, ein hohles od.
melk etc.), eine Masse, einen dumpfes Geräusch od. Getöse machen), cf.
Etwas. Wie wir nun aber un- klnntern.
) t«. klun^e auch ohne Zusatz klnnders, klnnters, Klösse etc., s. klnnder.
Candi" verstehen, so auch unier 20 klüngel, ein faiUes, nachlässiges, schlum-
e Zusatz einen klumpen od. einen piges, gemeines u. liederliches Weibsbild, das
hender Kohlen (he hed mi d'r sich gern bei der Strasse herumtreibt, Alles
Inder [od. kluse] inpakd, dar verkommen lässt u. vertrödelt u. verschleu-
;ôd np bakem) u. da nun ein dert, bz. Alles verschleppt u. versetzt u. mit
ein kluse zunächst in eine teste 25 ähnlichen Schlumpen u. liederlichen Perso-
hienbecken, testa) gelegt u. dann nen verthut u. überhaupt nachlässig, unor-
in eine Feuerkieke gesetzt wird, denüich u. liederlich wirthschaftet u. Übt;
der davon (pars pro toto) eines- — wo de kerel d&r to kamen is, dat he dar
l die Bedtg. : „Geschirr (od. te&ie) so 'n klüngel fan 'n wif anslän hed, de sük
dem glühenden Kohlen-Haufen", 30 altid bi de strate herumdrift , hör budel un
ieits auch die von: „Feuerkieke kinder gans ferkamen lett un 't all' fersetd
od. das Wärm-Stühchen) mit- un ferdeid wat he hed, dat mag de düfel
glühenden u. wärmenden Koh- wêten; — • wat erst 'n klüngel is, dat is ôk
II. — Der Stamm klund ist = bold 'n hör. — Nid. (v. Laie) klongel,
) u. erklärt sich dessen auslau-^ 35 klüngel (stratenloopster, gemeen vrouwsper-
wie in kladde, kladden etc. im soon, vod, lap, lomp, onbeduidend en niets-
u klatte etc., bz. wie im engl. waardig vvorwerp).
(Klumpen, Kloss, cf. klos, klots Vergleicht man die SchaUstämme klat od.
mach fast zweifellos, dass klod, klad, von klater, klatte, kladde etc. od, klak,
id, klut blosser Ablaut von klad, 40 klik etc. u, AUes was mit diesen Stammen
u, 2 kladde u. klater, klatte) ist zusammenhangt, so ist es höchst wahrschein-
neder die Stämme klond, klont, lieh, dass auch dieses Wort ebenso wie klun-
vokt nasal, sind, wobei sich dann ker u. auch dhd. chlunga, clunga, mhd.
oMe Bedtgn. der von: klund, klunge, mfläm., mnld. klonghe (glomus) ent-
rgebüdeten Wörter ganz leicht 45 weder mit einem Schallstamm klung, kl unk
lat erklären lassen. (möglicherweise nasal, aus klug, kluk = un-
»Sie, eine sog. Emporkirche (pri- ser^n klak), od. doch mit einem Verb, klin-
ge diese völJksthümliche Bezeich- gan, klinkan in der Bedtg. sonare od. cre-
êcheinl. nämlich soviel als Pol- pitare, fragorem edere etc. zusammenhängt,
n) wM daher hat, dass das Be- 50 aus dessen Präter. klung, klunk = älterem
Uien in der Kirche leicht ein pol- klang (schallte, rauschte, krachte, od. hohe
laut hallendes Geräusch macht. sonus od. crepitus, fragor etc. gemacht) das
i8r^, eine grosse u. weitläufig obige Wort dann ganz in derselben Weise
rg in Emden, deren Name auch hervorging wie klater (Mist-Klunker, od.
andern (poltern) in Verbindung 55 Klunker überhaupt) u. klhite (Bruchstück,
eder weü es nach dem früheren Klumpen, Brocken, bz. Theil, Stück, Fetzen,
n dort spukte u. polterte, od. weil Lappen, Lumpen etc. ; fig. Lump, Schlumpe,
veitläufigen Bauart u. vielen lan- alte Vettel , gemeine Person , Hure) vom
ti. Corridore in derselben jedes Schallstamm klat = aM. klaz, welches als
.jeder Tritt od, Stoss lange nach- 60 syn. mit klak u. klap eben atu crepitus od.
KLORNÖELË 288 KLüMK-R&I^E
fragor etc. die Bedtgn. : Fleck (macula), hör geld iin gôd hemm ; — hé fai
Schmuts, Schmiere, Klebendes, Klebestoff elc. (oerwirthachafiei od, versdUeuiai
sowohl, als die von : Miss, Bruch, Spott, od, schiwendet in UederUeher Wein i
Brucfistücky Klumpen, abgespaltenes od. zer- Schlumpe od, ein Luw^) i!n tSd, <
spaüenes Etwas, Felsen, Klippe (rupcs, cf, 5 an g6d. — Nd, klangehi; nJ^ U
nd. od. ngerm. klaiit, klint, bz, unser klunt klungelen.
od. klant(> als syn. mit klumpe od. klampe, klmnker, Klunker; — a) AuainM
klimpc u. klos, klôt, klute, kluuto etc., welche tea Kothklümpchen , was — od i
M^örter auch ja sämmtlich auf der Bedtg, : Schmutz, der sich unten an dem St
spalten etc. berulien, bz. auf dieselbe zu- 10 Kleider u. namenüith in dm ébes
rückgehen) entwickelten od. wenigstens ent- ten Knden (od. fr&qjes, ¥ne wir »sft
wickeln konnten. Was nun aber speciell selbeti sowM, aU auch in den kenn
das ahd. kluiiga etc. (gloinus) betrifft, so ist genden Haaren, bz. in der WoOedet
dieses mit ahd. cliuwa (glomus, globus, cf. festsetzt u. die Enden in einadtt^
klon) sowohl, als auch mit klos, kl6t, klût 15 i«. verschmiert^ od, verfilzt de,, m
u. klumpe, kluiite etc. syn. u. im Stamm dann aber zugleich auch aU IM
klung ganz ident. mit engl, clung (klamm, Zapfen davon heruntethângen u.
klehig, zähe od. zusammenhängend mit, od, hen auch baumdn od, hin u, her m
anhängend [adhaereus] an Etwas), was übri- — b) Troddel, so benannt, weil m
gens ausserdem (aus der Grdbdtg. sonitua 20 einerseits einen Klumpen bÚdeii, oi\
od. crepitus hervorgehend) ebenso wie klap od. glomns etc. zueammengebaJÜ sind u. .
klaps auch die Bedtg.: Schlag od. Ohr- dabei auch baumeln.
feige etc, sowohl, als auch ferner die von: Dass kluoker sowohl wie klflBgri
zusammenhängender u. verhärteter Thon (zu- mancher Beziehung mü klatteie^
sammenMngende Masse) u. femer auch die 25 rührt, ist schon unter klüngel 6eiMri
von: ungeschickter u. tölpelhafter Mensch auch, dass beide Stamme, neEsUd
(wie unser kluntiO hat, wobei es sich selbst- klung als k]unk von Hause aus SM
redcfid ganz gleich bleibt, ob man für ahd. sind , in welchen sich in âknUdie
clunga die Bedtg.: kleben, zitsammenkle- wie in klak, klap, klat (tf. 1 il î
ben, aneinander hangen etc., bz. adhacrere 30 klater, klatte) tf. ihren AMauten i
(cf, klou) etc. od. die von: bersten u. klit etc. aus fragor einerseits die
sp alten (cf. klatto, klos, klôte etc. u. Wei- Bruch, Bruchstück, Tkeil, Brodus,
teres wegen kling, klung od. klunker auch etc. u. andererseits die von macoU «
noch unter 1 klinke) zu Grunde legen will. Schmutz, Schmiere, Klebestcfde. fl
Zu klüngel od. ahd. chiuga (gloraus) sowohl, 35 ten, wie denn audi alle drei Beä§
als zu klunker, Grimm (Wb. V, 1295 Uch a) Bonns, crepitiu, fragor, d«
bis 1299), wobei jedenfalls anzunehmen ist, Geräusch, Lärm etc. ; — b) ^M
dass der Stamm khink theilweise aus kluk Klumpen, unförmliehe Masse, gkNi
(als Ablaut von klak, klik u. Schallslamm etc.; — u. c) macnla od. Fleek,
wie diese) nasal, wurde, wie dies ja auch 40 etc. sich im Stamm klimk zutanm
mit norw., schwed. klunka (schlucken = Was nun aber den Stamm klmk
unserm kluk-ken) u. schott. clunk = un- betrifft, so ist er ein Ablaut von
serm kluk (Sclduck) der Fall ist. cf. auch klink, bz. aus dem Ablaut kluk Mi
klunkrafe. klik nasal., wie dies ja aus klunka
klüngelê, schlechte, gemeine, nichtswür- 45 ken, bz, nhd. glucken (cf. Ort»
dige, faule Saclie od. Handlung, Geschichte V, 1290 das zweite klanken m. <
etc., Sache od. Geschichte, die heimlich be- Wörter von kluuk bis klaokeseB i
trieben wird, weil sie faul u. schmutzig ist auf das oben Gesagte) deutlidieHu
u. das Licht der Welt scheut; — sê hcd nun aber auch die Stämme klan
altid allerlei klüngelécn bi de enn', war bör 50 klump aus klap, klip, klup u. kk
man nét fan wéten dUrd. klunt (cf. kluute etc. neben kliu
klüngel-krâm , fauler Kram, faule Ge- aus klat, klit, klut nasal, sind, so
schichten etc.; — mit jo klüngelkr&m wil 'k klärlich, weshalb die davon wtUm
niks tu dôn bebboii. Wörter mit denen su klak, klik,
klttngell, sieh in träger u. fanler Weise, 55 klank, klink, klonk gehörenden (^.
od. wie eine liederliche Person (eine Schlumpe, Wb. unter klunker etc) so oft in
ein Lump etc.) umhertreiben, od. es machen, dtgn. mit einander zusammetUr^t
treiben u. wirthschaften wie ein klüngel ; — klank-rafef Kolkrabe^ d. f. Krâ
bê od. sê klüngeld wat bi de slrât' herum; wie auch kolkrafe dieselbe Bedtg.
— sê klüngeld (wirthsc haftet liederlich) mit GO gen klunk cf. dän. klouke , nor
LÜMT KLüNTE 289 KLÜSË
schreien wie Bdben u, an- zu einem agerm, Verb, kliutan, ahd. kliozan
HU aber auch wie nJid. klon- (spaUen, springen etc.) gehört.
mm, Wb.), norw., schwed, klunter; t. q. klunte; — 't sunt êmer
; Bedtg. wie kliikken (cf. die- klunters Klumpen, Klasse = kluudera); —
* kluk) ?uU u. eben auch (cf. 6 he od. Bê is 'n regten klunter.
klukke, bs, klukka naacU, ist. klanterîg, kliinterg, klaatrîgf a) klumpig,
iissl der Kolkrabe „\duBkr2i,\^ , klössig, bz. voll von Klumpen u. Klössen;
;e, Klumpen, Kloss; — 't is — klunterige ^brêi od. melk etc., cf. klunder-
iunte (es ist nichts als Ge- brêi etc.; — *h) plump, unbeholfen, leicht
umpen od, Klösse); — Klotz, 10 stolpernd u, fallend, od. auch ungeschickt
unförmliches Etwas od. Ding, u, leicht etwas fallen lassend etc. — he is so
Uiher auch fig. (wie Klotz): klunterg as 'n bar up \ gladde is, bz. up
, plumper, unbeholfener, bz. schöfels; — he word old un klunterg; —
er u. hart od. laut auftreten- wo kanst du wol so klunterg wesen un la-
. ein plumper, unbeholfener 15 ten H all' fallen.
lê ÜBkld afer sin êgen klunten; klantern, poltern^ hart u. geräuschvoll
Junten, dat man dV nêt afer gehen, klotzig, plump u. unbeholfen auf Ire-
lud mit sin klunten in de däle, ten od. gehen, stolpern, straucheln etc. ; —
: elkermâl dörträden wil; — he klunterd so, dat man 't dör 't hêle hûs
oiliken klunte fan 'n kerel ; — 20 hören kan ; — he klunterd de str&t' längs,
in 'n wicht , as du bist , heb' as of ho elker trä' fallen schal. — Nid. klon-
og nêt sén; du smitst 't nog teren; enah clutter.
du under de banden krigst; klant-fôt, klmitsfût, ein klumpiger od.
limte den niks ördendlik anto- klotziger, plumper, grober, ungestalteter,
n ? 't is je nêt, as wen du nët 25 schwer auftretender Fuss etc. ; cf. klunte.
ie bûr kumst. — Nd. (Br. — Nd. (Br. Wb. etc.) klunts-, kluns-foot.
(Bahn er t) klunte (dickes, klant-hakke, Klotz-Ferse, Klotz- Hacke,
*8 Weibsbild, een buurklunte) ; od. (fig.) Mensch mit klotzigen, plumpen
d., mfläm. klonte, klonter (glo- Hacken u. so auch wie klunte od. klunter
assa^ ; md. (Orimm, Wb.) 30 in der Bedtg. : plumper, unbeholfener Mensch
Bordida od. foetida), od. klonte, od. Stolperer etc. gebraucht.
iche Birne, od. auch plumpe klaatje, klantke (Dimin, von klunte),
ic., cf. daselbst Bauer-, Dreck- Klümpc/ien, Klösschen etc. ; hauptsächlich
Klunte). wie klumpke in der Bedtg.: Stück Candi-
klunt ist einerseits idcnt. mit 35 Zucker gebraucht, sowie fig. auch im Sinn
ader u. den dazu gehörenden von: kleine, plumpe, unbeholfene Person.
\ ja auch klad in kladde etc. kluntsen, klunsen ; i. q. kluntern in der
kter, klatte, klattcm etc. ident. Bedtg. : poltern, od. plump, schwer u. ge-
i <û)er klat u. klit mit ahd. räuschvoü auftreten, wie nd. (Br. Wo.)
z, unserm klats, klits u. auch 40 kluosen od. kluntsen, wird aber auch so une
, klis wenigstens zum Theil dunson u. klundern in der Bedtg.: dumpf
der Stamm klas, kies etc. so- schallen od. hallend dröhnen etc. gebraucht,
isfail des inlatäenden „i^ aus 1. kluse od. klûse, Klause; — he kumd
aus dem aus klak verstärkten in gen kark of kluse. — Nd. kluse ; nid.
: (cf. auch klaps) entstehen 45 kluis; mnld., mfläm. kluyse; aM. clûsa,
auch neben klant, klint, klunt, chlûsa ; mhd. kluse, klds (Klause, einsame,
II. hochd. klanz, klinz, klunz abgeschlossene klösterliche Zelle, Einsiedler-
\fen von klaz, kliz etc., bz, wohnung, abgeschlossene Wohnung; abge-
!it etc.) die in Grimm (Wb. schlossener u. abgedämmter Behälter; Ge-
ßf/Lfgefuhrten Wörter kluns 50 birgspass, Engpass). Aus gleichbedeuten-
im Stamm u. Grdbgr. niclU dem mlat. clusa vom Partie, pass. clusum
dessen Weiterbildungen ver- voti lat. cludere, wie mhd. klôse, klôs u. nüat.
18 nun aber klunt od. klunte clausa (Klause) aus clausum von claudere.
so ist dasselbe in seinem 2. klaso od. kluse, kl äse (Naut., cf. Bo-
vfohrscheinlicJicr von klut = 55 brik), das kleine enge Loch (auch klûsgat
( Ablaut von klat, ahd. klaz genannt) vorne im obern Bande od. (bei
•, klatte, klitter, bz, klats, klits) grösseren) im Bug des ersten Deckes eines
88 klunte aus klute, bz. klûte Schiffes, wodurch das Ankertau schlüpft od.
wcui aÜem Anschein nach mit hindurch gezogen wird u. was gewöhnlich
%ne ident, ist u. wie dieses ^ mit Blei ausgefüttert ist. — ^/d. kluis, kluise,
ksAt Koolman. Wörtarbnoh. II. X9
ta.tJSE ÜO KLVTEN-BRAfiKER
khiisgat; schwed. klysa, klys, klyagat; däu. 'n klfit (eine Geschtmäst eicj up ú/t\
kly.s, klyds. — En int zweifellos dasselbe iip do rftgge etc. ; — kliitPo oä. wt]
M^ort wie 1 kluso m der Jiedtg.: JCnypass, in de borst od, in de titteii,ia 'tjidJf
enger Weg od. enger Durchgang etc. bei Wöchnerinnen, od. bei den Mik
3. kl ose od. kluse, Klumpen, Kloas etc., 5 eU,.); — kluten in de lêske (angesrk
speciell ein Klumpen o<l. Haufen glühender J}rüsen in der Leiste) etr., — Hti
Kahlen; — 'n dü^^tigeu kluse ("of/. klOt) für; wer np do kluten kamen (8iihwké&
— 8é hed 11)1 dilr *ii gndcn kluKe in M htâf arbeiten, od. wer klifem), wo kJote
(Feuer kieke) inhötd. — 3/wrf. (cf. Grimm, Bcdtg.: Ansvhwellung etc., ErhOkmk
Wh. Vf J245 unter klosz sub f) rlils (Klum- 10 rker od. Befde gedacht isi, — Si,
peft) ; norw. klysa (klak, kUinij)); schived. kliite, klAt; nid. kluit; wnld. Vlnjtt
dialect. klusa, klysja; d<in, dialect. klöso. — massa, globua, massa gbciata, Éfii
Es ist wohl eine Nebenform von khito otL hess. ( Vilmar) klûte, klaote. — fi
klûte = ahd. kluze od. kh'iza, kliuza, wo wohl mit klôt (g. d.) von Hause am
ilas „s** sich ebenso erklärt, iric /W klos tf. 15 sein. Doch ist es auch mögliek, dan
bei kliiiBO (rima etc.), kluuse (Klumpen) als klos, kloU direct aus einem abttudfue
Nebenform von klinto, ahd. kliuze, bz. kliiiite, = ahtl. kluz, nasal, klunt, klosz ((/.
nhd. klunzc od. kliinz ; vf. kliiute. u. Synonym von klat = ahd. klu {(j
klÜNen (Naut.) Wenn bei unruhiger See klatte, bz. klits, klitter) mt tiem S
das Schiß' vor Anker liegt od. segelt u. es 20 (Thema klutÂ) weitergebildet wnréi,
dann stark stampft od. heftig auf ii. nie- sieh dann das ^d" in klude, klütlerj
der stösst, so dringt das gegen den Bug an- (cf. (rrimm, Wb. f, 1Î57 unter
schlagende Seewasser leicht durch die kliise der), bs. kli'ide (ein Gewicht b<i»
od. klüse (s. 2 klusi') genannten Ankertau- handel, urspr. aber wold idettt.mit\
löcher ein u. nennt der Seemann diesen Vor- 25 Mos ein Blei- od. Erz-Klumpen, oi
gang klüsen. Weil nun aber dieses Ein- klotz, Stein etc., cf. auch Steint
dringen des Seewassers durch diese Löcher wicht) eltenso erklärt als in «mem
eine Folge des Stampfens des Schiffes auf kl linder etc., bz. wie im engl, clod =
unruhiger See^ bz. des Anprallens u. An- unter klos), bz. wie im ags. (L E
klatschens (wl. des heftigen Anschlagens) des 30 ler) clûd (rnpes, collis), neben elW
Secwa^sers gegen den Bug des Schiffes ist, ciuin, lamina), welch Letzteres ȟ
so lutt klüsen (= wang. [Ehrentraut, /, dithm. (Outzen) klOtt, k\ai (FHekt
4(M unten] kliizon; nid. kluisen*, schwed. pen, bz. Fleck); dän. klnd; tehft
klysa; dän. klydsa) davon auch einestheils engl, rlout etc. auch gu einem Kfl
die Bedtg.: stampfen od. stossen (wie 35 tan (spalteti elc.) gehört. Wegen ^
das wang. kKizen) u. anderntheils auch die bdlg. von khitc sei aber noch bemer
von: klatschen od. schlagen (wie das im Stamm klat od. klût (wohloMti
nid. kliiison, cf. v. Dale) etc. angenommen, kliutan, dies aber auch wieder aus
ivohei' die klAzhalge (wörtl. Stampf- od. klnt, wie biagan aus bug, bz.bhngl
Klatsch- BalgCy od. Balge too ein Schiff 40 Bruch, 8%} alt, Riss^ bz, abie
stampft, bz. wo das Wasser klatschet) od. altgesprengles etc. Etwas, oi
auf Wangerooge ihren Namen luU. wo Etwas spaltet, reisst «. bridd f
klAs-gat, s. 2 khiso. wie in klak u. ahd, klax = nnm
klûske, klQske, Dimin. mn 1 ti. 3 kluso. die Bedig.: raacula, od. Flecke >
klate oil. klute, kliit, a) Brocken, Bruch, Aîy Schmiere, Klebesloff, klebende Ma
Bruchstück etc. ; — ho band 't all' in klii- schleimige, klebrige Masse, Etwas w
ton od. kleine Stücke; — kluten (Brocken, rens ist etc. liegt, in welcher Bed
(Jrus, bz. Titrfbrocken) stokon ofl. braunen ; kluddern, kluttem, nebst klittern t
— b) Klumpen, Kloss, wl. eine in sich ver- ben Bedtg. wie unser kladden, kladdc
bundene od. zusammenMngende unförmliche 50 lieh in der von : klecksen, sehmiertfi
harte od. weiche Masse, bz. eine Geschwulst tzen etc., cf. Grimm ^ Wb, V, U
od. Beule (in od. auf Etwas) etc.; — 'n klittern) vom Stamm khit (macnla
klftt ("'rde, kloi, sukkor, brod etc. ; — kluton klazj vorkömmt. ^
in de molk, brôi ; — ntäl-, molk-kluton etc. ; kluten od. klnten , Klumpen o
-- dat is in 6n klût tosainonsmulton ; — ik 55 (klute) macJuin od. werden, siehf
heb' dîir so 'n kl fit (Fleisch- Geschwulst, gestalt<*n zu einem Klumpen od, K
Fleisch-Beule etc.) in do. hah BiticiXy de schal len, coagulircn et^.; — dat klfttd
dV wo! iHsnildon worden mutten, wen hA nich samen.
fan snlfen weggeid of dörgcid; — kluten kWien-hrlikw^ eine schwere Wal
(Beulen, bz. Frostbeulen) up de banden;— 60 der l^andwirth die Erd- u, JCfei
KLÜETERE in KNAEDEN KNEDEN
^âkhin^en zerkleinert» — Nld, u. zusammenflicken) zusammenhängen kön-
nen, zu dem unser Iterat. klüteren wenig-
eine geringfügige Arbeit, Fli- stens sowohl formell als begrifflich besser
rei etc.; — he hold sük 't stimmt, als zu klötern u. wo man bei mhd.
lerhand klûteréen up. — cf. 5 verklütern in der Bedig. : durch Machina-
tionen verstricken^ doch auch wohl an ein
IXner d«* klüterd, bz. sich mit flicken, zusammenflicken, bz. an
klflterkrâm befasst, ein verbinden u. verstricken mit Et-
Imterg, klntrig, klmnpig, klös- was denken kann. Das „t" im mhd. klü-
an, od. voll von Klumpen od. 10 torn etc. erklärt sich dabei ebenso leicht wie
kluterige brêi ; — de melk word in Klette = unserm kladde, bz. wie im
— daher auch von einem Wege, ags. clûd neben clût, od. im engl, clod, ne-
!e Erdklumpen od. verhärtete ben clot etc., s. unter klos, klôt, klute, klun-
Î liegen : holpericht , uneben^ der = klunter etc. Beim Vergleich von flik
so fig. wieder: abstossend, un- 15 u. fiek, sowie klater etc. etc. ist jedenfalls
lürrisch, verdriesslich etc.; — klar, dass auch mhd. (M. Lex er) klûter
kluterg, dat de düfel 't hast nêt (Fleck, Schmutz) etc. sowohl mit ags. clût
, um d'r up to faren ; — he is u. unserm klute , als auch mit nhd., dän.
duterig UD ferdretelk, dat d^r klitter (macula) t«. unserm klitter etc. aus
tum klar to worden is; — he 20 derselben Quelle stammt.
'g (unfreundlich, mürrisch) ût, klûtje, Klümpchen, Klösschen etc. ; Di-
guk môk, dat ik wer fürt min. von klute; — ^t sunt êmer klûtjes un
hum sén harr'. brokjes.
ïimpern, klumpig u. klössig wer- klûtje, klûtken. Dasselbe wie klûtje, aber
de melk kluterd ; — fig. (cf. 26 speciell nur von einem kleineren od. grosse-
ben, rauh u. unfreundlich sein, ren Mehlkloss gebraucht; — klûtjes in de
irren etc.; — he sitt de héle soppe; — wi äten fan middag pären un
Jutem. kihlje (MehlklosSy Mehl-Pudding).— Sprichw.:
t dilettantischer u. kleinlicher he sügt so glad ût as 'n oflikten klütje; —
m od, sich zum Zeitvertreib mit 30 de jung is nët so rund un pol as 'n rasen
inen Arbeiten beschäftigen, fli- klütje.
, bz. zusammenflicken od. zu- klûtjen, mit kleinen Klumpen, Klössen
t u. leimen, eine Flickerei od. (klûtjcs) od. Brocken u. Steinen, Schneebal-
beü macJien etc.; — he mag len etc. werfen; — he mag niks lêfer as
klütern; — wen d'r wat kört 35 klûtjen; — de jnngens klûrjen sük. — Nd.
all' wer toregt klütern; — he (Schambach etc.) klütjen.
léle dag an. — Sprichw.: an klatîg, klatrîg, s. kluterig.
in olde ichäpen is altid wat to klave, klnven etc., s. klufe etc.
I. klütern. — c/. ^ru klütere aucft knabbeln. s. knibbeln u. gnabbeln.
jur zu klütern auch mhd. klü- 40 knäden, kneden, kneten, a) stossen, drü-
s, unnützes Wort, bz. geringes, cken, od. mittelst der stossenden u. drücken-
nrt) ; verklüteren (durch aller- den Hand, od. des stampfenden u. drücken-
aiionen verstricken, verketten), den Fusses eine weiche Masse (Teig, Thon,
uch annehmen kann, dass der Klei) bearbeiten u. auch drückend formen
* fnt^ dem ags. clüt (lamina, 45 u. bilden; — de dêg (od. klei etc.) mut nog
fries, klütt (Flicken, Lappen, bäter knâdt (od. dörkuâdt) worden, dat sê
rengstück, abgespaltenes od. ab- wêker un lemiger word ; — he knädt d'r brôd
abgerissenes Etwas) zusammen- ût ; — hê knâdt potten ût klei ; — hé knâdt
PI Vergleich von flik u. lap ne- (stösst, knufft etc.) hum dügtig wat dör; —
lekken ein klüterwort entweder 60 ho knädt 't air kört, od. in 'n ander; —
'diges u. schleclUes od. schmutzi- b) treten, waten etc. ; — he is god to klei
nichtiges u. geringes Wort be- knäden (od. träden, pasen etc.), ho hed brêde
\rend unser klütern sowohl, als foten ; — wat brûkst du dar al in de drek
item in verklütern direct mit herumknädcn. — Nd., nld., mnd., mnld.
, clût (lamina, pittacium), a^ngl. 56 kneden (dcpsere, pinsere, pistare, pastare) ;
)at etc. (8. unter klute) weüer ahd. chnëtan, cnëtaii ; mhd. kneten, kuëtten ;
ie flikken von flik) ags. clütian ags. cnëdan ; uengl. cneden ; engl, kiiead ;
fivare) ; aengl. (Stratman n) dän. knedo ; wang. (Ehrentraut, I, 45)
cloat (flicken, ausflicken, auf knide, kneid, knithin (cf. tride, treid, tridin,
ti. ungetehickte Art verbinden 60 treten = unserm träden, treden). Daneben :
19*
KNAEFEL KNEFEL 292 KNAEFEL KNEFEL
fitt. knoda; isl. hnoda; norw. knoda, kiiaada, £wei Gegenttiande goMungeiu»
knöde, knoa , kDöa, knaa ; schwed. kiiäda durch eine darum geschlwtffene K
(kneten). — jtJs gehört zu einem urspr, germ, u, foomit fnan dann das Tau od.
Verb, giiidan, kuidaii (ii^niil, goad, guud, gnu- durch Drehen des knäfels vertii
duii, hc. knid, kiiad, kuud, kiiudiin) = o6er//. 5 beiden betr. GegenMände rir«iMa
gnitan, chnitan, kiiitan (gnit otc. c*tc.), wo- fest mit einander verkupjidt, — <
von unsere Verba : giiiden, gnidcln, kiiideln, derartiges HcHz od. Eisen, tcus ma,
gDüdjeu, knfuijeii, kimdol otc. abstammen u. od. der Länge nach cHfiscken ü
dessen y wohl gha, ghan, glina gelautet ha- klemmt, od. wo hineiuswfw0j i
ben muss, weil sich hieraus am besten alle 10 aufzultrechen od. aufzHSwâs^
Anlaute (auch isl. „h'" in hiioda, s. oben) zusperren, bz. auf sh maehen v.
atn bestifu erklären. Wegen des Stammes halten , wie z. B. in das Maul ti\
gni otc. aus gan, bz. idg. ghan, gha etc., res etc. (stak dat përd 'd kni
limgeseizt ghna, t>ergl. Weiteres unter gm- mîiî, won 't bek not ap<»n Dukra,
don u. gnistcr u. knast otc. t/. wegen knad 15 lioldcn wil), — od. 4) ein mit ei»
als T/temu od. y von knäden auch Fick, zugedrehtes Tau um die Obtrlij^if
III, 48^ wobei es beim Vergleich von gast der Pferde etc., womit ihnen du
zu tat. liostis u. kslav. hostis aus einer j/ eher zugeschnürt , od. zugektemni
ghus ganz zweifellos ist, dass auch knädoii wenn sie Medicin etc. einnehmen
od. das Stammverb, knidan, giiidan mit kslav. 20 nicht schlucken woUen, ähnlich mit
gnotijL (kneten, drücken) u. preuss. gnode mit tler Bremse od. Klemme \
(Teigtrog, cf. Fick, II, 555) auf eine mit hier meistens knip genannt) gee
„gli** anlautende y zurückzuführen i.Kt. So- b) ein dickes od. dichtes, feitei, <
fern übrigens zu gniden, knidan (cf. Pott, nes u. starkes od. knotiges fiww
Wurzel wb. I, zweite ÄUh.,pag. 677 seq.) das 25 Etioas (Ding, Wesen, Geschöpf, Pi
griech. kiiöthö etc. u. zu nhd. Knote, bz. was in sich fest u. geschloMen m
unser m knideii etc. u. knudel , knüttc etc. nicht leicht von einander lösen tii
das (cf. Fick, I, 38) skr. kauda in Be- die einzelnen Theile fest mit eiM
tracht kommen sollte, so würde für griech. banden sind etc.; — 'n knäfel Ei
kiiaö etc. (cf. Pott, Wurzel wb. 7, zweite 30 (ein junges starkes ungebtmdi^
Abth., pag. 073 seq.), bz. unser gnagen u. gen u. wildes Pf erd) ; — 'n kiiäfeH
gnauen etc. als Pr im it. eine idg. p ska, (ein stämmiger od. dicker^ stärkerem
skan, u. für knad als germ. y von knidan, u. harter Baum) ; — de knäfel {tt
knudel, bz. skr. kanda etc. eine von ska, od. kerel) de wêt nargeas f*n,
skan erweiterte y skad, skand, aphaer. kand, 35 so gesund (od. hart un fast) ai '
umgesetzt knad (aus sknad) anzusetzen sein, )iê is 'n dikkcn fasten knäfel (t
worüber bei Fi c k, I, 235 bis 'J3S das Wei- fester starker od. stämmiger Aiiofc
tere zu vergleichen ist. Wegen ska als urspr. sehe). — Sodann wird koäfvl c) ane
Schallwurzel, wovon auch skar u. skarbh in der Bedtg.: Schehn, durdUriei
wohl nur secundäre u. tertiäre Weiterbil- 40 seile, od. wilder u. schlimmer Bnn
düngen sind, bz. wegen Entstehung der ver- bund etc. (bô is 'n ragten loyen \
schiedenen Anlaute „g", „k", „eh**, ^h" aus de lûlje kuäfel lied 't dik agter d<
urspr. „sk** vergl. auch noch das unter klam- de iQtje knäfel geid gen sê to bog
pen u. 1 klap bereits Gesagte. braucht, wobei jedoch tu bemerkn
knäfel, knofel, a) Knebel od. ein kurzes 45 wir statt knäfel in der Bedtg. «
festes, ziemlich starkes od. dickes Stück Höh, auch knÖfel gebrauchen u. dau •
od. kurzes starkes Endchen Eisen, bz. ein den Begriff des Gemeinen u.
Etwas zum Festmachen, Festschliessen u. trächtigen etc., od. auch den
Festhalten od. Klemmen von Etwas, wie hen u. groben Menschen <
z. B. 1) das Quer- Eisen am Ende einer 60 — Nd. {S e hü t s e) knevéï( Knöcl
Kette (Hdlfterkette, od. Halskeüe für die Fingern ; Knebel, Prügel, Stück B
Stiere u. Ochsen etc.), womit man diese Ket- dem Br. Wb. auch ein SeheHwori
ten beim Anzielten schliesst od. festmacht, un'derwärtigen Menscheft), — (D
indem man dasselbe quer durch einen daran knäwel (ein Knebel, bz. ein qm
befindlichen Bing steckt, wo dann dieses 55 Holzstück an u. vor allerlei ÎW
knäfel genannte Eisen es verhindert, daiis Zuhalten, Zusammenzwingen od.
die Kette sich wieder öffnet u. wo man es huf; ferner auch: Knöchel, hau
demnach auch Schliess-Eisen nennen nocM für die Finger od. Hände
könnte, — Ü) das kurze starke Stück Holz braucld), — (Seh am b ach) kné
od. Eisen, welches man quer durch ein um ßO bei); mnd. (Seh. u. L.) knerel (
rA£F£L KNEFEL 293 KNA£F£L-BARD
TÎU; gedrehter Flügel eines bz. unser knäfel in der Bedtg. suh h (cf.
);nld.\aie\e\(SpannbaumfKne' dazu nhd. Knote in der fig. Bedtg.) gut
^y fiO' ^*** starker Kerl, hz, stimmen, wo beim Vergleich von klemme in
ale] Alles was gross u. stark der Bedtg, sub b (nämlich in der von: Ei-
il.) knevel (talea, stipes, mal- 6 genschaft des Haltens, Packens, Greifens
ro, surculus, bacillus; — ner- od. Kraft um Etwas packen, klemmen u.
\xaS%, lorum, resegmen corij; drücken od. zwingen zu können, bz. über-
uabuli ; — amentum , lorum haupt : Macht, Kraft etc.) auch dithm. knäve
, habena^ aosa, aiisula, corri- dieselbe urspr. Bedtg. wie klemme gehabt
nculum jacali, nodus apud si- 10 Tuiben kann. Dass aber alle Bedtgn. von
n, lorum rcvinctum in hastâ knäfel od. ahd. chnebil auf die Bedtg.: fas-
qaod maiiui deiodc et primori- sen, halten, klemmen, festhalten, festmachen,
^l>atur leviter; in emissu cum schliessen, ein- od. umschliessen etc, od. fes-
um) u. kuevel, knovel (nodus) ; sein, binden etc. zurückgehen, ist wohl zwei-
;henebil ; mhd. knebel (colum- 15 fellos u. ist die Bedtg. : stipes , malleolus,
, hz. Joch, Fessel, Halsband, surculus etc. dahin zu erklären, dass in eil-
, cf. Grimm, Wb., unter tester Zeit fast ausschliesslich dünne schlanke
Zweige od. Ruthen der Weiden, Haseln etc,
hd. chuQhil ist mit nhd. Knie- zum Binden, Fesseln, Hängen etc. od. Gar-
et (Knöchel, od. richtiger Ge- 2{i roUiren (Umbindeyi des Halses mit einer
[cf. dieserhalb auch kuê], Gerte od. einem Weidenzweig u. Zuschnü-
ndungsstelle eines Ge- ren des Halses damit bis zum Ersticken)
wo zwei Gelenke mit einun- gebraucht wurden u. dass auch die Weide
sind, od. der runde Gelenk- (salix) ein Etwas zum Binden od. Ver-
Knorpel, Knöchel] des einen 25 binden, Flechten etc. bezeichnet u. mit goth.
Gliedes, der durch Sehnen mit vidau (binden, fesseln etc.) zusammenhängt,
lenkknochen, worin er sich be- Von der Bedtg.: Gerte, Zweig etc. gin-
verbunden ist) wohl dasselbe gen dann afjer wieder die Bedtgn.: Prügel,
der (jtamm kneb, knieb, knob, Geissei etc., bz. Ding zum Schlagen (u. so
knof wohl derselbe sein wie un- 30 auch: Stock, Knüttel etc.) aus, wiihrend das
thd. knüpf in kuüpiH>, knüp- Verb, knebeln (cf. knäfeln) von Fessel
etc. in kuobbe, knubbe, knub- od. Bind-, S ch nur -Ding etc. als Grdhdtg.
nôp etc., od. doch mit diesen von Knebel die urxpr. Bedtg. noch rein
Grdverb. abstammen, da ihnen bewahrte.
i die Bedtg.: winden (umwin- 35 Was nun aber weiter das an. knefa, bz.
c), flechten, binden, stricken, den Stamm kuef od. kneb von kiiefa od.
, fesseln, festmachen etc. zu Knebel (als knc(- od. kneh- Ding, bz. Ding
Was nun aber zunä<;list knä- o^l. Etwas was bindet od. fesselt, od.
. ahd. chnebil etc. betrifft, so fasst, umfasst, umschliesst, einschliesst, fest-
ies am nächsten mit an., ist. 40 macht, d. h. Etwas was, od. Zustand wo
(arripere, apprehcudcre, con- Etwas macht was knef od. kneb besagt) be-
bz. greifen, fassen, umfassen, trifft, so scheint mir derselbe mit kuipen
einscMiessen etc. od. halten, (kneifen, drücken, klemmen etc.) in der urspr.
. fest setzen, fesseln, bimlen Bedtg. : zusammenklappen od. schlagen, zwi-
h&ri sinOy contorquere cri- 15 sehen sich fassen (u. so drücken, klemmen^
Bit haar; — thad er knefad, bz. fassen, erfassen, um- u. einfassen [cf.
t od. det er fastset, fast be- afries. klippa, kicppa, umklammern, umar-
(pugnus, dichte od. zusammen- men, umfassen etc. u. an. klippa, schneiden
hlossene Hand), kneif (Angel, etc. unter klippon u. dazu knippen , sowie
\rhaken von grösstetn Schlag) 50 kneif od. kiiif, Messer] einschliessen , fest-
- mit an knaefr (fortis, acer) JuUlen, packen etc.) von derselben y abzu-
it auch norw. (cf. Iv. Aasen) stammen, worüber das Weitere dort zu er-
»fta (drücken, kletnmen, zu- sehen ist; — cf. auch knifeltônîg.
etc.) ansclieinend zusammen- knäfel- od. knefel-bard, Knebelbart, Zwi-
i wegen kneii u. kneif zu be- 55 ckelbart, bz. ein Schnurrbart, dessen zwei
Vwf» dafür auch die Formen Spitzen eine Querlinie bilden od. quer ste-
vorkommen. Zu knefa u. na- hen (cf. knäfel sub a, 1), od. dessen Spitzen
laefr (fortis etc.) würde auch gedreht u. gewunden sind, wie eine Ruthe
Vb. 11,820) knäve (Stärke, od. Weide, wenn sie als Knebel ofl. Band,
j^ (stark, cf, nhd. knotig), 60 Tau etc. (lorum, vinculum etc.) zum Binden
KNAEFELN KNEFELN 2M KNAKE
1/. Fesseln gebraucht wurde. Jm afries. a) ein niedrig od, geknktkif f.
heisst der Knebelbart k(>iiep, kanep, knep, was Oebüseh (cf. indessen 2 knik) buéték
wohl eine verkürzte Form von knepel, bz. die Bedig.: Unierhols hat %.f9
ahd. cbenobil (s. often unter knäfel^ ist u. auch wie brikke od grand, grind i
wozu noch bemerkt sei, das» auch unser kuä- 5 kleinertes od, in Stücke ztrspoMnn
pel im nd. knäwel, bz. knevel lautet, indes- bedeutet od. die Bedtg,: Brodtn,
sni mit liBiifa]^ knïiWQ] (Knebel) unvenoandt steine, Bruchtieine, bz. Stm-Bnt
ist, wie unter knäpel zu ersehen. Stein-Brocken (zerkleinerte Steinest
knäfelOi kirafeln, kneMn, fest u. stark gr&s) hat,
binden od. schnüren, zusammenschnüren, 10 Was nun diesen SckaUstammh
klemmen, umfassend zusammendrücken u. trifft, so ist er auch in dm Mi
pressen de. ; — ht* kiiiifeld liiim dügtig. — Sprachen (ef. kelL, goL coak = 1
JSd. kniiveln, kniiwcin ; nid., mnld. kncvelen Knall, l'eitschenkntül) bezesf il k
(ligure, iiodare; niMints vinculis iliaqueare, nicht anzunehmen, dass dendbtm
vinnilis coiiBtriiigcrc niiiiiuSf pollioes etc.; 15 f^ioif knäpel w. knQppel iraArRdMi
iiijicore iiiiinicus, oocupare aliqucm maiiicis; pel ii. klQppel, bz. wie knûflûkMik
giassari, latrocinari, extorqucre). entstanden ist, zumal auch lubn h
kiiB/^en, s. giiagcn. Form giiak (cf, gnagen, knagn 1. 1
kna^go, kna^^ dickes unförmliches Stück = guagge, bz. gnamn neben ïvm
(ftd. Brocken , Klumpen) , Knorren , harter 20 vorkömmt. Möglich ist es daher nk
Ast im Holze, Baumstumpf, Wurzelendc knak aus dersdben Grdform Mp
eines Baumes; — 'n kna^ge brôd od. holt Stamm von gnagen hervorging «. •
etc.; — de knafigon titrüdeii i'tc. — Nd., dies auf ga^gh (schlagen, hauen, ^
wnd. knag^c; engl, kiiag (Knorren, Knoten, s. ufUer ga&gen) zurückgeht, weham
Astf Knast, Höcker) ; aengl. (Stra tmann) 25 allerdings annehmen müssie,dauiu
mag; schntt. kiiag; norw. knaggo; srhwed. crepitus, fragor etc. eben mu d&
knagg; dän. knag (Knorren). Weitere Be- von: schlagen, stosstn, sfêl]
dtgn. als ÎA'iste , Zapfen, Pjlock, hölzerner reissen, brechen etc. kerioifi
Wirbel etc. s. unter Knagge in Orimm, dies cieüeidU auch mit f ri|!« «1
Wb. V, 7.;.y;;. Wegen der Abstammung cf. 30 Fall ist, wozu auch an, brah A
gnagen f wonach kna;rgo ebensowohl wie kuake, krachen) u. brestr (Gekradh) ftoditt
knast, kniist otr. auf der Bedtg. : nagen werden mögen, die ja zuhn)an(tf.
in der urspr. Bedtg.: spalten berulU, wie u, 1>rc8tan (cf. barsten) tm stikt»
dirs auch mit nhd. Kloben, bz. mit kloR, niss stehen, wie fragor zu fnntjot
klot, 2 klüfe, killte, kliiutc, klainpu etc. der 85 gleiche übrigens iiodk 1—4 fcnik i>
Fall ist. res unter knikken.
knak (ablautend knik), Schallwort wie knake, od. kn&ke, kaâk, KnoA
klak, klap od. knap vU\, was aus crepitus a) das harte feste Bein des mensM
gleichfalls in die Bedtg.: Bruch, Biss, Spalt thierischen Körpers hn GtgenSÊdi^
vir. überging , aber weder formell nwh be- 40 n. Haut, wofür wir meistens das Wi
grif flieh so reif entwickelt ist ivie diese; — gebrauchen; — 'n fleskn^e f'l'7cMdÜ
knak sä* 't, do was 't (z. B. das Glas, der — ma^c wat mêust du wol, ik li
Tojf, der Ofen etc.) kört, od. sprungon, bur- dat ik mit diu knakcn nog de pi«
sten, raten etc.; — dat glas hed do knak bum smît'. — h) (meta^) Nacken t
weg (das (wlas hat den Stoss u. den da- 46 od. auch Glied etc.; — du kri|[it
durch cerursarhten Bruch etc. weg, bz. ist up de kuakeu, wen du nêt m&kvi
gesprungen ctr.), od. hed 'n knak (Biss, fürt kuinst; — he höe (hauete) hv
Bruch etc.) kragen; — lir hed de kuak weg ken brûn un blau; -* all' min ki
(er ist körperlich gebrochen ti. kaput, od. rni sRr; — ik hcbb* 't W) in de kl
auch : er ist geschäftlich kaput u. bankerott) ; 50 ik mî hast nët rören kan; — daher
— dat lu'd i\v bôm (od. luiin, dat hiis otc.) dat ene hemd up de kiiaken, dat
de knak (den Bruch, Stur::, Fall etc.) an- de staken, od. auch: dat éne he
dän; — he hed dar Jn dü;:tigen knak (Con- buk, dat andere up de stn'ik; —
tusion mit Bruch) !»i wcgkriigon. — Xd., die liedensart: he fald afer wn
nid. knak; aengl. (S trat mann) iiiak ; 55 ken, bz. stn ^*gen kluntcn; — c)
schwed. knak; dän. knag; nhd. knaek, ver- dickes unförmliches li^was, Kna§
stärkt knaks, wie klaps ii. klats von khip u. pen, Knorren etc.; — 'n knak \
klat, wobei zu erwähnen ist, dass kwAvk (cf. knäk brôd; — 'n knak fan 'n b*
Grimm, Wb. K, /:i:Js unter knack sub 4 rv.\ etc. — Nd. knake u, (Seh
n. 5) auch wie nd. knik u. nhd. Bruch (>0 knoke ; fniid. knake, knoke ; nid. kn
AKËDROEGE
295
KNAP
ike (os, osBis), knoke (nodus
tuber), knokc (talus) ; norw.
Knochen u. Knöchel etc.)
'.res in Grimm (Wb.) mi-
te,
von Hause aus wohl die-
klufe, od. wie hei knagge,
ist, knufe od. kluto etc., so-
auch bei bên n. buukc u. ge-
kiu)kke, knökkul zu knak-
gen Vorm knakan od. kiiak-
räter. knack, knok (krtuhte,
:« weilergehildet sein mns.%
akaii, bz. klakjiin, sofern
in knoke urspr. lang war
i" entstand. Da es indes-
h istf dass das „o" urspr.
%. ans aUetn „u" entstanden
i in knOkkcl, so kann auch
't kiiukkc u. knökkel wohl
ukan od. knukjan zurück-
feiteres unter kuökkcl. Von
spalten od. spring enj
\sgehend, darf man daher
dass es einerseits ein ab-
od, abgenagtes u. vom
?« Etwas j andererseits aber
jaltcnes u. abgespreng-
iter, Bruchstück, Brocken,
unförnüiches Stück etc.) be-
wies auch mit knagge u. an.
cf. auch knokke u. nok) der
Lnakdrö^e, so trocken wie
<', ausgedörrter Knochen.
\ig, knorrig, ästig etc.; —
»sk ; — 'n knakig stük holt ;
um.
. knak-an, Bn'Uer. knuok,
\.) ein knackendes Geräusch
, crcpitarc, fragorem edere
;ers knakkcn lium; — he
ingcra; ^ de bôm knakd
Hc.) as of he bräken wil;
rsten, reissen, springen etc.,
bekommen u. Bruch etc.
U gehen u. kaput machen;
akd ; — he knakd od. knikd
dal kuakd all' ût 'n ander ;
11 (Nüsse knacken od. solche
m 7nan sie zwischen zwei
Finger, ZäJme etc.] zer-
macht) ; — 'u Hess' win
Flasche Wein austrinken,
l. ihr den Jlals brechen u.
ken. — Nd., nid., ninld.,
l. knacken; mnd. kuakcn;
rw., Hchwcd. knaka; dän.
eher; a) Miner der knackt
od. zerbricht, aufknackt etc.; — b) Werk-
zeug womit man knackt ; — cf. nöte-knakker.
kna], Knxdl od. ein lauter heftiger Schall,
wie er namentlich in Folge einer Explosion
5 od. überhaupt durch das plötzliche Entstehen
eines luftleeren Baumes u. d<is darauf fol-
gende Zusammenklappen der Luft, od. durcfi
das plötzliche Eindringen derselben in den
luftleeren Baum entsteht. Vergl. weiter:
10 knallen, knallen, a) crepitare etc. ; — wat
knald darV is d'r wat bürsten of Sprüngen?
— b) mit der Peitsche schlagen od. mit dem
Gmoehre schie.ssen, dass es knallt; daher
überhaupt auch schlagen od. schiessen, feuern ;
15 — he knald dV (n\ mit de pitske afer; —
he knalde d^r tüsken , dat ^t all' ût 'n an-
der stuf; — he knald de fögels alF weg; —
c) roden u. zwar speciell „Kartoffeln**; —
sê sunt hen to kartuffels knallen ; — d) (obsc.)
20 coitum exercere, coire cum aliqua, coire pati ;
— - he knald hör; — se knallen sük; — sc
Ictt suk knallen.
Der Stamm knal ist das Präter. vom al-
ten knellen u. zwar zunäclvst in der Bedtg. :
25 schallen. kDcllen (s. d), hat aber auch
die Bedtg.: kneifen, od. klemmen, drücken
etc., woraus tcohl die Bedtg. sub d) entstand
u. eigentlich wie bei klappen, klippeu, knip-
pen , knipen darauf beruht , tlass zwei zu-
30 sammenschlagende od. zusammenklappende
Dinge einen Schall machen, zugleich aber
auch ein Drittes zwischen sich fassen u. es
so kneifen, drücken, pressen, klemmen etc.,
od. fangen, fassen m. halten etc., es abknei-
35 fen od. abschneiden etc. etc.
knaller-bÜHse, od. knap-büsse, eine KnalU
od. Klatsch - Büchse als Spielzeug für die
Kinder. — Nid. klakkebos.
knallern, knallern. Iterat. von knallen in
40 allen Bedtgn., mit der Erweiterung jedoch,
dass die Bedtg.: feuern od. schiessen mit
dem Gewehr etc. in die allgemeine Bedtg.
feuern od. heizen, einlieizen (ho knallcrd
dügtig in) überging, obschon es auch mög-
45 lieh ist, dass es diese Bedtg. vom Prasseln,
Knastern od. Knistern eines hell brennen-
den Ilolzfeuers erhielt, wie wir auch von
einem solchen Feuer sagen: dat knallcrd
(brennt stark od. knistert laut) dügtig u.
50 anstatt: „he knallcrd dttgtig in" — „he knal-
lcrd huni (den Ofen etc.) god" — u. auch ein
prasselndes u. hellbrennendes Feuer „knal-
lertje** (kîimt jungens, wi willen 'n knallertje
maken) nennen.
55 1. knap, Schallwort wie kiiak, knal etc.
u. auch einerseits zur Bezeichnung des Schal-
les eines Bruches, Spaltes od. Risses etc.
(knap, sä* 't, do was 't kört), andererseits
aber auch des Bruches etc. selbst (dat hed
üO 'n knap kragen) gebraucht, woher dann drit-
ENAP M« XNAP
tentf dirseft M^ort (cf. 2 koap) aJs Aâü. u, — hé is knap an im knap of (km
Ailj. wohl die Bedtg.: kört =: nhd. kurz hunâen, bs. kutm an u, hiri ú^ i
(d. h. urspr. : gebrochen, gesj/ruttgen, ge- od. Sprechen, in der Bede, im iji(wrle
zerspalten, abgespaiten, altgcircnni, getheilt, Fiusen eines Besehiusges etej; — ké
gerissen od. kaput) u. klein hat, falls es in 5 (redet) iin Bchrift so knap (hnt.k
dieser Bedtg. nicht etwa irif knal ein Präter. bestimmt deeidirt etc.), dat dY geiii
von kiiippen ist, od. ah Kürsutig eines altern fBl segd word, od. gen bolntin to I
knappe zu knappen gehört. Vergl. dieserhcUb : steid un 't dog all' gans dflddk n U
2. knap (flect. knapper, knapste), kurg, — ên, de knapper flür/fr, bmäff,{
klein y gering etc. u. zwar sowM in Bezug 10 licher, besser etc.) Bprekd ib ké, faii
auf Baum u. Zeit, als auch auf die Masse nêt ; — dat geid altid up 't knipste (Un
u. Menge von Etwas, wobei dann die Bedtg. bi hum of ; — he w&nd dir taif /1
der kurzen u. kleinen Strecke u. Entfernung dicht, nahe, unmittdbar etc.) ui;-k
in die der Nähe, des nahe od. di^ht bei u. sen st&n gans knap (uwmitlúü») u \
an Seins, od. die des kurzen od. kleinen u, 15 der; — dat is to knap (tuhnttth
geringen Baumes in die des nahen, engen zu beschränkt etc.) mftten, od oflüai
H. beschränkten Baumes (gleichviel ob der snädenetc.; — de kApmaniKTrfirM
lÄinge od. der Breite od. Höhe nach), — dat Bin m&t nn wicht ahtdtokupyjili
die der kurzen u. kleinen Zeit in die der zu gering etc.) is; — hehoWwW
nahen u. unmittelbar od. dicht darauf fol- 20 knap (zu kurz, od. zu karpt idztf
gen den Zeit u. die der kleinen n. geringen u. sparsam) ; — he gifd m fok (!•
M(fsse in die der wenigen u. fast fehlenden Dienstboten etc.) man 'n knippwifÄi^
od. beschränkten 3fasse od. Menge u. Zahl utiausreichenden etc.) Ion; — WW
etc., od. der Begriff: kurz, klein, gering, bz. sön so knap (so kurz), dit he gu in
beschränkt, enger etc. auch in die wn: kaum 25 för sîn fergnögcn utgafea bn;-"*
u. genau de. überging, die aber aus der de përdo knap (kurz in den Ü9^t
Brdtg. : enge u. di cht, od. wohl aus der auch kurz im Futter) holden, wa ■* *
Grdbdtg.: gespalten od. kurz u. klein, od. dörgân sOlen ; — he bitt, oii brAj,
möglicherweise auch aus der von : gestutzt, etc. dat knap (kurz, nahe fl» Ädji
abgeschnitten , geschoren (vf. knippen = 30 nahe an der Wurzel etc.) of; - ^
srhneiden, scheeren etc. u. dazu kip von kip- dat gesprek knap of nn lctftükDif|ni
prn = kappen od. unter 2 k\\s])or das schwed. up in; — dat word uns hir to l""!
klipsk f(. k!ippl)«HrA wieder die fig. Bedtgn.: klein, enge, beschränkt); — tf «wj
glatt, fein, nett, sauber, hübsch, gebildet, fä- so knap, dat sê eük sülfsthWiHl
big etc. entwickelten. Vergl. dieserhalb fol- 35 könen; — de weg is so knap («*■■
gende Beispiele als : sc lêpoii so knap (nalie, d'r gen twê Wagens tagen *n »nâff
dicht, unmittellmr) iigler od. up 'n ander, ren könen; — de slôt is so knap ('
dat 8Ô sük bi elker trä' (Schritt, Tritt) an- enge, kurz od. klein im Durékii»^
stötden ; — dat folgd to knap (zu kurz, zu dat water d'r hast nét heu kan; -
bald, zu schnell, zu nahe, zu dicht, zu hau- 40 mi de klêr förs to knap (kurz, Ww
fig, bz. zu unmiUelbar, soda^ss keine Entfer- niâkd, so dat ik sé hél nêt drsgeSi
):ung, od. kein Baum, keine Zeit etc. bleibt) nêt inkamen kan; — ik sitt hff
up ^n ander; ~- dat band, od. tUvid, di'mnerd (beschränkt, enge, eingeklemmt, ht.i
etc. al 80 knap up ^n ander, dat dV bei gen so kleinen u. schmalen Baume Ht.
hol (Baum, Zwischenraum etc. der Zeit nach) 45 d'r knap (kaum) tüsken kan; —
tüskeu blift; — knapper (kürzer, rascher, d'r knap (nur mit Noth, kaum) \
schneller, unmittelbarer, bz. nälier, dichter, men, so sat ik dV tttsken bekn&pe
enger etc.) as knap (kurz, unmittelbar od. gung man knap (nur eben, nur :
eng etc.) kan H nêt kamen, wäseu od. stau, kaum etc.) od. knapjes, ftfkei; —
Bitten r'tc. ; — (iat li<^t (Vr to knap (zu dicJU, 50 d'r man knap (oiL man äfen od. i
zu nahe etc.) an od. up etc.; — he dreide etc.) dör; — dat geid dV knap t
sük so knap (kurz, rasch, schnell od. un- dat kan d'r knap stân, de r&mte i
mittelbar etc.) um, dat ik mi hast nêt för smal od. to kört, to lag etc. ; — d
Iiura wiken kunir; - de wagen nani de drri^ so fOl gôd an, dat d'r 'n klêd ûl
to knap (zu kurz, in zu geringer Distanz) 55 tunken bunderd knap cn ; — 'tiski
un ful in de slot; — de wagen drridc so eben, bz. kurz vor od. nach etc.)
knap um (so kurz um), dat hum de asse — 't kau knap slän hebben (es k
knapde (brach od. kaput ging) ; - dAi fiiinü nd. eben erst, vor ganz kurzer Zi
knap (nahe, unmittelbar etc.) an dcî kaute schlagen Jiaben); — ik dflr (darj
längs, o<l. an 't störten, an de dod etc. of; 60 (kaum) fan dag kamen ^ so ai
KNAP 297 KNAPE KNAP
äten Î8 fan middag regt knap scheinl aus 1 knap tn der Bedtg,: kurz
d, gering, in sehr geringem od. entwickelt haben,
Si^anÜem Masse vor?Mnden) ; Wenn man indessen 2 knap als das Prä-
od. de rogge etc. word regt ter, von koippen nimmt u, bedenkt, dass die-
üd etc, wird wenig od, rar); 5 ses ebenso wie kuppen eigentlich soviel heisst
tiiim man regt knap (dürftig, als Zusammenschlagen u, so zwi-
Irmlidt); — dat is upBtünds sehen zwei Etwas fassen u, dass
d (dürfUge, kümmerliche, ann- hieraus nicht allein die Bedtg. : schnei-
lide, drückende, schlechte Zeit, den, sondern auch die von: kneifen,
wo man mit AUem zu kurz 10 klemmen, zwängen, einengen, drü-
an AUem fehlt u, mangelt) ; — cken (cf. knipen) etc. ungesucht hervor-
r in hûs man knap (spärlich geht, so kann man beim Vergleich von arc-
— 't sitt air (z. B, das Haar, tus von arceo selbstredend auch annehmen,
\c,) knap (glatt, nett, schlicht, dass aüe Bedtgn, von knap sich aus der
eordnet etc.) an sligt; — dat 15 von: gekniffen, geklemmt, eingeengt, be-
\en) Btigt so knap un ördendlik schränkt etc, entwickelt haben, wobei es ah
ren Iflst is; — dat is dar in lerdings zweifelhaft ist, ob sich hieraus
lap (woM geordnet u. sauber) ebensogut wie aus kurz auch die Bedtgn. :
d r gen ên stük up de unregte rasch, schnell, flink etc. (cf. oben u. mnld,
he hed sin saken all' knap 20 knap) entwickeln konnten. Da übrigens
i Order ; — he is hêl knap (fix, knappen u. knippen auch wieder gleich sind,
etc.) in Bin saken un hed düg- so ist es an u. für sich gleichgültig, ob man
— 'n knappe meid (eine fixe, 1 u. 2 knap als Präter. von knippen auf-
ge, fertige, flinke Magd); — fasst, od. nicJU.
[)en (fixer, tüchtiger, hübscher, 25 Was übrigens die Herkunft u. Verwandt-
iretter etc.) fent ; — he is na schaft von knap u. knip (mag man sie nun
en knap un klar etc. — cf. ah Schaltwörter nehmen od, nicht) betrifft,
ie Compos. mit knap. — Nd. so sind sie mit der y knip von knipen so-
\ Br. Wb. II, 818 seq. (we- wohl, als auch den Stämmen knab, knib,
niciUviel, kurz; sparsam, ge- 30 gnab, giiib, gnif etc. von knabbeln, knibbeln,
nge; kurz von Dauer, eilfertig, gnabbeln, gnibbcln, guiffeln etc. urspr. wohl
t) , Dähnert, Danneil, aus einem u. demselben Grdwort hervorge-
icht viel, zu wenig, zu leicht, gangen, was auch unserm gnêpen od. gne-
mge nach der Masse; genau ; pen etc. zu Grunde liegt, cf. dieserhalb zu
m), Schambach, knappe 35 knap, bz. mnld. knap das syn. nid. gnap;
zu klein; kaum) u. (Subst.) mnld. gnap (guavus); mfläm. gnap (diligent,
11,819, knapp (harte, trockne prompte etc.); wfries. (Jap ix) gnep, gnap,
am b ach, knap (Stich vom knap (nett, reinlich, hübsch, emsig, flink etc)
het air en'n knap od. knaks, u. wegen der Stämme knap, knip, bz. gnap
u. verdorben), was Alles wie 40 Weiteres unter knappen, knipen etc.
ähnert an/ knap als Schall- knap-blase, Schweinemastdarm, der von
1 knap), bz. au/ knappen (s. Kindern aufgeblcsen, zugedreht u. zum schal-
\, wie desgl. auch nid. knap = lenden Aufplatzen losgeschnellt , od. aufge-
nse etc., od. das was man kuapt. stossen xoird, damit er platzt u. einen knap
nid, knap; an., isl. knappr; 45 od. Knall macht,
. knapp; dän. knap (wie bei knap-büsse; i. q. knallerbüsse.
nicht blas in der Bedtg.: arc- knape, knap (nur noch selteti gebraucht
auch in der von: rasch, be- u. fast gänzlich durch jung', bz. junge vtr-
Kilian glossirt knap mit: drängt), Knabe, männliches Kind, junger
ce\er, gaAvus, während mflfim. bO Burscfie etc. — Afries. knapa, koappa,
i mä dapper (tapfer) u. dass knoppa (Knabe, Junge, unverheiratheter
nap wohl für ein passendes junger Mann, Knecht); wfries. knape; nid.
^mmwort für Knabe (cf. knaap; mnld., mfläm. knape, bz. cnaepe,
könnte, ist doch siciier nicht cnuep; nd., mnd. kuape; as. knapo; ags.
Dass aber der Stamm knap im 55 cnapa; aengl. cuape; an., isl. knapi, knappi,
xnld. auch als Schaltwort be- knapr ; norw. knape, knaape ; schwed. knape ;
t unter knappen, knapkôk etc. ahd. knappo ; amhd. chnappc ; mhd. knappe
(Knabe, Jüfigling; junger Mann der sich
l knap ausgeführt, wird 2 knap zum Bitter badet. Knappe; Diener) u. da-
'denen Bedtgn. urspr. wahr- 60 neben amhd. chnabe; mhd, knabe; aengl.
KNAEPE KNAEP 218 KNAPPEN
cnave; engl, knave (Knahe, Jüngling, Die- kaafjeSy kBapkeSi DiminMiw-For
ner); schott. knawe, knaw, knaie (ein männl. 2 knap, HametUiich in der Bedig. .
Kind od. Diener Hc.) u. kaaiic {Diener etc.). wie ä/kes von äfen.
Es gehfjrt vielleicht mit ahd. cha&an ; ags. kiaf -koke, Knappkuchtn^ hz. ein
cuâvan (kennen j wianen); lat. gnoscerc u. 5 backener Honig- od. Syrupekuditn^
noBcero, sowie kennen u. könen zu dersel- nannte weil dervelbe beim Esstn iw
ben y Jan, f;au, gnii (zeugen de.), wovon ein Knappen hören lässl, — Nid. ki
auch lat. giiatus, natns, nascor (statt gnascor), knappe! (reei.knsLp-in cmI. knap-jan,
gcnuB etc., hs. goth. knods (geiius) u. viel- knuop, icnup, wie knippen eipenüick
leicht auch dnn. knös {Bursche) etc. u. wozu 10 knap, knup, knupun lautet), knappeii,^
mijglic.henoeise auch kntxlil gehört. Oder chen, thun, bewirken^ erzeugen, heratr
ist knape vielleicht van knaj) in der Bedtg. : od. llekmnmcn u. erleiden etc.y was 1 «.
alarer, a^üis, ccler, gnavis, hz. in der von: Itesagen.Vergl. dieserhttUß : dsLilitakpif(l
tapfer (s. unter 2 knap) weitergebildet, so- knallte od. schalUe) so Iiiil, datnin'!
dass kuupa eigentlich ein flinkes, munteres, 15 uich war (od. wo wid) liOreu knon'
lebhaftes, lebendiges, hz. rasclies, gewandtes, hebb' wat kuappcii hörd , d'r i» gei
thätigeSf.rustiges ml. tapferes Wesen bezeich- bürsten od. Sprüngen ; — 't la hed In
net, was zur Bezeichnung eines Knaben doch is knapt (deui Eis hiU geknailt h.
gewiss viel prägnanter ist, als dass man ein borsten od. gepkUst, gebrochen, dmrc
Mädchen einfach wicht (d. h. Wesen, Ding, 21) chen etc.) ; — wel hctl de flesse kna|
Etwas etc., </. vricht) nennt. ten ? — de büksen is bum bi de ]
knäpe, knftp, knep, a) Kniff u. zwar: knapt; — de band (der Reif) od. dt
/. sinnlich; — h('^ hed dV 'n knäp in dan (das Band, der Bindfaden etc.), de p
rx/. makd = er hat ein Etwas gekniffen flesse etc. is knapt (gesprungen, geri»
u. gedrückt od. zusammengekniff'eu u. ein- 25 borsten, geplatzt eic7); — he knapt (
gedrückt, sodass dadurch entweder ein de bOm of, od. do böm is ofknapt; -
Bruch od. eine Falle in dem betr. Et- knappen (Nüsse brechen od, amfmadu
was entstand, od. dass man die Spur, hz. beissen u. sie dann auch zerhauen, i
den Eindruck, das Maal etc. des kneifen- men u. essen; — he mag gern nöteot
den u. drückenden Fingers od. Nagels sc- 30 un allerhand lckkerôen knappen (h
hen kann; — man kan de kiiup nog sên, essen, naschen etc.); -^ wat hcst du
de du d'r in dan od. mâkd liest ; — 2. trop. al wer to knappen ? ik ätc twebak od.
in der Bedtg.: heimlicher listiger Anschlag, kes etc.; — he hed altid wat in de
unerlaubter Kunstgriff, Sclüich, loser Streich to knappen ; — he knapt (heisst ät)
etc., um Jemandeti anzuführen od. zu über- 35 sôt in, dat mau wol 8Ôn kan, dat 1
vortheilen ; — nim dS in acht, he hed altid lekker smekd ; — 'u des win knauipei
allerlei knüpen bi d^ enn^; — dat sunt sin Flasche Wein verzehret^); — hêkiu|
knäpcn, dat he sük so dum ansteld; — he (er brach davon, od. spaüete, biss, n
sitt ful fall fûfen un knäpcn. — Compos. : davon) 'n stük of ; — wel hed 'n it
dufenknäp. — Sprichw.: „dat sunt sin knä- 40 de kok ofknapt? — he hed för me
\\Qïi,'* sä' de frô, as hör man bi 't starfcn gülden koke un andere Bnôperêeu n;
dat gcsigt fertruk; — fau butcn bestendtg, (aufgegessen, verzehrt). — Wegen :
knäpen inwendig. — h) Taille eines Kleides = kurz, bz. knappen = bredken, Im
od. Bockes etc.; — du best mi de knäp to kurz mai^uiu, kürzen od, schriuiken
eng' mäkd, de kniiid nii so. — Nd. kneep, 45 u. beschränken etc. cf. weiter : hu knaj
kiie])0 ; mnd. kncpe ; nhl. knecp. — Vom \\ dalcr fan sin Ion of (er bricht od.
Präter. knep, von kniju'ii. det, kneift, kürzt etc. ihm einen Thal
knäpeL knepel, Klöppel od. Schlägel in seinem Lohn ab) ; — he wul' hnm
der GlocKc. — Nid. knepel, kncppel; nd. hckuappen (seinen Lohn beschneide
knäpel; icang. kneppel etc. — Es entstand 50 verkürzen etc.); — he boknapt (bt
aus kläpel, klrpel etc., wie kiiûtlôk aus klûf- hält kurz, beschränkt etc.) sin l&e,
16k, knüppel aus klü]>pel etc. folk, sin kindcr, sin s5n etc. up alle mani
knap-handig, raschfUindig, flink u. ge- fan alle kanten, 't mag wäsen in de
wandt mit der Hand; — daher ühcrJuiupt: in *t äten of drinken, of in *t gcld, (
rasch, geschwind, behende, flink, gewandt 55 tid, of in 't spOlen un 't frô hvru
etc.; — du inust kiiii]>handig wer kamen; etc.; — he beknapt sük (er bekürzi
— he mok dat kiiaphandig of ; — he is dV regt schränkt sich, bz. echrtinkt sich ein u
kiiaphandig hi dou. — Nd., nhl. kna])handig. darbt sich ab etc.) so fOl as he nn
knap-hult, gelbe Wiesenraute (thalictrum um dör de tid to kamen; — hc l
Havum). GO sük od. huin so, dat he hast fan de
KNAPPEN 299 KNAP-SAK
— M ymV 8m pérd in 't f6r beknap- = nhd. Klaf, klaffen), daas die Be-
— ik mat sén, of ik dV nog wat of- dtgn.: schnappen^ heisaen^ klaffen, gähnen
len (od. ofknipen) kan; — sê knapt od. reissen, aufreissen, aufmachen u. offen
i, tpart, darÜ etc.) sük in 't äten an stehen etc. aus der von : Schall od, sonus,
9D of, wat sé för etat un upwand to 6 crepitus (cf. auc/i crepare, wovon auch er e-
^g^; — ik mut sco, of ik morgen 'n piren etc.) hervorgingen. Wie nun aber
' üds ofknappen (abinrechen) kan, um neben an, gap (in ginnunga-gap = gähnen-
to kamen ; — femer zu knap in der der Abgrund, gähnende Tiefe etc.) auch (cf.
h: hübsch, sauber etc. od, eigentlich Fick, I, 69 unter gap) an. kaf (hohe See,
fescheren, beschnitten, gestutzt, euge- 10 Tiefe) zu dieser y gehört, so erklärt sich
urz gemacht etc, ; — gâ ht>n un knap auch an., isl. gnap (mare, aequor ; syrtes,
9, stutze etc.) dl erst wat up, er du um brevia) als ein Abkömmling derselben y,
Lp geist; — knap din har wat up, dat wovon knap u. gnap (s. auch unter 2 knap)
', 10 wild herumhangd; -— he hed sin abstammen, wie desgl. auch an., isl. gnapa
r«t upknappen (seinen Garten was auf •- 15 (intentus intueri; iuhiare; caeli saevitiae
1» od, in Ordnung britigen u. sauber exponi) sich beim Vergleich von gapen so-
en) laten ; — wen H tagen pinkster geid, fort als ein Abkömmling derselben germ. y
ftten alle ördcndlike lue hör hûs fan gnap, knap od. idg. gabh, gap, nasal, gambh,
n an fan butcn môi upknappen (auf- gamp = skr. jabb, jambh (klaffen od. offen
n, od, reinigen u. färben etc.), — Nd,, 20 stehen, gähnen, bz, sich von einander thun,
loiappen (knacken, brechen, bersten, reissen, spalten, brechen, springen (cf, klap
m, essen; kürzen etc.); mnld. knappen u, klak) ergiebt, Vergleiâu man nun aber
endere, apprehendere ; crepitare; con- unser klôt, klute etc., so ist es klar, dass
sre ; mandere, dentibus pinsere) ; aengl, auch ags. cnäp (Ch'pfel, Höhe, Bergjoch) ;
atmann) gnappen, bz. cnappien (mor- 25 aengl. cnap (vertex); welsch, ir., gäl. cnap
^); engl knap (knacken, brechen, ab- (bulla, collis); knap (globulus) ; an., isl,
en, kurz abbrechen ; schlagen ; pressen, knappr u, hnappr (globulus); norw, knapp,
nmendriJuiken, kneipen ; stehlen) u. knap kneppe ; schwed. knapp ; dän. knap (Knopf,
*Jten, kna})pen; einklappen; greifen, Knauf, od. ein rundes Etwas) ; nd.(Scham-
yfipen); schott. (J amies on) gnap (to 80 bach) knap (Anhöhe, Hügel) etc., sowie un-
; to cat; to attempt) u. knap, knop (to ser knop, kuop u, knubbe, knubbel etc.
[ after tbc english roanner), to knop sämmtlich mit knappen in d^r Bedtg.: spal-
ronO (to speak like those who live South ten, reissen (wie klôt u. klute von kliutan
8.), knap (to clip words by a false pro- od. klatan, kluot), bz. mit knap tu der Be-
iation); norw,, schwed, knappa. — Wie 35 dtg.: Biss, Bruch, Spcdt etc, zusammenhin-
\ unter 2 knap bemerkt, ist der Stamm gen miXssen , worüber noch Weiteres unter
, ablautend knip u. knup od, knop mit knop etc. zu vergleiciien ist,
, knib, bz, gnab, gnib in knabbeln, 1. \jk9k^i^^T^ knapper, kürzer etc; s.2\ii\9,p.
iieln, kuibbeln etc., — knip in knipen, 2. knapper, Dimin, knappertje, Blasen-
nêp in gnépen, — gnif, gnuf, gnub, 40 lang, od. eigentlich die daran befindliche
, gnuf, knaf in gniffeln, gnuffeln, gnubbe. Blase, od. blasenförmige Anschwellung, die,
pe, gnul)ben, knuffen von Hause aus ins Feuer gelegt, mit einem Knall platzt.
Ï od. doch mit diesen aus einer u, der- knappern, Itcrat. von knappen , jedoch
« Grdform entstanden u. zwar aus einer nicht in der Bedtg, kürzen etc. ; — wat
Grdform (cf. Fick, I, 69) gabh mit 45 kuapperd dar; — wat hed he to knap-
Nebenform gap, nasal, gambh, gamp, pern? etc.
anbh, ganp, versetzt gnabli, gnap, die knap-sak, Tasche, Reise-Tasche, Ranzen,
k (IITy 48) auch für kuipen (cf, die- (Jfuersack, bz. ein über den Rücken gehäng-
». (III, 41) für kamb (cf. kam), sowie ter Beutel mit einem Band od, Riemen, auch
f äffen (cf, gapen u. auch gabbeln etc.) 50 Schnappsack genannt, wie reisende Hö-
zt. Wie nun snap u. snip (Stamm von ker, Boten u. Bettler solche tragen, um
len, snaps, snippe etc.) jedenfalls auch darin allerlei Waare od, erbettelte Lebensmit-
Uztämme sind, so wird auch gabh, bz. tcl zu tragen. — ik hel)b' nog wat in mtn
jabh (cf. auch jappen) wohl urspr. ein knapsak ; — he stekd dat (od. hum) in sin
Ustamm gewesen sein od. die Bedtg,: 55 knapsak. — Sprichw.: dm will' sitt in mo-
U od. sonus, crepitus (cf, fragor u. ders knapsak od. taske. — Nd., mnd,, nid,,
;o)ron der Bedtg,: schnappen (urspr. mnld. knapsak. — Fs bezeichnet einen Sack,
= Auf' u, Zu-Klappen) u, klaffen worin man Lebensmittel zum knappen od.
palten sich später entwickelt Juibcn, beisscn, essen etc. trug u. ist es toohl von
wm ich eher glaube (cf, klap, klappen 60 dem Subst. knap = Speise (s. unter 2 knap
KNAPSAK-DOK 300 KKA8TEBN
dets nld. knap u. nd, knapp) u. sak gmam- Bedtg.: Bruchj SpdU od, Brw^êM,
mengesetzt f wie auch KU knapsack mit cken, Klumpen eic, jmrüdtgehif wie dk
„pera in quam cibum diurnum recondit via- mit age, cnap; an, kni^ipr (s, «irfer
tor^ glossirt. — Davon fr am, caDa|>sa (Ban- pen am Schlüsse), bz. uuserm knop, I
sen), 6 etc. der Fall ist^ od, auch mit Uattf
kBBp8ak-dôk, Taschentuch, klute ctc, etc. ef. knurc, knast u. unta
knapNAks-kerel, Knirps, od. Kerl, den ren u. knisen, od, gnison das Weita
man in die Tasche stecken kann, kiamM, kiameB, s. gDarren, gna
knap - swarntje , KndUschwärmcr , oder kniat (auch knôst, knûai), Knom
Schwärmer (Bakete, Feuerwerkskörper), der 10 wie knarre; fiff, ein derber, gedrw
beim Abbrennen knallt od. knappst. starker, abgehärteter Mensch etc.; -
knarre, knar, Knorren, dickes unförm- 'n olden fasten knast od. 'n k&n\ u
liches Stück, unförmlicher Klumpen^ dickes Auch 'n riken knast wird gesagt, -
Wurzelende eines Baumes od. ein unförm- dän., sckwed. knast. — Ks gehört m
liches ioirr u. quer durcheinander gewach- 15 norw. kuas (Bruch, Stück, Brocken),
senes hartes Stück Holz, was sich nicht (ein muthiger, mannhafter, derber, i
spalten lernt etc. ; — 'u knar holt od. brôd, harter Kerl wie kuagsc u. Letzten
nés etc.; — du knar is frod to 'u flésblok dasselbe wie unser knagge).
(od. haublok), de gcid nich ligt kört ; — de Ueber den Ursjnrung cf, knarre, w
kuar kan mau hast U(>t üt 'n ander bauen, 20 dessen noch zu bemerken ist, dass kn
80 as de dör 'n ander wusscn is. — Nd. engl, guash, bz. unscrm gnuMtem, gniil
(Schambach) knairrcw, nld., mnld, (Was- auch zu einer utUer 2 guister etiâk
senbergh) knarre u. knar (Knorpel) in knar- kaa, nasal, kaus, i>crset£t knas gdukren
been, bz. (KU.) knarbeenken (cartilago); die Fick (cf. I, 40 u, 530 m. &31)
wfries. (Jap ix, s. tiiifer knôre) knarre (eeu 25 nur mit: kratzen, stecken, jucken, k
knarre hreiky ein Klunqtcn od. Ifumpeu Brod, tzcn, schaben u. mit: spalten, zer*
ein hartes Stück Brod); aengl. (St rat- übersetzt, welche aber ebenso wie mu€>
mann) knarre (uodus, tuber, yertex), kuarry u. knip, bz. klak, klap, klat (s. unter
(nodosus); engl, knar, p:nar; sclwtt. gnarr etc. zweifellos urspr, eine SchaUumrz^
(Knorren^ Ast im Holze) ; norw. knart (Kno- 30 u. sowohl den knirsche9iden n. kniüx
ten od Verdickung etc.). — Die Form knarre, Laut des Kraizens u, Svhabens od, 1
gnarre etc. neben knorre, bz. unser m kiiure, etc., als audi den des Xernudmens od
knûr erklärt sich von seihst aus knarren, sens, Spidtais «i. Brechens etc. nach
gnarren , neben giiuren u. knuren, bz. wie u. hieraus auch diese Bedtgn. selbtt <
knap, gnap (s. unter knappen am Schlüsse), 35 (cf. auch unler grand, grind etc. diest
neben knop u. knubbe, knubbel, od. wie un- entwickelte, Hieratis erklärt sich denn
ser knast, neben kiiôst, knûst etc. Zweifel- lUiss knast, knust (cf. Grimm, V
haft bleibt es aber dennoch, welche Form 1357 das zweite Knast) auch die 1
(nämlich mit „a** od. „o**, „u**) die urspr. Scabies (wie Krätze von kratz
u. älteste ist. Vergleicht man indessen die 40 Grind von griadan, od. grinan, cf.
Präterita: nhd, klomm = unserm klum, ti. knaspel (cf. Grimm, Wb.) wieil
statt urspr. klam von klimmen (od. urspr. BetUg.: Knöchel (cf, dieserhalb i
klimb-an, od, klimb-jan, od. unserm bund, knükkel, knubbel und unter knappe
nld. bond, statt band von binden etc. etc., Scldusse das ags, cnäp etc.) hat, m
so muss man wohl annehmen, dass knorre, 45 bei einer ganzen Beihe anderer, ton
bz. unser kuure auch aus knarre verdumpft Scluillwurzel kas, kans, knas, bz. gern
wurde u. dass dieses für urspr. knar-a, gnar-a u. knas abstammenden Wörter (cf. Gi
steht , tooraus auch ein verstärktes knâra, Wb., von knaschcln bis knast er
gnära herrorgchen konnte. Was nun aber bz. bei mir die Wörter: gnastern. i
den Stamm knar, guar betrifft, so ist der- 50 gnister, gnösen, gnAseu etc.) nodi d
selbe höchst unüir scheinlich aus knas, gnas die ursjtr. Bcdtg.: sonare, crepare,cr
(cf. 1 bar, soicic nhd. Beere, ans goth. basi, zu Tage tritt.
an. gier, statt gles, cf. glas) entstanden, so- knänter od. kaaHter in gdcnAstei
dass knarre, bz. knara, gnara, knar, gnar knirsche etc. (geknipster mit de tandc
für älteres knasa, knas (>tc. steht u. mit dem 55 unter gujstern u. knasl.
st/n. knast, knost, kniist zu einem u. dem- knaster-bârt, o-i. ein mürrischer, f^
selben Verb, knasen od. knisan, gnisan (cf. licher Mensch; — 't ia 'n oldcn knasli
gnisen, knisen) gehört u. ebenso wie 2 gni- — Nd. knasterbart cf. gnastem i
ster (Knorpel) entweder auf die Bedtg. : cre- knastcr.
pitare, od. auf die mit crepitus verbundene 60 knastern, s. gnastern.
KKAETEKIO 301 KNR
iiart^, verâriesslich, mürrisch etc. ; cf. zur Bezeichnung des Chrades der Vertoandt»
eng» gnäteng, gnitterig etc. scTiaft (én knê nader) gebraucht, wie äfen-
kttêra, knätem, kneteni, a) knattern, kn^ied (d. h. gleichgeknieet) auch die Bedtg. :
fin etc,; — dal knatterd od. knäterd ,ygleich nahe verwandt" /wrf. — Nd. knee;
Utk, g. B, vom Donner, einer Gewehr- 5 mnd. knô, kny; nid. knie; afries. kniu, kni,
einem prasnelnden llolzfeuer etc. ; — knô ; nfries. kne, knei ; wang. kni ; as. knio,
imettem, schmetternd otl. laut, anfud- knco ; ags. cneév ; aengl. cneo ; engl., schott.
(. mit harter u. durrhdringender Stimme knee ; an. knê ; norw. kne ; schwed., dän.
1 etc., e.B. von Canarienvögeln etc. — knä; ahd. kniu, chniu, knio, kneo, cneo,
lätern, knittern, gnitter- o/i. knitterslag 10 rhneo; mhd. chnie, knie; md. kne; goth.
•-, unter gnid etc. dtis Weitere, wobei kniu. — Die Brechung iu setzt wie in biu-
SU erwähnen , dass die Stammformen dan = nhd. bieten (cf. bôden) eine germ.
gnad, gnid etc. od. knat, gnat, hnat Grdform knu voraus, die aber mit skr. jnu
ij bs. knit, guit, hnit u. nit mit knad (in pra-jnu, krummbeinig^ bz. mit vorgebo-
id in griech. knadallö u. knida (cf. 15 genem, gekrümmtem Knie = griech. pro-
p, II, 67) etc., sowie unser kuüi in chnu), ^^n/i. zhnu (P/tir. j4ce. zauVa) ; i^tec^
3 auf eine aus skad, skand (s. unter gnu fi'n gnú-petos), chnu (in prô-chnu, s,
am Schlüsse) hervorgegangenen y kad, oben), bz. skr. jänu (Knie) ; griech. gônu
(umgesetzt knad) zurückgehen u. dass (Knie; Absatz, Knoten an den Halmge-
Ueraus auch erklärt, weshalb unsere 20 wachsen u. des Bohrs); lat. génu auf eine
ne Bchad, scliat, bz. scLid, schit, od. idg. Grdfonn ganu zurückgeht, welche Fick,
d etc. sowohl, als auch snad, snid od. (1, 556) zur y ga, bz. gan, gam (gehen)
snit (aus einer älteren germ. Form stellt. Dass indessen das Knie urspr. als
etc.) so vielfach in ihrer Grdbdtg. ein gehendes od. schreitendes Et-
em Stamm: knad etc. etc. zusammen 25 was aufgefasst sei, glaube ich schwerlich
I. u. wird es wohl eher auf ga in der eigentl.
Ivel etc., s. knäfel etc. Bedtg. : „sich bewegen** zurückgehen, bz.
), Knie; a) das bekannte knotige u. als ein sich bewegendes, od. ein beweg-
^ige Gelenk zwischen dem Schienbein livhes, gelenkiges, biegsames Etwas
n Oberschenkel, was daselbst einerseits 30 genommen u. verstanden worden sein, sodass
Verdickung od. einen Knoten, Knopf es urspr. blos ein Gelenk bezeichnet hat,
, knnbbe, knubbel), andrerseits aber was für alle Bedtgn. des Wortes ganu od.
ich vornhin vorstehend u. an der hin- Knie jedenfalls am besten passt. Dass
Seite nach Innen eingebogen, od. über- man aber Knie auch als ein Etwas (chniu
ais Stelle, wo eine Beugung des gan- 35 hatte auch die Bedtg. : generatio u. ist auch
teines sich befindet auch eine Biegung als Absatz od. Gelenkknoten ein Etwas,
; daher auch b) ein gebogenes u. (im wo ein Zweites seinen Anfang nimmt od.
d) gekrümmtes Etwas, wie z. B. ein entsteht, bz. ein Etwas woraus ein Zweites
mholz im Schiffsbau etc., od. ein win- als Verlängerung eines Ersten entsteht od.
mig gekrümmtes Bohr od. ein Knie- 40 beginnt u. weiter wächst) auffassen kann,
— best du nig nog 'n kne liggen, wat wo eine neue u. zweite Generation (od. Ge-
' tflaken setten könen, dat wi de bugt schlecht etc.) anfängt u. woraus sie hervor-
krigen? — dar mut 'n kne tûsken wächst u. entsteht, ist zweifellos u. ist es
rorden; — ferner c) der Knoten od. deshalb ebenso leicht möglich, dass ganu,
p« Absatz in verschiedenen Pflanzen- 45 genu etc. gar nicht mit der y ga (ge-
en, wie z. B. im Schilfrohr od. Bieth, hen) , sondern vielmehr mit der y ga, gan
Qé denn auch überhaupt wieder die (zeugen, erzeugen etc., bz. entstehen, spros-
. : Absatz, Knoten, od. Gelenk u. Glied sen heraus od. hervor, wac?Men etc.) zusam-
an én knê [od, knubbel, lid etc.] to 't menhängt u. demnach mit skr. janu (Art,
I hat, wie z. B. : ^där sunt (od. bunt) 50 Geschlecht), griech, génos ; lat, genus ; germ.
]eetk\u*^ sowohl besagt, dass in einem Et- knô in knô-di, kuô-sla (Geschlecht) etc. von
rei Absätze od. Knoten (Verdickungen, einer u. derselben y (s. unter kennen, bz,
Ichse etc.), als auch drei Gelenkstellen unter könig u. kwäne) abstammt, die iJUm-
rümmungen, Biegungen od. auch drei gens wahrscheinl. von Hause aus auch die
ke sind. Wie man nun aber sagt, 55 Bedtg.: bewegen (vor [cf. kamen] od»
Hn Jemand im ersten, zweiten od. drit- heraus u. hervor [sprossen, spriessen, wach-
liede od. Grade mit einem andern Je- sen, entstehen etc., od. entsteheti machen,
verwandt ist, so wurde bei uns knô zeugen etc.]) hatte, gleichviel, ob man die
• ftf. 0. L. B., pag. 158 u. bei von Grdbdtg.: beweg en, regen etc. im neu-
ihofen) auch in derselben Weise 60 traten, od. activen (als sich od. ein Anderes
KNE-BOESSELN 302 KNEPBL
betaegen etc., hz, in der von : selbst sich he- ete,) knellen ftKNi allen Seüm mi^
wegen u. gehen, od. ein Anderes bewegen u. klemmen, drüeheH, gwickenf drâf»,fi
gehen wachen) Sinn auffasst. sen, quiüen, ângsÛgen ete.);-'SAt.:ï
kae-bÜKHelu, dem Jiindrieh das Harn mit- (Zwicke, Klemme; Falle; Klemmm§,Si
telftt eines Strickn an ein Knie befestigen, 6 fung); knelliiig (Beüemmun§, Bmf»
bz. ihm Hörn u. Knie zu dem Ende enge Drückung dtc,). — Es wirävimEÊUH
zusammenschnüren, um das Ausbrechen u. dasselbe Wart sei», wie mkd. ïaélm ß
Umherrennen (Bchojeo, scliamen) desselben len od. knallen, bz. mit enmKmäb
zu verhindern. springen od. platzen, reisse» etc., vuâ
kiiê-ba|!;t (Knie-Bucht), Kniekehle. 10 in zerknallen nicht allein diese Beêff»
knê-bükse, Kniehose. dem auch die von: serdrüeken, eaq»^
knecbt od. knegt, Knecht; — a) Mann, etc. u. in zerknuHen die mm: xmc%
Junger Mann, Junggeselle; — he ifl nog zerbläuen etc. hat, wie dies bn M. Lex
frôje knechi (noch freier, ungebundener, un- zu ersehen ist) ai. loiVkoaUeo, koOKki
verheiratheter Mann); — b) Gehüife, Un- 16 len, knüllen auf den SchaMasmïx^
tergebenery Diener etc., im Gegensatz zu etc. zurückgehen, sei es in der mtextp
Herr. — Sprichw.: slrgt is de knecht, de entstandenen BeiUg.: BruA, ^^ '
niks deid ungesegd ; — 's hëren gebod is 's etc., sodass knel od, koalU. küllft «i
knechten ürder; —- wi\t (willst) du 'n trôen eine Spalte od. Bitzeu. somAé
knccht hebben, den dô 't sülfst; — fan de 20 Engpass, engen Gang, od. nnsanak
koecht 8111 swOt, word de hur nét hêt; — enges Etwas etc., od. wieakd.Mi%,
so mennig knegt, so menuig weg; — lecht- gespaltenes Etwas, ein ge^dtesetStid
raes lecht, is d* bur 'n kiiecht ; lechtmes Klotz zum Klemmen, Fassen *. Fssm
dmiker, is d' bftr 'n junkor. — Nd.^ mnd. unter klöfe das ahd. chlobo i» der W
nid. knecbt; afries. kniucht, knecht; ags. 25 decipnla etc., bz. unter knippe iiätr^
cnyht, cnibt, cneobt; aengl. cniht; engl. bedeutete, od. in der aus: knAlleB,«<
knigbt; ahd. knëbt, cnöht, ku<^eht, chiiëht, klappen, klippen, knippen ctc eihfM
khnöht, cbeneht, gnëht, giiëcbt ; mhd.knehi', Bedlg.: zusammenschlage* oL
md. knecht (Knabe, Jüngling; junger Krie- Etwas auf einander Sfu bewegen,wtts»
ger, Soldat, streitbarer Mann; Held; Die- 30 ja klippen u. knippen ihre Bedtgn.: tt\
ner, Knecht; Lehrling, Jüngling, der sich den u. kneifen etc, (cf. auekïx^
zum Bitter bildet. Knappe, Handwerksge- pen etc.) u. klappe die von: Fa ii'i
seife); dän. k liegt; schwed. knekt (Knecht). gelschlag etc. herleiten. Weitet
kneden, s.^ kn&den. auch knillen in der Bedtg. : knittzr* *
kneen, knêjen, knieen, das Knie beugen, 35 cken etc., sowie auch knüllen «. dsa
niederknieen, sich mit dem gebogenen Knie len am Schlüsse. Desgl. cf. kadh
auf Etwas legen od. werfen etc.; — he Grimm* sehen Wb, als Stamsuer
knéide för huni, od. up hum, up de grund knallen, womit auch engl, knell (^
etc. — Afries. knia, knifga ist blos in der scMag, Glockengelâute, Todiengloeke)
Bedtg. : „den Grad der Verwandtschaft (ge- 40 cnul ; ags. cnyil (Zeichen mit der i
neratio) zählen, rechnen od. angeben** belegt, cnyllan, cnellan (pulsare, minpaiiP
wälirend das ahd. chniujan ofl. kniig'an da- dare) zusammenhängen. Dass demM
gegen die des heutigen knieen (genu flec- die y knal, bz. das Verb, knillan m
tcre) hat. schon sehr alt ist u. frühe beäandei
kneipe, Kneipe, kleines M^irthshaus od. 45 niuss, ist klar, sowie auch, dass dei
kleine Schnapsschenke etc., meist mit der knal u)ahrscheinl. mit dem von gjum
Bedtg.: eine schlechte, elende u. abgelesene ren connex ist. cf. knilUe etc.
Schenke ; s. Weiteres unter kiiipc u. knipen. kneller, ordinärer schwerer Ted
kneipen, in eine Kneipe gehen, bz. in im Bauchen Beklemmungen u. Bt
derselben sitzen u. zechen od. trinken etc.; 50 od. Uebelkeit erregt u. macht. Zu
— he geid föls to fOl ût to kneipen. — Da- knennelik, kieiHk, kneiielk, I
wm : bekneipen (8(kk , sich) , betrinken, be- fein, schmal, schmächtig, dünn, m
saufen; — ferkneipcn (vertrinken, verzechen). he is man knenlik od. stkgt man 1
kneW^n, von zwei od. mehreren Seiten ein- ût. — Nd. knenlik; mnd. knenlik
od. umfassen u. so: kneifen, zwicken, klem- 55 ist dasselbe Wort wie klénlik u.da
men, einengen, drücken, od. fest zusammen- standen, wie knäpel aus kläpel.
zielten u. einschnüren, knebeln, fest ein- knep, s. knâpe.
schnüren etc.; ~ he kneld hum dügtig; — kné-panne, kne-pai ('iSrMi«-/yaitii
knellende banden ; — ho kneld dat pak düg- Scheibe.
tig tosamen. — Nid. (v.Dale, Weiland ^ knepel, s. kn&pel.
KKESEN 303 KNIK
gf. knisen, gnisen. hum kiiideln, wen hê hörde, dat ik mîn man
ilibel, Stückchen, Bröckchen, dâr so ankamen (dass ich dabei so schlecht
igkeit, Geringste etc. ; — hCt angekommen) hiin. — Es ist ein Iterativ von
ihbe\ ofhrakon od. ofknäpen ; guiden, bz. gntden. — Zu gniden cf. noch
1 knibbel misten ; — gif mi 5 Po 1 1, Wurselwb. /, ztoeite Abth., pag. 677.
A fan. knîf', kiiîp, ein Messer u. zwar speciell
Dibbeln; t. q, knabbeln, gnab- ein starkes Gartenmesser , od. auch ein klei-
— bê knibbeld (nagt, kneift neres scharfes Schustermesser. — Nd. (cf.
) d'r wat of, od. wat an bei- Br. Wb., Dähnert é*<c J knief, kniiv ; mnd.
i: geknibbel (Gekneife, Gc- 10 knîf, knîp; nid. knijf; wiiiW. knyf, cnyf (cul-
Wechen etc. von Stücken u. ter, gladins); nfries. knuff ii. (Sylt) knyf;
— knibbelê (anhaltendes od. ags.^ aengl. cnif ; engl, kuife; schott. knyff;
Ifr- od. Benageti, Ab- od. Be- an. kuifr; isl. knifr, hnifr; schwed. knif;
— knibbeler = nid. kni}>be- noriv. kniv, niv; dün. kniv; nhd., bz. oberd.
?r knibbelt) etc. — Kid. knib- 15 kneif, kneip. — Davon: franz. canif (Fe-
ibbeln, gnif)beln. — Mit nhd. dermesser), Dimin. ganivet, afranz. cnivet,
tc. von demseUten Stamm wie prov. canivet. — Es gehört zweifellos zu
ippen, bz. kuipen, nämlich von knipen (kneifen) in der Bedtg. : zwischen
, bz. gnap, «. unter knappten. zwei Etwas fassen (wie der Krebs mit sei-
Q etc. cf. noch Pott, Wur- 20 nen Scheeren thut) u. so zusammenklappend
ite Abth.f pag. 679. drücken u. zwicken, tvoraus bei klippen u.
Knödel, Kloss, grobes rundes knippen auch die Bedtg.: schneiden, schee-
Mehlgebäck; — grandknidels ren etc. hervorging,
rödchen von grobem Mehl, cf. knifel-tond, knifel-t^nd u. knifeltônîg,
isl mit nhd. Knödel n. un- 25 mit zusammengekniffenen u. einwärts
nüdia eines Ursprungs. Wenn gekrümmten Zellen. — tönd ist = gez eh et,
iebrand (cf. Grim m, Wb., wie timpd = gezipfelt , gespitzt , während
*l) Knödel direct r>on Kno- tonig = zehig ist.
te) ableitet, so kann ich ihm knig^eu, sich zusammenziehen od. schrump-
iipflichten, da ich vielmehr der 30 fen, darren, trocknen etc. ; — be knigd al
lass knidel, knödel, knudel mit mör in 'n ander ; — he (od. de appel etc.)
in geknidel, geknudel u. kni- ferknigd (verschrumpft, verknurpelt) gans;
knûdjen od. knûtjen zu dem- — be sügt so ferknigd ût, as 'n drÔgten
^b. gnidan etc. gehört, wovon përdekötel. — Der Stamm knig od. knigge
'kneten etc.) abstammt u. dass 35 wird wohl Ablaut von knag, knagge sein u.
1 etc. als Mehl'Kloss urspr. kniggen demnach soviel heissen als zu einem
fielet es Etwas (ein Etwas, knag od. Knorren, Knorpel, Knorg od.
".neten, Drücken etc. ge- Knurg fcf. knûrt = Zwerg) werden.
nmengebaÜt ist) bezeichnete. 1. knik, Genick, cervix; — he hed Buk
I geknidel, Geknete, Gestosse, 40 de knik ofstödt; — he ful fan de b5n an
ückendes od. stossendes Ge- brôk de knik. — Nd. (Dähneri, Br.
e etc^ od. das knetende, drü- Wb.) knik, gnik, nik; mnld. (KU.), mfläm.
ende Bearbeiten der Glieder gbenick u. nack, neck, nick; mhd. genicke.
ies mit Fäusten u. Fingern, — Dieses knik, gnik ist zweifellos aus ge-
nd thut, der sich sehr lebhaft 45 nicke = ahd. (gi-, ki-, ga-, ka-nicko) con-
'eut, od. seine Schadenfreude trahirt, währetid das Stammwort nicke nach
undgiebt, bz. einen Kitzel von mnld. nack, neck, nick (cervix) zweifellos
• so 'n geknidel as fan bum, dasselbe Wort ist, wie das aus ahd. hnach,
it sin makker in 't water ful, od. bnacba entstandene mhd. nackc (Nacken),
not sên. 50 da ja auch das mit ahd. bnaclio ident. ags.
ideln, wiederTiolt u. anhaltend hnecca (cf. nakke) die Bedtg. cervix u. die-
"ücken u. pressen, drückend ses neben Genick auch die von: Nacken
• daher: a) die Wäsche durch u. Hals hat. Dass übrigens dieses knik,
%l}en od, durch darauf wie- wie gleichfalls auch anscheinend das fol-
Men Druck glätten; — b) 55 gende Wort als ein sich biegendes Et'
oU u. anhaltend kneten, od. was, Biege-Ding auch mit 3 knik in
etc. drücken, kneif en u. drü- der Bedtg. : Bruch od. Biegung etc. zu-
i€. ; — he knideld sflk fan la- sammentriffl, bz. dass man dabei auch einen
freide; — c) Kitzel machen, unmittelbaren Zusammenhang mit knikken
- dat schal' (schulde, sollte) 60 für möglich Iwlten kann, ist deshalb richtig^
KNIE 304 am
weil ja auch das Genick od, knik das der Abstammung n. ChrdbÜg, mya
sich biegende od. knikkcndc Gelenk ist u, gleich bieibi. Vergleicki wum mm é
auch nid. u. tnfläm. kuik dieselbe Bedtg. ter die öftere l^fnonjfmiUU von bit^
wie nik (d. h. eine Beugung mit dem Kopf brechen^ be. dass beide BedtgiLê
nach vornCf womit man Jemandem zunickt 5 knikken zusammen treffen^ stme fm
od. ihm einen Wink giebt) u. das franz. wechselnden Anlaute ^go* u. Júk* V
iiiquo hat u. also auch hier knik ebensogut bz. die von agn", «ho'^, ,kn" in in
wie auch nhd. Knix (od. knicks) zu knik- Sprachen, so ist es fast zweifdlos, k
ken gehören könnte, falls es nicht mit nik- für knik anznseieende Thema ïak
ken zusammenhängtf od. mit nhd. Genick 10 knik in der Bedtg.: Bruchf Bie\
auf das ahd. gi-nicchen (niederbeugen) zu- Krümmung (cf^kmk) weiter fébi
räckgelU. cf. weiter: u. dass demnach anefc ein nd, pak
2. knik, Hecke od. lebendiger Zaun. — knik v. ahd. choich etc. bestanâm
Nd. knik ; mnd. knick. — Dieses Wort hatte kann^ wovon durch Deutung u. Sii
übrigens nach Seh. u. L. (cf. daselbst unter 16 bung eines ^e*^ selbst ein geaik Ai
kuick sab 2) nicht allein die Bedtg.: Hecke entstehen konnte, äU franz. canif n
od. hag(\ sondern auch von: Erdwall, od. (s. unter knif), od, ein dML chend
Wall zur Befestigung, Umwallung einer cneht, cf. knecht
Festung, Landwehr etc. u. kömmt mnd. (cf. Wegen dieses kuik «. an. hnefld
Seh. u. L., II, 60) auch in der Form gonick, 20 od. sepe») vgl. Weiteres unter bikl
genicke vor, sodass man auch hier vielleicht knokke etc.
an eine Contraction u. Entstehung aus ge- 3. knik, harter bündiger iMihircl
nicke (cf. 1 knik), bz. ahd. gi-, ki-nicchi, der eisenschüssiger unfrndUbarer Tk
kinichi etc. u. zwar in der urspr. Bedtg.: sich manchmal in einer zusamueu
gebogenes, rundliches Etwas den- 25 den Schicht unter dem fruchtbaren l
ken kann. Vergleicht man nun aber das boden hinzieht u. der Bonität de» Mi
voti piokan, goth. biugan, nhd. biegen ab- des nanMnUich auch dadurd^ grm
stammende ahd. puhil (Bühel od. Hügel, brueh thut, dass auf soichem Ijmde i
rundliche Erhöhung) u. auch das gleichfidls Wühlen (d. h. das tiefe Änsgrsh
davon abstammende ahd. pûh , bûh, pûch 30 frischen fruchtbaren UnUrgrundKrii
(Bauch, cf. buk) u. mhd. buckel (cf. buggel Ueberbreiten der Oberßäche mit diem
u. pukkel), sowie dass mnd. knick (cf. Seh. geschehen kann; — dar sitt knik vu
u. L.) auch mit buch (Gebück, — auff dem kan uns *i wölen not helpcn. — 1f
buch oder knick wohl = urspr. auf dem pel aus kläpel, — knûflôk aus kW
Bühel od. auf einem Hügel, einem Buckel, 35 m., so entstand dieses kmk wahrsdit
bz. einer rundliclhen Erhebung, od. einer klik, sodass es dassdbe Wort iaitm
Anhöhe etc.) glossirt wird, so erklärt sich klick (Thon, Hionerde de), s. ud
auch wieder leicht, dass kuik als ge böge- 4. knik; i, q. knak etc. m. daher,
nes, rundliches Etwas einerseits so- kurzer Ton od. SchaÜ (crepitua efa
woM die Bedtg. : rundliche Erhebung, 40 solcher durch eipien piÖtzUaien Br\
Hügel, Berg etc. , aht andererseits auch das Brechen von Etwas etUstekt; — b]
die von: Etwas od. Ding, was ein an- Sprung, Biss etc.; Bruch od. Bin
deres Etwas in einem Bogen od. rund- zur Hälfte od. mehr etc.; BmdM
liehen Biegung (circumvallatio) umgiebt brochene Stelle, Stelle wo ein Etnsi
u. einschliesst (wie ein Wall eine Festung) 45 chen od. gebogen u. gekrümmt ist ;1
haben kann, woraus sich dann von selbst Krümmung etc.; auch fig. Brutk (^
wieder die Bedtg,: Wall etc. sowohl, als Sturz, Verderben, Untergang, Tod <
auch die von: sichernde u. schützende de stok (od. 8t61, bôm, balke etc.)
Umwallung od. Wehr, Landwehr, knik kragen (hat einen Knickei
Schutzding etc. ergab. Was nun aber 50 bekommen, ist geknickt od. gebroA
knik selbst betrifft, so vergleicht W. Ar- de mar' hed 'n knik krftgen (a. dit
nold (cf dessen Ansiedlungen u. Wa n- hat einen Bruch od. Riss bekemmen
der un gen deutscher Stämme, pag, sie hat eine Biegung bekommen, éU
467) das Wort „knik** (früher auch guyj? mehr gerade etc.) ; — he hed 'n knik
in Gnyghagen = Knickbagcu) zu an. hneiki 55 od. scharfe Biegung, eine Falte eti
in der Bedtg. clivus od. eher vielleicht in karte niäkd ; — de last gaf de balke
der von : sepes , obschon er sonst (cf. pag. (die Last gab od. verursudUe dem
530) für Kuick die Bedtg.: Berg, Anhöhe, den Bruch, machte, dass er knidUeu
od. Hügel etc. annimmt, was sich indessen — de wind gaf de böm de knik (i
möglicherweise beim Vergleich des Obigen 60 gab dem Baum den Knick od.
EaïEN KNIK-BENTJEN 305 KNIKKEN
:hie, äasa der Baum brach od. karte inkoikd (eine Biegung od, einen Bruch,
; — de slag mit de bîl gaf de eine Falte in die Karte gemacht) ; — dat
^nik (der Schlag mit dem Beil knikd tosamen. — Nd. koikken; mnd. kni-
m den leUsteti Stoss od. Biss cken (brechen, halb brechen); nid. knikken
hte, dass er sofort brach od. 5 (einen Miss od. Bruch bekommen; mit dem
— dat hed hiim de leste koik Kopfe nicken, bz. den Kopf beugen u. Ei-
en letzten Stoss gegeben, bz. nem zunicken, um ihm einen Wink zu ge-
; Fall gebracht od. gestürzt, ôew^; wwW. knicken (uuere, nutare, nictare);
fen Fall, Untergang etc. [im engl, knick (knicken, knacken, knirschen,
en Bankerott, od. in Bezug 10 knirren^ schnarren, pfeifen, knarren) ; nhd.
sundheit seinen Tod] verur- knicke n (dasselbe wie oben, aber auch wie
(geführt) ; — dat hed hiim de knakkcn, knappen u. knippcn vom Aufbeis-
las TuU ihm den Bruch od. das sen der Nüsse etc., Zerspringen voni Olas,
ihen, den Sturz, Zusammen- Zerdrücken der Läuse etc. etc., cf, Grimm,
*ankerott, bz. den Untergärig, 15 Wb., unter knicken) ; schwed. kne^^Vi (aus
in; — dat unglük (od. ae fal, Schwäche mit den Beinen knicken, od. in die
1 8(6d, dat bräken fan de dik, Beine sin1cen)u.kxi'ëkk9i\dän.kmkk2i.\norw.
Q sin geschäftsfründ etc.) hed knekka, knakk (brechen, bersten, entzwei
andân , sodat he bold dV na gehen) u. knekkja (knacken, knicken, bre-
\ wurde etc. etc.) ; — dar sitt 20 chen ; schxoächen, niederbeugen, überwinden),
mng, Krümmung etc.) in de Wenn man 1 u. 2 knik u. mnld., mfläm.
lUBt bi de darde knik ofdreien ; knicken (nuere, bz. niqueter) vergleicht, so
d to f81 knikken (od. biigten), ist es sehr fraglich, ob nicht dieses mit nd.
18 hûsbalke (od. stender) nêt u. hochd. knicken auch eine Contractu von
d., mnd. knik (Bruch); nid. 25 ge-nikken = ahd. gi-, ki-, ge-, ke-, ga-, ka-
Fäll, Sturz, Verderben, Un- nicchen, ginichen (niederbeuaen, incurvare,
ig, Wendung; einmaliges Beu- conterere, adterere, projiccre) ist, wobei es
fn mit dem Kopfe, um Jeman- dann aber auch vneder sehr leicht möglich
Vink zu geben); engl, knick wäre, dnss sich mit diesem aus ahd. kiuic-
das Knicken, Knacken, Knir- 30 chan, bz. knicchan hervorgegangenen knik-
m); dän. knik, knek, knäk; ken ein mit knakkeu aus derselben Quelle
achwed. knack (Knick, Bruch, herstammendes zweites nd. knikken vermischt
Schaden etc.); nhd. Knick, hätte, weil eben beide begrifflich so nahe
%ix (dasselbe u. auch Knie- verwandt sind u. so^ar knikken u, knakken
5 weibl. Compliment). — Wei- 35 etc. (die Wörter knik, knak, bz. knikken,
knikken. knakken sind in dieser Form sowohl im nd.
y knik-bentjen, mit den Bei- als hochd. anscheinend noch gar nicht sehr
mit knickenden Beinen gehen, alt) mit nikken sehr leicht aus derselben y
yrechen ; — he löpd to knik- hervorgegangen sein können, zutnal es ja auch
ik is he ; — he knikbêntjed 40 sehr zweifelhaft ist, ob nicht auch tat. nico,
-- Nd.(Schamb ach) knikelü. nicto beim Vergleich von natus, nodus, no-
nicken; a) ein knickendes od. men etc. aus gnatus, gnodus, gnomen etc.
eräusch machen, crepitare etc., aus älterem gnico, gnicto entstanden sind.
etc.; — ik höre dar so 'n Mit einem älteren gnico od. guicare toürde
kd d'r wol wat ? — b) brechen, 45 das ahd.^ as. hnigan, nigan (sich neigen od.
l, bersten u. reissen, dass noch beugen etc , cf. nigen) formell u. begrifflich
nhang bleibt etc.; — de wind ganz übereinstimmen, wie auch nicare u.
ikd (geknickt, gebrochen u. ge- ahd. nichen (nicken) nicht von einander zu
ê dörgan is; — de balke (stok, scheiden sind. Wie mm aber knab, gnab od.
(nikd ; — de stôl is in de lêne 50 knap etc. als Thema von knap, knip, knipen,
bênen sunt hum in de schân- gnabbeln, knibbeln etc. aus gabh, gambh,
— wen du nêt mâkst dat du gnabh (cf. aucÄ kniitte= nhd. Knoten, lat.
len knik ik d! glik de bênen ; nodus [statt gnodus], skr. ganda etc. von V
(machte eine rasche od. plötz- gadh) , so ging aus der Schallwurzel kak,
f od. Bewegung etc.) mit de 55 kank, knak neben kakeln u. nhd. gackern
1 knéen knikken hum elkermâl etc. auch ein germ. Stammverb, knikan,
dt ; — dat knikd (bricht, fällt, knak, knuk, knukun mit den Nebenformen
'n ander, as 'n old sêpcnfat; gnikan u. hnikan sowohl ^ als auch knigan,
ofknikd ; — h6 knikd dat in ; gnigan, hnigan u. aus dessen Präler. knak
n &fen inknikd ; — he hed de 60 wieder knakan, knuok, knôk (cf. knake etc.)
ikuX Koolman. WOrterbnoh. II. 20
KNIPEN 308 KNIPEH
unter knipe die SäUe : a) wo it mit knypen angeführten Beispielen su ersehen, — ik
linde Valien mochte grjpen; — u. nament- heb' mi so knäpen etc. dat 't blöd (Fr fit
lieh b) locken in dyiier knypen hol = locken lêp ; — hê knôp (kniff, zwickte ete.) b9r h
in deiner Fallen Höhle; od. auch die Re- de wange, bz, in de nan, in de billni de;
densart : sê hcbbcn hum in de fall' kragen 6 — he knêp d'r 'n BtOk of j — he knipd de
un dügtig her had , od. rein ûtplünderd) spiker mit de knîptange m twéen ; — d&
ident. u. dann im fig. Sinn für ein gemei- must nog wat sokker knipen ; — dat knipd
nes HauH od. eine Schnapps- u. Huren- up de dum (/ig. = d<is hirenni aufdmNO'
Höhle, Bordell etc. gehraucht sein , wie ja gel) ; — he knipd (kneift, zwickt, Araeh,
auch stille knippe bei uns ein Bordell be- 10 presst, drückt etcj hör bit np *t blöd, o^
zeichnet. Da wir aber knfpen auch im nët so lank, bit sê 't Icete oi^je ûtdokkcn;
Sinn von : heimlich Etwa^ thun u. sogar für — he knêp si'ik fan lachen , od, för friÂde
heimlich trinken od. schnappsen (cf. knipen) etc. ; — wen ho de kftrten aügt, den ii 1
gebrauchen u. auch im wfäl. knipen (cf. not, of wen he kn&pen word, um to spQla;
Grimm, Wb., unter Kneipe sub 3, f) die 15 — wen 't knipd (wenn es kneift u. NiA
Bedtg.: schnappsen od. trinken hat, thut, bz. wenn es absolut sein muss u, ni^
so kann kneipe ais Schenke, bz. kneipen in anders kann, od. wenn es darauf ankömwt
der Bedtg. : trinken, zechen etc. auch in die- etc.), den kan 'k net so gôd dat of dat dôB,
ser Beziehung mit knipen zusammenhangen. as. da ; -« wen 't knipd nn wer knipd ^i»
Wegen des Zusammenlianges mit knipe in 20 äussersten Nothfall) ; — he wil sin folk tl-
der Bedtg.: Falle, od. Etwas, worin man ttd wat fan hör 16n ofknîpen (abkneifes,
gefangen wird etc. vergl. auch dän. : kippe abzwacken, abziehen, abküargen etc.) ; — dat
(Kneipe, Kneipschenke, Bordell), horckippe k\ú\i^ (kneift, zwickt, zwackt, driicktetc)m»
(Hurenkneipe) , was zweifellos mit mnld. in 't l!f (im Leute, im Bauche), od. ik heb' M
kip (decipulum etc.), kippen (caperc etc., s. 25 'n knipen (Kneifen, Zwicken, Grimmen etcj
unter kippen) zusammenhängt ti. wobei noch in 't lif ; — ho knép (kniff, floh, Uef, ramitt
zu erwähnen ist, dass auch utiser knippo etc.) gau in hûs od. gau ût, as he mt anki'
in der Bedtg. Bordell wied^ dasselbe men sag ; — he knêp gau äfen bt de cd At,
Wort ist, wie mnld. knippe (decipulum), um sük ên (d. h. einen Schnapps) to ko-
worüber Weiteres unter knippe. Desgl. sei 30 pen ; — he kn^p (fioh , rannte) d'r laqgs,
noch ertoähnt, dass nach Diez (II, 322) auch od. d> üt, dat hum gm minsk wer iDhalen
das franz. QucnifiTpe (liederliches, schmutziges kun'. — Die Bedensart: he knipd de kitte
Weibsbild, Vettel), dauph. ganippa von in düstern od. im stillen u. he knipd mn-
$nnld. knype (Falle) herstammen soll, wo nigmâl ên im stillen werden nur im f§.
es dann aber jedenfalls besser zu knippe 35 Sinn gebraucht u. zwar Erstere zunAckd
in derselben Bedtg. (nämlich in der von: in der Bedtg. des heimlichen u. unerkulh
decipula) od. besser noch zu der unsrigen ten unzüchtigen Kneifens u. Drückens «rA-
von Bordell od Hurenhaus stimmt. licher Personen etc., dann aber beide iäter^
knipen (knipe od. knip, knipst, knipd od. Jiaupt auch in der des heimlichen u. umF'
knipt etc. ; — knôpe od. knêp, kuôpst^ knêp 40 laubten Betreibens von Unsucht, Hurerd «.
etc. ; — knäpen) kneifen, d. h. anfangs vor sonstigen Lastern, wie s, J3. auch des hei»'
dem Beginn des Kneifens offen stehen od. liehen Trinkens von Spirituosen etc. — A'A,
klaffen etc. od. zuerst sich iiffnen, sich von mnd. knipen ; nid,, mnld. kngpeo ; w/net.
u. sich auseinander bewegen (gleichviel ob knypjen; sa^/. knippe; an.,isi. knipa; fior».
man dies durch ktiap, knip od. klap, klip, 45 knipa (kneifen, klemmen, drücken; greifen,
bz. klaf, k lif etc. machen u. erzeugen etc. haschen, schnappen; geizen, kargen^ m-
bezeichnet) u. dann wieder sich zusammen ren) ; schwed. knipa; dän. knibe. — uat
bewegen, od. zusammenscMagen, zusammen von F ick (111,48) dafür angeseMeThms
stossen, /Mrt od. nahe an einander kommen, knih gehört mit den Stämmen gnab, knab,
sich schliessen etc., wodurch dann erst das 50 guib, knib (von gnabbeln, goibbeln), kup*
entsteht, was wir ,.kneifen*' nennen u. knip (von knappen, knippen) etc. zu derun-
wodurch dann heim Zu.sammenlegen od. Zu- ter kuapi)eu bereits erwähnten y giUi =
sammendrUcken eines scharfen Gegenstandes skr. jabh, zend. jab mit der Nd^enform gap
auf ein zweites stumpfes od. scharfes IiH- =^ zend. jap u. zaf etc., wozu Pick auch
was selbstredend auch eine Trennung erfolgt 5?î lit. znypiu (kneifen, beissen, das Lidit
od. erfolgen kann, wie dies auch bei den putzen), Änypté (Zange, Lichtputsscheere,
von derselben y abstammenden Wörtern knap- Nussknacker) u. (11,351) gnybiu (kneifen) etc.
l>eii u. knippen der Fall ist. Dass daneben stellt u. wozu auch wohl unser nipen, nepen
knipen auch noch in verschiedenen bildlichen (aus älterem hnipan) u. an., isL hne&(adanca
Bedtgn. gebraucht wird, ist unten aus den GO manu preheudere), hnefi, knefl (pogniu),
KNIPER 309 KNIPPE KNIP'
{carr9ie,^Temere) etc. gehören können, koipsk (engherzig, knauserig, schäbig etc.)
r wegen des wechselnden Ardatites un- ût ; — 'n knipsken kerel (ein engherziger,
ikeOf koaiPi knif etc. das Weitere zu ver- knauseriger, hartherziger Mensch).
t ist u. wobei bezüglich des an. hneti, knipke, Dimin. von knippe u. zwar na-
\och bemerkt sei, dass Fick (III, 5 mentlich in d^r Bedtg. sub h.
eses £u griech. knamptö , guamfttö, knipken, knippsen, schnellen mit den Fin-
>, kamptö (biegen, beugen^ krümmen, gern; — he knipked hum mit lüi^je brôd-
icken, zusammendrücken etc. od. bre- kugeis; — he kaii so 'n appelkörrel 'k wêt
!c , c/. knikken) vergleicht, wo es je- nig .wo wid hen knipken. — 3Ind. knipken,
lar auf der Hand liegt, dass auch 10 cf. knippen etc.
knamp, gnomp eine blosse Nasalation knip-mest, ein Einschläge-Messer, bz. ein
mp, gamp od. dem daraus versetzten Messer, welches man zuknippen kann,
(nap ist u. diese Wörter gleichfalls knip-ogen, mit den Augen knippen od.
A^TMcA. knaptö, guSki^iö (reissen, zer- zwinkern u. nicken; — he sitt al to knip-
, zerfleischen, verwunden, od. kratzen, 15 ogcn ; — he knipôgd mi to, dat ik dat man
zen etc.) derselben y entstammen, don schal.
isere Stämme knap , gnap als The- knippe, knip' (Subst. zu knippen), a) ein
on knippen, knappen, £iibbeln, knab- beweglicher Stift od. Schieber, od. ein Bie-
inabbeln etc. etc. — Vergleicht man gel mit einer Feder zum Ein- od. Zuknip-
\8 griech, knipos u. sknipos (knicke- 20 pen, bz. zum Verschlicssen von Etwas, da-
luserig etc.), sknipiö (kneifen, zwicken, her überJuiupt Verschluss- od. ScMiessding
n, knausern etc.), knîpôô (knickern etc.; — best du de knip ôk up de dör dân,
» sollte man eher glauben, dasskinpsL dat uns. nüms in hûs löpd? — he hold de
itl diesen Wörtern nicht von einer knip up de bûl (er hält das Schloss od. den
, gap etc., sondern mit snippeln, snap- 25 Daumen auf dem Beutel, will seinen Beu-
nabeln etc. von einer y skap od. tel nicht aufthun od. ziehen, ist schwer zu
(cf. Schafen, schabbig), skamp, sknap Ausgaben zu bewegen etc.) ; — b) ein Beu-
ttammt, woraus sich auch der Anlaut tel od. eine Tasche mit verscMicssbarer me-
esser erklärt. tallener Einfassung, bz. ein Bügel, der mit
er, Kneifer, Person die, od. Etxoas 30 einer einspringenden u. schliessenden Feder
ieift, kletnnU, drückt etc. ; — daher versehen ist, wie z. B. kleinere Sammt-, Le-
Irücker, Zwacker, Knauser etc. ; — der- od. Geldtaschen etc. (cf. nd. kuipptasch
a regten olden knipcr (Einer der die bei Schütze, II, 306), wie die ehrsamen
kneift u. drückt, zwackt etc. , od. ih- Bürgerfrauen sie früher an silbernen Ket-
• Preise od. Lohn etc. etwas abkneift 35 ten an der Seite trugen ', wo dann selbstre-
f. ein Knauser, Geizhals etc.); — b) dend die Einfassung od. der Bügel auch
i eines Krebses ; — du must de krabbe von Silber war ; — min grotmoder drOg al-
!per8 ofbräken, dat he (od. so) di nét tid 'n sülfcrn knip' up de sid, wen sé ût-
— c) ein Kneiper im Leibe, bz. bei guiig of na de kark gung un in htis harr'
den Frauen eine Wehe, Geburtswehe; 40 su hör gcld in sülfern knipke (Dimin. von
• komd wer so 'n kmper an ; — d) knipj)e) ; — c) ein gemeines Wirthshaus od.
eher, fester^ fetter, unverdaulicher ein Bordell ('n stille knippe, ein heimliches
kudün, der Verdauungsbeschwerden Bordell, welches nicht unter polizeilicher
— *n bok weiten kniper. Aufsicht steht), wo knippe übrigens, wie
-llûseB, scherzhaft von einem Knau- 45 auch nid. (s. unten) die Bedtg.: decipulum
• he is fan knlphûseu un hol fast od. Falle etc. (s. auch unter kntpc am
isk, kiiipsk, Xriiei/tôc^; von einem Zm- Schlüsse wegen kneipe) hatte; — d) ein
100 Etwas, — od. einetn Etwas das, Bund, Bündel, od. eine gewisse QuantiUit,
einer Person die kneift etc.; — die durch Schneiden od. Scheiden u. Tren-
[ mt de rok fBls to kuipsk (zu enge, 50 nen, (Spalten etc.) entsteht; — 'n knip gâ-
'«, bz. so, dass er mich kneift u. be- reu, ein gewisses 3fass (od. Bund, Stück,
c.) mâkd; — de bükseu sitt mî so Theil etc.) Garn von GOmaliger Länge des
, dat ik mi d'r hast hêl nct in rören Umfangs eines Garnhaspels, welcher so ein-
i bang* wäseu mut, dat he glik knapd, gerichtet ist, dass nach SOmaliger UmdrC'
mi d> mit bukken mut ; — he sügt 55 hung desselben durch einen Mechanismus
psk (beengt u. zusammengedrückt u. eine hölzerne Feder (sonst nd. auch knipp
h: dünn, klein etc.) in de rok ût, as [cf. Schütze, II, pag. lOi) unter haspel]
fOl minder un kléner is as anders ;- - genannt) an denselben aufschlägt u. einer-
: hei nêt gern dingen un minder be- seits einen knipp senden Ton hörbar
de lue fördern, dat sUgt ml fOls to 60 macht u. dadurch das Zeichen giebt, dass
KNIPPEN 810 KNESD KHIBT
eine SOmalige Umdrehting Statt gefunden od. de falle , de döre etc.) knipt to oi k
Jiat, andrerseits aber auch durch einen knip tokoipt — Nd,, mnd., nid, mnld., mßiL
(od. Biss, Bruch, od, eine Trennung der knippen, dasselbe, jedoch niMin aüenéi'
Fäden od. des Gespinnstes anzeigt, dass gen Bedtgn. belegt u. gebrauéht, wie ém
das betr. Mass od. die betr. Masse (Theil, 5 auch mit dem nhd. ad. oberd knipftn
Stück, Bund etc.) gesponnen (ik heb' fan od. knippsen nidU der Fall isL w6-
dage tein knip gâreu spuunen) u. ahgehas- tercs s. unter knappen.
pelt ist. cf. hiezu an., ist. hncppi, huippi, knipper. Nur in lûsenknlpper, i^. kny-
knippi ; schwed. kni])pa ; dän. knippc (Bund, pen suh c.
Bündel), wobei man beim Vergleich von 10 knipperî^, knipperi;^, mit kleinen Bistu,
norw. knippa (bjer^^knold, fjeldtop) vielleicht Borsten, Spalten, Bitten etc. behttfUt, ksâ'
an eine ähnliche Begriffsentwickelung wie terig, zerkniUert etc.; — dat glas Cod.de
bei kiiop denken muss, da ja norw. knippa toller etc.) is so knipperg, dat man HM
dieselbe Bedtg. wie das ags. cnäp etc. etc. (od. hum) nêt mër bniken on apaetten dfird;
(s. unter knappen am Schlüsse) hat. Wegen 15 — knipperg ]ër(2>d«r, welches wde S^rüHß
knippe (Bund, Bündel) sei bemerkt, dass u. Risse hat, namentlich in dem Lack); —
JDiez (11,374) davon das franz. nip^o (wo- knipperige banden (zerborstene, lerrissese,
von auch nippeSybz. unser Nippsache) ableitet. zerknitterte, od. aufgesprungene, rissige,
knippen, knippen, knippsen; — a) ein rauhe Hände, wie s. B. im Winter ésink
durch Knip bezeichnetes Geräusch machen, 20 Kälte, Frost). — Zu knippen.
crepitare etc. ; — ik heb' wat knippen (od. knippern, a) knistern etc. ; — wal kaip-
knippern) hürd; — he knipt (od. knipket, perd dar? — dat lücht (Lieht, Kerk,
knipst) mit de fingers, d. h. macht ein Flamme der Kerse) knipperd; — b) tpni^
knickendes od. knacken deff Geräusch mit den gen, bersten etc. ; — dat knipperd ftt h& ander.
Fingern, indem er entweder die Finger 25 knip-8ehäre, Kn^pseheere, Haanékten
rasch von einander schnellen lässt, od. sie od. auch kleine Schüre (îotûcúïa) nm Jat-
auf einander schlägt, od. damit schnalzt; schneiden (ûtknippen) von feinen Sadu».
— dat mest knipt, wen 't tosleid; — b) knip-sehalden ; t. g. klipsdmlden. ^jpridUa:
springe^i^ reissen, platzen, sjtalten etc.; — stofregen un knipschulden dringen dör.
dat glas (od. de flcsse) is knipt ; — du must 80 knîpsk, s. knipisk.
mi de tellers net knippen lateu; — c) spn'n- küi^-^ls^, plötzlicher, unerwarteter 8elik§,
gen od. platzen machen, zersprengen, zer- Schneller, Nasenstüber etc.; — ho gafbu
drücken, z. B. Oelsamen zwischen den Nä- *n knipslag in 't gesigt od. an de nöae de.
geln der beiden Daumen , Läuse mit dem knîp-tnnge, Kneifzange. Scherih. tmA
Daumennagel, woher der Daumen auch lû- 35 eine eng anschliessende Afitdlose.
senknippiT heilst; — d) schneiden, stutzen, knird, knirt od. kiîrd, kurt» JDrwik,
kürzen; — bar, nageis, bladen, papîr etc. Drang, dringende od zwingende Kraft, Gt-
knippen, od. ofknippen, inknippen etc.; — walt; fig. Trieb, Antrieb, tSifer eic.;^ dar
e) knicken, krausen^ fälteln etc., z.B. Krau- sitt gen knird (nichts was drückt adpresA
sen, Kragen, Spitzen etc. mit der Knipp- 40 u. treibt , bz. einen Stoss, Anstoss, AiUné
maschine: — f) blinzeln, zwinkern od. etc. giebt) agter, dat wil nêt förgels*, — irf
nicken mit den Augenlidern ; — du must nig mutten d'r insen wat mcr knird agter tet*
altld Sitten mit de ôgcn to knippen; — he ten, of H den nêt bäter f5rût geid; ^ di
knipt (od. knipôgd) mi to ; — g) knippsen, must d'r mër knird andôn (mehr Kraft oi
schnellen, Etwas wegschncllen, einen Schnei- 45 Gewalt od. mehr Anstrengung, Etfer &
Ur versetzen; — he knipt (od. knipket) dat FMss daran toenden), den kamst da 6k bi*
weg, z. B. kleine Kügelchen od. Körner, ter forût; — d'r sitt gen knird (Trieb, Elfer,
Kerne etc., indem er diese auf den Daumen Eile etc., od. nichts was ihn drängt u. IraM
legt u. sie mit dem Finger plötzlich weg- etc.) in ham un darum blift he 6k 80 wid
schnellt ; — ho knipt (od. knipket) hum an 50 tagen sin makkers torOg. — Dieses Mnä
de nösc (giebt ihm einen kleinen Schlag an anscheinend unbekannte Wort wird wMwA
die Nase, bz. einen Nasenstüber mit dem ags. cnyrd, cneord (eifrig, fleinig, tf. S.
rasch votn Daumen abgeschnellten Finger); Leo) unmittelbar verwandt sein, faut tt
— h) springen od. schlagen, klappen etc. ; richtig ist, dass ags. cnyrd auch wie nuer
— de fâr fan 't slöt is in-, bz. tokn'\\)t (die 55 knird auf die sinnL Bedtg.: drücken,
Feder des Schlosses ist ein-, bz. zugesprun- drängen (drängen od. treiben an u. «er-
gen u. somit das Schloss auch geschlossen ; wärts, antreiben) zurückgeht u. wrQir. Af
— du must de bö^cl fan 't knipke (cf. knippe Bedtg. : gedrängt od getrieben (ton Etwta)
sub b) toknippen (zuschlagen od. dicht schla- hatte. Was nun aber ags. cnyrd, cneord
gen, zudrücken, schliessen etc.); — dat mcst 60 betrifft, so setzt es ebenso wie "^""^
KNIBEN 311 KNOJEN
germ. Verb, kniran od. kniijan unordentlich wirken u. arbeiten, pfuschen
u mü kniren , gniren ßnirren, etc. etc, ; — sê knôîd (od. kuûdjed) dat gôd
f hs. Offs, gnyiran (stridere) etc. man so tosamen ; — knôi' (knete, drücke od.
u. dann aus der Bedtg. knir- wirke, arbeite etc.) dat dog nêt alP dör 'n
sdcr die Bedtg. : drücken, pressen, 5 ander ; — so knôid (wirkt, arbeitet etc., od.
kneifen etc. entwickelte, weil eben drückt, knetet etc.) dat ätcn all' dör 'n an-
' sehen in Folge eines starken der un so mal (schlecht) un unördendlik to-
B. beim Schnee) od. durch das regt, dat 't gans gen ansên hed un 't b&st
I von JEtwas entsteht u. auch ja gen minsk äten kan ; — he knôid (od. grêmd
iren od, gniren syn, gnisen die 10 etc.) d'r wat mit herum ; — wat knoist (wir-
iUiken od. stark zusammenpressen, kest, arbeitest od. pfuschest etc.) du dar nîî
. hat, bs. man fr^i knird (es knir- wer toregt (od. in 'u ander)? — li6 forknoid
rscht, bz, es hat geknirret etc.) (od. fergremd, ferkleid etc. vcrwlrthschaftet,
Ukürlich an einen starken Druck, verarbeitet u. verpfuschet etc.) sin gcld un
as Knirschen entsteht, denkt. 15 gôd; — hé lied dat ganse schonerlike stük
JBÎr; i. q. klire u. wohl daraus holt wer ferknôid (in einer Weise be- od.
, wie knäpel aus kläpel, knûflôk verarbeitet, dass nichts Gutes mehr daraus
k etc. Oder ist es mit knarre, gemacht werden kann u. es ganz verdorben
\ex, sodass es urspr. nur einen ist etc.); — de stäfels sunt gans ferknôid
)d, eine Verdickung, Knoten, An- 20 (verpfuschet) un ferdürfen. — Davon: knô-
(nodus, tuber etc., cf. knarre) jer, a) Einer der hart u. schwer arbeiten
, wie auch das Wort Niere muss ; — b) ein Pfuscher, schlecJUer Arbei-
, was früher ja auch wie unser ter etc. ; — knôjerê, a) Quälerei, Plackerei
Jöte die Bedtg. Uode hatte? etc.; — ik heb' fan 't ganse läfend niks as
«. gniren. 25 knôjerô had un nu kan 'k up min olde da-
». gnisen. ^ gen nog bädeln gân ; — b) Pfuscherei, Ffu-
îLBÎsdr, s. gniser. scherarbeit etc.; — 't is alP knôjerô, wat
^Idj Rauschgold, cf. khiergold nie, hu mäkd un wat man fan hum sügt. — Nid.
f, s. gnitteng. knoeijen od. knoeicn, nachlässig u. schlecht
L«p, Murr köpf, Mensch der knit- 30 arbeiten od. bearbeiten, pfuschen etc. ; fer-
^ittertg (mürrich, verdriessUch ner (provinz., cf. v. Dale): stossen, schla-
gen, drücken, quälen, misshandeln etc., wie
L^pd, murrköpfig, mürrisch etc. auch wfries. (Jap ix) knoeyen. — Die ei-
, s. gnittern. gentliche Bedtg. wird wohl : stossen, drücken,
lag, s, gnitterslag. 35 quälen (u. so auch: sich quälen u. mühen,
knafe etc. schwer arbeiten etc.) etc. sein u. würde es
Û q. knäfel in der Bedtg. sub b ; beim Vergleich vofi bleien, bloien = nid.
»1 fan 'n jung, od. fan 'n bôm etc. bloeijen od. bloeien, engl, blow, ahd. pluoan
id. knolen, a) mültsam, hart an- etc. mit schott. know (to press down with
II. schwer (mit od. unter Druck 40 the fists etc.) ident. sein können, was' Ja-
m, sich mühen u. quälen etc.; mieson zu einem schwed. knoga (pugnis
én nët as de slafen, man kan knô- geuibusque cniti) vergleicht u. wM auch
: as man läfd un kumd dog nêt dasselbe Wort ist wie dän. knugo (drücken,
k wul man, dat ik dod was, den klemmen) u. norw. knua (mit den Finger-
fiingd des morgens an un hold 45 knöcheln drücken) u. gnugga (drücken), was
wer up (von Frauen mitunter mit schott. know, kiiowe (kleiner Hügel od.
(h gesagt, die sich fortwährend Haufe) ; isL hnüa (tuber) ; an. knüi ; norw.
^auAalt mühen u. abquälen müs- kuuc (knuv, knu, gnue, nue, knoe) ; schwed.
en Augenblick haben, wo sie frei knogc; dän. knoe, kno (Knöchel y Knöbel),
k erholen können etc.); — man 50 sowie ferner auch wohl an. knyja, kniidha
st dod knôjeii, so as man hir ar- (stossen , schlagen) , gnyja , guüdlia (tosen,
; — he knôid (mühet, plaget etc.) rauschen) etc. wohl auf ein altes germ. Verb.
Ï un kan dog hast not so fOl fer- gniuan , kniuan = an. gnya , gnúa u. auf
he 't brôd fbr sin kinder hed; eine y gnu od. ghuu etc. zurückgeht, wor-
yen (das mühsame Arbeiten u. 55 über unter gnauen, gnîden, knädeu etc. das
., bz. das sich Mühen u. Quälen, Weitere zu vergleichen ist u. wozu auch
etc.) hold erder not up, as bit tcahrscheinUch unser kniidjeu u. kniidel etc.
;; — b) drücken, kneten, inein- gehört. Vergleicht man übrigens seh ro Jen
urcheinander drücken u. kneten, = nid. schroejcn aus schrodcn = nid.
Mck (sinnl.) wirken u. arbeiten, 60 schroeden (schroten), so jnuss knôjcn un-
ENOJER S12 KNOP
mittelbar mit unserm knûdjcDi gnudljen u. nono, knükla; dän, knokkel; êdiwei,
knûdeln etc. verwandt sein, was indessen kcl, knokkel, 8. Weiteres unter Knö
(cf. Bchrodon od. schrôjeo, schroten von y in Orimm, Wh.
skru, skur) auch mit knäden u. an. knoda Die Grdbdtg. ist vieUeicht ,Jkleint
auf eine y gnu, ghuu od. kuu zurückgeht, 6 cA*cr** od. „kleine Verdickung", ab y
wozu auch griech. chnauö, knauö, knúö, von knoke (Knochen, qf. knake) oâ.kk
knäô (schalen, kratzen, reihen etc.) u. (nodos, tuber, «. unier knokke). Jk i
ausser gnauen ('tc. auch wohl gnagen ge- sen die Endung el in der Segel ehiu
hört. „er** od. „e" etc. nur ein Etwas (G
knojer, s. unter kuôjen. 10 stand, Ding, Zustand etc.) bezeich^
knôjerê, s. unter knôjen. es wahrsdîeihlicher, dass knokel, cnoc
knokke, knok, a) eine Kaute (od. ein urspr. dieselbe Bedtg. wie knoke, he. \
Bündel, Bund etc.) gehechelten u. zusam- u. knokke hMe u. mit diesen VôiUt
mengedrehten Flachses in kolbiger Form, rect von einem alten knukan, kculgan
von einer bestimmten Menge. — Nd., mnd. 15 einem Stamm knuk als Ablaut oonkm
knocke, kiiucke; — b) der südliche od. süd- knak, od. von knnk aus aUem faukao,!
westliche befestigte Vorsprung (Spitze, Land- knuk, cf. knikken) abstammt, was glei
zunge, krumme od. rundlich gebogene vor- mit ags. cnocjan, cnacjan (palsare) u
stehende Ecke etc.) des Amtes Emden an cneocan, cnucan (knackenj pressen ek
der Oster Ems; — he hcd 't schip b! de 20 H. Leo, pag. 358), bz. aengl cnokieo
knok anlegd. — Es ist dasselbe Wort wie sare); norw. knoka Jessen, drücken,
knake (Knochen), bz. wie knoke in der Be- tnen etc.) etc. u. einestheils wie knaU
dtg. nudus, tuber od. oberd. knocke (Knö- knikken die Bedtg.: crepitare etc., o«
chel, vorspringende Spitze des gekrümmten theils auch die aus crepitare od. Ger
Fingers etc., od. rundlicher Höcker etc., cf. 25 u. Lärm maclien etc. hervorgegangen
knökkcl) u. aengl. (S t r a t m a n n) knucche, dlg.: stossen, schlagsn, drücken, treten,
knoclie (Bündel etc.), wozu auch engl, knitch pfen etc. (cf. kloppen von klappen) h
(Ilolzbütidel) , schott. knitch (Bündel) aus knop, a) Knauf; — knop up de stâ
aengl, (cf. St rat mann) knicche begrifflich — d&r sitt gen knop up 't deksel, wi
stimmt u. woraus auch weiter erhellt, dass 30 't bi antaten kan; — b) Knospe, Pfit
knake, knoke, knokkel etc., bz. knokke etc. le. äuge, Blüthenknospe ; — de knoppco
aengl. knicche, kuucche etc. sämmtlich mit bomen worden al regt dik un wen de
knüikken (knakan, knakjau), knikken, knukken nog ônige dagen so warm schind, d€
(s. unta- knake u. knokkel), bz. den Schall- ken bê hold üt, bz. apen; — Compos.:
Stämmen knak, kuik etc. u. zwar einestheils 35 knoppen, rosenknoppen etc. , -^ c) I
hendes, Vorspringendes, Erhöhung, Höcker) (cf. Seh. u. L. unter knop, woesmi
od. als ein sich biegendes u. krümmen- 40 als ident. angesehen wird, indessen i
des Gelenk, biegsames Etwas et<:., andern- Bedign.: Knauf [vom Degen] u. l
theils aber auch in der Bedtg. : Bruch od. [von Gewächsen, Früchten] mit kno]
Bruchstück, Brocken, Klumpen, Humpen, u. ebenso wie unser knop, ^als d
Knorren etc. (cf knarre, knast etc.) zusam- nonymitäJt, von knop zu sAeiden ist)
menhängen. — Zu knokke ver///. a«c/i uokke 45 knop (wie sub a, b u. c); mtM. 1
u. dann dazu auch wieder an., isl. hnocki (uodus, nexus; globulas, biilla, fibolarj
(uncinus), hnokinn (cornuus, pronus) wegen vus; gemma, oculus arborum, fioniB
der schon unter knikken erwähnten An- calix etc.); afries. knop, knap (Knot
laute kn, hn u. n. dasselbe wie unser knubbe, knubbel,
knokkel, Knöchel (tahis), rundlich vor- 50 am Halse, od. hinten am Steiss);
stehender Gelenkknochen, bz. rundliche Er- helg. knop (Knauf, Knopf) ; aengl (t
höhung od. Höcker, gebildet durch die ver- m a n n) knop ; engl, knop (Knospe
dickienEndender Gelenkknochen der Hände, ahd. chuoph, cnopf, chnopf; mhd.
Arme u. Füsse etc.; — de knükkels don mi knöpf (Knoten; Knopf, Knauf; K
air so ser, as wen 'k de jicht d'r in heb'. 55 s. Weiteres unter knop.
— Afries. knokele, knokle; wfries. kncu- knop, a) Knopf zum Zuknöpfen;
kcl; helg. knückel; nid. kneukel, kiickel, knopen fan de rok sunt ofräten ; — b)
knokel, knokkel; mnld., mfläm. knokel; nd. zum Anfassen, z. B. auf einem Stoe
knukkcl m. ("DäÄwcr^^ knüchel; mnd. kno- c) Knoten (nodus) der geknüpft wii
kel; ags. cnucl ; aengl. knokil; engl, knuckle; GO 'n knop in (od. för) de drâid maken oi
KNOP 313 ENOETTE
NfOfl: de knôp np de bûl holden knippen etc. zusammenhängen können, als
fUd äiehi haken); — dat is 'n tau mit einem aus einem ahd, knaz = unserm
knôpen (ein Tau was weder zum koat, gnat (cf. gnattern, koatteru, gnittcru
en ffocA zum Schlagen dienlich u. etc.) entstandenen knatsen, kuassen etc., od.
w ist); — dar kamen altld nog so 5 mit unserm goisen, kniscn, icovon auch un-
}en ED kamëlsgârn (Zuthaten zu ser gnûsen, kmisen u. mhd. knnsen, kuüsseu
i, die der Schneider specicU auf (kneten, stossen, schlagen etc.) etc. Vergl.
Ssteüt) bî, dat H én altîd ût de dieserhalb auch mnld. knopscl u, die sonst
, wen de räken kumd. — Nd., auch in Grimm (Wb.) unter Knospe
Id,, mnld. knôp od. knoop; wfcU. 10 angeführten deutschen Formen knopscl, bz,
^ûHUng. (Schambach) kn&p (das- unser kuüpsci.
' Es ist formell u. auch begrifflich knopen, a) knöpfen ; — de rok apoii (od.
^ der Ordbdtg., s. wUen) gleich mit to) knopen; — b) knüpfen; — frUndskup
%ttuf, bz. mhd. knoaf, was sowohl asknopcn mit êmand. — Nid. knopen. Zu
Lexer) dieselbe Bedtg. wie unser 15 knôp.
Doppe (Flachsknoten, od. überhaupt knoppen (fast obs.) knospen. — Nd. (Br.
eg, rundliches Etwas), als auch die Wb.) knobben. Zu knop.
bas, globulus, od. die von: Knopf knösen, 8. gnosen.
f, bz, unseres knubbc u. knubbcl knost; i. q. knûst, bz. k'iast.
was nun knop = ahd. chnoph etc. 20 knüt, s. knötte.
9o ist auch dieses aus knup, bz. knStel, grob, stolz, störrisch, widerspen-
Vhema knupa, bz. knuba, knubha, stig etc. — Im nid. ist knopt ein grober
knnpfa etc. (s. unter knüppen) od. Kerl, plumper roher Geselle etc. u. somit
hervorgegangen, dessen Stamm knup wohl dasselbe wie nhd. Knote od. Kno-
\au!tfoTm von knip, bz. knap ist u. 25 ten in der fig. Bedtg., wie ja auch nhd.
h mit dem unter knappen (s. am knotig eine ähnliche fig., bz. dieselbe Be-
) séhon angeführten ir., gäl. cnap dtg. wie nid. knoetig (grob, bäurisch, roh,
Ollis) etc. in der Grdbdtg. zusam- plump etc.) hat, wonach denn auch kn(ltel
f ganz wie dies auch mit dem for- (nid. kneutcl, knotel) icohl mit Knote, bz.
ickeinend von knop verschiedenen 80 uüserm knötte u. kuütte connex sein wird.
T Fall ist, was ich am liebsten als 1. knSter, geil, üppig etc.; vom männl.
dem Präter. knuop, knop von einem Geschlecht. Wahrscheinl. mit knötel des-
[>pen anzunehmenden älteren knapan selben Ursprungs u. urspr. wolü = roh, un-
gangenes Subst. ansehen möchte. Wc- zart, obscön etc. cf. weiter :
• sdMn unter knappen erwälmtcn 85 2. knSter, kleiner Knirps, kleines dickes
. ton ir., gäl. cnap , bz. unseres Kitid, bz. ein kleines dickes knotiges Etwas ;
i6p, knubbe etc. (nämlich dass diese — 'n lütjon kuöter; — 'n dikkcn kn^ter
uripr. ebenso wie klatte, klotc, klute fan 'n jung. — Wohl auch desselben Ur-
Bedtg.: Bruch^ück, Klumpen etc. Sprungs wie knötel etc. Vergl. indessen
fei nodi erwähnt, dass auch Fick 40 auch nid. (v. Bale) knoetel, knoedel =
iie für knütte, bz. nhd. Knoten nhd. Knödel, was übrigens auch wieder
esetzie Stammform kanda (Knolle, mit unsenn knudcl, knudeln, knûdje etc. so-
Gelenkknoten etc.) zu kaud, b^. kad woM, als mit knötte, kntttte, bz. nhd. Kno-
l (beissen, d. h. spalten, brechen etc. ten etc. zusammenhängt^ wie ja auch mfläm.
tzuB crepitare od. sonare cds urspr. 45 knoai die Bedtg. y,Kloss'',bz.unsers]5\}iiehaU
Die auch bei grindan [s. unter grind knötern, stossweise od. in Absätzen einen
] M. knakken, kcikken, knappen etc.) Schall hören lassen od. hören machen, sei
dass hieraus auch also erhellt, wie es dass dieses sprechend od. singend, bz. in
üeher Weise unser knülle mit knal- Iieiteren u. lustigen, od. in mürrischen u.
llen, knüllen u. knarre, knure etc. 60 verdri esslichen Tönen geschieht, daher: a)
rren, bz. gnarren zusammenhängen. stockend sprechen, im Sprechen an stossen,
Schlüsse sei noch bemerkt, dass das stottern etc. ; — b) schmetternd singen (von
t mhd, erscheinende knospe wahr- Vögeln) ; — c) mürrisch u. cerdriesslich Je-
'h ebenso wie wespe aus wepse «. mand anfahren, murren etc. — Nid. knt'U-
w gapse (cf. gapse u. wepse) etc. aus 65 teren, knotercn etc. — Mit gnattcrn, knat-
9ersetzt ist, wie ja die erst spät auf- teru , od. knätoru etc. u. giiittern , knit-
ien Wörter knasper, knisper, knus- teru, — gnuttern, kuuttern eines Ur-
in Grimm, \M).) ebensogut aus Sprungs.
, knipser, knupser, bz. knapsel etc. knütte, Knote, Samenknote, Samenkopf
u, entttanden sein u, mit knappen, 60 od. Samenknopf; — de knöttcn fan 't flas.
ENOETTEN 314 KNUFE
— Compo«.:fla8-,1in-knöttco. — ^^.knutte; klldel od. knûlel, Knâud, XZm
nJd. knot ; s. Weiteres unter knütte. verworrener dichtgedrängter Haufen ett
knötten, die Samenknoten od, Samenköpfe he (od, de hand etc.) smiit sûk dar i
abstreifen od, abrupfen etc.; — 't flas kan knudel hen; — dat |ôd Kgt in 'n ki
bold knötd worden. — Nid. knotten. 6 (Knäuel ^ Klumpen, inndel ete.) toui
knötterig, s. knütterig. — sê stân alF in én knodel bi 'n u
knöve, s. kinife. — Es ist formell u. begrifflich wM
knnbbe, Knorren, dickes unförmliches mit nhd. Knödel, hz, nÛL knoedd, I
Stückf Knoten, Höcker, Heule etc.; — 'n tel; fläm. knocdcl, knoddel, knnddel
godon kiiubbc holt od. brud etc.; — d&r 10 dessen verschiedene Beätgn. (cf, Gri
Bitten tiir %}MiQ (solche) VimhhQw (Knorren, Wb. unter Knödel) sich aämmthdi
unförmliche , dicke Auswüchse etc.) up; — ahd. knodo (s. unter knfltte u. knöfte)
knubbcn (Knorren od. Acste etc., cf. knast, leiten. Vergleicht man übrigens gnûd
knarre etc.) an de bomen, bz. in 't holt; — sowie gnûdje, knûdje, be. knadchi, knt
knubbeu (od. knubbcls) up de hûd; — 'n 15 etc., so kann auch (s, knudel) et» dir
knubbü fan *n kcrel (ein dicker, unfönnti- Zusammenhang mit gniden, lauddn «.
eher, bz. grober, plumper roher Kerl). — den angenommen werden.
Nd. knobbe, knnbbe; nid. knobbo; mnld., knaifelig, knadelff, kn&dlig, kil^
mnd. knobbe, knubbc (Knorren, Erhöhung, kn&djerg, unordentlich, zerknittert, fi
Höcker , Beule etc.) ; aengl. cnobbe ; engl. 20 kraus ctc, ; — du must nu dat gôd m
knob (Knopf, Knorren^ Knoten, Ast im knudclg tosamen pakken od, leggen, 6i
Holze etc.) ; schwed. , norio. knubb ; dän. so knudclg maken ; — dat is so knädl
knub etc., cf. Weiteres unter Knobbe, tosameupsikd, dat 't all' krÛB un ful fold<
Knnbbe in Grimm, Wb. — Es ist das- knudeln od, knûdela, einen knudel
selbe wie knop u. knüppe etc. u. geht wie 25 Knäuel von Etwas machen. Etwas •
diese auf eine germ. Gnlform kiiupa zurück. deutlich u. oAtte Bücksieht darauf, €
knabbe-/:;arste , eine Art Sommergerste, kraus wird, zusammenpacken od, zuaam
deren Aehrcn in der Beife die Grannen u, ineinanderdrücken etc., bi. überk
verlieren u. viel dicker u. kürzer (bz. kol- (freq.) drücken etc,; — he knndelddil
biger etc.) sind ala bei der gewöhnlichen 30 (Zeug, Wäscfie etc.) all' in 'n ander
Gerste, was auch mit daoon herrührt, dass du must dat g6d not so knuddn, den a
die einzelnen Körner viel dicker, runder u. du mi 't all' krûs; — so knudeld (ii
schwerer sind (Us die von der sonstigen wiederholt etc.) dat kind fSls to fSl. — .
Sommer- u. Winter- Gerste. knuidelcn, kno(*dclen. r/. knidelu u. knfti
knabbcl (oon knubbe). — he hed dar 35 knndje; i. q. knudel; — dat utti
sükke (solche) knubbels (od. biilen, bülten) knûdje (Knäuel, Klumpen etc) tosameo
Sitten ; — knubbcls (Knöchel) up de band ; he sitt in 'n kni\dje (ganz zusammengei
— de bôm sitt ful fan knubbels (Knorren, od, zusammengekauert, bz, so, dass er
knotigen Auswüchsen etc.) ; — de stok hed einen runden Klumpen bildet) up de s
so iT^l knubbels. — A7(/. knobbel (dasselbe) ; 40 knû^jen, gnûdjen, drücken, kneten, j
amhd. chnubil ; mhd. knübel ; md. knubel ; sen etc. mit der Ncbenbdtg,, dass dad>
mnd., mnld. knovcl (Knöchel) etc.; s. Wei- eine wirre krause Masse (od. Häufet K
tercs unter Knöbel und Knübel in pcn) entsteht, bz, dass es in unordenÜi
Grimm, Wb. Weise geschidit; — he knAcfjed dat
knubbelig, knnbbel/?, knorrig, höckerig 45 all' so in 'n ander un dôr 'n ander; -
etc., bz. mit knubben od. knubbels behaftet, knûdjed (od. grômd, knôid etc.) d'r wa
voll tfon Knoten, Höckern, Beulen, knorri- herum ; — du must dat gôd (Zeug, Wi
gen Auswüchsen etc.; — knubbelige hau- etc.) not so knûdjcn un krûs makeo.
den; — 'n knubbeligcn bôm; — 'n knub- knudel etc.
belg (knorriges, ästiges etc.) stiik holt. 50 knûdlîg etc., s, knudcÜg.
knüchen, husten, hüsteln, hustend an- knnf, Knuff, d. i. Stoss, Schlag ete.
stossen od. stosswcise u. mit Athembeschwerde menllich mit der geballten Hand oA
husten ; — lic küüclit de hrle dag an. — Faust ; — h6 gaf hum 'n kauf (od, 1
Auch subst.: dat kuiich(^n hold bi hum hol knups, gnup etc., cf, gnubbe etc.), d
nêt up; de am geid bum dV hast bi ût; — 55 afer de kop flog. — Nid. knnf etc.; s.
davon: ^okuticbe (GehuUe, Gchüstcl etc.); leres unter knuffen u, gnup etc.
— dat iä je 'n old geknücbe mit di. — Wohl knnfe od. knnfe, kniife, kaufe, tw
mit nhd. knucken (cf. nd. knuk ti. knuk- liches dickes Stück, Humpen, Kht)
ken im Br. Wb., II, 830) zu knikken u. Knorren, Klijiben, Klotz ete,; — 'n
knakkeu als Schallwort. cf. auch küchcu. 60 brod, od, holt etc.; — de jung* krigtj
KNUFEN 315 KNÜLLE ENUL
pftr knflfen brM in de michel, kann man knül mit mnîd. knol auch von
last néC b^^pt, wo he 'i ferknu- knüllen (in bcknûllen) = mnld, knollen ab-
— Es wird wie knûf in knûflôk leiten u. dieses so deuten, dass es urspr, so
(cf, 2 klufe) versetzt sein, wie viel hiess, al4$ sich zu einem Knollen ma-
fönende: 5 chen, hz. sich dick u. voll saufen wie eine
odL kiifea; i, q, klûfen; — hê Knolle etc. Zu knüllen (saufen etc.); cf.
«t mit to knofen, dat ho 't kört auch knüppeln.
he knaft d'r 'n stük of. — Nid. knalle, knnl, Knolle; •— a) Klumpen,
"odere etc). Humpen^ Knorren, Höcker, rundliche Ver-
I, luifUTeln (Iterat. von knuffen); 10 dickung od. rundlicher unförmlicher Aus-
iffeld hum dOgtig wat dör. — Nid. wuchs etc. ; — 'n kniil brôd (ein dickes un-
knoffeleo. fönnliclies Stück, od. ein Klumpen, Knor-
, Knüffe, Püffe, Fauststösse etc.; ren Brod); — dar sittcn all' siikke (sülke,
, ördendlîk knuffels liad. solche) knüllen (Auswüchse, Höcker etc.) an
, stossen, schlagen, drücken, kne- 15 de kartuifcls, dat sc sük bei nct gôd schil-
4ffen, mit der Faust od. den Knö- len laten; — b) rundlicher Auswuchs an den
'beiten u. durchweichen etc. ; — Wurzeln verschiedener Pflanzen (under de rö-
i hnm so, dat hum de am d'r hast fen un de kartuffels sittcn fan ^t jär gode knul-
j. — Nd. (Schütze etc.) knuf- len under; — fowipos. knullengewas) u. na-
knnble etc. , cf. Weiteres unter 20 mentlich speciell : die weisse od. gelbe Rübe,
. Grimm, Wb. u. dazu nd. (Br. die namentlich als Futtergewächs für Mensch
ifen, gnaffen; nid. knuffen ((/run- u. Vieh vielfach gebaut wird; — daher
9 weiter unser gnubbe etc. u. knup, Sprichw. : de knüllen eidt (egget), mut nêt
knaf, bz. unser gnobben, gnuffen, umkiken; — de knülle is de modcr fan de
e. 25 mosfolt un de mesfolt is de fader fan de
. f. gnaffig. hêle bûrderô; — c) fig. ein dicker, klobiger,
II Knoblauch. Nd. knuflôk, knuf- klotziger, ungescIüacMer u. roher Mensch ;
kk; mnd. knufiôk, knuftlôk; nid. — 'n knul fan 'n kerel; — 't is so 'n reg-
mooplook, knoplook ; mnld.,mfläm. ten knul. — Nd. knülle, knuU (Knorren
, knooplook; nüid. knobelouch, 30 ini Holz; dickes unförmliches Stück Brod;
eh etc., WM (cf. knäpcl aus klä- grosse Beule od. harte Geschimdst am Leibe ;
hd. KnMtel aus Kläuel etc.) aus fig. grober unschicklicher Kerl) ; nid. knol ;
ilouh, klobilouch, chlobilouh, chlo- mnld. knollc (glomus, globus ; rapa) ; ags.
^loToloac, clofolauh, chlofolauh; cnol od. cnoll (collis, cacumen, Hügel, Gip-
ibeloach; mnd. kluflôk entstand, 35 fei, Anhöhe, Spitze); aengl. cnol (collis);
ie Sylbe klobe etc. ebenso wie ahd. engl, knol (kleiner Hügel; Spitze eines Hü-
Toben, s. unter klöfe) u. kluft zu gels; eine grosse Rübenart); norw. knoll u.
paÜen etc., cf. klöfen) ge?wrt u. knolte, knolt (Gipfel, Spitze, Berggipfel,
tweder ein dickes Etwas, einen Kulm) ; dün. knold (dasselbe u. auch : Knoüe,
od. einen Kloss, eine Knolle (cf. 40 Wurzelknolle) ; schwed. knol (Knollen, Knor-
lle) etc. od. wahrscheinlicher noch ren, rundliche Hervorragung , Knöchel,
alten es od, sich spaltendes Höcker, Puckel u. dialect. auch : Berggipfel,
indes Etwas bezeichnet, weil der Bergspitze etc.) ; mhd. knolle (Klumpen, Erd-
i ebenso wie die Lilien eineti in sog. klumpen, Erdscholle ; fig. grober, plumper
spaltenen Wurzelknollen hat. 45 Mensch etc.). — Das Wort: ags. cnol, od.
koolle. cnoll, bz. unser knülle etc. gehört mit knul-
eirunken, besoffen etc.; — de ke- len, knüllen zu knellen, bz. dem alten knil-
ins knul (vollständig voll, voUstän- lan, knal, knul, knulun (s. unter knellen,
kken), od. (wie wir auch sagen) knallen, knillen), wobei man wegen der ver-
an dun, — gans knüppeldik. — 50 schiedenen Bedtgn. von knolle (s. dieserhalb
ambach, Dann eil etc.) knül. in Grimm, Wb., unter Knolle) ebensowe-
ûUen 1» : Buk beknüllen (sich voll nig wie bei nhd. Scholle von schellen od.
eh betrinken), wofür wir auch sa- kli])pc von klippen etc. u. klattc vom Schall-
)eknûppeln ti. wonach dann auch stamtn klat (cf. auch (clak etc.) daran den-
er Bedtg.: dick, voll etc. u. be- 55 ken muss, d<iss diese ver. schiedenen Bedtgn.
m knnlle, knul entlehnt sein wird. von knolle od. cnol auf die Grdbdtg. : Schall
• man übrigens bei KU. mnld. od. Geräusch (wie z. B. engl, knoll [läuten ;
as cerevisia), knol, knolle (genus wie Geläute klingen] u. daji bereits unter
, knollen (ingurgitare sc potu, cu- knellen erwähnte engl, knell , aengl. cnul ;
confertim ingerere cerevisiam), so 60 ags. cnyll etc.), bz. crepitus etc. zurückge-
KNÜLLEN ENÜELLEN 316 ENUEPPEN
Tien, sondern vielmelir (wie hei klute, knubbe, Daher ferknollen , ferknOllen {zn
knop, knôp, knast, knitst, knûre etc.) darauf etc.). — Nd. knaUen, knttllen etc.,
beruhen^ dass das Stammvbm. knillan aus ieres in Grimm (Wh.) uMer ï\
crepitarc etc., hz. der Stamm knil, knal, Man kann es wie hei knittert
knul aus crepitiis etc. die Bedtg.: reissen, 5 von knellen tu der Bedtg.: Gerâu
spalten^ brechen, bersten etc., bs. die von: chen etc^ od. auch in der von: dr
Bruch, Riss, Bitce, SjKilte etc. od. die von : stossen etc. aldeiten, wo die BfA
Bruchstückf Brocken, Klumpen etc., od. die dere indessen wie bei mhd. knulleo
von : abgerissener u. einzeln stehender Fels schlagen etc.) auch wieder aus der
(u. so auch: ein einzeln hervtjrragendcs u. 10 rausch machen etc. hervorging,
für sich allein stehendes Etwas, eine Spitze, knüllen, in beknüUen (betrinken
od. ein Grat etc., s. unter klak, klap, klippe, f^tOf 9. unter kntll.
klatte etc.) entwickelten, ganz wie dies auch knnnseln ; t. q. knaseln.
bei klute^ klumpe, klos, knast, knare etc. knnp, knnp»; i. (;. knuf, gnap, 6j
der Fall ist, wo auch die Bedtg.: brechen, 15 knappe, kn&p, Knoten; — 'n kn
reissen, bersten, spalten etc. aus der urspr. dôk; — Sprichw.: 'n knOp för de
von crcpitus o<l. crcpitare hervorging u. man 'n goden râd, od. auch: *n knüpfur
beim Vergleich voti kuik (Biegung, Krüm- is Ulenspégels râd ; — Es ist doste
mung) u. knikken (brec/ien, biegen etc.) auch wie kDO]>, bz. knoppe, knuppe, ko
noch annehmen kanri, dass die Bedtg.: Buckel 20 unter kaôp u. knubbe), wird inde
od. Höcker, Hügel etc. sich aus der von: scMiesslich, wie auch knütte, nk
brechen in der Bedtg. : biege n, k r ü m- Bedtg. : nodus, bz. eines geknüp^
men u. nicht in der von: reissen, spal- geschlungenen Knotens gd
ten hervorging, wie dies ja auch mit tat. kuiippel, a) Knüppel, KnüUd,
cacumon etc. h. unterm bog, högte, büke etc. 25 Kloben, Knorren etc.; auch fig. v
(cf. Fick, T,36 u. IlT, 7ii seq.) wahrschein- dickest, starken Geschöpf od. Mem
lieh der Fall iM. Dans übrigens kuolle, Redensart: de kiiüppel ligt bi de!
knülle od. kuille auch im Deutschen in der de knüppel is an de lumd bände
Bedtg.: ciilmcn, collis, vertox vorkam u. ékcii knüppel (ein eichener Kn
schon ah ist, geht aus dem von W. Ar- 30 Stock); — *n kaîippéi (Scheit, Kid
nold (pag. Ml) augeführtfn Ortsnamen: — 'n knüppel (Knorren, dicken st
Knillfe.Id, Knillwie^en, Ilkesknül, Kuülcheu, was) fan 'n bôm ; — 'n knüppel ü
Knüll, Waldknüll etc. hervor. — Dass nach od. kerel, junge, kiod; — b) Ort
dem wechselnden Anlaute gn, hn, kn u. u sog. silt, woran die Stränge der 1
(s. unter 1 m. 2 knik, knikken, knap, kuap- 35 festigt (od. geknüpft) werden; —
pen, kuipcn etc.) übrigens auch das ags., ahd. gen au de knüppeis slân; — c) Kl*
bnol, nol, nollo (Spitze, Gipfel, Scheitel, Hü- Klöppeln (knü])peln) von Späzen o
gel), sowie das gleichbe(feutendehnc\,ne\,né[hi pelten Schnüren etc. — Nd. knüp
schwerlich von knoWo zu trennen u. mit die- knüppel; nid, knüppel. — Es
sem dcsftelben Ursprungs sind^ ist wohl 40 scheint, in allen Bedtgn. (wie k
ebenso sicher, als der Zusammenhang von kliipel etc.) aus kluppel, bz. klopp
norw., schwed. gnella, nella (kreischen, knir- ter 1 klopper) entstanden^ doch ka
sehen etc.), gnell, gnoll etc. mit knellen in Theil auch mit knuffen od. knop
der Bedtg. : Schidl od. Ton, Geräusch etc. küiihhcl u. namentlich in der Bedtg.
machen etc. 45 mit knüppe od. knüppcn zusamme
1. knallen, knüllen, laut reden od. knüppel-dlk. knttppel-dbn, vo?^
schwatzen, pralüen, aufschneiden, flunkern schwer betrunien.
etc. ; --■ he knulld mi wat für;— de kercl hed knüppel-koke, knüppelkök, <
dar säten to knüllen für gt^wald. Daher fetter, schwerer Kudien, der aut
ferknulh^i statt forknuUcn (vorflunkern, vor- 50 harten u. dichten Klössen zusammei
lügen), was dort fälschlich mit ferkuullen knüppeln, a) klöj^pdn; — b)
(zerknüllen) als gleich aufgeführt ist. — Knüppel od. Knüttel schlagen ; —
Die Grdbdtg. i.^t: schallen, bz. lärmen, j>eld hum dügtig dör; — c) unm
schreien etc. ti. gehört es 7nit dem folgenden kcn od. saufen; daher: sük bekuü
knüllen zu knellen. 55 besaufen).
2. knüllen, knüllen, knüllen, knillen, knit- knappen (nicht so gebräuchlich
ttrn, in Falten od. kraus drücken, bz. über- ten), knüpfen, nectere; — anknû
haupt drücken etc.; — he knttUd dat all* knüppen etc. — Nd., mnd. knup
man so tosamen; — warum toknüllbt (zer- chnuphjan, cbnupban, knuffen,
drückst, zerknitterst etc.) du ml dat soV — GO chuupfcn; atnfid. chnupphea; mhi
KNÜPFERN
317
KNUETTERIG
laiiuijßjßem, knuspern etc, —
«• Imappern.
klare, kiiftr, Knorren etc.;
knarre. — Nd. knurre; nid.
knurre, knorre; engl, knur,
( Wang. heissi die Hüfte (cf.
t, J, 376) knur, während das
nor auch einen Knirps od.
Mer knurt) bedeutet.
küftren, s. gnûrcn.
Knurrhahn (Trigla hirundo).
feil dieser Fisch wie alle See-
mrrenden od, grunzenden Laut
\, wenn er aus dem Wasser
•d.
ïvrses dickes gedrungenes, hz.
lehsenes u. verkrüppeltes Et-
Zwerg etc.; — 'n knurt fan
r, kerel, junge etc. — Engl.
min. von knure u. knurt); —
mer Knorren od. kleiner llum-
; — 'n knurtje fan 'n kind etc.
q. knftdjen, knudcln etc. u.
I knusen.
knusen, s. gnûsen.
nast etc.; — 'n knftst brod
— 'n knûst fan 'n bôm od.
Sprichw. : de to 'n kuûst (har-
II beissender unverdaulicher,
Knorren etc.) bakken is, word
brod.
norrig, knotig, plump, grob,
fest, hart etc. ^ — *n knûstigen
; — 'n knûstig atük holt; —
knûstig (zu knorrig, knotig,
ic. , od. zu fest, hart, unver-
— 'n knûstîg stak wark od.
artes, schweres, saures Stück
beü).
l, knûclje etc.
ner Knoten etc,
camütje.
(Knotzettel), zusammengekno-
^arm eines Knotens zusammen-
et,
fioten, Versclüingung.
it, Knote, Knoten (nodus, ne-
ein geknüpfter od. geschlun-
, eine Verschlingung od. ein
je- u. verschlungenes, schwer
es 11. zu lösendes Etwas; —
0 knut in sl&n; — d'r hcd
Q 't gären (od. tau etc.) slän;
in d' knûtte (es sitzt alles in-
ander geknotet u. verscMun-
• nicht zu entwirren) ; — dat
in d' knüt (so in- u. durch-
zhlungen u, verwickelt, bz. so
g, Verwicklung etc.), dat 't
hast hêl nêt wer ût *n ander to krigcn is;
— du must uppasscn, dat de budel (die
Sache, die GeschicJUe etc.) uêt in de knütte
(nicht in Verwicklung od. Verwirrung) kumd.
5 — Nd. knutte, knütte; mnd. knutte (Kno-
ten, Flachsknolen od. Flachsknopf; erste
Anlage zum Stricken, cf. Dähnert u. s.
tmter kuütten) ; nid, knot, knut (Flachskno-
ten, cf. kuötte; Bündel, Büschel) u. knod
10 (Knote, Knauf, Knopf, Höcker = knôp u.
knubbol) ; mnld. knod (Knöchel, condylus),
knodde (uodus, ncxus u. auch dasselbe wi^
unser knubbel) u. knutte (nodos), knuttel
(tuber, tubcrcuhim, panus; fustis); wang.
15 knot (Knoten); ags. cnot (Knoten), cnotta
(Knoten; Gebinde, Kranz); aengl. cnotte
od. knotte ; engl, knot (Knoten ; Knorren ;
Auge, Knospe; Knopf); an. knútr; isl.
knútr, hnútr; norw. knut (in verschiedenen
20 Bedtgn., cf. Iv. Aaseti); schwed. knut ; dän.
knudo; ahd. ehnodo, kinotho, kinoto; mhd,
knodc, knod, knote (Knoten, durch feste
Verschling ung entstandener Knopf an einem
Faden, Strick u. dergl.; harter Auswuchs
25 an Pflanzen; Flachsknoten; Auge an Bäu-
men; Knöchel; lorum, Rietnen, verschlun-
gener Lederstreifen ; verschlungener Zeug-
streifen). — Es wird von Fick (III, 49,
bz. I, 561) mit lat. nodus für gnodus; skr.
30 ganda (Knoten, Knolle, Knäuel) aus einer
zu gaii gehörenden Stammform gandha ab-
geleitet, während er an., isl. liniltr (s. oben)
u. hniUa (Gelenk, Knöchel) mit griech. kon-
dos (Würfelknochen), kondûlos (Knoehen-
35 gelenk am Finger, Knöchel), lat. condylus
(s. oben knod etc.) mit skr. kanda (Knolle,
Zwiebel, Gelenkkoten) von der y kad, skad,
kand, skand (beissen, bz, spalten od, bre-
chen etc., cf. J, SS u. 805 u. s. unter knäden)
40 ableitet, Dass aber unser knütte etc. (cf.
knop, knarre, knast etc.) besser zu den
Schallstämmen knit, knat, knut in der Be-
dtg.: crepitus t«. in der von: Spalt, Bruch
etc., bz. zu einem Verb, knitan, knit, knat,
45 knut, knutum (crepitare etc , cf. knittern,
knattern, bz. gnittern, gnattern, gnuttern)
stimmt u. aus einer Schallwurzel skad so-
wohl die Anlaute „g", als „k** u. „h" etc.
hervorgehen können (Fick steUt z. B. I,
50 809 auch griech. knéphas u. knôphos zu 4
skap) ist auch unter knap u. knappen etc.
zu ersehen.
knUttel-dOk, Knüpf tuch, Tuch was man
um den Hals etc. knüpft, bz. worin man
55 Etwas beknüpft. — Wang. knotteldauk.
knütten, knoten, knüpfen, stricken (z. B.
Netze etc.).
kaätterig, knötterig, knüttei^, voller
Knoten, Ausioüchse, Höcker etc. Zu knütte,
60 kuötte.
KNUTTERIG KNUTÏEBG S18 EOGOE KDO
knatterîg, knatterg, «. gnutterîg etc ags. doppa (mergus, bs. Tawker)
koattem, s. gnuttei-n. pan ffergleickt, ao würde coppt a
knttve, s. knufe. eu steÜen sein» Da nun aber in
kô (Flur. kOjen), Kuh. — Sprichw,: be- une alle Möven gierige Freuir
drOjj; (lin ko uii sc bedrüp^t di wer ; — weidt 5 schlinger sind (cf. aud^ engl goU
'ii kü up Stoppel of beide, so ferlêsd ji de u, unser 2 gol := Kabiiau etc.), i
melk Uli messe alle beide ; — de kô mut dör coppa, bz, kobbe vielleicht einen }
de bek mulken wordcu; — de kô ett mit od. Greifer etc. (cf. wceipWer w
llf munden ; — he hed not so f81 benül as bezeichnen, eine Deutung, die ITai
'n kô ; — de kû sctt de tafel to ; — de kô 10 Zeitschr. für deutsche PhüeHogie n
liür tit, de geid d'r mit; — de kô is slan- ner, 111, 356 seq.) auch für a
ker as de katte; — borgen is gôd, man cn- annimmt.
delk wil de bûr de kô betâld hebben; — ko-heHtj ein Kuh-Bind od. u>eiik
nêt êrder fan de k6, as 't kalf d'r is; — cf best = Rind.
d'r h6t gin kô blâri of se bed ôk 'n wit 15 kodsei, s. kotsen (Tomere).
hâr; -— de kôjen in 'n plâts fan ossoi for koffe, koQe, Kaffee. — Spnéa
de i)I6g (od. wagen) spand, mag sin perde bejägen wil np 't beste, de g2fi
melken; — de de kô slagt, geid de melk kofje 't erste un fan de té *t lestf
kwit; — de de kô liörd, fät so bi de ho- Wort Kaffee stammt aus dem i
rens; — wat help 't, wen de ko 'n emmer 20 vah, was auch einen aus Beeren
ful melk gift un smit hum wer um; — mit Trank bezeichnet.
ferlöf steld man de bûr de kô ; — Iiê is so koQe-dik| der dicke u. trübe j
ful kumpelmeiiteu, as de ko ful muskaten ; densatz. — Daher die ironische 1
— früger bêt 't ^pleit' nig um 'n ko, gif dat is so kl&r as koQedik.
lêfer êu to**, man nu hêt 't »plcit nêt um 25 ku-fSt, Kuhfuss. SpecieU: eim
'n kO, gif lefer twô to** ; — de hed gen k6- eifietn gespaltenen Fiiss^ od. ei\
' Jen, hed ok gin mojeii (Mühen); — ho is versdiene BrechMange = nhd. G
so försigtig as de köster sin ko, de gung 1. kSgel? — Wie im Hoehä
drê dage für de ni^en na hiis un kreg dog densart mit Kind u. Kegel
de Stert nat; — bO stürd d'r up lös, as de 30 deutet, als: mit Allem u. Je
ko up 't ferkerde kalf; — d'r is gtn fro so od. mit dem ganzen Haush
rik, of se geid mit de ko glik; — bô nimd sitz, so gebrauchen wir dafür c
Buk 'n ko mit 'u kalf d'r to; — de grütte art: mit kap un kOgel.
deid uet, sünst kwOm de ko den hasen för; 2. k5/?el, a) eine hohe Frauen
— RtWisel: twêbên bitt up drêbên under 35 b) eine hutähnliche Päpierlatern
fêrbên. — Nd. kob, bz. ko ; mnd. ko, ku, kap-kSgcl), welche die Kinder zu
koe; idd. koe; afriea., wang., satl. kü; tinsfeste tragen. — Es ist das
tcfries. kuw; helg. kö; nfries. kö, kü; as. wie nd. (Er. Wb. etc.) kagel; i
ko, kü; ags. cîi; aengl. kü; engl, cow; an. koggel, kagel; nid. kogel; ahd.
kyr; norw. ku, kyr; svhwed., dän.Vo\ ahd. 40 gulä, cugelä; mhd. kugele, kuji
cbuo, chua, cho; anihd. ebuo; mhd. kuo. gugol, kogel (Kaputze, Kappe
Mit skr. go ; zend. gäo ; Jizo. go ; pars., Kopf zu ziehen etc.) u. mit m
npers. g;\v; biichar. pko etc. (Rind, Stier, aus lat. cucullus (Kaputze, K
Kuh) von der Sclauhcurzel gu (cf. Fick, standen,
ly 7Ü) u. sonach nach dem Brummen od. 45 1. kogge, kog; t. q. kobbe.
Brüllen, wie auch unser (danach jetzt ah 2. kagge, kog (obs.), altfriet
lerdings pleonastisch) bûkô u. mûkô , be- schiff von breiter ti. jdumper Ba
nannt. Bei unserm bûkô, bz. der Onoma- u, hinten rund u. stumpf zulat
topöie bii denkt man auch unwillkürlich an koggen waren sowohl Handels-
(jriech. bous u. lat. bos, bz. air. bo ; cambr. 50 schiffe u. werden sie in der fries.
buch (Kuh), was doch schwerlich aus go, zur Zeit der Kreuzzäge oft erwo
bz. gau entstand. li)riesen in diesen Schiffen die .
kobbe, sê-kobbe, Silbermöte, Härings- Palästina machten, wie dies z. .
möve (Larus fusi-us). — Hdg. kobb ; nfries. Jahre 1J2Ú0 (cf. Klopp, ostfricA
kub; nid. kobbe, kob (dasselbe); engl, cob 55 1H6 seq.) der Fall war. Dieses i
(Möve), seacob (Seemöve). — Nach engl. kog, kogge; mnld., anld. ko{
cob — kop u. cob (Spinne) = ags. coppa kogge; ahd. kocho; mhd. kocki
<fi attorcoppa (araneae), mnld. (KU.) kop kuggi, kuggr; schwed. kogg ist
in kopwebbe (tela araneae) etc. steht auch cocbe; (^ranz. coque; it<3. co
kobbe wohl für urspr. koppa u. wenn man GO coca; kgmr. cwch (cf. Diee, j
KO-fiOEDfiR 3 1 9 EOEL
I hervorgegangen, was mit od, skak in der Chrdbdtg.: sonare (od. brau-
ienden griech, kogehé u. skr, sen, sausen etc.) gehört als zu einer y psik,
\eî) wahrscheinlidfi auf eine kSkele, kSkeln, s. gOkclé, gökeln etc.
kak (greifen, fassen, umfas- koken ; i. q. 1 kaken.
it, um- u. einscMiessen etc , 5 koken, Küche.
e, hAgcn) JBurûckgeht. kôkje, kûktje, kleiner Kuchen,
hhüter, Kuhhirte. Sprichw. : kokmje (Flur, kokinjes), ein aus gekoch-
18t d&l,** B&' de kôhüder, as te^n Zucker, od. gekochtem u. eingedicktetn
sé hum wegjagen wolden. Syrup gefertigter kleiner Kuchen, welcher
in kleiner enger Bretterver- 10 als Naschwerk für Kinder häufig auf Jahr-
hnmerter Baum, der nament- markten od. auch sonst ausgeboten wird,
'en tt. auch tiberhaupt als Dieses Wort hängt zioeifellos mit koke
tit, dann aber ferner auch (Kuchen) zusammen u. kann möglicherweise
l, Kasten etc. dazu gebraucht ein Dimin. davon sein, sodass es aus ko-
nden od. Etwas darin ein- 15 ken-je (d. i. Kuchen-chen, cf. Diminutiv-
legzuschliessen ; — he ligd endung je) entstand.
(in seiner Schlaf statte, bz. in koker; i. q. kaker.
- to k6i gän (zu Bett gehen, kok-meid, Kochmagd, Köchin.
; — h6 sitt in de kôi (er koksêren, kochen, mit dem Nebenbegriff
od, im Gefängniss etc.). — 20 des leckerhaften u. häufigen.
; nid. kooi; mnld. koje (ca- kükske, Köchin.
rs od. diors, stabulum, hara koks-mat, Kochstnaat, GehtUfe eines
stand wahrscheinlich aus (U- Schiffskochs.
iL kauwe u. ist dann eine koP, s. kolde.
, be. urspr. dasselbe wie kau 25 kol, Kohl, — Fig. : dummes Zeug etc. ;
gl. dieserhalb oje (Mutter- — kôl maken od. proteu. cf. kôlen. —
onwi etc. (s. unter 2 ei) u. Sprichw. : bäter 'n lûs in de kôl, as gans
onwe (s. unter licu) etc. gen fet, — od. bätcr 'n Strunk in de kôl,
as gans gen wurst. — Nd., nid. kool ; ahd,,
- Sprichw.: *i sunt alF gin 30 mhd. chol, kôl etc. — Wort u. Sache von
de lange niesten (Messer) den Bötnern entnommen, xoie die meisten Ge-
>d ferdübbel mia traktement müse — u. Gemüse-Namen u. zwar aus lat. cau-
e kok, do wulde he sük fer- lis od. colis, welches urspr. wie griech. kaulôs
blos den Strunk od. Stengel, Stiel, Schaft
35 etc. verschiedener Gewächse bezeichnete u.
alf, ktikalf, Kuh-Kalb, weib- nach Fi c k (II, 48) mit lii. kaulas (Knochen) ;
lett. kaulas (Knochen; Stengel) ident. ist.
von kô), Kuhchen, kleine G. Curtius (cf. pag. 156 sub Nr. 79)
glaubt, dass diese Wörter urspr. ein höh-
Kuchen. — Compos. : ask-, 40 les Etwas, bz. eine hohle Bohre bezeichne-
lig-, syrôps-, pan-, ölje-, râp-, ten u. mit griech. koilos u. unserm hol auf
kôkbakker, kôkdég etc. — eine V ku (fassen, schwanger sein etc., cf.
koek; aengl. u. engl, cakc; Fick, I, 59 etc. die y ^u, sc/twellen etc.)
, isl. kaka ; norw. kake, koke ; zurückgehen , wobei indessen zu bemerken
län. kage; nfries. (Outzen) 45 ist, dass Fick unser hol mit belan (cf. 2
wang. kauk ; ahd. kuocho, hälen) etc. von einer u. derselben j/ ableitet.
kuochc. — Die urspr. Be- kjl, kühl, kalt, frisch etc. ; — k81 water
Gebackenes Etwas, od. (kühles Wasser); — 'n kölen wind; — 'n
tand, Backding etc. u. kölen drunk etc. — Nd. kdl u. (Scham-
'erm. Formen: koke, koek, 50 bach) koil ; nid. kocl (gespr. kûl); ags. côl,
demrom., bz. mit cat. cocsl] céle (c^le); aengl. côl; engl, cool; norw,
jit. coco; pic. couque; ital. kjölen; ahd. chuoli, chuole; mhd. küele. —
od. Gebackefies) von lat. co- Es setzt (cf. f81, fôg, fügen etc.) ein urspr.
backen). Wie es sich in- Verb.: kalan, kuol, kôl (kak sein u. wer»
aengl. cake u. isl., an. kaka 55 den) voraus, was nur im an. kala, kôl (frie-
ob diese Formen aus einem ren, kalt sein, kalt werden. Kälte empfinden
od. coco entstanden u. ent- u. leiden) belegt ist u. wovon ausser kalt,
weifelhaft, ebenso wie es ja Kälte (cf. kold etc.) etc. auch norw. kale
Ï ist, oh nicht kochen od. (Kälte, Frost), kalen (erfroren etc.) etc. ab-
kaken) eher zu einer y kak 60 stammt. Fick (I, 73) führt an. kala mit
K0EL-6AKEE 820 EOLDE FTFER
lat. gcläre u. slcr. jala (käU, starr, stumpf) in nd, kolbaars, mnd. kûlban etc., \
unter derselben y gar aufy wozu er auch nhd, Kaulbarsch u, Kaulquappi
quellen u. Qual stellt Vergleicht man seihe Wort ist, wie mnld. kal, mnd,
nun aber unter kellen das engl, chill u. nid. (Hode etc) u. dass sich dieses Wort
killoii, 80 iM es wohl zweifellos, dass diese 5 (cf 2 Kaule in Orimm, Wb. h.
mit an. kala u. lat. gelâre ßu derselben y mnd. 2 kule bei Seh. u. L.) femer
gar gehören 2i. dass man für diese Wörter mit dem aus kugele (cf. kugcl) eontroi
vielleicht die Bedtg.: starr (hart, trocken, md. kule vermischt hat, während dorn
steif y unbeweglich, ntill etc.) od. todt wer- ter auch unser 1 u. 2 küle sowohl, äU
den, bz. starr u. todt etc. muchen zu \0 unser kule od. kûlo einerseits mit laL
Gründe legen muss, die nebst quälen (mar- caulis u. andererseits mit coleus zusm
lern, Scherz maclhcn) u. quellen wohl aus: hängen können, worüber Weiteres nnU
brenne n, dörren etc. hervorgehen konn- sen Wörtern (cf. auch kolswin) zu v
ten^ wie ja lat. frigo u. frigco wahrscheinl. chen ist.
derselben y entstammen u. die Wörter: 16 Was nun aber weiter den zweiten
Bach, Born od. Brunnen mit backen des obigen kolb&r etc. betrifft, so km
u. brennen, bz. unser sôd (Brunnen) mit von Hause aus wohl mit 8 bare (.
sodcii (siedm) zusammenhängt. Wie nun Brand, od. Gluth, Hitze) ident. sein^
aber sengen aus singen in der Bedtg.: es nicht etwa mä buren = ahd. por
tönen, saus en, rauschen od. kni- 20 der Bedtg. : heben, erheben, heraumeh
Stern hervorging, so kann auch die Bedtg.: connex ist.
brennen neben quellen u. fliessen, kold (flect. kolder, koUer; — k
strömen etc. aus der urspr. Bedtg. : rau- kolhie), kalt ; — 'n kolden lacht; -
sehen, tönen etc. der |/ gar hervorge- water ; — he hed kold blöd ; — old n
gangen sein, ganz wie auch ja ahd. clingo 25 etc. = Nd. kold, koold, kool; iiiiid.
(Gebirgsbach, rauschender Bergstrom) von nid. koud; mnld. kold, koud; afriet.
olingan (klingen, rauschen, rieseln etc., cf. wfries. (Jap ix) kâd; nfries. kold,
1 kling(*u) stammt u. dann auch unser 2 saÜ. kold*, wang. kôl; helg. kftl; oit,
klingeu (dörren, trocknen) wieder nicht von ags. ceald, cald; aengl. cald, chald;
1 klingen zu trennen ist. 30 cold; an. kaldr; norw. kald; schwed
kSl-bakke, Kühlhacke, Backe od. BeMl- dän. kold; gath. kalds; ahd. calt, kalt
ter zum Abkühlen von Flüssigkeiten. mhd. kalt — Wie gelid-u8 von gelare
kôl-bûr, Kohlhauer, Gemüsebauer. (gekühlt, abgekükU) aiês kôled etc. von
kol-bûr od. kol-bare (ohsc), aperma vir. so kald aus kaled etc. von kalan ; s. umi
ejac. — Der erste Theil dieses Wortes hat 35 kold-blödig, kaltblütig,
entweder die Bedig. Hode od. männli- koldblödigheid, Kaltblütigkeit.
ches Zeugungsglied u. ist ident. mit 1. kolde, koile, Kalte; — dat
7ild., mnld., mnd.knX, was sowohl (cf. KU. Ut d'r erst oilôpen; — fan 't kok)
u. auch Seh. u. L. unter kule sub 3) die hête etc.
Bedtg. testiculus als peuis hat u. diese volle 40 2. kolde, kolle, a) Kälte, Frost; —
Form kule od. kule, kulle in der Bedtg. so lank in de kolde Btân; — dat was
penis (od. coles, colis , mentula^ veretrum) winter *n groten kolde ; — fan de k
jedenfalls aus lat. colcs od. coles, colis, cau- de bitte ; — h6 hed de kolde (od
lis (dieses hatte nicht allein die Bedtg. Sten- kolP) in de banden un fôten ; — 1
gel, Sclutft etc. [cf. kôl], sondern auch die 45 Fieber, Wechselfieber; — sê hed d
von penis od. mentula u. ferner aucJi die (od. kolle, koll') under de laden; —
von Kiel od. hohler Stengel einer Feder, wol al 'n jär lank^an d' koH' l&den
Federkiel) entstand, während kul od. kule se hol nêt wer kwît worden; — sé
in der Bedtg. Hode oJ. testiculus ^i/7?äc^^ anderd&gse kolde od. andcrdâgskol
aus älterem franz. couillon od. coil (cf. hei 50 um den zweiten Tag wiederkehrende
K i l. sein zioeites kul, was er mit nid. kloa, selfieber). — Sprichw, : inbildefi is s
klosken [cf klos u. klot etc.], bz. mit co- as de dardedägse kolde.
Icu:«, tcstis etc. übersetzt), bz. prov., franz. kolde brand , kolle brand , kell
coillon (»tc. entlehnt wurde u. mit ital. cog- kalte Brand od. Kaltbrand; — de k(
Hone etc. (cf. JJiez, 1, 133) aus ht. coleus 55 (gangracna) is d'r bi kamen nn do n
(Hode) hervorging. Wie nun aber unser mit hum ; — de kollbrand sitt in de
klüt soivohl die Bedtg.: Kugel als Hode, kolde feber, kolle fêber, od. kol
bz. rundliches u. dickes Etwas hat, kalte Fieber od. Kaltfieber,
so erklärt sich auch hieraus, dass mnd. kule kolde für, kolle für, od. kollfûi
(Kaulquappe), bz. kul, kul u. nhd. Kaul 00 Feuer od. Kaltfeuer) ; i. q. kolde br
KDLDE FüST
321
KOLKE
10L kolle fi8t, ad. kollfast (kälte
Käitfaust), 8. das folgende:
ui, k«lle bald, od. kollhand
\d od. KaUhand), Speciell wird
sowie auch unter koldc fûst ein
n Herde hängender Handgriff ver-
ü welchem man die heiasen Töpfe
essel vom Feuer hebt
lër (kcdte Kleider), die äusseren
Kleider im Gegensatz zu den di-
lem Jjeibe getragenen u, deshalb
\en Unterkleidern. — lled^nsart:
mi nich an min koldc klér, das
* nicht an meine kalten Kleider
niger noch an die warmen), bz.
oa. berülirt mich nicht im Gc-
" das lässt mich ganz kalt etc.
ktllea, a) kalten, kalt werden etc.;
dt air mër of; — b) kälten; cf.
886, koUe pisse, koH-pisse (kälte
laUpisse), Entzündung der Harn-
\nuwang (strangaria) , eine, das
tekindernde Krankheit.
le, kSI, 8. kale.
kMen (von kôl in der Bedtg.:
eug!)f dummes Zeug machen od.
faseln etc.; — ho kôld; — wat
kr nu wer toregt.
hf^it, kühl machen od. werden;
t kdid worden ; — he kökl sük
wind kOld (kühlt, stillt etc.) of etc.
Kûhlfass.
olf, Kolbe; s. unter kalf u. kulp.
üJUig, kühl etc. ; — kôlîg wer (küh-
); — 'n kôlîg fcrtrek (ein kühles
tc.
Hur. kolken) ein Loch od. eine
^ in der Erde, welches beim Durch-
Riss eines Deiches durch das mit
tströmende u. die Erde /ieraus-
Seewasser entsteht (wie z. B. 1825
lesen Sturm fiuth der über hundert
kolk hei dem Dorfe lAirrelt, od.
Uer kolk, wobei das Seewasser
ie Stücke darg aus der Erde her-
u. weithin über die Marschlande
od. auch ein Loch (Vertiefung,
), woraus die Erde mittelst des
isgegräben od. herausgewühlt wird.
nd. kolk, kulk; nid. kolk (Jjoch,
Grube, Tiefe, Schlund, Wirbel,
:.); mnld. kokk (vertex, vorogo,
ivics); afries. kolk (Grube, Ver-
\tgenhühle); wfries. kolckc; icang.
es. (cf. Outzen unter kul) kolok
iän. kulk (Gurgel, Schlund). Wie
kolk (Wasserwirbel, ScJdund, Äb-
uxryhais) eigentlich eine drehende
mige Vertiefung im Wasser ist,
^OOTnkMt Koolmaa. WArterbnoh. II.
welche wie der Mahlstrom durch die wir-
belnde Bewegung des strömenden sowohl, als
auch des in od. durch ein Loch hinunter-
laufenden Wassers entsteht, wobei man zu-
5 gleich ein gurgelndes u. schluckendes Ge-
räusch (wenn man in einen auf ein Fass
gesetzten grossen Trichter eine Flüssigkeit
gicsst u. diese durch das Loch desselben in
das Fass hinunterläuftf so entsteht über dem
10 Loch in der Flüssigkeit eine wirbelnde Ver-
tiefung, wobei zugleich ein immer stärker
werdendes gurgelndes Ger auch hörbar wird)
vernimfnt u. eben das lat. gurges u. gurgu-
lio, bz. nhd. Gurgel wacä diesem gurgeln-
15 den u. schluckenden Geräusch so benannt
ist, so ist es zweifelloSy dass das aus kolka,
kulka (d. i. urspr. kurka) gekürzte obige
kolk, kulk (vertex, vorago, gurges etc.) zu-
nächst mit ahd. querca u. querechela; an.,
20 norw. kvork (Gurgel, Schlund, Kehle, Hals)
u. weiter mit lat. gurges u. gurgulio ; griech.
gorgoros (Kehle, Schlund etc.), skr. gargara
(Schlund, Strudel, Wassenoirbel) von der-
selben y gar (sonare, mussarc etc.) stammt,
25 die aus sonare otc. (cf. auch kluk, klukkcn
u. sluk, sluko, slukcn etc.) auch die Bedtg. :
schlucken, schlingen etc. entwickelte u. aus
deren reduplicirter Form (od. deren Inte^i-
siv) gargar neben skr. gargara, griech. gér-
30 geros u. lat. gurgulio (s. oben) auch griecK
gargarizö (gurgeln) u. gorgúré (Schlingloch,
Cloake etc.) hervorging, wäl^rend skr. gala;
lat. gula; ags. ceole, bz. nhd. Kehle (cf.
käle etc.) auf die einfache y gar (a. rau-
35 sehen etc. u. b. schlucken) zurückgeht. Was
nun aber weiter unser kolk in der urspr.
Bedtg. gurges, bz. Letzteres selbst betrifft,
so gehört es wahrscheinlich mit unsertn kluk
(als Schallstamm sowohl, wie auch in der
40 Bedtg. Schluck) zu der aus gar erweiter-
ten y garg (sonare, bz. ein unartivulirtes
Geräusch machen u. so auch: schreien,
krächzen etc., od. klagen etc., cf. klagen),
die übrigens auch eine blosse Kürzung der
45 reduplicirten Stammform gargar (s. oben)
sein kann u. aus deren germ. Form kark,
umgesetzt krak, nicht allein unser kraken
t«. klak, sowie nhd. krächzen u. krähen
wahrscheinlich hervorgingen, sondern be-
50 stimmt auch (cf. kamen, kwam, bz. goth.
qiman etc. von y gam) neben einer Stamm-
form kwark (für obiges ahd. querca u. an.
kverk, Gurgel etc.) auch ein Schallstamtn
kurk u. kulk, der als kurk in unserm kurk-
55 halsen (s. d.) u. als kulk od. kolk ausser in
kolk u. kolken auch in kolke i/. kolkrafo
steckt.
kolke od. kolk-anto, schwarze Taucher-
Ente. — Der Name wird sich wie bei kolk-
GO rufe wohl auch auf das laute Kreischen
21
EOLKEIÏ 388 ÉOELLE KOÉLtiEÜÏ
0(1 scharfe Schreien dieses Vogels he- ein ags, coUa (yertex) ^etoi, wo« jedodl
eichen u. sonach kolke soviel wie Kr ei- belegt ist, doch dürfte das von K
scher etc. sein u. da alle Taucher laut ti. (Spalte 572, Zeäe 26) aufgeführte agt
scharf kreischen od. schreien, so wird auch (a. Helm; — b. Terrainbezeichnumg *
der Kideriaucher, bz. die Eidergans 5 steilen Hohe) wohl dassMe Wort seiK
od. Eiderente im schoU. (Jamieson) an, koUr u, dieses auch in ags. GoHeol
davon den Namen colk Ihaben. Wegen der (hochsinnig) stecken, wie aengi. (cf. Gri
y s. unter kolk. Wb., unter kol) chol QieaA) anth mi
krnko, b2. köleke, JJimin. von kSlc, bz. kollr ident. ist.
kalc (Kohh') ; -^ 'ii kSlktï (Kdhlchen) für. 10 Wegen des Vergleichs mü apreuss. \
kolkon, a) einen Kolk od. eine Vertiefung, glawo; lit. g^va (Kopf) Oe. ef. Fi et
Loch etc. in die Erde macJien od. wühlen, 553, sowie weiter auch I, 76 das skr.
gntlen etc.; — daher: iitkolken (austiefen, (rundes Gefäss), welche Bedtg. sowoh
ausgraben, herauswählen etc.) ; — b) kollern, unserm kop stimmt als auch zu an.^
od. ein dumpfes rollendes od. gurgelndes Ge- 15 kollr (cranium, capat etc.). ^ Gehört t
rausch machen, wie z. B. die Blähungen im dessen nicht eher als <ias Hohe, Erka
Bauche od. in den Gedärmen (was wir auch Hochragende etc. zu der y (cf. B
mit rummeln bezeichneti) od. wenn der Ma- Gloss.) gur (tollere, gable vare), wdeke
gen leer ist, wo man sagt, dass der Magen Grassmann) eine Verdumpfung wn
knurrt od. grunzt etc.; — dat kolkt mi 20 bz. älterem gar u. von der (cf. Bopp, Gl
in 't Iif. — Nid. kolken (wirbeln, strudeln; gurv eine Nebenform ist? — Vergléi
kollern, rumoren); mnld, kolcken (ingurgi- halb auch skr. giri; send, gatri; hzv.
tare ; f/?/îäw. kolcken (engloutir, avaller) ; nd. kslao. gora (Berg) etc., was Fiek f/,
(Dähnert) köllkcn, (Danneil) kolks'n, mit gara, bz. skr. gnru etc. zur y ga
kölks'n; hcs^^. (Vilmar, pag. 198) kolken 25 skr. gal (fallen, bz. queUen) stellt, «
(sich erbrechen) etc. — cf. Weiteres in man beim Vergleich von UaJc od. kUt
Grimm (Wh.) unter kolken, welches auch kladde, klatte etc.) indessen vid eftcr
die. hcdty.: rülpsen hat u. inwelchetn sich nehmen muss, dass die y gar aus der '
dieGrdbdtg.^owfiVf^dery^sxp.nochausgepräg' bdtg.: sonarc od. crepitare etc. zunädui
ter erhalten hat, wie ifi dem Subst. kolk selbst. 30 Bedtg. : Riss, Bruch, Spait etc^ bz. die
kolk-rafe, Kolkrabe (corax nobilis). Er reissen, bersten, spalten^ auseinander§
hat seinen Namen von seinem Geschrei u. etc. u. so weiter die von: sich misiA
da dieses Wort sonach dieselbe Bedtg. wie schwellen, dick, gross u. stark werden,
kliiukrafo (d. i. Krächz-Babe) hat, so muss erheben etc. (cf. y phal, spalten etc. «. p
man fast annehmen, dnss es urspr. sogar 35 sich ausdehnen etc.) entwickelt hcd «.
ein von der y gar^^ (sonaro , rlamarc etc., gar od. gur (sich erheben od. sehwélleii
s. unter kolk) abstammendes altes ngerm.Verb. eine blosse Nebenform von der y gu
kolkau od. kiilkan, kurkan gab, von welchem naro etc., cf. unter kolk) ist. Zu dcrBti
eben die Wörter: kolk, kulk, kolke, kolken, sich ausdehnen, sich aujfblâhen, sdiwi
bz. kurk in kurkhalson etc. abstammen. 40 dick, gross u. stark werden^ sich efh^
küUc, köll, weisser Stirn-Fleck, od. weis- stimmt jedenfalls ausser giri, gora (h
ses Abzeichen (blosse) vor dem Kopf der auch skr. garta (holder StM, Thron, er
1 forde u. Binder. — Nid. kol; nd., mnd. ter Platz etc.) u. ganra (Hodunuth, &
kollc, kol (dasselbe u. auch Kopf, od. auch Dünkel) u, vielleicht auch gani, gam (sd
[cf. Dann eil, 112] köU'), der oberste Theil 45 etc., cf. Grassmann) besser, als zu <
einer Pflanze, bz. die Spitze der Bäume, wo- anderen u. namentlich besser, cds zuder
von das Verb, köll'u od.köWQw, köpfen, den fallen etc., woraus Fiek (1,73) die B
Kopf od. den Wipfel, die Spitze abhauen); der obigen Wörter ableitet.
nfrics. (O atzen) kol (Kopf); hochd. (cf kölle, kolleD, küln, i/f^er/traii« od .
Grimm, Wb.) kol (Scheitel, vcrtox, emi- 50 nenkraut (satureja bortcnsis). — Nd. ï
ni'ulior pars ca])itis) u. kollo (Vedcrbusch od. kolin, kolln, köll; nid., mnÚL keule; «J
Zopf [vf. top] auf dem Kopf der Vögel); konlen.
an. kollr (Kopf); isl. kollr (Haupt, Hirn- Wahrscheinlich wie die meisten Ge»
Schädel, Kopf Spitze etc.) ; nonc. (Id. A a- u. Küchenkräuter- Namen aus dem La
sen) koll u. kuU (Haupt, Kopf, Spitze, 55 dann woM ebenso wie das ML (vanD
Scheitel, Federbusch od. llaarzopf; Berg- gleicJUtedeutende kunn, keane (V^f. ktkni
spitze, steile Anhöhe etc.) ; schwed. kull (das au8 con i la, cnnila, ^ri>cA. koiii]é,AnerP|l
(f berste nd. die Spitze von Etwa^) u. knllo aus der Gattung Origanum, zunud da
(Gipfel, Spitze, Bergspitze, Scheitel, Wirbel Blüthenkrone von Origanam Ttügare u.
auf dem Kopf eines Hutes). Es soll auch 60 tureja bortensis ganz gleich ist «. audk l
ROLLE ^2» KOMMA
SHOfifli SU den stark duftenden u. sind u. oft mit einander identificirt werden,
tdianedtenden Kräutern gehören. so gktuhe ich eher, dass die erste Sijlbe ko]|
» etc., B. kolde etc. kol, kjöl etc. in kolswin, od, kjülsvill urspr.
tgy hoehfi^rendj auffahrend, zornig, dasselbe Wort ist wie ags. ceol; an. kj611;
rrüeit^ hs. so wie Jemand „de de kop 6 isl kiöll (Schiff Schiffsboden) u. demnach
i* od. „koppîg^ ist. — Zu kolle, bz. das wahrscheinlich aus kolswi], bz. an.
n der Bedtg.: Kopf. kjollsvill, 18/. kiüllsvill, nono. kjöllsvill etc.
»ei, kilpes, k&Ipen, k&lpsen, Blä- verderbte kolswin od. kolswin etc. urspr.
% aufstoêsen, rülpsen. — JYri. kolpcn ; wirklich die Bedtg. „Schiff schwelle**
kolpem II. kolpezen; nass. kolbcru. 10 hatte und somit die Schwelle od. den
\e kolken auch in der Bedtg. : koUcrn, Orund* u. Tragebalken des Schiffs
ifreehen, aufstossen, rülpsen etc. doch bezeichnete. Dass dieses Wort jedenfalls
úk in der Bedtg. gurges zurückgeht, schon sehr alt ist u. die Formen mit aus-
^ kolpen als Nebenform von gulpeu, lautendem „P sich nicht blos zufällig im
ZcL golpen (ingurgitare) au/ golpe (gur- 15 Wang. u. Norw. erhalten haben ^ sondern
vorüber Weiteres unter gulf. cf. auch auf altnord. od. ags.-fries. Ursprungs zu-
L kolp (litM'barer Schluck) zu gulp u. rückgehen, ist ganz zweifellos, da die Be-
:olpern in Grimm, Wb. wohner von Norwegen sowohl, als auch die
pisse, 8. kolde pisse. Angelsaclisen u. Friesen schon von uralter
Kft, Kohltopf. — Sprichw. : dat passt 20 Zeit her tüchtige Seefahrer waren u. gros-
spei up de k61pot. sere Schiffe mit Masten u. Segeln hatten u.
swil (Naut.), Kielschwein od. sonach der Schiff s-Grundbalken, welcher jetzt
ber den Bauch- u. Piekstücken der den obigen Namen führt, auch im Schiffs-
m liegende schtoere Balkcft (auch Saat- bau von ihnen angewandt u. mit einem pas-
od, Gegen kiel genannt), welcher 25 senden Namen genannt worden ist.
nt/ den Kiel des Schiffes niederdrückt kSlto, Kühle, KuMte, kühler, frischer
wekhem auch die Spuren für die Ma- Wind etc. ; — 's morgens in de költe ; —
ingekappt sind, sodass derselbe auch dar kumd 'n költe up. — Nd. (Br. Wb.)
:h Träger der Masten ist. — Nid. költo, kölde; nid. koelte; wang. keilt; cüid.
JD, kolsem; engl, keclson, kelson; dän. 30 chuolida, cliuolitha; md. kuoldei kûlde; mJid.
iin ; schwed. kölsvin. — Da im nd. (küelde). Zu kdlen = ahd. chuoljan, chuo-
Balken auch kielswien, kiclschwin, lan etc. u. von cbuolid, chuolith (kiihlet,
iwinne, kielschwinge heisst, so wird kühlt, bz. gekühlt) weitergebildet.
wie Theil (nämlich kol) wofU auch mit költje ; i. q. kolke, bz. kalke.
ident. u. ebetiso wie das wang. kiol 35 kol-tun, Kohl- od. Gemüse - Garten. —
51 (Kiel) aus dem an. kjoir od. besser Bedensart: ho lüpt gen bur in de kol tun.
cA<, wie engl, keel aus dem ags. ciol, kSl-water, Kühlwasser.
d. eiôl, ceol entstanden sein. — ^ Was kôl-wêdei\ Kohl-, Gemüse-Gäter, bz. eine
i den zweiten Theil (nämlich swin od. Hacke od. Karst zum Hacken u. Gäten von
betrifft, 80 halte ich dafür, dass die- 40 Gemüse.
tf swil verderbt ist, weil dieser Balken kern-, knm-büse, Schiffsküche etc. ; s. un-
ang. (Ehrentraut, I, 575) noch ter kabus.
ril od. kiölswil heisst u. diese Form ko-melker (Kuhmelker, od. Kuhmilcher),
nocft im norw. (Jv. Aasen) Igölsvill Einer der eine Milchwirthschaft hat u. diese
en ist. Vergleicht man nun aber wei- 45 als Gewerbe betreibt.
ioM svill die norw. Form von nhd. kô-melkerê (Kuhmelker ei od. Kuhmilche-
velle ist u. dieses Wort auch den rei), kleine Milchwirthschaft zum Verkauf
ndbalken (od. eigentlich die Stütze von Milch u. daraus gewonnener Butter u.
T Tragebalken von Etwas) bezeicJi- Buttermilch etc. ; — hd hed 'n kômelkerô
i, dazu unter 2 kil, dass ahd. kiel; 50 anfangen.
cröl od. ci61 etc. urspr. die Bedtg.: komen, s. kamen.
ff hatte u, dieses Wort im an. kjôU kô-me8se, kûméH, Kuhmist.
, bz. dass das hiemit ident. isl. kiöll komma, Komma, der Strich od. Theil-
r: Schiff, Schiffsboden, Un- strich (,) wodurch man einen Satz in Glie-
t€8 vom Schiff auch ebenso wie an. 55 der theilt od. das Glied eines Satzes bildet,
u, isl. kiölr etc. die Bedtg. Kiel hat bz. den man hinter einem Worte od. Satze
erhaupt beide urspr. ganz verschiedene macJU, um diese von den nachfolgenden Wor-
er sich begrifflich u. lautlich so nahe ten cu trennen. Mit tat. conima aus griech.
r, dass sie (cf, z. B, 0. Schade un- kömma, was zunächst die Bedtg.: Schlag
kd. kiol) kaum auseinander zu halten 60 od. Hau etc. hatte u. dann auch das Ge-
21*
KOMMODE 324 KOENINK KOENIO
schlagene oi. Gehauene, Einge- können (scire, none, posse) ; «^n'ef. In
hauenc etc. (Geprätje einer Münze, einge^ konna; t^ri>«. können ; «otiL könne; oi.
schlagene>i Zeichen; Kerb, Einschnitt etc.) nan; a^jr. cnnnan; afiiffiL cnnnen; aj!,»
bezeichnete u, ferner au^ schlagen, hauen, schwed. kunna; dän. könne; gcih, knn
zerhauen, theilen, spalten etc. auch 5 ah(L kunnan, chunnan; mhd. kunnen,
die von: TJieil, Abschnitt, Glied eines Satzes neu (wissen^ verstehen, Verständniss k
etc. entwickelte, — Nach G. Curtius (cf. umzugehen wissen mit, Bescheid wissen
jmg. lö'J unter (is h) hängt es mit griech. sich verstehen auf, Etwas möglich jh
kôptô (ich haue) :rusammen, was von Fick chen wissen, können). — Die erste h
([, LK'is) zur y Bkiip (iMuen etc.) gestellt 10 praes, nkan" ist urspr. das Präter.
wird. älteren verlornen Stammverb, kinnao, h,
kommode, s. komodo. nan, über dessen y u. Begriffsentwiel
kôu (ubs. 0 Backe, Wange. — Nid. koon ; das Weitere unter kennen zu vergleidie.
moj'ries. (Cad. Müller) kohn (dasselbe); könink. köni^, König. — Die tkin
mnUl. koou (^ena, mala). — Gekürzt aus 15 nink ist hauptsächlich nur noch t» dti
ältcrnn konc u. mit kelt. gana; lat. gen a etc. densart: krSpel of könink (Krüppel od.
(h. Weitrres unter kin) desselben Ursprungs. nig) gehräuchUdi , die sehr oft auf i
k$n, külin, dreist, unverzagt etc. — Nid., halsige. Alles auf eine Karte setzende .
mnld., mjläm. kern, bz. kocue; mnd. kûno, sehen (kê spOld krOpel of könink; —
kocne; ags. cvno, cyno; aengl. (S trat- 20 ge\dt Vr^f^lofk^mnk etc.) angewandt \
mann) k^no] engl, kam; ahd. knonifChvioni, wä/irend sonst, mit einseinen Äusnaii
cbiiono, kuani, chôni, chôiini; mM, kûeoe; auch hier schon fast cUlgemein die
md. kiino. — Wie kt\\ (kühl) auf altes ka- Form köuig (Plur. königen) im GOi
hm (kiiol, kC)\ etc.), so gelU kOa etc. wchl ist u. nicht aUein wie im Nhd. den l
auf ein altes verlornes kanan (kuon, kôn) 25 als IlerrscJier u. Inhaber der obersteti
zurück , dessen germ. y kan dieselbe wie gierungsgewaU, bz. als König in versd^
von koimi'n u. kimnon ist u. wahrscheinlich nen Spielen etc. bezeichnet, sondern au6
dieselbe Bedtg. wie können (cf. köneii) nennung der aufrecht stehenden Haupi
hatte, wonach dann das von kuon etc. wei- in einer Mäftle ist. — Nd. könig u. (1
tergebildele knoni die. einen Zustand bezeich- 80 nert) konning; mnd. koning, könink,
ncte, wo ein Jemand bereits wusste, verstand uink, köning, koning; nïd. koning; i
u. konnte etc., bz. bereits Wissen, Kenntniss koningh, koninck, bz. coninc; mfldm. ko
(od. Verstand, Klugheit, Erfahrung etc.) u. afries. kining, kinig, kening, kenig, ke
Können (od. Vermögen, Geschick u. Macht koncg, koniug, konig; wfries. kening,
elc.) hatte u. demnach sowohl klug u. erfah- 35 ning ; nfries. konning ; satL köning od.
rrn etc., als auch geschickt, vermögend u. niug; wang. köning, helg. könneng; oi
mächtig war u. deshalb auch das Gefühl niog, kunig; ags. cyuing, cynig, cyng;
dieser Eigenschaften in dem Masse besa.<is, kiug; an. konungr, kongr; norw. k
dass er mit SeWstvertraum Andern gegen- schwed. konung, kong, kiing; da», ko
üffcr auftrat u. wo es galt ein selbst vertrau- 40 ahd. cuning, kuning, ckuning, knninc,
endcs, kühnes, anverzagtes Wesen zeigte. Ist ninc, chiming, cnnig, chunig, knnic; a
dieses nun richtig, so ist mit ahd. knoni etc. chunich; mhd. kCinic, kQnec, kQnc. —
das an. koonn (erfahren, kundig, klug, ge- wird gewöhnlich angenommen, dass ú
schickt); isl. kaonii (poritus, solorfi); norw. Wort mit dem Patrongmicum ing (ef
kjim (klug, geschickt, kundig; keck, muthig, 4ö bz. ig od. ig) von goth. kuni; as. kumj
munter; stolz etc.) etc. von Hause aus iden- (cf 2 künno) zusammengesetst , hz. mü
tisch, dessen Vocal beim Vergleich von isl. davon weitergebildet sei u. eigentlich ,/
kiiela (kühlen) elc. zu ahd. chuoli (kühl) u. Abkömmling od. Angehörigen eines (et
clmoljan (kühlen) auch zu ahd. kuoni etc. Geschlechts'' bezeichnet habe. Da indi
stimmt. 50 die an. Form konungr nicht gu an.
köiien od. könen (kan, kaust, kan, köneii; (Geschlecht etc.) stimmt, so sind dag
— kiui' od. kiinn' statt kimde, kunst <hI. manclu:rseits Bedenken erhoben, wor
kiinnst statt kiindost, kiiu' od. kunn statt Weiteres bei Hildebrand (tf. Ori
kiinde, kunnen statt künden) können, d. i. Wb., unter König), sowie bei Maxi
kennen, verstehen etc.;— ik kan (ich kenne, 55 ler (Vorles. über die Wissensch. der Spn
weiss etc.) mîn leks fan buten; — ik kan //, 555, Note 33) u. Bopp (vergl Ora
hrciden (ich kann stricken, bz. ich kenne u. HI, 4'J:i) etc. zu ersehen ist.
verstehe od. vermag zu stricken) etc. ; cf. Bemerkt sei hiezu weiter noch: a)
kanneil. — Nd. köncn; mnd. kunnen, kon- auch Fick (III, 39) die Stammform
uen, koneu; idd. kunnon; mnld. kunneB, QO uiiiQH gleichfalls als eine Weiterbildung
KOKREBBERSWEG 325 KOP
Tuchlêehi) ansieht, bei konÎDga in- od. vorderste Theil lebloser Dinge; — de
für koiga die Bedtg.: „der Äd- koppen fan bomcn, slengen, blönicn etc.
Mu Grunde legt ti. h) dass auch (blOmkoppcn = Blüthenköiife od. Blumen'
H. LeOi Spalte 176 seq.) ags. ein- Jcnospen, — mânkoppen = Mohnl'öpfe etc.);
me schon einen Adlichen od. Iläupt- 5 — c) Schröpf köpf ; — ho herl sttk drc kop-
heseiehnete u, dieses Wort in mehr- pou scttcn laton ; — d) Hohlgcfäss wie z. B.
Zusammensetzungen selbst die Bedtg.: Tasse, rundliches Trinkglas, Schale, Napf
^* hatte, wonach dann konin^a od, etc.; — 'n kop (od. kopke) koflfô; — Com-
liog auch sunäclkst einen Königs- pos. kêsckop, braiidcwînskop etc. ; — Be-
dien, od, Angehörigen (Sohn etc.) 10 densart : för kop im scböttcl in 't gosthus
Uen od, Königs bedeutet haben kann kamen (mit dem Anrfcht auf Trank u.
seHbet auch wieder in die Bedtg. : ,fEd- Speise ins Armenhaus kommen). — Nd.,
. „Häuptling" u. „König" überging. nid., afries. kop ; ags. copp , cuppa ; engl.
iiehlusse sei übrigens noch bemerkt, cup; an. koppr; norw., schwed. kopp; dän.
er germ. knnmg, od. koming (Thema : 15 kop; ahd. chiiph, clmpf, choph, chof, copf,
I möglicherweise schon ebenso urspr. chopf, chopph ; amhd. chopph ; mhd. koph,
' das mit skr. janu, lat. genu-s etc. köpf; md. kof (Trinkschale, Becher, Hirn-
Tth. kani, od. das mit skr. gnâ, send. schale, Kopf, Kehlkopf), — Es wird ge-
lent goth. qïüO', ahd. qviin^; an, kon», wohnlich angenommen, d<iss es mit ital.
ags. cvên, engl, qacen (cf kwäne) 20 (Diez, I, 130) coppa; fr am, coiipc; wal.
ünn direct aus der von der J/ gan cofe (Becher) u. ital. coppo (Trinkgefäss)
etc.) «II* a + ka weitergebildeten etc. aus iw/a^ cuppa, bz. ((). Schade) mlat.
aß. Form jiranaka ^ skr. jdnaka copa (Fass) u. weiter aus lat. cûpa (cf. kiipo)
aer germ. Formen: qim od. kam, cntsand, doch werden andererseits (s. unter
:om, kam etc. aus gam, cf, kamen) 25 Kopf in Grimm, Wb. V, Spalte 174G
\ welches Letztere als Adj. die Be- seq.) hiegegen Bedenken erhoben, wie es ja
oenns u. als Subst. die v(m genitor, bei der weiten Verltreiiung diesen Wortes
atte M. hieraus ganz naturgemäss auch sehr leicht möglich ist, dass es mit einer
9alriarchalischer Anschauung u. Sitte ganzen Gruppe verwandter Wörter (cf. auch
^edtg, Stammes- Oberhaupt od, 30 griech. kúpé [Vertiefung etc.], kuphé, kubé,
lechtsherr u, König überging. kúmhé [Kopf J kumhos [Geföjfs, Becher] etc.)
bbenwe^, s, kunrcbbcrswcg. gar niclU auf (Fick, I, 53(0 <^«w^ V kiip
''Plur, koppen), Kopf; — a) der (wallen etc.), sondern mit nhd. Schopf,
d. der oberste u. vorderste Theil le- bz. unser m scbap, schip etc. auf eine idg.
Jesd^öpfe u, so als Gefäss des Ge- 35 y skap (hauen, spalten, klaffen etc., bz.
Sitz des Verstandes u. Denkvermi)- stossen, stechen, graben, schneiden etc.) zu-
, ßg. auch im Sinn von Verstand, rückgeht, wozu Fick (I, 807 seq.) ausser
Eigenwille, Selbstständigkeit etc. ge- verschiedenen Formen mit cap od. kap auch
— Bedensart. u. Sprichw. : ho hed das begrifflich ident. griech. skdphos u. skn-
ft) 'n kop as 'n puter; — wftr man 40 phos (Becher etc.) stellt. — Vrrgl. dieserhalb
4 kamd, dar word ôn de kop nêt auch noch Weiteres unter nappe.
— de up de kop steid, word dwilsk ; kop, Kauf, Handel etc. ; — bô hed dar
it da, dat ik mi fan di up de kop 'n godon kop dän ; — de kop (Kauf, Han-
!At? — 80 hebbeu hum 'n kop lüt- del, Kaufgeschäft etc.) is kldr; — do kop
ikd. — wat man not in de kop hed, 45 (Kauf, Verkauf etc.) is dörgan; — dat hfis
man in de fotcnhebben; — ômand (od. h\nd etc.) is (od. steid) to kop (ist [od.
op stöten; — he wil altîd mit de stellt] zu kaufen, — ist feil, wird zum Kauf
de wand; — he stekd de koj) up ausgeboten, bc. steht zum Verkauf); — dar
böse etc.); — he hed de kop ful is not föl kop (Gewinn, Vorthcil etc.) an;
ifen (od, spinnewebben) ; — up sîii 50 — wat to kôj) hebbon, etwas feilbieten, aus-
An od, sin kop wärup setten (z. B. bieten, od. öjf entlieh ausrufen ; (flg.) seine
ienige geschieJU, was der Betreffende Meinung od. Ansicht aussj^rechen od, laut
tinkop teilen (seinen Kojyf od. seinen werden lassen, drein reden, vorlaut u.nase-
Uen geigen, eigenwillig u, halsstar- weis sein etc.; — wat best du nu wer to
etc.) ; — 't is hum in de kop sla- 55 k6p ? bunt dat dîn sakcn, dat du dV mit in-
ist irrsinnig geworden); — dar sitt proteu must? — kinder muttcn net altid so
•p up de junge, dat he bei nOt to fßl to kOp hebbcn, de muttcn swigen. — Nd.,
i\ — hfi is (od. ho hed) 'n godcn fi7(/. koop ; afries. kap ; wfries. keap ; nfries,
né hed 'n ferslagen (verschmitzten) kop, kup; satl., helg., wang. kOp; as. kop;
1 uobolt (ironisch); — b) der oberste 60 ags. ceap; engl, cbeap; an., isl, kaup; norw.
KO-PAD 326 KOPEN-SKÜP
kaup, kjöp; schtoed. köp; dän, kjôb; ahd. ferner auek. âass dieseg laxsp ebenu
kouf, chouf, cauf ; mhd. kouf. ~ Es wird der Stamm kaap von kaapôn (kaufen)
oft (cf. z. B. O. Schade, ahd. Wb. utäer eine urspr. Stammform kup guTûch§ék^
koiif) angenommen f dass diesen Wort gu- für kaupatjan, bs. dem dafür torm
nächst von ahd. koufo od. cboufu (Kauf- 6 setzenden âûeren Verb. Icaupan (sekUige\
Person, Handelsmann etc.) u. weiter mit klappsen etc.) formell diesdbe ist, m
diesem aus lat. caupo entstand, während kaopon od. afries. kâpia «. o^. cetoiq
dieses andererseits (cf. z.B. Grimm, Wb., inderBedtg.: kaufen od. einen Éat
unter kauf en, bz. W ei g and unter Kauf abschiiessen. Vergteicht man nun obn
u. ferner II. Leo, Spalte 356) in Zweifel 10 ner, dass nicht aUein früher, sondern
od. Abrede gestellt wird, worüber noch Tr ei- noch jetzt im gewühnlichen Leben ein .
teres unter kôpen. del od. Kauf auf den Märkten aowolä
ko-pad (hI ko-pat, a) Kuhpfad, Pfad od. auch sonst dadurch abgeschlossen u. pi
Weg einer Kuh od. Kuhheerde, ausgetrete- wird, dass Käufer u. Verkaufer ncA §
ner, gewohnter ii. bekannter Pfad, Gewohn- 15 seitig in die Hand schlagen, bz. sich >
heitspfad; — he geid altid stn oldc kOpad; Klappe geben u. dass wir noch jeti
— b) Milchstrasse, auch molkpad genannt. gen : he hed hum de k6 ofklapt od. o
kopen od. kopen (kûp', köfst, köfd od. wenn der Käufer vom Verkäufer eine
köft, kopen ; — köfde, köfdst, köfd, köfdcn ; zu einem bestimmten Preise aecepUri u.
un brük' 't in nôd; — de köfd wat afcrflö- dass der Stamm kaup von kanpdn od
dig is, fcrküfd bold wat he nödig is; — kö- ser wold kaupjan von dem für goth. b
pen uu büt(*n sünder nod, steUl (stieMt) de 25 jan, bz. dem dafür anzusetzenden ä
bottcr fau 't brod; — gOdkôp kopen, dcid kaupan od. kaupjan nicht versehMen
de budcl ferlopen. — Auch subst, (das) Kau- derselbe urspr. lediglich dieBedtg.:Sc
fcn; — Spricht. : do 't kopen upkamen is, od. Klapp s hatte. Ich thue od. i
is 't gäfen ofkanien. — Nd., nid. kopen od. kaup würde dann einerseits bedeuten,
koopen; afries. kûpia; westfries. keapjen; 30 thue od. mache Schlag od. Klapp %
satl. kôpjc; as. kôpôn, kôpan u. kôpiau (in dererseits als Besiegelung eines al^
for-kôpian); ags. ccapian; aengl. clieapien; senen Handels: ich thue od. mache R
engl, cheapen; an., norw. kaupa; schwed. während kaupan od. kaupjan zunädi
köpa; dän. kjöbe; goth. kaupôn; ahd. kou- sinnh Bedtg. : Schlag od. Klapp nu
fön, coufön, cboufôn u. couffan, koufeu, 85 bz. geben (schlagen, klappsen) gehabt \
chouf CO, chaufau, chaufen, caufen; mhd, Voyi- u. hieraus von selbst auch die von: 1
fcn, keufon. — Ks gieht ein goth. ksLupsit jan od. Handel abschiiessen, kaufet
(schlagen, bz. klappsen, ohrfeigen, einen entstanden sein müssie. — he sleid ^odL
Klapps geben), dessen Stamm kaupat /orwc// hum de kö of, od. he kÖft ham de
u. begrifflich mit slagt od. slacbt, bc. ahd. 40 ist auch ja jetzt noch für uns synom
slabt als Stamm von ahd. s\ahtix (das Schla- wenn man an die Bedtg. von: Zusc
gen od. Erschlagen, die Schlachtung, die u. zuschlagen beim Kauf od. beim
Schlacht etc.) u. sla^n = aJid. slaht<)n etc. fen denkt, so erhellt auch hieraus, dt
zusammenfällt u. demnach dieselbe Bedtg, diesen Wörtern gleichfalls die Bedtg.:
wie dieses aus slabat (d. i. gcschlaget) con- 45 schluss eines Kaufes, od. Kau
trahirte 8laht od. slagt haben muss u. wo- schliessen aus der sinnt von Sehla
nach dann auch kaupat-jan wörtlich soviel schlagen (zu od. gegen Einen hin)enU
heisst als geschlaget machen, woraus dann Was die V kup von kaupatjan od.
von selbst auch wieder die Bedtg. von: Je- pen in der Bedtg. klappen od. sdilage
man dem einen Schlag versetzen (bz. 60 trifft, so wird sie eine Ablautfarm voi
ihn effccttü schlagen od. klappsen, ohrfeigen u. kip in derselben Bedtg. wie klap etc
etc.) hervorging. Dass nun aber dickes goth. wie es ja auch kuppen u. kuppen tu
kaupat nach der Analogie von slabat od. selben Bedtg. wie kappen u. kippen
Bläht von slagm od. slahan auch wieder ein Grimm, Wb., dieserhalb) giebt.
urspr. goth. Verb, kaupan mit der Bedtg.: 55 konen-sknp, a) Kaufgeschäft, Kau,
schlagen od. k lapps m , ohrfeige n del, Handel etc. ; — he wil 'n kopei
(einen k a u j) od. Klapps, Schlag etc. ver- anfangen ; — ho geid up de kopcnsku]
setzen) u. dieses dann ferner einen goth. — b) Kauf- od. Handelswaare ; — he
Stamm kaup mit der Bedtg.: Klapps od. mit kopeuskup dör de roank. — A
Schlag etc. voraussetzt, ist klar, sowie 60 k&penskip; ist. kaupskapr (mercatura).
KOP£R 327 KOP-SÜËNE KOPSUEN
KT od k^p^r, Käufer; — Sprichw,: kojppel-stok, KoppehtocJc, bz. der Stock
iperg ittnt gin kenners. (auch lonn od, lönn genannt), womit zwei
»r, «. kaper. Stück Vieh an einander gekoppelt werden.
•fsst (ko^est^ festen u, starken Kop- koppen, köpfen; — a) d^n Kopf od, die
k) niM leicht schwindelig, wofür wir 5 Spitze abschlagen etc, ; — b) zu Kopfe stei-
sagen: he is fast in de kop; — b) gen, berauschen etc; — dat bor is mi to
Hm Oedächtniss, swär, dat kopd to dül.
^mitLKa%rfhandel, kopper, s. kaper, kopcr (Kupfer).
I«! kopke, Jbimin. von kop in allen kopper-snate (Kupferschnauze) ^ ein Pferd
Zungen. 10 (gewöhnlich von schwarzer Farbe), dessen
'ttl, kopflos, des Kopfes beraubt, ohne Schnauze (bz. Nase u. Lippen) fahl- od,
— koplose härings (Häringe ohne hellbraun gefärbt ist.
ftf. im Gegensatz zu îulh^iïif^^l auch koppî^, köpfig, einen Kopf habend, mit
mpt: verstümmelte od, defecte Häringe) ; einem Kopf versehen (dik-, liard-, stif-koppig
{^foSy besinnungslos, bestürzt etc. 15 etc.) ; eigenwillig, eigensinnig, halsstarrig,
'MSm fPlur, kôp-lûde, kôp-Iûe), Kauf- hochmüthig, stolz, auffahrend, gereizt, zor-
— ^^hw,: 'n kôpman Sünder geld nig etc. ^
itQmper iu de weit; — ho is 'n kop- Kop-pin, Kopfpein, Kopfschmerzen.
lilfcllen (ßg, ein Kleinigkeitskrämer) ; kop-setten, Schröpf köpf -setzen , schröpfen
)10de bunt lôplüde ; — wen dumme 20 etc. ; — ho wil hen un laten sük kopsetteu etc.
) markt kamen, den ferdeuen de kop- kopsk, köpfisch (stifkopsk); eigensinnig,
eld. halsstarrig, stolz, auffahrend etc. ; s, koppig.
MElEM'^Ay Kaufmannsgut, Kaufmanns- kopskheid, Köpfischkeit, Eigensinn etc.
rm etc. ; — Sprichw, : kôpmansgôd hold — Mnd. koppischeit.
II fiôd 25 kop-slager, kopper-slager ; i, q. kaper-
pel, Koppel, Kuppel; — a) Kiemen, slager.
Strick etc,, womit man Etwas bindet kop-8tên, iCo/)/s^rm. Die Strassenpflasterer
macht, bz, mit einander verbindet; nennen die grösseren Kieselsteine , welcJie
hed de hund an de koppel legd; — sie an den Ecken einer Heike setzen „kop-
ff.; dägenkoppel; — b) Kette od, eine 80 stônen", während sie diejenigen, welche sie
nander zusammenhängende u. unter an den Seiten der Strasse od. Chaussee als
irbundene Schaar, Uaufe, Menge etc. ; Einfassung hinsetzen „bôrdstônen" heisscn,
koppel höner od, änten etc. (eine Kette u, bei den Maurern wird derjenige Mauer-
\e Schaar Hühner od, Enien etc.); — stein kopstcu genannt, welcher quer durch
I all' in én koppel bi 'n ander; — 'n 35 die Mauer liegt u. dessen schmale Seite vorne
koppel minBken etc. — Nd., nid. kop- zu sehen ist, während ein der Länge nach
%9Ud. koppele ; afries. keppel ; mhd. in der Mauer liegender u. seiner Längsseite
koppel ; schwed, koppel ; engl, couplc nach mit der Mauer gleichlaufender Mauer-
M tot. copula, welches TjCtztere aus stein „strekstên** heisst,
la susammengesetzt u, contrdlUrt ist, 40 kop-stoltern, köpf über stürzen, einen Pur-
I Subst, Sipul& gehört mit ipio, bz. epio zelbaum schlagen; — he kopstolterd d^r hen;
pio) in co-epio (coepio) zur y ap (er- s. stoltern.
\, erlangen, ergreifen, fassen, halten, kop-stiibber, ein ,,8tübber" (Staubbesen,
, linden, knüpfen etc.); s, unter ap. Stäuber) von langen Schweinshaaren, der
^l-ja^, koppelweide, Mitjagd, Mit- 45 kopfförmig gestaltet u. an einem langen Stiel
usht, cf, Stbg., ostfries. Wb, befestigt ist, um damit die Decken u. Wände
lel-kieehl, Koppdknccht, bz, Knecht der Zimmer abzustäuben u. von Spinngewe-
Pferdehändlers, der die gekoppelten ben zu reinigen u. der namentlich auch zum
fährt. licinigen u. Abwaschen der Aussenseiten der
leli, koppeln, kuppeln, binden, knüj)- 50 Fenster gebraucht wird. — Scherzhaft wird
rbinden, zusammenbinden, vereinigen, auch ein Kopf mit langem starrendem Haar,
tn etc; — ho koppeld dat an 'u an- bz. der Besitzer eines solchen Kopfes, kop-
it; — de oBsen mutten koppeld (zu stübber genannt.
\ mit einander verbunden) worden ; — kop-stUk, Kopfstück ; speciell ein Gemälde *
peln (verbinden, vereinigen, schaaren 55 od. Bild, worauf blos der Kopf zu sehen ist,
\k tosamen (od, bi 'n ander) etc. ~ kôp-8iine. kôpsûn, zum Kauf, bz, Ein-
ioppelcn; afries, kepla; amhd. chupe- kauf einladend, od. lockend, leicht verkauf -
IM. kappein, koppeln etc., aus lat, bar, verkäuflich (vendibilis) ; — dat is giu
re (eopidiren) u, dies von copula; s, kôpsüne wäre. — Nd. (Br. 1^6.^ koopsünig;
koppel. 60 mnd, (Seh, u. L.) koopsune. — Büne od.
EOREN-MABET SSO KOEBSTE KOESST
koren-narkt, Oetreidemarkt. kîeinm harten Körpern bettAendftú
koren-pris, Korn-, Getreidepreis, artiger Beschaffenheit.
koren-sehale, köre iiKeli&l, Getreidewaage; körrelke, Korlke u. korrellj«,
namrntlich die kleine Handwaage zur Er- Dimin. von körrcl.
miiielung des Börsengewichtes. 6 körrel-kUte, korrelkût, kërlkiti,
koren-Hchttppe, Korn-, Getreideschippe. od. Fischeier-BeMHer , der junge 1
körf (Plur. kürfen), Korb. — Bedensart: gen od, der fwch eu einem Ganien
*n körf krigen od. 'n körf gäfen (einem dene weibUche Saamen der Fisciu i
Freier) ; — dör de körf fallen (im Exameti Ausschlüpfen. Gegensatz von nelU
durchfallen, hz. ni<'JU bestehen). — Nid. 10 1. kÔP8, Kurs, Strich ete.\ — hél
korv etc. aus tat. corbis t^. dies nach Fick kôrs holden; — he is nêt gud b!)
(II, 74) mit unserm warf, warfen von einem ist nicht gut bei Kurs etc.; fy.: eri
2'hetna kvarp (drehen, winden, fleclUen etc.). gut zu MutJie, ist unwohl etc., od. a
körfen, durchfallen lassen im Examen. ist etwas benebelt). — Baihsd: witt
körinff, köreil, Köhrung, Prüfung, j/ril- 15 de nôrdcwind, flak för de wind;
fende Ihitersiuhung etc., verbunden mit Prä- was de kôrs an norden lag et au.
mienvertheilung. was de wind?
körisk, kOrsk, walüerisch, lecker etc. — 2. kors u. korts (Plur. kortsen),
^(Z. körsch; w/n>.?. karsch ; hess.(V ilmar) -— f^lkôrs (Gaüenfiebcr), Wechstißi
koorisch, koersch. 20 dréd&gse kôrs. — Nid. koorts; «
kork, knrk, Kork, Korkholz, bz. Kork- anld. koTtBe\ mnd. (Seh.u.L.))L(a\
rinde, Pfropfen od. Stöpsel von Korkiwlz; koerts. — Dieses hier nur eintdn
— dat Binekd , bz. dat is so dröge as kork sächlich an der hoü. Grenze gehöt
(od. kürk). — In der Bedig. Pfropfen fnein aber in Holland gebräuchH(
lautet der Plur. korken od. kürkcn. — Nid., 25 haben unsere alten Vorfahren d
mnld., mnd. kork u. dies aus (Diez, II, aus ihrer indischen Heimath gthi
115) span. corcho, von lat. cortex. es mit skr. (Bopp, Gloss. comp.,
kOrlik, körelk, ausgesucht, prächtig, herr- zweite Spalte) jûrti (febris) zweifd
lieh etc.; — körelk moi. — Nid. kcurlijk. ist, sowie ferner auch mit hib. gi
Zu kör. SO trouble, fierceness) u. jedenfaUs i
kör-meNtcr, der Meister od. Leiter des Wörtern u. mit skr. jvara (nach j
Köhrungsgeschäfts. fever; sorrow; — nach Bopp:
körn, s. koren. molcstia, difücaltas etc.; — nac
körnen, körnen, bz. das gedroschene Korn Gluth) u. jralâ (flagrans, flammani
od. (retreide durch Treten od. sonst ange- 35 etc. zur y skr. jvar, jval, bz. idg.
wandte Mittel von den Hülsen u. Grannen hen, fiebern etc., bz, nach Bopp:
befreien, damit die einzelnen Körner recht febrire, flammare etc.) gehört,
glatt u. rundlieh werden; — de garste is jvar od. gvar ist indessen ebenso
uét god körnd. bz. (Fick, I, 78) garv ausfpxr,l
korntje, s. unter koren. 40 Grassmann, 479, 3 jar) ents\
körrel, kör], karrel, karl, kenne! (Plur. demnach auch urspr. dieselhe, wi
kürrels), /iCr>rn, Kern; Krümel, Geringste, Qual u. quälen anzusetzetutej
Kleinigkeit etc. ; — appelkörrel, roggckörrel, über Weiteres unter kw&l u. kôl,
sâdkörrel, brôdkörrel etc. ; — 'n körrel brôd ; zu vergleichen ist.
— he kan gen körrel misten ; — is d'r not 45 kors-aehtig, fieberhaftig, fieherl
\\ körrel ätcu för mi afer bläfen? — hei 'n korset, Scfmürleib, Leibchen
körrel drinken för mi? — Reim: körl, körl, Biez (II, :256) ist dieses franz.
krüdigam, war wand niiu brüdigara ? na Osten, dem aus lat. corpus (Körper^ IjCÜ
na wosten; spring to mtn allerbesten. Die franz. cors weitergebildet, wie da,
jungen Mädchen nehmen beim Apfclessen 50 deutende ital. corpetto von corpus
die Kerne zwischen Daumen u. Finger, wo- körsk, s. körisk.
bei sie vorstehenden Beim hersagen. Die körste, körst, kost, Kruste, hc
Biehtung, nach welcher der Kern hinspringt, od. Decke etc. ; — körsten fan 't
bezeichnet die Gegend, wo der zukünftige du must dut flôs 'n bi^e fei brs
Bräutigam wohnt. — Nid. körrel. — Wohl 55 dat d'r 'n mojen brûnen körst al
von körn mit el weitergebildet u. dann für — d'r hed sdk 'n körst afer setd (
urspr. kornel stehend, wie kcnnel für keruel eine Wunde, ein Geschwür, ikbei
u. engl, kernel von kern. ^ Dreck etc.). — Nd. körste, kösl
körrelig, körrelg, körlî^, körnig, wie koste ; >/mc7. korste, kost ; nicl. koi
Körner beschaffen, aus kleinen Kömern, bz. 60 ist versetzt aus and. croste, was
iDEBtnEN 331 KOESELN EOESEEN
i8te aus Zol. cnista entlehnt dat nêt to ; — in de körte fan de dagen (in
8i aber stamnU von einem der Kürze od. der Kleinheit der Tage, hz,
Mdeten Thema krus (rauh in der Zeit, wo die Tage kurz od, klein sind,
), worüber Weiteres unter = in den kurzen Tagen, od, zur Winters-
utUer rafe, rofe. 5 zeit); — in 't körte kam ik bi di. — Nid.,
ien, eine Kruste od, Rinde mnd. korto; ahd. kurti, churti u, kurzi,
od. ansetzen. Davon: be- churzi, chorza.
\en, vernarben etc.; — dat körte-jan, Zaunkönig.
relle, wunde, erde, mudder, kürtelik, körtelk, kürzlich.
Bkörstd, bz. is bekörstd, lied 10 körten, kürzen, kurz machen, schneiden,
c. stutzen etc. ; — bê körtd de stok ; — de b&r
>P, Backwerk od. Gebratenes körten laten ; — de häge körten etc. ; —
en braunen, knuspernden kurz werden; — de dagen körten. — Com-
ekerer Braten, — In einem pos. : ofkörtcn, bekörten, ferkörten, inkörten,
üns-Lieder heisst es bezüg- 15 upkörten etc. — Nid., mnd. körten; nd,
enen Gänse : braden up 'n körten ; afries. korta , kerta , kirta ; ahd,
i' as 'n köster etc. (kurzjan), kurzen ; amhd. cburzen ; mhd. kur-
Mer, körtste, körtst), kurz, zen, kürzen; md. kürten,
f, gering, unzureichend etc. ; körtens, körts, kürzlich, vor od. seit Kur-
Stücke etc. ; — kört un dik, 20 zem etc. ; — he is d'r körtens erst west. —
ik; — 'n körten bOksen (a. Nd., nid. kortens.
nicht lange Hose; — b. eine kört-for (Kurz-Futter), Klein-Futter, bz^
ne Hose) ; — 'n körten stok Futter was aus kleinen od, zerkleinerten
bz, nid^t langer Stock; — Körpern (Stücken, Theilen) als Hafer, Ge-
od, zerbrochener Stock) ; — 25 treide- Schrot, Meid, Häcksel, hz. Brodschnü-
planke, balke etc.) is 'n föt ten od. zerbrocktem Brod besteht. Der Ge-
I is bi 't délen to kört ka- gensatz von körtfôr ist rûgfôr (Raiih-FuUer)
Id hum kört; — sin wêten als Heu, Stroh etc.; — du kanst de pörde
^ etc.) is to kört; — kört nop wol erst wat körtför gäfen.
körten tîd; — kört an; — 30 kört-kop (Kurz-Kopf), ein Mensch, der
rt un göd; — kört fan be- kurz angebunden, bz. nicht langmüthig u.
A resolûfje etc. ; — ho band geduldig ist u, leicht aufbraust u. in Zorn
den ; — 't fald kört ; — kört geräth, ein Hitzkopf, Brausekopf etc. ; — uim
ut, zerkleinert, zerrieben od. di in acht, he is 'n körtkop, de sük nêt f81 seg-
— kört malen (kaput od. 35 gen un andôn lett. — Nd. (Br. Wb.) kortkopp.
ermahlen, zerschroten) ; — kört-koppîg, kôrtkopsk, körtkopd, leicht
!dcn (od. stöten, hakken etc.) reizbar od. leicht gereizt u, zornig, kurz an-
körtför etc. — Nd., mnd., gebunden etc.; — he is so ferdomd kört-
; afries. kort, kurt; wang. kopsk, dat man hast niks seggen dûrd, of 't
kût; Af/p. kurt; tc/ncs. kirt ; 40 is in 't wilde. — Nd. (Br. Wb., Dähnert
tr ; norw., dän. kort ; schwed. etc.) kortkoppisch, kortköppsch.
kurt, chnrt u. kurz, churz ; körts, s. körtens.
kurt u. korz. — ZunäcTist korts, s. 2 kôrs.
IS lat. curtus, was selbst viel- kört-stro, Kurzstroh. Gegensatz von lang-
leichbedeuletiden ahd. skurz ; 45 strô.
t, scort ; aengl. schert ; engl. kört-wil, Kurzweil; — kört-wileu, kurz-
! weiter mit unserm schören weilen.
\ etc.) u. schären (scheren, kOse, WaM, Auswahl etc.; — he hed 'n
etc. zu der idg. y skar godcn kose dän. — Nid. kcuze, keus ; mnld,
gehört, obschon es auch mög- 50 keuse, koose etc. — Zu kêsen, cf. 2 k8r.
\s lat, curtus mit ahd. scurz kösele , köskerê , gekOske , Plauderei,
andt ist u. vielmehr mit kslav. Schwatzerei, Geschwätze, leichte freundschaft-
crita (schneiden) ; lit. kertu, liehe Zwiesprach etc. — Die erste Form kö-
», mähen); lett. zertu, zirst sclé gehört mit nd. (Schambach) kâselie
vie weiter mit griech, krôtos, 55 (Albernheit, Dummheit etc.) zu köseln etc.,
t (schneiden) etc. auf eine wäJirend köskerê u. geköske zu dem mit kö-
'te y kart zurückgeht, wo- sein synonymen kÖskcn gehört, worüber Wei-
% auch aus idg, skar (cf. « teres unter dem folgenden:
itc.) hervorging, köseln, kOsken, schwatzen, plaudern, in
; — de körte fan de tid lett 60 leichter freundschaftlicher u. vertraulicher
EOESKE 3S2 K0E8TER
Weise sich mit einander unterhalten etc; as. kosten (koHen, prüfen etc.) roi
— sê Sitten in dunkern wat mit 'n ander zu kinsan, kiosan etc. gehörenden
to kÖBcln. — Die zweite Form köaken, bz. chost, kost, bz. von dem ahd, choil
kAsoken ist ein Dimin, vom ungebräuchli- triam) weüergébüdet ist. Nach 1
chen kosen od. richtiger eine Weiterbildung 6 brand (cf. Örimm, Wb. F, Si)Qb
von kOske, als dem Bimin, von einem mit kömmt kost (Schweiz» kost, chost) «
ahd. kôsi (s. unten) idcnt. ungebräuchlichen auch in derselben Bedtg. wie /ot
kose, während k8scln= nd. (Schambach) (nämlich in der von: Geschmack) \
kiiseln (Albernl^iien sprechen etc.) ; nid. keu- vor. Weiteres vergl. übrigens unter i
zelen (Jffto/^ kozelen) ein Iterativ von nid. 10 in Grimm, Wb. (V, Spalte 184if), it
kozen (in liefkozen) = mnd. kosen; <ihd. de brand es mit dem folgenden Vit
chôsôn, kôsôn, côsân; amhd. chôsen; mhd. in der Bedtg,: Aufwand fürik
kosen (reden, sprechen, plaudern, kosen identifieirt, worüber Weiteres unter é
etc.) ist. Dieses ahd. chôsôn etc. (wovon genden:
vielleicht das franz. cnser, plaudern etc.) 15 k$st, koste, këstei, Kost, Kotta
stammt mit ital. cnsare (behaupten); prov. gäbe u. Aufwand für Etwas od. j
chausar; afranz. choscr (zanken, streiten) Erwerb einer Sache, bz. das wûrauf
vofi tat. causari, während ahd. kôsî, chôsi, was Jemanden zu stehen kömmt <
kose ; amhd. chôse ; mhd. kose, koesc (Gc- dar kan ik nêt f AI an to kost le-/)
sprach, Rede, Geschwätz) mit ahd. kôsa, 20 dat mâkd mî to fQl kosten; — hr
ch6sa; mhd. kose (Eechtshamlel ; Gespräch); fAl kosten fan had (bz. an dân), dat
lYa/., span., port., prov. (Bicz, 1,141) cosa; kûs wer m6i kragen hcd. — Nd,,m
franz. chose (Sache, Ding) etc. vofi lat. causa koste; nid. kost; ahd. chosta; mkâ
entstandj woraus auch wohl das afries. käse kost (Werth, Preis einer Waare, i»
od. käse (Streit, Zwist, Gefecht); ags. ce&s 26 Aufwand; fernerauch [cf. Oscar S
(lis) hervorging j wie sich auch dieselben Be- ahd. Wb.J:J^ebensunterhalt, Zehrung,
dtgn. in sakc (cf. dieses) finden. — Dieses Wort ist aus ital. coito
kÖHke, kleine y freundschaftliche Zwie- coBt& (Preis, Werth, Geldausgahewo
sprach y kleine Plauderei etc.; — 'n lütjet entlehnt u. stammt mä span. CPiti
kßske holden. — Dimin. von kösc = ahd. 30 costare; afranz. conster; nfranz.to
kôsi etc., s. unter kAseln. lat. constare. Wegen der Bedtg.:
kAsken, kÖHkerê, s. köselô u. köseln. unterhalt, Zehrung, Speise etc. ii»
1. kost, s. körste. tes^ bz, der Identificirung desfdbi
2. kost, Koftty Nahrung, Speise u. Trank kost (s. am Schlüsse desselben) sei
zum Unterhalt y bz. Speisung, Beköstigung etc.; 35 merkt, dass das an. kostr (cf. Grit
— swartbrod is -n gesunde kost; — för 'n V, Spalte 1846, unter 2 Kost) aw
meid räkene ik de kost np hunderd daler die Bedtg. : Speise, Speisung etc., f
in 't jAr ; — ho kumd ligt an de (od. \n de) ner, dass auch lat. gustus neben 1
küst; — in küst un Ion. — Sjyrichw,: bäter Prüfen, Geschmack etc. die i
de bftk barsten, as de kost ferdarfen. — 40 ttuss, Vorgericht, Truni
Uebertragen: Mahl, Schmaus, Festmahl, dass dieses wohl dafür spricht, da
Hochzeitsschmaus; — küst un kiudelber to etc. eher mit aM. chost u, chostôi
glîkor tîd holden. — Nd. kost, kost (Letz- san etc. gehört, als dass es dnsse
ieres auch in der Bedtg.: Festmahl od. ist, wie dets aus dem rom. entleh
Schmaus, cf. Danneil, pag. US); mnd., 45 ahd. chosta.
nid., afries. j wfries. kost; nfries. käst, k6st; köstelîk, kUstelk, köstlidi.
an. kostr; schwed., dän., norw. kost; mhd. kosten, kosten, zu stehen komm
koste, kost. Davon entlehnt: slov. kôsta; 1. köster, s. körstcr.
wend. khost. — Es bezeichnet wolU zunächst 2. küster, Küster. — Sprichw.
dasjenige was man kostet od. prüft u. 50 kô weidt up 't karkhof; — „we
schmeckt u. obschon es der Lautvcrschie- mau swart is," sä' de köster, do (
bung nach ebenso wie ahd. kust, chust etc. roden weste up 't trftstelbôr; —
u. goth. kustus (Prüfung etc.), sowie ags. nêt fan ârd,** sâ' de köster, as :
vy%t (ausertoählte Eigenschaft etc.) ; an. kostr dre kinder up 'n mal kr6g, ^mî |
(Wahl, Lage , Beschaffenheit etc.) ; norw. 55 erst just so** ; — 't is hum ent^lä
kost (dasselbe) etc., sowie ahd. chost (arbi- köster 't ei ; — net all* in pâps nâr
trium) zu lat. gustus stimmt, so stammt es ôm ôk wat; — kösterôm un pas
doch wohl mit deti obigen gcnn. Wörtern gen sük fäk as 'n dôr; — kOster^
direct von goth. kiusan; a^el. kiosan etc. (cf. stör ferdrägd jo as spek^nn kôl 1
késen) ab, wie Ja auch ahd. chostôn, kostôn ; 60 „wat ik net wêt, wôt mîn köster
KD&3t£lffî 333 EÖT£ KÖT
t jo,* A' de köfiter, do harr' eigene" od, „ich mache (mir) eigen" etc. he-
\r de dôde; — de klok geid deutet u. mit se, sibi, saus von derselben y
i kop steid ; — he hangd siik abstammt wie unser sin (sein, sein eigen etc.)
r an de klokke ; — „ci is 'n u. sûk (sich) etc.
er, do langdehê na't gôsci; 5 kôt, Koth, stercus, merda. Es ist urspr.
t wat frfmd,'* segd de köstcr, dasselbe Wort wie kwâd (s. d.) , wird hier
bQksen of ;" — „f51 kinder, aber fast nie gebraucht u. kömmt es haupt-
de köster, do stak he do d8p- sächlich nur in dem Cotnpos. 1 kôtslân auf
taske; — ,,a]]e handwarken dem Lande vor, was vielleicht darauf be-
&' 't kosten wif, do krêg sê 10 ruht, dass das Subst. kwâd, bz. quaad
it de karke. — Reim: bum, (ebenso wie nid. qiiaet, quat u. kaet, keet)
j köster mag gen eier, wat früher auch hier (cf. 0. L. B., pag. 777)
*n stak Bpek in d' pann, — in der Bedtg. stercus od. Unflath ge-
lekkerman (od. dar word d' braucht wurde, wie auch nfries. (Johan-
'an). — Nd. köster; nid. ko- 15 sen, pag. 105) kuad, kiat (Schmutz) das-
tHd, koster, kuster; afries. selbe Wort wie Koth ist.
iostor, gustor; mhd. kuster, kote, kôt, Knöchel (talus), besonders der
Mit kustjus (s. dieses) aus KnöcJiel od. Gelenkknochen im Fussgelenk
trspr. der Wächter, Aufseher der Pferde, sodann aber auch die Fessel od.
lirchenkleinodien u. heiligen 20 das Fesselgelenk selbst ; femer (übertragen) :
der Huf u. die Klaue div. Thiere u. ganz
Musteret. allgemein auch (selbst von Menschen) der
. köstem. Fuss, meist mit dem Nebenbegriff des Plum-
ukneistern, hofmeisiern. Je- pen etc. ; — fast up sin koten stân ; — barg
M. Lassen in anmassender 25 din koten, dat man d'r nich afer fald; —
besprechen, tadeln, schelten ho baut dV mit sin koten in, dat de schite
kl altid afer alles un clk im hura afer de kop flügt. — Mnd. kote, kute
Bm; — du must dî dat kö- (Huf, Klaue; Fessel; Knöchel); nid. koot;
nnen un nêt altîd afer alle mnïd. kote (talus); afries. kate, kaet (Ge-
len hcbben. — Daher : be- 30 lenk, Gelenkknochen, Knöchel) ; wfries. keate
lästern (so wil H altid all' be- (dasselbe, wie z. B. das Gelenk od. Glied
Inder segd un deid). — Subst.: einer Kette nach Jap ix auch durch keate
cöater, Uofmeisterei od. Ge- bezeichnet wird) ; schott. (J a m i e s o n) coot,
fik wil mi din kösterê od. cute, qucet (talus); norw. kaatra (dasselbe
tid gefallen laten, ik wêt nêt 35 u. nach Iv. Aasen ident. mit an. kvatra,
wat ik to dôn un to laten bz. isl. kotra); schwed. kota (Gelenk, Wir-
gekiister (Gehofmeister, Ge- bei am Knochen) ; dän. koda (Fessel, unter-
etadelj Gescheite etc.) mnX en- stes Gelenk am Pferdefuss); nhd. Kot he
liebben, dat is je gans nêt (dasselbe). Weitere Formen cf. bei Hil-
; — dat is je 'n old gekoster 40 debrand in Grimmas Wb. V, Spalte
l<^ dm rand. — köstern u. 1885 seq. — kote als Gelenk u. Gelenkknochen
wörtl. soviel als den Kü st er bezeichnet ein biegsames od. sich b i e-
Helen , wie ja die Küster gendes Etwas u. falls es gleichfalls wie kate
1 oft auch den Schulmei- ein der Lautverschiebung entgangenes Wort
versahen. 45 ist, so gehört es mit ved. (Grassmann,
Kostgänger; — Bedensart: Spalte 332) kûta (Stirnbein, Hörn), sowie
i hed wnnderlike köstgangers. wahrscheinlich auch mit norw. kyta (bügle,
isihaus, Haus wo Jemand die fremstaaende fold eller rynke) u. mnld. (KU.)
na hat. kote, kot (luxata membra, articuli loco moü
ram, Costüm; — a) Geunjin- 50 etc.) etc. zu derselben y kut od. kut (bie-
Gebrauch, Sitte etc.; — na gen, krümmen, wölben), wozu bereits auch
len un wetten, nach deti al- kate gestellt wurde.
ien (od. Gebräuchen etc.) u. VergleicIU man 1 buchel (Beule, Höcker
)) Kleidung, Tracht, ausser- etc.) von bûgcn (biegen etc.), so würde zu
bz. Erscheinung, Gestalt etc. ; 55 dem obigen norw. k}'ta (bügle, bz. Beule etc.)
ik kestdm. — Aus mlat., ital, auch das von Hildebrand (Grimm,
bz. ital., port., franz. costume Wb. V, Spalte 1886) aufgeführte nhd. köte
'. Diez, 1,143) aus lat. con- (Geschwür, Geschwulst), bz. das von Die-
»nsuesco, bz. consueo, dessen fenbach aufgeführte chot, chöt (bulla),
!860, bz. Bueo eigentlich „ich 60 sowie ndrhein. köt (Blüthchen od. Finnen
KOETEL SS4 KRABBB KRAB
im Gesicht), nd. (Danneil) kût (weiches wie wir s. JB. vom Jemandem, der h
Geschwür), sowie möglicJierweise auch unser gelspiden die Kugel nidU ardeiUlii
kütc od. kût (Wade, cf. 1 küte) su verglei- od. werfen wÜl «. kann, sagen: he
chen sein. od. he kÔ^ed wat hemm.
kOtel, Kölheî, ein eineeines compactes 6 kotiD^, «. kwating.
rundliches Kliimpchen (od. Klumpen) Ex- ké-titte, Kuh-ZiUe.
cremcnt, welches bei Pferden auch Apfel krah-anker (Hausbau), ein eisen
genannt wird. — Comjtos.: mûs-, ptTdc-, her mä gekrümmter Spitze od. Kk
scliûp-kOtcl etc. — Sprichw. : du^ schast FesthaUen fpon MauerplaUen u. M
(schalst, sollst) iiog lütjc kDtcls schiten. — 10 kotsen od. kodsei, speien, hred
Nil. kötel; wnd. koW\\ uld. keutel; mnld., brechen, vomiren etc.; — he kotM
mfläm. kotel, keut(>I; hess. (Vilmar) kötel, wer ût; — hê kotsd BOk dV fao. •
köttel, küttcl, kittel t^. koetel. ■— Wohl Wei- kotsen ; nid., mnld., mfläm. kidMi,
terbildung von kôt u. soviel als: Koth- od. etc. Da dieses auch mit and^n
Dreck-Ding j zumal (cf. Grimm, Wb. 15 (cf. kotzen in Grimm, Wb.) «wdk
unter köthel) d<ifür auch die Form quättel Wort auch die Bedig. : husten, râwi^
in der Bedig . Kuhfladen vorkömmt. hat, so ist es swetfeüos ein SduU
kSteiln, a) Köthels od. Dreckklümpchen vielleicht mit kwatsen eines Ursprun
machen od. fallen lassen; — dat schäp k5- 1. kôt-slân, £o^8eA2c^«n; t.g.sdu
teld ; — b) (fig.) in abgerissenen Sätzen reden. 20 2. kot-slân , ein Knabensptd m
1. kötcr, Köther, Köthner, kleiner Bauer Lande, was darin besteht, dm die i
od. Betoohner u. Besitzer einer Kothe (s. mit krummen Stihken nach eisern
kate) mit geringem Landbesitz u. daher über- (Klaue einer Kuh, bs. einem Bisi
haupt ein Mensch od. Mann von geringer knöchel) schlagen u. diesen in ew
Geltung u. geringem Ansehen, od. geringer 25 Mitte ihres Kreises befindUckei la
Macht etc., woraus dann wieder die allge- ben mikssen.
meine Bedtg. : Geringer, Kleiner, Gemeiner kove, kleines Gemach od. Gdm. -
od. Machtloser etc. hervorging; — wat wnlt dasselbe wie Vonweeic, bz.unserha
du kUtcr (od. du lütjc kölor) wol? — Nd. 1. krabbe, krab, a) Krebs; hier
köter, kätor; mnd. kotor, koterer, kotenere; 30 ger Name aller Arten Krebse, gliid
nid. (provinz.) katcr, koter etc. gross od. l^in u. ob mit od. ohne 86
2. knter, Köter od. ein kleiner Hund, — Sprichw. : wen dV anders niks is,
urspr. aber (wie nd. koter; mnd. koter u. de krabbe ôk 'n fisk; — h) eis
koterhund etc.) ein Bauern-Ilund von ge- schwarzbrauner Rüsselkäfer, deueê
meiner Art (nach Dähnert ein Bauer- u. 35 od. schwarze Larve (Éornbokret^
Schaf erhund) od. richtiger wohl „Hund eines krebs, brauner od. schwarzer Kor
Köthner s od. kleinen Bauern" u. so aucJi calandra granaria) sich in das Kmr^
(da ein solcher keinen grossen a}igéketteten bohrt u. das Mehl auffrisst; — c)(i
Hofliund halten kann u. braucht) überhaupt tragener Bedtg. u. theäs mit Bei
ein kleinerer Hund von gemeiner Bace, wie 40 krabbehi u. krabben etc.), ein ï\ei»i
auch mnd. koter im Gegensatz zu rekel welches wie ein Krebs auf allen Vit
(grosser Hofhund) steht. mit Händen u. Füssen auf dem B»
köter-bûr, Köther-Bauer, kleiner od. ge- umkrabbelt u. kriecht, bz. was n»
ringer Bauer. — Nid. (provinz.) koter-, gehen, sondern erst kriechen kann i
keuterboer. 45 krabben krabbeln un kropea én all
kotje (Dimin. von kote), a) kleiner Knö- foten hetam) od. auch eine kleine h
diel od. kleiner Oelenkknochtm , womit die lebluifte u. streitsüchtige Person ft
Kinder (wie mit bikkels) spielen; — b) klei- regten lü^en krabbe, c/. krabkater«.
ner Huf od. kleiner Fuss eines mit Hufen sowie auch ein widerstrebender od
u. Klauen bewehrten Thiercs, wie z. B. eines 50 haariger u. unwilliger Mensch (der
Lammes od. Ferkels. ist, wie ein Krebs, bz. sich wie ei
kOtje; i. q. 1 kOter in der Bedig.: Klei- Hberall an festUammt od. rückwA
ner, Geringer, Machtloser, wenig od. nichts wenn er voraus soll) , von dem wi
vermögender Mensch; — du büst 'n regten he is 'n regten krabbe, w&r niks i
kßtjc; du kanst je niks. — Do/tcr au cA 55 fangen U. — ^({. krabbe, krawwe ; »
kOtjebûr = kOterbûr. krab, krabbe; ags. crabba; aengl
kfttjen, in kleinlicher Weise, od. in ge- engl, crab; an., isl. krabbi; nenv.,
ringem Umfange Etwas betreiben, bz. so krabba ; dän. krabbe. — Davon w
handeln u. thun, wie ein kleiner, schwacher, det (aus der Grdform kraban od. k
machtloser u. nichts vermögender Mensch, 60 einem alid. crapo) : ahd. chrepaso (<
IrtlABhE KRAB 33^ kRABBEN
i; mkéL krebeze, chrebze, kre- mnlâ. krabbelen (uDguibas arare, rädere;
»fuiL krevet, kreft; nd. krcved, inepte piDgere, scribere sive exarare); engl.
rd; dühm, (Schûtee, 11,337) crawl (krMeîn, kriechen etc.); an. kraf^;
rawet = krabet); nld. kreeft; îsl. krabla; schwed. krafla; norw. kravla;
kreft (auch Harnisch, bs. tho- 5 dân. krafle ; nhd. krabbeln, krabeln, krap-
îtc), wwxm afranz. escrevissc peln etc., c/. Orimm, Wb. V, SpaÜe 1911
Bch); franz. ecrevisse; nprov. u. weiter auch kribbeln.
crerîd; waü. gravese, gravase, krabben, kratzen, krauen, ritzen, scha-
lte), während aus afranz. es- ben, scharren etc.; — all' wat scharp, spits
neben dem altem engl, crcvis, 10 of rüg is, dat krabd; — bê krabd sük de
JSft/. unt^krevisse) auch wohl kop; — bô krabdc (od. kleide) sük ût fer-
),kreTit8e Atfrvor^'n^. — krabbe, lägeDheid agter de ôren; — de katte bed
%rd von Fick (III, 50) ebenso mi krabd, dat 't blöd dV ûtlöpd ; — de bôk-
etc. zur germ. y karb (ker- stafcn ûtkrabben ; — an de müre krabben ;
en) gestellt, wonach dann die 15 -^ de müre ofkrabbcn; — de fûligheid dV
Krebse urspr. entweder als ofkrabben; — he krabd (scharrt, gräbt mit
e od. Kerfe (me die Insec- den Händen, bz. den Nägeln etc.) sük 'n
EitZ' od. Kratzthiere {cf. gat in de ßrde; — ho krabd (scharrt, wühlt
gefasst sind. etc.) de kertuffels in de erde; — he krabd
krab , eine kleine Hacke od. 20 d'r sand afer ; — bê krabd in 't strô herum ;
Winkel gebogenen Zinken zum — he bekrabd sük d'r mit od. in ; — he
L Lockern des Erdreichs. Zu krabd (scharrt, begräbt, wühlt etc.) sük in
't strô, od. in 't bedde; — he krabd sük
i,gt)LT9X^f\^ Krabbelei, Kratze- d'r wer ût; — hô krabde sük gau ût 't
ïrabbel, Gekratzel, Gekrieche etc. 26 bedde; -— ho krabd (rafft) sük up; — he
Ikner, der worauf herum-kr ab- krabd (scJuirrt, schrappt, rafft etc.) föl geld
i-kriecht. tosamen; — he krabd (rafft, reisst etc.) *t
Iterativ von krabben), krabbeln, all' na sük ; — he krabd (schreibt, ritzt mit
mein, kritzeln, ritzein, bz. die dem Griffel od. der Feder, bz. schreibt
nden, ritzenden u. haken- 80 schlecht, kritzelt, kleckst etc.) dar wat hen
» Spitzen (Nägeln, Klauen etc.) (od. toregt) , wat hast gen minsk läsen kan
Extremitäten wiederholt tastend etc. — Bezüglich der Redensart: ho hed
H Etwas herumbewegen, od. da- d'r wat mit to krabben, dat h6 de budel in
mf Etwas herumkriechen etc., ürder hold, od. he hed d'r wat mit to krab-
II zugleich vom häufigen u. wie- 36 ben had, dat he 't kl&r krêg (vergl. auch
wegen des betr. Gliedes auch Dann eil, pag. 168 unter rack'n, kratzen,
ies Gewoge (cf. auch kribbeln) reinigen etc) sei noch bemerkt, dass krab-
be krabbeld (kratzelt, krauelt, ben hier meiner Ansicht nach nicht gerade
h wiederholt) sük up de kop ; die Bedtg. : thun, arbeiten od. beschäf-
»eld (kratzeÜ etc., kratzt wie- 40 tigt sein etc., sondern zunächst die von:
gesetzt, wodurch zugleich auch reinigen od. abkratzen, schaben
» Geräusch entsteht) dar an de etc. (abschaben, glätten, hobeln etc.
^WÎB 'n mûs of 'n lütjed kind ; u. so auch putzen, blank machen) hat, wo-
bdd (kratzeilt u. kriechelt od. bei noch bemerkt sei, dass wir schummeln
fi Verbindung mit einem jucken- 45 (reinigen, säubern etc.) auch reflex. in der
mi al so wat in de nak herum ; Bedtg. : sich anstrengen, beeifern, wehren,
, wat dat för 'n der is; — de stark bemühen (ho schummeld sük dV tä-
krabbeln up de däle (od. in 't gen; — du must dt d'r tagen schummeln
Bram; — de mûsen krabbeln [od. sctten, wércn etc.], dat du klär worst
d rascheln od, bewegen sich 50 etc.) gebrauchen u. aass auch Danneil
raschelnd) in 't strô herum ; — an der obigen Stelle ja gerade krabben in
an krupt d&r in 't sand herum ? der Redensart : „ick hoff so väöl to krabben
r nughamels ; — ho krabbelde hat'' mit rakken (kratzen, reinigen etc.) für
wer ût (z. B. aus einem Loch syn. erklärt. — Nd., nld., mnld. krabben
•tiefem er mit Händen u. Füs- 56 (scalpere, scabcre, rädere, arare, fodere, la-
die Kante anklammerte u. so cerare unguibus) ; wfries, kracbjen ; an. krafsa,
klomm u. atts dem Loche etc. krapsa (nach Fick einem ahd. chrapisôn
; — hô krabbeld sük gau wer entsprechend) ; norw. krafsa, kravsa ; schwed.
VÜ. krabbeln, krawweln; mnd. kralsa (kratzen, scharren) u. daneben auch
Mein, herumkriecJ^en etc.) ; nld., 60 norw. krabba (krabbeln ; grappsen, raffen etc.) ;
ERA6BËN-PL0G 336 KEACBT KRAFt
achtoed. krabba (krabbehf, knebeln etc.) ; nhd.. Aufkratzen od. Axtfreiuen u. Äußod
ofßerd. krähen (krabbeln etc.) und kräbeii Erdreichs, bs. zum Änscharren h. ^
(kratzen, krauen). — Zunächnt mit krabbe der Kartqffeln u. sonatiger GemtMf^
ti. karfcii von einer germ. y karJ), krab — d) Person die kratzt u. riU, :.
(kratzen, ritzen etc.)^ di*' aber nach schrab- 5 den Nägeln ; — da Ifl^e knbber »
bell (ir/.' dies auch schon unter kurfen er- kattc etc.; — e) Person diekraiziu.
wähnt) auf eine idy. y skiiq) od. skarbb = Scharrer, Geiziger, filziger Um
(alH Erwiderung von skar) zurûckgelU. Falls — f) Einer der Ritze od, Stricke ok
nicht aus dem Deutschen entlehnt , würde auf dem Eise od. dem Papier mc
sich daher auch lit. (Schleicher, Chrest., 10 schleclUer Schlittschuhläufer, einu
:iJ()) krib/dii, krcb/dCi (kribbeln, krabbeln, Sdireiber, ein Kräzder etc.
Wimmeln) u. krap/tau (kratzen) mit unscrm krabbî^, kratzig, streit- h. Mni
krabbon etc. hiezu stellen lassen. widerharig, widerstd^end etc., cf. b
krubben-plô^. Wörtl: ein Krabben- krab-kater od. krab-katte, Kra
od. Krebsen- J'f lug, bz. ein mit Kreb- 15 od. Kratz- Katze, hauptsächUA dt
sen bcsjninntcr u. von Krebsen gesogener wort auf kratzende Kinder od. l
Pflug, od. auch (cf. plog in der Bedtg.: angewandt. — Kinderreim : krMik
(iespann, Koppel, \ erbindung. Hotte etc.): ia 't watcr, wul fiakon fangen, blêf
ein K r abbe n - od. Krebsen -Gespann, bebangcn .
bz. ein Gespann od. eine Genossen- 20 krabsel; i. q. schrabsel oä. 8chl£
Schaft etc. von Krebsen. DaJicr (von lieh das mit einem krabber od.
der ]V€senheit u. dem Gebahr en der Krebse scharfen Etwas (Nagel od. Gerâtk
abgeleit) jig.: a) (masc.) ein Etwas (Ding, kratzte (rasura) od. Abgeschra^
Gegenstand^ Sache de.) womit wan niclU schabsei etc.), bz. der Abfidl der <
vorwärts kommen kann, od. was nicht vor- 25 beim Kratzen entsteht, wie nhi
wärt s geht, weil Krebse daxH/r gespannt sind; Krätze, Kretze, cf. Grimm, Wb.
— dat is je 'n krabboiiplô^^ de budel wil je seq. Kratze u. Krätze 8uh2.
nidi iV»rgels; — 1>) (neutr.) , eine Vcreini- kracht, kraft (Plur. krachten <
gung od. linite etc. ron Menschen die, wie od. kr ofian), Kraft, Vermiigen, Star
ein Krebsen - GesfHmn, entweder langsam 30 Gewalt etc.; — de kracht is d'r i
kriechen u. nicht vorwärts kommen u. wol- sitt gin kracht (od. kraft) achter
len, od. bald vorwärts u. bald rückwärts ge- fiillc krachten ; — sin krefteii he
hcn, bz. nach verschiedenen Seiten hinziehen ferlaton. — Nd., wnd. kracht, k
u. zerren, nicht nach einem u. demselben kracht; mnld. kracht, kraft; afrii
Ziel hinstreben etc., od. die, wie die Krebse, 35 krcft; S€Ul. kraft; wang. kräft;
retogradc lieicegungcn machen u. mit dem ags. cräft od. craeft; aengl. cn
Zeitgeist nicht fortgelien, Reaetionäre, Duck- craft ; an. kraptr ti. krapti ; woi
mäuser u. Finsterlinge etc. sind; — mit dat schwed. kraft; ahd. craft, kral
krabb(>iiplôg kaii iiian je uich frtrgcls kamon; chraplit, khraft, craf, chraf; mhd.
— mit dat krabbcnplûg fau folk ^il 'k niks 40 Bemerkt sei zunûcîut, tkiss das
to don hebben, de willen altld rüggels; — oth craeft neben vis, robiir, potei
(•) Vereinigung od. Knäuel von Krebsen als tas otc. auch in der Bedtg. : ars,
Bild einer sich wirr durcheinander betoegen- otc. gebraucht wur<h u. dass I
den u. durcheinander wirbelnden Masse u. engl, craft die w» dem deutsch
so fig. auch einer wirren i*. verwirrten Saclic 45 abweichende Bedtg.: Kunst, Fe
H. Angelegenheit od. grossen Verwirrung Geschicklichkeit, List e
überhaupt: — dat krabbeuiilog sitt je alF als auch die von: Handwerk,
dör 'n ander hünd^ir; — dat is so 'n krab- etc. hat, während wieder andei
benplôg, dat 't hol nOt wer ut 'n ander to Wort kraft im as. u. ahd. aus il
kr Igen is. bO Vermögen, Stärke etc. auch
krabber, Kratzer, bz. Kratz-Bing u. Kratz- He eresmacht, Mannsch af\
Wesen. Daher: a) Nagel od. Kralle von Menge, Fülle etc. überging,
Mensch n. Thicr; — ik mut di din lütjo dtgn. sich indessen später wied
krabbcrä bold inson wat ofsiuden, so worden luiben.
wat to lank; — b) Kratz Werkzeug, bz. eiscr- 55 Fick (cf. III, 49) meint, dass
lies Geräth womit man Mauern, M'ändc, kral'ti eigentlich Zusammen:
Bäume etc. abkratzt u. reinigt od. iJing u. Anspannung bedeutet u. stel
Vorrichtung t worauf man die Sohlen des mit nhd. Krampf, Krampe, k
Schuhwerks abkratzt; — c) eine Hacke od. etc. (cf. kram etc. u. krimpen) ru i
Karst mit kleineren u. grösseren Zinken zum 60 y krap, kramp (zusammenzieheuj
B^GHT KRAFT 337 EBAEFEN
I Uap, klamp fc/. klap, klap- fasst etc.) bestand u. wenn man nun ver-
, kUmpe, kiampen etc.) ver- gleicJit^ wie klemme aus dei'Bedtg.: Klemm-
l LeUterem wieder auf lit. Eigenschaft (cf. klemme sub b) in die
;ld>ti (mit den Armen umfas- von : Klemm- Vermögen etc, u. weiter
n, 61 u. II, 352 unter glab) 5 die von: Kraft, Macht, zwingende
essen Thema g\ub mit slav, (II, Macht etc. überging, so ist es auch eben"
imb eins sein kann u. jeden- sogut denkbar, dass von einem agerm. kra-
uet/ u, begrifflich zu slav. (II, fan (cf. magt von magan) od. kraQan (grei-
•eifen, fassen, umfassen etc.) fen od. Gr^ machen) auch ein Subst. kraft
rt nun aber lett. griba (Wille, 10 (Thema krafti) entstand, was ähnlich wie
) mit lit, greöbiu, grëbti (er- klemme zunächst „einen Zustand od. eine
I. lett. grftJbja, gräbt (greifen Eigenschaft wo Jemand od. Etwas
rab, bz. skr. grabb, idg. garbh, packt od. greift u. fasst etc. u. eines
fassen, umfassen etc. (wozu Dinges mächtig wird, bz. wo Jemand od.
gripen auch kalf, nebst lat, 15 Etwas bereits gegriffen u. gepackt od.
U), so dürfte das ags. crafjan gefasst haV bezeichnete u. dann hieraus
\geny fordern etc., cf.H.Leo, die von: Macht od. Vermögen sowohl,
braven, engl, crave, an. krefja, als auch die von : Kunst, Kenntnisse
dân. kraeve, schwed, kräija Wissenschaft (als das geistig Gegrif-
\ islf an. kndfa, schwed. kraf, 20 fene u. Gefasste) etc. hervorging. Für einen
crar (Forderung , Verlangen urspr. Stamm kraf /ür krafti, bz. für einen
eh mit dem obigen lett. griba Zusammenivang des Subst. Kraft mit ags.
igen etc.) zu diesem idg. garbb, crafjau, an. krefja, isl. krafa (erlangen, od.
\ u. langen wonach etc.) zu greifen wonach) od. einem alten krafan (grei-
%ach das für kraf-jan etc. auf- 25 fen, fassen, halten etc.) spricht auch wolU
rm. Thema kraf mit idg. garbh das an., isl. kraefr (fortis, robiistus) = norw.
Da nun aber im germ. das kracv, was (cf. H. Leo, 40 unter crafan)
• Begel dem urspr. Thema ent- möglicherweise für kroefr od. krôfr (cf. an.
I wohl anzunehmen, dass (cf. klaek, kloek = klôk, bz. klôkr in Zusam-
)pen, grabbeln etc. von gripen) 30 mensetzungen) steht u. dann aus einem Prä-
gripan auch ein germ. Verb. ter. krôf von krafa hervorging.
tch kripan, kriphan etc.), kraf, kracht-dad, Kraftthat, Machtthat, kräf-
mit derselben Bedtg, wie gri- tige, mächtige That, Heldenthat etc. ; — dör
k dass von dessen Präter. kraf sin krachtdadcn is de slagt wunnen.
.ph, krapf, chraph etc.) in der 85 kracht-dâdîg, kraftthätig, Kraft u. Macht
d. es) griff etc. eben das ags. zeigend u. ausübetid, mächtig, gewaltig etc.,
er Cfrdbdtg.: Griff machen bz. mit Kraft, Macht od. Energie etc. han-
u. langen wonach (bz. die delnd u. wirkend, sehr thatkräftig od. ener-
nd nach Etwas ausstrecken, gisch etc.; — 'n krachtdâdigcn kercl (od.
mgen u. zu bekommen, Etwas 40 wind etc.); — dat weid (od. störmd) gans
^ wollen. Etwas verlangen krachtdädig.
l begehren etc.) weitergebildet krachtelos, kracht-log, kräftelos, kraftlos.
nun aber ne6en kraQ an auch kTfkchten,kräften, stärken etc. Davon Com-
Verb. krafan (kruof, krôf) mit pos.:{eTkTdkchten (verkraften, verstärken etc.);
Griff machen, od. greifen etc. 46 — uutkrachten (entkräften etc.) ; — bekrach-
»en kann, ist klar, sowie auch, ten (bekräften, bestärken, bekräftigen etc.).
rgleich unsers kräfd od. kräft krachtig, kräftig, mächtig, stark etc., bz.
e. karfd od. karft (gekerbt) von Kraft u. macht etc. habend u. besitzend etc.
U von einem ags. crafan als krachtigen, kräftigen, stärken etc.; —
f. Leo, pag. 40, der für craf- 50 dat krachiigd hum. — cf. bekrachtigen (be-
Hn Primitiv crafan [arripere] kräftigen, bestärken etc.).
■aCJan zunäcJist mit: er zw in- kracht-losigheit, Kraftlosigkeit.
h reissen übersetzt, während kracht-vvôi*d, Kraft-, Machtwort etc.; ■—
[Kraft, Kunst, Wissenschaft 'n krachtwort spräken.
itg.: Fähigkeit des An- hh krftfd od. kraft, gekerbt etc.; s. kräfen.
n s etc. zu Grunde legt), auch kräfe od. kräve, Kerbe, Kerb, Einschnitt,
ftft od. crâft (als 3. Pers. praes., Vertiefung, Falte, Runzel etc. ; — 'n kräfe
dum = ge-craft od. ge-kräft in 't holt; — kräfen in de hdd etc. — cf.
g.: packet, greifet, fasst, hält karfe u. schräfc.
gegriffen, gepackt, ge- CO kräfen, kerben, einschneiden, ritzen, Ein-
BkMt Koolmaa. WOrterbaoh. II. 22
KÏIAFT tt8 KRAIEir KBEIEV
schnitte u. Vertiefungen machen etc.; cf. krwel (mtUkig, siarls, kri^lig); iiwi.(t
karfen. u. JJ.) kregel, krighel ; nld. kregd, ki
kraft, s. krackt. kriegel; mnld. kryghd (pertioax, obitin
krag-bunk, s. kragebunkc. praefractos, darae cenricis) ; mßäm. kr
krage, Kragen; — a) Hals, Gurgel, 5 (dasselbe); ahd, kregil, bz, cregil, ehr
Schlund; — 't mut alP dör de krage in de gregil in widarcregil etc. (obsünatui);
mage; — b) Ilals^ Genick ^ Nacken; — ho (M. Lex er) kriege, kriegel (widentrd
fot hum bl de krage un smêt hiiin buten de störrig, streitbar), —Dass dieses WoHü
döre ; — ik kreg liiim bt de krage un walkde Bedtg, : pertinaz, obstinatos etc., hi. «
hum dügtig dör ; — c) ein Etwas, was man 10 strebend etc. ebekso wie nüuL kriegie,
vm den llalft legt od. trägt , bs. eine Ein- gisch u. kriec, bz, krieg (widerstrdkâi^
fasHung u. Bekleidung des Halses (collare), dersetzlich, kriegerisch, cf, Schmtl
sei €8 lose für sich od. auf ein Kleidungs- zweite Aufl. von Frommann, J, 1
stück aufgenäht; — du must mi 'n krage von krieg (das Streben nach u. g^en
umdon; — Compos.: spitsenkrage ; — rok-, 15 was, Widerstreben etc., cf. krig) tpnterf
liemds-krage etc.; — d) der einfassende u, det ist bz. zu krigen (kr^g, lägen) m
vorstehend Hand od. der Eandbesatz eines urspr, Bedtg. gwört, ist klar u. hat
liohrs od. einer Pumpe etc. ; — up dat r8r kriegel, kryghel urspr. einen ZutUni
mut 'n iiêcn krage CFtontocA«^ upsettd wor- Widerstreben od. Widerstsut
den, de oldc is dörfräten. — Nd. kragen; 20 Widersetzlichkeit, bz. des wk Â
mnd. krage ; nld. kraag ; mnld., mflâm. kraeghe richtens u. A ufb äumens (gegen
od. craeglie ; wfries. kreage ; engl, crag ; sdwtt. was) bezeichnet, woraus sich dann (im
(Jamieson) crag, crage, craig (wie sab a ist die Form kregel jetzt auch die gen
n. b); isl. kragi; norw., schwed. krage; dän. lichste) die Bedtgn.: hartnäckig, mmad
kravo (Kragen, Halskragen); ahd, chrago; 26 big^ unbeugsam, trotzig, ungdteugt u, gt
amhd. chrage; mhd. krage (Hals, Schlund). aufgerichtet, stolZj kiihn, mutk^,fest,h
— Wahrscheinlich mit lat. gurges u. dfid. voll, kräftig etc. weiter fcrigdmdd )n
quoroa (Kehle, Schlund) etc. zu einem igd, Vergl. Weiteres uiúer kng «. kngea iL
Thema garg, grag = «Ar. garj (cf B opp, das folgende :
Gloss. comp., 113, erste Spalte) als Erwei- 80 krägel-, kregelkop, Sieifkopf, TnU
terung der y gar (cf. käle), od. (cf. Fick, etc., bz. ein steifköpfiger, trotziger, vié
I, 503) zu garg als Verkürzung von gargar samer, stolzer, widerhariger u. leidit fs
als Intctisii\ von gar, falls es nicht etwa mit ter, streitsüchtiger Mensch; — hé»%
krigen, bz. mJid. krieg u. afries. kriga (Ver- regten lü^jcn krAgelkop. wir man nun
drv.hung, Verrenkung?, s. unter krigen am 35 anfangen kan un de guk de kop spit
Schlüsse) zu derselben y gargh, gragh, grangh wen hum wat nét na 't sin is.
(drehen etc. od. krümmen beugen-etc.) gehört, kraie,krai,lureie,krei,A>âA«.~iS^
da der Hals auch als ein sich biegendes dn krai hakd de andere gen ôgenftt; —
u. drehendes, od. als ein biegsames, tiden wonlcn aJle dagen Blechtcr,* ift
gelenkiges Etwas gefasst sein kann. 40 kreic, as Besag dat de galge ofbrakenv
kragen-Donke, kragbniik, Halsknochen, — he wêt d'r nët so f91 um, asdekrd
Schlüsselbein y Genick; — he lied sük de de söndag. — Nd. kraie, kreie; mnd.
krAgbunk ofstüdt. krae, kr^c, kreie, kreige ; Nk2.kraai,li
krägel, kregel, trotzig, stolz, kühn, mu- mnld. kraeye; wfries. krie; as. krfte;
thig, ungebeugt, kraftvoll , kräftig , stark, 45 cr&ve ; aengl. crâwe, crôwe ; engl crow
frisch (körperlich u. geistig), lebhaft, mun- lect.) , craw, cra, crag; an. krftka; i
ter, gesund etc.; — he löpd d'r nog not so kraaka; schwed. kr&ka; dän. krage;
krägel licn , as 'n junge kercl in sin beste chräa, cräa, cril^a, kri^a, chrlja, ciiwa
jaren ; — 'n krägeln (gerader starker kräf- chrâ ; mhd. krâ, kraeje, krêge, kreige, 1
tiger) bôm ; — dat körn stoid alF so krägel 50 — An. kräka gehört wohl mit lat. gra
un lik up as 't man kan ; — he was so krä- u. gracillare zu der aus gar (sonan
gel (frisch u. munter etc.) as 'n fisk ; — he kraien) erweiterten Stammjorm grak
hed all' sülkc krägelc (kräftige, gesunde, hen, krächzen etc.), während kraie, bt.
frische etc.) kinder, dat 'n lüst is um so to chrâja etc. direct von kraien abgdeiti
sên; — liê is nu wör nët so kragel un gc- 55 kraien, kreien od. kraHea, krayei,
suiid (od. he sügt nu wer nët so krägel un hen (speciell vom Hahn ; TtrHschen, la
gesund iit), as frögt r fVir sin kraiikheid. — scharf schreien u. lacficn (von Säugfi
Sprichw. : büter hktjed un krägel, den grOt od. kleinen Kindern, jungen Mäâchen «
un 'n flägel. — A''f/. kregel ; hess. (Vilmar) laut sprecl^n, prahlen etc.; — S^^
kregel, krêl (kräftig, frisch, munter); wfries. CO dar kraid g(^n huud (recL Huhn?) of
BAlKB SREIEB 3S0 KRAKELN
Sdeo liAii48, dâr kreid gên grachcl, kragel, kragell, kregell, gregell, gra-
uen, kreien; mnd. krcieD, göl, gragôl, grakölctc. s. in Grimm (Wb.
i; «Ud. kraagen ; mnld.,mfiäm, V, 1978) unter krakocl. — Es ist walir-
kriôe ; wang. krô : as. krâan scheinl. ein and. od. anld. Wort u. vielleicht
if Krähen im Campos. ha- 5 aus der vollen Form krakelie (Krackelei,
üianâ von M. Heyne); ags. Krachelei) gekürzt, wobei der früher auf
n; aengL (Stratmann) crä- der Endung ie (ei) liegende Ton leiclU auf
*w; aha, chré^aD, khrâjan, crä- das e in é\, hz. mnd. ele übergehen konnte.
Tâîeii, kr&hen; amhd, crâjcn, Vergleicht man nämlich kakele ti. gckakcl
Tacjen ; md. kréwen. — Nach 10 zu kakeln, bz. kakele u. gekäkel zu käkoln
S u. III, 43) mit aJid. chrâja u. dass das mnd. (Seh. u. L.) krakele od.
) , sowie ksiav. graj« , grajatl krakele auch vom Geschrei u. Lärm der Vögd
ng (Lied, Rede); lit. groju, gebraucht wird, so ist es zweifellos einer-
% schmähen) etc, von der y seits, dass es auch ein mit krakeln u. kra-
c), s. unter klagen. 15 ken zusammenhängendes and. od. anld. kra-
ier, Kräher, Schreier etc.; — kelie gegeben haben wird u. andererseits,
ten lûtjen kreier. dass auch krakôl u. krakôlen sich begrifflich
rejte. zu nahe mit krakeln (s. d.) berührt, als dass
JTÂk, Krach, krachendes Ge- es damit nicht auch formell zusammenhän-
' t hed kr&k segd; pass up, 20 gen soUtCj^
— Nid. kraak ; mnld. crac, krakele, Krachelei, gelindes od. anhalten-
^fira«>r, strepitus) ; ahd. chrac; des Krachen u. Kiiafren etc.; cf. krakeln,
m (Riss, Sprung, Scharte; Ge- krakêlen, krakclen, laut schreien, lärmen,
\f z. B. vom ScJiaU der Po- lärmend streiten u. zanken etc.; — de blik-
uammenstoss im Turnier, vom 25 semse junge krakôld de héle dag an un
Glases od. einer Lanze etc., m&kd niks as êmer spectakel un ferdrêt ; —
des Feuers, vom Krachen od. sê krakêlen mit 'n ander.
^ des Donners, Donnerkrach krakeier, Krakeler, Schreier, Lärmer,
ak; engl, crack. Davon aal. Spektakelmacher, streitsüchtiger Mensch, Zän-
:nc u. craquer. — Mit klak, 30 ker etc. ; — he is 'n regten lü^en krakeler.
mkd. klac u. klakken von der- krakêlerê, Krakelerei, das Treiben eines
od. grag, als Bezeichnung ir- Krakelers.
*nbestimmten Geräusches od. krakêlerîg, krakêlîg, krakélerig, zänkisch,
fh dieserhalb das auch dazu streitsüchtig etc. — Nid. krakeelig, krak-
ir. greg (gackern etc.) etc. ; an. 35 keelig.
n, klagen etc.) ; skr. garj, gar- krakeling , krakling , hart gcbackcne
strepere, crepare etc.) ; zend. Brctzel od. Kringel, so benannt, weil sie im
etcj etc. u. weiter das f 61- Zerbeissen krachen, bz. mit einnn Krach
itc., sowie krakeln, kraken etc. zerbrechen. — Nid. kraakeling; mnld. cra-
krik tn gekrake, ffekrak, Ge- 40 kelinc, kraeckeling; wfäl. kräkcling; da-
vrre, hz, anhaUendes Krachen von : franz. craquelin etc. , cf. in Grim m
auch in der Bedtg.: Geklage, (Wb.) Krachelchen.
Idue, Gewimmer, Geschrei etc. krakel - maker, Krakel-, Lärm-, Zank-
angem od. kreisenden Frauen, Macher.
^eJwachen Personen, bz. von 45 krakeln (verkleinertes kraken), krachein,
'äugUngen) gebrauchen, sowie bz. gelinde od. leicfU krachen od. knarren,
m Zustand, bz, dem anJmltenden mit gelinder knarrender od. krähender u.
wacher Personen, cf. kraken. kreischender Stimme schreien, gackern etc.;
"akeel, wüstes Geschrei, Lärm — dat kind fangd so 'n bitje an to krakeln ;
linder maken so 'n krakôl ; — 50 — hê krakcld d'r al tilgen an ; — de hüner
krakel maken, bz. anfangen; krakeln. — Nd. (Br. Wb., Schambach,
Zwist, Zank, Streit, Hader Dann eil etc.) krakeln, krakeln, krakeln
(habt ihr) al wer krakel mit (freq. krachen u. knarren; krächzen, krä-
i' j' den hol gen fräe mer mit hen, schreien od. gackern etc. wie die Doh-
en ? — Nd., nid., wfries. kra- 55 len, Hühner etc. ; unverständliche Laute ma-
krackecl (litigium, rixa, alter- chen od. lallen wie kleine Kinder ; unzufrie-
ersia, calumnia); »/iiui. krakele den murren u. widersprechen, zänkeln u.
Smi; lauter Zank u. Streit); streitein, bz. in gelinder Weise zanken u.
sdiwed. krükel. Weitere ober- hadern etc.) ; mnd. krakclen (lautes Geschrei
andere Formen als: krachôl, CO erheben, gackern); engl, crackle, knackern,
22*
KRAKEN S40 irftAinng
knastern, knistern, kniüernj krachen, mit sen nicht hücfft ist; während an dit
krachendem Tone platzen etc.); schwed. meü u, begrifflieh entspredtenda a
kräckla (zanken, umeitig u. mürrisch ta- cetan, bs. ereftcetan, cearcctan (stridi
dein etc.); nhd., oberd. etc. (cf. Grimm, citare) bestand.
Wb.) krachein, krächcln, krackein, kräckcln, 5 1. krakke, a) altes schwaches ahget
krä<;cln, kragein, kro^eln, krakeln, krakeln etc. Pferd; — he hed so 'n p&r ol^ 1
kraken (krake, kräkst, krakd od. kr&kt för de wagen, dat sä hum dV hast :
etc. ; — kräkde od. kräktc statt älteren u. fallen ; — b) altes baufäUiges Haui
urspr. krok, wie wôk von waken; — is od. aüer elender schwacher abgéUUtr .
hed krukd od. krikt) ; — a) krachen, knacken, 10 Stümper. — Nd. (Schambaeh)
knarren etc.; 't krakd all' wat d'r is; — (schlechtes, abgetriebencH u. audi |
dat helc hiis hrâkdc d'r fan, so dönnerd 't; starkknochiges Fferd), (Br. Wh.üt.}
— de (lörc krakd (knarrt od. kreischt) so; (wie siift a u. b); nid. krak (6»^
du must de hcngcn ins wat smören, dat sc fäUiges Haus); mnld. (KU.) kned
wat ligter löpd; — b) krachend brechen od. 15 mu8ruinosa;jumentamcoriagino8aii):
serbrechen u. zerbeissen etc.; — ho kräkt krake, kraecke (maison prestß âtom
't air kört un klên; — c) (von kleinen Kin- cheval qui a le dos rompu de coaps);
dem) mit knarrender od. krähender Stimme krack (elendes Pferd) ; norw. (h, A
schreien u. weinen od. derartige Töne von krake, kralge (ein sieches, schwâM
sich gehen; — 't kind is in 't kamen, 't 20 sehr ausgemagertes Thier) = fdui»
krakd al; — wen 't kind anfangd to kra- (om Heste); dän. krak, krakke (ek
ken, den nim 't man ût de wége an gif mi ges, elendes Pferd). — Dassumerni
't her, den wil 'k de borst gäfen ; — d) (von mit kraken, krakkcn, bs. mit Mk û
hochschwangeren od. kreisenden Frauen od (Krach etc., bz. Riss, Bruch etc.)
von schwachen stets kränkelnden Personen) 25 ist, scheint zweifellos, wie desgl am
stöhnen, klagen, bz. kreisen, od. schwach wer- das schwed. krak (Plunder, iliusek
den, kränkeln etc.; — min fr 6 kräkd al sid Gerumpel etc.) u. nd.-pomm. (Däi
langer tid, se geid up^*t leste; — min fro kraak (schlechtes nichtswi^rdigei Bin
ligd to kraken ; — min fro word old un wurf etc. u. persönl. als ScheUwtm
swak un krilkd al lank wat herum. — 30 Lump u. schlechter Kerl etc.) dt. i
Sprichw. (fig. von stöhnenden, schwächli- von ableitet, zumal wenn man v^ldt
chen Personen): krakendo wagens lopen das schwed. krak sich begriffltdi >
lank. — Nd., mnd., nid. kraken (krachen, mit unserm wrak berührt u. da$ im<
knacken etc.) u. krakkeii (einen Knacks be- u. L.) krack (Unterholz, od. Http
kommen, schwach werden); mnld. kracken, B5 Krüppelholz, od. dasselbe wie .
kraeckon ; satl krakjc ; ags. cearcian (crea- od. wie 2 knik) doch auch wM $
cian od. cracion) ; aengl. (S trat mann) u. kraken zusammenhängt, woher an
crakicn u. cbarkin, cherkin ; engl, crack u. als Ablaut von krak, bz. dessen Phtr.
dial. cbark (woher chark, Ritze, Spalt etc.) ; im mfläm. auch die Bedtq. charlM
Schott, crack, crak; ahd. chracbon, chrah- 40 mcnu charbon hatte. — Êrwäai »
hon; mhd. krachen; nhd. krachen u. kracken. ferner, dass ebenso wie bei klik u..
— Zu krak, krak ti. mit kiakken von der- knik u. knak etc. neben krak auch
selben y garg, falls man nicfU überhaupt lautform krik vorkommt, bz. neben
die Stämme krik, krak, kruk u. klik, klak kraecken auch mnld. kreken «. ki
etc. anstatt zu garg, skr. garj lieber mit 45 dass man für die Stäm$ne krak, k:
skr. kharj (knarren etc.), an. skark (Ge- wie krek, krok (ef. auch krûkkc
rausch) ; griecJi. kérchnc (Thurmfalke) etc. kröken etc.) etc. überhaupt ein aH
zu der von skar (sonare otc ) erweiterten y Verb, krikan, krak, kruk mit der
skark, skarg (kreischen, kratzen etc., cf. crepare etc. u. so auch: breche»,
Fick, 7, S12) stellen will, worüber Wei- 50 krümmen (cf. knikken) etc., bz. i
tcres auch unter kreke, krike, krikke (anas bersten, reissen, spalten etc. (cf.
crecca) zu vergleichen ist u. wozu noch be- mit klik u. klak etc. od. klip u. 1
merkt werden mag, dass die skr. y kark bz. mit kuip u. knap etc. zusammen
(tönen, krächzen etc., cf.Fick, 1,42) eben- den Wörter) zu Grunde legen mtu
sowohl wie kar (tönen) u. kar (machen) auf 55 von krakan wieder ein Prot. kru(
skiir (erweitert skark otc.) zurückgeht. — entstund, wovon sich eben die auf
Wegen nhd. krächzen (vcrgh ächzen bdtg.: brechen, biegen, krümmen, bc,
von ach, hz. einem Verb, a chen) sei noch etc. beriüienden Wörter herleiten, t
erwähnt, dass dies ein Intensiv von krachen nicht direct mit den Stämmen ]n\
ist u. ahd. krachi/.an voraussetzt, was indes- CO kruk in beiden Bedtgn, (nämlich:
KBAEKE 341 EBALLE KRAL
gen eie.) Musammenhängeny so knak u. krak (tuimlich zuerst crepitus, fra-
^hieraus auch die von Hilde- gor u. dann atich Bruch etc u. d(Ms sich
'imm, Wh, V, 1927 seq.) un- dann wieder aus Bruch od. Knick die
ngebroMen verschiedenen For- Bedtg. : Biegung, Krümmung oder
^n, sondern auch die verschie- 5 Krumme s von selbst ergab,
hendm Bedtgn, derselben leicht, 2. krakke (obs.j cf. Stbg.: krakk), ein
tan nun aber weiter die urspr. Hohlziegel, hohler Bachziegel, So genannt
rr Stämme: klap, klip od. krap, von der gekrümmten Form. — Zu krikau,
Uamp, klimp od. kramp, krimp krak, kruk (brechen, knicken, biegen, krüm-
krümmen u. zusammenziehen 10 men etc.), wie nfries, krick (Winkel etc.);
$ der früheren von: brechen, dän. krig (Witikel; Leiste, Weiche) etc. u.
hervor), bz. von klik, klak u. wie wiser krök etc. zu kraken, krôk etc.;
ic, so gehören auch die Stämme : s. Weiteres unter 1 krekke u. krükkc.
, krank sicherlich von Hause krâk-stôl, a) Krachstuhl, Stuhl der in
aus idg. garg, grag entstände- 15 allen Fugen kracht t/. knarrt, wenn man
krak (sonare, crepitare etc.), sich darauf setzt, wie dies gewöhnlich ein
'ieres unier den von den nasa- lange gebrauchter, altersschwacher od. über-
en krank, krink etc. gebildeten haupt ein schwacher u. schlecht zusammen-
vergleichen ist. gefügter Stuhl thut; — dat is so 'n olden
î99e sei übrigens noch bemerkt, 20 krâkstôl, dar mag de düfel up sitten, de kun
brand zu unserm nd. krakke wol tosamenbräken ; — b) bequemer Lehn-
mziehi, was nicht direct damit stuhl, Grossvaterstuhl, Krankenstuhl, bz.
tat u. keinenfalls von Hatise Stuhl für alte, schwache, ächzende, stöh-
Wart ist wie Kracke (d. h. nende, klagende, bz. schwachen, kränkelnde
od, Ding, Gegenstand, Etwas 25 (krakeude) Leute; — min olde hed al jaren
ehi u. bricht u. dem der Sturz lank in de krâkstôl säten um dat bê alttd
etc, droht), sondern dass manche so swak un kränkelk was.
verglichenen Wörter eben nur krak- wagen, Krachwagen od. Wagen der
griffUch mit dem oben erwähn- in allen Fugen kracht, knarrt, ächzt etc.;
orak etc. , bz. kraken, krök etc. 30 — fig. auch ein schwacher, ächzender Mensch ;
igen u. derselben y krak ent- — daher Sprichw.: kräkwagens gân (od.
läfen) lank , was in Bezug auf solche Per-
n noch wegen des auch von sonen gebraucht wird, welche trotz ihres vie-
id angezogenen an. kraki od. len Äechzens u. Klagens, od. trotz ihrer
(öbius) erwähnt i dass auch 35 schwachen Constitution, bz. trotz ihres ste-
Siamm krak gehörende Wort ten Kränkeins doch ein höheres Alter er-
nn Bruch- od. B rech- Ding reichen als man von ihnen erwartet hätte,
ch ein Knick- Ding, bz. einen 1. kralle, kräl, Kralle, Klaue, gekrumm-
» od. knickenden Gegen- ter od. hakenförmiger scharfer Nagel der
mete u. dass sich hieraus die 40 Baubthiere etc.; übertr. auch: Tatze, Pfote
i brechendes od, schwa- etc.; — de krallen d'r iu slân ; — wat bê
nes, schwankes, schlan- erst in sin krallen bed, dat let bê ôk nicb
Ichtiges Etwas sowohl, als so ligt wer lös, — In der obigen Form
: gebrechliches, hinken- kömmt dieses Wort erst im 18. Jahrhundert
s Etwas entwickelte, wie ja die- 45 vor, während es im 16. (cf, Grimm, Wb.,
den nord, Sprachen einerseits unter Kralle) krale od. krale, krable,
dünne, schwanke, schlanke krähle etc., od. krâl, krâl, krêl geschrieben
ine Stange von einem dünnen, wurde. Dass nun diese letzteren Formen
*hmâchtigen Baum, als auch als aus ahd. crawil , chrawil , crewil , crowil,
Königs Hrôlfr entweder ein 50 cbrowil, crouwil; mhd. kröuwel, kreuwel,
, schlankes u. seh mäch- krewel, kriul, kröul, kreul (Kralle; dreizin-
i. ein gebrechliches Iah- kige gekrümmte Gabel etc. od, Gabel mit ha-
sen bezeichnet zu haben scheint, kenförmigen Spitzen, fuscina, tridens, un-
halb auch Iv, Aasen unter gula) = nhd. (Grim m, Wb.) kräuel ; mnd,
u schwed. krake, wozu noch be- 55 krauwel, krouwel, kruwel, krawel ; nid. kraa-
jss die von Iv. Aasen ange- wel, kraauwel; mnld. krauwcl; afries. kra-
p.; Haken od. Gekrümm- wel, kraul etc. en<s<a«rfc«, 6j. a«s krawil etc.
mes sich auch leicht erklärt, od. dessen Stammform kr&mla, krauwila etc.
rwägt (s. auch unter krank), (dem Dimin. eines mit klawa, klauwa [Klaue,
dk begrifflich dasselbe ist, wie 60 Kralle] ident. altern u, urspr, krawa, krauwa
KRALLE KRAL 342 KRALLE KRAL*
contrahirt sind, scheint fast zweifellos. Wm VerhäHung des nüauienden j^n'^ a
nun aber dieses krauwila od. das alte Subst, Was nun aber dieses krieweln «. t
krauwa heiriffiy so gehört dieses mit amhd, velen, bt. mnd. (Seh, u. L.) kreit
chrouwcn; mhd. krauwon, crawen (kratzen; beln, schaudern) betrifft, so md
jucken f beissen) = nhd, krauen zu einem b freq. u, verläeinemdes Kratttnt
cUtern kriuwan etc., bz. einer germ. y kni, u. auch zugleich, wie krabbeln u.
iooriiber Weiteres unter klaue u. krauen etc. ein freq. Kriechen od. Wimmd»
Zu kralle sei noch erwähnt, daes man, zeichnenden Verba entweder btin
nach unserm krillo, krillcn u. kralle, krul- von ahd. crewil od. nhd. Kreuel
Icn etc. zu rechnen, fast mit Sicherheit das 10 crawil od krauwil etc. (s. oben) ai
frühere Bestehen eines urspr. germ. Verb. form von nhd. kr au ein (vgLisi
krilan od. krillan, kral, krul (zusammenzie- Wb., unter kr auein die Formen:
hen, krümmen, biegen etc., bz. Biegungen, krälen, krden, krölen ete. u. and
Krümmungen od. Ringel u. Locken etc. od. Krehle = Kralle u. diei
machen) annehmen kann, wovon dann auch lö men unter krauein) anzusdtenM.i
kralle als krummes od. gebogenes krauen connea;, od. sie stammen wä
Etwas allerdings besser abzuleiten wäre, krauein u. ahd. crsum], cnwloii
als dass man es als aus ahd. chrawila ent- etc. (u. so auch die älteren hoAi
standen ansielU, wie denn neben Andern krâle, kräle, krêle etc. staUMSi
auch Hildebrand (s. Grimm, Wb. un- 20 von dem betr. Stammverb. chiirmn
ter Kralle u. krallen, krallen) dieses jucken), wovon ja auch ein mit kn
anzunehmen geneigt ist u' sich dabei unter kribbeln sgnonwnes chriawelea, >
krallen (kratzen) auf schwed.liTiSMak (kr ie- (kratzdn, kriebeln etc.) entstÄa
chcn, wimmeln) u. krilla (jucken, kribbeln) Wie nun aber nid. kriel od. kriel
beruft. Vergleicht man nun aber, dass das 25 krille u. schwed. krftia zu krallft <
schwed. knlka; norw. kroka; isl. kroika = (krall, krollid, wovon knillgâng,
ninld. kriekcn, nhd. kriechen, ahd. chri- mige Bewegung od. das neft h
oclian etc. ist, so ist es wohl zweifellos, dass Gedärme etc. u. krollhöna, ein 1
schwed. (Möller) krüla, krälla (kriechen ; umgekehrt od. gurüekgdfogenen i
wimmeln, kriebeln) u. kräWa (sich kriechend 80 kriUa (vergL auch in Grimm^
u. windend betoegen, sich winden u. krüm- Form krélcn statt krallen od. krdk
wen als ein Wurm); norw. kraala (kriebeln, mit nid. krielen od. kreelen $tiK
wimmeln) u. krclla (schaudern, sich ekeln so ging auch aus crawil, crewil, I
etc., s. unten das mnd. kroveln) ; isl. kridla crewila u. dessen Contractitm krl
u. dän. krille (kitzeln, kriebeln, jucken etc.) 35 krâle^ krêle die neuere Form kr
mit dem nid. krielen (kriebeln, kribbeln, hervor, wahrend aus einem ton i
wimmeln, roll sein etc.); mnld., mfiäm. krie- wil weitergebildeten crawilon, cn
leu ident. sind, wie auch nid., mnld. kriel nächst ein Contractum krälen,
u. kril ganz dieselben Wörter sind u. als dann weiter die neuere Form kr
Subst.nicht allein das Kr ieb ein (Kratzein, 40 len, krellen (mit der Kralle pi
Jucken etc. u. Wimmeln, Krimmein) od. den sen, halten u. umklammern eti
Krieb el' Zustand, sondern auch das der Kralle kratzen , ritzen ek.
kriechelnde, kriebelnde, krabbelnde, wovon st€Ut von krauein od.
kr imm ein de, wimmelnde Zeug (aller- vran (s. oben) auch mnd. od. mn
Jiand kriechelmles Gewürm u. krimmelndes, 45 (kratzein, kriebeln, jucken, iwi
wimmelndes Gethier, kleines Zeug, kleine entstehen konnte, während die B
Ameisen etc.) bezeichnen j ganz wie das mit men, sich winden etc. unsers kr
schwcd.kr'Ako. (kriechen etc.) conne.ee scJiwed. der aus der Bedtg.: krümmt
kräk. Da nun aber nid. statt kriel, kril od. krumm gebogen er Nag*
auch noch krevel (das Kriebeln od. Krib- 50 crawil (s. oben) hervorging, od,
beln, KriUzclny Jucken etc.) hat, bz. krielen schwed. krälla (s. oben) aus der
mit Vrovolen (kriebeln, bz. iQvitor h'icave ant chen, sich in Krümmung
mobilitare, ])rurire, motitare, mobilitari, sal- gen, sich winden etc. wie i
titare) ident. u. nid. krevelkruid = nhd. Weiteres vergl. ^wch unter krilk
Kr ieb el kraut ist, so ist es klar, dass 55 2. kralle, krâl', Coraüe. Hie
die nid. u. mnld. Stämme kriel u. kril Con- man dies Wort nur von einer J
trade von krievel , krevel sind u. wahr- gel, welche mit andern auf eine
scheinlich auch nhd. kriebeln nicht aus reiht u. als Schmuck um den H
mit kvuhhcn connexem kribben entstand, son- wird u, da hiezu statt der früh
dern vielmehr = älteres krieweln (durch 60 then CorcUlen gedrehten Kugel
KRAL-OGD 348 KRAM
. Boêenkrâneen in erster Statt sitz, Habe, Sache etc. , — smit de (od. dat)
ann später auch auf Bänder kram weg ; — he lett sin hêle kram ferk6-
Isschmuch getragen) scJion seit pen ; — mit de kram wil 'k Diks to dôu heb-
hier meistentheHs Bernstein- ben; — he hed stn kr&m gôd in Order; —
ranaten u. Perlen verwandt 5 dat past mi nêt in min kram; — Compos.:
rrsteht man im Volke unter kinder-, klöter-, puppen-, schit-krâm etc. ; —
lueh nur derartige kostbarere c) dasselbe wie Wochen (sé is in de kr&m
; aus obigen Stoffen bestehen od, wäken kamen ; — sê hed 'n goden kr&m
Ha Halsschmuck getragen wer- od. wäken holden) in der Bedtg. als Zeii
d daher ein solcher krâl (Di- 10 od. hier vielmehr als Stand od. Baum u,
fenannter Schmuckgegenstand Ort der Niederkunft (daher auch oft =
Ï von seltenen u. theuren Ge- Wochenbett, s. B. sê ligd in de kräm etc.),
. ausgezeichneten u. geliebten da kram auch hier urspr. in den Zeiten,
mchi, wie z. B. : 't is 'n krâl wo die Familien noch keine festen Wohn-
in etc.) fan 'n wicht od. fan 15 sitze hatten, od. wo die Familie noch in
n krél (mein Schatz, od. Lieb- einem u. demselben Baume zusammen wohnte
kum her, min krâlke, sett di u. schlief, entweder nur ein von Leinen auf-
— Nid, koraal, kraa) ; mnld. geschlagenes Zelt od. ein Zelt- u. Schutz-
mnd, koralle, kralle, krale u. dach bezeichnete , welches speciell für die
le etc — Alis lat. corallum, 20 Wöchnerin bestimmt war u. wo die Nieder-
lies aus griech,\Viorél\\on od, kunfi Statt fand, od. die Bedtg. eines durch
Jion, worunter hauptsächlich ausgespanntes Leinen od. vorgesetzte Schirme
üe verstanden wurde u, was von Leinen od, Brettern (bz. durch einen
i Dimin, von koré (Mädchen ; Vorhang od. eine Gardine etc.) von dem
H von Wachs od. Thon etc.) 25 allgemeinen Wohnraum abgesonderten Ver-
korällion urspr. ein Pupp- scMages (bz. einer Kqje od. kleinen Bude,
e kleine puppenartige eines Alkovens etc.) hatte, worin die Wöch-
mete, womit die Enden der- nerin getrennt von der sonstigen Familie,
hvdichkeit haben, ihre Niederkunft auf einem besonderen La-
it krâl^gen od, glänzenden, 30 ger od. Bette erwartete, sodass die Bedens-
chenden etc, Augen begabt; art: „miu frô kumd hold in de kräm'' od.
yd, kind) sügt so krâlôgd ût, „is in de kräm kamen** eigentlich so viel
is, um 't to Ben. heisst als : „meine Frau kömmt bald in das
kldej Glanz- od, StraM-Auge, Gezelt (bz, in den Verschlag etc.) , wo sie
i (Kind, Mädchen etc,) was 35 ihre Niederkunft MW, od. „sie ist in das
trahlende od, lebhafte, mun- Gezelt (bz. in den Verschlag etc.) gekom-
; — dat kind (od, wicht) hed mcn, wo die Niederkunft vor sich geht, od,
kräl6gen in de kop; — 't is vor sich ging*\ Wie bei Seh, u. L. unter
'ü kind etc. — Es ist wie krame sub 4 zu ersehen, waren solche Bäume,
idleicht ident, mit grel- od, 40 tpo die Wöchnerinnen lagen, auch unter den
wird es bei uns durch An- besonderen Schutz des Gesetzes gestellt, ganz
cralle in der Bedtg,: Perle wie dies früher auch mit den Kirchen u,
le Kugel etc, nicht ganz in Friedhöfen der Fall war, — Besondere Be-
'. wie grel-ôge gebraucht u. densart: in de kräm (a. Krambude u. b.
blos ein Mhaftes munteres 45 Wochenbett) is föl to kop; — he kumd d'r
te, so wird die erste Sylbe mit in de kräm (er kömmt damit in das
Vort sein, wie nd, krall (leb- Wochenbettzimmer , d. h, dahin, wo es
\iber das Weitere unter kril- nicht hingehört u. somit an den unpassen-
ïen ist, den m. ungelegenen Ort etc.). — Nd., nid.
; — a) Leinenzelt, bz. Bude 50 kraam ; mnd., mnld. krame, kraeme od. kräm,
«m Holz, mit leinenem Wet- kraem; afries. kräm; satl. kräm; wang.
auf Jahrmärkten od. bei son- krôm; wfrics. kream; ahd. chräm, cräm;
eilen, wo sich viel Volk sam- mhd. kräm, kräme, kraeme, krcme. Auch
Waaren zum Verkauf feil an., isl. kram, noric. kram, kraam ; schwed.,
; — d'r stän fan 't jär so 55 dän. kram. Letztere nur in der Bedtg.:
\ marked, as d'r in jaren nét merx od. Kramwaare u. daher wohl aus
b) (collect.) Kramwaare od. dem nd, z. Z. der Hanse entlehnt, wie auch
, das in einer solchen Bude poln. kram ; böhm, kräm ; illyr, krama ; wend.
nit überhaupt gehandeltwird ; klamy (Plur.); lit. krômas durch den Ein-
\M aUgemein: Zeug, Gut, Be- 60 fluss deutscher Kaufleute nach dem Osten.
KRAM 344 KRAMME
Die altefstc Bedtg. ist wohl Zelt od. Zelt- krâa-lbedde, Wod^eHbeü; — lunfi
dach, Zclidecke, Schutzdach od. in 't krftmbedde.
ausgenpanntcs Tuch etc. zum Schutz od. zum krânen (von krftm 9ub b), krame»,
Verhüllen u. Verbergen etc. u. kann die da- dein, Geschäft madien, fertig «erdt»,
für anzusetzende Grdform krama od. kr&ma 5 fen; hanthieren, ordnen, packen, Ugti
vielleicht mit nslac. (cf. Hildehrand in — d'r is siegt mit hum to kiiffleni
Grimm, }Vb., unter kram) gramû u. gro- hum handelsêns un kl&r to worden;
minica (caupona) direct verwandt sein, da kan mit hum nêt krftmen ; — he hi
auch dies urspr. wohl nur ein Zelt od. wat mit to kramen, dat he kUr to
Schutzdach etc., od. einen abgeschützten 10 w&t hest du äkr b.\V to krunea^ —\^\
Bretterverschlag bezeichnete. Formell würde d'r wat mit (od. in) herum; — hei
nun dazu auch skr. grama od. gräma (pa- Bin budel ût (od. in, up, weg etc). -
ßus, vioiis, bc. Dorf, Dorfschaft, Gemeinde; kramen (dasselbe u. auch [wie Mïn
Schaar, Haufe etc., bz. Verein, Dorfschaft ein Wochenbett halten) ; mnld. krtemeii
etc.) u. slav. gramota (Ilaufe etc.) stimmen, 15 cari, nundinari, merces expooere); n^
was Fick (1, 347) zur y gar (kehren, wen- mcn (Kramhandel treiben, haHdebi;l
den; zusammenkommen) = skr. jar (sich einkaufen etc.).
nahen, herbeikommen etc., od. urspr. wohl: kramer, 8. kremer.
gehen zu, kommen zu, sich vereinigen u. krâmerê, Kramerei, Hanihienn
verbinden etc.) stellt, während Bopp (Gloss. 20 krame; — sê hed altîd so fÖl km;
comp., 123) es als wahrscheinl. aus grähma de ende; — Hanthierung, Handel,
entstanden ansieht u. zur y garh, grab, hz. schaft, Sache etc.; — mit de krius
garbli, grab (capcrc, siimere, accipere etc.) 'k niks to d6n hebben. — Sonst (f. i
stellt. Hievon nun abgesehen, so sei zu krfim-frv, Kindbetterin , Wöekne
grama bemerkt, dass die Grdbdtg. desselben, 25 Nid. kraamvrouw.
nämlich: Vereinigung, Verbindung kräm-hër. Mann einer Kindbftt*
etc., bz. die von: vereiniget}, zusammenfü- Kid. kraamhcer.
gen, verbinden, i^or- od. aneinander-knüpfen, kräniff, s. kremmig.
etc. auch wohl für ein aus Stangen u. Fei- kr&m-kmer od. kram-sttfe, Fof.
len od. (in weiter vorgeschrittener Zeit) Tii- SO od. Kammer, wo die Wöchnerin lie^
ehern u. Leinen gefertigtes GezeÜ, od. für die Zeit über aufhält, bis sie iie\
ein aus Stöcken u. Brettern zusammenge- nach dem mit ihrem Manne ahgt
fügtes Etwas (Vereinigung od. Gefüge von Kirchengange ÖffenÜicIi teigt, vd
Stangen u. Fellen, hz. Brettern) ebensogut wohnlich nach Ablauf von 4 od. 6
für unser kräm u. nslav. grainil (caupona 35 geschieht.
od. = griech. ka]iélcion) j^^^^t i<^'^ f^^^ 9kr. kramkeri ein Krcunbudenhalter, l
gramQL in dir Bedtg. pagus etc., welch letzte- der mit der Krambude zu Markt
res mit pango, pago etc. u. mit pax, ])actum Kramwaaren feil bietet.
etc. u. griech. pégma (gefügtes Etwas, od. krâm-inarked, krimmarkd, Kr
Gefüge, Gestell etc.) zur y pa^ (fassen, hat- 40 Markt, worauf od. an welchem Kf
ten, festmachen, fesseln, binden etc.) gehört. eirichtet u. Kramwaaren zum Verl
1. kram od. kramm (ohne Plur.), Krampf, gestellt werden. Geqensatz zu fem
mit Schmerz verbundenes krankhaftes Zu- kramme, kramm, kram u. (selten)
sawmenziehrn der Muskeln; — kram in 't kramp, Krampe, Klammer, Haken
lif od. in de foten etc. ; — Iie hed de kram 45 ein gekrümmtes od. zusammengebot
kragen. — Nd. kramm, kramp; mnd. krampe; was zum Klammern, Festhaken o
nid. kramp; mnld. krampe; as. kramp; ags. men u. Festhalten etc. von ^w(u, se*
cramp cromp ; acngl. crampc ; engl, cramp ; es wie ein Buchhaken mit einer gel
schwed. kramp ; dän. krampe ; ahd. crampho ; «. krallenförmigen Spitze über u. \
mhd. krami)f, cramph u. kram, kramme. — 50 deres Etwas eitihakt, od. dass es b
Die Formen mit „j)**, woraus auch unser winkelförmig gekrümmt mit seit
kram gekürzt ist, gehören zu krimpen (cf. Spitzen über ein anderes Etwas hi
diescsj etc., von dessen älterem Prät. kramp in Holz etc. eingetrieben, dieses E
etc. es mit ahd. cliramph, chramf (gekrümmt u. festklemmt, od. mit aus dem j
etc.) u. nhd. Krampe (vf. kramme) gebil- 55 der Mauer vorstehender rundlicher
dct ist. Das mhd. kram dagegen gehört zu eine Oëse bildet, in welcher ein /i
ahd. chrimmau, krimman (kratzen, kneipen, einfasst, od. durch welche ein Ta
drücken, klemmen etc), worüber Weiteres steckt wird, um Etwas daran auf
unter krimmein u. kremme. od. festzumachen etc.; — da must
2. kram, s. kramme. 60 fan 't bôk digt maken ; — slä' d'r
KRÂMBfEN 345 KRÄNK
sr ffôd fast sitt ; — dar sitt dann weiter auch nUl. krammeD, sowie klam-
II de balkc, w&r du de ket- pcn etc.
kanst, bz. war wol 'n osse krâm-môr, Hebamme, cf. frômôr.
— bI&' 'n kram in de müre kram-potje, Laus, KopflauSy podiculiis. —
an up; — stak 'n tau dör Ö Wörtlich wohl Krallen- od. Klauen-
i' 't d'r an fast. — Nd., F äs sehen, von krammc od. krampe in
'Id. kram (Krampe, Klam- der Bedtg.: Kralle, Klaue, Haken etc., s,
ikm, Bieget, Schliesshaketi) ; in Grimm (Wb.) unter 2 Kr ampe.
oati^. kramp; afn^/. cramp; krams-fSgel, s. kransfögel.
»dhnl. cramp-irou); norw., 10 krâm-stikken (Kram- od. Budenpflöcke?),
hwed. krampa ; nhd., oherd. geringfügige Sachen od. Kleinigkeiten.
t.) kramme, krampe, krampf kram-telt, KramzeU, mit Leinen gedeckte
f chrampho. Danebeti auch grössere Bude.
.pho, crapo, chrapfo, cbrafTo ; kram-waren, die Wochenstuhe od. das
rapfe, krapfe (Haken, Klam- 15 Wochenbett wahren u. hüten , bz, Wärter-
h (Diez, I, 224) grappa; dienste beider Wöchnerin thun u. AUes was
Mk (Klammer, Kralle) ; ital. im Wochenbett od. bei einer Wöchnerin (in
preifen) ; prov. graps (manus de kram) vorkömmt u. zu besorgen ist, ver-
ipon (dasselbe) ; franz. grap- richten. — sê geid ût to krâmwiiren, od. sê
net, grapeia (Klette); ital. 20 deid \ kramwaren.
>pare; norm, grapper; pic. krâm-wârster, Wochenbett - Hüterin od,
1, wie desgl. auch ital. grappo, Wärterin bei einer Wöchnerin. — Nid.
grappe ; afranz., pic. , champ. kraambewaarster.
iamm, Traube etc.); nid. krân, a) Krähn od. Geräth mit langer,
engl, grape (Traube etc.), 25 beweglicher, weithin reichender Stange zum
wnpa (Kralle), aggramparc Heben von Lasten, bz. zum Aufwinden der
crarope (Krampf), crampon Anker, zur Entlöschung od. Beladung der
g. se crampir (sich anklam- Schiffe u. Wagen etc.; — dal schip Jigd
ïranpi (zusammengekrümmt) under de krän, um to lössen; — b) Hahn
223) von ahd, crampb (ge- 30 zum Verzapfen von Flüssigkeiten; — sl&g*
, obschon es wahrscheinli- de kriin in 't fat uu tapp' bor. — In bei-
ie theils auf mnld. krampe den Bcdtgn. haben diese Geräthc ihren Na-
0 (Krampe, Haken) u, theils men von ihrer, einem Kranich ähnelnder,
pe etc. (Krampf) zurückge- Gestalt (wie auch das „//o/jh" genannte Ab-
snx. cranpi von ahd. crampb 85 zapf röhr von Hahn) u. ist krän, bz. nid,
mt. kraan ident. mit ags, cran od. crane ; aengl,
) od, krampe vom Präter. crane; and. od, anld. crane, craene; mtid,
pen gebildet wurde (cf. auch (Seh. u. L.) krân, krön (Kranich), was mü
hl sicher, sowie auch, dass ahd. cranuli, cranob, cranib etc. (der Stamm-
. krampe /orme// u. begriff- 40 form von nhd, Kranich) u. griech. géra-
80 nahe berührt, dass beide uos; cornw. garan (Kranich); lit. gamys
h kremme zu klemme) wahr- (Storch, Beiher) etc. von derselben y gar
lause aus ident. waren, od. abstammt, wie unser kraie u. kraien.
y angehören u. ist dieser- krân-ba)ke, der bewegliche Bßlken (od,
pe u, klampen das Weitere 45 Baum, Stange etc) des Krahns, worin od,
woran auf Schiff eti der Anker hängt u. auf-
impen, klammem, verbinden, gewunden wird.
machen, od feststecken, na- krank, krank, ungesund, schwach, elend,
kanst de scböttel (od. pot schlecht, verdorben etc. : — 'n krank minsk,
'er krammen, dat bê nêt ût 50 përd etc.; — 'n kranken bôm; — krank
— de büksen (od. dat kled lof; — kranke kartuffi*ls; — krank bêr od.
ramd worden, de nâd is up- kranke geste (Hefen) ; — krank fan oldcr-
lik mnt nog kramd worden, dorn; — he bed 'n kranken kop (er hat
dem Deich vorgestreute lose einen kranken od. wehen Kopf; od. auch:
CÄ mit quer darüber hinge- 55 er hat einen Katzenjammer ; od. auch: er
9t einer grossen Nadel (stik- Jiat einen [körperlich u. geistig] schwachen
n etwa sechszÖlligen Abstän- Kopf) ; — krank in de kop (körperlich u.
de hineingetriebenen Stroh- geistig krank od. schwach im Kopf, cf. krank-
« Deich festgesteckt werden. sinnig) ; — krank um, od. na *t wicht (krank
Br, Wb,, II, pag, 864 u. 60 um, od. nach dem Mädchen, vor heftigem
KRANK S46 KRAK-MESTER
Verlangen od. SehnsudU etc.) ; — Sprichw. : knicktes I^woe eic, ÄÜes Bedtgn., i
dut lett s(kk denken, dat kranke ]fie nich gôd sowohl im ags, criogan, crincan (cni
to furd sunt; — d*r is niks ungesunder, os cranc, — crangen, crancen), ais a\
krank wäseu. — Nid., nd., mnld., mnd. krank (gleiéhviél oh urspr. gebro
krank, crank ; afries., nfries., satL, wang. 6 geknickt, ge 8 iür st etc., od. oh: bn
kronk; helg. krank; ags. cranc; «c^M. crank; fallend etc., od. ge- u. ser-brecMich^
an. krankr; norw., schxoed. krank; mhd. lig etc., da es iiherail nur einen geht
crank, krank. — Im ags. hatte es die Bedtg.: nen u. geknickten^ gebeugten t
gebrechlich, hinfallig, schwach etc., während stand etc. od. einen Bruch- u. Km
es mhd. die troit : schwach, dünn, schmach- 10 stand bezeichnet) de. su Tage treten i
tig, schlank, armselig, schlecht, gering; über Weiteres auch noch unter 2 ï
schwach, leidend, krank od. siech etc. u. krengen, kringen, krinkel etc. etc. i
mnd. n. mnld. die von: schwach, gering, gleichen ist. cf. sêk etc.
schlecht elend (infirmus, dobilis etc.) u. dann kränke« kreiike. Kränke, Krankki
auch die von: siech od. krank im heutigen 15 brechlichkeit od. sonstiges böses kôrpt
Sinn (morbidus etc.) hatte. — Die volle Gebrechen u. Leiden etc.; fig. Sd^w^
Form krnnka od. kranki (welche auch für etc.; — dat du de kränke krégtt, c
mhd. krank od. kranc [Schwachheit, Fehler, di de kränke krêg, dat wul 'k. —
Makel, Gehrechen; Abbruch, Schaden] an- krencko (debilitas, morbus, Vitium)
zusetzen ist) würde sich beim Vergleich von 20 krenke (Geringheit, Mangel; seJuMCi
Gebreste u. bresthaft von brestan (ber- schlanker u. diknner Theä des mffiK
sten, brecJien, spalten, springen, reissen etc.) Leibes zwischen Brustkasten u. Hikfte,
ganz ungesucht als aus kraka et«, nasalirt kränkele, kreakelé. Kränkelei, i
u. detnnach als eine Weiterbildung von krak kel, anhaltendes krank- u. ichwadui
(Bruch, Riss, Spalt etc. od. [vgl. auch knak 25 kräakelîk, kreiikelik, kräBkeü
II. knik, knikken etc.] auch: Biegung, Knick, kränklich, schwä/chlich etc.
Krümmung etc.) nehmen u. fassen lassen, kräDklikheid , kreiiklikkeU , kri
sodass es mit kraken n. krakke direct zu- heid, Kränklichkeit
sammengehören könnte u. dann kranka etc. kränkeln, krenkeln, kränkdn. —
ebenso wie kraka etc. urspr. einen Krach 30 u. Dimin. van kranken.
= Bruch od. = Knick-Zustand bedeutet kranken, kranken, krank u. leiden
hätte, woraus sich die Bedtgn. : gebrech- — bê krankd al lank ; — de b6m etc
lieh etc. od. schwac h etc. von selbst er- kränken, krenken, kränken, d. K
gaben. Vergleicht man indessen, dass sidi leidend u. schwach machen, 8chwâ6
^g^ u. „k" sowohl an- u. in-, als auch aus- 35 niedrigen, heruntersetzen, Leid, 5db.
lautend so sehr oft vertreten, so ist es klar, Nachtheil zufügen, beleidigen, sei
dass man das Thema kranka auch als von vermindern, Äbhrtich thun etc.; —
einem Stamm kranjr, kraucb, krank als Prä- mi bister kränkd; — dat kränkdm:
ter. eines Verb, kriiigan, krinchan, krinkan ärc; — dat kränkd mm rôp, od, mti
(kräng, krank — krnngcn, krunken) ansehen 40 etc. — Nid. krenken; mnld. krencken;
kann , was mit unserm 2 klingen, klinken krinkjen; nd., mnd., mhd. krenkeu
sowohl, als auch mit krengon, kringen u. fnachen, schwach machen, schwdeheni
dem für krinkel, krunkol, krunken anzu- lern, mindern, erniedrigen, hertAsek
setzenden obs. krinkon von Hause aus ident. nichte machen); ahd. (chranc*jan).
ist u. aus dessen Gnlbdtg.: brechen sich 45 das mit kränke sgnon, mnd. ki
leicht alle in diesen Wörtern zu Tage trc- krenktc, bz. (Seh. u. L.) krankede, k
tenden verschiedenen Bedtgn. entwickeln mnld. kranckte, krenckte.
konnten. Dir dafür anzusetzende y garg, kranken-bedde, KrankenbetL
grag ist dieselbe wie von krnkcn u. ent- kranken-stôl, KrankenstuhL
wickelte dann (vergl. auch die von: klap n. 50 krân- kette, Krahnkette, Zugk
klip, od. klak ?f. klik etc , hz. klamp u. Krahn.
klimp — klank u. klink etc. abstammenden krankheid, Krankheit, Kranksein
Wörter) ebenso wie bei knikkon u. krakon ker Zustand etc.; — an wat for kr
etc. aus crepitu^, crepitare etc. die von: is he stürfen?
Bruch, brechen u. hieraus wieder : Stnrz^ 55 krank-sinnî^, schuxichsinnig, schu
Fall, bz. stürzen, fallen, niedersinken etc., Sinnen, nicht zurechnungsfähig, blô
od. auch (cf. knikken vtnn Schallstamm knik verrückt etc. — Nid, krankzinnig.
od. knak) die von: hienen, krümmen (sich kvank^simglkM^Schwachsinnigh
zusammenziehen u. verkut:cn, einschrumpfen sinnigkeit etc.
etc.) knicken, zusammenklappen wie ein ge- 00 kran-mester, od. krän-bai, KrahM
KBANS 347 KRANT
r beim Kr ahn angesieïUe Meister u. hieraus die Bedtg, gebogenes od. ge-
\er, krümmtes Etwas erhielt.
if, Krans; — krans um de kop; — Wegen einer Entstehung mit griech. kö-
rn an krönen; — sê Btân dV in 'n rönc; lat. Corona (cf. kröne) von einer y
um hemm. — Nd., nid. krans ; tnnld. 5 skar, erweitert skard, s. unter kreitc am
; nfries, krans; âüer engl, crants; Schlüsse.
t. crance; isl, schwed., norw. krans; krans-, kramH-fü^el, Krammetsvogel. —
nraods; an. kränz; esthn. krants etc., Nld.j hz. mnld., mfläm. krammet-, kramet-,
wckl EnÜehnung des hochd. Kranz, kramS'Xoghéi-jdän.krsimsfiifre]] norw., schwed,
ahd, chranz, cranz; mJid. kränz (reif- 10 kramsfogcl. — Er hat den Namen vom oberd,,
tes Ziergeflecht, besonders von Blumen, bayr., östr. krammet (Wacholder) , weil er
ippfsdimucky Corona, diadema, vitta), gern die Wacholderbeeren (daher auch
•Jlbst aber wieder (cf. Fick, III, 49) Schweiz, reckhol der vogel = Wacholdervogel)
tere Form kranta od. kranti zu Chrunde frisst u. ist krammet aus ahd. chranawitu ;
Ue Fick (II, 352) mit lit. grandis 15 mhd. chrannewite, chrambid, später hochd.
Armband, lieif eines Bades) ver- kranwet; bayr. kranewett (Wacholder) ent-
. Begrifflich am näeJisten berührt es standen, wie auch statt krammetvogel die
Ua Geschlungenes , Gewundenes , Um- Form : kraiiwit-, kranwid-, kranbit-vogel vor-
nes od. Gebundenes etc., od. auch als kömmt. Die Endung witn in ahd. chrana-
hienes, bz. als rundlich Gebogenes, 20 witu ist das ahd. witu (Holz), was wahr-
», Gekrümmtes etc. (cf. Windung = scheinlich mit Wette (cf. wedde), von ahd.
fnung etc. u, winden = binden, flech- wetan ; goth. vidan (binden, knüpfen etc.)
:; II. = krümmen etc. od. rund um abstammt. Ob nun aber der erste Theil
kerumdreJ^en etc. , bz. Knoten = clirana mit chrana (Kranich, cf krän) ident.
ge^ Verschiingung u. auch = Win- 25 ist u. der Wacholderstrauch sowohl, als auch
od. was sich rund um Etwas legt u. die kran-berc (cf. S c h m., II, 387) genannte
fasst od. umfasst) mit skr, granthi Wacholderbeere (vgl. auch krônsbêje) davon
m, VerschUngung etc.), grautliin (ge^ den Namen hat, ist schwer zu entscheiden,
rscMungen, zusammen geschlungen), zumal die schon alte Form granwiden auch
la (Über, codex ; conjonctio), bz. grath, 30 die Möglichkeit zulässt, dass chrana, krana
i, was Bopp (Gloss. comp.) sowohl mit ahd. grana, crana (stachligtes Haar od.
earratura, inflezum esse, cds jüngere, überhaupt ein spitzes, scharfes, staehligtes
e, serere, componere glossirt. Ob je- u. stechendes Etwas), bz. norw. gran (Fichte,
iessen th zum Ut. „d** u. germ. t od. od. Nadelbaum etc., s. unter gran) ident.
grandis u, kranta, bz. kränz stimmt, 85 ist u. also in diesem Fall das ahd. chrana-
â dahin gestellt sein u. wiü ich nur witu gleichfalls wörtlich ein Nadelholz
ïen^ dass beim Vergleich der Ent- od. überhaupt ein mit Nadeln od. Sta-
g der Bedtg.: brechen^ biegen, cheln bewehrtes Holz bezeichnet haben
imen etc., bz. Bruch, Knick, Krüm- kann. Für diese Deutung spricht auch,
etc. in den Wörtern knikkcn u. knik 40 dass der Ginster od. das Pfriemen-
aken, krâk u. krinken, krank, kran- kraut gleichfalls grauwide (Stachel-, od.
(1. krank etc. aus der von Geräusch mit Stacheln u. Pfriemen bewehrtes Holz?)
ühall etc. u. aus Bruch etc. man genannt wird u. dass neben oliranawitu auch
rm. Gebiete zu dem aus kraz nasalir- chranapoum in derselben Bedtg. vorkömmt,
ans auch das aus kraz (es ist auch 45 was denn auch = Nadel- od. Fichten-
amm von nhd. kratzen, kritzeln etc., bäum etc. wäre.
itsen etc., was jedenfalls auch wohl Zum Schlüsse sei hiezu übrigens noch er-
ïst lautmalende Wörter waren wie un- icähnt, dass A. Hol tz mann (deutsche
iten u. erhellt die Identität von klat Mi/ih , pag. 78 seq.) ein au^h im Namen
i auch aus dem unter klattc angezo- 50 Aquisgrani der Stadt Aachen vorkom-
Uate, klatte in der Bedtg.: Kralle, mendes grani mit ahd. chrana etc. zu dem
etc.) entstandenen mhd. klaz (crepi- (galt, kelt.) Namen Grannus des Gottes
agor), bs. der Stamm klskt unseres kîü- Apollo vergleiciU u. meint, dass chrana-
atte, klitter etc. heranholen könnte un- witu das Holz od. der Baum des Gottes
' Annahme, dass auch hier wieder aus 55 Grannus (als des Beschützers u. Herstel-
lt od. Geräusch etc. sich die Be- lers der Gesundheit) bedeute.
Bruch, Knack, Knick etc. od. brechen, krans - oge (Krähen - Auge) , Brechnuss
, knicken, krümmen etc. entwickelte n. (strychiion, nux vomica). — Nid. kraanoog ;
lemnach das voti krat, krant weitergc- mnld. kraeyenoge.
kranta (Kranz od. Beif, Bing etc.) 60 krant, Zeitung; — ôk wat nêis in de
KRAPEN 348 KRAETE KRETE
krante ? — Nld. krant Aus fram. cou- kras auh a ti. b «. andererseits das ausfn
rant. crasso (dick, grob, stark, kräftig) eRÜd
krapen, s. krupeu. nld. kras sub c, wobei auch grob, fti
krappe, iskrajtpe, Eissporn, hz. eine breite etc. in die Bedtg, : unangenehm, belei*U^
Klammer od. Krampe, deren beide umgeho- 5 etc. od. laut, heftig eic. (in Beeug auf Stirn
genen od. winkdförmiy gekrümmte Knden Sprachen. Wesen) überging. Wtisnuii
um den Fuss fassen , wiUirend der mittlere ndchst das letztere nld, kras, bz. das /n
flache, unter der Sohle des Fusses liegende crasse betrifft, so stammt es mit mhii. e
Theil mit eisernen Spitzen od. Eisnägcln aus, bz. ital. (Diez, 1,324) grasso;/n
benetzt ist. 3[an schnallt diese krappen bei 10 gras (dick, fett etc.) von lat. crassos,
Glatteis od. icenn man auf dem Eise geheti Fick (I, 47, bz. 525) unter kart (ffoi
wiU, unter die Füsse, um nicht zu gleiten u. etc.) als aus crattus entstanden antidin
zu fallen. — Es ist dasselbe Wort wie hess.- wobei erwähnt werden mag, dass m di
nd. (Vilmar) krappe; nM. Krapfen; y kaort auch lat. erstes (Ftechtwerk, Geß
ahd. craplio etc. (Ilaken 'Mtc.) ; s. unter 15 tenes) gehört, wovon das aM. cratto
kramme. wahrscheinlich entstafid, worüber Weit
kras, kratzend od. kratzig, scharf, rauh, unter krcite.
hart, laut, heftig, grob, stark etc. ; — 'ii kras- Wegen kras , bz. nld. kras = mhd. 1
seil tal (eine kratzende, knarrende, rauhe, s. Weiteres unter kratsen.
scharfe, harte, .schrille, das Ohr beleidigende 20 1. krftt, krêt , lauter ScJirei od. la
od. auch laute u. grobe, jHjlternde Stimme Schreien, Geschrei, Gtjammer etc. — Sprit
od. Sj)raehe; — dat kiimtl d'r bi hum all' förbeschêd mâkd agternä gen krét — J
so krds (scharf, rauhy hart, heftig, laut, grob krect; mnld. kryt (lauter Schrei etc.);
etc., bz. venrundend u. beleidigend etc.) ût; krcet, kreit; mnd. krét, kreit, krît (Zt
— ho förd 'n krassen tal (er führt eine 25 Streit, Hader) ; md. krit (Knack, Krach t
scharfe, heftige, abstossende u. beleidigende — Zu kriten wie bit u. bat (Biss) zu, bi
Sprache); — 'ii krds word hold 'n kercl von y bbid.
fall 't lîf (ein scharfes, hartes^ starkes, lau- 2. krftt, s. l u. 2 kräte, krete.
tes, kräftiges, bz. grobes Wort hält einen 1. kräte, krete, krftt, krêt,J3tii{rd,l'*tir
Kerl vom Leibe) ; — krds (bitter, beleidi- 30 Falte, Kerbe, Ritze etc. ; — kräten in de 1
gend, verwundend, abstossend etc.) in sin ût> bz. for de kop, in de banden od. in de
drükken; — dat smekd so kras (kratzend ten, in 't lif; — kräten in de stok odw
u. den Hals rauh machend, bz. scharf, bit- — kräten in (od. up) de horens. —
ter, unangenehm) ; — dat is mi to krds, um (Br. Wb., Schütze) kräte, krete, ki
dat to drinken; — dat is to kras (rauh, wi- 35 mnd. krete; wang, (Ehreniraut, f
derwärtig, unangenehm, arg, stark etc.), um Archiv, 1, 377) krittel. — Es ist, wie \
dat to hören od. to löten ; — ferner auch : = karfe (Kerbe), zweifellos eins mä mfi
Star k, robust, kräftig, rüstig etc. in Bezug mnld. kerte (crena, incisura etc.) , docl
auf die Constitution eines Menschen; — ho es beim Vergleich von bersten cms '
is, od. hold Rük no^i^ al krds na sin older ; 40 sten (cf. barsten) u. mnld. bernen aus l
— ho löpd d'r nog not so knis hen, as *n ncn (cf. barnen u. brannen) sd^r frag
junge kerel. — Nld. kras (a. OnomatojHiie ob nicht gerade die Form krete die «i
eines kratzenden, krächzenden, kreischenden ist u. ob diese nicht mit nhd. kratze
od. scharfen, ranJicn, harten u. knarrenden k ritzen (ritzen, reissen, verwunden)
Lautes, wie z. B., wenn man mit dem Xa- 45 sammenhängt u. ebenso wie dieses selläi
gel od. einem sonstigen scharfen u. spitzen den Stamm kraz, and. krat (urspr. wie i
Gerät h auf einer Schiefertafel kratzt, od. k\&z wohl blos Sdiallnachahmung irgend <
auch vom Krächzen der Raben, vom Ge- unartikulirten Geräusches, od. in der B
rausch einer Säge od. einer knarrenden Thur crepitus etc. n. daraus wie klak u, klaa
etc.; — b. (als Suhst.) ein Kratz od. eine 50 unser klat die Bedtg.: Bruch, Risi, iJ
Schramme, Bitz etc. mit einer Kralle, einem Bitze, Schramme, Wunde etc. eniurick
Nagel od. sonstigen spitzen Etwas ; — c. welche mhd. kraz ti. nld. kras [s. unter !
(als Adj.) arg, grob, stark (dat is kras); ja hat, die auch zugleich die Grdform
stark, kräftig^ rüstig (een krasse kerel ; — klaz ist) zurückgeht, od von dem für
een kras wijf etc.)- — Es scheint mir, dass 5î scs kniz, krat m. klaz, klat (s. unter k
sich in unserm kras zwei urs2>r. gatiz ver- am Schlüsse) anzusetzende urspr. Verb
schiedene Wörter mit einander gemischt ha- zan, kritan in der Bedtg.: brechen, km\
ben u. zwar einerseits das mit mhd. kraz bersten, spalten, reissen, ritzen etc. absta
(einmaliges Kratzen u. davon entstellende wobei wegen der IdentüAt ton krat «.
Schramme od. Bitze, Wunde etc.) ident. nld. 60 bz. ahd. chraz u. cblaz in der Be
. ËBAEtE ERETE 349 ERATSËN
Emdc ete., auch nd. (Schütze) od, krat ebemogut wie klak, klap u. klaz od,
ttbÖBcli; dän, kTBi, krB,t%koy (Bruchj klat (die auch als klad in kladde, kladden,
k, Unterholz, niedriges Gestrüpp od, kladderu etc. erscheint) urspr. ein blosser
etc,) £u vergleichen ist. Wie nun Schallstamm gewesen sein, d^r entweder aus
fen «. scharfen od, sclirabben u. 5 crepitus die Bcdtg.: Bruch, Riss, Spalt,
o, bg. kräfe u. schräfe sich begriff- Hitze, Wunde etc. entwickelte, od. blos das
'ormeU zu nahe berühren, als dass kratzende, kreischende, kritzelnde od, schar-
von Hause aus einer y angehören rende Geräusch (wie klak u, klaz dasjenige
ro tHmmt zu kräte, krcte auch un- eines Bruches od. Risses etc.) nachahnUe,
, siete, bz, zu einem and, kritan od. 10 was dadurch entsteht, wenn mit einem schar-
\tch wieder unser sliten , was einer fen u. sjntzen Etwas auf ein entsprechendes
, skrad, skrand (als Erweiterung anderes Etwas ein Kratz od. Ritz gemacht
') angehört, indem eben sliten für wurde, wie ja die Interjection krits-krats,
itan, skritan (skrat) steht u, es nach nid. kris - kras für einen solchen scharfen
'herigen sowohl, wie auch nach dem 15 kritzelnden u. kratzelnden Ton gebraucht
Mnpen bereits Gesagten sehr leicfU wird u, wir auch den Ton des Reissens von
ist, dass kräte u. mhd. kraz, ahd. Etwas auch durch rits-rats-ruts bezeichnen
(cf, kratzen), sowie möglicherweise u. ruts auch zugleich ein Riss etc, ist,
9er kriten (s. d,) derselben y ent- Sind nun aber die Stämme kraz od. krat,
wie goth, skreitan u, unser sliten. 20 bz. kriz od. krit u. deren Nebenformen (wie
te, krete, krftt, krêt, eine Meine klad von klat) krad u. krid urspr, blosse
wahrscheinlich dieselbe, wie sonst Schallwörter (cf, dieserhalb auch anüid, chra-
ieU od, KütehBirne genannte pyrus ken, kratzen, kratzend klauben etc., was doch
— Ob urspr, ein runzUgtes od, zweifellos von ahd. chrac, Krach, Riss,
mpfles, unvollkommenes od, klein ge- 2t} Sprung , Ritze, Scharte etc. weitergebildet
Etwas u, dann tnit 1 kräte als ist), die irgend ein unarticulirtes Geräusch
l eonnex? (gleichviel von wem od. durch was dasseWe
\j 8, kriten. ausgeht od. wodurch dasselbe entsteht) be-
; i, q, nid, kras = mhd. kraz, als zeichneten, so ergiebt sich doch ungesucht ein
Hung eines Geräusches (Tones, Lau- 30 nicht blos formeller, sondern auch begriff-
KMM durch Kratzen etc, entsteht, licher Zusammenhang zwischen den Stäm-
i hörbar wird. Der Ablaut krits men krat, krit od. kraz von and. (kratan) od,
s* ein feineres Kratzen od. einen (kratjan), bz. (kritan, krat) = aJid. chrazan,
'en Ton u, wird beides gewöhtüich chrazjaD, bz. krizan (nhd. kritzeln ist =
VI durch krits-krats (nid. kris-kras) 35 älteres krizeln, als Iterat. von krizan) u. den
^, cf, dazu auch klik-klak, ^ klip- gleichfalls auf eine von agerm. krdX ablautende
y krit (souus, crepitus, fragor, clamor etc.)
\y Geräth zum Kratzen od, Kram- zurückgehenden Wörtern : md, knt (Knack,
WoRe u. Heede etc. ; auch krempel Krach) ; mnld, crit (Schrei) u. kriten ; nid,
înannt. 40 kreet (lauter Schrei od. Ruf, cf, krat); nd.
B, kratzen. — Es wird hier ausser (Br. Wb.) kroet (Zank, Hader, Streit),
9on Krämpeln od. Kratzen der Wolle worüber Weiteres unter kriten u. kriddeln
le kratsen) nicht so sehr wie unser etc. zu vergleichen ist u. wozu schon hier
im Sinn von scaberc, rädere etc., bemerkt werden mag, dass M. Lex er ne-
\ehr wie reissen, in der von: sich 45 ben krizen (schreien, kreischen etc.) auch
ntfemen, eilen etc, gebraucht; — ein zweites krizen (einen Kreis machen, krei-
t d'r dör (od, ût), dat 't so 'n ärd sen; gähren, schäumen, gischen, zischen;
Nd. kratsen, kratzen, kraschen, krä- kratzen) auffährt, was Alles sich nur er-
ind, kratzen, krassen ; nid. krassen ; klären lässt, wenn mati annimmt, dass die
flam. kratsen, kreisen; fcan^. kratsjc; 50 dafür anzusetzende germ. y krit (cf, biten,
kratsa; dän. kradse; ahd. chrazzôn, beisscn etc., von y bhid, germ, bit) urspr,
cniz6n ; m/i(2. crazen, kratzen, kretzcn eine Schallwurzel war, die für germ, krsiiaji
iraagan, chrezzan). Davon (Diez, u. kritan sowohl die aus gar (rauschen,
iuä. grattare ; span., prov. gratar ; schnattern, rufen, schreien, lärmen etc) er-
ratter (kratzen) etc, 55 weiierte y gard, grd (sonare etc., cf, Bopp,
Khon unter 1 kräte bemerkt, sind Benfeg etc.), als auch die aus skar (tö-
ime kraz, klaz, sowie kriz, kliz, bz. nen, rauschen, kreischen, lärmen, springen
kt ü. krit, klit (s, auch unter klatte etc.) erweiterte y skard, skrd (die auch ja
usse, sowie unter klits, klitscn, klit- für nhd. schreissen u, schleissen [s.
von Hause aus ident. u. kann kraz 00 unter 1 kräte] anzusetzen ist) sein kann u.
ERAÜELN
SSO
KBSkTE KBBIÎ
VDOOon griech, krizô (kreischen etc,) auch
vieüeicJit abstammt.
kraaeln, kraueln, krabbeln etc.; — Nd.
kraucln; tofries, kreauweljen ; nld. krieuwe-
ïen, krcvclen, krioclon, kriclen (krabbeln^
kriebéln, wimmeln etc.),
krauen, krauen ^ kratzen^ reiben etc; —
hc kniud sük up de kop, bz. agtcr de 6ren ;
— ho kraude (od. krabdc, klaude) sük wCt
up. — Nld. kraauwen, krauwen ; nd. krauen ;
mnd. krawen ; africs. krawa; o/id. chrowôn
(cbrawûn) ; amhd. chroiiwcn, chrowen ; mhd.
krouwen, krauwen, crâwcu (kratzen ; jucken,
beisaen). cf. klauen u. 8. unter kralle u,
klaue Weiteres.
kräve etc., s. krafe.
krawâl, Krawall, Aufruhr, Spektakel,
Lärm etc.; — sc willen kraw&l maken; —
wat is dat dar für 'n krawal. — Wegen der
Entstehung dieses Wortes aus franz. chari-
vari cf. Grimm, Wb. V, 2126, od. aus
Ge-Uebelle, Vilmar, hess. Idiot, 224.
krawei, s. karwei.
kregel, s. krägel.
kreie, kreien etc., s. kraie etc.
kreie, kreier, kreuer, kroier kröjer, eine
Art Schlitten, welche nur auf den Watten
an der Mündung der Ems, bz. des Döllarts
gebraucht werden, um damit die Fische,
iihnlich wie mit dem 1)ut-âk (s. d.), aus den
Heuscn zu holen. Das Wort bezeichnet
wörtl. ein Schieb - Ding od. Geräth
was Einer schiebt etc. u. gehört dies Wort
zu kröjen ('— älteres krodeii, nld. kruycn),
bewegen, schieben etc. Des VocalwecJiseis
wegen cf. bleion, greicn etc.
krei-, kreu-jager, ein Mann, der den
kreie od. Wattschlitten jagt od. treibt, bz.
damit auf das Watt hinausjagt, um die
Fische aus den Beusen zu holen. Fig. wird
auch ein schlechter Schlittschuhläufer so ge-
nannt, icas wohl daher kömmt, weil ein krei-
jager nur mit einem Beine od. Fusse ar-
beitet, bz. mit einem Fusse in der kreie
stehend, denselben mit dem andern auf dem
glatten Schlick vorwärts treibt»
kreiern, kreuern etc., den kreier genann-
ten Schlitten mit dem einen Fusse fortbe-
weaen.
Kreis, kreits, Kreis. — Als einfaches
Wort selten vorkommend ; d<igegen ist das
Com2>os. umkreis od. umkrcits desto gebräucli-
licher. — Nld. krcits, krits (Kreis, Zirkel,
Bezirk, Landschaft; Laufbahn) u. krijt (cir-
rus, eingehegter Kampfplatz); mnld. (KU.)
kriot, kryt, kreyt, krics; nd. (Br. Wb.)
kreit; mnd. (Seh. u. L.) kreis, kreit, krôt;
Schott, creitch ; aschwed. kreys, krey ts ; schwed.
krots; (/an. krcds; dlid.,am1ul. creiz, cliroiz ;
mhd. kroiz (Kreis, Umkreis, Kampfplatz;
Betirk, Gau). — Die néL, nUL Formmwä
auslautendem 8, ts nud noeiféBoÊ «if fa
ahd. creix gurückMuführem, während dkm
selbst mit mtUéL kriet od. kni «. «mL U^
6 krêt ebenso wie nhd, reiesen oMfraa,
ritan, bz. writaa (i^. riten), auf eine dkm
Farm afid. kiiz, kris; oml kiit, kiit, k
auf ein Verb, kruan fic/. bei Lexer iu
mhd. krizen, eine Kreislinie machen; haUm
10 od, kriteen = riteen etcj^ be. and. kiita
(urspr. wM kritan, krat, kratun), Ariefe*
geht, was mit riten, as. wiitan, gM. TRÎtaa
sowohl, wie auch mit nhd. kratzen &
kriteen dieselbe Bedtg. (nawiUdi: ritam,
15 reissen, Ritze od. Biese etc. madien) Mc
n. ebenso wie ahd» Grazan van einer §enu
y krat tt. ablautend krit abstanuntj die «npr.
^ensa wie klak, krak etc «me StkaUwnnd
war tt. warOber Weiteres unter kratiea &
20 kriten zu vergleichen ist. Dass demnaAM
creiz etc, be. and. krit etc m^- mbMi
anderes ais eine Ritze ad. einen Ria (9i
SpäU, Vertiefung, Kerbe, ISinsehmiU %. m-
auch ein Ikwas, was sdieidet u. trennt si
25 ein Etwas absehUesst u. einsMiesst dt^
z, B., wie eine Orense ad. ein Graben dt)
bezeichnete, ist klar u. ist dteserheUb seA
1 kräte zu vergleichen.
Für die Annahme, dass die Stäeme krit,
30 krat urspr. die Bedtg. : sonus, crepitns, di-
mor hatten , spricht nüM aUein die Idaâ:
unsers kriten (schreien) mit loitan cd. kii*
zan (ritzen etc.), sondern auch, dass es a^
ben kreiz (Kreis, Umkreis, ad. Bits-Diii§,
85 geritztes Etwas) cmch ein mhd. cren «1
der Bedtg.: Schrei, Lärm ete. gab.
kreite, kreit od. krftite etc., n) das est
leichten Latten u. Sparren gesimmerte 8ti-
tenheck eines Wagens, deren ewei snssth
40 men mit dem Vorder- u. Hinter^Heds dm
sog. Wagenkorb bilden. Diese kreüea «Mi
mehr als doppelt so hoch, wie die geMzt
liehen Wagenleitem u. sind die demit mt
sehenen Wagen früher hauptsöMUh tm
45 Heufahren gebraucht, während sie jetst noA
tt. nach malt ausser Gebraudk kommen; ^
b) ein leichter aus Latten od, Stäben §^
zimmerter mit Handhaben eum Dragen mt
sehener ziemlich grosser Kasten smn Trsm^
50 2^ort von Torf, Gras etc. besÜmwU; — ii
must d'r för sorgen, dat dV Hl pâr knta
ful törf bi de kätel brogt worden, wi wilki
morgen brôen ; — h&l 'n kreit ful gras oi
sett hum in de stal, den kanst du depêrdl
55 d'r för un na wat fan in de rôpse ^ea*
— Dieses Wort ist zweifdlos ident sA
niofries. (Cad. Müller) krait (Wag^) «.
u^ühl aus krete, krate entstanden, sodass a
demnacJi auch eins ist mit nld. (v. Dalt)
CO krat, kret (loses Hinterheck eines Wagens;
kftifcn a5l KHKKK
râerbamk dessdben); krat (ge- od, ebenso, ganz so etc.) ût, as sin fader: -—
'dmkorbf worin Erde verfah- *t is mi krek (ganz, vollkommen) én, or du
M. krat (capsus rhedae, od. 't deist of nêt; — H is krek (od, nët etc.),
Korb des Wcigens, hz, der as wen 't dül is; — krekker (gerader, ge-
de» geflochtene u. früher Mu- 5 reclUer, richtiger, correcter, besser etc.) as
ikberspannte, auf den Rädern krek kan ^t nêt ; — 't is up 't krekste mäkd
ire Theil einer Kutsche), kTütie od. ûtfôrd; — hê is 'n krekken (netter, or-
, fisdna^, kretse (corbis vimine deutlicher etc.) kerel ; — 'n krekkcu meid
e (avianum, saginarium) ; ahd, etc. — Nid, krek, krekt. — Wohl aus franz.
aratte, gratte u. ahd. crezzo; 10 correct, bz. 2a^ correctus, obschon möglicher-
; mhd. kretze; kreze (Korb, weise beide Formen auch aus ahd, gcrëbt,
oge); Schweiz, chracza (ge- kirëht, carëht, grëht, crëht (gerecht, gerade,
^ÂKhUner Tragkorb etc,); bayr, richtig, recht, passend, geschickt, bereit etc.),
iaU für Hühner), laniiea (zwei- bz, ahd. gerecho, gröcho; mhd, gerêchc (V)r-
en); ags. erat (Wagen, Korb 15 deutlich, recht, richtig, genau), od. ahd. ge-
lungl. (Stratmann) crete rech, kerëch, grcch (ordnungsmässig, wM-
crate (grosser grober Korb) geordnet, recht, geschickt, bereit); mnld.
tpe; Packkorb, Tragkorb) etc., ghereke (ornatus, apparatus, instructus) u.
fitn. ahd. crettili das ital. gre- gherekt (dasselbe) entstanden sein könnten.
des Käfigs, cf. Di ez, II, 35) 20 1. kreke od. krêke, krek, krike, krik,
entstand, während das ahd. kleiner sich schlängelnder Fluss od, Bach,
ïhrato) wohl mit ital, (Diez, bz, ein Gewässer, das sich in Krümmungen
j span,, port, grade (Cfitter) ; durch die Wiese windet, — Nid, kreek (das-
lefioehtener Fischbehälter) etc. selbe u, auch : Bucht, kleiner Meerbusen, ^
(Flechtwerk, s, unter krâs) 26 Schlupf hafen ; grösseres Binnenwasser, wel-
ki indessen neben ahd, crezzo, cJ^s sich von früheren Sturtnfluthen etc,
auch amhd, chrenze; mhd. durch Deichbrüche verursachte Ueberschwem-
II. eine neuere Form krcinze, mungen herschreibt) ; mnld. kreke (vorago in-
Imm, Wb. V, 2073 seq, un- curva, fossa verticosa ; crepido); engl, creek,
8ub II, d) auch ahd, crcito 30 alter (cf, KU.) creke (Bucht, Bai, kleine
tmt, so bezweifelt Hilde- Landzunge, kleiner Meerbusen, Schlupfha-
%ter Kratte, in Orimm^ fen; kleine krumme Gasse; Erhöhung an
chratto u. amhd, chrenze etc. einer sich windenden Küste; kleiner Fluss),
%g ans lat. crates u, meint, — Es ist entweder von einem Stamm krek,
woM mit kränz (cf, krans) 35 krik als Ablaut von krak weitergebildet od,
en, während 0. Sc ha de ahd. geht beim Vergleich von nid, bekc, beek =
o (nhd. Kr atte u. Kr ätze) nhd, Bach direct auf kraken (vergl, ahd,
Idt crates entstanden ansieht chrachôn zu ahd, pachan, backen) zurück,
chrenze etc. zu kränz stelU, falls es nicht etwa (cf. beden = nhd. bie-
n nun aber wieder unter 40 ten, nid, biedcn, goth. biudan, od. sêden =
ïize (Korb) Alles von Hil- nhd. sieden etc.) für älteres krieke steht
tu Verglichene, sowie dass u, dann mit nhd, kriechen direct zusam-
0) das griech. korönos (ge- menhängt. Für die letztere Annahme spricht
^en) mit korönô (Krone) u, nämlich der Umstand, dass das aengl, creke
mmndener u. verschlungener 45 (sporta, od. Korb) sowohl wurzelhaft als be-
nörkel; — b. Kranz; — c. grifflich (die Bedtg,: flechten etc, ist wohl
\ Capital der Säulen) zu einer aus biegen, krümmen, winden etc.
rt skard) stellt, so würde man hervorgegangen, cf, krans u, unter kreite)
g.: drehen, runden, wenden, mit kreke zusammenhängen dürfte, sowie
»gehend) auch für ahd, crauz 50 dass kreke od. kreke die Bedtg, : Krüm-
r cratto u. dessen Nebenfor- mung, Biegung, Bucht etc, od, krummes, ge-
rdeutschen Verwandten viel- bogenes , bz. sich krümmendes u. biegendes
y skar, skard, skjrd ansetzen Etwas hat u, dass das nhd, kriechen =
^h eine formelle gleiche auch ahd, chriochan etc. (die andern alten For^
ratsen etc. für möglich hielt. 55 men würden sein : goth. kriukan ; an. krjîika,
e, recht, richtig, just, recht, krjôka; as. kriokan; ags. creôkan; aengl.
; etc; — 't is krek twalf ; — creoken, crôken; afries. kriaka, krieka etc.,
alf slân ; — 't is air krek wovon sich isl, krcika [lente progrcdi], kreik
lea gerade (od, vollkommen, [\entus grsulns]; norw.krekei', schwed,kr'úkA
Ä; — ho sügt krek (geradeso 60 [kriechen], kräk [kriechendes Etwas, Wumtf
ÉREKE 862 KltEKE
Gewürm] etc. sowohl, wie auch unser kr8k, kreke, kreken etc etc., krdk, krSk dt
krôk etc. wolil noch herschreibt) urspr. auch etc aufmerksam gemacht wird,
die Bedig.: sich krümmen, biegen u. tciw 2. krAt ad. knkt^ kleine, blaite 1
den etc., bz. krumme, gebogene, schlangeti- nhd. Krieche (kleineHaferpflaume,&
förmige Bewegungen machen (od. überhaupt 5 pflaume, Hundspflaume^ Frucht rcw
(•urven ziehen u. machen u. so auch: sich insititia). — JVi£ kreeke, kreike; mid
bei jeder Krümmung zusammenziehen) hatte kreyke; «cAtoeci. krikon ; dän. khige,
f«. also dessen Thema kruk urspr. die Be- Bretagn. gregon (wilde Pflaume oi Si
dtg.: Biegung, Krümmung, Windung etc., tnhd. krieche (Pftaumeti-SchldK). -
bz, biegen etc. gchaid haben muss. Ver- 10 ner: nid. kriek (Vogelkirsche, tleii
gleicht man nun aber wie bei kiiak u. knik Kirsche mit einem langen Stid);
aus fragor, crepitus etc. die Bedtg. : Bruch, kriecke (cerasum), swarte kriecke (l
Knick etc., bz. Brechung, Biegung, Krüm- Sauerkirsche, cerasum aotiam), ip
mung etc. lurwrgeht, so ist es fast zweifel- kriecke (cerasum duracinum, spaniidu
los, dass die für ahd. chriochan, chraiich Ib pelkirsdie), roode kriecke (cerasom i
etc. anzusetzende y kruk von Hause aus nium, wilde Kirsche); wfläm. kriect
eine Ablautform von krak (cf. kräk 14. kra- selbe) ; ahd, (cfarielihe) nach chriebp(
ken) ist u. aus der Bedtg.: Bruch od. nus, carasos, d. t. cerasus). — <SoÛt
Knick die von: Biegung, Krümmung, Wort in seiner anecheinetui üUettenu
Windung etc. (od. auch: Zusammenziehung, 20 Bedtg. „Kirsche* nicht aus Hai
Einziehung, Zusammenschrumpfung, Falte, (contrah. criegia?) entstanden «. éA
Bnnzel etc., weil Ja durch Biegen u. Krüm- ter als das aus lat, cerasiu esU
men etc. eine Verkürzung der Linie und kirsa allgemeiner wurde, in DfutocM
durch Brechung u. Knick auch eine Falte die kleinen Schlehen- Pflaumen u.
etc. in Etwas entsteht u. überhaupt ein 26 land auf die Vogelkirsche idtergeganf
Knick in Etwas nicJU allein ein Burchbie- — Ital. ciriegia etc. betr., so eM
gen u. Krümmen u. dadurch ein Verkürzen ches nach Die e (1,129) mädiißgiu
u. Zusammenziehen verursacht, sondern auch bäum) aus einem Äi^ect cerasem
ein voller Knick loiedcr einen vollen Winkel Zu ahd. chrieh-poum sei übrigt
nach Innen u. einen spitzen Vorsprung 30 bemerkt, dass chrio-h (xf. chriech /of
[Ecke, Spitze, Erhöhung etc., cf. auch bog, ahd. Chricch ((krieche) vcUstândig j
\u)^ic, hCik, buk etc. von der y kuc, biegen, u. demnach chriech - poum m^
krümmen, wölbe nj nach Aussen hin bildet, auch soviel als Griechen-Bai
wie ja awcÄ krt'ke die Bedtg.: Vorsprung Griechen erhaltenem od. ein§
etc. hat) scJion in sehr früher Zeit entwickelt 85 Baum sein könnte u. dann doA»
hat. die Frucht desselben chrieche ge^
Wegen der Bedtg.: Knick, Bruch od. od. dass überhaupt darunter fri
Biegung, Krümmung, Knickung, Nickung, griechische Frucht od, ein g
Neigung, Duckung, Bückung etc. im Stamm seh es Erzeugniss verstanden
krik, bz. der von: geknicktes, niedergeboge- 40 ist. Vergl. dieserhaib auch Grin
nes u. somit auch niedriges u. kleines Et- unter Krieche am Schlüsse,
was etc., cf. mnd. (Seh. u. L.) kricke 3. kreke Oii. krîke, krikke od. k
(Kuickerbsen?), mecklenb. krick-arften (nie- kleine wilde Ente, Krickente, aniBi
drig wachsende Erbsen) , mnd. krickclmorc Nd. krikke; nid. (provim., cf. v. D
(kleine runzligte Buben), nid. (v. Dale) 45 (winter-iaMüg od. ieling, eine kleine
krik (Buschkohl), engl, crickle (sich bücken, = engl, teal od. Krickente); nudi
sich krümmen, sich krumm halten, krumm kricke (querquedula , anas pam):
u. gebückt gehen) etc. u. cf. dieserlidlb auch un- (dialect.) kräcka ; dän. krikond.
ter 1 u. 2 krakke das Weitere. Name bezieht sidi wM ebenso w
Schliesslich sei zu d4in Stämmen krak, krik 50 auch wohl krikke genannten Knâ\
etc. bemerkt, dass von krikaii od. krikjan (anas querquednla, circia), od. de»
auch ein Brüter . u. Stamm krak, ablautend (cf. kraie etc.) u. andern Vögdn
krek (cf. nhd. klacken = ahd. kloc-jan Geschrei dieser Ente u. ist krik
U7îter klakken) , — von krakan od. krak- etc.) u. krikken, sowie nid, kriekei
jaii ein Präter. u. Stamm kruok, krok (cf. 55 benform von krak u. kraken, v€
kluk) n. von krukan, kriiikan ein l*räter. schwed. kräcka aucli kräckla (kreis
krauk, kruk, bz. auch sonstige Stämme, wie ken) verglichen werden mag. Wt
z. B. krftk (cf. buk = nhd. Bauch u. noch nid. krekel u. kriek (Gril
bog = nhd, Bug) entstellen konnte, worauf chen), krekeu (zirpen, schrillen),
hier nur wegen der nachfolgenden Wörter: CO auch jedenfalls auf das krickendi
aCEH ERIKEN ihi KREMMë KttEMM
I betiM u. demnach auch pronkt mct koele roozekranseo. — Da nach
ken (ÜB Ablaut von kraken Weiland statt krieken aueA kraken in der-
iin^on es auch möglich ist, selben Bedtg. gebraucht sein soll, so muss
mit dem gleichbedeutenden man fast annehmen , dass dieses Wort auf
norm, criqaet, nprov. cri- 5 der sinnl Bedtg. : knacken, brechen, spalten
, pic, créqueillon, crinchon, elc od, aufknacken, aufbrechen (offen machen,
ifi nicht mit franz, criquer öffnen, eröffnen, aufthun) etc. beruht u. das
"ecf att/^i>c^. krikein, kri- Subst. krik, kricke od. kriecke wörtl. die
iüen) zurückgeht, was auch Bedtg. : Bruch, Aufbruch, Eröffnung, Auf-
nueö zu einer SchaUwurzel 10 machung etc. od. Anbruch etc. hat. Mit
skark, »karg (s, uiUerkrsL- nhd. kriechen, bz, isl, kreike (lente pro-
, hg, bei Fick [I, 41 seq.] grcdi, s. unter 1 krekc) würde es dann ganz-
Tkjbz. europ.kni [schreienj lieh unverwandt sein, obschon es an u, für
skar, skark u, die dazu ge- sich auch denkbar wäre, dass dieses kreken
wozu auch unser klak, klik 15 od. krikcn sich urspr, auf das langsame u,
mm stimmt) gehört, womit allmälige Hervorkriechen u. Aufsteigen der
on klappen u, kloppeu etc. Sonne (cf. aus dem Wasser od. aus dem
Ï, krékô (schlagen) zusam- Bette kriechen) bezogen hätte, od. überhaupt
aut als das von Fick dazu ein langsames u. allmäliges Kommen von
Thurmfalke) u, kerchö (hei- 20 Etwas (hier des Lichtes, od. des Tages etc)
iken machen od, sein) etc, bezeichnet hätte.
t sei zu kreke, knke etc. Die Form nid. krieken (es bezeichnet ein
a) noch erwähnt, dass nach feineres crepitare als kraken, sowie auch zir-
das gleichbedeutende ital. pen u. schrillen etc.) ist entweder aus
ort, zarzeta, prov. sercela, 26 dem vom Sta^nm krik weitergebildeten kri-
arcelle, cat, masc. xerxet u. ken, krikkcn (urspr. wohl krikjan, od, den
18 lat, querquedula entstan- Laut krik machen u. hören lassen), od, aus
iessen erster Theil querque kreken als Ablaut von kraken entstanden,
auch auf eine aus kar od. wie sowohl nid., mnld., nd. kreken für kra-
{^ kark od, skark {tönen, 30 ken vorkömmt u. auch mhd. kreckeu (mit
geht, da der Name doch Schall zerplatzen, knacken, krachen), sowie
rei desselben entlehnt ist, dhd. chrëgên, chrëkén, krëkén (crepitare, re-
n od. krîken, das Kommen, sonare) beim Vergleich von dhd, kieken (s,
I od. das Anbrechen (des unter klakken) auch wohl für urspr. chrach-
der ersten Morgendämme- 35 jau steht,
it, wo die Sonne sich dem krem, s. krcmme.
rizonts nähert u. aümälig kremer od. kremer u. (selten) kramer,
kommt, sodass der Schein Krämer^ Händler, Ladenhalter od. Einer
\ den Himmel erhellt u. die der Waaren feil hält. Unter k r e m e r ol-
Sacht anfängt der Helle des 40 lein wird der DetaiUist in Colonicd- u. Spe-
n. — de dag is in 't kreken cerei- Waaren verstanden, während der De-
in 't kamen, in 't anbräken) ; taillist in Eisenwaaren isder-, od. iser-, isen-
fan de dag upstän od, up krcmcr heisst. — Nd., nid. kremer, kramer,
he is för 't kriken fan de kraemer ; ahd. krämari ; mhd, krämaere, krft-
: gftn. — Nd. (Br. Wb.) 45 mer, kraemer, kremer (institor, tabernarius).
lanz, bz, Anbruch etc., de Zu kram.
; mfläm, kriecken, kriecke- kremere od, krêmerê, Kramerei, Laden-
eluire), 't kriecken des daecbs geschäft, Kleinhandel mit Colonialwaaren ;
t du jour); mnld. kriecke, — bê bed 'n kremerô anfangen.
\choU, (Jamieson) creek; 50 kremern od kremern, krämern, handeln,
eik (aurora nitilans, primuni feilschen, markten etc. ; — bê kremerd dV
jnas splendor, crepusculum) ; mit bcrum ; — bô kremerd mi d'r fSls to
krieckelen (rutilare); nid. lank afer.
rieken (het doorbreken der kremme, kremm', krem, Greif-, Pack-,
in het morgenlicht, aan den 55 Halt- Eigenschaft (od. Vermögen, Kraft), bz,
belegst, daselbst : 't krieken Greif-, Pack-, Halt-Zustand u. so überhaupt
loonsten dagb; — zoo lang (cf. klemme sub b): Kraft, Stärke etc., bz,
ken; — van daar de dagen Kräftigkeit, Festigkeit, Haltbarkeit etc.; —
aagraad (Morgenröthe, Dam- he bed nog kremm* in de füslen *, — dar sitt
ielS;— het kriekendc oosten GO nog krcmm* genug in de kerel, wen he 6k
mH Koobum. WOrtorbnoh. II. 23
KREMMia ERAEltlG ftU KBEltFEli
H wat old is; — dâr sitt gêa kremm' in dat scharf, âurehdringeitd ; (wm "Bferek
iaken, dat is fSls to lös wâfd; — där sitt kräflig, muthig, fewrtg, lebhaft, i
gôn krcmm' (Kraft, Nachdruck etc.) genug (Dann eil) knmig (von Qesdunack
agter, dat helpt so niks ; — wen dV gen ruch), stark, kräftig^ scharf de. ; (Bi
kremm* (Kraft, Gehalt etc.) in 't bér (od. 5 krimig (von Bier, Wein etc), kri^ig,
in de hoppc etc.) sitt , den dügt (taugt) 't scharf etc. ; (von Temperament) muAi§,
niks ; — de krcmm' is dV ût, e. B. aus dem leicht aufgebracht etc.
Fleische, dem Biere, dem Hopfen etc., wenn Anstatt dass ich dieses kremmig,
es Kraft, Gehalt, Saft od. Wiïrzkraft etc. als von kremme in der Bedtg. : Kraft,
verloren hat, bz. niclU kräftig, stark od. ge- 10 etc. abgeleitet ansehe, scheint Eil du
würzig mehr ist od. schmeckt u. riecht. — (cf. Orimm, Wb. V, 23Û9 unter
Es ist dasselbe Wort wie nd. (Br. Wb.) eher geneigt, die Bedtg. scharf i
kriem; mnd. krime, was dort zwar mit urspr. anzusehen u. kriniig direä k
Schärfe wiedergegeben wird, indessen ei- men, krimmcn in der Bedtg. k rätst
gentlich den kräftigen (cf. kremmig) Ge- 15 zuleiten, was ich indessen beim V(\
schmack u. Geruch sowohl, als auch die von kremme tf. mnd, krime zu klen
Kraft u. den Gefialt des Bieres etc. bezeich- unrichtig halte,
net, wie auch die im mnd. Wb. angezogene Zu krenunig, krämtg sei fernem
Belegstelle ^setlie im hoppen nene kryme, wat merkt, dass bayr. (Sc hm., I, Spalte
docliten de blado deunc** ganz deutlich beim 20 krämmig von kramm (Krampf, cf. 1
Vergleich der obigen Beispiele dies zeigt, in- weitergebildet ist u. neben kramijig, J
dem eben das „sässe im Hopfen keine krymc, mengezogen, steif, krumm etc. aiA d
was taugten die Blätter denn** sich auf den dtg.: zusammengeschrumpft, eingesckf
Gehalt u. die Würzkraft des Hopfens bezieht. dürr, mager, schwächlich, kränkiick i
Die Herkunft betr. (vergl. auch kremmig), 25 krampe, Krampe, bz. der auf- 1
so ergiebt sich heim Vergleich mit klemme zurück-gebogene Rand von Etwas i
sofort, dass es (wie dieses mit klam u. kicm- specieU des Hutes. — Nd. krempe, k
mon zu klimmen) tnit kram zu krimmen in krempigl (der umgeschlagene Rand »
der Bedtg. : klemmen, packen, drücken, knei- od. am Aermel des Rocks etcj. —
2)en etc. gefiört (es steht für urspr. krama 30 zeichnet eine Krümmung od. Um-
od. krima, wie krimmen für kriman, falls es rückbiegung, bz. ein gekrümmtes oi
niclU aus krimban entstand u. würde dann zurückgebogenes Etwas u. steht wie l
das vom I^äter. kram von kriman, krimman (cf. Grimm, Wb. V, 2007 unter 1 E
gebildete krama zu kramma, kremme od. das sab 4) krempe (Bug, Krümmung) j
alte krima zu krime, krimme u. Letzteres 35 res krampe, wie dies auch durch nlä
wieder zu kremme geworden sein), was auch hoed (Krämp-Hut, Hut mit einer 1
durch die Synonymität von niM. krimvogel, bezeugt wird u. gehört es demnach mi
bz. mnld. krimmcnde vogbcl (accipiter) mit (cf. krammc) zu krimpen,
klem- od. klemmende vogel (cf. klemfßgel) 1. krempel, Wollkamm, Kratzger
bezeugt wird, wofür übrigens auch krem- 40 Woükämmen, bz. mit Häkchen ofi i
men de u. krnmmendo vogol vorkommt, was wärts gebogenen Drathstiften verseh
eben das Part. präs. von mnd. krcmmon (a. räth zum Kämmen u. Kratzen de
mit gekrümmter Klaue packen; — b. sik -^ Wohl zu kremfie, Haken etc. (cf.ï
kremmen, sich in die Brust werfen, sich eine s. weiter :
stolze Haltung gehen, indem man den Kopf 45 2. krempe], Krempel; — a) H
zurück biegt u. Leib u. Brust vorbiegt, so- allerhand schlechten, geringen od. w
tlass der Körper nach aussen hin krumm Dingen, schlechtes werthioses Zeug
gebogen ist, cf. schwed. kroma, kräma) ist. artige Sachen, derartiger Kram ei
Wegen krimmen s. Weiteres unter krim- haupt: Trödel, Plunder ete,; —
mein, womit es, wie die obigen Wörter wohl 50 krempel man mit, ik kann d'r dog
zu kram (drücken, kneipen, Fick, III, 50) brukcn; — he smitt de ganse kren
gehört. für, bz. to H fenster herClt od. up
kremmig, krämîg, kräftig, stark, geholt- folt etc.; — b) überhaupt: Kram
voll etc. ; — dat is 'n kremmigon kcrel (od. od. auch : Streit, Streitsache, Hau
bom) ; — dat bt>r (od. de boppe, dat liei 55 — bô bcd sîn ganse krempel ferkôpi
etc.) smekd (od. rukt) roj^t kremmix; — de — ik wil fan de ganse krempel niks
jenäfer od. îltik etc. is mi to krommig (kräf- ten (od. hören) ; — blîP mî mit de
tig, stark, scharf od. sauer etc.), as dat ik fan de hals ; — d&r geid de krempel
sê drinken kan. — AW. ("iS^cA am />ac/i) kri- — Compos. krempel -kr&m (Pluni
mig fron Geschmack u. Geruch) kräftig, 60 Trödelkram, schleäuer Kram etc.);
KttEUPELlï i5& fillENGËN
ikrftm glf 'k mî nêt gern of . — liegt so sehr auf der Seite) ; — b) (von einet
Qrimm, Wb, V, 2007) krämpcl, Mühle) sich in sich selbst, bz, im Getriebe
tkwed. krftmpel. drehen u. winden, wenn sie drang u. schwet
l mü dem vorigen krempel (Wott- geht ; — de mölen fangd an to krcngen (od.
KraU'Oeräth; Ding od. Geräthy 5 wringen), du must wol hast ên stên ofset-
ntmmen Haken od. Klauen zum ten; — de roölen krcngd sük, du must nich
tr Wcüe versehen ist [also = IIa- to föl in falleu laten. — Nid. (v. Dale)
Haken-GeräthJ, od. überhaupt: krcngen, einen Dreh od. eine Wendung,
8 u. hakenförmiges Etwas) krampe Biegung, Krümmung etc. macJien, abdrehen,
es u. zusammengebogenes Etwas, 10 zur Seite drehen (im Reiten od. Fahren);
e) u. krempe, krempen etc. auch auf die Seite legen (ein Schiff, um es zu kalr
rimpen gehören, da es möglicher- fatern), auf die Seite legen od. fdüen, bz.
w, auch ja ein gekrümmtes, zu- sich auf die Seite legen (im Segeln) ; genau
HHfenes, od. zusammengedrücktes dingen od. stark bedingen, feilschen etc., bz.
ertes etc., od. auch ein krauses, 15 im Handel den Preis drücken od. d^selben
008 (eine zusammengedrückte u. durch starkes Dingen u. Feilschen herunter'
% fähige, krause u. wirre Masse, drücken, wofür anstatt krengen auch kren-
, knftdjen, koudel, knudeln) be- gelen gebraucht wird ; nd. krengen; schwed.
wie ja hieraus die coUectivische kränga (nur von Schiffen, die auf der Seite
\ krempel sehr leicht hervorgehen 20 liegen od. auf die Seite fallen, sich auf die
Me sonst in Grimm, Wb., unter Seite legen u. werfen etc.); dän. kraenge
Kramp el u. dem ersten kr am- (dasselbe u. auch: schinden, streifen, (5h
dein, hökem, mit geringen u. klei- streif en, abziehen) ; nfries. (Outzen)krenge,
t handeln etc.) erwähnteti Bedtgn. krönge (pressen, kneifen, drücken, zwacken
'k dann aus den verschiedenen von 25 etc; zum Fallen od. Umfallen bringen, stiEr-
!ie. ergeben, während die andern zen etc.).
T aus dem krempel getiannten Vergleicht man der Form wegen brengen
1 krämpeln = Wolle kratzen etc. (bringen), so ist es klar, dass krengen für
Überhaupt: kratzen, hacken etc.) kringen steht u. wenn man erwägt , dass
ssen. SO wir es von Mühlen in derselben Bedtg. wie
pelB, s. krempen, wozu es ein wringen (nämlich drang od. gedrang u.
ist, schwer drehen u. gehen in Folge starken
pelB, krämpeln, kämmen, kratzen Druckes od. starker Zusammendrückung u.
rolle etc. mit dem Krämpel (s. 1 Pressung) gebrauchen u. unser kringen (s.
enannten Kratz-Geräth bearbeiten 85 d.) auch sonst dieselbe Bedtg. wie wringen
m, damit sie sich besser spinnen (nämlich: drehen, krümmen, winden, ringen
de walle (od. kêde) mut gôd krcm- etc.) hat, so wird kringen von Hause atts
m , dat 8Ô regt fin un wck word auch wohl mit wringen, wrung (urspr. wrang),
't spinnen gen dotten in 't gârn wrungen, bz. mnld. wringhen, wrongh, wron-
40 ghen (torquere, contorquere, urgere, premere,
I u. krenpeln, krampen, kräm- constringerc) begrifflich eins sein, od, sich
Hy krümmen, bz. eine Krampe (cf. wenigstens vielfach damit identificiren lassen,
eichen an Etwas, — he krempd wie unten weiter zu vergleichen ist.
d. de büksen) up ; — de mauen Was nun aber das für kringen stehende
a (umbiegen, umschlagen etc.). — 45 krengen betrifft, so ist es sowohl eins mit
»en. unserm kringen sub b, als namentlich auch
(krung, statt älteres kräng; — eins mit wfries. (cf. Jap ix und dazu
a) einen Druck anwenden u. da- Out zen unter krenge) kringjen (dringen,
fos niederdrücken u. auf die Seite drängen, drücken, pressen, bz. Drang od.
die Seite fallen machen, od. einen 50 Drang machen, einengen, zusammendrücken
pfangen u. erleiden u. dadurch etc. od. premere, coarctarc etc.), sowie auch
!»e Seite neigen od. legen, wie z. B. wohl mit ags. cringan (occumbere, mori, bz.
'éhiffen dadurch geschieht, wenn collabi, mori, perire), wofür F ick (II, 352)
g aberschiesst u. das Gewicht der- wegen krank (s. d.) eine Form crincan, cranc
Schiff an der betr. Seite nieder- 55 etc. ansetzt u. wovon sich das mnld. krenge;
auf die Seite legt; — dat schip nid. krcng (Cadaver, Aas, bz. Todtes od.
Teogd (nieder- od. auf die Seite Gefallenes, Gestürztes etc.), sowie auch das
rden, anders kOnen wi bi de un- wang. (Ehrentraut, 11,35 unten) krcng
n£t bikamen, um 't to kalfatern ; — (Cadaver , todter Körper) in sf l!ch-kreng
rengd to stark (legt sich auf die od. 60 (Seehunds - Körper , od. Seehunds - Leiche,
28*
HREN6EN S56 KBENGEÜT
SeehundS'ÂM, so genannt, nachdem die Haue a) an. (Edda Saemundi I, ßOS) h
abgezogen ist) noch herschreiU ti. also he- (drang od. schwer u. mä Mühe gdun
«eist, dass ein mit ags. cringan (stürzen, fuU cf» Iv. Aasen unter krangleg, badueei
len, sterben etc, hz. urspr. brechen od. drang ete, u. oben nfries. krenge, drm
knicken etc.) synoni/mcs knngajï od. krön- 5 klemmen etc., bz. unser krengoii =:Yii
gan auch im as. u. afries. bestanden îiaben von Mühlen) ; — kr&Dgr (obiiquos, lea
mtiss, öbschon das afries. kringa (cf. v. praviu etc., cf. krengen = seitwärts cM
Bichthofe n) allerdings nicht zu dem ags. etc.) ; — krangaligr (strigoaam) ; — iil krj
cringan in der obigen Bedtg. stimmt. We- logr (teuer, gradlis) u. krângi (collam
gen des nun für krengen otc. anzusetzen- 10 longum et tcnerum), wobei man wiedi
den Themas kräng od. krank (s. unten we- dieselbe Bedtg. von ahd. cbranc (Höm
gen kringau u. krinkan) sei zunächst auf schwadi, dünn ete.) od, von mkd. ki
das bereits unter krank u. 1 u. 2 klinke etc. (Taille, od. schwacher, dünner, schk
Gesagte verwiesen, wo nacihgewiesen wurde, Theil des menschlichen Körpers) erii
dass aus einem zu einer y garg, grag ge- 15 wird, obschon diese Bedtg. von kr&ii|
hörenden Schallstamm krik - krak , iMSal. etc. beim Vergleich von norw. kruj
krink-krank neben sonus, crepitus zunächst sich wofil eher aus der Bedtg. : pressen
die Bedtg. : Bruc h, Kn i ck od.: breche n, sammenpressen u. drücken, drängen t
knicke n etc. hervorging u. dass diinn hier- engen, eng u. schmal machen etc., bz. n
aus einerseits wohl die für ags. cringan od. 20 mendrehen u. einschnüren etc. hertck
crincan (s. auch unter krinkel n. krinkeln, da das norw. (Iv. Aasen) kran^
krinken etc.) belegte Bedtg. : stürzen, fallen, kranglQtt od. (provinz.) kranglet «ict
niedersinken etc. od. zusammenbrechen, in Bedtg.: drang etc. hat; — schwed. Icri
die Kniee sinken etc. entstand, während an- (Krickdei, krumme od. WinkdzAge etc.,
dererseits brechen u. knicken etc. wie- 25 itn fig. Sinn), krSoïghk (allerhand Krim
der in die von: biegen, krümmen, sich zu- gen od. Wendungen u. Drehungen im
sammenziehen etc. (als die für kring, krin- abdrehen, Curven hin u. her machen, '
gen, krinkel, krunkel, krinkeln etc. erfor- kelzüge machen etc.), \iTing]sire(Kriekele
derliche Bedtg.) überging u. diiun ferner Einer der Winkelzüge macht u. aum
aus krümmen od. biegen von selbst auch 30 etc.),krkng\\g (krickelig, Winkeizngewwe
wieder die Bedtg n. : winden, drehen, flech- etc.) ; — norw. krangla (eine Sache durd
ten, schlivgen (Krümmungen, Windungen, nöihige Einwendungen od. WinkdzAge
Drehungen, Schlingungen, Umschlingungen wickeln, Streit machen etc.), krangl
etc. machen) etc., od. auch die von: zusam- krangling (Winkelzug , ungegründdt
menbiegenu. krümmen, od. zusammendrücken, 35 wendung od. Widerspruch etc.) u. an.,
enge u. g&trang machen, 2>ressen etc. entstan- krüngr, krumm- od. Puckel-rücket, pu
den, wie sie zum Theil auch Ja in den obi- bz. gibber, gibba etc., von krengen, k
gen Wörtern u. in unserm kringcn (nament- etc. in der Bedtg. : krümmen, biegen >
lieh auch im Vergleich derselben mit wrin- wovon sich auch norw. krangla (ein gekri
gen) zu Tage treten u. wozu noch erwähnt 40 ter u. höckeriger, knotiger, knorriger l
sei, dass L. Ettmüller neben cringan (oc- od. Stamm) u. krunglutt (krumm, gúrk
cumbore etc.) auch ein crincau (ilectere, knorrig etc.) herschreibt,
toxerc) aufstellt, von welch Letzterem er (u. b) aengl. cranke, engl, craok (girg
niciU wie die Andern v^on cringan, occuni- Kurbel, Krummzapfen, Wirbel, Sdi»
bere etc.) neben cranc (texturu) , crancstäf 45 etc. ; krummer Crang, Windung, KrümM
(instnimontum textoris), crencestre (textrix) Verdrehung, Winkelzug etc.), en^ c
auch das Ailj. cranc (debilis, moribundus) (in Zacken od. Ecken u. Winkdn etc.
ableitet, indem er dafür die GrdbJtg. flexiis brechen = knicken etc), crjjik (s^
annimmt, was insofern wohl venverflich ist, einer Seite auf die andere biegend od.
als auch au^s der Bedtg. : gekrümmt , gebo- 50 gend^ rank, beweglich, lustig, munter, .
gen, gebeugt etc. die von schwach etc. frisch, gesund etc., cf. raok n. riokel), (
(vergl. die.'ierhalb " - - - - - . . _
zu krank)
Weiteres auch
kon, 1 II. 2 klinke etc. etc. i/. zu klingen 55 fcn), crankle (itmschlängdn), crankle (K
(sich zusammenziehen etc.) u. den obigen mung, Biegung, Drehung, Windung, st
Wörtern, der Bedtg. wegen, auch krimpen. genförmige Bewegung), crincum - crai
Ah wohl mit krengen etc., bz. ags. crin- (Kr ikel- Krakel, schledUe Sdhreiberei eic
gan, crincan in deren verschiedenen Bcdtgn. oben schwed. kr&ogel etc.) etc., wm crii
zusammenhängend, sei hier noch angeführt: 60 crincan (cf. kringen n. krinkdo, knu
KRENIG 357 EBENSSELN
lectere, bs, krümmen, biegen etc., wo- krenkelê, s. unter kränke etc.
left wM aengl (Stratmann) crcn- kranken etc., s. unter kränke etc.
I. crenclen. krenssejn, Korn mittelst der Wanne od.
IdL (praving.f Geldern) kräng (ver- Futterschwinge von Aehren stücke n , Gran-
verkehrt) II. nhd. (Grimm, Wh.) 5 nen u. sonstigem leichten Unrath reinigen.
» (•Bgasiltief Bedrängniss, Noth äc.?), — Wa7ig. (Ehrentraut, 11,210) kräns-
ingen (pressen, drücken, drängeti, he- selje; nUL krcusolen u. krinsen, krijnsen;
ÎII €<ej; — kränge (eingeflochtenes mnld.^ infläm. krinsen; mnd. (Seh. u. L.)
, Bing, Kraut etc. etc.) von krengen krinzen, cricuzcn (purgare fruracntum). —
L krümmen, flectrre etc.) ; — krangel 10 Subst. mnd. krinse (purgamentum frumcnti) ;
hUngung, Verschränkung , Verwick- mnld. krinse, kritse (aciis [-eris], purgamen-
Krümmung etc.; — Bedrängung od. tum framenti, hz. acus, palea, festuca);
ngnisB, Noth, Armuth etc. ; — Kricke- mfläm. krinse, kritse (paille, bz. Kaff, Spreu
reitf Zank etc., cf. oben schwed. krän- etc.). — Sollte etwa das Subst. krinse für
i K. norw. krangla etc.); — 1 u. 2 15 krintse stehen u. dieses aus kritse nasalirt
\n (ringeln, kräuseln, verschlingen etc., u. dann weiter das Verb, krinsen (wie z. B.
h drehen ti. wenden etc. etc., cf. oben watern von water) vom Subst. krinse in der
31, einen Dreh, od. eine Windung u. Bedtg. Kaff , Spreu etc. fortgebildet sein ?
mung machen); — krangeln, krengeln — kritse in der Bedtg. palea od. Kaff,
f^ ärgern etc., bz. Winkelzvge machen, 20 Spreu betr. , so gicbt es nämlich mnld. u.
M. Zank machen od. erregen) ; — kran- mfläm. noch ein zweites kritse mit der Be-
tüsehen, markten, handeln etc., bz. Je- dtg. minutissima mica, atomus, was beim
n im Handel drücken, od. ihm den Vergleich von kaf (Zerkleinertes, Zermalm-
bekneifen, bz. ihn kneifen u. zwacken, ies, Zerriebenes etc.) od. von dust (Spreu,
er die Waare billig lässt etc.), cf. oben 25 Staub etc.) zweifellos mit kritse (palea etc.)
rengen ti. krengelen u. Weiteres unter identisch ist u. mit diesem wahrscheinlich zu
klink etc. etc. kritscn (kratzen etc.) gehört, od. aus kretse,
\ Schlüsse sei noch bemerkt, dass Fick kratse (Abgekratztes, Abgeschabtes etc.) ent-
52 u. 555 seq.) ags. cringan od. crin- stand u. dann dasselbe Wort ist wie nM.
Bcambere etc.) u. cranc (krank) mit dO Kratze, Krätze (Boden- od. Topf scharre
imidüu , grimsti (versinken) ; kslav. etc., bz. ramentum etc., cf. krabsel u. schäfe),
gr^éti, gryzna etc. (sinken etc.) etc. womit auch nd. kretse, kritse (cf. Br. Wh.,
m Thema grag, grang , bz. garg (s. II, 870 etc. die Redensart in de kretse gaan
kraken u. Irnnk) stellt, was ja gerade u. d<izu Grimm, Wb. V, 2072 u. 2073
halhourzel garg ist, die eben ans so- 85 unter Kratze u. Krätze sub 2)ident.ist.
Tppitare die Bedtg. : brechen, stürzen. Der Form wegen vergl, auch die statt
etc. entwickelte. Dagegen stellt er für Krätze, Kr et ze od. nid. kretse (Korb,
u. demnach auch für krengen in der Tragreff etc., cf. Grimm, Wb. F, 2074
: drehen etc., sowie für lit. gr^zu sub 2) vorkommende Form krenzo = nid.
•y wenden etc.), gr^^i (kehren^ wen- 40 krentze u. krenso, die auch dafür spricht,
'..) ein Thema grangh, bz. gragh, gargh dass auch obiges krinse aus kritse nasalirt
tu indessen ebenso wie garg eine Wei- u. eben krinse (purgamentum frumenti) wahr-
ung von gar ist u. woltei zu bemer- scheinlich mit kritse (palea etc.) u. kritse
m möchte, dass unser krengen u. ags. (minutissima mica etc.) synonym ist u. ebenso
1 od. crincan, sowie unser krinkel u. 45 wie nhd. Kratze, Krätze (abgekratztes
iL gr^zu u. gr^i (Kehr etc.) ebenso- od. abgesthrapptes , abgeschabtes Etwas,
einem Thema grang stimmt, wie ags. Abfall, ramentum) von Hause aus ein Etwas
a (occambere etc.). bedeutH haben wird, was durch Kratzen u.
ulg. Dieses nur in Compas.: sâr- Schaben od. Beiben etc. entsteht. — Zu
(weh- od. schmerz - wimmerig , od. 50 kreus.'ln vergl. auch riuseln, ob dies viel-
Weh u. Schmerz leicht zum AecJizen, leicht aus rintseln, bz. ritseln (von ritson,
m, Klagen od. Weinen gebracht u. bz. rits, rats, ruts = ahd. rizan, riz etc.)
th-gefühlig, weich- od. schwachherzig , eitstand, sotoie nd. (Danneil) krinzeln
wpfindlich etc.) vorkommende Wort, (kratzein, kritzeln, kribbeln, kriebeln, freq.
t mir für krönig zu stehen u. demnach 53 jucken u. stechen), wofür wir das Iterat.
Oncn in der Bedtg.: ächzen, stöhnen kribbeln gebrauchen.
nnex su sein. — he is so särkrênîg, Zum Schlüsse sei übrigens zu krensein,
! al anlangd to blarreu, wen he sük bz. krinsen, krynscn od. krinzen, crienzen
lit 'n spelde in de finger stekd. noch bemerkt, dass diese mit wannen (von
ika, $. unter kränke etc. 60 wanne = a) geflochtener breiter, rundlicher
KREP S68 KRESSE
Korh zum Btinigen von Getreide durch nhd. Krepp (die lodtere, kraute Vetj
Schütteln u. Schwingen ; — b) Behälter etc., der Haare), êowie (bs. van crispiR)
cf. Bade-Wanne) ganz synonymen Verba sich créper, dtter cresper «. ftd., nÜ. kri
auch ungesucht von den aus dem obigen nhd. mnld. kenpco; nkd, kreppen; engl.
Krätze, Kretze, bz. mnld. kretsc (Korb 6 (kraus machen, kräuseln, fälteln etc.)
od, Weidengeflecht, cf, kreite) entstandenen laL crispus steUt Fick (I, 526 wf
Formen kreinze, krcDze (cf. Grimm, Wb, ciurpere etc. u. ahd. hraspôn u. hrimfai
V, 2144 u. 2168) od. krinze (in der Bedtg. phan, rimpfan zu karp, krasp (ragen, i
Wanne od. Kornsieb etc. ableiten las- etc,), worüber Weiteres «nf^ raspen, i
sen), zumal da die mnld. u. mnd. Formen 10 rimpel etc.
vollständig zu den unter nhd. Krenze er- lurappen, 5. unter krep.
wähnten oberd. Verben kriuzcn , krcinzen, kresen, Kröse, Gergä od. Girgd, l
od. krinczen, kreiozczi (mit dem Kornsiebe inwendige Kerbe od. schmale Fwfe in
od. der li^anne reinigen) stimmen u, wohl Fasse, worin der Boden eingelauen
zweifellos damit ident. sind. Was dann 15 — Nd. kröse, krösen; nid. kreiu,kn>
aber das mnld., mfläm. krinse, kritse (])alea dasselbe; — b. der aussen über deml
od. Kaff, JDust) u. kritse (minutissima mica, des Fasses vorst^ende Band, wie
atomus) betrifft, so köntUe dies Subst. na- kimme dieselbe Doppelbedtg. haii-^t
mentlich in der letzten Bedtg. allerdings wohl Geräth , womit diese Fuge im Fast <
mit dem nhd, Krätze, nd. krctse, kritse tu 20 ritzt wird); waldeck, krasen. — Et
der Bedtg. (ramentum etc., s. oben) ident. wohl soviel als Biis^Ding sein «. t
sein, aber andererseits auch ebensogut (wie Bedtg. : Fuge, Spalte, Ritze, Kerbe A
dieses Krätze etc. von kratzen) von was bezeichnen, was durch Bit zeneä
krinzen, kreiozcn, krenzcii (wannen od. mit während es in der Bedtg. subc datl
dem Komsieb reinigen) abstammen, zumal 25 od. Etwas ist, was ritzt od.womH
da neben krinzen etc. von krenze, krinze ritzt, bz. was Bitzen ete. madU.
(Wanne od. Korbgeflecht) von der altern man nun aber die Bedtg. Bits- Di%i
Form kratze od. kretze, kretse auch ein so muss der Stamm kros (nach unsm
Verb, kretzen in derselben Bedtg. (nämlich sen u. waldeck, krasen ist das nid.
in der von wannen od. mit der Kretze 30 aus krose gekürzt u. das „o^ deshalb
reinigen) entstehen konnte u. wahrscheinlich kurz u. wahrscheinlich aus älterem ^i
auch bestanden liat (ein von Krätze in standen, wie auch im nid. neus, en^
der Bedtg.: Korb, Tragereff von Weidenge- nhd. Nase etc.) schon selbst diel
flccht etc. abgeleitetes Verb, kratzen [auf Riss, Bits (ahd. riz) od. Spalt
dem Bücken tragen] ist ja auch belegt), wo 85 haben u. wenn man nun weiter «en
d^mn mnd. krinse u. mnld., mfläm. krinse, dcus die Stämme klak, klaz, knak,
kritse (purgamentum frumonti, od. der durch krap etc. (cf. die vom Stamm klak
krinsen ausgeschiedene Unrath, wozu, ausser kluk stammenden Wärter) aus crepH
den Aehren-, Grannen-, Strohtheilchen, auch die Bedtg. : Bruch, Biss, Bitze, Sp
ja der Staub u. sonstiger Unrath gehört) 40 entwickelten, so wird der Stamm ki
sowohl , als auch kritse (minutissima mica, kres, kras von kresen, krose etc als 1
atomus) eben das durch krinsen, kreusen od. od. Bitz ^ Ding wahrscheinlich <
kretsen (wannen, sieben, reinigen etc.) cnt- sein, wie von (cf Grimm, Wb. V
standene Etwas, od. der dadurch ausgeschie- kr o sen (knirschen, knistern, knii
dene Unrath (das Ausgewannte od. Ausge- 45 zerbrechen u. zermahnen etc.), worühi
siebte etc., cf. sâfsel von säfcn, sieben, aus- tercs unter kros, krös u. wovon sii
sieben, reinigen etc.) allerlei Art bezeichnet der Name des krösel od. kresel,
haben würde, der ja eben aus allerlei klei- (Grimm, Wb. V,240S) genannten
nen u. kleinsten Theilchen von Stroh etc. u. geräths (sonst auch Fugeeisen g
Erde besteht. 50 herschreibt, weil dies auch ein Werkt
krep, Krepp, Flor, sdiwarzes wollenes womit man die kleinen vorstehende
lockeres Zeug, das etwas kraus aussieht, bz. dien an den Seiten der Glas9di€ibe\
leicht kraus wird, od. sich leicht kräuselt. knirschendetn Geräusch abkneift <
— Nd. krep, krip; mnld. (KU.) krospe u. bricht, bz, diese knirschend zermalm
kerspc (nebula linea, vestis coa, byssus); 55 kresse, Kresse, Brunnenkresse
Schott, crisp, crispe ; franz. crépe, alter cres])e ; tium), ein Kraut mit frisch od. erfr
ital. Crespo con lat. (pannus) crispus, wie bitterm Geschmack. — Ags. cresae,
von crispus auch franz. (cf. KU. unter aengl. (Stratmann) cresae, kersf
kersp) crespu (kraus), mfläm. kcrsp, korspel cress, kers; schott. kerase (gern tu
(kraus, gekrollt etc.), nid. krep (Kraushaar), 60 kersses, wie auch engl, creaaes) ; as.
KBET 359 KRIDDELN
ensM ; mnâ. kerse, karse : md. etc. ; — hé is ferdômd kribbelg od, krib-
Sehambaeh) kasse, (Br, Wh,) belkopd.
Flur,) ; mnld. kersse ; nld. kers, kribbel-kop, Einer der sehr krittiich u.
Mise ; nano, kars ; schwed. krasse, leicht verdriesslich od, leicht gereizt u, jäh-
. chrësso, crësso, creisso, krêsse 5 zornig ist. — Nld, kribbelkop. — Davon:
mhd, cbrësse , krësse. Ob das kribbelkopd (leicht gereizt etc.),
mde üaL cresdone; franz. eres- kribbeln (ablautendes krabbeln u, soviel
creîBSOim ; cot. crexen (offenbar als wiederholt kratzen od. kritzen, bz, ritzen,
ung an lat. crescere u. dann reizen, verwunden [fig.] ärgernj zornigmachen
seines raschen Wachsthums so \Q etc.), kribbeln, kritzeln, krabbeln (kratzdn,
lie urspr. u, älteste Benennung jucken, prickeln), kriebdn, krimmdn, wim-
Ues u. davon das germ. cressa, mein etc., od. auch subst. : Kribbeln etc, ; —
wüéhni iaî, od, die roman. Wör- he kribbeld ßritzeü, macht Oekritzd, schreibt
U mit Ausnahme des franz, eres- schlecht u. unleserlich etc.) d'r man so wat
w. ereissoan, übrigens doch ge- 15 hen, wat hast gen miosk läsen kan; — dat
úéhnvng an crescere) mit russ, kribbeld (kratzelt, kritzelt, ritzelt, prickdt
eue ; estn, kärsid aus dem germ, od, macht ein kratzendes zum Husten rei-
', sind, darüber vergl, JDiez (I, zendcs Gefühl) mi al so in de bals, dat ik
Iildebrand(inOrimm,Wb, hast hêltid an hosten mut; -— ik fôl so 'n
Weigand, welch Letzterer es 20 kribbeln (kratzein u, anhaltendes Jucken
?880, chresso (aus cresjo, crasjo ; etc.) up de kop od, in de nöse etc. ; — ik
i); mhd, chresse, kresse; and, heb' so 'n kribbeln (anhaltendes Jucken od.
iein, crasse ; mnd, krasse (Kresse, juckendes Schmerzgefühl , Prickeln etc.) in
rrändling) von ahd. cresan, krô- de banden (od. de laden , de kop etc.) ; —
1, chrësen; mhd, crësen, krëscn 25 dat kribbelde mi in de kop (kritzelte od.
lerpere, repere) ableitet, indem ritzdte mir in dem Koj)f u, machte mich
\ling ein auf dem Boden kr ie- gereizt u, aufgebracht od, ärgerlich u, ver-
I. schleichender Fisch ist u, dem- driesslich), as ik dat sag, dat he dat kind
Üe Kresse od, Brunnenkresse so gemên uu siegt behandelde; — dat krib-
nach seinen kriechenden 80 beld un wibbeld fan allerlei lütje deren. —
von so benannt sein soll. Nd. (Br, Wb,, Dähnert etc.) kribbeln;
rit nld, kribbclen. — Davon: gekribbel (Ge-
Lrete, s, 1 u, 2 kräte. kritzel; Gekrabbel, Gekratzel; Gewimmel) u,
üeine Pflaume, kleine Mira- kribbele (s, d.),
röne kreten. — Wohl dasselbe 35 kribben, hadern, zanken, streiten etc.,
i, dann daraus verderbt. Vergl, auch subst,; — sê matten altid mit 'n an-
ch 2 kräte. der kribben ; — hold dat kribben tüsken jo
yeatur, grosses Biest ; — wat is beiden den hêl nêt up ? — Nld, kribben
lal kretar; — so 'n kretûr fan (zanken etc); nd, kribben (reizen, ärgern).
'k min dage nog nêt sên. — 40 — Als ablautendes krabben bedeutet es von
natura gehört mit creator n, cre- Hause aus wohl soviel als : kratzen, kritzen,
(, was nach Fick für cero ste- ritzen etc, u, so auch (fig,) verwunden, rei'
9ur y kar, skar (machen, schaf- zen, ärgern etc., wie ja auch reizen u,
urspr. schlagen, spalten, schnei- Beiz == sinnlich ritzen u, Ritz ist,
hört. 45 kribbig, kratzig, zänkisch, streitsüchtig,
. kerwél. leicht gereizt u, zornig od. ärgerlich etc, —
:rib, ein leicht gereizter, zänki- Nld, kribbig; nd, kribbisch, kribsch.
üéhiiger,un friedfertiger Mensch; kriddelê, Krittelei, Mäkelei, Zänkerei. —
lê) is 80 'n kribbe, dat he hei Nd. (Br. Wb., Schambach, Danneil
*n ander minsk holden kan. — 50 etc.) kriddelije, krittelie, kreiteli.
iassdbe, indessen nur von einer ir'Meler^ Kritteler, Zänker, Haderer, Ma-
tt). Zu kribben, wovon auch keler, tadelsüchtiger, verdriesslicher Mensch
Gezanke etc), kribbig etc. etc. — Nd, (Br. Wb., Dann eil) kridde-
Llib-kop ; i. q, kribbe; — davon : 1er, kreitler.
dcht gereizt, bösköpfig), 55 kriddeln, a) ein wiederholtes Kratzen,
Kribbdei, Reizelei, Gejucke, Kritzen, Ritzen od. Reizen (Kribbeln od,
z.; — kribbele in de hals od. up Kriebeln, Kritzeln etc.) empfinden od. haben
u. davon empfindlich berührt u. gereizt, är-
, kribbelgy krittlich, verdriess- gerlich, ungeduldig od. krittiich werden od,
i gereizt, kratzig, ärgerlich 60 sein; — dat kriddelde (od, kribbelde^ s. krib-
KRIDDELN SCO KRIDDEUf
beln) mi in de kop, do ik dat liördc, daihê krieklich, Krickelet, krieie\
810 oldemoder hast ferhungern un in elend kein elc, »u einem SdkalUtamm Kr
umkamen lôt; — b) kritteln, schelten, tadeln, Krack od. krak gehören, 80 id
mäkeln etc.; — he hed altid wat to krid- leicht denkbar, dais auch dem Fer
dein un is nargens mit tofräden un infor- 5 dein, kritteln etc. = «n^. kritdi
stân. — Nd. (Br. Wh.) kriddcin (zanken, mhd. krizeln, &r. dessen Stamm Im
hadern etc. ; sich ärgern , verdriesslich u. zel = krittel, kriuel, kritzel (naâ
unzufrieden sein), (Schambach) kritteln etc. von kitéï, kittel) sowohl ein Sn
(sich leicht u. anlialtend ärgern, bz. anhal- kriz in der Bedtg. sonus, chuDori
tend gereizt u. ärgerlich sein etc.), (Dan- 10 auch ein Stamm krit eit. in der
neil) kreitoln (kritteln, zanken, Streit an- Bruch, Riss, Ritz, Ritze, SpaJUj
fangen etc.), (Dähnert) kritteln (mit klei- Schramme etc. zu Grunde liegt i. i
nen Fehlern unzufrieden sein, murren, sehet- nach kriddeln, kritteln îh seinn i
ten, zänkeln, mäkeln etc.); nhd. kritteln denen Bedtgn. einerseits aoirolU i
(kleinlich mäkelnd urtheilen, bemäkeln, be- 15 krizeln (wiederholt od. ankaHeni\
mangeln, tadeln, schelten etc.) u. früher auch schreien, kreischen etc. u. so awk:
gritteln u. sowït auch kreteln, kreeteln etc., tadeln, zanken, hadern He), dU if\
cf. Grimm, Wb., unter kritteln. von krizen (kreischen etc.), vm »i
Die verschiedenen Formen stimmen dem auch mü knseln in der Bedig. hi
Vocal nach durchaus mit kiddeln (kitzeln, 20 ritzein, kratzdn etc. od. wiederhd
d. h. Kitzel od. Reiz = sinnl. Ritz, bz, haltend kritzen od. kratzen, rüi»
riz [von rizan, ritzen, reissen, reizen, ver- umnden u. so auch: reizen, ite
wunden, stechen etc.] machen u. verursachen als dem Iterat. von lanten (ritten»
[einem Andern u. sich selbst] u. so auch kratzen etc) von Hause aus idt
Reiz u. Kitzel empfinden) u. wie dies von 25 Dass indessen ein zu krit, krii û
einem Statnm kitel, aM. cizel (als Weiter- dtg. : Riss, Ritz, Schramme eitt
bildung von einem Thema kit, kiz od. ciz, Verb, kritan, krizan od. kriuo
s. unter kiddeln) fortgebildet, so ist krid- ritzen, schrammen etcj gthörtM
dein ex/, kriddeleii, krittelen von eiVtew iS>famm kritel, krizel (ks KraiZ', Kritt-
kritel, ahd. chrizel od. krizel (u. dies von 80 Zustand etc. u. = Kratz-, KriU-
einem Thema krit, ahd. chriz , kriz) weiter- Gegenstand od. Ritz-Ding u.soa
gebildet, der mit unserm Adv. kritel (s, d.) Schramme, Wunde etc.) indessen
sowohl, als auch mit nhd. Kritzel ident. ausreicht (auch wang. [Ehret
ist. Vergleicht man nun aber — a) dass das 377] krittel, Runzel, Falte etc. i
Thetna krit als Ablaut von krut, ahd. chraz 85 runzligt, faltig etc. , beim VergU
(s. unter kratzen) ursjir. ein Schallstamm kräte, Kerb, Falte etc.), um sam
war u. aus der Bedtg. : sonus, clamor, fra- dtgn. von unserm kriddeln (du
gor, crepituB etc. ebenso wie mhd. klac (s. sicherlich soviel als: wiederho
unter klak t/. klakken, bz. klik u. klikken) kritzeti, ritzen u. tlann ident,
auch die Bedtg.: Bruch, Riss, Ritz, Ritze, 40 kritzeln), bz. dem nd. kridde
Spalt etc. entwickelte u. dass die Wörter: kreiteln, kreteln etc. zu erkläre
nhd. Kratz n. Kritz in der Bedtg.: Riss, fellos u. braucht man sich dabei
Ritz, Ritze, Schramme, Wunde etc. sich ja gegenwärtigen, dass kritteln i
hierin mit mhd. clac begegnen, u. dass es heisst als kritel, krittel od. kr
sich hieraus auch blos erklärt, weshalb un- 45 (d. h. wie kribbel ein Kratzen
ser kriten = mhd. krizen od. krizen einer- Ritzen, Reizen etc.) machen otl.
seits die Bedtg. : schreien, kreischen etc. hat, (einem Andern od. sich selbst)
während andererseits das nach unserm dadurch nicht allein einem j
kräte, krote od. krât, krêt (Kerbe, Ritze maclit od. anthut, verursacht
etc.) auch nd. bestandene kriten u. mhd. 50 pfindung bringt, was kritel (ver
krizen (cf. Lex er) neben ritzen, reissen Form u. Bedtg. wegen eitel
(einen Kreis od. eine Ritze machen od. zu unserm kritel u. nhd. Kritz
ziehen) u. kratzen od. kritzen auch die kritzel) besagt, sondern dass ma
Bedtg.: gähren, brodeln , zischen ^ schäumen sich selber macht, anthut od. r«
etc., hz. urspr. ein brausendes od. zischendes 55 empfinden lässt, woraus von St
Geräusch machen etc. hat — u. h) bei dtg. : einen Andern od. sich ji
kakeln, kifken etc. wie die Bedtg n.: zanken, verwunden, reizen, ärgern etc. o
streiten etc. auch aus der von : ein G e- unzufrieden, tadelsüchtig u. scheh
rausch machen od. aus schreien etc. u. ärgerlich etc. sein hevorgehen i
hervorgehen können , bz. dass auch nhd. 60 gen der (Konnexität mit kriten
DDELI6 KRIDUG 361 KRIGEN
n, icben eic,) od, mit kriten 3fühe, Kampf etc, erreichen, erlangen ; über-
e», rügen, verwunden, reisen Tiaupt erlangen, erhalten, erwerben, gewin-
i nd., bß, mnd. krêt, kreit, nen etc.), dän. krig (Wille od. das Streben
ahd. creiz, criz (Zank, Streit, u. Trachten nach Etwas), so ist es zweifei-
188 etc), kretele (kleine Ritze 5 los, dass auch das obige Subst. krig mit
iten (zanken, streiten, keifen krigen (s. d.) in der urspr. Bedtg. zusam-
Titeo, kryten (proYOcare etc.)i menhängt u. davon (ebenso wie winnâ etc.
f, quälen, belästigen, necken, von winnan) mit mhd. krige, krigel (wider-
n), kreyten, kraetczi (provo- strebend etc., cf krägel) abgeleitet werden
casperare), sik kretten od. kre- 10 muss. Was die Form aber betrifft, so ist
iUn u, zanken etc.), kreter dafür (auch ahd. gawin ist wohl Kürzung
ter. Haderer, besonders der von gawinnâ od. gawinni) eine vollere Form
w Andern vor Gericht führt, krîgâ od. krîgî anzusetzen, die einen Zu-
) etc., was Alles ebensowohl stand von Anstrengung od. von Stre-
ichen, schreien, lärmen, schel- Ib ben (irgend wohin od. gegen irgend Etwas
), ah jtu' kriten = ahd. cri- an) bezeichnet haben wird, woraus dann
Trotzen, ritzen, reizen, ärgern, später die andern Bedtgn. des nicht allein
aufreizen, erregt u. zornig as. u. ahd. schon sicher bekannten, sondern
féhâren kann , obschon diese nach dän. krig (Wille od. Streben) auch in
sdieinlich näher zu kriten 20 den nord. Sprachen früher gewiss lebenden
.) als zu kriten (kritzen, obigen Substantivums hervorgegangen sind,
etc.) liegen u, demnach auch Wegen der Ableitung dieses Subst. krig vom
Q stehende kritteln = älter Verb, krigen sei noch erwähnt, dass es noch
sehr leicht dasselbe Wort sein ein zweites kriec, krieg (cf. Lex er u,
L krizeln = mnd. kriteln (an- 25 Grimm, Wb. V, 2211) gab od. giebt, wel-
ederhoU kreischen u. schreien ches im mhd. mit : grosses Hebe- Ger äth,
Iterat. von krizen = unserm Winde, Haspel übersetzt wird, was eine
Kürzung einer älteren Form krîgâ od. krîgî
Lridlîg, kriddelg u. kriddî^, zu sein u. in seiner Bedtg. Wi nde- Ge-
ig, empfindlich, verdriesslich, 80 räth od. Winde-Ding , Dreh- Ding
ich, zänkisch, haderig, streit^ etc. darauf hinzudeuten scheint, dass das
Tadeln, Schelten, Mäkeln od. Verb, krigen urspr. die Bedtg.: drehen,
etc. geneigt etc. — - Nd.(Br. winden etc. halte u. dass sich hieraus die
bach etc.) kriddelig, krittelig. im mhd. kriegen auftauchende Bedtg.: rin-
', Kampf, Zwist, ZwietracÜ, S6 gen (cf. ringen aus vrringcn, wovon auch
ic.; — ho is in de krig um- Ringkampf) u. so weiter die von: (sich)
Franzosen un de Dûtsers heb- anstrengen u. streben etc. entwickelte,
1 ander ; ~ sê kregen d'r krîg worüber das Weitere ttnter krigen zu ver-
öle krigen schuir, bz. wel de gleichen ist,
— matt ji bliksems jungens 40 1. kri/!;en od. krigen, kriegen, streiten,
mit 'n ander hebben? — de zwisten etc.; — sê krigen mit 'n ander; —
tfen in krîg mit 'n ander ; — sê hebben krigd. — Dieses wenig gebrauchte
en krig mit 'n ander. — Nd. Verb, ist von Hause aus eins mit dem fol-
; mnd, krich, krigh, criec; genden krigen u. dort das Weitere zu er-
wld, krygh, kriegh; mhd. 45 sehen.
;, krieg (Anstrengung, Strc- 2. krigen od. krisen (krige, krigst, krigd
as. Streben gegen Etwas, das od. krigt etc. ; — krêg etc. ; — kragen),
od. Widersetzen gegen Etwas, kriegen, bekommen, erlangen, erreichen, er-
id etc.; Anfechtung; Streit, halten, nehmen, fassen etc.; — ik krig hun-
orten, Wettstreit, Rechtsstreit, 50 derd daler för dat përd; — ik kan dat nét
acht, handgreiflicher Streit, io ivi.ieii VngexL (nicht zu fassen bekommen) ;
en Zweien, Streit mit Waffen, — he krôg 'n pukkel ful slage ; — da^ is
jrj. — Vergleicht man ahd. nêt to krigen (nicht zu bekommen, nicht zu
ngung, Mühe, Arbeit, Kampf, haben etc.) ; — wi krigen fan dage gewis
n (sich anstrengen , mühen, 55 nog swârwër ; de lücht is föls to swôl ; —
ten etc., bz, streben nach Et- he krigt d'r niks fan; — krig* dî 'n appel
h erlangen, erreichen, gewin- ût de körf ; — ho krcg (nahm, fasste etc.)
n etc.), gawin (Anstrengung hum b! de krage un smêt lium baten de
tarnen, conflictus, Erwerb, Ge- döre ; — h6 kan de përde not herum kri-
3winnan (durch Anstrengung, 60 gen; — he krigt hum d'r gôd för; — ik
KBI6EN Stt KBILLE KBSi
kan dat uét wër toregt krigen; — hê kri^d xweifdhs dm Creréthjoar, wa$ ^tt
(bekömmt od, nimmt, bz. spannt) anstat sio wurde tf. teowûi schwere GegenäôMii
pi'rd 8111 ^ntte huiid för de wagen.— Com- gewunden «. tu die Höhe gtkoba
pos.: i'vTkr\)ivn (bekommen^ erlangen etc), den, um anderswohin verteiH zu n
unikrigen etc. — Üäthsel: wen man för 'n 5 b£. sur Vernichiung der Feinde «
])uiid liotter söfen grosken krigt, wat krigl Zerstörung ihrer Schutidächer bei
muii dm für *u für hei (ein Fuder Heu)? gerungen etc. auf dieselben niederft
Antu:.: twê përde. — Nd. kriegen od, kri- od. herumgeschleudert zu werdtâ,
gen ; mnd. krigen ; nUl. krijgen ; mnld. kry- auch das kimmt, dass dieses krieg
ghen; afries, kriga; wfries. kryen; sail. 10 mit Winde etc. auch mit hsXßsU glomi\
kriga (bekommeny erlangen, erreichen, er- Wegen der urspr. Bedtg.: drehen^
halten etc.) u. nid. krijgen; mnld. kryghen, den etc. von krigen vergl. auch doi
krieghen; mnd. krigeu (bellare, pugnare, al- halskriga, was in den Gesetzen (t.E
teriari, »ertarc etc.); mh(L (Lex er) krie- hofen, afries. Gesetze, pag. 220/i
gen (sich arnttr engen, ringen, streben, trach- 15 u. 335, 24) mit einer Busse von 15
ien [körperlich u. geistig]; tnit Worten strei- lingen od. 15 Mark belegt war u.vm
ten, sanken, disputiren, behaupten; hand- tema (230) mü coUideloesXio ghsm
gr ei flieh streiten, kämpfen, Fehde od. Krieg zweifdlos aber nichts anderes aU â
führen ; bekämpfen od. auch [0. Schade]: waltsame Ha Is* Verdrehung nd.
widerstreben; kämpfen etc.). Weiter vergl. 20 Verrenkung ist u. also aick U
II i Idebrand (Grimm, Wb. V, 2223) dass das Verb, krigan urspr. dit
n nter kriegen (niti, pugnare, caperc, ac- drehen, wenden etc. hatte, die aba
('i}>ore). redend wieder aus brechen, k»i
Wie schon unter krîg am Schlüsse ange- biegen, 'krümmen etc. (s. »nter\
deutet, ist wohl anzunehmen, dass das mhd. 25 u. kring etc.) hervorgegangen sein ï
kriegen zunächst die Bedtg. ringen (ganz Wegen des urspr. kurzen Vocalt
abstract für steh u. ohne Beziehung auf ein krigen, ef. klifan vom Thema klib n.
Änderet u. dann auch mit Beziehung auf der Verwandtschaft mit demVerb.ï
ein Anderes, mit der Nebenbedtg, : nach od. bz. des Themas krig mit kring «. la
um Fticas etc.) hatte u. dass daraus dann 80 unter kreugen) vergl. auch die Zut
tvciter die Bedtgn.: sich anstrengen u. be- Stellung (Fick, 111,52) von klibm
mühen (um Etwas) od. kämpfen u. streiten u. klamb (s. unter klimmen «. kk
etc., bz. die von : streben u. trachten (nach s. Weiteres auch noch unter krig.
Etwas) etc. u. so weiter die andern Bedtgn. 1. kri^er od. kri^r, Krieger ^
von selbst entwickelt haben, indem aus rin- 35 Kämpfer, Tapferer etc.; — he hön
gen u. streben (nach Eticas u. wohin) de olde krigers fan anno dartein; •
od. aus streben u. trachten (nach Et- den kriger lett Buk niks ferdr^ten.
was) auch wieder die Bedtg. langen (nach 2. krieer od. kriger, das Krt
Etwa^) n. greifen, fassen etc. od. aus Ilasche-opiel der Kinder; — kämd
trachten (wohin) die von k o m m e n (zu), 40 lât* uns kriger spOlen. — Zu krigc
erreichen, erlangen, bekomme n, fa s- Bedtg. fassen, greifen etc.
sen etc. hervorging. Vergleichen wir nun krik, in krik-krak, 6^. gekrik-k
aber weiter, dass das nhd. ringen mit un- krache etc. — Nebenform od. Ablaut
serm wringen van Hause aus ident. ist u. krik (obs.) od. (mofries., Cad..
dieses in der Bedtg. drehen, winden etc. 45 33) krieek, ein Schüderhäuschen.
auch wieder mit krcngcn od. kringcn stimmt, dasselbe wie nfries. (Outzen), di
so halte ich dafür, dass es urspr, ein as., (Winkel, Ecke); an., ist. kryki
ahd. Verb, krigan od. doch ein germ. Thema secessus; inguina etc.); norw. krik
krig mit der Bedtg.: drehen, wenden, win- Gekrümmtes; Winkel, Ecke), krik'
den, ringen etc. gegeben haben muss, was 50 od. Krümmung, Beugung; Win
mit kring u. kreugen (s. daselbst am Schlüsse) dän. krig (^Vinkel, Ecke; Weich
zu^ derselben y gargli od. gragh , nasal. Schambug etc.) etc.; s. Weiteres untt
grangh gehört, die Fick (11, 352) auch krik-ânte, s.S kreke.
für lit. grvzu (drehen, wenden, kehren, win- krike od. krike, 5. 1, 2 ii. 3 k
deti) etc. aufstellt u. wovon ausser krigeu 55 kriken, s. kreken.
(ringen, sich anstrengen, sich wenden u. krille, kril , a) Biegung, K\
kehren gegen Etwas od. Jemanden, streben Drehung, Verdrehung, Verschling
etc.), u. krieg (Anstrengung, Hingen, Stre- scher Knoten, bz. einen Ringel, od.
ben) auch mhd. krieg (Winde, Haspel, He- liches Etwas, was durch Biegen, J
begeräth) abstammt, da dies Letztere doch CO od. Zusammendrehen entsteht; —
KKILLEiN 363 KRIMPE
itSrt (Schwans); — 'n kril zend bewegen etc.) von selbst erklärt, wie
Un^ng, Zusammendrehung, unser dral u. draller von drillen.
\ krinkel «. draller) in de Es wird wie mhd. krellcn (kratzen) wohl
il (od, draller, kink) in 't mit ahd. chrawila, bz, einem Iterat chriu-
umgdHMener u. mit Fäden 5 welen, chriweleu (kratzein, kriebeln etc.) con-
d, umschlungener Saum an nex sein, worüber Weiteres unter 1 kralle.
.. — Bedetisart: de kril ia Sofern dies indessen nicht der Fall sein
od. krigen (verdreht u. ei- seilte, so möchte ein altes germ. Verb.: kri-
derspenstig sein od. werden.) lan, kral, krul, krulum (biegen, krümmen,
10 beugen, winden etc.) angenommen werden,
egen, krümmen, drehen, rin- wovon dann auch 1 kralle u. unser krulle,
winden, bz. drückend zw- krullen etc. abzuleiten ist. Da indessen
ie. ; — dat isder krilld (biegt, ausser den schon unter 1 kralle angeführ-
• iâi swîn krilld (ringelt etc.) ten Wörtern u. einem aengl. krallen (was
i tau (od. de dräd etc.) krilld 15 Stratmann zu einem germ. krallen [tor>
um sich selbst, bz. es ent- quere, crispare?] vergleicht), sowie aengl.
mng od. Verschlingung etc. krelle (geflochtener Korb, sporta) in den äl-
.); — dat krilld sük (dreht lern germ. Sprachen kein Wort vorkömmt,
um de 8tok ; — de slauRe was das frühere Bestehen eines agerm. Verb.
Buk tosamen; — he krilld 20 krilan etc. in der Bedtg. flectere etc. gera-
t etc.) sük fan pin; — he deza nöthig macht, so dürfte der unter 1
U sich mit geh ümmten Fin- kralle nachgewiesene Ursprung der Wörter
it sich etc.) d'r an fast ; — kralle, krillen etc. wohl ricJUig sein. — Vergl.
imt od. biegt etc.) sin hand übrigens auch noch krul u. 2 krulle.
he krilld (windet od. schlingt 2Ö krimmein, krimmein, kribbeln, wimmeln
Î up ; — he krilld (wickelt etc. ; — dat krimmeld un wimmeld fan mins-
dat krilld sük um etc.; — ken. — Davon: gekrimmcl (Gewimmel). —
machen, säumen, umnähen, Nd., md. krimmein u. nd. (Br. Wb.) kre-
Vaden umschlingen u. fest- mein. — Es ist zweifellos ein Iterat. von
es. (Out zen) úéle, kr eWen, dO krimmen, bz. ahd. chrimman, krimman
umdrehen, verdrehen, krau- (drücken [zusammendrücken u. biegen, krüm-
nd. (Br. Wb., Schütze) men etc.], pressen, Klemmen, kneipen, mit
machen; am Leinengeräthe Klauen kratzen etc.), s. Weiteres unter
Ï Fäden beschlängeUen Saum kremme u. krüme etc. — Wegen der jetzi-
len ; — krellen (drehen), ver- 35 gen Bedtg. „wimmeln** vergl. krabbeln u.
en) ; — krall (was sich leicht kribbeln u. Weiteres in Grimm (Wb. V,
fest zusammengedreht ist, cf. 2304) unter krimmein.
ill , od. wie wir sagen wür- krimpe, a) die Biegungs- od. Krümmungs-
kreUen (kraus od. schrumpf- stelle, wo zwei od. mehrere Dächer in einen
■. slêen krellen, heisses Was- 40 Winkel zusammenstossen , bz. die Stelle wo
en giessen, dass sie kraus zwei Dächer schräg zusammenlaufen u. sich
vergl. nd. (Danneil) kr'iW der Zwischenraum zwischen denselben all'
dig, lebhaft, gesund etc.), mäJig mehr u. mehr verengt u. auf ein mi-
I krall (lebhaft etc., nur von nimum zusammenzieht u. einschrumpft, sonst
\s im Br. Wb. zu grall od. 45 auch Dachkehle genannt; — dat dak
verglichen wird, nach krall lekd in de krimpe; — he sêt in de krimpe
9. oben) indessen nichts an- fan U dak; — b) eine Falte od. Bunzd,
Is a) gedreht, bz. fest zusam- wodurch zugleich an der betreffenden Stelle
(wie unser dral, da ein kral auch eine Zusammenziehung u. oft auch eine
in dral wicht heisst u. dies 50 Krümmung des betreffenden Etwas entsteht;
V starkes, gesundes Mädchen — dar sitt 'u krimp in de hûd (od. in de
. b) drehend od. drehig, als darm, panse etc.); — c) der Prozess, wo-
icht u. schnell dreht, woraus durch das Tuch sich zusammenzieht u. ein-
Bedtgn. : rasch, flink, mun- schrumpft od. decatirt wird, die Decatissage
\e. entstehen konnten u. zwar 55 od. Krampe; — dat laken mut erst 'u
g auf die Bewegungen der par dagcn in de krimpe setd worden, dat 't
h der Augen, wonach dann naderhand nêt mër krimpd, wen de rok klär
Bezug auf lebhafte Augen is; — d) Enge etc.; Abnahme, Schwinden
rm grel getnein hat, sondern etc. — Redensart : in de krimpe Bitten
(drehen, drehend u. tan- 60 (1. in der Enge od. Kneife sitzen; — 2. in
KRIMPEN SM KBDIPEK
Noth u. Mangel sitzen od. sich befinden); fiind., nM.^ miilci. krimpen ; «/n'es. kri
— 't f^eld geid to krimpe (das Geld wird ahd. (chnrnphan), krimfan; amhl
knapp od. nimmt ah, schwindet etc), — Nd, phen; mhd, krimphen, krimpfen. -
krimpe (das Einschrumpfen , die AbnaJune; dieses Verb, auch as., ags., afrie».
Mangel etc.); nid. krimp (Mangelf Noth); 5 leicht auch in den nord. Sprackn
mnUi. krimpe (spasmus; aquarium, lavatriua, den hat, geht ausser den unter 1 ï
locus augustus iiitcr parietes). kramme aufgeführten Wörtern, m
krimpen (krump, krumpcn), i^mm^n, toin- der Verbreitung des Wortes kr %n
den, ein- od. zusammenzidien, schrumpfen, krum) auch atf 5 aeii^?. crempn (to c
knapp, enge, kürzer, minder etc. toerden etc.; 10 restrain, cf. krempen), crimpil (nigi),c
— he krimpd sük fan kolde od. fan pin etc. (nigare) ; engl, crimp (ringdn, kräst
(er krümmt u. windet sich etc. von Kälte krillen), crimple (zusammenziehen, b
od. vor Schmerzen, zieht sich vor Kälte od. zerknittern etc); schott.(J am ieson,
Schmerzen zusammen etc.); — he krumpd schwed. krympa etc. hervor. Dastt
sük as ^i wurm ; — he krimpd (krümmt 15 genn. Stämme krap a». kramp dm
sich, zieht sich zusammen, od. schaudert, auch wohl klap u. klamp (cf. k]iinp(
friert etc.) fan kolde ; — ho sitt b! H fOr pen etc.) von Hause aus ident «rm
to krimpen (zu frieren od. zu schaudern ausser durch ahd. crapho etc. (ê
vor Kälte) ; — ik hebb' krumpen (gefroren) kramme) auch durch an., isL kreppa
as *n Buider; — dat laken is krumpen (das 20 (incurvare, coarctare), kreppt (cm
Tuch it<t durch Nässe zusammengeschrumpft angustiae) etc. etc. bezeugt u. vird i
u. zwar entweder von selbst, od. absichtlich y krap, kramp von Fick, II, 49
durch das sog. Decatiren) ; — de bttksen zu slav, garb, grab, gramb (^. Fi
is Bo krumpen (zusammengezogen , einge- 347) verglichen, die aber nach k^av.
schrumpft m. von allen Seiten kleiner u. en- 25 grabiti (greifen, fassen, packen de
ger geworden), dat he mt fBls to lütjed an von der y garbh, grabh (greifen, ff,
to kuap worden is un ik d'r liel nêt mör in- verschieden sein kann u. wo ms
kamen kan ; — dat krimpd gans in 'n ander auch annehmen kannte, dass das aX
(das schrumpft ganz in einander, od. ganz phan urstpr. die Bedtg.: mit gel
zusammen); — ho krimpd gans tosamen (er 30 ten Fingern od. Klauen pae
schrumpft ganz zusammen, wird immer klei- umgreifen hatte u. dass sieh doMi
ner od. magerer, nimmt an Grösse u. Um- die Bedtg.: umfassen, festha
fang immer mehr ab); — de wind krimpd zusammen stehen, einziehen,
(der Wind ist rückläufig, dreht sich der zusammenbiegen etc. entwiche
Sonne entgegen, kürzt sich sozusagen vom 35 wie ferner auch die von: mit Fin
Stande der Sonne aus betrachtet ein, als Ge- Klauen packen, sie einhaken i
gensatz von: do wind seh Ott ût); — krim- haken in Etwas, bz. sie ins Fleif
pende winden (rückläufige Winde) gäfen sei- ti. so auch: kratzen etc., wiejaai
den fast wer (Wetter). — Davon : bekrum- ben einer gleichen y garbh, grabb
pen (s. d.) wozu hier noch einige Beispiele, 40 renmuss. Die Bedtg.: greifen u.
als: dat kumd dar man bekrumpen (be- kann aber auch in die von: sus
schränkt, knapp, ärmlich etc.) um in hûs; drücken u. so auch wieder in i\
— \ sügt dar in hûs man bcknimpen ût; od. kneipen u. kratzen etc. o^
— de antwôrd kumd dV man bekrumpen krümmen u. susammenzie
(a. beschränkt, kurz, unvollständig etc. u. h. 45 übergegangen sein u. wenn man
beklommen, ängstlich, gedrückt, unsicher etc.) ter klampe u. klemme, klemmen, 80W<
iit; — he sügt so bekrumpen (beklommen, krammen, kremme etc. u. weiter
beklemmt, gedrückt, ängstlich, traurig, be- kracht Gesagte vergleicht, so kann
kümmert etc.) ût etc. — Compos. : ferkrim- gut begreifen, wie die y garbh, gr
l)cn (verschrumpfen etc.), — ferkrumpen (ver- 50 fen od. Etwas mit gekrümmten Fi\
sehr uynpft, verknorpelt etc.); — iukrimpen greif en u. so fesihaÜen u. zusamme
(einschrumpfen, sich in sich zusammenziehen pressen etc.) in den verschiedenen
u. kürzer od. kleiner werden etc.); — um- mell stimmenden Wörtern auch in
krimpen (umkrümmen, umbiegeti, umwenden sonstige Bedtgn. überging, gan.
etc.) ; — de wind krimi>d um ; — upkrimpen 55 hen davon, dass die Bedta. : g\
(auf- od. zusammenschrumpfen, rückwärts packen, umkrümmen, umschliessen
od. gegen die Sonne sich einziehen etc.) ; — ursjjr. gewesen sein wird u. diese i
dat krimpd up od. tosamen; — de wind der voraussetzt, dass ein Etwa
krimpd up (der Wind kürzt sich ein, zieht Tatze, Finger etc.) sich um ein a,
sich ein, wird rückläufig etc.) etc. — Nd., 60 toas rtind ?Mrumbiegt u. krümmt.
XntPEB KBOfFEBD 365 KRINKELN
«I. 5M packen u. dasa also auch krinkel (cf. kringel), Krümmung, Ringd^
irümmen éUeurapr, Bedtg. der Verschling ung, falscher Knoten etc.; — 'n
ftbh gewesen sein kann. krinkel in 't tau. — Nid. krinkel (Krüm-
kriBj^rd, a) Wehe, Geburts- mung, Bucht); engl criukle (Falte, Win-
liper suh c), he. krampfhaftes 5 düng, Bug, bogenförmige Krümmung, krum-
9hen od. krampfhafter Schmerz mer Gang) etc. cf. engl, crenkles, crengles
— b) rüekläufiger Wind; — c) (Plur.) = cringles als Plur. von criukle u.
oi leicht frierender Mensch, von cringlc (Weidenruthe zum Umschlingen
lakke, krimpkattc (od. klöini r, u. Befestigen von Etwas ; Stücke von Tauen,
kldmkatte etc.) genannt. 10 welche an einander gesplisst werden, sodass
ing, Kreis, Ring (der zugleich sie einen Ring od. einen Ringel büden),
ein- u. umschliesst), geschlosse- sodann unser krinkeln, krunk^l und nd.
on Menschen od. Thieren, gc- (Schütze) krökel, krükkcl (Falte, Bruch,
esdlschaft, ganz od. auch nur Runsei, gebrochene od. geknickte Blätter im
Iweise um Etwas herumgehen- 15 Buche etc.), woraus auch wieder hervorgeht,
ä. Einschnitt, Rinne etc. ; — dass die Stämme krik, krok, kruk, — krink,
mka od. ßunn' ; — blaue krin- krank, krunk, — krig, krag etc., — kring,
5gen; — kringen in 't water, kräng, kr ung etc. von Hause aus mit ein-
wen man dV 'n stên inplumpsen ander verwandt sind u. dann auch die
willen d*r 'n kring um to ma- 20 Stämme klik, klak etc., — klink, klank etc.,
ken; — he steid midden in de — klig, klag etc., — kling, klang (s. unter
i kring sluten od. 'n kring slu- kraken, kreken, kröken etc., — krank etc.,
Vr nflms in dissen kring, de ik — krengen, kringen, kring etc., — krigen
— in de kring fan min bekant- etc., — klik, klak etc., — klink, klank etc.,
i anse kringen lett ho sttk nêt 25 — kling, klang etc. u. deren Weiterbildung
led kringen in de iiuger od. in gen) mit denselben von einer idg. Grdform
, — kringen in de bôm od, up garg, grag, grang od. gargh; gragh, grangh
. — Nd., mnd., nid., mnld., als Weiterbildungen von gar (sonare, crepi-
». kring, krink ; an., isl kringr ; tare, clamare etc.) herstammen u. dass die
— Es gehört zu krengen, krin- 30 von diesen Stämmen weitergebildeten Wör-
Sedtg.: drehen, krümmen, eine ter dieserhalb zum Theil noch die Bedtg.
m od. ziehen etc., od. in der sonare, clamaro, crepitare etc. behalten ha-
^, pressen, zusammendrücken, zu- ben, andererseits aber aus breche», knicken
ii€<e.; 9. u;t/er krengen 11. kringen. etc. die Bedtg.: biegen, krümmen, sich dre-
i) Ringel, Kring; — b) Krin- 35 hen und winden, sich zusammen ziehen,
uly meistens aus einem Doppel schrumpfen etc. od. stürzen, fallen etc. od.
id, — Sprichw.: „hed de düfel aus Spalte, Riss, Ritze etc., bz. spalten,
al 80 'n kr um brôd sén**, sä' reissen, ritzen etc. auch die Bedtg. : kratzen
Ï et he kringeis. — Nd., nid. etc. u. noch viele andere Bedtgn. entwickelt
msi nd. auch krengel. 40 haben od. entwickeln konnten, wie dies unter
ringeln; — dat kringeld sük den mit den oben erwähnten Stämmen zu-
— cf. krinkeln. sammenhäng enden Wörtern weiter zu ersehen
9) einen Kring od. Kreis bil ist. — Zu krinken als Nebenform von kringen
kringen sük ; — b) sich krüm- u. krengen in der urspr. Bedtg. : brechen,
od. wringen, ringen vor Schmerz; 45 biegen etc. cf. dazu auch unter krbken. das
4 Buk fôr pin as 'n wurm. — nd. krükel, krükeln = krunkel, krunkeln.
g, sub b cf. krengen u. das dort krinkeln (cf. kringeln), ringeln, schlän-
, wozu hier noch engl, cringe geht, mehrfach verschlingen u. krümmen etc.,
ehen , krümmen , cf. krimpen ; od. auch mehrfach schlingen u. winden (um
; verziehen od. verzerren vor 50 sich od. ein anderes Etwas herum); — de
ringe (sich tief beugen od. nei- huud krinkeld sîu stërt; — dat tau krin-
itmmen, kriechen, schmeicheln kold sük; — he kriukcld dat tosamen; —
fügt wird u. dann Weiteres auch dat krinkeld sük tosamen od. um sük herum,
2 klingen , krinkel etc. zu ver- — sük d'r umto etc. — Nid. krinkelen, krin-
55 gelen (ik krinkclde, heb en ben gekrinkeld),
rs, Hautauschlag od. Haut- ringeln, schlängeln, winden, ranken etc.;
lelche sich in ringförmiger Ge- knittern etc., cf. krunkeln; engl, crinkle
end wie ein Wurm , über die (schweifen, ausschweifen, ausbiegen ; uneben
erbeitet, sonst atich Flechte u. kraus machen, falten, zerknittern), crinkle
U8$ (herpes) genannt. 60 (sich winden, sich schlängeln, Krümmungen
ERINKE!Ï SM KRlfEL
machen, sich ausbuchten etc.), wosu Straf- was faaaiu. hält, êodatteséonê
mann auch aengl. crenclen vergleicht u, dasselbe Wart ist, wie nd, (D§
was also bciceiset, dans neben ags, cringan, kripps, gripps, Fassungskrafl, Vera
crincan (occumboro etc., s, unter krengon) Begriff ete,^ ais das greifende u.)
auch ein gleiches Verb, mit der Bedtg. : bie- 6 Etwas,
gen, krümmen, flcctere etc.) bestanden hat, krîselke, krueJtJ0, Krümmdchen^
bz. dass (Tin^aii, crincan aus brechen, chen, Geringstes etc. — Wohl ide
knicken etc. einerseits die Bedtg.: stür- nid. grizel^e von griseln = iiAd. pr
ren, fallen, zusammenbrechen, in die Knie in der Bedtg.: Mermahnen, serreâen
fallen, niedersinken etc. u. andererseits auch 10 nochmaliges Dimin. von einem da
die iwn: knicken, biegen, krümmen od. zu- griiize) (Körnchen ete.) entspredum
sammenkuicken etc. entioickelt haben muss griscl, knscL s. unter grîseleo.
u. dass eben die letztere Bedtg. nur nicht krisseB, lAUcritzen; krissensaft f«
schriftlich belegt ist. kAk), Lakritzensaft, eingedickter S
krinken, brechen, biegen, krümmen, zu- 15 Süsshohbaumes, be. der Wurzeln dt
sammenbrcchen, falten etc. — Nur noch in Das späJtmhd. lakeriie, lekritze »to
dem Partie, krunkcn (gebrochen , geknickt, mlai. liqniricia, liqairitia u. dies aw
gekrümmt, zusammengeknickt, zerknickt, zer- lat. gl>^cir-rhiza, griech. gl^k^^rkin
knittert od. faltig, runzlig u. kraus gemacht) Wurzel) von griech. glfiifs (sm)
gebräuchlich u. von Hause aus dasselbe wie 20 (Wurzel).
krengcn, kringen u. ags. cringan etc. (s. un- krita od. krîtê, Kreide; ^ rod
/er krongon) u. zunächst das Stammverb. (Böthel); — hWKrie kvite (Zeiekes-Si
von krank, krinkel u. krunkel etc. — Redensart: in de krite it&n (tm§
Krino od. Kryno, ml. Name. stehen, Schulden haben) ; — he 9lM
krinte, Corinthe; con der Stadt Corinth 25 in de krite. — Nd. krite; nid. krljt
benannt. ^ krytc; ahd. cnda; nükd. knde. JU
krinte- o^/. krintou-bard, (scherzh.), Aus- creta;s/)ait.,porf.greda;/raiii'.craiefi
schlag um den Mund, wobei die bekru steten crayon (Stück Kreide) aus lat. ereti
Pusteln den Coriiithen ähnlich sehen u. da- von der Insel Kreta^ wddie äe
mit verglichen werden. 30 zum Weissen der Kleider u. zum i
krinte - kakker (Corinthen - Scheisser), ken gebrauchten. Die Insel Kreis
(siherzh.), kleinlicher, ängstlicher, engherzi- krété) heisst jetzt Candia u. win
gcr Mntsrh, Kleinigkeitskrämer, Geizhals. Name wohl mit cando, candeo, candi
krinten-mÛHken, kleines Weissbrod mit sammenhängen , sodass sie dies»
Corinthen. — Zu mûskfMi, cf. m8ske (Zer- 35 von der weissen Farbe ihrer K
kle inertes, Schutt etc.). sen hat. Möglieherweise kann da
krint-pnffert, Mehlpudding mit Corinthen. Candia aber auch, ebenso wie kudi
krint-Htute, Corinthenstollen. y khand, khad (brechen, beräes, ^
kriölen; /. q. das zweite karjolen. spalten, reissen etc.) gusammesM
kripse? — liedensart: m bi de kripsc 40 diese Insel davon so benannt mir,
(od. krago, wikkel, slafitje, nakkc, kantslia- ein stark zerklüftetes GeÉtaât kot,
ken etc.) krigon (Einen bei dem Kragen etc. fach zerklüftet u. zerrissen ist.
fassen). — M^ic kans-, od. kantshaken (d. i. Letztere wirklich der FaU, so w
kantes-, od. Seiten- Ilaken), fig. im Sinne von der Name Kreta sieh vielleiehtm
Arme als die greifenden u. fassenden Sei- 45 (cf. Fick, I, 239, SU u. 812 d(
ten-Kiiremitäien gebraucht wird u. „6n bi (ausgeschieden, getrennt von etc.]
do kanshiiken krigcu^ soviel heisst als „Ei- (Scheider, Entscheidet)^ kntvs (T
nen bei den Armen od. Seiten-Extremitäten Scheidung etc.), krinö (scheiden,
fassen**, so wird für kripse demnach auch aus- u. entscheiden ete.) etc. u. la
wohl eine äJtnlichc Bedtg., wie für kans- 50 ccrtus, crßtus etc. von der Y ^^
haken, anzunehmen sein. Das nach Scham- schneiden, scheiden, trennen, rei»
bach (vergl. daselbst pag. 68: cn 'n bin ableiteti lassen, wovon neben S
gri})so krigon) für gri])sc stellende kripse sc beeren etc. autJi das an. sker
gehört daher mit gripscn (rasch zugreifen), Klippen-Insel) stammt, bz» die St
sowie unser gnips (Griff; greifende Hand) 55 gcfiannten schwed. Felseninseln û
ti. graps^'n (cf. grappen) zu gripen (greifen, men haben.
fassen) u. bezeichnet kripse, gripsc einer- kritel, kritüich, gereizt, empßndli
seits ein greifendes u. fassendes Et- süchtig etc.; — he is so fcrdômd Ï
was, andererseits aber auch ein Etwas (cf. man hast g^n wôrd seggen dttrd,
Griff rr-. Handhabe etc.), woran man Et- CO ferkërd; s. unter kriddein das We
KBITEN S67 KRODDfi
kniden; — hé kritd hum an; betr. Jßräser , auch heukroddc genaniü. —
lom ankntd. — Zu kritc. krodde steht für älteres krodc, krude t/. ist
od, kntei (krite od, krit, krittst, wahrscheinl. Weiterbildung von krûd (Kraut,
- krét, krétst, krêtetc. ; — krä- Grünes), wonach krodc, krodde soviel als
n, heulen, kr eischen j laut wei- 5 Kraut- Zeug (od. Etwas was zum Kraut
'N, klagen etc.; — ho kritt för gehört u. von Kraut ist u. stammt) od.
kritt um 8În fader; — ho krt>t Grünzeug, Graszeug de. bedeutet. —
— dat kind Bügt to bokräten Nid. krodde (dasselbe wie sub a, cf. van
fc. — Sprichw. : knien helpt not, Dale, Weiland etc.) ; nach Anderen aber
rat of; — lud gekräten, is bold 10 auch Bart- od. Rauh- Hafer. Der
- Nd, (Br. Wb.) kriten u. Vorm wegen vergl. auch das von nd. krûd,
eh) kreiten (zanken); mnd. kri- nhd, Krut (Kraut, cf. Grimm, Wb.) ab-
jten; mnld., mfläm. criten, kri- stammende nd. (Dähnert) krude (gestickte
mhd. krizen (scharf schreien, Blumen u. Kräuterwerk auf Kleidungs-
ahnen). — Es ist dasselbe Wort 16 stücken) u. krüde (ausgekochter Saft aus
ex er) VAzen (ritzen, eine Kreis- Früchten, Gewürz) u. dann weiter auch
\; kratzen) u. der Stamm krit, 2 krodde etc. Sodann sei noch wegen des
m80wiekTfit,ahd.kraLZurspr.ein von Stbg. zu diesem krodúe angezogenen
, vorüber Weiteres unter kral- nid. kroot bemerkt, dass dieses Wort in den
ih 1 kräte, kreis, kriddeln etc.) 20 verschiedenen Wörterbüchern (ü. Dale) mit
fn ist. — Von kritan, ahd. kri- beetwortel od. „rothe Rübe** übersetzt wird
, crcpitare, clamare) stammen u. nach Weiland lediglich ein Contract.
Kreis auch nhd. kreisen von karoot (Carotte) ist, also mit krodde
en (in Geburtswehen stöhnen u. nichts gemein hat.
kreischen, Gekreisch etc., 25 Zum Schlüsse sei übrigens noch bemerkt,
auch kritzeln (mhd. krizeln) dass dieses krodde als allgemeine Bezeich-
zel etc. welch letztere Wörter nung für das lästige u. schwer zu vertil-
wse aus blos auf das scharfe gende Unkraut (wie das krodde od. kiddik
îiehen,welches durch das Kratzen genannte Unkraut bekanntlich ist) auch mit
*itzen Etwas (Griffel, Nagel etc.) 80 nhd. Krot (Belästigung etc.) zu kroden in
zkiefertafd od. einem ähnlichen der urspr. Bedtg. gehören kann, worüber
nstand entsteht. Weiteres unter kroden zu vergleichen ist.
laut von krats. Daher: krits- 2. krodde u. (seltener) krôddîg, hübsch
d kris-kras; nhd. Kritz- Kratz. frisirt u. gestriegelt, hübsch geschmückt, ge-
35 putzt etc. od. auch : schmuck, elegant, hübsch,
Imi, krtUzend kritzeln oder schön, zierlich; geziert, stutzerhaft etc. u.
atzen, kratzend u, kreischend subst. (d. h. krodde) auch: Elegant, Stutzer
de kinder kritskratsen mit hör etc.; — sin hâr steid so krodde (hübsch
't 18 herum; — dat kritskratsd frisirt od. gekräuselt u. lockig, hübsch
Jider un am *n ander herum. — 40 gekämmt u. schmuck etc.) ; — krod' hAr
ASsen. (hübsches, lockiges, krauses, wolligtes od.
e-8ftr, scharf od. beissend sauer, schmuckes UcMr) ; — 'u krodden hôd od.
\o sauer dass es den Mund zu- rok etc. (ein hübscher glatt gebürsteter, schö-
, wie z. B. sehr starker Essig, ner Hut etc.) ; — ho is fan dage so krodde
umen etc. — Stbg. denkt da- 45 (gestriegelt, geschmückt u. geputzt etc., bz.
Q (weinen). Es hat aber dieses schmuck, hübsch u. elegant gekleidet u. fri-
ïrscheinl. weder mit kriten (wei- sirt etc.), as wen liê up freersfoten geid, od,
4>ch mit kriten = mhd. krizen as wen 't sin geburtsdag is ; — he is ^n krod-
zen) etwas gemein, da es wohl den (schmucker, hübscher, eleganter, zierli-
i krît-sûr, nid. krgt-zuar, nhd. 50 eher etc.) fent od. korel; — 'n krod' wicht
Kreiden-Säure (Kohlensäure (ein schmuckes, hübsches etc. Mädchen); —
gewonnen) gebildetes Adj. ist, de hôd sitt hum so krod' (elegant, Stutzer-
xser Bûr u. nid. zuur sowohl die haß etc.) up de kop ; — ho dragt un kledt
re" die „sauer** hat. sük so krod', as ôn , de anders niks in de
od. (seltener) krodde, a) eine 55 weit to dôn hed, as sük môi to maken un
k u. dasselbe wie krôk u. kid- bi de strate herum to güngeln ; — he word
- b) Spörgel; — c) die von wo older, wo krodder; — wo krodder, wo
inen abgelösten Aehrentheile od. krûser ; — hô lopd dV nog so krod' (ele-
: des getrockneten Heues, nebst gant u. stutzerhaft, bz. selbstbewusst, stolz,
mthaUenen Samenkörnern der 60 gerade aufgerichtet, muthig etc.) hen, as 'n
KRODDIG KROEDDIO S(8 KBDDEN KB^DBir
jungen fent fan twintig jaren ; — hê^is 'n Teetai«, sabTeeUre) ; w/nei. f7a|) »xj
lütjen kroddc od. 'n regten Jan-kroddc (Jo- jen (ijonwen féL i. wAwer tragen od.
hann-StuUer, Johann- Elegant), — Da auch u. scMeppen etc., ef. ijjuiai], Yoero
krüdig (kräutig, gewärzig etc.) u, das zweite voeren, overvoeren ; op sich nemen, x
kiüdig wohl dieselben Wörter sind, so könnte 6 lasten waarmede, dragen); nfrieê,(0%
auch dieses krodde od. kroddig %nit krud 8, unter krage) krode, kro^Je, kroje,
(Kraut, Grünes, Gewürz etc.) connex sein krage; süddän. kraade (drängen, wA
od. dies für krudc (c^f. hei D ä h nert krude, nöthigen) ; ags, creôdan, créod, ctoJd
gestickte Blume u. Krüuterwerk) stehende den (pelli, pellere; prcmi, premere, o^
kroddo vielleicht mit dem Verb, krûdcn in 10 A. Leo: coucurrere, condensare);
der Bedtg.: Kraut u. Grünes holen od, crûden (pellere, trudcre) ; fit^L crowd i
viachen woran , sich schmücken mit Kraut gen, pressen^ suaammendrängen, toBm
od. Grün wie ein Geburtstagskind (cf. nhd. voll stopfen, cmfüiien, überfüllen) n.
k rauten in der Bedtg. Kraut holen (sich drängen n. stossen ; sich in Me»^
etc. u. ö» der von würzen = Kraut od. 15 sammeln, wimmeln od. voll sein etc.);
Gewürz machen woran , schmackhaft u, kroden ; kruden, crocden, Druck, ú
lecker machen) zusammenhängen. Beschwerde machen (sich od. einem Am
Sollte dieses kroddc übrigens nicht mit belästigen (Jemanden), zu sehqfen m
krud od. kriidon connex sein, so tcurde es hindern; sich belasten u. besehieren i
gleichfalls ebenso wie 1 kroddc mit kroden 20 fassen womit, sich kümmern u. sorget
vU\ zusammenhängen können u. ist darüber eine Person od. Sache in Anspruch i<
noch Weiteres unter krodon zu vergleichen. bz. sie womit belasten u, beauftragen i
1. kroddî^, kröddi^;, mit Uederich od, helUgefi, Anspruch u. Klage erMa
Spörgel (s. 1 kroddc .^ub a u. b) verunrei- nd. (Br, Wb.) sik krûden, krOeo, bt
nigt, hz. behaftet od. be- u. durchstanden 25 (sich bemühen womä u. worum, »A
mit diesem Unkraut; — 'n kroddig stük anneh^nen etc.); mhd. (Lexer))sMek
land; — 'n kroddi;r ätük haftT. ton, kruden (einem Etwas od, Jem
2. kroddig, s. 2 kroddc Druck u. Last machen, belästigen, In
kroden, krüden <f. ("(/. rôj(*n, sckrAien etc.) gen, hindern; sich sMst Druck iL
kröieii, kröijeHf krüijen, schieben, weg- 30 machen u, auflegen, sich womit Mh
schieben, cerschieben, nach dem Winde dre- bebürden, sich einer Sache aJiii^&iifli
hen u. richten, drehen, umdrehen, versetzen bekümmern um Etwas, Sorge tragen
eti.; — törf na 't schip hon kroden; — hc für Etwas). Weitere Forw^n d» k
krôdt (nd. krßid) de törf mit de kr^ikare krtitteo, krudden u. (mit i für fl) \
(Schubkarren) in H schip ; — krßie dat fat 35 kridden (cf. auch wfries, kritijeo ««fc
üfcu na de sil hen , man du must 't up de ad jen = nid. kruyen , bz. älteres b
mic'hclkarc (groase Karre) IcggL'n, den de kroden, kruden bei Jap ix), s. beiE
andere kare is d'r to swak un min to, um brand (Grimm, Wb.) unter krotc
d'r so 'n BwAr fat mit wog to brcngen; — Hildebrand (ef, Orimm, ^
de mfllcn kr^ien (die Mühle mittelst der 40 3412 unter Krot) nimmt an, dau
krAi-assc verschieben ol. drelien u. nach dem krodon, krAien soviel als „angeatrengi
Winde richten); — de mAIen krOid (die hen*' bedeute, obgleich es ganz klar ii
Mühle verschiebt .*tich od. dreht sich etc.); die Bedtgn.: schieben od. forii
— de wind fangd an to krOien od. krôid gen, bz. bewegen u. drehen o^,
siik (der Wind fängt an sich zu drehen, ib ten wohin etc. sich ebenso wie bein
od. zu versetzen, verschieben etc, bz. er dreht kruyen , kruyden aus der urspr. i
u. r er schiebt sich); — krôie (schiebe) de drängen, drücken u. stoise
wagen äfcii ût, dat d'r wat bot in de schür wickelte, bz. dass die Bedtg. tmdore
kumd. — Compos. : ferkrôdcu, fcrkrôien, um- lere od. protrudere etc. aus drängen
krfticn etc. — Nid. kruicn, kruijen (krooi, 50 od. wohin, fort etc, , cf. er drängt i
heb gckrooijcn od. krood, heb gekrodcn), thigt u. treibt ihn dasu) entstand, »
karren, im Schubkarren schieben od. fort- andererseits die Bedtg. dräng en,dr^
führen u. wegbringen, treiben, aufeinander pressen etc, wieder in é^ von: J
schieben, forttreiben, sich fortbewegen, in Druck u. Last od. Noth u. Mühe*
Fluss od. in Bewegung kommen (vom Eise, 55 (einem Etwas od. Jemandem, bi, û^
wenn es im Frühling aufbricht) ; mnULkro- etc. überging u. dann hieraus ^ieé
den (cf krodewaghcn = kruywaghen bei von: (Jemanden od. sich) belästigt»*'
KU.) od. crodcn, crudcn, später kniii^'n, machen, (Einen od, sich) belasten oi
kruyden (trudere, protrudere, pcllere, pro- den u. beauftragen (womit) ete, dt
pellere) u. kruycu (protrudere curriculum, 60 stand. Dass nun aber das mu âieu^
ÏÉk KRÖEÏRR 369 ItROG
(kr&dan), dhd. (chrûtan, lagena, amphora). — Ich stelle hier die obi-
körende Subst,: ags. crod, gen beiden begrifflich verschiede-
Ide, knidde od. krod, krud, nen Wörter zusammen u, füge ihnen auch
wohi die Bedtg, : Gedränge, noch das dithm. (Schütze, II, 353) kroog
od. Zusammengedrängtes 5 (mit einem Wall, Chraben od. Zaun umge-
Sehaar etc), als auch die benes Stück Land) ; mnd. (Seh. u. L.) kroch
tek, Pressung, Bedrängung, (Stück Land) hinzu, da alle drei Wörter
Idigung etc., od, : Bedräng- wahrscheinlich einerlei Ursprungs sind. Ver-
imer, ffoth^ Verdruss, Aer- gleicht man nämlich unser hôk u. hörn (Ecke,
nicht befremdend u. da 10 Winkel; Gegend, Landstrich etc.), huk (klei-
en ja überhaupt auch =?= be- ner Verschlag, kleines Gelass, cäigepferchter
9 kann auch unser 1 kroddc, Stall etc.), winkel (Winkel, Ecke, Verschlag,
iges u, schwer zu vertilgen- Ijoden zitm Verkauf, Kramladen, Schank-
(Mcs Unkraut ist, sehr gut laden etc.) u. hökcr (Kleinkrämer = nid,
dde zu creödan, od. krûdan 15 winkclier) u. âke (kleines Stück Land od.
: Beschwerde, Last u, Noth walirscheinlich eine Ecke Land) u, dazu
n ete, gMren. Vergleicht weiter isl. krft (Hütte; Ecke, Winkd; Ge-
titer, dass drängen od. häge, Koben etc.; Beule od. rundliche An-
is sen, bz. zusammen- Schwellung, Höcker etc.; Verschlag od. La-
'ûcken auch wieder in die 20 den zum Verkauf u. Aussclutnk von Geträn-
inengen od. klemmen etc. ken od. Schenke etc., caupona), krä (Haus-
ias Adj, drang mit enge, ecke. Ecke in einem Hause); norw. kraa,
ipp syn, ist, so würde sich krô (dasselbe); dän. kro (Schenke, Krug,
msers knap in der Bedtg.: Herberge), so lassen sich alle drei obigen
iber, wohlgeordnet u. auch 25 Wörter leicht zusammen von einem urspr.
1, kroddig, sowie vielleicht Verb, kragan, kriiog, krôg, krugun mit der
tsser zu diesem alten krA- Bedtg.: brechen, knicken, biegen, krümmen,
i als zu krftd (Kraut) od. wölben, winden, drehen, flechten, wickeln (bz.
) , worüber noch Weiteres umwinden, umwickeln, umgürten, krümmend
verglichen werden mag. 80 u. biegend umgeben u. umsehliessen, cingere
kmd von ags. cre6dan, bz. otc.) ableiten, da woM auch Krug als ir-
erkt, dass dafür ein idg. denesGefäss auf die Bedtg. .-krümmen, biegen,
•udh als Ablaut i'Wi gardh, wölben, ausbauchen, rundlich gebogen, formen
izusetzen ist, da^ jedenfalls etc. zurückgeht u. entweder ein rundlich
isser stimmt, als zu nM. îi^ gebogenes, hauchiges, rundlich ge-
irten (cf. gördc, görden) etc. formt es Gefäss, od. ein Gefäss mit rund-
umgeben, um- u. einschlies- lieh gebogenem Bauche u. Halse (cf. auch
c. leicht in die von : zusam- \ivti\ie)bezeichnet, währendkrög als Schenke
mmendrücken, iwessen etc, ebenso wie isl. u. dän. krA od. kro in der
?. 40 Bedtg, Schenke etc. urspr. die Bedtg.:
r, kroij«r, Schieber, Karr- Ecke, Winkel, od. Biegung, Krümmung,
der, Person die den Torf Knick u. so auc?$ Hausecke od. Verschlag
Schiff karret, etc. (cf. unser huk u. hôk, nebst nhd. Hock er
\. i, kleines Wirthshaus od. von der y kuk, biegen, krümmen, wölben
m Lande; — h^ sitt alle 45 etc. als Nebenform von kak, ciogere od.
nagt henin in de krôg; — urspr. biegen, krümmen, rundlich formeti
sbörger-krAg (div. Schenken u. umziehen etc., wovon auch kakud [Gipfel,
egend), — Nd. kroog, kroig ; Kuppe] u. kakra [Rnd, Kreis etc.] u. lat.
rûch, krôgh; nid. kroeg cingore etc.) hatte, ebenso wie unser wiokcl
l kroegh, krogh (seria, sc- 50 in der Bedtg. Verkauf sladen etc. w.
loliam fictile ; taborna cere- endlich das mnd. kroch (Stück Ijand) u.
ria), kroegh (Topf od. Ge- dithm. krôg (mit einem Wall, Graben od.
pfle od. gelöschte Kohlen); Zaun umgebenes Stück Land) entweder urspr.
irdener Buttertopf) ; afries. wie unser hôk, hörn u. ord eine Gegend od.
'irdenes Kohlengefäss, Koh- 55 einen Landstrich, od. eine Landecke, Ecke
\aog,\iTM,g\wang. (Ehren- od. Stück Land bezeichnet, od. als einge-
I. 198) krog (Hafen, Topf) friedigtes Stück Land auf die aus biegen,
krûg, kniche (Schenke, klei- krümmen , rundlich umgeben u. umziehen
I; ahd. kmog, craag, kruag, entstandene Bedtg. cingere od. circumcin-
rig, crftc ; mÄ</. kruoc fKri*^, 60 gere zurückgeht. Oh nun aber isl., norw.
it Koolman. WOrterbnoh. II, 24
kROO iU KÉÔEtt
krA, krä u. dän. krô für âUeres krôg sieht kMger, kr|ger, Krü§er, Knf»
H. auch isî. krôa (circumcîngerc, circunuic- krogenke^ Krugwirihin.
pire, includero) aus urspr, krôga fnfotand, krSgeMSniB, Sdkenisimbe ma
iras nach ûtl. krôgi (infana fasciis involutus, Ufirths.
Wickel' Oll. Windel- Kind, od, Kind was 5 krtiei, krtier, i. krodcn, kioder.
noch in Bündeln eitigemckdt ist) fast an- krti-karet Schieb- od. Sduibkam
zunehmen ist, lasse ii'h dahingestellt sein u. krti-wa^l, Sehifhwagen, Hanést
will ich nur noch bemerken, dass ein aUes grösserer Handkarren' tum TTej
Verb, kragan, kruog, krôg (brechen, biegen, schwererer Sachen etc. — NUL kr
krümmen) ebcftno wie ein altes krigan, krag 10 (Handkarren); mnld. krode-, kraj
i(. kringan, kräng mit krengeo, kringcn ti. (yehiculum trusatile); Ao£rt. ^eku\
krigen etc. (s. unter diesen Wörtern am 329) krfiwSLg^n (grosser SdMkami
Schlüsse) ron einer u, derselben y abgelei- krdk ; t. g. krodde sub a «. kiddfl
iet werden muss u. dass ju krengcn, krin- — Das nid, krok (sd^malUatirife
gen in der Bedtg.: biegen, krümmen etc, 15 kleine Wicke, rauhe Wicke), «mU
auch isl krúngr, norw, krugg (gibber, gibba, (aracus, ylüam framenti) istwienhi,li
Puckel, Höcker etc; h'ummrückig od. ge- (Vogelwicke) das entiehnte lat, enioa
bogen im Rücken, krumm, puckelig etc) unser krCik damü nichts gemein, ttfa
gehört. krok auch als vitiam fnimenti aii/fd
Zum Schlüsse sei zu nhd. Krug (urcGus, 20 u, dann krok für krok steht, in id
umphora etc.) noch bemerkt, dass 0. Schade lerem Fall es aber auch mü kift {
(las ahd. kruog etc. mit afries. krocha, od, Nachtheil etc) ident, sein kann^
nfries. krog; mfliim. kroech otc. u. unserm ses für älteres krok od. kroke M
krûko, sowie franz. criiche, alt cruye ; gctsc kröken gehört.
oriiga , prov. criigo (>tc. von kelt., kymr. crwc 25 krftk, Mangel^ Entbehrung, Nttk
(Eimer) ableitet, was Diez (II, 260) als ger u. Kummer etc.; Nacktheü, &
ein girum/t'tes Gefäss bezeichnet u. wobei Verlust etc ; Bruch, Kniet, Zusamt
er bemerkt, dass das ahd. cruoc, crog u. Sturz, FaU etc ; — he hed al laa
afries. kroclia, ags. crocca (s. unter krukc) (od. gebrek etc.) laden , darum tilgt
f(. churw. cruog, liriiog weiter davon absteht 30 so elend un krank ût; — hé moti
u. wozu hier noch bemerkt sei, dass O. ki-Ok liden, er he sin stolte kop bige
tichadc unter ahd. kruog auch ein an. — de kinder lidcn krOk, sê kriiei
krôkr u. dän. krog mit aufführt, als oh dikgs niks urdendiän in dcinicliâ(l|
dies dieselben WöHer sind wie ahd. kruog. — he hed krOk (Schaden, KadM
Da nun aber an. krokr von Möbius mit 35 lust etc) h\ hum lAden; — dat deidl
Winkel, Ecke etc. übersetzt wird u. auch krök (od, knik etc.) an, dat he so d
tlän. kr6*< neben Winkel, Ecke (od. knlêrd hed; — h6 hed hum de kt(
Knick, Biegung, Krümmung etc) die Be- kuik) and&n (erhatihngesthâftHdi
(Itg. : Haken, Krapfe, Krampe od. gekrümm- u. ruinirt od, zu Chrunde geriete)
ies u. gebogenes Etwas hat u. mit unserm 40 hed Buk anders nog al tak holden,
krOk u. krökoii (womit auch kruke Zweifel- d6d fan sin fintsigste sOn de ked
Ins conncv ist) zusammenhängt, so müsste, krRk and&n (hat üin geknickt u. g
falls an. krôkr etc. wirklich auch dieselbe od, ihn getödtet, ihm den letsien ai
Bedtg. wie das ahd. kruog angenoinmen hen). — Es gehört su krOken (bret
h(Ute, diese Bedtg. sich auch aus der von 45 u. ergeben sich die verschiedeneh
krutptmes u. gebogenes Etwas etc. entwickelt von selbst aus brechen, gebrodun
haben. Das kt/nir. crwc (Eimer) betr., so aus Bruch, Knick etc. Wie krö
wird dies wohl zweifellos auch ein baU' kroken, so steht auc^ krOk = nh
chigtes od. rundliches Etwas bezeich- (Knick, Falte, Bumel, FMer, Gt
nct haben u. demnach auch auf die Bedtg.: 50 ScÎMndfleck) für krook k. ist dem
brechen od. biegen, krümmen etc. zurückge- ser krÖk von Hause aus mä mnh
hen u. da es jedenfalls nicht älter ist, als krooke (flexus, flexura, curvatora,]
das germ., ahd. cruoz od. das ags. crocca ruga; cincinnus); mnd, kroke, kn
otc, so kann man es wohl unbedenklich mit min.) krokelc, krakele; nd, krökc
kruke als aus derselben Grdform hercorge- 55 (Falte, Bruch, Bunzel etc), Adi,
gangen ansehen. — Wegen der Bedtg.: knikelig, krükklig ffattig, rttnslig,
krummes od. gebogenes u. so aucJi gewölbtes, etc.); ndrliein. Krochel (mga)
rundliches u. hohles Etwas vergl. auch tat. kroke, kroke (cincinnus) , sowie we
CAVU8 u, cavea, sowie auch unser 2 kuf am mit aengl. cr6k (uncns ; pedam ; fal
Schlüsse. 60 engl, crook ^J^röfiiiiiiifi^; jedes ^
KÊÚEklä} m KROEMK KHOEM
tUkeH,8MMuiken; HirtensUtb; krümmen, gebogen u, krumm sein); achoU,
miAgfif; Teufel); schoU, croök (Jamieson) crook (einen Umweg od. eine
J3att oder riehiiger: Umweg, Abschweifung u, einen Aufenthalt im OeJien
efe., «. unlefi das isl. krökr u. od. auf einem Spaziergang machen); an.,
>k unier kröken) ; an. krökr 6 isl kroka od. krAka (krümmen, beugen etc.)
r €te. od^ Knick, Biegung etc., u. krokna od. krôkaa (sich krümmen u. zu-
ke etc.; Haken etc., ^. krôka- sammemiéhen, krimpfen etc.); an. kroekja
matpiess; krôksvida, Stange od. (krümmen, krumm machen, umkrümmen, ha-
inem Haken); isl. lorökr (uncus, ken, einhaken, umhaken etc.); norw. kroka
galns; diverticulam viac, itineris 10 (einen krummen Gang gehen, viele Wen-
bwegj Umweg od. dân. kringel- dtingen u. Drehungen madien; eine Sache
flezio, flcxura); norw., schwed. krümmen u. verdrehen, einen Haken setzen
krog (Haken, Angel; Krüm- auf) ; kroka (sich zusammenbiegen u. krüm-
fung, Umweg; Stockpflug, od. men, den Rücken krümmen etc.; provinz.
?); kymr. crôg; franz., prov., 15 aucA kroken, krokoa, kruka); schwed. krokA
Haken, cf Diez, II, 259) wohl (einen Umweg machen od. gehen ; Umschweife
ibe Wort, da hiefür woM ein zu machen), kröka (krümmen, krumm biegen ;
kröken (cf. kröken) gehörendes abbiegen od. Abdrehen vom Wege); dän.
ka od. kroka (Bruâ, Knick, krogo (krümmen, krumm macf^en) u. kröge
iTümmung etc. etc.) anzusetzen 20 (krümmen, biegen). — Anstatt dieses Verb.
ih krûkke, krûkkcln etc. mit dem von M. Kram er aufgeführten
ßgO» brechen, knicken, biegen, kröchen (ein wenig zerbrechen od. zer-
beugen, drücken, unterdrücken, stossen) von einem Stamm krok od. kruk
m, kränken etc.; — hö krOkd (Bruch, Biss, Spalt od. urspr. crcpitus, fra-
ïrémmt) dat regt; — he krdkd 25 gor etc.) als Ablaut von krik u. krak (cf.
fr beugt od. drückt, unterdrückt, dieses bei Hildebrand in Grimm, Wb.
l benachtheiligt die Armen, er unter kröchen u. dem zweiten Krock)
Unrecht etc. an); — dat krökd abzuleiten, glaube ich eher, dass man es mit
nickt ihn, od. das beugt u. drückt den unter krök angeführten Wörtern wegen
od. auch: das kränkt ihn etc.); 80 des anscheinend urspr. langen 0 besser von
1 mi nét kröken (niederbeugen, einem Stamm krok, ahd. cruoch, als dem
ferneren nMchen etc. , od. auch : Präter. von krakan (krachen etc., cf. kraken)
:em u. keinen Kummer machen ableitet, wobei dann ebenso wie bei knik u.
Ud, kreuken, (mdartl. u. fläm.) koak od. knikkeii die Bedtg. des schon ge-
xhen, knicken, beugen, knittern, 35 schehenen u. vollendeten Bruches od. Knickes
zerknüllen, Brüche, Falten u. in die von: Bruch u. Knick machen
leAen worin ; flg. : knicken, krüm- od. die active Bedtg. : brechen , knicken,
I etc.; »ich unterwerfen, ergeben krümmen, biegen etc. od. knittern, zer-
et gekränkte od. gekrookte riet knittern, kraus machen etc., bz. falten,
ehe od. gebrochene Bohr od. 40 runzeln etc. überging u. davon auch das
het regt kreuken; — zyn mood für krök u. die dazu angeführten Wörter
(sein Muih ist gebrochen, od. angenommene TJiema kröka die Bedtg.:
,); ^ ûine ecr is gekreukt (seine Bruch-, Knick- od. Winkel- Zustand od.
tekädigt od. beschmutzt, in den Gegenstand erhielt, od. ein Etwas bezeichnete,
lern etc.9 bz. gekränkt u. beleidigt 45 was bereits gebrochen , geknickt, ge*
et gekreukter knie (mit geboge- beugt, gekrümmt, gebogen etc. war
biicktem Knie); — zij kreideten u. also sowohl einen vollendeten u. bereits
E. unterwarfen u. ergaben sich) gemachten Bruch od. Knick (Biegung, Krüm-
e opeisch ; — de mnts is gekrcukt mung, Falte, Bunsel etc.) od. auch ein ge-
od. Haube ist zerknittert etc.) ; — 50 bogenes u. gehiimmtes Etwas (einen Haken,
'M. kroken, verkroken (quassare, od. eine Ecke, Winkel, Umweg) etc. be-
ftngere), kröken (plicare, curvare, zeichnen konnte.
(Are, itriare) ; mnd. kröken (run- krol, s. krul
r «ä. (Br. Wb.) krûkel, krOkel krüme, kr$m (Dimin. krÖmkc) Krume,
\gél = krunkel). krakelig (runz- 55 Brocken, Kleinigkeit, Geringstes; — d'r is
\g, kraus etc.), krflkeln = krQn- gôn krOm aferbJäfen ; — hei nich 'n kröm
aengl. (Stratmann) crökin, äten (of 'n krftm drinken, 'n krÖm bor etc.)
Kil.)cToken] engl, crook (krüm- för ml? — gôu krBm kan de olde gitserd
n biegen, beugen, schweifen ; vom misten. — Sprichw. : krcimen (od. kromkes)
ge eUdeiten etc.) u. crook (sich 00 maken broden. — Nd. (Br. Wb.) kröme,
24*
KROE^fEN 378 KÏEtONB-lBEJE
(Scham hach) kraurac; mnâ. krome; nUl, ähnliche Bedtgn. emtwidtéä kabcM
kniim ; mnhl kriiyme (mcdulla panis, mica) ; wie dies aus den SehaütUimmm kL
9m/. krnme; ap.*». crume; o^^N///. crume, crome; knak, knap, krak etc. «. ihren Äi
engl, cniin, crumb. — E» hezeichuei ein zer- tnen geschah.
(Irücktes, zerquetJiclUesy zermalmtes Etwas, 5 kroiiei, krönen; — bekrtiei, U
hs. das was durch Drücken, Zusammen- krfiien, weinen «. ächzen de, i
drücken, Pressen etv, entsteht u. gekürt es rühren, gerührt machen, Kümmert
demnach mit krommc u. krimmein etc. zu nahe gehen, wehe ihun, sehmerzen, l
krimman, kriman, kram , krum, krumon grämen etc.; — dat krönd (rührt,
(driirkenj zusammendrücken etc.), 10 Kummer u. Verdruss, bekümmert, kt
krömen, krumen, brocken, zerreiben etc. ; etc.) mi nêt , dat hu fan de plâti n
— Siyrichic: hv hcd wat (od. uiks) in do ho krönd sak dV n^ um, of t 'i
melk to krömon. — iVd. krümcn; mnd.kro- minsk gAd geid of siegt; — cJAf
inen; idd. kruimen; mnld. kruymen; satl. (macht ihn klagen u. äOhnent hdii
krOinje; engl, er um. Zu kröme. 15 schmerzt ihn etc.) hnm so buk uy
krÔmke, s. krömo. — he krOnd sOk afer de dôd ftn sin f
kröiumel (Dimin. krOmmelkc), Krümel: Nid. kreuncn (ächzen, seufzen, im
— \ut mâkd cmcr kriMninels fan sin stûto; kümmern, bekümmern, sieh wotm l
— h(> kan gen krömmclkc misten; — ge- etc.); mnld. krönen , kreunea (goMr
krömmo\ (Gekrümel). — iW^. kruimol; mnld. 20 miseero, conquori); mfläm. kronea, Im
kruymol. kreunen; nd. (Br. Wb.: Dimin) kr
krömmelê, Krümelei, (ickrümel. — Nd. (wimmern) u. (Dähnert) krCnaOn
(Sc harn hach) kroimelic. len, undeuUieh od, unverständUdi tft
krömmelu, krümeln; — ke krömmeld dat etc. wie Betrunkene), (Schambätk
kört od. weg etc. — AW. krümeln, kroimeln ; 25 nen (rühren, bewegen eic); «imL ki
»/r/. krnimelon;aen///. crumelen;en^l.cmmble. croenen (brummen, murren, tdi^
kröne, krön, Krone^ in allen Bedtgn., ken ; klagen, geridhiiiefh klagen, W^
*'. B. auch in der von Schädel od. Kopf erheben, od. eigenüich „Oeschrti ••
als Spitze, Oberstes etc.; — Comjws.: aus- machen*' wegen einer Sache); ^
ser andern auch: gAreiikrono ((ifarnwinde, 30 Schade) (chrAnjan), cbrônnan, A
welche auf finer aufrecJU stehenden Stange krönen (garrirc, plaudern, tehveUt
läuft). — jR^rféJwsari: bô hed wat in do krön Scherze reden; jactaro, praWwJ;
{er hat was im Kopf, ist berauscht); — dat (Lex er) kroenen (schwatzen, taBw»
stekd hum in do krön (das pikirt ihn etc.). men, scheuen). Mit ahd. (chrun oi- <
— Nid. kroon, kruin; mnld. kröne, kruyne 35 mhd, krön (Gezwitscher der VoßS)
etv. etc. — Aus tat. corona u. dies mit chrön, crön (garrnlus) den T'owta
griech. koriMiös (krumm, gekrümmt, gebogen), (cf. z. B. a^(7. cröni, graoni etr. ; Nif
koröné (alle^ Gebogene u. Gekrümmte, Bing, etc. = nhd. grün. — mnd. groi
Krane, Krone etc.) u. lat. curvus etc. zu groene, ahd. grnoni, Grünheit, du
einer y kiir, kvar, kar, die wohl auch für 40 — mnd. gronen ; nid. groenen, grûm
lat. cormi etc. (cf. hörn t/. hörn) anzusetzen von einem Stamm chrnon, chröo, k
ist u. wobei dann wieder die Bedtg. : biegen, klök, fröd etc.) als Präler, eines unp
krümmen etc. aus brechen, knicken (cf. krflk, kranan (krnon, krön) mit der urspr.
krökcn u. knik etc.) entstanden sein könute, sonare, clamare etc., was mit and. c
da die skr. y ^'ar, verletzen (cf. Fick, J, 45 (Kranich, cf. krân) cur y gar, gl
57 u. 58) wohl aus idg. skar (brechen, spaU sehen, schnattern etc.) zu Steffen ser
ten, schneiden, ritzen, verwunden, kratzen, Dass übrigens krönen auch m
scluirrfiu etc.) entstand, obschon inan auch gronen etc. (gemere etc.) von Hti
annehmen kann, dass aus skar (sonare, da- ident. sein kann u, desgl. auch mt
inare, cropitaro) auch wieder die Bedtg. liO formell u. begrifflich stimmt, ist un\
hmhen, reissen, springen etc., bz. knickrn, men u. klönen (s. dasselbe u. t
biegen, krümmen, drehen, wenden etc. (cf. Schlussbcmerkung) zu vergleichen.
knikf knikken, bz. kraken u. kröken) u. kruns-bêje, Krons^, Preissd-, Jk
dann weiter aus: sjn'ingen, reissen, spalten Sumpf-Beere (vaccinium vitis Idaei)
etc. auch die von: ritzen, scheeren, schnei- 55 krön- od. krönes-, kröns-bere, ki
den etc. hervorging, da die von Fiek (I, engl, croneberry; nhd. Kranichb
tijn bis 8J3) aufgeführten skar nebst skal, Kran beere; engl, cranherry» Sit
sowie auch (I, 818) skru = skiir %cohl Ver- sepi Namen daher, weil der Kr ante
anlassung zu dieser Annahme geben u. sich cran, krân, krön etc., s. unter kr&o)
auch urspr. aus einer Schallwurzel wohl 60 Aus dem nd. kranebere, engl, cranl
KBONTJE 373 EROP
<tden anld, cranebesie, crane- scrofula); wfries. (Japix) kroppe (Kropfs
néBeiehi das gleichbedetUendc ruma etc. ; ^fig. : dcis Gemüih, Herz etc.) ;
îTge; prov. canaberge, c/. ags. cropp (Kropf der Vögely guiimis vcbic^l \
f hs. Grimm, Wb., unter Spitze od. Kopf, Wipfel /c/. top = Zopf,
re. 6 (ds Spitze ^ Wipfel etc. u. auch als den
Temin, von kröne) f Kr önchen, Kopf krönender Federbusch der Vögel
Fig.: das od. der Beste, = unserm krop] etc. der Bäume od. des
ihooüsU etc.; — he hed H Hidins u. so auch Aehre, spica; Traube,
locht; — dat is de kroutje cima, corymbus); aengl. crop (dasselbe);
lel; — he is de krönt je fau 10 engl, crop (Kropf d^ Vögel; Kopf od. Spitze,
Gipfel, Sprosse, Aehre); aM. chroph, crof,
ïbeîschnäbler (Recurvirostra). chropf, kropU ; mhd. kröpf (Kropf am Halse,
^ogel seinem Bau u. seinem Struma, verikhüich auch: Hals etc.; Kropf
tf* viel Aehnlichkeit mit einem od. Vormagen der Vögel, übertr. auch auf
' t». mit seinen langen Stelz- 15 den Menschen); kt^mr. cropa (Kropf). —
7ie dieser im Wasser watet, Daneben aber auch : an., isl. kroppr (corpus,
ig aus demselben auf zufischen, cuticula; truncus corporis, od. der Bumpf
Wort wohl ein Demin. von ohne Kopf od. Spitze etc.); norw., schwed.
cmich, cf. krân) sein. kropp (Körper, Leib ; Leichnam); dän. krop
: a) rundliche Geschwulst od. 20 (dasselbe) ; nfries. (Outzen) krop (Körper,
ickung, Auswuchs etc. an der das Ganze), womit auch engl, crop (das Ab-
^aise ; — he hed dar so 'u geschnittene. Abgekürzte, Gestutzte, Stutz,
b) Vormagen der Vögel od. Stumpf, truncus; das abgeschnittene, kurz
Wanst, Bauch etc., bz. Hals, geschorene Haar, Stutzkopf, Stutzschwane
Herz, Brust, weibl. Brust 25 etc.) ident. ist.
a), Kopf; — de dufen hebbcn Vergleicht man nun gripen, grap etc. von
en ; — he frett sQk de kro]) der y garbh, so würde krop, bz. das Thema
ül' dör de krop ; — he jagt 't krop-a, kroppa fonnell zu idg., skr. garbh-a
\ — wathest du in de krop? (gremium, uterus) stimmen, womit Fick (I,
in dem Herzen od. in der 80 568) unter andern auch lat., gall. galba
inken?); — wat stekd dî in (Schmeer-, Dick-Bauch) stellt. Sieht man
steckt dir in der Brust od. nun aber weiter ags. hrif ; aJid. href (venter,
he stckd de krop (od, kop) uterus) als ident. (Fick I, 48) mit zend.
ht hed jo 'n pâr kroppen (od. kercf , kehrp (Körper, Fleisch etc.), lat.
c slât (Salat) sett uog gen 85 corpus etc., sowie dass unser Leib sowohl
'opsalät (Kopfsalat), — slât- dai ganzen Körper od. das fleischliche Kleid
ôpfe), — kôlkroppen (kleine der Seele, den Leichnam od. die Leiche, als
tfe u. zwar namentlid^ vom auch den Bauch ohne Glieder u. den Mutter-
; — du must blôt de kroppen leib bezeidmet, so ist es fast zweifellos, dass
1 (die krausen Köpfe des 40 das an. kroppr od. dessen Thema kroppa mit
imen uu toregt maken ; — dem skr. garbha urspr. ident. ist u. sicli die
Zopf eines Sackes, auch Bedtg.: venter, gremium, uterus des skr.
genannt; — de krop fau de garbha beim an. kroppr etc. einerseits in die
an lank genug, dat tau strôpd des ganzen Körpers und Leibes erweiterte,
iz, man kan de sak dV \\ksi Ab dann aber als truncus corporis entweder den
— d) Zopf od. Federbusch Leib od. Bauch, ohne Kopf und Glieder etc.,
der Vögel; — 'u krop up bz. den Leib od. Bauch für sich allein, od.
das Vorder- od. Hauptstück wie norw. kropp bloss den todten Leib od.
— Nd. (Br. Wb. etc.) kropp den Leichnam, die Leiche etc. bezeichnet
er Kehle ; Doppelkinn, Unter- 50 hat, da die Bedtg. des »Â:r. garbha ebensogut
r Vögel) ; mnd. krop (struma, in die von corpus übergehen konnte, wie um-
l^uttur pulJi, Kropf am Halse gekehrt die von corpus in die von gremium,
anderer Thiere, sowie der veiiter, uterus etc. des ahd. hreî vXc. (s. oben
ruma, Schlund, Kehle etc.) ; u. cf. 2 rif) i*. ags. In'if etc. Vergleichen
opf, verhärtete Geschwulst; 55 wir nun aber ferner, ilass das skr. garbha
\agen der Vögel; Hals, Kehle ; zur J/ garbli, grabh (greifen, fassen, Jialten,
Kopf vom Salat etc.); mnld. nehmefi etc., bz. um- u. begreifen, umfassen,
(ingluvies, vesicula gutturis, einfassen, um- u. einscMiessen, in sich be-
ngulus, jugulum, guttur; sto- fassen etc.) gehört und demnach garbha cds
irngnatio, pertinacia; Struma, 60 gremium, uterus, venter etc. ein Etwas be-
KROP-DUFE 374 KBOEPEL-BUSK
zeichnet, tcas ein anderes Etwaa fasat u. in to *ii krApel schalen; — deolflekrd
sich aufnimmt etc. od. in sich befasst, ein- Btakkerd, stamme], stOmper etc.) ku
n. umscMiesst (cf. skr. gr^l'i) <'* ^i^h fassend nêt ût de sta'. — Sprich«. : .«ut %
etc.f grba, hz. grbha, Uaus, als das in sich sä' de krOpel, do bét de huod ho
fassende od. in sich aufnehmende, in sich 5 holten bên ; — ön fän beiden, kr
schliessendc, den aufnehmenden u. um- könig (aui Caesar aut nihil), od. n
schiiessenden Baum etc., wasBopp übrigens spOld kröpel of könig, — 't geid kr
als das Innere, hz. das Umschlossene, Kin- könig. — Nd, kröpel, kräOpel ; iNiidl
gefriedigte etc. deutet) ^ so würde sich davon ki-opel, kreppel, kroppel; nid. krenpd;
auch das ags. cropp, ahd. chroph (Kropf u. 10 kreopcl,kropel,krepe];m/fdiii.kn>pel,k
Vormagen der Vögel) leicht als das die kreupel; afries. kreppel; nfrieê. (On
Speise in sich aufnehmende u. in sich he- krabel, krebel; ags. ci^'ple, crypel;
schliessendc, bz. als ein fassendes u. in crepel, cripel, cnipcl; eii<^L creeple, a
sich aufnehmendes Etwas leicht er- an.(Möbius)kTyp\\\(g(BbreekliehvMt
klären lassen, od. auch als das (den Samen) 15 norto.iarypel (schwache, gebreddiekeh
empfangende, in sich aufnehmende amhd. (0. Schade) cruppel; md.k
II. (die Frucht) um schliessendc Etwas (contractus^ Krüppd) ; mhd. (LexeT)\
mit skr. garbha begrifflich stimmen. Sieht krüppel (dasselbe) u, daneben an., itL
man nun aber weiter, dass garbha ausser liugr, kripplingr ; norip. krypliog; döi.
Uterus, florum calix, pars interior auch die 20 ling; schied. kr)'mp1ing (Krippd}.
Bcdtg.: foctus, proles, natus (cf. Bopp, gehört schwerlich au krûpen (kria^
Gloss. com}), n. dazu unter kroppcn das zu Fick (III, 51) «. Andere ai
zweite engl, crop) od. (cf. Grass m ann) sondern wahrscheinlicher zu einem fd
ungeborne Leibesfrucht, Leibesfrucht, Brut, pen, kramp, krump, kmmpeu syii. aj
Frucht, Fruchtkeim, neugebornes Kind, Kind, 25 f(dls zu krap, kramp (zusammeu
Junges od. überhaupt die von Sj^ross hat, krümmen, schrumpfen etc., wozu Fiel
so lassen sich damit auch wieder die Bedtg. : kslav. grûbû [Rücken; Berg] statt) fé
Spross u. Zweig (cf. Hildebrand, den alten Verö. kripan, krap, krap, kl
bz. Gri m m , Ml). V, :?399 sub 8^, u. oben wozu eben auch krûpen gehört u. WK»
das engl, crop in der Bedtg. : Sprosse etc.) 30 iihd. crapho etc. (s. unter krama^ <
sowohl als auch W ipfe l, Sp itze, Aehre, isl. kreppa (incurvare, coarctare, coetn
Oberstes, Kopf gut vereinigen^ während kreppa (coarctatio etc.), kreppiog (e(
die Bedtg.: Herz, Brust, Gcmüth (s. oben) tura), kreptr (contractus etc.), kr^
sich leicht mit der Bedtg.: pars interior (s. kryppa (gibbus, curvamen etc)i j
oben bei Bopp) über ein l/ringen lassen 35 (gibbosus etc.) abstammet^. ^. ^
würden. Was nun aber weiter die Bedtg.: posita.
Geschwulst od. Fettgeschwulst, Fettwulst, 2. kröpel, verwachsen, verknsrid
Auswuchs etc. von Kropf betrifft, so könnte krüppelt od. krüppelhaft, gébreeküd
man diese zu lat. galha (Fettwanst^ Schmeer- tract, steif, lahm, hinkend, müde a «
bauch etc., s. oben) vergleichen, od. als Aus- 40 — 'n kröpel kindje; — 'n kiöpelnb
wuchs etc. von der Bedtg.: Spross etc. he hed hum kröpel an lam haoei;
ableäen, od. auch annehmen, dass die rund- pörd is kröpel, dat kan nét gân; —
liehe u. vorstehende Form des Kropfes der nët so kröpel as 'n band. — Nl
Vögel Veranlassung zu dieser Bedtg. von nid. kreupel; ndrléein. (im TeM
Kropf gegeben hat, zu welchen verschie- 45 dän. kröbbcl; engh cripple etc.
denen Annahmen auch unser krop in der kr8pel-achti^, krüppelhaflig, krif,
Bedtg.: Brust, weibliche Brust, raamma etc. gebrechlich etc. — Nid, krenpeUckt
zu vergleichen ist, sofern nicht Brust kr^^el'hUHk^ a) (callecé.) Ideines, ni
ebenso wie Herz zuerst als ])ars interior cerknurzeltes, krumm u, schief durdn
auch gefasst ist u. dann auch auf die ausser- 50 gewachsenes Gebüsch od, auch: kri^
liehe Brust bezogen wurde. im Wüchse zurückgebtid^enes, verii
krop-dnfe, Kropftaube (columba guttu- Gebüsch, Krüppetgebüach, kleineSt
rosa). Gestrüpp etc. ; — 't is niks as êaef
1. krt^\}e\, Kr iqrj»el, ein elendes, schwaches, busk, wat d&r wast; — dat kr
gehrechlidics, krüppliches, verkrüppeltes, ver- 55 (kleine, elende Gestrüiip etc.) rûd<
wachsenes, verschrumpftes, verknurzeltes Et- uu h\t 't man kört hauen un upbn
was (od. iJing, Wesen, Person etc.); — 'n kröpel is anders dog not to bruken; -
fau 'n bôm od. fan 'n hüs, pürd, kind etc. ; krüppliches, verkümmertes Gewächs
— kröpels fan appels; — 't is 'n ollen kröpel, Strauch etc); — 't bunt émer kr5i
he hed hast gen arm of bcn mOr ; — he is CO de dar stÂn.
lOEPELE 375 KRÖPFEN
ïelei, krü^pliches od. krûp- dör de tid ; — hê krSpeld sûk dV mit of ;
, langsames, mühseliges — hê kr5pold (arbeitet sich langsam u.
mmen, Arbeiten etc,, Arbeit mühselig) sük dV bî up ; — hc kröpcld sük
rt will, mühselige, schwere wer up ; — c) krüj)pel od, gebrechlich, lahm,
keit, Muhe etc,; — 't is 5 hinkend, bz, alt, elend, krank etc. werden
t hum, he kumd hei net etc.; — he faugd an to krÖpeJn, he word
nit) forgelB an förut ; — old un swak ; — de bôm fangd an to kröpcln
\ mit hum, dat he dör de (krüypel zu werden, abzusterbai etc.); —
18 80 'n kröpelô mit de daher: ferkrOpeln, verkrüppeln, contract
d'r hél nét mit förgels ; — 10 werden, verschrumpfen, zusammenschrumpfen
pelé mit de mölen, dat he etc. ; — dat kind (od. de bôm etc.) ferkrOpeld
wil; — ik hebb' d'r fÖl gans od. is gans ferkröpeld etc. — Nd.
dal ik 't kl&r krêg ; — dat kröpdn; nid. kreupelen; engl, cripple; satl.
t 80 f51 krOpelê (Mühe, krépclje, ferkrepe^e etc.
f. Kopfzerbrechen), diitik 15 kröpels-kracnt (eines Krüppels od. Ge-
k d'r mit (od. mit hum) au brechlichen etc. Kraft). Dieses Wort wird
aliid allerhand kröpelêen hier in dem Sinne von sehr laut, bz. aus
iten, die lahm u. gebrech- voller Kraft gebraucht u. bedeutet viel-
von Statten kommen, viel leicht soviel als aus contra hirter u. zu-
ÎC. machen etc.) in de weit 20 sa mm engezogen er Kraft; — he rârd
l allerhand kröpeléen), war krOpelskracht, od. ût krdpelskraclit.
ifen (absclaven, abmühen, kr5pel-tû^, Krüppelzeug, verkrüppeltes,
imsl&n mut. — Nd. (Br. verknurzeltes , verschrumpftes Zeug; —
eh etc) kröpelege, kröpc- krôpeltûff fan appels etc.
1. 25 krSper'Wark, Krüppelwerk, krüppliche,
er, Krüppeler, Einer der gebrechliche, schlechte, pfuscherhafte Arbeit ;
r der krûppel, gebrechlich, — 't is êmer kröpelwark wat he roäkd.
iet u. geht = Krüppel- kr5pel-wër? — Nur in der Redensart:
ihUcher, Gelähmter, iMh- „he spöld (spielt) kröpclwer", welche die
T etc.; — he is 'n oldeu 30 Bedtg.: er spielt ein gewagtes Spiel,
(et förut kan un kumd. od. setzt alles auf eine Karte, bz.
|. krSpeltûg. wagt es auf das Aeusserste hat u.
rüppelgras, kleines, niedrig wahrscheinl. soviel bedeutet als : er lässt es
mnertes, elendes Gras. — darauf ankommen od. wagt es darauf, dass
85 od. ob er schlechtes, widerwärtiges
lg, hrüpplich, gebrechlich, Wetter (cf. wer = nid. weer, weder, nhd.
gsam, schlecht etc. ; — he Wetter) trifft od. er riskirt es auf schlechtes
geid 80 krdplig etc. Wetter. Vergl. übrigens auch m'úr = wider,
Krüppelkram, Kram, der gegen od. wiederum, wiederholt etc., wobei
eMÜher, älter , elender, 40 man dann auch annehmen könnte, dass diese
od. Zeug , Sache etc. ; — Redensart urspr. : ho spöld kröpel wer kröpcl
Im kanst man ferkopcn gelautet, dann das zweite kröpel nachher in
lét föl mër wërd; — 't is der Rede weggela.ssen hätte u. damit hätte
'elender Kram, Pfuscher- sagen ivollen : er spielt Krüppel gegen
i m&kd; — mit all* sökse 45 (od. um) Krüppel.
, der od. Zeug, das, Sache, kreppen od. (Iterat.) kroppern, kröpfen,
ierhßft u. verkommen, ver- einen llropf machen etc. ; — a) (ftich) brüsten,
iar gäf 'k mi net mit of ; aufblähen, stolz u. aufgeblasen thun etc. ; —
râm, dar hold ik mi not de duffert (Tauber) kro]>pt (od. kroppcrt)
50 sük ; — Sprichw. : ho kreppt sük as 'u
dn ; a) krüjfiyel od. ge- dübbeltjes klukhennc ; — kropp dî, mîu doch-
inkend, langsam, schlecht, tcr, d'r kumd 'n landpastor; — b) kröpfen,
tc. gehen u. vorwärts kom- den Kropf od. Magen vollstopfen u. füllen,
— he kröpeld d'r hen ; — schlucken , fressen etc. ; — junge anteu
,! dat kröpeld d'r nog wat 55 kroppcn; — he kroppt sük ful; — daher:
(od. de wagen, mdleu etc.) ferkroppcn , verschlucken , verfressen , ver-
t heo ; — b) (sich) lang- kauen, verdauen od. hinunterschlucken etc. ;
etc. vorwärts bringen od. — de lütje fögels könen gôn honen fer-
hwer u. mühsam arbeiten, kroppcn ; — (fig^ ho kan dat nich ferkroppen ;
\ krOpeld sük so langsam 60 — hc hed aJ föl arger un ferdrêt in (od. bi)
KROPPER 376 KB08 KROES
8ük ferkroppeu must ; — c) enge od. beengt, stamm = mhd. klaz, s. unter Uad
beklemmt etc. machen, drücken, schmerzen, klatte, klitter, klOter etc.) m. di
leid thun etc.; daher: bekroppen, beengen, Stamm von nhd, kratzen (cf,
bedrücken etc. (cf. übrigens auch bekrúpen kritskraUen etc.) üi. Da n«»
u. Weiteres unter kröpen) ; — dat bekroppdo ö Stamm krot etc. od. mhd. knn e
m! 80, as 'k hum dar so uâr liggen sag, dat krots, kros, &?. krosz, kroizancio
ik fan beuaudheid weglopeu mus; — dat gehängtes ck s» krusch, krotsch i
kau en regt bekroppeu, wen so 'u armen nhd. Klatsch = ahd, klai etc. od.
miiisk so Tiden un hungern mut. — Nd. aus Burs de) wird, so stamme»
(Dähnert, Dann eil) krüpp^n, köpfen, 10 für unser kros anzaseizenäen Sfk
den Wipfel od. die Zweige nehmen, stutzen krot ii. kroz, bz. urspr, krat,knu<
etc. (s. unter krop die Bedtg. Kopf, Wipfel kruz (crepituB» fragor, sonus, cLu
etc., od. auch an. kroppr in der Bedtg. Bruch, Riss, Spalt, Borsie, Mz
truncus), (Br. Wb.) kroppeu, sik kroppeu Bruchkück, Spiitter etc., cf. nhd.]k
(ein Unterkinn od. einen Kropf machen), 15 u. lieis aus urspr. rix u. riz, &j. «o
inkroppen (einschlucken, hineinfressen), vcr- wie Biss und Beize, beize» äc w
kroppeu (verdauen, vertragen, verschmerzen od, unsenn bit, bat if. bit etc. im
etc.); mnd. kroppen (sich den Kropf füllen, woJd zweifellos ab:
fressen etc.); nid. midd. kroppen (saginare, a) mnd, kros, welches Wort a
iugluviem avium furcirc etc.; vorare, devo- 20 Dr. Lübben (cf. mnd, Wb.t(»
rure, glutire etc.); hess. kröpfen (leid thun, L.)mit spitz üoiersetztwirdt indem
ärgern etc., s. oben sub c) ; engl, crop (ab- scheinlicher die Bedtg,: z er brockt
schneiden, beschneiden, ab/uiuen, stutzen, ab- spalten, zersplittert etc. hä,
brechen, abpflücken, abfressen) ti. crop (Er- Gehen auf dem hetr. Berge im Ytr
trag od. Ernte, FruclU etc. geben, eintragen; 25 dem Gehen auf krosen scherffekni
Frucht bekommen, schwanger werden etc., darauf bezieht, dass der Berg müSi
cf, unter krop die Bedt^. Aehre etc, des u. Trümmerstücken von Granit od.
engl, crop u. noch besser die von foetus etc. Felsarten übersäet war u. dazu lu
des dazu verglichenen skr. garbha); schoU. krosen scherfielen demtuich aitdb
crop (to keop etc.) etc.; vergl. weiter in 30 wohl zertrümmerte od, jcri;
Grimm, Wb., kröpfen, kröpfen. u. zersplitterte Scherben (i
kropper, Kröpfer, Kropftaube, redend aber auch kantig, edkî^,
krop-8lât^ Kropf-, Kopf-Salat. scharf sind tt. die Schulte zerrei»
kros, krbs, was hart u. mürbe, bz. leicht Füsse verwunden u, das Gdten
zu brechen u. zu beissen ist itd. was leiclit 35 schwerlich madien) von Steine», ^
zerbricht u. dabei zugleich auch ein krachen- Glas etc, zu verstehen sinth Yei
des, knusperndes Geräusch macht; — de lialb auch das von Hilde brand
twébak is recht kroä (/mr^ f(. imirZ^cj bukkeu, Wb. V, 2408) als Splitter
de Ictt sük licht biten ; — dat fles is so recht krose ;
kros (hart u. knu»perig od. mit Jiarter 10 h) älter hochd. (G r i m m, Wb.)
brauner Kruste, die im Schneiden u. Kauen (ein geröstetes, hiartes u. knw^
kracht) bradeu, du kanst uii wol wat tun de back, wie der Krapfen od. u
butcrstc kante ofsniden, dat smekd up ^t ling) u. (Grimm, Wb, V, 2406,
lekkerste ; — dat brod hed 'n krosseu kürste ; mit kros in krosei, wie auch beg
— Nd. (Br. Wb., Schütze, Schambach '15 dem vielleicht damit zusammenhe
etc.) kross od. kros, krosch (dasselbe). c) nid. (cf. v. Dale) kroiU
Es ist ein Wort, was sich sotoohl auf das Kuchen- od, Pastetengebäek, m
Geräusch od. Krachen (crepitus, fragor), sehr leicht gebrechlich n. zugleie
welches beim Brechen, Spalten, lieissen, Zer- wie unser wind [c. Dale úberse
splittern etc. von Etwas hörbar wird, wie 50 mit wiudhol] gefiantUes Zuckerg
auch auf das Brechen, Bersten etc. des betr. aus zu Scnaum geschlagenem
Etwas selbst bezielU u. also ein Schallstamm weissem Zucker gebacken wird), d
wie ahd. chraz, chriz, cliruz = and. krat, loohl ein Etwas, was krost od,
krit, krut, verstärkt kruts, krits, kruts, er- leicht bricht (s. sub e), bezeichne
weicht kras, kris, krus, bz. kros u. kros, 55 d) mnd, krose, kruse, krosei
wie denn unser kros nach klos = ahd. nhd. (Grimm, Wb.) krosei, j
chloz, kloz; mhd. klo/, klotz (s. unter V\qb) wahrscfieinl. (s. unten g) nhd. kn
auch für urspr. ahd. chroz, kroz ; and. krot pel, kruspel etc. ; mnd. krospel etc.
(verstärkt krots etc.) steht u. demnach auch ids das beim Zermalmen od.
ein Ablaut von ahd. chrjx'z, (als urspr. Schidl- GO knirschende etc. Etwas, s, u
KB08 KBOES 377 KROS
riw«t, Wh.) krosen u. kröseu auch dieselben Bedtgn, wie diese hat, so
•Mtoffffy rati^/iefi^ crepere Btri- könnte man auch annehmen, dass solche
knirschend zermahnen, zer- aus essen od, packen mit den Zäh-
spkUern, zerbrechen etc,) mnd, n e n auch die Bedig. : beissen, spalten od.
Crossen (zerbrechen, zersplittern 5 zcrbeissen, zerbrechen, zermalmen, zerreiben ^
\wed,, norw. kras (zerkleinert, zerkleinern (mit knirschendem Geräusch etc.)
,), ImsA (in Stücke zerschlagen od, auch die von: zerfleischen, zerreissen,
n, abquetschen etc,; schtoed, verwunden, ritzen u, kratzen elv. entwickelt
ibe) etc ; oengL crasen (crc- Mtte, wo diese y gras dann ebensogut für
I ; engl, crash (zerbrechen, zer- 10 unser kros u. den sub a bis h aufgeführten
vermahnen, zerknirschen etc.; Wörternt als auch für an.^ ial. kvana {crehr&
irren; lärmen, lustig u. laut decussatio, dilaceratio) ii, krassa (perfricare,
k (zerquetschen, zerdrücken, dilaccrare) zu Grunde gelegt werden kann,
*.) etc. tf. unser krusseu. Dann zumal da diesen Wörtern doch schwerlich
ich goth, krptoUf gakrotou (zer- 15 eine andere y zu Grunde liegt, wie dem an.
8 ein ahd, chrozou u, eine y kras, kros (Mahlzeit od. leckere Speise);
waussetzt u. wovon auch nid. skr, grasa (Mundvoll, J läppen; i'utter,
ies, Zerkleinertes, Schmutz etc.), Vorrath, Speise), grasati (essen, beissen,
(latum Yestibus haercns) wM nagen) etc.
20 1. kros, Krug, Kanne, lUilzernes od, me-»
rimm, Wb.) kröscheu (krei- tallcnes (meist von Zinn) UoMgefäss, hier
In u, knistern etc.); mnd, krii- aber ausschliesslich als Gemäss in der Grösse
xn) etc.; des deutscJ^en Kannen- od, Krug -Masses
raff 4, 610) chroso (frixuiu, ('u kros bêr od, kartuffels, — 30 kros giui
sonach auch hart n. knusperig 25 up *n fêrp bcr, — 27 ap 'ii anker jauäfer
nup (hart geröstet, knusperig etc. — un 14-1 up ^a tünne roggo etc.) ge-
rigens auch der Stamm von braucht, da wir für das nhd. Krug als
\pel (Knorpel, s. sub d) sein einfaches llohlgefäss unser kruke u. pülle
verwenden. — Nd. kroos u, (Seh a mbac h)
sc od. crnsh, crusch; Schweiz. 30 kraus, kriis; mnd, kros, krCis; nid. krocs;
iw[f\xT)=: Zermalmtes, Zerriebe- mnld. kroes u. (nach krocsen, krosen [po-
lt^ klêen etc.) t«. andere mehr. tare etc.] zu rechnen) auch wohl kros (cya-
„s** aus urspr. „t" u, „z** thus, calix, acetabulum, scyphus, carchestum),
rCui ti. grasen sub 2, sowie auch sowie kruyse (vas potorium) ; wang, krüs ;
nsig wegen der begrifflichen 35 nfries, (Outzen) kruas, kröss; wfries,
\ft mü den obigen Wörtern, kroes; aengl, cruse; engl, crusc, cruise;
weiter bemerkt sei, dass die sclwtt, (Jamicson) Dimin. cruisken; an.
w mit goth, klismo (Schelle, isl. krüs; norw., schwed. krus; dän. kruus;
igstens zum Theü auch direct mhd. kriise; nhd. Krause; hess. (Vil-
1 (souare etc.) gehören können, 40 mar) krüs, kraus, krause; schioäb., bayr.,
'trbildung von y gar (sonarc, Schweiz, kraus etc.
welche die y von ags. cearu, Ißs liegt formell so nahe zu krüs (kraus,
\d, Wehklagen etc., c/. karipr) zerknittert, faltig etc., bz. geknickt, gebogen,
^Kranich, cf, kräii) ist u. für rundlich gebogen, lockig), dass man beim
' Stamm kroa, kros jedenfalls 45 Vergleich von krôg u. kruke auch wieder
nmt, dann aber auch für an., daran denken könnte, dass es urspr. ebenso
irfricare , dilacerare , kratzen, wie diette (cergl. auch unter kuf am Schlüsse
u unter kratsen auch mnld. wegen der Bedtg. krumm u. rundlich ge-
setzt werden kann, da dieselbe bogen, gewölbt u. so auch h o h l etc.) ein
h von mhd. krizen (a. kritzen, 50 rundlich gebogenes od. gebauchtes
- b. kreischen, schreien etc., ,v. Etwas bezeichnete u. demnach wie kruse,
kriddeln etc.) auch für dieses krüse , bz. nhd. Krause (Falte etc.) von
n angesetzt werden kann, krüs weitergebildet sei.
man übrigens an, (Fick II, Eine Entlehnung aus griech. krössos
M (Mahlzeit, bz, leckere Speise, 55 (Eimer, Krug) ist Jedenfalls abzuweisen u.
•meutum) von der y gras, die eine Entstehung u. Verstümmelung aus
ung von skr., zeiul. gar (schiin- mlat. crucibulus , später crusibulus (Becher
n, verschlingen, verschlucken, in Kreuzesform, cf. Weigand) bei der
en, trinken ; greifen, ergreifen, weiten Verbreitung dieses doch gewiss schon
em Munde od, den Zahnen etc.) tK) sehr alten germ. Wortes kaum denkbar.
KROS 378 KB08T
2. knis, a) Wasserlinse^ Entengrün (Lern- Fr h cht eic. der Begattung u, derl
iia); — h) Tant/, Seetang. — NhL kroos, etc; daher: nakrôst (NaMowmen
kruost ; innhl^ wflüm. kroos, kroost, kroes, sclUechl eic.) ; — miu krôst (od. m
kroost. — Hängt auch diesen Wort wie sal iivt fergân. — Nid. kroost (Nackh
vieUeicht 1 krûs u. krösc mit krûs, nid. 5 Kinder, Brut, Gezikdii etc.-, het kroü
krues (kraus etc.) cusummen u. haben diese Abraham, die Kinder od. der Same
(rewächsc daher ihren Namen, weil sie so hams; — gy Âddcrukroost, t'Ar JVnticr]^
kraus u. wirr durcheinander wachsen u. so od, Natierbrut). t
kraus u. krunkelig aussehen? cf. krüse. Wie schon vnier kröse bemerkt, k
kröse, ^ekröse, OekrösCf Gedärme u. son- 10 nhL kroos , kroost auch die coUeä. .
st iges, tcas aus der Ba uclihöhle heim Seh lachten „trekken (od. Züge, hin ien, Funhenf i
u.Oeffnen des Bauches herausgenommen wird, Bumeln) van het gezicht of hct m
intestina. — Nid. kroos ; mräd. kroos, krocs, ii. bedeutet kroost - künde »wid ol
kroost, kroost; mhd. kroese, kroes, gekroesc. Kunde oiL Kenntniss u. Wissentdiei
— ?Js Tutt den Namen wohl daher, weil es 16 aus den Zügen u. Linien des Geûdâ
kraus u. krunkelig (v. Dal e übersetzt krow der Fhgsiognomie) den Charakter
mit kronkelige ingowandcn) ist u. gehört da- Menschen zu erschUessen, wie iewn
her auch dieses Wort wohl zu krfis od, kroostkuude mit gelaatsknndc (AnÜiU
kruseu (kraus, krunkelig u. faltig od. runzlig Gesichts-Kunde, bz, Physiognomik) t§
maclhen) etc., was auch dadurch wahrscheinl. 20 Von diesem kroos , kroost (was jedt
wird, dass nM, Kr ose od. Krös auch mit unserm krOsc, FaUe etc., krfl»
dieselbe Bedtg. wie Krause (gefalteter krûsen, kraus u, faltig machen ek
Kragen) hat u. dass nid. kroos u. kroost krûst od, krûst, mnld. kroest etc^ &
(rf. 'Weiland) unter andern auch von den is krûst od. krûst, gekrausd, gefM
Ge^ichts'Zügen od. den vertieften Linien, 25 furchet etc.] u. weiter mit krAs, M
Falten od. Bunscln des Gesichts (de gclaats- eic, £usamme9ihängtu.einettheilBdaiKi
Xn-kkoü etc., cf. unser kriïse) gebraucht wird, u. anderntheih das Gekräuselte,
worüber noch Weiteres unter krost ver- kr auste , od. mit Linien u. Fnr
glichen werden mag. Daher auch wohl go- etc, durcJizogene lîkwaa u. collect, die
kröse ((rewimmel kleiner Wesen od. Zeug, ^ sichtszüge od. trekken «fe« Ge^
welches kraus u. wirr durcheinander wogt; zeichnet) nun ausgehend, wollen (d,
— dat lütje gekröso (od. kindergekröse) l a n d etc.) nid, Sprachgdehrte dttrtkn
lö])d êu al um de foteu (od, tüskcn de sich daher atêch die Aige Sedtg.v(m
bênen) herum ; — dat is jo hir 'n gckröse, od, kroost hersehreibi, während e» id
dat mau hiist gen fot setteu kan , of man 85 wal^rscheinlicher ist, dass kroos od. !
tredt d'r up. ^ in der Bedtg. : Erzieltes od, FrudU, l
krÖNe-, krfts-krâni, krauser od. krunkeliger, Same , Kinder , NachkommetuM
wirrer, verwirrter Kram, wirrer, unordent- dasselbe Wort ist wie nid. krooB 0
licher Ilaufe von allerlei Sachen, unordent- thum, Ertrag, Einkommen, Bente), bi.
licher, schmutziger Kram od. Sache etc., 40 (c. Dale, s. unter dem letzten laam]
Svhmierkram etc.; — de krôskrâm sitt so od. (KU) kroos (incrementom , 1
(U)r 'u ander, dat se hAst hei net wer ût 'n foeuus) ; mflâm, kroos (angmcotation,
ander to krigen is; — de olde krOskräm gaing etc., bz. Gewinn, Ertrag etc
kaust du hohlen, dar kan ik niks fau bruken; nun aber, increuieutum das inwenÂ
- mit de kro^kram (od. smërbudel etc.) 45 wachsene etc u, auch der Same
mag 'k niks to dun hebben; — de krôskram als das Korn, das inwendig tu fit
mag 'k net, de kaust du sülfst fräten. was Gewachsene u. Gewordene u. v«
krossen , mit den Knöcheln od, Fäusten Korn u. Kern autih das in den î
."blossen, kneten, drücken etc. u. auch reiben der Hülse u. Sclude Eingeschloss
zugleich, dass es weh thut; — de beiden 50 überhaujtt das Inwendige ist, i
krosseu siik od. hebben sük dügtig krosd. sehr leicht denkbar, ditss dieses k
— cf. unter kros sab e das mnd. krossen kroost von Hause aus dassellte Wi
od. engl, crush im der Bedtg.: quetschen, mnld., wfläm, krooz, krocs, kroost
zerquetschen etc., da unser krossen auch (Gekröse, intestina) ii. als die innere
icohl eigentlich ein Q u et seh e n od. starkes 55 der Bauchhöhle od, das dieselbe
Drücken der Glieder bezeichnet. Etwas sowohl in die Bedtg,: inen
krost ßoll. (h'cnze), dus Erzeugte od. Er- als in die von Leibesfrucht u,
zielte u. so auch die gC' od. erzeugten Kinder in die von: Samen, Erucht, Gei
a. Kindeskinder , od. die Nachkommen u. Ertrag, Kind, Nachkommenschaft
Nachkommenschaft, bz, der Same als die GO iiberfMupt in die von erzeugtes od.
KBOETE 379 KRUD
img. Vergl übrigens auch noch beit. — Nd. krübbe, krubbe ; mml krubbc,
nnter gr6m Gesagte, kribbe ; nhh krib, krcb ; mnld, kribbe, krebbc ;
11, KrSU, hier jeäoch nur hüdl. afries. kribbo ; wfrics. kribbe ; satî. krebb ;
*4men Idthqflen od, ühermüthigen wang, krûb; as. kribbia; ags. crybbe, cribb;
o» od aherhaupt von kleinen 5 aengl cribbe; engl, crib; naito.y schwed.
Knirpsen, kleinen Dinget^ u. krubbe; dân, krybbe; ahd, crippea, crîppa,
nnen Zeug (auch kleines Geld) krippha, chriplia; mhd. knppe, kripfe. —
% wir die Kröte selbst puddc, Davon (Diez I, 22ö) : Hai grep])ia, (mdartl,
t; — da lütje kröte, wat wult creppia); prov. crepia, crepcha; afranz,
wol makoi, dat du weg kamst; 10 crcbe, grcche; franz, créchc u. (von krubbe)
1 r^^ten Ifltjea krOt , man mut prov. crupia ; piem.y ven. grupia ; gen.
nen ; — de krOten (die Knirpse) groeppia ; ronuign. gropia. — Nach as,
open ên a1 tûsken de bénen kribbia u. dem ilal. greppia etc. zu schliessen
xÔten fim appels od. kartuffeJs ; ist dafür ein and. Thema kiibja , ahd.
n leste krBten d'r an wâgd. — 15 krib-ja anzusetzen, dessen genn. Stamm krib,
'2>anfie«()krädt; mndkrodc; krip woM beim Vergleich von goth kalbon
t. krodde; ahd, krota, chrota; (junge Kuh); alid. calp (Kalb) zu skr.
rotte, krot u, ahd, crëta, chrêta ; garbka (s. nnter kalf it. krop), ebenso wie
tdrhein, crêde (Kröte); siebenb, gripen, zu der |/ garbb, grabh (greifen,
ch); schwed, groda (dasselbe); 20 fassen, halten, um- u. ein- od, in sich fassen
MÜe), — Das schwed., norw. u. schliessen etc.) gehört, da die Krippe
nrd wM in der Zeit der Hansa doch ein Futter - Behälter etc. od.
tmen u, demnach nicM urspr, doch jedenfalls ein ein- u, umschliesse n-
am aus nd. krode Übernommen des Etwas is. Verwandt damit sind (d.h,
t sein, wo dann auch ein Zu- 25 entweder direct mit krubbe als Behälter,
(ef. unter Kröte in Grimm, Gefäss, Fassendes etc. od. als ein Etwas
h) des and, krode, ahd, chrota in sich befassendes od, ein- u. um-
i4ia in UBgrudja (träge, lass, schliessen des Etwas od. von derselben
ds (Schritt) kaum anzunehmen V garbh abstammend) auch wohl an., isl.
M liegt eine Verwandtschaft 30 krubba (ampulla), krubbufat (mazonomum,
(chrot, crot); mhd, krot, krut ein tiefes Gefäss od. Schale etc.); an.
, Bedrängniss, Kummer, Be- krubba (Icctas vilis); schott. (Jamieson)
nide (Bedrängniss, Gewaltthat, cruban (a wooden paunier fixed od a horso's
), Verb, mhd, kröten, kroten, back) etc., cr\x(e (Schweinekoben) eic, Vergl,
ägUgen, bedrängen, hindern, 35 auch engl, crib (Hütte, Häuschen, Haus;
), da ja die Kröte urspr. Wiege; eine Art Schober zum Aufbewahren
iU ein lästiges u. belästigendes von Mais; ledernes BehäUniss unter dem
Ï'oêst sein kann, bekanntlich Kutschensitz; Hürde, Korb etc.) u. crib
%ft u. ihr Saß für giftig (cf, (eiMchiiessen,€insperren; stehlen) u. weiter die
crapaad wegen der Doppel- 40 von Hildcbra n d unter Kr ipp e (Gr imm,
fiU u. mit Sehlatigen u. ahn- Wb. V, 2322) erwähnten sonstigen Bedtgn.,
Hefer auf eine Linie gestellt die doch auch sämmtlich zu der Bedtg. :
m krot (Belästigung etc.) cf, greifen, fassen etc. od. Gefäss, Behälter, bz.
Weiteres unter krodcn. Fassendes, Hallendes etc. od. ein Etwas in
q. kröte in der bildl. Bedtg.; 45 sich befassendes u. ein- u. umschliessendes
n regten lü^ea krOter; — da Etwas stimmen, cf. auch krübbe-stôl.
Jler. krübben-bîter, Krippenbeisser, ein Pferd,
'crkum), Kellerassel, sonst all- das die üble Gewohnheit hat, in die Krippe
od. mûr-tîke genannt. Ob viel- zu beissen, bz. diese zu zerbeissen.
in. kryb (kriechendes Gethier), 50 krfibbe-, krüb-stol, ein Stuhl, der rund
, norw. (mundartl., Jaederen) umher od. zum Theil mit Sprossen od, iMtten
ien etc,, cf. krupeu) gehört? — eingefriedigt u. umachlossen ist. Es giebthicr
inet es ein Krustenthier, sowohlkYûhBto\en für kleine Kinder, als auch
l engl, crub (Kruste, Rinde) zu- einzelne, lose stehende derartige Stühle in
\9 — Vergl, übrigens auch 55 der Kirche, die gelegentlich weggenommen
Ktrbthier , mit dem es werden können.
rhen (cf. karfen, kräfc etc.) krnd, Kraut; im allerweitesten Sinne
Ue. Alles, was in Blättern aus dem Boden
) Krappe, praesepe; — b) ein spriesst. Sodann vorzugsweise jedes nütz-
m gitterartig eingefasstesKinder- 60 liclu u. brauchbare Kraut (od, heilkräftige,
KRÜEDELN S80 KBÜEDEB-PUET
tßoher doH andere Unkraut heisst) u. de dop; — hê krttddd nog, héiii
namentlich das in der Küche zum Würzen dôd; — hé krûdeldc ôk nog nd, 1
der Speisen gebrauclUv Kraut, sowie allerlei uog wat to krüdeln (er liest eich ati
Heilkraut (cf. 2 krüdcu), weshalb denn auch vernähmen , hatte auch noch «mi /i
der Garten, icorin diese Art Kräuter u, die 5 od, zu krtUien elc); — he krüdeid
gewürzig rievhenden Blumen gezogen werden verlautet sich, läsat eich veriaukH,
im Gegensatz zu dem eigentlichen Gemüse- u, spricht od, kräht so, thut w i
u. Küchengarten hei uns krûdtûu heisst. wichtig, brüstet sich etc.) as *u juogi
Von dem f r i s c h e n Gewürzkraut ging nun — Sprichw.: 80 as de oldeo «uj
aber diese Bedtg, auf alles u. Jedes Gewürz 10 krûdulu do jiui|^u. — (Mf dm m
H. so weiter wieder auf das gestossene, zer- Iterat, von einem obs. krfidea, knt
kleinerte u. pulvcrisirte Gewürz (s, indessen der Bedtg, stossen etc. (cfagiLt
atn Schlüsse) über, iooher es denn auch aengl. crüdeu in der Bedtg.: peller
kömmt, dass dieses Wort auch die Bedtg. drrc etc.) u. demnach ein verUeiueri
Vulver (röttenkriid, Balte njmlver, Arsenik; 15 den ist, welches urspr, ein hâsfvfu^
' ■' büskriid, nid. buskruid , BücJisenpulver, hoUes leichtes u. leises Sin
Schiessptdccr ; — krûdhôrii, Puherhom ; — Klopfen od. Ticken, Picken i
ki*ûd uu lud, Pulver u. Blei) erhielt. Auch zeigt u, demnach mit klötern sgn. üi
wird kr Ad Jig. im Sinne von Mensch od. Bedtg, : tönen, lauten, bz, sich tftk
Geschöpf ('t is jo 'u wuudorlik kn'id) ge- 20 Mren lassen etc, ergäbe sich dim
brrucht. — Sprichw.: 't sitt (od. stcid, selbst.
ligd etc.) dör 'n uDder, as krfid uu rufen; 1. krüden od. kr&ei, kriUei, i^
— ho hcd all' 61U krûd ferschaten. — Nd. 2. krüden (Plur. von krûd), Km
kraud; mnd. kri'id, knit; nid, kruid; mnld, würzkräuter , Heilkräuter, AmipA
kryd; afries. krûd; wfries. kruwd; nfries, 25 Camillen, Fliedern u. ähvikheEei
krüdd; wang. kriith; saU., helg. krûd; as, inj getrockneten Zustande; — da
kriid; ahd. chrüt, crüt, krût; mhd. krút. — bîtje krüden fiui de apték halen bt(
Davon entlehnt wohl: an., isl, krydd ; norw., trekkeii laten un den dat nat dV fuc
schwcd. krydda (Kraut, Gewürz, gewürzige — du must wat krflden in *n lioM
Kräuter), Plur. krydder, dän. kryder (Krau- 30 dou uu h^ den iip 't öge loggen, dil
ter, Getvürzkräuter, Specereien etc.) u. norw., hitse d'r ûttrekd.
schwed. krut (Pulver, Schiesspulver), da krüden, krSdei, krauten, t) Kn
kryd od. krud in der Bedtg. Kraut als mein u. ausreissen^ namenüich da»
aus dem Boden spriessendes Blattgewächs kraut im Getreide wachsende Kru
den nord. Sprachen abgeht. — Soüte dieses 85 Kraut od. Gewürz ma^en an <A.i
Wort nicht urspr. eine dichte, ge- würzen; — dat met (gehackte Fl
drängte Masse od. ein Etwas was Wurst) is nog not kr&dt. — iVÜ
dicht u. gedrängt steht (wie das Gras krildou ; n/r/, kniiden; wiid!. krüden (
u. das Kraut auf dem Felde, od das Haar giUcn , würzen etc.); isL, norw.,
auf dem Haupte) n. massenhaft wächst lO krydda (würzen),
bezeichnet Juiben u. demnach von Hause aus KtMener, Gewûrzkrämer,Speeert
dasselbe Wort s*'in wie aengl. crûd, engl. Colon i<UioaarenJiândler. — Nld.ltx
( rowd (Masse, Haufe, Menge, Gedränge, bz. nd. kruudkramer; mnd. kmdenere (
das was nahe zusammengedrängt ist u, steht), Spvcerei-Händler, Apotheker etc).
was zu ags. oroudau (jx^llcre, premere, tru- 45 krfideiers-warei, Specerei' «.
dere) gehört. Nid. kruijd stimmt auch zu Waaren.
nid. kruijdcu etc. (s. unter ki'ôdeu) u. wäre krädf nêrs-winkel, Laden eines
fs dann sogar auch möglich, diiss die Bedtg. : krämers otl. Colon ialwaarenhäHdïi
Pulver von krüd gar nicht aus der von kriidere, allerhand Kräuter u. 1
G e w ü r z entstanden wäre , sondern dass 50 Heilkräuter etc. ; — ik hebb' uog*
eben auch diese schon von Jeher im Worte k rüdere (od. krüderéeu) stau; —
Kraul gelegen hätte u. demnach in der bön ful krüdcrcen liggeu. — NiL
Bedtg.: Z erstosscnes, Zerdrücktes, krfiderig, krttderg, kräutcrig,
Zerquetschtes aus der Bedtg. püllore, etc. — dat smckd od. rukd so kr
(rudere t?o»{ crcôdan ("((/it/. chriotau, chriutau, 55 kräder-pûi, pût od, Beutel, Säc^
cliriitau) hervorgegangen wäre. worin sich würzige od. heilendi
krüdeln, sich verlauten od. hören u. ver- befinden u. was zur LimUrung der ^
nehmen lassen, ein Lebenszeichen durch od. zur Heilung u. Vertreibung
Töne von sieh geben, pfeifen, zwitschern etc. ; schwulst etc. auf den Leib od.
— do kükcus krüdelu (oil. klöteru) al in 00 etc. gelegt wird; — wen du lifinn
Kftüfit)Ett-TË 38t KRUEKKE RRüEIt
Mderpfli nemcn an de so hét Eiqenschaften desselben habend t/. sich also
[eOt 88 da 't ûtholden kanst ; — krAdig auch mit auf die Eigenschaften des
lenAt ap 't oge, dat de swalst Gexcürzes u. Pulvers beziehen kann. Vergl.
m de bitte sük wat fortrekd. auch norw. (provim.) krydig (frisch y lustig ,
Krâuterthee, Thee von Ge- 6 fré^, geil, üppig etc.), was zwar von Jv.
t if. namentlich von (7amillen u. Aasen zu kry, schwed. kry (lebhaft, ge-
sund, munter, frisch) gestellt u, als mit
^rauedken, kleines Kraut; — kryug ident. angesehen wird, indessen eben-
a Big (mimosa pudica od, noli sowolü auch mit unserm krMig, bz. and.
— Nid. kruidcken rocrt mij 10 krudig ursp^i*. eins gewesen u. durch nd.
ensart: ho is 'n krûdje rftr mi »Schiffer u. Kaufleute in der Hansezeit dahin
fh sehr empfindliclier u. leicht gekommen sein kann,
ntehf den man nicht rühren od. krûd-kêse, Gewürzkäse, bz. Käse, der
ff), mit rmnischem Kümmel u. Curcumä ge-
(krautig), wurzig, getoürzig, 15 würzt ist.
ioekhaft, kräftig etc.; — dat krûd-tûn, a) Kraut- od. Küchen garten im
krüdig; — 'n krûdigcn appel Gegensatz zu kôltûii; — b) Blumengarten
; — dat hcd 'n krûdigcn smAk ; im Gegensatz zum Gemüsegarten u. 06Ä^
I nog wat fan prüfen. — Nid. garten.
ürtig etc.) ; nd. krüdich, krüich 20 krfik, s. krflkko.
. cradig; mhd. kratec, .später krake, krûk, Kruke, irdenes Gefäss (od.
j; nhd. krautig, kräutig (herba- Behälter etc.) für Flüssigkeiten. — Sprichw.:
üb). de kriiko geid so lank to water, bk dat he
(krautig?); — ho is nog regt brokd. — Nd., mnd. krnke; nid, kruik;
'^Ug od, frisch, lebhaft, mutiter, 25 mnld.,mfläm.\irnyckc; wfries.kn\wck\ nfries.
9^ Selbsigefiihl etc. — od. auch: krflck; helg. krûk; as. kruka; ags. (Ett-
sehön geputzt, stutzerhaft etc.) mülle r) croce (urceus, lagcna otc), crocca
; — he Iftpd d'r nog so krûdig (oUa) u. criice (olla, urceiis etc.) od. (H.
iter, lustig etc., bz. kräftig etc. Leo) crôc (cacahns), crôca (Krug); aengl.
keck u. stolz etc., bz. geziert, 30 (St ratmann) crocke, crouke ; engl, crock;
\, voU Selbstgefühl, wichtig etc.) an., isl. kriicka; norw. krukka; schwed.
ingen kerel ; — ho geid d'r so kriika ; dän. krnkke. Mit norw. kruk, krok
88 wen ho up frêijoi*s foten (Krümmung, Gekrümmtes etc); aengl. cr6k
I. kmidig (a. keck, übermüthig, (uncus etc.); sehott. cnike (Cirkel , Kreis,
aufgeblasen, stolz, wichtig etc.: 35 Umfang etc.) ^ic, sowie ags. cTVic(cf.kTiXkk^)
cÄ, prächtig, niedlich, nett ge- wohl zu krfiken, kroken (brechen, biegen,
i, stutzerhaft). — Da die Form krümmen) od, dem auch wohl hierfür an-
l eins istu. auch oberd. krau- zusetzenden Stammverb, krikan, krak, kruk,
'. krutig die Bedtg. : wichtig etc., krukun (cf. 1 kreke), da. kruke doch wohl
weis, krutig, krautig u. chrntig 40 ein rundlich gebogenes, bauchich-
i : munter, gesund etc. od. kraus, t es Etwas bezeichnet, cf. krôg, krôs u.
wiBig etc. hat, so wird auch auch unter 2 kuf am Schlüsse.
; in den obigen verschiedenen kriik-fôt (Krück-Fuss), Glasschmalz (sa-
U mit Schweiz, krutig etc. u. licomia herbacea), dessen dicke fleischige
ig von kr Ad, bz. krût, kraut 45 Stengel wie Krückenarme abstehen u. mehr-
Endung ig weitergebildet sein fach gegliedert (gekniet, gebogen, geknickt,
nssen als: „töte Kraut be- gekrümmt etc.) u. sehr verästelt sind. Oder
' (od. ihm gleich u. ähnlich) etc., ist krflk mit nd. (Schambach) krik
0 frisch u, grün (schön glänzend (Zweig, Glied, Extremität etc., s. unter
kraus ets.) od. so frisch, froh- 50 krükke) ident., sodass krükfôt = Zweig-
ig anzuschauen etc., od. wie od. Glied- Fuss ist, weil der Fuss od.
ypig , kräftig u. geil beschaffen Stamm so vielfach gegliedert u. verästelt ist ?
8 etc., woraus sich alle obigen krükke, kräk, Krücke; — a) ein Stock
r leicht entwickeln konnten, ganz od. Stab, welcher oben mit einem g e krümm-
dvim, dass sich andere Bedtgn. 66 ten od. in einem Winkel stehenden Haken
od, krautig auch wieder von der versehen ist, od. worauf oben ein nach zwei
l' u. Gewürz kraut, Gewürz, Seiten aufstehendes mit den Spitzen nach
, ad. auch von der von Pulver oben gerichtetes krummes Stück Holz be-
oben können, da krüdig ^'a nur festigt ist, worin der Arm od. die Hand
ais: feie krûd beschaffen u. die 60 ruht u. worauf sich der schwache u. ge-
KRUEKKE KBUER S82 KBDt KBÔL
Iirecldiche Mensch îm Gdien stützt; — hé etc) aufaefasai werden hmn, (Â
löpd mit 'n kruk, o(L up twô krQkken, um auch iüL (Diez I, laß) croeda, |
dat hô 80 swak an gebrekkelk is; — b) ("lCrädtés), cracciA f(7raAseAei](^; 09011.
ein aus Holz od. Metall gefertigter Griff proD. crossa; frans, crooe (Krm
zum Aufdrehen od. Oeffnen eines ThOr- 5 KrÜelce, Feuerhaken); sowie ikl.
schloüseSf auf dessen gerade HteJ^endem kurzen frans, croc (Haken); m/ot. crocii,
J*Jiidc oben ein entweder nach einer od. auch crocs^( Krückstock) besser von diesm
nach beiden Seiten hinstehendes Querholz knilga, als von lat. croz od, äna
od. Querntück befestigt ist, welches su dem cmceik hersuleäen ist? ^ Vergt.oMA
kleineren u. dickeren Stücke einen od. zwei 10 u. krOken etc. u. weiier zu kröd
Winkel bildet, wie ein Knie od. Doppelknie (Schambaeh) krick (Zweig, GHeil
eines Hohrs; — du must de krttk fan de krikel, krekol (a. Griff, womit Tkm
d<")re niU mit smiTigc Landen anfaten, ik u. zugedreht werden; — b) Grifod
hobb' humäfon Arst ofwiskotunscbônm&kd; eher „KurbeV^ womit die Konutini
— de krûk is d> offallen, du must hum dV 16 masehine in BewMung gesetzt »tri;
Ai'st wer up fast makon, anders kanst du de Haken , womit dar FensteHúden 1
dj'irc nrt apcn krigen ; — ik bebb' all' swarte Wand befestigt wird) ; krak (Grif,
hohvn dörkrakken an min dörcn maken die Fenster auf- u. zugemacht werit
laten, mit de mcsken (messingenen) is alte- doch jedenfaUs zu krak u. krik (
fOl to jputson; — c) eine mehrfach gekniete 20 Knick, Biegung, Winkd, Krümmm
ad. winkelförmig geliogene starke eiserne gestelU foerden muss, da diese Bei
Welle in den Säge- u. Wassermühlen, dieselben sind, wie die von krfllEke
iroran die Sägen u. Pumpen etc. befestigt u. d). — Weiteres s. auch bei Hildel
sind u, wodurch der Hub derselben bewerk- in Grimm, Wb., unter K rückt
Htelligt wird; — d) der Kurbel od. Dreher 25 kriikkeln, gehen wie Jemand i
eines Schleifsteins ; — 0) fig. : Krüppel, Krücken gdU; langsam, m^hmm, %
Stümper; -- 'n khik tan 'n kcrel od. böm lieh u. elend gehen ; — dat(hé,dewig
etc. - Nd. krükke, krukko (Krücke; Wir- krflkkeld d> 80 wat ben. — Iteratt
bei od. Griff an einer Geige zum Drehen u. ungebräuchlicherem krúkken n. nld,k
Ansjmnnen der Saiten u. so wohl dasselbe BO auf Krücken gehen. — Daher: gekri
wie ölten snb 1); ßg.: ein Krüppel); mnd. kriïlikeléi langsames, mühseliges, gebrt
knicke, krocko, cruk (Krücke, Krückstock; Gehen, schlechter, elender Portgasg
gekrümmtes od. mit einem Haken versehenes knil , krol , kraus , lockig orf.
Wrrkzeng, um etwas zusammen zu scJuirren gekräuselt u. geringelt, gerollt ek.
od. zu schüren, rutabuhim, traba, arpagio, 35 b&r steid so krul od. sitt so ta
Iractula); nid. kruk; mnld. kruckc u. krick, krul; — fig.: kraus, prunkend, dt
kriecko (sripio, baculus, iulcimentum etc.); üppig, anmassend, frech, keds 1
nifläm. krick, kricko, krucke (baston ^ bê word so kml. — Wfries. kr
B^appuyor , quinctte, potence) ; ajfs. (Et ^ selbe sowohl sinnl. als fig., cf. d
m lille r) cryce, crice u. (H. Le o) cruc 40 Schiboleth [0. L. K, pag. 79Î wüi
{rrnco)] aengl. (St raiman n) crncchQ,crokC', Note]: dyr is nin klyrk [dcricai]
engl, crutch; nengl. crecb ; norw. krykkja; als klyrkamster fklarekampster,
schwed. krycka; aschwed. krykkia; dän. vom Kloster klareKamp] krolhcredc
krykko; a?id. cbruckja, krueka, cbrucha; aller klyrcken is hü tokrol); mM
mhd. kruckc , krücke, krukc , krucbe. — 45 krol, krul (fastaosus, arrogans, anc
Der Stamm kruk ist eine Ablautform von mM. krol; md. knil; oengL crol
krik 1/. krak in der Bedtg.: Bruch od. crulle (kraus, lockig , exupoB). L
Knick (cf. knik, kuak t#. krik, krak) 11. krillen gehörende Wort macht es
ist es ganz gleichgültig, ob man das Thema lieh auch beim Vergleich von 2 km
krukja ah eine direvte Weiterbildung von 50 wohl fast nöOUg, das frikhere
diesem Stamm ansieht od. von einem Verb. eines alteti germ. Stammverb, ki
kruk Jan, krukan, krukkan (Bruch od. Knick kriljan, krillan, kral, kral, krulan (
macheîi /cf. ahd. klacjan, nhd. kl ecken biegen, krümmen, cnrvare etc., od.
etc. unter klakkcn] Irrechen, knicken, biegen, knicken, falten, runeein, kräusdn
krümmen etc.) ableitet, weil kriikke soicohl 55 terig, faltig, runzlig u. kraus mach
als ein Knick- Ding (Ding was Knicken parc etc.) ansunehmen, weil die us
od. winkelförmige Biegungen u. Krümmun- breitung u. das jedenfalls hohe A
gen hat) od. auch als ein geknicktes, auf ein solches Verb, eurückweisen
gebogenes, gekrümmtes Etwas (Krumm- eu dem Stamm kril, krel, kml gel
stock, Hakenstock , Krummstab , Hirtenstab 60 Wörter sich sonst kaum erkläre
KrOEL 383 KRTTA
man num die Wörter vom Stamm horûthalen, dat dat für mer lücht krigt un
Spc^f S^oly gral als wohl zu der bäter branaen kann. —
gar ett. gdiörend, sowie auch Kt ist dasselbe Wort wie nid. krol ß'lei-
Srira ton der V ^ri, so würde nes, elendes Häuschen, Hütte, Spelunke:
len eine V gar (sonare, cre- 5 kleines Gelass, kleines Zimmer etc, wovon
» he, ein lliema grara, grala, k rollig, mit kleinen engen Gelassen [od.
(sonus, crcpituB), gekürzt kral, kleinen Räumlichkeiten, kleinen Zimmern
seiHf toovon krillan in der Bedtg. etc.] versehen, — cen krollig huis od. huisje),
piture od. crepitus , Krach ti. was sonst auch mit krot (enge elende Woh-
tk^Biegung^ Krümmung) machen, 10 nung, Loch, Spelunke, Hur enhaus) als syn.
kmcien etc. abzuleiten wäre u. erklärt wird. Sodann ist es auch wöM das-
auch 2 krullc i» der urspr. selbe wie wang. (Ehren traut II, 377)
ifty Bitze, Biss, Loch, Oeffnung, krûl (Behälter von Lehm, worin Feuer ge-
Me, Spelunke etc. sich begrifflich legt wird), wozu der Form wegen nd. kniul
'äsH. ir» (s. Grimm, Wb. V, 2352, unter kroll 3)
[Tülle. u. mnld. (KU.) kruyllcn statt krollen ver-
L Haken od. Harke, Kratzer etc., glichen werden mag.
iscke aus dem Aschenloch (cf. Die eigentfivhe Bedtg. ist: Spelunke od.
ezogen u. Tierausgekratzt wird; Höhle, Loch (cf. gat) od. Spalt etc.; s.
« kmlb&k &fen her. — cf, auch 20 Weiteres unter krul am Schlüsse.
kriille, krUII-hân, männl. Glied, penis. —
, lockiges, krauses Haar, hz. Wohl zu krillen (sich um-, od, auf- u.
• Botehes Haar hat, Krauskopf; zurückbiegen, rücküber legen etc.), od. zu
kralhftr. krul in der Bedtg.: üppig, geil etc.
l, lockig od. kraus gehaaret, 25 kmlleke, krulfke, Krollchen, Bingelchen,
kraushaarig, krausköpfig; — hi^ Löckchen, kleiner krummer Zug od. Sehn ör-
fan &rd an fan sin. kel etc.; — krnllkes in 't bar. — Nd.
. krulleke. (Schambach) krülke, krulke.
^ krall, kral, ein gekrümmtes u. krallen, krollen, ringeln, kräuseln etc., cf.
}d. krummes u. krauses Etwas, 80 krillen; — dat krulld sük tosamcn; — ho
\clec, krummer od. krauser Zug krulld sin liâr. — Nd., mnd. knillen ; nid.
*hreibfeder, Schni^rkel etc.; — mnld., mfläm. krollen; mhd. krüllen; aengl.
. krillen) in de stërt; — krullen crullon ; engl, curl (s. unter 1 krulle) ; schott.
— hd bald *n krul under sin näm (J amies on) crulgc (to contract, to draw
nftm henim ; — bôkstafen (od. 35 together), wovon wohl crulgc (a confused
krallen ; — du mâkst fSls to fî)l coalition or conjunction, cf. isl. krull unter
. knillers) an de bokstafcn : — 1 krulle u. das folgende) ; isl. kruUa (con-
lärt (März, Märzmonat) heu ^n fundere ; calamistrare, crispare) ; norw. krulla
itârt. — Nid. krul (geringelter (krollen, kräuseln; sich krümmen, biegen,
ioeke, Bingel, Schnecke, Schnör- 40 ringeln etc. ; sich zusammenhâufen etc., s.
\ auch: Urille, lAiune); mnld. unter 1 krullc); schioed. krulla; dän. kröllc.
(criipuB capillus, orobvlus); nd., kraller; i. q. 1 krulle; -^ kruUers in 't
; tnhd, krolle, kralle, krol; nhd. bär; — krullers up 't papir (od. up 't is)
, kröIl ; hess. (Vilma r) krullc ; balcn.
11 (confusio, d.h. wohl: krauser, 45 krullerî^, krallerg, voll von Krollen od,
and, 8, weiter unier krullen); Locken, Kräuseln; — krullerg bar.
(Bingel, Locke; Kreis, Ver- krullern; /. q. krullen.
kleiner Haufe etc., cf. kring) u. krul-lilje (Kroll- Lilie), Türkenhund (Li-
wunaenem r) korle, wie engl. lium martagou). So genannt, weil die Blu-
Î. (aialect.) kmller; dän. krolle 60 menhUitter sich aufrollen od. ringeln.
llen. kram (krummer, krumste), krumm, ge-
krall, krul, Heerd- u. Aschen- bogen, gebückt, schief; — ho word old un
ertiefung, Grube, Jjoch etc. ror krum; — ho löpd so krum; — ho bed 'n
I- od. Braukessel, od. auch unter krummen rüggc; — he bed m! dat krum
1$ das Aschenloch, od. die Grube, 55 namen ; — h('^ f6t dat krum up. — Nd.,
isdie faßt u. sich sammelt; — mnd. krum; nid. krom; afries., as. krumb;
de krnl, un sroit törf under de ags., aengl. crumh; engl. (Lucas) crump;
1 101188 gôn törf in de krul liggen c^d. crumh, krumh, chrumb, (Tump, chnimp ;
umd dar to ligt in de brand ; — mhd. krump, krumm, krum. — Wenn auch
aske mit de krulbAk ût de krul 60 begrifflich , so lässt es sich formell doch
KRUM-HOK 384 ItRÚI^
nicht direct von krimpen ableiten^ obschon tftte), VoOtsname des Zunge od, U
es nrspr. damit ebenso zwuimmenMngt, wie genannten PlaUfis^es (solea ndgirii
ati. klömbra (Fink, III, 51) etc.; ahd. benannt,to€äder8dbeeinkrmnme9Ü.ia
(hlamphcron ; mhd. klombern otc. mit detn Maul hat.
mit krimpon, ndtd. krimpfon ursitr, ident. 6 krRÚkélj Knick, Einbiegung, FaUe,Bi
mhd. klimpfon (zusammenziehen , krümmen). Krauge etc.; — du must m! gvn kra
kruni-hôk, s. krummc-hnk. in 't papir (od. kléd etr..) iiiaken; — si
k nun ine, Krumme, krummes Etwas, das sigt sitt ful krnnkels un krflsen. *
krumme od. gel^ogene Ende od. Stück, bs. krimkel; nJd, kronkd (FaÜe, Bunzd
drr krumme Theii von Etmis;^ — dn miist 10 mnid , mfläm. kronckel (crispiu, intoi
(lat knimmo dV tfiskeii we^nidon od. d'r mnd. kninke (Falte, Rumd, Kfnwu
ofsnidoii. Es ist entweder Abund wm krinkel, o^
kramme-hOk, kram-bôk, kram-honk, od. einem zu krinken, krank, kmnk, kn
krumme-hörn, krum-hörn, Name des frä- als dem Stammverb, pon ktinkela gekört
heren (w rectsielcr Amtes (mit dem Amts- 16 Stamtn kriink mit el weiiergébildd, \
Sit:: zu Pews u m , alt Paweshom) od. die auch unter krAken das nd. krukel, k
nordwestliche Ei'kc von Ostfriesland. Seinen ah Beweis dafür, dass die Stämme
Namen krum)iôk od. krumliorn fd. h. krumme krak, krnk tf. krink, krank, knuk %
Ecke) hat es daher, weil die Küste desselben, gleieh sind u. wohl urspr. sâmmÜiA &
bs. der diesen fruchtbaren u. sehr Dörfer- 20 stamme wie klak u. klank, klik «. klU
reichen Landstrich umgebende Deich sefir (cf. krak, krank etc. etc.) waren, zu i
viele Krümmungen hat u. weil auch die unter Andern auch engl. cmiÂ, cti
dasselbe früher durchschneidenden Wege mit (wie ein Kranich schreien), nhd. km
Ausnahme des Kon r ebbe rsweges (König (stöhnen, ächzen etc.), krochen, krü
Hndh(tds-Weges) ungemein riete Krummun- 25 etc. (cf. Grimm, Wb^ gehören.
gen hatten. — Spriehw.: n6 an jawal, seggen kmokelei, kmikell, kn^ienj
(lo knimbcKiksters all'. knittern, mehffaeh knicken u. hit
krummen, krumm machen, krümmen; — knitterig, kraus, faltig u. runzUg m
(lat krumd sük; - - ho schal di gOn hur etc.; — ho kronkcld dat papir; — dil
knimmon. BO is gans tokrnnkeld un krAs, sodat ik *
krnmp, krampen, s. krimpen. nrt mOr dragen kan; — he kmmktli
krampel; i.q. kninkol, rimpel, schmmpel. gAd man all* tosamen. — Sfrichw.:)a
— Zu knimp, bz. krimpon. mi de krage not! ik bQn fan Jever. -
\iT\vxi^^\\\^ sich mehrfach zusammenziehen, krnnkeln; nid. \irovkc\ea (knittern, l
schrumpf ein ; - dat knimpold; is fer- S6 sich falten, voll Falten werden; sich M
krumpold. u. biegen, schlängeln etc.) ; mnlä, kroiu
krum-stört (Krummschwanz), eine alte (crispare, intorqaerc. sinnare, flectere)
Silbermünzc im Werthe des sechsten Tfteiles kmikkeligy kraiklî|;, krukelg, im
eines leichten ostfries, Guldens (also unge- voller Knicke, Brüche h. Falten etc.,
fähr /Ä«/a Pfennige). Auf dem Avers (0. 40 faltig, runzlig etc.; — 't is all' kmnk
L. K.y 3fi) befand sich ein aufrechtsteléender krûs worden.
Löwe mit einem krummen , stark zurück- krnnkel-pad, krmnkel-W6^, ein in
gebogenen Sehwanze, dem Abdena' sehen vielfach gewundener M. verscklungei
Wappen. Es gab übrigens auch in Olden- krauser Pfad od. Weg, bz. ein Pf
bürg (Seh. u. L.) u. in Holland früher 45 Weq, der viele Biegungen od.KrAm»
solche kleine Silbermünzen, die krumstort u. Knicke hat ; daher auch = Wirrwi
od. kromstcort hicssen. weg etc.; — de kronkelpaden fan 't mii
kram-stok, der krumme Stock, woran die lüfeii. -> Nid. kronkelpad, kronkelwi
geschlachteten Sehweine etc. mit den Hinter- l^r&p, Croup, häutige Bräune, Ke
fassen an der Leiter hängen. — Spriehw.: 50 u. Luftröhren -Entzündung. Durch
hA is so lik as 'n krnmstok. angewandte Brechpulver wird in da
krumte, die Krümme od. Krümmung, die Gefahr dieser tückischen Krankl
lUegung etc.; — 'n kriunto in de weg etc.; seitigt. — Ob dieses Wort nithl urs
— in de krumto fan de dik. — Nid. kromte. dem and., hz. anld. Mammt u. mit <
Aus krummete, kronimote = aM. (crnmbida, 55 krApen in derBedtg.: sidt gusammei
rrnmpida), mhd. (krumbodo), von knimbid u. verengen, gusammensdtnüren e
= krnumiot , krnmmt (ge-krümmt) •+• a sammenhängt, sodass krûp, nid. kro
■^ Etwas was gekrümmt u. gebogen od. urspr. eine Zusammengiehun
krumm ist. Zusammenschnürung u. Verengung de
kram-tûte (Krumm- od. Schief-Mauly cf. 60 od. des Halses bezeichnete, die dt
EBOP<-ASEB-SII> 385 EKUPEE KRÜPJE
herbeifûhri? — krûp könnte mar) krufen (kraufen, kroffen, kröffen) u,
k das kriechende u. achlei- krupen; oberd. kriefen. — Wenn die für
was sein u. der Name datier krûpen anzusäsende y krup die Bedtg, :
ni es eine so sMeichende u, sich zusammenziehen u. krümmen etc, hixt,
tmende heimtückische Krank- 5 was durch scTiott. (Jamieson) to creep in
(to Bhrink), kruppen in (ahrivelled) sawoM,
-iM (Kriech -Ober -Seite, od. als auch durch unser bekrûpen (he-engen
rite)yVerstecke-Spiel der Kinder; etc.) auch wahrscheinlich gemacht wird, so
ens 1 Ifct' uns kr&pafersid spÔIen. würde auch unser kroppen in bekroppen (s,
, Kriech- Erbse, Zwerg- Erbse, m. 10 d.) wohl von derselben y krup abgeleitet werden
Kriech-Bohne od. Zwerg- Viets- müssest, die ja auch doch für kröpel, sowie für
genannt wegen ihres niedrigen den mit krimpen syn. an., isl. kroppna (ri-
Wuchses, bz. weil die Stengel gescere^stupcscere, c/. Jafn t es onun^er creep
d über dem Boden atésbreüen. =t5Z. kroppna) u./ür isl. kropning(genaflectio
K, krûpke etc. 15 etc.) angesetzt werden muss, falls nicM ish
le-tâH (Kriech-durch-den-Zaun kroppna u. kropning mit an, kroppin geradezu
rien)j Geissfuss (aegopodium), mit kijúpa (kryp, kraup, krupum, kropinn)
e. genannt. zusammenhängt, was nach BiörnHalder-
rftpe od. kr&p, kmpst, krupd sonja vom Beugen der Knie gebraucht
. ; — krôp, krôpst etc. ; — kra- 20 wird, ebenso wie auch afries. kriopa die Be-
tt (repere, serpere), Zusammen- dtg. : knien, niederknien od. knien u. sich
yümmungen u. Biegungen ma- beugen (vor Jemandem od. Etwas) hat,
in Krümmungen u. Windungeti J)avon wohl (Diez II, 258): franz.
0 OMch langsam, leise u. unver- crapaud ;j)r(n7. crapaut, grapaut; co^. gripaa;
"to gehen u. kommen, schleichen 25 lim. gropal (Kröte), wie engl, creeper (ün-
t Mensch u. Thier) nicht auf- gezi^er od. kriechendes Gewürm) von creep
n in gebückter Stellung od. auf u. wie nd., mnd. krup, krôp (Vieh) von
qend über den Boden hingehen krûpen, wo krup im Gegensatz einerseits zu
fieh ein- u. zusammenziehen u. den aufrecht gehenden Menschen u. andrer-
ih klein machen u. ducken, sich 30 seits zu den Vögeln (cf. Alles was da kreucht
niedrigen etc. ; — up de grund u. fleugt) steht u. eben nur das gebückt u,
! de mflr, de bôm up) krûpen ; geduckt, bz. auf allen Vieren gehende Ge-
(od. de wurm etc.) krapt; — thier, od, überhaupt das Gebückte u. vorn
, ftfen krûpen (langsam u. mit übergebengt Gehende bezeichnet.
ete) ; — dat water krupt d'r 35 Wegen der Abstammung s. Weiteres unter
hed hör bekrapen (beschlichen 1 kröpel.
ûpen); — hé lo'upt dör de häge krûper. Kriecher; a) ein Wesen, was
wrcA die Hecke, d. h. er duckt, kriecht od. auf aUen Vieren geht ; — he is
Ukt sich erst u. windet sich dann nog so 'n lütjen krûper ; — b) Mensch, der
^ecke); — he krôp för hum as 40 vor Jedem sich bückt u. im Staube kriecht
wen de lue för elk un ên krûpen, u. eine niedrige gemeine Denkungsart be-
ft nét £81 nn den is hör nêt to sitzt; — he is 'n krûper (od. 'n regt krûp-âs)
Ï kmpt elk un ên in de nêrs un *n gemênen kerel. — Nd. kruper; nid.
Tedermann in den Arsch, bz. er kruiper ; engl, creeper (Kriecher, kriechendes
entwürdigt sich vor Jedermann). 45 Thier; kriechendes Gethier , Ungeziefer;
ledensart: „krup in mm nêrs, kriechende Pflanze, Schlingpflanze etc.).
ners*' in Bezug auf Jemanden, krûperê, gekrûpe, Kriecherei, Gekrieche.
eeher, Schmeichler u. Heuchler kruperke, kleiner Kriecher, kleines Kind,
Spriehw. : büst du warm, krup was noch nicht gehen kann. Besonders auch
'büst du kold, krup in 't holt. 50 der Zaunkönig, weil er sich gewöhnlich
bst.: dat krûpen. — mennig ên niedrig an der Erde halt u. durch Hecken
in wider kamen, as mit lôpen un u. Gesträuch schlüpft u. kriecht.
nen. — Compos.: he-, fer-, in-, krupke, krûpje, kruptje, a) kleines krie-
up-, ût-krûpen. — Nd., mnd. chendes Wesen, Kleines Wesen, Zwerg; —
., mnld. kruipen; afries. kriapa; 55 't is nog so 'n krupke fan 'n kind; — 't is
pix) krippen; nfries. krepen; un 't blift all' sin läfen so 'n krupke; he
; 8<Ul. kriope ; helg. krêpe; as. wordhôlniksgroter; — b) das ZwerghuJm. —
r. creôpan ; aengl. creopen ; engl. Es ist Dimin. von einem ungebräuchlicheren
krjúpa; norw. krjupa; schwed. krûpe, krup (kriechendes Etwas) = norw,
krybe; md. krûfen; îiess, (ViU 60 krjup, kryp (Kriecher),
nüouU KooliBAii. WÖrterbaoh. II. 25
ERUESS SS6 KRÜEBEL
krûs, 8. krûss. kriUe, Krause, FäUe, Bmud, Fm
krûs (8innl. u, hildl), kraus, vielfach ge- — de krOien fan 't aferhemd liiBt
kniclt u. gefurcht od. gekrümmt etc., kniUe- un egal m&kd ; — krüseo in 't k
rig, faltig, gefältelt, runzlig, wollig, lockig in 't gesigt, lör dp kop etc.
etc.; — du miist mi dat gôd not krûsmaken; 6 krfise-, krfts-bêje, (rauhe) Stu.
— dat watcr steid ro krûs ; — hô dragt 'n (7ra8M2&tfere(uvacri8pa,gro8Siilaria).
krûs (gekräuseltes, hübsch gefaltetes) afer- mnld. kroes-, kraysbâie, kroeselbezi
hemd ; — )iô hcd krûs hilr od. 'n krûsen kop bezie, kroesba^ye j dan., schwed. kr
(sinnl 14. hildl); — de kôl is so krûs; — krfisêbëjeii-brêi, Stachelheerenbn
hii trekd 'n kriisen nöse ; — he môk 'n krûs 10 nur kleine unreife Beeren tcrwanii
gesigt ; — ho makd H alto kriis (kraus, bunt, 1. kräsel, Kräusel, kleine FatU
toll etc.); — de sake is mi to krûs, dar kan Nd. krQsel; schweif, cbrosdi,
ik iiu not dörtiuden ; — he mâkd mî gans vorarlb. krüsele. — Zu krûs, hi. k
krús iin wihi, — bê is fan dage so krûs in 2. krftsely leichter Bausch etc.; -
de kop, dat man hei niks mit bum anfangen 15 'n lûtjen krflsel in de kop ; — he
kau ; — de rogge steid so krCls (voll, reich, 'n krQsel andranken. ^ Es hat walk
üj)pig) as 't man kan; — he word so krûs lieh die Bedtg,: Taumel od.Zusl
(üppig f mäcJUig u. reich), dat he dôn kan, man taumelt, od. taumelnd u,
wat he wil ; — dat steid d'r in hûs regt hin- u. herschwankt u. wobei sich .
krûs (üppig u. reich etc.) to ; — S^mchw. : 20 Einem im Kreise dreht od. wo ms
d'r is gôn Junker so krûs (üppig, reich, lig im Kopfe ist, u. ist es dewauuek
übermüthig, stolz), of be bed 6k nog wol 'n los dasselbe Wort wie nhd. (Grin
h'is; — he sügt so krûs ût, as de schflppen- V, 2096) Kräusel od, kreoiel,
))(ir (der beste Bauer im Kartenspiel) ; — (turbo, trochus, Kreisel; Drditam,
kriis här! krfis sin! — krüse bar un krûse 25 etcj; ostpreuss. krflsel, kriesel (1
sin, diir sitt de düfel drémäl in. — Nd., nd. (Br. Wb) krflsel (Kreisd, j
mnd. krCis ; 7ild., mnld., mfiäm. kroes, kruys. ein kleines drdliges, sich viä hin-
kraus; wfries. kroes ; wang. krûs; mhd. krûs; bewegendes, od. sich r<ueh tummdni
acngl. (Stratmann) ciûs, crous; schwed., cT^en, cf. Schütze II, 361); md
dän. krus. 80 (wahrscheinL Knicker od, SchMSUTtl
Ob dieses Wort nicht von einem verlornen Kugel, cf. dieserhalb unter Kräiudf
Verb. : goth. kriusan ; ags. crcôsan ; ahd. u, dasu unter kflselwind das mM
chriosan etc. abstammt, was urspr. die Bedtg. : krausei (gemma) etc. — Wenn ms
crei)are, crepitare, sonare etc. hatte u. dann (s. unter kflselwind) t» der BeA
hieraus wieder die Bedtg. : bersten, brechen, 35 toupie, bs. Haarkräusel od, gekräm
knicken, krümmen, biegen, falten, runzeln, drehter Zopf od, Schopf vergleidU
furchen etc. (cf. krûsc etc.) entwickelte? — dieses Wort auch die Bedtg. Krm
Ein altes kriusan ist jedenfalls auch für den h<U,so ist es höchst wahrscheinlickje
Stamm kriust von goth. kriustan (knirschen dieses krflsel wie 1 krflsel j^Mkrusi
etc.) anzusetzen u. ist die y krus dann die- 40 gehört u. sunächst entweder dit
selbe, welche für kros u. krosen (knirschen krauses wirres Etwas (Krauset, W
etc., 8. unter kros) anzusetzen ist. krus geringeltes Etwas, geringelte Haar
selbst ist aber wohl nur wieder eine Ablaut- Bingel (cf, krus = lockig od. gd
fort» von kris u. kras, wovon (cf. kras, ringelt) gehabt hat u. dass sieh hü
kratscn, kresen etc.) sowohl nhd. krasen ^6 Bedtg. : wirrelndes od, wirbelndes l
(kratzen, krempeln, kämmen, cf Grimm, rundliches u. rundlich gedrdUes i
Wh.), kräscheln (knistern, rascheln), kräsen Etwas, was durch Drehen entsteht i
(schreien etc.) etc. abgeleitet werden müssen. wird, (u, so auch Wirbel, Kreist
Vergl. die folgenden Weiterbildungen von Kugel, Knicker etc, od. Schwindel
krus, wonach das Wort auch noch weiter ver- 50 etc.) weiter entwickelte.
breitet gewesen sein muss, als oben das ein- 3. krûsel, eine von geringen L
fache kriis schriftlich belegt nachgewiesen ist. brauchte kleine Lampe von Eisenl
krûs-aferhemd, Ueberhemd od. Vorhemd einer kleinen, aufwärtsgerichieten T
mit einer schön gefältelten Krause, die vorne der in der Lampe liegende Docht at
aus der zum Theil offen stehenden Weste 55 Diese kleinen Ijampen hingen entt
stark gebauscht vorstand u. nur von vor- einer Kette am Boden, od, sie wu
nehmen Leuten u. bei festlichen Gelegen- den sog, scbörsteinsbossem gesei
heilen getragen wurde. Docht war entweder der gewöhnlii
krüse, Krause, krauses od. gekraustes, wollene od, früher auch ein Binse
gefaltetes Etwas. 60 das gewöhnliche Brennmaterial Th
KRUSELN 387 ERÜWEL-EBÜM
ehgêwâhnüeh irân-krftsel heissen. fan de rüege ; — elk mut sîn krûts dragen ;
Isél, krösel, kreusel ; mnd. krusel, — hô hed f51 krûss an elend in hûs ; —
lade (Lampe, LichUiegél); nid., krûts (adv.) an kwêr. — Sprichto.: de 't
sei, krosel (lychnuchus od. lampas krûss hed, sägend sük sülfen toêrst ; — elk
VaiM. (cf. Br. Wh, II, 888) 5 hed sin krûts, man de müller hed dat grôtste
van, criBuelo ; bask, criselaa, cru- (die gekreuzten Flügel der Windmühle) ; —
la, crusla (Lampe), — Wohl mU elk hûsken hed sin krûsken. — Nd. kruts ;
[ (Sehmehsiiegel) ; bask. crisuela mnd. kruze, kruce, kruse ; nid. kruis ; mnld,
rfäsa einer iampe); miUelrhein. kruys; afries. crioce, kriose, krûs; tofries.
ta); md. krüsel; oberd. krausei 10 krjues; nfries. krütz, krötz, kross, korss;
egk, Topp dasselbe wie nM. wang. krüs; helg. kruts; satl. krjas; as.
Wh.) Kr au sei. Krau sei, kruci; aengl. cros, cruche; engl, cross,
'., «tfAirâ^. krossel, krusel ("Joanne, crouch; an., ts^. kross; noru?. kross, kors:
l^lTanne^ ; «cAtff^^. krusle, krusel schwed., dän. kors; ahd. crûci, crûzi, kruci,
f); appenz. chrosla, krusla (irde- 15 krûzi, clirûci, chrûce, chrûze, chriuce, chriuze ;
), dem urspr. Dimin. von mhd. amhd. crûce, krûce, kriuce; mhd. kriaze;
l kTttiy,sodass es urspr. Oberhaupt kriutzc, kriuz etc. aus lat. crux, crucis, was
iines Oefâss od. Thongeschirr be- Fick (1,813) mit kslav. krozë (quer durch)
. wobei dann span. criBol \ aspan. u. nhd. schräge etc. zu einer y skark
MJb. criselaa, craselua etc. atts dem 20 (verschränken, schräg gehen) stellt, worüber
ïnt sind u. auf ein ahd. chrûselin, Weiteres unter schräg, schräge etc.
in, nd., and. krûsele zurückgehen, krûssel - brade , krûselbrâ^, Braten aus
ier in den Zeiten der Völker' dem sog. Kreuz (dem oberen Rückentheü)
nach Spanien etc. kam, od. durch des Rindes. — Nd., mnd. krüsel-, kruselbrade,
iortige Küste besuchenden Schiffe 25 krusebrade. — Zu krûss u. nicht zu 8 krüsel,
lU wurde. wie im Br. Wb. angegeben ist. Wegen der
krausein, kraus, faltig, knitterig Form vergl. mnd. kruse (Kreuz) unter krûss,
i, unordentlich zusammen nehmen sowie das folgende :
krûselst dat gôd je so, dat 't krûssel-wark, krûsswark, ein ins Kreuz
\r na likt 80 od. in Kreuzesform gearbeitetes u. verlau'
iflUte, Krause -Münze, Krause- fendes od. kreuzförmig zusammengestelltes
Werk, wie z. B. a) ein Gebäude in Kreuzes-
. krausen, kraus, faltig u. knitte- form od. mit gekreuztem Dach; — b) das
i; — dat gôd is all' tokrûsd. — obere HolzgesteU einer Windmühle, welches
krusen ; hld., mnld. kroesen, kruy- 35 kreuzförmig zusammengestellt u. in der Kreuz
•2. krüsa etc. u. Quere durch Streben mit einander ver-
tu Krausen od. Falten machen bunden ist, weil innerhaib desselben sich das
— 'n kléd od. mütse (Haube) etc. ganze Triebwerk befindet ; — wen 't krûssel-
wark man erst stcid, den hebben wi 't bold
«. krûsske. 40 wunncn; — c) die durch das sog. Kreuz
j krÛslilg , Karausche. — Nd. des Rückgrates bedingte Rückenbildung eines
mnd. karuäe, kamsse; dän. ka- Thieres; — dat der hed 'n gôd krûssel- od.
ê. weitere Formen in Orimm krûss-wark.
tr Karausche, die sämmtlich krûsske, krûske (Dimin., s. krûss), ein
oracinns (griech. korakinos) zu- 45 kleines Weissbrod in Kreuzesform.
krûss-wark, s. krûsselwark.
ip, Krauskopf; — a) Mensch, krûss-wurtel, Kreuzkraut, Kreuzwurzd
Kopf mit krausem Haar hat; (Sonecio vulgaris).
\êeh, der einen krausen, wunder- krûtsen, kreuzen; — a) das Zeichen des
cht erregten Sinn Tiat u. leicht 50 Kreuzes machen ; — he krûtst (od. bekrfitst)
sük; — b) sich kreuzweise schneiden od.
rfia,krfit8(2>tm»n. krÜ6ske,krûske, vorbeigehen u. begegnen; — de wägen krût-
^reus, in aÜen Bedtgn. (sinnl u. sen sük hîr ; — wi hebben uns krûtst ; —
Ml Hochdeutschen; — unse 16fe c) hin- u. herfahren; — dat schip mut
för uns an 't kruts stürfen * — 55 krûtscn.
d. de mOlen etc.) steid in 't kruts ; kruts- , krûss- , krûs - strate , Kreiui-
I (Brett in Kreuzesform) fan de Strasse od. die Stelle, wo zwei Strassen
— he dragt 'n kruts up de borst; sich kreuzen.
cd (od. trekd) 'n kruts (Zeichen kvüwel'krvim, stark gekrümmt, sehr krumm
9$); — ik hebb' 't so in 't krûss 60 etc. — Afries. krawelkrumbi kraolkrum
25*
KSJÜ S88
ß-rumm wie ein Haken), cf. afries. krawel botenen Dingen hefasÊê od, der^ß^C
etc. unier 1 kralle. bOreibt «. vermäiät; daher aHdi:i
ksju ; t. q. Bjû. Wucherer, HMer, BeMger, Kn^
kiibbe, kUb, eine aus Weiden geflochtene kaehelenke, kieklenke, (Dm
Fischreuse. — Nid. kub (Fischreuse). — 6 kucheler), WeA od, Mädchen, Üi
Da sowohl koben als kobcr in der Bedtg, ihut wie ein kacheler.
ffFauffvorricJitung für Fisclie** od. „Beuse** kachel-harbarge , gemeine Herht
(cf. Grimnif Wh. unter Koben sub ^^, Kneipe, wo gemeines Pack logirt \
u. Kobcr sab 2) vorkömmt, so wird es hand gemeine, betrügerische u. sd
(cf. auch kübbiDg) vofi Hause aus woM 10 Geschichten betrieben werden, die d
dasselbe }Vort sein wie mhd. kobe (Stall scheuen,
od. Behälter). küthtlAk^H, gemeines Haus,«orini
kübbin^. kübbeii (gewöhnlicher ûtkübbing Diebe, Huren ete, Aufnahme finden
od, ûtkObbefi genannt), ein abgekleideter kehren u. ihr Wesen treiben, od n
Baum an der niedrigen Seite einer Scheune, 15 mand wohnt, der lichtscheue Gesek
seitwärts tH)n der Dreschdiele, worin sowohl solchem Gesindel macht. — Nid,
das Kleinvieh (Kälber, Schafe, Gänse etc.), koghelhuis, Hurenhaus etc.
als auch der Torf u. andere Sachen auf- knchel-krâa, gemeiner, betrüg
bewahrt werden. — N/cf. kubbing; mnld. lichtscheuer, schmuttiger Kram^ i
kubbingh (Appendix tugurii); nd. kûbbung 20 kram, Hurenkram.
(cf. mnd. kiibbcn - droppo bei Seh. n. L.). knehelB. a) faule, schmutii§e,$
Mit nd. (Dimin., cf Br. Wb., II, 890) betrügerische, heimliche C^esekiekten
kiibje von kübbc ^^ mhd. kobe (Stall, Be- od. belreü>en, heimÜch verkanfen
hälter, Koben); cf. Grimm, Wb., unter tauschen od. verschleppen u. wt^
Koben sub 3°, u. Weiteres unter kau 25 — so mag uiks léfer as kachdn oi i
u. 2 kuf. kiichelkrâm maken; — sé ferknch
knrhe) (Fem. u. Ncutr.), gemeine Person, mans gôd; — b) schmutzen, td
die allerhand Heimlichkeiten hat u. allerlei mantschen etc.; — sé kncheld d'r
Heimlichkeiten, Schlechtigkeiten u. schmutsi- herum ; — sê kacheld 't all' dôr 's
ge Geschichten treibt, sich bei der Strasse 30 — so kucheld wat toregt etc. — Yi
herumtreibt u. ihre Wirthscfiaft vemach- man unser klatte (samiutsiges, j
lässigt, hinter dem Bücken ihres Mannes Weib) vom Schallstamm klat, -
ihm seine Sachen verschleppt u. verkauft od. = kuchel (s. oben) u. klOngeln mh
heimliche Schulden macht u. das Geld mit klung, von klingen (sonare etc.), -^
guten Freundinnen verprasst od. mit einefu 85 kunkeln vom Präter, kank, wm Idi
heimlicheti lAcbhaber verthut, liederliche Per- wie weiter, dass die Stämme kikf
son, Hure etc. ; — 't is so 'n regten olden kink, kinch — kuch, kank ab SÄ
(od. regt old) kuchel fan wif, ^dc hör man ebenso wie klat u. klak neben sonn
up alle kantrn bcdrügt un altid allerhand tus, fragor etc. od. Geräusch, I
kuclielêen mâkd. — Nid. (v.Dal e) kochel, 40 Bruch etc. auch die Bedtg. mioih
(Weiland) kogliel (Hurenwirth, Person Schmuts etc. entwickeln konfäen, i
die Huren hält od. eine Hurenwirthschaft beim Vergleich von kankehi, nm
liatj od. überhaupt ein heimliches^ gemeines, kunk etc., sowie von kink in k
schlechtes u. schmutziges Gewerbe treibt). — (Keuchhusten) zu kachen (keuiéke^
Da die Endung ^el** überhaupt nur ein 45 etc., cf. knchen) fast swetfeüos, é
Etwas (gleichviel ob Ding, Sache od. Wesen, auch von diesem Schdllstamm koch
Geschöpf, Person) bezeichnet, so muss im cough, cogh (s. unier kinken), ai
St<imm kuch, nid. koch überhaupt der Be- Vocii od. kugh, kogh audk wiedîsr £
griff des Heimlichen u. Verborgenen macula schon früher entwickdlha
etc., od. des Schmutzigen, Gemeinen 50 detnnach kuchel (s. oben) wspr.
u. Schlechten etc. liegen, worüber Wei- Bedtg. wie klatte, kiftngel, klunke
tcres unter kücheln, cf. auch kinken, kunkel etc. hatte. Bestätigt wird dies cw
etc. u. weiter: das mit dem Stamm kach, kugh
kachele, heimliche, lichtscheuende ^ be- formell ident. engt (Lucas) cai
trügerische, od. faule, schmutzige, schmie- 55 fiafte Mischung), was wspr.
rigc, gemeine Geschichte od. Sache etc.; Bedtg.: m&cu\9L, bz. Fleek, Schmvti
— mit so 'n kuchelô mag 'k niks to dôn Koth etc. (cf. klak Ui klatte, kl
h ebben etc. hatte, wobei beim Vergleich mm
kacheler, kachler, Einer, der sich mit (Klecks, Schmuts, anhaftender Sc
gemeinen, schmutzigen, anrüchigen u. ver- 60 Stoff), smetatof (Schmutzstoff, An
GHEN KUECHEN 389 KUEDDE
etten (ßeeken, besudeln etc,; Ettmüller] die Bedtg,: raminarc, consi-
einer Seuche etc.) auch wohl derare od, [cf, H. Leo] die von: umrgen,
^he; mnd, koge (coutagium, brechen etc. haben) u. an., isl. kykja u.
kende Krankheit), koge, koege koka (deglutire), kok (gula, fauces etc.) wohl
id, angesteckt von einer Seuche 5 auch zu derselben Schallvmrsel kuk od. kug
«neta, beschmutzt, angesteckt (sonare, tonare, clamare etc., cf. Fick I,
nkheü) mit engl, couch (ekel- 49 u. 50) gehören, da ja auch die y gar
a^f einen Stamm kug, kuch, (schlucken, schlingen etc.) von gar (rauschen,
in der Bedtg. : Schmutz etc. tönen) nicfU verschieden ist u. die davon er-
sumai dieses koge od. kog 10 wetterte y garg tiicht allein die y von lat.
If. V, 1577) in den oberd. gurges etc., sondern auch die von an. klaka
i Bedtg.: Aas (Verb.}iüg^\eu, etc. (s. unter krak) ist.
ïen^ stinken etc.) hat u. auch küdde, Haufe, Koppel, Heerde etc.; —
iderBedtg.: Schelm, Schuft 'n küdde schapcn, gosea, patrisen etc. —
15 Nid., mnld., mnd. kuddc; afries. kedde;
êsse sei übrigens noch er- nfries. ked; ahd. cutti, chutti; bayr.,
nicheln sich auch sehr nahe Schweiz. k\xti\ oberd. u.nhd. Kutte, Kitte,
h, u. L.) kochclen, gaukeln, Kette etc. — Sollte dieses Wort in ahn-
etrOgerei treiben, cf. coechlcu licher Weise me engl, clul) (geschlossene
oare), cocchler (varcnde man, 20 Gesellschaft, Vereinigung etc.) mit club
rührt u. demnach auch leicht (Keide, Knüttel od. Kloben, dickes Stück
Mit «. also ein Iterativ von Iloh = urspr. : gespaltenes od. abgespaltenes
kein etc. bereits angeführten Etwas ii. so auch: Stück, Theil etc., bz.
önnte. Abtheilung, ScJuiar etc. [von cliobau, kliubau,
Ithen (com kurzen, harten 2(j klnhciv.l sp(dten etc., cf.kVúïenu. \da{i,kWi)
len), husten, hüsteln, hustend vielleiciU mit mnld. kodde, kuddc od. kodse,
stossweise u. mit Athembe- kudsc (dava nodosa, stipes nodosus) ; schott,
n. — Auch subst. : i\2X\iwc\ie\\ (Jamieson) cud (a strong staf; a club);
Nd. kuchen, kücben, kücbelu engl, cudgol (Knüppel, Prügel etc.) verwandt
^: keuchen, kurzathmig sein); 30 sein? — Nach der xoahrscheinlichen Ver^
'kner Husten; Lungenseuche), wandtschaft von engl, club mit cliobau (cf.
gehen (husten, hüsteln; keu- kluft u. kiüfeu) od. mit klifcn od klimmen,
eben (keuchen), sowie kuk- klampe u. klumpe (s. unter klampe, klimpe,
\hzen); wang. kugje; aengl. kliunpe m. cf. auch klatie wegen der Bedtg. :
ghe, coghe (tussis), coughen, 35 dickes Stück, Klumpen, Haufe etc.) würde
i); engl, cough (trockner Hu- man nämlich davon ausgehen können, dass
\usten). Wie kiuken, kakeln, die Bedtg. : Klumpe, Haufe, Knäuel, Schaar,
;en, hikken u. mhd. kichen Heerde etc. entweder auf die Grdbdtg.:
\en etc.) etc. zu einem Schall- spalten, trennen, scheiden (cf, schär, von
kak , so gehört kuchen mit 40 scheren) etc., od. : kleben , zusammenkleben,
L buchen (fMttchen) zu einer sich zusammenballen etc., od. überhaupt auf
cnk, die ebenso wie unser die von: fassen, haften, Jialten etc., od.
Idak, knak, krak etc. aus der binden , verbinden , vereinigen etc. zurück-
fragor, crepitus auch wieder geJU, in welch ersterem Fall man annehmen
, Knick, Biegung, Krümmung, 45 müsste, dass es urspr. ein germ. Verb, kidan,
iU, Biss etc. erzeugte tt. laut- kad, kud, kudun gegeben luiUe, dem zunächst
*, y von hokke, huke, hok, (cf. klatte, klak, krak, knak) ein Schallstamm
g^ tf. nhd. hauchen (s, kad (cf. skr. gad, dicere, loqui, bz. urspr. :
en Wörtern u. unier higen, Geräusch macJien, einen Schall od. Laut
lann aber unverschoben auch 50 Iwrbar machen u. von sich geben etc. u. mit
lien u. nhd. kauchen (hauchen) gad, ^and, tonare od. sonare urspr. eins) in
wem od. hocken, sich knicken der Bedtg. : sonus, crepitus, fragor etc. zu
. krümmen, zusammenziehen Grunde lag u. dann hieraus ebenso wie
ïen) ist u. auch in ausser- knak, krak etc. die Bedtg.: Bruch, Riss,
riem theils verschoben, theils 55 Spalte od. toie klak u. klat (cf. kladde etc.)
^artiebt, wie dies in Grimm die von Fleck (macula), Schmutz, Schmiere
ie.) unter 1 ti. 2 kauchen zu entwickelte , eine Bedtg., die sowohl (da
'^ergleieht man nun aber weiter Schmiere auch klebt od. ein Klebestoff ist)
n Gesagte, so ist es klar, dass für nhd. Kitt (urspr. kütt od. ahd. chutta)
. oeôcjan (mag es nun [cf. 60 u. kitten, wie auch für nM. Koth =
EÜDDEL-MÜDDEL 390 KÜDEB-WALSK EDTEBWAU
unaerm kwäd (dies erfordert Alka eine Lumpen eie.) sein. — Vergl diese 1
germ. Ordfarm kuda, (ü^d, clmta, chatta, in Orimm, Wb,, u. s, wegen in
gekürzt kud u. dies = kwad, cf. kw&d) stehung des Begriffs Lappe ^ Fetn
passt, wegen deren ica?»r8cheihlichen un- SchmuU ete. aus einem SehaHstam
mittelbaren Verwandtschaft dieser Wörter 5 Weitere unter kladde u. klatte, r
in Gr i mm (Wb.) nachzusehen sind. Wäre dann auch dieses kuddel od, kudd,
die Bedtg. : Haufe etc, aber nicht aus der wohl zur SchaJhourzd kat (s. wnier 1
von : zusammefi od. aneinander klebendes w&lsk, kaater, kfltjen u. dem vorige» 1
Etwas hervorgegangen, so könnte man an- gehört.
statt von Fleck, Schmutz etc. (als der 10 kader-wâUk, knterwalsk, kauÂm
Bedtg. des Schallstamms kad od. kid, kud) fremdländisch, fremdartig, unverttat
auch von der Bedtg.: Bruch, S^yalt, od. wunderlieh, sonderbar, verdrtM ek
brechen etc. ausgehen u. kndde aîs Bruch- he prôtd (redet) bo kuderwâbk (od.
theil, Stück, Theil (als abgebrochenes od. so 'n kaderwfclskcn proter), dat mai
abgespaltenes od. abgeschnittenes Etwas) 15 käst hêl nët ferst&n kan; — 't isso
u. so wieder als Äbtheilung od. Schaar dreiden kuterw&lBken kerel, dat man]
etc. von diesem Stammverb, ableiten, was wêt, wo man mit hom d*r an b; —
sich der Sache nach auch ja ganz gleich so 'n katerwälsken kram (od. sügt w
bleibt u. wobei dann ja auch das schon w&Isk ût), dat ik d'r niks fan begnp;
oben erwähnte mnld. kodde etc. mit kûdde 20 sag so kuterw&lsk ût, as of he né
sich ganz ungesucht von derselben y ab- d^e was. — Nid, koeterwaalsch;
leiten lässt. kuderwalisch ; schweif, kûdenrdsh. -
Zum Schluss sei übrigens noch erwähnt, nid, kocterwaalsch ist unmitteBfar m
dass die y gadh, gandh, von gtiden (feissen, Weiland, v, Dale etc.) koet
hallen, festhalten^ binden, verbinden, ver- 25 (kauderwelsch) u. koetenralen (k
einigen etc.) auch für ein für Kitt u, ahd. welschen, kauderwelsch reden), koBi
cutti anzunehmendes Verb, kidan (kad, kud) (Kauderwelscher, od, ein Wale, Wal
in der Bedtg. : binden, verbinden, vereinigen Franzose od,Bomane, der dat 1
etc. nicht allein begrifflich, sondern auch ländische radebricht od, fremdartig
formell ganz genau stimmt, während die y 30 verständlich spricht) weiter gebildet, m
gadh (verderben, vernichten etc. od. urspr, die Vorsylbe koeter (bz. kûter, kûder,
wohl: brechen, knicken etc. od. spalten, zer- der, Kauter) entweder einen unversUi
kleinern, zermalmen, zersplittern etc.) auch redenden Mensciken od. Schwätzer t
wieder für unser kwäd u. nhd. Koth so- zeichnet, od. dieselbe Bedtg, wie Kl
wohl, als auch für Kitt (vergl. die Bedtg. : $b u. Schwatz in Klatsch- od.Schwait
lutum , argilla etc. od. ^= lapidam frag- od. eine ähnlid^e Bedtg, (cf. unier ]
menta etc. unter Kitt sub 3^, in Grimm, wie Plapper in Plapper-Maid i
Wb.) passt. Da nun aber die Bedtg. : plapper hat, da dieses koeter das »
quellen entweder auf der Bedtg.: rau- wort von fäd. kocteren (radebreAt
sehen (cf. kakcn u. wellen, kwellen) od. 40 brcchUch u. unverständlich reden, oî
brechen, hervorbrechen etc. beruht, pern u, lallen etc. wie die Kinder d
80 würde sich auch das von Hildebrand Was nun aber koeter (wegen waal,
(cf Grimm, Wb.) erwähnte Kett, sofern etc. s. unten) u. koeteren (kudeni, 1
dies wirklich die Bedtg. : Quelle hatte, kaudern, kauter n) betrifft, so liegt
auch zu der obigen Wortgruppe stellen lassen, 45 entweder ein Verb, kuten, kanten (achi
obschon es wahrscheinlicher ist, dass dieses ltïrmen,unverstândlidi reden etc)suC
Kett ebenso wie ahd. ketti (cf. O. Schade) od. der Stamm kuter, kuder ist in ök
die Bedtg. : Grube, Crrab etc. (d. h. urspr. Weise wie Klapper, Klatscher, Plap^
Spalt, Kluft, Höhle od. Bruch, Ritze, Loch) u. ebenso wie knten, kauten dired voi
hatte u. demnach in der Bedtg. : Bruch etc. 50 Schallstamm kut (urspr, germ, kat w
zu der obigen y gehört, cf. auch kunte etc. bz. kwat od, kwath, kat, katk od
in der Bedtg. Spalt. kwith, kit, kith) weiter gebildet, da
kuddel - maddel , wirres Durcheinander, redend ah Schallwort auch im oer
Lumpenpack, Lumpenkram, Schmutzkram, verschoben geblieben sein u. sowohl
Schmierkram etc.; — 't is all' ên kuddel- 55 als (wenn verschoben) gat gdautei
muddel. — Wie rnuddcl wohl mit mudder kann , u. sowohl unsenn kattem (
u. nM. Moder zusammenhängt, so dürfte plaudern, schnattern ; knattern) äls\
kuddel wohl = kudel (Lumpen, Fetzen kyrniieln, kyrSAeln u. vielleicht auch 2
etc. ? od. wirres Durclieinander , Jjoden, zu Grunde liegt. Erwägt man n\
wirre Haare) od. = koder (Fetzen, Lappen, CO ferner , dass alle Verba mit der
Et-WALSK KUTËBWALSE 391 EUF
, reden, singen etc. auf od, kauter, kaudcr in der Bedtg.: Hand-
ln Murüekgehen , so ist es audi ler od, Krämer sei dann noch bemerkt,
"scheinlieh, dass die idg, y kat dass dieses Wort urspr. wohl einen Mann
la M. CO aus idg, ka), lärmen, bezeichnete, der Tausch- od. Zwischen^
êdulUn, prahlen, rühmen etc. ö Handel trieb, da dieses Wort zweifellos mit
rauichen u, schallen, sonare, nhd. küt (Tausch), bz. unserm k^iien (s, d,)
»itare etc.) ausser für die obigen zusammenhängt.
h für goih, qithan, qat, qut ; as, 1. kuf, ein Schwein, meistens aber als
fies. qneitkSL (sprechen, sageti) u, Lockwort für das Schwein (kuf! kuf! —
n; wang. qaidderen (schwatzen, 10 kiim kuf!) gebraucht u. dann auch wieder
do, kwäteln), sowie ferner für in Verbindung mit swin (kufswiii), statt kuf
Id. koeteren u, oberd, kaudern, od, swin allein. — Nd, (Br. Wb.) kuf
ireien, kollern wie der welsche (Lockwort für Schweine), wovon auch die
VUes was Hildebrand unter Compos. : kufswicn u. kufvarkcn für Schwein
idern beibringt anzusetzen ist, 15 u. Ferkel.
Inoch: fnhd.kute', mnld.kutery Es ist ein Schall- od. ein Ton-malendes
imbos), so benannt nach dem Wort u. zunächst wohl Ablaut von kif in
\rren od. Grollen etc., was der kifen, kifkcn, was aber loegen des dumpfen
n lägst, — mnld. kout (coUoquium, u-Lautes auf den kurzen grunzenden
ae), was KU. geradezu durch 20 Ihn des Schweitis bezogen wurde u. dann
f^. mit nM, Klatsch) erklärt als Benennung auf das Schwein selbst
raten (fabolari , nugari , sermo- überging, wie dies bekanntlich bei so vielen
tcr (fabulator) otc. weitergebildet Thier-Namen der Fall ist. AU Schallstamm
I Mweifeüos mit mnd. (Seh. u. steckt es daher auch (cf. kloppen zu klippcn
nieten (sprechen, schwatzen) u. 25 u. klappen) wohl im nd. (Dähyiert)k\xfiesi
(dasselbe) ident. ist , od. doch (mit geballten Fäusten schlagen od. stossen,
audistamm kut, kwat angehört. puffen, knuffen), (Schütze) kuffen (ohr-
nun würde nid. koeter- od. feigen); nhd. (Grimm, Wb.) Kuffen
wdrtl. soviel als Blander-, (Fiiigel, Schläge); sächs. kuffen (prügeln
Wale, bz. einplappernder 30 etc.); schwed. kxx^dk (stossen, schlagen) ; engl.
! od. Bomane sein, der selbst- cuff (Faustschlag, Schlag mit den Klauen
auch für den Niederländer etc.), cuff (mit IfYiusten schlagen, durch-
» fremdartig u. unverständlich walken, knuffen, mit den Flügeln od. Klauen
berhaupt das ist, was man wohl schlagen, mit den Knien aneinander scilla-
ler kauderwelsch verstanden 35 gen, die Hände um die Brust schlagen, um
Übrigens der 1379 in Bayern sich zu erwärmen), cuff (sich schlagen, sich
mmende Name „khawderwalch'^ bälgen), wobei sich beim Vergleich des mit
am dasselbe wie nid. waal, da kuffen, engl, cuff etc. ganz syn. knuffen,
m au/vealh als Bezeichnung gnuffen, gnubbcn (s. d.) auch das Merk-
en u, besonders eines Franzosen 40 würdige ergiebt, daas knuffen im nid. wieder
^8 zurückgehen, wie wtter walsk die Bedtg. : grunze n (od. wie v. Dale
urspr. einen welschen Krämer sagt: knorren als varkons) hat u. das Subst,
• bezeichnet hohen u. das Wort knuf (cf. v. Dale) nicht allein einen ein-
• od. Sehaclhcr-Jude von Kauder maligen grunzenden Ton, sondern auch ein
\t8ammengesetzt sein (s. darüber 45 Etwas od. Wesen das, od, Person, die
^., unter Ka u der welsch am grunzt, bz. ein grunzendes u. knurrendes
w dürfte auch das nid. koeter- Etwas, od. einen Grunz er (Grunz-Wesen,
die gleiche Bedtg. gehöht haben Grunz-Person) bezeichnet u. sich dadurch
Uer die Vorsylbe koeter mit auch wieder unser kuf einestheils als Ono-
uch dies scheint ein aus dem 50 matopöie eines dumpfen grunzenden Tons
iitem, ködern, od. kautern, kau- u. ander ntheils als Benennung des S ch wei-
tes Wort, falls es nicht wie mhd. nes als grunzendes Wesen u. drittens
ern von kute, von mnld. kuyter, auch (ebenso wie der Schallstamm knuf,
ter, coIombuB] weitergebildet u. gnof) von knuffen wieder als den Stamm vofi
luf ein äUes kuten als SchaU- 55 kuffen u. engl, cuff bestätigt. Vergleicht
"kaUtftamm kut = kwat zurück- man nun aber wieder den wechselnden An-
Bedtg,: tollen od. ein lollen- laut von knuffen, gnuffen, «o /ie//^ der Stamm
'«i Geräusch machen u. so auch guf von guffel (alberner thörichter Mensch,
*eden etc., zusammen gestellt u. Narr) u. unserm guffeln (dumpf u. albern
ng gebracht sein. Wegen kuter 60 lachen), engl,, schoU., bayr, guff, goff (Dumm-
KUF 312 KUF KDF-8GHIP
Tcopf, Thor, Narr) lautlich u. hegriffUch so 2. kaf, od, knf-schip, Seesch^tê
nahe zu kiif, da9s die urspr. Gleichheit plumper Bauart, mit jnoei Matten %.
beider SchalMämme kaum abzuweisen ist, Spiegel. Sie werden wohl nur hur
u. wenn man nun oben unser gafiPel u. schott, Küste u, in Holland gebaut; n
guffi goff (s. unter gufiPcln) zu schott, chuf 5 Sehnuicken ähnlich, doch meiäeiu
(cIowd), cafe (a simpleton) u. coof, cufe (a u. unterscheiden «tcA von diesen ks
MfdsLSiardlyfeUo'w) vergleicht (J amies on lieh dadurch, dass der Besahnmu
sagt van chuf: evidently the same with cnfc), wie auf den Sehmacken niedergdeft
so dürfte auch dies u, beim Vergleich von kann, sondern feststeht. -^ Spndm..
knuffig ('n knuffigen kercl, ein ungeschlachter, 10 an smakken sunt waterbakkeo. - ^
grober Kerl) zu knuffen auch vielleicht das knf. — Da die Bedtg. : Behälter oi
aengl. (Stratmann) chuffe, choffe (rasti- etc., Boot od. Kahn, Kasten, Sd^if%
cus), engl, chuff (Grobian, Lümmel, Bauer, kleines Haus etc. sidi öfters m an
Dummkopf etc.) mit den obigen Wörtern zu- selben Worte, od, doch sehr nahe tm
sammenhängen. Ob nun aber das engl. cufiP 15 Wörtern vereinigt finden (ef. t. B.
(Mann od. Person etc. ; an old cuff) u. od. 2 kare, od. schap ti. schip etc
aengl. cufiPe, engl, cuff (Manschette, Hand- unter knpe, bz. nhd, Kufe in 6
krause, Äermelumschlag od. Aufschlag am Wb.) so ist wohl anzunehmend éex
Ende des Aermeh) auch mit engl, cuff Wort von nid. kof, kuf ; mnd. knfl
(Schlag od. sich schlagen etc.), od. nicht viel- 20 kiffe; nd. (Br. Wb., Schatnbs
mehr mit an.^ isl. kufl (persona, larva; cu- kiffe, küffe ; schwed. kyffe (Ham
cuUus), bz. mit unserm kûfke u. 2 k^if, od. gemeines, schlechtes Haus, Kneift
überhmqH mit dem weitverbreiteten Stamm Spelunke etc.), wobei (vergleidu c
„kuf^ als Bezeichnung dessen, was Etwas Seh. u. L. im mnd. Wb. é^ettn
ein-, um- od. in sich fasst, od. was ein 25 etc. angefahrten Stellen, wonad
anderes Etwas bedeckt etc. (cf. kappe u. kuffe u. kiffe anscheinend em JJn
kop etc., sowie auch, dass unser dop [u. bestand, da dort Ja küfener, eo
auch woM dobbc] formell u. begrifflich (las- kiffner auch anscheinend Dorfbem
seihe wie nhd. Topf u. dagegen unser top schiedenen Standes sind) kiffe i
[isl. kúfr ist auch = dän. top] wieder for- 30 ^n. kippe; schott. kip (Kneif
mell dasselbe tcie nhd. Zopf ist) u. auch Sclienke, gemeines Haus, Bordi
die Spitze etc. von Etwas ist, zusammen- u. wohl mit Kiepe (cf. kipe «
hängt, wage ich nicht zu entscheiden. Ver- teres unter Kiepe u. Kiffe in
gleicht man indessen, dass sinlpe ein Sturz- Wb.) eines Ursprungs ist, «äkf
Ding bezeichnet u. stülpen auch die Bedtg. : 85 lautlich u. begrifflich zu an., tii
stürzen etc. hat, bz. dass das Stammverb. guriam) etc. stimmt u. dann wm 1
stilpan (hemmen, aufhalten) wahrscheinl. auch wieder dasselbe Wort wie
urspr. die Bedtg. : Stoss, Fall od. Sturz etc. od. wohl auf alle FäUe dessdbeif
machen (ein Stoss od. Prall hemmt auch wie dieses u, ags. cnfle etc. sei^
den Fortgang von Etwas) od. stossen, nieder- 40 dann vielleicht mit diesem zu eit
stossen, stürzen, Fall machen, bz. schlagen, (s. unter kau) gehört, wobei no
puffen, niederschlagen u. stürzen hatte, so merken, dass nJid. Koben f«. it
würde sich auch von kufïen od. dem Schall- u. kübbing) u. Kober beide atf<
stamm „kuP als Bezeichnung eines Schlages, cofa unmittelbar zusammenhänge
od. Stosses, Fralls u. Falls od. Sturzes etc. 45 auch derselben y angehören.
auch d<is engl, cuff (Manschette od. Aermel- Vergleicht man nun aber weite
Aufschlag, bz. dasselbe wie Stulpe = Sturz- unter 1 kuf angezogenen Wörtei
Ding) wohl von kuffen (schlagen, puffen, (persona, larva; cucuUos), kú&
einen Stoss od. Puff geben u. einen Puff od. od. dän. top), fialla-kûfr (nebul
Sturz, Fall [auf Etwas] machen od. einen 60 apices tegcns) zu den versdiiedei
PrdU [u. so auch eine Hemmung] geben, von hüfe, kappe u. kop w. den
wodurch ein Etwaa eine Zurückbewegung zogenen Wörtern, sowie auch
macht u. über ein anderes Etwas hinüber- 536 seq.) die zur V kap w. kub
stürzt u. sich darüber hinlegt) ableiten lassen, Wörter: griech. kúpto (bückt
da ein Äermelumschlag ja auch ein 55 (Buckel, Krümmung, Wölbung),)^
zurückschlagendes od. zurückprallendes Et- fei), kübiton, kúbôlon (Ellenbo
was ist u. auch eine Manschette ein Um- (Vertiefung), kuphé, kubé, kúm
schlag (um Etwas herum) ist, wie ja auch kumbos (Gejfäss, Becher), kuml
umslag die Bedtg.: Hülse od. Tute u. auch Kahn od. Boot, kleit
etc. u. Schutzding etc. hat» 60 kúbas (Urne, Aschenkntg) etc.;
KDFFEB 393 KUGEL
ékuu auch ags. co£a, Lager, (ahrundeny abstumpfen ; aufhäufen etc.) vet'
\Uxm(Eüenbogen)fCti^2k(Gräb- wandt ist, da das deutsche Kuppe od,
^s, Tonne, cf. kupe) ; skr. urspr. kupa od. kupha genau einem an. kufa
*aUsen), kupa (Grube, Höhle, entspricht. Weiteres vergl. unter kop u.
unba (Kopf, dickes Ende eines 5 2 kuf etc., bs. unter kau, soune H. Leo
'eher KopfputJB), kumbha (Kopf, (pag- 355), der neben ags. cofa auch ein
At^henkntg), kakubh (Kuppe, ags. cuffie (Haube, Kopfbedeckung etc.) an-
1 an, kafr, Top od. Gipfel etc., führte was für ital. coffia formell am besten
b) etc.; lit. kumpis (krumm), stimmt. Weiter vergl. auch aengl. cuffe,
yel)y kupra (Höcker), kupeta 10 engl, cuff (Manschette, Handkrause, ÄermeU
kupik (Häuf en),kB,\ipB,^ (Haufe) Umschlag)^ was vielleicht besser hierher zu
Ovar (Buckel), hubil (Hügel), ziehen ist, als zu den unter 1 u. 2 kuf er-
cf, 3 hôp u. zu der Bedtg.: wähnten Wörtern.
öäenete.auch2\i^^)<^ic.ySomuss kuge], Kugel. — Die Composita meist wie
rgleich des von Fick (1,537) 15 im Hochdeutschen. — Nid. kogel; mnld.,
1 kumbha (cf. dazu kumme], mfläm. koghel, keughel, kughel, koeghel ; nd.
f Kuppe, Haube, cf. unser hüte kugel u. (Schambach) koile ; mhd. kugele ;
:h 1 kuf u. an. kofi, sowie auch md. kugele u. (contrah.) kûle, wie auch
kufr (s. oben) als unmittelbar schwed. kula, isl. kûla (globus, tumor, tuber)
' verwandt ansehen u. auch 20 u. norw. kula (wegen kûla s. übrigens unter
m, dass ihnen sämmüich eine 2 kullern); an. kogla (nach kogla, kugeln,
lütg.: krümmen, biegen, wöU zu scJUiessen); dän. kugle; mZa^. cogilum ti.
7 sie nun urspr. gup, gubh, (cf. KU.) ital. cogula. — Es bezeichnet ein
ip, kubh, kumbh gelautet haben) rundes od. rundliches Etwas (gleichviel ob
legt. Dass übrigens manchefn 25 völlig rund, od. ob länglich- od. fiachrund
r auch eine y gabh, gap, ab- u. halbrund etc., hz. eine Erhabenheit od.
, gup mit der Bedtg.: gaffen eine Verdickung etc.) wie: Knauf, Knopf,
(cf. gapen, jappen etc.), bz. Knäuel, kugelförmiges Ende od. die End-
u Grunde liegen kann u. selbst verdickujig des Arm- od. Schenkelbeins,
kap, kup aus idg. skap, skup 30 Knauf des Schwertes, Beule, Geschwür etc.
iin können, darüber vergl. auch (cf das zweite Kugel in Grimm, Wb.)
ïhip u. Bchap etc. u. ist demnach auch mfläm. koghel (manche
min. kxxiÎQTiié), Koffer od. Kiste, de Tespee ou glaive), mnld. (KU.) koghel
luptsächlich zur Benutzung auf (ensis, pila capularis), bz. koghe (capulus
flumnilich aus franz. cofre (an- 35 gladii od. cogilum, in legibus ripuar. Fran-
it. cophinus, cf DiezI, 133) corum, cf. KU., pag. 310), sowie ausser
em vielleicht aus dem deutschen norw. (Jv. Aasen) kjögla, kula (kugel-
nd. Lautstufe kover od. kofer förmiger Ausiouclis eines Baumes) auch wohl
, ceofl (Korb), worüber Weiteres norw. kogla (mit den Nebenformen : kugla,
rand (Grimm, Wb.) unter 40 kogoll, kokla, kokul, kjuka, kongla, cf Jv.
Zoffer zu erseJien. Aasen), dän. kog\% (Fichtenapf el, Tannen-
llfke, Häubchen od. auch ein zapfen), isl. köngull od. kôngull (strobilna
f oiben auf dem Kopfe sitzt u. sive semen pinuum abietum etc.) urspr. das-
Hnen od. doch nur geringen selbe wie kugel u. in seiner aUgemeinen
irt; — sê hed 'n kûfke up de 45 Bedtg. nicht davon verschieden. Zu norw,
;' dat kûfke dog of un sett' 'n kogla u. den Nebenformen kogoll, kongla ti.
Ii5d up, dat ding sügt je ferrükt kokla, kokul vergleich Jv. Aasen isL
bufke od. hûfeke von hüfe, so köggull, wds einerseits wie isl. köckull die
'. Dimin. von einem ungebräuch- Bedtg. : Klumpe, Kloss etc., bz. gleba, gru-
kufe = mnd. kofe, koyfe ; nid. 50 mus pultis , andrerseits aber auch die von :
, Kopfzeug, Kappe, frisirter Knöchel (articulus digitorum) hat u. damit
laube od. Federbusch der Vögel), auch zu kugel in der Bedtg.: Endverdickung
j (Häubchen etc.), was zunächst des Arm- od. Schenkelbeins, od, kugeUör-
Id. koyffe od. coifie (cf Diez miges Haupt desselben od. aiMh = Kothe
''eueres unter hiife) aus franz. 55 im Fesselgelenk der Pferde (cf. Grimm,
Î, cuffia entlehnt ist, jedoch auch Wb., unter Kugel sub 5^) stimmt, während
n., isl. knfl (cucullus etc.) als die Bedtg. : rundliches, dickes, klumpiges
itas od. Kuppe, Gipfel, Scheitel Etwas von isl. köngull od. köngull auch
top); norw. kuv (rundlicher wohl durch das Compos. könguMô (aranea,
e Erhöhung, Buckel etc.), kuva 60 cf. das zweite kongla = Spinne u. Weiteres
t
KUGELN KUËGELN 394 KUEELÜREN
unter kongur-vaava = isl könfful-vofa, so- prav., franz. coillon (testicolns, wmn
wie auch kongul Traube od. Haufe, Klum' engl. coUion , Schurke, Hunasfuäj L
pen von Beeren od. ähnlichen Früchten, bei etc. aus kU. coleoB, waa näten Sa
Jv. Aasen) bestätigt wird, da dieses kön- Schlauch auch die Bedtg. Hodek
gull (sei es nun in den Compos, köngal-lô 6 mü culeus (Sack, Hodetuaek) wMe
u. köngul-vofa, od. in dem einfachen norw. eins ist. Wegen culeus o/. bei Fiel
kongla = kogla etc., s. oben) sich doch auch 67 das Thema koleyo (Behälter) u. Wd
nur trie im dän. edderkop (wörtl Eiter» unter 1 kal (I, 527), sowie unter 2 h
köpf, du die edder dasselbe wie unser atter u. halle etc.
ist) auf den rundlichen od. dicken geschwoUe- 10 kvjonêrdêr, Cujonirer, Mensch ierl
nen Leib der Spinne besieht, v>ährend das mann cujonirt.
isl. lô in köngul-lu dasselbe Wort wie norw. kajoieren , ct^niren , schimpfidt
lo (gjoedsel, moeg, Dreck, Mist, Jauche etc., schnöde u. sedecht behandeln, hM%^^
cf. 2 adcl u. atter) ist u. demnach auch das etc. ; — he kvgonérd én nêt, war hé mio
Compos. köngtil-lô (aranea) wörtl. tcokl so- 15 — Auch subst: dat ki^onêren gddde
viel als einen mit Eiter gefüllten, giftge- dag an. ^
schvoollenen rundlichen Körper od. einen KUkélüTenjVon einem Versteck au }ßi
Eiterklumpen, Jauche-Klumpen etc. beeeich- kucken u. spähen od. wie ein abgetchl
net. Vergleicht man übrigens Alles, toas lebender u. unbeschäftigter Mensch sd
Fick (I, 568) zu 2 gal stellt, nämlich einer- 20 u. lauern, od. ausgucken wonach, dieZt
seits die redupl. Form gagala für Kegel Auskucken hinbringen, worauf wiaient
u, Kugel u. andrerseits die aus galva um- he sitt de gaiue dag to kukelAren, of (
gesetzte Form glâva = ahd. cliuwa (V/. wat kumd, of forbigeid; — sê litt ad
klon etc.)* sowie weiter, dass er zu galandi gardin^e to kukelûren. — Nd. (Br.
(Eichel) auch skr. gula u. glaiis (penis), bz. 25 kukeluren ; nid. koekelnren. — Diesei
guli (Pille, Kuge^ stellt, so würde dazu wird gewöhnlich im ersten Theil kok
auch unser kûl in kûlbîkrs u. kQl in kûlh&n Br. Wb. u.v.Dale etc.) mit nhd. ku
(penis) stimmen , worüber Weiteres auch gucken (cf. kiken) in Verbindung ^
unter Kaule in Grimm, Wb., zu ver- u. weiter angenonunen, dass der zweite
gleichen ist. — Vergleicht man nun eiber 30 mit lAren (lauem) ident. sei. Da aht
zu kugel u. isl. köngull, köggull, köckull Weiland das nid. koekdoeren zi
etc. wieder unser klôt u. klute, bz. dass die Bedtg. : einsam leben, zu Hause
klôt neben den sonstigen mit kugel etc. u. femer wie auch dän. kukclure ä
übereinstimmenden Bedtgn. auch die Bedtg. : faulenzen, unthätig sein etc. hat •
Ho de (tefitis, testiculum) hat, so ist es 85 das Br. Wb. neben: verborgen i
fast zweifellos, dass kugel nur eine ver- lange u, vergeblich warten etc. diest
dumpf te Form von ags. cigcl (testis) ist mit : eingesperrt sein, im Qefängniss
u. mit diesem u. nhd. Kegel auf eine u. lauern etc. erklärt, so dürfte die 0
u. dieselbe alte Grdform zurückgeht, wor- t(it u. Identificirung mit kucken t
über Weiteres unter kegel (venß. auch 40 c r n doch wohl sehr fraglich sein, h
Kegel u. Kugel in Grimm, Wb.) ver- hat nämlich ein Subst. kokerol, wc
glichen werden mag. ihm die Bedtg. Schnecke hatu.fi
kugeln, kugeln, kugeln, ballen, rollen, einen Menschen, der wie eine Schna
wälzen, schiessen, werfen etc. ; — he kugeld n. ein Schneckenleben führt, bezeichm
Buk tosainen ; — he kugeld sük rundum ; — 45 welchem er ein span. cacarol anfüh
he kugeld dat kind up de däle herum; — diesem kokerol stellt er eine zweiti
he kugeld (od. kugeld) up de fSgels (od. kokeloer, was mit norw. kukkelur, m
appels etc.) ; — sê kugeln (od. kugeln) sük lur (Schnecke) ident ist u. wonach d
mit stencu (od. kluten, sneballen etc.). — Endung lur wohl aus rol, rol als 1
Auch subst.: de jungens könen dat kugeln 50 von kokerol = span. cacarol umges
(od. klûtjcn etc.) net laten. — Nd. kugeln, Von diesem mnld. kokerol u. koke
kûeln; nid. kogelen; mnld. kughelen; an. nun ein Kerd. kokerolien ti. kokeloe
(Mob ins) kogla. der Bedtg. (KU): leben wie eine S
kngel-rnnd, kugelrund, rund wie eine od. ein Schneckenleben führen, im
Kugel 55 versteckt leben od. sieh versteckt hol
kojôn, Cujon, Schurke, nichtswürdiger weiter gebildet, woraus sidt nach dem
Kerl etc. — -4?is/raw^. coyon, coion ("^ârc;*- ganz zweifellos (u. zwar in volksthü
luiutcr, Metnme) u. dies mit ital. (Diez J, Weise gerade mit Anlehnung an de
133) cogWonQ (auch Schimpf wort = Memme, sehe kucken u. uim^ lûren) die
Schuft etc.), mdartl. cojon ; span. cojon ; 60 Bedtg. von kukeluren eniwidtelt hat,
KDEK
395
EU£K£N
m kokdoer nidU die Form
Hm, cacarol vor, so würde man
ftmm können, dasa koko ent-
cochlea od, hesser wohl noch
\i8kmden u. eben das span, 5
chelschale od, Seeschnecken-
Mch an,, isl, kôngr, konkr in
fiGnikonkr [trochus, Cochlea
ikulur [cf, Biörn Halder-
laL concha etc. entlehnt, wor- 10
unier kogge) u, dann an dieses
kelsehcde od, Schneckengehäuse
3 od, nd. Iure = mhd. Iure
^^Ustiger Mensch, od, Mensch
Muer od, im Hinterhalt liegt, 15
od, lauerndes Etwas, gleichviel
Mensch) angehängt sei u.
l wirklich einefi Lau r er in
\eckengehause bezeichnet
feichnung, die ja für eine im 20
re versteckt liegende Schnecke
H, Was nun aber das nid.
9 von KU, dazu gestellte ca-
80 ist es auch bei Letzterem
ikbar, dass es urspr, für co- 25
Überhaupt (tmch nid. kokerol
8 fast glauben) für cocarol
t u, wenn man nun vergleicht,
. rollo, rol wie das deutsche
inz, rôle (aus rotula, bz, ro- 30
Ue) ein zusammengewickeltes
en runden od. länglich runden
n Gegenstand bezeichnet, so
iuch annehmen dürfen, dass
\ld, kokerol ein Compos. von 35
, Muschelschale, GeMuse etc.)
Walze od. ein ähnlicher rundl.
, demnach cocarol urspr. wirk-
\chel' Walze od. walzen-
\ndh Muschel bezeichnet 40
e auch lat, trochus, turbo etc.
^ ähnlich gestalteter Muscheln
I. kükje, küktje), Kuss; —
k. — Nid, (provinz.y cf, v. 45
rotA. kuk (in kukjan, A:tl$5«n).
man lat. osculum (Mündchen,
uss) u, unser tûtje (Kuss),
von tute, tüte, tut etc. (Mund,
gussrohr), so dürfte auch kük, 50
sselbe Wort sein une an., isl.
yrw, kok (ob, gula, faux od,
(in wang, kuker, Mund) sein,
\t etwa annehmen muss, dass
koka urspr. auch die Bedtg, 55
%nach kuk-jan die von : Mund
m Mund spitzen etc, od. den
. darreichen etc, hatte u, dann
ibst, kuk-ja mit der Bedtg,
'4ct wurde, wovon kük, kuk 60
(Kuss) dann eine Kürzung sein könnte, Vergl,
übrigens Weiteres unter küs.
kükel-hân, Gockelhahn, Dimin, kâkel-
hântje. — kûkel u, Gockel sind Schall-
Wörter, die ein Geschrei bezeichnen, cf,
weiter:
kükelü-kû, od. kttkeriikû, kikeriki, —
Es bezeichnet das Geschrei des Hahns u,
ist mit kakeln od. gackern (cf, auch
küken) wohl eines Ursprungs. — Dazu
das Kinderlied bz, Verwunderungs-Lied :
kükelükû! de rode hau, truk sin fergüldte
Sporen an. Wo wid wult du den riden?
fan hîr na Lammerdiden. Do he to Lammer-
dideu kwam, do sat de kô bî 't fÛr nn
spunn, dat kalf lag in de weg* un sung, de
hund de kemmde d' botter, de katte wusk
de Bchüttels, de fleddermûs, de fägde 't hûs,
de swâlfkes drôgen d' drek d'r ût, mit hör
fergüldte flögeis, sunt dat nêt dikke lOgens ?
Dar achter de grote schürdör, dar satten
drê kapunen för, dar bakden sê, dar brôeden
sê, dat bér wul' hör fersûren, do repen sê
de büren; de büren wurden drunken, do
dansden sê up klumpen ; de klumpen gungen
in stükken, do dansden sê up krükken, de
krükken gungen of, do dansden sê in 't hof ;
dat hof, dat was so glat, do laggen alle
büren plat.
küken, Küken; a) Junges von Hühnern,
Enten, Gänsen etc.; — höner-, &nt-küken
etc. ; — Redensart, u. Sprichw, : he hed gen
kind of koken; — he is 'n mal (od. wild)
küken (ein wunderlicher, verdrehter, bz, lu-
stiger, ausgelassener, liederlicher Mensch);
— he is H lêfe küken (od. nüstküken); —
dat is 'n slumpslag, twalf eier un dartein
kükens; — eier in de pann', dat gifd wol
koken, man gen kükens; — b) der Eiter-
stock od. Eiterpfropf in einem bösen Ge-
schwür, bz. das härüiche u. dicke Stück
Eiter, welches einerseits immer wieder er-
neute Eiterung erzeugt u. andererseits auch
das Klopfen, Pulsiren od. Jucken u. Stechen
in einem Geschwür verursacht; — so lank
US 't küken d'r nêt üt is, fangd 't altld fan
nêisen an to swellen; — du must bäter
drükkcn, dat H küken dV ök üt kumd,
anders kan de sweir nêt holen. — Nd,
küken; mnd. kukcn; nid. kieken, kuiken;
mnld. kiecken, kuycken, kuecken u. (äiter)
cuken ; ags. ciken, cyken ; aengl, chiken ;
engl, chicken ; mrhein. cuycken ; md. kuchin,
kuchen. — Bas Wort küken, ags. cycen
(Thema kukina, ahd. kachina u. dies Weiter^
bildung od. vielleicht Dimin. von äUerem
kuka, s, unten) wird von Einigen, cf, 0,
Schade, ahd, Wb. u. Weiteres in Grimm,
Wb., unter Küchlein) als Weiterbildung
von quec (lebend, lebendig etc., cf, kek ti.
KUEKEN 3M KULR KUL
kwik) angesehen, Wahrscheiulicher ist es kttken-ei, kftk-ei, KUken-Ei^ IM
jedoch, d(iss es mit einem für küchel u . Fig. ein kUineê, ungehüdetes, unreife
küchlein (s. unter Küchlein in Grimm, — kinder an kükeneier (od, kûkei
Wb.) vorauszusetzenden ahd, kuchili od, matten nêt aferall mit inproten etc.
kucliclin, sowie dem an. kjuklingr ; norw. 5 kaker (wang.), Mund ; s, unier k
kjukling; schwed. kykliiig; dän, kyUing kttkkeii, küssen, — GoA, kukj
(Küchlein, Hühnchen) von einem älteren unter kük.
Subst. kuka (mit den Nebenformen koka, kokûk, Kukuk u. Kukuks-Buf. £i
kyka, kika), ahd. kucha od. kuchi, gekürzt Schelm, Teuf d etc. — Bedensart.u.^
kak (kok, kyk, kik), ahd. kach (cf. Spott, 10 de kakOk up de tûnpâl sat, do fung
Thema spotta ; Wind, Thema veutha, venda regen (od, do kwêm d'r 'n schür regenj
etc. etc.) abstammt, was selbst jedoch von ward nat ; — h&l' m! de kukúk, we
einem Schallstamm kuk (vielleicht Ablaut w&r is ; — di schal de kokûk halea
von kak in kakeln, gackern u. daher auch du lügst (od, wen da dat ënmâl wer
gleich mit gak von gackern, sowie von 15 — dat is je 'n kuküks-junge (od. im
kik, cf. kik u. kikken etc., od. direct von düfcls-junge) ; — du kukûükskind;- I
der y kuk od. kug [sd^reien, kreischen, brêibûk! rdpt sin ôgen nâm ût; — k
tönen, winseln, piepen etc., cf. Fick I, eierdêf; — hô schal de kukûkvolo
49 seq.]) weitergebildet ist u. demnach über- hören. — Nd, kukak; mnd. kiikuk,ki
haiqjt n u r ein schreiendes, krähendes, 20 kuckut ; nid. koekock ; mnid. ko
gack er n des, od. quiekendes, p i e- kuyckuyck, kavckkuyck ; mhd. kuknk,
pcn des Etwas bezeichnet. Selbst verstand- kukuch; md. kukuk (weitere detiUt^
lieh ist es daher auch gleich, ob dieses kuk-a, men vcrgl. in Grimm, Wb., unter K%
od. kuch-a (kuk, kok, kyk etc. od. kuch etc.) aengl, cuccu, coccau; engl cuckoo
urspr. die Bedtg.: Hahn od. Huhn, od. 25 (mdartl., cf. Bieg, 1, 14S) cucco,
junges Huhn Oil. alle drei Bcdtgn. zugleich cocch ; port, cuco ; franz. cocu, com
hatte. Dieses einfache Subst. ist nun aber der Bedtg,: Hahnrei wie cocuetc
vertreten durch ags. (cf. Hildebra n d in auch an., isL kockal], was aber wo
Gr im m, Wb., unter Küchle i n sub ô^ etc) von kokr [UaJin] weitergebUdä, oh
coc; aengl. cock u. (cf. KU.) cookc; an. 30 cuculus entstand); tat. cucus «. e
kokr; schwed., dän, (dialect.) kokk, kok; griech, kôkku (dir Kukuks-Buf), \
mnld. kocke; franz. (l)iez, JI, ^53) coq (Kukuk); skr, kokila (der ind, K
(gallus) ; ags. coce (pullus) = engl, cock wohl fonneü ident, mit tat. cucol
(in nestcock, Nest-Küken) ; dithm. kuk (in Dass das einfache ku u, rcdupl. ki
uestkuk) ; ndrhein. kack (in ucstekack) ; nd. 85 kürzt kuk (s. auch unter kOken
kuke, oberd. keuch (in keuchdicb, Küken- nicht allein als Onomatapöie für i
Dieb) ; engl, (dialect.) ch\xk (Henne) = nord- u. die Benennung des Kukuk 8,
ital. coca etc., wobei es beim Vergleich von auch anderer Vögel u, Thiere gebrt
kükelhan, kükelükû u. von gbk, k^k (Gauch) dafür cf, Fick, I, 49 seq. unUr,
od. gökelu, kökeln; kukuk etc. auch ganz 40 kukn etc. etc.
zweifellos ist, dass auch der Stamm : hocM., kakûks-blÖme, a) Kukukshiumt
oberd. gock, guck, guck, guc, gogk (in Aos cuculi; — h] breitblättriges Kna
Gockel od. Gockel, cf. Grimm, Wb. (Orchis latilblia).
u. Weigand) derselbe Schallstamm wie kúkvLkS'S^éi(Kukuksspeichel),def
kuk (kyk, kuch, kok etc.) ist. Wie kik u. 45 grünen lenzen, namentlich am
kwik, so ist auch kuk u. kak (oberd. gack, Schaumkraut befindiicheScIiaum der
cf. kakeln) von kwak nicht verschieden, wie cicade (cicada spumaria) od, Schati
unter kwak etc. weiter zu ersehen. Ob man kal, s. kule.
nun aber diese germ. Stämme zu idg. kak kûl, s. küIe.
(kik, kuk, kvak, cf bei Fick, I, 36, kak 50 kûl-bârs, Kaulbarsch, — Nid.
u. kakata, kvakata, skr. kukkuta ; kslav. Der Name bezieht sich wie bei ú
kokuta [Hahn] u. weiter I, ;7i5 y kak als quappe auf den dicken kugelförmig
Kürzung von kaka, der ÉedupL von ka, (s. unter ä kÜle am Schlüsse desi
kan, als der y von lat. canere u. nhd, kale^ kal, Vertiefung, Eitisenku
Hahn, cf. hân) od. gag, gagh (als b6 lung, fjoch, Grube, Grab ete, ; — di
Weiterbildung von ga, schallen, tönen, so 'u kule; — ho hed dar 'n kCÜ
rauschen etc., wie kuk von ku, cf. kukuk) (od. grafen etc.); — kartaffels
stellt, bleibt sich gleich, zumal da bei Schidl- makeu, dat sê not ferfréscn. —
Wörtern die Lautverschiebung am öftersten fiU-, lem-, törf-kule etc. — Auch
fehlt, 60 od. Einsenkung u, HÖMung kkUer
KOELE SüEL Sft7 EÏÏELE EUEL
î knie. Daher knêkale (Knie- flügéln des Stellnetzes seinen Anfang nimmt
Q de knien g&n (hinken), — u. sich allmälig verengend mit dem da-
(iknie; n/d. kuil; mnld,mfläm, hinter gebundenen sog. kikebûs (s. d.) ab-
faule (s. Grimm, Wb., 348 schliesst u. zum Fang kleinerer Fische oft
raule); schtoed. kiila. — Da 5 auch für sich allein ausgestellt wird. —
'ehle auch die Bedtg.: hohle Nid. kuil (Sack od. Beutel eines Netzes).
'■es, Höhlung etc. ?iat u. unser cf. an. k^W, ahd. chiulla etc. (Sack, Tasche
feWe wie nhd. Kniekehle ist, etc.) unter kulc u. dazu wegen germ. keula
knUverschoben ganz genau zu (für an. kjöll u. ags. ceol etc.) = griech.
ehle, Schlund, (hirgel) stimmt, 10 gaulôs u. skr. gola unter 2 kil am Schlüsse,
f hiemit wohl urspr. eins sein; was ja auch für nhd. Keul u. ahd. chi-
80 mehr, als kuil im nid. auch ulla etc. wohl stimmt, sowie auch zu mnd.
Üahlstrom, Strudel (gurges) hat. kule (urceus) als bauchiges Oefäss. Sodann
•halb k&le, kele u. dazu auch ferner nhd. (Grimm, Wb. V, €55) Keu-
zu kule auch an. k5^11; isl.V^'W 15 tel, was nach Beutel einem nd. küdel
a pars braccarum ; gurges ; uter, od. kudel entspricfU u. wovon dieses kûl
•d. chiulla, ciulla, kiuUa (Tasche, ebensogut contrah. sein kann, wie unser bûl
ie8ack);nhd. Raul (cf. Grimm, (Beutel) von büdel = mhd. biutel, mnld.
sub 3); ags. cyll (Schlauch); buydel, afries. budel etc. — Nhd. Keu tel
laek am Fischemetz) etc., was 20 (Sack in der Mitte der Wate, in welchem
kl damit zusammenhangt. Dass sich die Fische fangen ; dicker sackförmiger
teh mit griech koilos (hohl), to Darm; herabhängende Wamme, od. beutel-
ief ung, Höhlung, Bucht, Äugen- förmiger Anhang am Unterknie etc.) ; nd.
coila (die Weichen) etc ; lat. kudel betr., so wird dies wohl eins sein
*ng) etc. zusammenhängt u. da- 25 einerseits mit mnd. (Seh. u. L.) kudel (Be-
sein kann, ist möglich (wegen hälter); md. (Grimm, Wb.) kudel (Fisch-
f, Fick, II, 62, y ku, wozu reuse, Fischbehälter , Fischkasten), sowie
cavus etc. stellt) u. wenn man andererseits auch mit mhd. (Lex er) kutel,
wieder (Fick, II, 67) griech. nhd. Küttel (Darm, Gedärme), welch Letz*
eön (Scheide), kouleös (Scheide, 30 teres^ aber auch wied^ir mit unserm küte,
kU. cûleus (Schlauch, Sack, kût u. kutte, kut zusammen zu hängen
u. coleus, soune lit. kulys u. scheint, wonach dann kutel, kuttel mit
Schlauch, Hodensack) zu an. kudel (Behälter; Fischreuse etc.) wohl un-
biulla etc. u. unser 2 kule od. verwandt ist.
il (s. oben) vergleicht, so ist es 85 Zum Schlüsse sei noch zu kule sowohl,
h, dass dieses Wort eine Ent- als zu dem obigen külc u. griech. gaulôs etc.
lat. cûleus ist. Wegen der y verglichen: griech. gilalos (Becher), gúalon
eus etc. vergl. unter hülle u. (Höhlung, Wölbung; Schlucht etc.), gôleôs
femer wegen der möglichen Ver- (Schlupfwinkel, Lager, bz. Höhle etc.) etc.
von kule u. 2 küle als Hohles 40 3. kille od. kûl. Es giebt hier ein Ball-
i. kjöll etc. (Schiff) u. griech. spiel, wobei an einen in der Mitte eines
gola (rundes bauchichtes Gefäss Kreises von Knaben stehenden Mitspieler
\ kil am Schlüsse, wo Fick für von einem der Umstehenden, der einen Ball
Î. ein germ. keula (s. oben nhd. in der Hand hat, die Frage gerichtet wird:
etzt, sowie für an. kfW etc. ein 45 kûl m' kûl ! in wel sin bul ? — Antw. : in
ja, was er (cf, III, 46) zu griech. mm êgen bûl (Beutel) ! — Die zweite Frage
\%ster) vergleicht, worüber Wei- ist : kul m' kûl ! in wel sin band ? — Antw. :
iek, II, 96 zu ersehen ist. in min ôgen handl — Auf diese Antwort
i. ku] ; t. q. kule. Dimin, kûlkc ; hin wird ihm nun der Ball zugeworfen, den
Grübchen) in de wangen. 50 er statt in einem Beutel in einer aufgehal-
xi. kûJ, beutelförmiger Anhang, tenen Mütze auffängt u. nachdem er den-
18, was wie ein Beutel an Etwas selben daraus mit der Hand herausgenommen
gt od, den Beutel (od. Schlauch, hat, mit dem Ball auf einen der umstehen-
OH Etwas bildet, wie denn z. B. den Mitspieler wirft. Trifft er nun keinen
anze Stellnetz (cf kiihi sub 3 bei 55 derselben, so fallen diese sämmtlich über
i od, kul, sondern fuke od. fûk ihn her u. nachdem sie ihn unter dem Rufe
ft u, die küle od. der kul nur mit fingertjes (Fingerchen), — mit dumctjes
sack-, bz, schlauch- od. beutel- (Däumchen), — mit fûstjes (Fäustchen)
eü desselben ist, welcher gleich zuerst mit ihren Fingern, dann mit ihren
beiden ausgespannten Seiten- 60 Daumen u. zuletzt mit ihren Fäusten tüch-
KtTELE EUEL SM KDELLEN
iîg bearbeitet u, geknufft haben, fängt âa» coglione; frans, coainon, jtUl cofll
Spiel wieder von vorne an, indem ein zwei- der Bedtg. tesUs, testicalns hat, m
ter (u, so später die andern der Mitspieler beide wohl urspr, dieselben Würier
der Beihe nach) Knabe an seine SteUe in UU, coleas od, culens entstanden iä\
die Mitte des Kreises tritt, 6 nicht etwa das mnld, kul (testicoh
Der Form nach ist dieses kQle od, kul das dafür voraussusetsende ältere a
dasselbe wie 2 küle in der Bedtg, Beutel auch kalle etc. in Grimm, Wbj
od. Sack. Dem Sinne nach kann es aber aus dem älteren frans, couillon (i^
auch die Bedtg. Ball haben, da es sich bei engl, culHon unter kaiön) entlehnt u.-
der Frage atischeinend auf den Bau be- 10 ist, Vergl, auch 1 kolleu.
zieht, den der Fragende in der Hand hält kûlke, kûlke, Grübchen ; 8. Vúie u.
u, da es auch wie nid. kuil für älteres kule kûlke, kleine Keule, s, B, vom Qk
stehen kann, so würde es im letzteren Fall s. 4 küle.
mit nhfl. Kaule (kule), Kugel, BaÜ etc, kalk-halsei, 8, kurkhalsen.
(oergl das driUe Kaule in Grimm, Wb., 15 külle, kfill, killer, Vexirer, Foitf
8ub 1) ident. sein, worüber Weiteres unter Person, die andere Leute zum Beste
kagcl am Schlüsse, sie anführt u, hinters Licht ftüui u. \
4. kiile, kul (Dimin, kQlke), Keule u, etc, bz, sie quält u, narrt etc,; — h>
zwar hier nur noch ausschliesslich in der regton Jan küll od, kaller. — cf. im
Bedtg.: oberes (dickes rundliches) Ijcnden- 20 1. )iLJBL\\tVi, quälen, vexiren,narren,l
stück von Kälbern u, Geflügel etc, wozu zum Besten haben, anführen etc;
üfjrigens zu bemerken ist, dass die Rinds- mag niks lêfer, as 'n anaer kOllea nnbz
keule hier „nagelbolt" heisst. — ik wil de — he külld hum wat — Auch syM
kul wo] half hebben; de ganse is mi to kflllen, das Vexiren etc. — NU,
swâr ; — hê hed de benbunke an de kul 25 (cexiren etc,) ; engl, cally (betrügen, l
Sitten latcn. — Compos. : Ú^s-, kalfs-kttle gehen, zum Besten haben, foppen). -
etc. — Nd. küle (Keule , Kolbe , Hinter- es richtig, dass das nid,, mM kul od
Schenkel); mnd kule; mhd.]úú\e; tiuj. kuile. (testiculus, s, unter kulhia) eine EM
— Vergl. Weiteres unter 3 kil, sowie die aus franz, couillon, coillon ist, so kau
hinter kule od. kiule wahrscheinlich liegende 30 unser obiges Subst. külle mit engl. (
Grdform gula = skr. gula od, guli ; s. unter (Schurke, Lump, Hundsfott etc.), ca
kugel am ScJUusse. meiner Kerl, Schelm, Pinsel, Troif) ■
knien, graben, eingraben, einscharren, bz, (Narr, Tropf, Pinsel, bz. der Bdi
in eine Grube (kule) machen od. bringen ; Gefoppte etc,) aus franz, coaillon, U
— he kîtld 's winters all' sin kartufiPels in. 35 coUon, ital, coglione (Memme, &A«j
— Nid, kuilen. entstanden u. entlehnt sein u, urspr. i
kulen -grafer, Grubengräber, Todten- Bedtg, wie kigôn (s, d,) gdutbt habe
gröber, mal da auch küllen u, kigonêrea ii
kuler, TruHwhn, Puter. — Nd, (Dan- grifflich sehr nahe berühren, — Tkk
neil) kullerhaon. — Der Name bezieM sich 40 das Verb, küllen in der Bedtg.: <
auf das kollernde Geschrei dieses Thieres, vexiren etc. auch vielleicht direct «m
cf. dieserhalf) 1 kullern. (kul, kuUen) u. aengl, cullen (s, unter
kul-falster, kalfalsterd, eine Person, die mit kwälen (quälen, j^agen, martei
plumpe od. grosse platte Füsse hat u. des- sammenhängen u, vielleMt dassdb
halb leicht kopfüber stürzt u. immer strau- 45 wie amhd, chollcn (quälen, martern
chelt. Hauptsächlich Schimpfwort für einen gen, plagen) sein kann od. möglich
Menschen, der überall plump hineinfällt u, külleo, bz. kuilen direct vom Prä
sich ohne Ueberlegung kopfüber in Etwas f>on kellen ((^ual u, Schmerz ma6
hineinstürzt od. der stolpernd u. mit Gewalt verursachen) weiter gebildet ist, ist sei
in Etwas hineiyiplumpst ; — ho (od, sê) is 'n 50 möglich, da aus quälen die Bei
regten kulfalster. — kul ist hier entweder xirenu, hieraus wieder die weiteren
eins mit schwed. kull (Kopf etc.) od, kull von küllen sehr leicht entstehen konni
(kopfüber etc.), s. unter 2 kullern, während da^ folgende:
falstcr wohl eine fallende Person (ge- 2. kUllen, mit Knöcheln od,
bildet wie schoster, schuster, od. wie wäfster, 55 schlagen u. stossen od, bearbeiten od
webende Person) bezeichnet. bläuen. — Auch subst, : dat küllen. -
kül-han, männliche KuiJie, penis. — Nid., beim Ballspiel ein Knabe mit dem .
mnld. kul. eignen andern wirft u, ihn nicht t
Da Kilian wie kul (franz, couille) in wird er dafür zur Strafe von den
der Bedtg, penis u, ein zweites kul (ital, 60 Mitspielern külld od, wie oben gesi
KUELLEB 399 EULLERN KUELLEBN
iiÊiréhgMM äe,, während andern- sind u. durch diese auch die Gedärme sich
9elr(sfene diese Strafe Über sich wringen. Ferner wird kullern auch vom
tssen tnuss u. dann nachher an kollernden Geschrei (kuler-raler-ruler) eines
ies ersteren Knaben tritt u. so das zornigen Puters, sowie vom dumpf ^i Geräusch
weitergeht, woher denn auch dieses 5 eines rollenden Gegenstandes gehraucht u.
dbst den Namen kullen (sölen wi obschon dieses Verb, anscheinend bloss ono-
küllen spOlen?) /uAi^. — Ob auch matop. ist, so ist es formell doch gleich mit
en nicht mit 1 küllen in der Be- dem von Koller (s. kuller) abgeleiteten
m, martern, plagen, peinigen etc. nhd. kollern, schwed. kollra (den Koller
gehört? — Auf edle Falle liegt 10 haben, toll sein, wüthen, toben), während
b. doch die Bedtg.: misshandeln sich beide auch toieder mit 2 kullern (rollen)
e) SU Grunde. mischen, ganz wie man ja auch von einem
I. kflile. rollenden Donner spricht, indem man das
od. ^ekfiUe, Vexirerei, Fopperei Getöse desseWen mit dem Getöse einer rollen-
efoppe. 15 den Kugel vergleicht. — Nd. kullern.
wn Menschen, Bindern, Schafen 2. kullern, auch kttllern, kugeln, rollen,
\ von Pferden), Koller, Zorn, wälzen etc.; — liê kulierde bi de trappen
\teh, ÄnfaU von Wuih, TobsucJU hendâl; — hê kullerd dat dV hen; — sê
iktheit etc.; — he hed 'n kuller kullern sük in 't gras herum. — ScMes.,
nig, wüJthig, tobsuchtig, verrückt 20 sächs., thür., hess. kullern; nhd. kollern;
lé (od. dat der) hed de kuller in schwed. kullra.
Jsd. (Br. Wb.) kuller (Koller, Es ist wohl Iterat. eines älteren einfachen
^en), (Dähnert) koller, kuller kullen (rollen, walzen etc.), was einzeln (s.
sft. auch Wuth, von Menschen), Grimm, Wb. V, 1619 unter kollern c)
aeh) kolder, koller (Geistes- 25 noch vorkömmt u. wohl nicJU von nhd.
Verrücktheit: Koller der Pferde); Kaule (s. Grimm, Wb.), bz. mhd. kûle (s.
(Koller,von Pf erdenu. Menschen) ; unter kugel) weitergebildet ist, sondern auf
, kaller; schwed. koWer (dasselbe) ; ein, dem skr. (Fick I, 76) gula (Ballen,
, später koller (ausbrechende od. Bundes), guli (Kugel, PiUe) entsprechendes
)). Wohl mit mnd. kolre (Aus- 80 germ. kula zurückgeht, was Fick in dem
Chüle u. die ausgebrochene GaUe an., isl. kula (Ballen, Geschwulst) finden
wahrscheitü. auch schon fig. von will. Da dies indessen dasselbe Wort wie
tehen im Sinn von Zomausbruch, das scJwn unter kugel aufgeführte isl, kula
Wuth etc., wie ja auch Galle ist, so ist es sowohl möglich, dass Letzteres
aueht ist); engl, choler (Galle; 35 ebenso wie mhd. kûle ein Contra^, von kugel
%ns, colëre; ital. collara; span, ist, als auch, dass sowohl mhd, kûle, cds
rn); sowie femer: ahd. choloro, isl. kula beide auf skr. gula od. gali zurück-
olores Tentris), cholere (Dyssen- gehen u. dann auch nhd, Kaule (s. in
weiz. koler, koller (Darmgicht) Grimm, Wb.), ebenso wie mhd. kûle
>lera (Gaue, Gäüsucht), bz. griech. 40 etc., mit kugel formell nichts gemein hätten.
He Krankheit, wobei die JFeuch- Dass nun aber ein dem isl. kula, norw.,
wnh Erbrechen od. Stuhlgang mit schwed. kula etc. entsprechendes alt. deutsch,
fehen, bz. eine Krankheit, die der kula einerseits sowohl zu kulla als anderer-
tchrteben od. damit in Verbin- seits auch im nhd. zu kaule (cf. auch 8 küle,
leht wurde, indem damit vielleicht 45 bz. das dritte Kaule in Grimm, Wb.)
ehen von Galle, wie beim Gallen- werden konnte, ist zweifellos u. würde dann
l fand). Demnach cholera wohl kullen u. kullern eben von diesem aus kula
cholé, cholos, cf. galle. (= skr. gula etc.) entstandenen kulla od.
*D , rumoren , poltern, ein sich kuUe weitergebildet sein, was ja auch hess.
ides u. einige Zeit anhaltendes 50 u. schles. (hier auch: Bolle, Walze, cf.
l. rollendes Geräusch machen od. Grimm, Wb., kollern sub c) beste?U. Dass
m, wie dies z. B. wenn der Magen nun aber dieses deutsche kulle (Kugel) in
knurrt, od. wie solches durch diesem Fall nicht mit schwed. kull (Gipfel
tm Leibe verursacJU wird od. bei etc.), bz. kulle (Kopf, Gipfel, Spitze etc.)
i der Fall ist (dat kullerd [od. 55 zusammenhängen kann, ist klar, da dieses
%moret] mî in 't lif ; — ik hebb' dasselbe Wort ist wie an. kollr (Kopf) ;
collem [od. rummeln , BumorenJ isl. kollr (cranium, caput ; apex), bz. unser
i mut ins 'n bittern nämen, of 't kölle (weisser Stirnfleck), was ja auch urspr.
it b&ter Word), indem eben diese mit skr. gola (rundes Gefäss, s, unter külle,
ioche von Kolik od. Leibschmerzen 60 köll) zusammenhängen kann, me auch kop
EÜLM EUtiMER 400 ' KOLTEA
dieselbe Bedtg, hat. Zu achwed. knll etc KeuU oéL ein Ktoben eicj, oä, ek
gehört jedtnfaïU auch kull (kopfüber, über unfürmlicheê Stück [einen Khmpn <
den Haufen), kullig (runtüich etc.), kaller klumpigea Etwas]) bexeid^net hat
(ein rundliches Etwas, bz, ein Etwas was kulpen, kÜlpei, glotzen, bz, mitf
rundlich zusammengewickelt od. gedreht ist, 6 weitaufgeriseenen Augen wonach stam
eine aufgewickelte Rolle) u. wie nun rol- kalpe = knlpôge^ ê. unUr kalpe.
len von Holle u. schioed. kollra von koller kilpei, 8. kolpcn.
(s. 1 kullern), so ist auch schwed. kullra kalpl^, dick, plump, unfôrmlitk,ti\
(rollen, wälzen etc.) wohl von diesem kuller bz. dick u. unförmlich gestdUH n.
weiter gebildet, während das deutscîie kullern 10 trieben od. dick a/ufgeschwoÜen v. >
wohl ein Iterat. von kullen (s. oben) ist u. dem- quöllen etc. ; — kalpige banden oi
nach mit kullen zu kullo (Kugel) gehört, (dicke plumpe klumpige klotzige Mi^
von dem es allerdings zweifeUhaft bleibt, ob förmliAemissgestoHete Hände od. Fm
es mit kolle u. an. kollr (Kopf) u, schliess- 'n kulpigen nöse {eine dicke unfön
lieh mit skr. gola (s. oben) von Hause \h etc. Nase); — kulpige dgen (grtim
aus eins ist, od. aus mhd. kûle (Kugel) aufgequollene u. weit vortretende Am
entstand. — kulpige appeli (grosse stark getr
kulm, knlmer, eine dicke Thonkugel. — w. dick aufgeschwollene Aepfd, oi
Wohl von kullc (Kugel, s. unter 2 knilern) unfömdiche missge^altete Ä^fd), (f.
od. wahrscheinlicher noch aus kulfcn (Kol- 20 kulpe (Pflaumentasche, veriommesi
ben) od. kulpen, kulpn (s. kulpe) efitstanden, gebliebene Pflaume) u. nd. (Dâk\
wie wir statt si'ilfen (selb st , selber) auch külpen (unreifes Obst). — Nd. (8c
ja fiülm sagen u. wie auch bayr. kolm aus bach) kulpig (von Pflanzen, t. B
kolbn (s. unter Kalbe in Grimm, Wb.) Bunkelrüben, die in der Mitte didu
geworden ist. 25 schwollen, oben aber dünn sind «. w
kulpe, kuip, a) eine dicke Thonkugel wie eine lange, dünne ^itze auslaufen);
kulm etc.; — b) ein dickes rundliches klo- Sachs, kulpig, kulpich, kulpicht (m
Inges grobes ungeschlachtes od. knolligtes, stumpf od. dick). — Zu kulpe.
klumpiges Etwas etc. ; — ho lied 'n goden kiüp-ô^e, OlotZ'Äuge, bz. ein Äugi
kulp für de kop (er hat eine sehr dicke, un- 80 gross u. dick aufgequollen irt v. ik
geschlaclUe u. unförmliche Nase, bz. eine der Augenhöhle herausliegt. — Ni^
gute Knolle od. einen guten Klumpen vor Wb.) kolp-oge, (Schambaeh) ki
dem Kopfe. — Nd. (S chambach) kulpe, kulpdge, (2>annet(^kn]ikôge, (Däh
a) Klumpe od. Klümpchen, im Auge der kûlpôge.
Schafe; — b) ein dickes aufgetriebenes od. 35 kalp-ogen: »'. q, knlpen.
grosses rundlich aus dem Gesicht hervor- kalsken, külgken, a^ poltern, n
tretendes Auge, bz. ein Auge, das weit aus etc. ; — dat kulsked mi al in 't lif !
der Augenhöhle herausliegt, ein Glotzauge as wen sQk 't d'r all' in umkeid;
wie nd. kulpe u. kulpôge (s. Letzteres) od. in Weisser od. sonstigen FlüssigM
auch (Dann eil) kulfsôg\ — Dass dieses 40 umstossen, bz. diese so stark rtik
Wort mit nlid. Kolbe, >fe2. kolve, kolf, kulf schwenken od. so damü ?terumgiesw
urspr. eins ist, wird durch das in Grimm, man die Bewegung des Wassers U
Wb. (V, 2587) aufgeführte nd. Kulpe be- dadurch » ein dumpfes Gerâwték t
stätigt, sowie auch durch das Adj. kulpig — he kulsked in 't water hemm;
(s. d.). Ausser kulpoge, bz. kulfsôge vcrgl. 45 kulsked (schwenkt mit GeräusdO <
auch nd. (Br. Wb.) kaM-ioot (Klump-Fuss, mit herum; — sé kulsked (rührt eA
krummer ungestalteter Fuss) u. kulffotig mit Geräusch) \ all' dör'n ander.—
(klumpfüssig) = engl, club-footed. wort wie 1 kallern.
Als dickes rundliches aufgetriebenes Et- kalter, Stolper-, Strauchd-, od,
was würde es sich wohl mit lat. galha, (Dick- 50 Roll-, od. Fall'Bahn; — dcJicrdki
bauch) u. globus etc. vergleichen lassen , ob- art : ho kumd d'r mit np de kol
schon die sonstigen Bedtgn. von Kolbe (s. kömmt damit auf die Sto^CT' ete*
darüber Weiteres unter kalf) ebenso wie bei od. damit ins Stolpern etc.), vdf^
nhd. Kloben (cf. 1 u. 2 kliife) u. engl. flg. von Jemandem gebraucht wird^i
club (cf. auch klump etc.) eher darauf hin- 60 seiner Rede, bz. mit dem Betritt
zuweisen scheinen, dass es urspr. bloss ein was od. mit seinem Geschäfl auf ei»
abgespaltenes Jtkwas (gleichviel, ob ein Bahn gerathen ist u. der dahar nu
langer dünner scharfer Splitter [vergl. auch stolpernd u. strauchelnd vorwärte
die Bedtg. : Pfeil, Spiess, Wurfspiess etc. des od. mit dem es in Bezug airf sein 6
an. kôlfr], od. ein längeres dickes Stück [eine 60 od. seine Untemeif^mngen schieb i
KÚhTE&S 401 lOTM
M. — Es iii Subst. eu kvAtem, tst dies ein Schall- od. Klang-Wort, das
famdl tu kullen (rotten mit nach Fick (III, 38) mit ahd. ge-kewen
'. absatsweise springen u. hüpfen (nennen, heissen, rufen), lit. gauja (heulen
'mute Kugeln auch thun etc., s. etc.) etc. auf die Schallwurzel ga zurück-
tern) gu gehören, von dessen 5 geht. Anscheinend hatte das Adv. chûmo
i (contrah. kullt, kult = rollt, (beschwerlich, mit Mühe u. Noth) daher zu-
i. ist absatzweise niedergestürzt nächst die Bedtg.: klagig od. klaghaft, in-
mfgesprungen u. weiter gerollt) dem es im Vergleich zu ahd. chûma (Belage,
ergMldet ist, um dann kult-er qucrimonia) einen Klage-Zustand od. ein
^nen Zustand wo Etwas rollt 10 Sein bezeichnete, wo Jemand schreit, heult,
Ise niederföUt u. wieder auf- jammert^ klagt u. murrt, bz. klagig od. klag-
üer stürzt etc. htzeichneyi dürfte. haft, klagend, mürrisch u. verdriesslich oJ.
ter in gekalter (Gestolper, Oe- verdrossen (cf aeger u. aegre, beide auch
r. Oeroüe, Oestürze etc.) auch in der Bedtg. : verdriesslich, verdrossen etc.)
(usdbe wie Koller in OekoUer IQ ist. Da nun aber jeder kranke, schwache,
ne auch pulter (Polier) in gc- elende, matte od. arme Mensch auch klagt,
Uer, Gestolper etc.) ist, so kann jammert u. seufzt od. klagig u. klaghaft etc.
de „t^ auch selbstredend für ^l^ ist, bz. das Klagen, Seufzen u. Stöhnen etc.
härtere Aussprache von kuller gerade dadurch verursacht wird, so ent'
«tn. Vergl. weiter: 20 wickelte sich aus klag ig von selbst die
Mpem, straucheln, absatzweise Bedtg. : kläglich, jämmerlich, schlecht, elend,
tm Geräusch rollen, fallen, stür- krank, schwach, müde, matt etc. sowohl, als
he kulterd ; — dat kulterd an auch die von : verdriesslich, verdrossen, un-
dör 'n ander; — auch subst.: willig, ungern etc., wobei es sich dann in
I 't kaltem ; — he kamd d'r mit 25 Bezug auf ahd. chûma od. chûmo als Subst.
i etc. — Wenn man vergleicht, ganz klar ist, dass dies als ScJMUwort so-
Item (poltern) hauptsächlich in wohl ein Tönen, Rauschen, Klingen, Lärmen,
stolpern, fallen, stürzen etc. ge- Schreien, Jammern, Heulen, Klagen etc. od.
I ist kaltem jedetifalls ident. mit einen Zustand u. ein Sein wo dies Statt
m.) koltem , koldern (zanken, 30 findet u. hörbar wird, als auch ein tönendes
rm, ungestüm sein u. thun) u. u. rauschendes, klingendes etc. Etwas he-
isdbe wie kallem sowohl in der zeichnen konnte u. dass hieraus sich sowohl
iern etc. als in der von : rol- die Bedtg. querimonia des ahd. chûma, als
atzweise über Etwas hin, od. auch die von Klinge od. Klingbach,
lerunter rollen u. springen od. 35 Rauschbach, rauschender (Hessbach, od. Thcd-
schluchty worin ein Bach rauscht etc. (cf.
omm; s. kamen. klinge unter 1 klingen) des mhd. küme (cf.
kämme. Lexer) ergiebt. Was nun aber ahd. chûmo,
m, beinahe nicht, mit Mühe u. mnld. cume (kaum, schwerlich, schlecht, bz.
so eben etc.; — dat geid kûm; 40 mit Klagen, Seufzen, Aechzen u. Stöhnen,
d'r kûm hen ; — ik kun kûm mit Beschwerde, mit Mühe u. Noth etc.) be-
10 môi was 'k etc. — Nd. kuum; trifft, so hat sich die urspr. Bedtg.: klag ig
nUL(Weiland,provinz.)\ixxim', od. klaghaft, klagend, stöhnend^ ächzend,
käme (aegre, vix, difficultcr) seufzend etc. (von ahd. chûma, Klage etc.,
t Stoke II, 186) ciimc; ahd. 45 ausgehend) neben der daraus abgeleiteten
0, kûmo; mhd. küme, koume von: kläglich, jämmerlich, elend, schlecht,
u. Mühe, schwerlich, beinahe krank, schioach etc. noch erhalten im nd.
-Dass dieses chûmo vonHause (Br. Wb., Schütze, Schambach, Däh-
deres Wort ist wie ahd. chûma nert) kûm, kuem, küme u. mnd. kume
'ick, III, 38) chûmo (Klage), 60 (schwach von Alter, stöhnend, krank, leidend,
ie Wörter unmittelbar mit ein- kränklich, hinfällig etc., bz. elend, kümmer-
! mü mhd, küme (Thalschlucht, lieh, ärmlich, knapp etc., cf. dieserhalb auch
Ratischbach etc., s. weiter unten), krakcn u. krank etc.); mhd. (Lexer) küme,
(dünn, schwach, gebrechlich etc., kûm (dü7in, schwach, gebrechlich), sowie in
ien) tt. kftmen (trauern, weh- 55 ahd. chûmîg, kûmig, cûmig (schwach, kraft-
leiter unten) zusammenhäfigen, los, gebrechlich) etc. u. cûmida (infirmitas,
die Formen derselben sowohl acgrotatio) etc., während das schwed. (land-
m Vergleich von aegre zu aegcr schafU.) kaum (Jammer) mit dem Verb, kaa-
seheintich gemacht. Was näm- ma (jammern), nid. kuimen ; mnld. kuymen
l chûma od. chûmo betrifft, so 60 od. cûmcn (gemere etc.); ndrhein. kämme
mkast Koolmân. Wörtarbnoh« II. 26
KüMBÜESE 409t KOIDlfiR
(ächzen, wehklagen); as. eûnyan, cûii^en; afiratu. combe (tiefeg l%al, SdfkA
ahd, diûman, kdmen (klagen, sich beklagen); dessen wahrs^eituMer Zusammenk
mhd kûmen (klagen, tcMclagen, trauern; grieeh. kûmbos etc. unter 2 knf Aié
itich ängstlich bemühefi) etc. auf ahd. cliûma ist. — Dass aber komme als tie)
(qiicrimonia) zuräckgelU u. dies wieder mä 6 lu^iles Etwas auch mit kimme «. kai
mhd. kilmc (Klinge, s. oben) mittelst dem einem von der y gabh, gtmbh {ném
Suffixe ma von der y ku = idg. gn (tönen, beissen; Uaffen, tief sein) otâom
klingen, rauschen, lärmen, bz. sdireien, Ffrft. kimban, kamb, kamb, kinbin|i
brüllen, rufen, klagen, jammern etc., cf. audi könnte ist sweifeHos u, darüber mkrl
kô) toeiter gebildet wurde. 10 das Weitere su ersehen.
Dasselbe Wort wie kûm (schwach etc.) ist kilmmel, Kümmei, s. 2 kanun. Am
auch woJd das von Danneil u. Outzen DestiUat twn Kümmei, woher iu Vai
aufgeführte kûm (Ucker im Essefi, simper- mebi (trinken, saufen); — he kfluü
lieh etc.), da es sich wohl zuerst aufJeman- £81, od. bé bed sflk bekûmmdi
den bezog, der schwach im Essen war, bz. 16 kammer, ÜTtimmfr; — dat kindallD
wenig ass. f8I kammer (Sorge, Gram, Ihwfr,
kambttse, Kombüse, Schiff sküche. — Nid. etc.); — bé bed niksaskamiieruie
kombuis; schwed. kabysa; dün. kabyse, cf. — h6 mut knmmer (Neläi, JfMfil
kabüsc. behrung etc.) iSden ; — he kamd ta ta
kumf QTj Fetierbecken, bz. ein Becken worin 20 úar kömmt zu Mangd u. Estbdvniiii
man glüliende Kohlen legt, daher oft auch Kömmt zu kurz, rieht mdA ma, k
fftrkumfôr genannt. — Nid. komfoor. — leidet Mangel ete.) ; — ik bin aêt fai
Wohl mit mfläm., mnld. (KU.) kaffoor, (od. ên gdlden, 6n daler ete.) to ta
kauftbor (foculiis etc., bz. recalfactoriiim = kamen. — Volksreim: in Haieiiii
franz. rechauffoir) aus franz. cliaufToir u. 26 kammer an plage; de gen geldheii
dies mit franz. (Diez II, 24t>) cbaufTer u. niks kngen, de mat môi to Hageid
Schaufler etc. (lieizcn, erhitzen, echauffiren) — Nd.,mnd. kummer; nid. kOHOff;
aus lat. calcfacorc. kommer, komber; etfries. konuner; f
kam-hér (Komm-her) in der Redensart : kommer ; mhd. kamber, kammer (Itf
„(lat is 'u gans ander kiimhér", wo es sich 30 miUhsla^ Beärängniss, üffiAsoI, Jfi
auf das Herkommen, bz. die Herkunft u. Noth; Betrikbniss; gerichtliche Hafifi
Abstammung u. den Ursprung von Etwas Beschlagnahme); dan.knmmßT,''M
Itezieht. Last od. Bedrängniss ete. desWtutä
kamke, knmpke, Dimin. von kummc. mer entstand wM aus der vom: ^
knmkummer, Gurke. •— Nid. komkommor; 35 nähme, Arrest etc. u. diese «wM wâ
engl, cucumber aus franz. concombre; ital. der von: Hinderniss, Hemsmiu ^
cocoincra etc. u. dies aus lat. cucumcr, cu- Etwas, was das Vorwärtsgehen «. ^
ciimis. kommen hindert, hemmt u. hesâmsed
kämme, km, a) tiefe Schüssel, Becken, schwerlich macht, falls nicht etm,
Schale, Napf od. überhaupt ein HoMgefäAs; 40 scheint (vergL darüber 0. Sehadi
— Compos. : brei-, spOl-, ätens-kiim etc. ; — kumber, wonach die Bedtg. : ^
b) eine mit Wasser gefüllte Vertiefung od. Haft etc. erst im 15. Jahrhundert,
(hübe in einem Lande; — c) das Becken die von: Last etc. schon im Autfi
einer Kasten schleuse, worin die Schiffe erst 12. Jahrh. belegt ist) die Bedtg. : l
hineinlegen, wenn sie die betr. Schleuse pa^- 45 nähme od. Arrest etc. aus der t
siren looüen. — Nd., mnd. kum, kiinim, drängniss etc. u. diese wieder am:
kump; nid., mnld. kom (vas, alvcus, coiicba; niss u. Hemmniss entstand. — Nh
arca ; catiniis, catinumi patella profundior mnd,, tdd. hat kammer, kamber, koi
otc); mhd. kumpf etc., s. Weiteres unter auch die Bedtg.: Schutt, Bausehut
Kumme u. Kumpf in Grimm^ Wb. — 50 häufe, kumber, komber sdbtt ^
Entlehnt aus, od. ohne Lautverschiebung geblich (cf. 0. Schade «. Diei
dasselbe wie skr. kum1)ha (Topfy Krug, Urne, unter colmo) aus dem rmnam., näs
Aschenkrug) ; zcnd. khumba (Topf) ; griech. aus lat. culmcn w. camulas ents
kúmbos (Becher, Gefäss etc.), kúmbé (das- ital., Span, colmo; franz. comblc
seihe u. auch Kahn), wozu noch weiter 55 Gipfel etc.), bz. span. cumbre; pt
kelt, ir. cwmm, cwmmb (Thal, Niederung) (Gipfel) ; port. comoro, eombro ; m
wegen engl. Cumberland bei Obcrmüller brus (Erdhaufe), wovon proo., f\
(I, 303) verglichen werden nutg, sowie auch eombro; ital. ingombro (Hindennss
hei Diez (I, 135) das span. combo, j^rov. ilccomhre^ (Schutt), wonadk dann dt
comb (gekrümmt) ; span. vomha (Krümmung), 60 Hinderniss jedenfalls aus Er
OlKBrDOEMTJE 40S RüMPAS
indernisi od. Hemm- leise gesummtes Liedchen (dön^'e), das man
ndes Etwas etc. wieder anhebt, wenn das Gemüth beschwert u. be-
»: Beschlagnahme u. lastet ist, be. wenn man Kummer u, Sarge
^êuiêehen Kummer hervor- hat; — dal is wol 'n kummerdöntje, wat du
nusB, Vergleicht man übri- 5 d&r singst.
Hildebrand in Grimm, kümmer-lik, kümmerlich, elend, scJdecM,
\mmer (cf. namentlich am armselig, knapp, mit Mühe u. Noth etc.; —
^nraehU u, namentlich auch dat geid hum man kümmerlik; — dat kan
nunl (Chrabhägei od. tumulus, d^r kümmerlik (knapp, mit Mühe u. Noth,
L Steinhaufen, der eum An- 10 kaum etc.) hen od. dor.
erstorbenen errichtet ist), so kttinmern, a) kümmern, sorgen, Kummer,
eweifelhaft, ob das deutsche Sorge u. iMSt machen ; — he kümmerd sCtk
r eine Entlehnung aus dem um niks, he let 't all' gän as 't geid; —
kamber ii. kumbel (cf. auch kümmer du dt um din êgcn saken ; — dat
OrabhügelJ u. ahd. chumpal; 15 kümmerd hum nêt, of H hum naderhand gôd
Grimm, Wb.) beide auch geid of siegt; — de dôd fan sin fader küm-
amm (cf. auch die Bedtg. : merd hum not ; — dat kümmerd di dog nêt,
ier kimme am Schlüsse), so- of ik spektakel m&k of nêt, be. of dat schip
mal. cumber (in Cnmberland, undergeid, od. of dat weg is etc. ; — b) Kum-
ihaHand, tiefes Land) sehr 20 mer od. Mangel u. Noth leiden, Mangel an
germ. kimban, kamb, kumb, Nahrung etc. leiden, darben, wegeehren, ver-
r y gabh, gambh, schnappen, gehen u. schwinden etc. ; — dat gôd (Vieh,
kleben, offen stehen, hohl Gewächse etc.) stcid to kümmern nn kan
» wobei aus schnappen wo- hêl nét greien ; — dat kümmerd (schwindet,
Bedtg.: hcuchen u. greifen 25 eehrt etc.) gans weg. — Ck>mpos,: ferkflm-
Msehen etc., eu sich nehmeti, mern (he ferkümmerd hum dat ; — he fer-
vorgehen konnte, cf. unter kümmerd dar gans; — dat ferkümmerd aU'
îhen können. Vergleicht man etc.), bekümmern.
die heidn, Chrabhügel od. tu- kampân, Kumpan, Genosse, Kamerad etc.;
le die Erd- u, Steinhaufen 30 ^ du büst mi 6k 'n môjen kump&n ; — he
die Pyramiden in Äegypten is mit sin kump&nen ûtgân etc. — Mnd.
der Verstorbenen errichtet kump&n, kumpén; älter hess. (Vilmar)
s sie desto höher u. grösser kompe. Nach Biee (1, 136) mit ital. com-
h je grösser die Trauer u. pagno ; span. compaSo ; prov., afrane. com-
ien Verstorbenen war (auch 85 paiog (Compagnon, Gefährte etc., woher:
jeawä ; ags. hreov [Reue od. compagnia ; compagnare, accompagnare, be-
Lu, ahd, hréu, hrêo ; goth. gleiten etc.) ; mlat. com-paninm (Gesellschaft),
; BegräJbniss, Grab] scheint aus com-panis (Brotgenosse), gebildet wie
Zusammenhang eu bestehen, ahd. ga-hleipo, ga-hleibo; goA. ga-hlaiba
; etc.), bz. dass Jed^r der 40 (sodalis, socius), was urspr. eine Person be-
Ï verpflichtet war, einen Stein eeichnet, die mit Jemandem von einem u.
^el als Zeichen der Trauer demselben Brode isst.
so scheint es mir, dass die kampas, Compass, die Magnetnadel mit
etc. des alten kumber od. ihrer Einfassung als Geräth, welches die
aus der urspr. Bedtg. von: 45 WeÜgegend aneeigt. Aus iUü. compasso;
gegangen ist, während die span., frane. compas (Zirkel, Werkeeug od.
u von kumber, komber etc. Instrument eum Messen, be. Mass, Tact,
b., Spcdte 2601, sub 3 etc.) Versmass), woraus erst später die jeteige
aus dem Stammverb, kimban Bedtg. dieses nautischen Instruments ent-
greifen, fassen, eusammen- 50 stand. Nach Diee (I, 137) mit afrane.
%,fügen od. eusammen machen, compas (Mitschritt, gleicher Schritt), com-
«ie», ebenso wie auch die passar (gleichen Schritt halten, im gleichen
ïindem etc. od. Hinderniss, Schritt u. Tact gehen) von con u. passns,
UM der von cohibere (s. unter wie von passns (Schritt, be. Mass von der
lueh aus : binden, festmachen, 55 Länge eines Schrittes, Mass eum Abmessen
'fem, fassen, heilten, hemmen der Länge etc., cf. auch trâ) auch unser
wlbst ergiebt, ebenso wie die pas u. passen, sowie auch unser passer,
ïaft, BesMagnahme etc. des paster, pasder (Zirkel od. Messinstrument)
ner. u. wo man bei compassns od. compas also
ye, Kummer- Liedchen, ein 60 auch annehmen kann, dass dies selbst auch
26*
KÜMPELMENT 404 KÜEIÏDE RUKNHK tüEÜf
sdion die Bedtg.: Gleich-Mass u. com- dOgen all' mit 'n ander glike
ItoBSodicvon Oîcich-Messer, od, Mes- hören all' to 6d knmsainve; — «11
Her (MesS'JHng, MessgertUh etc.), womit mit 'n ander in kamsumqjc (in Getuin
man Etvoan in gleiche Theile abmis9t gemeinschaftlich) dôn; — wî willa
u. eintheilty gehabt haben kann, da ja auch 5 'n ander in knmsam^e (Gemeinsdtafl
passus ofh Schritt, ebenso wie Fun 9, einen gemeinschafüiehen Beuid od.
Daumen, Elle u, palm etc. ein Mass von bz. in einen Haufen susammen) mix
hcHtimmtcr Jjänge od. Grösse bezeichnete u. h) Auf wand, Gepränge, Lärm^Wortgq
auch der passus od. S chritt ebenso wie der Weitläufigkeiten, Umstände etc. ; — YA
FusH ad. Daumen selbst als Mass u. 10 mi fBls to fOl komsom^je, as dat dJ
Messer (tuL Mess-Ding) zur ErmitÜnng gän kan, od, as dat ik dat mit mak«
der JAnge, bz. zum Messen von Etwas be- mit ansên un anhören kan. — Inder
nutzt wurde. Bedlg, ist es eweifeüos das lat com
kumpelment, Complimcnt; a) Gruss, Ver- (von consumo), iU^nsumiUm od. Aiij
beitgung etc.; — kumpelment fan nnse fr6; 15 Verzehr ung etc., wahrend es in der
— ho mâkd hör sin kumpelment; — b) Wort- sub a besser zu lai. conBommafio, Zusm
kram, Weitläufigkeit etc. ; — ho m&kd mi rechnung, Summirung, Vereinigung ete
fAls to fdl kumpclmenton ; — du must nêt consnmmo, cf. snmm^ summen) iUm
so fOl kumpelmenten maken, wen du wat kamst, Kumst, Kunft, bz. das Km
dôn wilt. — Das franz. compliment aus 20 — bi gm kumst ; — he wagt np Bin k
com-plior u. plier aus lat. plico -^ griech. — axikwaai, Ankumst, Ankunfl ; — vj^
plokü (flechten u. biegen etc.), wovon auch Aufkommen ; — tokumst, Zukunft; •
plocto, s. unter kurapleks. kumst, Abkunft, Absiammung etc.; -
kumpleks, Complex, bz. ein in sich zu- kumst, Herkunft; — inkamst, Einkm
stimmcnJuingcndes Etwas, eine in sich zu- 25 Einkunft ; — inknmsten, Einkünfte, Er
snmmenMngende FläcJw etc.; — dat ligd Zinsen etc. ; — héknmai (das Bekowm»
air in ên kumpleka bi 'n audor; — 'n hêl — Nd kumst; mnd. kamst, könnt;
kmnplcks land. — Aus lat. complcxus vo» komst; ahd. quumft, comft, chmnft,
complortor, bz. com-plccto, während comfilox kunft, chunft; mied, kumfl, kanftetc*
((^omplice) zu complico od. conplico gelwrt. 30 kamen = goth. qiman etc.^ wozu kow
kamplet, complet, vollständig, ganz; voll- verlmü wie Brunst zu brinnan, ku
zälilig, vollendet, fertig etc. ; — 't is kum- kennen od. könen etc. u. wonach dan
\AH dül un mal; — 't gescilskup is kum- das „f in Kunft d>enso unorganin
plôt ; — 't is îiir kumph't, um to reisen ; — wie in Vernunft u. vernehmen.
Ktrid nir knmpUH un klar. — Aus lat. com- 35 kamstig, künftig, kumftig, kosÊmig,
plotus u. dies mit complomontum o<l. com- mend, stammend etc.; — kumstig jir,
plomcnt von compleo. tiges od. kommendes Jahr; — tokn
kaniplot, Komplott, Verbindung etc.; — zukünftig; — ofkumstig, oAhiii/ltjri fli
a) Gescllsrhnß, Holte, BanAe, Hanfe etc. ; mend etc. ; — herkumstig, herkmnmem
— 't is air ôn kumplot ; dat ferdômde p;ô(^e; 40 kômmlich etc.
— dar stunden 'n hrl kumplot minsken bi 'u kao, kannte, s. kennen.
ander; — sc stunden air in ôn kumplot kan', konnte, vermoclUe; s. könen.
(llaufe, Knäuel) bi 'n ander; — b) Bund, kan', s. künde.
Geheimbund, Einverständniss etc. ; — sê ktin', s. kttnde «. kfinne.
hobbon 'n kumplot mit 'u ander mâkd; — 45 kaod, kund, bekannt, wissend eti
so Bfint mit 'n ander in 't kumplot. — Ob kund maken; — kund dön. — Nd.,
das fratiz. com\Woi aus com u.jiQlotc (Knäuel kund; n2fi kond, kund; mnUL kond
etc., cf. ital. pillotta etc., Ball, Knäuel etc. atir^cont; o«. cftth, cûdh ; ap«. cftdh;
von lat. pila bei Diez I, 3:30, wovon auch kûd, kûth; alid. kund, chiind; goth.\
franz. licloton, Haufe, Jiotte) od. complicitum 50 etc.; an. kunnr etc. — Zu könen, hl
(rf. kumploks) entstand, darüber vergl. D iez, nan (wissen, verstehen etc.), mit dessen \
II, 2:t2. kund (könnt, gekonnt ete. — ik hebb'
kumpost, Compost, ein Gnnenge von dun- es urspr. eins ist.
(jcnden Erden u. allerhand sonstigen dün- \LJBinAe,knn\ Kunde, Bekannter, (ht
genden Stoffen, als Abfälle von Pflanzen u. bb freund, Freund, Genosse etc.; — h
Thicren etc. — Aus lat. compositum von goden künde fan mi; — da bist nu
romponero (zusammensetzen, componiren). mûjen kun', dat du mt d&r so fergtl
Vxiia^iVimH}^,^) Genossenschaft, Gesellschaft, ton letst — Ahd. knndo, chnndo et«
Haufe; Genossenschaft, Gemeitiscliaft etc.; künde, kiinne, kill', Kunde, Bt
~ 't is air mit *n andor On kumsumsjo; so CO scliaft, Wissen, Wissenschaft,, Ket
KUmiDEN KÜENNEN 405 KUNKEL
isSf Verstand, Bewusstsein etc. ; ger HoUkloben, womit man Etwas feststeckt
' midenrtjj^eiu kflo' mit hum mâkd ; od, festlegt, wie z, B, die Fässer, dass sie
nét to min künde kamen ; — de nicht weiter roUen ; — stak d'r kuige under
Men ên liAst ût de künne (sie od. leg' d'r 'n kuiije tagen, dat *t fat gôd
9, das8 man sie nicJU mehr kennt, 6 fast ligt un nét wîdcr rulld ; — b) ein doppelt-
mehr wâss, wer sie sind u. wie kegelförmiges od. nach beiden Seiten hin
); — ik hebb' gen kün' an hum; conisch zugespitztes Stückchen Holz, was
{ dat (od, auch hum) gau under die Knaben beim sog. rösken od. rös-kunje-
" ik hebb' in Jeverland gin kün' Spiel gebrauchen. Es ist zweifellos ein Dimin.
^dtanntschaft, hz, Loccdkenntniss) ; 10 von franz. cone, aus lat. conus od. von cuneus.
d'r hêl gen ktln' fan, wo dat kunkel, Schmutzlappen, Schlumpe, Vettel,
1; — ho hed sin kün' nêt; — hê gemeines Weib, gemeine lüd^rliche Person,
egt bi kQn\ — cf. unkünde, un- aUes Schwatz- od. Klatsch-Maul etc. ; — sê
enntniss, Unverstand etc.); — bê is 'n regten kunkel; — 't is so 'n regt old
ankfln' d&o. — Nd., mnd. künde, 15 kunkel fan 'n wif. — Nid. konkel (Fetze,
L kond^ künde; nihd. künde ; ags, Lumpe, Lappe, Wischlappen; Schlampe, fau-
les lüderliches unreines Weibsbild; Kaffee-
kiiiieH, künden, kund od. be- Schwester od. Klatsche, Klätscherin) u. (cf.
nssend machen etc.; — ik künn' v. Dale) konkel (Schlag, Klapps, Klatsch,
rmit an« dat etc.; — bê ferkündt 20 Ohrfeige). — Vergleicht man klatte, klater
JUL konden, verkonden; afries. u. 7ihd. Klatsch, Klatsche, klatschen
â; ags, c^'dan; as. cûdbian; ahd. etc. vom Schallstamm klat, ahd. klaz; —
kundan, chundan; mhd. künden, klits, klitse, klitsen, klitter von klit; —
l klüngel u. klunker voti klingen, klinken ; —
^Dindn, von künde). Hauptsäch- 25 kuchel, kücheln etc. von kuchen etc. etc.,
\€ik im Sinn von : Freundchen, so ist es ganz klar, dass kunkel vom Präter.
\tbe etc, kunk, von kinken, smcie mit dem Suffix el
kundig; — ik kun' dat nêt kün- (Etwas, Wesen, Ding, Zustand, Sein etc.)
%d etc!) worden, wo dat was; — weitergebildet wurde u. dass kunk demnach
sündig (wissend, weise, klug, ver- 30 ein zu kinken gehörendes Schallwort ist,
fahren, geschickt etc.) genug to, was ausser denselben Bedtgn. wie kinken u.
lo worden; — he is ên fan de die damit verwandten Wörter auch wieder
(weisesten, erfahrensten, geschick- dieselben Bedtgn. wie klap, klat, knap, kuak,
mannen de ik kenn' ; — dat is krak etc. u. deren Ablautformen entwickeln
findig (bewusst, bekannt etc.) ; — 85 (also neben Klang, Klingen, Bauschen, Sau-
"n ander gau kündig (wir wur- sen, Surren, Schnurren, Schwirren etc., od.
der, bz. einer dem andern bald Husten etc., od. Schlag, Klapps, Klatsch,
vertraut); — Sprichw.: 't geid Stoss, bz. Schlagen etc. auch die von Bruch,
e jOden; de fragen altid na 't Biss etc., od. Fleck, Schmutz etc., od. Ge-
L — Mnd., nd. kundich, kundig, 40 schwätz, Sdmatz, Klatsch etc. u. viele an-
idig, künnig ; nid. kondig, kundig ; dere, wie sich solche auch in kladde, klattc^
lieh; afries. kundich^ koudich u. klater, klats od. klak etc. finden) konnten
Bttig; ags. cj'dig; (ûhd. chundig, u. zum Theil entwickelt haben. Ausser un-
ihd, chundich; mhd. küiidic, kun- serm kunkel v. nid. konkel 1 u. 2 (s. oben)
mnnigr; norw. kunnug; schwed. 45 sowie nd. (Br. Wb., Dähnert etc.) kun-
ndig; dän. kyndig. kel in run-kuukel (goneine Vettel etc. od,
I, kündigen, kundig od. toissend vielleicht raunende, flüsternde VxkTiik^X od.
n, kundthun, aufkündigen, auf- Klätscherin etc., da run wohl zu runeu,
— ik kündige dî dat geld ; — raunen, flüstern, murmeln etc. gehören kann),
n dat geld kündigd ; — he kün- 50 gehörte zu diesetn Sclwllstamm kunk daher
at an ; ^ ofkündigen ^/>roc/am2ren auch ganz zweifellos das mnld., bz. flandr.
iktlaïdigen (aufkündigen, aufsageti (KU.) konckel (vortex, gurges, locus iu
ferkündigen. — Nid. kondigen; flumine profundus, in quo aquae vertuutur,
degia; wfries. kundigjcn etc. cf. 1 kunkel in Grimm, Wb.), wobei man
confus, bestürzt, verwirrt etc.; — 55 zunächst wohl ebenso wie bei lat. gurges u.
nog bei kunfûs fan. — Aus lat. gurgula; griech. gargarizö (gurgeln); skr.
OH confnndere. gai-gara (Strudel, Schlund etc.), gargana
, Confusüm; — 't is all' in kun- (strepitus, fragor etc.) u. griech. gargalizo
(kratzen, kitzeln etc. im Halse) von der aus
.) ein kleiner Keü od. keilfönni- 60 gar, redupL gargar (sonare, mussare etc.),
KUNEELE IM KUKSEL-FÜ8E
entstandenen y garg (sonare^ clamare, Btre- heiwter Handel, namemUiek einer fVt«
pere, crepere etc., wozu B opp sowohl die Vonmssen^ du Manne» etc,, tf, Ufion
Wörter gnarren, gellen, girren, krachen etc. wat hei ji beiden dir na wer ftr k
tds auch : Kragen, Kehle etc. stellt) an das mit 'n ander, intt 'n ander nêi hdica
surrende,schnurrende od.sausende 5 — së hed altid allerhand knnkdéi
Geräusch, bz, an das Eauschenu. Tönen handen; — wat mAkd dat wif dog ú
(s. oben, hz, kiuken u, cf. kinkhôm, kink- kunkelêen un fnaereen. — Nd, (8i
host etc.) eines solchen Strudels im Wasser bach) kongelie, kunkelia — Es iä
denken muss. Wie nun aber in den Schall- au konkeln od, mü der Endung ei (i
Stämmen : knik — knak, — krik — krak, -^ 10 Handlung od ein I7b«» bcM^eknn
klä[ — klak, — knip — knap etc. aus der kunkel toeUergebüdet, indem es daija
Bedtg. : Bonus, crepitus etc. die Bedtg. : Bruch, zeichnet, was eine kunkel ihut, madU «
Riss etc. efUstand, so entunckelte sich wohl kitttkeler, kukelenke, Matm d
aus der urspr. Bedtg.: rauschendes od. Weib das konkeld od, louikeléen hk
surrendes, schnurrendes, schwir- 15 Nd. (Schambach) kangelaer.
rendes Etwas von vortez, gurges etc. wie- knnkel-fftae, gemeine, »ehlechte, Ud
der die wn: wirbelndes od. sich dre- betrUgliche, faule Geschichte, sehlechta
hendes Etwas, wonach denn auch kunkel, etc., bz. eine darartige Thai, Handhm
Spinnrocken (mag es urspr. bhs einen richtung etc., od eine Betrüúgerei^ Sdit
Wirbel od. ein Bad, Geräth mit einem 20 Intrigue; — da muBt mi gen kanl
Bad etc. [cf. unser wêl = nid. wiel, Bad, maken, od. mi mit gen kaiäeUftienl
Spinnrad, Strudel, Wirbel, bz. draaikolk, — Bê hed altîd allerhand knnkelAH
gurges etc.] bezeichnet haben) sehr leicht kunkelfûBerêen) bî de ende, odL am d
mit nid. konckel (draaikolk, wiel, bz. gurges — Ausser den in Grimm, Wb., beig
et€.) eins sein u. mit diesem zum Schall- 25 ten Belägen hat auch v. Dale a
stamm kunk, bz. zu kinkeu gehören kann. konkelfoes, indessen leider ohneweitk
Dass es aber auch noch in anderer Weise klärung. Ha er es indessen als Mi
mit dem Schallstamm kunk, bz. kink u. kin- seichnet (obiges kunkelfúae ist ein i
ken zusammenhätufen kann u. man nuM so dürfte es wohl dassMe bedestt
anzunehmen braucht, dass das ahd. kanchela 30 unser kunkelfûser. — Weu den erste
aus mlat. coimcula (u. dies aus colucula als dieses Wortes betrifft, so ist es enttseds
Dimin. colus u. nicht umgekehrt mlat, codu- mü dem Subst. kunkel (s, oben) od.
cula etc. aus alid. kunchula) entstanden sei, hört mit gekankel ii. knnkélé su k
darüber vergl. das Weitere unter kiuke u. während der sweite Tkeä îûaie höekâ
unter Kunkel (Spinnrocken) in Grimm,Wb. 85 scheinlich enitweder ein von ags., t
Wegen der Bedtg. : wirbeln, drehen, krei- aengl. ffts, fons, voas (parataa, pronpt
sen etc. aus der von : rauschen, sausen, surren, s. unter fonseln u. fûael) weiter gn
lärmen, tönen, klingen etc., s. auch mnid. od. einzuags.(ffiaji\ as.îtaitai', aens
konckelen unter kunkelu u. vergl. dazu auch (parare etc. od bereit u. fetiig wutd
den Zusammenhang von turbo (Wirbel, 40 reiten, fertigen etc.) gehörendes 8id
Strudel, Kreisel, Wirbel, Haspel etc. etc.) da kunkel-fûse gans swesfeHos wc
nut turba u. turbare, wo die Bedtg.: Wirbel Etwas (gleichvid, ob Zustand od Gegt
od. wirbeln etc. auch zweifellos aus der von: bz. Sein, Wesen od Ding) beseiAßi
Lärm, Getöse etc., bz. lärmen, toben, brau- eine kunkel bereitet u. fertigt od auK
sen, stürmen etc. hervorging. Weiter vergl. 45 was von einer kunkel (einer gemein»
zu kunkel als Drehendes, od. Gedrehtes, od. len, schlechten Person, od einesu Im
sich krümmendes od. krummes, radähnliches, Luder) bereitet od gefertigt u. mm
od. rundes u. kreisförmiges Etwas auch u. wird. Dass füse namUch die \
mnld. koukerpype, nd,-dithm. kunkelpipe. Bereitetes od Gemachtes (Fabricir\
Mastdarm, Kaidaunen, bz. Wurat aus roher 50 FtibriktU etc.) hat, wird aw^ dadm
Hafergrütze, Zwiebeln u. anderem Gewürz 8tätigt(s.unterk\uokéifaaenin Grim
(cf. Schütze u. Br. Wb.); mnld. (KU.) sub 2, c), dass das gemadUe («nse
konckerpijpe (botulus, botellus hordeo farc- falsche u. werihlose) Gold od Meteiü
tus) ; mftäm. konckerpijpe (bodin, andouille), im Anfange des 15. Jährhunderii
sowie in nd. (Danneil) kunkcldick (Blut- 55 kunkelfoys hiess und also hier im Gs
wurst). ^ zum echten (nicht gemachten, sende
kuakele, heiitúiche, verstohlene Plauderei, türlichen) Gold od. MetaÜ stand v. '
leise,murmelnde Sprecherei, geheimeFlüsterei, vorgesetzte kunkel wM nidU eins j
Munkelei, Geheimthuerei, Intrigue, geheime Person bezeichnete, sondern walMrséhei
verbotene, schlechte, betriigliche Geschichte, ge- 60 die Bedtg.: Flitter, Lagpenf FOse,
KUNKEL-FUSEN 407 KUNKELN
mêmes JEtwoB (cf. kunkel) fuUte u. u. Läisterzungcny hz, die gemeinen Frauen-
f6yi demnach wörtl, ein Flitter- od. jsimmer (cf. kuokel) heivdich zusammen
H' Fabrikat (gemeines u. schlechtes kommen u. verkehren, hz. worin gekunkelt
he) bueichnet habepi wird. Boss nun wird od. Kunkcleien stattfinden. — Nid.
iOuie od, oberd, fause auch für sich 5 (v.Dale) kookclhuis (huis, wariu meii in 't
eine ähnliche Bedtg. hatte (s. dieser- geheim kofTij driukt; huis, warin mcn in H
I Qrimm, Wb, unter kunkelfusen, {geheim plannen smeedt, bz. Haus, worin die
a)f erklärt sich daraus, dass wir mit Klatschen od. Kaffeeschwestern zusammen-
cht auch die Bedtg.: unächt^ kommen, um zu kunkel n). Vergl auch oberd.
h He, verbinden u. es eben hierauch 10 Gung gelhaus unter Kunkelhaus in
im Qegensate zu natürlich od. Grimm^Wb., wo die Form gungel, gunkel,
(tf, gemachter Kram, ge^nachies Wesen ebenso wie g unk ein (baumeln, s. unter
M, also fause als gemachtes u. nicht kunkeln in Grimm, Wb., Nr. S) auch stark
chis EtwM auch ein imitirtcs u. fat- an unser güngel u. güngeln (bummeln etc.,
Etwas sein kann. Vergl. übrigens 15 cf. bummeln) erinnert.
aXb noch weiter: kunkel-kram, kunkelkramerê, schlechter,
Lel-ftMH, es wie eine ScfUumpe (kun- gemeiner^ verstohlener, heimlicher, betrüg-
, ein Lump, lAtder, gemeine u. schlechte lichcr Kram od. Handel, schleclUe etc. Ge-
\ machen u. treiben, be. so handein u. scJncJUe etc. ; — mit de kunkelkrâm wil 'k
My wie eine solche Person etc.; daher 20 niks to dôn hebben.
ein, schlecJU u. betrügerisch handeln, kunkeln, schwatzen, plaudern, klatschen,
€ Oeschichtchen machen, eine Sache heinüich u. vertraulich mit einander sprechen,
teriseher u. betrügerischer Weise u. flüstern, munkeln, sich heimlich mit einander
i verdunkeln u. verwirren etc. ; — so besprechen u. über Etwas (namentlich wegen
iks léfer as kunkelfûsen un klüugeln ; 25 schlechter Geschichten od. Betrügereien etc.)
sMeekt arbeiten, pfuschen etc. ; — verabreden, heimliche Bänke u. Pläne schmie-
Dkelf&sd d'r wat in herum. — Nid, den, betrügen u. lügen, schlechte u. faule
%le) konkelfoezen u. konkelfoezelcn Geschichten machen u. treiben, pfuscJ^en,
ioor malkander mengen, cenc onaan- Schmutzkram machen u. zurecht brauen od.
s hatspot maken ; bedriegl\jk, arglistig, 30 mischen, rühren, schmieren, manschen etc.;
Bljjk handclen; met draaierijen om- — dat kunkcld un prôtd air dör 'n ander
lieh met eenander verstaan, om eeu hendör, so dat man dV niks fau ferst&n kau ;
te bedriegen); fläm. konkelfoezen, — sê sitten bi 'n ander to kunkeln; — in
fuisen (von heimUcl^em u, betrügeri- dunkeln is g6d kunkeln ; — wat hei ji dar
Treäfen; auch pfuschen). — Dass 85 nu wer mit 'n ander to kunkeln (heinüicih
erhole fûsen = <Aerd, fausen, nid., mit einwider sprechen od. zu besprechen, zu
öesen, fuizen etc. dasselbe Verb, wie verhandeln etc.)? — wat hei ji dar nu wer
«an; as, fûsian; aengl. fûsen (pararc, mit 'u ander toregt kunkeld (was hdbt ihr
are etc.) ist u, man das Subst. kunkel- da nun wieder für schlechte Geschichten od.
die folgenden Wörter auch hievon 40 Bänke etc. mit einander zurecJU geredet od.
von kunkelfûseu Meilen kann, ist zurecht geschwatzt, zurecht geschmiedet u.
Vergleich von funsein u. 1 u,2 fuskcn gebraut) ? — dat wif mag niks lêfer as kuu-
loff. Man würde hier fûsen dann kein (Immlicher Handel ohne Vorwissen Uhres
I der Bedtg.: eilig u. geschäftig sein, Mannes treiben, bz. heimliche trügliclhe (re-
wreeht machen u. so auch : pfuschen, 45 schichten machen, Bänke schmieden od. über-
l arbeiten, etwas Schlechtes u. Un- haupt Heimlichkeiten u. Sachen treiben, die
machen etc. zu nehmen haben, kun- das Licht scheuen); — wat kunkelst (was
n aher würde dann lAos ein durch für faule Sachen od. welchen Schmutzkram,
tferstärktes fÛBen sein u. sich hieraus welch schlechtes Zeug brauest, mischest,
eidU erkläreti lassen^ warum das ein- 50 manschest, schmierst od. pfuschest etc.) du
ftkse od. fause, bz. dessen Hur. fûsen diir toregt ? — he kunkeld (schmiert, manscht,
nen audi schon die Bedtg.: schlechte rührt, giesst etc.) 't all' dor 'n ander; —
ehten, Bänke, Streiche^ Flausen etc. se kunkeld (schmiert, manscJU od. pfuschet
wie dies unter kunkdfüsen 2, a in etc.) d> wat mit herum. — Nd. (Scham-
.m, Wb., erwälint ist. 55 bach) kungeln, knukelu (heimlicher Handel
kei-fftser, knnkelfiiserd, Person die ohne Vorwissen des Mannes treiben, heim-
[fbien macht. — Nd. kunkelfusert. lieh u. unerlaubter Weise verkaufen u. ver-
kel-ftUerê; t. q. kunkelfûse, bz. kun- tauschen), (Dann eil) kunkeln (betrügen,
kc — Nd. (Br. Wb.) kunkelfnserie. heimlich etwas verkaufen); nid. konkelen,
Ï!A''h%§^Haus,worindieKlätscher innen 60 Bänke spielen, auf verstohlene Weise sein
KÜNKEL-POT 408 KUEN8T
Wesen treiben, od, nach v, Dale slordig kinieke, Bohneniraui. & ë
werken, knoejen (cf. knôjen) knoeienjen be- von künne aus kflne = nUL taoi;
drgTea en plegen, intrigeren etc. — qT. d4uu «. unter kölle.
mnld, (KU) konckelen (contorquere, rotarc, kaa-rebben-weg od. k«irebknfi
vibrare) u, unser kinke etc. u. sodann auch 5 gUbt hier in Oetfriedand méïïtn
Weiteres unter kunkeln in Grimm, Wh., welche der Sage tuteh vonémël»
u. hei mir unter kunkel, wovon kunkeln sischen Könige Radbod (im YoO»
zweifellos weitergebildet ist. Dass sich dieses Babbold, Rebbold u. jetst aué mA
Verh. audi mit kuclieln, klüngeln begrifflich lins [aus Radbodins] genantU) mgau
so nahe berührt u. heriihren muss, ist des- 10 soüat u, daher wie cnMi, od, «m/m
halb klar, weil kücheln zu kucheu u. klOn- Rabbels- od, Rebbelsweg gmniU n
geln mit klüngel zu klingen gehört. Dass So z. B. ausser sonstigen (in Me
das oberd. gunkeln (baumeln od. bummeln) lausen u. Friedeburg etc., aufimBa
nichts anderes als unser 'güngeln (bummeln, fehn etc) auch einen Weg, der fnk
urnherstrolchen, schlendern etc.) ist, ist wohl 15 geblich von Stavoren in .FVtoM
zweifellos. Groningerland, Eheiderland Über â
kankel-pot, Schwatz- od. Klatsch -Topf, Emden liegende Insd Nesse (et wr ,
bz. der Topf einer Klatsche od. Kaffee- ein Dorf, das im 14. od. 15. /«M
schwester,od. auch der Topf, wobei geklatscht, durch Deichbritdte von BheiieiM
geplaudert wird od. heimliche u. trauliche 20 trennt wurde) durdi die KnnhSnd
Unterhaltung stattfindet; daher fig. auch: der Insel Fosteland (wahrsckei^^
a) der Thee- od. Kaffeetopf; — sittd ji olde kam, da Badbod der Sage noefc i^d
wifen nog b! de kunkclpot? — wen de Borkum belegenen Bant früher tm
kunkelwifeu so regt warm up 't stöfke bi od. eine Burg hatte od. viélleidAiai^
de kunkelpot sitten un mit 'n ander kunkeln 25 land, wo er angeblich die Twjexa^
könen, den Eünt so so regt up hör dräfc; — ging u. wovon noch jetzt (if. Bei
bi de kunkelpot word allerlei toregt kunkeld Geogr. von OstfrieeL pag. U1 «• 1''
un toregt brôed; — b) ein Schwatz- od. dieses Weges u. sonst auch pag. ÎSS;
Klatschmaul, eine Klätscherin ; — 't is so Ostfries. VolkdfOte von 1832, pag-
'n regt old kunkelpot. — Nid. konkelpoL 80 Aufsatz von Fr. Arends über^
kankel-wîf,ir^'&(^a« kunkeld 0(7. «cAfro^, Wege) grössere Theile erhalten m
plaudert etc., od. das Ränke u, sonstige heim- Name von Badbod ist auch om
liehe u. faule Geschichten (namentlich hinter erhalten in Rabbelsberg, was w^
dem Rücken ihres Mannes auch Sachen ver- (cf. Arends Erdbeschr. von Oifj
kauft) macht. Auch rhein.: Weib daskunkelt. 35 Harrlingerland) ein dUes GrMe:^
1. kiinne, s. künde. u. wohl im Volksmunde aus BadI
2. künne, kiin', od. künde, Familie, Ver- verderbt ist, weil derselbe dem Köm§
wandtschaft, Geschlecht, Verwandter, Ange- zuifeschrieben wurde.
höriger etc. ; — he hörd to allemans kÜnne küuMt, Kunz^; — he is in allerli
(er gehört u. rechnet sich zu Jedermanns 40 un wêtenschappen erfaren; — ^
Familie od. Verwandtschaft, GeschlevM etc. ; gen kOnst, um dat to dôn ; — hl
bz. gerirt sich als ob er mit aller Welt ver- künst, um wat to maken ; — we
wandt ist) ; — Sprichw. : allemans künde, künst kend, den is 't ligt to d^
sunt allemans früiide, od. alFmans kün' sunt diu künstcn (Fertigkeiten, Geschié
all'mans frün'. — Nd. (D ahn er t etc.) künne] 45 etc.) iusen sên un wts insen, wat
mnd. (Seh. u. L.) kunne, künde; fi/e2. kunue; — d&r hed he s!n künst (sein I
afries. keu, kin, kon ; nfries. kinn, kenn ; Wissen, seine Geschicklichkeit) ao
as. kunni od. cunni; ags. cyn, cynn, cinn; — he wil hum de künst oflërei
engl, kin, kind; an. kyn; norw. kyn, kjön; sunt dat nu wer för künsten (wu
schwed. kün; dän. kjön; goth. kuni; ahd. 50 nun wieder für Listen, od, Streic
cuni, kunni, chunni, khunni ; amhd. chunne ; faule Geschichten, Gainkéleien äc
mhd. künnc ; md. kunne (Geschlecht, Ver- sölen de künsten hêten ? — du m
wandtschaft; Verwandter, Verwandte; Art). kiiüsten (Ränke, faule Geschichten^
Mit lat. gcnu (nur in genuinus) ; tfkr. janu Gaukeleien, dumme Spässe etc.) m
(Art, Geschlecht) etc., sowie skr. gnâ (Götter- 55 wil 'k dî raden hebben ; — he
weib) u. jäni; zend. ghena; griech. gunc; allerhand künsten (Listen etc.) bi
goth. qiuo (Weib, cf. kwäne) u. skr. Janas; um en to bedregen un antoförc
griech. gcuos; lat. gcnus (Geschlecht), gens sunt all* man malle künsten fan dt ;;-
(Volk) etc. zur y gan; skr. jan (zeugen; hebben is hebben; man krigen is
werden, entstehen etc.) gehört. 60 — de künst stigt immer höger, o
HNSTELE 409 EUNTË KÜNT
•w^/W09., nld. kunst, koDSt; (crena; cunnus); engl, cut (Schnitt, Ein-
€M. chonst, kanst (das schnitt, Kerb, Höhlung, Binne, Strich, Linie
tj Verstehen, hz. das Sich- etc. ; Stück, Theil, Antheil, Loos etc., cf.
^OOB etc.) — Zu kunnaQ aengl. cut [Theü, Loos etc.j cattin; engl.
Hei wie Ounst von gönnen, 5 cut, Bcindere, secare, schneiden, hauen, ab-
en etc. ?iauen; aufschneiden, schlitzen, spalten;
tdei, schnitzen ; zerschneiden, durchschneiden, ihei-
nttlik. len etc.] u. cunt [a) vulva, cuonus; — b)
Uin ; — he küusteld d*r t\irche etc.] in cuntliues, die Furchen, Höh-
10 lungen od. Rinnen, welche die Leinen od.
Temandem od. Etwas dein Taue auf der Oherfiâche einer Kardele
, Kunst od. Geschick u, zwischen sich hissen); an., isl. u. norw,
^}end u. zeigend, mit Kunst (dialect.) kunta ; schwed. (dialect) kunnta u.
künstUeh etc. ; — dat is 'u kuta, kutta ; dän. (dialect.) kunte, kunt (cnn-
lâr (d. h. mit einem Eis- 15 nus, vulva) ; m^c/., md. kunte, kuut (yeretrum),
immern kan; — dat is 'n weibl. Schamglied, womit auch vielleicht norw.
- .ATId. konstig, kunstig etc. (Jv. Aasen) kunt; schwed., dialect, kunt
Uer; — ironisch: du bOst (en skraeppe eller höi og smal knnr af
UnBtler. flettede spaancr) von Hause aus zusammen-
Hdi, der Kunst gleich od, 20 hängt. — Dass die Wörter kunte u. kuttc
Kunst, viel Kunst ent- nicht wie wahrscheinl, das nd. (Scham-
etc.; — dat is 'n künstelk bach) kunne u. mhd. künnc (cunnus etc.)
S is 'n kOnstelk man; — aus tat. cunnus entstanden sind, ist sicher,
[d un nêt natflrßk togân etc. sowie auch, dass nach alletn Obigen die
itabd (fast obs, u. haupt- 25 Bedtg.: cunnus od. vuIva aus der altem
! Name vorkommend, wie von: Spalt, Biss, Schlitz, Kerb, Einschnitt,
'San die das Geschütz be- od. Oeffnung, Loch etc. hervorging, bz. dass
onieren helfend zur Seite der Stamm kut, nasal, kunt urspr, die Bedtg. :
Ten die Aufsicht über die Bruch, Biss, Spalt etc. (u. so auch: Schlitz,
Nid. konstapel, konstabel ; 30 Schnitt, Kerb, Einschnitt etc., od. Oeffnung^
c. — Wegen der verschie- Loch, Grube, Höhle, Vertiefung, Binne etc.)
Bedtgn. vergl. Grimm hatte. Vergleicht man nun dazu die SchaU-
L. (mnd. Wb.) Wegen der stamme: klak, klap, klat, knak, knap, krak
coDtestabile, connestabile ; etc. mit ihren Ablauten klik, kluk etc. etc.
i; franz. connetable (in 35 und die davon gebildeten Wörter, bz. dass
^rdaümeister) aus comes dieselben aus sonus, crepitus etc. die Bedtg. :
I, 138. Bruch, Biss, Spalt, Bitze, Kluft etc. ent-
. kntte, kut etc., weibL wickelten, so ist es wohl zweifellos, dass auch
hamglied, weibl. Scheide, der Stamm kut ein urspr. Schallstamm ist,
. Loch, Spalt, Kerb, Schlitz 40 der als kit, kat, bz. kwit, kwat auch in
, sonst hier auch put u. kittern, kwittern, bz. kattern, kwattem,
(de wichter hebben 'n snä', kwatje, kwatjen, kwattel etc. etc. steckt u.
a 'n kapittelstok etc.) ge- entweder unverschoben mit idg. kat, kaut,
en put od. pute noch be- bz. kad, kand (cf. auch gnattcrn, knattern,
eses Wort wahrscheinl. mit 45 gnittem, knittern, guiden, knäden etc. etc.)
lat. puteus stammt u, auch od. lautverschoben mit gat, gant, bz. gad,
• pint (penis) un kunt od. gand (wegen der Formen kom, kum, kwam,
richw,: grote mund! grote goth qim, ([um etc., aus gam, vergl. kamen,
( nct so gôd as d'rin, sä kumst etc.) ident, ist u, demnach sowohl mit
Br.Wb.,Dähnert etcj 50 skr. katth (Geräusch u. Lärm machen,
; mnd. kunte, cutte (cun- schreien, schwatzen, sprechen, schelten etc.,
kont (ArscMoch, Arsch- cf. bei Fick I, 37 y kat, lärmeti etc. u.
kt), kut (snijde, insugding ; h^^V kant, schlagen, stossen, stechen etc.,
leel ti. knte (kuil^e, putje) ; wozu er auch skr. kunta, griech. kontos,
, incisura ; cunnus) u. kute 55 Stange, Stecken etc. u. kanta, Lappen, Lum-
«8« kunte, kunthe, cuntte; pen etc., skr. kaiithîi, geflicktes Kleid; lat.
inus, Vulva); hess. (V il- centon etc. stellt) als auch mit kad = skad,
j, kutt (Vertiefung, Grube, skand, beissen, bz. spalten od. brechen etc.
Fuldaisch, auch vulva) ; (cf. biten, knappen, knakken etc.) u. knicken,
\e, connte (vulva) u, kutte 60 biegen (cf. knik, knikken etc., cf, daselbst
EÜLM EUtiMER 400 ' EDLTEIt
diegelbe Bedtg. hat Zu schwed, kull etc Keule od, ein Kloben etej, od. ti»
gehört jedenfalls auch kull (kopfüber, über unförmliches Stiick feinen Kluu^en i
den Haufen), kullig (rundlich etc.), kaller klumpiges Etwas]) bezeichnet hat
(ein rundliches Etwas, lus. ein Etwas was kalpen, kttlpei, glotzen, bz. mit ^
rundlich zusammengewickelt od. gedreht ist, 5 weitaufgerissenen Augen wonatk äam
eine aufgewickelte Rolle) u. wie nun roÚ kulpe = kulpôge^ s. unter kolpe.
len von Bolle u. schwed. kollra von koller knlpen, s. kolpcn.
(s. 1 kullern), so ist auch schwed. kullra kulpîg, dick, plump, unfôrmli€hfJÛ\
(rollen, wälzen etc.) wohl von diesem kuller bz. dtck u. unförmlich gestaÜH «.
weiter gebildet, während das deutsclie kullern 10 trieben od, dick aufgeschwoüe» n.
woM ein Iterat. von kullen (s. oben) ist u. dem- quollen etc. ; — kalpige handeo U.
nach mit kullen zu kulle (Kugel) gehört, (dicke plumpe klumpige kUAzigt läM
von dein es allerdings zweifelhaft bleibt, ob förmliche missgestaÜete Hände od. Fi»
es mit kolle u. an. kollr (Kopf) u, schliess- . 'n kulpigen n6se (eine dicke unföt
lieh mit skr. gola (s. oben) von Hause 16 etc. Nase); — kulpige ôgen (gntä
aus eins ist, od^ aus mhd. kûlo (Kugel) aufgequoüene u. weit vortretende At
entstand. — kulpige appeh (grosse stark §etr
kulm, kalmer, eine dicke Thonkugd. — u. dick aufgeschwollene Aepfd^ oi
Wohl von kulle (Kugel, s. unter 2 kullern) unfömdiche missgestaltete Aepfd), (f.
od. wahrscheinlicher noch aus kulfcn (Kol- 20 kulpe (Pflaumentaschef verkommtM
ben) od. kulpen, kulpn (s. kul]>e) entstanden, gebliebene Pflaume) u, nd. (Däk
wie wir statt sülfen (selbst, selber) auch külpen (unreifes Obst), — Nd. (Sc
ja sUlm sagen u. wie auch bayr. kolm aus bach) kulpig (von Pflanzen, i. B
kolbn (s. unter Kolbe in Grimm, Wb.) Runkelrüben, die in der Mute didSt
geworden ist. 25 schwollen, oben aber diknn sind «. w
kulpe, kulp, a) eine dicke Thonkugel wie eine lange, dünne Spitze auslaufen);
kulm etc.; — b) ein dickes rundliches klo- Sachs, kulpig, kulpich, kulpicht fni
biges grobes ungescMachtes od. knolligtes, stumpf od. dtck). — Zu kulpe.
klumpiges Etwas etc. ; — he hed 'n godcn kolp-oge, Olotz-Auge^ bz, ein AM§t
kulp für de kop (er hat eine sehr dicke, un- 30 gross u. dick aufgequollen ût %. tt
geschlachte u. unförmliche Nase, bz. eine der Augenhöhle herausliegt, — M-
gute Knolle od. einen guten Klumpen vor Wb.) kolp-oge, (Schambaeh) ki
dem Kopfe. — Nd. (Schambach) kulpe, kulpdge, (Danneil) kulfsôge, (Mi
a) Klumpe od. Klümxychen, im Auge der kttlpôge.
Schafe; — b) ein dickes aufgetriebenes od. 85 kulp-ôgen: i, q. knlpen.
grosses rundlich aus dem Gesicht hervor- kulsken, kttlsken, a) poUzrn, n
tretendes Auge, bz. ein Auge, das weit aus etc. ; — dat kulsked mi ai in 't iSf 1
der Augenhöhle herausliegt, ein Glotzauge as wen sQk 't d'r all' in umkërd;
wie nd. kulpe t/. kulpôge (s. Letzteres) od. in Wasser od, sonstigen FlüssigM
auch (Danneil) kulfsôg'. — Dass dieses 40 umstossen, bz, diese so stark rAk
Wort mit nhd. Kolbe, ?id. kolvc, kolf, kulf schwenken od, so damit herumgiem
urspr. eins iM, wird durch das in Grimm, man die Bewegung des Wassers h
Wb. (V, 2587) aufgeführte nd. Kulpe be- dadurch* ein dumpfes Geräusd^ i
stätigt, sowie auch durch das Adj. kulpig — he kulsked in 't watcr herom*,
(s. d.). Ausser kulpôge, bz. kulfsôgc vergl. 45 kulsked (schwenkt mit Geräusch)
auch nd. (Br. Wb.) 'kuM-ioot (Klump-Fuss, mit herum; — sé kulsked (rühzi o<
krummer ungestalteter Fuss) u. kulffotig mit Geräusch) 't alP dör 'n ander. -
(klumpfüssig) = engl, club-footed. wort wie 1 kullern.
Als dickes rundliches aufgetriebenes Et- kalter, Stolper-, Strattcheh, od,
was würde es sich wohl mit lat. galba (Dick- 50 Boll-, od. FalUBahn ; — daher di^
bauch) u. globus etc. vergleichen lassen, ob- art: ho kumd d^r mit up de ki
schon die sonstigen Bedtgn. von Kolbe (s. kömmt damit auf die Stolper- et
darüber Weiteres unter kalf) ebenso wie bei od. damit ins Stolpern etc'), wdi
nhd. Kloben (cf. 1 u. 2 kKifc) u. engl. flg. von Jemandem g^rauclU wird^
club (cf. auch klump etc.) eher darauf hin- 55 seiner Rede, bz. mit dem Betriäf
zuweisen scheinen, dasa es ursj)r. bloss ein was od. mit seinem Geschäft auf ei
abgespaltenes Etwas (gleichviel, ob ein Bahn gerathen ist u. der daher \
langer dünner scharfer Splitter [vergl. auch stolpernd u. strauchelnd vorwârti
die Bedtg. : Pfeil, Spiess, Wurfspiess etc. des od. mit dem es in Bezug aiuf sein
ati. kôlfr], od. ein längeres dickes Stück [eine 60 od. seine Unternehmungen wkleehi
KÜIiTEttl} 401 lOTM
It — Eb ist Stibst. zu kúliem, ist dies ein Schall- od. Klang- Wort, das
fansdl SU kullen (roüen mit nach Fick (III, 38) mit ahd. ge-kewen
absaUweise springen u, hüpfen (nennen, heissen, rufen), lit, gauja (heulen
mde Kugeln auch thun etc., s. etc.) etc. auf die Schallwursel ga zurück-
ern) zu gehören, von dessen 6 ge?U, Anscheinend hatte das Adv. chûmo
i (eontrah. kullt, kuU = rollt, (beschwerlich, mit Mühe u. Noth) daher zu-
ist absatzweise niedergestürzt nächst die Bedtg.: klagig od. klaghaft, in-
tfgesprungen u. weiter gerolH) dem es im Vergleich zu ahd. chûma (Klage,
rgebüdet ist, wo dann kult-er querimooia) einen Klage-Zustand od, ein
inen Zustand wo Etwas roUt 10 Sein bezeichnete, wo Jemand schreit, heult,
le niederfäUt u. wieder auf- jammert, klagt u. murrt, bz. klagig od. klag-
'itr stürzt etc. bezeichnen dürfte. haft, klagend, mürrisch u. verdriesslich od.
isat in gekalter (Gestolper, Ge- verdrossen (cf. aeger u. a^re, beide auch
. Oeroüe, Gestürze etc.) auch in der Bedtg. : verdriesslich, verdrossen etc)
\$»dbe wie Koller in GekoUer \b ist. Da nun aber jeder kranke, schwache,
ie auch polier (Folter) in ge- elende, matte od. arme Mensch auch klagt,
ter, Gestolper etc,) ist, so kann jammert u. seufzt od. klagig u. klaghaft etc.
ie „t*^ auch selbstredend für ^P ist, bz. das Klagen, Seufzen u. Stöhnen etc»
ïârtere Aussprache von kuller gerade dadurch verursacht wird, so ent-
fin. Vergl. weiter: 20 wickelte sich aus klagig von selbst die
lolpem, straucheln, absatzweise Bedtg. : kläglich, jämmerlich, schlecht, elend,
M Geräusch roüen, fallen, stür- krank, schwach, müde, matt etc. sowohl, als
he kalterd ; — dal kalterd an auch die von : verdriesslich, verdrossen, un-
dör 'n ander; — auch subst.: willig, ungern etc., wobei es sich dann in
\ kaltem ; — he kamd d'r mit 25 Bezug auf ahd. chûma od, chûmo als Subst.
etc. — Wetm man vergleicht, ganz klar ist, dass dies als Schallwort so-
tem (poUern) hauptsächlich in wohl ein Tönen, Rauschen, Klingen, Lärmen,
idpem, fallen, stürzen etc, ge- Schreien, Jammern, Heulen, Klagen etc, od.
ist kaltem jedenfalls ident. mit einen Zustand u. ein Sein wo dies Statt
n.) koltera , koldern (zanken, 30 'findet u. hörbar wird, als auch ein tönendes
m, ungestüm sein u. thun) u, u. rauschendes, klingendes etc. EtuHis be-
seibe wie kallem sowohl in der zeichnen konnte u. dass hieraus sich sowohl
\ern etc, als in der von : rol- die Bedtg. querimonia des ahd. chûma, als
ttzweise über Etwas hin^ od. auch die von Klinge od. Klingbach,
erunter rollen u. springen od. 35 RauscJhbach, rauschender Giessbach, od. Thät»
Schlucht, worin ein Bach rauscht etc, (cf.
Hitm; s. kamen. klinge unter 1 klingen) des mhd, kQme (cf.
komme. Lex er) ergiebt. Was nun aber ahd. chûmo,
n, beinahe nicht, mit Mühe u. mnld, cume (kaum, schwerlich, schlecht, bz,
10 eben etc.; — dat geid kûm; 40 mit Klagen, Seufzen, Aechzen u. Stöhnen,
d'r kftm hen ; — ik kon kûm mit Beschwerde, mit Mühe u. Noth etc.) be-
0 m8i was *k etc. — Nd, kaum; trifft, so hat sich die urspr, Bedtg. : klag ig
dd. (We Hand, provinz.) kuim ; od, klaghaft, klagend, stöhnend, ächzena,
körne (aegre, y'ix, difficulter) seufzend etc. (von ahd. chûma, Klage etc.,
Stoke II, 186) cumc; ahd. 45 ausgehend) neben der daraus abgeleiteten
>, kûmo; mhd. kûme, koume von: kläglich, jämmerlich, elend, schlecht,
». Mühe, schwerlich, beinahe krank, schwach etc. noch erhalten im nd.
Dass dieses chûmo von Hause (Br. Wb., Schütze, Schambach, Däh-
leres Wort ist wie ahd. chûma nert) kûm, kuem, küme u. mnd, kume
ick, III, 38) chûmo (Klage), 60 (schwach von Alter, stöhnend, krank, leidend,
\e Wörter unmittelbar mit ein- kränklich, hinfällig etc, bz. elend, kümmer-
ndt mhd, küme (Thalschlucht, lieh, ärmlich, knapp etc., cf. dieserhalb auch
iauschbach etc., s. weiter unten), kraken u. krank etc.) ; mhd. (Lex er) küme,
dünn, schwach, gebrechlich etc., kûm (dünn, schwach, gebrechlich), sowie in
en) u. kftmen (trauern, weh- 55 ahd. chûmig, kûmig, cûmîg (schwach, kraft-
eiter unten) zusammenhängen, los, gebrechlich) etc. u. cûmida (infirmitas,
die Formen derselben sowohl acgrotatio) etc., während das schwed. (land-
n Vergleich von aegre zu aeger schaftl.) kaum (Jammer) mit dem Verb, kao-
^J^nUch gemacht. Was näm- ma (jammern), nid. kuimen ; mnld. kuymen
. chûma od. chûmo betrifft, so 60 od. cûmen (gemore etc.); ndrhein. kümme
rnkMt KoolmAn. Wörtorbnob. II. 26
KüMBUESE 4M KDMldîB
(ächzen^ wehllagen); as. cAnyan, cûmjen; {tfrang. emnbe Riefet Tkalf 8dM^
ahd. chiimtin, kdmen (klagen, sich beklagen) ; aessen wahrsdkeimUeker Zusammaúm
mhfL kûmen (klagen, icehklagen, trauern ; grietk. kûmboi etc %ÊmUr 2 knf n a
stich ängstlich bemühen) etc. auf ahd. chûma ist. — Dasê aber kämme ab tief
iqiierimonia) zurückgeht u. dies wieder mit 6 hohles Etwas auch mit kimme «. las
mhd. kümc (Klinge, tt. oben) mittelst dem einem von der y gabh, gamhh (eduui
Suffii: ma ton der }' kn = idg. gn (tönen, beissen; tk^en, Uef sein) oiitoM
klingen, rauschen, lärmen, bz, schreien, F(nr6. kimban, kamb, kumb, kubin ft
brüllen, rufen, klagen, jammern etc., cf audi könnte ist Mweifeüos u, dairi^wiler\
kö) iceiter gebildet wurde. 10 das Weitere eu ersehen.
Dasselbe Wort wie kûm (schwach etc.) ist UwLWLtl, Kümmel, s. 2 kamn. Am
auch vohl das von Danneil u. Outzen Desiiüat von Kümmd, woher im YtA
aufgeführte kûm (lecker im Essen, simper- mein (trmken^ saufen); — he kflnM
Uch etc.), da es sich wohl zuerst aufJeman- 181, od. he hed sflk bek&mmeli
den bezog, der schwach im Essen war, bz. 16 knmmer, Kummer ;'^dMX IM wÜa
wenig ass. f81 knrnmer (Sorge, Gram, IWnkt,
kumbise, Kombüse, Schiffsküche. — Nid. etc.); — he hed niks as kammer u iE
kombuts; schwed. kabysa; dän. kabyse, cf. — he mut kammer (Notii, Mangi,
kabüse. ' behrung etc.) Bden; — hékmidtoki
kumfôr, Feuerbecken, bz. ein Becken worin 20 (er kömmt su Mangel u. EsMr»
man glühende Kohlen legt, daher oft audt kömmt eu kurz, reiM nieM au, 1
fflrkiimfôr genannt. — Nid. komfoor. — leidet Mangel etc.); — ik bimêtêi
WM mit mfläm., mnld. (KU.) kaffoor, (od. Cm gfUden, én daler etc.) to k
kauiToor (foculus etc., b:. recalfactorium = kamen. — Volksreim: in Htfeiii
franz. rechaiiffoir) aus fratiz. chauffoir tf. 25 kummer nn plage; de gen geld kdi
dirs mit franz. (Diez Jly ;i4i}) chanffer u. niks kngcn, de mal m6i to Haget
échanficr etc. (Jieizeu, erhitzen, echauffiren) — Nd.,mnd. kummer; nid. konMr;
aus tat. calefaccro. kommer, komber; afries. komiMr;
knm-hér (Komm- her) in der Redensart : kommer ; vüul. kumber, kammer (U
^(lat is 'n gans ander kumhtT'', wo es sich 30 mütMcut, Bedrängniss, MiAsA i
auf das Herkommen, bz. die Herkunft u. Noth; BetriÜmisê; geriehtliche Ht^
Abstammung u. den Ursprung von Etwas Beschlagnahme); dän.kümmer.—DU
U zieht. Last od. Bedrängniss etc. desWüii
kumke. kampke, Dimin. ron kumme. mer entstand wcM aus der wm: 1
knmknmner, Gurke. — Nid. komkommor; 85 nähme, Arrest etc. u. diese wohl «t
engl, cucumlier aus franz. concombre; itdl. der von: Hindernies, Hemmnits
cocomoni otc. u. dies aus lat. cacumer, cu- Etwas, was das Vorwärtsgdien «.
cun)i8. kommen hindert, hemmt u. bachwe
kämme, kam, a) tief** Schüssel, Becken, schwerlich madU, falls nicht etm
Schale, Napf od. überhaupt ein Hoklgefäfts ; 40 scheint (vergk darüber O. Sehai
— Compos.: hrOi-, spOl-, ätens-kiim etc.; — kumber, wonach die Bedtg.: §€
h) eine mit Wafiser gefüllte Vertiefung od. Haft etc. erst im 15. Jahrhundert^
Grube in einem lAinde; — c) das Becken die von: Last etc. schon im Aus^
einer Kastenschleuse, worin die Schiffe erst 12. Jalirh. belegt ist) die Bedtg. :
hineinlegen y wenn sie die betr. ScMettse /mi^- 45 nähme od. Arrest etc. aus der
siren tooUen. — Nd., mnd. kum, kumm, drängniss etc. u. diese wieder aus .
kump; nid., mnld. kom (vas, alvcus, concha; niss u. Hewwniss entstand. — N)
arca ; catinus, catinum, patella profiindior mnd., nid. hat kummer, kumber, kc
ptc); mhd. kuinpf etc., s. Weiteres unter auch die Bedtg.: Schutt, Bausehu
Kumme u. Kampf in Grimm^ Wb. — 50 häufe, kumber, komber séBbst st
Entlehnt aufi, od. ohne Lautverschiebung geblich (cf. 0. Schade u. Die
dasselbe wie skr. kuml)ha (Topf Krug, Urne, unter colmo) aus dem roman», nä
Aschenkrug) ; zend. khwmba (Topf) ; griech. aus lat. culmcn w. cumalns ent
kiimbos (hecher, Gefiiss etc.), kiimbü (das- ital., span. colmo; frans, comble
seihe u. auch Kahn), wozu noch weiter 55 Gipfel etc.), bs. span. cambre; p
kelt, ir. cwmm, cwmml) (Thal, Niederung) (Gipfel) ; port. comoro, eombro; ii
wegen engl. Ciimtterlaod bei Obermüller brus (Erdhaufe), wovon prov., f
(I, 303) verglichen werden mag, sowie auch combrn; ital. ingombro (Hindemim
hei Dies (L 135) das span. combo, proi?. ^ôcomhrcB (Schutt), wonadk dann d
comb (gekrümmt) ; Span. vom\m (Krümmung), 60 Hinderniss jedenfaÜs aus Er
lOtKBrDOEltTlE 40S RüMPAS
ê HinderniiB od. Hemm- leise gesummtes Liedchen (dön^'e), das man
endes Etwas etc. wieder anhebt, wenn das Gemüth beschwert u, be-
um: Beschlagnahme u. lastet ist, be, wenn man Kummer u, Sorge
deutschen Kummer hervor- hat; — dal is wol 'n kummerdön^e, wat da
muss. Vergleicht man übri- 5 d&r singst.
\ Hildebrand in Orimm, kümmer-lik, kümmerlich, elend, sMecM,
ummer (cf, namentlich am armselig, knapp, mit Mühe u, Noth etc.; —
ebraehte u. namentlich auch dat geid hum man kümmerlik; — dat kan
kuml (Orabhügel od, tumulus, d'r kümmerlik ßnapp, mit Mühe u. Noth,
Mi Steinhaufen, der sum An- 10 kaum etc.) hen od, dör.
Verstorbenen errichtet ist), so kttmmern, a) kummern, sorgen, Kummer,
ir eweifelhaft, ob das deutsche Sorge u, Last machen ; — he kummerd sûk
icr eine Entlehnung aus dem um niks, he let 't all' g&n as H geid; —
kumber u. kumbel (cf. auch kümmer du di um din égen saken; — dat
u OrabhûgelJ u. ahd. chumpal; 15 kümmerd hum nêt, of 't hum naderhand gôd
\ Grimm, Wb.) beide auch geid of siegt; — de dôd fan s!n fader küm-
kämm (cf. auch die Bedtg. : merd hum not ; — dat kümmerd d! dog nét,
mter kimme am Schlüsse), so- of ik spektakel m&k of nêt, bs, of dat schip
) engl, cumbcr (in Cnmberland, nndergeid, od. of dat weg is etc. ; — b) Kum-
^ ïhaüand, tiefes Land) sehr 20 mer od, Mangel u. Noth leiden, Mangel an
agerm. kimban, kamb, kumb, Nahrung etc. leiden, darben, wegzehren, ver-
ier y gabh, gambh, schnappen, gehen u. schwinden etc, ; — dat gôd (Vieh,
f. kld^en, offen stehen, hohl Gewächse etc.) stcid to kümmern un kan
\, wobei aus schnappen wo- hêl nêt greien ; — dat kümmerd (schufindet,
e Bedtg. : haschen u, greifen 25 sehrt etc.) gans weg. — Compos. : ferküm-
fhoêéhen etc., zu sich ^nehmen, mem (he ferkümmerd hum dat ; — he fer-
irvorgehen konnte, cf, unter kümmerd d&r gans; — dat ferkümmerd all'
gehen können. Vergleicht man etc.), bekümmern.
9 die heidn. Chabhügel od. tu- kumpan, Kumpan, Genosse, Kamerad etc.;
fne die Erd- u. Steinhaufen 30 — du büst mi ôk 'n môjen kump&n ; — he
h die Pyramiden in Äegypten is mit sin kump&nen ûtg&n etc. — Mnd.
n der Verstorbenen errichtet kumpan, kumpén; älter hess. (Vilmar)
nt sie desto höher u. grösser kompe. Nach Dies (1, 136) mit ital. com-
en, je grösser die Trauer u. pagno ; span. compaSo ; prou., afram, com-
den Verstorbenen war (auch 85 paing (Compagnon, Gefährte etc, woher:
hreaw& ; ags. hreov [Reue od. compagnia ; compagnare, accompagnare, be-
w] u. ahd. hréu, hrêo ; goth. gleiten etc.) ; mlat. com-paniam (Gesellschaft),
\diê;Begräbniss, Grab] scheint aus com-panis (Brotgenosse), gebildet wie
Zusammenhang zu bestehen, ahd. ga-hleipo, ga-hleibo; goth. ga-hlaiba
IC« etc.), bz, dass Jeder der 40 (sodalis, socius), was urspr. eine Person be-
ch verpflichtet war, einen Stein zeichnet, die mit Jemandem von einem u.
hügel als Zeichen der Trauer demselben Brode isst.
», so scheint es mir, dass die kampas, Compass, die Magnetnadel mit
T etc. des alten kumber od. ihrer Einfassung als Geräth, welches die
e aus der urspr. Bedtg. von: 45 Weltgegend anzeigt. Aus itcd. compasso;
wgegangen ist, während die span., franz. compas (Zirkel, Werkzeug od.
Mt. von kumber, kombcr etc. Instrument zum Messen, bz. Mass, Tact,
Wb., Spcdte 2601^ sub 3 etc.) Versmass), woraus erst später die jetzige
t aus dem Stammverb, kimban Bedtg. dieses nautischen Instruments ent'
: greifen, fassen, zusammen- 50 stand. Nach Diez (I, 137) mit afranz.
em^fügen od. zusammen machen, compas (Mitschritt, gleicher Schritt), com-
'geben, ebenso wie auch die passar (gleichen Schritt halten, im gleichen
hindern etc. od. Hinderniss, Schritt u. Tact gehen) von con u. passus,
aus der von cohibere (s. unter wie von passus (Schritt, bz. Mass von der
auch aus : binden, festmachen, 55 Länge eines Schrittes, Mass zum Abmessen
eifern, fassen, heilten, hemmen der Länge etc., cf. auch trâ) auch unser
seilest ergiebt, ebenso wie die pas u. passen, sowie auch unser passer,
Haft, Beschlagnahme etc. des paster, pasder (Zirkel od, Messinstrument)
imer. u. wo man bei compassus od. compas also
iQe, Kummer ' Liedchen, ein 60 aucJi annehmen kann, dass dies selbst auch
26*
KüüfPELMENT 404 KÜEHDB KDERRE tOSSt'
schon die Bedtg.: Gleich-MasB «. com- dögea ulV mit 'n ander giike fXSi\
passo die von Gleich' Messe r, od. Mes- hören all' to én kmnsam^fe; — w! i
ser (Mess'Ding, Messgerâth etc.), womit mit 'n ander in liamsum^e (in Gemeit
man Etwas in gleiche Theile abmisut gemeinschaj M dôn; — wi «Uieo
li. fintheilt, gehabt haben kann, da ja auch 5 'u ander in komsum^e (Gemeintdufi
passiis ofl. Schritt, ebenso wie Fu«s, einen gemeinsehaftUAen Beutd oi
Da iimen, Elle u. palm etc. ein Mors von hz. in einen Ilamfen zusammen) nut
bestimmter Lange od. Grösse bezeichnete u. h) Auf wand, Gepränge^ L&rm,Waii^
auch der passiis wl. Schritt ebenso wie der Weitläufigkeiien, Umstände cic; — Ú
Fuss od. Daumen selbst als Mass u. 10 m! fSls to f5I knmsnutije, as dit di
Messer (fnl. Mesa-Ding) zur Ermittlung gän kan, od. as dat ik ââi mit make
der Lfinge, bz. zum Messen ron Etwas be- mit ansén nn anhören kan. — Inétr
nutzt iciirde. Bedtg. istt es zweifdios das kt. tm
knmpelment, Compliment; a) Gruss, Ver- (von coninmo), Consumtimi od. An^
beugung etc; — kampelment fan nnse fru; 15 Verzehrung etc., während es in da
— ho mâkd hür sin kumpelment; — b) Wort- sub a besser zu tat. conanrnmatio, Zkm
kram. Weitläufigkeit etc.: — he ra&kd mi rechnung, Summirung, Vereinigung A
fr»] 3 to föl kiimpclmenten ; — dn must nêt consummo, cf. summe, sammcn) ttim
so f&\ kumpelmcDten raakcn, wen dn wat kamst, Kumst, Kuf^ bz. das Ka
df^n wilt. — Das franz. compliment aus 20 — bi sin kumst; — he wagt ap sin]
rom-plier u. plier aus lat. plico =^ griech. — anknmst, ^nitufiwf, Aniniii/^; — np
plekü (flechten u. biegen etc.), wovon auch Aufkommen; — tokumst, Zukmifl;
plocto, s. unter kumploks. kumst, Abkunft, Abstammung etc.; '
knmpleks, Cumple.r, bz. ein in sich zu- kumst, Herkunft; — inkumst, Ei»h
stnnmenMngendes Etwas, eine in sich zu- 25 Einkunft; — inkumsten, fifiiräii/^ I
sdwmenhängcnde Fläche etc.; — dat ligd Zinsen etc. ; — beknmst fdo» Bf com
air in vn kumploks bi 'n ander; — 'n hêl — Nd. kumst; mnd. kumst, komil
kuinpleks land. — Aus lat. complexus von komst; ahd. qunmft, cumft, cbamft
complivtor, hc. coin-plccto, ?rdAr^if<2 complex kunf^, chnnft; mhd. kumft, kanftetc
(( 'omplice) zu compliro fx/. conplico gehört. 80 kamen =^ goth. qiman etc., wozu km
kamplet, romplet, vollständig, ganz; voll- verhält wie Brunst zu brinoan, k
zähl ig, vollendet, fertig etc. ; — 't is kum- kennen od. könen etc u. wonach aßn
))l(*t dül un mal; — 't gesellskup is kum- das „f in Kunft dtenso unorgam
pbH ; — 't is all" kumplet, um to reisen ; — wie in Vernunft u. vernehmen.
strid air kuniplrt un klür. — Aus lat. eom- 35 kamstig, künftig, kumftig, kamM
pletiis u. dies mit ronipl Omentum oti. com- mend, stammend etc. ; — kumstig ja
ploment von compleo. tiges od. kommendes Jahr; — to
kaniplot, Komplott, Verbindung etc.; — zukünftig; — ofkumstig, abkunftig,
a) Gesellsr hilft, Btttte, Bande, Haufe etc.; mend etc.; — herkumstig, ÂerA'OMNU
— 't is air ôn kumplot; dat tordumdo goc^e; 40 kimmlich etc.
— dar stunden 'n bt'l kumplot niinsken bi 'u kaa, kannte, s. kennen.
ander; — so stunden all' in 6n kumplot kin^ konnte, vermochte; s. künei
(Haufe, Knäuel) bi 'n ander; — b) Bund, kin', s. künde.
Gvheimbund, Einverständnijis etc. ; — sê kfin\ s. künde u. IcQnne.
liobben *n kumplot mit 'n ander makd; — 45 knnd, kund, bekannt, wissend
sn sunt mit 'n ander in 't kumplot. — Ob kund maken; — kund dôn. — Ni
das franz. c.om[úoi aus com u.iiolotc (Knäuel kund; nl^. kond, knnd; mnld. ko
etc., (f. itaL pillotta etc., Ball, Knäuel etc. auch cont-, 09. cftth, cûdh ; a^. cftdli
ron lat. pila bei Diez I, 3'JO, wovon auch kûd, kftth; o/ul. kund, chund; got)
franz. peloton, Haufe, Rotte) od. complicitum 60 etc. ; an. kunnr etc. — Zu könen,
((f. kumploks) entstand, darüber vergl. Diez, nan (wissen, verstdien etc.), mit desse
11, 2'}2. kund (könnt, gekonnt ete. — ik hei
knmpost, Compost, ein Gemenge von dün- es urspr. eins ist.
(jenden Erden u. allerhand sonstigen dün- kJiuAe,kün\ Kunde, Bekannter, G
gendcn Stoffen, als Abfälle von Pßanzen u. 55 freund, Freund, Genosse etc. ; —
Thieren etc. — Aus lat. compositum von goden künde fan mi; — du bist 1
romponere (zusammensetzen, componiren). mujen kun*, dat dn mî dar so fer|
kümHüinHJe, SL)Geno8senschnft,GesellsclMft, ton letst. — AM. knndo, chundo <
Haufe; Genossenschaft, Gemeinschaft etc.; kiindf, kttsne, kttn', Kunde, .
-- 't is air mit 'n ander ôn kumsumsjo; so CO schaft, Wissen, Wissenschaft, R
JOTDEN Kü£NN£N 405 KUNKEL
'j Verdkmd, Bewussisein etc, ; ger Holskloben, womit man Etwas featsteckt
Jiderwtffeiis kfla' mit ham mäkd ; od. festlegt, wie z. B, die Fässer , dass sie
% to min künde kamen ; — de nicht weiter rollen ; — stak d'r kui^'c under
sn én hast ût de künne (sie od. leg' dV 'n kuujc tagen, dat *t fat gôd
dan man sie nicht mehr kennt, 5 fast ligt un nêt wider rulld ; — b) ein doppelt-
*Âr weiss, wer sie sind u. tote kegelförmiges od, nach beiden Seiten hin
— ik hebb' gen kûn' an hnm; conisch zugespitztes Stückchen Holz, was
dAl (od, auch ham) gau ander die Knaben beim sog. rösken od. rös-kunje-
ik hebb' in Jeverland gm kün' Spiel gebrauchen. Es ist zweifellos ein Dimin.
ïanntsdMft, hz. Localkenntniss) ; 10 von franz. cone, aus lat. conus od. von cunens.
*r hü gen kfln' fan, wo dat kunkel, Schmutzlappen, Schlumpe, Vettel,
— h6 hed sin kün' nêt; — hê gemeines Weib, gemeine lüderlicTie Person,
i bi kûn'. — cf. ankünde, un- altes Schwatz- od. Klatsch-Maul etc. ; — so
fämsBf Unverstand etc.); — he is 'n regten kunkel; — 't is so 'n regt old
nkfln' d&n. — Nd., mnd. knnde, 15 kunkel fan 'n wif. — Nid. konkel (Fetze^
KOnde^ künde; mhd. künde ; ags. Lumpe, Lappe, Wischlappen; Schlampe, fau-
les lüderliches unreines Weibsbild; Kaffee-
ciBien, künden, kund od. be- Schwester od. Klatsche, Kläischerin) u. (cf.
tsend machen etc.; ^ ik künn' v. Laie) konkel (Schlag, Klapps, Klatsch,
i% an, dat etc. ; — ho ferkündt 20 Ohrfeige). — Vergleicht man klatte, klater
l konden, verkonden; afries. u. nhd. Klatsch, Klatsche, klatschen
ags, cj'dan; as. cûdhian; ahd. etc. vom SchaUstamm klat, ahd. klaz; —
ludim, chundan; mhd. künden, klits, klitse, klitsen, klitter von klit; —
klüngel u. klunker von klingen, klinken ; —
imin. von kande). Hauptsäch- 25 kuchel, kücheln etc. von kuchen etc. etc.,
\ im Sinn von : Freundchen, so ist es ganz klar, dass kunkel vom Prätev.
t etc. kunk, von kinken, sowie mit dem Suffix el
Mdig; — ik kun' dat nêt kün- (Etwas, Wesen, Ding, Zustand, Sein etc.)
etc.) worden, wo dat was; — weitergebildet wurde u. dass kunk demnach
QC^ (wissend, weise, klug, ver- 80 ein zu kinken gehörendes Schallwort ist,
kren, geschickt etc.) genug to, was ausser detiselben Bedtgn. wie kinken u.
Î worden; — he is ên fan de die damit verwandten Wörter auch wieder
tisesten, erfahrensten, geschick- dieselben Bedtgn. wie klap, klat, knap, kuak,
nannen de ik kenn' ; — dat is krak etc. u. deren Ablautformen entwickeln
.dig (bewusst, bekannt etc.) ; — 35 (also neben Klang, Klingen, Bauschen, Sau-
i ander gau kündig (wir wur- sen. Surren, Schnurren, Schwirren etc., od.
r, bz. einer dem andern bald Husten etc., od. Schlag, Klapps, Klatsch,
ertraut); — Sprichw.: 't geid Stoss, bz. Schlagen etc. auch die von Bruch,
jOden; de fragen altid na 't Riss etc., od. Fleck, Schmutz etc., od. Ge-
— Mr^., nd. kundich, kundig, 40 schwätz, Sdiwatz, Klatsch etc. u. viele an-
Ig, künnig ; nid. kondig, kundig ; dere, wie sich solche auch in kladde, klatte,
h; afries. kundich^ koudich i«. klater, klats od. klak etc. finden) konnten
ig; ags. c^dig; (äid. chimdig, u. zum Theil entwickelt habeti. Ausser un-
i, chandich; mhd. kündic, kün- senn kunkel v. nid. konkel 1 u. 2 (s. oben)
mîgr; norw. kunnug; schwed. 45 sowie nd. (Br. Wb., Dähnert etc.) kun-
ig; dän. kyndig. kel in run-kuukel (gemeine Vettel etc. od.
kündigen, kundig od. wissend vielleicht raunende, flüsternde kunkel od.
kundthun, aufkündigen, auf- Klätscherin etc., da run wohl zu nineu,
— ik kündige di dat geld ; — raunen, flüstern, murmeln etc. gehören kann),
dat geld kündigd ; — ho kün- 50 gehörte zu diesem Schallstamm kunk dalier
an: — ofkündigen û/roc/am/ren auch ganz zweifellos das mnld.^ bz. flandr.
fkadigen (aufkündigen, auf sagen (KU.) konckel (vortex, gurges, locus iu
rkündigen. — Nid. kondigen; flnmine profundus, iu quo aquae vertuntur,
!gia; wfries. kundigjcn etc. cf. 1 kunkel in Grimm, Wb.), wobei man
nfus, bestürzt, verwirrt etc.; — 55 zunächst wohl ebenso wie bei lat. gurges u.
og hol kunfüs fan. — Aus lat. gurgula; griech. gargarizö (gurgeln); skr.
\ confandere. gargara (Strudel, Schlund etc.), gargana
Confusion;—- 't is all' in kun- (strepitus, fragor etc.) u. griech. gargalizo
(kratzen, kitzeln etc. im Halse) von der aus
ein kleiner Keü od. keilförmi- 60 gar, redupl gargar (sonare, mussare etc.),
KUNEELE 406 KüHKEXi-TOSE
entstandenen y garg (sonare, clamare, stre- ht rL Id. namemtUA einer Fn
pere, crepere etc., wuu Bopp sowohl die Vu » « fannes etc., i/. Ufin
Wörter gnarren, gellen, girren, krachen etc. wai j jt ■ en dir na wer för
als auch : Kragen, Kehle etc. stellt) an das mit *b ünder, w«t 'n ander nêt liön
surrende,schnurrende od.sausende 5 — sé lied altld allerliAnd kankei
Geräusch, hz. an das Bauschen n. Tönen banden; — wat mâkd dat wSf dog
(s. oben, hz. kinken t<. cf. kinkhôm, kink- kunkelêen un fosereen. — Nd. (t
hôBt etc.) eines solchen Strudels im Wasser hach) kungelie, kunkelie. — Es i
denken muss. Wie nun aber in den Schall- zu konkeln od, mä der Endung ei
Stämmen : knik — knak, — krik ~ krak, — 10 Handlung od. ein Thun bezachm
klik — klak, — knip — knap etc. aus der kunkel weitergehildet, indem es da^
Bedtg. : Bonus, crepitus etc. die Bedtg. : Bruch, zeichnet, was eine kunkel thut, madit
Biss etc. entstand, so entwickelte sich wohl koikeler, kmikelenke, Mann
aus der urspr. Bedtg.: rauschendes od. Weib das kankeld od. kiukeleen «
surrendes, schnurrendes, schwir- 15 Nd. (Schambach) kongelaer.
rendes Etwas von vortex, gurges etc. wie- knnkel-ftse, gemeine, 8ehledite,li
der die von: wirbelndes od. sich dre- betrügliche, faule Geschichte, seklecM
hendes Etwas, wonach denn auch kunkel, etc., bz. eine derartige Thai, Handk
Spinnrocken (mag es urspr. blos einen richtung etc., od eine Betrügerei^ S6
Wirbel od. ein Bad, Geräth mit einem 20 Intrigue; — da muBt mi gen ku
Bad etc. [cf. unser wêl = nid. wiel, Bad, maken, od. mi mit gen knnkelftMB
Spinnrad, Strudel, Wirbel, bz. draaikolk, — sê hed altîd allerhand kankeUfti
gurges etc.] bezeichnet htiben) sehr leicht kunkelfûseréen) bî de ende, od. um
mit nid. kouckel (draaikolk, wiel, bz. gurges — Ausser den in Grimm, Wb.,lm
etc.) eins sein u. mit diesem zum Schcäl- 25 ten Belägen hat auch v. Dale
stamm kunk, bz. zu kinken gehören kann. konkelfoes, indessen leider ohnewe
Dass es aber auch noch in ariderer Weise klärung. Da er es indessen ak J
mit dem Schallstamm kunk, bz. kink u. kin- zeichnet (obiges kunkelf&se ist ein
ken zusammenhängen kann u. man nidkt so dürfte es wofU dasselbe bede»
anzunehmen braucht, dass das alid. kunchela 80 unser kunkelfüser. — Was den en
aus mlat. conucula (u. dies aus colucula als dieses Wortes betr^, so ist es entsoet
Dimin. colus u. nicht umgekehrt mlat conu- mä dem Subst. kunkel (s. oben) o
cuJa etc. aus aJtd. kunchula) entstandeti sei, Jiört mit ffekankel u. kankdê zu
darüber vergl das Weitere unter kinke u. während der zweite Theil füse höd
unter Kunkel (Spinnrocken) in Grimm, Wb. 35 scheihUch entweder ei» von ags.,
Wegen der Bedtg. : wirbeln, drehen, krei- aengl ffts, foas, voua (paratos, pron
sen etc. aus der von : rauschen, sausen, surren, s. unter fansein u, fúael) weiter §
lärmen, tönen, klingen etc., s. auch mnld. od. ein zu ags. f^an ; as. fûaian ; ae
konckeleu unter kunkeln u. vergl. dazu auch (parare etc. od. bereit u. fertig wu
den Zusammenhang von turbo (Wirbel, 40 reiten, fertigen etc.) gehörendes &
Strudel, Kreisel, Wirbel, Haspel etc. etc.) da kunkel- rase ganz zweifellos \
mit turba u. turbare, «70 die Bedtg. : Wirbel Etwas (gleichviel, ob Zustand od. (7e
od. tvirbeln etc. auch zweifellos aus der von : bz. Sein, Wesen od Ding) bezeie
Lärm, Getöse etc., bz. lärmen, toben, brau- eine kunkel bereitet tc fertigt od. «
sen, stürmen etc. hervorging. Weiter vergl. 45 was von einer kunkel (einer gemei
zu kunkel als Drehendes, od. Gedrehtes, od. len, schlechten Person, od einem 1
sich krümmendes od. krummes, radähnliches, Luder) bereitet od. gefertigt u. m
od. rundes u. kreisförmiges Etwas auch u. wird. Dass fÚse niuäich dii
mnld. koiikerpljpe, nd.-dithm. kuokelpipe, Bereitetes od GemadUes (Fabru
Mastdarm, Kaidaunen, bz. Wurst aus roher 50 Fabrikat etc.) hat^ wird auch dm
Hafergrütze, Zwiebeln u. anderem Gewürz stäiigt (s. unter kwokeUtuseu in Gri
(cf. Schütze u. Br. Wb.); mnld. (KU.) sub 2, c), dass das gemadiie (m
konckerpijpc (botulus, botcllus hordeo farc- falsche u. werthlose) GM od Ma
tus) ; mfläm. konckcrpijpe (bodiii, audouille), im Anfange des 15. Jdhrhundt
sowie in nd. (Danneil) kunkeldick (Blut- 55 kunkelfôys hiess und älaohierim ^
warst). zum echten (nicht gemachten, mm
kunkelê, heimliche, verstohlene Plauderei, türlichen) Gold od. Metall êtand t
leise,murmelnde Sprecherei, geheimeFlüsterei, vorgesetzte kunkel wM nidU ein
Munkelei, Geheimthuerei, Intrigue, geheime Person bezeichnete, sondern wahrse
verbotene, schlechte, betrügliclte Geschichte, ge- 60 die Bedtg.: Flitter, Lampen, FetZi
KUNKEL-FUSEN 407 KUNKELN
Mies JEtwoB (ef. knnkel) haUe u. u, Läaterzungcn, hz. die gemeinen Frauen-
% demmaeh wörÜ. ein iliUer- od. zimmer (cf. kuukel) heimlich zusammen
Fabrikat (gemeines u. schlechtes kommen n. verkehren, hz. worin gekunkeli
f hutieknei haben wird. Das» nun wird od, Kunkcleien stattfinden. — Nid.
i od. oberd. fause auch für sich 5 (c. Dal e) konkelhuis (huis, wariu men in 't
s akiiUche Bedtg. hatte (s. dieser- geheim koffij driukt; Imis, wariu men in *t
ü^rimm, Wb. unter kunkelfuscn, geheim plannen smeedt, bz. Haus, worin die
, erklärt sich daraus, dass wir mit Klatschen od. Kaffeeschwestern zusammen-
t auch die Bedtg. : unächt, kommen, um zu kunkeln). Vergl. auch oberd,
etc. verbinden u. es eben hierauch 10 Gunggelhaus unter Knnkelhaus in
n QegensaU zu natürlich od. Grimm, Wb., wo die Form guugel, gunkel,
1 gemachter Kram, gemachtes Wesen ebenso wie g unk ein (baumeln, s. unter
\, also fause als gemachtes u. nicht kunkeln in Grimm, Wb., Nr. 3) auch stark
98 Elwas auch ein imitirtes u, fal- an unser güngel u. güngeln (bummeln etc.,
woi sein kann. Vergl. übrigens 16 cf. bummeln) erinnert.
Ï noch weiter: knnkel -kriim, kunkelkramerê, schlechter,
-f&86ii, es wie eine Schlumpe (kun- gemeiner, verstohlener, heimlicher, betrüg-
nLnmp, Luder, gemeinen. schlechte licher Kram od. Handel, sehleclUe etc. Ge-
wdken u. treiben, bz, so handeln u, sdûdUe etc, ; — mit de kunkelkram wil 'k
wie eine solche Person etc.; daher 20 niks to don hebben.
I, schlecht u. betrügerisch handeln, knnkeln, schwatzen, plaudern, klatschen.
Geschichtchen machen, eine Sache heimlich u. vertraulich mit einander sprechen,
'iseher u. betrügerischer Weise u. flüstern, munkeln, sich heimlich mit einander
lerdunkdn u. verwirren etc, ; — so besprechen u. über Etwas (namentlich wegen
Wer as kunkelfûsen un klüugeln ; 25 schlechter Geschichten od. Betrügereien etc.)
hUcht arbeiten, pfuschen etc. ; — verabreden, heimliche Bänke u. Pläne schmie-
élfûsd d'r wat in herum. — Nid. den, betrügen u. lügen, schlechte u. faule
b) konkelfoezen u. konkelfoezelen Geschichten machen u. treiben, pfuschen,
VT malkander mengen, eene onaan- Schmutzkram ma^en u. zurecht brauen od.
utspotmaken; bedriegl^k, arglistig, 30 mischen, rühren, schmieren, manschen etc.;
jk handelen; met (baaierijen om- — dat kunkeld un nrôtd all' dör 'n ander
ch met eenander verstaan, om eeu hcndör, so dat man d^r niks fau ferstan kau ;
I bedriegcn); fläm. konkelfoezen, — se sitten bi 'n ander to kunkeln; — in
isen (von heimlichem u. betrügeri- dunkeln is gôd kunkeln; — wat hei ji dar
\rdben; auch pfuschen). — Dass 35 nu wer mit 'n ander to kunkeln (heimlich
idle fCÚen = (ä>erd. fausen, nid., mit einander sprechen od. zu besprechen, zu
loi, fuizen etc. dasselbe Verb, wie verhandeln etc.)? — wat hei ji dar nu wer
a; as. fûsian; aengl. {hsen (parare, mit 'n ander toregt kunkeld (was haljt ihr
s etc.) ist u. man das Subst. kunkel- da nun wieder für schlechte Geschichten od.
He folgenden Wörter auch hiecon 40 Bänke etc. mit einander zureclU geredet od.
m kankelfûsen ableiten kann, ist zurecht geschwatzt, zurecht geschmiedet u.
'fieich von fnnseln u. 1 u. 2 fusken gebraut) ? — dat wif mag niks lôfer as kuu-
K. Man würde hier fûsen dann kein (Jieimlichcr Handel ohne Vorwissen ilires
Ur Bedtg.: eilig u. geschäftig sein, Mannes treiben, bz. heimliche trügliche Ge-
fehl machen u. so auch : pfuschen, 45 schichten machen, Bänke schmieden od. über-
arbeiten, etwas Schlechtes u. Un- haupt Heimlichkeiten u. Sachen treiben, die
achen etc. zu nehmen h(ibcn. kun- das Licht scheuen); — wat kunkelst (woâ
€d)er würde dann blos ein durch für faule Sachen od. weUhen Schmutzkram,
erstarktes {üsen sein u, sich hieraus welch schlechtes Zeug brauest, mischest,
iU erklären lassen, warmn das ein- 50 manschest, schmierst od. pfuschest etc.) du
le od. fause, bz. dessen Plur, fûsen dar toregt ? — he kunkeld (schmiert, manscht,
SD atic/i schon die Bedtg.: schlechte rüJirt, giesst etc.) 't all' dör 'n ander; —
tteNy BSuike, Streiche, Flausen etc. sc kunkeld (schmiert, manscht od. pfuschet
Û dies unter kunkelfusen 2, a in etc.) d'r wat mit herum. — Nd. (Schäm-
ig Wb., erwähnt ist. 55 bach) kungeln, k\iuke\n (heitnlicher Handel
i-flser, kukelfuserd, Person die ohne Vorwissen des Mannes treiben, heim-
tien macht. — Nd. kunkelfusert. lieh u. unerlaubter Weise verkaufen u. ver-
il-f&seré; i. q. kunkelfûse, bz. kun- tauschen), (Danneil) kunkeln (betrügen,
. — Nd. (Br. Wb.) kunkelfnserie. heimlich etwas verkaufen); nid. konkelen,
MktajUaus,worin dieKlätsdierinnen 60 Bänke spielen, auf verstohlene Weise sein
KUNKEL-POT 408 KUENST
Wesen treiben, od. nach v. Dale slordig ktnneke, BohmenkraiU. Et id
werken, knoejen (cf. knôjen) knoeierijen be- von künue aus kflne = nUL km,
drgveQ en plegen, inlrigeren etc. — cf. dazu s. unter kölle.
mnld. (KU) konckelen (contorquere, rotarc, kna-rebbers-weg od, ktirebkni
vibrare) u. unser kinke etc. u, sodann auch 5 giebt hier in Ostfriedand métm
Weiteres unter kuokeln in Grimm, Wb., welche der Sage nach wmdm^
u. bei mir unter kunkel, wovon kunkeln siechen Könige Radbod (im Kofib
zweifellos weitergebildet ist. Dass sich dieses Babbold, Rcbbold u. jetzt auch mck
Verb, auch mit kuclielu, klüngeln begrifflich Hos [aus Radbodios] genannt) mgA
so nahe berührt u. beriihren muss, ist des- 10 sollen u. daher wie chen, od, eiijsé
halb klar, weü kücheln zu kucheu u. klOn- Rabbels- od. Rebbelsweg genmri i
geln mit klüngel zu klingen gehört. Dass So z. B. ausser sonstigen (im AaU
das oberd. gunkeln (baumeln od. bummeln) hauseti u. Friedeburg etc., aufdemBe
nichts anderes als unser 'gûngeln (bummeln, fehn etc) auch einen Weg^ der fnh
umherstrolchen, schlendern etc.) ist, ist woM 15 geblich von Stavoren in Fritia^
zweifellos. Groningerland, Rheiderland über i
knnkel-pot, Schwatz- od. Klatsch - Topf, Emden liegende Insel Nesse (a war
bz. der Topf einer Klatsche od. Kaffee- ein Dorf, das im 14. od. 15. JaM
schwester,od. auch der Topf, wobei geklatscht, durch Deichbrüche von Bheide/km
geplaudert wird od. heimliche u. trauliche 20 trennt wurde) durch die Knmhön»
Unterhaltung stattfindet; daher fig. auch: der Insel Fosteland (wahrscheinL fn
a) der Thee- od. Kaffeetopf; — sittd jt olde kam, da Badbod der Sage nach tu <
wifen nog bî de kunkclpot? — wen de Borkum belegenen ßant früher m
kuukelwifen so regt warm up *t stöfke bi od. eine Burg hatte od. vteüeidUam
de kunkelpot Bitten un mit 'n ander kunkeln 25 land, wo er angeblich die Taufe wn
kOnen, den sunt sê so regt up hör dräfe; — ging u. wovon noch jetzt (if. Be
bi de kunkelpot word allerlei toregt kunkeld Geogr, von Ostfriesl pag. U7 u. V
un toregt brôed; — b) ein Schwatz- od. dieses Weges u. sonst atuih pag. 1BI<
Klatschmaul, eine Klätscherin; — 't is so Ostfries. Volksbote von 1832, pag-
'n regt old kunkelpot. — Nid. koukelpot 30 Aufsatz von Fr. Arends über
knúkeîï'YfifyWeib das kunkeld od. schwatzt, Wege) grössere Theile erhaUen i^
plaudert etc., od. das Bänke u. sonstige heim- Name von Badbod ist auch aiu
liehe u. faule Geschichten (namentlich hinter erhalten in Rabbelsberg, was tra
dem Bücken ihres Mannes auch Sachen ver- (cf. Arends Erdbeschr. von Os
kauft) macht. Auchrhein.:Weibdaskunkelt. 35 Harrlingerland) ein aUes Grabdi
1. kiinne, s. künde. u. wöM im Volksmunde aus Ra(
2. kfinne, kiin\ od. künde, Familie, Ver- verderbt ist, weil derselbe dem Koni
wandtschaft, Geschlecht, Verwandter, Ange- zugeschrieben wurde.
höriger etc.; — he hörd to allemans künne Känst, Kunst; — he is in aller
(er gehört u. rechnet sich zu Jedermanns 40 un wêtenschappen erfaren; —
Familie od. Verwandtschaft, Geschlecht etc. ; gen künst, um dat to dôn ; — l
bz. gerirt sich als ob er mit aller Welt ver- künst, um wat to maken ; — w
wandt ist) ; — Sprichw. : allemans künde, künst kend, den is *i ligt to d
sunt allemans fründe, od. alFmans kün' sunt diu künsten (Fertigkeiten, Oeschii
all'mans frün'. — Nd.(Dähnertetc.)\i^ïïïie\ 45 etc.) iusen sên un wis insen, wat
mnd. (Seh. u. L.) kunnc, künde; nid. kunne; — dar hed he sîn künst (sein .
afries. keu, kin, kon ; nfries. kiuu, kenn ; Wissen, seine Geschicklichkeit) ai
as. kunni od. cunni; ags. cyn, cynn, cinn; — he wil hum de künst oflen
engl, kin, kind; an. kyn; norw. kyn, kjön; sunt dat nu wer för künsten (wa
schwed. kün; (län. kjön; goth. kuni; ahd. 50 nun wieder für Listen, od. Streu
cuni, kunni, chunni, khunni ; amhd. chunne ; faule Geschichten, Gaukeleien di
mhd. künne ; md. kunue (Geschlecht, Ver- sölen de künsten hêten V — du n
wandtschaft; Verwandter, Verwandte; Art). künsten (Bänke, faule Geschichter
Mit lat. genu (nur in gcnuinus) ; i<kr. janu Gaukeleien, dumme Spässe etc.) i
(Art, Geschlecht) etc., .sowie skr. gna (Götter- 55 wil 'k di raden hebben ; — ht
weib) u. jaui ; zend. ghena ; griech. guné ; allerhand künsten (Listen etc.) li
goth. qiuo (Weib, cf. kwäne) u. skr. Janas; um en to bedregen un antoföi
griech. génos; lat. gcnus (Geschlecht), gens sunt all' man malle künsten fan dî. -
(Volk) etc. zur J/ gan; skr. jan (zeugen; hebben is hebben; man krigen u
werden, entstehen etc.) gehört. 60 — de künst stigt immer höger, i
DBNST£LE 409 KUNTË KÜNT
— iUH«8., nltl. kunstykoDBt; (crena; ciuinus); engl cut (SchniU, Ein-
; ahd, chunst, konst (das schnitt, Kerb, Höhlung, Binne, Strich, Linie
m, Verstehen, bz. das Sich- etc. ; Stück, Theil, Aniheü, Loos etc,, cf.
^Jtwas ete,) — Zu kuanao aetigl cut [Theil, Loos etc.j cuttin; engl,
iüdet wie Crunst von gönnen, 5 cut, scindere, secare, schneiden, hauen, ah-
nen etc. hauen; aufschneiden, schUtzeti, ^cdten;
uidei. schnitzen ; zerschneiden, durchschneiden, ihei-
ûnttlik. îen etc.] ti. cunt [a) vulva, cuddus; — b)
\aUHn ; — he künsteld d'r Furche etc.] in cuntlines, die Furchen, Höh-
10 lungen od. Binnen, welche die Leinen od.
Jemandem od. Etwas detn Taue auf der Oberfläche einer Kardele
\), Kunst od. Geschick u. zwischen sich lassen); an., isl. u. norw.
abend u. zeigend, mit Kunst (dialect.) kunta ; schwed. (dialect.) kuunta u.
, künstUch etc. ; — dat is 'n kuta, kutta ; dän. (dialect.) kunte, kunt (cun-
dâr (d. h. mit einem Eis- 15 nus, vulva) ; mhd., md. kunte, kunt (▼eretrum),
timmern kan; — dat is 'n weibl. Schamglied, womit auch vielleicht norw.
— ^d. konstig, kunstig etc. (Jv. Aasen) kunt; schwed., dialect. kunt
Mer; — tronisc^ ; du büst (en skraeppe eller höi og smal kurv af
kflnstler. flettede spaaner) von Hause aus zusammen-
rUich, der Kunst gleich od. 20 hängt. — Dass die Wörter kunte u. kutte
it Kunst, viel Kunst ent- nicht tqie wahrscheinl. das nd. (Scham-
i ete. ; — dat is 'n künstelk bach) kunne u. mhd. künne (cunnus etc.)
he is 'n künstelk man; — aus lat. cunnus entstanden sind, ist sicher,
^d un nêt natürlik togân etc. sowie auch, dass nach alletn Obigen die
nstabel (fast obs. u. haupt- 25 Bedtg.: cunnus od. vulva aus der äUem
Is Name vorkomtnend, wie von: Spalt, Biss, Schlitz, Kerb, Einschnitt,
erson die das Geschütz be- od. Oeffnung, Loch etc. hervorging, bz. dass
nonieren helfend zur Seite der Stamm kut, nasal, kunt urspr. die Bedtg. :
iffen die Aufsicht über die Bruch, Biss, SpaU etc. (u. so auch: Schlitz,
• Nid. konstapel, konstabel ; 30 Schnitt, Kerb, Einschnitt etc., od. Oeffnung,
îic. — Wegen der verschie- Loch, Crrube, Höhle, Vertiefung, Binne etc.)
ïê. Bedtgn. vergl. Grimm hatte. Vergleicht man nun dazu die Schaü-
• X. (mnd. Wb.) Wegen der stamme: klak, klap, klat, knak, knap, krak
{. contestabile, connestabile ; etc. mit ihren Ablauten klik, kluk etc. etc.
le; franz. connetable (in 35 und die davon gebildeten Wörter, bz. dass
^berdaümeister) aus comes dieselben aus sonus, crepitus etc. die Bedtg. :
r I, 138. Bruch, Biss, SpaU, Bitze, Kluft etc. ent-
u. kutte, kat etc., weibl, wickelten, so ist es wohl zweifellos, dass auch
^chamglied, weibl. Scheide, der Stamm kut ein urspr. Schallstamm ist,
d. Loch, Spalt, Kerb, Schlitz 40 der als kit, kat, bz. kwit, kwat auch in
b, sonst hier auch put u. kittern, kwittern, bz. kattern, kwattern,
' (de wichter hebben 'n snä', kwatje, kwatjen, kwattel etc. etc. steckt u.
en 'n kapittelstok etc.) ge- entweder unverschoben mit idg. kat, kant,
*^en put od. pute noch be- bz. kad, kand (cf. auch gnattcrn, knattern,
Ueses Wort wahrscheinl. mit 45 gnittern, knittern, gaiden, knäden etc. etc.)
s lai. puteus stammt u. auch od. lautverschoben mit gat, gant, bz. gad,
— pint (penis) un kunt od. gand (wegen der Formen kom, kum, kwam,
prichw.: grote mund! grote goth. qim, qum etc., aus gam, vergl. kamen,
is nct 80 gôd as dVin, sä kumst etc.) ident. ist u. demnach sowohl mit
(Br.Wb.,Dâhnert etc.) hO skr. katth (Geräusch u. Lärm machen,
t; mnd. kunte, cutte (cun- schreien^ schwatzen, sprechen, schelten etc.,
l. kont (Arschloch, Arsch- cf. bei Fick I, 37 y kat, lärmen etc. u.
^), kut (snijde, insnijding ; /, 38 J/ kant, schlagen, stossen, stechen etc.,
ideel u. knte (kuil^'e, putje) ; wozu er auch skr. kunta, griech. kontos,
a, incisura ; ciumus) u. kute 55 Stange, Stecken etc. u. kanta, Lappen, Lum-
ries, kunte, kunthe, cuntte; peti etc., skr. kanthâ, geflicktes Kleid; lat.
innns, vulva); hess. (Vil- centon etc. stellt) als auch mit kad = skad,
te, kutt (Vertiefung, Grube, skand, beissen, bz. spalten od. brechen etc.
Fuldaisch, auch vulva) ; (cf. biten, knappen, knakken etc.) u. knicken,
tte, counte (vulva) u. kutte 60 biegen (cf. knik, knikken etc., cf. daselbst
KUNKEL-POT 408 KUEN8T
Wesen treiben, od. nach v, Dale slordig kiliekAy BohmekbratU. Ei tri
werken, knoejen (cf. knôjen) knoderüen be- von künne ans kflne = «ML kon,
dry?en en plegen, intrigereu etc. — cf. dcjtu s. unter kölle.
mnld. (K t f.; konckelen (contorquere, rotarc, kio-rebben-wag od. ktirelkni
▼ibrare) u. umcr kiuke ctc, u. sodann auch 5 gidd hier in Ostfrietiand mdmn
Weiteres unter kunkelo in Grimm, Wb., wekhe der Sage nach von im sä
u. bei mir unter kunkel, wovon kunkeln siechen Könige Badbod (im VA
zweifeüos toeitergebUdet ist. Dass sich dieses Babbold, Rebbold «. jetst audi mA
Verb, auch mit kuclieln, klüDgeln begrifflich lios [aus Radbodiiu] genannt) as^A
80 naJ^e berührt u. beruihren muss, ist des- 10 sollen u, daher wie oben, od, eii^m
halb klar, weil kücheln zu kuchen u. klOn- Rabbels- od. Rebbelsweg genamU '■
geln mit klüngel zu klingen gehört. Dass So z. B. ausser sonstigen (im AsA
das oberd. guiüceln (baumeln od. bummeln) fiauseti u. Friedeburg etc., aitfdmB
nichts anderes als «itser güngeln (bummeln, fehn etc.) auch einen Weg, derfriü
umherstrolchen, schlendern etc.) ist, ist wM 15 geUich von Stavoren in Frieâmd
zweifellos. Groningerland, Rheiderkmd Über
knnkel-pot, Schwatz- od. Klatsch • Topf, Emden liegende Insel Nesse (et vor
bz. der Topf einer Klatsche od. Kaffee- ein Dorf, das im 14. od. 15. Jekn
schwester,od. auch der Topf, wobei geklatscht, durch Deichbrüche von Bheiie/km
gmlaudert wird od. heimliche u. trauliche 20 trennt wurde) durch die KrumkSnt
Unterhaltung stattfindet ; daher fig. auch : der Insel Fosteland (wahrscheikL «
a) der Thee- od. Kaffeetopf; — sittd jt olde kam, da Badbod der Sage nach mc
wifen nog bi de kunkelpot? — wen de Borkum belegenen Bant früher eu
kunkelwifen so regt warm up 't stöfke bi od. eine Burg hatte od. vidteiâtmtd
de kunkelpot sitten un mit 'n ander kunkeln 25 land, wo er angdfUch dielaufemn
könen, den sunt so so regt up hör dräfe; — ging u. wovon noch jetzt (if. Be
bi de kunkelpot word allerlei toregt kunkeld Geogr. von Ostfried. pag. U7 «. 17
uu toregt brôed; — b) ein Schwatz- od. dieses Weges u. sonst auch pag. ßS;
Klatschmault eine Klätscherin ; — 't is so Ostfries. Volksbote von 1832, fog.
^n regt old kunkelpot. — Nid. konkelpot 80 Aufsatz von Fr. Ärends âer (
kunkel'VfitjWeib das kunkéldod. schwatzt, Wege) grössere Theüe erhaäen m
plaudert etc., od. das Bänke u. sonstige heim- Name von Badbod ist audi om
liehe u. faule Geschichten (namentlich hinter erhdUen in Rabbelsberg, was mh
dem Bücken ihres Mannes auch Sachen ver- (cf. Ärends Erdbeschr. von Ot^
kauft) macht. Auch rhein.:Weibdask unk elt. 35 HarrUngerland) ein aUes Grabdn
1. kftnne, s. künde. u. wM im Volksmunde aus Bidl
2. künne, kfin\ od. künde, Familie, Ver- verderbt ist, weil derselbe dem K(mi§
wandtschaft, Geschlecht, Verwandter, Antje- zuqeschrid}en wurde.
höriger etc.; — hc hörd to allemans kOnne K&nst, Kunst; — he isinaUerk
(er gehört u. rechnet sich zu Jedermanns 40 un wêtenschuppen erfaren; — d
Familie od. Verwandtschaft, Geschlecht etc.; gen kOnst, um dat to dôn; — kt
bz. gerirt sich als ob er mit aller Welt ver- künst, um wat to maken; — wc
wandt ist) ; — Sprichw. : allemans künde, künst kend, den ii 'X ligt to dd
sunt allemans fründe, od. alPmans kün' sunt din künsten (Fertigkeiten, Oesdudi
alPmans frün'. — Nd. (Dähnert etc.) künne; 45 etc.) iusen sên un wis insen, wat >
mnd. (Seh. u. X.J kunne, künde; »i2d. kunne; — dar hed he un kflnst (sein E
afries. ken, kin, kon ; nfries. kiuu, kenn ; Wissen, seine Geschicklichkeit) in
as. kunni od. cunni; ags. cyn, cynn, cinn; — he wil hum de kflnst oflSreE
engl, kin, kind ; an. kyn ; norw. kyn, kjön ; sunt dat nu wer för kflnsten (wiz
schwed. kön; dän. kjön; goth. kuni; ahd. 50 nun wieder für Listen, od. Streid
cuni, kunni, chuuni, khuuni; amhd. chuime; faule GeschidUen, (hjmkdeien eU^
mhd. künne ; md. kunne (Geschlecht, Ver- sölen de künsten hêten ? — da o»
wandtschaft; Verwandter, Verwandte; Art). künsten (Bänke, faule GesdiiMcHy
Mit lat. genu (nur in genuin us) ; skr. janu Gaukeleien, dumme Spässe etc.) m
(Art, Geschlecht) etc., sowie skr. gn& (Götter- 55 wil 'k di raden hebben ; — he
weib) u. jâui ; zend. ghena ; griech. guné ; allerhand künsten (Listen etc.) bi
goth. qino (Weib, cf. kwäne) u. skr. Janas; um êu to bedregen un antdorei
griech. génos; lat. gcnus (Geschlecht), gens sunt all' mau malle künsten^ dt*;*
(Volk) etc. zur y gan; skr. jan (zeugen; hebben is hebben; man krigen is
werden, entstehen etc.) gehört. 60 — de künst stigt immer hOger, oi
KDEN8T£LE 409 KUNTË KUNT
BT. — Äfrie8,,nld, kumtjkoüsi'j (crena; cunnus); engl cut (SchniU, Ein-
nst; okd, chunst, konst (das schnitt, Kerb, HöMung, Binne, Strich, Linie
^issm, Verstehen, hz. das Sich- etc. ; Stuck, Theü, Äntheil, Loos etc,, cf.
f JßtiioM etc,) — Zu kunnan aengl. cut [Theü, Loos etc.j cuttin; engl.
ffebüdet wie Gunst von gönnen, 5 cut, scindere, sccare, schneiden, hauen, ab-
rennen etc. TMuen; aufschneiden, schlitzen, gälten;
Künstdei, schnitzen ; zerschneiden, durchschneiden, ihei-
r. kûQStfik. len etc.] u. cunt [a) vulva, cunnus; — b)
hkneteln ; — he künsteld dV Furche etc.] in cuntlines, die Furchen, Höh-
1. 10 lungen od. Rinnen, welche die Leinen od.
em Jemandem od. Etwas dein Taue auf der Oberfläche einer Kardüe
ist), Kunst od. Geschick u. zwischen sich lassen); an., isl. u. norw.
; habend u. zeigend, mit Kunst (dialect.) kunta ; schwed. (dialect.) kuDnta u.
ekt, künstlich etc, ; — dat is 'n kuta, kutta ; dän. (dialect.) kunte, kunt (cun-
de dar (d. h. mit einem Eis- 15 nus, vulva) ; mhd., md. kunte, kunt (▼eretrum),
mit thnmern kan ; — dat is *n weibl. Schamglied, womit auch vielleicht norw.
)iâ. — Nid. konstig, kanstig etc. (Jv. Aasen) kunt ; schwed., dialect, kunt
^ikntÜer; — ironisch: du büst (en skraeppe eller höi og smal kurv af
en kfinstler. flettede spaaner) von Hause at^ zusammen-
ünedich, der Kunst gleich od. 20 hängt. — Dass die Wörter kunte u. kutte
mdt Kunst, viel Kunst ent- nicht wie währscheinl. das nd. (Scham-
ïidtt etc.-; — dat is 'n künstelk bach) kunne u. mhd. kûnnc (cunnus etc.)
— he is 'n kOnstelk man; — aus lat. cunnus entstanden sind, ist sicher,
[ m&kd un nêt natürlik togän etc. sowie auch, dass nach aUetn Obigen die
Conttabel (fast obs. u. haupt- 25 Bedtg.: cunnus od. vulva aus der altem
i als Name vorkommetid, wie von: Spalt, Biss, Schlitz, Kerb, Einschnitt,
Person die das Geschütz be- od. Oeffnung, Loch etc. hervorging, bz. dass
Kanonieren helfend zur Seite der Stamm kut, nasal, kunt vrspr. die Bedtg. :
Schiffen die Aufsicht über die Bruch, Biss, SpaU etc. (u. so auch: Schlitz,
L — Nid. konstapel, konstabel ; 30 Schnitt, Kerb, Einschnitt etc., od. Oeffnung,
el etc. — Wegen der verschie- Loch, Chrube, Höhle, Vertiefung, Binne etc.)
H u. Bedtgn. vergl. Grimm hatte. Vergleicht nutn nun dazu die Schaü-
Ï.U, L. (mnd. Wb.) Wegen der stamme: klak, klap, klat, knak, knap, krak
itah contestabile, connestabile ; etc. mit ihren Ablauten klik, kluk etc. etc.
table; franz. connetable (in 35 und die davon gebildeten Wörter, bz. dass
• Oberdaümeister) aus comes dieselben aus sonus, crepitus etc. die Bedtg. :
iez I, 138. Bruch, Biss, Spalt, Bitze, Kluft etc. ent-
It u. kutte, kut etc., weibl, wickelten, so ist es wohl zweifellos, dass auch
. Schamglied, weibl. Scheide, der Stamm kut ein urspr. Schallstamm ist,
tt od. Loch, Spalt, Kerb, ScMitz 40 der als kit, kat, bz. kwit, kwat auch in
rleib, sonst hier auch put u. kittern, kwittern, bz. kattern, kwattem,
mä' (de wichter hebben 'n snä', kwatje, kwaljen, kwattel etc. etc. steckt u.
ebben 'n kapittelstok etc.) ge- entweder unverschoben mit idg. kat, kant,
wegen put od. pute noch be- bz. kad, kand (cf. auch gnattcrn, knattern,
ts dieses Wort währscheinl. mit 45 gnittem, knittern, gaiden, kuäden etc. etc.)
aus lat. puteus stammt u. auch od. lautverschoben mit gat, gant, bz. gad,
t; — pint (penis) un kunt od. gand (wegen der Formen kom, kum, kwam,
- Sprichw.: grotemund! grote goth. qim, qum etc., aus gam, vergl. kamen,
)r is nct so gôd as dVin, sä kumst etc.) ident. ist u. demnach sowohl mit
Yd. (Br.Wb.,I)ähnert etcj 50 skr. katth (Geräusch u. Lärm machen,
kntt; mnd» kunte, cutte (cun- schreien, schwatzen, sprechen, schelten etc.,
nid. kout (Arschloch, Arsch- cf. bei Fick 1, 37 y kat, lärmen etc. u.
!^. gat), kut (snvjde, insnijding ; 1,38}/ kant, schlagen, stossen, stechen etc.,
aamdeel u. kute (kuil^'e, putje) ; wozu er auch skr. kunta, griech. kôntos,
rena, incisura ; cimnus) u. kute 55 Stange, Stecken etc. u. kanta, Lappen, Lum-
afries, knnie, kunthe, cuntte; i>eti etc., skr. kantha, geflicktes Kleid; lat.
(cunnus, vulva); hess. (Vil- centon etc. stellt) als auch mit kad = skad,
kutte, katt (Vertiefung, Grube, skand, beissen, bz. spalten od. brechen etc.
m Fuldaisch, auch vulva) ; (cf. biten, knappen, knakken etc.) u. knicken,
contte, counte (vulva) u. kutte 60 biegen (cf. knik, knikken etc., cf. daselbst
»«A. ttn, ^utt de. ad. mm |
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hndÊtm, tmdam, iúf*i^ krümmtm, jUiâm «m kaft idh^HlfMt
MC úmgthuidt Bédlg. : TUMdUth jirtty wc «. Voira «odk turter kniM
■. v^unnl«» cfa. Uli fprftocAten« âwiu «c t<f. UiME Mp« •Ito .d* M '
nt '/nuMb tMgl H'nfrr myl. bei Bnfp U kMfc m amer am4*rn Bm4*
f luuiO). UUi {■ioUn, liicerc, moermk Ar ««IrMd mm. knU (cnKdlii r
waAnrAMMt urtf/r, lUe BetU^.: aduri' ' *--"--* — - - - -•
■«MW. kkmm, »eu/eeH tlc halle m. ■
«wh WM Bdi^lmirttl itt; — kaiK). 1 .
i^ fiivfar« »ic. «. oI«n kad; — b) —mn, u Ac <
mL «rqr. vMtidd: klagen, nch ^OaMn, JEvrat I3« fBoic. JTMA^ii. n
MfVM, faurot fin rtc. «. «o omA.- odUn fUe, ■fcwirf de^ oyiitt td ll
mräff; — kaltli (laodftre, extoPen, g)»- • — - •■ . •.
riah MiL, tw. «cWhm, räkmim, prahlen eüj ;
— kalk (dteerv. lo(|ui, memorare, nsrnr«!, Sv >. b^ «s-r •^' j" ■■^w™ ■>
MW« ir aulK ((Ulh (qniUia eU., ^. k«â- âdWbÉtane» nMeU«. Am!
Uta, kmQ* «tc.) «MO,- — ksd (c«oun9T«ri, kiat m föc <i. mttr kost* ii^
fVMolari, tcrrcri nie., od. mtpr. voU: mt/. «wm «m* dl«r StoMxiiAt
Ow^MK* wtaeAm, «Amen. ZAnäem (etai, «ikM «iek Incif mw nacr iw 1
«Mira ete.J, mc kkaU, ka4 (vocmtc, eU- 39 lut •<. cm »Mrifra kmm «. iJ
■MH^ !■«), «oM imdtrStâtg.: wnkre ctc ^iUw (Smk^ aii H«Ua,flMk
aaU kaadUi (Miwi Itnii} m. in der «u wAtnrraliU Ar fia>aiâtk
MOM, ewpllli r<^. kUc etc.) mlcrdiirf«««» m teüoB Ftmt» kvitk Mit fcut I
4«^: AndkM, r«MMi, ^wKcn, <tla/m de hynfKdk »■—■>■ /BH, UtiW
iL «äDik i|*i«fOi. lufaprmgat, »ich i^akeit SO yai AmfiAnmfm UtU timaâ
«. âfa«, tmttprwfen f<f. y ipmil «. tpnt Zwm yrithwr m' » kuU, ll
HDb MMit a*dL ^proii« dej etc. itudk ■■ taEia rwflwffc «MUttUäMr"
kiniliti K kaodwA (cxverui, ipMUf, bt, Bmt Mc; F^—, L*mt'n iU.\.
4h«^ AHUf «fc^ kukda)» t<. kand^lA (»lix, SS ZMt «fcj «k kMdl ix» Ult,
mmm^ivrmm, wrralnii) ^ffttirt ; — /«m«r fwU; £Ut(dU «MvdmniSf
# hhll »idÉtW». od ur»pr. umM: Khrtien crwdUtM SAOi- W. &MI M
iij n INinr. kkwl, khnifl t» Andere, Wmtr%}Ma(ïmtitjatmn = H
>mwi. Tvnpare, diridiT'i (^tl:. ; — b. de- (Äaummrf, vL wai mm ad ß*
«■MM, nüi^MR), trari^R khnnila [pun, 40 bnVjU etc. c^. kotea m. k«*l
yatüilPt Mctta, filgBentuni. friuluin; tomux); LdittrtM mmrk mir: ktsUekta
~ ÏÜd {9CtlAmi mit drr Ntbaifi^m VXtuii, pen <i;« BéJlf.^ •eWbw' *
WMWjk ^ kwt, kiit u. bnad, kul, uro;« werfen ete. m. 4it ran: atte
«M» kHuK kitttc^ kut« (a. itbm) in der >owM Koti (A»fe»bMtr <te,
SSi- J^M. Udk, Höhle ete. od. höhlet, 45 auch t« tfÏMrr Ar«^.) att Ktt
îkâli^itllri Mm« «mcA ^r. kaoi)« (urcvua, culPi eiMl, tliaittt. cut (mmub
itf^k Vf^i»; «nru ia terra facU ad «er- mtinri Weib) ». KaU* Oltutm
' i>p""' IfUMi Mcram ; puteo» fU,] ^ cfr- .ft^AlMoaM geMre». y*rMék
«^yi^M ut. ~ w*itrr vergl. noeU bei Bopp teeiter aber avcA Uatte inderfl
l£)!^HL\WMr«)«-fB>)|dk<trc,l(>quio(iHr«^i-. 60 ;irn, FeUem tu.
%^ttH<. • '-Mi'ir'i WOJH >«icA notA. niman, tTtichitrifaB/', bt.
4 W4V Wmw<*c »rllmlrtvU.n<l auch hat- küA aucA £a</i .
■ ■■,_ VjiiIi""i. b«A>uln, kwnttcl Hc gehören sattiyeë, arottê VdÂ
^ , w^ -JWrwfctni aucA cm urepr. wirre» liaar ele^ f
- wjo auch noch andere 56 nen Bedlgn. de« 414 ._
. -, .Jh iH .ihHlicher WeiK Wb.), mit engl coifWcBdifM},^
.».^^uift werden Iöiih- vrrteirrt, toltia), lowie K»lt (H
.s' W .->t<ini» knt, kniit Wolle an eUithen Biaimem r*'
1, (irr mn die aaeh Käleeh
. leelche 1
ITERBÂNDE 411 KÜR
ierhamgênu.achtoäb.kvitze' entlehnung aus lat. cupa vergl unter Kufe
€réL auch kauz [âüer woM in Grimm, Wb., u. cf. kop.
M ebenaogué von diesem knpen, a) Fässer binden od. wachef^,
ahd. cuz, chuz, kuz cUh Böttcherei treiben; — b) in Fässer fassen
Zoize (runco, Jät-Messer) 5 od, machen; — H lër (Leder) inkupen; —
le an., ist. kuti (cultellus, c) (fig.) durch Umhergehen, öffentlich od,
Vergleicht man nun aber heimlich um Stimmen betteln u, werben, bz,
7, 1903) Kötee (Rücken^ Stimmen bei Wahlen sammeln u. erschleichen
b». ein hohles rundliches od. sich heimlich u. durch Bestechung um
auch Bauch, s, unter 10 ein Ätnt bewerben, Stimmen kaufen etc.,
irä dies wohl cutch mit dem wobei man bei den Bürgern herumgeht, wie
^ührten norw, kunt (hoher der Böttcher um ein Fass (d. h. nach der
» van geflochtenen Spähnen), Erklärung Stürenburg*s). Sollte es indessen
[ithuB (Bauch etc., s. oben) wie nfries, kupe (kaufen) in dieser Bedtg,
vm, y kut, kwat = idg. 15 nicht eher wie nid. kuipen (bestechen, durch
oben) kAt zusammenhängen, Bestechung od. Geld Stimmen kaufen u.
fa mit kate (Hütte) auf die werben, heimiich sich um ein Amt bewerben
hourzd entstandene Bedtg. : etc.) eine Nebenform von kôpcn sein ? —
f Felskluft (caverna, spe- Nid. kuipen in derselben Bedtg. toie sub a
kgeht, wobei man dann an- 20 u. c. Vergl. weiter:
i88 kat ebenso wie kuk eine kaper, Böttcher, Küfer, Küfner; —
rSehaUwurzdkn(cf.kvLkhk Sprichw.: he geid d'r am to (od. d'r um
i, wozu dann auch nhd. lierom), as de kuper um 't fat (od. nm de
;.} ebenso zu stellen wäre, tûnn'); — Kinderreim: dat kuperawif! dat
iken zu kuk od. kak. Vergh 25 kuperswif ! frei alP de sûre kôl in *t )if; —
noch das zweite Kaute in kupcrl kuper! rund um *t fat, haud sin wif
sowie auch das unter kote mit de sluir för 't gat (der Hintere od. Hin-
» vergl. femer auch k auter, terster, cf. gat). — Nid. kuiper (a. Böttcher,
wâlsk u. (Grimm, Wb. V, Küfer etc.; — b. [fig.] Einer der durch Be-
ten), chuten (tönen, ertönen, 30 stechung sich heimlich um Stimmen od. um
ata (zanken, streiten) etc. ein Amt bewirbt, Amtschleicher).
Contrebande, verbotener od. knper-beitel, Küfer-, Böttcher-Meisseh
%del, gesetzwidrig od. auf kaper-diisseL Küfer-Diessel ; cf. düssel.
ngeschmuggelte Waare etc. ; knperê, Küferei, Böttcherei, Böttcheramt,
bände wat da dar mâkst 85 Böttchergewerbe. — Nid. kuipcry (a. das-
m Abstammung des zweiten selbe; — b. heimliche Bewerbung u. Be-
rn ban (BefM, Gebot etc., stechung, Amtschleicherei etc.)
Uez 1, 50. küpwn,küfern,böttchern, Kufen od.Fâsser
kunterbunt, sehr bunt etc.; machen u. binden, Fässer mit Eeifen be-
udel etc.) is mi to kunter- 40 schlagen etc.; — ho kuperd dat fat wer
:eid all' konterbunt dör 'n toregt; — inkupern (in Fässer einbinden
• Die Vorsglbe kunter ist od. einschlagen) ; — he lett dat fles inkupern ;
nL mit franz. contre aus — tokupern (Fässer zubinden od. zuschlagen,
her Weiteres in Grimm, dicht machen etc.); — du must dat fat etc.
\erbunt zu vergleichen ist. 45 tokupern. — Auch subst.: dat kapern (das
rei (sehr gebräuMich), Ge- Küfern, das Küfergewerbe etc.); — ho is
; — dat mut dar so wat in bî 't kupem ; — he hed *t kupcrn lërd.
L — Nid. kuntreije. — Es kup-holt, Kufenholz, Holz zu den Dauben
»ontry (Land, Landstrich, u. Böden der Kufen.
fend etc.) ; aengl. contre ; 50 küp-wiipke od. kipwipke, a) kleines zwei-
cantree ; franz. contrée ; rädriges Fahrwerk (od. kleiner Karren etc.),
ital. contrada, was ebenso welches zum Kippen eingerichtet ist, bz.
rgebildet ist, wie Gegend was an dem Bestimmungsort umkippt, um
den Inhalt (z. B. Erde, Steine etc.) heraus-
«f. kûpbanden), Band (od. 55 fallen zu lassen. — wüpke od. wipke ist
riner Kufe, bz. welches um Dimin. von wüppe, wippe; — b) dasselbe
l wird, um die Stabe zu- wie wüp-, od. wip-wap (Schaukel) als Ding,
lt. was auf u. nieder kippt u. wippt,
ufe, Bottich. ■— Nid. kuip 1. kür, (Jur, d. h. Behandlung u. Pflege
der EniMinung od. NicfU- 60 (namentlich ärztliche), um Jemanden heil zu
KÜNTE KUNT 410 KÜKTE KDHT
pag. 3H) ûlent. sein kann, zu welch LeU- Brneh, Sias, S^pak ele. od im U
lerem ujahmcheinl. auch skr. kandoU u. die van: SMagy Stoss etc. atsiie
griech. kandia, Korb, Bohrkorb, grosser Korb so gehört zu deradben ausser intk
etc. gehfirt, da diesem Worte entweder die angeführten Wörtern (cf. asA kot«
von: spaltcny klaffen etc. ausgehende Bedtg.: 5 sen, sowie auch kate «. kote cw
Hohles, hJües ikwas etc., od. die von : kutj knicken, biegen, krümm», ni
brechen, knicken, biegen, krümmen, flechten wie knik seibstredend audi «m Seid
etc. ausgehende Bedtg. : rundlich gebogenes ist u. Weiteres auch unter kaderrili
t«. gefornUes ctc, od. geflochtenes Etwas etc. (cf. kladde wegen des *d" «bitt ^
zu Grunde liegt. Weiter vergl. bei Bopp 10 küdde in einer andern Begrifmiin
y kanth, kath (dolere, liigert% moerere), die während an, kata (cultdlis ponse
wahrsc/ieinl. urspr. die Bedtg. : schreien, (culteUas) etc. mit engl, cut (t oéa^
weinen, klagen, seufzen etc. hatte u. also ist u. im norw. kyta (sMUeSf om
auch eine Schallwurzel ist; — kaod, kad schreien, prahlen), kyta (Gt»ckn
a) Hiidero etc., s. oben kad; — b) 8<>rvare, 15 die Grdbedtg. sonus, clamor erM
itd. urspr. vielleicht : klagen, sich grämen, Norw, kyta (Beule, KndBeH, lt. m
sorgen, besorgt sein etc. u. so auch: achten Falte, Münzet etc) ergiebt tid h
worauf; — kutth (laudare, cxtollere, glo- der Bedtg.: schleufen, stoê8en,bt,
riari etc., bz. schreien, rühmen, prahlen etc.); knicken etc., wie ja beide Beât^
— kath (dicerc, loqui, mcmorare, narrarc), 20 u. knik etc.) sich ja ungessdit m
wozu er goth. quatli (quitha etc., cf. kwä- ScJudlstammen etUwickeln. Dauii
tcln, kwatjc etc.) nteUt; — kad (commoveri, kint u. qaint (s, unter kante »
porturlmri, terreri etc., od. urspr, wM: Wb.), sowie auch der Stamm ({\Úl
Geräusch machen^ schreien, lännen, toben, qithus sich leicht von einer der
schelten rtc), wie kand, kad (vocare, cla- 25 kat od. irat ahleäen lassen u. i
man^. Höre), wozu in der Bedtg.: sonare etc. qithus (Bauch) als HohUs, H&d
wohl kandalii (soniis lenis) u, in der aus woMeigenÜieh die Bauchhökl
B0I1U8, ürepitQB (cf. klak etc.) entstandenen in seinem Stamm kwith mit kat
Bedtg, : breclien, reissen, spaUen, klaffen etc. begrifflich zusammen fäiU, ist na
u. auch springen, aufspringen, sicJ^ spaUen 30 gen Ausführungen leicht einzusi
n. i'iffnen, entspringen (cf. y sprant u. iprut Zum Schlüsse sei zu kuatc,
bei Fick III, 3:i6, bz. unter sprilten, sprüt- bemerkt, dass nach den obigen Au
seu, sowie nihd. Sp rosse etc.) etc. auch u. beim Vergleich von klatte (gern
kiuidara u. kandarä (caverna, specus, bz. Uurs etc,; Fetze, Lumpen etc.
SfHÜt, Höhle etc.), kandala u. kandalä (calix, 35 Zotte etc.) u. kladde von klat
(^niiiia; gormcn, surculus) gelwrt; — ferner (nhd. KUUseh) ausser den in 6fi
('/. khiit (dosidorarc, od. urspr. wM: schreien erwähnten Schall- od. Schall na
nach Etwiis); — kliml, khand (a. lindere, WörtemVoiz(Interjection^= Vi
träniere, niinporo, dividorc etc.; — b. de- (Auswurf, od. was man mit Ge
Nrrvrc, reliiiquere), ioovon khanda (pars, 40 bricht etc., cf. kotsen u. kwa
portio, BiTtio, fraginentum, frustum ; tomus); Letzteres auch wie: klatsche
— khad (occidon') mit der Nebenform khiid, pcn die Bedtg. : schallend Si
khund, b:: kiint, kut u. kund, kud, wozu werfen etc. u. die von: schwatz
wegen kunto, kntte, kute (s. oben) in der sowohl Kotz (Augenbutter etc.
Ht'dtg,: SfHÜt, Loch, Höhle etc. od. hohles, 45 auch in dieser Bedtg.) als Kt
iHiHvhigtes I^tiras auch skr. kunda (urccus, cutc; engl., dialect. cut (meretri
urna, hydri»; cavorna in terra facta ad scr- meines Weib) u, Kotze (Husten
viuiduni iguoin sacrum ; puteus etc.) zu ver- Schallstamm gehören. Vergleio
gleichen iM; — tc fiter rcrgl. noch bei Bopp weiter aber noch klatte tu der 1
r/iV| );ad(tonaro)u. gad(dicere, loqui o<7.iirjr/)r. 60 pen, Fetzen etc. u. zottiges wi
hoii»ri\ rianiaro), wozu noch goth. qiman, Weichsüzopf, bz, Verwirrung e
/*.. iiff.vrr kamen eti'. sfllmtrcdend auch kat- sich auch Kotze (Kleid, Deck
lern, kwuttoru, kwäteln, kwattel etc. gehören zottiges, grobes Wollenzeug etc.,
Alf 111/ M. was svlfistrvdend audi ein urspr. wirres Haar etc., vergl, alle dit
Svhtdhdtmm ist u. wo:h auch ntnh andere 55 nen Bedtgn. des 4Jten Kotze i
skr, II. sonstiitv Wurzeln in ähnlicher Weise Wb.), mit engl cot (Woüabf all),*
wtr :n kad, Va\u\ hin: ugtfngt werden könn- verwirrt, zottig), sowie Kotz (i
tt'» Ist nun iibrr der Stamm kut, kunt Wolle an etlichen Bäumen oc
{Von kutte, kumo) ein Sc/ntl!stamm^ der von die auch Kätzchen geneufnte
der iirdl*edtg.: Geräusch die Bedtg.: ÜO Blüthen, wdche wie Zotten
lUMtebbakde 41i kür
'mUerhamgenu. sckwäb. kutze- enilehnung aus lat. cupa vergl unter Kufe
obertL auch kAUZ [äÜer wohl in Grimm, Wb., u. cf. kop.
hiM ebenaogut von diesem kupen, a) Fässer binden od. machen^
nt, oM, cuz, chuz, kuz ab- Böttcherei treiben; — b) in Fässer fassen
l KotJse (runco, Jät-Messer) 5 od. machen; — 't lër (Leder) inkupen; —
wie an., ist. kuti (cultellus, c) (ßg,) durch Umhergehen, öffentlich od.
Vergleicht man nun aber heimlich um Stimmen betteln u. werben, bz.
. V, 1903) Kötze (Rikkcn- Stimmen bei Wahlen sammeln u, erschleichen
^, bz. ein hohles rundliches od. sich heimlich u. durch Bestechung um
ier auch Bauch, s. unter 10 ein Amt bewerben, Stimmen kaufen etc.,
wird diee wohl auch mit dem wobei man bei den Bürgern herumgeht, wie
^^führten norw, kant (hoher der Böttcher um ein Fass (d. h. nach der
wb tKWi geflochtenen Spähnen), Erklärung Stürenburg^s). Sollte es indessen
. qithus (Bauch etc., s. oben) wie nfries. kupe (kaufen) in dieser Bedtg.
germ, |/ kut, kwat = idg. 15 nicht eher wie nid, kuipen (bestechen, durch
whoben) kat zusammenhängen, Bestechung od. Geld Stimmen kaufen u,
fêwa mit kate (Hütte) auf die werben, heimlich sich um ein Amt bewerben
\aOwurzel entstandene Bedtg, : etc.) eine Nebenform von kôpen sein ? —
kle, Fdakluft (caverna, spe- Nid. koipen in derselben Bedtg, toie sub a
^kJsgeht, wobei man dann an- 20 u. c. Vergl, weiter:
dass kat ebenso wie kuk eine knper, Böttcher, Küfer, Küfner; —
der8chaUwurzélkvL(cf,]L}3kiik Sprichw.: he geid d'r um to (od. d'r um
iii, wozu dann auch nhd. lierum), as de kuper um 't fat (od, nm de
eU.) ebenso zu stdlen wäre, tüon*); — Kinderreim: dat kuperswif! dat
kfiken zu kuk od, kak. Vergl 25 kuperswif ! fret all' de sûre kôl in 't lîf ; —
h noch das zweite Kaute in kapert kuper! rund um 't fat, haud sin wif
., sowie auch das unter kote mit de slûr för 't gat (der Hintere od. Hin-
nm vergl, femer auch kauter, terster, cf, gat). — Nid. kuiper (a. Böttcher,
^erwftlsk u. (Grimm, Wb, V, Küfer etc,; — b. Hlg.] Einer der durch Be-
ausen), chnten (tönen, ertönen, 30 stechung sich heinuich um Stimmen od, um
chnta (zanken, streiten) etc, ein Amt bewirbt, Afntschleicher).
im Contrebande, verbotener od. knper-beitel, Küfer-, BöUcher-Meissel,
tandel, gesetzwidrig od, auf knper-dässeL Küfer-Diessel ; cf, düssel.
eingeschmtiggelte Waare etc, ; kuperê, Küjerei, Böttcherei, Böttcheramt,
terbande wat da dar mâkst 85 Böttchergewerbe, — Nid. kuiperij (a. das-
igen Abstammung des zweiten selbe; — b. heimliche Bewerbung u. Be-
von ban (BefM, Gebot etc, stechung, Amtschleicherei etc.)
Diez 1, 50, kjipwn,küfern,böttchem, Kufen od.Fâsser
, kunterbunt, sehr bunt etc,; machen u. binden, Fässer mit Beifen be-
budel etc.) is mi to kunter- 40 schlagen etc.; — he kuperd dat fat wer
geid all' knnterbunt dör 'n toregt; — inkupem (in Fässer einbinden
— Die Vorsyïbe kunter ist od, einschlagen) ; — he lett dat flês inkupem ;
denL mü franz, contre aus — tokupern (Fässer zubinden od, zuscidagen,
raubet Weiteres in Grimm, dicht machen etc.); — du must dat fat etc.
ni er bunt zu vergleichen ist, 45 tokupern. — Auch subst,: dat kupern (das
itrei (sehr gebräuchlich), Ge- Küfern, das Küfergewerbe etc.); — ho is
ul; — dat mut dar so wat in bî 't kupern ; — he hed 't kupern lerd.
^n. — Nid. kuntreije. — Es kup-holt, Kufenholz, Holz zu den Dauben
country (Land, Landstrich, u, Böden der Kufen.
iegend etc.); aengl, contrô; 50 küp-wüpke 0(2. kipwipke, a) kleines zwei'
58, cuntree; franz. contrée; rädriges l^uhrwerk (od. kleiner Karren etc.),
; üal, contrada, was ebenso welches zum Kippen eingerichtet ist, bz.
Uergebildet ist, wie Gegend was an dem Bestimmungsort umkippt, um
den InJuilt (z. B. Erde, Steine etc.) heraus-
Flur, küpbanden), Band (od. 55 fällen zu lassen, — wûpke od. wipke ist
I einer Kufe, bz, welches um Dimin. von wüppe, wippe; — b) dasselbe
egt wird, um die Stöbe zu- wie wüp-, od. wip-wap (Schaukel) als Ding,
äen, was auf u. nieder kippt u, wippt.
Kufe, Bottich. — Nid, kuip 1. kür, Cur, d, h, Behandlung u. P/lege
t der Entlehnung od, Nichl- 60 (nametUlich ärztliche), um Jemanden heil zu
KUR 412 KUERË EUER
machen od. zu heilen; auch Heiloerauch, span. corage (HerdiapigkeU,alUra
Ileilprozess, sowie auch: Heilung, Gesun- müth) von laL cor (Hers).
düng etc.; — he hed lium in de kür; — Unss, Künus, Bnu^nm. -
de kür is nêt anslûn ; — hê hed 'n godeu franz. cairasse ti. die» mü äal. r
kür diirmâkd; — dat dênd to sin kür; — 5 apan. coraza; prov. coirassa (Pan:^
dat sunt wunderlikc kuren (Heilversuche, lat. corium ; ^ZacAMM coriacea, Icd
Heilungen etc.) — Nid. kuur; mnld. kaere, kirier, s. knrer.
kure etc. — Mit franz. eure etc. aus lat. kâr-drankf s. 2 kür.
cura in der Bedtg. : Sorgfalt, sorgsame Be* köre, kfir, od. kirre, ein in dm
mähung um Ktioas, od. sorgsame Behand- 10 eingetfpanntes Schieb- od. Sddej^Ift
lung von Etwas etc. ches die Insulaner etc. tum Stm
2. kor, Genever od. Branntwein aus Korn Chrundfischen gebrauchen, indem «>
od. Getreide od. Schnaps ; — h6 drinkt am mittelst einer darOber hin beferiigta
lôfsten klare kür; — Sprichw.: „ik mut vor sich herschieben, theiU miüA
liülpe hebben,'' sä' de bâis; Jang' gâ heu 15 Zugleine hinter sich od. dem Sehifh
un hül mi *u ort kür." — I>a frutn auch u. schleppen ; — sé BQnt mit de kfti
K 0 r n für KornbrannHoein od. das Destillat fiskcn, am wat butt etc. to halen.
aus Korn gebraucht, so wäre es sehr gut Strande werden damä Butt, Grnnt
denkbar, dass kür aus as. kumi , kurn ; u. im tiefen Wasser Radien, SUa
nfries. kurn etc. (cf koren) gekürzt sei u. 20 Austern etc. gdßsM. — JUd. 9L
demnach dasselbe wie Korn im Sinn von (SMeswigsdte Küste tc Insdn) kor
KomdestiUat bezeichnete, wie auch ja kür- korre; C<nnpos. komei (dassdbe);o
drank (Branntwein- ScJüempe) die Bedtg.: (Austern-Schleppnetz od. ÄustemrNtn
Korn-Schle mp e u. kûr-itoker (Brannt- oester (Sddeppnetz-Auster), koitgd i
weinbrenner) die von: Korn-Brenner 25 die Austern mä dem ScMeppneUi
haben kann. Da indessen ein solches Spi- werden); afries, koer (Netz) m f
ritus-DestiUat auch iiqusi yiiSLQ genannt wird, (s. bei v. Biehihofen unter]
so könnte es auch mit 1 kür in der Bedtg. : worin die Vorsglbe raem wohmk
Heilung od. Heil ztisammenhängen u. unserm räm (Rahm, Rahmen, £mi
liier ja kür auch als Heiltrank od. über- SO ident. ist u. dcum raemkoer lua
haupt als ein gesund u. heilmachendes, neu einem Rahmen gespanntes Netz ht
belebendes, stärkendes u. erfrischendes Etwas wie dies auch bei unserm kure der
gefasst sein, wie ja auch eine Cur, die man Das Wort kure, afries. koer hi
gebraucht od. nimmt, auch zur Heilung etc. so ist wohl anzunehmen, dass es vf
dienen soll od. Einen wieder gesundet u. 85 ein Weidengeflecht bezeichnete, od.
heilt u. also selbst auch ein gesund u. kräf- rundlich bauchigtes, haibrundes u.
iig tnachendes, od. stärkendes Etwas ist. Uches Geflecht von Weiden war u.
Vergleicht man indessen ferner, dass der auch in seinem Aussehen einem
kiïr (od. Genever, Branntwein, Schnaps) ein Korbe ähnelte, wie es ja zweiffila
so sehr beliebtes u. vorzugsweise ein gewcüil- 40 unsere Voreltern neben den Reu
tcs Getränk vieler Leute ist, so wäre es grosse von Weiden geflochtene Körb
auch denkbar, dass es mit kür (Wahl, Bc ähnliche BelUUter zum Fischfam,
liebung etc., od. wörtlich das Getoählte u. Fischbehälter benutzt haben. D
Beliebte etc., bz. das toas man liebt, wählt ist dann auch das obige afries.
u. aussucht od. [sinnl.J das was schmeckt 45 dasselbe Wort wie das jetzige w\
etc.) = ahd. chûri, as. kûri etc. (cf. l u.2 (Korb), ganz wie auch beide Be
kör, sowie késen etc.) von Hause aus eins in Korb selbst zusammenfinden,
wäre u. eben nur ein beliebtes, gesuchtes u. aber richtig, so muss unser obige
vorzugsweise gewähltes tJtwas (od. Getränk) das afries. koer (in raemkoer) i
bezeichnet hätte. 50 dasselbe Wort wie as. kar (Korl
3. knr, Cour, Hof; — hu mäkd hör hälter) in bi-kar (Bienenkorb), bz
du kür; — liê is ^n kClrmaker (Cour- 2 kare sein. cf. attch 2 kureu.
macher). — Das franz. cour ans court od. 1. küre, kür, s. köre, bz. 2 k(
courtc = ital corte, wal. curtc etc. von 2. küre, kür (meist im Plur.j
/o/. chors, chortis (Viehhof), betr, cf. Diez 55 licher od, sonderbarer, närrisch
I, 14J. Laune, Grille, Posse, Scherz^ ßi
4. kür, s. kure. Streich, Finesse etc. ; — dat is blôl
kûr, s. küre. di, dat du nét mit geist; — w;
karâsje, Courage; — ho hod hol gen dat för ferdômde kflren (wunder
kurâsje. —Das franz. courage; i7a/. coraggio ; 60 fäile, GriUen, Launen etc.) dat d
ÚÜBR KÜER 413 RüEREN
A alF man kfiren (Dumm- von Cur selbst die obige Bedtg, hervorging,
Flausen etc.), du lowst dat eutnal die Cur ja auâi die Bedtg,: einer-
u man wolt; — he hed de seits von Heilung u. Ileümeihode etc., an-
»dL he hod altid süksc blik- dererseits aber auch die einer unverständ-
de kop ; — lät de malle 5 liehen u. wunderlichen Behandlung od, einer
n Spässe u, unnützen Ge- wunderbaren u, unbegreiflichen Handlung
iifen ; — wat hest du dar u. T/kU selbst in sich begreift u, jedenfalls
IQ (Possen, Spässe, Frcttzen eine Cur (sowohl an u. für sich wie auch
} — wat m&kst du mt d&r als Methode od. als Versuch zur Heilung
lerliche od, närrische Ein- 10 eines Kranken) in defi Äugen der meisten
imme Geschichten, Streiche, Menschen ein wunderbares, unbegreifliches
— dat Bünt sin küren n. unverständliches u, oft auch sehr unge-
rn, JFHnessen, Schlauheiten, wisses u. launenhaftes Etwas ist. Ausser-
ige^echtereien , od, Listen, dem aber ist jede Cur auch in geunsser Hin-
he steld wunderlike küren 15 sieht eine Kunst, die, wenn sie gelingen
he etc. od, Geschichten) mit soll, viel Klugheit u, Finesse erfordert u,
kür- od, küren-maker. — kann ja die Cur selbst auch als Kunst
M, Br. Wb., das zweite gefasst sein, sodass küren hieraus die Bedtg.
^nützen, 326) ; nid. kuur, Künste erhielt. ToUe, wunderliche, ver-
lune, Griüe; Lust, Fröhlich- 20 drehte Curen sind ganz gewiss auch tolle
is. (Johansen, pag, 105, etc. Künste u. Finessen u. wem das ü un-
Ar, gewöhnlich Plur. küren seres küre noch Bedenken macht, der muss
schlage, Albernheiten); mfläm. nicht vergessen, dass auch das „u** in fr am,
m Dimin. kuerken (finesse eure ti. mnld. kure od. kuere (Cur) wie J\^
r= unserm kûrke. Femer 25 gesprochen ward.
ndrhein., bz. in Posen u. knren od. karren, mit dem Schleppnetz
rimm, Wb. V, Spalte 2802 (kure) fischen, od. das Fischen mit dem
i.) im Plur, kuren (lustige Schleppnetz ; — sê hebben kûrd ; — sê sunt
Streiche, unnütze Umstände, henwest to kuren, man sê hebben niks gen
Flausen, Possen, Schwanke SO fisk fangen. — Nid. korren.
!«^ kure, kuere mtï ; gestus, 1. kären; i. q. l u. 2 kören,
agendi, gesticulatio, factio, 2. küren, Plur. von 2 küre.
* tadelnd nach den Beispie- 3. küren, sehen, blicken, spähen, spähend
i uwe kuren =s unserm : dat ausschauen, sorgfältig u. scharf nach Etwas
n (od. Listen, Ränke, Schlau- 35 sehen u. auskucken, lauern, Etwas aufs
, Flausen etc. od. Gesten Korn nehmen u. zielen etc. u, weil man
odurch man Jemanden tau- dabei die Augen gewöhnlich mehr od, weni-
u. hinters lAcht fuhren wiU) ; ger zukneift, um desto schärfer sehen zu
n bedr^ven (mira machinarl, können, auch : blinzeln etc.^ cf. kûrôgen ; —
»re, enormia patrare) etc. 40 ik hcbb' al so lank stân to küren, man ik
äre nicht etwa dasselbe Wort kan 't schip nig in 't ôgsûn krigen ; — wen
w Bedtg,: Beliebung od. du d'r to lank na kürst, den kanst du *t
allerhand küren in de kop, tolest hol nêt mör finden; — he kûrde
'el heissen, als dass er aller- (zielte) to lank ; darum schôt hô ôk gewis
nt u. Eigenwilligkeiten im 45 mis; — he kûrd sük hast blind; — war
dass er das thut, was ihm kürst du so na ? og ! ik mênde, dat dar nog
\üt, od, was ihm beliebt) ist 'n appel sat. — Mnd. kuren (speculari, cir-
}ählerisch, eigen etc.) u, er- cumspiccrc, namentlich auch ein technischer
9 jede küre od, Laune etc. Ausdruck in der Jägerei, der soviel als
t u. Sonderbarkeit etc, 50 Achtung geben [cf. Seh, u, L.J beden-
luch vielleicht denkbar, dass tet, dann überhaupt : dem Wilde aufpassen
iz dasselbe ist wie das aus u. auflauern od. nachstellen) ;nd.(D ahn er t)
1, sottci ; traitement, guérison kuren (dem Wilde tiachstellen, jagen) ; mnld,
OQ blessure) entlehnte nid. fKil.) koercn, äUer coeren, eueren (specu-
*e, kuere (cura, curatio etc.) 55 lari, e specula prospicere, observare) ; lüd.
maus Sorge zunächst die kuren (gluren, knipogen, bz, scharf wonach
(weg mit den Grillen u. sehen, lauern, blinzeln etc.); saü. kürje
'aus wieder die andern als (zielen). — Es ist urspr. dasselbe Wort wie
Ic. weiter entwickelt haben. küren, kören, wälilen, auswählen, etwas aus-
ser auch, dass aus der Bedtg. CO lesen od. aussuchen etc., bz. mit den Augen
KUREN-MAKEK 4l4 KÜBBELlf
prüfen v. nach guten Kennzeichen od. Fd^ gébnmM. — NaA Biet (H l
lern suchen u. sehen, prüf end toonach sehen span. coreho «. dies aus laL eorto.
i(. schauen od. ausschauen, ob auch Alles kirkbalsea, knlkhalsei, mit G
so ist, wie es sein muss, um für gut erklärt od. Husten würgen «. mcA quiäes, é
zu werden, sorgfältig besehen od. beschauen, 6 BtwM aus dem Halse od. der Owi
beac/Uen , wahr nehm eti (die Eigenschaften av8scha£% wie s. B. beim ErkeA
0(1. sonst Etwa»), wie auch kiesen (s. wenn Einem Etwas in derKekUoi
unter kôsrn u. rf. kuren, kflreii in Grimm, rßhre steckt; — he sat al to kori
Wb. V, ÜSOH, bz. kioson sub 3, c, sowie dat he brûn an blaa am de kop ws
koson, koisen bei Seh. u. L.) selbst schon 10 kun 't dog nfit ût d' hall schaiu,
die liedlg.: walirnehmen, sehen etc. hatte. lücht kr^. — Nd. (Schütze) \i
— Vom Verb, kooren, cuoren, kurcn (spä- sen. — Die Vorsglbe kork selä m
lun. Aus- od. Umschau halten etc.) stammen : karken (mit Oeräuseh wiirgen) rorei
mnld., mjläm. koor (specula, Warte, Ort od. mit unserm kolken, bz. nd.k^\ïtÊ(r
Höhe, Gebäude, Thurm, von wo man späJU 15 nahe verwandt ist u. Jicft oiieln
V. Aus- od. Umschau hiiU), koortoorn (WarU auf das Geräusch bezieht, was heim
thurm), kooror u. koerwachter (ipeculator) ; od. karkhalaen hörbar wird. Sniu
nUl, (v. Dale) kocr (Thurmwärter) ; mnd. ist der Stamm kark, kalk and «tt 1
ktir od. kiuT (Späher, Wächter auf detn der Weise verwandt, dasi es flu
Thurme, nurmbläser), kûrhûs, cuerhaes 20 SchaUsiamm = idg. garg (s. wikt
(Wächterhaus), \ii{rtiQc\\ieT (WartenwäiMer, kolken) ist u. dass davon vsei
Thurmwächter , Thurmbläser), sowie auch qaerca (Gurgel); an. krerkr (Eü
das jetzt noch gebräuchliche (s. Seh. u. L. mnd, qaerke, qaarke (Chtrgd) u. (ji
unter kûrwcrhtcr) kiir-waken od. (Br.Wb.) afries. kwerka, querka, qaerdu;
kiirr-wakon (des Nachts vor Sorgen nicht 25 querke; wang. qu£rk (erdrosidHy tf
schlafen lönnen, schlevM u. unriüiig od. die Kehle zuschnüren od. zuérüélte»i
sorgenroll schlafen, mit Sorgen schlafen etc.), stammt, wie desgL das lat gorgei
was urspr. wohl das kftr- od. Warte-, Thurm- gulo von der y garg. — Im M. W«
viachen, od. das Wachen auf der Warte Würgen kok- o3. kik-, kok-halMn,fA
etc. bedeutete u. somit ein Wachen mit BO (quacken, quieken etc.), ef. kwikkfl
Sorgt' u. Unruhe etc. loar. Man sagt Dass übrigens unsere Foriylki
ja auch: hd deid 't Uirn-wakcn od. tOrn- kuik, wie nd. qaark, auch mä
hlascn de. qnerkcn (würgen, sticken) direet a
kuren - luaker, kiirmaker, kttrkemaker, hängen u. knrkhalaen sovtid wie vi
Einer der allerhand lustige u. unterhaltende 35 sen sein kann, ist tweifdlos; dod
Spässe, rossen u. Künste etc. (s. 2 küro u. Form kalk jedenfalls näher zu ko
V^rko) maclU. kftr-dgen; i. q. 3 kflren; — h
karer, kurrer, knrder, Einer der mit na de appels od. wichter ; — bé i
dem Schleppnetz (knre) fischt. ögen (blinzeln, zurinkem etc.) — I
kitrî^, sonderbar, wunderlich, lächerlich, 40 ôgd, halbgeschlossenen od. etwas t
drollig, launig, spassig, lustig, schelmisch, nen Auges, mit solchen Augen o
listig, verschmitzt etc. ; — sct 1 wat lot dat clter Weise sehend u. lauernd, h
kürig; — wat sügt dat je kiirig ût; — hô listig aussehend etc.; — he sitt d
in je 'u kürigcn jung', dat ho de Ickkcrc ô^d hen; — he Idkd mî lo kür
appcis not mag ; - ho môk d'r so 'n kürig 45 ot ho wat in *t fermik hed.
(schelmisches, listiges etc.) gcsicht bi, not as karre, s. kara
of Ji6 ên anförou wul' ; — ho kt^k mî so korreln, gurrein, gurgeln, koOe\
kling an, dat ik 't lachen d'r nig fan laten ein wiederholtes dumpfes Geräusi
kun'. — Nd. (Br. Wb.) kürig (seltsam, wun- wie z. B. die Tauben od, gurgelm
derlich etc.) Zu 2 ktlre u. von nd. kurrig 50 keilen, od. der hiurrende u, murre
(s. unter kurrein) verschieden. etc.; — karrein no marreln; —
kork, Kork; a) Rinde der Korkeiche (so lern. — Nd. (Br. Wb., D ahn ei
dri'igß as kork) ; — b) daraus gefertigter (sich wälzen, rollen, ein Oeräusi
Stöpsel. — Davon kurken, korken; a) von lende Dinge nwchen, koüem, roj
Kork (kurken salen etc.) ; b) korken, stüp- 55 pelig od, toll sein etc., bz. toben
sein, Flaschen mit einem Korkstöpsel dicht murren etc., cf. karrel-kopak von i
machen etc. (to- od. apen-kurkcn). dem der Kopf nicht recht steh
Bern. Statt kark in der Bedtg. Stöp- gelaunt od. mürrisch u. verdrie
sei wird auch kork od. korke i#. dem ent- iM. kurrein, kurrlen (Grimm,
S2)rechefid für das Verb, kurken auch kurken GO ist Iterat. von nd., mnd. (Dähn
ElntftEN 41 S KTTESEL-WIND
1 (brummen, murren, knur- niedrigen Leitern, — Nid, kordewagen u,
$ein) ; nid, korrea (gurren, (provinz.) korrewagen ; mnld,, mfläm. koorde-
\; mnld, (KU) koeren, waghen, kordewaghen (sarracom, vehiciüuin
i8tar tartoris aat columbae; trusatile, vehiculum bajulorum etc.), was aus
i angnstia) ; mhd,, nhd, (cf, 5 krodewaghen (8. unter krôi-wagen) versetzt
rren (stridere etc.); schcit. sein soll,
l girren, wie die Tauben) ; kar-8toker, s, unter 2 kür.
amelbe u. auch: murren, kiis, Kuss. — Nd., mnd. kus; nid, kas;
t, »ausen etc,) etc, — Mit afries, kos; as, kus, coss; ags, coss, cyss;
hd, kirren etc., sowie ahd, 10 aengl, cos, eus ; engl, kiss ; an. koss ; norw,,
nier karig) von derselben schwed, kyss ; dän. kys ; ahd. cus, chus ; mhd,
amare etc.) — Von karren kus. — Fick stellt es zu kus (kiesen, cf,
(Schütze, Bahn er t) kosen) = idg, gus u, nimmt an, dass es
^ntmmig, murrig, mürrisch, aus kus-ta (nach lat, gustulum) entstand,
iseh), was sidi bei Scham- 15 Vergleicht man indessen die von Hilde-
u. Andern (cf, auch\axm% brand (cf, Grimm, Wb, unter Kuss I,
,) anscheinend begrifflich 2) angefiUirte austoärtige Verwandtsclhaft im
gemischt hat. Da Dan- kelt., kymr, etc., so sollte tnan eher glauben,
\ knrrig (munter, keck) be- dass dieses Wort im Anla%U „k** unversduh
r von Mensehen gebraucht 20 ben blieb, Ist dies nun aber wirklich der
erzürnt od, leicht heftig, Fall, so würden beide Formen, nämlich
egi sind u, ein kurriger unser kük mit goth, kukjan sowohl, cds autJt
trdriessUcher , störrischer Kuss, ahd, chus etc. sidh sehr leicht von der
ein viel schilt u, tobt etc, |/ kug, kus (amplecti) ableiten lassest, wozu
mig u, heftig etc., sondern 25 (cf G. Curtius, pag. 158) auch vielleicht
u, sonderbar etc, od, eigen- griech, kunéô (küsse) gehört, falls es wirk-
^ft u, wunderlich etc, ist, lieh für älteres kusnéô steht,
wahrscheinlich, dass eines- 1. käse, kus, Backenzahn; — ik hebb'
heftig, laut etc. od, leicht all' min tanden (od. tannen) un küsen nog;
regt, leicht erregt, reizbar 30 — Redensart : ^t agter de kûsen steken ; —
ras aus eigen, launenhaft, ên up de kûscn fölen. — Compos.: khu-
svon Dann eil, Scham- kelliug etc. — Nd, kuse; s, kîse u, vergl,
etc, angegebenen Bedtgn. : weiter :
d, regsam, munter, lebhaft, 2. kuse, k&8\ Kloben, Klotz, dickes un-
launig, drollig, albern (cf. 35 förmliches Stück, od. Brocken, Klumpen etc. ;
}ern od, wunderlich, ver- — 'n dügtigen kds' holt ; — he hcd sük d'r
i Sehambach) etc, her- 'n goden kds' brôd ûtbraken. — Nid. (v,
sich in dieser Weise ge- Dale etc,) kuis, koes (een knods od. knots) ;
inserm formell nahe Uegen- mnld. kuijse (clava nodosa); mnd. kuse, kueae
lieh gemischt hat. Vergl, 40 (clava, instram. defendendi, Keule, Kclbe),
dfll = nhd, toll u, das — Es gehört jedenfalls mit 1 kuse zu dem-
wie unser mal. selben Stammverb, u, wird, wie kuse als
äere, bz, brummen, nid, Zahn wohl ein spaltendes, od, zermal-
ete,) gehört auch wohl mendes Etwas ist, dieses kuse wohl ein g e-
corre (Truthahn), wie un- ^ od. abgespaltenes Etwas sein u. (wie
ern; — femer nd, kurre das nhd. Kloben auf clioban) auf läsen
urrendes, surrendes in der Bedtg.: klaffen, spalten etc, (cf, 2
(KU,) korre (canis villa- kisen) zurückgehen.
18, bz, das Thier was knurrt 3. käse (wohl dasselbe wie 1 kuse in fig,
Tig u, beissig ist); engl. 50 Bedtg.); — Redensart: ho is jo 'n fasten
(Hund, Bauemhund, der kuse (od. 'n kdse fan 'n kerel) ; he kan alles
'ssige Hund, Köter ; Murr- ferdragen un ferstÂn.
brummiger Mensch etc.), kuHel-wind, Wirbelwind, — Nd, kOsel-,
rriah (hündisch, brummig, nhd, keuselwind, von nd, (Br, Wb, II, 763)
f beissig, unfreundlich etc.) 55 kQscl (Wirbel od. Strudel im Strom), kesel,
Wort wie das obige nd, kisol, küsel (Kreisel, turbo, trochus), Scham-
bach) kûsel (Taumel, Wirbelwind, Wasser-
n. Wirbel, Kreisel); md., mnd, kesel, kusel^
r. cuscl, cussel ^£reM62) ; oberd.(Grimm,Wb.)
kleiner Wagen mit dichten 60 keusel (topf, toupie, bz. Uaarkräusel od, ge-
KUESJE 41« KDStEBK
krämeUer Schopf od Zopf auf dem Kopf) ; zu Muë zenkimpfU» od. terérMn
mfläm. keusel (toupie; sabot), toas (s. weiter ein terquetsdUeê od. terkadEUt (r
tinten) dasaelhe Wort ist wie mnUL (KU), namentUcI^ von Speisem od,FknA\
vifliim. kcnsol, kuysel, kosel (globulus, ephae- wat best du d&r nu wer för kûikai
riila, piliihi); nid. (o. Dale) kiiis (Knicker, 6 r8rd? sük kûtkass magiknét. — Jfl
Schussn-), da küscl, kcscl sowohl einen Dreh- koes (dasselbe). Nach r. Dalt«
Zustand als ein Dreh -Ding n. gedrehtes koe^eigentiichderNasMdeiNiUiond
Ding bezeichnet, hz. küsel etc. überhaupt der Marokkaner od. Maurer u, Bai
nur ein Etwas ist^ was durch drehen, krei- kÛ4-kasBeii. ktknktLU wachen jhs.a
sctiy wirhcln etc. er::eu(ß wird od. entsteht, 10 Speisen su Mus od, breiartigem I
ghichvicl, ob dies ein X\'irbef, Taumel, Haar- zerstampfen od, zerhacken, gerquHtt
kräuscl od. eine kleine Kugel, Schusser, — he hûsfcasst 't all' dör 'n ander.
Pille etc. ist, da Alles dies ja gerade durch kns-kelling, ktskellei, kiipîi,
das Drehrn u. (redrehtwrrden entsteht. — zahn-Schmerzen, unterschieden totiï
Davon Verb.: nd. (Br. Wb.) kcseln (tau- 15 pîn in de landen, od. tann-pin, m»
mein, rund herum laufen), (Dähnert, die Vorderzâ^nc betrifft,
Schambach etc.) kûseln (im Kreise dre- kfis-prfikel, Zahnstocher,
hen, wirbeln, taumeln, tummeln, wälzen etc.); l. knssen, küssen. — Nd. kflsse
ntnd. kiiscln (dasselbe); oberd. (Grimm,Wb.) küssen; nid. küssen ; afries. kesu;
kcusoln (kreiseln, kräuseln); nid. (v. Dale 20 sian; ags. cyssan; aengl cnsseD; f
etc.) kenzolcn (Imikkoreii, koten) ; mnld. an., isl, norw., schwed. kyssa; (fä
kinisclcn, kuysclcii, koselcn (ludere globulis, ahd. cussan, kussan, chaasan, koss
pilis, nucibus et siniilibus ; clava globulos sen ; mhd. küssen.
prop«>lIorc ; liidcro clava) ; mfläm. keuselcn 2. kttssen (Plur, küssens), Kism
«»tc. (dasselbe). — Obschon kiisi'l, keusel etc. 25 Polster; — bed-, stôl-, wageo-kf
od. k(>sel, keusol, ki'isol in allen Bedtgn. zu — Ahd. rassin etc. aus franz. t
krüscl, kreusol etc. (s. unter 2\iTfi'&e\) stimmt, dies mit ital, coltrice etc. (ef. Die
so glaube ich doch schwerlich, dass es durch aus tat, culcita.
Ausstossung od. Ausfall des „r** aus krüsel küssen-bire, kisseibftr, B. bün
entstand u. mit kriis (kraus, wirr etc.) zu- 30 kflsseatj», a) kleines Kissen;
sammenJiängt. Vergegenwärtigt man sich grober Bonbon, der in der Fe
nämlich wie der Kies (Kiessand, Strand- kleinen Kissen od, Polster gleit
sand, Dünensand) vom Winde bewegt über kfiske, kü^e genanfü.
den Strand wirbelt u. kollert, bz. von den kttStern od. kûstêni, wärtnei
Dünen bei der leisesten Bewegung herunter 35 nähren, hegen, pflegen, liebkosen, st
kollert u. rollt u. so auch ein wirbelndes, etc.; — ho kûsterd sQk bi 't für;
kollerndes, rollendes Etwas ist, od. wie die kûstern; — hê kAsterd (nährt,
Kiesel am Strande u. im Bach durch das siechte gedanken; — h6 kftstenk
ewige Hin- u. Her rollen cu kleinen rund- cAette^ sQk d'rmit, dat etc. — Nid.
liehen Steinchen od. kleinen Kugeln abge- 40 mnld., mfläm. koesteren (fovere^
schliffen werden u. auch rollende Körper nutrire delicate). — Nach Weil
sind, so ist es höc9ist wahrscheinlich, dass leicht von mnld. (KilJ, mfläm. h
dieses kosol, kiscl, küsel, od. kêscl, kîsel, tiao, nuptiale conTiviom) u. die
kyssel, kuscl entweder von Hause aus das- aus koetse (sponda, lectus), cf. 1
selbe Wort ist wie Kiesel = mnld. kocsol, 4b indessen KU. hieben koeste awîh\
kcysel; ags. ceosel, ce^sel, od, dass der viel- tiao etc.) hat, so kann dies in d
leicht für kôsel, kcusol, küsel richtige^' an- Hochzeitsschmaus od. Festmahl
zunehmende Stamm kius, kios, kies, kVs, dasselbe Wort wie dtu von kost (
liiiHcic. ebenso wie k\\SQ,khv (Zolin, Backen- abgeleitete Koste (Speise, Aus^
zahn) zu demselben allen Verb, wie dieses 50 wand etc.) sein u. dann auch
selbst (rf. unter 2 kisen) geiwrt u, ebe}\so einerseits sowohl für kostoren al
wie K i e s die Bedtg. : Zerriebenes, Zer- seits aueJi für kôstercn stehen.
malmtes od. kleine rundliche Körner etc. aber koesteren /ör kosteren, so //«
Iiattc u. davon wieder kesel, kusel od. kôsol, begrifflich wohl von koster (custo!
küsel als wirbelndes, rollendes u. kugel- 55 da es ja sehr gut die Bedtg.: de
förmiges Etwas weitergebildet ist. (Aufseher, Wächter, Wärter) mfl
1. kÜ8Je, Küsschen. Di min. von küs. die von: schützen, l>e«fahren, n
)!. kÜNje, s. küsscutjc. (custodirc) gehabt haben k^mn.
knsjeN, s. kustjus. indessen für kosteren, so könnte
kds-kass, ein durcheinander gerührte^t v. GO kost auch von käsen tu der Bedt^
ranus EüsJEs
417
KÜETE KUET
II, MârÜich behandeln etc, (cf. :
Knaben etc.; — er Mt die
t od. gekokt, bz. das mnld,
WOB ausser blandiri, adulari
f die Bedtg. : fornicari hat u,
m auch vietteicht mnld. koste,
] ebenso gut ableiten Hesse,
Lager, Bett etc.) abstammen.
on kosen, cf. auch kust, kost,
9eu auch das oben schon er-
Speise, Aufwand etc., s. unter
fl. dazu wegen des möglichen
IS von koste [nuptiae etc.]
ie Bedtg.: Gelage, Schmaus,
te., unser bêr zu 2 kost in
Ipeise u. Trank, Unterhalt)
jes, Schulgehülfe. — Aus lat.
Mer.
t, kunte.
, Wade, d<is Dickfleisch am
die rundlicfie Fleisch-Aus-
fleischige Erhöhung zwischen
?erse; — sé hed 'u pâr küten,
kten dûren; — d« gen küten
Bd, mut giu knebüksen dragon.
ad, Müller) külite (Wade);
am., mnld. kuyt, kyte, kiete
nd. (Br. Wb. II, 903) kÛt,
chütze II, 368 unter küto)
mnd. (cf. Seh. u. L. unter
!«r Bedtg. : Bogen, Fischrogen
l küte) knyt (pulpa); wang.
t I, 375) kit (Wade). —
spr. Ident. mit 2 kütc vergl.
^eitere, sowie ferner auch an.
)rn Haldorsen, pag. 472,
köt, kiöt, két; norw. kjüt;
wed. kött (Fleisch), was nach
ilpa zweifellos dasselbe Wort
ia nach kjor (Kur, Kür, von
t) dies auch für altes kiit
stellen kann, falls es nicht
Ziel, cf 2 kil) = keula od.
cyla, kcut od. kiut (Thema
a) etc. steht, was sich aber
gleich bleibt, da auch zu
a, kiita, kyta die obigen nd.
en.
;, Same, Rogen, Laich, Eier
i. richtiger: der mit diesen
fante SchlaucJi zusammen mit
He ganze in einem Schlauch
. von einem dünnen Fellchen
rusammengehaltene Masse der
len u. Eier derselben u. na-
Häringe, wie man sie beim
ies Bauches mit dem sonstigen
US dem Innern desselben hcr-
nn. Man bezeichnet hier den
kaaft Koolnum. WOrterbaoh« II.
männlichen milchigen Samen mit melk-
kftt u. den tceiblichen Rogen wegen seiner
körnigen Beschaffenheit mit körrel- od. görte-
kÛt. — Mofries. (Cad. Müller) kuht;
6 mnd. (Seh. u. L., s. unter kût) cute (poly-
granium) ; nid. kuit, kijt ; mnld. kuyte, kiete
(Rogen, Samen, Laieh der Fische).
Was nun zunächst dieses küte betrifft,
so ist dies jedenfalls eins mit nd. (Br. Wb.,
10 Dähnert,Schütze, Danneil etc.^ küte,
kût (a. Eingeioeide, Gedärme, insonderheit
von kleinen Thieren, Fischen, Vögeln, In-
sekten etc. ; — b. die ünreinigkeiten in den-
selben; — c. Alles was die Weiche der Ge-
15 därme hat, z. B, weiche Geschwüre); mnd.
kût (das Weiche, Knochenlose im Thier-
körper, Eingeweide), wobei dann die Bedtg. :
intestina loohl ebenso wie bei kroost in die
von Samen überging.
20 Basselbe wie 2 küte ist wohl (cf. küter-
bûs u. 1 kütjenj schott. kite, kyte (Bauch,
Magen) ; goth. qithus (uterus, matrix, venter) ;
an. quidlir; schwed. kwed; a^s. cvid; engl.
gut, guts (Darm, Eingeweide, Bauch, Magen
25 etc); ahd. qhuiti od. quiti (vulva) etc., so-
wie auch vielleicht nhd. Kotz (Eingeweide),
cf. Grimm, Wb., K ottfleisch am Schlüsse
u. unter Kutteln.
Ist nun aber 1 küte urs^yr. dasselbe Wort
30 wie 2 küte, so würde man annehmen müs-
sen, dass entweder die Bedtg.: Weiches,
Knochenloses im Thierkörpcr in die von:
weiches knochenloses Fleisch u. so überhaupt
in Fleisch (cf an. kjöt unter 1 küte)
35 übergegangen wäre. Da indessen das an.
kjöt zu goth. qithus ; an. quidlir ; schott. kjte
(Bauch etc.) weder formell noch begrifflich
stimmt, so bleibt es sehr fraglich, ob nicht
küte (Wade) blos formell u. wurzelhaft mit
40 2 küte verwandt ist u. nicht eher mit kate,
kote zu einer y kut (krümmen, biegen,
wölben, rundlich formen etc.) gehört, die
vielleicht aU urspr. Schallstamm mit der |/
von kunte, kutte ident. ist u. dann zunächst
45 die Bedtg. : sonare, rauschen, tönen, schallen,
gellen etc. hatte, woraus sich für goth. qithan
(cf. kudorwâlsk u. kauter etc.) die von:
sprechen, reden etc. ergab, während sich
aus : brechen , knicken die von : biegen,
50 krummen etc. entwickelte, woraus (theils aus :
brechen, spalten, reissen etc. u. theils aus:
krümmen^ wölben etc.) sich sowohl die Bedtg. :
Höhle, Bauchhöhle, od. rundlich gebogenes
Etwas, Höcker etc. (s. unter kate ii. kote
55 u. unter kunte etc.) von selbst ergab, wie
ja auch goth. qithus (Bauch etc.) formell
derselben y angehört, wie qithan (sprechen
etc.). Eine germ. y kut, kvat stimmt so-
wohl für die obigen wie auch für die in
GO Grimm (Wb.) aufgeführten Wörter kaut,
27
EWABBE KW AB 420 KWABBEL
etc.), stiuab, sciuabby (quabhig etc.)^ etc, etc. ; Biegung, Krümmung, Beugung entttA
8. anter kwabbcl, kwal)i)en, kwabbi>( etc. so auch cUts nd. qaapp (Beutet, ScM
Obschon ch ja unbestreitbar ist, dass das Bauch, Beugung od, Falte etc., n.
nid. kw'cibf uuUd. (iiiabba (rubeta, biifo, rana) kwabbc am Schlüsse) dazu gehören k
der Hegel der Lauteersehiebung nach zu 5 Vergleicht man goth, qiman, qam, £c.
kilac. zaba (s. unter 1 kv«rabb>j) stimmt u. kamen, kwaiii, von der y %Am,hs.\
für Leister es formell eine y ^abh, skr. jabb kwak, od. kek u. kwik, kwarren et
anziiaetccii ist, so scheint es mir beim Ver- wurde auch kwab mä kwabbein, kaJ
gleich eun kwahbcn, kwappeu //. engl, quob kitibelu von derselben y abstammen lö
(schUgcii, idojjfen, pulxiren; sich regen oi. 10 wozu in der Bcdtg.: zanken, streäü
durch Stö'iHe bemerkbar machen^ z. B. wie auch engl, squabble (zanken, streUn
ein Kind iiu Mutterleibe), sqiub (Schwapps stimmt, was ja auch auf die Bedt§.:
etc.), squab (hinschlajen, hinjdumpsen ; derb rausch, Lärm, Geschrei etc. der }'
durchprügeln, abklopfen etc.) zu kwakkeii Wortes hindeutet, ebenso wie isl. <
(a. schreien wie die Frösche; — b. mit Ge- 15 (uugae), quabba (nugari etc), worübtr
rausch od. lautem Schall schlagen u. werfen teres unter kwabben clc
etc.) u. den dazu gehörendenWörternVi^'a^ikiA, Zum Schlüsse sei übrigens wegen \\
kwakkv.'hi, kw<ikküli<r etc., sowie ferner von in der Bedtg.: Moor, Sumpf , od. ict
kwatäon, kwctscu etc., dass der germ. Stamm feuchtes, schlammiges Erdreich etc.,
kwab, kwap urspr. mit kip u. kap (cf. nM. 20 auch wegen der Bedtg. von kwabbd
kirren = ahd. qucrau u. unstrm kwarreu, unser gubbe etc u. gubiMiln vermiesen, i
sowie norw. kveppa =: unsrrm kippen) idcnt. y wahrscheinlich auch eine éSchaUwur
u. ein Scfiallstamm wie kik (cf. nid. kikker, u. worüber auch Weiteres unter kwabl
Frosch u. kikvorscb, Quack- Frosch) u. kwak ersehen ist. Sodann aber sei wegen t
etc. ist. Ist dies nun aber riclUig, so würde 25 kw M)Q nie. liegenden Bedtfß. der vi br^
auch die Benennung des Frosches mit dem den Bewegung auch noch deryinp,
Namen qiiabbe blos eine Schallnachahmung (vibriren, unduliren, hin- u. her-, od
sein können, da kwab od. kwap lautlich nur u. niedergehen od. wogen etc.) gedacht,
wenig von kwak (cf dazu auch engl, qii.ag Fi c k auch skr. kapanä (Raupe, t
u. quagmire, Bruch, Moor, »Sumpf etc. u. 30 stellt u, wclcJie auch für kwabbe, kw2
quaggy, weich, moorig etc.) verschieden ist. u. engl, quapp (zittern etc.) stimmt
Ist dem nun aber auch nicJU so u. beruhen keine Lautverschiebung Statt fawt. L
alle Bedlgn. von kwdbbe darauf, dass es Wurm nun aber ein sich biegendes tu
überhaupt ein weiches od. weichliches, mendes Thier ist u. auch griech.
s c h w a m m ig es u. unfestes, jedem Druck 35 (beugen, biegen, krümn^en, wölben etc.),
nacJigebendrs u. gleich in Bewegung gern- (Krümmung, Bug), kampé (Spannran^
thendes u. keinen Widerstand leistendes Et- zu dieser y gehört, so liesse sicli a»
was kwabbel, cf. kwabbig u. kwakkrl, .sowie nd. qua])]) (Beutel, Schlattch, Itän
engl, qiiupp, zittctn, beben, hin u. her od. Bauch, eine Beugung od. Falte in dt
auf u. nieder wogen etc.) bezeichnet, so sind 40 dem etc., s. unter 1 kwabbe am Sc.
es ja die Stämme kwab, kw.ip u. kwak (cf. leicht davon ableiten, da ja auch hak(
kwal)b(>n, kwa[)peii zu kwakken u. kwakkelu wohl ebenso wie bog (Bug) u. buk, 1
zu kraken) ebensogut wie klak, krak, klap etc. zu bûgen (Itiegen etc.) gehört, cf
etc. aus souus, cre)iitiiä etc. auch die Bedtg.: auch noch das mit kwabbel s^n. wab
Bruch, Spalt etc. od. Scldag, Stoss etc. ent- 45 gewabbel = gekwal)bi*I), sowie wabbd
wickeln konnten u. dass aus Bruch etc. od. auch leicht aus altem kwabbeln (cf.
ge- u. zerbrochenes, zertrümmertes, zerspal- bz. wanne aus bwaiiue = aengl. qvj
tenes, zerkleinertes, zermtilmtes Etwas, — Weiteres unter dem Anlaut kw) u. d
bz. aus Bruch etc. od. gebrochener Zustand kvabbchi, kabbeln von der y kap ent^
die Bedtg.: unfest, mürbe, lose, locker, 50 sein kann.
schwammig, weich etc. entstand, falls nicht kwabbel, a) tlasselbe wie 2 kwahhc
etwa kwab citc. ebenso wie klak u. klat (cf — h) eine Person, die selir dick, feist,*
khiilde, khittc) aus Fleck die Bedtg. (cf fällig u. unbchülßich ist (Schmerbaud
unter kwdbbcl das mnd. quabel) : Sc/unutz, wanst etc.) u. an der Alles kwablic
Kolh, Dreck, Schmiere, Fett etc. u. hieraus 55 swabbeld, wabbeld, dwaggcld, wakkeld
wieder die eon : weiches, schmieriges, f euch- beld otc), wenn sie sich bewegt; —
^'.^', schlüpfriges, mooriges, sumpfiges, schlam- old kwabbel fan 'n wîf. — ^ir^^ i
niiges Etwas entwickelte, wiüirend anderer- ({uabbcl (Uebelkeit aus dem Mägen, (
seits wie hei kiiik, al^ Ablaut von kuak, Zustand, den wir mit kwabbeJîg u. ]
aus Bruch u. Knick auch wieder die Bcdtg. : 60 bezeichnen) u. engl, squab (^«. tintor 2 k
KWABBELDIK
421
KWABBEN KWAPPEN
muL (Seh,u. L.) quabel, quab-
üammige Flüssigkeit, od, Dreck,
gubel, muddcr etc.), loas dort
gubbel, hz, unserm gubel u. zu
ndererseits zu afries. wapol (s,
r quabeldrank u. cf. Outzen
luob M. 8. Weiteres unter kwab-
sse) verglichen wird. Vergleicht
nerseit^ kurren ^ gurren u.
lass die Anlaute gn n. kn über-
d, 80 wäre es auch sehr leicht
r kwabbe als weiches Etwas
be Wort ist wie unser gubbe,
ch kwabbeln sich im Wesent-
abbein deckt. Vergleicht man
seiUt, dass kwcr (quer) mit nhd,
^werg u. zwerch) aus unscrm
'h kwalm u, nhd. Walm (cf,
aus dwalm entstand, sowie fer-
abbeln i*. wabbeln «. kwabbehV,
Schott, dwable, dwcble (s. unter
wagjji^ln u. nM, wackein) cor-
80 könnte man auch annehmen,
'<imm von kwabbf^, kwabbr?n,
7hfalls aus urspr. dwab, dwap,
entstanden sei, icobei man hei
1 auch wieder an eine urspr,
oft mit dobbe (cf. auch dolcn
c) denken miisste, dessen wahr-
ibli, tuph (pulsarc od, klopfen,
igen etc.) ja auch zu kwabben
> (schlagen, pulsiren, aufstossen
ebensogut wie zu dubbe, dubben
mn auch kwab od. kwap die
ig, Stoss, Schwapp etc, (cf. auch
Schwapps etc. u. squab, hin-
unter 2 kwabbe u. kwabben)
>
ik, 80 dick, dass Alles daran
; — dat wif word kwabbeldik
hêl not mcr ût de stä' kam(*n.
)t, so dick u. fett, dass Alles
zlt; — de kü is kwabbelfet.
kwabbelg, kwablig, kwabbî/^,
iich , schwammig , schlammig,
istig etc. n. voll von Feuchtig-
ollen etc. u. dabei auf- u. nieder-
hergehend; — dat fl(îs is to
i, kwabbig etc.) ; ik mag 't Icfor,
jet faster un stätiger is ; — dat
t kwabbclig (zu unfest, zu weich-
sig etc.); — *t is so kwabbig
80 weich, dass man einsinkt)
de grund is so kwabbig od.
it d'r hîist gen minsk up lopen
ȟu BD kwabbelig (od. kwabbig)
h wenn man sich von flüssiger
e, Brei etc.] den Bauvh voll
U u. derselbe einerseits davon
u, zum Erbrechen voll [cf.
10
15
kwellig u. nhd, walgig] istu. andererseits
solche Speisen sich im Bauche fühlbar od,
hörbar bewegen u. hin- u. I^erschwappen)
dat ik (Vr hast mal fan to mode büu. —
Nd., mnd. (cf. Br.Wb., Danneil, Schütze,
Seh. u. L.) quabbelig, quabbclicb, quablig,
(luabbig, quobbich, quebbicli u. (Scham-
bach etc.) quappig ; engl, squabbisch, squabby ;
ist. quapalegr; schwed. quabbig, quabblig etc.
u. nid. (v. Dale) kwapsch etc.
kwabbeln, kwobbeln, vibriren, unduliren,
zittern, sich auf- u. nieder- od. hin- u. her-
bewegen u, wogen, hin- u. herstossen u,
sehlagen etc. ; — de grund kwabbeld ördend-
lik, so nat un wek is so; — dat wif (de
kercl, dat der etc.) kwabbeld un wabbeld
(od. kwubbeld un wubbcld) fan fet; — dat
kwabbold alF wat d'r an is; — dat fet
kwabbeld od. kwubbeld (quillt, träufelt etc.
20 od. drängt sich durch UeberfiilU) d'r ût;
— dat kwabbold (vom Gcnuss vieler Flüssig-
keiten od. unfester Speiaen) mi in 't lif; —
dat wat er kwabbeld (beioegt sich, wogt od.
schlägt hin u. her od. auf u. nieder, vibrirt,
25 undulirt etc.) d'r fan/ wen dV 'n dikken
stAn in plumpst; — dat water kwabbeld
(schlügt wiederholt od. kabbeld, swabbeld etc.)
tegen de balken an; — dat water kwabbeld
(schlägt wiederholt, schwappt etc.) d'r afer
hen. — Subst, : gekwabbel u. kwabbelê vom
Vihriren od. Hin- u. Her-Bewegen u. Wogen
etc. iceicher u. flüssiger Sachen. — Ausser
nd. (B r. Wb. etc.) quabbeln u. dän. quabbre,
cf. engl, quapp (zittern, beben), (jucb (schla-
35 gen, klopfen, pulsiren ; sich regen u. bewegen
od, aufstossen wie das Kind im Mutterleibe)
u, squabblc (hin- u, herbetoegen od. rüeken,
verrücken, verschieben etc.); ist. quapi (laxa
pinguedine tremere) ; norw. kvapa (weich
od. feucht sein, Feuchtigkeit absondern) u.
Weiteres unter kwabben etc.
kwabben, kwappen, a) laut schallen od.
einen Scluill od. ein Geräusch machen, der
od. das lüie kwab, kwap od. so ähnlich (une
z. B. kwak od. swab, swap etc.) lautet u.
der z, B. dadurch entsteht, wenn man mit
den Füssen auf etwas Weiches u. Schwam-
miges tritt u. durch den Druck plötzlich die
Luft heraustreibt, hz. dies dann platzt od.
50 auseinander springt, od. wenn man mit den
Füssen auf od. in einen nassen u. schlam-
migen Boden tritt u. diese dann rasch wie-
der davon abhebt od. sie daraus wieder
herauszielU, od. wenn man bei regnigtem
55 Wetter mit lecken Stiefeln geht od. sonst
Wasser in die Stiefel gedrungen ist, od,
auch dadurch, wenn man Jemandem rasch
einen Schlag (od. Klapps, Schwapps etc.)
versetzt, od. wenn man Etwas mit Vehemenz
GO an die Wand od. auf den Boden wirft od.
30
40
45
KWABBEN KWAPPEN 422 KWABBEN KWAPPEN
schlägt ptc.i — (lat kwahdc ördendlik, as ik Beâtg. zittern etc. des engl, qo
d'r up trad (z. B. auf einen Frosch etc., od, aengl. qoappen sieh eben so leicJUtm
auf eine Wassargallr im Acker u. Aehn- stamm kwap od. qaap erklären îât
livhes) ; — di^ uniiid is so luit un srocrig, die von schlagen od. klappten, i&
diit sc kwjipd, WL'ii man d^r up löpd; — de 5 klopfen etc. des engl, qnab, quob. Yt
toten kwablxïii in de stiifels, so l'ul wattT man indessen nid. (KU.) quack
sunt so rai Io])en; — d<^ strümpeu siint so genug), quack (soperflunm, reliqau
unt, dat SP ml in de üchoen kwat)l)en; — stantia; frivolum, res frivola), qaacki
tlaher b) viit Vehcmvm n. dadurch erzeugten quack (torus), quack (floccas, noccolo
Inuten Schall sihlai/cn od. werfen etc. = 10 bz. unser kwak u. kmik etc., die êodi
klapi)en, swappon etc.; — ho kwajid Lum falls mit dem lautlich u. begriffUAi
vn an de oren, dat 't klapd ; — ho kwahMc zu kwabbcn liegenden kwakken tu»
dat an de wand, dat 't kwakdc uu 't alP in stamm kwak gelwren^ so ist ei w
duseiid stiikkcn ut 'n ander flog; — bt'* wahrscheinl., dass der SchdllsUm»
kwapd dat up ih) grund, dat 't ballerd; — 15 kwap ebenso wie kwak u. klak,!
hr kwapd dat water np de däle; — dat derBedtg.: sonus, crcpitas nnerfeüb
watcr kwapd ( schlägt sr hallend od. mit Qe- niacula u. andererseits die von:
rausch H. Vehemenz) d'r te^cn an — JJass Sprung, Borste, Riss etc.. In. JB«
dies Verb, ein mit klappen, kwakken w. Brocken^ Sprengstück, Flitter, ^
Hwap))en ete. st/n. ]Vort n. demnach auch 20 entwickelt Ihat u. dass dann aus m
dem Stamm kwab od. kwa|) }ij/^ ktap, kwak, kladdo, klatte, klak etc.) ^i« Beiftf^. : •
bwap etc. itn u. für sich gleich ist, bs. auch Dreck, Schlamm, Scßimiere ete. «
irie diese u. (Irren Weiterbildungen allerlei Danunaber der Schmutz od. Dreckt
sonstige Ihufrlffc enlwitkt In konnten u.muss- etc.. weich u. mehr od. weniger)
tcn, ist klar n. seien deshalb zunächst die 25 ist, bz. durchaus unfest ist, soü
folfff'ndrn zum Theil schon unter 2 kwabbe dass ein von kwab etr. inderBedl
erwähnten Winter nochmals hier wieder an- etc. weitergebildetes Subst. kwaba (
geführt, wie z.H. nd. (Schätze lll, JJ')S) (quaba, quabba od. qnapa, quappa'
quapsion (I.'lfitsflirn, f/natschen, z.B. i^on der dieBedtg.: weiches od. unfeai
J*citschc)f (S c h a m b a c h) ([uappen (klatschen 30 in zitternde Bewegung gerathend
od. den Schall machen, wenn ein fetter, erhielt u. dttss sich hierauf nickt
wrirhcr Körper niederfällt) ; engl. q\\oh,(i\.iop Bedtg.: Moor, Sumpf, Scldamm
(schlagen, klopfen, jadsiren, stosscn, z. B. Wamme ton 2V.'KsXi\i^beziélú,son
wie der Puls, das Herz, die Schläfe etc., die von: Frosch, Aalraupe u. an^
cf. kloppen etf. ; sirh hin- u. her- od. auf- 35 chen n. schmierigen, schlüpfrigen, s\
u. niederhewegm, sich regen a. rühren, wie Thiere. Dass num daneben den F\
diis sich bewegende a. wä'jende Kind im auch onomatop., seines Geschrei
Mntterleihr), (juai»]) (zittern, beben): aengl. ebensogut kwabbe als kwakke, bz.
ijuappeu (polpitare); mgl. squal), fcH|nob kikkcr u. kikvorsch, nach dem Sc
(schwapp, schrcajtpSy plnmps), squab (hin- 40 kik (cf. kik ii. kikken u. un/rr koJ
Schlagen, hinphnnpsen, niederstürzen ; derb kwak), so hier nach dem Sch(dlsti
durchprägeliiy od. knuffen, durchweichen, zu etc. benannt haben kann, bleibt
Mas od. breiweich schlagen), Si\ndhhU) (keifen, nicJU ausgeschlossen, ebenso wen
zanken, hadern, streiten , Handel snch^n^ Möglichkeit, dass die kwabben
sieh raufen etc., cf. kabbchi, kilkeln ete.); 45 FröscJie u. diverser Fische urs^
isl. qnabb (a. ( rebra rogatio, od. dän. paa- nannter Thiere deshalb so genante
haen^en, ideliue böuner: -- b. iwvr^i^. od. dän. weil sie in Sümpfen u. iMchen w\
sladder), ((uabb.i (a. rogiiar«', rogitando mo- Sumpf-Thiere od, Sumpf- Wesen {iiu
b'Stns esse, i)eîesc(T.^, od. dän. ovi-rhacnge, Wie nun aber nhd. kirren, 3t,
lalile bcsvaerlig vcd idelifj« bönner ; — b. 50 unser k war reo i«. kik, knk u. k'
nugari, o<l. dän. llaiMn*) ete. ein u. dasselbe sind, so deckt sich •
Dass die obigen Winter ebenso wie kwal)- kwab u. kwap auch meder mit k
ben, kv\'api)en ron einem Schailstamm od. kup (cf. norw. kveppa ^ unseri
einer Sehalhrnrzel kwab, kwap abstammen, die mit engl, squap u. wahrsch
ist Wohl zweifellos u. wenn man erwägt, 55 den germ. St^immen swab u. swap
dass Jeder Schall v. Jeder Schlug od. Stoss pen = swappen) für älteres skw
eine cibrirende od. zitternde Bewegung der etc. aus idg. skabh, skap (sonare,
Luft od. des Bodens hervorbringt (ef. z. B. bz. rauschen, tönen etc., stossen,
drönen, drânc» etc. od. ]»nni8en, - - duns, hauen, spalten, quetschen, zer^mets
dunscn), so ist es leicht begreijlich, dass die GO entstanden sind, zu welchen Pia
KWABBIG 423 KWAD
icftw képhén (Drohne, Uummeî), 2. kwâd, a) Böses, Schlechtes, Schlimmes,
. dbhate (lärmen etc.) u. an- üebles etc.; — kwäd dôn (Böses thun); —
f 807) griech, koptö (hauen, he deid mi kwâd an; — qu&d sprcken fan
luets(Aen eU.), lat capus, capo êmand (Böses od. Uebles sprechen von Je-
)09) s^r, kshapanya (Beleidi- 5 mandem) ; — lié kan fan 'n andern gen
lung), griech. sköptö (spotten, kwäd sên; — hê kan kwäd (Böses, Unheil^
\8er Bchimpen (die dafür an- Schlimmes etc., hz. Spuk, Vorgesichte etc.)
tp, skip ist urspr. ebensowohl sen; — de ênmäl kw&d (Böses, üebles etc.)
nsel wie die |/ kak od. kuk deid, de deid 't wol mër ; — he ligd an 'n kwäd
tiÖQ «. skr. kukkuta, Hahn) 10 (einem bösen Üebel, einer bösen Krankheit
ig, skabh , skap würde sich etc.); — he hâld wat för ^t kwäd (erholt Etioas
zabbeln, kibbeln u. wabbeln, für [gegen] eine böse Krankheit, od. ein
\ kwabben u. kwabbelo, bz. Uebel etc., bz. zur Abwehr des Zaubers od.
nrappen ableiten lassen, da ja der Hexerei). — Redensart : ho wôt fan God
teres hyuahheln als Erweichung 15 gôn kwäd (er weiss od, kennt von Gott kein
. stehen kann, worüber das Böses, od. er weiss nicht, dass Gott neben
:w bereits Bemerkte verglichen dem Guten auch das Böse geschaffen hat,
u, wobei es denn auch wahr- bz. auch das Böse zu- od. geschehen lässt;
188 das afries. wapel (s. unter daher : er uit über die Massen unschuldig
Ï mit kwabbel aus derselben 20 u. harmlos, bz. ganz ohne Arg) ; — he sügt
'■and, nët ût, as wen ho fan God gen kwäd wet
kwabbelig. (er sieht gerade so aus, als ob er ganz un-
rader, kwädste), böse, zornig, schuldig ii. harmlos iM, bz. von keinem
nm etc. ; — ik wurd so kwäd Bösen weiss) ; — Sprichw. : for 't kwäd gift
k hum wol hast fermoren kund 25 't gen beter räd, as ferstandspillen un fer-
le ficedanken ; — kwäde (od. nunftsAd ; — b) Koih, Schmutz, Dreck, Un-
8 (böse od. schlimme, allerlei Jiath etc. (cf. O. L.-B., pag. 777 u. s. unter
xusübende Knaben) ; — 't is 'n kot); — he ligd in sîn f^geu kwäd. — Nd.
(ein böser, schlimmer, sehlauer, quaad ; mnd. ciufid, quât (Böses, Uebel) u.
Kerl) ; — mit lium is kwäd 30 quâd, quût, quaed, quaet (Kolh, Dreck, ün-
i; — he hed 'n kwäden kop flath); nid. kwaad; mnlU. quaed, quaet
r» somigen Kopf; — b. einen (malum, res mala, infortunium) u. quaed,
anken u. mit Geschumren be- quaet, quat, kat, kaet, keet (eluvies, limus,
; — he stekd in 'n kwäden lutum, squallor, stercus, merda, sordes);
irftde hörn (die böse Ecke od. 35 afries. kwäd, quäd; wfries. quae (malum);
— 'n kwäd ôge (a. ein böses ags. cvcad (stercus) ; aengl. cwed, quäd (das-
uge; — b. ein schlimmes, sehr selbe); engl, quad (malum); mJid. quät, quôt,
; — dat sttgt d'r kwäd (böse, kwot, kät, kot; hess. quat (Schmutz, Koth,
nm, gefährlich, drohend etc.) Dreck, Schlamm). Dazu cf. aengl. (Strat-
is so kwäd not gem^nd ; — 40 man v) code (pix) ; an., isl. quoda, kôd
Kwäd bekamen ; — 't is kwäd (resina, gluten) ; norw. kvaada (klebriger Saft
(wäde mät (schlechtes, zu ge- von Nadelhölzern, Harz etc.), kvaede (Saft
Tisches Mass); — kwäd wer od. Gummi, eine Art Kitt), koda (a. Harz;
Iter); — dar is kwäd bi to — b. die erste Milch einer Kuh, welche
; is kwäd kopen, wen man 45 sehr dick u. fett n. eiterartig gelb ist, cf,
— \ivkAe ui{QH (böse Zeiten) ; 2 bC'St); schwed. ki\da (ungereinigtes Harz),
\r kwäd (scMecht) sên ; — *n toas beim Vergleich von klei, klemen, klister
eine böse, schlechte Luft) ; — etc. urspr. wohl dasselbe Wort ist wie ags.
raje) dampen (böse Dämpfe) ; cread etc. — Desgl. cf. zu kwäd (malus) u.
l (a. schlechtes od. falsches 50 kwäd (malum) auch ags. côdh (aegrotus),
nredlich erworbenes Geld; — côdh (morbus), cvydele (inflammatio), was
ïer od, unbilliger Weise zuviel durch an., isl. quodna (a. in gelatinam con-
Id), — Sprichw.: kwäde räd! crescere; — b. marcescere) u. ködna (mar-
beter 'n kwäden lôp, as 'n cescere), als mit isl quoda, kod urspr. connex,
— beter god gebléfen, as kwäd 55 u)ohl vermittelt wird. — Vergleicht man kot-
. quaad; mnd, quäd, quät; sen, kwatsen, kwäteln u. goth. qithan, qath,
mnid., mfläm. quaed, quaet; bz. quithan, quath etc. von der y gad od.
quäd; wfries. quae; nfries. kad, kat (sonare, clamare etc.), so gehören
saU. qu6d; engl, quad; schott. die obigen Wörter auch wohl zu einer y gad
jf/. weiter: CO od. gadh, bz. kad od. kat (cf. kwatsen),
KWAD 424 KWAJE
toohei man eineraeits annehmen kann, dius EUctis eic.) gehôH nun jedenfaUi auA
aus gad fyerm. kwad o(l kwatli, kwat, kud, aus quatera (cf. klater, klatter) aMfli
kiith, kut) in der Bedtg. : sonare etc. ebenso kwatter, als das sich aus einem qiudi,
wie bei klap, klat, klak etc. auch die Bedig, : absondernde Etwas (Eiter, Jaudu,
Geschwätz etc., sowie macula u. Bruch de, 6 fauliger stinkender Schleim), faüt a
(t'f. dieserhalb kwabbcn u, kwak, kwakkcii etwa (wie mnd, qaaden von qiuul) i»
etc. 11. Weiteres unter 1 kweddcr od. wie obs,, von quada weitergebîldeten, Verh. (j
bei klap, klat etc. auch die von: Schlag (schwären, euer n, jauchen etc.) gtkúfrl
etc. entstand, wobei denn azes inacula (sinnl. sich dann auch qu&d in der Bedtg.:
u. bildl.) sich leicht die Bedtg. : Koth, 10 gifUg, entzündet (in sinnl. u. übertrot
Schmute etc., bz. Schlechtes, Gemeines, Böses bildl, Bedtg.), sowie quâd aU Bôt\
etc. entwickeln konnte, sowie weiter auch u. als Jauche, Sehmutz, Lrecï,
die von Kitt od. Klebestoff etc, (cf, kendes ete, stellen Hesse, éb&iio§
oben das isl. quoda, knd zu unsenn k\Q\ etc, das obige isL quoda, kod; norw.i
u. Weiteres unter küdde, sowie unter Kitt 15 kvaede, koda, als das, was sich ck
in Grim m, Wb.) — Da indessen anschei- u herausquillt etc. u. auch ak dk
nend besser eine y gadh, gudh, gvadh für artige, gelbe dicke u. oft blutige
kliddo M. kwi\d anzusetzen ist, so könnte Biest genannte Milch einer kaü^nii
man kwad u. ags. codli (aegrotus) vieUcidU etc. Weiteres s. unter 1 u. 2 kweid
besser zur y gadh (verderben, vernichten, 20 kwÂd-ârdîg, bösartig, boshaft etc.
verletzen, Jemanden ein Böses etc. zufügen, kwad-ardi^eid, Bösartigkeit,
ihn rerwumlvn etc., bz. urspr.: schlagen, kwad-dadlg, übelthätig ete.,, malcfi
stossen, hauen, spalten etc. u. die aus: 80- 'u kwaddadig miusk.
uarc, crcpitare etc.) stellen, sofern nämlich kwad-deBKend, Böses od. Arges d
kwad etc ursjtr. die Bedtg.: Böses, Un- 25 sclüecht, übel od, arg denkend,
heil, Uebel etc. hatten, hieraus die Bedtg.: kwâd-dônd, Böses etc. thnend;-
Koth, Dreck etc. als Schlechtes od. 'u kwüddônden kcrel.
Gemeines etc. entstanden ist. Da aber kwäu-Aouer^ Bösesthucr, UebeUhä
krtddo loohl am besten zur y gadh (fassen, — ho is 'u regten lOtjcn kwaddone;
festhalten, binden, verbinden, </. gadcii etc.) 30 kwade, Böse, Ueble etc.; — dal
zu stellen ist, so könnte man auch davon word al mër mcster afer 't gôde;
ausgehen, dass ausser kiiddc u. skr. gaiida kwadc (der Böse, od. Arge, Schlim
(Knoten, Knolle, Knaul) u. alul. quadilla, der Teufel, der Missetlhäter etc.); -
nhd. quaddel (pustula, i>apula) etc. (cf. Fick dar wer de kwade west?
T, 09) auch das nhd. Kitt (ahd. chutti) 35 kwadelîk, kwadflk, kwädllk,
t(. isl. quoda^ kod (gluten), norw. kwaada etc. kwalk, böslich, Ûheiiq, bs. böse, übel
(s. oben) zu der y gadh (fassen, haften, etc. ; — dat kan ik kwadelk dôn oi
lullten) etc. gehört u. dass dann aus der Itdeii etc.; — dat kumd mi kwadel
Bedtg. gluten, limus etc. wieder die Bedtg. : he hed sin frô un kinder kwadeh
Schmutz, Dreck, J^ehm etc. entstand 40 îerlnteïi', — ik bün kwalk (scfüe
u. dass dann auch, falls nach ags. cvead krank, zum Erbrechen etc.) to uiod
(Koth etc.) dies die nrspr. sinnl. Bedtg. von niust mî dat ntH kwalik nenien. -
kwad ist, hieraus wieder die von : Schlechtes, kwadelik, quadelik, qualik ; wfries. qu
Böses etc. im moralischen Sinn (wie bei kwadder, s. 2 kwatter.
macula) hervorgegangen ist, zumal da es 45 kwäder, s. kweddcr.
sowohl formell als begrifflich nahe liegt, um kwad-heid, Bosheit, Zorn etc.;-
das ags. coydele (iDfianimatio, Entzündung fan kwädheid nét, wat he hum w
der Haut, bz. böses, eitern les, giftiges Gc- schal.
schwur) u. aengh qiiiter (sanics etc., cf. 2 kwâd-sfir, Erbgrind, Kopfgrim
kweddcr m. ü kwatter. fauler, stinkender 50 grindiger Ausschlag auf dem Kopf
Sehleim, Motz etc.) für dasselbe Wort zu kwadsävig, erbgrindig ; — he hed
halten, wie das obige ahd. qiiudilla, tvas ja särigen kop. — Nid. kwaadzecr, kwj
auch ein JJimin. eines älteren quada (koda, kwad-sprâk, böse, vcrläumderisc
kuda etc.) ist u. dann auch dies für ([ivddWhi Lästerung etc,
anzusetzende Slnmmverb. quada wohl wieder 55 kwâd-sprftken, kwadspreken, l
dasselbe Wort wie ags. tOdha (morbus) f^ein Uebles reden, verUiumdcn, lästern <
dürfte. Zu einem für quadilla voraus zu kwad-sprSker, Verläumder, Lâsi
setzenden ahd. »luada, (juata (Beule, Eiter- kwad- will Iff, böswillig, unwillig
beule, böses Geschwür, Entzündung, ad. kwadwillighoid, Böswilligkeit,
entzündetes eiterndes Jauclie absonderndes 00 kwaje, ä. kw4d.
KWAIEEN
425
KWAK
(obê.); mqfries, (Cad, Müller)
rauckenj schmauchen. — Nach
ad, Müller daneben gesetzten
ickmauchen) würde es ein nd,
Smbst, quôk (Schmauch, Bauch,
varausaeUen, was aber nirgends
I SchaHwori sur Bezeichnung des
der Frösche, Enten etc., sowie
eräuschea von Etwas (namentlich
nasse Gegenstände), das nieder-
weiches man mit Vehemenz auf
od, an die Wand wirft u. schlägt,
iaüs, der dadurch entsteht, wenn
ere od, weiche u. elastische Kör-
, gestossen, gedrückt od. gequetscht
, dadurch, wenn man in nassen
. auf zähem eingeweichten Boden
hnUeh wie kwab, kwap, bz. nhd,
(Ratsch etc.; — man kan wol
) lank treden, dat se kwak segd ;
)ft 't, dar lag H ; — dat sä' ördend-
ftk, as 'k d'r up (od. in) trad ; —
. smêt, spêide etc.) dat mit 'n
0 grnnd od, an de mûr etc.; —
I, BrucJistücl', Kleinigkeit, Ge-
eines geringes werthloses Etwas
M in Verbindung mit kwik ge-
- dat is niks as kwik un kwak
dat sunt kwikken un kwakken;
9 unter 1 kwik. — Nid. (v.Dale
"Nachtreiher, Schildreiher, Nacht-
dl od. Gerassel von Etwas, was
' Speichel od. kwalster den man
Rest od. Bodensatz in einem Glase
'^asse; Bruch, Krümel, Brocken
Kehricht von Holz, Torf etc.;
fchüler od. Abc -Schütz; Posse,
Scherz, Erzählung etc.); mnld.
leae genas), qoack (superfluum,
acstantia; frivolum, res frivola),
uick (pulpa), quack (torus), quack
cculus), quack van vleesch (tuber,
&; callosa et superflua caro in
uf» kwak stimmt als Nachahmung
mung des Schreis des Frosches
mit griech, koak-s, lat. coak-s,
coaxare, quaxare (cf. kwakken)
f{<ich den andern Bedtgn. von
Lwakken, sowie von nhd. Nest-
9t- Küken, cf. Weigand), bz,
schreiendes od. quiekendes Kind,
b. III, 392 unter quakkebrook)
* auch nicht zu verkennen, dass
wie auch das ablautende kwek,
'n u. cf. nid. [KU] qucck, quick
läken, quieken) zum Thcil auch
f, kakeln etc.), kik (cf. dieses u,
oie nid, kikker, kikvorsch, (Quaker,
Quackfrosch) u. kuk (cf. küken t*. femer
ags. cvacjan unter kwakken, sowie unser
kwakke, kwakkcl etc.) entstand, wie goth.
qim, qam od. kwim, kwum, kum, kwam (cf.
5 kamen etc.) aus kirn, kam, bz. idg, gam.
Da nun aber die SchaUwörter zum Theü
der Lautverschiebung unterlagen^ zum Theil
aber auch unverschoben blieben, so ist es
klar, dass ein germ. Stamm kak, ablautend
10 kik, kuk, kwak, einerseits (cf, kakeln, gackern)
sowohl aus idg, gag (schreien, lachen etc.,
cf. g6k etc.) als Weiterbildung von ga (so-
nare etc., cf. kwäteln etc.), als aus idg. kak,
kuk, kvak (cf. küken, kukuk u. s. auch
15 unter kwabben am Schlüsse) entstanden sein
kann, wie ja auch unser kwak u. kwik u.
nid. kwak od. quack (s. oben) als Brocken,
Bruchstück od. Geringes, kleines Etwas etc,
sich begrifflich sehr nahe mit skr. ka^u
20 (klein, gering), kak-sta od. kashtha (Holz-
stück, abgebrochenes od. abgespaltenes Stück
IIolz, Holzkloben, abgebrochener Baum,
Stumpf etc., cf. Fick J, 37) berührt u. audi
dies ja auf eine y mit der Bedtg. : brechen,
25 reissen, spalten etc. zurückgeht. Vergleicht
man nun aber wie bei klak, klap, knak,
krak (cf klak, kladde, klatte, soioie auch
kwabbc, kwabben, kwabbeln etc.) aus sonus,
cropitus etc. sowohl die Bedtg.: macula, bz.
80 Fleck, Schmutz etc. als die von: Bruch od,
gebrochenes, geborstenes, zerspaltenes Etwas
etc. hervorging, bz. dass ein solcher Schall-
stamm auch stets zur Bezeichnung u, Be-
nennung dessen verwandt wurde, wodurch
35 das damit onomatop. bezeichnete Geräusch
od. der betr. SchaU etc. entstand, bz, was
ein solches od. ein ähnlich lautendes od.
überhaupt ein Geräusch macMe, so ist es
leicht erklärlich, in welcher Weise die obigen
40 Bedtgn. von kwak od. quak sich aus der
Grdbedtg. sonus entwickelten. So ist z. B,
kwak od. quack im nid, als Nachtreüier etc,
der schreiende od. krächzende Vogel, bz. der
Schreier od, Krächzer, während es engl, als
45 Schreier od. Lärmer etc. die Bedtg. : Prahler,
Grosssprecher, Marktschreier, Quacksalber,
Pfuscher, Stümper etc. hat, woraus sich auch
die Bedtg.: Atifangsschüler od. Abc-Schütz
des nid. kwak (s. oben) erklärt, da dies
50 auch wohl nur einen Stümper im Lesen u.
Lernen bezeichnet. Ferner entstand dann
wieder aus sonus, crepitus wie bei klak,
klat, klap etc. die Bedtg. macula od. Fleck,
Schmutzfleck, Schmutz, Dreck, Schlechtes etc,
55 (cf. klak, klakken etc. u. kladde, klatte etc.)
etc. od. die von : Bruch, Sprung, Spalt, Riss
etc., Bruchstück, Brocken, Kleines, Geringes,
Splitter, Flitter, Klitter etc., od. auch die
von: gespaltenes, zertrümmertes, zermalmtes
60 Etwas, woraus sich soioohl die Bedtg.:
KWAEK KW£K 426 KWAEKEN KWEKEN
Brocken, Mull, KéhriiM etc. unser» kwak mü qoicke, qaecke, quike urspr. «3
u, kwik 11. des nld, kwak erklärt, während Ist es nun aber weüer richtig, dass
die Bedlg, : Weiches, Feuchtes, wie s. B. in viTiu (cf, nomen aus gnomen, no«
unsertn kwakke, kwakkel etc. od. im nld. gnoscere, natus aus gnatos etCw) fm
quack in dtr Bedtg. : ptilpa etc. sowohl aus 5 (cf. kwlver) steht, so wird auch wé
der Bedtg. : Schmuts, Dreck, Schmiere, Fett wiH^halter) wohl für äiteres qaécbal,
etc. ah aus der non Zerkleinertes, Zerrie- u. ags. vice für älteres crice stehen
henes, Zermalmtes etc. od. auch aus der aüe obigen Benennungen desVogelbee
Bedtg. : Geschrei etc., od. schreien etc. (cf. sich von qnick (lebendig etc.) od. *
kwakken u. nhd. quieken) entstanden sein 10 qaöcken (lebendig u, frisch machen
kann u. die Bedtg.: res frivola auch viel- den, cf. kwäken u. kwikken) able^
leicht auf Schmuts od. macula etc. jrurâcA:- darauf sich beziehen. Da nun abe,
geht. Vergleicht man nun aber weiter nhd. Baum wegen seiner lebhaft rothen
Klatsch in der Bedtg.: Geschwätz od. einerseits ein sehr lebendiges u. fristA
Geplauder, dummes Gerede etc., so ergiebt 15 sehen hat, andererseits seine Beert
sich daraus auch die Bedtg.: Posse, Schwank, zur Erquickung od. Ernährung
Erzählung etc. od. nugae, narratio etc. von frischung vieler Vögd (urspr. auch r
selbst, faUs die Bedtg.: Posse etc. nicht der Menschen) dienen, so wird diei
etwa wie mnld. quack (frivolum, res frivola^ vice od. enal. qaickbeam, quickentre
aus der Bedtg. : Schmutz etc. entstand, cf. 20 uns kwfik-bôm etc. genannte BauM
weiter: kwakke, kwakken, kwakkeln etc. u. woHd daher so benannt sein u. mv
zu kwak, quak als SchaUstamm jwch an., einen lebendigen frisdien etc. od. bdd
isl. quak (minuritio; suspirium) etc. erfrischenden, nährenden Baum beiei
kwftk, kwek, Quecke, Queckengras (Tri- — Vergl dieserhalb auch nld. kweek
ticum rcp.) — Nd. quéke ; nld. kweek ; ags. 25 Sauerdom od. Berberitze, weiche glé
coice; engl, quicken, quick-, quitch-gras; rothe Beeren trägt u. deren Beeren
norw. kvika etc. von kwik, bz. quik, quek eine angenehme, erquickende, erfrin
(lebendig, beweglich etc.), weil es eine so Säure haben, weshalb diese Staude
zähe Lebenskraft hat, seiner weithin krie- auch Weinlig etc. u. im franz. epine r
chenden Wurzdn wegen sehr schwer auszu- 30 heisst.
rotten ist u. deshalb fast stets wieder an kwak-dOle, s. kwakkedBle.
andern Stellen aufsprosst, wenn man glaubt, kwäken, kwekei, züchten, ziehen, 1
dass es vollständig ausgerottet ist. aufziehen, gross ziehen, bauen, fortfißi
kwak-, kwêk-bêje, Vogelbeere od. Beere od. überhaupt Etwas lebendig od. 1
der Eberesche (sorbus aucu])aria), eine Art 85 machen, ins Dasein rufen, sein Ik»
in Trauben waclisender, lebendig rother Leben geben etc.; — bomen od. fé k^
Beeren, denen die Vögel u. namentlich die (Bäume od. Vidi etc. züchten od. t
Drosseln u. Krammetsvögel sehr stark nach anziehen etc., od, auch Bäume eU.
stellen, weshalb sie auch als Köder zum u. ins Leben rufen, indem man da l
Fang derselben verwandt werden u. aus 40 auslegt u, sie später an- u. aufzidU a
diesetn Grunde hier auch krausfogcl-bûjcn Compos.: an-kwftken (anziehen, msû
heissen. — jYd. (^^r. 1^6. e(c.^ queekbere, quek- anbauen, aufziehen etc.); upkwäken
bere, quitsen-, qnitschen-, quctsen-, quctskcn-, ziehen, durch Pflege u. Sorgfalt ff»
quitsen-beer, quits-bere. — Der Baum od. hen, od. eigenUich aufleben maihei
Strauch heisst hier : 46 Leiten rufen etcj — Nld. kweeken (n
kwtk-, kwek-bum od. kwtk-, kwek- auf- u. erziehen; pflegen, nähren; l
bnsk; — nd. quetsen-, quetsken, quetsen- anbauen; ziehen etc.); mnld. qoe
hoom, (D ahn er t, Seh amh ach) qmtsche, quecken, quicken (nntiire^ edncare,
quit8chere,quitzere; en^/. quickbeam,quicken- queyckcn (natrire, fovere; vivere), qM
tree, wicken, wickentree, witcb, witchtree; 50 quicken (dasselbe); nd, (Br, Wb.},
aengl. wicbe; ags. vice; nhd., bz. md. (Wei- quekcn; wfries. quickjen; o^cvigio;
g and etc.) quitsche, quitze. — Wie engl. ("5^ rat man n^ cwilgen; «^qnickii
witcb aus wice, so entstand nd., md. quitsche, (qui(^an), qbuichan, chwichan, qoihhv
quitze wahrscheinl. auch aus quicke, quike cken, quigken, chicchen, chuecnen; •
II. da Wacholder auch in der Form 55 cbuken, chuchen ; mhd, qaicken, kflekc
queckholder, mhd. quockoltcr torkömmt u. bend machen, lebendig maihen,fristkm
wie ahd. wecholter, wecbalter (d. i. wëchul- erfrischen, erquicken, ermuntern, erregt
tre, wëchal-triu od. wëclial-J^aum) von einem Mit jan, an, en (madten etej vo»
mit wl^chal sgn. quëekal u. tcr, tre, triu kwek, bz. quic, qucc (lebend, lebendig, J
zusammengesetzt ist, so wird auch ags. vice 60 munter etc.) fortgebüttet.
KWAEKER EWEKER 427 KWAEKELEN KWAKEELN
^ kweker, Züchter etc.; — bôm- Scheidemünze), bei KU, quackelgeldeken
BoMimzüehler. — NîéL kweker. (pecaniae minutae etc.) ; isL qaakl (minuritio ;
rë, kwêkerê, Züchterei etc,; — inanis sonandi nisas); narw. kvakl (Ver-
eré, Baum-Züchterei. wirrung, Unordnung etc.); achtoed. qaackel
«1 kwak, ein unfester, weichlicher, 5 (Gequackel, leichteinnige u. unbeständige
«Aer, oft kränkelnder Mensch, bz. Art zu handeln). — cf. Weiteres unter
vh, der leicht achreit u. weint od. kwakkeln.
^hnt u. klagt etc. cf. nid. quack kwakkel-dokter, ein Doctcr od. Arzt, der
engl, qnauck in der Bedtg. : Schreier an od. mit seinen Patienten herumquackeU
e isL quak in der Bedtg.: snspirium 10 od. herumquacksalbert, bz. der sie quackeUg
ak «. cf. auch krakke von kraken, behandelt, od. der sie nicht ordenUich u.
ner kwakkel, kwakkeln etc. u. nd. strenge anfasst, sondern zu weichlich ist u.
. III, 392) quakkebrook (ein weich- sie zu weich u. zart anfasst, bz. sie ver-
unkUcher Mensch, der gleich bei quackelt, verzärtelt u. verweichlicht.
üi Schmerzen ächzt u. schreit) u. 15 kwakkelê, a) Kränkelei; — he harr' al
hrakke, gekwak ; nid. gekwak (Oe- lank so *n kwakkelê ander de leden had, er
{. Geschrei der Frösche; Getöse h6 't nerfenfêber krêg; — b) unbeständiger,
'enden od. niederschlagenden Kör- weicher, regnigter Zustand; — 't hed de
hêle haxfst so 'n kwakkelê mit 't wer west ;
0-, kwftk-dOle: «'. g. kwakke u. i^u- 20 — c) halber Kram, unhdUbarer Kram,
tsetti von kwakke u. d81e (Eidotter), schlechte stümperhafte Arbeit , Tändelei ,
l woM soviel als „weicher Dotter** Pfuscherei etc.; — 't is un blift kwakkelê
mit hum, all' wat ho anfangd un m&kd; —
al (kwak- Wesen), a) Plaudertasche, d) unfestes, unstet&t, zu zärtliches u. weich-
retc.; — wat hed de kwakkel altid 25 liches Behandeln od. Verhalten u. Verfahren,
; — b) schwache, kränkliche od. Zärtlichthuerei etc. ; — mit höre kwakkelêen
f, unfeste Person od. eine stöhnende fcrtrekken un fcrdarfen sê de kinder gans.
\de Person, die (wie wir sagen) viel — Nd. (Schütze) iiaAckclee (Unbeständig-
piperîg ist; — 't is 'n regten olden keit, Unzuverlässigkeit etc.), (Schambach)
Davon od. als Weiterbüdung von 30 quackelie (a. doA Wesen eines unfesten, un-
anderer Bedtg., bz. als Subst. zu selbstständigen od. unbeständigen, wankel-
: gekwakkel; a) Gekränkel, an- mülhigen Menschen; — b. ein leichtsinnig
od. wiederholtes Siechsein; — 't begonnenes u. ebenso leichtsinnig ujieder auf -
gekwakkel mit hum, dat he hêl gegebenes Unternehmen; — c Tändelei). —
>eter worden kan; — b) Gezärtel 35 Mnd. (Seh. u. L.) quackelie (unnützes Ge-
üiehes, unsinniges, verkehrtes Ge- dc/it(7ât8^, 6^. visevase, struntsaghe, floccificiam,
B. in Bezug auf Kinder, indem frascilegium).
jeder süsslich u. zärtlich mit ihnen kwakkel<^n, kwakkeln, unbeständig, un»
«w redet, od. sie weich, nachgiebig stetig, unfest u. weich od. weichlich sein u.
hf unfest u. unstet behandelt u. zu 40 werden ; daher a) schwach werden, kränkeln,
g u. weichherzig gegen sie ist od. siechen etc.; — he liarr' al lank kwakkeld
u. unfest macht; — he mäkd od. (od. sükeld etc.), er ho 'n dokter halen Ict
to fSI gekwakkel mit sin kioder; un as de kwam, do was d'r niks mër an to
• unfestem unbeständigem Wetter, helpen; — he word old un swak un fangd
T umschlägt u. wo es wieder reg- 45 an to kwakkeln ; — he hed al lank wat
'; daher: Geschmutze, Geregen'^. herum-kwakkeld un sükeld; — b) forlwäJi-
\es Erweichen, Weichmachen u. rend unbeständiges weiches nasses regnigtes
''den des Erdreichs ; — 't is 'n old schmutziges od. Thauwetter sein, häufig
l mit dat wer, dat regend un smudt od. fast ununterbrochen regnen, nässen u.
. sehmutzt etc.) fan 't harfst altid 50 schmutzen etc. ; ~ dat kwakkelde al de hole
ergl kwak od. quack cUs Geschrei sömmer un nu^ de harfst kumd, nu kwakkeld
ib Bruch u. Zerkleinertes, Bruch- 't ôk nog altid fart; — *t sal wol nët so
IC. als Weiches (pulpa etc.), soujie lank hen kwakkeln bit dat 't früst; — 't
:wakkel weitergebildeten od. damit hôft ên nêt wundern, dat 't all* fiil watcr
igesetzten Wörter u. zu kwak od. 55 steid^un de grund én brêi un mess' is, wen
Jessen verschiedenen Bedtgn. auch: 't altid un ewig niks deid as kwakkeln ; —
kú (Wachtel, ef.kweLité\),(v.Dale) dat hed nu al drô winters agter 'n ander
(Lump, dummer Mensch od. wohl : kwakkeld (od. kwakkelwer west), un nu
ie od. Wesen das geistig schwach kwakkejd dat wer (Wetter) disse winter ôk
kkelgeld (kleines geringes Geld, 60 nog altid wer (wieder) an; — c) weichlich
KWAKKELKN KWAKKELN 42« KWAKKEL-SUEKTE
od. zärtlich hehtimMn^ zärleln, toeichlicken entstanden sind, wie dort nngegdie*
etc.; — he kwakkcld to f61 mit sin kinder u. e. B. auch die Bedtg.: piilpa u
herum, bz. he fcrkwakkeld sin kinder gans kwabbe etc.) daraus hervorging^ won
un dal; — d) uufesti u. schlecht etc. od. als weiches Etwns auch die BfHi
unstetig u. spielend arheiienf tändeln j pfu- 5 kwakke u, kwakkel zum Theü a
schenfflickcn, Flick' H. Heil- Versuche macj^en falls denselben nicht etwa die Btdlg
etc. ; — hc' kwakkold dV nët so lauk mit ken^ quäken (cf. kwakkf'n), vinsdn, ,
od. an herum, dat *t liél kört, bz. hol net stöhnen etc., toie bei kraken :u (
mër to makcn un to holen is ; — e) trödeln liegt. Die Bedtg. : weich, unfest, nnth
od. leichtsinnig handeln, in Kleinigkeiten 10 veränderlich^ unstet etc. tritt a^ter a
unniitz verthun, verspielen; — he kwukkeld nend als Haupt- u. GrJbedVj. der]
wat mit 't god herum, hs. he hed Bin gohl kwakke bis kwakkelwinter am nmti
un god fcrkwakkeld. — Nd. (Schambach) u. ist darüber unter kwak i*. kwAkkei
quackeln (eine Sache ohne Ueberlegung an- teres zu vergleichen, wobei es ja ömc)
fangen, sie ohne rechten Krnst betreiben u. 15 lieh ist, dass die Bedtg.: ik/cA,
leichtfertig wieder aufgeben, unbeständig od. toeichlich etc. sich aus palpi wl a
unfest u. wetterwendisch sein; tändeln, von: Brocke, Zerriebenes etr. nmer
Possen treiben, faseln, achwätzeln), (Däh- u. kwik, bz. der von: Brach aUgehn
II er y quackeln (tändeln, leiclitsinnig han- Zustand u. als gebrochenen Etiavntv
dein), (Danneil) quackeln (unvorsichtig 20 kwakkeler, a) ein sehtcächiiehn,
u. leichtsinnig reden) , vorquackehi (sein licher kränklicher Mensch ; — b) ein 3
Geld für Kleinigkeiten unnütz verthun), sick der unbeständig u. wettencettii,*rh
verquakkcln (leichtsinnig n. unüberlegt ein der nichts ordentlich zu Stande kit
Ehe versprechen eingehen), (Br. Wb.) »iiiak- von Einem aufs Andere fällt, mit ni
kein (unbedachtsame Worte reden, die man 25 Stande od, vorwärts kömmt, huiben
nicM iKÜten kann), verkwakkeln (durch Un- u. schlechte Arbeit macht, Nichts ort
beständigkeit verthun, durch Wankehnuth anzufassen u. anzugreifen versteht fie.
verderben, sich durch übereilte u. unbedaclU- ler, PfuscJuiretc. — Nd. (Br. Wb.füe
same Worte zu Etwas verbinden), (Schütze) quacknlor (unbeständijrr, usm^fl
quakkeln (u n bestän dig sein ) ; m nd. (Sc h. u . L.) 30 leiclUsinn iger Mensch), (Schamhat
ilwAckelQH (scJiwatzen, krävhzen) od. q\iacke- cknlat^r (a. dasselbe; — b. Fa
len (vysevason, floccificare, frasciligere) ; nid. Schwätzer etc.); nW. kwakkelaar f-Sd
kwakkel on (a. schreien od. schlagen wie die bahbelaar, snanper).
WaclUcln; — h. unbeständig sein, nicht kwakkelîg, kwakkelg, kwakli^,
anhalten, kränkeln; schwatzen); mnld. (KU.) 35 beständig, regnerisch, od. u>eieh,avfi
quackelen (aucupari coturnices) u. quaekclen schmutzig etc. ; — dat wer is un bli
(dissipare, profundere, prodigere tanquam kelîg; — 'n kwakkeltgen winter (e
rem supertluam et frivolam); .9a^/. quackclje ständiger regnerischer Winter, h2.eii
(hinsiechen) ; nfrics. cjuackeln , quäkkoln wo das Wetter keinen Bestand hat
(unbcständ ig, wetterwendisch sein) ;isl.(ivLi\k\sL 40 abwccliselnd friert, schneit, ngnei
(minuricare, suspirare); norw. kvakla (pfu- etc. od. vorwiegend weiches u. reg
sehen, unglückliche Versuche u. Veränderun- Wetter ist): — de grund is so kwal
gen machen u. dadurch Dinge in Unordnung wôk, dat man dV alle ogenblik i
bringen); schwed. ({Mînkhx (leichtsinnig u. in fast Sitten blift uu dat 't ördendt
unbeständig in seinen Handlungen sein, von 45 wen man d'r intredt un de fotei
Einem aufs Andere fallen, quacksalbern ûthäld ; — b) unbeständig od. unft
etc.) ; dän. quaklc (pfuschen). Gesundheit, weichlich, kränklich ei
Das Verb, kwakkcln etc. u. die dazu an- word old un kwakkelîg; — hê
geführten Iterative in den andern Wörtern kindor so kwakkelig un wêk, da
hingen meistens mit dem ags. cvacjan (zit- 50 niks mr*r ferdrageii k5nen un allît
lern od. schwanken, wanken, nicht fest u. ferkold uii half krank sunt; —
unbewegt sein) zusammen, worüber noch unbeständig,wankelmüüiig,naehgit
Weiteren unter kwakkcn. Ander ntheils ge- zärtlich etc.; — ho is fÖls to k«
hören sie auch eben wieder mit kwakkel u. (od. tejren) sîn kinder, so dat he
den dazu gestellten Wörtern zum Theil zu 55 fi^trckd un ferwennd; — he pei«
kwakkcn als Sehallverb., bz. zum Sehall- kwakîîg mit sin kindor um od, ho
.stamm kwak u. den davon entstandenen sé fflls to kwaklig, as dat d'r wat
Bedtgn., sofern nämlirh die Bedtgn. des wat dfli^s iit worden kan.
mW. quark (s. unter kwak) auf diejenige kwakkf l-kram ; t. q. kwakkclê.
Welse aus dem Srhallstamm kwak od. qnkk HO kwakkel-sûktf, eine auf- u, <
«TAKKEL-WEB 429 KWAKK£N
lange anhaU u. welche sich im Fallen ; qucHstern, speien ; mit Geräusch
9em neigen will, ein auf- u. werfen, schmeissen etc.); mnd, qiiacken etc.
poieriges Siechthum od. Siech- (coaxarc, gingrire , reddere sonum instar
das dreitägige kalte Fieber anscris et coturuicis); nhd. quaken; engl,
ierige Erkältung mit Husten, 6 quack (quäken, schreien, krächzen wie ein
cht etc.; — kwakkt'lsûkten Babe, eine Ente od. eine Gans; quacksal-
slimraer to kurêren as regio bern; den Marktschreier machen, prahlen,
hebb* léfer 'n ördeudlikon gross sprechen, ein grosses Geschrei machen,
}0 *n kwakkelsûkte, war de Tarwiew, ^ott^rw^ ; an., t«/. quaka (minurizare ;
ifA legen dôn kan uii altid au 10 suspirare). Daneben ablautend: mnld. que-
un herum kwaksalferd. kcn (coaxare; tetrinire; giogrire, garrire;
Br, unbeständiges veränder- strepere, obstrepere ; clangere instar auscris) ;
ches schmutziges Wetter. nd. (Schambach, Br. Wb.) quaken, quikcn
iter, ein unsteter od. unbe- (laut lachen u. schreien in Folge der Lust
er, wo es meistens regnet etc. 15 od. des Kitzels; schreien wie ein Thier,
auf kurze Zeit friert. z. B. wie ein Schwein, ein Frosch, eine
ien durch den Schaüstamm Kröte etc. — nhd. quäken, quiken) de.
bezeichneten Scfiall machen Dass dieses Schall nachahmende Verb. u.
\ etc»; — daher a) schreien der Schallstamm kwak abgesehen vom Ge-
s, Enten etc.; — de poggen 20 schrei der Frösche, Enten etc. sich sonst
d, dat man 't, God wêt w&r, begrifflich vielfach mit kwabben, kwappen
lié kwakd as 'n pogge od. u. den Schallstämmen kwab, kwap od.
; — mau kan 'n stuaimen schwappen, quatschen (cf. kwatsen)
reden, dat so kwakd (schreit beiührt, ist beim Vergleich dieser Wörter zu
fiU etc., od. auch, dass sie 25 ersehen. Dass aber auch die Bedtg. : Brocke
tuUl platzt u. auseinander od. Geringstes, sowie die sonstigen Bedtgn.
überhaupt laut schreien ; — des nid., mnld. kwak od. quack (s. unter
Ú legen an ; — c) den Scfiall kwak) sich ganz ungesucht aus kwak als
*h machen, der hochd. auch ScIiaUstamm entwickeln konnten u. dass auch
h od. quatsch etc. u. durch 30 das nfries. (J ohansen, pag. 47) quâkin
zh kwab, kwap (cf. kwabbeu (inhaltsleere Gespräche fvJiren, schwatzen
etc. bezeichnet wird u. der etc.) dasselbe ist wie kwakken od. quaken,
man in od. auf Nasses u. ist beim Vergleich von nhd. Klatsch in
u. geht u. die FUsse wieder der Bedtg. : Fleck, Schmutz, Koth, feuchte
davon abhebt, od. wenn man 35 Nässe etc. ; Geschwätz etc., s. unter klats)
9868 schlägt etc. ; — de grund m. klak etc. etc. leicht einzusehen u. wird
\k, 80 ual is sê ; — de stäfols wegen kwak ^ kwab auch noch auf kwabbe
atlighcid ; — dal kwakd w^en in der Bedtg. : weiches zitteriges feuchtes,
t, 80 smOrig un klêmsk is de mooriges sumpfiges Etwas (cf. z. B. auch nid.
per (namentlich nasse, weiche, 40 quack in der Bedtg. : pulpa etc., od. quak
Vehemenz an u. auf Etwas als Junges, od. Küchlein etc. zu engl, squab,
'en od. die Wand etc.) schla- junge Taube, Küchlein etc., ferner unser
pucken etc., dass ein solcher kwakke als weichliche Person od. Weichling
auter Schall entsteht od auch od. kwabbclig zu kwakkclig, bz. das eigent-
' od. weniger lautem Schall 45 lieh ein Hin- u. Ilerbewegen od. wackeln
m, platzen, zerschellen u. in etc. u. Auf- u. Niedei'geJiende etc. bezeich-
3ruchstücke zerspringen; — nende kwakkeln zu kwabbcln) u. des Wei-
(od. dat) an de wand, dat 'l lern daselbst u, unter kwabben Erwähnte
hed de blutter up de grund verwiesen.
purtje d'r ût flog ; — he 50 Ausser unscrm obigen Schallverb, kwakken
êu au de ôreu, dat bum de bestand ein ags. cvacjan (tremere), bz. aengl.
— ho kwakkedc dat up de quakin, engl, quake (zittern, beben), wovon
dûsend Btûkken flog ; — hô das engl, quaker (Quäker, d. h. Zitterer etc.)
kört un klén; — hê hed h\ stammt u. wovon gewöhnlich auch kwakkel,
e däle kwakd etc. — Nd. 55 kwakkeln, kwakkelîg etc. direct abgeleitet
^LRH (dasselbe u. auch: ächzen, werden, trotzdem es klar ist, dass die diesen
ein Kranker) ; mnd. quaken, Wörtern anscheinend zu Grunde liegende
m,schrei€n,schwatzen,reden); Bedtg.: weich, unfest etc. (cf. unter kwak-
(schreien wie ein Frosch ; kclen am Schlüsse) sich auch aus nid. quack
leWacJUel; Geräusch machen 60 (pulpa) ergeben u. die Bedtg.: floccincare
KWAKEEN 430 KWAKKEH
des mnd, (luackelen deutlich ow/ mnUL qaack «. kwak m erttken u. naehgemum
(Hörens, 8, unter kwak) eurûckweiêt, DasB wie m. B. das akd. klakjaa (cf. k
nun aber dieses cvagan sunächst mit kwak- aus Bruch, Spalt, Sprung od. Bist i
ken in der Bedtg. : schreien wie ein Frosch, auch die Beatg. : Baum mache», t
eine Ente etc. nichts gemein hat, ist klar, 6 Stelle bringen, vorwärts bewegeHfm
Da indessen dcLS ags. cvacjan ebenso wie gehe» etc. emiwiekdt hat. Sofern m
unser scliûilden, ahd, scutjan, nhd. schüt- das ags. cvac-jao nidU etwa dk \
ten kein Frequentativ int u. wahrscheinl. St ose machen od. stottenha
blas die Bedtg. : Stoss machen od. Bewe- könnte man auch annehmen, daua
gung machen Jiatte, bz. mit jan (thun, be- 10 die Bedtg.: Sprung machen oii
wirken, erzeugen etc.) von einem Stamm genhaäeu.aaês hieraus dieBeäg.:l
cvac od. kwsk (Stoss, Pr<dl etc. od. eine tanzen, auf' u. nieder- od.hvi^%hi
einmalige Bewegung durch einen Stoss od. gen, oscilliren, beben, zittern eshoiA
einen Wurf etc.) weitergebildet ist, so ist es falls nicht etwa der Stamm knk
auch sehr leicht möglich, dass dieses cvacjan 16 wie kwab, kwap austcalAdieBedtf.:
(cf. auch klakken = urspr. klakjan) mit Schlamm, Moor, Weidie8äc.(cf.idi
unserm kwakkeu in der Bedtg.: schlagen in der Bedtg.: pulpa «. cianc knbbe,
od. werfen etc. an Etwas, od. wohin u. belîg, kwabbeln zu kwakke, kwtkkeln,
woran, worauf etc., dass es kracht od einen kelîg etc.) entwickdte u. demnad u
lauten Schall macht u. dröhnt etc. urspr. 20 ags. cvac-jan urspr. die Be^.: H
ident. ist u. demnach das ags. cvacjan eigent- machen. Etwas weidt od. weiMh i
lieh u. wörtl. die Bedtg.: Stoss, Puff od. od. erweichen etc., bz. Etwas oiJn
Wurfu. Sturz maclien hatte, ganz wie unhart, unfest, unstH, unheiüBa^^
auch scliüilden =: ahd. scutjan dieselbe Bedtg. giebig, u>ankend u. sdiwankendf «uffl
gehabt Jiaben wird u. sich hieraus auch so- 25 machen etc. hatte; Bedeutungen^ek,
wohl die Bedtg.: schütteln u. er schüt- Wörter kwakke bis kwakkdwinttr
lern als auch die wn: schütten (od. falls am besten stimmen, sofern i
werfen, stürzen, fallen machen) erklärt u. unter mit aufgeführten Wörter, w
auch das Subst. scut, md. schul (Erscliütte- nid. kwakkel (Wachtd, rf. auch \
rung) ganz gewiss ursjnr. die Bedtg. : Stoss, 80 od. mnld. qusîckeln (sehwaUen, ^
Puff, Prall etc. (ein Erdbeben ist auch ein etc. nicht etwa mit unserm kvtkk
Stossen u. Zucken der Erde) îuUte. Ver- zum Sdudlstamm kwak od. qoack
gleicht man indessen fragor von frango, an. u. wobei denn aus: Jemanden d
brestr (Gekrach) von bresta (bersten) u. weich, weichlich od. unfest etc. im(
braka (prasseln, krachen, knattern etc.), vom 85 bei u. in Jemandem od. in Bx
Prät. brak von brikan (brechen), so ist es Weichheit u. Unfestigkeä erzeugen i
auch denkbar, dass der Stamm cvac von der die von : schwankend u. wankenâ
ags. cvacjan (cf. knal von knellen, knillen, ins Schwanken bringen, hin- u. het
drücken, quetschen, zusammendrücken od. (gleichviel ob ein Anderes od. tûÂ
pressen, zerdrücken, platzen machen mit 40 schütteln (die Erde ist unfest (4-
lautem Geräusch od. einem Knall) sowohl, kend gemacht, bewegt sich hinu.h^
wie auch besonders kwak ein Prätcr. von telt sich od. zitiert, erzittert, bth
einem Verb, quokkan, quikkan (got/^. qikkan so die von: zittern, beben, moúiu^
od. qik-janV) ist, was ebenso wie norw. (cf. engl, quake, zittern, beben) <
kveppa aus kippa (cf. kippen) aus kikkan 46 (zittern u. beben machen, in Fttrc
od. kikjan (cf kikken u. dazu nhd. quäken erschrecken, bange od. furchtsam
u. quieken, bz. nd. queken, quiken [s. oben] machen etc.) entstehen konnte,
u. Weiteres unter kwak) entstanden sein Zum ScJUusse sei zu kwakken
kann. Ist dies nun aber der Fall, so konn- cvacjan noch bemerkt:
ten die St(imme quak u. quik (od. goth. qak 50 1) dass aiLSser mnd. ({UMkehn (^<
n. qik. nach qiman, qam) ebenso wie kak fi. frasciligcre) von mnld. quack (floci
kik (cf. kik u. kikkan etc.) einerseits sowohl ausser quackelen (s. unter kwakke
als reine Schallwörter od. Schallnachahmun- ein einfaches quacken (dissipare, pi
gen verwandt werden u. im Gebrauch blei- prodigere tanquam rem superfioa
ben, andererseits aber auch wie klak, knak, 56 volam) von quack (Bupcrfiuum etc
koa]), klap etc. etc. sich begrifflich weiter volum, res frivola etc., s. unter ï^
entwickeln u. demnach quak sotcoM in die führt, sowie
Bedtg.: Stoss, Schlag etc. als in die von: 2) dass L. Ettmüller neben i
Bruch, Spalt, Biss etc. u. noch viele andere jan (tremcre) ein cveccan (movere
übergehen, wie dies unter klak, knak etc. 60 vibrare) hat, wo» er zu cvic (vinz
KWAL 431 KWAELEN KWELEN
i^foSf ident. üt mU mflâm., da kûspîo, of kwäld dî de mage? — man
, qaecken (Wbrare, librare, mat sûk kwälen as 'n hand; — hô kwâld
biu ezamioare, agitare, mo- sük h&st dôd; — 't is 'n kwälend (quäien"
I, sowie mü qaicken, queckeo des, geplagtes, beschwerliches, mûhevoUes etc,)
rere) u. demnach auch mü 5 läfen, wat 'n frô hed ; — hê kwälde sflJc d'r
lik (lebend, lebendig, beweg- mit of, of he wol regt d&n harr^; — hd
kwik u, kek) abgeleitet ist, kwâld sük d&r mit de kinder of; — béhull'
einem Präter, quak dieses hêl nêt ap to kwälen, dat ik mit hum gân,
Ol tu der Bedtg,: lebendig, bs, ham dat gäfen schall'; — he kwllde
glich etc sein auch ags. 10 (marterte, peinigte, plagte, ärgerte, vexirte
Bedtg.: tremere etc. weiter- etc,) ham d'r mit, dat ho so dam west was
ïann, ist tweifeüos u. wenn un harr* dat dän; — he wul mi dat g6d
lass das ags. cvacjan auch ankwälen (mit Gewalt aufdrängen); —
(od. wie wir sagen snattern) Sprichw, in Bezug auf unfruchtbare kinder-
itn u. vielleicht auch vom 15 lose Frauen: de nêt têld, de fSl kwêld, od.
Störche gebraucht u, dann auch in Bezug auf beide kinderlose Ehe-
rasselndes Geräusch bezeich- leute : de nêt têld, de word kwêld. — Auch
Hesse es sich auch sehr gut subst, : dat kwälen ; — wat is 't minsken
der Stamm cvac od. quak läfen? 't is niks as arbeiden un kwälen. —
ch in ähnlicher Bedtg. wie 20 Nd, quälen, quêlen ; mnd, quälen ; nid. kwel-
Bezeichnung anderer gleich- leu; mnld, quellen (molestare, afflictare, in-
e verwandt worden ist, ebenso festare, cruciare, vexare, urere, urgere, la-
brak (brach) von brikan in cessere, exagitare) ; wang, quêl (qitälen) ; €is.
sseln), wo dasselbe ja auch qwelljan (cruciare, necare); ags, cve^jan,
als Schallstamm od. Schall- 25 cyellan (tödten, necare, trucidare, mactare
t tt. dass so der Stamm quak etc.) ; aengl, cwellan ; engl, quell (umbringen^
IS Verb, quacken od, kwakken vemicJUen, tödten) ; an, kve^'a (quälen, mar-
Ug. beweglich u, beweg- tern, peinigen) ; isl quel (cruciare, torquere) ;
:h u. nach ganz verlor u. zu norw. kvelja; schwed, quälja; dän, quaele
Schaüwort herabsank, was 30 (quälen); ahd, quellan, cwellan, quellen,
mn nachher auch wieder chellen, chelen; amhd. chwellen, choUen;
.p, klak etc. andere Bedtgn. mhd, quellen, quelen, queln, koln ; md, quellin
%te, (quälen, martern, plagen, in Banden legen,
, Qual, Plage, Beschwerde, tödten),
Marter, Leiden, Krankheit 85 Dieses Verb, que^an od. Qual machen u.
l srn kw&l dik genug; — dat erzeugen ist wohl mit jan von ahd. quel!,
kwäl för hum, dat he dat quel (Qual, s. unter kwäl) fortgebildet, wäh-
n mus; — wat is sin kwäl? rend dieses Subst, selbst ebenso wie Qual,
\ för 'n kwäl? ho lid an de bz, as., ahd, quäla u, quala (Letzteres mit
— he lid an 'n bösen kwäl; 40 „&'* vom Präter. quäl, s unten), sowie auch
a fan sin olde kwalen (Krank- cyealm, qualm (s. unter kwäl) wohl zu ahd.
etc), war he so lank an laden quelan, chelen; amIuL quelen, cholen; mhd.
w, : de de wäl hed, hed ôk queln (Schmerzen leiden, cruciari) ; as, quelan
fd kwaal ; mnld. quaele ; nd, (gewaltsam sterben, den Martertod erleiden) ;
a, quäle ; ahd. quäla, chwäla, 45 ags. cvelan (pati, mori) ; aengl, cwelen ; engl,
thd. chöle, kdle; mhd, quäle, quell (sterben, langsam hinsterben etc.) ; mnd.
l; isl. quöl; schwed. quäl; quelen, quellen, quälen (Schmerz u. Qual
neben auch rild, kwel; ahd. erleiden, gequält werden) etc. gehört, was
ihd, quele, quel, quelle, kele wahrscheinl, (ebenso wie quek = quik) urspr.
); engl, quell (Mord, das 50 quilan, goth. qilan (quäl, qal, — quul, qul,
dtung) u, ags. cvalu, cvale; — quulun, qulun) lautete u. woraus wohl
s. quala (nex, mors), — ags. auch unser kellen (s. d. u. vergL kek aus
cvylm (Thema qual-ma od. quek, quik) u. das engl, kill (tödten etc.)
gl. cyalm; as, qualm, quelm etc. hervorgingen,
ahd. qualm, quhalm, chwalm ; 55 Was die Herkunft u, Verwandtschaft be-
lex, exitiam, pemicies) etc., trifft, so vergleicht Fick (II, 348) Qual
u. quälen (cf. auch Pott, Wurzdwb, II,
dien, quälen, martern, planen 258, Nr. 434) zu lit, gela (Schmerz), preuss.
an minsken kwälen, dat is gallan (Tod), lit. gelu, gelti (schmerzen),
lér; •— wat kwäld di? best 60 kslav, zifja (quälen), womit unser kellen,
KWAELEN KWELEN 432 KWALitf
sofern es nicht aus dem obigen qnelan od. etc,) erklärt, tceü der Abend dieZi
queljan entstand, jedenfalls auch zu der- Buhe ist, od, die Zeit, wo Äüet rúi
selben }' gal, gar (schmerzen etc.) gehört, u. zur Buhe geht u. wo aud ^t
icährend das unter kellen erwähnte nid. zc rcsto, ze weste (cf. west) od. a
killen (kälten etc.) dann wohl mit an. kala 6 gdU u. das Licht erstirbt u. erliicU.
(frieren) u. lat. gelu, skr. jala (kalt, starr selbe Wort wie an. kreld (Abend, oi
etc.) zu gab (kalt sein) zu stellen ist, wor- u. Feierzeit) ist auch das Schweiz^ ú
über Weiteres anter kßl u. kold verglichen kilt, älter chwilt, cf. darüber uiUer k
werden kann, sowie auch bei Fott, Wurzelwb. Grimm, Wb., sowie auch unter kiL
//, 359 unter Kr. 430. 10 (cf. nhd. kam aus quam, goth. qim)
Zum Schlüsse sei zu kwâl u. kwälen äbri- dasselbe Wort ist, wie as. quiIiB
gens noch bemerkt, das.s diese Wörter mit- urspr. Bedtg.: Buhe- od. Stille- Z
unier (cf. z.B. Weigand) auch mit goth. u. woraus sich dann auch ergiek,di
qal (Ruhe, Stille) in Verbindung gebracht Bedtg.: Tod etc. aus der von: .
werden, was aus dem Präter. qal eines 15 Schlaf etc. entstanden ist, ht.dauk
alten Verb, qilau, qiiilan (s. oben) entstand, qal (Buhe etc.) auch der Stamm ton
das die Bedtg. : rulien, still sein, schweigen, (Tod, Marter etc.) isL
verstummen etc. od. ruhen, schlafen od. un- kwSler^ kweler, (Quäler,
bewegt starr, steif u. still sein u. liegen etc. kwälere, kwêlrrê, Quälerei,
gehabt haben muss. Vergleicht man nun 20 kwilgdst, Quälgeist,
aber, wie sowM kalt machen als stumm kwâllk, s. kwaaeltk.
machen auch in der Bedtg.: tödten, sterben kwalle^ kwal, Qualle, Schleim-U
machen etc. u. kalt od. stumm sein od. Meduse, ein gaüert- od. geleeartigem S
werden auch in der von : todt sein u. wer- daher auch franz. gelée geHonid. ü
den, bz. langsam absterben etc. gebraucht 25 s. bei Brehm, Tliierlcben, VIjSSO
werden (cf. z. B. auch: dûd u. dOf ron Das Wort kwalle od. qualle gAöri
nicht lebendigen od. erkalteten, nicht glühen- scheinl. zu kweUen in der Bedtg.:
den Kohlen, sowie von erkalteten, erstarrten etc. u. schwellen^ aufschwellen^ v
Fingern u. dann ferner auch: doden u. Körper dieser Thiere aus einer ümJ^
dofeu in ihren verschiedenen Bedtgn.), so 30 nen schleimigen lockern, halbvtgf
lässt es sich nicht verkennen, dass leicht senden u. zerrinnenden Masse beste
eine nahe begriffliche Verwandtschaft zwt- gallert- u. schleimartige Mas-ie iö
sehen dem goth. qal (Buhe etc.), bz. dessen indessen auch mit dem atü^ qoaghel >
Stammrerb. qilan u. den M^orten Qual u. quäl (s. unter kelen) connex sein,
quälen etc., bz. dem ags. quclan (sterben) 35 1. kwalnif Qualm, dicker dichter i
bestanden haben kann. Ist dies nun aber Bauch od. schwerer erstickender Du
wirklich der Fall, so müssen auch alle unter d'r kumd so 'n kwalm út de sclion
keWen (gleichviel ob dies überhaupt die Bedtg.: is je wol iu de brand; — de kva
qu(Uen, schmerzen etc. od. die von : ton Kälte mi so up de borst, od. dV iruk
schmerzen hat) angeführten Wörter mit goth. 40 kwalm up de borst, dat ik d>
(pl u. (jilan u. den unter kwâl u. kwüleu stikkde; — dat is liir so 'n kwalm
angeführten Wörtern mit skr. }a\îx (kalt, starr, wol 'n boltluimer iii drifen kan. —
steif, regungslos, unbeweglich, unbewegt, stand aus dwalm (s. d.) wie kwüri
apathisch, empfindungslos, leblos, betäubt; u. Quehle aus Zwehlc, TwrhlCy
stumpf dumm, einfältig etc, cf. auch stum 45 dwaliilla, cf. dwcil.
u. stunip) ron einer u. derselben y gul od. 2. kwalm, a) zusammengedräH$
gar (cf. kellen, kAl, kold etc.) abstammen, Masse od. Menge, wirrer Haufe, K
wozu auch engl, quell (umbringen, tödtcn, — dar stunden 'n hêlen kwalm m
vernichten; unterdrücken . bezwingen, be- 'n ander; — he smôt harn de gan
zähmen, zähmen ; dämpfen, lösche n, stillen, 50 für de foten ; — b) lauter bctuufffHu
beruhigen), sowie quell (sterben, langsam Spcctakel, Geschrei etc; — be i
hinsterben, absterben, abstillen, abnehmen, kwalm (er macht viel Lärm ii. •
sich vermindern, nachlassen) in den mit erregt viel Aufsehen, ist ein Groi
quälen u. gequält icerden nicht stim- u. Prahlhans, mcu:JU sich sehr wie
mcnden sonstigen Bedtgn. verglichen teer den 55 sehr dicke etc.); — ho fflrd so
mag u. wobei .^iich dann auch das an. kveld, (führt solcJi ein geräuschvolles, t
ixl. quelld, quülld (Abend) sehr leicht als derisches üppiges Leben), as of li
ein Abkömmt tng von kwella, isl. quella (ster- t^nige düsend hêl nêt ankumd. — ■<
ben, still u. ruhig werden, ruhen etc., bz. Bedtgn. wird dieses kwalm woiil
sterben machen, tödtcn, still u. ruhig machen GO Wort sein wie 1 kwalm u. zwar
KWALMEir 438 KWAENE KWfiNË
Kk wirbelndes Etwas (cf, Jat, u. der gelblichen od, gelbgrünen Farbe des
m2 od, was sich dreht u, was kwalster genannten Schleims u. des so be-
wirrer Haufe, Menge etc.), nannten Thicres fast annehmen sollte, dass
\éh' od. Staubwolken etc. u. es dieselben Wörter seien. Vergleicht man
b' betäubendes Etwas (qualm 5 indessen die Wörter külstern, kölstern, kil-
Mch die Bedtg.: Betäubung, stcrn u. dass diese neben stossend husten
. Opium^ als betäubendes be- od. hü st el m, wie Brustkranke u. alte Leute
ïwas), wie man atu:h sagt: thun, auch dieselbe Bedtg. wie koIstern u.
Stoif6, od. regt viel Staid) auf, qualstern (hustend u. hüstelnd den zähen
viel Dampf, ist ein Hans- 10 gelben, qualstcr u. kolster genannten Schleim
- Vergl. ttuch Danneil u. auswerfen, cf. auch kotsen, kwatsen als
% qusAm in der Bedtg. : dumme schallmalende Wörter, wie auch hosten
n, arge Uebertreibungen, viel selbst) haben, so scheint es doch, als ob
ehts, bz. Unlust, Misstrauen, qualster od. kolster urspr. eigentlich blos
c, sowie dän. qualm (Qucdm, 15 das ausgehustete Etwas od. das durch den
etc. Husten entstandene u. erzeugte Product be-
uahnen, dick u. schwer rau- zeichnet u. der Stamm quälst od. koUt, kilst,
etc.; — de schörstên fangd kulst dieselbe Bedtg. wie unser host hat,
i; — he kwalmd mi 't alP ful; wie dies anscheinend auch durch das Verb.
, nut QtMim überziehen; — 20 kolster (s. in Grimm, Wb.) bestätigt wird.
iB so bekwulmd, dat 't gans Vergleicht man nun die verschiedenen For-
18. men von kwälcn aus urspr. quilan, qilan
udlmer, Einer der qualmt. ()/ gol, gar), od. von kamen, kwam aus
wlmig; — dat is, bz. dat rukd goth. qiman ()/ gam), so ist es fast Zweifel-
l, dat maa hast ût de ôgen 25 los, dass der Stamm kilst, kolst, quälst (ge-
it d'r hast gen miusk in düren bildet wie Schwulst von schwellen, urspr.
swillan, swal, swul) zu einem altern quellan,
worÜ. ein page od. altes Pferd quillan, urspr. quelan, quilan, qilan (sonare,
las viel gequält wird od. sich clamare etc. od. überhaupt ein unarticulirtes
Jemand der viel gequält wird 30 Geräusch machen) gehört, was mit gellen
quält, plagt u. abmüht, um galm etc., sowie auch ahd. queraa (gemere
Brod zu verdienen; — he is etc.), challôn (schwatzen), kerran (schreien,
âfc un kwâlpage, so lank as grunzen, wiehern, rauschen, knarren etc.),
I Jemand der Ändere quält bz. unserm kalhn, kwarren, kurrein etc. (cf.
ê is 'n regten kwâlpage ; hé 35 auch kwellen, von einer y gar) von der y gar
kwälen un plagen not laton. (rauschen, tönen, schreien etc.) abstammt u,
i. 111,283) qu&l-page (Karren- im schwed. quilla (pfeifen wie junge Vögel ;
erdr das schwere Arbeit ver- ächzen, stöhnen, seufzen) noch lebt u. wovon
ic.). sich auch das von KU. angeführte quelen
Qualster, dicker zäher gelb- 40 (garrire), quelen (gemere) t7»W/«cÄ/Äer«cÄm6t.
Ï grüngelblicher Schleim, der Wegen der Bedtg. : husten aus sonare etc.
von Erkältung od. auch des cf. host u. lit. kosu, von y ku (tönen, seuf-
Oenusses fetter Speisen im zen etc.), lat. tussis, von y tus (tönen etc.)
In der Lunge etc. bildet, sich u. ferner nhd. (Grimm, TT^.j kelzen, kelsen,
Husten u. Räuspern los giebt 45 kolzcn u. d^en Verwandte in ihren ver-
eh ausgehustet od. ausgewor- schied enen Bedtgn.
^uckt wird. — Nid. kwalster ; Zum Schlttsse sei noch bemerkt, dass dieses
\nd. qualster; älter ndrhein. Wort auch, sofern seine Bildung nichtsehr
qualstcr, kolster. — Im nd. alt ist, mit mnd. quälen, zerrinnen (s. unter
ach) hat qualster ausserdem 50 kolen) zusammenhangen od. von dem dort
K : a) Mensch mit dickem auf- erwäJinten quäl weitergebildet sein könnte,
luch u. h) Blattlaus, bz. (D a n- kwalsterî/^, voll von kwalster od. viel
%nze (cimex), welche stinkt u. zähen gelben Schleim (kwalster) aufgebend
ussieht, wie auch die Blattlaus u. auswerfend etc. ; — he is so kwalsterig,
>el die von bruchus venenosus 55 dat he altid kwalstern mut.
Käfer. — Dieses Wort klingt kwalstern, qualslem, Qualster aushusten
\e an galster, sowie auch an u. auswerfen; — he sitt in gôa goden hûd,
u. gäl formell u. begrifflich ho kwalstcrd mi to föl.
r. geeister (sanies, virus) an, kwam, kam; s. kamen.
dem öftem Wechsel zu g u. k 60 kwäne, kwêne, kwSn, kwen, eine von
kkMt Koolflum. WOrterbuoh. II. 23
KWANT 4S4 KWARRE KWAR
Natur od, durch (hstrcUion unfruchihare figer geriebener Fatrom, SduÜMf
Kuh. — Nd. quänc (f^nge Kuh, die noch Spqsevogel etc.; — he U 'ii regt«
nicht gekalbt hatj od. zum ersten Male kal- kwant; he mag niki léfer, asuSep
bet); mnd. quenc (altes Weib); nid, kwcen füren un wot ior de narr brnkea;
(unfruchtbare Kuh od. Frau) ; mnld. quenc 5 hebbea de Ifl^e kwanten na wer för
(vacca taura, vacca sterilis; mnlier yana, sträken in 't Bin? — 't tflot iflkl
mcrctrix); tôfrien. (Vrije Fries X, 86) kwanten, de ferdômde jungens, sé i
(luene (altes Weib) ; wang. qiiän (junge Kuh, aferal dörtolêgen an wer Attohelpeo.
die noch nicht gekalbt iMt) ; aii,(\\\kik(Weih, kwant (siiaak, schalk, goit, rroolijk
Frau) u. qiiena (Weib, Ehefrau); ags. cvén; 10 mnlâ. quant (scitns homo); mflâM,\\
aengl. cvCn ( Weib, Ehefrau, Königin) ; engl. homme de faigt, gallant, mstre); mL (t
queeu (Königin) u. ags. (L. Ettmüller) qoant (lisÜger, êMauer VogH;
cvêne (mulier, nieretrix), cvine, r^yne (mnlier) ; posairlicher Menatk od. Schalk, Sdui
engl, quean (Metze, Vettel, liederliches Mäd- mnd. quant (Windbeutd, SduHk,
chen,I£ure); an. kvûn, kvaen Cfr»&,femina) 15 Fant etc,) etc. — Wohl zu 1 bram
u. kona, Plur. kvenua (Weih, Frau, Ehe- indessen Weiteres unier kwenteln.
frau, mulicr) ; isl. quku, queii, quon (mulier, kwantje (Dimin. von 2 kwint),
niarita, uxor) u. kona (mulirr, femina) ; norw. loser Schelm etc. ; — he is jo 'n kw
kvinna u. kona; schwed. quinna u. koua; kwant-, kwaits-wii«, tduMa
di'in. ([uind, quiude u. kouc (im dän. ist 20 scherzhafter od, loser, schlauer a j
koue die Gattin od. Ehefrau , während Weise, nur zum Spass od. Schein eU
quind, ([uindc in mehr verächtlichem Sinn im Ernst, um die Leute zu behuti
das Weib bezeichnet, gerade umgekehrt wie zu foppen u. hinters lÂcht zu fiht
im schwed., wo koua die Bedtg. : gemeines — he deid dat man kwant wlse, dal
Weib, Hure etc. hat); goth. qên-s, qoin-s 25 so albern un dum anstnld; — hi di
od. qôni-8 (uxor) u. qinô (fumina) ; ahtl. quinä, kwantwise, as of he dat lÔfde, Wftt '
queuîi, chwonä, chenä ; amhd. rhone ; mhd. fcrtolden ; — he gaf kwantwise i^,
kone, kon ; md. kune, später mhd., östr. dftn west was un dV niki fan hont
kan, chan (mulier, uxor, conjux). Mit skr., harr'. — ^dquanta-, quans-wis; «imI
ved. jaui (Weib, Frau, Ehefrau); griech. SO wise; nid, kwanawga; iniij<i qaantti
gunO (Weib, Ehefrau); apreuss. gatina; lusorie, illusorie); Jan. qnanswis; ntd
kslav. ^.ena (Weib); skr. gna (Götter- Frau), quantsweise. — Compos, von 2 kwâat
zend. ghena, gcna (Weib); pars., npers. zan; etc.) u, wise, also nach der Wo»
biichar., kurd. zen; baiisch zhon; gäl. zinc; eines Schalks od, kwants; od. Onq
(^fûh. jinî ; kunn. zhin ; arm. kin (Weih) etc. 35 1 kwant (gewandt, schlau, ffifM*
von der y gan, Jan ; ccnd. zan (zeugen, ge- haft etc.) u, wiae.
baren etc, s. unter kennen u. könink) u. kwappSB, s, kwabben.
demnach nrspr. die Erzeugende, Gebärende, kwappig ; i. q, kwabbig, (/. Inril
Hervorbringende etc. kwar; s. kwarre.
1. kwant, gewandt, fein, geriehen, schlau, 40 kwark, eine wirre Masse od, win
schlimm, arg etc. ; — h(> is nu fTils to kwant, fen von allerhand alten Sachen, ■
as dat ik huni bcgBsken kau ; — ho is 'n bares, unniUzes wariMoses Zeug, .
kwanten (feiner, geriebener, geioandter) ieut-, Dreck etc.; — dar ligd so 'n hélei
— dat is den dog to kwant (zu schlimm, fan allerlei olde plunnen in de
arg, toll, bz. zu gelungen, scherzhaft, spass- 45 kanst du man upbrannen of op de
haft etc.) ; — lu> is de kwautstc (Gewand- brengen, de gQnt dog nét mër to
teste, Schlaneste, Schlimmste, Geriebenste etc.) — dar best du de hêlc kwark; «
fan alle jungons. — Es ist wahrscheinl., dass mit so 'n kwark uog langer apbi
dieses Wort aus gewandt, ahd. ka-, ki-, Nd. f{XLxrV (wertMose Sache, Plunde
gi-, go-want, als dem Ik-äter, von ka-, ki-, 50 Koth) ; nhd. qxujk (weicher Käse, Ki
^ï-, go-wintan (winden, drehen, sich wenden Koth, Sache ohne Werth); mhd. iwu
etc.) entstand, wie auch bei Sc hm. (cf. Neue quark (weicher Käse, Käsequarh)
Ausgabe II, 943 unter g' wandt u. i)4i, 945 bezeichnet das Weiche, Zerrinne
unter wenden) die Jesuiten die Quantesten durch einander GewiHteUe etc, «. is
Jteissen u. das Verb, vcrqueuten als aus vor- 55 dasselbe Wort wie darg.
gwitnden entstanden angesehen mrd. Vergl. kwarken ; i. q, knrkhalsen, a
daselbst (1, 1395) auch queuten, verquanten, das Weitere,
sowie bei Vilmar (308) quanzen u. Wei- kwarre, kwar, ein kleines seh
teres unter kwenteln. Kind, — Das SpHrichw. : „erst *fl I
2. kwant od. kwantje, ein .tchUiuer pfif- GO den 'n kwarre** «o7/ ein/e Watnuug
TABltEK 436 KWASt
^êêtdentein.^Nd.qutjrre. ten Zweig entstand dann die von: Busch
len: od, Büschel im Allgemeinen u. hieraus (weil
jhreien od. weinen, seine das Kopfende eines belaubten Zweiges dicker
iireft lautes Schreien etc. ist^ wie das untere Ende u. sich rundlich
\ü Anstrengung räuspern, 5 od. breit u. fächerartig ausdehnt) wieder
\ knarrenden Ton hören die andere , gleichviel ob der Busch od.
gnarren. — Nd., mnd. Büschel aus Blättern, Federn, Haaren,
"an etc., s. unter kurrein Borsten od. sonstigem Material bestand.
Bezügl. des Sprichw.: d&roa gast, dâma
a) kleines Blutgeschwür, 10 kwast vergl. indessen noch unten das Wei-
\i) eine durch Quetschung tere. — Nd. (Dähnert, Schütze etil.)
in der Haut, die mit ({adi8t{2L. zusammengebunden, eu einem Büschel
\ gefüllt ist, sonst auch vereinigte Binsen, Haare, Borsten etc.; —
nt ; — c) Blasenwurm b. wunderlicher Mensch, Narr) ; mnd. qoast
im der Schafe, wodurch 15 (Ast, Astknoten = unserm Ost, s. oben) u.
heit erzeugt wird. — Nd. quast, quest (Laub-, Zweig-Bündd, nament-
Be (dasselbe), (Dähnert) lieh die die Scham verhüllende Laubschürze) ;
(Br. Wb.) qaese, ein nid. kwast (Ast od. Knorren im Holz;
durch Drücken, Kneipen Quast, Wedel, Troddel; Bürste, Pinsel; fig.
iht; mnd. quese u. qtiase- 20 Narr); mnld. quast (penicellus; flabellum;
1, coenurus cerebralis). — nodus arboris, tuber, centrum, bz. ast, oest) ;
sen (quetschen , stossen, ahd. qucsta ; mhd. queste, koste, caste, quast,
, bz. mnld. quasseii (quas- chwast (Büschel, Federbüschel; die Scham
»ilitare; quatefacere, con- bedeckende Schürze urspr. aus belaubten
ih etc., aus lat. quassare, 25 Zweigen od. einem Laubbüschel bestehend,
mit mnd. qnasen (s. unter Badeschürze, Badehose, perizoma, lumbare,
od. unserm kwetsen etc. femorale quo genitalia teguntur) ; norw.
. quisan angehört. kvast, kvost, kost; dän. kvast, kost; schwed,
köpf, verrückter Kerl. — quast (Büschel, Besen). — Die Form quast
tus dw&s, wie kwër aus 30 entstand aint älterem quest^ queste u. dies
geht (cf. quek u. kek etc. aus quik) auf ein
\e, Büschel, Troddel; — altes Thema quista zurück, wovon an. kvistr
behangsei ; — de kwast (Zweig) ; norw. kvist ; schwed., dän. quist
— b. dicker Pinsel od. (Zweig, kleiner Zweig, Gerte, Ruthe; Ast,
Kopf von Schweinsborsten 35 Knorren, Stelle im Baum, wo der Ast her-
isernen Ringe zu einem ausgewachsen ist). — Der Stamm quist von
sind) zum Anstreichen; quist-a gehört aber wieder (auch das von
-kwast, tër-kwast etc.; — zwei weitergebildete Zweig [cf. twig] be-
tleüe im Holze, Knorren ruht auf der Bedtg. : Zweitheilung, Gabelung
wie Ost), ein fester, kern- 40 etc., bz. darauf, dass sich der Baum in
od. auch ein harter, hart- Zweien theilt od. eine Theüung mcuiht u.
fer, bz. knorriger, krauser eingeht, sich von einander trennt etc.) mit
ensch; — he is 'n harden an. kvisl (kvisel, Thema kvis-ala); isl. quisl
) kwast fan 'n kerel ; — (ramus arboris, flumiois, prosapiae; furca;
en kwast od. 'n hanskwast 45 rostrum vel bipalium) ; norw. kvisl (kloeft ;
' =^ dicker Pinsel u. so elvekloeft, green eller arm af en vandstroem
'arr?). Sprichw.: d&rna etc.; green af en slargt etc.) etc. zu einem
0e nachdem der Gast vor- verlornen germ. Verb, quisan, quas, quus,
ist, darnach auch die quusun ; gbth. qisan, qas, qus, qusun (spal-
mg od. überhaupt die Be- 50 ten, theilen, zeriheilen, trennen etc.), was
%ahme); — dârna man, vielleicht (vergl. Weiteres unter kwispeln u.
sselbe; — od. b. je nach- kwistcn) mit ags. cvissan od. auch mit un-
rm od. gross u. stark ist, serm kiscn (sich spalten, klaffest etc.) etc. zu
Stück Fleisch, Speck od. einer idg. Y g^s (cf. goth. qiraan, qam von der
ömmt; — od. c. darnach 55 J/ gAui) od. besser vielleicht mit kêsen, goth.
h, Pinsel od. überhaupt kiusan zu der y gus, gvas in der urspr.
— Wie aus dem Fol- Bedtg.: spalten, beissen, kauen, essen etc.
, 80 ist die erste Bedtg. (s. unter kosen, kison u. kûse u. cf. auch
' Zweig od. Ast, gleich- kwiston) gehört, da norw. kvast, koBi formell
nicht. Aus dem belaub- 60 dasselbe wie nhd. kost (Speise, Nahrung etc.,
28*
KWASTIO 4S6 KWAETEt<N KWKTELN
bz. (las was gegessen wird) u, ahéL ka8t| Kerl); — 'n kwatdg ttflk brM fn
cluist (Prüfung, Schmeckung = sinnl zer- festes od. dickes grosses âKvei A
beissm mit den Zähnen , um etwas zu 'n kwaitig stak arbeid (ein deria «
schmecken u. zu prüfen) ist. Zu der Bedtg. : res, bz. schwer zu verrichienda Si
heisscn, kauen, essen etc, bz. Etwas mit den 6 beit); — 'n kwastigai sake (eistK
Zähneu zerspalten, zerbeissen, zerkauen, zer- entwirrende, fferwiekelie Sacke); —
kleinem, zer}nalmen,zerdräcken,zerquetschen is mî to^ kwtaúg Jderbe, krâfiiaj
rtc. u. so Etwas ver essen od. fressen eines dat is mi to Xnnzi&g (zu sehmtrJa.k
allen Verb, quisan, quas, quus, quastin, bz, u, verwickelt); — dat kumdouitt
kwisan, kwas, kwus, kwusim gehören dem- 10 (kraus, verwickelt) för. — Nid. I
nach wohl auch : mnd. quäs, quaes, quas mnd. questig (astig, knorrig etc).
(u. Vressen od. das was gefressen xoird, die kwätelB , KWeteli , viel syrtd
Speise^ der Frass; — b. Fresserei, Schwel- schwatzen, langweilig u. aiben 4
(ferci, Schmauserei), q\mien,quMsen,qvLiiiSßa dummes, albernes, kindisches Zeii§
(fressen, schwelgen etc.), quaser (Jb^esser, 15 in kindischer od. sûsslieher, kaesêer
Schlemmer etc.); nd. (Br. Wb.) quasen licher Weise sprechen od. plaudemt
(Fressen, übermässig essen, hineinwärgen,wo: j. B. oft Kindermädchen, Amman,
y,daar kan ho in qiiascn" dasselbe besagt, miUter zu u. fnü kleineren Kiider»
ahi tüte unser: „ho kan d'r in grôseu, od, — sê kwäteld nët at '0 old irif;'-(
geräuschvoll u. rauschend essen"), (Schütze 20 nêt altid so f8l mit de kioder kwi
etc.) qiioson (langsam kauend u. mit den kOseln; du kaust je ördeadltknithär
Zähnen j:ermaimend essen), qwösen (sichtbar —- Auch subst.: ik kan dit ktlti
zermalmen), (S cham b a c h) quäsen (gern, langer mit anhören. — Daher: kwitd
od. unmä.ssig es.^en, fressen etc.), falls diese (alle schwatzhafte Person, Per»* <
Wörter nicht etwa mit mhd. quäzcn (schlem- 25 dummes, albernes, kindisches Zai§
men, 2)ras.icn), (\\idz (Prasserei, Schlemmerei, kindischer Weise spricht) ; - kwiö
(hiHterei, Gastmahl) einer ganz anderen y teier (alberner Schwätzer) ; — lek«*
angehören (etwa derselben y wie kwatsen kwätclê (kindisches, alber nei wrä
u. kotscn od, kwetsen V) u. sich urspr. blos — kwätelig (schwalzhaft, pUmdeM
auf das laute Geräusch (vielleicJU auf das 30 selig etc.). — Nid, (v.Dale) kwetete
Schmatzen eines gierigen u. leckerhaften selbe od. auch vom Creschrei oi.Gt^i
Fressers) bezogen, welches durch das Zer- der Schwalben) ; mnld, qnedolen (gvr
kauen, /Zermalmen, Zerdrücken etc. (cf.auch dulari; minutiKare; Ternareguttare;!
unser l u. 2 grOsen, sowie grosig etc.) der Bezug auf die Vögd); «iwl. <
Speisen entsteht. Ferner ver gl. auch nd. 35 (schwatzen). — Wohl fierai. tos %*^
(iir. Wb.) quasen, quassen (plaudern, (w. qnethan, quedhaiii quedan ; opi ^
schwatzen etc. = unserm köseln), was so- aengl. cvedhen (wovon engl, qaoúi)
wohl mit kosen ident. sein als auch auf kwetha, 6^. quetha, qneda; nfrî^
einen SchallstannnqnsLt, ahd. ({waz, idg.ksid, (cf. auch Ehrentraut /, ^
kand zurückgehen kann. 40 quathin vom langweiligen Getgtk
Zum Schi uss sei übrigens noch wegen des quedc; wang. quidcr (sagen, spné
zu kwasl angeführten Sprichw. : „därna man, kvedha; norw, kveda; ddn. quasde
flariia kwast**, od. ,,dârna gast, darna kwasl** quaeda (sagen, sprechen, aussäst*
brnierkt, da.'<s solches wohl zuerst in den den, dichten, singen) ; gM. fi\\huit
Barbier-Stuben entstanden ist, wo je nach 45 ahd. quedan, qhucdiiu, qahedan,
dem Bange der Gäste bessere od. geringere quethan, chwethan, queden ; amk
Quaste zum Einseifen gebraucht wurden u. cheden, qaoden, chodeu ; tNAdqued
dasfi es dann später auch auf andere Ver- (sagen, sprechen, nennen, meinest
hältnisse übertragen ist. d. h. urspr. lauten, ImuI od, Tm
kwHHtî^; /. q. knastig, cf. kwast sub c 50 cf. Iftden), von dessen Prâter. qw
u. dann auch die fig. Bedtg. von kwast, die etc. das ahd. (quatlgan, que^an),
sich auch hier in kwustig wieder findet; — quetten, chettcn, cheten; ags.qnei
*B kwastigon bom (ein ästiger, knorriger, bz. kvedhja (ansprechen, anräen, g\
dicker, klotziger, klobiger Baum); — 'n grässen; segnen) etc. weitergdni
kwasti^ stük holt (ein knorriges kraus ge- 55 wozu auch an. kvadha (petitio, ac
wachseneSy schwer zu spaltendes u. zu be- kvaedi (Gedicht, Lied), kridha
arbeitendes od. auch ein derbes u. schweres Lied, (redicht, Erzählung, Sagt
Stück IIoh)\ — 'n kwastigen kerel (a. ein gehören. — Nach Fick von der
dicker, fester, derber, gesunder, kräftiger skr. gâ, gäyati (schallen, lauten, i
etc. Kerl ; — b. ein krauser wunderlicher 00 gen) wie statb von sta. Da in
KWATJfi 437 KWATSEN
tbenso wie ga öd. gâ selbst oberd, (cf. Grimm, Wb.) kätsch, ketsch
koart ist u. Schcälgtâmme (breiartig weich etc.) u. katschen (mandu-
hoben bleiben^ so kann man cando sonam cderc) istj wobei sich die sonst
n etc.) auch ebensogut die zu kätsch i4. katschcii angeführten Bedtgn.
slomare etc., bz. Geräusch 5 von selbst aus unserm klatte ergeben.
i, lärmen, schwatzen, sehet- Was nun aber den Stamm kat, kwat be-
i u. kath (laudare, extoUerc, trifft, so kann man dafür sowohl idg, kad
re od, laut schreien, prah- als gad ansetzen. Die erstere (cf kand, kad)
8. unter galm wegen galan giebt Boj)p mit vocarc, clamarc, flere u.
Ipen etc.) u. kath (dicerc, 10 (cf kad) mit commoveri, perturbari, tcrreri,
, narrare) ansetzen, wozu unihrend er 1 gad mit dicere, loqui (cf. zend.
kwattcl, kwatteln, kwiddero jad, flehen, bitten, bz. fragen) u. 2 gad mit
w. kvidha (bekümmert sein, tonare übersetzt, wobei zu bemerken ist, dass
ammemetc); schwed. qmdA Ben feg zu gad (to recite; to speak) ge-
rn, winseln, wehklagen) ge- 16 rade goth. qithan etc. (s. unter kwätcin)
^onst vergL auch noch die stellt, während Bopp es von skr. kath
I kwatsen erwähnte y gad, (dicere, loqai, mcmorare, narrare) ableitet,
im Auslaut nicht zu germ. die mit katth (laudarc etc.) auf idg. kat (s.
unter kwäteln am Schlüsse) zurückgeht.
HC, thôrichte Person. Das- 20 Zu kwatsen, bz. urspr. quatan od. quatjau,
u. wie kwêr aus dwër, so ahd. quazjan (nach klakjan, von klak), bz.
tstanden. dem Stamm kwat, ahd. quaz, verstärkt kwats,
rn sein, sich albern u. thö- nhd. qaatsch vergl. ausser kwctseo (quet-
aibern u. dumm sprechen sehen), kwatteln, kwattem, kwettern etc. u.
je. cf. indessen auch kwat- 25 den oben schon angeführten Wörtern nhd.
kwatsen etc. kätsch, katschen (cf Schm., Adelung,
■5» ^" grobes, dickes, rau- Weigand etc. wegen der Wortgruppe
nau2)tsäcMich zu Röcken quatschen, quetschen, quitschcn etc. u. bei
ngl. co9^mgu. mit mg weiter- Schm. auch quittein, quiteln, vom Ruf od.
gl. coat (Rock, lieber rock, 30 Geschrei der Gans, des Hahns etc.) auch
*cke, Bedeckung, Fell, Pelz, engl, quash (zerschlagen, zermalmen, zer-
dfcrzug etc.), was dasselbe drücken, quetschen, zerquetschen, breiweich
ngl. cote ; (üid. cozo, cozzo ; machen) u. quatsh (verrathen, ausplaudern
ahd. choz, koz, chozza u. od. klatschen etc., s. oben sub a), wobei man
; mild, kutze, kutz (grobes, 35 beim Vergleich von engl, quasli (schüttern,
mg; Decke, Mantel, Kleid). erschüttert werden, einen Stoss bekommen,
in Grimm, Wb., unter dem schwanken) auch an einen Zusammenhang
cf. kate, kote etc. von qnash (zerschlagen etc.) mit lat. quasso
schallnachahfnendes Verb. u. quatio denken könnte, welche Wörter
atschen), gebraucht in der 40 Fick mit unserm schüdden zu idg. (1,818)
^jsen, plaudern, ausschwatzen, Mkwi stellt. Da aber der Zusammenhang von
Glocke hängen, verrathen; lat. quatio etc. mit skut doch zweifelhaft
% Geräusch od. krachend u. ist, so ist es auch sehr leicht möglich, dass
lagen, werfen etc. ; — be auch quatio, quasso etc. zu einer |/ kat
de wand od. up de grund, 4^ (sonare, crepiUiro, bz. touare, clamare, canere
Btükken flügt; — he kwatst etc.) gehören, woraus die Bedtg.: Stoss od.
•n, dat hum de kop brumd ; P uff (cf. pif-paf-puf als Schallstämme) sich
'sbrechen^ vomiren = kotsen ; von selbst ergiebt u. wobei noch zu bemerken
', all' wer ût, wat he in du int, dass Fick zu y ksit (lärmen, schwatzen,
ie klatsen u. nM. klatschen 50 schelten etc., s. unter kwiiteln am Schlüsse)
irspr. klatan u. klazan steht, auch griech. kötilos (geschwätzig), kötillö
n nd. klat, ahd. klaz ange- (schwatzen, plaudern) stellt u. wozu ausser
Ï kwatsen u. nd., nhd. quat- griech. kôtilâs (Schwalbe, cf. unter kwäteln
»k etc. u. der Form wegen auch das nid. kwetelen vom Zwitschern od.
. eins u. von einem Schall- 5.') lärmenden Geschrei der Schwalben, sowie
, ahd. kwaz weitergebildet, bei Schm. quitschen, quitschern = zwit-
I kattern etc. u. kwat in schern), kötalos (eine besondere Art von
Hause aus wohl ident. ist Gesängen) dann auch griech. kötalis (Stoss-
ch von klatsch zu unsenn keule, bz. Ding, womit man stösst, pufft,
E auch der Stamm von nM., 60 schlägt etc.) gehören könnte.
KWATSK KWATSCH 438 KWATTEL KWABTEL
kwaf sk, kwatsch, quatsch ; a) laff, albern, liervorgegangtn sein wird, EHäân
dumm, unsinnig, verdreht, widerhaarig etc. ; sich aie Bedtgn, von qaatKh, m
— hl! is to kwatsk, uft dat man ürdeudlik patsch als weither, breiiger Zättm
mit hum protou kaii ; — 'u kwatsken (laffen, ches breiiges Etwas (s. oben) A
albernen, bz. unsinnigen verdrehten elc) 6 daraus, dass man beim Haren eim
feilt; — kwutsk tûg proten (laffes albernes diese Wörter beeeichneten Schallei ä
etc. Zeug reden) ; — he is so kwatsk uii an die Ursache od, den Vorg<u§ (
ferdreid, dat d'r iiiks mit hum uptostelleu den Stoss, Druck od, ScMag ätf
is; — b) mürbe, weich, schmutzig, dreckig, Stossen etc.), wodurch er erzeug w
i/reiwcich, bz, zerquetscht, zerstampft etc. ; 10 entstand u. anderentheils aiuk n§
— dat is so kwatsk, dat maii d'r liél not den Zuband derjenigen Körper
iip kaueil hßft ; — 't is so kwatsk to lupcn, worin diese durch einen mit quit i
dat man d'r bit an de enkels insakd; — quatsh (od. Klatsch, ohtLïüu)
c) wie zerquetscht od. zerdrückt, zerschlagen neten Stoss od. ScMag etc. venHA
etc., bz. mürbe, elend etc.; — ik bün so 15 ckL an dasjenige, was mit deii9dbt
kwatsk un elend to mode, dat ik nargends einen quatsch (od. Klatsch etc.) ge
gen last an hebh'. — Nd. (Dann eil) Bezüglich des nd, (Br. Wh.) i
quatsh (unsinnig, albern), (Danneil, (quatschen, mantschen, kneten) ui
Schamhach etc.) quaXsch (^fatsch, Patsch, merkt, dass das inlautende Ji* i
bz. eine durch Druck, Stoss od. Zerquetschung 20 vom Stamm quat (cf. kwatsen), i
(mI. auf sonstige Weise entstandene weiche, Vergleich von kladde «. klatte, tm
breûtrtige, kothige u. halbflüssige Masse, klat, leicht u. ungesudU erÜâri
aufthauender Schnee, Koth, Schlamm, cf. also auch dieses quAddern mit VnH
bei S Cham b ach auch Klatsch in der- Stamm quat, kat gehört, der ja i
seihen Bedtg.). — Sofern dieses Wort nicht 26 älteres quad, kad (idg. gad) tnrnie
etwa theilweisc mit kwäd (schlecht etc., cf. zurückgehen kann u. auch wjk
bei Svhambach quadsch, üM) u. quat I ti. 2 kwâd ("ö^fer quada n. aaadi),
(Koth, Dreck etc.) zusammenhängt, ist der kwäder, kwedder, kwatter, kwetk
Stamm kwatsk od. quatsch zugleich Schall- Grunde liegt,
stamm u. urspr. Stamm von quetschen 30 kwattel, k warte], Wachtet."^
(cf. kwclsen) u. (wie nhd. klatsch od. t€l, kwartel; mnd. quattcle; oM
Klatsch au.K nd. klai, ahd.klAz) wohl aus — Daneben auch: nid. kwakke
nd. quat, ahd. quaz entstanden, wie unter mnd. quattele, wovon woM (Die
kwatsen das Weitere zu vergleichen ist. ital, quaglia; cispan, coalla; pi
Davon Verb.: nd. (Br. Wh., Schütze, 36 afranz, quaille ; /ran«, caille ; oeii
tS' c h a m b a c h, I) ä h n c r t, D anne H) quats- engl, quail ; chw, qaacra ; nlat.
ken, quatschen, bz. quaskcn, ciuassen, nhd. — kwakkel ck/. quackele etc. ;
(Weigan d, Adel n n g, S c h m. etc.) ((uat- kwakkcn, bz, dem SchaUstam»
scheu (im (Quatsch gehen od. hantieren: kwattel; ahd. quatala ist wohn
kothig sein, bz. einen ähnlich wie quatsch -10 indessen unten) entweder mä kfiilH
od. klatsch etc. lautenden Ton u. Schall quethan (quath, quat) od. mit km
dadurch hervorbringen, wenn man in einer nex, wie 1 kwatter mit 1 kwittei
feuchten, weichen klebrigen Masse mit llän- tem, bz, dem Schailsiamm]5MsX(ej
den n. Füssen arbeitet (nl. indem man die- d<i auch diese Benennungen dt
selbe drückt, knetet u. tritt^ bz. wenn man 45 ebenso wie kûtjenblik onomat, sit
einen weichen €Uisti.schcn Körper mit Gewalt auf das Geschrei od, den B»j
woran u. worauf schmettert) u. das Adj. beziehen. Das ahd, wahtala (w
quatschig (schlüpfrig, kothig, dreckig ete.) Wachtel u. ctU. guatila od. gu:
etc., sowie auch wohl nd. (Sc harn buch) guala) betr., so kann dies nsr
quadschen (unsinnig, verkehrt etc. od. un- 50 quatala aus einer u. derselben Gi
verstündlich sprechen). — Die verschiedenen standen sein, wenn Letzteres /
Bedtgn. von quatscli als Adj. u. Subst. er- quahtala steht u. dies mit dem
klären sich wohl daraus, dass dasselbe in vtm einem zu quaken (reddereso
ähnlicher Weise wie klak u. klat (cf. kladde, aiiscris et coturnicis etc., s. untft
klatte, klits, klats etc.) od. wie matsch u. 55 gehörenden Stamm quaket, qoal
patsch aus sonus etc. auch die Bcdtg.: quackt) weitergebildet wurde,*
macula etc. u. Bruch etc., h:. wie klap nach „h", nhd. „ch** (V/. schwed, waktd^
die von: schallender Schlag od. Stoss ent- sowie ^^'^kcu^=w ach en)fikr altes w
wickelte, während aus Stoss u. stossen dann Wegen des Anlauts „w* aus ,b
wieder die Bedtg.: (Quetsch u, quetschen (iO aus y,kyif*^ cf, das beim Anlaut Jt''
KWATTELN 439 KWEDDER KWAEDER
üid u, laut sprechen, schwatzen, auch mit unserm kwiddern od. kwittern,
imMn», bz, ein lautes Geräusch kittern, kattern vom Schailstamm kat, kit,
Iktvan Subst, : gekwattel, kwat- kwat, s. unter kwatsen, kwatsk u. kwettem etc.
uffer, Geplapper, Plauderei), 2. k wattern, thierischen faulen Schleim
^sdwaUhafte od. plauderhafte 6 etc. absondern, im Schleim od. ähnlicheti
ipermaül etc.). — Nd. (Däh- Schmutz hantieren. Zu 2 k watter wie nd.
îln> u, (cf. Seh. u. L. unter (Br.Wb.) quaddern (manschen etc.), Seh am-
itteleD. c/. 1 kwattern, kwatjcu, bach) quadem (a. in zahlreichen Tropfen
ir&teln, mit welch Letzterem es hervorkommen, heroortröpfeln , z. B. vom
hvonhess. (Vilmar) (^xxv^Xeïïi 10 Eiter etc., wenn eine Eiterbeule gedrückt
vom Geräusch kochender od. wird, od. wenn das Wasser tropfenweise
ktchen, namentlich des Breis, aus dem Boden quillt etc. ; — b im Wasser
Boune unserm prötjen, pröttelu hantieren) zu dem daselbst angeführten nd,
tch zu qaethan, bz. quithan, quader.
«fi etc., urspr. lauten) gehören 15 kwedder, kwäder, Randbesatz, Saum-
besatz, Bandeinfassung, borten- od. gurten-
, Staar. — Zu l kwattero, wie artiger Saum, od. eigentlich ein Streif eti
attem. — cf auch hess. (Vilr Zeugs, der auf die Kante eines Kleidungs-
ar (kleiner unruhiger , queck- Stücks gesetzt wird. — Wang. quither (Saum
, lärmender Mensch). 20 od. Besatz); nd. (Br. Wb., Dähnert)
', kwetter u. auch kwadder, quadder, quarder, (Danneil) quärl (d. i.
mler stinkender Schleim, Jauche die Einfassung eines Kleidungsstückes an
iratter flflgt dV man so ût. — den Stellen, wo es dicht um den Leib od.
dasselbe Wort wie nd. (Scham- ein Glied schliesst u. mittelst Knopf od.
T (hervortröpfelnde schmutzige 25 Haken festgemacht werden soll); mnd. (Seh.
mnd. (Seh. u. L.) kodcr u. L.) querder, querdel, quarder, kordor
ita); nléd. (Grimm, Wb. V, (dasselbe u. auch ein schmaler Streifen Sohl-
köder (pituita, zäher Schleim, leder, der in die Kappe eingestochen wird,
xis beim Vergleich von kôt u. intercutus; pictacinm, dicitur modicum corio-
.y isl, qaoda, kod (s. unter kwâd) 30 lum, lappc, vel dicitur illa pars corei, dum
qnâd u. kôt zusammenJuingt, iosuta est et solet repedari; liripipium; id
f mit ahd. qnadilla (pustula etc., quod sutor ponit inter soleam vel coo])ur-
d u. cf . 2 kwedder) zu einem torium caicei) ; mnld.(Kil.) q}iATde\,querde\,
Uia (Knoten, Knolle, Knäuel) (segmen corij ; ligamentum caicei rüde ; lorum
m der y gadh (urspr. : sonare, 35 duriusculum ; rudis ora caicei) ; mfläm. quer-
dann auch schlagen, stossen, del (Heu rüde de souliers). Davon Verb.:
tchen, verletzen etc., s. unter nd. (Dähnert) quardern (Leinewand od,
mden ahd. quada, quata (Beule, anderes Zeug mittelst kleiner Falten an
gehört, od. mit an., isl. quoda, einem Bande ins Enge nähen, dass es um
\ge, dicke, gelbe Masse, s. unter 40 den Leib, Hals od. die Hände passt u.
xmenhängt. — Desgl. cf. auch fest geknüpft u. gehakt werden kann) ; mnld.
fmann^ quiter,quetter (sanies), (KU.) querdelen (dura et nodosa filanere);
ich zu germ. kwater, kwader, mfläm. querdelen (coudrc les semelles des
•Jien wird u. dazu auch unser souliers); Subst.: mnd. (Sch.u.L.) querde-
:., sowie Weiteres unter 1 u. 2 45 linge; mnld. (KU), mfläm. querdelinghen
(coupons ou tacons de cuir) , sowie das
*m, schwatzen, Schwätzern, plau- Compos. : mnld., mfläm. querdelsnyder (iron.:
ï^, od. blutteru, wie z. B. Schuhmacher, Schuhflicker, bz, Flickschnei-
aar. — cf. kwatteln u. nid. der). — Die Bedtg. dieses Wortes als Zeug-
fklches V. Dale mit praten, 50 streifen u. als Lederstreifen ist zweifellos
elen erklärt, sowie hess. (Vil- die von: Fleck, Flick od. Lappen, Lumpen,
rn (strudeln, bz. rauschen, gur- Fetzen etc. u. sei über die Entstehung u.
ferner cf. koddeln u. küddcrn Verwandtschaft dieses Wortes das Folgende
Wb., sowie mnd. (Seh. u. L.) bemerkt:
Ideren mit den Nebenformen: 55 Da nur blos oon nhd. Köder (esca) die
and, cotren, coddern, kyderen Entstehung aus ahd. querdar (amhd. chor-
deTn,wasdortvon Dr. Lübben der, chordir; mhd. querder, körder, korder,
/. kwäteln) gestellt wird, nach chörder) als wahrscheinlich (s. indessen Wei-
n aber mit koeten (s. unter teres unten) angenommen werden kann u.
connex sein kann, wie desgl. 60 neben quardel, (luerdel od, querder auch
KWEDDËR KWAËDER 440 KWEDDER KWAEDER
schon früh die aus quader, queder entstan- (Lappen, Fetzen, hz. Fledt, FIkk t
denen Formen koder (cf\ bei Lexer auch schieden sein kann u. dass unur \
mhd. kuder, FUcMappen von Leder od. Tuch), kwäder als BandbesaU urspr. m
so ist es jedenfalls sehr fraglich, ob quar- Bedig.: „Lappen, der auf Etwa
der, quenlur, qiiordel niciu ans einer urspr, 6 od. genäht wirdf', halte;
Form quadara, bs. (luadala entstand u. dem- b) das gleichfaih aus einem Snbii.
selben ein einfaches Thema qiiada, quoda, koda hervorgegangene ahd. qnidilL
koda u. eine y quad, quod, kod (urspr. quaddol (pustuIa, papala, cf. 2 kted
germ. kad, gad m. f//e«r au« tW//. gadh, gundh nd. (Schambach) qnadel (fineu
wie kamen, kwam von gam) zu Grunde lag, 10 bttrc entzündete Anschwellung der
welche ebenso wie klak, klap od. klat etc. (Schütze) quar], bz. quaddel fro(
(s. unter kwatson, kwetscu etc.) eine Schall- zündete Beule von MücketistidM,
Wurzel war u. aus sonare, clamare, cantare, brennen etc.), was wohl urspr. dii 1
crepitare, bz. sonus, clamor, cantus, cropitas Beule od. Blatter (cf. bûle, kwisc etCw
etc.) dieBcdtgn.: Schlag, Stoss etc.; Bruch, 15 u. dann ein durch quad, kodmdrrj
Biss, Spalt etc. od. Wunde et^i., durch Schlag, Stoss, Druck, Quetschsng ((}
Schlag od. Stoss etc. entstandene Beule, blut- 2 k weiter) entstandenes Etwas buä
unterlaufene Stelle, eiterndes Geschwür etc., falls es nicht etwa mit 2 kwAtter oi
od. durch einen ScMag od. eine Quetschung der; nd., mnd. koder ( Auswurf ^ ^
entstandene Blutblase (cf. kwüse), sowie fer- 20 mnld. koder (saliva, phlegma, pituiti!
ner die Bedtg.: Fleck od. macula etc. etc. koder (pitaita od. fauler stitdienâtrS
entwickelte, ganz wie dies auch neben vielen bz. Bctz od. gelbe eiterartige Mu
anderen Bedtgn. bei: flek, flik, flckken, kwalstcr) atc/ em irif quad, kod (</. |
flikkcD, flikkern rtc. von d^r y flak t(. plak ahd. klaz unter kladde, kl&tte) iniff'
== pl^l?» pl^Liig (ff- ^^^ 6tc.) od. bei den zu 25 macula etc., bz. Schmutz, f^dmiertt
klak od. klat gehörenden Wörtern (cf. klak, weiche schmutzige od. klebige Maa
klakkeu, klik, klikkcn etc. od. kladdc etc., rendes Subst. quada, koda in der
klatte, klatpr etc. nd. klilt(!r vic.) u. andern schmutzige Flüssigkeit, bz. Jaueht»
von Schallstämmen abgeleiteten Wörtern der etc. zurückgeht u. etwa ein tiU
Fall war. 30 Jauche absonderndes Ettntl
Dieses vorausgeschickt, so halte ich dafür, ioas ja auch dasselbe Wort sein tfl
dass beim Vergleich von flek, flik etc , sowie ututer wohl aus quada gekürzte* Siit
klak, klattc rtc. zu einem germ. Stamm kad od. wie an., isl. quoda, kod (glater
od. quad (Nebenform: kid, (luid, — ked, norw. kwaaida, ~ koda (Harz u. Bi
qued, - - kod, kud, quod) zunächst als Schall- 35 s. unter 2 kw&d.
stamm od. Schallivurzel = idg. gad od. gadli Vergleicht man nun aber weita
(s. unter kwad t/. cf auch mnd. köderen, (S ch am b ach) kodea (Wamme 0(i
koddcren, schicntzen, klatschen, klappen etc. Unterkinn od. Krojff) u. das da
unten am Schlüsse) als Schallbe Zeichnung u. nd. kotel bei Schambach (s.pa
als Bezeichnung tlessen, was bei einem damit 40 bz. (Dähnert) kadrr (das hanget
bezeichneten Geräusch (sonus, crepitus) vor- Fleisch unter dem Unterkinn), (i
geht u. entsteht, gehören: kaoder, käöder (Unterkinn, Do
a) das (cf bei Schütze: quarl (»//«quar- (Br. Wb.) ködder; mnd. (Sch.iL
del u. dies aus (luaddel, — scharre, scharde kader, kodder* nhd. (Grimm, W
aus Bchadde, j^cbade, ahd, Bcata-— od. harr' 45 koder (Untcrkinn, Kropf) zu
aus hadde) wahrschcinl. aus quadura u. qua- (Wamme, Fettwulst etc.), so kann
dala entstandene obige quader, quaddcr, urspr. ebetisogut wie kwsMbe im A
quadcl, quaddd, qiiardcr, koder in der Bedtg. : ein weiches Etwas bedeutet ha
Flicken, Lappen, bz. Fleck, Flirk, Fetze etc. wieder durch die Bedtg. : Schlaw
als Weiterbildung eines alten Subst. quada, 50 Mottr etc. (cf, 2 kwabbc etc.) «<
koda, was auch dem mnd. (Seh. u. L.) (Schleim, Botz, od. unreine stink
kodden (flicken, ausbessei'n,r(pariren),kiMe-, sijkeit etc., cf. 2 kwedder, bz,
kod-werk (Flickwerk, Ausbesserung, Hepa- unter h) Bemerkte, sowie auch i
ratnr); if(/. (Z^ä/tiie/*^^ kodder m oldkodder Qualle, od. Schleimthier u. zu kv
(Altfiicker, von Schneidern u. Schustern) zu 55 wieder kwalster) zusammen stell
Grunde liegt, wobei aus dem in Grimm, da dieses kodeu od, koder ja ai
Wb., aufgeführten Köder (Schusterwurt), wie die andern koder auf ein
sowie dem Ortsnamen Ködersdorf etc. quad, quod, kad, kod zurückgt
erhellt, dass das Schusterwort Köder od. nun aber das nhd. Köder, bz.al
quader, queder nicht von diesem Koder 60 (cf. Grimm, Wb., unter Köder,
>DER KWAEDER 441 EWELLEN
ïeBeéHg. Wurni, so kann kwêlen, s. kwälen.
i^. daher rühren, dose der k welle, kwel, Quelle, Born, Spring,
ich es knochenloses u. Sprudel etc. — Nd. quel; nid. kwel; mnÜ,
Schleim überzogenes u. quelle; ahd. qiiellâ; mhd. quelle etc. — Zu
ndemdes Thier, he, ein wei- 5 kwellen. In der Bedtg. : Born od. Ader,
miges lûifvas ist u. als tooraus Wasser hervorsprudelt u. emporsteigt
Schleim- Thier aufgefasst sind hier welle u, sôd gebräuchlicher,
iber die ahd. Form querdar kwellen (kwul, kwulleo), queUen, sprin-
aus urspr, qnedar, quadar gen, sprudeln, steigen, sich erheben, sich
', Köder kommen dafür 10 heraus dratigen, schwellen, dick werden, sich
leder, quedder vor) od, qua- ausdehnen etc. ; — dat water (od. blöd etc.)
konnte, wie nd, quarl aus kwul d'r ût; — de darmOos un all' wat in
unser scharre aus schadde 't lif sut, kwul d'r ût; — wen dV fûl flés
Jhd, scato, bz, wie kirclier in 'n swel kumd^ den kweld dat dV ût un
tnier Köder in Grimm, 15 up; — de wangeu (od. banden etc.) sunt
m bestreiten (was spater ge- hum kwullon ; — de arften sunt g6d up-
auch schon früher vor der kwuUen. — Nd quilleu u. nd., mnd. quellen ;
Vörter durch die Schrift) u, n/^J. quellan ; m^. quellen fguf//^, scaturire,
nn beim Vergleich von flek, schwellen). — Es wird von Fick u. An-
Uk, klatte, klats, bz. nhd. 20 dem von der y gal (träufeln, tropfen, her-
etc. sowohl quader, queder, abträufeln, abfallen) = zend. gar (herab-
^.: Fetzen, Lappen^ Flicken, fallen; schwer sein) etc. abgeleitet, wozu
'Lappen etc., als in der von: Fick auch griech. bâllein (werfen etc.) u.
, Schlamm, Schleim etc., so- lit. galas (Ende) etc., sowie auch skr. jala
«r von: Wamme, Fettwulst, 25 (Wasser) stellt. Sollte indessen das Stamm-
lihes od. quabbiges Etwas) u. verb. quillan, qual, goth. qillan, qal, bz. urspr.
urm (od. Weich-, Schleim- quilan, qilan (cf. auch kwil) nicht eher zu
ii einander vereinigen lassen. der y gar (rauschen, tönen, singen, knistern,
noch die zu koder, köder bz. murmeln, sonare, mussare etc) gehören,
Ünflath etc., bz. Lumpen, 30 sodass quil-an urspr. die Bedtg.: Geräusch
n , kleines abgerissenes od. machen, bz. rauschen, singen, knistern, mur-
(geschnittenes Stück, Abfall, mein etc. hatte u. dann wegen des Geräu-
er etc.) gehörenden Wörter sches od. des Murmeins, welches das aus
b., als: koderei (Botz, Un- der Erde od. einem Spalt hervorkommende
(Lumperei etc.) , kodercr 35 od. herausquellende Wasser macht, auf das
,tor), ködern (Schleim aus- Quellen selbst n. auf die rauschende u.
= kwalstern) etc., sowie murmelnde Quelle übertragen wurde, ganz
f. oben) köderen, koddereii wie Ja auch Klinge (Giessbach, Binnsal,
sehen etc.) wegen des für die Schlucht, seichte Fliissstelle etc.) zu kli n-
xnzusetzenden Schallstammes 40 gen gehört u. blos ein kliyigendes od.
idg. gad od. gadb (sonare, rauschendes Etwas bezeichnet. Vergleicht
bz. in derselben Bedtg. wie man aber, dass sengen aus ahd. sangjan
iz. nhd. Klatsch u. Klapps. entstand u. dass dies vom Präter. sung
kwäder, Häzblatter, Pustel, (sang, tönte, rauschte, knisterte), von 8ingan
!c. — cf. ahd. quadilla, chwa- 15 (singen), fortgebildet wurde, sowie ferner,
[huedilla, chwedilla (cicatrix, dass wir singen auch von Klingen, Bau-
); nd. (Br. Wb.) quaddel sehen, Summen od. dem leisen Tönen einer
rand), (Schambach) qua- Kerzenflamme sowohl, als vom Geräusch
! Anschwellung der Haut, des kochenden Wa.'isers im Theekesscl ge-
Janneil)quad([\, (Schütze) 50 brauchen, so ist es begreiflich, dass das alte
fahren der Haut von inner- saiigjan anstatt in die jetzige Bedtg. von
)Vanzen od. Mückenstichen sengen auch in die von : flammen, glühen
Hthm. quiddel (eine am Leibe etc. od. in die von : brodeln, wallen, kochen
leine Erhöhung od. Beule), etc. hatte übergehen können, sodass dann
bele od. cvydhele (varix) u. 55 auch quellen, bz. quil-an aus rauschen
1 kwedder sub h, sowie od. knistern sowohl die Bedtg.: sengen,
brennen etc., od. flammen, glühen etc., od.
wik. kochen, brodeln, wallen, aufwallen etc. hätte
wäkcn. entwickeln können, wie ja wahr scheint, die
:wel]er. 60 y ghar (brennen, leuchten, flammen, funkeln
KWELLER KWËLDER 442 KWENGELN
etc.) von Hause aus dieselbe y ist, wie de schlick unde erde umme aakt ■
ghiir (soiiare, crepitare c(c.)i toozu galan, settet dorch den dachlichen tho- ond lA
gellen, bjs. unser galm (s. d.) u, auch skr. des meeres" gut passt.
ßliargliara (Gelächter; Geknister), ghura, kweller*;;^ra8. dtu auf einem ïwési
ghurûja (prdssehi , grunzen etc.) gehören f^ 5 heller toctchsenae od. gewaduene Gm.
worüber noch Weiteres unter gar u. gold kweller-hei, das auf einem Mki
in meinctn Wb, verglichen werden mag. heller aewonnene Heu.
Vergleicht man nun aber weiter die Wörter : k wellig, kwelsk, quellig, qäeM;
hörn u. Brunnen von brennen (d. h. a) aufgequollen, dick, voll etc. n. mJV
nicht in der jetzigen Bedig., sondern in der 10 davon unlustig, unbequem etc., wie i.
von : in Hitze gerathcn, aufwallen, kochen, vom Genuss diünner od. blâheiukr Sfä
sieden), bz. sôd (Brunnen od. Quelle) von od, vielen Theetrinkens ; — ikbiisokirf
sêden (sieden, kochen, walle n)t sowie ferner fan 't fBle tédrinkeo; gif mi insen'aM
unser YfeWc (Quelle, Brunnen) u. nhd. Welle ofsettcr (Schnaps zum Ablreibu) ber, <
(Woge od. Wasser schwall, wie mnd. quäl, 15 den nêt wat betcr word; — b) coO ^<
aufgestautes Wasser, bs. Wasser - Schwall u. in Feige dessen sun^fig, toeteA» ¥^
[cf. Schwall von schwellen] von quel- mig u. zerfiiessend u. zerrinnenil
len) con wellen (sieden, kochen), bz. ahd. griind is so kwellig, dat man d'r ^
wallan, wial, wiel (wallen, aufwallen, in in klar worden kan; — dat sasdift ^
Hitze gerathen, sieden, sj/rudeln, wogen), 20 dat löpd all' ût 'n ander.
so würde Quelle auch hier aus quellen kwel-Sftnd, Triebsand, Sand der it
in der Bedtg.: sieden, wallen, sprudeln etc. Zustand neuh allen Seiten hin
ent^amlen sein. Will man nun aber von fiiesst u. rüttle, daher auch lôpmd r^
gar (soiiaro) als y von quellen, abseilen, so kwêm; t. q. kwam, cf. kamen.
Hesse sich für Quelle, quellen u. skr. jala 25 kweidel, KWOHiel. Hier n. ^
(Wasser = quellendes od. = wallendes, uh)- Inseln dasselbe uriekr0k(6iu. Ipekkc^
gendes Etwas'::*) auch vielleicht die y jar, nämlich GlassehmaU (salicomia he^
jur, gvar (aegrotarc, lebrire, bz. urspr, heiss cf. nd. (Er. Wb,) qnendel, qnindtf
sein, glühen, wallen) u. jval (flamuiare, Pflanze, die auf dan Sdäiek zwtm
Hagraro, cf. bei Bopp y gar u. gval u. bei 30 wächst; Satureg, HüAnerhokk ciuflfl
Grass mann die Wurzeln jay 1 u. 3, jur, lago. QuendeZ (Thymus BerpUlum) od
júrr u. jvar) heranzielicn, zu dem übrigens nel entstand aus ahd, quenala, (y
zu bemerken ist, da^s ihre eigentliche u. urspr. cheiiila, conela etc. u. dies entwei
Bedtg. sich schwer feststellen liisst. lat. cunila, griech. konilé, s. unter kS
kweller, kwelder, a) der Meeres- Anwuchs 35 kwengeln, im winselnden weine
od. das Aussewlcic/islandy was sich durch od. schmeichelnden u. kosenden Tone
den Niederschlag des Schlickes allmälig er- geln u. anhaltend bitten, um EtWM
htifU u. aus dem Meer c emporhebt; — h) das halten, bz. Jemanden auf dieseWeim
auch kyfdlvri^rAs genannte, auf diesem Meeres- gen u. quälen, um ihm ein Begeh
Anwuchs (gewöhnlich holler od. holder gc- 40 geben u, ihm zu Willen zu sein etci
nannt) wacJisende feine salzhaltige Gras, überhaupt auch: winseln, weinerlid
Sussgras (Olyceria maritima u. distans). — u. reden etc., od. schmeicheln, süssUc
Im nid. hat kwclder ausschliesslich die süsslich, liebkosend u. zärtlich spreth
Bedtg. sab a, während wang. (Ehrentraut — de kinder stau all' bi do moder U
/. .Vi^> u. 3S6) u. mnd. (Sch.u.L.) quellor 45 geln, dat sê hör *n stük kok gefn
wieder ausschliesslich die Benennung der — junge! hol' up to kwengeln («im
Pflanzen od. der Wurzel ist, welche sich sdimeicheln, bz. klagend u. bittend fC*
zuerst auf dem Schlick zeigt u. erhebt. — g^l^); du krigst dog niks; — de hui
Dass dieses Wort von kwmidel ganz vcr- bi en to kwcngclu (winseUi) nn lür
schieden u. nicht daraus entstanden ist, ist 50 stük brôd; — du must uêt so f81
wohl zweifellos u. dürfte es wolU elver mit kinder kwengchi (schmeichelnd u.
kwellen in der Bedtg.: springen heraus, od. weilfisch u. sie verzärtelnd eU
sich erheben etc. zusammenhängen, da es etc.), — -^« «'*'' ttuch dwingeu (di
in beiden Bedtg n. ein dem Meere od. dem stau bi eu to dwingen, bz. so dwii
Boden entsprungenes, vntspro.'tsenes od. ent- 55 'n stük brôd etc.) in der Bedtg.: d
stiegen es, entquollenes, bz. ein sich daraus bitten od. fordern etc. gebrauchen^
erhebendes Etwas ist, worauf auch die Be- es wohl zweifellos, dass kwengeln tu
Schreibung (mnd.): „quellor is de wortel, so Bedtg.: drängeln hatte u. flass i
(bz. das Etwas, was) sick allererst up dem Wcigand auch Recht hat, wenn e
schlicke erhevct uude dar sick nhageradc 60 geln als ein Iterativ wm dem aus (
LN KWENKELN 443 KWENTELN
(nfuL zwingen), tnhd, ten (tauschen, vertauschen, verbergen etc),
dass demnach die Bedtg. : was mit dem hess. (Vilmar) quanzen (hau-
ien, unaufhörlich anders dein, schachern, zumal im Kleinen u. Klein-
bs. unzufrieden sein (cf, sten, namentlich von den Kindern, wenn
: queDgelen, quengelaer 5 diese unter sich gegenseitig ihre Sachen aus-
sen etc, wieder aus der u. vertauschen), — yerquanzen (unrecht-
ng ein abgeleiteten Bedtg.: massig od. heimlich od. mit Schaden etwas
gegangen ist. Kleines verschachern) eins ist u. wovon das
«kell, ein Gefäss mit mnld. (KU.) qwantselen (commutare, per-
gen Flüssigkeiten hin u. \0 mutare, cf. 2 kûtjen u. das daselbst ange-
i. immer hin u. her be- führte nid. ruilen); mfläm. quaotselen (tro-
das Wasser etc. aus- od. quer, permuter, changer, eschanger) ein
kweogcld od. kwenkeld Iterativ u. wobei noch zu bemerken, dass
:eU, bewegt hin u. her od. das nid. kwanteclen (cf. Weiland) od.
iit de emmer ('AVm^^, dat 16 (c. Dale) kwanssclen ausser: tauscTien,
âûgt un afer de rand hcn Tausch- od. Kleinhandel treiben, den Mäkler
herhaupt: aus- od. ver- machen etc. auch die Bedtg. : roeren, morsen,
•en, wegwerfen, bz. schleu- bz. manschen, od. kleien, grêmcn etc. (s. oben
I etc.; he kwengeld (od. kwenteln in der Bedtg. sub b) hat, sodass
weff ; — he kwengeld 20 man also annehmen muss, dass quanten (cf.
dt sm gôd herum; — he Adelung unter quantsweise u. Weiland
ild un gôd. — Nid. kwen- unter kwaut) urspr. die Bedtg. : hin- u. her-
h od, verschütten durch bewegen, bz. von einer Stelle auf die andere
\' II. Herschwenken eines bewegen, Stelle wechseln etc. od. überhaupt
<s bezeichnet lediglich ein 26 die von: wechseln, changiren etc. hatte u.
^en od. Hin- u. Her- dass demnach das Subst. quant (Tausch,
I Etwas u. wie das vorige Wechsel) als Person auch die Bedtg. : Mensch,
gen, so ist dies ein Itera- der seine Stelle wechselt od. von einer Stelle
was dieselbe Bedtg. wie zur andern springt od. von Kinem zum Än-
•tnÄ;«n (c/. wenk, weuken 30 dcrn übergeht etc. od. die von: beweglicher
ti. das davon abstammende u. flinker, gewandter Mensch etc. u. dein-
Jtc. u. Yr'ink-é\ = Biegung, nach quant als AdJ. u. Adv. die von: be-
, Krümmung) hat. Vergl. weglich, gewandt etc. hatte. Aus der von:
uincken (micarc, motitare Stelle od. Platz wechseln ist dann quanten
e unter kwink u. kwinken. 35 in die von : Güter od. Besitz wechseln n.
rglos u. leichtsinnig han- tauschen. Tausch- u. Kleinhandel betreiben
» umgehen, tändeln etc.; u. hieraus wohl in die von: zum Schein u.
dül (handelt od. geht zu heimlich od. unerlaubter Weise handeln, be-
Meudert zu toll) mit sin trägerisch u. täuschend handeln, täuscJien
can 80 nêt bestâu; — hô 40 etc., bz. in die von: kleinlich od. leicht-
inddt, verschleudert etc.) sinnig handeln, nicht im Ernst handeln,
'iwäs aus- od. verschütten wenig ausrichten (cf. nd, quäuteln, quäntern,
; machen od. Alles be- zum Schein thun od. handeln, nicht im
man leichtsinnig u. sorg- Ernst handeln, wenig ausrichten etc. u.
od. inilem man es sorglos 45 vcrquanteln, verschleudern, vergeuden etc.,
t u. hält, zu rasch damit besonders beim Kaufen u. Verkaufen etc.),
Gefäss hin- u. herbewegt pfuschen, sudeln etc. übergegangen, wenn
daher überhaupt auch: nicht etwa die Bedtgn. unser s kwenteln aus
Ecksen, schmutzen etc., bz. der sinnl. Bedtg. : ein Anderes od. sich viel
ien u. grêmen etc.; — du 50 u. öfter hin- u. herbewegen, scIUendern,bum-
6ln; du makst je aferal mein, leichtsinnig u. sorglos leben u. han-
! ; — wel hed dar nu wer dein etc. direct hervorgegangen sind. Ver-
meid ? de hêle gang längs gleicht man übrigens das mfläm. , mnld.
er ligd 't je ful drüppcn; quantseler = kausseler (sodalis), bz, dasselbe
schütte od. kleckse etc.) 55 wie quant (sodalis, socius, socius ludi, col-
; — he kwenteld dat d'r lusor; commercia exercens cum aliquo, per-
eld (schmutzt, schmiert, mutator), so ist das Verb, quanten, quanzen
uch pfuscht etc.) dV wat u. quantseien (permutare etc.) von quant
hm, (s. unter 1 kwant) (sodalis etc.) weitergebildet u. kann unser
iten, verquanten, verquen- 60 kwenteln u. nd. quäuteln dann auch soviel
KWER 444 KWETTER
heissen ah: handeln wie ein Quant — Nid, kwetfien; mii/d. qiietien (qu
od. Windheidely Schalk etc. (cf, 2 kwaut), conquaBsare,ruinpereJädere,offendm,i
woraus nich die Bedtg. : leichisinnig sein u. inferre, vulnerare, laedere, saacure)
handehi etc. auch von sclttst ergieht. Ist quetsen; mnd. qaessen, queUen, h
/1(1/1 aber qiiaiit urspr. ein socius ludi u. 5 bayr, (Schm.) quetzen; mÂ^. qoetxeo
mnld. quaiitscier etwa aus kaiissoler (dies sehen. — Nach ahd. quäz, quaz (bo
wird Inflam, mit compagnoii de taverne glas- denariuB, 02, eine gescMagene od «;
sirt ff. ist jedenfalls von kansse = franz. Münze), hz, dessen wahrscheinkli \
chanco entstanden), so tcird beim Vergleich Form quaz&, quazzâ^ sowie nadt G\
von mnd. kansc, kanze u. mhd, schanze 10 aus glaz&, glazzä von dem Praift. fb
(Glücksfallf Glück^wechsel, bz. alca, jactus glizan, as, glitan etc. (gleifteti, ^(
aleae, sors, fortuna, casus, cventiis etc., cf. sollte man fast annehmen, diw fiik
kans) auch das Verb, (iuanzen, qoautzen, ahd, Verb, quizan, quaz ctc, ani t
([uantcn u. nid. qiiantsolon (perrautare od. qiiat etc. mit der Bedtg. : 8ckla§en, >
wechseln, verändern etc.) aus franz. cliancor 15 etc„ bz. von zwei Seiten hin auf 6i
(umkehren, verändern etc. od. eigentlich schlagen u. stossen etc., wie beiïiv^
wohl: straucheln, wanken, taumeln, schwan- standen halte, von dessen Prâter.^ïïk
ken, sich hin u. her bewegen, wie nfranz. verstärkt quatz, qnats, quatsch frf.
chauceler, fallen wollen, wanken, taumeln, klatsch von klaz, klat) sowohii
straucheln etc., was ebenso wie chanco von 20 od, quazâ genannte Münze, als avek
lat. cadere stammt) entstanden sein u. dnnn quetzen etc. an:!usetzendes ahd. <
auch mnld. quant (socius ludi, sodalis) in and. quatjan (cf. nhd. kletzen i
irgend einer Weise mit cliance (aleae) zu- klazjan unter kladden, sowie hUc)
sammenhängen u. seine verschiedenen Bedtgn. ahtl. klakjan von klak) hervorgegw
hievon u. vielleicht auch mit von älterem 25 könnte, zu welchem quizan, qoai, 6.
franz. chancer, verändern, wechseln, tauschen quat aus älterem kitan, kat eben <
od. schicanken, taumeln (ein quant ml. lusti- sere Verba : kwatsen, kwettcrn,
ger Bruder etc. kann ursprünglich auch ein katt^rn, kittern zu stiren sein w
taumelnder u. angetrunkener ^fensch bedeu- angenommen werden müsste, dass
iet haben) etc., od. dem daraus entstandenen 30 sem alten quizan, quaz ein ähnliek
(luantsen, quaiizcii (wanken etc. od. verändern, stamm wie klap, klak, knap, ko
wechseln etc) erhalten liahen, wo dann die Grunde lägt, worüber bereits unU
J'Jntstchnng vonqwani aus gewandt (s. unter verhandelt ist. Da indessen dtu
1 u. 2 kwant) abzuweisen ist. scliiurc, quatschiure, qaatschier; m
kwer, quer. Aus twtT, dwer, cf. dwär. 35 sure; nid. kwetzaur (Quetschun
kwern, eine jetzt nur noch hie u. da auf vulnus) jedenfalls mit quetsen od
dem lAtnde gefundene Handmühle zur Be- queschen, quetschen zusanunenhän^
reitung von Ifnfer- n. Buchweizen- Grütze; Ursprungs ist, seine Vorm indessen
daher auch gört-kwern genannt. — Nd. aus adventura entstandenen ahd.
quiTii ; mnd. cjin^rnc ; nid. kwccrn, kworn ; 40 (cf. ävcntûr) eine Entlehnung aus
mnld., mfläm. ([wvrnQ; afri es. qiwrnc, nfries. bz. eine Entstehung aus einem lai
quörn; tra//r/. quoll; .s7(^/. tzerne; a.v.qucrna; (u. dies von quassus, wie adve:
m/Ä. cveoni, cvyni; aengl. cweruc; engl. adventus) verräth, so dürfte a
qiirrn ; an., isl quem, qiiöni; nnrw. kvcru, kwetsen, bz. mnd. quessen. qunt
r/la/érc^ kveini, kvedii ; kvann ; schwed.t{\iür ii; Jß quetzen mit engl, qaa&h; aengl.
dän. quarrii; goth. (|airnu8; alid. quini, franz. quasser aus lat. quassare
rhurn, rliwirua, churiii ; am/i^^ chiiruc; mhd. entstanden sein u. dann auch üieüi
kurn, küriie, kiirn (Mühle, Mühlstein zum kwatsen, bz. mnd. quetton u. uni>ei
Zerreiben u. Zerkleinern der Körner) ; lit. gleichfalls auf quassare u. quater
f/irwd. — Mit koriMi u. kern zu derselben 50 gehen.
y gar. Wegen des ahd. quaz, quaz
kwer-sak, a) (i>uersack; - h) ein an donarius) sei übrigens noch ben
beiden Enden bewohntes quer stehendes Ar- dieses Wort auch mit ital. quatto (*
heiterhaus. gedrückt, gepresst) zusammenhäu
kwételn, s. kwätohi. 55 was Diez mit ital, (in Bres
kwets^n^ quetschen, drücken, slnssen,schla- (Alp, bz. ein EtuMS was drückt),
gen etc., bc. durch JJruck, Stoss, Schlag tJiro (platt drücken) etc. als afis l
zerdrücken, beschädigen, venmmden, weich entstanden ansieht
machen^ etc.; — ho kwetst dat kört; — ik 1. kwetter, *-. 2 kwatter.
heb' min finger kwetst ; — de appel is kwetst. 60 2. kwetter, ein durch Schlag, SU.
tW£TTEBIÏ 445 RWIR
dadtÊréh, dass zwei harte tcrcn (garrire, incpte loqai, strepere, obstre-
idtr sMagen u. prtdlen, od. pere), unserm kwattcrn u. kwittern u. satL
VQH zwei Seiten her stark (Ehrentraut,II,2J6) quitterjc (knattern
emetscJU wird, entstehendes etc. vom Donner) zu einem germ. Scliall'
Etw€U, wo z. B. eine Quetsch- 5 stamm quat, quit od. kat, kit (cf, kwatseii,
nUUe od, ein ge- od. zer- kwittern etc.) gehört, der in ähnlicher Weise
iê, breiiges Etwas entsteht; wie klak, klap etc. die Bedtg. sonus, cre-
A BO wék (od. bûksêk, röt- pitus etc. u. Bruch, Riss, Schlag, Stoss etc.
^mer kwetter (eine weiche od. brechen, leersten, springen, zerschellen
che Masse) was, as he up 10 etc. entwickelte, wie ja auch in schmet-
— dat (od. bê etc.) is to tern u. schellen sich ähnliche Bedtgn. zu-
I, das (od. Er etc.) ist zu sammenfinden u. ja auch das Subst. Scholle
Uagen. In gekwetter (Ge- in seinen verschiedenen Bedtgn. zu schellen
issei, Geknatter etc.) drückt gehört.
ttero) auch das durch solche 15 kwiddern, schwatzen, plaudern etc. ; zwit-
Sende Geräusch (sonus, cre- selbem etc. cf. kwittem u. kwäteln, kwat-
m der Bedtg.: weiche, breiige, teln, 1 k wattern etc.
imutzige Masse etc. cf. auch kwifer od. kwiver, lebendig, lebhaft,
r das unter 1 kwedder nach munter, frisch, gesund etc. ; — ho is nog
20 regt kwifer; — ho word wer kwifer. —
crepitare, schmettern, pras- Wang. (Ehrentraut 1, 100 u. 386) quiver
nütern etc. ; — dat kwetterd (kräftig, vom Genesenden), quiver (Kraft),
zerschlagen, zerschmettern, quiverig (kräftig); engl, quiver (lebJwft,
; — dat is to grûs kwetterd munter, hurtig, rüstig). — Davon, bz. von
\, Schlagen, Stossen, Drücken 25 unserm kwifern (quiveren): afranz. (Diez
zu Grauss od. in Atome II, 392) quivrer (wecken, ermuntern). Diez
rschlagen, zerschmettert etc.) ; erwähnt daselbst eines ags. cviferlike (un-
^8 kwetterd od. tokwetterd ruhig, beweglich), was ich indessen nirgends
%nz u. gar zerquetscht od, belegt finde u. auch Stratmann (cf. da-
erschellt, zersprungen, ge- 30 selbst pag. 144, zweite Spalte) setzt zu cvifer
er hat überall gequetschte ein ags. cvifer mit Fragezeichen. — Was
\); — he is gans tokwetterd das Wort selbst betrifft, so gehört es mit
fft ganz zerschlagen u. zer- goth. qius (Genit. qivis), IcU. vivus u. vivere
roll gequetscht u. hat über- (vixi, victum) = urspr. guivus, guivere (cf.
en u. blaue Flecke etc., od. 35 nosccre aus guoscere, nomen aus gnpmen etc.),
^emüihe: er ist ganz zer- lit. gaivinu (erquicken, beleben), gyvenû
irscht) ; — dat g6d is all' (leben), skr. givas etc. zu derselben y wie
Zeug ist aüe zerknittert, bz. 2 kwik etc.
Drücken zerknüllt u. kraus kwifern od. kwivern, leben, aufleben, le-
Jd. kwettern (quetschen, zer- 40 bendig werden u. macfien, mutUer u. frisch
kkeo, kneuzen, blutzen, be- werden od. machen, muntern, frischen etc. ;
iteren,kmtieren, cf.v. Dal e — ho kwiferd wör (lebt wieder auf, wird
nd. (Schambach) quet- wieder frisch, kräftig, gesund etc.); — he
Gewcdt schieben u, drücken, kwiferd wer up ; — he kwiferd hum wer
1^ wird, quetschen, pressen), 45 up. — Auch subst. : he is wer in 't kwifern
ttem (ungeschickt schneiden, (Aufleben, Gesunden etc.)
er durch Etwas hindurch 1. kwik, Plunder od. kleines geringes
eken, wodurch das Geschnit- Etwas, Kleinigkeit, Brocken, Restchen etc. ;
s zerquetscht wird, (Br.Wb.) — ho bet&ld bi kwikkeu un kwakken. —
\ft ausdrücken. Etwas aus- 50 Compos.: kwik-schuld, kleine unbedeutende
Is ist ein Iterat. von nd., Sciiuld; Flur, kwikschulden, Haushaltungs-
Sfiabr. quedden (quetschen, schulden beim Bäcker, Krämer etc., im
klag, Stoss, Druck, Fall, Gegensatz zu den Geschäfts- u. sonstigen
iss ein Etwas von zwei Seiten Schulden. — Nid. kwik (Lapperei, Narr-
yedrückt wird, beschädigen 55 heit, Posse etc.) ; mnld., mfläm. quick (pulpa),
usammenpressen etc.), wobei wofür im nnld. u. mnld. etc. auch die For-
ist, ob dieses quetteu mit men kwak od. quack gebraucht werden, wie
. quassaro od. quatere ent- des Weitern unter kwak zu ersehen ist.
vielmehr mit nid. kwetteren 2. kwik od. kwek, lebendig, lebhaft, be-
lem) II. mnld. quetten, quet- 60 weglich, frisch, munter, unruhig etc. ; — he
KWIR 44f K¥nNKEir KWINKOOER
is wtT kwik un munter; — do kinder sOnt ben e$ verlauf en Ïä98i, Skker-Q»dU}%.
t'Ols to kwik. — Nld,Vit'úi\ mnlfi.,nd,,mnd. die Grdform qai1-a demnadt enieft mü
qiiirk. quock; afnea. t{\i\k; wfnes, quick; für kweUen aneiMfUenden SUmm9erh.i
nfries. quick, quock; as. qnie, quik; ags. zusammenhängen, faUê nidU etwa dni
rvic, cvyc, rvuc, cuc; ((f!n/7/. cvic: en^/. quick; 5 quil od, quila mit hib. gil u. úr.
nn. kvikr; ahd. qiiëc etc. — Suftst.: nd., (Wasser od. was tropfenweise an« J
mmi., utnlii. ({uirk; afries. ({uik; in/ic/. quek hervorkömmt, s. unter kwclfen) eint
(lehciidiffcs Thier, Vieh). Mit yoth. qius etc. der y^ jal, gal» gar, gvar ete. abttúm
(cf. kwitiT) ro)i der y gi, piv, ^vi; skr. ji kwîl-bâk, 8, kwîl-dop.
(leben, beleben, erquicken etc., cf. Grass- 10 kwîl-bârd, Einer, dem der kiü
mann, 4HS u. Andere), wobei sich das k Speichel, Geifer, pitaita oris) iiberdtn
von quik aus lat. vik-si von vivere erklärt, fliesst, bz, Person, die kwild.
:t. kwik, Quecksilber, so benannt, weil kwi1-d«p od. kwil-bak, Tfeifeu
dieses Metall so lebendig u. beweglich istj^ bz. Topf od. Behälter, Gefäss (^. dq
— d'r sitt gen kwik raür up 't glas, wi iß 2 bak), worin der kwH od. die Tahtihî
inutton 't henstüren, dat ^t nOia ferkwikd abfliesst u. sich samn^.
Word. — Nid. kwik ot«. )LW\\tü^ den schleimigen SpdfMtA,
kwik-hake, kwikkel-hake , ein Ilaken aus dem Munde fliessen lassen, geifer
cum kwikkiii od. twikken (zwicken, zupfen — dat kind kwild so; H krigd gevi
etc.) des Heues, cf. ;-i kwikken. 20 tanden. — Wang.quiie; dithm.,nfrit
1. kwikkon, ferkwikkon , quicken, er- len; nid. kwglen; mnld. qnylcn, q
quicken, erfrischen, beleben, frisch machen nd.,mnd. (Schottet) qmc\en\bayr. (î
etc.: - he kwikd Juim wer up; — dat (od. quellen. — Davon auch die SiAst.:
he) l'iTkwikd liuni. — Zu 2 kwik. (Person die kwild), sowie gekyrik m.
2. kwikkeu, ferkwikken, mit (Quecksilber 25 (Gegeifer u. Geiferet etc.).
belegen etc.; -- de spi^gel mut nêis kwikd kwînen, schwinden^ welken, lonysi
(od. forkwikd) worden. zehren, od. hinsiechen ohne Au8$i
:i kwikkeu ; i. q. twikken (zwicken) u. Besserung od. Herstellung^ kränkdn
daraus entstanden wie kwer aus twer etc. ho kwind so weg; d&r is niks mê
kwik-marN, ein sehr beweglicher, unruhi- 30 helpen; — dat gAd (Vieh od. Gewät
ger Mensch, Einer der kein Sitzfleisch hat. steid all' hen to kwinen un word
knik-sand, beweglicher iinfester Sand to dag minder; — he hed al lank
ete , bz. dasselbe wie kwel- od. lôp-sand. — — kwinende sûkte (auszehrende (
Nd., nid. (luicksand. zehrende Krankheit, Schwindsucht
kwik-sli^rt od. kwip-, wip-stërt, Bach- 85 Sprichw.: beter schinen as kwinen.
stelze; so benannt, weil sie ihren Schwanz mnd. quinen; nid. kwynen; mnld.
immerfort auf u. nieder bewegt; — fig. auch nfries. quine; wfries. qa^j^jen; mhc
dasselbe wie kwik-mûrs. — Es ist dasselbe wie dwinen «
kwik - Sterten od. kwip - Htërten , wip- entstanden wie kwer aus dwer, h
stërten, den Schwanz immerfort auf- u. 40 aus dwalm etc.
nieder- od. hin- u. herbewegen, schwänzeln, kwînerê, gekwinê. langsames W
viel herumhüpfen etc.; — lie deid niks as u. Hinsiechen, unheilbare Kränket
k wikstOrt Jen ; — ho kwikstërtjet al wat herum. kwinkeleren, zwitschern, mit trem
kwil, a) tier aus dem Munde heraus- Stimme laut u, lusUg singen od. st
quellende u. langsam am Kinn henmter 45 wie die Vögel — lfd. quinckelêrei
fii essende schleimige Speichel od. Geifer; — kein; nid. k winkeleeren von mitM. <
diit kind schrêft sniit un kwil; — hi wurd quinckelen, quinekeren (crebro et
so ifng, dat huni de kwil bi de mund dal niodulari), was vielleicht (cf, kitten
lep; — b) die aus dem Tabak beim Bauchen tern etc.) aus unsermkisAiQii hervor
sich absondernde u.abfliessendcnicotinhaltige 60 sein könnte, wahrscheinlicher abe
Flüssigkeit od. Jauche; — tabaks-kwil. — Bedtg.: trillern od. trällern (von den
Nfjries., wang., dithm. (cf. kwilen), mnd. etc.) mit dem folgenden nid. kwii
qull ; nid. kwyl ; mnld., mfläm., wfries. quyl, mittelbar zusammenhängt.
«luiel ; oberd., baijr. queile (nach quellen, k winken, kwinkogen, zwinken, :
cf. kwilen). — Sofern es nicht etwa mit 55 das Augenlid rasch auf u. nietler
unserm kelen zusammenhängt, ist es viel- blinzeln, einen Wink mit dem Au
leicht dasselbe wie hess. (Vilmar) quielc winken etc.; — hA steid al to kwi
((Quelle im weichen morastigen Boden^ welche kwinkûgen ; — hô kwinkt mî to, d
ihr Wasser nicht über die Oberfläche des nOt dôn schulde. — Sail. quinkje i
Bodens heraustreibt, sondern unter demsel- GO ogje ; wang. qnink (blinzeln, mit di
KWINK-OGEN
447
KWISPEL-DORTJE
- Da beim kfdnken (zwinken,
IHnseîn) die Augenlider rasche
gitternde Bewegungen nuichen,
m dassdbe Wort wie nid, kwin-
wn 11. her bewegen^ beben, sit-
Icn, d h, kleine u. rasche Be-
tchenf fortwährend hin u. her
Id. quincken (micare, motitarc;
Qolo motu ferri), wie dies auch
- quincken (estinceler, cligner)
Vergleicht man nun weiter
een) quink, flatternd, was sich
bewegt, quink-, queg-, quek-,
rrlicht t*. jM. quink-sfjert, Ohr-
von der raschen, lebhaften od.
m u. her fahrenden, flatternden
. Letsteres begrifflich dasselbe
rikstêrt), so scheint es fast, als
n kwink od. quink von kwinken
ise Nasaiation von kwik (leben-
*hf unruhig, unstet etc.) ist u.
iken urspr. zunächst die Bedtg.:
, unruhig, unstet etc. sein
dann daraus die Bedtg. : sich
nrufUg u. unstet bewegen, flat-
her bewegen, be. motitare, mi-
ftand, wie auch ja engl, quinch,
*egen, sich rühren, sich bewegen,
\, weichen; sich mucksen) in
ick belegt ist u. wohl zweifellos
ticken (lebendig werden; sich
n, zucken) zu quiek gehört,
tfriez. kwinka (schwinden, ver-
ags. cvincaii (extingui, evanea-
an; aengl. cvenchen (extinguere) ;
(auslöschen, dämpfen, stillen
iffl, so ?uU das obige kwiaken
•Uch Etwas gemein.
A, s. kwinken.
5, Finte, Kniff etc. ; — dat sunt
inkslagen. — Nid. kwinkslag;
j. — Wohl zu kwinken in der
h hin u. her bewegen etc., so-
lag soviel ist als ein rascher
r, od, rasch u. unvermuthet ver-
fibelkwintc.
kwipstërten, s. kwikstërt etc.
Wirm, kwir], Quirl, Ruhrstab,
\ beiden Händen rasch hin u.
L wirbelt. — Es entstand aus
i u. gehört mit diesem zu d wirein
îrel auch ebenso wie gedwirel
Gewirbel od. rasches Oedrehe
ein od. kwirreln dieselbe wie
n.
\8 sich rasch dreht, wendet u.
kiten hin bewegt; daher: wir-
Hg, beweglich, unruhig, rasch,
'e etc.; — he is net so kwirt
as 'n tireltop (Kreisel). — Es gehört zu
einem aus älterem dwiran, twiran (dem
Stammverb, von d wären, dweren etc.) ent-
standenen obs. quiran (drehen, loirbeln) u.
5 steht demnach für kwiret od. quiret (drehet,
dreht etc.). Ver gl. dieserhalb unser knird
u. das daselbst angeführte ags. cneord etc.
1. kwirtjen, sich rasch, lebhaft u. behende
drehen, wenden m. bewegen, sehr beweglich,
10 wirbelig u. unruhig sein, mit Lachen erre-
gendem Eifer umlier od. hin u. her rennen,
sich unnütz abmühen etc; — be kwirtjet
herum as 'n tireltop, od, as so 'n lütjet
hundjc etc.; — he kwirtjet all' wat herum
15 un rigt (log niks Clt.
2. kwirtjen, in Folge von starkem Druck
etc. mit kn irren dem od. zischendem
2'one wo heraustreten od. herausfliessen,
heraussprützen etc. ; — dat sap (od. blöd,
20 water etc.) kwirtjed d'r man so At. — Es
ist ein schallnachahmendes Wort wie snirtjcn
u, gehört ebenso wie das vorige kwirtjen zu
einem Stammverb, quirao^ was urspr, viel-
leicht mit kwarrcu od, ahd. queran in der
25 Bedtg. : knarren connex ist u. dann ebenso
wie knirren von knarren ein Ablaut-
verb. von kwarren (knarren) war. Vergl,
dieserhalb auch bayr. knirren in der
Bedtg.: kneipen od, drücken, zusammen-
30 drücken etc. unter knirren sub 4 in
Grim m, Wb,, sowie auch knirschen sub 4
in der von: knirschend zermalmen, zer-
drücken, zerstossen etc. u. ferner unter grind
das Verb, grindan, wobei man dann auch
35 annehmen kann, dass die für kern, körn,
kwern etc anzusetzende y gar (zerreiben etc.)
mit gar (sonare) urspr. ident. war u. davon
ein (Utes germ, Verb, quiran, quar, goth.
qiran, qar, qair in doppelter Bedtg, wie
40 grindan (frendere, fremere; molere od. con-
teri) entstand, was dann sowohl dem goth.
qairnus (cf, kwern u. cf. auch mhd. quirn-
stein = quernestein, Mühlstein, bz. Stein
zum Zerreiben u. Zerquetschen) als unserm
45 kwarren u. ahd. queran (gemere etc.), sowie
(nach nM. kirre ^ goth. qairrus, n£?. quir)
auch dem spät-mhd. kirren, mhd. kerren
(eineti grellen Ton von sich geben, kreischen,
schreien; wiehern, grunzen, knarren, rau-
50 seilen etc.) zu. Grunde liegen kann.
kwispel, beweglich, unruhig, quecksilberig
etc. ; — hß is so kwispel as 'n âfbaske (Ei-
dechse). — Es gehört mit kwispelig zu kwis-
peln, od. doch zu demselben Stammverb. u.
55 ist, da kwispeltürig dasselbe ist wie wispel-
tüng, auch dasselbe wie wispel. Vergl. Wei-
teres unter k wispel n.
kwispel-dortje, Spucktöpfchen, gewöhnlich
von Porzellan od. Fayence, welches fries.-
60 holl. Reinlichkeit zur Bequemlichkeit für
KWISPELIG 448 KWIST
sich u. die Oästc auf den Tisch stéüt. — so iêt es wohl i veiféBoê, da« wuerk
Dhnin, vom nid. kwispu- od. kwispeldoor w. ahä. kvispel später ger». wispd
lt. dies vntAteUt aiis spait. oscupidor od. es- hvispel) auf eine mä urspr, Jk* nk
rupidoro von span., port.^ prov., afram. idg. V zurückgehen. Gehört um é
cscupir, Cäcoj)ir; itcd. oscupir; toal. scuipa 5 Fiele Uly 9é) aJhd. hwispalon, o^
(speie Hy spucken, ausspeien). prian (wispdn, wispern) mit a§t. k
kwispelig, hciceglich, unruhig, quecksH- ii. an,, isL hvisla (ins Ohr ßitUn),
hrrig^ tretterwendiseh etc.; — he is mi fOls (sausen etc.) etc. eu einem agem.
to kwispeli^, aä clat ik hi hum dilren kan hvisaa, hvas (unverschoben kwina,
un wat mit hum to dôu hebben mag. 10 von einer Schallwurzel k?u, kaa, tf. i
kwispel-mars, ein unruhiger quecksilbe- halb an. kvisa, wispern), so iÉt fir\
riger Mensch, der kein Sitcfleisdh hat u. etc. auch ein altes einfaches bnm
mit dem Arsch immer hin u. her ruckt. setzen, dessen Anlaut kv tu kvôpel
kwispeln, sich rasch u. unruhig hin- u. schoben blieb, indem für mM wi
her bewegen od. in steter ruscJher Bewegung 15 (vacillare etc.) u. wispel-doerigh (</. ki
srin ; hin u. her rennen, flattern, schweifen, türig) anzusetzenden aJUn hwiipiUi
wedeln etc.; — hv kwispeld herum as ^n der Lautversdêiebung unterlag.
liUjot huudjo; — dat kwispeld (schweift. Was nun aber weiter das wud i\
flattert etc ) all' heii un her ; — mit de stert (belaubter Zweig od. IjaubbütAdt '
(Schwans, Schweif) kwispelu (wedeln, hin 20 Wedel etc.) betrifft, so ist es Idar, iui'
u. her schlagen etc.). — Nid. kwispelen (mit oben erwähntes Stammrerb, knasol^
einem Wedel od. einer Quaste besprengen quas auch das Stammverb, vm kwait,
u. idter sireichen; geissein, peitschen; wedeln). an, kwiatr u. kwisl (s. unter kwas
'- Das nid. kwispelen ist lediglich von Vif vsXj&t) sein muss, sofern der AmM
kwispel, hz. mnld. quispel (a. cauda; — b. 25 Wörter ^ sowie auch unseres kwiite
aspergilluni, asporsorium etc.; — c. peni- Lautverschiebuna entzogen iän.titu
cillus); nd., mnd. quispel, quespel (Quast, statt zu einer J^gas, gras, tu einer]
Wedel, bz. ein Zweig mit Laub, Laubbiischel kvaa gehören, die ich mit dem wn i
etc.) weitergebildet, ebenso wie wedeln von aufgestellten kas (pulsare, laedere, oft
Wedel, wcüirend unser kwispeln anschei- 30 sonare) für (cf. kwisten) idenL U
nend noch mit auf das Adv. kwispül (s. oben) wozu Bopp auch kas', ca$', j^ ^
zurückgeht, was formell u. begrifflich ebenso gleicht. Ausser der für an. krisl fi.
zu (juispel (cauda etc.) steht, wie ahd. wadal, kwast) etc-., bz. dessen Stammeerh.ïr
wathal (schweifend, unstät, unruhig etc.) zu genommenen Bedtg, : spalten etcß
wudul, waihal (a. Wedel, flabellum, Büschel 35 selbstredend auch fikr quispel m dtf
ron Ilaaren, Federn, Zweigen etc. zum Bedig.: Zweig etc, anzunehmen noi
Sprengen, zum Streichen, Geissein od. Schla- man nicht etwa hierfür die Qré
gen im Bude etc. ; Laub- od. Feder-Biischel schlagen, streichen etc. od. ickwisi
ahi Fächer od. Schmuck; buschiger Schweif ansetzen müsste) würde sidi die Bs
von Thiercn; — b. Schweifen, Schwanken, 40 nare od, rauschen, sausen, surren eil
Wanderschaß etc. ; — c. Phasen des ab- u. Y dann auch für an, kvisa (wi^^^
zunehmenden Mondes etc.), wie ja auch ziehen u, dann in gleicher Weises»
unser kwispeln sich begrifflich mehr mit hwispalôu u. hwisprian, bz. ifL l
ahd. wadalon (schweifen, schwanken, flattern ags. hveosan (s. oben) davon abltitn
etc.; mit einem Wedel streichen od. schla- 45 wofür auch der Umstand spricht, ei
gen etc.) deckt, als das nid. kwispeleu. der Anlaut „k* in aengl, quanneet
Was nun aber weiter diis Wort kwibpel schoben blieb, wahrend er in ahd. h^u
als Ade. betrifft, so ist dies auch (wie oben wann) etc. der Lautverschiebung n
unter kwispd Ifcreils Itemerkt) ident. mit kwispel-stertjen, schwanzweadn^
wispcl in wispeltClrtg (s. d.), wie dies auch 50 Schwänze hin u. her schlagen etc.
durch das mit unserm kwispeln u. zum Theil kwispelstaarten ; mnld, (KilJ quis]
auch mit ahd. wadalou (s. oben) syn. mnld. pelstaarten.
wispcleu (vacillare, va^ari) u. dem mit ahd. kwispel-, wispeMîlrîg, wankdmü
wadalari (umherschweifender Mensch, Vaga- beständig, flatterhaft etc. — Nid
hund) sgn. mnld. wispoler (vagus, vagabuii- 55 turig; mnld. wispclduerigh, also t
(Ins) bestätigt toird. Vergleicht man hiezu ildrig u. dies von dûren (dauern), ef
nun aber weiter, wie dem alten urspr. harten kiViNt, kwîst, Schaden, Nachtheili
Laut „k** (lautverschoben = ger m. „\i**) auch Verderlfen, nutzlose Verwendung
im at'ngl. quanne = ahd. hvaune (nhd. Sprichw.: twi8t (Streit, Prozess etc.
wann, rf. wen od. wenn) erhalten blieb, ÜO brcDgd, mäkd) kwist. — Nd,, mnl
nSTKN
KWITEN
■t (SdKuUn, NaMheil,
t (Vernichtung, Vertier'
, fftio^nlich r« r-k wú ten,
nde richten, vertcûaten,
u. nnUlos vergeuden od.
biMHiiM etc. ; — hê hed
twistd un to nût m&kd;
onllt rSl geld init fi>r-
(vrrsplillert etc.) ; — hC-
Irdc all' hÎd gel<l ud g<'iil.
ra (ttreiltH, proseiuireu)
rialra, oii.: mit twistKji
^l man aîn gôd. — Ntil.
; nmlfl. quislcn (tcrcre,
Viare, diaaiiiftrp, iiiDtilitor
'c, dilapiilare, prodifpro);
quiBten, veriiuisten ; tnnj.
(nach dem Subnt. ijalst);
'tfrie». quistn; ahd. ijut-
ar-, fîr-gnisiaD) ; goth.
tu Grunde richten). —
nhd. Hecken ron ktac
etc.), so ist kwiaten, bf.
qiat-nan («erderben , ta
lichte teerdcn) von einem
ortgebildet, der wohl mit
kwiât) ident. int, »afern
lu» [|iiista od. «juistä ^e-
o leie quiat- od. qiat-jan
uist od. qist uieilergebil-
Um, rfoss dieser Stnmm
t formell dasBelbe Wort
Zweig) u. demnach auch
:■/. der Form wegen auch
!. giban etc. od. OiKcht
an. kvisl (a. unter kwast)
t^mmverb. quissan, gnaa
qiia«, golh. qisan, <ias
ahncheinl. viit agn. (L.
IUI od. cTisan ((«rcre)
BATc), locvissan (cnncu-
eo: knidien, sertnieken,
ehten) ident. ixt «. mit
laalarc od. gvailare, wie
. unter kwif^r u. 2 kwik)
kr. ,ias od. gM (laedpre,
<■/. Hopp, öloiK. camp.,
igebt «. auch für kwast
iuch 1 kwtstcr u. Wei-
nufijentelH wurde. Die
i/.- xcltlage«, htiuen, npal-
rc«, vericunden, eersâia-
eerkleiuern etc. sein, /la
hI. (jist mitchen doch
'iwh, lirocken, Trümmer
cft !; kwistm) AeiHiK,
tr, Haaripiiut iid. Borntcn-
Hindrieh w. die Pferde
Lselnu. WOrMibngh. II.
i^eriihen u. gereinigt werden. — Ei ist
Weiterbildung von kwiat — kwcst, kwast
(Büaehet etc.), cf kwast n. an. kwistr, wwie
auelt muld. (juiapel (Quast, Wedel etc.), war-
5 aus sich auch erklärt, dass 2 kwiatei'D uri>-
der dieselbe Bedlg. wie kwispeln hat.
2. kiviHter, Pitsoh, die da» kwistcu thul ;
— h6 is 'n kwiater od. f<-rkwiater (Vergeu-
der, VerKhieender. Verderber, Versehrrr etc.)
10 3. kwhtrr, kwi.Ht«r (Brookmerl. od. nänll.
Theil des AmUs Aurich), ein IlafergräU-
müller, lis. ein Jemand, der auf einer Hand'
müble (kwprn) Oriilee macht. — Dass dirsra
Wort mit 2 kwiater formell h. begrifflich
16 eins tat, scheint aweifeUos u. wird auch
hierrlurch wieder bestätigt, itas» kwistra (t.
ilasellist am Schluase) von Hause aus eine
ähnliche Bedtg. wie grindan od. wie mah-
len u. schroten ge/wbt haben wird.
20 1. kwistern, kwiatern od. IfTkwhifn,
unniiU rertkun etc. — Iterat. von kwiaten.
2. kwiNtem, kiviaten, Kchweifwedelu,
wedeln, sehwäanebt etc. — Xu l kiri:iter
wie kwispeln (wedelu) su kwispil. — cf. audt
Ol bayr. (Schm.) ((iiostern (hin u. her laufen
od. rennen) jh kwisppln.
kwît, <iuitt, frei, ledig, los, verlustig etc. ;
— kwit scheiden (frei schellen oil. spreche»,
für frei od. wovon befreit u. ledig erklären) ;
30 — liP is fall de schuld kwit schulden (er
ist ron der Schuld frei gesprochen) ; — kê
is de kolde (das kalte Fieber) gliikkelk wi'r
kwît; — b6 ia 't all' kwît rÄkd; — ik
künde nikä an hum kwit worden. ~ Beilcns-
Vi arten li. Sprivhw. : kwit of ins ao wîd (itnitte
nu donhle); — de nii'li kiimil tn rPKter ttd,
dn is ein mailîd kwit; — lank lürgcn^is
nog f;<^'> kwtt scheiden. — Nd,, mnd. iiuit ;
nid. kwijt; mnld. quyt; mftrf. qnit, qiieit;
40 afries. qnit, quijt; saü. ijHit; wfries. qiiijl ;
nfriea. quitt, quid; isl. ijniltr; norw. kviit ;
schieal. quitt; ilün. qnil; aengl. qvile; engl.
quit; afrans. vmte, qnite; fram. qiiitle;
miat. qliitua, quitt us, quietufi (frei, ledig,
■in los). Mit (Dies I, 134) ital. rhet«; spuii.,
pott. qnedn; afram. coit, i'ni (ruhig) au»
Int. quietns ron qnicaeo u. dies ron qiiii's
(Ruhe).
kwîleD (kwût, kwilteii), frei. Ins n. ledig
50 machen, ln-frfirn, lösen, entledigen etc. ; frei
geben, erliusen etc., oft pleon. mit beigesell-
tem frê (frei), wo e« dann die Bedlt/, : machen
od. sprechen etc. /tat; — kwît' dî, nf g&t
dt ! (mache dich frei ron, ad. entledige dich
D6 deiner Verpflichtung n. Schnld, beweise das*
du deiner Vrrpflielttung nachgekommeu od.
deine Schuld entrichtet hast u. sonst ergebe
dich u. ^akle etc.) ; — hß will si'ik d'r fun
kwitcn (frei machen) od. tti- l'un kwiten
00 ffrei ron machen, frei von sprechen); —
29
ttîu «cïiiild ii buiu kvitOea (rrliUMOt ele.) ; ^
fae JtnH lium il'r fnn (rr murhlf ih» frti
Â>tian, entiims ihu ilitntn, jinli »*/. turiiek
thn fra' davtini otl hA kw<>l hnm il'r (ut
frû (»t'i-ath ihn ilaron frâ) eie. — iViî.
iiuit(>u ; i»»''^ i|iiil«u, ^aitir« ; täd. bvyti'ti ;
mnlA. rinyirn; rngl. ipiil; fnvu. iiliJlM-,
giiiruir i-tc,
kwit^rMi, ipttUü-m, (In- Schwill fnt Mâ
/irldarm elf. — Au» frant. ^aiier ew., c/.
kwitlorn ; i- v- klttprn, O/lm fine« triam
od. feinen a. ttkitrfcn Ta» tid. Si'hait hören
iaimm, kaîMtrn, knUtem, zwittfheru tU. —
SnÜ. (Hhrentrattt II, SK) iiiiitti'.rjn
(kaîUtrn, /enatl«m, e. B. eont Donner, if.
Iiuilta^i a. kuitterata«). — Da»»ellie Worl
iat mich nd. (Schamt/ach) i|UlttGrn (von
itrr riaefnJen BewêguHif flrr LieMMvahten :
t/liltcit, funkeln); Acm. (VHtnar) ijulltern
(gl/lHirn, imehlfn), da dien ebatmi me «cn-
j(#n aH« lUr Hedtg.: tnittfrn, fit. hier
iiu« knütrrnil sprâheti u. hin- u. hrrfahrrn
mi. ibr. II- ij qaiM .
ttgtatiiA tiehtTH, \a. /n*c
lâ/itti»), MDn'e &ayr, <$riaj|
lotii ('run ä*r Gttnt, dem Halm
10 Vrigrta u. dtren twiOtbmtin i
ife» ihnftn etc.), aiuúAn^Wd
tM, ii-rr iiAf/. qtiJUlAa r«><r«^
klagend bttiirtehetil h. rfiw
wrui kilWrn u. kw'Kii-rn. >hii
lA Üicoji IknimUiil w. jtXA <|
ete., i-f. kwlK-hi a imtA knll
8eh<dmttmm i|uii, iiiiit «it bl,
tt^ru. kn^ttvrn rb'. n. n*'i
OrUHiif Itrfl
ia kwiiitne, V"(i'"<9. &Aft>. <
6i';(iAA w/ erlaliiil M.
kwiner. kwiVNii, *, l»ilrt.
kwubM«; •. y. kirthtifli.
L
1, ah Anlaut, itehl oft für agervi. Iil itii
kl wi. kr. ^S'orfami letrlmett I nu<^A unoc-
mrin Aiiu% wi'f r, im> in den mtiHin FäÜrn
I au( urnpr. r etUittnid. yerner tritt für I
nufh f)/t n (^i'n, wie c. ß. in kaúTe slatl khfe
ml. in hii&aôk nlaU klufläk elc. (Tt^m II
für lil crtï*. folleu, kolleii oic, «fo« foldpii.
koldcn Gte,, leif umgekiArt 11 ntifA uïcrlo'
in l>I ("i. ß. m aolilcr t>te..) iütrgehl.
1. li od. \ä ab Interjecti^a od. lîuf u.
Setudl- Wort, hi. al» urKjir. SfhalliiHTsel, wir
III pulu, tii-Iii, linlû etc., inl ident. mit der
rem Fivk (I, 187) fiir tikr. i4, rllyiili
(fieiten), ran (t6nen, tlinffen ele.), tü\ agn.
Ifk; engl, lo fltiterjection ik» Bitfen») elc.
angenettlen idg. (ftdforvi ra (wta&n-). ttu
ilcreH rf4vfiUc. Fww rara, bt. lala wie4er
nkr. lalalU (wnit. Laut eines LaUenden);
grieeh. MIok (laUriul, sehmattertd) , IaUÎ'
(whioatttn), \éXM (murmnlntlt JlacMieiKl) ;
lat. Iiillui, lallitTD (dax iMllen) etc. a. nhiL
lallen h&rvergiugeit, während andtrermt*
diu Wurtfln rap, bi. laji (tönen, klagen.
Jammern, êchwatten, munnitn, fläalern), rabli,
ramlili, 6*. Ubh, lamlih (ertinen. echttSenif
ntb, ramh, bt. lab, lantl) (saaare Dt«., bt.
c.laiuarir od. nchreien, hlüdeen, brüilm rlc.,
ef. lau, b:. lanih, irfimm>, ms (sonor", hr.
oritUen, wiehern, heulen, »cArrim, driihnen
etc., et. rarcu, rasen eic.) etc. dan>n weiter-
gtHldft find.
2. In orl. U, « Uile.
.'1.
1, lab ob urnfw-. Si:Anil<N
HO mit Inf, Up u. rrtmren mdt
heivt Vtrj/teiiA der AdmiM ill
(cf. 2 hnlnrrrn) nia larfi ny
jir( äowoU tmiaüttlbaf «w/ n
«in Theit auch mit auf nl
dir Bern crtuup r» tappen) nnicJ
2. lab. 1, tlliUb- ^
Itbftll (Sehtin)i:fii.-wil,
be. grolier nnifextldtuMer Mt
40 uif^' — 't i« j.) 11 Idbui bi
wnl ili^J ik- Lüian iltr mit ili
Btiu; — du grnWi C«t I
graster Lümmtl). — 4V1'
Siihültr, t. Idjierm 1
45 (Schelinvrl «af einen tnigtn
Menw/tm) — IPiJU iäent. 1
srhea 6o^all, «ffr «M DM
huteii lüu 11. uÂiter lieh 1
Innpï fnM. i.nr/f, ^. U
60 la(>l»'r>l i>lr.) fmeamdl.
lahtte-kak. ein damnter 4
SehwäUer, veräcMHvhrr Mem
is "n rcKU'ii lalidiikak — J_
(babbelaor, hw na iIbii reker iHc.li
&ri kakkon (baliholnn. tvaaikiir«««
knkkor (I, '/. Iniibfkak), lohÜ
tUu lablifJukl), labbukakkcfij A
— Die erxlt !^lbe lalilM gi
mntd. lftM>L'u, wo» KU. mai \
BD sehen, xrlimaUtH, afttmdt»
lAfiBE-KAK
TuVBBKRE
'. klappen) wiedergiel4 u.
Iftbbei od. lalibcü^* (Plaw/rr-
in, KlâtKcheiiii od. Klal»-h-
atKlbe wie vmld. klappcjc
klappen), lalihcic>n (klapiicn,
a), 1alili(>r (k)appcr, snnppor,
ïprcn (aiihailiiKl od. viel
3ch Kil.: vaiia loqiii, lilatc-
end kjk dasieUie Wort wie
ak (Unrath. K<ilk, Dreck 1
lalibekak (»K urtipi: woltl
lablfc-lot «fnU luUlior-lnt)
J)reck-Sr.hieat3fr oii.
k (Unrath od. Gemeines,
tses od. Büne» clc, tf. kwäd 1
= Koth) mAtorri:^ u. ufter-
mel, m'e ja auch v. Diilc
ik müitniiiitier SckwäUer
I. mit kwaadipTCfUer od.
[fterredcr ele. irtlärl. 2
•II unser tlal)limi, llnblicti,
tedig.: nchmatseii, la, ho
fniff schallt, od. in der von:
untnässiff h. lüiilerH kätneii,
ler von: laut schallen 2
klappen abgeleitet: plan-
lut schaltend iiissiii
u. Alles dasii Ang^ährtr),
ass ahtges lalilK'n einerseits
■f. die Hein, tu lAppeii) an- 3
nit »Id., miild. Jalibeii (Inm-
ahd. latTan; mli'l. lajTcDi
AiJa; rfdu. lalx'; «mhi/. Inpcn
,iiclilecl;m etc.); nd. labbcii
) roH Hause am miteiiinndcr ü
•lit tlappcn i(. kluppon xi/n.
iC ttu» TAD od. rab, ralib
itnib, rambii) tnt^nndene }'
if), noMil. Itunb, lamp, liunf
ler l lu, l/t. lub) etc. iurHi-k- 4
nUiedta.: rausehen, tûneii,
iff 11. Ton iimvlnii in labbpii
Ivrn, schwalte t etc )
nd schlagen, od llal% le
hitllen Üicft, teil r d I e A
K, lecken etr. le t
dersellien y alsta» ae le
lalgaii <^-. eltrns i le
hMulsenauaderCrlbelt/
cir. in der We sc l error G
ilas Geräusch, icas diis
■feu (rf. sliiblicrn) vou l'lûx-
Hueh yvraulaiixHHg Sit dir-
Verfileii-ht wan nun über
a (tlalni'hfHd sehliigcu ml. ö
t, mn vchriidrn /•'iihurn n.
tinsHrn) Xcngi- eli:), so et-
leirhl dti» uhl. lalilK'i'cti,
ern. Kappern nd, wedeln,
hen, labbi-r, mhtajfoil. wach, <!
saufl , sehwach etc. od. eigentlich vohl :
flatterig, welk etr., ttiiM straff u. fest ele.,
falls es nicht einen Zustand bezeichnet, wo
ein KlWttS wappi-et od. fächelt, du eine
I lubbcrc kocht- einen sanft tfehi'Hdcii ad.
f&ehi-lndrn Wind bezeichnet, hei dem
mii:h die Ücfffl im Winde flattern u. schliiß'
niedcrhängeii u. nur stossweise mit tlat-
»thendeitt Geräusch an die MaMf» schlagen.
I labbe-lot, eine flnllerhnfu leichtsinnige
alllerne I'erson, die siiwohl in ihreai Thau
ids in ihren Itcden sehr leichtfertig ist; —
bfi (od. si^) ta 'n rcKtro kbbclot.' — Xld.
hbberlot (sliMtciisch ender, lichtmis, zwierliol,
■ plorrt), — Wohl rm labbpr (Ktatscher rlr.,
s. alten unter labbckiik) ad. lalther (flatterig
etc. od. leas flatlcrt n. klatscht) n. liit zu-
sammeiigi-selzt , welch Letzteres leoA/ eiiir
KUr^Hug roll lote od Inier ist, dem Stamm
I -min iiinid. liiieroii Oi'"''^«cere, v^tcillm-o etn.),
cf. lütcni.
lahlipii, lecken, seldei-ken ^^ sliilibeii, —
Nd., nid. Ulibon: iihil. laKui eU., x. 1l>/-
teres unter kbbekak.
i labbtrd, Ubberl; /. q. labbeknk, von lali-
berca (s. dasejbsl), wmon audt bclnlib<<ril.
labherdâi ad. ubertläii, eingesalzmer ad.
cinae^eller KuUinn od. fitoctHseh. — Nd.
liibnOTdânjiiM, labbcr(taaii,abhenliian: mnld.
iilibenlocn ; mfläm . 1abi>rdean, alerdcan (niol uo ,
morur) ; engl, baberdioe, iiller hahlienlyi
.Vier franz. (cf. Äi/^abonlean. — ir«.
ahr-
sehrinl. ist aus dem lotteren durch Vor-
sctzuag des Artikels le od. V (alm rabonlran)
das mflüm. laberdcan, lie. unser lubcnläii,
siiicie durch Vorsetcnng eines li ila» engl.
biilN'nlinc (rf. e. Ji. Iiabwli- aus aliiitc ad.
afries. haclit ttatt arbt elc.) entstanden,
miüirend aborJean scllist riellciclil mil abon)
(Jiord), abord (Anlande, l,s. An-Bord od.
ISord-an u. so auch nnmilteUiar an) nl.
abnrder (anbnrden, lamlcu, ans Land legen
Oll. kommen, an Bord od. Itordan li'grn.
nieni elc.) ziisiiiniiienhiiii/il a, daK ange-
lordcte nd. an n. auf Jtord gelegte u.
qebrailUe, od. mit Haken geenterte Ktmi«,
Is. dm an Bord i«l. auf das ürhiff ge-
I raehlen ml. den mit Ifaken geenterten Kisrh
(den Fang ixl. die Heute}' liezricliucl hat.
ler dann selbstredend, um ihn zu rauser-
eirai, auch gleich eiiigesttlzeu werden mussfe
u. Kolici es demnach ganz erklärlich ist,
dasn in der Bcgel nur der e.iiigesaUrne
Kabliuu mit diesem Xam'-u Megl wird.
labbere, a) lii-hlcekrrei, Käsxrni etc. : —
b) Sehleekerei, •HchlUrferei. Hmvw das gr-
sebirekl ml. grschlDrft wird; daher: siiss-
liches Oll. auch dünnes, wüsseriges, fades,
krafliosrs Xeug u. -iftti' sowohl in Bezug
auf das, «rn< Jeiiiuiid gini'tsl, als auf das,
29'
im JmMit »prieht. — Ntl (Srhamhaeh)
IfthliirU', litt» ju häufigt Ketten . iw tadefii-
dcii Üinii. — Zu liiliUpti etc., ». wilrr Ulihr-
kuk M. cf. lilf-lnh. lib-l^bbtrt^ rir„ sowfr nii.
(SehafHhachl InliliiTiR ffadr, mihlaff, «n-
kräfug. u-eich ntr.}.
labet, krank, tnaihafl, kaput: ~- Ufi ii
Iftb&t; liô niut f»o iJ' iiô}Her tiriiken; — hf
» Ub^l Bau i'er lA kaput gegangeti, bt. gc-
itvtben Qii. ruiinrt etc.)' — É» %»l datfrant.
bfto (<f. I bi^»l) mit torgciOJitfm Artiitl In
«, wt» In liMc cuntra&irl.
lab-haftiK wi. lab-aftle, lnb-iknblijï, fartc,
atikri^iil, laffartig, albern eli;; — xUÄtmeltd
(ad. Ul 8rt blihaftlg etc. -. — hfi is forf. urftM)
tH> Uhhaf\iß. — J?u labben etc., >/. labli^
hnb, Ia)ilirrä, lat', lihlab etc.
lA-brtikcn, c. Iftitr-hriürcn.
iKcb (»/. Ib^Ii, ilni /rftcAcn, »d, rigentlirh
Hau fiamnligtfTtaniliiche Vertithen äcrlAieU-
maikeln, od. aack «'» einmiiUgtr Tan der
yrmile ttc. ; — d'r kumd géa lacli of iwJ.
hfi lï<t K-'n lach liüreii. — Nid. lach, (?/. litclicu.
[Mtu od. lAghen, Inc/icn, sei es sttU-
t'i!r,9tjü<7t u. ohne îwrbareu Laut, durch
bliMKt» freundlichen VrrsiiAtn der Onnchtn-
ututkel» od. hörbar aun Freväe u. Lmt,
vom KUttln etc. od. um Jemandtn zu ver*
»ptMen u. tu vn-ftdAiie»; — dfttkiu%(&i>g(l
mI Ml tn lAcl)«»; — bi> t&cJidi-, dut liiim
trftiieii alfr de wui);eii ruldcn; — man kau
aîn läclieo, Qod w*l war. hören ; — dn kanst
wul lächln od. da )io§t atä lAelirn (du h'iriKt
teohi laehtn, bi. aut jubeln, dich freuen etc ,
od. du haut gut lacheH, itt. gut jaheln, dich
ff mim etej ; — bû lir.ht buin wat (it oä.
M fvrUrbt liuni (er lacht od. fitiknt, tguilltt
ihn «WIM aun od. er rtrhähnl u. vertpoUH
ihn); — Ik hpbh' min lAchM d'r (an wl. ik
lâcup dt wat nt, nm dat to dQn; — liM&cbt
iD stn fAst.— Nd., mnd., nid. amld. lachen;
aftif». hlakft od. hlaUja; vfriaa. Innckjeni
imtl. l&KJ»; ax. hiabiui (hlAg i'te.); ag». (hUh>
Jan), hlttahhaii, hli'bhuii, liliUhan, lilyhhan
[Uôb, blObguu) ; aetigl. bloblJVu ; engl. laugli ;
im. blaeja (lilü) ; nonc. la«>Ja (los) : »chwed.
Ic (log); dän. l«o; ^uM. hlaMau (hlúb) ; altd.
hiahhan (hIMi, bt. hltiflch). lahhan; Unhaii,
larbi^ii; talid. lachrn. — Der Stamm hlab,
blarh od. afritf. blak cntutand aun uriqn.
knik, knrk, wo» ähnlich Kit sarg (cf. kla-
CGU etc.) nus dem Intensiv kurkur, od. der
Jttdapl. der ^ kor (sonare clamar« «U:., cf.
bsJcD) gekarrt ti. liemmieh tin Schatlumrl
teif ilaM, Unk «ui, int. — Auêstr goih.
hlali-jan (d. h. einen lachenden huut, od
überhnujA einen Schall od. haut manhen u.
von lach gelten) gehären dam: an. hiackn
Îclaiigfce; OKBiil' ■ ■
LritkH itiiMU);
ntht (buc SeUitnJ, Onrjr^ Üu-.
str. kr« rKehlÂtff.Schlmtj,;Uat«
<UaU,lii. Krhlr, Ottr/flf, mrtnn^ir^i
aiutr tiU-fai-n (•tjlerreJen al UuvtaA
S n. rteb (*. dj «(c lU.), fmir <klM
karkaUi lit. kl«gn, fckfcc iiéim: i
knktcli (bruMeen, taten); ptiWi blfl
(Schreier). kruAa (laut idiranJi, U
(»cKreien.ltreiwhim}. krikii iUiui»n,Â
10 ffcn, tiojifeti, od. Ual*(A'.a. tf.^liftfuii
etc.; — laL dangor.vUiif-ti'.w. i'/Ua
hlioKi^B etc.) M. crAcIn mr ; - ii ta»
krakti (lirataeH, (iwr« rt.., mt iln M
knukin, krankü (trärhiea), t^.Vä
Ift (kräht«) rie. ete^
Mil«, Sasen-Dfckt nd. »WncI^iM
gfMdeSt fUrartife Dette üJnv nw» ^
— ttlnehnel ob die* Wm\ uV«W <
Beälg.: Derke tut die tu« rii«K(<
30 arii'i;«, sultige Vevki, Ii. »i>\
laektTte,tanhee,eattijiiS^^
xi i4 eä loahl xieeiféb» wsf, *"
Wort wie an. lodb : «rf lod, Iw) l^a
TOM /^aiu<f(, fc*. vtUotiiai iwtw. »J;
26 ftaupt i-fn rimhe» tottiga Etm/i, "
SHtfos, viltofilw); norm, lod«^ lu^
!«iul (Ifaar, Wolle, Äni/todn*); *
(l'ele,raithes,ei>tUgeaUtUrklti^; €
(eint Art Mantel): ahd. lodii, t»^
SO Inilu (ffToba, tattigen WiHixätn^
Tueh; Ueberwurf od. Mant*l ilaW*
I.odcn, teorau* en t-afwia eniäanir
Latte (in .Sommer- Latte) ou» /itf
Mtid lade ua« lodu (Spr»a, cf. l
3S i^rjwcfi fHammform loiba f JSult«, w«^
lEtwn) MM derxaben y In otwliua»
Vtral. Weiteren unter a lodo m.
Wie eehmd. bidiJ ('^/, doM tU
40 >ro%e (im 7WA), Imldi« ^/Ml^, j
einander geteitchêen u. ccrwWHngn
friMiÄ. ^*(», Wir^ etc.^ = m. I
nchwetl. lodja fii« «MiM-Vrale, (ur/<
liaarige Sfhufuolle} etc. m, hIu^ Ib<1>-
46 de/, Funae «r-, ■/. 3 law) «e. orA
wfjftV Klmed. lûdur; nn.. tat. iüdr i
Hpuma) enluieder su dtmielbm Sum
der»d>'rii ]/. du auch dttnm Wt
tUe JicjUg.: /ose, locker ete. » Onr
GO UiiilHr, s. ledtler.
t.lttdej&eja, Lad«, d.h. ein »w
(reroth, kigten- od. koHtaartiger
Brett. Stange^ Balket,, od. PtMt. &
Korin od. woroMf man iadtt od <
M legt etc., od. toori» m. worauf «
gelegt ad. aelade», he. oA' od. «é|/^i
aufgetehiehlet wiYd, od. dat Eiwa*
hau, nha âfkrJMMjrf »im Lade-i
ein Tr<tjie- u. Ualt-Dinf, »ti tk
611 wir e» tri. Daher: a) •cMlli*-^
; LAE LA 4S3 LAED£-BRAEKEN
Titch od. Schrank tarn ii. tuHRlc « in ilitaer allgemeinen BetHg,
Sachen, tmch ilisk- oil. sellmtredeHil auch einen Wiigen ml. Ktirren,
— b) bank-Iade uil. liaiik- der, od. ein Schiß', diiK lu'M (od. worauf
iialenarlige Bank, nelche u. worin man iäicuv hiilft n. iri/t etc.). In.
u. als BehiÜler od. Kitte 5 eine Scheuer, einen Boden ikl. nannligen
■lade, hiHeerner Kalten, Baum u. PlnU, toohtH man Ktivan ladet k.
<ifen gdegt werden ml. legt od. aach ein Etwat ud. ein Oi'rälk 2hm
en «Knien; — d) snîd- Laden (Ladeslock) etc. u. lelbsl iiKtA ciue
dicher Kasten, loorin dax Bersun , die ktdet (ein Lader) oiL legt,
'^rial (Tabak, Stroh ele) 10 schichtet etc. beieichnen, da die ÜndHtui od.
wird; — e) lieft-liidc, Ais Sn/fie „a." od, „û" äherhuupt nur ein
zwei Schrauben u. einem tiicm od. ein Seientlvs (ijUichcicl ob Hinr/,
nspantten der Heflfäden, Sache, Ucrälh etc. od. Gesvhû]if, TTtier,
^heftet werden, bh. wel' Mensch} bcseitAiiel, was an n. für sieh erst
igt od. worauf »it liegen 15 durch ttai eorgcsctzte laj od. Iilod seine
.,eiHCiertckigtr nahmen, Sedtg. rrhäll. Im an. hat dai w/( lade
t, womit die Kinsehlags- idcnC liladha (als Lude- nd. Lep-Ding, bs.
so weit fertige Gewebe als iMife-Haum ele.) daher u| die Bedtg. :
len; — g) doilen-lade, Scheune otl. Scheuer. Ik. gesehhtssener Baum
der TudteH-Schrei», od. 20 etc., wohinein man (Iclreidr, VuUer ete, (ef.
I etc., woriH die Leiche liyi!t;-hIiiiIliH, GcrstenKch^une, — li(>y-iiUdlia,
oird. Jetzt hier aber bei Ueu-SchfHnc, — boni-liludha, Korn-Scheuer
unte od. der Kasten, :it etc.) ladet, legt n. schichtet od. aufschichtet
ie Gelder zur Bestreitung etc. ; — b) Buum, wohinein man Schlacht-
tgskoslen der Zunftgenrtu- 2ïi fleisch ladrt etc., «ûhrend das aas hladhft
angeschlossen u. deponirt od. IiIuUIjI getarnte liliidli a) einen offenen
! als Oenossenschaft sich Baum ad. Platt cor dem Hause :am iMdea
lassen einkaufen können; ml. Alibi/lcn von allerlei Sachen (einen Lade-
er Knochen, worin die l'lals) bezeichne h. b) als iMde- od. Ijtge-
eingelassen u. befestigt itO Ding, od. Oerüfh :sum fAiden od. Legen auf
nnl man im Deutschen Etwas mi€der die Bedlg.: mit Metalteierrathen
beim Bergbau, Grund- versehenes Band als Kopfschmuck sowohl,
BiMe od. der Baiken, als auch die von Borde oil. Randbesatz
<$ten eingeladen od. ein- auf od. um ein Kleid hat u. dann femer
der diese trägt u. hält; Sb das gleichfalls en liliKlliuii (laden, legen,
ken, Laden od. Höher, schichten etc.) gehörende hluilhi (als gelegtes
ipel gAen u. wovon an u. geschichtetes, ud. niifgilegies n. aiifge-
vei sind, die durch Riegel schichtetes Ktieas) wieder die von Haufe
nden «erden: u. im Ge- (ütnii's) hat. — c/. noch ags. (L. Ütlmüller)
]) früher die Luffetlen, 10 Miiii (agRcr, onas); aeiigl. (Sirntmanu)
Ute geladen werden, bs. hiad u. blailbo fle. u. Weiteres unter 1 lud^D.
I, auch Laden; — so- 2. lade, lâe, lâ, ein Fineh-yelt, welches
aden od. das Brett, der Je nach den Gewässern, die damit befischt
f der Verkäufer seine iv-nlen, eine ganz ccrschieilene Grösse (es
legt, auslegt etc. auch 4Ö ist :ur Befischuag griis.'ti'rer Gewässer 4 — 'i
lade, wie desgl. auch Fuss hoch u. 20—40 Fuss u. darüliCT laug,
iter-Laden, bt. das Brett, zur Brßschuug kleinerer Gewässer, wir s. B.
geschlossen wird. — Nd. die 8ir>t-ladk! ad. slût-l&<- rle., auch wieder
lade; nld.lai\p,}ti; mnid. entsprechend niedrig u. tun) bat u, ent-
bkeiie; nfries. luai', lau, 50 weder bei grösseren seitlich romwei StHcteu
'Lade, Kasten, BeMHer, r a h in e n artig ad. bei kleineren eurne von
1 (Brett, Bohle, Fmster- einem Keifenriagartit/ cimiefasst ist. —
Krämer-, Tuch-, Biti-kcr- Mai/ dicies Wort nun icie die Lade der
on oben bemerkt, be^eich- Weber od. die Lade fiini Heften ein rah-
abstammende od. mit die- 55 ineniirliges (von iwei oiler mehreren Seilen
■erm.yMiAforlgebildcli; eingffusslesi Etwas, od. nhtrhnuiit ein Be-
'. blaiU entstandene Wort hätlcr (Kiste, Kasten, Bunge, Fischbehälter
ing od. ein Lad-(re- etc.) sein, so ist es wohl iweifellas als Wort
was, was u. worauf od. tdent. mit 1 lade.
IHerlei ladet od. legt tU. 60 läde-brakcD od. Ille-, ISbi-äkei, Glied- ad.
_ wIprl-rnAni, Rfc>»Iici*n«flen. — .Y/jricAa-..
«ptnnrii is |[ri IAI>rBki-it. — ttbt. leAti; li!»
lirpkpti. rf. Itd, Olirit.
l. latlen (Itulr. ladHl, lailt itici — I<hI,
li^tlil ek. ; — laiiiai), lurfwi. fMWn, «(Ai*A(«t
efc, lit. Âebeti, hatten, faMfin (i» gtrhfiisxv»,
rnntf^imm rtcj, îivgeH, tiúriea, liu-trn, be-
tiüriitn, liilnnltn, btiehiMren /te. ; — cf . bc-
Ivilon, belegr.u, liebuiUni, lirfriehlen, timehiet-
rtn, fiebûrdrn etc. ; — ferlwlen, twn einem
Raiiin 1» tincn od. aack ei'tient tuKfem Uijett,
traifm ml. hringm, fahren, tranapoHireH
tle. ; — intstleu, einladen, einUijen efe. oâ.
«'HnrAmniClc-,' — nflaika, ahladett, aMefftn,
abheliiii, aliia»ten, eaUintU», od. vnriiuini,
v*T»enilen ële. ; — untloAeii, fHilarlti>, f>t^
lattei». rnllterm rJc.; — üUadtii, auabideit,
aiinliutm etc. — hû Udt (ladet, trat, hei/l
rtcj dal ub de wmgeu od. in 't fitlüp vtc;
— liâ lAd niiTa dftt np üe »cliulder rri* f«^«
od. hot', bardêU etc. iliin das iiif die Schut-
iir); — dp ijuit nlik dHr (tk mX uji ('rfüf
hj7( ad. túrdet xieh da auch toa» auf);
<Ul evUip kumil b«rb, iim iiîr lu Udeii fum
Mer FradU inl. Oiltrr «tuunfhmai) i ~
M hed W ffil arf. tu »war Itulen fw Aoï ju
ui<I (1. ju schwer gdaden od. tu oiel u. ru
»ehwer eingenaiimen) ; — du ll tu sw^r
Mva (das ist sn, schwer ge- od. beladen, hs.
btUgt, hriiiirdet, belmtel etcj) — dat ïcbip
iHdt flu liut (das Schiff >adei od. }Ma,nimwt
r.iti, trägt M) Last); — ilat gfmtr h l»d«n
(diu (fcwthr ixt geladen, hat Mmc IiOidung
htkmnmen, bt. int mit der benOthigten Menae
fuleer u. SM beaekwert} etc. — Sd., mnd.,
»Id., mnld. latleo; i^rieti. blada; iBfriei.
Iwdci); nfries. läe, lädo; leafjf. (Ehrey*-
traut I, Sil*) lithu) an, bliulha; norui.
ladu; ichipfA. lndda; ddn. lailc (laden, bo-
laden cU.) u. an, bltullift ; nor». liula ; »citiBed.
lad» (Iri/rn, xekiehten, auflegen, a»fntap<dn,
lugenwtiae legen ete., «truerc); guth. Walhaa
in aflilitUiftu (lieladtn, bi. ubtaden ad. ab'
legen, eine Lttst auf Ütwan); m. hlml^ui
[(Hl /Vi« Amen i'. legen wohin); ulul. bladui,
ladui; mhd. lodeii (laden, aifjladen, beladen,
btlanlen); ag». Iiladui [liaui'tro, tiimiin irii-
lim', rxaiitlun;, onorire, bi. in die Höhe od.
aitx EttouK htrauê heben od, tei»den, s. H.
^iMC J-dTf od. einen Kimer mit Watiier u.
Sil ttuch: schöpfen etc.; anf- od. nuamaien
legen, aeltiehlea, aufschichten, lagemKise
lege.» u, aufbauen, aitfrichttH etc., m. B. einen
Seheilerhauftn con lagenvieiH aufeinander
gelegten Scheiten), to-hladan {gt- od. ter-
»ehuMen, terlegen, aneinander legen, ab-
tragen, »entiireu), up-hlBdan (aufheben, auf-
i»ifiden), f{ti-hlaijan (aufladen, auflegen, a^f■
lehichten, aufbaaen in eeinem (leiste,
wickeln, ef. It.
I, od. nlruert'. üiStriiLTe,
ri»)-, rnrjL btl«> fioäm, briailt^
Wie um ihm tHd^m Aomfjdl
laden od. gaih. bUlhdn '
10 krrgeAenäer t/reifen. Fatiri^
etc. od. Erijeeifen Hr. (wk J
-in liebet». Aufhebern,
hebern u. riehiem tte. ^
teic ferner uwA «" Lege
Itt ». Stisea fuiamufu.ttiitnii)a4.
legen, NiederBelsen (C '
n. ein Hetatltn ftamil>, i
Hebet* ffo tceg od. wa Ittnuit) i
ffähe Utben tue.
âO die Uûki ttdtd.
aue»ch«pffn (liAimr«. nluarl
hlniLui ent»taad, teAhrtnd 4M '
Aufleget mebt» Belasten,
reu «fc iiMcft dif Btâlg. : «cbM
'ih hlodlia herx»irgiag. Da nsn
kläilu, kksll (pune») lia Au^tuti
sandtrn für gotk. lilath, ht. atti.
od. lilad ein idg. Thema luatl
Vruthi I(anb aniuaeUf» üt. ui
90 gleichang ntit Mai'. kIwU va
läxiig a. find demnach aueh
Ver^teichungeit mit tottMigeit i
vUlttg ge^tfidattäüos m. ohne Bk
man bei Jietem Ifoft lediflii
35 Oermanifehe f.
aller genn. (F^
(Rtthm,
Dtc. u. ahd. fialúo (ef. haiat) ti
(rnftnj, »o kAmde auch gvlh. I
40 teiclit n dtr y bnr, kal (lkf!>en,
haUen, stAtitten, bcrgetu b^tlra
etc.) j^ftörcn, ton drirtt gtrm.
auch ja eine gcrm. V b&Iib, blt
toeitergtbüdel sein ka
4Ii II, akart au« kar u, sbar der I-\
■i. Isdon <lade, tad«1. ladt e
Ibânt, lud \-ic. ; — ladpu), Uidm, I
lade» etc. i — hb ladi bau ia*, —
to «uk ; ~ bj IM biim [or itpnirt !■
60 ntd., mnd., mnttL IuIdd; ajrk». I
kia: IIS. iBlblui, UiJuuti ; ny«. Ui
Iftdhieii-, aiLUdlin; galh.Uihan:
ladhän. UthAo, liulau ; mhd. Ii4i
iiiell entnjiheht der gollL 1' li
6Ö Thema lüli orf. rWb, unw tm'-^
loüiiiy wiB dat für I lAdoa
7'Aerfbi kroüi od. t(ri(tfa »n dk
idff. Sprachen iveüitimt, »rrdttt»
liier iciedrr die ffrrm. j' InUi 4
CO »OfiJeiTKnj iwn der fichallieurael '
(Fiet Ut. S5 in.!
LAF
, da a doch Dchturlich uiizu-
Ahm Hieta laileu mil //riech.
Mk vor) u. uHserm Imicu u.
rulbeu y kar, kol, kla (soH^rf,
t leden, vfTftossca, vorbei, ter-
egantfen, iiasnirl Ha. ; — 't 18
iavD, dat hC lu'r was. — Dakar:
angeu etc. ; — lii' was ferlilden
od. voriges) jnr ultîd a]i ür;
ibergegangcH, hinubergtgangeu,
i; — ho is fôr Uré ditgcu afer- :
(. fedfn in vur- u. ovcr-lcdi-n.
I J'artic. eon atild. lyden; aml.
lan (gehen, varühergehrn, jias'
H etc.), coH rfcwcn PriUer. \vi.
i t eben unser ledtii, kiteu etc. :
wo;« auch unser litt (GUrd)
über Weiteres unter lüden, lid
trgieieken igt.
t-pin, Glicderschmerica, Glif-
cf. Iiidvliraken.
<m, die da» Jxulen (cf. 1 u. '1
llg, ladeif, Ladung; tun 1 u.
, jt. Inile-Iiräkcii.
a^, matt, nchwach, flau, /wie,
l ttt.; — laf fiin smûk (sfhhiff,
,ßau,fadc etc. iiin Geachmucl:,
a. Geschmtuk, ohne Sah ii.
~ ik bin so laf (ichlaji; muH, !
h, flau etc.), ik iiiiil i;rat uat
len, anders fal 'k um; — ik
on (fitdcH, Kflmlcn) smäk in du
it insen 'ii liärink ätcii, of 't
' wnnl; — dut smckd su l<i laf '
c); du must dV i'-rit mg *ii
(ii-pi-r andúu, dat d'r wat inr-r
nd; — dat hcd so 'u IntTi-ii
I, fadett etc.) smak ; — iliit is
■Jex, sfkalen, leeres, gelmlthiaei, ■
■THCH Genchunm); — hl- in u
ftrj kvrel. — IMion: l:if-lnk
hÜHcr, der ein fitdcH Miml h<it,
■ug »chwalil) ; — lafliuid mf.
digkeil, Sctialhtit, Ocichiiui'l:- i
•ernheil etc.); — laffvrd triii
geinUo-ier, alberner MruKrJi, bz.
^ nM. U&iard); — tiifliartiR
•■hertip etc., cf- nbl. Inlliiirtitt,
i-her^ig, blöde, blOilsinnit/ vt<:.). i
ninid. laf, Icf (llacvidiis, luii-
dus, Rc;;nis, imbecillis: f.iiiiu--,
HütH. ]»r, lef (7iiu, llau,i<:hnwli,
frien. (.1 itpia-, Eiikeuiin \n1.
Kl, matt, Jtaa- od. amll- od. '
achKodiheTiig, kleinmiithig, mutMtta, feige,
fnrehttam, bliide). — A\ int wahriieheiul.
(cf. darälKr auch noch die .Hfldanidiemertung)
idenl. mit afriet., »k., ugs. Inf od. lOf (matt,
i schwach, hinfällig, kraul; bi. iutirmus, An-
liilis etc.], wofür (irimm die Form \\t an-
»etel, tcahrend H. Leo u. J. II. Kinte
dafür icf, bi. le( unacl^cii u. Schmeller,
Kttmiiller, Hegne, Schade etc. es lüf
) schrcibeH (Hei/iie schreild übrigeni ags, llf
u. lef) II. diexerhall r. Kichthofen ».
Andere es anch mil «nserui U-n (n. d.) idrn-
tilieirea, dessea Auslaut „ii" allerdings keine
Schmierigkeit macM, da die Müwwe lali, laf,
i lap (s. unter lalO tiia Hause aus urs/ir.
eins sind od. Jedmfdls im (lermanincheu
nicht ans einander ."ii Jialteii sind. Ita nun
alter weiter unner Inf (schlajl', malt, miide,
träge, b;. weich ele. wl. lau, llau ele), nid.
I lof, loof (miide, rnttil, iihliiß', weich ele.) ;
nudd. loof (if. KU.) wahrsdieinl. auch mit
Inf u. afrirs., as., ags. luf ml. Ivf idrnt. sind,
so scheint es mir, als ob allen diesen Wär-
tern eine ähnliche form zu Grunde liegt,
i wie iinserm li-f (lieb) otl. wie lof i« nid.
vcrlof ( Urlaub), bz. wie lüf od. liifi: in nc-
Inf, f!i!]6fc (Glaube) u. dass das afries., ags.,
as. lef od. Ii'-f 3unäehiit ans Icaf, Icof wl,
leäf, Icöf (Schade fuhrt unter M' auch ei»
I aengl. lavc mil derselbe» Hedlg. au, ums
ich Ixi Slratmann nicht linde) rntstaiidm
sei tt. sowie auch l«f (lieli) u. Inf in vrrlof
(l'rlaah), l.if r'it Ki-It'.f ilr. auf eine urspr.
Form Infi), luba, ijekünt Kif, lilf h. eine, y
I Inf, lull zurückgehen, iroraus anch dir Form:
nid. laf .(. l.if, lu(.f III ähnlicher iVrise eul-
stehen kunule, wir unser laddi' U. iiii. Imlb,
isl. lud, lad, aus lutlia o<l. lade, nhd. Latte,
lins lodt! Oll. lote, h;. dem Slnwm lud, lut
I von liudaJi (tresciTc), ef. loili- h. lüde.
Veriikivld ma» nun weiter nnsi-r n. auch
as. lüf llichl aus liut'. litib, l,i. Iiili, od. zu
iiifS. Ici'if den Stumm lit-iig ((. Iniff rvn hviijiaa,
liligati (rf. liuKi'ii), SU ist unser laf, A.-. iild.
■} laf, lof, i.nif (s. "I„;„), soivie das aus ags.
Icaf, ii'iil od. WM, lcúf nilslimdaie \i-t niclit
••ll.in idenl. mit unsirm Inf (malt, trüge,
schlaff' (IcJ, sondern irnhrsthmil. auch S'/n.
mit dim nhd. lass /träge, malt. faul, lä^sin}.
I liz. iiiiserm l;it (sfuili, dessen ri'irnllivhf
IMtg. wohl: kkbrnd, haflind. bleiliead.
surüetldeibeiid isl. ruhmd, liegend, sich nicht
rührend, /c ruhig, still, unheweifi (rf. Wei-
teres unter li'it u. Iiilcii) ist, wir ja fh\i
I (srhl.ijf de.) H. -iluf irf. auch Ruf) iwiAr-
sihcinl. mit slajicii (sehhifeu) conuce sind
u. Inf auch die liedtg. : still etc. hat. IM
nun aber ags. l(<af, lisif oil, hif, h'iii, bz.
engl. Icave (iicrniissio, Frlaubniss , Frei-
) gebung, Zulassung tti.) im Stamm mit engl.
LAK
e (!a*!if.n, vrrtaiisen rtej tinx w* ». bti'h
nach MgtT Aut^vJtrung xc/ si« Th*w^\
ImSAi od. lufa, giúh. lab«, h*. tmr y Inf, loh
turückgthen, die auck dir |/ pub IaIi^u
(lltuHttn, (riiufnj u. l*fMi (Heben) etc. i4l
u. teahrgehrinl. (cf, Ifftrn, Ufrn, lnfKu) i/'c
Heilig.! greifen. /iMMn, ^ll«n /WUn m.
Aafdf, iKi «úr« «tcA (mhA fii« Atvl^. .- Cöjf,
uwU, tnäcte ric- leicht nu« d«r vmi hciflai, 10
blrilinji u. ruhm (oä. lúrgm u. xehlirfeH) ab-
feiten lasstn u. demnach a»eh agt., a». iûf,
bt. uwKr Uf u. luf aueA abtnimgiit tn dieser
y Itif, lall gehören Rûnnen aU die WbrUr
m, bf, !6r etc. 16
H'^yen der Brftftjr, ; ünqufre oJ. roliiiiïUPiT.
eergl. auch ai. Mbhik, aff». l&f Ctla« Urbrig-
aelaêicite etcO, »im «ii( (u. lî-blijttu; ahd.
Mliiuii (t^t. iMfan; afrie». kvn; Btntl. Iev«ii,
InvMi ctc (übrig od. twückltiiiiien) u. aa. 'iû
l^bhuii (bleiben etcj tit deneUien \ mie
Leben «. Ltili (cf- Jifen etc) jjekört.
^UM Sclúutse »tt übrigen» noch die Frage
tiHfgewoffeH, ob unter Inf u. luf, bt. nid.
Ur u. lof in der Sedtg. : flaociduK etc. vahl 2&
überhaupt dtunelbe Wort leic at., agii. ]rS
ad. lêf iit u. aieh nicht eben durch die
mnU. yorm lel' u. tfurch die Btdtg.: lau,
flau, ntalt etc. mit dem a»., agt. lef od. ICf
(debillB, iiiflrmiu) getiUxlU u. verwirrt hat. 30
ytrgkteht oian näntich an. lafa, norv!. lava
(hingen, echleppcn, lote herunterhängen,
»ehtotUrn etc.), an., ül Inf (nla pallij, b*.
Zipfel, Schoow, Jîiwen etc., cf. engl. laji).
laiödufi! (pimicilliunealum), Iftfi^rdr (flftocufl, 36
flacctK auribuN), lafhraedJr (formiilise tlaccui
et pendeus), lafliat^in- {ftLcUliDiu«), lull (peu-
ilcTu, Dacuescere), latmddr (valde auhelu») cic,
»0 teheint et mir hei der Verreandtachafl
von »Up H, sluf mit slapen, eowie mit siepao 4Ü
(»Meppen u. schleifen), bt. einem men
Slipon iid. slifan (alaf, iluf, sltifun) iloch
u>ähr»eheinlicher,aaM» unser lof u, luf eher
mä dienen an. Wörtern auaammenhängt, alt
iku» ee mit dem ae., ag». lef od. IM, bs. 45
uneirin \tp eine ist u. <kua e» dann mit
tobbtr u. nn. lafa tu der y rab, ranb od.
lamb (uieiU^hangen, gleUeti, fallend gehört,
motu yiek (I, 193} auch tat. Ubor, laneiu
•um, lab), — labaru, ~ ümbtis etc. »tfÛt u. 60
wota uiiwA' wuerm lobbe auch uxM lipo,
lipoii gI^ gehüren.
•2. Itf, rfff ^un^e genannte I'laltßch
(Mlea vulguris]' — Auch mofriea. lafT bet
Call. Müller, hb
Ufa »i. Ifiva (afrie».). ». unter l&Tcn,
laT-bek, laffcrd, laflifftd etc., k. unter 1 laf.
lâfel-bêr. ein b6r (Giuterei, b'ehmau», de-
Vue etc.) tur Feier der Verlobung od. den
Verlübniste», Ver^ruchea de., Vertotmngii- «0
4» MFEV
ftir. - Nd. (Br- Wh) ÏI .
wiitj ^Khrtntratt. f, iay,i H
Xu U&ti, Icifrn (ttArm^ yri
tuiajfen etr.), rf. 2 lafpu.
1. lafen uit wn-t, ioba.Ti
fan; — I16 mul «Ik #tA M^il
lifid fttk li'r tn; — wi
il«K win htnaMinüi, 4a U «kB
bM. - AW., Mul, >U \vm. I
bwtrüi); tcfritK. (Jafti
Iahen, Uli&n, tabi«, lap6L. -
|-i/. i. F o. >,'( 1 M « (Ir rj Ufiia, lilia»-';
tMoU. Ub>; mAtf. laba,U|i(I«t, >«
viu u>ahr*tlifitiL <U (fmimllt. *
icUiir/t mT. (nnM, uil. liu «a «•<**
•»-«MI fab .'^rwr. Traa^ Vek^
cf. y pa, jii, /iMum, ueAau*, lob^
;u nöh mehmem, trinke», imûtfi^
htr u. immt] mü ahd. bSaa, kh.'
tcpja; (tffif. upiati (Ueten, tcUir^
lamb«; »«^mA. lapl« ftote, »(U^
/tn, trinUn «tcj u. blib (Ortf, 10
etc., »MBit mit Upd (lAftl), m^
ru der y labh, M. nbb ^m'^ii*
H<rAin«fl, haltett, padien) gehört, flt-'
etant direet mä oUL TaSu-, «ftf
lapiau (schlärftn, tiitteliiArfat) rer
d^ür auni»eUendtn alttn Imii, Uta»
(gchliirfen, trinken tle.) od. bettet
PrdUr. lab, laf, lap. von äem mM
Leber aiumtttovie alte Virb. Vti^
lipan, lab etc. (greifen, fatae*. im
od. unterhalten, ernAhren}, imAnm
£11 sich nehmen etc., ». unttr US
nf(, UKU JSincr «c/i/úr/l, (
od. Nahrung, bi. da», mu ua. ««
sich iabl u. erquickt) od. su tkk
lOie Ja Jeder Trunk etneLabt,)
od. ein Labsal etc. itt.
1. Ufen od. iBVM, »eluner Itfua
l^rn, preiern, rahuuM, bt. «cnh^
nd. »eint Zuttimmung u. GmehmugmM
kennen getjen, Ehen» genehmigen m.
iXnem iwilimmen u. ihm £tiMt
Ja aaffen tu Httpat, iuaa^eK, ni.
SMlobea, versprechen rte. elt. ; — e.
icher, jeder) bûr im sin boorr
Jäfd hA dfiir fbr ßt ? (leiu Mtft tut <
Mel er dafür au») ; — fa« bed tu
(cugesiigt, vtrnjiraiÂen, venirheri) ; ■
d! 't läfoii wora ('i'cA tut e> A
(h/. tugesagt, «reichert, '
AocA IOM>n, äbcrpretsen, ütwroeÄMii
fordern, dm Priti$ m Aoch «tdto^
kfcn (7i«- Ol], gelten, tumgen, mt
dcj; — oflafniif<%doAM;j — lUk
lotcH, oiuifwúie», n
4K7 LAEFEN LEFEN
fd, NUirf. lnreii, luven 1 tlhan, erzfitgen, bewirkm etc.), — libao
lovú; wfrits. (Japix) dagegen ein derjedereeiUgen VergaHgenheil
a)\area\tifrieg.(Out*en) angehörendem u. gotusiigen xckoit geschehe-
; as. lobôn, lobhôn; ag«. »es.- Greifen, Foiten, iïiilteit od. ijafien h.
aengl. loven; an. lofa; 5 Kleben etc., bi. dm Haben ihm Hatten h.
Ion; oM. loböa, lopúu, Haften, ein bereite Gegriffenhnbrn tut. ein
— WoM ton lot (Ijüb) parate» Fe^l-, Halt-, Haft-, Klvh -haben
fag Weitere in vergleichen bezeichnet, reo» sieh ingofern indaiseH gleich
bleibt, als »ich aus Halt u. Haft machen
■ 10 Fl. am Halt u. JLifi haben (wo) eun selbst
i die Bedtg.: bkiben, rasten, sitze», rnhrn,
g (er lebt noch, ist noch Kohnen od. leben n. sich «ufhullcn (iwi)
ig etc.); — M> laiikasli ergiebt u. dann weiter ans: bleiben u. Hall
ich kbe, (nI. existirc, da machen od. halten (wo), bz. sieh halten u.
:.); — lié lÂfil (Übt, ext- 15 aufhalten (wo) auch etm seibsl nieder die
ntihrl »ich) faii brûd ud von (wo u. wooon) eurüekhleäini , Hbrig
r wohnt, d. h. er bleibt, bleiben (cf. restarc, womit aasscr H est an<Ä
setshaß, verweilt etc.) iu nhil Rast u. rasten, bz. unser rQut ». rOsloii
M .■ beUfen (erleben), ~ zitnammenhange»), gespart u. geschont «v r-
>flüfuii btc. etc. — Redens- 20 tlen etc., bz. die ron: verlassen werden,
miiti mut t&feo un lüfuu aBein bleiben, eerlassen bleiben u. sein etc.,
> min um to läfco uu to od. die van: nachbleiben, zu spät kommen
— wult du läfeii lank un etc. etc. entstand, wie Ja an. lifu ausser
tttl'^uD driukasde hund; leben auch die Bedtg.: ährig lAeiben ele.
plii, de hüde sUk für 25 Auf «. das Stammverb, von bleiben, näm-
Tswio'. — iVJ., nid. toven; tich ahd. hli'bau, llb.-iu (cf. hlitea) awiser
libba; wfries. (Japix) haften, halten oti. bleiben (wo), nicht
■ies. lÄwe; helg. léwwc; fortgehen etc. aus der aas bleiben resul-
lib; OS. libbjan, libbeaii, tirenden Bedtg.: geschont wcrden,aach
y6u, Icbhoii; libän; ags. 30 die von schonen, erhalten lic. (ml.
m; aengl. livicii, leovieu, walirscheiiUichcr woM aus halten die cjw
i. live; an. lif»; norw. unterhalten, ernähren, bz. erhalten etc. u.
; tlän. lere; ahd. libjau, hieraus wieder die von: sv honen sowohl.
lebËn, lepëii; mhd. lebeu; als auch aus halten ml Hall machen [wo]
30 die van bleiben) entwickelte,
s., as. u. ags. Formen Zu Ififeu (irgendwo haften , Uebcn ml.
■T annehmen, ilass auch irgendwo bleiben, wohnen, zuriickbleihen etc.)
res libjaa steht, od. dass sei noch bemerkt, dass ausser Gl (k. d.)
ags., ahd. libjau, Ufjan afries. lâva: ags. lâf; a». li-blm oil. lúlm;
iraclien gleichfalls lüie im 40 alid. leiba, leipu; m/x/. Iei)u>; .7(iffr. lallia
(^. Fick, JII, 271, UM (Ueberhleibsel, bz. iltts ivas übrig, tnl. nach-
• sein} mit gotli. Icibaii bteilit, Hinterlassenschaft, Xiichlass etc.)
liban in pilibau [lAeiben] widirscheinl. auch ilas Wort Icbcii als Kn-
\rend er an. lifa u. golh. düng cicier Ortinamen im Magdrlmrgischen
«. libbjau, ans. li^uu Ute. 15 etc. (z. B. in Aschers-I.ehm, San-
Verb. li\Km,\\Î3,n befand, ders-Lebcn etc.) u. zwar in der Bedtg.:
jn einander verschieden Verbleib, Wohnort, WoAjmi/; etc. zum lilii-
;A auf die Gegenwart, — gen lîfau, liban (ef. tlazu anch klift^i) ge-
rn (sofern es nicht für hört, während es rou gotk. Ii'tbiin (liufjiievi',
\if die Vergangrnlteit ba- 50 relimiuory, bz. übrig lassen, schonen, frei
[f, lib = idg. rip, ribh be- Imsen oil. geben) n. ahil. Iibaii (schnnen,
nämlich lealirseheinl. die iilirig lassen, bz. gcfihoid loerden, bleiben)
sen, hallen, festhalten etc. als d'-ui Stammiwrb. iw» hlifeii (s. d.) zwrifel-
, festsitzen etc., bz. die haft ist, ob diene Wörter ans iilti:rem lilw-
FasÊ, Halt (AufenlhaU, 50 ban, hlîbaii entstanden ». tlemnach jnit golh.
ast etc.), od. Haft, Kleb lileibjan, alul. tippan, lipao, un. Iiüta fKcAu-
!a« libjan ein der jeder- nen, schätzen, helfen etc.) u. ags. lilcov (cf.
angehörtes actives Fas- leife) etc. za einem agerm. Verb, hlibau, bti'ib
ften-, läeben-, be. ein etc., golh. hieibau, hlaib, lilibnm etc. ge-
; Haft-, Kleb-machen 60 hören, dessen germ. y hlib, idg. krip od.
hAKFK&XXFa
_ , fci kfti, Iwrp, kriip (i/. Iitd|>un) «lt. «- ii 'i. taidi
iDi>U uKt/i efiTH«» uif (ti> I' MM i'oH lAiyttt u. - l"*"^,
lilma, kilinn ihn Heilt).- yreifem. /lUtf«, r>ii< • oIi
ânJk«n f'HHi'rfci/i'ii, trhatUM, trnöKreii, bt, t'in i ■ i'iv ric
tragtw, hclfrn, *tfuiUm tir., vf. ihe ir»r.-<Jii û uiü ■''■"( ""■'. fi -itfA ii«i<
|kA imL pi, hfaar u. illikr tutfer tiodurcDt, ibr tlUfrrji mit nvf iUr* od h
ferthaUn <tc. haUt, da nueltjag«ih. hbil», gfmigat wi»iL
VaiU; -iM. hl»iba, lwl.0, Imit, Wi-; n** "* '"*■
Mb; 091. hUU' fmaooK hlAfortf. cn^J. La
rf. iL Hrodherr ttc. u. liUfili^i.-, «njit. 10 — dm lUm It li^iril uwc-k«r; -
/,M<Jy, J. ft. Jiroä-Speadlrin eU.); ei^. oeo Uf«>ll fUin Lebr», K„a, ,"-
iMf; nn. Müh. kifr f^.-aä'. itrvJ. SfMtnr. kfm« Btihniftra ne.) in hiin
tu. IJnttrh'iit, y^hrung) mit gemut etimm Kilrfitt; — liO kol Rci n jülili
iToi jH iUt»fUi bllkan, bklluia j^chM. ici-t — lii^ kr!-« 't KJirdfrs uji 1 1
«A'f. IfiljA, IpipM, ji(«rA UibA etc. ('n. uktH) 16 h# '1 *npcn np H UCru «J>-,
fu Ihtnn, IrilMii. heA, den it bt ük altid ildn; —
Xu Hrr y lili, lif owt lilnn etc. ef. nkr. "n I1ÎI (Jitdcm. J'riciHi up 't I ""
Up. limp. ved. rtp, KtUAt F'ok (I, 7âl) Leibe, ht. Jan Körper) rii.
mit: »<hmimn.Mlben,kUbeHrtt., — Ora»»- ffimf, IHlhngk«tl, IJtrwi, Otrm
mann mil: nchmieren im, U^n an, bt. Xtattlttc.; — il'r ü bCl g<n l^iin ft
aiiaehmrren, Mrúifeu ttt^ — Sojtp mü: -^d« kia(I''r tnakm >n 'n klü
iintrwD, o1>liii(rra, rjintnniinare. pallueri? pic. tu f^iin guidä aH bCrvn ix.
uhertriit u. amirri iah lieim Vrrglekh 'um länndlR, tefuidkj;, U«Mti£<Il
kl»k u. ahä. kU/ (cf. kluild« i^tc.' u. kUUe bv ii Dog lAfttidi«; — d^l H W
Mc| nicht uiHhin kann atuitiulimtn, dum 3S di^ i'tc.
nu«A Up lt. riji umpr. dit Btét^. -. «u- lttf«nilJEb«l<l de, LriWKlijitiA
nar«, crcpiurc, hj. boudr, crepltua (cf. auch Mn oil. lavitr, Lobrr, JV« "
kliff-n) An/fa?n u.dtfniBchwspr.auchSchiill- ulk U 'n lufrr («u >în warf. -
wur.rtln vd SchaBuurUr marm u. Abliiicle Ht#t, \ttw, t-nlur. — ^'L
MOB l(»i>, 1'^, rap [souara etc., ef. 1 lab) SO •^rint. livurr; w«iifl. liifrr; «
»iml, die in s/ltieh*r Wfúe wie kiutBtc am li«tw«r, Intwur; n(|<. ItfeK. Il
•Dn&rr.crriiiUiru'JiüRAidTn. .'ftwatCMiArMAcH, Ijfcr«, liviv; fia., ul. tifr, lifUf;.
r«MirH, spatiea, njiringtH, iqntengtit etc., bt. livtr; wAnwiJL Itf/virri ifâ«. Iv*tri<
•Ue con: Bruch, Ititm rle., od. BrucJMui:t, li-bftra; Ivber«, te|ipra; mU. 1(M
SjurrnffsMic*. a^e^fn-UMf^nc« 01t abgeaprvng- »& >'(«* fi//, iTI) piaulA. 'î««
(it* JdMias, Keôt, ntacula, 5cAmt(lr, ÄVAi'irer«, vün l]baii = ll|i, kuitm (cf-M^
/mL hr$iiténge*, bcnchmnUci*, be»rlimifrcn, ». dr-m^ath ram i7«6ritff(i i*"^
liftudda etc. tntmickrllCH , rot« Ja »nser net, u/üMmul II. l.ia (StiaUri
rubbnts u. ribclii (laut «. eiel «chwHiUe» u. lif&n, fit. UAau úi da- Ihdtj.
faiU lachen) cbtnM »i* rappeln (rätseln, M Mint a. tu ui* dm HiU Ja lA
klappern, riel v. dumvt »cfuettUtn etc.) mä Du indaucn die aUtM Sarigrrm
griech. rabax (lärmen), ntmud (lärmen, Lebtr-Metr ein jr«ro
gtamj>/cn etc.), »kr. tuubh, lanbbiU« (tunen) bt. ein .Vaer rendamkn,
lt. ribli (knarren, kniHer» etc.). riph Iglo- /iiArt aesea Jes JitWt'cfc*« od.
twn, pugniire etc.y, r&mb (bHliten iOc), letL iü u. kthi t/r/rmreintun Zunlanâ*!
ti\Al(drähneH,piM«rntlc.), \at.\\p\x» (krach- wtbglick u. hücKut hrfchtoftUiht
»m etc }, totoie wahrischeiitL aiteh giith.Xin'tai war, cu int ri ivaU meiftlkt
(Utmw, aU Thinr, wat meckurt ad. MefoitI Wort Leber mit n&d. La§
etc., cf. 1 Um) etc. Ȋmmtlich tu diesen aun mnd,, mnid. Inf u. Up, libbt;
m (lOnen) VKitetgebiUleUn SchaUieurteln (cf. 60 (coodulum (ul. ein Jiticiu, teat r
1 lab II. iapiieii eti:.) u. taanaueh annehmen nm t't u. uU MtUet titm Oeri
miM», dau nie y lap (leuchUii, glAnten, oiL dfr MUeh ffelniMcU xeird),
umpr. uxM hr«ntt«n,fiammen)Vo*H<tH»e nd., nid. tubbe {». dj, iw
au» mil lap ad. Top flaue», klingen, jaiit- (St ratmann} tivuna; nit (Br^
inern, bt. »chtetUeen, klaleehetn) idtnt. i»t u. bfi mnd. Jevirna; nkt liltnr^ f'
eben ihreBeiU^.: brennen, flammen ele. au»: iipdfcrrlSiuniu, !eb«r«uf/RliuUbei
knintem od. tingen, rauschen ele. entwiekeUt, fierinnen, iwi^utiren, Berinitt»
wiejaauch eengen nun »ingea eHletixad autcbe») m einem itgerm. I'crk
V. auch mit ved. rlbb (raiuchen, tarn Fewr \i\nii (lab, laf, U|i, — lib, luf, Il
M. Ä'üuiu ; xingcn, lobsmgen, Ivben, preuen) 60 eU.) j/thdrt, kiu nttht mit f<^
UFER LEFEB . 439 LAEQ L£G
M. I. oben) eo« einer y lip in tlrr Bedtij. : bindrn, verbimltn, KhliawH
I (ef. auch 1 lafeu) noit einer etv. peliöreH könnte, gleirhriel oh dies an.,
= idg. rap, nunp tfl. rabli, iV. tif oil. tjf »t/( g'tlli. tubi (Gift, DimiH,
t, teelehe mit »kr. ra.hh,rannhb, ba. Zaulieriititlel rtc.i in hiltJitkUGi ((fift-
ih (greifen, fag*en, packen, 6 Itunde, Zaulierei); ahd. Iu|>))i; mhd. liipiw;
elv.) ident. u. umvon anch nhd. Luppe, Luppe, Lippe itrspr. fnr-
pere wohl eine If ebenform iia. mett eine ist tid. niehl, bt. ati der SIoihm:
tilg.: fiutea, packen, haltea (in., iid. lif od. lyf den Themaii Uln uti. Ivfn
Mu» »owohi die Bcdlgn.: (miNltcaincnta) dcruelbe ist wie eon alid.
Aen, binden, echlieaien etc. 10 [iiiipön; inhd. liippi>D, layipcu (eergiflen, hei-
ben, feitiiUen, bi. die von: Icn, saiiare, inedicnrc), ikt j» nlle diene yiir-
lt. eereinigen (mit Etwas ml. men sieh ton selbst nns einem priisitmirlen
sieh iHSniniHemieheii u. eer- agerm. üliun, lub, Itili ergeben u. dieBedtg.:
I, dick nrvrden, wt. gi-rinnen (tift eon gotli. iabi u. ahd. luppi gan:;
u. cnafTxNii'e, von cu^o) etc., 15 gewiss ans der doh: Heil- Mittel od.
die lieber urspr. wolil als Artnei enisUtmlm ist, wie ühnlidt da«
tes KIwtiH (anch\ahu.\ehhv, deutsche Gift aiii der eou: Jiosis ml.
« uropr. die im klagen "lïu- Gabe. — I)a nun weiter libau, li[i>ui, Ijfaii
eronnene Milch u. sodann td/cr auch die BeiUg,: heben, tragen etc.
ten saliher Thiere selbst u. -iO aus der von; fnssen u. halten efc. euU
tw gmmnene Mitcli als auch wifkelle, so ist es wohl cieeifHtus, dn»a so-
cser T/iiere als Mittel sam wohl da» an. ly[ita (heben, aufheben, in
n der Milch benuttt, wie ja die Höhe helnn); diin. lüßc; nhd. lilftcii
n auch liei uns deshalb lelilx.- soii-ohl, wie auch das Subst.: an. Inpt; nhd.
■Hlah die geronutne Milch -.ib Luft (ef. Iiiehl, biublcu), vis dan (ir-
I einr.1 Jungen Ihuen ist) hobene. Obere, bi. dan in tlrr Itähe Mier
cofiei man wegen ihrer <lun- uni schwebende Ktwus u. ferner auch da»
:n Farlie sogar u-ohl an einen mhd. tupfen, Ifljircu (in die Höhe heben elv.)
iablumpen gedacht u. sie auch in dienern iiHcu Verb, liliaii. Iif<ui, lipmi
I geronnenen Klumpen Ülntes 3(1 (Inb vlc, lub, lur, Iiip, — liipim) gehört,
sie danach l/enannt haben indem gunächst eou Inf- ait. Iu[i-juii, in der
t aber Allen, was geronnen liedtg. : Hub od. Ihbung mai-hen, ein J^rtir.
Uch geronnenes Blut uucli rräter. !att, !upt u. hienm sowohl ilnx H»M.
■ aftciid ist, so geh'irl auch luft als das Verb, luft-jan (lUfli'u, lichte»}
bcr, liblierig (s. d.) u. weiter 35 entstand. M<iglichrrH^:ise gehhrt nun aber
tkiiehiKl. wie wir auch sagen: auch Ifif (Wind) als das was sich erhebt
■esem allen iibs. lilian, Inb, liili, Oler Wind erhebt sich ad. macht sich
der hedtg.: haften, kle- •luf) u. aufmacht gleichfalls (cf. lAf}
der Clin: gerinnen (}Vei- hierher,
für iJbBD die Bedtg.: sich 10 ]ür«ni, lefern o,l. lävern. liefern, oux
vereinigen an, cf. diener- . seiner Gewalt frei geben od. Iitsm-n u. einem
tter Lab, Lebiii, gelic- .indem tu lliindeH gel.cn. — .Ins fron.;,
er von: sich eereinigen livrOr; rom., aital. livcnin-: lubd. liliuriirt-,
i etc. b;. lat. libiTiii-o emi lilirr (frei, Ins. ledig cli:).
! sei nach wegen des obii/en lü lalT^nl. InfTorl. tpITeril, s. unltr I Inf.
von der y rabh (greifen, lag tc/. leg;, /««/; l'^'Uer. i-nn liiîcini.
hallen, lielien, tragen, bt. Iiij;, niedrig (cf. 1 Ijiii); /ig.: gemein lef.
eerbiniien, rcreinigen, zu- lil>;bitrtig).
ant M. dicht machen u. so 1. IBr, lêff. niedrig, niedrig »d. Jliuh
p, heilen etc.) aluitianmenden 50 liegend lic; — big yiAtfi: (niedriges Hasser
ipan, iifaii (Inb, lap, Inf, - 'c/, Kbbe, als Gegmstdz Tiai bi'iswaler); —
hibun etc., cf. binden, baiul, Uj; laiiii (aiedritj' *. ihilies, ebene« I^ind) ;
rkt, dass ausser idid. Labe, — *ii lAgcn stül (ein niedriger Stuhl); —
r 1 lufcu) beim Vergleich con dut geid vX 1/U" i' (das grht stets uietlriger);
I, lalus (s. unter hüll dann 55 - - dat is iip 't lauste (ilis ist aufs Xie-
isl. lif Oll. lyf (inedii-arauiilu, drigste).— -VJ. Iwjj; ««i/. b-uli, \e&'\ afries.
'tél od. Ueiltriink, bz. urspr. I^'^b; vfries. Ici'g, liif;; nid. lang; mald.
VumlcH heilt od. schliessl \ießh, \evi:b (niedrig ; jig. : gemein, schlecht) ;
wiederheilu.gammaeU) mhd. laegu (niedrig, fiiich) etc. — Ks be-
iure) »u diesem Ilbau, Üfuu <iO icichnet urspr. einen liegenden Zusttind von
I,AE« LEG 4flÖ LAKCUtrES
«« mil \w oom VraUr. Lu tia*t titeoM Httrant iie «• ^M|,
o* l»g (■/«■;, »'W iht An«r (JnÖ nJ, flttch tx^XfUyt ttc ttiltttktH, d» né t
mtiUrgfi*at od. tear herriU litgcnd etc.) tr«i ,- kttetyli^, ruhrif ihiWIFmI
»titeraeMdtt. fthtit konntg. nU HaJrmmHtl
2. itg, 1f>Ki ''»■'lAei oan L<ut Ott, Ladung, f> utej/lieh itt, »«nh JIaa«rA«,1 • arfii
«iri «W.; — 't »chlu 1» \ig; — ht l&nl mn od. »»rulus 'te- W( •. to* ««l«»*
't Ug lulUii (it i — h« i» ug atgfto (Kf i«t Sit^ttKh Ina II. iicjl iwi «u^
Itw alt«9^(ui9«n>; — ISl^ glta nd. iig hierum treibt. Da juui flAff itol* in H
lapeii (''(•«^ 4h1. tHämng gthta, ltdig ad, (cf. 1 liil) aiu-h da B<dl^. ilút,
ma»êi§ htramlauftn) ; ~~ \ig makiiu, Utr 1» orf. tüigetreiailtt, atigetduälito S<
MnefkM, oiwrAxinoi rlc. ~ ^d, nM. («e^. — od. hatle u. tbu an. lidki (Irmici',
AV tri (in Coniraei. Pim Icdilift, leilli; = tanUL mrA ^n JtMv Theilt od. Sf^rliM (li
ledig (Ulier, »oliitiU; Immis, tkuus, CUsiw; spaUeu, itrt^^ itr.) rMaxéa näi
iAioiiu,Uri»MB,i]eaoe,mpiau»);tifrmAi>aiog; (leur« »le.) ton lid = iia. M^fTh
nMnir-10thQe;iHKf.IAdngi M^'lt^'Ucm/'^' ^^ <*c-) iwilrrg^btl^ üt, «A Mi
lodiH, liddlf; nd, huldig; ninif. Wich, Iod> liilän (■ocktc, Randorp, ia SUdit
iltcb, l>t<litigh fdiuiteßie) ; inhd. Inder, Ifiilie, eie.) von äeiiMat y: gtrwL. lid, é
liilio, lidig (kdig.frei, unbchinikrt, unctr- ritli (*. \^titereii nnter I Ul Aiit
lieiriuhtij; it», llilljutfr ; nuiw, IUuS', <cAH<«eJ- Aunn sMutredrad dan HVl Nif,
IwJlg ; (irtn. Kidig, — Ifas an., i^. Itjugr JO lldbugr ancA «^(««(((r w« lii i
fdt'm von Bti^rn llnldoTten auch mit TMtil, od. itb^rtnnl«* Elmu t
fac.iliii u. df xtcr. In. diu. kt (Uiichl, bunutm vciie' stbiUltt «rin od um UiIi
rtoj M. IwliHunüig (bthtade, auf rine r/e- lic), Mbu (in StMke fciofidn *
KehidUt Art, tjeichwind) rrklärt. Da in- ttrthnlen, ahtrenuen rvn lüiiath
dfjuM Jv. Aaaen iltu iiorw. lidiiu f'iVrben- 2& ikI. alH-rhaupt md diutn WwU
form; Üug, Ibug u, Udig. «owfe Uiull, tiall, «m (ithea, Kalftrntu u. IrM»
Wll) £MÏ / iittt 'lân. eialtllg (m^mtitli'j, gt- tHchnenden gtrai. f lid elt i
sehmtidig etc.), bOiolig (bitiitam, gi-ttHk»im, demfiieh ledig (Thtnut lldi-np) w
^«IcnJtúf, bnofglitA) od, eom liov;tf2i.-r «ig Zuitand o>(. wn £'«■» f«. bfititli
mognt l(-t fiiiM wn« «i'cJi aehr hicht hcwt'it) 80 Etietm vom aUem Cd^rifftn gtt
trßärt H. auch Khwed. Mig au«Mr W^, abge»úHdtrt ût n. hbl u, ti
uHfu»dtt, frti von Arbeit od. Jluchwtrat: EtKOt ihm anhiutfl od. miilm
etr. dir Jledtg.: wtu airA leicht rühre» u. ia, leit dim ja 6ci eiuer kH
liewti/en kann, gatahmeidig od. leicht betotgl, auch der hatl itt.
betetglich etc. hat, »o it es woM sweifeUim, 3G läse, jMt. /n itUtm AaH;
ilaa» aiiA düs Sedtff.: facllî« etc. d«a un., JlochiUiUacheH. — K» tat tu*
ÛI. liiliigr uMh aaf die leichte SewegHiuj coit ligK^n leeileryebUdei m. btjt,
o'l. Betetglichkeit h. Gcltnkigheit von Etioaa Zvitamd oil. fin Sein de» lKttii> ;
lif.iiehl u. demnach tinfaiät al» Conipos. ton I.iegena od. wo ein Htuxt^ nAw
liil (Gelenk, Gtl^fnbknotta, &elt« uo diif Ju Up»B m/. ligen, t. frrUf*» '
Beine a. Arme od. »imttigt Sachen tieh biegen, \»gtn od. Ihgtv, loyra, griBSi
u. bemegen, alM Knie. Éttenbegea, Scharnier u. ri-rlügeu.
riiurr Jniir etc.) ii. der Endung ig (od. ug, IKfT«!!' niedrig machen; «. W
Dg, ug) die BetUff. ; gelenkig (bt. biegsam, uJ. tmieArigtn.
gttchmfjidtg, beuregUeh, flink, rMirif, btMnde *^ Inzor, ItL^or. IfljC^r. Jw^/. /•••
etr.) hat, od. einen Zuetaad battchnet, wo me im ITocMtHtMhett.
rin Utiaa» sich biegt u. bewegt, lu. »ich frei lä^r, nindrigtr ete.it. 1 lag
u. aiigrhiiidert nach aOen Seiten hin biegen, IttgetB, lagern; wie hndtâ,
arniica, bewegen u. rühren kann. Da nun lüR^rBi niedriger maehtH eie. (
aber nur derjenige drr, od. daäenige was ßO unter furlaiieu.
frei u, ungefeeeelt od. ungebunden i»(, in la^r-st&', lAÊgtrsl&tta.
einrm nolchtn Zuttand verkehrt u. Alle», ISier-lvsl, ein Ufer od. eittt I
leat ihm (od. demseOfen) anhängt, od. laae an iur l^ueiU dt» Schijfei iu;
Mn fod. e*} iKlaitet ». betchwert, die Gt- diunrlbe durch lawen tntfi
Unkigkeil u. BewegliiAkeit deiwelben hindert, Qu mum, daiuä nicht Wind m. l
so iêt et klar, Auu die Bedtg.: gelenkig darauf hiaireibcn ». tum SlraH
(od, beweglich, rührig, Ätn* etc.) auch leicht — JVrf. ]i>!,'er«raU ; nW. Ia$«r«i
in die von frei u, ungefetsélt, anbehindert, dän., mirie. lügervall.
iiubeKhieerl, unbelaalet etc. od, von ledig IS£-le|)eii, s) Mig od- mOM'
im jettigen Sinn UbergÄen, sowie auch, W Redenturl: rncunig 6u ktimd äk
n-LOPEE «1 LAK
b) Uerlaufen, aiulav/en; ati, bt. dag» klak ah y von aha. klolgan
open. etc. »oteoHtl ein Brechen, Reinen, Bersten,
iggänger. Sjiringen, Sf allen etc., alxauckein Flecken
IM Moor, niedrige)! âum- etc. bezeichnet, bt. r^.<« dgn aufi dem nhd.
jee Weidetand; QegeiimU 5 kläcjati entatandene kl ecken dieieUie Beiltg.
wie flecken hat, imteie. ferner, daiix der
I niedrig od. tief igt u. Stamm l&k ebenso wie klak urapr. wahr-
etc.; — dat geid na d« Kheiul. ein Schalltlamm i»t u. ileminwli auch
, nach unlen) ben ; — dar wie dieser die Bedtg. : aonus, cbiiior, claogiir
ledrige Stellen, Vertiefun- 10 od. crcjiitus etc., oi. soiurc, claniare, ctaii-
d. — Ifid. loagie ; mud. gcro od. crupare, crcpiure otr. litiUe, »o
>ii, nid. lEigen. wUrde »ich für ein von tuk veilergeMäetei
, li-ien ctr. Thema lak-a — a) die Bedtg.: (huchrei,
t), Laek, FirniM, Siegel- TArm, Klage, Klatsch eU. od. Schelte, Tadel
k (Gummi-, SiegeUack); IG etc., — h) maiiiU (xinnl. u. fig.) od. Flecken,
arab., cancamen). — Mit Fehler etc. — u. c) wie bei ahil. bresta
lacca; span., proB. Iura (Fehler, Mangel, Gebrechen etc.) n. gel irrst,
ndiaeher llaresafl) u. dien f^brist (Mangel, Fehlen, deff>ctiis eto., Oc-
miis pigmenti ruliri), was brechen etc.) von brestaa (berste», brechen
rakla (riilior), y skr. «y 20 etc.) auch die von: Gebrechen, Fehlen, Ma«-
röthen, rolh sein) auf eine gel etc. gani «ngesucht ergehen, während
glänzen etc.) «ntgesetste ein von Ink fortgebildetes Vi-rb. lakan u.
t) zurückgeht, wie t. B. IsKJtin sowohl 'lie Bedtg. : a) schreien, lär-
hhag entstand. men, klagen, klatschen etc. od. schelten,
i) Flecken, Makel, FMer 2S laileln etc., — als b) ßecken, beflecke«, be-
'impf, Bnehaldigang etc. ; sudeln od. maculare t'tc — u. c) auch die-
II]) dat wicht smetrii, bt. selbe wie ahd. hrestan (brechen, hergtrn, ge-
iten od. anliangen; — b) brechen, féldcn,mangeln)od.hret\iB.n,\fne^vi
ung, Verläumdung, Lüge (brechen o/l, entzwei gehen, serbrecben, ge-
xhl eine Schmähung od. 30 brechen etc., be. Brech haben od. Bruch
., bz. sinnl. dasselbe wie machen etc.) haben kann. Hall man nun
; — dat ifl niks ai Ink, diese Bedtgn. fest u. erwägt man ferner,
im segd; — dal ia &nier dass die Bedtg.: bersten, brechen, spalten,
■Bahrheit od. Lüge, falsche reissen etc. au<A leicht in die von .- schnei-
nichts als Dreck od. 3b den, wunden, verwunden od. ritzen etc., bz.
uagendes, Nichtsbeweisen- die von Spalte, Sitze, Borste etc. leidtt in
lirôtil Oll. fBrbrengil elc. die von: Wunde etc. übergeht, sowie dasi
), mnd., nid. lak (Fehler, SchaWUämme zum Theil unversehoben blei-
n), sowie nid. lak (falsche ben, tum Theil aber regelrecht lautverscholten
) u. latik (blaam, afkcuring, 40 ertcheinen, so ist wohl anzunehmfn, dass
f etc., cf. V. Dale etc.); der obige Stamm lak mit der y lak u. rak
laecke (dcfectiis, vitiuin, (sonari*, <')amarG Ptc) von griech. lakrü,
DD, ignominia, ilotraclio); lükuKö (rufen, schreien), laskô oil. Irkrä
leck; »all. U>\i({iel/recheH, (tönen, krachen; singen, schreien etc.), lal.
, Schimpf etc.); aengl. 4F> lnquor eic, lil. rokiu (schreien etc.), tat.
: (Fehler, Mangel); engl ranrare, raceare (IrriiUen) etc. eon Hause aun
l od. das Felden u. de- ident. ist u. auch in sonstigen germ. Sprachen
US, das Bedürfnis», die als Iah erscheint, da ilas an. la-lian wohl
elleieht (Diez, II, 14a): zweifellos mit unserm 1 lakea (s. d.) ident.
be, Mangel, Gebrechen), 50 int. Dass min aber die y rak, lak ebenso
c). wie klak aus der Bedtg.: snnare, crcpitarf
■h die olligen Sätze ad 1 etc. auch wirklich die Bedtg. : liTCChen, ber-
die im m»d. Wiirtcrhuche sten, reissen, spalten, klaffen etc., bz. ritzen,
rurtheil ansieht, so musn verwunden lic. od. hauen, stechen, schneiden
'»ekennen, das» die Bedtg. HÜ etc. etc., bz. aus sodus, crc))itu9 otc. neben
^k (im moralischen Sinn) tnacula od. Fleck etc. auch die von Bruch,
k ausreicht u. dass dem- Riss, Spalt, Bitze etc., bz. Bruchstück, Fetzen,
(macnia) angeheinend roll- Lappen, od. abgerissenes, abgesprungenes,
d. Sieht man sich nun abgeluiTslrnes Uticas etc. enluiickrlte, wird
in der Bedtg. : Bruch etc. 60 dadurch bewiesen, dass sowoU griech. râko»
wi
tjoaca
ytrUefntii/, HiUf, S'pattci, tikoti (umunen,
MtrfeUm, hmp'j a. «rAlumpV "NM*rii ,■ run-
eein, rnntlifi piiiKhtMl, TalrÜVii (u/iirfruitai,
tAatitü*»ig.itK»fhTaff), n.\aôi (ahMriMentr
ahgcKätnigtr Frlm, Ilugfl, I-'dteiMnfi. idtroffe
Qtinnil etc., c/. UiMiu u. unUr kUp cf"
oM. clapU in äer Jhi&g. ; ahgeriaener Fet»)
Hc. atn lakia (FtUen, iMovtn «lc.}, laiiitü
OsrrrHiMn, ttr/etttn}. ldl(lcoB (Ptrti^aiui.
iMh, Ûrubt, fa. SpnUf, Mnft. IHHúe,
Cistefne, Kelur tte.); lat- Iwcr, Lu^ru, 1»-
l^lltia, iaciM i'tr., mneît terilrr aui:h Uxiu
(weil, gvräamif rtc ad. gt^aUat, klaffeHd)
mit unnerm li>K (TakK Ômbe elc.) mtf (bt
hcdig. : reûmen, ItrsUn, gpnlUu, kluffen tle.
tmickgdmh iftUwwid gne^i. \%k\Aif> (ara-
ben, »tiehtH) u. liiklisn (mit der itne
aloeMf, mä dtvi Fun»« ulMMtH etc. orf. »W*
haupt; »trtninM, «cMi^cn. khpftn, pultiren
ae..f tiatweikT auf die Sedtg. : tpaUen etc.
nrf. tri« kUippCR H. Itlnnpcii auf die Üedtg.t
türmen, lautet Oeräuttk maclKn de. taräck-
gehon.
^um Schiamt sei noch der gkr.-y nc.
(otr/ertistu, Mden, bercitm, bt»irl(«n. th¥n,
macht» etej ged\icht, dit mit lax (macheti,
hemirken üc.) «yn. ut u. ninni»- Annirht
tmeh ebm»o au/ n'nc i'i^. V xak (»fiaUea,
hauen, schntidfH rtc., hr. hehimtu ttej su-
fücigrht, me kur auf nkiir (nchneiden, »ptit-
tun, Kheereu etc.> u. iHcite au/skar («anAri>,
nrepiUre, daimire eic.) u. wtiieit welctier
idg. y nik itntrr r&k, ritk, rlB, mk etc.
l^e»(«■re« *u vergieieht» i»k Vergleicht man
nun lUirr witiier die .'■Hämtiui knflc u. kiisk
u. knihkmi (littchcn, tiiggm, faiten rtc), «o
wird aiicli teohl die y rik (rei»»ta, rU:e»,
brerJifn, npallen, »cJiroten, maklen tte,, cf-
Fick I, 142) ein Ablaut wn rak sein u.
die Meiltg. : biegen, baigtn, krümmen (cf.
Fiek 1, 74S, v>a deneWt unter Andern
auch ilaa obige grieeh. hikkii» u. lat. l&cuï
t'lc, tkuv stnit) etc. «n'e bei knik u. kiiikkfiu
sunächnt auf dit. BeiUg.: brKheu etc. u.
toeittr auf die com .- soiiar^ crepitoi'e CIc. der
y Iftk, rnk eurSrkgihen.
I. laken, tadeln, iiclmähen, tchimpfen,
tattern, schlecht machen, veraehleH lic; —
liukkcu, einen Tudel ad. eine SehmiUtung
eU: teerftn avf, bvsdmähen, btnehiii^fen,
eine» Fehlere od. Qibreehen» teihen «te, —
Redmmn (in Sesug auf Mädchen, die einen
Freier erst verachten u. addtcM machen,
br. eiteret einen Tadel dt. od. lak auf i&ii
weifen, ihn he- od. ncrirtrfern etc. u. ihn
nachher dach neltmen) . Aei IU|xil mut knl
bcläkd viordun, (r li'r mit äton word. ~
Afriti. lakia (anfechten, nach v. Rieht-
hefen) Oil Inrlfl i iL.itir™
de aa,,n IL
\etiia\ (i. >•'.'
n4.,mni Üb,
C lakMi-, niAliM , -
demiiiiic-t«, oHi-inr«, ■ x
vtlnpcnwv , uumnnKi-rr id^nn
lükra; tu.,ahd. loimn; .i^
1«^ (vilnpermre. rtpralinrf, pi
10 Des itüantendeu ,^" = at.,<^^
Kt4ti\ vergL n/riM. bkk« ubW
n. W fitere» nnirr 3 bk, inaiarh It
Inlian leohl «onW als (umtl.
.ic« od. beerhra.ki.Sr.
IK nd. Fehl Mk-Jkx {at Hie.i
9. Uk«n, Loten, Tuch. (Srvtt'i
od. Uin. Hanf elr - (V
{TuchhantDfT\. - (.L,.,-.,
— IwillHkcn //!■ i'i
30 tHCh), — d."i'
Tuch) etc. — :. i,^
uigi miui, wo ' . I 'fiA
wi>nl; — U* wi'l 'i liktn in ii:k
A'r «&o wuU' U]J hilft ; - du rW
3& \a 't lakeo (nitumt j-u m nd 1
Iieinen un^, fig. : dia tatUt fa
— \\f- heil 'l tSd für *l 1^(11 iir
Wind im tkjfS, bt. er hat gitutif
klimmt gut rormirt« etej. — Si, <
30 lakca; mnid. lavekiai, Uken; «^
IcUrni ufrie». Icckon ; itanf. 1ikiii;i
aeagL Uko^ oAi'!. liüikMi, l^iwi
lackcu, lachin : mhd. lochini (TmIa
WotU od. Stidt. Denke, J^kat, Olm
86 Beteichaet ei urepr. eint Dak
•leckenden u. KhOUenJe* iCtHiu. ■
M mi'( grirtk. Im in «-löni CkM
iBfhrm, »lAirtuen, Artlen (tej. f*
n-lokö (ah»rhren cte.) m. iir. xm
40 ete,> KOR liff }' nk = ufc fifl trug,!
/, tH9) alietimmeH a. d«u» auA I
Sedtff. .- nili*, J7aiil ^</. bU, b4
gehabt haben. MägUeh tndsw^
urâpr. bloe die ßeiUg.: I.opve^
in ini'e grieeh. r&koe (», unier 2 m I
selben y r&k, lak (nieten, brtdM
»tammi, mtbei teriter auch bei» >
von kied u. acfaúrl (Soluirt, Sd*
die MÜgUchkeit vorlim. rJoM Id
60 cf'n abgebroeheHe» od. ahgtrwM
he. eine einem Thier (■^«hmcM
gesogene Haut harithnett, Me *
Kleid. Maniel nd. Decke, ikh»tl
auch als Jlekleidang der ZdU M
TiS diente. Weiter aber M e» OüA-J
daa» doi Wort lakca mit der yr*'
Utun, verfertigen, br-rnUn ete..t.'
xunammenhätu/t u. entwdrt o* )
". gugerlAa, Feil aJ. utterham-t **
HO teu od. gfietbtet Ktini« ItettiAud.
m teken ttNcA Ug, ng ge- mehr tur V lahh, limlili, he. nbli, ramhh
t, $0 viäre a ohcA möglich, (aniiari', clamnrc de), n, unter lilfrii ttm
gare etc. sur y lag (haften, Schlüsse.
rerc etc.) gehörte u. ein 2. Um (lammcr, lamnr; — lamatc), lahm,
älUf teat eineiu Etiea» an- S »leif ml gebrechlich, scMaff etc., lit. durch
ui an, auf wL um Etwoê Steifheit ikI. fkhwävhe gehemmt u. bchitiilerl,
od. Behang), fntlg »in» um sieh zu bewegen od. zu gehen etr. ; —
nehaien hat, dast aug der h'~- nd. dat bau ig Kaiia stîf im lam: — di'
alten, feathallett etc. leiahr fi'T od. dat slüt i» lam (die Feder ikI. iIiis
'H, abioehren, schülre» etc. 10 Scbioss ist lahm, will nicht mehr cinsiirin-
raus für lakcn wieder die ijen, Keil die Fetler schlaff ixt u. keine Feilrr-
dex H. deeleudrs Utieas, kraft mehr hat): — (lat i^eld ligt lam (das
inUtand. Oeld liegt lahm u. vnthütig od. «Hreiituhel,
Inkcn (gezogen) von liiken. thut keine Zinsen; — M a lam Irgd (er
e,, g, unter '2 lakpii. lö ist lahm gelegt, bt. i» seine» Bewegungen
dIm. — 3f nl(/. (KU.) l^k, m/. seiner Tkätigktit gehemmt etc.). — Nid.,
, hJ. lau ; ags. Iosk ; aentfi., mnld., mnd. lam ; nd. laam ; afries. lam, liim ;
nr. laks; ahd., mhd. lalis. wfrics. laem, lo&m; nfrien. lom, laaiii; siitl.
bsca (ein Fisch, Barlie) lam od. (cf. Ehrcntraut I, lUC.) lom;
im an. lax ctr, hervorging, 20 tnang. lom; A^.lam; n«, o^m. lani w/. lama;
Jl, -IS) fiHR dem griech. aeugl, engl, lamc; an. lama od. lami ; norw.
Hsvh, bt. Qlanr- od. LcuclU- lameii ; schwed., dän. lam ; alul., mh<l. lam
Fisch etc. ron Ictikos, lieht, (clauiliis, debilis etc.). Davon : proe. lam
1^ Aefl etc.) entstand, ist (hinkend); pieai. Um (schlaff).
Dost aber der Lacks 25 Vergleicht man lat. el&ada», eihndo, clau-
sa; lett'. lassis; preas». 1a- dii-o tu lit. klaiiati (hindern, hemmen, b;.
. \naoB etc.) seinen Namen hallen auf, haltm woran ab, hallen fest),
e der loukiskos von drm kknitit (Uinderniss, Hebrechen) h. dass
'arbe seiner üchuppen, od. dieses wahrs<Aeinl. wil claado (sehliessen,
' von seinemrothen Fleische 30 siih verbinden mit, od. siih fügen an Iiäwas
■ laks somit wit 1 lak u. ete.) a. lit. kliidaii (hängen bleiben nn, U:.
neeichnen eti:, ef. Polt, haften, kleben od. festsiUen an /■Jtwiisj,
Iti} auf die y Tus (färben) kliuvii (kleben od. fassen u. Itakrn im lävnis,
färben, sich röthen, raUt feslsitsen u. hangen IXeiben), kliaule (Itin-
(ef. auch golh. roika w. lat. 3ß ilrruiss, llemmnias, Aufenthalt etc.) :a einer
I der y rag '^ arg) turäck- V mit iler Beäg.: ftuucn otl. tudten (fest-
ralirscheiulieh. Xu der y hallen, haften, kleben, feslsitten, hidteu od,
"Agi', mofili (apringcH etc., Idcilien wo, sieh od. ein Anderes wo hiillen
mmen die obigen Formen od. wo aitfhalteu, bltilien ml. ruhen tro etc.)
im man sonst beim Ver- 40 gehört, so glaube ich, dass man für lam
u. salar roa der y aal, aar (Thema lama, laman) u. den damit eerwand-
i) wegen der Kigensrluifl ten Wörtern auch eine y lam ad. ran) mit
sie über die Wehre xprin- ähalielter Beillg. ansetzen muss, die meines
denken kiiuide, das* sie Krachtens in ra, rati, ram vakiegl, wofür
Vi/, anlmn rlr. ihren Namen 45 Fick < III, 340) die Itvdlg.: weiten, ruhen,
gern bleiben, sich Ivhagen, lit. ruhen, auf-
il ladelsüchtigem Auge od. hören etc. ansetet, die aber lieim Vergleich
läuhis schaurn, Utims als ron lill'.-u «. skr. ram, ramati (anhallen.
:himpflich od. srklerM Iie- stillslfhen machen. Jemanden rtrweile»),
'ten Hr., r/. 2 lak etc. u. üti ramntc (terweileH, rasten, ruhen), ad. nach
(Irassmann: Flwas sich Bewegendes sum
r-ia. Stillstand bringen; ruhen lassen van; fest-
(agnim) ; — diLt sdiä]) tieil stellen, liefesligen od. festmatAen : slill stehen,
II. — Heilcnsart: ho fi'Am raxten (wo oil. woliei); weilen, gerne weilen
1. — Nd. lamm; nid. lam: ■"■'. d-ei) etc. gant zweifellos die Bedlg. : fassen,
■f/riM. Uein ; irfries. (('ad. ■ '■- • - --■■•- •-- ■ •■ -... . .j. .
'vng. laum ; an., ags., »engl,
lorm. lamli; si\weiLlamm:
lamli , lamp ; mhd. laiiiii
Itas Thema lamli-a gehört IM» Sli-Inn od. :aiii Stillstand, hemme dessen
tAM 4*4 TMOm LAHHES
^.„.j ttt.) ete, hattr u. wdimekeiiU. nuf u <(n Btttandet éitm fiHtr» f
(Ptrxtttt ra] Mi itîe Bedt^.; iitit betet^fM, Um, lum. Inman A^«dï ll'<i«»i
^eftcn (wohin od. ^u fi^'nfiM^, tiwinw» f^«^, m. lOmnirl n. Mi^tui sf- 'Mnk k
Jemanden «(. /Äukm *iTrifA<n u. /a«««i rtc {.«BberUil, wl. y<uw ^.Lu
«urUcA^rJU. — Au» der B»4tg.: hnllr« 'i pxrt, Liunlin'clit fi/. Walhn|,¥>
('pin J^M od. wo) ergftifrt m'h ilû Bt/ttgn. : WolliPTgs, Wnlhrarhti) k. Luihut,
ruAM atâchtn, au/hilttn, Ammcn f(c, »i>- l<Mt|iprlMe. An >'Ara(««(aB«i
infAf als aueb dit von: ruhen, ranlen, blti- urobei mcni úhriqrni amdt niditi
hnt, rrrtetittM, uerharren Hc. viM »elbsl », mni, ob rlU Emdmnf b«K. pcn t
kann von der Y rata. Um HimiM eil alle' Ifl lierui (trityrn) fftMiti n. oiM itu *
K«-m. Kei-i. rluian. rftin, tum, ramiui, &*■ «. bert od. brorhi nmmMHfMU
liinaii, lau, luRi, liiDiuii, Uli. MKrA «in starke* tttutn Mann hfSfichiut, tin 4wa L
Tiinaa, nlm, niom, tu. laman, lAm, Inom fcf. l.<hn Uägt, ad oA attr^mft in I
Um, iiVincn Mc.. lerteJteJedetil'nll» tin »tnrkr* Lam luf« UmI mt»laitj a fCm I
tAlBAii PoraiMMtmi, eheiuo ttrit fAg ein atar- |5 liaralit, pertlit (glAntend, nß ff
ke» fiigan} ece. mt( (jer Htdtg.: hntttn, kam- Aui.'Aiuiomi'Am drl mMuni'nrMA
men, hindern, MUnUrktuüttn ete. butanJeu rttnn •Jiix iraht aw Iaiii1i>-I>entii m
ftnfira, in uwfcA frstwem faH da» Thema Wart latu-n J*mxmt baritAKfn tM
lania, Iniaan (lahm, od. in »einer Btteffung überall im LiiHdr uiA durch Alf
ffeheiiiml h. behindert etc., «. oben wegen lat. 20 teicKUvt «d. im /»uuf« Aoehifl^wll
irUniliw «ic.) von dem PfMer. Um (hUit, Um», UmHI», /.jAüm, 'oAiut Xa
h^imbi, hinderte, d. h. DiaehU bereit* tinrm de. Umirn urt ^n lillnil«, — -b
KtieaK Halt h. Hemmung tte.) vtitergtliädtl Sprichw. : dot uiiit 'k ilog lAi, wo _
i'jit u. einni ifuMtnnd ftcMicAnet, wo ein (i/ahmeri ituitu^ loui, «A ilc blink
£ltiB<>« Oll. Jemand bereibi gehalten, gtbtwual SIV UBflne ^0. L.-R., /my, 7I'V. /"
H, Mtiuderl int u. sich n/cAl nieAr btwegtn ■- Afriex. Isinelia, luodu; «ti
ianu. Ifal über kein alte« liman, lam Kc. iPiaHsP, l<>ni<^lc —WM mit\»iait,
nonderu ein Hiitke» lamaii, liiom Mc. br.' Iiinon (lähtnrn); rf. Heiler:
»tandeti, so Karde eoioohl dieseii ate aurh lkm«i^ Unnvi, laAtMn, lanta
lama (lahm) u. lanio (iMhme) ah dirtrtt .W g^reelilich, »inif od. »ehaaeh ■< tf
Weitfrbildittigen von âfr V Um (AoJlen, «riu,- fii/tin Mc. Wfrdcn od. d^mi
liname» Hc. od. mtbst. aach ; Hnä, Uaamnng, m Minen ïtmrgungrn jf«Aanil u,
Aufet*Uiall, Uinä»rn*u Hr.) nntiuelsen »ein, nein od. venien; — M Umil laiiU
»MM mV indeuen für die Bedtg. von Um« — hß i« gvii ferUmd un i(î(: — b
(lahm) soKeuig atefur dievon lamo (JjAme) fl^ (od. vfHantilt ol nér ud mêr (t. iT
nitW »a gut ta /nuwfn itVinf, «i» rff« Jn- iniuxr mehr u. mefir, wtrii innM
iMiAme e&e» agem. limtui, laut, Um in der «. »teifer etc. ; — \\. rr rrJnJhil »i.
Bedtg.: halle", fetOtaiten, Itemmm etc., trn u. ennfidet nnmcr mehr u, mekt) ; •
•hnti da» Verb, lahmen, bt. hman Ofi. ia g^a» (vthmd (uriU uifM gAn td.
tamltn, Inmöo früher alkräingii »tark gt- W gen, «r.H dir. Fedrr lahm M nl.
tve»en u. in n FrMer. inma, Mm gehabt haben worden int). ~ Ahd. lamt«; ai
muM, wonon unser lOm tttc. itich her»r.hrtit)t. hayr. (Sehn.) Ummi; lui. Unlm fi
Wegen lUtr Ordbedtg. von Um etc., tit. der talim «erden, eri<thinen,mmaieii,»
y M. indamen nach Weiteren unttr lameQ. »ehwach od. gebrechlich werde», i
y/itm Sehiumie äti noch »tgen einer germ. 4IS — DieKS Vrrb. ist tpoW ebtaiQ
y lato (urtpr. raui) i»i( der Ordbedtg.: (lahm) fortgebildet, vie da» aia\M
fn»*en, halten etc. hemfrkt, et»» KU. ein »tnnilene ahd, lonjaa; mSd. M
mnlil. Intnrn mit der Bedtg. tuen et«, hat tnadm», tälimen, hentmeu. Und»
(rf. mfläm. liuncn, drfouilra, gtrdtir Me. ), breehlieh u. »rhwaeh machen, iA
drii»cn Bedtg. auch doch tcoM au» hallen U) ag*. Iimunn; lungl. Umin; engl i«
(behalten, erhalle», bemahren ete.) od, au» Uma, lama (reet, iaiiya, lanta rtQ
lullten ab etc. (cf. y illuxr iinter b«Jari-n, lammen (». 2 Itunmoi); kiinL Uni
l,t. bei Bopp in der Bcdfg.: ttia^te, tetm; mnld. lainm, laemnn (ilimlnurreij
ilntUcr^: sustentare, servare; couservare mtleiiuarö, mutilare,(lcbiiltM*l; "
etc.) etc. hireorging. Sodann vergl. dilhm. SB (debUIUrc, l>«iiK(frF, bt. acAi
(Schätsr., Sr.WhJ Umm ( liamtH od. NeU bägchOdigeui.
mit einem dreieckigen liahmm), tea» auch Unter 2 Um i»l /Or ättârn i
wohlarepr.dieBfMg.: Behälter, dt fä*» Mc. eine y lartt nd. run niii (.
etc. lullte. Oll. mit Um (ram) in der Bedtg. : hatten (hemmen , hindtm tifj J
fa»»rn, fnngen ete. eatammenhängt. We^en M Vergleicht mat • • ■
^P^N LAMAIEN
LAMAIEN' 405
Knaek, Knick, Brucli; — b.
dncâehunp, iMhmunii), latna
tos vel virilms], lami (fractus,
geli»ickt, gegehwächt eU;}, »o
\9t, als ob lahm iirxjir. dir
icit, gebrochen etc. h/iUc wl.
i beuicknfte, wo ein JClimix
od. Bruch, Knactn etc. hat u.
etc. iit. Int dien wirklich der
für lahm, lahwcn etc., h;.
wL lamt-u, Inntjiui, Icii^nn etc.
knAk ». knjk ad, klak, klik,
. (». unter kladdo h. klatli>,
— klap, klip Mv. Hl/n. fichult-
elten, die in ähidichcr Weine
der Grdbediff. : soniis, rlamnr,
lucA die»eUic Iletitg. eulieiclcHr,
t enliciekcln tonnte. Ixt nun
r 2 lam aufftKrlstr y lam »'f.
e. rm enfutanden, w tcärde auch
(cf. skr. od. send, nun [nehhi-
K (leloctarp, luilercj) <d» Schall-
. m/. ra erweilcrl sein küuncn,
tbr. ran (*. unter 1 la), tönen,
ne bltume Erieeitening eo» ra
W der Bcdtff. .- Schall, Ijärm,
, Geichrei (Klage, Heulen de.
ung; hmiges (fejauchse etc.,
tcj etc. der V la, tarn, </. ml.
ehül:e etc.), mud.hini h.IhI.
., »OKic bei Sc h m. (neue Aimg.
nea (JUuthwilleu etc.), nofern
M mit (cf. daselbst J47:i) lim-
(brummen, knurren) «. laiii
nchireiH er lam) auf tlan mit
ahd. Iiruin, ram (RaU) u)ar::fl-
i. hlimnmn (knirmhen, knarren,
hitmni.in (klingen, rauschen,
ahd. Iilaimn (l'idle oiJ. Klapiir,
ivollen Zuschlagen <hI. Xukbqi-
läm, hlem (frag'ir, ktnB), an,,
(brausen), ag». hlpiiiinaii, an.
KU, mit Geräusch tehlngcii) etc.
igt, leobei sich auch für unser
•blaet, Bitm), mm (Schafbock,
nmeu etc. u. riimnipln cti-. der
ng mit der aus ra erioeitrrten
nun rrgieU.
ntau aller oliigcs ahd. blutiiui,
^m etc., mwic die SchiülsUimme :
d. klu]!, kkk pti*. etc., hz. diisu
]|, cre]>iliis, fra<;or sowohl die
als Schlag «eben liriuh, Sptill,
sie weiter aueU die ran ]ii»cu]:i
rf. flek, Hpkkei), flik fU:) ».
M. alKjesiirengtrs Kfwns, Jirnrh-
r, kleines od. dünnes leiehte«
littiT, klitlrr) clc. cnltniHelte.
'ifellos, dang nu.iser an., isl. lam
Knack, Knick, Brach etc.) etc.
fakut Koolnin. WOitarbaah, IL
LAM-HANDIQ
auch an., iid. Icmja (scldagen, cerscMagen,
pnchru, klopfai etc., bs. veriwrarc, percDtere),
isl. lemslr (Sloifs, Schlag, Wutide, coalitun,
jilaga), tiorip. \cmia(gchlatien,klofifen,pochen,
T) hümmern ; poltern , donnern etc.) ete. su
dieser y lam, ram (soiiare, <'rcpi(ar(' etc.)
gehört. Sodann sei nodi des an. limr (Glied,
Ast, Zweig), Plur. limar (Baaintweige, Aeslr)
gedacht, dessen Tlienia \cm\\ Fi ck (111,307)
10 gleichfalls mit an. lemja (schlagen, strschla-
fieu etc.), iigs. Icnuiin (brechen) u. lama
(lahm etc.) ete. zu lam (brechen) stellt u.
dessen (Irdliedtg. als Abgeh-enntes mL Ali-
geMjHiltettts, bz. als Stüih, Theit, Bruchstück
in etc. auch •liireh an. lidli (Stück etc.) u. ahd.
liilOii (scrarc i-te., *. unter 3 lag u. cf, 1 Iid)
J/eslälifft winl. Da nun aber ilie con J<'iek
für tat. limiiicre etc. angenetsle y lik mit
xkr. rif (räumen, leeren clc, be. Baum a.
:iO J'lat^ uiiichen), ad, wie klacjan fs. unter
kliikkeii od. klak] urspr.: Riss, Bruch od.
Spalt machen ideiiL ist h. uiil skr., »eil. rikh,
likh (reissen, riteen, schlitsen, aufreissen)
n. tili (abreinsen, nbrupfcn ; ubtecidcn ; tcr-
•2n brechen, verrenken) auf eine idg. y rik
(brechen, bersten, sjudlen, reis»cH, ritten,
cerwunileu ete.) zurückgeht, die wahrseheinl.
mie rip rnn raj) (cf. riiicre «, rajiorc, sowie
die y rii», rcitsen, od. brechen etc. tu rap
30 u. ralih, tönen, knarren, kiutlern, Bonare,
i'n>pilan') ein Aldiiut ron rak (tönen, singen,
brällcH etc.) ist, SU wird auch da« mit'lat.
linijiiere ngn. schwell. ItMiina (lassen, ver-
lassen, îurûcklasxen, überlassen, fibergelien,
35 übcrlirfern), lemnii^ (Ueberbicibset, Rest,
hi. das irax surück Ideibl a<l. mas man suräck
lässl) icohl auch zu der y lam. ram (brechen,
spalten, reissen, bs. Ireuuen u. spalten von
litwiiK ab) gehären, wtütrend man beim Ver-
40 gleich ru» schtoed. lommig, laniniig (buschig,
laubiij, kraus ivn Zweigen ii. Blättern) als
mit liiDF (Ast, Zweig); isl. lim (Blätter u.
Zweige der Bäume, b:. deren Jjaulikrone
ml. Büschel ettü susammcnhängenil sowohl
15 für litiiiii (tSlied, Zweig elc.) als auch für
laiu, lamm u. lamjan (brechen etc.) tvahr-
scheinl. ein agerm. Verb, liman, lam, Iura
eti'.. hmhen clc. ml. urspr. sonari', rrcpitan;
i'tc. iiii:usi-t£en hat, icv:ii in der Bcdtg :
00 s<)ti:ii'i> auch schwell, lomuia (wiederhallen,
wiederM-hallcn) etc. iicliUrcn kann, wie wahr-
«iheiiil. nndi liimmcl (s. d.i u. liiminer (s.
hei W.igandi auf ein «tAcK Uman, lam,
liim , luiiüiji (lirrchcH , knicken , knacken,
55 sihwärhen. iiiifr.i<l vuiehcn ele.) zurückgeht.
lam- od. liim-lüli^, laii-, lûni-fûlfa, iBn-,
lâm-lï)lil. liOiiiifHisig. au den Funsen ge-
liihmt, fiiiidiihm.
lani-haiiilif;- lam-hKOilt. lahmhändig, an
IKI den iliinden gelähmt.
liAMnKlH LA&UIIÜBEID •IM ULXK LAK
î
iKBikeld, lniunii:li«id, hahmbfit, (irtähmt kiid^ afntt. Lnnd, Uud, i'jnai.lL
heil lie.i — Ummiitbriil iu äe lnti-D Mc. liiu. Ißu; hrtg. loiii itit. Mj >«f1
Uukt^. l.úninifJu!n. gulli . ii»., iigt. IjéuJ; <ui^ Itoi; o(t1
inuitaiWg, liûimlnulia, lfn•ien^a^m. lalmr un. Imidi aM lani^ mJ»-l hnifjwn
/.««/f» A.(J.n-'i A Luillt, liT.<r Ih-I.:. \r'.„ l.r...
1, lBBai«D. K lüiulni MirfA, 1*M'I.
2. iBUUPH, <iiAmi(-ii, /iiAm wnrhtuttn.;— (Hl, ^üB) >
b» luiid biim, Jf iicd lintn lami!. — JAi/. (Thal); tfhi
UiuJHn flc D. «nfrr larnO). IuHd (l>itnm>
:(. IntuinvD, hnmniir gelKirm od. wtrftu: lOledîlQ; niA'/. kii'- laigilla. rs.n, Hw
— dat ai'liiiii lit'il liuuil. Lnttn) tvtM fu Un (mttdiai. ad)
lanBiertlidpn, IjOinburdei, — In dem t'rr- ;iiräcX-iM>rA«ii^ gtftirm iSnmit ■. ifai
uiiii(Jfriiii^«/i<i'f . knkHukil ilunxlnbAartr., ein ttfirkr« mMfurrf"'!'' /''<• '
«. (fu»«16«i. tWirAf, btitAwr Knu •■■■•■
luinifr-NU'rt, tmnN'kfl-iilgrl, lAmmer- IS /tntfu u. ntritusra f>'
od. l^taiHrrehfji-Hehwant. — t'Sg. als Üilil ail^ atn SUi» ti. FtU, n!
tltUr ItÎH- u. Ilerbtviejpifuj u. auch ipidl- hrieîcbnem. /*» i(Äri';.-i(
twt'itr »ur Bntivhnunn eines ^riuig nrit chm etc., tf. Ihid «tr i u«> hhim imi!
lan^ra Ai«- u, fcff»cA/«jrcii<?«i orf, »((«(« tmr- luu, luDon) mtof/mrf, so ipuni? » w
lieluJen Sctmeitn. «oioic aucA '•ni'« «rAi* /<)>• 3() PrOtfr. I.ui fii'A Lui, rfH Itiitl. ct nJ ti
totgliche» «■ immrr hin ». hrr rtuannäen enlilnmlei* Urin tiiHHen. trif nvrh ^
Menwhfn grJiraueM. «wm I'rtiUr. hrui, i>o« lir'Mn"" '<
liHnimrrf, mJ. Name; Gnteihleehtimame -. (hrmnra) rutAtiiivien ■"
Lnmimrt», Lumim'ri. — Au» Lumli^rt, be. Iiinil«li. bmden, an . '
Lnüilitriiis. g. daiHbKt. . — iib audk útT Nitmt 25 «rf, Imtigen, — JViuA N( '
Laiaije («. bei Wfignnil) hieramatkilTtt nur iu lUr KtHlf.: inc'. ■ .
(X H, dann (ff. llenke alé JVim.e rf« fUi4«(UJ (iiV ileiimak nu/nrAnrn jrrjo IVt»«!
fiucA tiir JleHeiiNuuff ile-ii Ilnseti VeranbiMung Jjinilflächtisen) grtiritueht, todiu» *m
gab Y — Odur enUiaml \Ata\^t- al» Bmennung gelnnilei wordnn wriVI A>M«, ob ' m
ifrs /fii«rn ax« frans, lapin, •»(« nJrf, laiii- 30 rn« X^inrf itufjientmtn'en tcarden.
prwl C;*M»flM Kaninchen) hux \t.poitca,u, eu- landfBSt, Similfvüi t.\ a» Lanât hé_
inof Ju (Jim /rnnc. Upia vidleieht auf ein ~ 't >ichi|i In ml ll)*! lajiilful i '
ru Ifp gfX'úrttKn primü. \f\\ra od. lopiiK fu- ?ri< I/autl oit. grandfrxt, irJ/nt «
riictgfhl. Iiîr i« 't «fr t»nil5iu: bir kilmn <
lani|»e, lanp, i^nip«. — iMrRM'trt (^ic/irrc- 3D Huteu fiM faU-ii, —
haft}: ta iip Uc lump g^ini tn/. noiuoii, n'nf» lunil>rnNlit. UndfanV t^anilftä
Sehiiapa trinken. — >,>tUMli( i»tt* grierh., 2'au, miimîl ein fliAiff «n i*'
(u(. Uinpas (LriielHe, Faekel) VIM grirch. festigt kiiiI.
Iftmpfüi (leiichltn, glänienj, f mp. riunp, laDd-liiT. IjiniIUetr, BrrrX
öii. 1«]), lamp, dit thrr Seihg. ■ glatusnt orf A» th\lni(r i-inr» firumliitüei« ui. C"
ßammen, hrtnntn wohl aus der von: t/meii. deaurlhrn dttR iUrAlrr fr^mitl.
inn^«» ihI. A'niWfirn fici« 8CU|{i'ii fun ituKc»). UiiibkÜoilij;, toiiifiMniiii^. Imm
rauschen etc. entuHckeite u. ilanutn'h mit land'ldpttr, iMnäliiiifrr. - "
rau (lünen etcj run JfauM aw idettl. ist. den hiiin Jiaj^aaittdreneheu timer ■■
lampen-äfdlt, L«m}tndoelU. 4& Uivenigen iVmnitnt (vrAtaniini. »tk
lautfl. /.ilhiHH»«, OiläAmiheU, Zustand, da»La»d ud. Feld gehnt, am diu t
«o Jemand od. liXwaii geMhvtt ist; -~ <][> in» S*gêl MM Itreschmt n Mitfn.
lamlo in ilc bPnpn wil hOl tiGt «ikpn. — Us«. Ihbi', län. ]>B ('PtmiH. U*ij'
Afrie». Innu-thc, liTinittin, lomotfan, liiiiitlii' ; Ijihne, liurehgaHg, tiiuvkfiAri, I!
flu. (Br. Wb.) lUinilc, If'intidc ; miiiJ. Icmdle. 60 Oiing, Weg; - lUc ji K^n \anc iü
— Zu afriei. leuia, lama, bt. ahd. laiiijan — hir KOiil gtm lAa hen ad. Air. — (
(lahmen), n. unter lamt-ii, grolc*, lilU^, aclili-rlooi- «Ic. — Jfr
lanil, /,»ni(: — "l schd mî nPi dun, wir lima; (qTo«, l«m; n/rrVi. laoa. tui
li£ iosi-ii wer lo laude tlcld. — S/inrAio. ; laiui; mnld. Ju^ui; ny». buc lonc
bUfrii in 'i lanii, Rift 'l Mi held« un iitiKl ; úO lau»^. Ion»: chjt'- l^n*^ — y»eltnM •
— Ittudnwiï^, lands Are, — Bfwi..' Die hie». y ran. ra (aux »r), in'cA bi
Insulaner rer-itehen unter Land ge»ldin- nig, Giini)), anUH iiikA
lieh HUT ihre eigent Intel, jenhrcnd »ie dan ttr. grhnren.
Featiand „faste wal" nennen; — iië ia l'an lan». lau, Schvt*,lteMtaiit9f.
't Und na de fuiio wal inikkeu. ~ Nd., nid. 00 jähriger JVt<A (mI. Z*otig.
Luke leKe 467 lanu lank
Iti, ]{■, Lehne, Oilter ml ffit lank; — 'n langen stok; — ufer kört
a» od. leúrauf man sich lehnt nf lang etr. — Sedennart : '1 is all' iii't so
woraH Man aich hält etc.; — hr^d 03 't laiik is. — Afrien., 1117s. lang,
m Uue; — d'r is gôn lau au Iniig; engl, lon^; as., ahil. lang; r(N. tangr,
man siik an bolilcu kau; — 6 long; goth. lagga. ^ Da* Thema langa ge-
1 län umto maktin laten, dat hört wold iiiil litt. Inngiu sii tlernelhcn y lagh,
i ätftklil; — hi hml nog gCn langh, iilg. ragh, vungli, toufu auch liugen
itatge etc.) nOdtg, hi' is nog (gelinge») gehört v. lie:rieh»el laiiga eintH
i genug. — Mnld. Icnc, Icjne Zualand ton Auntlehauug ail. Dänen, in
cntaculuai c^tir.) ; ahtl. lilinä, 10 ilie Länge eiehrn (utreckrn, iiusittreci-rii etc.,
d. lim', liii, l^nc-, griech. klin6; ef. langpii, läiigr, lUugcu <nl. Irnge^ lengtn
t'to.), wobei man bei der y lagh, langL od.
n, IBnen, lehnen, livh nach rat;)), nug\i (npringen elc.) woM an nj'rin-
Seite hin neigen od. biegen, f/en tu derBedlg.: beraten, reiisen, »iMdten
ich woran od. worauf senken 16 e^c. oit. mit einem plütslicken Huck nusein-
an u. auf Etwas sinken u. audcr gehen od. fliegen (es springt o>l. ber-
T speciett um einen Släts- u. stet, fliegt etc. auseinander) denken muss,
finden; — du njusl nick so obsehon muh beim Vergleich der y aar, sal
Id. ]6iim (du muset nicht so (gehen, eUen, lieh nüuA bewegen, ton lat.
nro od. liegen, dich nicht so 20 salio u. salttis) auch annehmen kann, dais
ne» od. legen, neigen, stütsen die y lagli, laiigh, bs. ragb, raugU (xprin-
ml to sw&r; — hfi lOnde iip gen od. si<A rasch bewegen, eilen, fliegen
aî; — de ënp lidm lOnd sllk etc.) dieselbe wt« rugh (gehen, fortgehen, von
, itülit sich) U|i de andere; einer Stelle od. Ütättt weggehen, vorwärts
ak (legt od. neigt sieh) ogtor- 35 gehen, von StatlcH gehen, sich trennen u.
ad dat (od. &(ik) an de wand ; entfernen von Eltean, cf. lingeu etc.) tsf, uro
(od. 16nd) all' wat hemm (er dann aus: gehen, fortgehen, »itA entfernen
sich häuifs einer Stützcj alte u. trennen (von Etwas) etc. die Bedtg. :
fort] was herum); 't achîud Trennung od. Raum, Zwischenraum machen
fermOid is, of dat hum wat 80 (twisdten sich u. einem Andern) etc. u.
länd dat (ad. sllb) tagen de hieraus iiticli wieder die von ; sicli bis wohin
ehnt od. stellt das schrär/ gegen ausdehnen u. erstrecken (cf. der Weg gehl
t; — bü lâud 8ilk tügi^n lium bis iu etc. od. erstreckt v. dehnt sich aus
rf. Icuuen; mnM. Icnen, Icyneu ; bin au etc.) entstanden wäre v. da» Wort
ttocA hiciibed, Lehtäiett, eli- 8Ô lang nur eine gewisse Erstrechung ad. Aus-
(■«.hliDüii; n&rf. hliiifn, liuêii; dehnnng, od. eigentlich den Baum od. die
lAdLlüncn; d^. hlinjan, lileon- Entfernung zwischen zieei Punkten (dem
leoi^en, Iconjen. — Mit ahd. Ausgangs- 11. dem End-l'unkt von Etwas)
lau, leinen-, mhd. I^innn; ags. bezeichnet halle, wie Ja der Begriff der
lean (trans. «. intr. lehnen); 40 Liinge od. Ausdehnung con Eltoas nur aus
Ollis) tu einem obs. ahd. Iilînaii, dem Auseinanderweichen od. Auseinander-
was mit lat clinare («eigen, räcken tweier Endpunkte hervorgehen kann
h. klineiu (biegen, beugen ; ein u. Jede Entfernung od. jeder Zwischenraum
ie schräge Biehtung bringen, auch den Begriff der Ausdehnung od. einer
tütsen etc.) etc., sowie ferner 46 gewissen Stricke h. Länge (im Baum u. in
hitdh (latus moutis), ahd. Ilta ; der Zeit) in sieh befnsst. Vergl. dieserhalb
i. Leite (Bergabhang, Berg- auch die aus jihal (tindi, dirnmpi, disailire)
miï nhtl. Leiter (cf. leddcc) entstandene }' )ihnll (se i-xpandere elf.)
, (ri (lehnen; legen au, auf unter Mail, blume rtc, wonach es u-old
H an, bringen zu, ruhen lassen TtO eweifellos ist, das* lang als Bezeichnung
\uf etc., cf. t'iek I, 553) ge- eines gedehnten, od. ausgedehnten u. in die
indessen urspr. wohl nur die Länge gezogenen Zuslandes auch auf die
I od. sieh w. ein Anderes be- Bedlg.: gehen wolün od. tro weg, sich be-
ul (nachod. zu u. auf Etwas hin) wegen wo weg, aich von tco oil. ran einem
. Bopp sie mit ue, a,i\irc etc.. (cf. 66 Etwas enlfernen u. trennen, aus- od. min-
Feru. Just i icegrn der Bedtg.: einander liehen etc. beruht, die sich "Oioolil
tr. «. zend. y (ri) übersetzt. aus der tieiltg.: springen, als auch aus
(langer, lani^te), lang, in die der von: gehen der y ragli, rangh, bt.
t, gestreckt, gedehnt, sowohl lagli, kugli entwickeln konnte, wie Ja auch
is der Zeit nach; — 't ia drê 60 lingeu od. gelingen nichts anderes îteisst
30'
LAKPKL LEPEL
470
Upn (Lappen) nUtU, êoie «. H. nach in lör-
Iftp elc- M. aUo lap-ilûw ein CompO». iwm
dem Subd lappe m/ lnD "- iúw (Schttchiel)
1«. icúhriwl Upin Iftp-iiiWo »afi b äam Cw&.
Uiipcii in rfw hcÜ;;. flictirn (Mmre i-tc.) ft
gfmrt, «bcruin icin lup in Up-schAitcr, Up-
roidcr u. eitUtieltt aneh in U^saUuu Fht,,
6/. wie h'ltc.k in FliekecttHtiiler etc. tum
Verb, flicken.
lapol. Ippet, Li^el. — Spriehv.: \ii- etl ID
fau mijila« mit ile firAto likpdil {er ixt tu,
einem groMen Oastmahl eiigeladeti , bs.
mißiM nn finrin t'eiitmiM Tlw.il) ; ' M. i»
sn sluik K* 'n imk ful läpeU un «lâfen; ~
M Khppt dHt (l'r l>i lApclt fu) iiL — ATrt., 16
ttld. )f}H.-l; un,, t«l. loptll; akd. lefäl, leai,
IqiliU. U'plU; (nA</. leffel. — ,rflK OerOA ml.
J^tpiM, woRMl inn» fiunfiffe l^tixtn ndtlar/l
oii. tu »ich nimmt, ijehiiH v» auaadat ?i(
nh'i. loi]>hi-n (in gileiipbeu. vaklurjen, trin- 20
ken); uiM. Idfuo u. rntt rlitiam wtüer ru
Inffui; ";/" lti]'.|(>ii : (in. 1p[\J»; mn/d, lumtcu,
lnpiiu (i..mii"n-, iiii.j..ici, uu,r,iht!r WciUre»
unter hilibi \--'l o, lil.-l,,|.i,i.[i,
lHpelkMi'|idk,.,;„;fJ, ,',-■„, iVHr.kiJolbü». S6
liipelki-!>, ;;'j/.i,^i.M/i(H-Mi'<*(«tpBeliiibnrai
jiMlnrif), l-'on drr liiffrlfdrmigen Gatalt
tUr Hchiilcken »t benannl.
lü|inl*kSiit ad. IS|i«liip|ite, Laffiikimt ad.
LtiffclKjieiiie^ Koxt oil. Spme, die mü dem SU
LiifffL ge0e»»en wird.
Ulidf-N&kte, iJiffetKutshe ud. I^ifetkrank-
heil, (Keherth.i: Seuche ud. Krankbeä in
J-'alge oun Nahninysmangel.
Unkm, lapjo, t.tliipchen, kleiner Lappni, 36
StäckKhen. Sr«tc/ien etc. — Spricfvm..- m\
kl»iiR lapjfs li\r(l de hunil lür (Leder) ftlcii.
~ Die Afdeiuart: Êa für 't lapke bübbim
S Jemanden 3 am Beuten nrl. fuin Narren
mben, »einen SpuU mit Mnem Ireilien, ihn 10
orxirrn elr.) od. hÖ h«l Lum wat för 'l Japke
(er hat iKn mu tum Beulen, nurrl i«. vexirl
ihn Eiieas, macht ihn lächtifhch, treibt »ei-
nen Spolt od. »ein Spiel mit ihm rtv.) hmH
aOrll. immel al* „Einm (od. einen gewitnen 4fi
Jannnd) vor dem Läppchen (od. einen klei-
nen Luppen) hitben", nd. „er hat ihn kiu
(etwae, eine Zeitlang) aar dem Läppthen",
uoAri e« lUlerding* sehwtr tu s'igen ist. wie
daraus die obige Bedtif. der betr. Heilensarl 6U
hervorging. — NM. I«|ije ; toimg. lapuk.
lappp, l»p, J,appen, d. h. ein Htma»
(FfUen od. Stück, Theil etc.). um durch
Bristen, Springen, Beraten, BreAen, •'ipallen,
Hauen, Schneiden r.le. od. Ztrreinien w, Zer- S6
theilen etc. entstand u. ewar überall mit tkr
Nehenliedtg., tfats ein solehee Britchntuv/t
von Etieas mehr diinn u, jUuh (u. /laher
aHe\ schhff «, niederhängeml) aia dick ist ;
— rit' od. bdM dl d'r man 'a lap (Lappen, tiO
LAPPE LAP
FeUen. Stici ric.) of-
Eoii un IQrau (et «tn '
Innere Stiuie od h
Ini>pttii (Harn- u, ^''■
lii ilftl, »a liutihrn i' it..;. ;.,;..
lappim fh'eieen, Stude, LSjuutt, S^iia
flogen iuxm nm de Aren, m bM |i
hieb ete.) h* d'r In; — do Ij^ipm (i
Lumpen oii. lerriwene Kanltn uerK
sIOji hSr nm Hq bâaeo ; — bt bal 'i
UppAii torftUm od. toenadoD cic in
od. Mcinere od. grimrrc Ütiid:' irrrai
seriehnittf.n rtr..); — 'o Up t^, «i
linutu.Hidketc.fctn lAtppen ml.miK
od. Ideiftereji StUeb Leder /iliiitr
Sohle od. Stück Leder, wtkha «n
die Fueee bindet, teohrr die Htdem*
iip i]q Inppim wetcn, fnih aaf Ai
nein, Kich fräh anfmiKhen tU:.] si
LcMien, FleitcA etc.), — 'n Un n
ad. eine SchoUt Ki');
Lappen ad. ein Sinne» Stuek }
Kupfer, eine PttiUe lüeen od. Ktfj
un^iiimmter QrCwt a. for*);-
hnlt (ein Släck noU) ; — 'u erotnli
fein aroufü Sliirk oA etne pym
J^an«!); — 'n groWn luppm iM (im
SHieh BappfO/tl); — '■ ligt in äi
einem St&ek od. in einer HngrthtiätK
In 'u ftüdcx; — M tind w»t up di
(J'Uchlappeit, tu. ilie J/appen, dit i
am sii:h trägt) kregeu (er hat eiee
Prügel betomme«); — h* krég b"
lappfo an «rammlp tiam AügÜg dAt;
MM (od. (1(1 rok, do grhfl eicl i« l
(3Î d'r 'n l»p fcMWw Lappen, ein 8t
einen b'lieke.n) in (od. up) wKcn;'
mî in de Hng>^r »afAva, gif nü 4Jm
lup hür, d;it ih do it'r um biodr
blüld dal to buk. — I-'ig. auA:
HchleclUer nichUmultigrr JUemuA <
Jaii-lap im sîn mit; — ef. and
iHHiT a) in der Bedtj/, slapt m. b
twn Klappe; — Cimpoe. - or-, to
kopcr-, linnt-n-liippi' «c. — Simdn
'n lap an 'n Rut. — JVM. lap |
yelten, h€rabhättgenile» Unde, ZivU
ad. Thrä VW ttteas; Sehhg, AI«
vliegeu moi eeoen lap) i fig. : Ltmp, i
!\ui, unredlicher Mensch , Säuferl
ap (w^en, Mgmeolom, fmsuru, f
em* p»au\, tetiw, corit. aeru dc- ; in
nMumtinttnn, commiirara, piumicid»
mnd. lappe (ein Ijnppef od. FUekin,
von Zeugen od. Kieidungm ; "'
weiches SWcfc l-lasch od. FtS ett.}
Iiiü|ie ; afries. Uppa (läppen, Ff^'
ad. Theu de» meMehliehe» Kör/ica) ■
lape, laepe; wang. Up;
>• jw
i. Schaots
pm ad. Läjipchen /;. B. viiiii
F. lappi u. ]i?|ipr (nBsumL'nliim,
Vader, Lampen, yelzenj, ^a.y,
lom. Ia]>pc (SoMe ; l,aiip<:n,
ehvxd. I&pp ; däa. laji (LapittH,
m, fetsen etc.); nhrl. liijipii:
appcH, VeUen, filiick, fliekat
. Keiler:
MaUchea, klopfen, sMageii,
n ete., bz. riaen Klttpjiii oil.
irfeige etc. gehen od. cernefseii ;
um 6ii all t)p ûr<?it, iliil lif n<>t
■ bl(>f, bs. (lat hv afcr do koii
pil (er klopp, ItniU, prügelt,
m dQgtig ilör; — hi"- laiidc
[c lapiKn il'r nf Btorcn; — b]
imen od. feteeii, Stiuike clc.
lâliigen, xerwhlngeH, knjmt
Krfea etc., lerhrtihea, ser-
ttoMeH etc. ; — wri hcd ilat
(wer hat diu Fenster ktiput
tTtrümmerf, serlirocken etv. ?) ;
od. stosKit, gtoiifen, treibe»,
eicht flicken u. aeUen (in Kt-
n Liich dicht machen u. füllen
Im Bauch od. Magen fiillrn
H. na anclt (e/. iiulenmn itntcit
I indcrliedlg.: gto8»eH, jagen,
\) esiten, trinken elc; — )iû
iililnR ÜLigtiK wftt in (er vcbiiit/t
•M Mittag tiUhlii/ ican hinein,
tl u. trinkt nivh den Hauch
— A) jai/en etc. ; — hü lapd
r, od. 1ii> la^id 't all' diir du
\llts durch die Onrffel, ircriM
bi. eerthnt u. vmdiienidet
— h<! lajid hom laii middag
H. IrinH dieien Mittag tiieh-
. wohl (dit flau Imm ad. ihn
auf den «tit Speise bfnclitin
I betr. Slfiek Fleisch, einen
): er bctieht ihn (den IVsrA
H etc.) dienen Mittag türhliff,
. benehneidet ihn diesen Mitlng
ihn klein od. in einem FUekai.
:en, He=itcheit etc., /'.-. so 'tisw
keii H. Jiexte etc. idtriii hiei-
jpi'ii hier wieder die lledtg.:
•Î Kct machen <niH Klirii«)
I die Ikdtg. ȟb \> nirh aus
ah t'Hif. ad. llruchstih k.
icbt H. f(-rlap)ti'ik llii'' lii'd nll'
;ûd frrlaiHl ml. fi'rS|iild, d. h.
w. nutiliiier H''ei»e eerxehictu-
ert Oll. ecr;iendet) iiuchja »o-
r Ktwa» SH Ijippen u. Lumpen
. tnaclien : — t) flicken, einen
appen, bs. ein Stück in, an
od. auf Etwa« fegt machen od. netsen, heften,
nähen etc.: Itrssern, dicht, gam m. heil
machen, geaund machen etc.; — de liilkspn
ml. ile ii)k ftc. ig Inpilni/. inut lapd worden;
6 — ho lapd (tlirkt od. nvhlägt, nagcH, heftet,
iiiihet elc.) dal d'r ii]i fttst; — h.v lupd dat
ii|i 'n ander t- tc. ; — de lirii|;sc od. dat hön
iniit bi>1d wat Inpd (wl. fttlnpd) worden; —
Ijú lii|>d d'r 'n stük holt an : — de dokter
10 (AtiI) sal liitm wol Iwld wer 1a]j]ien od. wer
tnri';;! lapiien ; — he hed liuin wOr uplapd
(anfgebrsHert, hergestellt etc.) : — illlappen
(ansjlicken, aiisbesseni elcj efe. — A'V/., mnd.
1a|>peii, flicken, ausbcticrn de. ; nid. läppen,
15 a) danselbe; — li) Ktoiisen, Ireitien, jai/e»,
rennen, z. h. : hij lapt hrm di- pUke ^oar
hct lijE (er stimt od. Jagt, rennt etc. ihm
den Speer durch den Leib) ; — iumand den
degea in het li.jr lappm; — r) slossen? od.
30 klappen, klatnehen, schwatten^ — e. B.:
Iiij lapt er maar alluN iiit (er stöaat nnr
Alle« ans, — od. er jilatzt immer mit Allem
Iteraus, er idappert immer Alles an»), wal
lienl iip de tung komt; — A) trinken, scMlir-
25 fen etc. od. lecken, xchlappnn'f — alles in
zÜ" Kat (ml. kceli^al) laplx-n i Alles auf- od.
eeiirinkcn n. tersaufcu) ; — ii-ts in den
kratm (Kragen, Hals) lappon (Etieas aut-
trinken od. HussrhlürfeH) etc.; — mnld.
30 lapp<<n (iwngcre. ÜKi-rc, jiiiifciTK ; - iin)>in-
eere, impellere, illiilere, i[ualGre; — aliligurire,
liidiiuri; — cunsucrt^ frasta, sarcinare; con-
sarcianro, aBsuere, eoatnni-ulare, sarcire, re-
tiarcirc renniciniiare, rvlicen-, iutcrpolare,
Hb rcKUcrc] ; mjtdm. läppen (faire imiiulaiftn,
Trapper jiar foree; — consuniGr etc.; —
TiidoiiliiT eic.); Kfries. lacptcn itappun, iian-
viilli'n); mang. Up (liippen, flickiv); aeiigl.
Iap)H-n (involvi-re) ; engl. Ia|) (nmsehlagett,
10 Kwkdn, ummickriii); »H.,ii4, lappa (lallen,
flicken, anslieiwcrtt rtr.) ; norm, lappa (läppen,
flicken, remiAlea etc.); scbweil. Ia]>pn: 'Mm.
läppe: mh<L la|i)<ci> llapfKn, flicken etc.).
Wenn man dir ecntchieileiHn Betltgn. ron
13 lap]H> w lap[N-a, noicie auch die ikr weiter
noch iam Stamme laji c. nnten) gehörenden
Wmer :u flek, flik h. Hik-rtak etr., sowie
weiter *« klatti' eergicichl, m scheint es fast,
nin oh der Stamm lap ein idler Ntrhallutamm
50 ikI, der in ähnlicher Weine wie die Stamme
klat, klap n. amiere Sehallstilmme ntu iler
Ilidig.: siinuH. eri'piliifl etr- (ml. sonare Ute.)
SMimdtl die Jkdig.: Svhbtg. Stona etc., als
nach die i'an : Urach, Kis* etc. (ml. »ehlagen,
5,) stiisHcn tlc, brechen, rcisxen etc.) u. Bruck-
stit'-k iht. Theil ron ütwas entwickele. Was
seine t.tr<lform Mriffl, m kann diese sowohl
r.ip als ra1> "''. rülih gevesen sein (s. unter
1 la «. 1 lal. M. f/. FietI.lSNH.74IetcJ
(iO i(. wie nan klip u. k1u]i hlosne AlAaiite von
liitid auch rî]>, np iid. tili,
- riiih, rulib wirJtr aln Mcnuf AMaute
non ritp iflr.. antuschcn. Jiu rnp, rî|>, riip.
bi. ralt, ralih cly. enbrlunii«« i/(i«n «ijiäl«-
winitr tlie Fomtgn: Itui, li]i, lu|> o<J. Ub,
läbli utc. u. i/ip muiil. SlAomt: ramp,riiDp,
rnmp ud, nunli, rämlih etc. mä (t«n Nthtn-
/brwn : krnp, lim]), Iiimp ad. tiiml), liunlih
ftc. toit dia l/ri yick an den obiffvn
SldUH KuteoM, als mich I, ß3, 107, iî4s
7il. 750 wq. 3u rmelun iO.
uergl. dan unter lahhifiink mcgf» nl4. Iu.1)bcn
u. ah(/, laffaa, ngn-, lupjnn (Innitita'c ^ yr/ii«;^.
kpU-in, ilal. lappkre, frant. Iap6r, proe. Ii>|iitr
otc-, ef.liiet 1, S45), nowie aiKh lias unter
I laf Jtemerktt, »Wiif
a) bei l)i«t (7,215) tineraeiU teegen dtr
Stik'j.: SiMa^ od. Klapm (cf. täd. lap
Hii(«r laji(K-, bt. läppen h. mps) u, itndfrer-
»eil* teiytn drr Brdtg, . Lumpe ad. /'Vtf«
p<M laiipK, »cticic lUicÄ u;n7#n derfiif. Btdtg.
MHt Lumpe u. aowtiyfr Bedlgn.: »pan.
I»ini (Schlaff mit derflMhm Klingt), eiimank.
Uvma (Dhrfeigr), fram. (in Bern/) IdptKne
(l.uiHjirn), liipMaii (triïf/er Sleneclt), chv>.
\n]n I Wiclil, I'inerl), wuniKh dann am:h
mhit liipr, li^pu = nfiii. Laffe (tiitfiüli- (Lapi
gtr Mtnich, I'iumI, Lmnpenkvrl, uMedUrr 80 fett*,
'S,.
G «urr.rh-.'-^f'fir). I.ll^]lr.l.^l^('^ru
DiscurgH hL WtJiJb {jubn) vd;., «
unnere J»r f ntlili oi. n|>fiAúrrg
br r»libulii <L ratitii*^" ^<.
aralros (Otmatti de. s. Jiit.
lo aoirae auch nliere CvdMoi,li<Jm,l
etc., «CO« uucft w«h/ niryntib.i
rnusf^i, efieuen, nAofini, 1^
Itt dfr Itaum u. iji« ZtU, fwoul
unter „t" tKioA eielt WiMrt
werdtn, dit gleichfaUa tu dir alt
leartfi raji od. raUi utc u. icr
l&|tpPD-llkjI ort. auch \t^ït^
Tag, 1" vsfkhtm di* JUmk/d
allerhand T\irjt- u. 2myrat> vi
^Jä. lap]<i!ada£,
b«. ä^arhlil, marin mitn Lapfi
u. ZtU'jftsts aufbtieoArl, «le "
di. fruMTuicr Menaeh, Bittewiclú) äam^HtH
Vr:^nmg» wie läppe (Lappen, Lumpen t>d.
Lump) int, lodhrena i^an. solaiiar (diui Kleid
wKUKhlagen) durch utvgt. läppen (iiivtilnm)
lt. mgl. laii (umachlagcn. wickrln) alt ihil
lapiie f/^pen, Lampen etc-, diu «(Wcw
Schlaffes od. al* Etwas kf. «luatc], tciu
man utti litaxM aiicktlt od. ikm man tum
EimcickeXn gnl/raiitht) vrrumadt vermitUU
li) wegen der Brdig.; brachen, reia'tn,
tmaUea u. eehneiden od. htiueti, klopfen eU.
der y kji (von lup[)0 alt Zerrienenen od.
Kapulee etc., od. mn nl4. lap = Schlag,
K}appë etc. u. Iapp«u = »tAitwen ttcj aagser
port. lapa (Múhlt od. SpoU, Yertirtung,
Kluft etc.) auch /im», lepppr (Wullneh),
«rlpppera (veriKhneiden), wotu Vilmar
(347) ianerkt, iImé Inppu einim t'iutralen
beteiefmet u. waa demnach wohl eher mit
lapiiim-kistii (hapfieukitUy
'LappeHMdejud.innnemUjif&A
' iii, wfries. IjHielcoDf) gtäohiek
Isnprr, l-1irker. ■— (JoMpai.
(Altftiaker, Allliütttr), — scliûli
ftieker).
lappttrd ; i- q. lumptrd.
86 lapperé, ») füatw«; — oli
pckcrei) , — b) FHckioerk, Zyi
— e) Lapfttrrei, Lumperei, Ijifg
Kk'wgknt
lapperij;, UppePg, laiifitrig,
40 juerjij etc, fir. jerrteiwK, ^rrfi
etc. Oll. überhaupt itueh: «n
Lappen u, /'"(►ritT* 6«itrf.;< " '
u. ffeflicU i»t ud. auit n'i
Fetten befiehl elt.f — ite bOtj
1& pcrts', — li^ hed so 'n lapjtel
— ilat mict sA )itp|irrg (terrie^
wi, lumpig etc.) üt; — 'ii Iapp4
— 'u litppovi-n kensl fo« ab^
pigrr Kerl); — 'u lap
läppen in der Bedtg.: schlagen etc. (cf.
ktaphlngBt) at* mtï unterm iDbbfn f«. (ij
tusammenhangf, tumal da das Verb, leppcru
oä. läppern (in kleineti Zügen trinken) dtich
auch ran läppen s ags. lapjaa (lamberc]
abslammt i
c) Kcgtn der Sedtg.: mioars od. cliunwc
etc,, &«. ein unarticiüirte* fSeräusch machen
ele. : skr. Inp, lapjili (schwatsen, klaUchm,
fUtudefn, tchreien, jammern, klagen i't<:.).
50
lappig- lappig, eerristeu, ú
k em J/amtn betchnffen, tcM
lApn, d} Sdili^, Klappt eiti
lapsG had oil, VTvgea ; — li)
laatiierloaer , in(Mi>nutaigtr
fiB Schlapp» ad. Lump ete.
Up-Hk, tahtungitmi/ihiffer
Mliger Wicht, klnnlicher oUmm
Dumt^hmtf Oe.
Iap-«i)if«n, yacKkst
tiO Nid. lapxalveu.
««n^jl^
^8AI.FBR *n LASKE LASK
^baBer. — Nld.itfztXrer. u. würde matt daan aiinehmeH kOnnen, data
n im OegeiiiaU eu umtrn eitlen Wulilen
oA.Wald-lterierneineKläruHg.Seho-
<rf. allarm. nung ad. Lichtung etc., bi. ungefähr
5 dasselbe, wie Boile od. Rodung (d. h.
lea Kirchdorf in der Nähe eine Stelle od. Statte, wo dtr Wald ausge-
vieliw.: Larrelt 1i)(t mid- rodet od. gelichtet int, ml. überhaupt eine
l; — de LuTclter karh<! wahlfreie Slütle} beeekhnet hfUte, lea et
fiil klinkerklaro roSGurode dann begrifflich auch wieder mihe zu ahä.,
üAw (ej. Friedtaender, 10 <is. üxi (leer od. wo sihou gelesen od.aitf-
nb.) Lcriethe, Lherlctc, u. weggenommen ist, leere u. gehon t'om Oe-
(ef. Ind. bott. Mannst. gtröMch u. Wald befreite Stätte) »tände, womit
Ih. CrecefiuK, pag.3:i) .ja eben (od. mit dem Subst.: ahd. ISri od.
ire;/tbcil\iv betr., so sUekt \arX = «lul. Leere) Forstemann «.
dtl unbekannten a. tcM 15 Andere (a. oben) das in so vielen Ortsnamen
andere Ortschaften com torkommenrlc alte l&r identificiren.
enHl»K:a''iiem(s. daselbst), Vergl. übrigens wegen des mrhr im süd-
auch in Leer (alt: ülai, wcstUvhen Deutschland od. am Rhein vor-
tre, Liiere otc.) an der kommenden lur, lari od. lür, läri auch nach
iwie wahrseheinl. auch in 20 das lat. IJlr, Flur. Lan» (eine Art Schutz-
nte Wittmund) u. obschon gitter der Städte etc.) u. Au diteon ubge-
w dieses lllarn o/l. Hlari, leitete lar od. larc» (Wohnung, WohnstätU,
Ilëri) dasnelbe Wort ist, Haus etc.), womit das alte lar od. Ur etc.
h Ortsname vorkommende ja begrifflich u. formell vollständig überein
Ansiedl. deutsch. Stamme, 26 kömmt, sodass es daliei einer Anglsichung
(locus, maiiRio?, ef. ahd. an lari (leer) ja gar nicht bedarf.
Uemach etc. u. Weiteres laH, las, hat gelesen etc.; s. lüscii, bf. ll-svii.
etnann, OrtHuamett,'J03, Mint, ISNen etc., s. Iï'üg, lOscn.
kL l&ri tu ahd., as. läri, laske, Issk, lösche, d. h. ein Stück (Hott
lere, nhd. leer stellt u. 3ü od. Zeug, l,eder etc.), ivas man an Etwas
Leere, Oede, Wüste ad. setzt, um es su verlängern od. zwischen ii.
) V. dass demnach die in Ktwas setzt, um es weiter od. breiter u.
ri (wie Arnold meint) länger ju machen, od. iiin einen Riss od.
!ene Schreibung von Lar, ein Lach auazufiilleu; daher ancht Ansnlz-
ire es andererueäs auch 35 od. Einsatz-Stück, Verbindungsstück u. als
Vorsgllie llläi' wl. lll^r Zicischen-Stiick zugleich auch die Verbin-
wie das an. IIKt, um« diingsstetle ; ~- <)c |)^ Û lo kürl, d'r mut 'd
ih'. (cf. die Bern, zu uide] lask ansetd worden, dat h& wat laii;icr vrordl ;
rmann, deutsche Mgth., — du rnunt d'r 'q laak in foif. tiiski'ii) selten,
mundar, III,4HHuater 40 dat dat klM wai wider C6«. dat dal tau wat
l) die Bedtg.: Meer od. lauger) wordt; — dir sitt 'u lask iu 't tau
res- od. Wasser-ifott nf 't îsder (»tc. (SUIte, wo das Tau ml. da»
^iefe od. finalere Wamier- Eisen etc. zusammengesetzt ist). — -Vrf. laske,
tt der finsteren Tiefe, cf. liiache; mnd. las. lasch, Streifen elv. (s. B.
leher Glaube u. Brauih, 16 auch: «n las vurcs, ein Feuerstreifenj, Zeug-
hem Ftdl dann Hlar-tiiiUa Mreifen, Zwickel, Keil od. Stück, was worin,
f mündete früher direct worauf, woran od. wo zwischen (nameHllieh
turch den Sghl denselben Kleidung^sturken) gesetzt wird: «Jrf. litfch
• Theil von krnmhfnn ab) (eingesetztes Stüvk: Fuge, Naht, leiste;
tr-Fleelh (cf. Hut = 50 Kerbe; Seherbe; Fügung, Verliinilung,
•d. fiiessendes tUmas), bz. Verbinduii'/shöUer ; Flick- od. Ueekstürt ;
Wasser ausfl aas (cf. IMhung, Lölhslclle; Windruiht, Schamseite ;
utha, Wnssermündung od. Weielie; fig.: Anhüngsel, Einschiebsel);
asscr-od.Flussmündung"- mnld. lassclic (imtiiisriuni panni atit ïr^ntig ;
ftusa-Ort sein kannte, 55 pars ufisiita); mflnm.hswhe(il<issellie); mhd.
lerschwundeue Ulaics-hem (Lcc e r) a<l. mil. (Sc h ade) lasche (lyijiiien,
m u. Illôri od. das jetzige Fetzen, Streifen); uorw., stAioed. lask, Uske
■■Ortwärc. ImUebrigen (Lasche, an- oil. eingeseUUa Stück, Ein-
Illara od. Illarj lautcer- schnitt, Fuge etc.).
:. clanis (klar, hell, lidd) 60 Die Grdbedtg. dieses Wortes wird dieselbe
LASKB LÂ6K
■ van )»t>pe u. kktU- «ein, númüch Stúck
ütKiK, wat äunA BtiKCn. Breehtn,
Spotten «ff. entsMii od. tnUttmdfH ist, teoiu
ansser Stück od. iMptien, Htckm, an- od.
tingenttiUK FUckttiiCK, nammtlUh auch dir
Btdtg.: Krrhe od. Kintehnitt, bt, Spali («rf.
AUcA »plUai- u. rfnnn wieder Rpliucii «u lú-
kea, »a»Die l,ti Bobrik xmO* Scherbe m
dtTKOien Bedtg. loU Laxche), Bresdtt (e^.
hei Sooft: de epftDJaants vertoonen ïleb
voor de liMch) sNinmt. Hg gekärt dahtx
jundk^M ju an., id. latha (lAMere, <)ivclkrp,
bi. buehddûipa, ruinirrn rtc), tMVon auch
an,, Ulf. lOBKulr (btMchAdigt, eerlettt, «er-
mtndet; gi^end, Idaffeni od. mitpalten),
liukl (mairr- od. fiammenarUge atreifen in
Tannen u. t'ittUetti das BatAt oi. Zer-
faserte an einem Itandtckuh ; iiuadruu pilel).
— Xu iMk« ab Stück od. Bnuh-, Sptdl-
Stück, bt. alifftupaltent» od. aOgfichnittenü»
Etinat etc. Kh'miHt auch flwm. luca (PtatU,
rfänruT, fiacher tUtin, {"Hexe fcf. 1 hrik],
Ledtr streifen), ptirt. hucA (Schnitte), vmu
Ifiet (lt. 113) rwdr aU cttM iai. taxtu,
l&xa unujesteUt u. tntitaiuUn amiehl, tmr
indeggm eher eine Bnllehnunff au» dem awrf.
od. att. lu Ktn schetnl, da es m laxus auch
in ihr Bedlg.: »ehlaffetc. beffrifflteh doch
wenig utimmt. Wen »un ahrr weiter den
Stamm Intik od. ttuch tion an , úl. laskn, bt.
luBcfan bctr^, trn «timmt dertelbe beiliglieh
de» atdeitendtH k od. rh, «M. h »i lit»
Wärtern tlâak, friitk od. Onk, Icsk tu Düric
heo u. li'Bkcu u. wenn derselbe »idU «iel>
Jei'cU mM <i«t'i Jjettleren msammenhänfft u.
urspr. mit itssaen allen I'rtUer. link nun
Ifause aiiB eins ist, so gehiirt dersclOe eiel-
hichl mit i*l. iMDfi (Tncproi'li fAtiscer«-), liuinn
[lac«r ; iiivnliduK, li^bilis) ^\£. tu rimm ahcn
Stamm hu («f. hei Fick flaiikii oon flikU
=i plûï). der miigliehtrvitiet mit agn. Iiis;
tu. Iffl (minder, geringrr, kleiner, weniger,
»ehuiächtr ein., t^. min) u. lu tu mih.
iMJTosW =< d^K. lAsest (minima», orf. lalir-
raiBaimus) von Hause aus nahe esrwandt ist
u. auf dargethe Stammoerb. od. dieselbe- y \as
ruruckgtht, wosu auch läSPii u, loBkcn ge-
hören u. uMrMer Weitere» unter dimen
Wörtern îu vergleichen i*t.
Zum SrMwaie nei itorh (cf. Stratmitnn)
des aengt. lasclie (ligula] eriüä/int, tonn iirc/jr.
uuch di« BeJtg. : S ir eifcn (Lahr ad. Zeug)
halte ». demiutch wie engl. Isah (Kiemen u.
iodann auch ,- Geisxel. Huihs ; SMinge ;
Sehmilte an der ï^iUchc etc.) dassettie ^art
iil, UHt das germ. Lasche. Vergleicht "um
nun aller weiter, wie das ah>l. flerehn (e.
unter RpK] nrJien Flicken od. Stück,
Brttchstúekete. auch di* BetUg. : Seht an
H. da» mhtl. vlL>oki>n (e. unter flukkeu) auch
H. H.'kl.-.'il ... ■!'> r.riu
KlappiL, bt. in der eo" ■
svhm etc. (rf. ttueJt SHt-Utk'i
(iUm ri. tibuigo mn dmdliai V^
10 auch iaaeiie Aeim Virrgleieh ton ^pi
dies nOiidich ottf tine SdutOimnit
Tthh fite. «UTbÖi^lAlJ mir «B. *
(laccrsri ntc., s. oben) itu/ dt Sik
nu (Konnre, Mrqiov, «rrjure, <
15 rrngiirum nlüru otc, r/. Boiip,Ôlii
31& u. daau ruiti in da Bee*.:
sowie tet-tter die ütämme: iiAilkUi
iinfrr Wtk u. Ui^i) gHntekfdUm li
denn auth hier ineder dtt E"
HO r.r«iiiun) etc. in Ae «au. h.
reimiim lic. od. efossai, tAI^
gegangtH «t« wardt.
UBK«!, la»dtea, od. hpptn, fi
ein Stück «tc. an, in ad. ^ititii
36 fúpf», selten od- beftfUgcH, ^a
od. auf urekhe Wei»e iI»m ytitlui
iukt'd ä'r 'a aiOk (orf. 'a eodAj
Ulsken^ — dp nnltl la«k«d J'rV
na; — dn ring (od. dat UuelA
SO ïtnr' hum hHA, du d« «mtd hiH
Ml 'n anilw liiakud; — >Ip släM
miiltcu atilMikd wonlon (JunA ei
od. ein nnifeliipptrs StUr.k vtrliliu^
tic. -- Nd. Uokiin, luchi'o; nh
35 (ItuKhe», mit Laschim su»ammenf
einiind<T8elaeBad.reihru.tii$<tMtmei
fügen, schefitm, lytratherbea *
Wachen [immltierc siio lüauen! fu
JDterjicDro, inteierc, tissu^r« |t&rti
•ia lu«kv-, »ehioed- Iwka et«. — Zu I
IiwK-iiider, Lasch-ElseH, ll*f^
ein s/iitsc» thsen (rf. »pMi'hAvr),
gebrauchl, um Taue He. anrii
laschen ad. mit einandtr m terb
45 Ust, Utst, d. h. d(t»ieni&t t
ein Etwas od. Jemand Iwt «
It/tlt, od. wo« in ad. auf BttDos t
iM u. wird, Mwie femer oimA «im
Quantität von Dinaen ett., die
50 iiidtm od. halten, fönten n. lta>
daher n) Vraeht, iMditng, Traebt,
— dot Bdii|i hn) sîn Inst in ni^f
fcrBellen: — do kOn hrJ %tn iM
es ist soviel auf dem Üaie^m
55 dtrulh* trägt fl tragtu (wmi^
hml «n Uat, lim hiiui to ilnitar
1/ast «0» 10 (Vntner Schmrrt,
ipotU sovifl wir riFi Wageti mit tm
tragen u, t'ci/ahrcn kaum: — e)(i
60 Barde, MiAe, BtlchwtTdt tte^j
™*i(
i
475 LAT
n wH hftrt nfit ût of in; — bttje to lât, ïh fBls to lât; — late liafer geid
lait ha inúicn un allerlei ök up : — IiUter lât, ns hnl ni-t -. — wo later
dlk bed (oil. lidl) nog cm uinïv ús^, wo mújpt Idf. haii.: tiu'ilem aftru
Gefahr um tu brechen); — SniierL latistu fj'efcf likdttv) = iiM. InEÏsto
it tiad etr.) mflkd hum tili 6 euMand iinHer henlii/e» Ic»t ii. Icslo = »Arf.
'.; — d) Auftrag, liotschaft, leUt «. iMzIe. - Nif., nid. laal fnpät}}
ik beb hum last Rül'cn, um aind. lal, lati- (länsig, träge, kjm'U); mnld.,
k heb hum de last mit giU'eii, mfläin. lact (aprus, t'ariluR, b::. scro, tarde);
— SprirhiB.: de »wi'irsle last afries. let ^ft-^lhv. faiit, »ihjeihl u. »ach lü»
. — Nd., nbl. lasl; iifrieg. 10 ('(juipnr. ». Siqierl. kter /HiiiiterJ, letast
Mt; 0.7«. hlaent; och!//. Iilagt; fsiiätftt, letit) OHrA; «;«« rff.),- tr/r/e«. let;
w. laiB; (Mn. lacs; griiiped. ien»ff. lilti; «nlj. jäte; /ir/gi. ii-t tn/nïl); at.
■i, last; uihd. IhbI. iFMron .- lat; (r^K. lüt imitlt, fnul, Mituueliff, hngsaw,
n«. laste, lust. — Jin gehört niUil); acngl. lat (tarduH); «17/ lal (lang-
I 1 laden, bz. gnlh. Iilarhaii 1& lam etc.) n. lato (niäl) etc.; im. lair (laiw,
ier ftnit hiadiet ml. blatlient fnul, tnigr, lattgunm): wirK., Krhwol. lat;
st) entflaiulen xfin, wie li>E( i/rin. I&il (ilnmurllH') ; guth. lal« (träge, futtl);
•a latiat, latest =iihil. lazlsi, ahd., mhd. Ihk (Ium, trüge, malt:' «ihU) u.
alid. lazo, lazzu (langsam, npiili.
m, drüeke», liegen, ruhen; 21) J-'ick ttelit (III, tiia) daK Thema lata
1^. auflegen, bdustcii, heauf- eim gotli, lats, h~. lat-a-s r(<-. tu laleii, bi.
d'r laitl fflU lo fill uji; — lat<-n, l>-t (lausen), wikh imlmiieu das lurse
dat uji; — hO hcii ilat schip a fWf lals fnrwrll nieht »timmt. (trimm
to Bwfir hi'lasld; — ht' hctl 11. Weigand nehmen di'r^itdb a«, dtiHuHtn,
jcluittl, dat he dar Iii'ii i;an 2& ahd. Iiiz an/ da» l'riUer. lat eiuex agerm.
Verb, lilan, it/irf. lixaii ml. li-iuui efi-. (lat,
•, Schmach etc.. bs. dnn leui lax n. lut, Iu7. lutiin, wie brak a. Iinik etc.
u. iSrhande macht n. bringt ml. brach 11. Urach rlc. mu brikaii, ahd,
A selbst ein hone» ml. aehlcch- [U'ecban, iihd, lirerhe.n) jiHriiekgrIU n. deinen
«r Eluitin ist; iltiher auch: 3() f lat auf eine (' lad, iilg. l' rad .^iirheb-
tAUchte od. biiae Onwhaheil geht, wozu auch milil lateu i»'. lâteii (lassen)
:.; — 't siiii in 'n Jaater; — «. mich Vick (1,7m amh hd.^Mm» tfur
•r fall hum (od. uii lasier), lad-tuB) h. lit. Indmi tlaiueii) gehiirt. Was
fBl drinkt etc. — Nd., nid., nun aber die für lad unzus^cemle uri^.
Ott, Jlohn, Tadel. lAisle.rung, 3li J' riul betrifft, so wird sie âlHrscf:l ron:
rwnrf etc.); afrie». lasier a) Unpii mit: Hnilerv, fndcn-;
tchädigung); nx.laHtar, la^tter )i) Um feg mit: tofidit, todiviile, tu ilij;;
inde, Sdutld; Schmähung, r) Fiek mit: kratien, riUrii, hactea,
TN. lütt (Schmähung, Tudrl) angrn, u. con
tr, Oebnchrn, Verlet:ung); iü hOrassmitHnmil: Vertirfangnimaihrn,
IT, \wbtr n. hibster; mAi/. sei es durch bei^ien, hacken, ril:n), nindlrn,
^ Khre kränkt od. eerlel:!. gralien etc., inslirnoHilere iVege liuhnen (den
imaeh, fichimpf etc. alltags, Strömen ete.), oil.(difsri durch Ualiubrerhen
lébler, lähler (vilitim, rrirnen, frei madien ; (Jimnudim) füdir Kriiffnr.n,
icium, bt. Tadelttsn-iirdiiiTs, 15 nie (ihm) mitlheilen;
Schmähung, Tadel, Viirn-iirf) also: I) luriioien, nagen an : L'l Klwtii j:er-
{vitiipPraro etr.), ahil.. an. lirissenrSermalmen, Tertianern. Urin imichen
'eiteres unter I lakeii. etc.; :i) Jemundcm Wege, erüffmn. bahnen
lerer. etc.; 4) Wegecriiffnen.luihaen m; :,i Ströme
■Merang. î>Vi eriiffiwa, ihnen freie Hahn machen wl. Kaum
'», schmähen lir. sehnen; Ii) Jemandem <!ali'n ml. (liHer rr-
r, lastipRIe), lAstig, be«'hirer- •iß'nra. mitllmicu.
•.an: lahtisheld u. ImlastiKmi- Sieht man xich »tur ■lie y lihid (spalten
'w:b, iiiu-h eti%; — f'impnr. rlc.) emi lat. Ihvh'ti-. b^. ani'rr\\i\en{tieisKen,
ehr itneh, uarhhrr), Sufir.rl. 55 sjudlen. .-ri's/Hi//''H, ^'■rbrissen. hijud ifl. Hein
ete..); — du liriiksl )iél iii''t m. in Stucke marlifn wl. Ihcilin. :'rmalii'in,
t du to lil kumst; — ilo iir n-rkb-iuern elc.), siiirir ferner die Wörter:
wo liit is dl' kliik: — liit lull (Kahn, Jiaum, Wrgl, Iiüik'II (bulinen,
sîn lale diij;itii (in seinen Hahn ml. Kaum srh'iß'cn u. machen) : fram.
n Tagen). — Sprichic. : '11 ÖO mute (Weg -i-l. ItaHn cid eo« Int. nipta eU-,
^^^^^^Ê LAT 47IE tMXH V
^^^^^i^^Rï. brwée (Sahn, Wtfi tU.) ifon bm Bnilf. - «imUmi, A^wcm = -wfl
P (Smeh, Spalt, JÜst *te,}, bt. briwrr (hrtchat, hrinnrn, ttrUtiittrn. nnHuhia, itf
iirrttm, npnUert, reixnm etc., S. Wfiterea tUin it. taput nimiJiat tt<.(kiiin,j
i«i(^r l>Iin) u. on. linutar od. hn-at (Weg, tj/aSeii = aU,<nUm. nï/fnn w
d, «. [viiij rupta ait. frwls rtc) «tc; «jw- & fr«» Sliu^ mr. ,.«,« ;...- , , <
brrtiuAii fi/ientJcN, IA«i'«n, uti^ od. tufAnfoi iUeiii</ uun " ■.
dc., «. IrfitcrM unter brét etc.)> »omfuhd. rie.) tte. i'n'' ^
klabjftu CAiM úii. BrttcA maéhtn, Baum «paUvn, :■■■'_
scA<^eM, von elnandtr trfnntn, âru von tvrgl. aarh . li.nl
deni attderH trnmtn u. «m (inftcr* Ai» frrin- 10 1. lalitM «■'^ Ulm Ui', l'
niM, eo» drr SteBt bringm u. iwioilri« — 16t, If bt, l«t i-lc i ~ lnli'
Winsen etc., rf. blukkeu u. tlekhCu etc.) an, l&t' li&l fW*« ud. ttmUrkum
to it «H wohl twfiffHon , daa Sieh ttUt »et» od. bteArn. tkmr et mdt. rL
Bedtgn. iter y rad taa der tan .- fiDderc von m nicAt am, trefairas dich mtM m
mIAhI er<;e6en. 15 <'JcA fern <Ai«tM MeJi — k Hä
Da mm anch HixtA Fick (TU, S«9} Iftt - M kui 'I itttt UUm-, lii> mm
fidû. rnd) rfi'c Ucufi i>on 1H u. tut fM »- *« I&c bum ßiuw Am, i^Jf' i'&u «^
»kn auiih ttburhaupt glrieh hiribt, oJi man frei rte.}; -~ hlr Inten (Jtwr^
die Stämme lit u. lut ah Abtaute von Int neben tte); ~ «aler Uuu (ini
antieht, od. van einem Slammverb. Htm. I»l, 2U od. von JtM Inxani, bt. WaitifU
}ul, tuuui, sfiatten etc. <iAtfi(<t, au «n' Aifr od ggfrew ■'''J; ^ b^ bpd ikiUp
nwT beüiotich der tigenü. hedtg. von tU, A«t tTiMÄer sefewswt oi j«j«t"i,^
f<e. gofA, Ute etc. darauf Hingimeaen, dais den etc.); -- Ovi lot iin* Di't (Mli
rfi« l' lat, ft#. da» Verb, litnn «im A* Grd- vtrltM m« MÜAl. (renn* «i>A «n« "i
bedlg, npalten neben andtrn (». oben) so- 'ii IdeKt unti nitAt Im od. frei itcj; -
wiM die von: tktilen oil. abtrenntn, Iremun ntn ialea (er IdiiMt tan leAn, t""
(am), enlfernm, »ondern ele,, ata auch die iKhm'det «idi rem seinem Libei'.m
vm: offen machen, Bahn, PlaU v. Itaum etcj; — ïâx mj &t,t (loeit oim
machen, räumen, frei maehentic. entwiekette itati, fiieb od gdi« u. ^miArrtrit
u, itaKK demnach diu von der y IM fori- 80 mir das s\Aommen, trennt od. «_
gtbüdeu Thema Iat-4 od. IftU a= skr., oed. davon, spende mir dtu, raumm]
ndft N. rúds (s. bei Ora$gmann unter etc.); — hS bixl twni d»i \tUii<e'>
raiä, b». beiSenfey éfc. rid^, (a. splittin« das gelassen od. turadigetas^m, i^
elf,; — h. tooth u. daxs er auch der An- lukoaunen UuKm etc.); —W Wi*
Kiehl Hl, da*» ausiKr tat. rÄdrac u. rödf rr 35 (er tiam da$ Hegen, nahm ei mdi *
vielleicht auch da» golh. Ifttan tt. ag«. luton — wftr Scliitl 'k t littvn ? (»v )^
Mrin
dcau gehlirt) einen Xuntand od. ein Sein latxen od. kiagebäit, hinxleütn/ 0^
begeivhn^ wo ein Hiwa» (od. ein Jemand) ferner trte m Ilochdeuteehf ; — ^
von anem andern ]âwat getrennt lotrd od. lauui (da» Untertassen od. Bteäom
herräs getrennt iM u. demnach vm âiesmn 40 Ëkwoa, lu. Âw SidMsen n. n^'U
iwridMim orf. mmek giianen wird od. ia, tte.} h (öfl r*gm 't fieidrr âar\ In
■Dd&rwnif ji'ch dieses zweite Atuxu )>on ifAm (lompos,: nfer-, nn-, bo-, fir-, la
A-mtil u. «nt/üTiit. Ju« [jft- B«tft)7. ; gelrennt Ittcn f^hr. — ^it., ntd. btU«:«!^
Ofj. üiU/fme u. vertaime» (von) ergab meh afries. l#tA; »ang. Irjt; Mit.]
HNn o&fr toeüer von KeHMl die Bedtg.: ju- 46 h\i; Ofriai. lilton, lelWn; iT
rückgeblitben, od. taräek, htnlen, nach (cf. Ueum; «ny/, Uetcn; «Hgl. 1
(nicA «cbler, hinter, mrück etc. dts Weiter- norw. laUi srhtoed. )Au, Uu;!!
büdung vofi apL a^, von, getrennt von etcj, goth. leuuii ahd. IAzaii, lAm; «i
«iHiri<auï.-<ia-aaï^06It(&«nM.<uräcI:()I«lA(tn'i, Wie schon unter lAt bfiiMrfi, t\
&a. fiicW mi^«Aoiii9i<ii »i nickt mitkommend 80 »/«3« Keri, mtioeärr mä dier^w 1
«te. (lucA wieder éie van: Muuitelig, trttge altern germ. lium (i^. ludl iHB
eic. IPtw )iK» aber ferner IsUüi nii. inten itd. mit \kl ete. Pon einer « "
(lasxen) betrifft, m i»t darüber vntrr diesem = idg., ekr. raj (Itudore) 1 .,
seitist wegen des Zusammenhangs mit lier die Bedien.: (sim od. ei» v
y Ut fsjiaUen etc.) das Weitere ra ersehen 56 einander trenue» «, (SUmi^ \
u. sei hier nur noch wegen der Stämme lit frei maiiken, PlaU, AtiNW ot .
u, lut von liiiel u. iDttcl etc. (cf- Intjc od. machen u. eiÄoffcn, noKie ini-
Iflttik L-tc.) bnmrrkt, dass die Bedtgn. - klein, trennen, scheiden (weagehat, e*r- o
gering, kurt ete. mch von sellrst aits der tasiten), iheiten, ablheäem, ipe»<l
y Ul == rad, Ira. einem Verb, liun mit der tu) hingeben (tt- od. UtertoMn), .~'
fer-, IB-i
anek iHB
2
kXÉS 477 LATEN
ffooähreH, fra' lataett, von vlîttm, Tliutan etc. nicht ntimmeii «. da»
in selbêt ergeben. Wei- cAd. giläz i'ii der Bedtg.: Krlaasung u. auch
unter 2 lateo. in der voa : uhd. Gelass (it. A. ein /Au'ns,
«n, amxelten, scheinen, worin man JiHnatt ein- ad. hiiieinlässl u.
ihen , färbe u. Üchcin fi gieU) jedenfaih mit gil&zan, bs, lúztn (lasutii,
lett nSt gûil (das »ifhl ef. I Uigd) eonnex ist, »o toiril auch tcohl
eine hült*che Farbe etc.): unser iút h. nid. taal, mnid. taot in antlät
ôi laten (da» soll wohl (Antlits) dasselbe Wort wie das obige wnd.
.); — <lat lett rAd (dai lät ();etitii8 etc.) u. demnach auch unaer
: eine rolhe J-'arbe etc.}; 10 2 lutea od. lilten in der Hcdtg.; ausedien
; u für (die Sonne sah (wie) ml. Aussehen haben (ah) rim Hanne
Feuer, schien od. glänzte iiu» dassrllie Wort wie I latcD etc. sein,
attc eine Farbe, liz. einen Xweifethaft int cn mir indessen dabei, ob
tie Feuer); — du li'tbt man aber nicht bei dem Subsl. lât, ahil. \iz
■f kalk an de «and etc.; 16 h. iiiläz tti der Bedtg.: frntiis, habitus,
a as 't ander (daa Kine vultus, a])paratin etc., he. liitdung, Oenlall,
I wie das Andere, das Oelierde etc.) ». dem Verb, litten (aussehen
II Andern gleich, ist aiciä wie), mnld. laetrn (so nerere, apparere, vi-
ttersiAeiden etc.); — hO deri), ahd. lAisan (xich bcuehmeH u. «ich ge-
Ik (er sieht «ich nicht 20 berden, sich ceiqen od. aussehen, Gestalt,
- wo iiiftg dat wol lateii Form od. Aussehen haben, geitattii u. ge-
.ebben ; " Sjirichw. .- in bildet sein etc.) davon aungehen mnsit, dass
tattea grau. — Nd.,mnd. die für 1 laleu u. da» jiräsumirle alte Verb.
litan, lal, lut etr. angesettte y lal — idg.
(laioen) auch die Bcdtg. : 25 rad urspr. die Bedtg. ; tindere, feilere ptr.,
cberden od. sieb anslelleii lis. spalteu,seheiden, schHeideH,hauen, slrehrn
geben (als ob, od. wie) etc. bat u. demnach mit den Wurteln lak,
g wold aus der Bedlg.: taks (hauen, turecht hauen. Itchauen, bilden,
sich frei k. ungebunaen formen, gestalten, machen, wirken, erzeugen
■eder aus: sich trennen 30 etc.) u. der aus skar (spalten, scheiden,
M Etwas), so ist es sehr schneiden, schecren etc., cf. an., int. Kkiirilr,
dieses lntËii, sowie mnld. (a. viilnua; — h, mactatin; — c. seuliitura
apparere, videri) urspr. eti-. u. skurjjod, (fölienbild, iilolum, scnlp-
wie 1 lalen. Da aber tilc eic.) entstandenen y kar (spalten, thei-
e Bedtg. wie das ahd. SS len, schneiden, verwunden etc., bs. bilden,
(urspr. ant-IUi, ba. uit- fertigen, fertig machen od. überhaupt : Htwas
es auch sehr leicht mag- machen, thun, schaffen etc.) von Hause aus
laten od. richtiger Uten kuh. ist u. demnach auch ebeiisoieohl wie
intlife), ebenso wie ahd. diese in die Bedlg.: bilden, formen, gestal-
owie as. «liti (splendor, 40 ten etc. als in die con: weg- u. fortnehmen,
.e. auf das as. wlîtan ; Kaum h. Plat: schaffen für ülwas. Weg
vliU ^ goth. vlait]-, an. u. freie Sahn machen etc. od. in die ron ;
inen, blicken, scliauen, trennen u. theilen etc. fs. unter 1 lateo) ~
ähen) inirüvkgeht ». dem- übergehen tonnte. Ist dies nicht j« bestrei-
mnld. lacten (ebenso wie 46 ten, su ist auch die Annahme gestaltet, dass
bx. litz aus «litz od. w\h) das w(dtl aus einem Thema liila od. lata :=
od. rUtjan entstand u. skr., ved. rada od. räda (cf. (irassmann
vlâljan (intueri) u. goth. u. s. Weiteres unter lat) in der Bedtg.:
lonach, spiihen etc.) auf Spaltung, Tkeilung, be. das Spalten, Beissen,
olh. y\ait surückgeht. IM 50 Iheilen, od. geipaltener Xustand v. gespal-
gi-Iä/. (Bildung, Gestalt, lencs Flioas, sowie auch: spaltendes u. thei-
} zweifellos dasselbe Wort Icndes Jätwas etc. (d. h. überhaupt ein Spalt-
uld. gelaat, mnld ßhe- Ding od. gespaltener u. spaltender Gegen-
vnltus, apnaritio, ntiteiisin; stand, ge- u. zerspaltenes otl. sfialtendes läwas)
•fuch mnd., mnUI. in der 55 ettt.itaudenc Sahst, lät = ahd. ïâx, mnld.
\Siet mit derselben BeiUg. laut etc. urspr. auch ein Etwas bcieichnete,
les Aussehen , Geberde, was durch spalten, Iheilen, scheiden, trennen,
gcstus etc.) vorkömmt u. hz. schneiden, hauen, behauen etc. entstand
J^äter. ags. vUit, goth. u. gebildH wurde u. demnach dieselbe Bedtg.
lût od. \vt, nord. li'ii etc. 60 iric bild (cf. dieses) u. griech. ttipoB hatte.
^Ja, U. ÄWite- od. Mäh-FeM), 4It. Ia«-i
(eimmei InxtrumrHt fum Sehneirtm u. .Spof-
ttn eU), lavitm (Sichtt), Iura {fruuilfiuu,
partiMito, roM raiiiulii olr.), Iu«i (t-mtinp,
nliickiuB.imallnt^Hii««-., <-/, /f f n/tj/J, lavUui
H. UvILDaku (Siehd) Ht. von der V Ift, idg.
r& Ol/, m (änilere, ali«i.indem, deaiwar«v
»vellffr«, b*. »falten, fcicutn, berttt», hrer.htn,
hauen, gdmtidm, IrcnncN, scrêpaUra, zer-
Tei»»m, eerhrechiit, terstürtH, tertrAmmem,
cmehlagen, ierirehrnell«ni tdc^, teol/ei Fick
(tu, 373) für dit obigen fferm. Fortnen W«
Thema Ifvaa atteetit, wwwcft W für ûUerc»
Kvi od. Iciro (Oenit. kwcis) «fcftt n. umiil
auf skr. liLVona (ciittitiK) aU Wtiltrhildtmg
von l»vn (iS^iaftuniTi Theilung; 'fheii tte..
bt. gtnpallencr ZvMatul n. getpallatct u.
tttihetUen Ktwaa) ntrüvkgtht, uiältrentt ttai
für lavinii «tehtnde griech. Won eine IPriier
M'iana eon Uvi (*. üben) itl. We^tn der
y lii (Inva, lavi etc.), bt. ru (ntnt, rufiBi'tc.)
V0'0L norA ITüiHtm unter 2 i« (Schiefer},
ÏÜ* lt. Iii«.
2. lé. ^TtiiKatifJ ml. tUdle, wo ein Sdiiff
vtim Windt nic/W ffelrofftn wird, od. unter
ilttn Winde tiefft; dnlier auch überhaujit die
N'cht-Windeeile ab GegetuaU von W
od. \M, Windseite: — dat nchip ligt in IP,
d. h. 10 od. dn, dass od. im es nicht vom
WtHile getroffen wird, od. aiteh »a, danfi es
KflcÄ der Nithtioinderite hin abtreibt; — dat
»ehiv fiil<I in Ift, dtu Schiff fHOt in dir Nitlri-
unndaHte, bt. e» treibt vor lUm Win^c ah
od. ilahin, wo kein Wind, vundern SliUe a.
Uuhc od. SeeeliUe u. kein Seegang herrscht.
— Nd. lee; niml, lo, lehe; nlä. Hj; engt
iMi norto. \e\ Kchwed., üän. lil, dasselbe u.
eins mit, he. entstanden mu: afrirs. hit
(Hchutt, bi. Ort u. Stelle, mi ein Sctiowi ge-
nehüUt i»t u. liegt = »eM\) ; an. bim fSehirm,
Obdach. Decke); ags. bleu, blrOf (Schute od.
Schutedach gegen Wind u. Wetter ad. diu
SonnenatrahUn etc., be. Bedeckendes u.
Sehüleendes; daher nuth: Sehatten.cf.MMT];
aengt. hlooii; engl Icw (der vor dem Wind»
gtEchUletf Ort); an., i»l hlJc (niabra; iDt«r>
miHio); dän. ly, Itt (Schute, Schauer); nAd.
lie u. Uewe; goth. hig« (Zelt, Bütte). -
hopp (Oloss. romj)., 39S) tlelU es mit goth.
blel-thra (Zelt, lliUU) ; slav.kli-Ü (celU) lu
derselben y cri, wojiu auch tat. cUvaa w. ahd.
blinjan etc. (ct. lAaeo) gihürt, indem er an-
nimmt, da»» hlü« etc. ein iHvias bedeutet,
ao man hineingeht (ton der Seitig.: ir«,
adir«, inirs eta. der y vri), umhei er »ich
auf gkr. ve<;ft, grieeh. aika», lat. iient (Ha\
u. tHiir. krliJB (orJU) MC n «■■
(bfkttml atntarnmenJen tlrifm 1
Weaen der liaudeBung lu» Ut ■
(ah ixM u. tik der BnU<ti*it.S
n u- linntri mnchrndr u iwlUI jiri
Dantle u ^'iiuieiv /^r/, .i«* J->
b(. ducA fliT Guti ad. il>r <;>Ui* rl»}
nitt Oll. üiuffTU Ti;r/i-J f/ kni
deutiichtr Olambt m, ArawcA l.tim
10 luie» Uie fib UM rferjinitM« ri./r<
B«iila. wrf Del, al* OaUn drr JUmi
6;. atr lli^t (oJ. Mit wir t^fn li
ab Toilff-fhUlin rtc. iUt m m »«li
«m mer-Uerten m. I^-Hrvita. I
16 &(/»■/ (IMiter^ hafte teoU •tiuA
wie an. liirlbliaili, leat auch Saf
Jlruäer* tau Liilti u. rugititk Sä
Oilio ixt. Wodan xeor. r/. OtA
itkaäft
iiirft tfird.
». IK tu u. niuA IK, h-, a
iDtder kalt noA httt», tnpiiU, U
— 't willer i« mui htm U f
nur itben tail nd. aanif; — U'-w
uuniifs Ifruxfr/ — f)x4 ebmte gi
lieh H. m tnundW lliraidu «uA ^
lieher int lau, At cmt nirU alÜ
léwarm (tici'A lauirat-m Mftn, m«
!tO uurA <Aimita Kie das «Aii (>■■>■■
BflAjr. gthrauehen, Ute j, B,- \
hiiüii lOnbt fM úl nuc «11 miUniriM
UtuteLuft); ~ lau wi-t (Aiuw.wU
Sft — de wind wejcl »U lau lia ta »
toarta, be. «o Jî«« «. miwach «.
ward M lau (er wird xu liAI «.
haUrnd etcj. — Wtmg. (Ehteniri
lt. — Die Formen 16 n. 1*«, li '
4Ú Kich wiAl Sa tu einander, dan \é ■
mehr ur^. fric», u. die e»ttU ili
ist. Die tride u. driüe nihtn <
nach meJir don a»„ i'W. blacr n U}
lac, fy etc., währrnd die emeHt
4& lau, nd. liil; miiif. laaw : nU.lun
laaw, Inuw auf ahd. lio fjt. Iln
U, lAvr riinl<^£o<*At. fW (kW f'er
van Fick
Hf-kgeht
(Jfl.k
m)
• 'Ihn
wJ»
WiAnung etc.) von tler y vk (iutrart!} be-
tieht. Fielt dagegen aelU liiii%( 1.45) -
.iufiieeteltt, mm narh bUvn (hhn) '
&0 y filu, «ircjir. lern od. (ni, fc). tal
varausseltt, melch LrUtere indf»
a^ecliender Bedtg. nicht heU^t '
germ. y lOii (eÜva.- wnrw jv*.
xeheinen ele. f tf. \e\\ nm U-|iiii»'
6& aueh uiM an. lil} (IFdemr) •
auch etAmed. Uiim (IiiHJ, tftdr<><ti
("tou Ktrdeni con hlw-r, l.*. Ui-"
bildet iMl. f/: awcb lakn fla» dr.l
4. II', ^. t la.
Û0 leltnod. s. Ii^dli
J
&BE LEB 481 LEOHTMIS LECHTMES
) âkike wulstartige über- de kose smekd so lebbig un sûr, dat man
Lrfse etc.; — he lett de so hêl nêt äten kan.
ADffcn; — b) ein dicker 1. leclit, Licht, Ilelligkeity Lichtschein,
' i^leischtoulst od. weiche Glanz, Sdiein etc; — 't lecht schind mi
assef Wamme; — ho hcd 5 in de ôgen; — ik kan H lecht fan de sünnc
'od, lobbc) Sitten ; — dar nêt in de ôgen ferdragen ; — wen dat insen
an. — cf, nid, (v, I)ale) an 't ]cc||^ kwam, wat ho wol al dan hed;
de van eenen visch nadat — dat durd (darf) gen lecht scn (od, liden) ;
8 nitgenomen). — Wohl — he dürd d'r not mit för 't lecht kamen ;
ahd, leffur; dän, laebe; 10 — ^nov^^Xachi (das Nordlicht), — Bedens-
8. lepor tt. lippe, lipe, bz, arten: ho stcid sük sülfen in 't lecht; —
ibere etc. von derselben he is hum *t lecht in de ôgen not ganncn.
ab, rap od. rabh (lecken, Daneben auch lücht für das künstliche
i lat, labor, lapsus sum, (angezündete flammende) Licht (brennende
lamb, lab, bz. ramb, rab 15 Lampe od, Kerze, Gaslicht etc.), was aber
iüen, cf, lobbe), welche auch wieder in derselben Bedtg. wie lecht
gleich von beffe auch mit (cf. 1 lücht) gebraucht wird. — Nd. lecht,
rabh oc2. rab, rap ^s. un^er lacht; mnd. licht, lecht, lacht; nid., mnld.
etc.) urspr. ident. sind. licht; afries. liacht; u7/rie«. Ijeacht, Ijuecht ;
Kälbermagen, als Mittel 20 as. lioht, leoht, Habt; ags. leoht, lioht; aengl,
Labs (od. sog, siTQmseh), leoht; engl, light; an. Ijös; norw. Ijos, lys;
im Gerinnenmachen der schwed. Ijas; dän, lys; ahd, lioht, leoht,
er ']^î&c (Leber) des Wei' lieht; mhd, lieht; md. liht, licht; gc^,
ist es sowohl urspr, das liahath, liahad u. liuhadei. — Mit Äusnaf^me
L Geronnene (die saure 25 des an. Ijös (was vielleicht für altes liuhsa
, (jds das Gerinnen- steht) gehen sämmtliche Formen auf das
'Br, Wb, etc,) lebbe, laff, Partie. Perf, liahath, bz, ahd, liohat (mit
\, L,) laf, lip (Lab); nid. der Bedtg.: [er od. es hat] geleuchtet od.
(a. Yierde maag van her- geflammt etc.) eines verlornen Verb, goth,
lebmaag ; — V. zaar ge- 30 liahan, ahd. liohan, ags, leohan, afries. haha
gebmikt word om melk etc. (was nach bôden u. bûgen bei uns so-
l(i (KU.) laf, lebbe, libbe wohl die Form leben als lûhen haben könnte)
8 onde conficitur coagalum ; mit der Bedtg. : leuchten, bz. flammen, blitzen,
)ät-mhd, lab, lob; schwed. glänzen, sclieinen etc, zurück (wobei viel-
- Weiter vergl, auch hess. 35 leicht von liahath etc. mit dem Suffix a od.
milch (geronnene Milch) i ein goth. liahatha, liahada od. liahadi
M, lappa in chêsi-lappa) als das für liahath u. liahadei anzusetzende
od. das läpp, läpp (Lab, Thema weitergebildet wurde), was mit lat.
rinnen machender Saft), lux, lucere etc. u. griech. lúchnos (Leuchte),
zweifellos ist, dass diese 40 goth. laahmuni (Blitz) etc. zu einer }/ luk,
mit Leber (cf. läfer etc.) bz. ruk (leuchten, glänzen) gehört,
gestorbenen Verb, : liban, 2. lecht, licht, hell, scheinend etc. ; — 't
u. mit Wecf^el von b mit is al lecht; — bi hellerlechten dag; — wi
darfen, cf, 2 bedarfen etc., hebben bold wer lechte man (scheinenden
laf, luf, lufan, od. lipan, 45 Mond, Mondschein); — dat is 'n lechtcn
d, ahd. auch liphan etc., klör (eine helle Farbe).
rren, worüber das Weitere lechten u. lichten, lichten, licht od. hell
) nachzusehen ist. u. klar machen, hellen, klären etc.; — de
2 lebbe), a) schlaff, matt, sake lochtd sük ap ; — na sê ik erst, wo.
gelt, abgelebt, od. matt u, 50 de sake hands is, nu mi dat aplechld is ; —
5«, unkräftig etc. ; — de ûtlichten (auslichten, z. B. einen Wald etc),
sügt (siM) so lebbig ût; cf. 1 lachten.
d. sm&kd) so lebbig, dat lechtmis, lechtmes, Lichtmiss, der zweite
i pröfen (schmecken) kan; Februar als Tag der Reinigung Maria. —
kt, albern etc. ; — dat is 55 Sprichw. etc. : na lechtmes trôed de fos 't is
od, laffen, cf, 1 laf) fent nêt mër; — na lechtmes sQnt de banden un
dV bei gen lüst an hed, wäfers bargen ; — na lechtmes kakeln de
oftogäfen un sük mit hum huner an blarren de kalfer ; — wen de
- c) vom Käse, wenn dazu leferkos för lechtmes singen, matten so na
! lebbe) verwandt ist; — 60 lechtmes pipen; — lechtmis lecht, is de bür
Xoolnuui. WOriorbaota. II, 3X
LED 482 LEDDER LADDEB
'n knocbt; lechtmis dunkcr, is de bûr 'n steigen su, erstHgem; beiieife» ú
Junker ; — lechtmis heller un klar, gift ^n waehaen od. emportUigen moeAM et
^(Ä immcn- un flas-jär (od, roggejâr). auch die y vongoih, liadan (wadueij
1. ied, a) Leid, Trübsal, Schmers, Uebles, liuti (Leute, rfAue) etc. iet, wobei mj
Böses de, ; — kummcr un lôd ; — dat m2ikd 5 davon auêgehem mHêste, dau dat golt
ml fni lud un fordret; — h6 hed hum 'n u. tat. laos dtenao wie das akilK
grot lud andän; — ik heb to min^ôd (od, urspr, ein Etwas, was sieh erMtoii
lôdwäsen) hörd, dat etc.; — lêd dragen steigt (su Oott) od. überha^ eilte Eri
(Leid tragen u. haben, bz, empfinden, Trab- od, ein Erheben u. Hochmadien(msl
sal u. Heue tragen über ete.) ; — lôd hcbbcn 10 bezeichnet hätte,
(Leid, Schmerz u. Heue etc, haben); — Leda od, Lëdâ, Name des Nthn
iiarth^d (Herzeleid) ; — b) leid, unlieb, ver- der Ems, woran die Stadt Leer he§i
hdsst, zuwider ; betrübend, schmerzlich, wehe dieser beim eUten Rittergut Latkeiuii
etc. ; — dat is mt lôd ; — dat deid mi léd lande entspringende Fiuss bis iutdm
etc.; cf, leiden, leider, leidig etc. — Nd,, 16 einigung mit der Soeste ebenso m
nid. Iced; afries. leth, li'd; wfries, leed; die letztere (die Soeste oiAprnff
OS. lêth, Icdh, Ii>d; ags. ladh; aengl, lâdh; DorfeEmstäck [Ems-Ecke?] imMi
engl, loath; scJiott. laith ; an, leidhr, leid, lande) gemeiniglich den Nassen Em
U>itt; norw, leid; schwed., dän. Ied; ahd, u. der Name Leda sieh eigenliié
leid ; mful, leit (betrübend, leid ; böse ; un- 20 auf di^enige Strecke bezidit, wo He
lieb, widerwärtig, vcrhasst etc.; — Leid, noch durch das vom Äamermeer
Büses etc.). — Davon (Diez I, 2i2): ital,, mende Apertief verstärkte Ban
aspan., aport. Iaido; prov. lait; franz. laid Ems (od. Soeste) sich mä der 8o§
(hiinslich etc); afranz. lait; chw. laid (lA:id), Ems (od. Leda) bei WUshnuttn
— Das dafür anzusetzende Thema leda, bz. 25 NtVte von Stickhausen tereini§
afries. IiHha etc., goth. (laitlia) ist ebenso scheint es wohl zweifellos, dau im
wie ags. lîidh (via, itor; aimona, victus, ali- Leda od. Lédâ ein Compos, f(m\^
monium) ; an. leidh etc. (Weg, RidUung, n, t\ (Wasser^ Fluss) ist u, deM
Weise) etc. u. unser lüden (leiten) etc, vom Namen Léd-ä od. Leit-Flun
Präter. 16d ; afries. lêth ; as, lôdh od, lôth ; 30 weil sie die vereinigten Gewässer der
ags. h\dh ; ahd, leid etc. ; goth. laith etc. ter Ems, der Barisder Ems u. da
von ahd. lidan, goth. leitban etc. abgeleitet, tiefes in die aUe u. grosse Etu (4
bz. fortgebildet. Ob es darnach übrigens leitet u. bei Leerorth in diesdbel
als Sultst., ein Etwas, was Einer erfuhr, führt,
od. litt, duldete, trug etc. u. als Adj. od. 36 Ied-, leid-, le-, lei-laid| Ztfitto4 (
Ado. (neben ahd. leid als SubsL u, Adj, band; a) Band od, Biemen zum U
bestand auch ein Subst. leida etc. u. Adv. Füliren von kleinen Kindern, die noo
Icido etc. mit der liedtg.: Leid u. leide, allein gehen können m. wdchesdents
leid) einen Zustand od. Sein, wo Einer dem Ende umges^nedU wird, wn n
Etwas erfuhr od. litt etc. bezeichnete, ist 40 Gehenlernen daran su halten u, so
mir nicfU ganz klar u. ist darüber noch zu stützen, dass sie nicht faUen; —
Weiteres unter lidou zu vergleichen. Band od. Biemen, woran man die
2. Ied (Piur. lôden u. lôder), Lied, Ge- fuhrt u, festhält, dass sie nidU we§
diclU, Gesang etc; — ho mut 'n \H her- Die Bedensart: „he mnt nog mit 'n
se|i[^en ; — he w(H d'r 6k 'n Ied (od. lédje, 46 lôpen" od, „hß hed nog *n lébind
Ijicdchen) fau to singen; — Beilensart. u. heisst daher soviel, als: er kannnoct
Sprichw.: dat was 't ende fan 't lôd; — allein gehen, bz, ist noch zu Idein u.m
man mut nct alle lêden ûtsingcn, de man (auch fig,) um aüein su gdien, od.
W(H. — Nd. Ied; ii/ri. lied; wang, (Ehren- er ?iat es noch nöthig, dass er 9A
traut Jj 379) leit; ahd. liod, lëod, lioth, 60 gefuhrt etc, wird, kann u. darfiod
löotli, lied; mhd. liet (carmen, zum Singen allein gehen u, sich noch nicht eBeis
bestimmtes strophisches Gedicht, Lied; ein- lassen werden,
zehie Liedstrophe; unstrophisches erzählen- ledder, ladder, Leiter; a) ein siä
des Lehrgedicht); ags. leôdh, liôdh; aengl. Sprossen od, Siafftin (die seitM >
leodh ; an. liodh od, Ijödh (stropha, Carmen) ; 55 sog. Leiterbäume eingelassen sind) fl
fränk.y tat. Icudos. — Mit goth. liud u. nes Geräth zum Steigen od, SlûsM
liudôn in avi-liud (Dank, Preis, Lob) u. zum Ersteigen od, Erklimmen ton 1
avi-Iiudôn (danken etc.), sowie tat. laus od. auch um die gesMaehteten Sd
(hiudis, luudare) vielleicht von derselben y aufzuhängen, indem dieselben nut d»j
liulh, b£. riidh (wacitsen, sich erheben, empor- 60 Hinterbeinen an eine oben darsn V<
ÎDDEB-BOM 483 LEEN LEIEN LEJEK
tk/ê u, aitfgehângi werden, na de helle etc. ; — hô ledt harn an de hand
ßg. van Jemandem, der in (od. 'n band etc.) ; — he ledt dat water na
festsügi od, bankrott ist, de strate hen; — du kanst 't olde minsk
Bart : ho hangd an de leddcr wo! äfea na hûs lôdcn ; — hê ledt de përdo
hmpoB. : brand-y hûs-, dak-, 6 (od, de wagen, 't schip etc ) ; — de trap
; — b) ein von aufrecht ledt na bâfen (od, up 't dak, in de keller
(die unten u. oben in die etc.) ; — de brügge ledt afer 't dêp ; — hê
eingelassen sind) u, durch ledt sin kindcr gôd an (od, up); — de kô
mde Querlatten gebildetes is nog not ledt (die Kuh ist noch nicht [zum
verbundenes u, befestigtes 10 Stier] geleitet u, daher noch jungfräulich,
TScJUedener Höhe u, Länge, bz. eine Färse) ; — de kô is för drê jâr
ife» eines Wagens einfasst to 'n ersten mal ledt. — Neben léden wird
rangen aufgestellt od. an- auch die Form leiden mitunter gebraucht,
dazu dient, dass die auf wovon der Subst. geleide (Geleite) u, leider
idlicî^n Gegenstände nicht 15 (Leiter) des Compos. geleiden, während die
runter faüen od. gleiten u. Form lôden in den Compos. : an-, fer-, in-,
u diesem Behuf meistens up-lêden wieder die vorherrschende ist. —
'ner Planke beschlagen od, Nd. leiden, ledcn u. (Dähnert) ledden;
\ü Stroh etc, durchflochten mnd. leiden, leden ; nid. leiden ; afries. lêda,
.: wagen-, kreit-ledder etc. 20 bz. lêdia od. ledja; wfries. Heden, liedjen;
Is Gegensatz von kbrfw&gen, helg. lid; saü. lade; as, lêdian, bz. lêdjan,
Nd. ledder; nid, ladder; lôdien, lêdean; ags. laedan; aengl. laeden;
der, leer; afries. hladder, engl, lead; an. leidha; »lorto. Icida , schwed,
^iarda, afries. Wb., 190) leda; dän.Xeda; aA(2. (icitjan) leittan, leitten,
earde ; nfries. ladder ; wang, 25 leitan^ leiten ; mhd. leiten. — Es ist vom
ire; helg, lÂdder; ags. hlae- Präter. lêd, bz, as. lêdh, goth. laith, ahd,
mgl, hladdre, laddre, Icddre; leid, leit etc. von îiden, bz. as. Iidhan, lithan,
1 hleitar, hleitara, hleitra, goth. leithan etc. in der urspr. Bedtg. : sich
Wf. leiter. — Da einerseits bewegen, gehen etc. mit der Endung jan
Steigen od. Klimmen eine 30 (thun, machen, bewirken etc.) fortgebüdet u.
ze für die Füsse bildet u. heisst daher urspr. soviel als: sich bewegen
Üimmenden Stütze u. Halt od. gehen machen etc., bz. machen u. bewir-
eits eine Wagenleiter auch ken, dass Jemand od. Etwas sich wohin
me Wagenlehne, bz. ein bewegt od, wohin geht u. einen Weg od, eine
\ II. worauf sich ein ande- 35 Richtung wohin nimmt etc., woraus sich die
u, stützt u, obendrein beide heutige Bedtg. von lôden von selbst ergiebt,
uler schräg in feststellende ledfer, lAeder, s. 2 lêd.
en od, gelehnt werden, wenn lêdlfk, ledelk, s. lelk.
entsprechen sollen^ so wird led-sam, leitsam, lenksam, gehorsam etc.,
. etc. (golh. hlaidara ?) wohl 40 bz. leicht zu leiten od. lenken etc. ; — 'n
'iek (I, 552) zu der y ^^ri, lêdsâm kind.
*Jlt. leen, lêien, lêjen, bekennen, gestehen, an-
leiterbaum, der Baum od. geben, aussagen, offenbaren, verrathen, atis-
rtange, worin die Sprossen plaudern etc.; — ho wull nêt lêcn, dat hê
Leitern eingelassen u. be- 45 de appels stalen (gestohlen) liarr' ; — sê hed
mi 't leid (bekannt, gestanden, offenbart etc.) ;
8, ledder sub b. — de meid is so digt, dat sê niks lêien (be-
8. das hier gebräuchlichere kennen od. verrathen, ausplaudern etc.) wil;
— wen dat wicht hir wer kumd, den must
mt, letkant, ein freistehen- 50 du sên, of du hör nig an H lêien krigen
Jeiien offenes Bett. — Aus kanst un dat sê d! 't ferteld, wat d&r in
ip, d, h. Feldbett, da das hûs förfallen is; — he hed leid (er hat ge-
\, lectus entstand, plaudert, bz. eine Heimlichkeit od. ein heim-
B, «. 1, 2 tc. 3 laden. liches Vergelten offenbart ^u. verrathen). —
er), s. 2 lêd. 55 Afries. hlia, lia; mnd. lîen; — Compos,:
, ledst, ledt etc.; — ledde, afries. bi-hna, be-hlia, be-lia; mnd. be-lien
bin od. heb ledt), leiten, (bekennen, aussagen, zugestehen); Subst.:
te, ; — lûtje kinder mutten afries. hliene, hligene, Imnga (Bekenntniss,
wen se anfangen to lôpen ; Aussage, Ausspruch, Erkenntniss). — Wegen
la Hage, bz. na de hemmel, 60 unsers beliden (cf, 1 beliden), nid, belgden
31*
LEER 484 LEFER-LADE LEFERLA'
(hclood) sei hier bemerkt, dasa dieses doch lefde, Liebe; — de léfde treU,
vielleicht woM eher aus dem afries. bihlta kerel, do hol he stn wif bî d' hir
(h. oben) cnUitnnd, alft dass dwi Stammverb, tun, bs. afer de dal. — NUL lieäe
liden, nid. lijdpii; mnld. lydon (fateri, con- Icvede, lôfte; afries. liafte ; v/m ij
fiUTi) mit lidcii (leiden, zulassen etc., cf. 5 1. lefe, liehe, lieber; — lêfe H -
liden) ideid. ist, wozu allerdings die Form — kinder etc. ; — all' de Icfe arfien
(auch nainr.ntlich des Ih'äter. I)cl(fd) ganz afer de däle.
gnian stimmt, wobei jedoch auch wieder zu 2. lefe, Lieber Lieber, liehe oii
bemerken ist, dass auch mnld. die Form Person; — man min lôfe, war kuvitd
vrydo» neben vrycii (freien, bz. amare etc., 10 lêfelîk, lêflîk, lêfelk, lieUick;^
s. unter 2 frêen) belegt ist u.^ also auch je Welk; —We]k wer (liehliehet Wtä
Iyd(^n (fiUcri ctr.) aus afries. hlia (s. weiter lefen, s. läfen.
nuten wegen der Vocale mn hlia ti. fria) lefen, li^n, werihschâUen, kA
entstehen konnte. gern haben, lieb w. angenehm km, §
Was nun aber weiter das obige afries. 15 etc.; — he léfd sin fro bäfen alles;'
lilia nie. betrifft, so stimmt es in den Vocalen (od. beléfd, blôfd, bléft) jd % am to 1
ganz zu fiia, bz. unsenn Mcn etc. (fr eienj, — Nd. Icven; tUd. lie?en; afria.
iveshalh man denn auch für das afries. h\m luvia, Icvia; wfries. tJ^iQen; úg».
ein ds. hlioan od. hlichau etc., a(7S. hWihan, Icofjan; aengl. leovien; engl \m \
hlcôun; gofh. hlijon, hlion etc. voraussetzen 20 amare); ahd. Hupen, liabcn; ümUI
miisste. Vergleicht man mm weiter Mqm mhd, lieben (lieb sein, gefúüin)t
in bcfrôon ron iV(>, frôi (frei) od. 2 frccn Hupen, Hüben; mhd, lic1)en (lii^ ■
von goth. friju (lieb etc., cf Fick ITI, 190 lAebe erweisen, lieb haben de.) ■
Ä/v/J, so würde für afries. hlia, j&j. hlga liupôn, liubôn, lieben, amare.
auch vielleicht ein Adj. od. Subst. hli (Thetna 25 lef-engelke, Lieb-Engdehen; t) £
lilija, nach frij;i) u. eine y hli (idg. kri od. = Lieb- Kindchen, Liebehen etc.; •
l^ri) au zusetzen sein, die indessen in einer lêf engelke fan kindje; — h) Her i
für hlia passenden Bedtg. niclU vorkömmt. käfer etc.
Leer, Stadt an der Leda; s. unter lefer, 8. läfer.
Larrclt. 30 lefer, Ueber, angenehmer, erfredid
léf, lieb, angenehm, werth etc., bz. den — dat oe2. he is nu lêfer; — b]
(rcfühlen u. Wünschen entsprechend u. zu- gerner, williger etc. ; — dat do ik l
sagend; — dat is mi hol net lôf; — 'n lt*f c) Lid>er, Geliebter etc., der Liehen
kiiul (ein liebes freundliches angenehmes there, Geschütztere etc.; — ^m'dhi
nettes schönes Kind); — lOf wer (angeneh- 35 lefer kumd, mut leider ^drr 5cJUedU<
mcs mildes ruhiges schönes Wetter); — 'n der Geschätzte etc.) gftn.
hM'cn rojrcn (ein milder warmer fruchtbarer leferke, s. leverke.
sehr erwünschter liegen) ; — ^n lefen tid lefer-lade, leferU' tc. iim^esebf ai
(eine liebe angenehme erwünschte Zeit) ; — lefer, sanften bequemen Ganges oi.1
^n\vï siiikkdru (ein schönes vielcersprechendcs 40 sanfter «. gemässigter Weise, »
Stück (ietreide) ; — dar steid jo 'n lôfen nach u. ohne Stoss u. Hast, langsam
liülte gras in 't laiid; — liô hcd sm fro un aümälig, mü der Zeit etc.; — dat
kiiulor \vi (hat sie lieb, liebt u. schätzt sie so mit lêferlä of ; — mit lêferli
sehr etc.): — ho geid so lôf (angenehm, al wat nader; — mit lêferlä fod. K
nrtt, stinft etc.) mit de kinder um etc. — 45 beter, as wen 't to hastig geid; -
Si>richw.: lefi» kinder hebhon föle namen. — loferlä (od. so sagtjes weg); — nû
Xd. loev; mnd. lêf; ;*/(/. lief; afries. liaf, kwammen so all' wfir to hûa.— M
lit'f; icfries, Ijeaf; nfries. Hof; satl. Ijaw; ledc. — Bei Weiland findet man
hclg. lif; wang. liilit': as. Hof, leof, lief, lof; sieht ausgesprochen, cfoM lieverlede
arfs. loof: aengl. leof; an. Ijüfr; norw. ^juv 50 (contrah. 1Ô) voor lede (Schritt fif
(in IJuvIi'^): schurd. Ijuf; ahd. Hup, Hub, entstand u. verdorben ist. Dav»di
litd), looj), Hab, liilt; <iwiÄ//. Hup, Hep ; mhd. ser lefer w. nid. liever der Voce
Hop; gath. Hnbs; /toln. luby; wcnd. luba; diese Deutung schwerlich gestatte»
kshir. Ijubü. — Mit lat. lubet, Übet, lubens, od. liever zweifelsohne mit nhd.
libons. iibido otr. ron einer ] ' lubh (cupcro, 55 (von lieb) ident. sind, so ist et ^
dosidoraro), dir wohl (cf cupio zu capio) tiger, dieses Wort als ein Oompot' \
eine Ahliiutfnrm n)n labli (greifen, packen, (lieber) u. l&de, bz. liever u. lede
fiKsen, ergreifen etc.) — urspr. rabh (fassen aufzufassen u. l&de od, nid, lede,
etc., cf. (rrassmann, Hopp etc. wegen labh, 3 laden = uld leden (gangen, ff,
sowie auch nntev 1 lafen, labbokak oto.) ist. 00 vergangen, passirt etc.) wm ahd. m
LEFERN 485 LEF-TALLIG
leden), gath. leithan etc. (gehen Endung tallig van lêftallig aus urspr. talig
olbMîäeiUn, hz, mit dem ags, (cf. unser tallig in drôtallig = dreizahlig
mg. Weg, Reise etc), gelâd etc.) od. tätig entstanden, weshalb auch
niificiren, wobei ich wegen Weiland die Wörter lieftallig w. lief talig
lade od. lade auf das gleich- 5 mit einander identificirt u. beide mit lief-
etc. gehörende afries. lade, waardig, lief ca waard übersetzt, ohne in-
loeisfvlhrung etc., cf, v. Rieht- dessen sich darüber zu äussern, ob die En-
^7, b) verweise u. noch dazu düng talig, tallig von detn Subst. tale, taal
diu mit ags. lad, lädu (u. (Sprache, Rede etc.) abgeleitet ist od. nicht,
mit afries, lade, lede) ident. 10 wie dies bei M. Kr am er bei lieftaalig
Ihi ausser Weg, Strasse, (cf. daselbst: lief-taalig, lieblich redend, it.
c auch die Bedtg.: Weise geliebt, von zoetsprekeud etc.) u. auch von
Ist nun meine Auffassung die van Dal é bei dem von lieftallig (bevallig,
isst lêfer-l&de od. nid. liever- aangenaam, innemcnd etc.) getrennten lief-
0 viel cds: lieber (od. ange- 15 talig (lief, ter tale, liefsprekend, liebsüss od.
r^dUmäliger) Weise od. (da wohlredend etc.) geschieht. Vergleicht man
, \^e ja iJiberhaupt ein Gehen nun (Seh. u, L.) mnd. lêftalich (a. beliebt,
m od, einen Gang etc, wohin angenehm ; — b. der sich liebenstoürdig be-
od. mit lieber Bewegung etc., nmm< ; CiCi7JmwZ(i. lief-ghe-tal,lief-ghe-tael,
He obigen Bedtgn. von selbst 20 lief-ge-talligh u. lief-talligh (acceptus, gratus,
amabilis, pcramabilis ; comis, gratiosus, gratia
'ern. valcns, gratia pollens), so ist es klar^ dass
, Angenehmes etc, ; — he wull' die Endung tal , tael in lief-gbe-tal mit
lêfes bewisen. — Sprichw.: taligh od, taeligh, talligh sgn. u, viel-
ed, de geid d'r na; de wat 25 leicht eine aus einem Adj. tale, taele ge-
Vundes etc.) hed, de föld d'r na. kürzte Form ist. Vergleicht man nun aber
irt, 8. lafFerd. weiter, dass die älteren mnd. Formen lêf-
hen. taldig neben lêftalig od. lêftalligh Öfters vor-
ierspr.) u. jetzt mitunter auch kommen u. auch das mnld., mfläm. liefghetal
entsprechenden Form libkes 30 (cf. mfläm, : liy is liefghetal overal = il est
tb, nett, artig etc.; — wen aimé et cheri par tout) beim Vergleich un-
hvst, den brengd papa di 6k sers bol statt bold od, kol u. kolle statt
kolde etc. auch sehr gut aus älterem lief-
ihevoU, liebreich, zärtlich, stets getald entstanden sein kann, so dürfte für
'Uchkeü beweisend, sehr an- 35 tald u. taldich (u, einem daraus assimilirten
Mutter, Braut od. Frau stets tallich) wohl zunächst die Bedtg. : geschätzt,
ihm begegnend, ihnen gerne geehrt etc, zu Grunde zu legen u, anzuneh-
igend, ihnen gerne um den men sein, dass tald von Hause aus dieselbe
u. sie gerne küssen wollend. Form wie unser aus urspr. tald entstandenes
schmeichelnd, lieb od. süss- 40 teld (zählt, rechnet, schätzet etc., bz. gezählt,
angenehm sprechend etc ; — gerechnet, geschätzt etc., — z. B. he teld
nd (ein Kind, welches der hum för niks, bz. för hol wat däges un
lieb, süss u. angenehm zu- hôges etc., — od. he word for niks teld,
II u. särüich mit ihr thut u. d. h. für Nichts gerechnet u. geschätzt, bz.
\r ergeben u. anhänglich ist, 45 er ist ein Lump etc.) ist u. demnach mit dem
koset u, ihr gern viele Liebe as. talda (cf. telde von teilen u. fertelde von
1 küsst etc.); — he is so lêf- fertellcn) u. gitald (gerechnet, geschätzt, ge-
nit sin moder (od. frô, brûd), achtet, angeschen, geehrt etc.) zu as. tellian,
wêt, wat he hör wol all' to ahd. zaljan, zeljan (zählen, rechnen, schätzen,
1; — ho word, wo older, wo 50 achten, ansehen etc.) gehört. Ist dies aber
mrd, je alter, je anhänglicher, wirklich der Fall, so erklärt sich die Bedtg. :
särtlicher, bz. verliebter u. aimé et cheri, bz. gratus, amabilis etc. von
ic) ; — he is mi föls to lêf- mfläm., mnld. liefghetal, liefghetallig u. lief-
mir viel zu zärtlich u. lieb- tallig, bz. mnd. lof-, leif-tallich od. Icf-taldich
zu süsslich tt. schmeichlerisch 55 ganz von selbst u. ist es jedenfalls wohl
säriUch, küsserig u. verliebt zweifellos, dass mnld., mfläm. getal u. tallig,
ik hum regt ûtstân kan un taligh etc. in getallig mit dem aus taljan
5a unser tale od. tal (Sprache, entstandenen as. teljan (cf. teilen) in der
talle, tal (Zahl) von Hause Bedtg. : schätzen etc. zusammenhängt, zumal
Wörter sind, so ist auch die 60 da auch ja scJwn in sehr früher Zeit ein
LEF-TALLIGHEID 48« LEGEN
Compos. lieftcllcu mit der Bedtg.: beohach- reis8eH,iheüen, trennen, wmeinanétn
ten, UcbschäUeny für lieb u. atu/cnehm an- lösen itc.) euräekgehen u, dau wo
itchen u. halten etc. bestanden haben kann, zwischen ruk u. rüg als WeiUrhA
Was nun aber weiter das neuere nid. lief- von ru (wie rüg, briülen od. ei» ku
Uli ig (wohlberedtf loohlredend, bz. lieblich 6 rausch machen etc. u. md, keula 0
redend u. sprechend) betrifft, so wird die tvl^ tönen, scliaXUn,rattSchen,l&rma^\
Endung talig wohl von taal (Rede etc.) ab- schreien etc., ef. dieserhalb l,pii
geleitet sein, sofern es überhaupt nicht in 196) weder ein begrifflicher noeft/c
missverstandener Weise aus dem älteren Unterschied besteht. Da es nun ik
lieftalich (amabilis, gratus etc.) umgedeutet 10 Vergleich von skr. hhni (br^eUfhki
u. nicht allein auf eine lieb eu achtende, zu ri:g (brechen, biegen etc.) wMfm
liebwerthCj liebgeschätzte, liebenswürdige u. ist, ob man für die Letztere eine a§
sich liebenswürdig betragende, sondern aiKih rüg od. mgh aufstellt tc es jeämfä
auf eine liebenswürdig u. bestechend spre- feüos ist, dass auch die von Fitk
chende Person angewandt wurde. 15 stellte y lugh (lägen) eine âkMe
lêf-tallisheid, Zärtlichkeit etc. ;^ — he bildung von lu od. ru û^ «ie £e
w(H för leftalligheid nich, wat he sin moder Wurzeln ruk, mg etc., «0 ^ td
wol to gefallen d6n schal. bei der für lügen aufsusteümia
leg, s. lâ^. od. lugh, idg. rüg od, rugh ctow «
l^^i 1^1 s- %g6n. 20 sie als Weüerbilaung vontVLéMn\
lê^en (lege, lügst, lügt, legen ; — log, ng die Bedtg. : brechen, berttnj 1
logst, log, logen ; — hcd od. is lagen, logen), reissen, trennen, lösen etc., U. l
lügen. — Redensart : he lügt, dal he swart knicken, biegen, krümmen, winkn <
Word, bz. as wen *t drükt is. — Nd. (Schütze ariech. lugizö, biegen, windenf été
etc.) leegen, (Br. Wb.) lügen; mnd. legen, 26 lugismös, das Biegen, WinâeHj Ii
leiten; nid. liegen; afries. liaga, liatza; etc. ; \ugOB, der Junge, biegsam Z»
wfries. liegen; sali, liôge; helg. logge; wang. Winden u. Flechten etc.), hs. iû^
liiig; as. liogan, li&gan; ags. leôgan; aengl tivische Bedtg.: Bruch, Bis8,Sp(ätiTr\
leogen; ctigl. lie; an. Ijuga; norw., schwed. Lösung etc. od. Bruch, Knidt^ Ü
Ijuga; dän. lyve; goth. liugan; ahd. liugan, 80 Kr ümmung, Windung, DréhungtÂi^
liukan, liogan, leogan, liagan, liegen ; mhd. Wendung etc. hatte. Geht nun êk
liegen ; kslav. lû^4, lûgati. — Nach bug, betrügen, täuschen etc. des lot. &I!
lat. fug, skr. bhuj, bhug als der y von go&. die sinnl. Bedtg. : fdUen wuiduny >
biugan, ags. beôgan, ahd. biugan (biegen, bringen, stürzen ete. zurück k- ^
brechen) muss auch für liugan eine y lug, 86 mit fal (Fall, Sturz etej u. falleii
skr. rig, rüg, idg. rüg od. rugh angesetzt stürzen etc.) von der y spal, spi
werden, die im Skr. allerdings nur in der machen, stürzen (urspr. ufoÜ : hrw
Bedtg.: brechen, verletzen etc., bz. frangere, ten [sie ist auch die V von: tpa
ferire, laedere, occidere belegt ist u. wozu auch die skr. V phal entstand a\
Bopp auch Ut. lauiu (frango) u. lat. lûgeo, 40 spal] etc., weil der Wind, wenn er ^
griech.lui;ros (traurig, elend, jammervoll etc.), bricht, sie fällt u. stürzt, bz. zu Fi
orússö, oriéchô (graben, stechen, eingraben), etc., so kann man auch annehmen^
orúché (Graben), oruktc, orugma (das Ge- von lugh fortgebildete goût. liogan 1
grabene etc.) etc. vergleicM, während F ick Bedtg.: brechen, bz. brechen u.fdlli
(I, 744) für griech. oriissö etc. eine y ruk 45 etc. hatte u. sich hieraus auch dt
(graben) u. für das goth. liugan etc. eine täuschen, lügen, betrügen etc. entn
skiü. 'deutsche y lugh (idg. rugh) aufstellt, Dass man aber hei lügen u. ei
ebenso wie für goth. biugan u. lat. fugere, Lug auch an das Brechen u. ^
bz. skr. bhuj (biegen) eine idg. y bhugh. seines Wortes etc., bz. an TTori
Vergleicht man mm aber weiter bei Fick 50 trauens - Bruch etc. od an das
(I, 198) die Wurzeln rüg, runk, rup m. (I, Knicken^ Biegen u. Krümmen d
744) ruk, runk u. auch rüg (brüllen; sich u. der Wahrheit etc. denken u.
erbrechen etc.), sowie Alles, was er zu diesen Bedtg. von liugan sidi auch hieran
Wurzeln stellt (cf. I, 757 auch lug), so ist kann, ist klar, sowie ferner auch, t
es einerseits klar, dass alle diese Wurzeln 55 (d. h. thun od. machw, was der t
auf die einfache y ru, lu (zerschmettern, besagt) atistatt breclien od. Brw
zerschlagen etc. [cf. 1 le u. bei Fick I, etc. urspr. auch die sinnl Bedtg
li)0 aeq. u. weiter pag. 413, 743. 755 die drehen, verdrehen etc., kehren f
Wurzeln ru, lu, sowie ferner III, 272 seq. (Etwas, bz. die Wahrheit, das .
die y lu, lus etc.], bz. brechen, spalten, 60 od. Biegung, Krümmung, Wind*
LEGEN 487 LEI
Abweichung machen ((tb- leger, Lüger, Person die lügt; — l^ers
« geraden Wege od. der un bedrégers de kamen in de helle. — Md,
JL aueweiehen, Ausflüchte lieger etc.
ne od.Winkel'Züge machen leger, legem, s. läger etc.
I kann, weil auch ja hier- 5 legge, leg, a) eine Lage od. Schicht Qe-
Bedtg, von lügen leicht treide zum Dreschen, bz. das Quantum,
welches auf einmal zum bequemen u. voU-
'€% SU legen, bz. goth. liugan ständigen Ausdreschen auf der Dreschtenne
erkt, dass es noch ein zwei- liegen kann u. ausgelegt wird; — 8ê dörskeu
nü der Bedtg, : ein Weib 10 fan 't jâr ût de legge wol 'n darden dêl
» (vom Manne); sich ver- minner as in andere jaren, 80 siegt is de
ïeirathet werden (von der gefefi; — Sprichw,: he kamd up de slag,
Hm Weigand u. Andere as Jan Wûbben bî de leste legge; — b) der
» urspr. die sinnL Bedtg. : Eierstock der Hühner etc. — Nid. leg.
Uen, bedecken etc. hatte, 15 leggen, legen, liegen machen, Lage u.
Sitte das Haupt der Braut Stelle geben etc. ; — he legde (gekürzt lä)
(leiertu.verhülü (daher auch dat dar hen od. up, in, afer etc. — Nd.,
ileier) wurde u. woraus der- nid. leggen ; afries. lega, leia, ledsa, lidsia ;
schUeast, d(Ms auch liagan wfries. lizzen ; satl. ledsa ; as. leggjan, legg-
las Verhohlen od. VerhiUlen 20 Jen ; ags. lecgan, legan ; aengl. leggen ; engl,
er Wahrheit bezöge, bz. lay; an., norw. leggja; schwed. lägga; dän.
dbedtg.: hehlen od. hüllen laegge; ahd. leggan, leggen, lekken, lecken,
m aber einerseits das goth. Iccgen, legen ; amhd. lecken ; mhd. legen
Hc.) u. das gleichbedeutende (legte, leite, labte) ; goth. lagjan vom Präter.
elbe Wort ist wie das an. 25 lag, von liggen.
hingeben, abhanden kom- leg-lopen et<;., s. lâg-lopen etc.
» u. freigeben) u. es agerm. leg-loper, s. lâg-loper.
r der Vater von dem Bräu- leg-mor, s. lâg-môr.
%gabe seiner Tochter u. die legte, s. lâgte.
iben aus der väterlichen 30 1. lei od. lê, Endung u. Endwort von
wUes Lösegeld forderte u. êner-, twêer-, gener- (keiner-), aller-, men-
9en Entrichtung der Ehe- niger-lei etc. — Nd., rUd. lei ; mnd, lei, leie,
9en betrachtet u. bei dessen leige ; afries. leie ; inhd. leie, leige, lei. —
'^ochter dem Manne über- Dieses früher stets von den vorstehenden
\cheint es fast, als ob dies 35 Wörtern : einer, zweier, mancher, aller etc,
in, afries. logia urspr. wie getrennt geschriebene (KU. übersetzt mnld.
'oXl nur die Bedtg. : hin- ley mit via, qualitas, modus, forma, species,
sich Eines entäussem u. wobei indessen zu bemerken, dass es in der
twaU geben (z. B. durch Bedtg.: Weg wohl mit as. leia ident. ist,
i etc.), alienare etc. hatte 40 worüber Weiteres unter 2 lei) Wort ist nach
ie Bedtg.: in matrimonium Grimm (cf. Weigand etc.) entlehnt aus
die von: eine Ehe schlies- afranz., prov. ley (Art u. Weise), weiches
>men u. erhalten, heirathen dasselbe wie nfranz. loi ; span. ley (Gesetz)
ihen etc. des goth. liugan ist u. aus lat. lex (Gesetz, Herkommen,
mtstand. Vergleicht man 45 Eegel, vorgeschriebene Art, Art u. Weise
ags. bryttnian u. brytnian etc.) entstand (s. übrigens darüber auch noch
mittheilen, spenden, geben, unter 2 lei) u. demnach verschieden ist von
«ötan (frangere etc.), so (D i e z IT, 143) span. \a.yeL (Art, Beschaffen-
dieses goth. liugan in der heit), was eigentlich, wie auch im baskischen,
etc. begrifflich gut von der 50 ein Ackerwerkzeug bezeichnet, mit welchem
sre etc.) ableiten lassen u. immer mehrere nebeneinanderstehende Men-
äls das an,, isl liga nach sehen arbeiten, woher die Redensart : son
sen neben alienare auch de la misma laya, sie sind eines Gelichters
lere hat u. es hierin wieder od. alle dasselbe Volk, bz. alle gleichen
rsel- u. begriffsverwandten 55 Schlages od. gleicher Art etc. Vergleicht man
en, bz. ferlésen) zt^ammen- nun, dass wir das Wort p 1 Ô g nicht allein
t los, lose, lösen etc. (cf. in der Bedtg. Pflug od. Ackerwerkzeug
y lus gehört, die ebenso zum Pflügen od. Auf u. Umreissen der
ere etc.) aus idg. ru (zer- Erde gebrauchen, sondern auch in der von :
hen etc.) Jiervor gegangen ist. 60 Koppel, Rotte, ScTiaar, Haufe, bz. Schaar
LEI 488 LEI
von Männern^ die an einem Werke mitetH' herabnehwien u, nichts mdir êa§
ander arbeiten od. sich zu einer heir. Arbeit merken etc., fig, od. bUdL aber: i
ziisammenthun u. sich mit einander verbin- schäß aufgeben, Uquidiren «oUm, i
den etc., od. auch in der von: Schlag, Art, in Concurs begeben u. erklären^ wkk
GelicîUer, Gesindel (sc hören all' to êa plôg, 6 erklären etc. ; — liê hcd 't lei uphu
a) sie gehören Alk zu einem Pfluge, bz. zu sm bûdel slâten un sin boken sa '
einem Gespann od. zu einer u. derselben brogt — Nd, (Br. Wb. lll,^,
Arbeit u, kotte etc.; — b) sie gehören Alle (Schiefer); mnd. leie, leide, leigi
zu einander u. sind Alle gleich, bz. ^iJHe Stein, besonders Schiefer); nli,\â(l
gleicher^ Art etc.; — dar steid 'n hêl plog 10 Schieferstein, Schiefertafel, Bidm
folks bi 'n ander; — bô sunt all' ên plôg, mnld.,mflâfn.\eYÚej\eye (Schiefer odA
sie sirid Alle eines Schlages, Volkes od. eines platte zum Decken der Häuser) ;mi,
Gelichters etc.) u. dass die letztere Bedtg, klev. leye (Schieferstein, Schieferpk
wohl daher rührt, dass in der Urzeit anstatt DiesesWortwirdmanehâ'seit8(ef.O.'
der Pferde u. OcJisen die Hörigen u. Sclaven 16 Weigand etc.) mit and. leye i
u. auch wohl das ganze Hausgesinde sich mnld. (KU.) ley (via, ITe^, fiicMw
an den Pflug spannte u. mit vereinten Krâf- tificirt, womit At/. u. Av^re (cj,
ten damit arbeitete^ so lässt sich daraus Schade) auch 1 \eï^bz.mhd.]fM
woJü erklären, wie sowohl das span. laya u. Weise) identificiren u. (cf.oM^
als unser plog als Inbegriff der ganzen die 20 riti (Strom, Lauf, Weg, Striehj b
Erde aufreissenden Maschinerie (d. h. des Weise etc.), wozu hier noch bet
l^flugcs, incl. der denselben ziehenden u. dass das zweifellos zu deniaUmU
damit arbeitenden u. als Pfiuggespann be- etc.) gehörende an. leidhr n<6ffi H
trachteten Menschenschaar) in die Bedtg.: tung etc. auch die Bedtg.: TTä
Gespann, zusammengehörender Haufe etc. 25 u. dass das nid. ley (via) auch
od. gleiche Schaar, dieselbe Schaar, eine u. franz. laie aus urspr. leide od. k
dieselbe Art od. daaselbe Gelichter etc. über- lad (via, iter, annona etc.) «t«
gehen konnte. Hier lässt sich nun aber indessen \e\, leie (Schiefer, bs. Sek
auch weiter die Frage anknüpfen, ob das im 1^ heuton., bz. bei KU tk.
span., bask. laya nicht auch etwa eine Art 80 u. L. u. auch Mel. Stoke vo»
Pflug od, ein Werkzeug zum Aufreissen u. koper III, 309) mit lamina, sca
Lockern der Erde ist u, vielleicht mit lat. tilis e sazo lamina, tegula über
laxo u. lax US (weit, offen, klaffend, gespalten, so ist es höchst wahrscheinlich^ i
von einander stehend, von einander getrennt, Wort, sowie auch as. leia, od. n>
lose, locker etc.) zusammenhängt, was nach 85 (cf. M, Heyne, Heliand, u. h
afranz. ley von lex möglicherweise denkbar lêia (Fels, Stein, bz. Fels-, Steii
wäre, zumal da laxo, laxus doch wohl besser hlea, hleo urspr. nur ein Etwas
zu der für rictus etc. von Fick aufgestell- toas man als Decke auf Etm
ten y rag (klaffen, weit offenstehen etc.) womit man ein Etwas deckte,
stimmt, als zu einer y lag (languerc), wozu 40 (ein Haus, Grab etc.) damit zu i
Fick auch t/os an. IckUfl-dk (lecken, Wasser dicht zu machen u. zu schliesse
durchlassen) vergleicht, trotzdem dieses Wort nun aber richtig, so ist leia od
(cf.lekken) doch auch wohl auf die Grdbedtg.: hleo) nicht verschieden von dem
klaffen, gespalten sein, einen Riss haben etc. afries. hli, ags. hleo, as. hleo (l
zurückgeht u. wobei man das S2)an., bask. 45 Obdach, Schutzdach, Schutz, c
laya auch vielleicht besser direct von dieser von dem gleichbedeutenden as.
y rag, lag (sie hat subst. auch noch die lie, liewe (cf. leife, leiwe) u. vt
Bedtg. : Klaff, Spalte, Oeff'nung, Biss etc.) unter leia etc. urspr. blos einen .
ableitet, als von lat. laxus etc. bz. ein Stein- od. Fels-Stik:k, bi
2. Ici, Schiefer, Schieferplatte, Schiefer- 50 od. FeU-PlaUe zum Decken u. 1
tafel, Rechentafel ; — dat hûs is mit Ici von Etwas (eines Grabes, Haust
dekt; — he schrift nog up 'n lei un nog haupt ein Etwas, was man a/«i
nich up 'n assel (Papierbogen) ; — du must Raub od. Wind u. Wetter etc.
't lei äfen herkrîgen un äfen fttrdkncn wo legte. Dass aber hier die Bedtg
föl dat 't is. — Redensart: 't lei upliangen, 55 deckendes u. schützendes Etwai
d. h. wörtlich: die Rechentafel, od. die Stein- od. Fels- Platte, Schiefe
Schieferplattc od. Schiefertafel, worauf die Fels, Stein od. Schiefer übergi
ausstehenden Forderungen u, die Schulden neben Decke etc., Schutz etc.
vermerkt u. eingetragen sind, aufhängen, es Stein- od. »Schiefer- Platte etc.
(bz. das Debet- u. Crcdit-Buch) nicht mehr (30 Mt ja auch gar nichts Befrem
LEI 489 LEIDEN
âaa Wort dak (s, d.) neben xneatus) etc. eu as, lidhan, lithan (8, unter
iutgf Schirm etc. auch die liden) gehört.
khüfj Schilfrohr od. Ried 4. lei od. loi, lea, sich nicht rührend u,
nrung u. Verwechslung mit regend, träge, faul, unlustig zur Arbeit od.
?ia etc. fu. auch vielleicht 5 um sich zu bewegen, matt, flau etc.; — de
OS. u. afries. vorkommenden kOrel is nët so lei as 'u fliiite, bz. he is
Bedtg., cf. dieserhcdb 3 lei) flint-lei (der Kerl ist eben so faul wie ein
M daher, dass das goth. Kieselstein, bz, er rührt u. regt sich ebenso
i, durch Aphäresis zu lija, wenig wie ein Kieselstein, liegt fest wie ein
tümmeU wurde. Wiü man 10 arosser Kiesel etc.); — ^t is all' sin läfen
tstehung von leia (Stein, *n leieu kerel wcst, de sin läfen niks anders
npUxtte etc.) aus hiea etc. dân hed as slapen un bummeln ; — he word
zugeben u. ist die dafür wo older wo leier; — he is de leiste fan
le Form hlea od. hléa ein allen ; — ik wêt hêl nêt wo 't is, ik bin fan
* lêa, leia, so würde die 15 ddige so lei (träge, unlustig, matt, flau etc.) ; —
n leie schon sehr früh vor- dat warme wer (Wetter) m&kd ên lei ; — *t is
leige (Iige, lege, bz. liage, fan dage regt lei wer (laues, stüles, müde
cht auf eine Identität mit u. matt machendes, ermattendes Wetter) ; —
. leac (Stein), cornw. lêh, de wind weid so lei (der Wind weht so träge
tplaUe, cf. cromlêh, crom- 20 u. matt etc., od. so lau u. warm etc.); —
ei eher, Chrest., 351) \i&, bi so 'n leien (trägen etc.) wind kan d'r hêl
n) schliessen lassen. gen mOlen gän. — Nd. (B r. W b.) loi ; mnd.
ei übrigens noch bemerkt, loi, loey, Icu, loye; nid. Icd; mnld. (KU.)
lei od. leia (sei es in der luy, loy, ley (piger, desidiosos, vappa, mur-
er, Schieferplatte od. 25 cidus, ignavus, segnis, fugitans laborem);
a, cf. bân) auA ebensogut nfries. 16i; wfries. loy, loay; wang. lea. —
oaUcn, trennen, frei machen Die Vocale stimmen zu bleien, bloien, nhd»
kann, zumal da ja der blühen, ahd. pluoan etc., bz. zu mnd. loien,
ttein ist, der sich abspal- as, hluojan (briülen etc.), wonach es dann
) u. das Wort Schiefer 30 in der Bedtg.: träge, od. ermattet, matt etc.
dbedtg.: spalten, abspalten, zweifellos mit an. l^ja, lûdha (zerstossen,
Bchäfe u. schifem etc.) zu- stossen; ermatten; entkräften, schwächen),
lûi (Ermattung), lûinn (gebrochen, ermattet,
'j Benennung des Norder matt gemacht u. geworden etc.), isl. l^a (fati-
Siel od. dem Hafenbassin 35 gare), lû, lûi (lassitndo) , lûinn (defessus,
Husse in die Nordsee (dat defatigatus), norw. lu (abgemattet, entkräftet,
Ley — is de Ley ûtgân od. erschöpft, matt etc.) etc. zu der y lu, idg.
on das Leysand (Leysander ru (cf. Fick III, 272) gehört, welche auch
ler Siel) u. die zwischen für 1 le etc. aufgestellt ist.
rreetsieler Amte, bz. einem 40 lei-, ien-ârd, leierd, leaerd, träger Mensch,
rumhörn belegene Leybucht Faulenzer, Faulpelz, Lungerer etc. — Nid,
ben. Da die Ley nicht luiaard; rnn^d luyaerd, loyaerd, leyaerd; mmJ.
wa^er der Stadt Norden loiard. — Davon mnld. luyaerden (dare se
h das Binnenwasser des pi^ritiae, pigrescere etc.).
•,s münden darin mehrere 45 lei-, lea-bank, Faulbank, LotterbeU etc.
s) in die See abführt u. (cf. 4 lei^; — he mag niks lêfer as up de
allgemeine (u. auch wohl leibank Iiggen un sük wat r&keln.
die, dass dieses Wort aus lei-dak, Schieferdach,
sei u. ein Fkwas, welches 1. leide, Leitung, Wasserleitutig , aqua
•oa u)ohin leitet u. führt 50 ductus. — Zu léden, bz. dem alten lidan,
in Weg von u. für Etwas cf. liden.
welchem Fall es dann mit 2. leide od. laide, layde, Blitz. — Wang.
stc), nfries. lei, leid (Weg, leide (in leidslag, Blitzschlag); nfries. (Jo-
hrenze); an. leidhr (Weg, hansen) lâid; nd. (Schütze) lei (Blitz).
unter 2 lei) etc. u. mnd. 55 Wohl ident. mit mnld. (KU) laeyc (flamma),
, Gang, Lauf (cf. bei S c h. s. Weiteres unter 1 leien.
kümmere dich nicht zu sehr lei-dekker, Schieferdecker.
Î hoghe, der werlde breyde,. 1. leiden, Leiden, Kummer, Verdruss etc. ;
des waters leyde), bz. unser — dat is 't leiden je man, dat ik d'r niks
3yde, leye (ductus, tractus, 60 an dôn un helpen kan.
LEIDEN LEIEN 4M LEI- LEU-WAGER
2. leiden, leien, leiten, führen etc., s. lêden. leieren od. lenen (lUnU. vonZh
1. leider, leider; — ik mut leider (tu faulenzen etc.; — he leierd de i^s
meinem Jjeidwesen od Verdruss etc.) gân. wat heram. — Nid. laieren ; wdd.
— Es iift ei{fentUch der Compar. von leid, faulenzen, lässig eein, sich aufM
hz. lôd u. wird es von uns auch subst. in 5 zögern, zaudern^ cf. M. Kr am er.
der Bcdtg.: der Schlechtere, minder Oe- leife, lenfe, leife, Wetlerâaikj
sciiätztey Unliebere etc. (s. unter léfer) ge- dach, Schutzdach, bedachter Vorbau
braucht. Tltür eines Hauses, umrmikr mta
2. leider, a) Leüer, Führer etc.: — up- Sonne u. Begen geseküUt tittt t
IMer (Äufieitcr, Erzieher); — (erleiÄcr (Ver- 10 welchem früher in wieiner Jujfesdn
leiter, Verführer) ; — b) ein Leitrohr, bs. die Waaren zum Verkauf auigdegt i
ein Rohr od. eine liinne (diictus), welche — frôger ward' d'r 'a afendi 'n ul
das Wasser vom Dach ableitet ; — de leider ander de leif holden. — Nid. hü
gfid aferal kört un mut bold feruêid worden. mnld. loovc, layife, Inyve, laere (amh
leidig, verführerisch, trügerisch, gleiss- 16 frondiam, prcjectara, compIaTiain,iii{
nerischt glatt in Worten u. Wesen etc.; — podium etc.); nd. (Br, Wb.) m
dat wif, dat is jo ^n leidigen dönncr, dar lovene, love ; ahd, lonbâ, laapi; tuk
mut mau sük blikscms för in acht nemcn, (Laube, bedeckte GaUerie eines cbet
dat sê én nich ierf(^rd; — he kan so môi werks eines Hausen, Geriehtshubt
dôn un hed so 'n leidigen tungo, dat he 20 Davon mkU. laubia; cAae. hn^
hast elk begOskcn kan; — s6 kikt mi fRls piem, lobia; ital. loma; pori. loji
to leidig (freundlich n. gleissnerisch etc.) ût, löge (Hätte, Zelt, GaUerie). — Zi
as dat ik hör trôo. — Es isi soviel als urspr. ioohl ein mit Laub od. Blâ
leitig u. gehört zu \oU\en, Icdcn (leiten, deckte» Etwas.
führen). 26 lei-, lenheid u. leiigheid, leu^bei
1. leien od, laien, blitzen, wetterleuchten, heit, Trägheit etc. — Nid, luiheid
hell aufflammen; — dat leied in *t Süden. mflâm, layheyd. cf, 4 lei etc.
- Nd. (Schütze) leien; dithm. leihn; lei-, lea-lekker-lnd, Schlarafa
mofries.(Cad.Müller)\sLyt\ei\\ ^e^. loide; das geträumte Paradies, wo «um
satJ. leie; nfries. (Johansen, pag. 167) 30 arbeiten od, unthâtig (cf. 4 10)
l&id, läidagin ; wang. leith. cf. mntd., mfläm. lebt. — Nid., mnld. lailekkerlaad.
laoyen (ilammare, flagrare), was Jap ix (pag. lei-, lenlensen u. lei-, leileiten
301) mit wfries. leagjen, laegjen, dem tihd. zen etc.; — leilonser, lealesnser,
lohen von goth. liuhan, lauh etc. (s. untei' Faulenzer. — Ob die verb. Endum
1 lecht) identificirt u. wonach dann nid. 86 u. lentern mit enzen im nhd. fat
laeyen, bz. lajen od. I^'en (cf. lafen, lät etc.) od. mit 2 lenssen, leutem ident. ül
für lojen (cf. 2 lafen = loven), bz. lôjen, zweiféüiaft. Da wir indessen avu^
lögen (cf. lojen = nhd. lohen, gerben etc. bz. mlenter = nhd, Faulenzer
u. lojen = 7ihd. laugen) steht, woraus dann chen u. manchmal auch faullem
liclg. \oien u. unser leien (der Vocalwandlung 40 faulenzen geschrieben wird,
wegen vergl. auch gleien, gloien, glöjen = auch der Volksmund beim DenUn
nhd. glühen u. bleien etc. = nhd. blühen) faulenzen u, bei der Syn(my\
sich formell leicht erklärt. Bestätigt wird lei u. fûl von dem Ersteren statt
dies auch durch nid. (v. Dale etc.) laai davon ein lei-leosen gebildet hab(
(Lohe, Flamme) u. laaieu (lohen). 46 Weiteres unter 2 lensen u. lentern
2. leien, von lei od. Schiefer, s. 2 lei;— nfries. (Johansen, pag. 45) luil(
^u leien dak. lonti, faulenzen,
3. leien od. leaen, träge, faul, unlustig, ^Leitnant, Lieuinant. — Spieki
bz. matt, flau etc. (cf. 4 lei) sein od. werden ; bitje ferdreid is, de mnt Leitoao
daher a) faulenzen, lungern, unthätig, be- 60 — Das franz. lieatenaot ist ge
schäftigungslos umhergehen, untliätig u. still liea (Stelle, Platz etc.) u, tenant (
liegen etc.; — he leied (od. leid) de gause halten) u. bezeichnet demnach di
lëfc dag, bz. ho leied (leid) wat herum ; — urspr. einen Platz- od, Statt-HaÜt
\\fi mag niks lefcr as leien od. leilonscn ; — Vertreter des Königs od. des Haupti
h) flauen, matten, stillen etc.; — de wind 55 lei-, len-wagen, a) eine gut
leied (od. leid) al mör of (der Wind flauet, grosse u. starke, hölzerne Sdteueri
mattet u. stillt immer mehr ab, wird immer einem langen schrâgstehenden t
flauer, matter, träger u. stiller etc.). Scheuern u. Waschen des Fussh
leien, s. lêen. b) (Naut., cf. Bobrik, pag. ^
leierd etc., s. lei-, Icuard. 60 etuMS gekrümmtes, unter dem ztoe
JSI- LEU-WAMS 491 LEKKEN
ïT Hegendes Stück HoLs (nid. rissen, kaput etc, ; — dat fat ^od, dat schip,
t waarover de roerpen loopt, de stäfcl etc.) is lek an mal aigt m&kd (od.
^elehee das Oewicht der Ruder- ûtbätcrd, flikt) worden. — Nd., nid. lek ;
Hdms trägt u. worauf sich mnld. leck (manans, fluens, stillans, perfluens,
i die Ruderpinne selbst hin 5 rimosus); an., ish lekr etc.
wenn gesteuert wird, su wel- 3. leK, eine undichte, Wasser od. sonstige
ie obere Fläche des Leuwagens Flüssigkeiten durchlassende Stelle od. Ritze,
rnen Platte belegt ist; — c) Spalte etc.; — dat fat (od. dat schip, de
her das Schiffsdeck hingehende, stäfel etc.) hed 'n lek. — Nd.j nid. Xek etc.
wdaeiten befestigte runde t<. 10 lekasje, Leckage, das Auslecken u. der
mte Quer-Siange, worauf der Schaden, den man durch das Auslecken an
)hc(ten befestigte Ring sich hin nassen Waaren erleidet. — Nid. lekkagie;
, wenn das Schiff wendet u. engl, leakage etc., von 2 lek mit franz.
9r8 gestellt werden müssen. — Endung.
(dasselbe in allen Bedtgn.). 15 lek-ber, Tropfbier, aus- od. abgetropftes
^d^nt: nd. (Br. Wb., III, 56, Bier, Bier, das sich tropfenweise in ein
ragen (dasselbe wie a); schwed., unter dem Hahn stehendes Gefäss gesammelt
rik unter leuwagen) lewagen, hat u. in Folge dessen verschlagen od. ver-
Ibe wie sub b u. c). — Es ist dorben u. schal geworden ist.
\n Compos. von lei, leu (träge, 20 lek - fat, Fass od. Gefäss , worin db-
h nicht regend u. rührend) u. tröpfelnde Flüssigkeiten sich sammeln.
r demnach dieses Wort einen lek-gat, Tropfloch, Loch, Spalte od. Ritze,
ht regenden, trägen u. müssi- wodurch Wasser od. eine sonstige Flüssig-
\ unbeweglicJien, ruhenden u. keit hindurch sickert od. hindurch dringt,
«if, od. (cf. das Compos. Faul- 25 lekje, lektje (Dimin. von 1 lek, sub a),
• leibank) einen Ruhe- Wagen kleiner Tropfen, Tröpfelchen, geringste Spur
luf etwas ruht u. liegt, bz. von Feuchtigkeit etc. ; — dat fat is so digt,
^Iwas lehnt u, stützt) bezeich- dat d'r gen lel^e dördringt, bz. an to finden is.
allerdings diese Bedtg. kaum lekken (lekde, lekte — het lekt), lecken,
Wort passt. 30 tropfen, tröpfeln, sickern, Wasser od. son-
■18, Faulpelz. stigeFlüssigkeiten durchlassen,Wasser ziehen,
"ropfen, flg. das Geringste ; — durchschlagen, undicht sein, einen Leck od.
ligt, dat d'r gen lek dör kumd eine SpaÜe, Ritze etc. haben etc. ; — dat
- dat fat is gans lös ; d'r is water lekt fan 't hûs herunder ; ~ dat lekt
q; — he hed dat glas so schon 35 fan de bômen of; — de nöse lekt hum; —
t dV gen lek inbläfen is; — dat lekt dör de böne; — de pannen lekken
'5ge un d'r fald gen lek mer (die Bachziegel sind undicht, lassen Feuch-
; — bit up de loste lek; — tigkeit durch od. schlagen durch etc.); —
lek (keinen Tropfen, bz. nicht dat fat (od. dat schip, de emmer etc.) lekt;
fan; — d'r ful gen lek für 40 — dar is nog niks fan ûtlekt (a. davon ist
't all' up; — ho hed gen noch kein Tropfen Tieraus gesickert u. zum
r 'n ander minsk afer; — ên Vorschein gekommen, bz. herausgedrungen;
T, water etc. ; — dar falld mi — b. davon ist noch nicht das Geringste
cop ; — he hed 'n lek an de sichtbar od. ruchbar geworden). — Nd,
Ingen; — - b) Traufe, Dach- 45 lekken; mnd. lecken; nid. leken, lekken;
nfall; — he steid under de wang. lek; aengl. leken; engl, leak; an.^
md fan de regen under de lek. norw. leka ; schwed. läcka ; dän. läkke (Alles
. lek in der Bedtg. sub b u. wie oben); ags. leccan; ahd. lechen, leken;
'h weiss in derselben Bedtg. mhd. lecken (rigare, irrigare, bewässern, be-
10 (nämlich in der von gutta 50 netzen, berieseln etc.) u. mhd. l^cVeOi (Wasser
nirgends belegt u. vorkom- durchl<issen^ lecken). — Wie kl ecken für
so bemerkenswerther ist, als urspr. klacjan, so steht auch lecken für
''gleich des ümstandes, dass lekjan, bz. urspr. lakjan u. «(ue klac ^;9. klak)
ofen doch auch von Tropf e ein SchaUstamm od. Schallwort ist^ so ist
\ ist, auch annehmen muss, 55 auch die für 1 lek, bz. lekken anzusetzende
lekken auch von diesem lek ab- y lak ein Schallwort, bz. dieselbe y lak,
T noch Weiteres unter lekken. rak, welche schon unter 2 lak besprochen
undicht, Wasser u. sonstige ist. Erwägt man nun, dass die Bedtg.:
durchlassend durch eine Ritze, macula etc. von flek, klak u. lak (cf. 2 lak)
Loch etc.; daher auch: zer- 60 anscheinend aus der Bedtg. : brechen, reissen,
LEKEER 492 LEU
siHilten etc., hz, aus der von Bruch, Eiss, mAd. lecker (Lecker, SckmartAzer.sä
Spalte, Ititse etc. hervorging, so könnte man Mensch etc., bz. Einer, der gern
auch annehmen, (1a.is man Lei Ick u. Ickkcn, scMeckt) zu ahd, lëccon etc., tf. lik
hz. dieser y luk roii der Vorstellung od. lekkeré, Leckerei, Tröpfeki de.
dem Gedanken ausginff, dass die Wolke ein 5 liebben lekkcré up de böne; dat«
mit Wasser gefüllter Schlauch od. Sack ist, iuseu nasên worden.^
der durch irgend einen Umstand reisst od, lekker-miuid, -sn&te, -tiie^ Iee>
bricM od. einen liiss od. Urach bekömmt Schlemmer, Schlecker etc,
u. somit leck wird u, zu lecken anfängt, \ékkwnéyeinleckeres,sü88ei,feiiu6
Wassertropfen fallen lässt u. auch selbst 10 des Etwas^ Leckerei, Näsdierd, S
ein träufelndes Etwas (od. ein Trief- u. etc.; — he mag gern lekkernéen.
Tropf 'Ding, tropfender Gegenstand etc.) ist, lekken, Leckeres, Etwas wu
aus welch letzterer Bedtg. ja auch von selb.st angenehm schmeckt. Angenehmes d
die Bedtg.: Tropfe u. Traufe von 1 lek mag gern wat lekkers; — bê hed
hervorgehen konnte. Da nun aber eine y Ify lokkers braden od. käkt, bikt eU
luk in der Bedtg. des obigen Verb, lekkcu hed lium wat lekkers (iron.) tor
sonst anscheinend nirgends vorkommt, so od. inbrokt.
liegt die Sache waJir scheint, so, dass durch lekse, lekH, a) Lection, Aufgaff
den Schallstamm lak zuerst der Schall od. wendiglernen etc.; — bô lird sin
das Geräusch nachgeahmt u, bezeichnet 20 kund, bz. g6d fan bûten lerd; —
wurde (auch durch klik wird der Scliall od. zeichen, Zeichen, das man in ein
das Geräusch nachgeahmt u. bezeichnet, was od- mac?U, um sieh die Stelle su n
ein ans Fenster od. einen sonstigen harten wohin man mit dem Lesen desseltn
Gegenstand anschlagendes Hagelkorn od. men ist. — Aus lat lectio, von k
ein Bcgentropfen macht u. sodann auch die 25 lelk, böse, boshaft, unartig, hat
Stelle od. den Fleck selbst, der dadurch auf leidlich, unatustehlich, sehteefU eti
dem betr. Gegenstand entsteht u. zurückbleibt, is lelk fan di, dat da dîn brder d1
ganz wie auch ja klak hiervon seine Bedtg. : bist ; — hd is altid so lelk un bt
inacula herhaben kann u. wie ftek möglicher- sin folk, bz. tcgen BÎn frô an kin
weise ein Etwas ist, was durch einen Schlag 30 hast hOl nêt to begnpen is, wo »
od. Klatsch auf Etwas entsteht u. zurück- so wesen kan ; — he môk so 'n 1
bleibt), den ein auf Etwas niederschlagender dat clk bang für hum wurd'; -
Wassertrojyfen (sei es, dass der Tropfen mi lelk; — lelk wôr (böses, U.
aus der Wolke od. von einem Dach etc. unleidliches Wetter); — dat smol
herunterfällt u. an od. auf Etwas nieder- 85 SatL, nid. (mdarih), nd. lelk. J
platzt) verursacht u. dann in ähnlicher Weise contrah. (cf. elk) afries, lêthlik, 1
auch wieder der niederklatschende Tropfe lêthlik, lêdhlic ; funrf. ledelik, lêtl
sowohl, als auch die ein klatschendes Ge- mnld. leedelik; nid. leelyk, lal
rausch verursachende Traufe mit dem urspr. leidlih; mhd. leidelich, leitlich (na
Schallwort lak benannt wurde u. hieraus 40 hässlich, abscheulich, schmerzioÜ
eben unser 1 lek */* der Bedtg.: Tropfe lieh), das Compos, vom 1 léd n. t
u. Traufe hervorging, wovon dann m lelker, böser; — lelkste, W
gleicher Weise wie tropfen von Tropfe Comvar. u. Superl. von lelk.
(cf. drüppe u. drüppeii) das Verb, lekjan leikerd. Böser, Bösewicht etc.;
(Tropfe machen, tropfen lassen etc.), bz. das 45 'n regten lolkcrd fan 'n kërel.
obige lekken in allen seinen verschiedenen lern, Lehm, weisslich grauer od.
Bedtgn. weitergebildet wurde. lichcr, etwas sandiger Thon, der f\
1. lekker, Compar. von 2 lek. mehr als jetzt im Hausbau zum
2. lekker, lecker, gewürzig u. schön u. Bestreichen der Wände u, als ^
schmeckend, angenehm, dem Geschmack, Ge- 50 statt des Kalkes benutzt iwircfe. -
ruch u. Gefühl zusagend, fein schmeckend, mnld, leem (argilla, terra arginj
wählerisch etc. ; — 'n lekkeru bit ; — 'n tenax ; lutum ; limus) ; wfries, lie
Irkker Btttk flés;^ — dat smekd od. riikd (Johansen) liam; f^jätl. (Outi
Ickkcr ; — 't is hîr Ickkor warm ; — liô hcd wang. leim ; as. Mmo, Icimo ; ags. t
'n lckki>rn (eine leckere, feinschmeckende, 55 Iura ; engl, loam ; oÄd. leim, leime ;
Sprichw.: lekker is man 'n finger laiik. — mittelst des Suffi.ve8 ma von ders
Mhd. lecker etc. u. mit ahd. löcchari, Ickhari ; 60 weitergebildet, wozu auch M lino,
tEMD 493 LEKEN
jhâre (schmieren, beschmieren, bildet. — Nach Fick mit lit. lêko, likaa,
!e. gehM. Die ääere Form von likti (lassen) ; kslav. lëkû (Rest) ; lat, linquo
îhsr ri (cf, send, ri, beschmutzen, etc. jsru einer y lik, wrspr. rik (frei lassen,
II. ist ö^r die y )i etc. rios überlassen, hingeben etc.), worüber bei dem-
Hck (T, 702 seq, u. 111,267 5 selben 1, 194 das Weitere zu vergleichen ist.
stehen. lende, lenne, lenn, Lende, Oberschenkel,
mt, mit Lehm beschmiert u. lumbus. — Nd. lende, lennc; nid. lende;
.; — lômde wanden etc. afries. lende; satl. lande; as. Icndi; ags.
iW6V, mit Lehm beschmieren lendcn ; aengl. lende ; engl, lend ; an. lend ;
^reichen, bz* be- od. verkleiben ; 10 ahd. lenti, lendi ; mhd. lende (ren, femur,
Bttnt nog nêt lêmd etc. lumbus). — Wahrscheinl. mit kslav. Icdvya
Lehm; — 'n lernen wand. (Lende) zu derselben y lan, bz. zu demselben
inderniss, Hemmung, Aufent- goth. Verb, linnan, lan, lun, lunnun (weichen,
ung etc.; — he hed d'r gin entweichen, nachlassen, aufhören etc., bz.
üd. — Idnld. (KU.) lemmer, 15 weichen, nachgeben, zurückweichen, weggehen
dimentam, nocumentum, mo- etc.), wozu auch land u. lind, sowie auch
rt. zu dem folgenden lemmern das mnd. (Seh. u. L.) lenden (nächlassen,
I von 2 lammen = afries. lema, aufhören, schwinden, enden) gehören, zum(ä
len^an etc., s. unter lamen. da unter \en^^urspr. sowohl di^enige Kör per-
i. q, belemmern, hindern, 20 stelle, wo der Hüftknochen zurückweicht u.
aUen etc.; — ho lemmerd mi. zurücktritt (die Redensart: er gürtete seine
Wb.) lemmern. Jjcnden u. das Compos. Lenden-Gürtel wei-
lt| lempt, lemm, lemp, die sen ja auf die Vertiefung über u. hinter^
Messers); — 't lemt fan 't mest dem Hüftknochen hin), als auch diejenige
- Nd, lämmel, lemmel ; mnd. 25 Stelle, wo der eigentliche Rumpf des Körpers
lamen) lemmele ; nid. lemmer ; aufhört od. endet u. schwindet u. das Bein
>mel ; hess. lommel etc. Mit anfängt, verstanden worden sein kann. Ver-
I (Flaue, Klinge) aus lat. la- gleicht man indessen die Wörter land u. lind
mit ital., prov, lama; franz. (weich, zart, nachgiebig, nic?U strenge etc.),
Klinge); afranz. lame (Grab- 80 sowie das ahd. lunde (Speck, Fett, cf. Wei-
mplatte) aus lat. lamina ent- gand unter Lende), so würde man auch
vielleicht annehmen können, dass unter lende
Lehen, d, h, ein ge- od, ver- urspr, entweder derselbe Körpertheil zwischen
»; daher a) ein Amt od. Dienst Rippen u. Jjcnden verstanden wurde, der
ein Pfarr- od. Schid-Amt, bz. 85 auch Weiche genannt wird, od. dass der
ienst), das od. der einem Be- Oberschenkel deshalb lende heisst, weit er
od, verliehen wird; — dat Ion mit dickem weichen Fleische bdegt ist, wor-
ßr besetd; de gemênte mut nog auf ja anscheinend das ahd. lentipräto, ags.
r (od, 'n mester) berôpen; — lendenbraeda (Lenden- od. Nieren-Braten,
od, ein Etwas, welches man 40 Lenden- od. Nieren-Stück) hinweist. Bas
eborgt bekömmt, od. leiht u. Thema von lendi ist wohl landi u. stimmt
Leihe u, Borg erhält u. nimmt, dies zu linnan, lan, lun etc. (cf. lind, linde
ikrzerer od. längerer Zeit zu- etc.), wie brand u. brunst zu brinnan (bren-
— ik hebb' hum hunderd daler nett) u. gehören ausser lende u. ahd. lunde
1 gäfen; — ik wuir gern 'n 45 (Speck, Fett) auch ags. lynd (Nierenfett),
0 lên hebben ; — he kan dar gelynde (die die Nieren umgebenden Leibes-
od, as) Ion krigen. — Afries. theile), lund (Niere); an, lundir (pancreas
Ml ; — b. feudum etc.) ; nfries. vel ductus pancreaticus) aucJi wohl an. lund
; mnd lén; o«. lehn; a^s. laen; (animi indoles), lyndi (indoles) etc. dazu,
engl, loan; an. l&n (mutuum, 50 lendern, s. lentem.
Ito (feadum censuale); norw. lëne, lënen etc., s. läne, lanen etc.
ïwed, l&n; ahd, lêhan, lêhin; lênen (lêne, lênst, lênd etc.; — lênde,
^jéhn^ Lehngut, geliehenes Gut). léndest od. lêndst etc. ; — is od, heb' lênd),
i SU nhd, leihen (lieh), bz. leihen, darleihen, borgen etc.; — kanst du
h etc.) ; o« , ags. lihan ; afries. 55 mi nich wat geld lénen ? ik breng di H afer-
70(A. leihvan (leihen, auf Borg morgen wer ; — dat is man lend un nêt
Sm geben, verleihen, geben) u. schunken ; — he hed dat fan mi lend (ge-
ahd. léhan (contrah. lehn, lên) liehen, geborgt, entliehen, entlehnt etc.). —
I6h (n?ul. Um) mit dem Suffix Afries. lêna, lênia; wfiries. lienen; satl.
tänaiger- vielleicht ana) fortge- 60 lêna; nfries. (Johansen,pag, 17é) liananj
tiENERD LRNERT 494 LENSEN LËNTSfiN LEHSSKS
nld., nâ. lcenen ; mnd. lênen, lêhenen, leinen ; halb ausser 2 lern (irockeHf leer, tra
ags. laenaii; an,, ül lêna; ahd, lêhanon; etc.) hei Schütte (111,26) autkin
mhd. K>lioncn, Ionen (zu ad. als Lehen geben, Lenz, Lens in der Bedtg.: trage od. i
leihen; belehnen; entlehfien, borgen). Zu machende Kraft, hz. Etwas, um tri
iên, bz. ahd, lêhan etc. 5 matt od. schlaff machi.
lênerd, lênert, Leiher, Borger, Entleiher, 1. lenseii o3. lentsei, leiisUf i»Sfl
Verleiher, Darleilher etc.; — Uô is 'n oldon leer u. trocken machen etc., denlnhak
lônerd, de altid f^ebrck fan geld hed ; — Fasses od. einer Cisteme, eines Bn
S2irichw. : he lopt fan lônert ita iNlrgert. einer Hasche etc. bis auf den leisten T
lëng, 8. loDgtisk. 10 erschöpfen, od. überhaupt: leer mack
lën^de, s, len^^te. Inhalt erschöpfen etc.; — \ tchip i
lënge, Länge; — he trckt dat in de lënge. Icnst; — so lensdcn hum bit np d
• Gebräuchlicher ist lëngtc. driip; -^ sê hebb^i hnm lenst (tie
lenken, lang od. länger machen u. wer- ihn vollständig leer gemaeht^ ihn tnüt
den, verlängern, ausdehnen, sich verlängern, 15 ausgesogen od. ausgezogen n. tuugefH
sich ausdehnen etc.; — he ferlöugd dat od, etc., z. B. beim Spiel). — Nld. lenzi
Buk. — Sprichw : wen de dagcn anfangen weiter:
to lëugen, faugd de winter an to strengen 2. lennev od. levtsiti, Imsn (
(strenge od. strenger zu werden). ein Schiff bei heftigem Sturm od. re
lengern, längern. — Nur in ferlëngern, 20 Steuerruder gebrodien ist unter eint
verlängern. nen Vordersegel od. dem diehtger^fUt
lëng-flsk, od. (selten) len/^, TAnge, iMng- segel vor dem Winde treiben od.
fisch (Gudus od. Lota inolva). — Nd., nld., lassen,bz.(cf. Bob rik) hei schwerem
wang. h'ng; schiocd. läng, längfisk. — WcHU od. Sturm vor dem Winde laufen. ■
wegen seiner zu seiner Dicke verltaltniss- 25 mnd. (Seh. u. L.) lensen (glatt n
massig groHsen Länge so benannt. Winde segeln, das Schiff ganz in dt
lëngte, lëngde, Länge; — hê wast (wächst) tung des Windes laufen lassen); fdd.
od. dêid (gedeiht) iner in de löngte as in dn land) lenzen, vor einem kleinen ¥
bredto. — Nd., nld. lengte; mnd. lengede, segeln, od. (v. Dale) bei Sturmwe
Icngde; an. lengdh; engl, length. 80 wenig Segel od. auch ohne Segel i
lenig etc., s. liuiig etc. Winde weglaufen, wofür der Esglän
lenH od. lents, lenHS, trocken, keine Feuch- Ausdruck to send (laufen, eilen etc.,
tigkeit od. überhaupt Nicliis mehr enthaltend, gebraucht. — Dieses lensen ist ehe
erschöpft, leer etc. ; — de pumpe geid lens das vorige Wort auch in die nord. S
(die Pumpe geht trocken, lud u. giebt kein 85 (schwed. länso, ddn. lenao) übergegt^
Wasser mehr); — de bakke od. piitte etc. wenn man erwägt, dass beim In»
is lens (die Cisteme od. der Brunnen, die od. beinahe dUe Segel eingezogen
Pumpe etc. ist trocken u. leer, bz. ist tfoll- geräumt, bz. edle Masten u. Stangen
ständig erschöpft u. kann kein Wasser mehr gemacht werden, so könnte man
geben); — so hebbeii lium Ions drunken (sie 40 annehmen, dass es gleichfalls tot
haben ihn trocken getrunken, bz. seinen der Bedtg.: leer etc. weitergebÜd
Wein bis zu Ende ausgetrunken , seinen demnach eigentlich die Bedtg. : leer
Weinvorrath vollständig erschöpft); — s«^ entleeren etc. od. auch die von leer
hebbon hum lens mîlkd (sie haben iJm voll- Segel gehen u. laufen, leer od. ledig
ständig leer u. kaJü gemacht, ihn ganz aus- 45 gehen etc. hatte, wo denn auch i
gebeutet, z.B. beim Kartenspiel); — Sekunden lensen ein Compos. von lei (faul, t\
dat schip net lens (trocken u. leer od. wasser- u. diesem lensen (leer gehen etc.) sc
frei) pumpen, bz. mit pumpen nêt Ions hol- u. wörtl. soviel als faul u. leer ge
don. — Nd., nld., nfries. lens. Davon ent- u. ledig umhergehen etc. wäre. Da
lehnt: schwed. luns; dän , norw. lens (das- 50 ein Schiff, was lenst, durch die Wo
selbe, jedoch nur von Schiffen u. Pampen). sam, träge u. schwer vor dem ITiii
— Die ältere Bedtg. ist wahrscheinl. : matt, bz. durch die Wogen hinsehlendert
schlaff, hinfällig (mit der Kraft zu Ende schlaffen, unsteten u. schwankenfie
u. so: erschöpft, kraft- u. saftlos, trocken terigen Gang TmI, so kann diei
etc.), sodass es mit mnld. lents, lyus, lins 55 selbstredend auch von dem unter
(lentuB, laxus; leotns, mitis, lenis, placidus, wähnten mtild., mfläm. lents, lyn
snbmissus); mfläm. lents, lyns, lins (tardif, der Bedtg.: lentus, lazos etc. /o
fade; lent, mol, doux, bening, mansuét) ident sein u. lensen überhaupt die Bedtg.:
ist u. mit diesen Wörtern, bz. franz. lente dem haben, wo es denn mit lenti
ans lat. lentus entstand. Vergleiche dieser- 60 von Hause aus sgn. wäre, wie ja a^
LEK-STOL 495 L£P
eMentern ayn. ist u. ja auch (träge Schlafmütze), norm, leudorer (träge
ts (i, unter lens) aits lente od. sein, faulenzen), hret. landar (träge), landrea
i, Kih hat lenssen, Icntsen (tr^e sein), lafidreant (Faulenzer) etc. u.
Bedig,: solvere, d. h. in der (Diez I, 244) ital. landra, slandra (Metze,
I, beiahlen, bûssen, gut machen 5 feile umherstreifende Strassendirne), dauph.
durch mfläm. lenssen, lentsen laodra (dasselbe), nprov. landrin, landraire
ire) bestätigt wird. Die Chrd- (Tagedieb), com. slandron (Landstreicher),
esem lentsen wird aber wohl ven. shndronA (Metze), nprov. \sjidTSi(Pßaster
ndern etc. sein, da sich aus treten) etc. aus unserm Icntcrn, lendern ent-
die Bedtg, : gut machen etc. 10 stand od. unser lentcrn von franz. lanterner
^iekdn konnte. Die Bedtg.: u. mit diesem von lat. Icntus, lento u. dann
ete, ergiebt sich von selbst aus ferner wieder franz. landore etc. u. ital.
ns erwähnten mnld., mfläm. landra etc. von unserm lentern, lendern, lasse
lat. lentQB u. lentare u. könnte ich dahin gestellt sein.
\ auch annehmen, dass das 15 1. lep, lief; Präter. von lôpen.
nsen urspr. die Bedtg.: mil- 2. lêp, böse, arg, schlecht, schlimm; — he
tuemer u. leichter machen is 'n lôpen (böser, arger, schlimmer, schlauer)
ensen eines Schiffes sich blos körel od. bedréger^ schôjer etc.; — lép wer
iehiern seines Ganges bezog. (böses, arges, schlimmes, schlechtes Wetter);
lânstôl. 20 — dat sügt man lêp (böse, schlimm, bedenk-
Frenze, bz. westl. Ostfriesland), lieh etc.) mit hum, bz. mit sin bûdel dt, dat
j, Frühlingszeit. — Nid., mnld. geid so not lank mër mit hum (wenn Jemand
Ute, lenten, linte ; ags. lencten, schlifnm erkrankt ist od. sich in zerrütteten
L leinten (Lenz, Frühling); VermögensverhäUnissen befindet); — lêpe
sten, Fastenzeit); ahd. lenzo; 25 6gcn (böse, kranke, entzündete, eiterige Äugen;
ahd, lenzin, zusammengezogen od. auch im moralischen Sinn: böse, schlimme,
in lengizinmânôth, Lenzmonat, scheelsehende Äugen) ; — 'n lôp wark (eine
l audi langiz, langez, langeze böse od. missliche Arbeit etc.); — *t gcid
\g). — Es geliört woM zweifei- hum man lep (schlecht, elend, misslich, arm-
Dgén (lang werden) u. ist der 80 selig etc.);^ — he steid sük man Ißp (er
furz beginnende FriMing des- steht sich nur schlecht od. schwach etc.). —
n^, weil von da an, bz. den Nid. leep (triefäugig, eiterig ; schlimm, schlau,
hindurch bis zum Sommer- listig, verschmitzt ; schief, scheel) ; mnUl. kep
%ie Tage lang u. länger wer- (üppus, gramiosus; callidas, versutus, vafer,
essen dieses Wort schon viel 85 subdolus etc.) ; mfläm. leep (dasselbe) ; wfries.
s in Handschriften vorkömmt, (Jap ix) Ijeap (schlau, listig etc.); nd. (Br.
sehr gut möglich, dass laagiz, Wb. III, 53) leep (elend, schlecht, mager,
ingizin selbst noch eine ver- verkommen); satl Subst. lêpe (Ohnmacht,
m ist u, möglicherweise aus Schwäche) etc., cf Weiteres unter 1 laf.
ftf Zeit, lange Jahreszeit, cf. 40 3. lep, lep, Kibitz. — Mofries. (Cad.
<eit, Jciireszeit) entstand. Müller, pag. 35) leep; wfries. (Jap ix)
a$ hier meist „beste bAr" ge- Ijiap; nfries. (Outzen) liep; ags. (H. Leo)
\tpiel; — schöl' w* 'n lenter hleäf-vinge; engl lapwing. — Da Strat-
iie Beihenfoige der fünf hoch- mann das aengl. Ihapwinche ; ags. hleape-
tn diesem Spiel, — Nid. lan- 45 vince, bz. spätere engl, lap-, leep -winke
lanturln (welch Letzteres auch (npupa, Wiedehopf) mit dem engl, lapwing
Larifari od. lirumlarum u. identificirt, so wird dies auch dasselbe Wort
7assienliedhat);engl.\9,niQt\Q0. sein u. II. Leo wohl Becht haben, wenn
léeni, schlendern, langsam u. er die Vorsylbe hlcâf od. hleape von hleäpan
nihen, langsam u. träge ?ian- 50 (laufen, springen etc.) ableitet, bz. hleäf od.
m, etwas in die Länge ziehen, hleap-vinge als ein Compos. von hleâp (Lauf,
— he lenterd wat herum; — Sprung, cursus, saltus) u. vinge (Flügel,
0 lentern; — he lenterd d'r Schwinge etc.) ansieht u. hleâf-vinge (cf.
Nid, lenteren, lenderen, lun- ags. vinge, engl, wing, Flügel, Schwinge,
m; wmld. lenteren (lente et 55 Fittich) als ein Lauf- od. Spring-, Schwinge-
nmctari) u, londeren (cnnctari, Thier, bz. als ein mit Schwingen versehenes
re, morari etc.); m^. lendem Lauf- od. Spring-, Hüpf- Thier deutet. Vergl.
m, schlendern). — Ob das dieserhalb auch norw., schwed. wipa, dän.
ir (zaudern, zögern, trändeln), vibe (Kibitz), was auch wohl von utiserm
Dies 11,346) franz. lendore 60 wip (Hupf, Sprung etc.), bz. ahd. wipph;
LEiP-EIÉR 496 LËREK LA£BE!t
mhd. wipf (Schtoung, rasche Bewegung) ab- lithara anguaeUende Thema liüu» «np
geleitet u. mit wippen (cf. auch nhd, Wiede- tu der y ri (lostrennen etc) gäwi t
h opf, upiipa M. unserm wipstërt, Bachstthe) auf da» wohl aus rita gekürite verU
connex ist. der y ri, n (lostrennen van Etww t
lep-, lep-eier, Kibitzeier, 6 Orassmann, 1263 seq.) zurûekai^
lepe], 8. läpcl. ist, worüber noch Weiteres unter M
lApsk, löpnk, lOpHk (laufisch), zum Laufen lidcn tu vergleichen ist.
od. Davonlaufen u. Ausreissen geneigt, leicht lër-, ISr-berêder, Lederhereiter, I
durcJigehend; — dat pörd is li^psk. 1er-, Iftr-bars, 1er-, lär-bis, LeAri
lepsk-loper, ein sclieues, leiclU durch- 10 lër«, läre, lër, Ilr, Ldtre, üni
gehendes Pferd. Unterriehtung, Beldtrung etc.; — h6
lër od. lltr, Leder, zultereitete Haut, Fell bt. geid nog in de lere. — dat li
etc. ; — Redensart. : fan lër trekken ; — lere wescn, bt. to *n lere döneo. — A
lër um li^r, od. lör um lër, sleist du nii, slä Iér&; ags, ]&r; mnd. lere, lare; afrü
ik dl wür; — ût andormans lûr is g6d rêmcn 16 to/r/ea. leere ; satL lEre; toan^.leretc,
snidcn. — Nid., mnld. Icdor, leer, wovon leren, wonach lere (urspr. li'^a, goti
mnld.j mnd. Iccrse (ledernes Beinkleid, Bein- wohl einen Zustand od. ein Gatekdu
schiene, ocrea otc.), — Dimin. lecrskon Vorgang etc., wo od. wodurch man
(cnthurnus, soccus), nid. laarssc (Stiefel) etc. ; erfährt u. kennen lernt, bt. einen i
nd. Icdder, Icder, leer; afries. lether, léitlior, 20 «70 man bereits erfahren hat u. vis
letlcr, lidcr, leer; ags. ledhcr, lether; eiengl. od. weiss etc. — od. richtiger nocl
lodher; engl, leathcr; an., isl. l&dhr; norw. Etwas, was man durch Fahren 0
loder, 1er, laer, Icir etc. ; 8chwcd.,dän.\Jk\eT; fahren erwirbt od. bereits erwoi
aJid., mhd. lOdor ; goth. lithr. — Vergleicht — beteichnet.
man (Fick 1,818 seq.) lat. scrotum (Hoden- 26 leren in fcrlêren, verlieren; s. lê
sack), scrautum (Ledersack, Ranzen) etc. ; 1. leren, lären, ledem, von L
griech. chroa ; an. skrii aus skrava (Haut) leren schô ; — 'n leren bükscn etc.
von der y skru od, skur (spalten, schneiden, 2. leren, IKren, Uhren, unterriA
scheiden, abtrennen etc.) u. dass auch lit. bringen etc. ; — he Icrd (lehrt, Mek
skura (Fall) ; griech. chôrion ; lat. corium ; 30 richtet) hnm ; — wel hed £ dat ICi
kslao. skora (Haut, Binde) u. lat. scortum, wil di lören, dat da gehorsam bif
cortex etc., sowie nhd. Schale, bt. unser mester lërd (lehrt, unterrichtet etc.)
Bchillc etc. wahrscheinl. mit an. skur in lër' mî dat nêt erst kennen. — NU
skur-godh (gehauenes od. geschnitztes Bild) nd. leren; afries. lera; as. lêriiD,
u.skor (Einschnitt etc.) entweder mit Sehe er e 36 l^ran; ahd, lêrran, l^ran, leren; wik
etc. tu der y skar, bt. tum Theil auch goth. laisjan (erfahren od. weise u.
vielleiclU tu der obigen y skur (spalten, klug u. geseheidt machen, lehren,
schneiden, scheiden, abtrennen, lösen etc.) etc.). — VergU weiter:
gehören, so wird auch für das Wort Leder, 3. leren, fSren, erfahren, lernen
bt. dessen Ihema lithara, lithra eine germ. 40 wen du 't nêt bäter wétst, den mni
y lith, urspr. rit mit der Bedtg. : scheiden, Ißren ; — he hed 't nét bäter lërd
lofitrcnnen, lösen etc., bt. ein Thema litha, wil niks leren; — ho lërd (er erf>
urspr. rita anzusetzen sein n. auch das Wort od. lertit etc.) dar niks as kwâd;
Leder urspr. blas die Bedtg.: abgeschic- man nich lêrd, dat ferstdd man ôk
dcnes u. vom Körper losgetrenntes Etwas, 46 he wil 't smëdcn leren. — Nid. lee
hz. ein rom Körper abgetrenntes lediges leren ; afries. lerna, lirna ; nfria
Fell bezeichnet haben. Vergleicht man nun as. linOn (statt limôn od. lisnöo); fl
lat. rite, ritus etc. ron der y ra, ri (fügen), nian ; ahd. Urnen, limän, löm&i,
bz. kslav. oriti (lösen etc.), lit. rétas (locker) mhd. lernen. — Vergleicht man ahd. 1
ron der y ar, r, bz. ir, ri, wovon auch (cf. 60 (imitari) von \eiUk(Gdeis, Spur); <d
Fick 1,20) lit. yru, ri-ti, sich trennen, u. nôn, goth. rigigan (regnen) von ri
dass das lat. rOte (Nett), lit. rétas (Bastsieb, rign, bt. rigan u. ahd. sëganôn (segi
Sieb, Netzbeutel) beim Vergleich von nhd. sögan, so wird awh das obige Vm
Beutel u. beuteln (Mehl beuteln od. od. lisnên wohl aus ur^r. lisaigio
sieben etc., cf. bûl, bülcn etc.) auch icahr- 66 Jan entstanden sein u. einem goth. 1
scheinl. urspr. die Bedtg.: Beutel, Sack, entsprechen, was wahrseheinL v»
Ledersack, Balg etc. hatte u. mit rétas alten verlornen Subst, : goih. \eis%f t
(locker, lose etc.) tur y ra, ri (lostrennen, mit der Bedtg.: Erfahrung etc. 0^
lösen etc.) gehört, so ist es sehr gut denk- also soviel als : Erfahrung tM^
bary dass auch die germ. y lith, bt. das für GO dig werden, lernen etc.) abgaeiteiit
LËtt-GELÎD 497 LESEN LAËSEiï
ûs, lîsam, lisans (erfahren, od. ein läppischer, alberner^ unbedeutender
räier. lais (ich erfuhr, lernte, Mensch, Schlapps ; — c) ein frischer weicher
to weiter mit lere u. 2 leren jsäher Käse od. Lederkäse.
euräekgeht. Diese y lis be- lër-lôjep, Lederlohcr, Ledergerber,
rd sie wohl die sinnl Bedig.: 5 lër-lôjerê, Ledergerberei.
ity fahren, gehen u. fahren los, s. lesse, less.
. wohin (<^. ahd. arfaran, nhd. lese, läse, Lese; — nalese, Nachlese; —
Mgehen, ausfahren u. wohin lësetîdi Lesezeit etc.
umsehen in der Weh, sie be- lesen, läsen (lese, lest statt lesest, lest
rechen od. kennen lernen), 10 statt leset etc.; — las od. lês; — lesen),
t, erreichen etc. (auch ahd. a) (sinnl.) lesen, sammeln, aufnehmen, suchen,
Bedig. : erreichen etc.) haben sortiren etc. ; — Compos. : uplësen, ûtlôsen
'dform ris eine Weiterbildung etc. ; — b) (trop.) lesen, die Buchstaben od.
i, ri (urspr. ar, f), bewegen, Worte einer Schrift mit den Augen sam-
, rinnen, strömen, bz. bewegen 16 mein u. den Inhalt eines Buches etc. ent-
, trennen etc. sein, wie auch weder blos in sich aufnehmen od. auch laut
lesen, bz. ferlésen (verlieren) hersagen od. vortragen, einen Vortrag od,
e Fortbildung von lu (lösen, eine Rede halten etc. ; — Compos. : förlësen,
jf. Aus der Bedtg.: sich od. nalësen, aferlësen etc. — Nd., nid. lesen;
fwegen (von Ort u. Stelle) er- 20 afries. lesa; wfries. (Jap ix) lezzen; wang.
« selbst die Bedtgn.: gehen, lize; satl. leze od. läze; Jhelg, lese; nfries,
\en weg u. davon od. ab, sich C/o ^ an « e nj leesheu; cu. lesan; ags.,aengl.
Wennen, bz. Etwas bewegen lesan ; engl, lease ; an. lesa ; goth. lisan ;
en od. trennen u. tlieilen etc., ahd. lesan; mhd. lesen. — Nach Fick (II,
das formell mit ahd. leisa od. 25 453) mit lit. lesu, lesti (mit dem Schnabel
deise, Spur) vieüeicM ident. picken, Körner auflesen), le^alas (Aufgepick-
(Ackerbeet), lit. lysé (Beet, tes, Vogelfrass), aplasyti (herauspicken, son-
slav. lÊcha (Ackerbeet), lat. dern, auslesen, wählen), aplasimas (Sonde-
wohl eher auf der Bedtg. : rung, Auswahl, Lese) zu einer y las (lesen,
als auf der von gehen be- 30 sammeln, aufnehmen), die wdhrscheinl. mit
es von leisa (Geleise, Spur) skr. (Bopp) las (amplecti), bz. (Fick I,
ob dieses Wort auch auf der 753) las (begehren, verlangen, trachten u.
n etc, od. nicht vielmehr auf langen wonach) u. skr. (B opp) ras (gustare,
tihen, fahren (cf. auch nhd. amare) verwandt ist u. une viele andere (cf.
i fahren) der y lis beruht, 35 z. B. ras, las u. rabh, rap = tönen, von ra,
lere, leren etc. u. list auch la od. ra, lâ, — od. las, lösen, trennen etc.
hört. von lu, bz. ru) eine secundäre y od. eine
'hrgeld, Geld für die Lehre Weiterbildung voti ra = ar, sich bewegen
richtung eines Jährlings; — wohin u. wozu, gehen u. kommen wohin,
&r bi mi in de lere un mut 40 gehend od. fahrend einholen, erreichen^ be-
Icrgeld gilfen. — Sodann trop. kommen, gewinnen, erlangen, ergreif en, fas-
man zahlt od. einbüsst, wenn sen, nehmen, aufnehmen, bz. sich bewegen
lügende Kenntniss u. Erfah- wohin, um Etwas zu erreichen u. zu be-
ïâft anfängt od. Etwas unter- kommen, streben, langen, trachten wonach,
man nichts Ordentliches ver- 45 begehren, haben wollen, verlangen etc. ist.
h die Strafe, die Jemand er- Zum Schlüsse sei zu lesen (sammeln, auf-
Böses u. Unrechtes thut; — nehmen etc.) noch bemerkt, dass G. Cur tius
rst lërgeld gäfen, er he klok (Grundzüge der griech. Etymol. pag. 366) der
léd nu al twômâl lërgeld had Ansicht ist, ihiss dieses Wort mit lit. lesu, lesti
. (od. deid 't) altid nog wt^r ; 50 etc. (s. oben) auf einen durch ^s** erweiterten
nu al mennigmâl lergeld gäfen Stamm laks zurückgeführt werden müsse, für
iin strafe d'r för kregen hed, den dann aber beim Vergleich von goth. basi,
lifken dog nog nêt latcu. lat. bacca (cf. bêje) vielleicht besser eine aus lag
Lehrstube, besonders die Stube, (cf. bhakhs für bbags aus bUag, wonach dann
nanden unterrichtet werden. 55 auch skr. bhas, essen etc. wohl aus bhakhs,
lër-lap, Lederlappen ; a) ein bz. bhags als Erweiterung von bhag entstand),
ner Wischlappen, besonders bz. urspr. rag entstandene Form lakhs, bz.
« u. Beinigen von Glasscheiben rakhs für die deutschen u. lit. Wörter anzu-
blatten u. polirten Sachen ; — setzen ist. Was nun aber weiter die y lag u.
) ein Wisch' od. Waschlappen 60 griech. legein, lat. legere (lesen, sammeln etc.)
nkMt KoolmAo. Wörterbuoh. II. 32
LESEN m LESSEM LESCHEST
anbetrifft, so vergleiche Fick (II, 227 u, auf unBer Idten =s M. laatA «
III, üi^) zu goth. rak von rikan (sammeln Heren in ferlteeo etc. verweite, Fo
etc.), worüber Weiteres unter 1 röken zu ver- V las in der Bedtg.: trenneHf Im i
gleichen ii(t. hi, lösen, auflösen, ter(keikn,trwt
lesen, in fcrlesen ; s. dieses u. vergl auch 5 — od. lose, locker u, weiék Modtoi
1()S u. 16s. stand nun sunäehsi neben gaUk \\m
lé-seil, LeC'Segel, Segel, weldies nur bei leese, nid. liesen etc. fi» fr&liutto, i
ruhigem Winde od. stillem Wetter neben den liesen od Terliezen etc., ef. hriä
ngentliehen Jiaa.'icgeln beigesetzt wird, Wörtl. ein Thema liuiä mit der Beäa.:
wohl Stille-Segel, cf, 2 lô. 10 lockeres, be. aufgelöstes, erweiAes
lê-sid, Lee-Seite, die vom Winde abge- ches Etwas, wovon dan mM. (Ki
kehrte Seite, bz. die Seite unter dem Winde, (diaphnigma, disseptum, septam tnni
wo das Wasser still n. ruhig ist adepa, abdomeiif membrana pingna e
leske od. lêsk, Weiche, Leiste, Schambug porcorum), licso (membnna, peOii
od. die Aufweichung u. Vertiefung zwischen 15 tenais) u. dessen Dimin. Heiken |
Unterleib u. Lende, bz. die Falte, Furche nula etc.) sowohl, als auth das waik
etc. od. die Biegung, der Knick zwischen (inguen, membrana), an., isl Iwüâ
Hüfte u. Scham, die auch hier sowohl léste ti. somit auch unser lé^c (Wei^
als lûske hcisst; — pîn in de lêske; — de Schambug ete.) abstammen, nfäkra
drüseii sunt im iu de Icsko answullen. — 20 zweifelhaft bleibt, ob das afritL le
i^jj; ist vielleiclu eins u. dasselbe Wort wie seka etc. (Bunzd, Falte ete.) auf
nd. (Br. Wb.) Iccskc; mnd. leesche; afries. ahd. leiia (Geleise, Spur, Furcke)
Irsoku, losekii, lêska ; njries. (O utzen) leeske ahd. \esk (ruga) zurückgeht n. icA «
od. (J ohunse n) lecsh, Eunzel, Furche, bestimmt zu sagen wage, ob das i
Falte, Vertiefung, Kerbe etc. Dieses afries. 25 (ruga) viit leiaa zu der y \is, od. n
Icseka etc. (es bezeichnet dasselbe wie afries. mehr zu der V las, bz. zu gutk
wirsene u. unser krate u. riinpel u. ist dtis der Bedtg. : colligere, bz. griik
Durchschneiden dieser Furchen od. Kerben, sunÂzein gehört, da sich aus liu
Falten, Vertiefungen etc., z. B. vor der Bedtg.: colligere od. zusammeHbrü
Stirne, bz. zwischen Stime u. Nase, od. in 30 sammen nehmen, zusammen fassen
der Hand u. dem Fasse, bz. zwischen den menziehen, zueammenraffen ete.
einzelnen Finger-, Hand- u. Fussgelenken Bedtg.: Falte od. Runzel ergebe»
in den afries. Gesetzen, je nach der Lage, da ja eben durch das Zusammen
mit einer niedrigeren od. höheren Geldstrafe Haut die Bunzeln in derselben es
bf'legt) ist entweder eine Diminutiv- od. eine 85 l^skei, Iftsken (Dimin. von lês
Weiterbildung von mnld. leese {sa\cns,orhitA), mein, suchen, picken, Nachlese h
ahd. Icisa (Geleise, Furche etc.) od. von alid. sammensuchen etc. ; — sé, bz.
lesü (ruga), welch Letzteres auch wohl für läsken clker körrel up; — wen U
lôsâ od. älteres lisa steht u. möglicherweise brokkeii tosameoliske, so kan Ui
mit loisa etc. u. preuss. lysa etc. (cf. Fick 40 uet so fOl bi 'n ander brengen,
///, 27 :i) zur y lis gehört. Da indessen sat gâfe.
itnser lêskc speciell nur von der Weiche lesken, lesebev, löschen, ausiös
od. der Leiste des Unterleibs od. zwischen od. aufhören mcichen, tilgen, stiUi
Unterleib u. Lende gebraucht wird, so ist ben od. todt machen ete. ; — he I
CS doch wohl eher ident. mit mnld. liesche 45 fÜr, — de brand, — de dörstetr.;
(ac. (ingiieii , mi>mbrana) ; mfläm. licscbc, — 't iQcbt, — de flamme ûtleska
riur. liesclien (les eines etc.); nnld. lies lesken (Kalk laschen, bz. mit B
( [.eiste, Schamleiste, Schambug) ; mnd.leesche, giessen u. sättigen, damit er durc
liesche (das Gemachte), wie auch Outzen dabei etUwickelnde Hitze ausbrenn
dtts nfries. lecskc, mohr.-fries. laaske (er 50 lose u. locker wird) ; — stênenleska
giebt dabei aucJi die Bedtgn. : junetura i4. Mauersteine mit Wasser begiesss
utriculus an) mit dem dän. lyske (Scfiam- Walser setzen, bz. sie damit sättii
bug. Weiche, Leiste) für ident. hält. Dieses sie nachher, wenn sie vermauert M
dän. lyüke ist aber wieder gleich mit an., Wasser nicht zu rasch aus dem M
isl. liúski (pecton , puber et locus pubis, 55 saugen u. verzehren). — Wegen nhd.
sylva; vagiua uteri), was nach lios, bz. an. in Bezug auf das Leermaehen
Ijos, dän. lys (Licht, aus einer Grdform lösclien eines Schiffes, bz. der Ltu
Jiuhsa, von y luh, cjf. Iccht t/. lücht) auf selben c f. liiBSßa. — Nid., mnld., mnd
eine y lus zurückgeht, wobei ich wegen der as. leskjan ; ahd. lescan, leskaa,
Vocaie ê od. nid. io in leske u. mnld. licscbe GO lesken; mhd.\eMhen (löschen, auüön
E&iïË LESS LES 400 LESTE LESt
«. Ifitkan; oAi. lësean, lësgan; — hê hed hum de les läsen (er hat ihm
mnd, lescheu, toas wir nur den Text geleseti, ihn abgekanzelt u, ermahnt
ken (dat lesket ût) haben u, etc.) ; — ho hed hum gode lessen (Lectionen
fft nur noch in den Compos. : od, mündliche Vorschriften u, Ermahnungen
lachen lebt u. ahd, auch nur 5 od. Belehrungen etc.) mit up de weg gäfen,
n vorkömmt. Nach ahd. lesan as ho up de reise gung un ofschêd fan hnm
an steht dies as,, ahd. leskan, uam ; — dat lät di 'n les (Lection od, Lehre,
pr, liskan, von dessen Präter. Belehrung, Warnung etc) wësen od. to 'n
IS für urspr. laskjan stehende les denen. — Mä nid, les ; mnld. Icsse (lectio,
\ha, Irscan (s. oben) gebildet 10 lectio litterarum; doctrina, praeceptum, ad-
i«9 Starke Verb, liskan, lêskan monitio) wohl aus franz. le^on, bz, lat, lectio
ifaUs keine ähnliche Bildung (cf. leks) u. demnach mit lesen unverwandt,
forschen etc.^ d. h, nicht wie lest, letzt; — lest insen (letzt mal od,
M Adj, od, Subst. (hier liski letzt einmal) hörde ik, dat etc. ; — s. unter
gebildet, sondern wahrscheinl. 15 lät.
r laks (urspr. raks od. rakhs) leste, letzte, Letzte ; — up 't leste do wurd'
m, y lask (cf. rispen, mhd. ik so nidig, dat ik hum wol hast fermôren
fpsen, repfsen, refsan, — wcspe kunt harr*. — Redensarten u. Sprichw, : 't
.) hervorgegangen, wo es dann leste is 't beste ; — de leste is de beste ; —
\» (Beschädigen, Beschädigung, 20 de leste krigt H beste; — „H leste is 't
iéUung) zu der mit (cf, Grass- beste,** sä' de junge, do frét hê 't bransel
e llSl) ar^ u. ri^ (verletzen ût de pot.
isen etc., zerbrechen etc.) ver- 1. leste, lest, Leiste, Weiche, Biegung in
kha od. raks (cf. auch zend. der Schamgegend, Schambug etc. ; — ik hebb'
ädigen, verletzen?) gehören 25 d&r so 'n klûte in de leste Sitten ; 't schal
'leicht man indessen, dass das wol 'n drüse wesen, de mi answullen is. —
ien zu tönen aufhören haupt- Dieses weder aM., noch mhd. belegte Wort,
Bedtg,: zu flammen, zu das im Hess, als laste vorkömmt, ist wM
lu leuchten aufhören, bz, dasselbe wie mnld. lyst (diaphragma etc.),
iket werden (die Begriffe: klar 30 da dies nach KU. mit mnld, liese (diaphragma
rObe, dunkel, diîster u. dumpf etc., s. unter lêske) syn. ist u. auch mfläm.
stets in einander über, trotz- liese u. lyst in derselben Bedtg. zusammen-
i hallen in der Bedtg.: tönen, stehen. Es stimmt formell mit dem fol-
\ammi) hatte u. auch lesig an genden leste u, ist weder mit lêske (bz, mnld,
uter od, dunkel machen etc., 35 liesche u. liese) noch mit liste verwandt, da
«, verdunkeln etc. hat, so ist es, wie das folgende leste, wM auf eine
Hch von griech, laskö (krachen, ahd. Form leisa, goth. laisa zurückgeht, wo-
>on der y lak, bz. rak od. ark nach es dann wohl mit dem in der lex salica,
22 die y ark in der Bedtg. : 46 (cf. We ig and) vorkommenden latinisir-
d. ein lautes Geräusch machen), 40 ten afränk. laisus, lôsus, auch laisa (Schoss,
loscad (brennen etc.) von der Mutterschoss, gremium) zusammenhängt u,
Fick I, die y 2 ark) auch entweder dieselbe Bedtg. wie dieses laisus
^lich, dass das obige liskan, 7uU, od. einen Theil des Mutterschosses, bz,
derselben y rag gehört, wozu ein Etwas, was sich am Schosse befindet u.
rassmann, Spalte 1134) ved. 45 mit demselben zusammenhängt, bezeichnet,
\ od. das Dunkle), räjas (dank- 2. leste, lest, Leisten od. dem Fusse nach-
ch goth. riqisa (Finsterniss etc., gebildete hölzerne Form, wonach u. worüber
738 das Thema ragas, Dust, der Schuhmacher die Schuhe u, Stiefel ar-
las Dunkle etc. u. III, 253 das beitet, od. auch Form, worüber die Strümpfe
a) etc. g^iört u dass darnach 50 gezogen werden u. überhaupt : Form, Muster
ikan urspr, die Bedtg,: Nacht etc. — Redensarten u. Sprichw.: he haud 't
«. finster werden od. Nacht, air afer ên lest ; — he settd de buk up de
I. Finsterniss erzeugen hatte, lest (schlägt sich den Bauch so voll, dass
iLgas würde eine germ. Form er gespannt ist); — schômaker blif bi de
h. laks, ergeben, welche leicht 55 lest. — Nd. lösten; mnd, leste; nid., mnld.,
isetzt werden könnte. mfläm. lest ; nfries. (Jo hansen) least ; ahd.,
)M, les, Lection, Aufgabe, Text, mhd. leist (Leisten, calopodium) ; ags, laest,
tSlndUche Lesung od. Rede als last, least (Fussspur, Fussstapfe^ Schuster-
'• Ermahnung, Warnung u. Be- leisten od, nach Fick III, 272: Wegspur,
- he hed sin lesse nêt kunt; CO Spur, Gang); aengl.]a,ei&t\engl.\A&i(Schu8ter-
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LESTEN LEISTEN BOO LETTER
leisten); goth. laists (Spur, yestigiam); an. Viertele- Bauernhof, — FonuQ
leistr (solca, crepida); isl leystr (solea, mälléiwird estoiM zm]AitüvnitTl
socciis) ; norw. leist ; schwed, last ; dän, laest über- od, übrig kusen, ab Beti hm
(Leisten). — Es bezeichnet urspr, die Spur gehören^ 8o dass es wrspr, »neu I
ml. den Eindruck u. Abdruck (u. 80 auch 6 Theil eines Gangen bedeuteU. ~ Wu
die Form), den der gehende Fusa macht, dazu anführt, stimmt formell ämdm
od. überhaupt eine Spur od. Fährte, die dasu. Ob dies Wort in dieser Bedi^
ein Etwas im Gehen od. Fahren macht u. noch vorkömmt?
zurücklässt u. gehört mit ahd. leisa (Geleise, letin, s. latia.
Furche, Wagenspur etc.) ffu demselben Stamm- 10 letse, letsel, Hinderuiss, NaM
verb. goth. leisait, lais etc., worüber das — ik hebb' dV gen letsel f ao. ~ ^U
Weitere unter 3 lOrcn ::u Dergleichen ist. mnd. letsel (impedimentum , nocin
IPsteiif leiMton, leisten, prästiren, gewöh- damnum etc.). — Zu letten, ef. ki
ren etc.; — h('> kan nêt fOI lesteii; — he leiten, a) aufhalten, aMoto,
kan 't wol It^isten, dat ho föl geld ûtgift; 15 halten, hemmen, hindern etc.; —
— folge od. gfliorsAiii, — dousteu (Dienste), um büakup geist, den mast da d
— buipc otc. lôätoii; — hé lêätd (od. lei^id) wegens nargends letten ; — dat lettd
nii ^'oselsktip. — Mnd. losten, leisten ; mnld., um dat to dôn ; — b) sidi aufhdiet
mfläm. loyRton, locsten; afries. lésta, lästa; bleiben, zurückbleiben, warten, steko
tifries. (() u t z e n) laste, lesta, lasta ; dithm. 20 u. warten in u. mit der Absidtt, »
Icstoii; wang. lest je; ags. laestan (observare, zu sehen od. zu hören, zu vemduu
soipii, pracstare etc.); aengl. lacsten; engl. Etwas zu lausdien ete , sitk 6eft
last {aber mit verschiedener, iheils aus dem wobei aufliaUen, betrachtend wu
ags. srhon sieh herleitender Bedtg., wie z. B. : Etwas, merken, hören, lauschen, at
dauern, anhalten etc.); as. lestjan (sequi, 26 Etwas etc.; — lett' äfen 'n ôgeobli
oxsoqui); ahfl., mhd. leisten (leisten, iioll' eben einen Augenblick stehen, mi
ziehen) : goth. luistjan (^W/yfit, verfolgen, nach- einen Augenblick), wat dat wol ii,
gehen, naehtrcten). — Zu ahd, leist, gotli. d&r wol kumd, — wat sé wol dôn
laists etc. (s. unter 2 leste) u. urspr. soviel ho lottd (wartet od. auch: hurt,
als: dieselbe Spur mavlien, bs. ein schon vor- 30 achtet, merket etc.) d'r np, wat ik
iMudenes Geleise, od. eine schon vorhandene seggen hebb'; — ho wil not apiui
Spur noch einmal machen od. in dieselbe leiten (er will nicht auf meine Wa
Spur etc. treten u. darin weiter gehen, eines od. achten etc.); — dcäier: npletti
Jemandes Spur betreten u. folgen (ihm fol- wartend, aufmerkend, aufmerksam
gen od. Folge leisten, ihm gehorsamen u. 85 — Compos.: beletten (behindern
seinem Willen tr seinen Wünschen ent- ferlctten (verspäten, tfersäumen, i
sprechen etc.) etc., wie in ähnlicher Weise etc.). — Nid. lettcn (aufhalten, eôf
auch ahd. spiirjan ah Fortbildung von spur ten; gegenhdlten, hindern; schâé
(Spur od. Fährte) aus der sinnl. Bedtg.: letzen etc.; achtgeben, aufmerken)
der Spur od. Führte nachgehen u. sie ver- 40 nd., mtul. letten ; afries., satl letta
folgen etc. die jetzigen Bedlgn. des davon nfries. letten (theits in derselben
abstammenden nhd. spüren (cf. spörcu) nur in einzelnen der obigen Bedi
entwiekcHe. lettjau; ags. lettan; a/cngl. letten;
lesien, letzten. Letzten; — lestens, letz- an. letja; norw. le^a; schwed. 1Ú
tens^ letzthin etc.; — he kwam^ Icsteus (od. 45 lezjan, lezzan, lezzen; mhd. le»ei
aiidorlcstriis) ins^en tin frôg mî, of ik hum hemmen, aufhalten, verhindern, hint
mit wat irp\d hulpcn kann'. zurückbleibend machen, endigen; s
let 0(7. lett, AufenUiaU, Säumniss, Zöge- beschädigen, verletzen; zurück od
rung, Behinderung, Störung etc.; — daher wiederum etc. (re) meu:hen u. thun i
sagt man von einem lästigen u. zehrenden 50 erwidern, vergelten; im guten Sinn
(raste: 't gift man letten (Säumnisse od. u. gut machen od. gut V^un, sich
Versäumnisse, Behinderungen u. Störungen Andern gut u. gütlich thun, ncA
ctr.) im sotten (Aufsetzen von Speisen u. Andern letzen, bz. erfreuen, lab
Getränken od. Ponircn, Tractiren etc.) un quicken etc. — letjan od. leijan
anders uiks. — Daher belet, ferlet otc. — 65 urspr. lat- od. la^an (cf. nhd. kle
Zu letten; — cf. nid., mnld. let, lette (im- ahd. klacjan unter Uakken) u, \
podimeiitum etr.): engl, let, letgame etc. u. mit goth. latjan (lass madien, tar
Letze bei 1 V e ig a n d. tardare etc.) als Weiterbildung von
1. let, Hess; cf. laten. laz, afries. let etc., cf. l&t
2. let, ein Drei- od. auch wohl ein Ein- CO letter, Letter, BwAstabe, Scki
LETTER-DOK 501 LEVEREE
ceaod nog gên letters ; — hê kan haben wird. Wie für dhd. lêwari von lilêo,
sr lehmen ; — he let gen letter so würde für léwar od. lêwara in léwarahhä
"en of Ben. — Aus lat. litera, zunächst ein ahd. Hiema lêo, goth. laiv etc.
i, litum, linere (schmieren, he- u. nach dem von Fick für goth. hlaiv etc.
^streichen, aberziehen etc.), cf. 6 angesetzten Thema hleivo, sowie detn für
e etc. lat. levis (glatt) angesetzten Thema leivo
I Tuch od. Lappen, worin An- gleichfalls (cf. 11, 221) ein Thema leivo od.
im lettern zuerst die letters od. leiva u. demnach eine y li, urspr. ri od. rî
hineinsiieken , bz. woran sie anzusetzen sein. Da nun aber die Lerche
! zum Erlernen der Buchstaben- 10 einerseits beim Aufsteigen in die Lüfte in
^hen u. was sona^ih für sie eine steter unruhiger Bewegung ist u. fort-
rt. während die Flügel u. den Körper heftig
ifkaUerei od. Aufenthalt, Ver- hin u. her bewegt, bz. auffallend starke
; — wi hebben dar in 't holt zitternde Bewegungen macht, anderer-
: lan de bômen wat £81 letterê 15 seits aber auch fortwährend trillernd
kamen wi wat later to hûs, as singt, so ist es höchst wahrscheinl, dass
len. dies für lôwar od. lêwara anzusetzende pri-
üem od. Buchstaben zeichnen mitive Subst.: ahd. lêo, goth. laiv etc., bz.
îf Lettern bezeichnen u. merken dessen Thema leivo mit lat. libr^e (schwin-
smde od. taskendoken etc. sunt 20 gen, schwanken, fliegen etc.), goth. reiran
' hen, am letterd to worden; (zittern, beben, tremere), reiro (Zittern,
ikken mutten erst letterd wor- Beben, Erdbeben), skr. lelâya, leliya (schwan-
gebrük namen worden. ken, schaukeln, zittern), lelayâ (schwank, in
SL unruhiger Bewegung etc.) zu der (cf. Fick
I. leiwagen. 25 I, 742) y n, li (schwanken, hin u. her
léflik, lêfelk. gehen, sich hin u. her bewegen, schtmngen,
Ifea u. s. lêfen. schaukeln etc.) gehört. Ist dieses richtig,
ïter. so würde der vom Thema lêo, bz. urspr.
, lëwerke (Neutr.), Lerche. — leivo od. leiva fortgebildete Stamm lewer od.
) jange is ferdwalen, as de lé- 30 lêwari, lêwara von dem aus lêwerahhâ con-
hdde ; — dat geid d'r mit as trah. ahd. lêrahhä urspr. entweder die Bedtg. :
ces; in én nagt fet an mager; beberig, zitterig, trillerig, bz. bebend, zit-
erke n6g in de iQcht an singd ternd, triüernd, od. die von: Zitterer,
den gin môi an fast wer; — Trillerer (sowohl in Bezug auf die un-
:e f5r lechtmes singt, mut 't na 35 ruhigen u. zitternden Bewegungen, als auch
m. — Nd. (Br. Wb.) leverke, in Bezug auf das zitternde u. trillernde
hnert) lewark, (Schambach) Singen der Lerche) etc. gehabt haben können
; «ifid. lewerike, lewerke ; nid. u. demnach das Wort lêrahhâ (lêwer-ahhâ)
awrik, leeawerk, leeurik ; mnld. wörU, ein Zitter- od. Triller -Wesen,
ercke, leewerick, lewerick, laa- 40 od. einen zitternden u. trillernden
rck, lercke; wfries. (Jap ix) Vogel bezeichnen. Eine ähnliche Bildung
ies, (Johansen, 138) läsk, ist atu^ hliuninga (Sperling od. Wesen was
B.(Cad. Müller) letzke; ags. piept, zwitschert etc.) von der y hlu, bz. ^ru
j^i aengl. laveroc, larke; engl. (hören u. hören lassen), worüber Weiteres
3rka; achwed. lärka; dän. lärke; 45 unter lünink.
t , lêrachâ , lêrehhâ , lerihhä. Zum Schlüsse sei wegen des für ahd. lêr,
l : amhd. lewerch ; mhd. lêriche, bz. lewer, goth. laiver, ags. lâver etc. ange-
eh ags. lâverce ist die Vorsylbe setzten Themas : lêo, goth. laiv, ags. luv,
lêra des ahd. lêr-ahha aus bz. urspr. leivo noch bemerkt, dass hiezu
od. léwara, leiwara (goth. laivar 50 auch das wcdlon, livi, lauwi, in. cok-livi,
eantrah. u. lewer od. Icwara cok-louwi, franz. cochevis (Hauben-Lerche)
ähnliche Fortbildung eines ein- stimmt, da das livi ebenso wie livi in lat.
nes léw (goUh. laiv) wie aM. lino (livi, litum, linere) auf eine y li, ri
oiii^ lewer (agger, tumulus) zurückweist, bz. selbst aus dem für lêo,
D, 16o, goth. hlaiv, ags. hlaev, 55 lewer angesetzten Thema leivo ident. sein
ad, Cfrabdenkmal, tamulus etc.), kann.
mr ahd. lérahhâ eine volle äl- 2. leverke (scherzh. mit Anlehnung an
^warahhâ (goth. laivarahä od. lêf, bz. léver, lieber u. subst. Lieber), eine
7«. lâveraca od. lâveroca [cf. kleine plattrunde Flasche od. ein Tauchen-
)c], 08, lêveraka) anzusetzen 60 Buddel, den man in die Tasche od. den
LEVER-LA 502 LICHT
Busen steckt, um denselben mitTBranniwein Speise; fades schales albernes leentQ
od. Liqueur gefüllt auf Fusstoufen u. Beiseti fade lAebkosungen etej. — lib k. li
gu gebrauchen ; — krig' 't léverke man Ablauie von lab «. laf u. û( (tu V
afen dt de taskc un lät uns inscn ên drinken. unter labbekak «. laf gu vergUidien.
— Es entspricht einem nM. Lieb er chen, 5 lieham, IleheM (dat), LeiäuuMfd
bz. einem Etwas, was man lieber hat od. Körper (gleidtvid ob Idfend «L («
ein Liebchen ist, wie ja der Taschen- game Leib, im OegensaU zur Suk (
Buddel od, die Schnaps- Flasche leider in Geiste, bestehend aus dem seine Ga
den nieder n Klassen des Volkes ein sehr Figur bildenden u, bedingenden K
beliebter u. begehrter Gegenstand ist. 10 ger&ste u. seinem fleischlidten Kk
lêver-lâ, s. lôfer-]äde. seiner aus Fleisch u. Haut hat^
leves, Liebes; s. lêfes. Knochenbedeekung ; ~~ nun lidiim
1Î, lind, sanft, sachte, milde, leise, unver- fan alle kanten bo 8fir, dat ik hêl i
merkt od. unbemerkbar, unspürbar etc.; — wo ik wol liggen schal; — ik hc
ho kau so Ii (sanft od. lind u.^schön) dôn, 15 gansejich&m All bûlen un drûlen:
as 'n katte; — hd is d'r so li (sachte od. afer un ganze lichftm bunt; — mm
leise schleichend u. schlau, unmerkbar) bi word swak, ho schal wol nét lank
doli, dat d'r gîn minsk wat fan hörd, spörd, g&n ; — as sé sin liebem dir foii
of markd; — dat is man gans iMütjet od. was 't läfen d'r al ût; — stark &i
If-li-lütjet (das ist ganz besonders unspürbar 20 man swak fiin gôst ^ Nid. ügcbiu
klein, od. so klein, dass man nur mit grosser lichaem (Körper im weitesten u. oBgt
Mühe Etwas davon merken od. spüren kann). Sinn) ; nd. licham ; mnd. lichao, lik
— Es ist wahrscheinl. aus as. lidhi, Iithi nam ; afries. likkoma, llchama, lilou
(lind, sanft etc., cf lind, lînde^ gekürzt, wie (Jap ix) Hebern, licheme; as. ßkhi
1& au^^lade, 1Û od. Ifle aus lüde etc., cf. 26 lichoma, lichama; a^l fichime,
auch Itr-lOtie. licome, Iicbome; an. fikami, likan
libbe, libber, libberig, libsk, fade, ge- likam; schwed. lekamen; dän. lege
schmacklos, widerlich, übermässig unange- lihhamo, lîchamo ; nML lichame, '.
nehm, ekelhaft, schmierig, klebrig etc.: — ahd. lichinamo, lîhnamo; mkd.
dat is od. smekd so libbcrig (fade, flau, 30 lichnam. — Es igt zusammengeseit
nicht kräftig, süsslich, weichlich etc., bz. so, lik; ags. Iic; afries. Iik; pot/k. leik
dass es Einem widersteht u. underlich ist (Körper, Leib, Fieiseh, Leiche, ot
etc.); — libsk ätcn (eine fade geschmacklose die äussere sichtbare u. tooAiniMff
widerliche Speise); — libb-s5t (widerlich u. staU u. Form tfon EtuHU, bz, doßji
übermässig süss, unangenehm süss, schmierig 35 aussieht wie ein Etwas u, dem An
u. klebrig süss, z. B. von Syrup, Honig ständlich ist od. in die Ersdieii
etc.) ; — dat is so 'n libberigcn kram (fader etc., cf. like) u. dem alten hin
süssl icher, abgestandener widerlicher Kram, HiUle, Decke, Haut etc., s. unter
bz. fades siissliches etc. Zeug). — Nd. (Bäh- sodass Itk-hamo w&rtL das Fleisi
nert) libbcrig (widerlich süss), (Br. Wb. 40 od. das Kleid u. die Hüüe des 1
III, L*0; Schütze III, 30) libberig, libber das Kleid der sichtbare» GestaU
(klebrig, widerlich zu gemessen, klebrig süss, von Etwas (das fleischliche Kleid
süss u. widerlich); libbcrhaftig, libbcrsöte od. die sichtbare fleischliche Hülle,
(eben dasselbe). — cf. bei Bäh nert u. satz zur unsichtbaren Seele od. Zi
Bann eil labborig (weichlich, unkräflig, 45 bezeichnet,
fade, kraftlos, wid^lich), sowie das folgende: 1. lieht, licht; — s. das gebrä
lib-lab, lib-labberê od. liMaf, IiMafferê, lecht u. für das Subst. Lichte
fades, mattes schlaffes unkröftiges, geschmack- lücht.
loses, siissliches widerliches Zeug überhaupt, 2. lieht od. ligt (lichter, ligter;
z. B. fades geschmackloses, schlaffes, weich» 60 ligteste, lichtste etc.), leicht, nid
licJ^fis, süssl iches od. dünnes wässrigcs Essen ; unschwer eic. ; leicht od. leicht f<
— süssliche unkräftige Näscherei für Kin- — he is so licht as 'n ftre (Fedt
der ; — fades, leeres od. süssliches Geschwätz löpt ligt ; — fëren nn dunen
etc. — Nid. XA^S (unschmackhaft, geschinack- (Federn u. Daunen sind leicht, \
los, schal, fade; fades geschmackloses od. 65 drücken wenig od. gar nickt etc
abgeschmacktes dummes albernes Zeug, Mär- brôd is to ligt; — dat kan 'k
chen, Narrheiten, Possen ; fade geschmack- schwer, ohne grosse Mühe od. Krt
lose Speise); — lifiaffen (auf fade alberne gung etc.) dôn; — ligt äten (leic
närrische od. widerliche Tf eise liebkosen) ; licfie Speise) ; — he denkt d'r wat
— liflafferij (fade schale unschmackhafte 60 bz. he goid dV wat licht afer we{
LICHT 503 LICHTEN
it d'r lui; — dai ferdarft nêt die Luft Erhebende sowohl als: flüchtig,
Bid d^r ligt (od. mit 'n ligten fliegend, od. sich leicht hebend, leicht in die
— he 18 air 81Q läfen wat ligt Lt^t schnellend etc., wie als leicht od. leicht
\éhiêinnig, leichtfertig etc.) wesij wiegend, unschwer etc. bezeichnet.
rt mi 't ôk Dêt, dat hê sük nu 5 lichten, licht od. heü machen ; — cf. in-
lg 10 siegt gedragt im so 'n lichten etc. — Zu licht, bz. Iccht.
I. — Nd.,innd, licht; nld.hgt; l. lichten od. ligten, leicht machen, er-
lieht, leycht (levis, facilis); leichtem, Last u, liûrde nehmen, entlasten
ineht; wfries. licht; ags. lacht, etc.; — dat schip mat lichtd worden (thcil-
mal, lihte; engl, light; aM. 10 weise enüöscht u. erleichtert werden, damit
lebte; mhd, lihte; goth. leihts; es nicht so tief im Wasser liegt); \ geid to
w. lett, litt, ]|jett ; schwed. lätt ; dêp, as dat 't hir so binnen kamen kan ; —
Nach Fick (III, 264) steht mm dogter ligtd mi in de hûsholding al
i od, linhta (cf. as. lidhi, lithi 'n hêle bûdel of (nimmt mir schon viele
n ünnan, lan, cf. lind) u. ge- 15 Arbeit ab u. macht es mir dadurch leichter).
mg II. ags. lungre (rasch etc., — Sprichw.: man mut to lichten nn to
I Mu germ. lang (springen, vor- swaren wêten (den Umstanden Rechnung zu
», gelingen), wie lit. lengvas, tragen wissen).^ — Nd. lichten; nid. ligten;
Btc, skr. laghu (leicht) zu skr. aha. llhtjan, lihtan, lihten; afries. lichta;
(springen, eilen etc.), deren 20 ligta; aa«. leohten; an. letta etc.
ra&ghy ragh (skr. ranh, be- 2. lichten od. ligten, heben, in die Höhe
eeäen, bz. eilen, dahinschiessen, heben etc. ; — bômen ût de grund lichten ;
od, fUessen, wovon raghu, rasch — he lichtd sük up ; — he lichtd hum to
nin^shiessend, leicht beweglich, 't bedde herût; — 't anker lichten; — 't
d etc.) eine Versetzung der aus 25 rôr lichten (das Ruder lieben, bz. ausheben,
^en, sich regen, sich erheben, aushängen etc.). — Nd. (Dähnert) lichten
rennen, eilen etc., cf. arend, u. lachten (cf. daselbst auch: lichter, lüchter
ler) erweiterten y argh (sich = unserm 2 lichter) ; mnd. lachten u. lichten ;
fch u. heftig bewegen, dahin nid. ligten; mhld. lichten. — Compos.: up-
JUegen etc.) ist u. wobei ich 80 lichten, ûtlichten^ oflichten, aferlichten etc.
fi c k für ahd, lihti etc. ange- — Dieses lichten (u. fälschlich auch hier
lenhta Ueber eine Chrdform wie nid, ligten geschrieben u. auch oft damit
liita (später langhita, laghita, vermengt, bz. oft gar nicht davon zu unter-
Siita, leghita, contrah. lenghta, scheiden, welches um so erklärbarer ist, als
ta, leighta [goth. leihti, ahd, 35 aticA levare von levis n^&en leicht machen
hti, lighti], dessen urspr. ^f die von heben hat) hat mit dem ersten
( erhaSen konnte, wie in vielen lichten u. mit licht (leicht) nichts gemein,
h,*germ, Wörtern) ansetzen sondern ist mit Uebergang von f in ch (wie
ich hieraus (die Form u. die bei lücht, Luft — kracht, Kraft etc.) aus
4h, leihts, ahd. lihti etc. lassen 40 liften etc. entstanden (cf. dieserhalb auch
' schwer direct von detn Stamm- das im Br. nd. Wb. III, 62 angeführte,
9on gilingan, nhd. gelingen aus lufta, luchta gekürzte u. jedenfalls zu
aerm. Formen von nhd. l eicht luftan, luchtan, heben, tragen, halten etc.
ien konnten. Was nun aber gehörende lacht, luft) u. eins mit engl, lift;
00» unserm leicht sowohl 45 schwed., norw. lyfta; an. lypta, lyfta; dän.
agha tf. dem daraus entstan- löfte; nhd. lüften; mhd. laften, lüften (in
igras (leicht) etc. betrifft^ so die iMft heben, vom Boden in die Höhe
IM diese auf der Bedtg.: sich heben) als Weiterbildung von Luft (cf.
8. leidU bewegen, fliegen etc. 1 lücht) u. Ihdsst wörtl. soviel als Luft od.
ü auch auf die urspr. von: 50 Raum etc. machen zwischen einem Etwas
i n etc. der y rangh, raigh, bz. u. dem Boden. Wegen Uebergang des u od.
emht, da man beim Fliegen ü in i vergl. nhd. Licht = unserm 2 lücht
noohl als beim sich Erheben u, das folgende :
p» die Luft unwillkürlich an 3. lichten (auch fälschlich ligten geschrie-
aft leicht deJ^jenigen, was hb ben od. gesprochen) ; nur in 'm\\c\iiexi, Licht
in die Lüfte erhebt (Federn, machen od. Licht u. Klarheit in Etwas
ü etc. fliegen u. erheben sich bringen etc. (von licht = lecht u. 2 lücht).
^ die Luft, weil sie sehr leicht Vergl. indessen das folgende:
smäsêig leicht sind) denkt u. 4. lichten (gleichfalls auch fälschlich
egende u, sich vom Boden in 60 ligten ?) ; — 't flas (Flachs) ütlichten (den
LICHTER 604 LID
Flachs, hz, die Jungen Flachspflanzen durch andern Mitglied); — dat kalt fta
theilweises Ausroden od. Ausrupfen etwas is in 't ]id ofhnken (die KUntit da
au}*dünncn, um den andern lenzen mehr ist im Gelenk^ hz, in der Stdle^
Licht u, Luft zu geben, damit sie besser Klinge in dem Griff befestigt ist «.
wachsen können) ; — de planten muttcn wat 5 Bewegungsstelle der in den Grif
iitlichtd (ausgedünnt od. ausgezupft) Yford&i, Heft des Messers einsdUiuendenKl
dat 81"' wat dünner to stan kamen un betcr befindet, gebrochen); — de kette 1
wassen un dOjen kirnen ; — de bômen mutteu fine I&den (die Kette hat nwr ftine
wat iitlichtd (ausgedünnt, d. h. die zu dicht besteht nur aus feinen GUeden o
stehenden theilweise weggenommen u. heraus- 10 ander gebogenen od, zusammengesd
gehoben u. ausgerodet — od, die zu dicht Ringen); — he is gen lidfannnse
gewachsenen u, zu viel Zweige u. Holz ha- etc. — Die Compos, s, weiter i
benden durch Aus- od. Wegschneiden der Nid, lid; mnld, lid, led ti.lit,let(B
Zweige ausgelüftet etc) worden, dat so wat artus; articulus, commissara, comp;
dünner to stan kamen, bz. wat mOr iQcht 15 tura, nodus) ; nd, lid, led; tani. Ui
(Licht u. Luft^ bz. Raum etc.) krigen. — led; afries, lith, Jid, leth, led; w/n
Woher dieses Wort u. womit ident,, ist von lid, bz, led, cf.Japix)\itii,\
schwer zu entscheiden, da es sowohl mit ^eada, Ijeadan, vi« aiccA unser ledei
2 lichten in der Bedtg. : heben (herausheben, u, nid, leden auf die Form led stm
herausnehmen), bz. mit lüften (Luft machen), 20 nfries.\éúi, led u.\siBsod.(naehJo.
als mit 3 lichten (Licht machen, bz. so las; satl, Ud; wang, \ilh; heltf. \i\
machen, dass Licht u. Sonne dazwischen lidh, lid; ags, lidh, lith; aen(ß.\
scheinen kann), so wie femer auch mit dem engl, lith ; an. lidhr (dassâbe
von Weigand aufgestellten 4ten lichten Wa rze aus der Bedtg. : nodus [d
(rupfen, zupfen), auslichten (ausrupfen, z, B. 25 von godh, cf, gadcn], bz. in der n
Flachs) ident. sein u. wie dieses aus liech- od. von Knôâel a& Gelenlknocke
tcn, älter lühten (abstammend von liechen, Verbindungsstelle zwischen zwei C
li liehen etc., cf. iCiken) entstanden sein kann, Gliedern, weil da auch immer }
1. lichter od. li^ter (Compar.), leichter. Verdickungen, bz, Knöehd sind);
2. lichter od. li/rter, Leichter; — a) ein 30 schwed., dän, led; ahd. lid, hth, !
kleines Schiff zum lichten (cf. 2 lichten) od. lit (Glied, Gelenk; Theil, Sti^
theilweisen Entlöschen od. Erleichtern eines lithus (membrum). — Es bezeick
Seeschiffes, Leichter-Schiff'; — de lichter is seits eingehendes u.beweglit
na hüten hen, um 'u del fan de ladunjir vX u. andererseits ein von einem üm
\ schip to halen; — h) eine zum LiciUen 35 sich entfernendes u. abtre
od. lieben (cf 2 Wehten) dienende Bettquaste. (od, abgetrenntes, für sich alle
lieht-, lieht-ferdig (leichtfertig), leicht, privates, einzelnes) Etwas u. gti
mit leichter Mühe; — dat kind löpt regt dieses Wort mit ahd, Udsn (gehen
ligtferdig; — dat kan *k ligtferdig dôn. sich ^entfernen u, trennen von ein
lichtjes od, ligtjes, sehr leicht, durchaus 40 cf. liden) wohi nur zu demselben
nicht schwer, mit sehr geringer Mühe. — derselben Wurzel, da es formell
Dimin. von licht wie lösjcs von lös, — diesem nicht ableiten lässt.
sachtjes von sachte etc. 2. lid od. lit, litfa, Deckel,
licht-, ligt-löfî^, leichtgläubig. Thür; — 't lid fan 'n kan, pot (
1. lid od. lit, lith (Plur. Icden od. laden), 45 't ôge; — 't lid fan de âfend ^(/er
Glied, Mitglied, Theil, Gelenk etc. ; — dat od, die Thür des Ofens) ; — Coi
forste (erste, vorderste) lid (Glied, Gelenk krôs-, ôgenlid etc. (Topf-, Kru
od. Stück, Theil, Ende etc.) fan de fiuger ; Deckel od, das, womit man den :
~ elke finger besteid ût drê laden; — all' od, das Auge zudeckt u, versé
nun lüden d6n mi silr ; — he snid sük in 't 50 Plur. leden, laden ; — Compos. :
lid (in das Gelenk, od. die Bewegungs-, bz. (Augen-Lider), — Sprichw.: c
Verbindungsstelle zwischen zwei Glieder); drüp ût de kannc hebben wil, h
— de arm is nt H lid (der Arm ist aus (od. de deksel) up de nöse. -
dem Gelenk, bz. aus dem Gelenkknochen der mnd. lit, let, lid, led; nW. lid; <
Schulter) ; — de arm is net in 't lid (im 55 lid ; ags, lid ; aengl. hlid, lid (Dec
Gelenk zwischen Hand u. Arm, bz. ziciscl^n engl, lid (Deckel) ; an. hlidh
dem Unter- u. Ober-Ann etc.) braken; — Zwischenraum, Ihor, Gattertht
fan lid to lid (von Glied als Einzeltheil des lid; dän. led (Zaunthür); ahd. i
Armes, Beines, Fingers etc. zu Glied, bz. (Deckel, operculum); nhd. Med,
von Mitglied eines Vereins etc, zu einem 60 Thür am Ofen; Deckel, cf. Au
LIDfiN 5^5 LIDERUE
" Ei ist sweifeüos mit as, der irdischen Wanderschaft erfährt od. woi
ifm tu den Compas,: a-hlidan Einem auf demselben begegnet u. widerfahrt.
ty sieh wegJ^eben, sich ent- Die urspr. Bedtg. von liden ist aber: sich
:-hIidan (sich aufthun, sich bewegen, gehen etc, u. ist dasselbe ideiU. mit
ehUessen), — bi-hiidan (be- 5 goth. leithan, laith, lithum, lithans (gehen,
eken, be- od. ein-schliessen) ; fahren, wandern); as, lithan, lidhan, lêth
I, hlidon (bedecken, einschlies- etc. (gehen, fahren, wandern, einen Weg
behlidao (bedecken), — on- begehen od, befahren; ausgehen, weggehen^
hen, Sffnen), — tohlidan (zer- vergehen) ; ahd. lidan, Iiden, lidin; mhd, lîden,
m, auseinandergehen, gähnen, 10 Präter. leid, leit etc. (gehen, fahren, weg-
\) ; aengl. hlidfen (bedecken, gehen, vergehen, dähinschmnden, verderben ;
ries. hlidia (schliessen, zu- erfahren, erleben; Widerstand u. Trübsal
tttelbar verwandt, wobei wegen etc. erfahren, leiden ; erdulden, ertragen etc.) ;
fnung etc. des an. hlid daran ags. lidhan, lâdh etc. (gehen, fahren, wan-
ass auch Thüren u. Fenster 15 dem, reisen); aengl \idhea\ an. \idhs^ Präter.
UOsse u. Oeffnungen sind u. leidh (gehen, weggehen, vergehen, verlaufen,
r lok (Loch) urspr. die Bedtg. : dahinschwinden) ; norw. lida, lia,Jie ; schwed.
hat, bz. dass dies mit unserm lida; dän. lide; afries. lltha, lida; wfries.
ts, Klappe etc. u. Oeffnung \yen,\ye (leiden); anld.Xy den (gehen, fahren;
einem u. demselben alten 20 leiden) ; nid. Widen (leiden, dulden etc.) ; mnd.
- Nach Fick (III, 88) ge- liden (gehen, vorübergehen, vergehen) u,
inen, Lehne etc. (cf. länen) liden, leiden (leiden, erdulden, ertragen, aus-
rm. y hli, wonach man denn fialten, ausstehen, dulden, zugeben, gestatten
i muss, dass die davon er- etc.); nd. liden (leiden etc.). — Die y lith,
l (decken, schliessen) urspr. 25 lidh, lid (Grdform rith, rit), wozu auch 1 lid
% Etwas, z. B. ein Brett) gehört, ist von Hause aus dieselbe wie die
Mlen u. setzen) an u. auf aligemeine Bexoegungswurzel v\i, von rîden,
\, um es zu bedecken u. zu welche wohl (cf. Bopp, Gloss. comp» 21, h)
mit art, rt, fit (ire etc.) ident. ist u. ebenso wie
}, lidst, lidt etc. ; — lêd, lêdst, 30 ardh, ydh, ridh (prosperiren, fordern, ge-
leo), leiden, erfahren, erleben, deihen) auf die y ar, ri zurückgeht u. viel-
agen, aushalten, ausstehen, leicht aus arti, rti, fiti (Gang, Bewegung,
i, gestalten etc. ; — he lied Weg) od. aus arta, rta (dem Partie, von ar
laden (er hat schon viel Un- u. hier in der Bedtg. : bewegend, gehend etc.)
od. erfahren, ausgestanden, 85 entstand, wie auch arth (cf. Bopp,Benfey
^en etc., bz. ihm ist schon etc.) ein Denomin. von artha (ar-tha, ri-tha)
begegnet u. passirt etc.); — ist.
mut föl liden ; — he lidt föl 2. lîden, Leiden, bz. das, was Einer (na-
i d'r altid ander Itden; — menüich an Ungemach u. Schmerzen etc.)
nét lîden, dat de sünne in 40 zu leiden od. zu erfahren, auszustehen, zu
; — äten wat man mag an erdulden u. zu tragen hat od. was Einer
kan; — wat brûkst du dat leidet u. aussteht etc.; — he hed 'n lank
at wegnimd ? — dat kan ik liden had ; — 't is jo 'n Iiden mit hum ; man
t bé mit ans fârd; — dat kan 't bei nêt langer mit ansên.
§r liden kunt, of wi harren 45 lîder, Leider, Person, die leidet od. viel
; — dat kan gen pralen mit Ungemach u. Schmerzen etc. erfährt od.
dat kan 't fan middag wol aussteht etc., ein Elender, Unglücklicher,
h glas win drinken; — roin Kranker, Leidender etc.; — 't is 'n arbarm*
nét liden, dat ik alle afend liken olden armen lider.
rinken; — 't wer hed 't not 50 Uu-erlik^liederlich, elend, schlecht, schlimm,
wémen ; — de wagen kan 't böse, abscheulich, fürchterlich, gemein, lüder-
Vt mër as drê last apladen lieh, verschwenderisch, bz. verkommen, ab-
n od. mag^ham bei nêt liden ; gerissen, zerlumpt etc. ; — he geid liderllk
j 'k nêt liden, dat is mi to (gemein u. schlecht, bz. abscheulich etc.) mit
D 't wicht wol hast upfräten, 55 sin kinder um od. he behandelt sm kinder
k hör liden. — Die jetzige llderlik ; — 't is fan dage lîderlîk (od. lelk)
[,nhd. leiden entstand aus wer (Wetter); — dat störmde fan nagt na
rieben u. bezeichnet Lei- gans lîderlîk (schlimm od. fürchterlich); —
ihrene od. Erlebte, bz. 'n lîderlîkcn kram (ein elender od. schlechter
uf dem Lebenswege od. auf 60 Kram od. eine elende, schleclUe, gemeine,
LIDERLIK 506 LIDERUK
artni<eb'ge, hz. schlechte^ schmutzige, ahscheu- liederlich ob au» denen des tM. i
liehe GeschicTite) ; — ho gun<]^ gans Iiderlik (leidlich, erträgUeh, nachsichtig ett^
to kör 0(1 hf*' inok 'n liderlikcn spektakcl; Statuten su erklären, obsdion es Ja aBt
— he geid lidcrlik (schlecht od. unordentlich denkbar wäre, dass sie aus: gedtddisi
u. leic&sinnig) mit sin god um; — ho sügt 6 trâglichfnach8idUigu,soweüer:milde,
gaiis lîderlîk (liederlich od. elend, verkommen, hz. mtldlich, mildthâiig, freigdng dt
abgerissen, zerlumpt) ût; — dat gûd sügt Theilh€rvorgehenkonnten,8uiMlia)Mi
all' so Iiderlik (verwahrlost, verdorben, zer- (s. unten am Schlüsse) auch die l
lumpt u. schmutzig) ût, dat man 't hast hei mildig od, mildihâtig^etc. haät
nét anfatpji mag; — 't sügt dV gans lider- 10 wägt man nun aber, dass liden, hi, ia
lik in hûs ût — Nid. (v. Dale) liederlijk lidaii urspr. ausser: erfahren^ eriäldi
(arm, ellcndig, achteloos, slordig, ongeregeld, (cf, Iiden) die Bedtg. : sich bewegen,
verkwistond). — M. Le.rer hat (spät-mhd.) fahren, wandern etc. hatte, so ist e$
liederlich (leiclU u. zierlich in Wuclis u, sehr gut denkbar, dass dem davon û
Bewegung; leicht, geringfügig; leichtfertig, 15 mendennüid.lSde\ïcïi (leidlich, erträglii
liederlich) u. liederliche (auf leichte an- ein ahd, lidelicho od. lidUichi wk
muthige Art u. Weise ; leicht ; leichthin, woraus später das mhd. lidelich mü
unachtsam, überleg ungslos, leichtfertig) u, eingeschränkteren Bedtgn. nadibUéx
hei Seh. u. L. findet sich mnd. Iiderlik in dieses ahd. Iidilicho etc. neben: leHk
der Bedtg. : leidlich, erträglich, annehmbar 20 träglich etc. früher aucA die Bedtg.:
etc., welch Letzteres beim Vergleich von lieh, gehelich, wanderlich de. haie,t
lächerlich statt lachet ich (mnd. u. sich dann sehr gut die Bedtgn.: In
mnld. latrhelyk) u. mnd. schedderlik statt rasch, leicht u. anmuthig in Gan^
Bchodelik (schädlich), weidcrlik statt weidelik wegung, leichtfüssig ff. so weiter (
(jagdlich, weidlich) etc., wie dort auch be- 25 spät-mhd. liederlich entwickln hmnU
merkt ist, für lidclik steht. Abgesehen nun aber die Stammsilbe lied von ipi
davon, ob mhd. liederlich (leicht etc.) n. mnd, liederlich am besten zu nhd. lied in i
Iiderlik (leidlich) urapr. dieselben Wörter = ahd. gi-lid etc. stimmt u. diesen
sind od. nicht, so ist es jedenfalls zweifellos, lieder od. lider hat, so würde liederl:
dass auch spät-mhd. liedorhch u. liederliche 30 urspr. liderlich am richtigsten foi li
für liedelich u. liedelichc «^<;/ten. Vergleicht 1 lid (Glied, Gelenk, Abtheüungf
man nun nhd. L i d (in Augenlid) = mhd., Stück etc.) abzuleiten sein, wie atu
ahd. lid, lith, mhd. lit (cf. 2 lid) od. nM. Iidilicho (minutatim, stückchenweite,
Glied = ge-lid (cf. glid u. 1 lid), so ist für Stück, in kleinen Stücken od. 3
es wohl sicher, dass auch das für lieder- 35 Abtheilen, Abtheilungen etc., neu^ v
lieh etc. vorausgesetzte liedelich etc. aus allmälig) von lid (Glied etc.) mU i
früherm lidelich entstand. Ein mhd. lide- bildet ist. Da es nun aber begrifliä
liehe ^nde^ sich aber nur (cf. M. Lexer) bleibt, ob man liederlich od. urspr. ^
iüs Verstümmlung von Hdec-, bz. lëdecliche ähnlich wie das obige mnd. liderl:
(lediglich, bz. ledig, frei, unbehindert od. 40 aus lidelich entstanden ansieht, od. m
ohne Hinderniss, ohne Anderes), woraus dass es vom Plur. lider (Glieder^ é
sehr gut die Bedtgn. : frei, leicht u. zierlich Abtheilungen od. Abiheile, 2%fî7f, Ä*
in Bewegung od. im Gang u. Benehmen, mit lieh od. lichi fortgebüdä ist^ »
frei u. leicht beweglich , frei u. leicht Etwas man vielleicht davon ausgehen, da
thuend, frei u. leicht od. ohne viel Sorge u 45 od. lider-lich urspr. die Beidtg.: Ge
Nachdenken handelnd, sorglos, unaclUsam, lieh u. Theilelieh od. gelenkl
leichtfertig etc., bz. alle Bedtgn. des obigen theilelieh, abtheilelich ^* •
spät-mhd. liederlich entstehen konnten. Da hatte, wo denn aus gelenkelielt
nun aber neben dem von Iiden, bz. innd. u. lenklich sich leicht die Bedtg.: j
mhd. lîden (leiden, dulden, ertragen) ab- 50 beweglich, bz. schlank od. zierlidi
stammenden u. für lidelich stehenden mnd. muthig in Wuchs, Bewegung u Ä
liderlich (leidlich, geduldig, erträglich Hc) etc. sowohl, als aus abtheilelich ete.
auch ein mhd. lidelich u. lideclich (von lidec freigebig, mildthätig ete. od. zum A
= nhd. leidig) in derselben Bedtg. (näm- u. Geben geneigt etc. ergeben kom
lieh: geduldig, nachsichtig, erträglich etc.) 55 ja nach Schmeller (cf.Weigsn
sich findet, so ist es zweifellos, dass auch hier- liederlich) auch schon 1Â20 das SM
atts das spätere mhd. Viederlkh formell sehr lichait in der Bedtg.: miltikait (Fi
gut entstehen konnte wie das mnd. liderlich keit, Mildthâtigkeit etc.) vorkömmt,
aus lidelich (s. oben), wälirend es allerdings übrigens das spät-mhd. liederlich <
schwer hält, um die Bedtgn. des spät-nü^d. 60 mnd. od. and, entlehnt, so würde m
ID- LTT-HANDSKE 507 LIF-BOETER
amukmen können, dass lieder hold Iif un sêle tosamen. — c/. die Chmpoa, :
Campar, von as, lîdhi = ahd. lifallên, lîfböter etc. u. hartlîfig, dOnlîfîg
•et it. tider\ik = nM. linder- etc. etc. — Nd., mnd. lief, lîf; nld, lijf;
008 tdso für Úderlik die Bedtgn. afries. lîf; wfries. hrve, lyv; nfries. (Jo-
ïnderlich, naehgieberlich, sanf- 5 hansen) Wf-, toang.nf'y satl, ]juw (dassdbe);
jrlich, eârterlichy angenehmer- (is. lif, libh ; ags,, aengl. lîf ; engl, life (Leben);
ich etc. etc. ergäbe. an. lif; schwed. lif; norw., dän. liv; ahd.
l4tke, Glied-Handschuh^ Puls- lib, lip ; mM. lip ; md. liph, lif (Leben ; Leib,
Körper; Person, Persönlichkeit). — Das
I, ein Maat od. Zeichen, Wund- 10 dafür anzusetzende Thema liba gehört mit
^e etc. an einem GUede; cf. läfen (leben) zu demselben Verb, liban (blei-
ben od, hajten u. sich aufhalten wo ; ikbrig-
kt, a) Gliedmass, Glied; — b) bleiben etc.) u. bezeichnet l!f, lib etc. einer-
Es tst Compos. von lid (Glied) seits als Leben (vita) einen bleibenden u.
) in der Bedtg. Länge etc., cf. 15 haftenden Zustand, od. da9 Bleiben, Haften
u. Sichaufhalten wo, den Aufenthalt wo etc.
î)Lt (Gliedbinse), Schachtelhalm u. als Körper od. Leib ein bleibendes
— Auch papenpint u. unêt ge- od. zurückbleibendes Etwas, bz. einen blei-
benden od. zurückbleibenden restirenden
idsam, duldsam, ertragsam u. 20 Gegenstand, od. dasjenige, welches als ma-
niräglich u. verträglich, fried- terieUer u. substantieller Theil von Etwas
, ruhig, milde etc. ; — he is 'n nach od. übrig bleibt, die bleibende Substanz
Dinske, war elk an ên sük mit od. der Körper (die bleibende u. sichtbare
srdragcn) an gôd mit umgän GestaU u. Form, cf. lichäm u. like) von
is fan dage regt lîdsâm wer 25 Etwas, gleichviel ob beseelt u. lebendig od.
lang nêt so windig un kold as ob unbeseeU u. leblos. Die Bedtg.: Person,
id west is. — Nld. lijdzaam. Persönlichkeit des ahd. lib ergiebt sich aber
ttu ; i. q. lidmäl. — Auch nld. von selbst aus wo haftendes u. bleibendes
r. Wb.) lidteeken. od. wo wohnendes, wo sich airfhaUendes u.
iter, Gliedwasser. SO wo lebendes Etwas, wie auch Wesen nebst
seiender u. bleibender Zustand ein seiendes
'jcib, Leben, Körper, Theil des u. bleibendes etc. Etwas (cf. 1 u. 2 wilsen)
der Brust bis zu den Lenden bezeichnet.
SS des Rückens, bz. der Theil, lîf-achtîg, s. lifhaftig.
ingeweide eingeschlossen sind, 85 lîf-allên, lîf-allêniff, bz. lîf-all-êl etc.,
meib, Gebärmutter etc. ; — he ganz allein, mutterseelen allein, die Person
a^se \i( (od. läfen) schänden; od. Persönlichkeit eines Jemand aüein
dafen (od. scheiden) up 't lif für sich ; — he blêf lîf-allên to hûs ; — ik
er hat das Toben (od. Schelten) gang gans lifallênîg des nagts (od. 's nagts)
be (od. Leben), ist vom Toben 40 afer 't karkhof. — cf. Iif, bz. ahd. Iib in
I besessen; — he is 'n minske der Bedtg.: Person, Persönlichkeit.
8te, er ist ein Mensch auf sei- lîf-arfe. Leib- od. LeibeS'Erbe; — he
(od. Körpers-) Beste, befindet hed gen lifarfen nalaten. — Mnd. liferve.
s besten (od. kräftigsten etc.) lif-barging, lif-bar^efi, Lebensbergung,
ic.; — sê hed 'n dik lif, sie 45 Lebenssicherung, LebenserhaiUtung, Lebens-
ken Leib, bz. sie ist schwanger; od. Leibesunterhalt, Leibesnahrung, bz. das,
lif (od de buk) falslân (sich was das Leben sichert u. den Leib od. Kör-
Igeschlagen od. vollgefressen); per erhält; daher überhaupt: Lebens- od.
eibschmerzen, Bauchgrimmen) ; Leibes- Versorgung, Leibespflege etc. ; — dat
nk gen apen Iif (keinen offenen 50 kind hed fan junk ap an sin lîfbargefî nêt
vei» Stuhlgang) had ; — de kô ördendlîk had, darum kund 't ôk nêt greien
(die Kuh hat den Leib od. die un dejcn ; — 'n gôden bûr sörgd d'r f5r,
aus). — Redensart. u.Sprichw.: dat sin folk (Gesinde) bi hum hör litbargefi
(od. de buk) altîd up de löste ördendlik findt — Nd. (Br. Wb. III, 66)
hebben; — he hed gen apen 55 livesbargung, livesbarje; mnd. (Seh. u. L.)
von Jemandem, der den Beutel lifberginge.
}d. nicht öffnen will, bz. der lîf-böter od. lîf-för-böter, eine Kuh, die
n Gelde herausrücken will, hart wahrend der Schwangerschaft an Mutter-
od. Geben ist); — bäter wat od. Scheiden-Vorfall leidet, cf. f^rhöter, bz.
im 'i lîf ; ~ äten an drinken 60 1 böten.
LIFE 508 LIK
life od. life (auf den Inseln), der Austern- Hgt (dat), Naekaeburt (auch godlje,
Vof/el (Ilaematopus ostrealis). tûg genanni) od, die hätOigt Motu,
lîf-êgen, leibeigen. der Mutter nadi der Gdnai abgdd,-
lif-haftiff, lîf-aehtig, leihha/lig, mit einem ligt. — Wohl mit ligt, leicht (cf. S
Jj€ib od. Körper behaftet, leiblich, körjier- 5 ideni. od. aus lichte (da* Leichte) j
lieh etc.; — ik heb hiim lifhaftig sên; — u. w benannt, weü diese Moiseibla
ik sê dat nog Hf haftig für ml stau. ^ lirt, ligten etc., s. licht, lichten et
lifke, Leibeigen, kleiner Leib; — H lifkc lik (Subst. gu likken), die Miin€
deid 't kindlje sêr. tität, welche man auf einmal mä der
lif-ken, quer dem Leibe vorbei werfen od. 10 auflecken kann ; fig. ein TrÔpfckeHj
schnellen mit einem Siein od. Hall etc. ringste Kleinigkeit, das Geringtte; -
lif-laf, 8. lib-lab. krigt d'r gen lik fan; — he lett <
Hf-närig, auf die Ernährung des Leibes lik in.
od. Körpers bedaM, bz. eifrig d<ifiir be- 1. lik (jfZect, liker, likste), a) gleich,
sorgt od. sorgend, gierig nach Speise^ fress- 15 so^ ähnlich od. ebenso gestaliet, gffi
gierig, gef rassig; — he is nog al regt lif- aussehend, bz. so gesdhaffen, badu
närig; — du must net alto lifnärig wêsen; geartet wie ein Anderes; —^hé n
't sügt anders ût, as of du sm läfend gen ût as sin fader od. he sucht sin £id
satt äten kriffst. — dat sQcht hnm lik; — de éne bô
\\t-n'ur\n^,\\t'nure% Lebens- od. Leibesnah" 20 andere Iik; — ho is 'n liken fader,
ruiig, Lebensmüerhalt etc. — Mnd. lifneringe. ebenso gestaltet od. beschaffen v.
lif-toeht, lif-tueht, Wt'VäLMy Leibzucht, wie der Vater, ist u. sieht dem Yokr
Lebens- od. Leibesernährung, Lebensunter- hat dieselbe Gestalt u. dasitdbe Fe
halt, lebenslängliche Nuizniessung, Witthum wie der Vater, macht es u. thwt k.
r/c. ; — he hed für siu fro in de fal fan 25 ebenso wie der Vater; — h) gerade i»
bin fcrstarf dat geniiik fan 20 dimt land as ^tc^ii u. trop. Sinn; — datis'nfikf
liftocht ûtsetd. — AJrie^. (cf. v. Ric h ^ das ist ein gerader Baum, hs. o'i
hofen unter tocht) hftocht; nid. lijftocht; ohne Krümmungen etc.; — dit ii
mnd. Üftudit; mhd. lipzuht stQk holt: — dat hûs steid lik; ^
liggen (ligge, liggest od. ligst, ligged od. 80 f8rd d'r lik up an; — he löpt dV
lîgd« ligt; — lag u. leg; — lägen, legen), an; — he hed hom lîk in H hart
liegen, nicht stehen , hingestreckt sein od. — dat gcid d'r lik dör hen ; — H
sich hinstrecken u. legen (auf Etwas) etc.; (sinnt, u. trop.) gerade ausgehen; ^
— de bom ligt ; — ho gung liggen ; — he lôpen, a) gerade aufgehen ; — b) ^
lag för dod licn; — de ôrd ligt (liegt, ist 85 in gerader Richtung hinauf gehen, i.
be- od. gelegen, hat Platz od. Stelle etc.) iu Weg etc.; — hc steid d'r fik up
Holland; — to liggen kamen (a. faüen, steid likup; — l!k to, gerade »;
stürzen; — b. sich legen, sich niederlegen is likföl (gleichviel); — likftt weiea
aufs Bett, z. B. von Kranken od. Kind- aus sein, geraden, offenen, eAHscft
betterinnen etc.) ; — liggen laten (liegen od. 40 richtigen Sinnes, WeseM u. Charat
ruhen lassen, nicht aufnehmen etc.); — wat etc., seine Meinung gerade u. ehrt
ligt, dat ligt (was liegt, das liegt, bz. was aussagen etc.; ddlisr auch suhti.
gefallen ist, ist gefallen). — Nd., nid. liggen ; regten lîkût = ein Mann, der sei
afries. liga (ligja), lidzja, lidsa; wfries. liz- nnng gerade u. elirlich od. offen eu
zen ; wang. lidz ; as. Hgpjan, liggean, liggen ; 46 bz. der geraden u. ehrlichen Sinnet
ags. licgan, licgean, liggan; aengl. liggen; rakters ist, nicht hinter dem Berge l
engl, lie ; an., norw. liggja ; schwed. ligga ; — man mut lik dOrgän un elk lik
dän. ligge; a/»d. liggan, likkan, liccan, lickan, dôn; — wi sunt nu wör lik, wir s<
liggen, lickcn, ligan, ligeu ; mhd. ligen ; goth. wieder gerade od. gleich, quitt etc.
ligan. — Mit kslav. Icgqi lesti (sich legen), 50 geid Iik um lik, das geht gleich w
\ei^ lezati (liegen); air. lige; qriech. léxos; bz. so, dass es sich gegenseitig an
lat. lectus (Bett) etc. etc. (cf. Fick 1, 748) — 't is all' lik un effeo, a) (sinnl
zu einer J/ lagh. Alles gerade u. eben; — b) (trop
ligger, Lieger; a) der unterste rührende Alles ausgeglichen u. geebnet; —
Mühlenstein; — b) der unterste Thcil des 55 all' lik un regt, wat ji seggeo nn
S2)ants, der quer auf dem Kiel ruht, auch Sprichw.: 't geld wat stam is, mit
Bauchstück (engl, âoortimber) genannt; — krum is; — nlikup, aa ik^ sä' d
c) Lagerbalken einer Brücke etc. dansmester ; — c)<ils Endung vielei
liggere, lAegerei, anhaltendes Liegen etc. als: mannelik (männlich, bs. eine»
=^ geligge. GO gleich od. so wie ein Mann); —
LtK m LtKE-i)£LEtt
kum Vaier gleich od, so me ein neare, pingere) u. das âUere (Grassmann)
auéh tubsê. gebraucht wird : hê rikh (ritzen, aufreissen, aufschlitzen etc.) u.
h, d, h, eine Person wie der ri<i(abreissen, abrupf en,abspalten, zerbrechen)
Lnlik, wanderlik etc. — Nd. liek ; etc. zu vergleichen, wobei zu dem Subst. lika
Id, lijk ; afries. Iik ; wfries. lyck ; 5 stcUt linka (durch geritzte Striche od. Linien
r. Iik; satl,, wang. lik; as. ]ik; gemachtes Bild von Etwas) skr, liûga (sig-
mg^ Iic; engl^ lieh u. ]ike; aii, num, indicium) u. zu liki (gleich etc.) stait
sehufed. lik; cfan. lüg, ]ig; aM. linki o(2. urs2)r, vielleicht linkin iroA/ (io«
Eich, lieh; goth. leiks ("as., ags., skr. liügin (having marks, charakterised) zu
\h. nur in Zusammensetzungen 10 vergleichen wäre. Zu ling od, lig, likh u.
güic, giïîh, galeiks, cf. glîk u. in rikh f«. oftcn^ vergl, weiter (Fick II, 454)
c, «. o&«it/ — -E'^* ist wohl mit lit, lygus (gleich, eben), lygei lyg (gleich,
leich, eben)^ preuss. ligu tn poHgu gerade); preuss. ligan (Rechtsspruch, ürtheil,
iet aus der y hervorgegangen u. Gericht), ligintwei (richten, recht machen,
iem folgenden Iik câgeleitet, wo 16 ausgleichen etc.), poligu (gleich) ; kslav, lice
; desselben das Weitere zu et' (Gesicht, Antlitz), liku in kolikd (qaantus),
tolikû (tantus); griech. Hkos »n pellkos (wie
lal, — Plur, de liken), todter gross, wie stark), telfkos (so gross etc.),
k/Uf Körper, Fleisch etc. ; — so élikos (so gross wie), bz. die Endung von
c to *t hfts herût dragen un be- 20 einlif etc. (cf. elf) etc., sowie weiter (Fick
lé hebben hum 't mest in 't Iik II, 446) unter rik, griech. ereikö, érikon etc.
ihrper, bz. ins Fleisch, in den u. Weiteres unter unser m rigen, rige u. rôen,
)td ; — Compos. : lîk-dôrn (Leich- rêjeu etc.
Dom, Dorn im Fleische, Hühner- 3 lik, das Tau od. Saum-Tau, welches
k-bûr (Leichenhaus) etc. — Nd. 25 in die Kanten der Mühlen- u. Schiffs- Segel
lik; ttä. lg k; afries. lik\^wfries, eingenaht wird, bz. womit diese eingefasst
; ags,, aengl, tic ; engl, lieh ; an. werden, damit sie nicht reissen ; verhoch-
ê^wed. lik; dän, Ilig; ahd. Iih; deutscht auch Leiku. engl, boltrope, franz,
ich ; goth. leik. — Das Thema ralingue ; ital. ralinga; span, relinga genannt.
icha bezeichnet von Hause aus 30 — iV^. liek; nid. lijk; norw., schwed. lik;
od, Abriss von Etwas (cf, Riss dän. lüg. — Da dies Tau den corpus od.
lause), bz, ein geritztes, gerisse- den innern festen Theil des Saumes bildet,
wenes Etwas od. ein durch in so wird es wohl dasselbe Wort wie 2 Iik
eritzie Striche od, Linien um- sein. -~ Nach D i e z (II, 394) soll das franz,
u. gekennzeichnetes, dem Auge 35 ralingue etc. aus raa-lîk (Saumtau des Raa-
taefUes Bild (eine Éadirung od, Segels) entstanden sein u, demnach für
\e Darstellung von Etwas, durch ra-Iigue stehen,
spitzen Gegenstand gezogene u, lîk-bûr, Ijcichenhaus, cf, 2 bdr = Woh-
Hfiehe), woraus sich dann von nung etc.
3edtg.: ein Bild das od. eine 40 lîk-dôrn, s, unter 2 lik. — Sprichw,: lei
lern durch die eingeritzten Striche Elbe hcd 'n fikdorn under de fôt, wen de
ly körperlichen Gegenstande (dem hum stekd gift 't watersnôd. — Wenn die
r, Menschen etc.) gleich u, ahn' Hühneraugen stechen u. schmerzen, giebt es
. Aenso gebildet, geformt u, ge- in der Begel Begen u. Sturm.
benso aussieM (das Aeussere im 45 lîk-draaî^, lîkdraderî^, lîkdraderg, ge-
wm Innern, das todte Bild od. rade aus verlaufende Drähte od, Fasern
brm u. Gestalt von Etwas, im habend, geradedrähtig, geradefaserig, z, B,
m dem abconterfeiten lebenden von Holz, dessen Fasern in gerader Bich-
f eie. od. Hberftaupt die blosse tung verlaufen u. welches siâi deshalb gut
Etwas) ergab, sodass man lik-a 50 u. schön spalten lässt. Der Gegensatz davon
tz-, Biss-, Badir-Ding, Badir- ist dwars-dradîg etc.
ek mit Gleich-Ding, Gleich-Bild, 1. Ijke, LeicJ^.
dt, Gleich-Form etc. übersetzen 2. like, (das) Gleiche, Gerade, Bechte etc. ;
rend das für 1 lik anzusetzende — wî mutten sên, dat wi dat wer in 't Hke
raus die Bedtg.: Gleich- Zustand 55 brengen.
iaUig, gleichförmig, ebenso wie lîke-dêler, Gleichtheiler ; — a) ein Mass
Was nun die y betrifft, so ist (gewöhnlich ein zinnerner Becher), womit
'Opp) skr. lifig, lig (pingere) u. die zu einem plôg (zu einem Verein, einer
morm likh (sacrificare, leviter Botte od, Verbindung etc) gehörenden Ajt'
Jere, scalpere; scribere; deli- 60 beiter das Getränk etc. gleichmässigvertheüen;
IJK1<>F0EL 6lft LIK-LAWA
— b) ein Cammuntsi; — c) ein Seeräuber eidUy einen adiônen u, angau1me»L
od. Freibeuter des 14. u. 15, Jahrhunderts, g^l ihm etc) ; — dftt Hkt 'n nôi
der zu der Verbindung der Victuälienbrûder wcBen (das sduint ein tclumei Med
gehörte ; — Klfts Störtebeker un Gödekc sein, macht u. erzeugt mir ein êM
Michael de gän mit 'n ander to Iikcr dêl. 5 od. einen schönen Eindruck de.)\
gôd Iikt nika môi (das Zeug idifti
Mbsch, giebi gar keinen stköuen Sc
sieh, sieht gar nichts hühtch ost)
likeföl, of du 't dei8t of nich. l^k hum Ük (a. das schien lAn ^
1. liken (lêk, läken od. lekcn), a) gleichen, 10 ihm gleich aus; — b. das sah ik
gleich sein, ebenso sein, ähnlich sein, gleich od. mcujhte dasselbe Bild etc. wk
sdhen; gleiche Gestalt, Form, Aussehen u. Kkt di 't wat? (scheint es dir «a
Wesen haben (wie), aussehen (wie); — ho es dir nach was aus? grfäUt tt i
likd Bin fader gans (er gleicht seinem Vater, dat ßkt mi nog al wat to. — y
ist u. sieht seinem Vater gleich etc., hat 15 liken; nid. lyken; afries. likia (i^Zr
dasselbe Aussehen u. Wesen, od. dasselbe machen; gleich od. ähnlich sein;
Ansehen u. Gesicht etc. wie sein Vater) ; — genehm sein) ; wfries. lyctgan ; mü.
he likd up 8in fader ; — dat Iikd nargends licôn od. likôn ; aas. licjan ; aend.
na (das gleicJU nirgends nach, ist keinem ahd. lîchôn u. liken = agi. hrji
Etwas ähnlich, sieht nirgends fiach aus); 20 likc (v. act. u. neutr.); an., norw.
— dat likd je nargends na (das sieht ja lika; ahd. liehen, lîhhén u. Iichai
nirgends nach aus, das ist ja keinefn Etwas mhd. liehen (gleich sein, angemet
gleich od. äJmlich, das ist ja ganz fremd- gefallen) u. ahd, Iichôa; mhd. 6t
artig od. wunderbar, sonderbar u. unerhört liehen (gleich gerade, eben u. gbl
etc.); — dat Iikd je nargends na, so as de 25 Erhöhungen u. Bauhigkeiten »
junge sin dingen angeid (das ist ja ganz glätten, poliren etc., ef. 2 Uken), g*
ungesehen u. unerhört, so wie der Junge = ahd. liehen etc. — Die obigen
seine Dinge od. Sachen angeht, bz. ihnen hören sowohl zum Subst. als zum
begegnet od. mit ihnen umgeht etc.); — dat 2. liken (Subst.), Gleichen; -
licd hum l&ken (das hat ihm geglichen od. 30 he) hcd uns liken nêt
gleich gesehen, sah u. war ihm gleich od. liken-steB, Leiéhenstein.
ähnlich etc.); — b) gleichen od. gleich, ge- lik-holt, Leichen-Sarg (cf. 2 fil
rade, eben, glatt etc. machen, eine gerade auch Iikenkiste (cf. dodenholt etc
Itichtung od. Kante geben, Krümmungen u. likken, lecken^ schlecken, unan
Höcker wegnehmen, ebnen etc.; — de weg 35 viel küssen u. liebeln etc.; — de
od. de bOm, de balk etc. mut wat Iikd wor- de schotte!« At. — Redensarten «.
den ; — de balk etc. beliken (den Balken hA likkt de fingers dV na (weä e
begleichen, bz. den Balken mittelst der Axt schmeckt od. so lecker ist u. zw
behauen, dass er von allen Seiten gerade, reizt) ; — erst likken un slabben,
ebene u. glatte Kanten hat); — sUk gägen- 40 un krabben {von gar zu verli^
sidig belikeu (sich gegenseitig begleichen od. leuten u. deren spätem ehelicht
vergleichen, die Differenz od. den Streit aus- — Nd., nid. likken ; mnld. lieb
gleichen etc.); c) (einem Jetnand von einem lacken; as. likkôn, lekkûn; ag
Etwas od. wovon) Gestalt, Form, Bild od. aengl. lirken; ahtl. lëcc^n, lêchôi
Aussehen, äusseres Ansehen U.Gesicht machen 45 mhd. lecken; goth laigôn; 7a^. liuge
u. geben od. erzeugen, so dass er das Bild le ichein. Mit skr. Vxh, ved. ri
davon mit dem Auge auffängt u. es sieht liebkosen, küssen) etc, aus ein
od. das Gesicht u. den Abschein od. Schein Grdform righ.
davon erhält, bz. dass es in sein Auge likk-man^jen, likk-HÜndjei,
hereinscheint u. leuchtet, ihm sichtbar wird 50 od. die Lippen vor Appetit lecke
u. zuscheint od. Schein etc. von sich giebt sein.
etc.; daher überhaupt : Schein machen, schei- lîk-lawa (Stbg.), Merkmtdeii
neu, aussehen etc. ; — dat likd mi nog al — Mofries. (0. Z.-i2., pag. 718)
wat to (das scheint mir noch schon was zu, 7nnd. liklawe, fiklave, liklauwe;
sieht mir noch schon wonach aus, ist schon 55 lawi, lihlôi (cicatriz, obductio, i
noch begehrenswerth od. annehmbar, gefällt KiL verweist bei seinem lyck-li
mir etc.), mi dünkt, dat wi dat wol dôn (od. guium vestigium, Signum ungui
annämen, kôpen etc.) könen ; — dat Iik hum auf das obige mofries. lycklauwe
môi (das schien ihm schön, sah ihm schön (cf. Seh. u. L. unter lik-lawe) «
aus, machte ihm ein schönes Bild od. Ge- 60 es aus älterem Iik-Idawe entstai
UK-ltATia 511 LIUë
M lik (Fleisch, cf, 2 lik) u. Da indessen das Subst. lik (cf. 2 lik) urspr.
i lt. also ein FUischriss, od. die Bedtg. : Riss, Ahriss, Abbild etc, (od,
ïe bezeichne. Das dhd. lih- ein Etwas, welches mit einem stechenden od.
i dann für lih-chlavi od. lih- scharfen , spitzen Instrument [urspr. auf
üie mnd. lik-lauwe od. -kwe 5 Hole u. Knochen etc.] auf Etwas eingeritzt
klove, u. chlavi etc. od. klave, od. eingravirt ist) hatte, so wäre es auch
Wort wie mnd. klave, klove denkbar, dass das für mhd. lich-zeichen u.
sein tt. zu ahd. clioban (cf. mnd. lik-têken woJU vorauszusetzende lih-
», wovon auch ahd. chlobi, zaihati, as. lîh-têcan etc. urspr. entweder
klobe etc. in chlobilouh (cf. 10 die sinnt. Bedtg.: Biss- od. Wund-Zeichen,
vmt, od. (cf. die aus Biss entstandene trop. Bedtg. :
eich' od. ébenmâssig. Bild, Abbild, Abbildung, Abzeichnung od,
khenrede, Parentation. Zeichnung, Figur, Gestalt, ähnliche od. gleiche
'erkeeichen, Merkmal ; — man Gestalt u. Form etc. von 2 lik) die von
HS dar nog fan sén, man kann 15 Bild-Zeichen, Abbild-, Figur-Zeichen etc.,
Wundzeichen, Schlagzeichen, — od. Bild-Madl, Abbild-, Figur-Maäl etc.
'tiefungen, Spuren etc. (z. B. hatte u. wenn man dabei gar nicht an Iik
I scharfen od. schwerem In- in der Bedtg.: Körper, Fleisch, Leib od.
Beil, Axt, Hammer, SchUigel Leiche zu denken hat, sondern nur an die
^Mages) davon (bz. auf dem 20 Bedtg. : Bild, Form od. Gestalt, od. Abbild
d, Gegenstand) noch sehen. etc. von Etwas, wie ja auch die lîktêkens
K L.-B,pag. 236) Mckieckew, nur Abbild- Zeichen od. durch Schlagen,
Becker verraoedent up oeme Hauen, Stechen, Stossen etc, entsta9idenen
men) hefft dorch licktecken, Abbilde von Etwas sind u. eben dadurch
., mnd. liktekeu (Merkmal, 25 (weil sie die Form u. Gestalt des betr. In-
tunde, Kennzeichen); mnld. struments u. die Art u. Weise der Verwun-
Tundzeichen, cicatrix, vuloeris düng od. Tödtung kennzeichnen u. verrathen)
im in corpore haerens) u. auch wieder zu Beweismitteln od. Indicien
;ktecckeD (signam, indicium, der Verwundung od. Tödtung od. überhaupt
'estigiam); mhd. liclizeicben 80 eines Verbrechens dienen u. stets einer ge-
weis einer Tödtung). — Wenn nauen u. vergleichenden Untersuchung unter-
dass KU. auch Hjck-stede worfen werden. Dass man aber hiebei auch
3edtg. wie l^jck-teecken hat, wieder die Vorsylbe lik in der Bedtg. gleich,
anzunehmen, dass hier Wjci ebenso wie, ähnlich, od. so ausseJ^end wie
te Wort wie 2 Iik (Körper, 85 (ein Anderes) nehmen u. sie also mit 1 lik
) ist u. demnach liickstede für ident. halten kann, ist selbstredend, weil
od. Iik-Btede u. hk-têken ja eben ein Gleich- Zeichen auch ein
rper- od. Fleisch -Stelle u. Aehnlichkeits- Zeichen u, somit auch ein
'leisch' Zeichen zu übersetzen Abbild- Zeichen von Etwas ist, — cf. lik*
heinlicher ist es daher, dass 40 têkenen.
tt 1 lîk (gleich ähnlich, ebenso lîk-têkenen od. belîktekenei, mit einem
mengesetzt sind u. also urspr. Kennzeichen ^lîktêken) versehen u. bezeich-
leich-Stelle u. Gleich- nen, od. ein hktékeu machen (einschneiden,
Steüe u. Zeichen, die od. das einritzen etc.) auf od. in Etwas ; — de
Etwas gleich ist od. gleicht 45 balke is mit de bôkstafen K U I ßktekened
ie sie od. das etc. haUe, od. (od. liktêkend) ; — de kô is as de mîne mit
ylbe lik in ähnlicher Weise min bûsmarke liktêkend, bz. mit mm namens-
Merk-Maal, Merk-Zeichen bôkstafen H 6 (od. Jan, Peter, Paul etc.)
en, od. Stimm in Stimm- beliktêkend. — lîktékeaen J^eisst hier soviel
\men etc. etc., so hier zum 50 als seine Haus-Marke od. seinen Nainen
eichen, ähnlich sein, aussehen (Namenszug, Anfangsbuchstaben seines Na-
od, passen wozu etc.) gehört, mens) auf, od. in Etwas hinein ritzen od.
ede u. Igckteecken hiemach schneiden, bz. den betr. Gegenstand mit der
Ue Bedtg,: Gleich - Stelle u, Hausmarke od. dem Namen od, Namens-
od, Stelle, die dem betr. 55 Zuge versehen u. kennzeichnen,
ler die Vertiefung, Spur od. lilje (Plur. liljes), Lüie. — Nid, lelie;
, gleich ist u. ebenso aussieht ahd. lilja, lüjo; mhd. lilje, lilge, gilge, gilige,
fU u, passt — u. Zeichen, gilg; Schweiz, jilge, ilge; ital. giglio; Span.,
ien gleich ist u. ebenso aus- port, lirio ; prov. lUi, liri, lis, lir ; franz, lis ;
stimmt II. passt etc. hatte. 60 piem., mail. liri ; sard, lillu ; aspan. lilio \
ULOt M LIND LtKDË
chw. p^ilgia. Äua lat lilium, hz. griech. lei- Klebe- «. Binde-MüUly od. wnpr. u
rion (lÂlie). erweichte, schmutzige u. so oiidk
lilûf, s. ilôf. J^cfe, od echmutsendes, schmierig»,
lî-Iiitjet, «. tfiif^ lî. ^ <fe«, haftendes Etwas überhaupt, tj.
îini, ivtftm. — Nld. Igm; oM., fitAJ. lîm. 5 einer y H gehört, so kann man tm
— Âfit lern eines Ursprungs. ausgehen, dass sich aus: regnenden
lîmen, leimen. auflösen etc. die Bedtg. : weicht» ii
lîmîg, leimig, klebig, gebunden, dicklich EtwcLS etc. od, klebendes u. verln
fic, ; _ lîmîge brôi. Etwas (cf. oben Kna, ftcyunctus, id
limpe, limp, Glimpf, sanfte od. milde Art 10 entwickelte u. dass lina od. Gnä (Ltii
u. Weise, Gelindigkeitj höfliclies, verbind- als Binde-Mittel od. als ein Etwa
liches, freundliches od. scheinhöfliehes etc. man Etwas verbindet n. befe^igi
Lächeln, eine höfliche Bcdensart, die weiter Etwas anschliesst od haften mtuh
Nichts zu bedeuten hat; — lié kwÊm d'r fasst sei, — cf. auch an. linr (ttei*
mit 'n limp of ; — he lôt hum mit 'n ]imp 15 giebig etc.) u. Weiteres unter lind i
lôpcn (er Hess ihn mit einem verbindlichen lind, s. lint.
etc. iMcheln etc. gehen, ohne ihm eu helfen). lind, linde, lind^ gelind, gdind
— Nd. (Br. Wb.), mnd. lirape etc. — S. giebig, mild, sachte, sanft etc.; —
Weiteres unter glimp. (lindes od. gelindes, sanftes, «ildes.
lim-pot, Leim-Topf. — Bcdensart: mit de 20 angenehmes Wetter); — 'n liuden
Iimpot lûpen = müssig gehen. linden iQcht (Luft) od wind elf
Im, Lein, Flachs. — Compos. : Ituölje, must wat linder (milder, nachgidAi
linkokc, lînsâd etc. — Nld. lijn; nd., mnd. sichtiger, sanfter etc.) wesen. —
lien, lin ; as., ahd., mhd. lîn (Lein, Flachs ; Wb.) lind ; mnld. lind ; mfläm. IL
leinenes Gewand); goth.loiw, an. \m (Linnen, 25 lind, lindi, linthi; mhd. linde (wi
Leinioand); lat. liuum (Lein, Flachs, sowie dünn, nachgiebig, sanft); as. lil
ferner Alles, was man daraus macht, als: lithe; ags. lidhc; aengl. lidhe; ei
Faden, Schnur; leinenes Tuch, Leinwand, an. linr (für \mdhr 7 wie wahmAi
/Annen; Segel; Seil, Tau, Netz, Zuggarn) ; an., isL linni, Schlange, serpeni,
griech. linon ; lit. linai ; kslav. llnü ; air. lin 30 lint, Schlange [cf. lind-, lint-wai
(Lein, Flachs). — Nach Fick (II, 221) ist); norw. linu. — Nach Fiek {
von einer y li (biegen), wozu er auch lat. aus lentha, lentlga von lan, le
lônis stellt u. wonach lin also als das Bieg- (weichen, aufhören), cf. goth. (af)li
same, Schmiegsame etc. aufgefa'fst wäre. \nnn\xm (weichen, fortgehen); ahd. i
Eine y li in der Bedtg. : biegen etc. (sie ist 35 ags. linnan, (ge)linnan, (l))IiniiflD
eine von Fick willkürlich angenommene, ruhigen, nachlassen, ablassen); i
bz. eine blas hypothetische) ist aber nirgends^ linta (aufhOren^ ruhen etc.) etc. «
belegt u. da sie ebenso wie die y (B op p) li (II, 218) lan, leu (weichen), wozu
(liquefacere, solvere, wovon lin&, solutus, lat. lentus etc. auch griech. flm
dirutus etc., lit. lyti, pluere etc.) — u. lî 40 zögern), ferner (I, 750) aitch lat.
(adhaercre, inhaerore etc., wovon: lînâ, ad- lênas (gelind) etc. stellt, indessen
junctus, adhaorens etc.) auf eine ältere aus h\na nicht = laina ist u. zu li (
ar, r, fi entstandene y ri od. ri zurück gclU, hört, dessen Bedtg. jedenfalls di
so könnte man auch annehmen, dass die für auf: regnen od. giessen, ströme
lina (Leiny Flachs, Linnen etc.) aufgestellte 45 etc. u. so auch: schmutzen, de»
y li mit 1Î, liuäti (sich anschmiegen, sich weichen, %oeich machen etc. (cf. a
andrücken etc.) u. weiter mit ri, rin&ti (los- Wurzel wb. III, 262 wegen lentus i
lassen, laufen, fliessen lassen, regnen, giessen; da derselbe auch die Frage ai
sich auflösen ; fliessen, cf. Fick I, 193 u. \pntu^ uicJU die Bedtg. : säh,klebri
Grass man n, Spalte 1163) urspr. ident. sei 50 schmutzig u. klebrig werden, haften
u. dass man den Flachs deshalb linä od. an Etwas etc. zurückgeht, wobt
Itnâ (urspr. rina od. rînâ) genannt hatte, wegen der y lan zu bemerken ist,
weil er sich bei der Bearbeitung in einzelne aus urspr. ran u. ra als Umstt
Stränge u. Fäden auflöst u. trennt, ganz ar, r, fi entstand, die auch die y
abgesehen davon, dass man beim Lein od. 55 rinnan, ran, rununm (linnan, la
Flachs ebenso wie bei lénis auch an die entstand auch aus rinnan etc., if
Bedtg. : weich etc. denken kann, die sich y ran) ist u. wobei fnan dann ai
aus: regnen, schmutzen, den Boden auflösen annehmen muss, dass die Bedtg,
u. weich machen etc. auch leicht ergiebt. (sei es nun in der Bedtg.: sich
Da nun aber die Wörter Hm u. lôm (als 60 od. gehen weg, fliehen, od. in
LmbË 513 LIKT LIND
m, erweiehen, sich auflösen u. hlank (idg, krang od. kran^, krag^ karg u.
tr tr^wHen ete,, cf, unter lîo) dies vidleicht eine SchaUwureel wie kriük etc.,
M aui der Bedtg.: rennen od, die wie knak u. knik aus sonus, crepitus
Hy rasch laufen eU, od, aus: auch die Bedtg,: brechen, knicken, biegen
mmf fliessen, regnen, od, laufen 5 eic, entwickelte ?) od, zu einem u, demselben
heraus, laufen von einem Ort Stammverh.\u\VLCisii(knicken,biegen,krüiivmen
idfL etc, 8, unter lunke) gehören. Andererseits
fukf tilia, — Der allen germ, kömmt aber auch noch in Frage das dhd.
fmu Name dieses Baumes rührt slinc ; nid, slink (Unk), slioken (dann od,
sowohl sein Blattwerk als sein 10 schwach werden), wovon waUon, hlinche
nd od. weich, nachgiebig u, (link), afranz, esclenque, esclenche (linke
Hand) u. was angeblich mit vorgesetztem
mden od. von der Linde; — s aus linc (link) entstanden sein soü, obschon
linden holt etc. ich eher glaube, dass es mit slank, denke
ider, gelinder etc, s. lind. 15 etc. connex ist, worüber Weiteres unter
'mdem, mildern; besänftigen, be- diesen Wörtern, sowie unter Blinken, slinksk
ndtem etc.; — de pm lindern; zu vergleichen.
linderd Buk. lînjâl, Lineal. Werkzeug um Striche od.
I, s, lintwurm. Linien ihm entlang zu ziehen. — Zu Iiige.
Leine, dünnes Tau, Seil, Lenk- 20 lînje, Linie, gezogener Strich etc. ; ~ he
Schnur etc.; — Bedensart. u. Bchrift up Ki^es, anders mâkt hê alle rîgen
le beiden sQnt éns, sê trekken schêf. — Aus lat. linea u. dies von linum,
r an éne ßne; — he hed hum cf. lin. — Die Bedtg, Strich entstand aus
xL an de Iine — an 't Iintje — Leine od. Schnur dadurch, dass sehr viele
tan — in 't aleptau etc. — Zu 25 Arbeiten nach der Schnur gemacht wurden,
diesem aus lat. linnm. um ihnen entweder eine gerade od. über-
L gelin^B, gelingen od, gehen, Jkaupt die vorgeschriebene Richtung zu geben,
«fiy vorwärts kommen, von Statten ganz wie man auch Linien od. Striche zieht,
fcefiy Erfolg haben etc.; — dat um die Schriftzeilen gerade zu halten od.
;en (od, dat wul hum nêt lingen 30 einem Etwas die beabsichtigte Richtung
hnm nét — is hum nêt langen), zu ßeben.
dSrbrôk (od. dat he sin hûs etc. linjêren, Untren, Striche ziehen.
s). — Mhd., mnd. lingen (vor- 1 innen, a) leinen, von Leinen od. Flachs ;
I, von Statten od, vom Flecke — linnen gärn, — linnen gôd od. linnengôd,
gen). — Es gehört zur y langh, 85 — linnen hemden, — linnen bülaens etc. ;
en, vorwärts kommen etc., cf. laug. — b) Leinen, Leinwand; — 'n dügtigen lap
iL6, links, linker, link, linke, linnen. — Aus as. Itnin (leinen u. auch
f ; Gegensatz von recht, rechte, subst. : Leinen) von lin.
le linke od. linker hand; — du lia-ülje, Leinöl,
»fdreien. — Ahd, linc, ling, lënc ; 40 lin-sâd od. lînBât, Leinsamen.
M., mnUL link. — Dieses Wort 1. lint od, lind (dat), dünnes plattes Band
ler als Gegensatz von regt (ge- od. ein Bandstreifen von sehr verschiedener
edtg. : von der geraden Richtung Breite u. aus verschiedenen Stoffen (Lein,
, gekrümmt, gebogen, verkehrt. Wolle, Baumwolle, Seide) gefertigt. Es wird
. oder die von : biegsam, schlank, 45 gebraucht zum Besatz der Bänder von
ich etc. haben u. wird es daher Kleidern, Schuhen, bz. wie auch eine kante
id. hlanca, lanca, lanka, lancha; od, Spitze u. sträk genannter Bandbesatz
, lanche (Hüfte, Seite, Lende, zum Schmuck der Kleider u. Hüte u, auch
— ags. hlence od. hlenca; an, zum Binden u. Umwickeln, bz. als Windel,
i». Iftnke (Kette); norw. lekk 50 Wickelband, Haarband (taenia etc.). — Nd.
lenk od. Bing in einer Kette; (Br. Wb.) lind, lint*, nid,, mnd, mnld, lint
ML link; nM, (Ge')\eúk; — ags, (fascia, funiculus, taenia, vitta, fasciola. —
0^ 4^. bog, hôk etc. von der y Entweder mit an. lindi (Gürtel), isl, lindi
HncA (Hügel, Grenzhügel etc), (cingulum, zona), norw. linde (Wickelband,
(obliqoitas, corvamen) etc.; — 55 Gürtel), schwed. liuda (Band, Wickelband,
engl, lank dünn, mager, schmal, Windel), norw, linda (umgürten, umwickeln,
sädank, biegsam), mhd, lenke umbinden), schwed, linda (binden, winden,
lenken (biegen, falten, wenden, wickeln, windeln), nM, (Weigand) lina
dk biegen, sich krümmen, sich (Baumbast, Flachsbast) od. lindt. lint, lynt
richten) zu einer u, derselben y 60 (Bast zum Binden) von linde (tilia) od, als
oiBkaat Koolman. WOrtarbaoh, II, 33
LINT ol4 LlNT-WüRM LlNDWniQt
weiches^ biegsames, zähes, festes u, schmieg- Huies^ eines Sehuhes €fe. ^n iem
sames Etwas mit lind u. linde die rect. vom Einfassung das lint gena$mU Baad
Verb, liniian, lan, lunum (weichen, abbiegen^ stets verwandi wird) bUdel, idenL
nacligeben etc.), od. vielleicht auch mit aengl. dass Lintel od. Lintélo urspr. eh
lint (taeniu, linea; linamentum) ; engl lint 6 Wald, od, einen Wald (ein Gekät
(Flachs, £ alter eitcter Flachs, Ctiarpie, ge- sich wie ein Band od. Bandstreifen, l
zupfte Leinwand, Wundfäden) woM aus lat. Strich etc. an dem Rande wn £h(
Hnteuin od. liutea (con linum, cf. Im), wown eieht, beseichnete. Für die Bedl§.:
auch (l)iez 1, :i4S) Hol. lenza (Binde von streifen etc. od. Sandbesatz, Sam
Leinwand) etc. 10 Vorsilbe Lint spricht jedeifaXU oi
2. lint in der (acherzh,?) Redensart: Umstand, dass lier Lintel genanU
Maiic lint od. blau lint für blaue, dünne, strich sich in geringer Breite wed
abgerahmte, wässerige Milch. — Ist hier streifen von OUtt nadk West himid
lint dasselbe Wort wie 1 lint in der Bedtg. : gleich auch der Saum od. Saumäi
Jjeinenstreifen oil. wie engl. lint in der von: 15 nördlich davon lief enden Marsch it
Leinen-Fasern od. Fasern ülterhaupt, so dass Rand er dfenso etit- u. umsäumt •
die dünne abgerahmte Milch desluäb so ge- Rand- u. Saum-Stridi derselbe eka
nannt wird, weil sie blaustreifig od. blau- wie das lint genannte Band diet &i
aderig, blaufaserig etc. ist, od. ist es mit Kleide etc. thut.
lind (lind, milde, sanft, süss etc.) connex, 20 lli^e, kleine Leine, Heines ei.
sodass es als Subst. ein lindes, mildes, süsses Seil; kleine Schnur, Sehnürcheii; —
od. linderndes Etieas (einen linden od, von line. — Redensart: he hed <
lindernden Trank u. so auch Milch) he* hum) an H Irn^e (am Sehnureken).
zeichnet ? — Oder hat es die Bedtg. : lilt-wam, lildwim, Bandmm
schwaches od. dünnes, wässeriges Etwas, 25 h^ — Nid. lintworm (dasselbe). -
sodass es in dieser Bedtg. mit lind, lint, Wort enthält im ersten Thiä 1
lintli (cf. lind etc. auch in der Bedtg. : zweifellos unser 1 lint (Band), wie
schioach, zart, dünn, nicht stark etc.) die lat. Benennung Taenia sich M
eonne.v ist? (Band etc.) hersehreibt. Ob nun ai
Lintel, Name eines nördlich von der Stadt 80 lind, lint im mnUL lindwonn (jacoln
Norden ran Ost nach West sich hinziehenden dilus Niliacns, fttchaa ; vermit nilotk
Sandrückens od. Sandstriches, jetzt in zwei ahd. lintwurm ; nd., mnd. lindwnn
kleine (remeinden 0,st- u. Westlintel getheilt. wurm, geflügeltes, sehlangenartige
Da derselbe auch jetzt mit Äusnahtne von heuer) sonne im dän., norw., sdiwei
Ekel (cf. dieses u. s. weiter unten) noch 35 (zum 77b«t7 dasseU^e wie nhd. Lint
mehr mit Gehölz bestanden ist, wie die son- sodann aber speeieB audk die 1
stige näcliifte Umgebung der Stadt u. in alten schlänge) u. im whd, lintdnci
Zeiten wohl ganz mit Wald bestanden war, räche, lintracke (fäbeVioftes üngdU
so ist die Endung 1 od. el wohl ebenso wie Schlange, halb Drache otL auch dat
in Mkcl (s. d.) u. Etzel (fries. tz aus urspr. 40 lintwurm) ikberdll dassdbe Wort ü
k, cf. z. B. tzerke statt kerke [Kirche], unserm lintwurm od. nidU zum 1
tziasa statt kiusa etc. etc.), Bökel etc. (s. ahd. lint (Schlange) u. an^ iü. linni
Weiteres unter lô bei Seh. u. L. II, 709 serpens, Schlange, Viper, Eidet
u. A rnol d, Wander. der Stämme, pag. 117, servus, Sclaoe, Leibeigner) ideM.
bz. unserm 1 loje) aus lo, loh (lucus) ent- 45 nicht sicher zu sagen. Dass aber
standen, sodass Lintel für älteres Linte-lo sähe lind, lint in den obigen Wôrta
od. Lint-lo (wie Kkel u. Etzel für Ekc-lo, auch das ahd. Subst. lint u. an. fii
Eivhwald, EicJu'n-OehtUz) steht, wobei es scheint, dfenso wie lind (Und,gdin
dann allerdings noch fraglich ist, ob der giebig etc.) u. unser lint, nebst an.,
erste Theil, nämlich Linte, dasselbe Wort 50 etc. (s. oben unter lind, linde u. 1 1
(die Form ist in der ngerm. Sprache überall Verb, linnan (weichen, abweichen, M
linde u. nicht liuthe) ist wie linde (tilia) gehören u. diese Wörter überaü ein
u. Lintel od. Lintelo demnach urspr. die nachgiebiges, biegsames, sManket
Bedtg. L i n den- Wa l d od. ein L i n d e n- Etwas od. ein dergL Wesen beseit
Gehölz hatte, od. t)b die Vorsilbe lint 55 wohl kaum zu bezweifeln, sumal dt
flicht mit 1 Hut in der Bedtg.: schmaler solche Bedtg. für die ol^en Thier>
Bandstreifen od. Streifen der als Bandbesatz wie für unser 1 lint «. an. lindi
an Etwas befestigt wird, bz. sich an den od. urspr. ein schlanker dünner ITeNJ
Saum von Etwas hinzieJU od. auch selbst bz. ein von Baumbast gedrdites Tt
den Saum von Etwas (eines Kleides, eines 60 gut stimmt.
Lms LIP 515 LISPELN
Jjitfztf ÜnUrlippef dicke Aân- weniger (üa klein, sehr od. ganz besonders
i^ppe, Mavl, schiefes Matd; — klein, — Nd. (Br. Wb. III, 107) Herlütjet;
pe huagen, er mauUf lässt die nfries. (Johansen, pag. 150, a) liiri-letj;
}d, das Maul hängen, macht ein holst. (S c hüte e III, 62) liirlûtj; dithm,
tfriedenes, weinerliclies Gesicht, 5 luer- od. lüer-lütjet. — Dieselbe Vorsilbe
ê ele. ; — he m&kt (od. trckt) ist auch lier in nid, mnld., mfläm. Her- od.
man d'r hAst bang für worden liere-lauw (tepidulas, bz. un pea tiede) u.
Td,, mnd., nfries. lipe; schwed. lier- od. liere-Iauwen (tepiditlam sive sabte-
hmform von lippe, be. mit (ü^d. pidam reddere, bz. ein wenig lauer machen,
etc. u. norw. lepe; dân. laebe 10 od. weniger u. geringer lau machen, abflauen,
'£, ef» lipen^ etc. aus einer and. abkühlen). — Was die Herkunft dieses einen
f2%eifia lepja?, s. Weiteres unter geringern Grad od. eine Abminderung u.
mden. Milderung, Abschwächung etc. von Etwas
e lipe od. eine dicke Lefze, hän- anzeigenden l!r od. her, liir betrifft, so
rlippe machen, die Lefze od. \(t scheint es mir ein ähnliches Contract. wie
^ppe aufwerfen od. hängen lassen, têr = teder (zart) od. lër (Leder), wer
oerfen od. Hängenlassen der (Wetter), fer (Feder) etc. zu sein, sodass
lt. Verziehung seines Mauls man dafür eine urspr. Form ltder od. lither
ülen II. Verdruss zu erkennen anzusetzen hat. Dieses Xi^cr aber kann nichts
aumg sein od. werden, maulen 20 anderes als der Comparativ von as. \\úh\,
I5pt to Upen ; — du brûkst not Iithi ; ags. lidhi (weich, nachgiebig, schwach,
reu du dfn wille nét krigst — zart, dünn, bz, linde, gelinde, sanft, milde
lipen; nfries. lipe; wang. lipje; etc., cf. lind) sein, woraus sich für das
etc. — Zu lipe. wahrscheinl. daraus contrahirte lir od. lier
ii Lippe, Lefze. — Nid. lip; 26 die Bedtg.: linder, gelinder, schwächer,
wmd., md. lippe; afries. lippa; milder, weniger, geringer etc. von selbst
, Hp ; saü. lip ; ags. lippa ; aengl. ergab. ^
Up; norw. lepe u. lippa; schwed. U-sâni, sanft, milde, sachte, leise, unver-
oân. labe u. lippe ; ahd., mhd. merkt, ruhig, angenehm, bequem, gemäcfüich
me, Lefze) u.ahd.\eß}xr,\eSviT8k', 30 etc.; — lîsâm wer (sanftes, ruhiges, mildes,
[Plur. labia). — Mit lat. labea, angenehmes Wetter); — he sprekt so Iisam
in u, labrum etc., sowie läpel (milde u. ruhig etc., bz. nicht hart, ratûi
labben etc. zu der y lap, lab, od. laut) ; — dat geid air 8in lisamen gang ;
are); s. Weiteres unter labbekak. — de wagen färd regt lis&m (sanft, bequem
l lîre, ein gedrehtes Band (od. 35 etc.); — he is d'r so regt lisam (so recht
i0 Schnur), welches hier friiher ruhig u. gemächlich, ohne Spektakel od. Hast
Hunentirem gefertigt u. zum Be- etc.) b! dôn ; — lîsâm aptreden (müde u.
leider gebraucht wurde. — Es ruhig, bz. sachte u. leise auftreten) ; — dat
btL zu firen in der abgeleiteten bot glidt d'r lis&m längs etc. — cf lî, wo-
then. 40 von es mit säm zusammengesetzt ist. Es
d. lire, a^ Leier, Leierkasten, kann darnach aber auch schon für ein altes
— b) Melodie, besonders eine verlornes as. lidhi-samo = ahd. lindi-samo
«. eintönige; — 't geid alP na stehen.
c) eine mtt einem Kurbel ge- lispeln, lispeln, mit leise säuselndem
ïwinde od. kleine Schiffswinde. 45 Tone reden, bz. beim Sprechen einen leise
oie auch nhd. Leier (Kurbel, zischenden Ton hören lassen u. dadurch
ig and das zweite Leier) in undeutlich sprechen, was dadurch entsteht,
gn. ein u. dasselbe (aus franz. dass man den Mund nicht weit genug öffnet
m» bz. griech, lat. lyra ; griech u. mit vorne zwischen den Zahnen od. Lippen
\ie^ Wart. 50 liegender Zunge durch die Lippen spricht
liren, a) leiern, auf der Leier od. dass die Zunge zu lang ist u. stets vorne
'mrkatten spielen, eintönig singen an die Zähne, bz. an die Lippenränder an-
drehen u. in dieser Bedtg. von stösst u. somit dem Hauche od. dem Tone
'd, h. von dem Drehen des Leier- den freien Ausgang versperrt. — Nid.,
khnt. 55 mrild. lispelen. — Es ist Iterativ von mnld.
lîren-dreier, a) ein Leierkasten- lispen (balbutire, titubare) ; ahd. (lispjan),
fd-Dreher, Drehorgelspieler; — lispan, lispen; mhd. lispen; aengl. lispin;
fertiger des sub 1 lire gedrehten engl, lispe u. wird (auch aengl. lipsed neben
lisped lässt ein urspr. lipsan vermuihen)
ItrllQet, winzig klein od. noch 60 dieses von 0. Schade u. M. Lex er von
33*
LtSt (16 titfEâ
I: '
dem aus lepsc, lefse od. leps, lefs (s. unter listig, a) listig^ ichkm, tt
lippe) vernetzien mhd. lespe fc/. awc/* wespe — b) fremdartig, sonderbar,
aus yrrep^c etc.) af>geleitet u, mit durch die lit, 8. lid.
lespe od. Lippen sprechen gedeutet, liter, ein kleiner hohlgesc
IJa indessen auch ngs. ein Adj. vlisp (blaeBus, 6 midenförmiger Haufe u. zw
balbus, Bibilans) belegt ist, was auch ahd. Torf; — de törf in liten
in der Form lisp (0. Schade füfirt drögen. — Dieses hier nw
übrigens kein ahd. lisp auf) vorkommen gräberei bekannte u. gebraut
soll, so wird von Andern (cf Weigand) anscheinend nirgends rorl'«
das ahd. (lispjaii), Hspan etc., wieder von 10 hat selbstredend mä dem <
diesem Adj. ags. vlisp, ahd. lisp abgeleitet neuere deutsche Gesetigebun
u. also die Ableitung von lespe, bz, lepse franz. liter od. litre nichtig
(Lefze, Lippe) vericorfen. ist wofU mit der Ableitungp
liHt, List, ränkerolle Klugheit, Schlauheit, in der Bedtg. : Stück, Theü (i
Verschlagenheit, bz. Kunst etc.; — dat sunt 16 gebildet, weil aber der frisch
sin fenlûmdti liäten od. kQnsten. — Sprichw. : zuerst aufreclUstehend in s
uiit list un geduld fangd man ôk de fos. — zusammengestellt wird u. c
Nd., mnd., nid., mnUl., mfläm. list; afries. etwas conststent geworden
list, lost ; satl., wfries. list ; as., ahd., mhd., völligen Austrocknens in li
md. list (Klugheit, Weisheit, Wissenschaft, 20 Theile, kleine Haufen etc.) .
Kunst, Zauberkunst, List, Schlauheit) ; an. weise über eifiander liegend
\ïsi(KunHt,Kunftfertigkeit, Geschicklichkeit); so könnte es auch mit litik
norw., schwed., dän. list (List); goth. lists vom Stamm lit fortgebildet
(scientia, ars ; dolus). — Zu goth. leisan, lais ; litik u. littel (klein , cf.
\\sum,\\9}jLns(erfahreM,lernen,wissend werden), 25 klein, wenig etc. u. lite, ei
bz. ahd. lisnon etc., s. Weiteres unter 3 lörcn. ein Weniges etc.) auch
liste, list. Leiste, Streifen, Holzstreifen eines Stammes lit (wie \Ú\i
etc., bz. erhöhte od. vorstehende Borte, Ein- lüt) sind (de Haan He
fassung, Rand etc. namentlich von Holz; — seinem fries. Jdioticon aucl
dat schap is mit listen bclegd ; — de disk is 30 litter), so wäre es auch mo
mit listen infädt; — dat is mit goldlisten dessen Compar. liter (klein
j infadtetc. — Nd., mnd. liste; nid. l^st; mnld. folgende Verb, litern (s. d.)
j lyst, list (limbus, liiiibria, ora, extremitas, wieder liter das Subst. i
labruin,murgo); ahd. listâ; m/iJ. liste ; a//«. list; ist es femer aber auch mögi
aengl.\\}i\.Q\ an.X\^t9i\engl.\\%i', norw., schwed., ^b ahd. lidôn (theilen, in Sti
dän. list. — Davon ital., span., prov. lista; u. an. lidha od. lida (arti<
^ port. lista, listra ; franz. liste (Streif), abgel. etc.) als Weiterbildung n
' j fratiz. Visihre für listiére (Saum, Kante). — Stück, Theil, Abtheilung)
i ; Es gehört gleichfalls zu einem, dem goth. lidhôn, lithôn; afries. lidhi
^ , j ' leisan (s. unter list u. 2 lêste) entsprechenden 40 selben Bedtg. bestanden ha
\\i ■ ahd., as. lisan u. zwar wohl nicht wie Fick das obige liter (od. urspr. li
j (cf. III, 'J72) in der Bedtg. : abire, sondern nachfolgenden Verb, litern (i
wohl eher in der von: gehen, fahren etc., diesem Verb, gehört, wo dann
sodass es wie nhd. Geleise urspr. einen von afries. litha = ahd.
i • : durch Druck entstandenen Streifen od. über- 45 die Bedtg.: in Theile oder A
j 1: haupt eine Vertiefung etc. (cf. auch 1 léste legen u. aufstellen, anderer
u. Irske) bezeichnete, wobei man, wie bei wieder dieselbe Bedtg. wie â
einem Geleise, auch erwägen muss, dass (cf. auch die Compos. : ent-
Jede durch Druck entstandene Spur od. Ver- haben könnte,
tiefung auch wieder vorstehende u. gegen 60 Zum Schlüsse sei noch wi
die Umgebung abstechende Bänder hat. lit von afries. litik etc. u.
2. liste, list, Liste, Verzeichniss od. eigent- lütje etc. (cf. dieses) bemerh
i k lieh ein Streifen Papier, worauf Namen etc. für wahrscheinl. ein altes p<
I ' : verzeichnet sind; — ik hebb' dat net mit lat, lut, lutum, lutans (tren9
up de Iist; — sin nam stcid not mit iip de 56 anzusetzen hat, von dessen .
list. — Entweder dasselbe wie 1 liste od. aus möglicherweise unser laten
dem franz. liste u. dies aus 1 liste entlehnt. lassen, sich trennen von eU,
listen, leisten, mit einer Leiste od. mehreren wovon sich dann auch de
Leisten beschlagen od. verzieren ; — be- das folgende litern bei uns
listen, beieisten. 60 erhalten haben könnte.
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UTEBN 517 LOBBE LOB
n gegrabenen u. zuerst in sog. (weiche schwammige Lappen oéL Klumpen,
mgrfähr 2 Last) aufredU neben Stücke etc.) fet mut ji mi nét an 't flês
^getidUen Torf in läeine Haufen sitten laten ; — b) eine geronnene dickliche
Soden eintheüen «. kreuzweise breiige od, weichklumpige Flüssigkeit; —
T gelegt aufschicJUen, damit die 5 't is êmer lobbe, e. B. die Suppe, der Brei,
nfêoden an der Luft trocknen die Jauche etc., cf. lobbig; — c) Klunker
Mn; — de törf is bold so wid, od. Schmutzklumpen, die unten am Rande
1 worden kan. — Zu liter od. der Kleider hängen u. Einem baumelnd um
Msl. Mu litern, s. das Weitere die Füsse schlagen; — de lobben hangen
10 d'r bi dal an sl&n hör um de bénen. —
fO. L. B,, pag, 767, litgrowinge), Vergl. dazu : lob, lub (v.Dale etc.), nieder-
Ötienk'IHekwerdung, bz. das hängender Hälskragen, wulstige Hals- od.
Anschwellen eines Gliedes od. Handkrause, krause Manschette; Wamme,
Flolge eines Schlages od. Stosses Wambe; — lobbe, Lumpe, Lümmel; —
lg, bz. growing gehört zu groien, 15 lobbenloos, sonder od. ohne lobben ; —
e. lobberen, kwabbeln od. wackeln von Fett
La, «. lidhandske. etc.; im Wasser plantschen od. waten; —
lidmâL lobbig, schlaff u, weit hängend; — loboor,
fidm&t. Hund od. Schwein mit schlaff hängenden
«. lidrüfike. 20 Ohren; fig. ein Lump, Lümmel etc.; —
dünne runde Schnur, od. Schnur, loboorig, mit schlaff niederhängenden Ohren
\$ Bandbesatz an Kleidern od. versehen; fig.: dumm, einfältig etc.; —
ntüdken, um sie damit auf einen mnld. lobbe (fibra ; patagium , omamenti
Nagel aufzuhängen. — Mhd. genas crispum et sinoatum in extremitate
8 franz. lice u. dies aus lat. 25 colli aut brachii), lobbe, lobbeken (canis
en erste Bedtg. Trumm (cf. villosos); — nd. (Br. Wb.) lobbe; mnd.
^azübzt das nhd. Trumm etc.) (Seh. u. L.) lobbe, luhhe (ManscfieUe, dicke
en Zusammenhang mit der V lak Hand- od. Halskrause; dicke hangende Lippe;
zerr eissen etc., cf. lat. lacer, der dicke unförnüicheVordertheü eines Stock-
griedi. lâkos, Fetzen etc.) od. 30 od. Bundfisches ; im osnabr. auch ein grosser
t (reissen, ritzen, zerreissen etc., Hund od. Muffel) ; — engl, lob (JUimmel,
Úkô, zerreissen, zerbrechen, zer- Flegel, Grobian; eine dicke Masse, Klumpen;
m» trennen etc.) schUessen läset. der Theü des Baumstammes, wo die ersten
f (0. L. B., pag. 731 u. 755) ; Zweige sich ausbreiten ; eine grosse Schneü-
lute ; a/r>e9. lithsmelinge, Glied- 35 kugel; ein Begenwurm, auch lob-worm
Schmal- od. Dünn - Werdung genannt), lob (schlaff od. träge hängen lassen,
et 9 Gliedoerdünnung , Glied- z. B. den Kopf, die Ohren etc.), lobcock
OUedeinschrumpfung etc. (lAmmel, Flegel, bäurischer Mensch); lobe
«. lidtêken. (Lungen- od. Leberflügel', Ohrläppchen,
ïiitî^y gUederig od. was viele 40 Samenlappen, Läppchen), lob-like (plump,
tnke, Absätze od. Gelenkknoten grob) etc., lubber u. Inbby (dicker fauler
igen ?uU, wie z. B. von Stöcken, Schlingel, Lümmel, Tölpel, Grobian), lubbard
sten od. viel- u. kurzgliedrigem (Bärenhäuter, Faulpdz); — aengl. lobbe
mer auch : vielfach gegliedert (canis villosus), lober u. lobi (Lümmel, fauler
einzelne Glieder zertheilt u. 4b Schlingel); — sclMtt. (Orkn., cf.Jamie so n)
ne z. B. von vielästigen Bäumen lubba (a coarse grass of any kind) ; — an.,
h solchen, die gleich unten sich isl. lubbi (birsittus, flaccus [canis] ; servus
Ken II. nicht in einem Stamm in ignavus = engl, lubber) etc. ; — norw. Inbb,
ïieêsen. lubba (eitie rundliche dicke beleibte Figur,
50 meist am Thier; auch eine Benennung der
a) eine weiche schwammige od. Schafe ; abweichend libb, libba), labbefisk,
^hängende, dick aufgeschwollene lubbetorsk (Fisch mit einer dicken stumpfen
Tettr Masse od. ein Etwas welches abgerundeten Figur), lubben, schwed. dialect.
k^, od. dick aufgeschwollen u. lubbig (dick stumpf rundlich beleibt) etc. —
d. schwammig etc. zugleich ist; 55 Zu lobbe etc. kommt zunächst das zur y
h Bfn. mit nhd. Wamme, Wange lab (niederhängen, baumeln, bummeln etc.)
kwabbe; — he hed dar so 'n gehörende griech. lôbos (der unterste her-
't kin od. an de haU hangen; unterhängende Theü des Ohres, Ohrläppchen;
drdentfik lobben (Wammen) Leberlappen, Leberflügel etc.) in Betracht,
I, 10 fet word sé ; — de lobben 60 woraus es wahrscheinl. entlehnt ist u. woraus
LOBBIG LOBBKRIG 618 LOD
sich dann auch wohl die sofust. Bedtgn. der — Nd., mnd,, nU., mM, lood «L )
obigen (zweifellos sämmtlich verwandten) afries. lad ; wfriea. lead ; nfriti. In
Wörter weiter entwickelt hohen. Wegen der wang, sali, lôd; hdg. leidd; i^
y lub, wozu Fick auch mhii lapo (Laffe) oengL, engl, lead; an., uL ïôd; mn
14. unser lappc etc. stellt, cf. Fick II, 210 5 dän., schwed, lod; «lAdLlot f£/A,|M
i(. Weiteres unter läppen. MetalL MeUdlgemisch zum Lâtha^ 8
lobbî^, lobberî^, a) schlaff u. weich, welk, aus Metall gegoeeenes GewidU, Gern
schwammig, locker (z. B, von EOben, Kohl- Es stimmt formell wohl su Int i
rabi, Carotten etc.) ; — b) gallertartig, dick- liinto, lelûta von grieck. lúô (7ôfeii, a
lieh, dickflüssig etc. (z. B. von Milchspeisen, 10 trennen, scheiden), bM. lut m ftitt
Suppen etc.). — Nid. lobbig ^ (schkiff etc.^, (Loser, Entscheider, SehiedsricÚtr),
s, unter lobbe u. cf. kwabbig, kwabbelig (lösend) etc. — lat. lüt ûi lo-Iâton,
von kwabbe. van solvo {so-lao), sowie femer n
löchern, Lohe, Flamme, Flämmchen ; — lai. lutum (Dreck, SchmuU), éit «
de lörliem slcid dV ût. — Mnld. od. fries. 15 air. loth (SchmuU), Ut. lutynu,
(cf KU, pag. Hoüb) lochenc; mnd. (Seh. (Sumpf, Pfuhl, Lehmpfûke) tu i
u. L.) loclieoc, logcnc ; as. logna ; nd.- (trennen, galten, lösen, auflösen, m.
meklenb. läucbcn od. nd.-jjomm. (I)ähnert) erweichen od. weich werden' etc.), h
loecheo, leuchcn; anld. (cf. Weiland ru (cf rato bei Fick II,2J0)§s
unter loog, Flamme) logchem. -- Zu anld. 20 wenn Fick (III, 273) zu ditta
loogh; mhd. lobe; ahd. louc, lauch etc. vom an. lodh (hirsutiei, bs. ZMi,
Prüter. laue, laub, loh etc. von goth. liuhan (zottig); ags. lodha (Manld); ih
etx;., cf lecht u. lücht (Licht). lodo', mhd. lode (grobes TMéh,Éaski
löehenen, löehnen, lochen, leugnen, in etc. stelU, so ist wohl kaum m be
Abrede stellen. — Satl. löcbenjc ; nd. lögnoD, 25 dass auch obiges lod (Blei) denefti
löehnen, lochen; mnd. locheneu, lochen, gehört u. twar entweder m der
loken ; nid. loochenen ; as. lôgnian ; ags. auflösen, weich werden od. woek i
legnjan , H'gnjan , l}'gnan ; goth. laugnjan ; machen etc. od. in der twn Uses,
ahd. louganen, lougcnen, lougnan, leugnen, sondern, scheiden etc., sodatt 16
laucnen; amhd. lougenen, lougenôn; mhd. 30 entweder als ein lösiges, weidu
lougencu, lougcn, louken. — Weiterhildunq flüssiges etc. Etwas, oi ais ein E
von lougan (if. lögen) mit jan u. demnach sich leicht löset u. trennt od. MdU
tcohl soviel als Lügen (od. eine Lüge) abscheidet etc. aufgefasst ist, >
machen od. anfertigen, erfinden etc. letzterer Auffassung ja auch Âe
löchener, löchner, Lügner. S. weiter das 35 mühelose Art der Gewinnung <
gebräuchlichere lögiier. Veranlassung gegeben haben to
1. lod, a) Loth, Blei, plumbum; — b) ein stelU es nun aber mü dem laLj^
Gewichtsstück od. Gewicht, wovon hier griech. mölabos, môlubdos f&
früher 32 (bz. 2 auf eine Unze), später 30 Pott anch ein hindosL mulwa in
u. jetzt 10 (Neu- Loth genannt) auf ein 40 Bedtg. anführt u. versehiedena
lyund gingen; — c) Senkblei der Schiffer z. B. O. Curtius, Orundzüge é
u. Maurer; — 't lud sniitcn od. ûtsmîten; Etymol., pag. 373) eine Stasmfo
— h lod bi de mûr od. de p&l holden (das postulirt wird? — Oeht diese nim
Senkblei bei der Mauer oil. dem Pfahl halten, mit ahd. maro, marawer (milrbe, i
bz. es dabei an einer Schnur herunter gleiten 45 etc. u. griech. mölus (mürbe), ai
laifaen, um zu !<ehen, ob dieselbe od. der amlus etc. (cf. Fick I, 718) ay^ t
Pfahl auch gerade od. loihrecht steht, woher marva, malva (weich, mürbe etc), •
auch 2 lod in der Bedtg : senkrecht etc.;— mlava als Weiterbildung von di
d) Blei od. Bleikugeln, Blcikörner, Schrot, mal, bz. mra, mia (sterben, sit^
Hagel; — krûd un lod; — e) Gewicht, 50 vergehen etc., bz. zerreiben, aufrabi
Schwere etc. ; — hr hed lod in de billen zurück, wozu auch unser mOlen, n
(er hat Gcxcicht etc. in den Arschbacken, ni(r, môr, mOr, mol, molt, molk
(/. h. u) er ist od. wiegt schwer, bz. er hat hört, sodass uticA plumbam, n
GewicfU u. Schwere etc. — u. h) er ist hindost. mu\w% ein weiches od.
schwer od. corpulent u. somit schwerfällig 55 auflösendes Etwas bezeû^nei
u. träge, bz. langsam u. faul); — he hed Blei ist ja das weichste, leic
H lud in du billen (er hat das Gewicht, die od. leicht schmelzbarste, leicht fli
Schwere, die drückende Last etc. in den leicht giessbarste von edlen Metal
Arsch-, bz. den Lenden-Backen od. Ober- meiner Ansicht nach die Zusamm
schenkein) un kan darum ok nOt mitkamen. 60 von lod (Blei) mü gotk, laoda,
LOD 519 LOD-REGT
älêo die Äbküung fcf.Fick 2. lode, lôd od. lôdte, lôdt, lothe, lote
r lud) van der y lud (cf, u, late (auch slôthaue, d. i, Graben-Haue
fem, WiU man indessen die od. Graben-Hacke genannt), eine eiserne,
r$ lôd etc. von der y la an einem langen Stiel befestigte, nach unten
auflösen, schmelzen, thauen, 5 einwärts gebogene Schaufel od. Schippe, die
iehi geUen lassen, so wurde dazu gebraucht wird, um den Schlamm u.
'■ leicht flüssigste od. das am alle daselbst wachsende Wasserpflanzen aus
lesen ae u, giessbarste den Graben u. Wasserleitungen zu ziehen.
ie y rudh, ruh; zend. (F. Das dazu gehörende Verb, wird hier meist
iesse», strömen, giessen) an- 10 (hart) lôdtea u. seltener loden od. lothen
kännen, wie auch ja lode gesprochen. — Nd. (Br. Wb.) lote, lootse,
rudh entstandenen germ. y late (dasselbe). Weiter vergl.: mnd. (Seh,
M. wozu ausser an. rodhra u. L.) lote (Rechen, Harke, tractala); nid.
I das fliessende u. später (v. Dal e) loet (ovenkrabber ; spaanscbe
f, rdth färbende, Röthliche 15 bezem, bz. een werktaig waarmede een schip
rôd) auch skr. loha (Eisen, onder water geschrobd werd, also dasselbe
fach Benfey auch Blut), wie unser krabber [Kratzer od. Scharrer,
itM) etc. gehört, was Fiek Kratz- od. Scharr-Eisen etc., Werkzeug,
Xoth'Erz deutet, wovon es worauf man die Füsse abkratzt od. die
sicher ist, ob es urspr. nicht 20 Strassen reinigt u. den Dreck damit ab'
ab ein fliessendes od. giess- zieH u. zusammenscharrt] od. schrabber u.
bares Erz, bz. cHs ein Etwas, Schrubber od. Werkzeug zum Abkratzen,
m Fluss geräih od, flu s- Abschaben, Abscharren, Abreiben od. Rei-
tfasst ist. Angenommen aber nigen od. Wegnehmen von Schmutz u, ün-
für skr. loha, bz. roha (cf. 25 rath); mnld. (KU.) loete, loedte u. gloedte
), kslav. ruda wirklich urspr. (d. i. ge-1oedte), ein ScJiarr- od. Schur-Eisen,
thes Erz od. Roth-Erz rutabulum); mfläm. loet, loete, loedte,
dann später in die Bedtg.: gloedte (rable, rouable). — Ob mit ladde
od, Erz u. Metaü iU>erhaupt etc. zu der y \u (trennen, lösen, reissen,
9are es auch wieder möglich, 30 scharren etc.)?
r lôd urspr. blos die Bedtg.: 1. loden (zu 1 lôd) bleiern, von Blei; —
Urz hatte u, später in die 'n loden dak; — loden kugels etc.
Uei überging^ bz. dass es 2. loden, löden, a) löthen, mit Blei od.
dasselbe Wort wäre wie das Schlagloth,Zinn etc. fest- od. zusammetHöthen.
dass es mit diesem u. skr. 85 3. loden (cf. 1 lôd sub c) lothen. Etwas
das dafür angesetzte Thema in Bezug auf seine senkrechte Richtung od.
inge. in Bezug auf die Tiefe messen;^ — du must
Ührecht; — de mûr steid de mûr äfen loden, of sê^ôk lik steid; —
ter 1 lôd. du must 't lôd äfen ûtsmîten un de dûpte
}d. lote, lot, Latte od. Lode, 40 fan 't water äfen loden od. peilen.
jer junger) Schoss, Spröss- 4. loden od. lôdten, lothen, loten, mit
», Trieb etc. ; — de junge detn lode (s. 2 lode) genannten Instrument
m) fan de albêjen mutten arbeiten, bz. damit Gräben reinigen von
up darde ôge torügsneden Schlamm. — Compos.: ût-loden od. ûtlôdten;
buBken friigtbar un de bêjen 45 — de slôt mut ûtlôdt worden, dat 't water
lifen BchOlen; — de water- wat beter oftogt krigt.
wer-Schosse od. die wilden lodig (Adj.zu 1 lôd), B)löthig;— twalf-
^tichtbaums) mutten alle för- od. sestein-lodig ; — b) schwer, gewichtig,
worden. — Nid. loot; mnld. schwer wiegend; — dat kind word so
Wb.) lade, kte u. (Scham- 50 lodig, dat ên de arms d'r m8i (müde) fan
;; mndf. lode, lade; oAef. Iota, worden, wen man H 'n setje hold; —
. late in sumar-lota (Sommer- lodige kinder.
Iger SchössUng). lodigheid, Schwere, Gewichtigkeit ; — fan
iihnUch mit lüde, lue (Leute, lodigheid kumd de junge na sin older hast
liodan, ahd. liotan; goth. 55 gen lik.
n) abgeleitet, doch ist es iH-Wne, Loth-Leine ; 9,) Senkschnur zum
täicher, dass es mit diesen Lothen od. Messen der Tiefe; — b) Perpen-
id (crescentia) direct von dikel, Senklinie.
• tag, rudh (wachsen etc.) lod-reet, lothrecht, senkrecht, der Blei-
60 schyiur od. dem niederhängenden Lath gemäss.
LODSE LOTSE 5M LOF
lodse, lotse, lôds, lêts, LofnUe^ des Grundes (dae Lootem^ die LoaUenhmd, üt l
u. des Weges kundiger Führer od. Gdeüs- mannS' od, Schiff ahrtshtnde^cf.aii^t
mann, namentlich auf Schiffen, sodann aber s=s Handhabung, Führung, Stgienni
auch auf den Watten u. sonstigen unbe- kung, Aufsieht etc.), load- oi i
kannten u. gefährlichen Wegen, in wekh 6 (Leistern, Polarstem), load- od. kdi
letzterem Fall er den betr. Personen od. (Leitstein^ Magnetstein) u. lodou
Wagen zu Fusse vorangeht od. zu Pferde Ganghauer, Minenganghauer oi Mm
voranreitet ; — 'wi matten 'n lôdse an bôrd die Gänge haut etc.), wMiea kUlm
nemen, de uns na buten hen lôdst; ^ iri allerdings nicht wie aenfß. lôdenu
hebben 'n goden lôds (od. lôdsman) bî uns, 10 Leite- od. Geleitsmann hu\
de schal iins d'r wol seker hen geleiden. sondern wohl von engl lode m (fer.
— Nd., nid. loods, loots ; dän. lods ; schwed. Gang, Minengang, Ersoder aftniei
lots. Statt dessen aber auch : lods-, lôtsman ; was auch dasselbe Wort Ui, mtËt
nd., nid. loods-, lootsman; mnd. (Seh. u. etc., aengl. lade, lode ete. m kr
L.) lôtsman od. loetsman; mnld. lootsman; 15 iter, daetns, bs. Reise, Weg, Gmg
mfläm. lootman; engl, loadsman; aengl. LeUung etc.
lode-ylodes-maji od. (cf. S tratmann utiter Dass übrigens das om aal p
lad) lôdesmon, lôdesman u. lôderman. — pilota, franz. pilote enüehnte Ptl<
Da in den altem W&rterhüchem das ein- pyioot weder mit lôdse u. lôduDU'
fache lôdse od. lotse nirgends verzeichnet 20 peilen ti. 16den etwas su sdufen
ist, so ist wohl anzunehmen, dass dieses wtü^scheinl. auch im rom, ein Fi
neuere Wort aus dem jedenfalls alten lôos- ist, sei hier noeh beitäufig eruHnû
od. lôtsman gekürzt ist, zumcU da man bei lôdsoi, lootsen, leiten^ gdeäest
diesem wohl zunächst an einen Zusammen- — hd lôdit dal schip in de haffl
hang mit lôd in der Bedtg.: Senkblei 25 schal um wol &fen na hûs lôdKs.
(cf 1 lôd súb c) od. mit 16den (lothen, das Iddsmai, lotSHai, s. unter lôdM
Senkblei auswerfen od. fällen lassen, um lof, Lob, Preis, Ruhm, Ehrt et
die Tiefe des Wassers zu peilen, cf. 2 loden) hed gen lof (lobende Anerkesm
gedacht hat. Was nun aber das mhld., kregen ; — he hed dV gto lof !
mnd. lootsman u. mfläm. lootman betrifft, 30 — dat hed hum gen lof m&kd; -
so ist dies zweifellos mit dem neuen engl. (GotÜob, Gott sei gdobt). — *
loadsman aus dem aengl. lodesman u. lode- êgen lof stinkd. — Nd., mnd., td
man od. lôdes-, lôderman (s. oben) entstanden, afries., wfries,, as., ags., an., «d
bz. entlehnt u. da nun Stratmann unter norw., dän. Iot; ahd., mhd. lob,lo|
lad auch ein aengl. laedcsmon in derselben 85 urspr. Bedtg. iet wohl: Liebe, G\
Bedtg. hol, so ist es beim Vergleich der Gunst, Wohhobllen, geneigte, gMi
aengl. (cf. Stratmann) Formen lôd für wollende Gesinnung u. so weiter: Ä
lad, bz. lode für lade = ags. lädh, l&dhu, derselben durdi Zeichen u. Worte,
laedhe; engl, load, lode, lade, and. lêde, beifälliges Urtheil, Zustimmung i
leide; oAcf. leita etc. (iter, ductus, cf. l leide 40 durch lautes Geschrei od. Zt^jaudut
u. 3 Lei), — laeden = ags. lacdan od. klatschen etc., um dadurch zu erl
lâdan, engl, lead, ahd. leitan (ducere, cf. geben, dass das Gesagte od. Gäka
lêdcn), — lädh = ags. lädh, engl, loath, lieb, gut u. genehm sei, bs. dastn
ahd. leid (cf. 1 lôd) etc. wohl zweifellos, gut u. lobenswerth tc. preiswûr\
dass der erste Tlieil des aengl. laedes- od. 45 woraus sich dann weiter die Bedtg.
lôdesmon, lôde- od. lôdcrman dieselben Wörter Zustimmung, Genehmigung, Erlis
wie nhd. Leites, bz. Leite = ags. l&dhu, bz. Lob, Preis etc., oa. lobende i
laedhe (iter, via, ductus, s. oben) u. Leiter, Anerkennung etc. von selbst ergd
(Führer, ductor) sind u. dass demnach das noch bemerkt sei, dass das Wert 1
aus dem aengl. entlehnte nd. lôdsman ebenso 50 ausser Lob od. Preis, Ehr ete
wie das aengl. lâedes- od. lôdcsmon wörtl. Bedtg.: Genehmigung, Erl
einen Leites- od. Leitsmann, bz. Ge- etc. u. im ags. die von: rühren.
leitsmann od. einen Mann bezeichnet, Kranz od. dergl. hatte,
der Etwas (einen Zug, eine Fahrt, ein Die Herkunft dieses Wortes hi
Schiff etc.) leitet od. führt. Bestätigt 55 höH es mit lêf etc. mr )/ hbl
wird dies auch durch das ags. lädman desiderare).
(Fährer, Geleitsmann), welches gerade wohl 1. ]6f, Xaii5, Blattwerk de
dem aengl lOd- od. lôdeman u. mfläm. Sträucher, Bohnen, Rüben, Cor
lootman (s. oben) zu Grunde liegt, sowie — de bôm m&kd gen lof; — *l
ferner durch die engl. Compos. : load-manage 30 ût ; — dat sitt in 't lof bîsid;
iOF LUF 521 LOF LüF
t Iftf fald of etc — Nd,, fuhrt Straimann ein aengl lôf auf, was
Hd. loof od, lôf ; afries. l&f; er mit hoU, loef, schwed, 16f u, engl loof
«f; nfiries, laf, lôf; toan//. idenUficirt, Vergleicht man indessen die von
Idf; a^. leâf; aengl, engl, ihm angeführten Stellen od. Citate: heo
«ono. laoT; <2öfi. löv; »cAioed. 5 scuven ût heore lôf, — he pent thene lôf,
laobf loap, lanp ; nüid, loup — her loof and her windäs, — heo wenden
(^b ; gath. laufe; Plur. laubôs heore lôfes (lôTes) & lidhen tôward londe,
— so ist es klar, dass es in diesen Stellen
1, 45i u. III, 261) stellt es jedenfalls in einer ganz anderen Bedtg, ge-
^aU); ksUxû. lepeni (Blatte 10 hrautht ist wie das nrUd, loef u, nengl,
^ y lap (schälen) u, verweist loof, bz, unser lôf, lûf u. vielmehr an-
w goth,'deutsehen Farm auf scJieinend die sinnl Bedtg, von Euderstange,
rf. h8fd) = lat, Caput. D<us Buderbaum, Buderpinne od, Buder hat. Da
9r y mä der Bedtg. schälen nun aber das Wort lôf auch hier in den
f iann ich kaum glauben u. 15 angeführten Stellen überall nur als naut,
beim Vergleich des griech, Wort od, als naut, Bezeichnung von Etwas
r y phuU (8e expandere, bz, steht, so ist es wohl zweifellos, dass es von
;. u. so: sich öffnen od, sich Hause aus sowohl mit dem mnld,, mfläm,
Mreiten, entfalten etc,) u, loef, loeve (scalmus etc., s, oben) als auch
Ú ffindi, dirumpi, dissilire) 20 mit loef, loof, lûf in der heutigen Bedtg.
* y n,p, mp, ramp, später von: nach demWindehingerichtete
(findere, nimpere, destmere) Seite des Schiffs ident, ist u, sich dem-
die selbstredend auch die y nach die frühere sinnl, Bedtg, desselben in
hipti (schälen, schinden) u, die heutige trop, venoandeU hat. Vergleicht
(schälen), ahd, louft, loft 25 man aber weiter die naut. Ausdrücke u,
thale) ist, da eben die Bedtg. : Compos, : Luv-halten (Wind»halten, bz.
ien etc. auch aus der von niclU abtreiben, gut beim Winde segeln =
t etc. (tf, dieserhalb schillen, franz, tenir le lof ou le Tent etc ), — Luv-
ttiand. Laub ist doch das. Bäume, nid, loefboomen, ^^/. looftimbers
des SpaUens u, Klaffens od, SO (Bäume od, Stangen, welche durch die
lens, Brechens od. Springens Seite des Schiffs gesteckt werden u. 7 bis 8
ms der Knospen entsteM u, Fuss aus dem Schiffe ragen u, dazu dienen,
er ausdehnt u. entfaltet od, um ein auf die Seite gelegtes Schiff zu
inem breiten u, flachen Etwas stützen, wenn es kalfatert werden soll), nid,
Heser Bedtg, auch das kslav, 85 loefhout (Buderholz, Buderpinne, Buder-
rai) u. golh, lôfa; an, I6fi; pflock), — Luv-Spante, nid, loefispant,
moie ahd. lafa, laffa (flache, engl, loof-frame etc. (Balancir- Spante etc.),
offen stehende, klaffende etc, so ist es klar, dass auch Luv etc, hier
msgdfreitete, entfaltete Hand, nicht überall (cf. auch lôfen, lûfen u. lôfern)
f^ 8, weitere Formen unter 40 die Bedtg, Windseite od, gegen den
• Schlüsse hin) besser als zu Wind gekehrte Seite etc, hat u. na-
Fiek angenommenen Bedtg, mentlich im nid. loefhout (Buderholz etc.,
y lap. s. oben), sowie auch in Luv-Bäume,
Uy Luv, die Seite wo der noch mit dem obigen mnld., mfläm. loef
9t od, die Windseite, gegen 45 (scalmus etc.) synonym ist. Vergleicht man
'^rte Seite eines Schiffs u, nun aber weiter, dass das Wort lof od.
te von Lee als der Nicht- Laub (cf. 1 lof am Schlüsse) wahrscheinl,
ler Seile wo Seestiüe od. Buhe urspr, ein entfaltetes u. ausgebrei-
'. 2 le) herrscht, — Nid, loef; tetes od, breites u. flaches Etwas
L,) lof od, loff; engl, loof 50 bezeichnete u, auch das ags, lof; aengl,
i, lof; dän,, norw, luv. — lôve, loove, lûfe; engl, luff; schott. lufe,
lof, c/. laTércn. — Im mnld, luif, luffe, loof; an., isl, lôfi; norw. love;
loef, loeve nur die Bedtg, : schwed. dialect. love ; goth. lôfa etc. (flache
cheville de l'aviron (Buder- ausgebreitete geöffnete Hand, offene Hand,
>ck, Holz od, Pflock, worin 55 Handfläche etc., bz. vola od, the palm of
r Buder sich bewegt u, dreht the band etc.) dieselbe Bedtg. (cf. auch unser
bewegt u, dreht od, hin u, luffe) hat, so scheint es mir, dass auch das
jedreht wird), während es in aengl, lof u. anld. loef etc. urspr. dasselbe
^dtg, von Windseite od. gegen Wort ist wie das ags, 16f in der Ordbedtg, :
kehrte Seite fehU. Sodann 60 flaches, breites.Etwas u. dass demnach
LOF- LUF-BOMEN Stt LOEFEN LOEYBT
auch doB aengl \ôf in seiner anscheinend (wenden, drehen), dat w! wat hirde
durch die obigen Stellen gesicherten Bedtg.: wind upfaren; — lüfd wat hoger np
Hu der (od, flaches u. breites Stikck das Steuer etwas höher auf , odl é
Holz, womit u, wodurch man ein Boot od. wendet das Schiff so, das» a mcI
Schiff im Wasser weiter schiebt u, gegen 5 steiler in den Wind od. hei im
den Wind vorwärts bewegt, bz, womit u. hinauf segelt u. nicht so stark at|
wodurch man den Lauf eines Schiffes diri- Compos. : anlofen od. anlnfen (iu
girt 14. eif beim Winde hält u. auch das od. das Schiff an den Wind Ma
Laviren ermöglicht, indem man mit diesen drehen, dass der Wind dwoi t»
platten od. fluchen Holzstöcken das Schiff 10 kommt); — oflufen (das SUstr
gegen den Wind od. nacli der Windseite Schiff vom Winde abdrehen oi oft
hindrängt u. so in Luv hält) von Hause — uplafen (das Steuer od. aas &
aus kein anderes Wort Uft, wie das ags. den Wind hinaufdrehen). — KU
lôf od. I6fa, flache Hand, od. flaches u. engl, logf m. loff ; schwed. lofVa; ü
breites Etwas. Zu der Entstehung der 15 norw. lava, luffa (luven, ein Sd^
Bedtg. linder od. Buderbrett, bs. Wind drehen etc.). — Bau dien
Stange, die unten am Ende breit u. platt dasselbe ist wie mnld. loeven (deflec
ist, vergl, man, dass ja urspr. die Menschen declinare naviffio ; ccdere) «. mfAs
sowohl beim Schwimmen als beim Rudern (ficchir et decTioer avec la nanre),
eines primitiven Bootes ihre Flachhände 20 zweifellos u. bestätigt auch diaet
benutzten u. dass auch die Schwimmfüsse od, Annahme, dass das Subst. lôf od.]
Schwimmhände der verschiedenen Thiere die Bedtg. : Ruderstange, Bisier
aus flachen u. ausgebreiteten Lappen be- rüder od. Stange womit man üel
stehen u. ihnen Ruder u. Werkzeuge zum ein es Schiffes lenkt u, dessen RidUm
Fortbewegen u. cum Drehen u. Schwenken 25 (cf. 2 16f etc.) hatte, cf. aiicA kl
od, zum Lenken u. Steuern sind. Bezeich- jdfen od. livea, gUnihen, fwr
net nun aber das Wort 16f od. lôfa von nehmen od. halten, trauen, tert
Hause aus nicht blos speciell die flache he lÔfd an gin God, nog an nn j
ausgebreitete geöffnete od off ene he Idfde hum in gîn én ding;^-
Hand, sondern überhaupt nur ein flaches 80 kanst du dat net löfen wat ik£
u. breites Etwas (gleichviel, ob eine offene lôf nêt, dat dat w&r is. -* Spii
II. flache u, breite Hand od. ein flaches u. lôfd dat am äiel bftter is aa ander
breites Stück Holz), so ist es nicht zu be- — Nd. loven, luven; mnd, krre
streiten, dass sich hieraus ohne Schwierig- lêva, liuva, liova; wfries, leannje
keit die Bedtg. : Ruder sowohl als Ruder- 35 (Johansen, pag 174, a) lii
Stange od. Ruder -Werk zeug (gleich- gi-lôbjan, -lôbean, -lôbjen, -lôbai
viel ob in der Bedtg. von Etwas, womit man ags. ge-le&fan, -lêfan, -ijfan ; aen^
ein Fahrzeug weiter schiebt u. stösst od. in léven ; engl, be-lieve ; ahd. gi-loaba
der von Etwas, womit u. wodurch man den gc-louben, -loil^en, chi-lanbaüf
Lauf u. die Richtung eines Fahrzeugs diri- 40 -laupan etc. ; mhd. ge-loaben ; gt»
girt u. ändert und wodurch man das Schiff u. ga-laubjan. — Der Stamm t
zwingt, umzuwenden u. zu dreheti u. Wind ahd. lonb, loup; as. lob, W\ ag
zu halten, bz. womit man es gegen deti Wind ist das Präter. eines unbelegten ;
drängt u. gegen den Wind od. nach der liuban =s ahd. lioban, as. Hob)
Windseite hin vorwärts bewegt) entwickeln 45 ags. leofan etc., vhms mit lêf i«.
konnte u. dass demnach auch der technische lafen od. lofen (loben) etc. zu d
Ausdruck Luv -halten urspr. blos die lubh gehört. Die Grdbedtg. vo\
Bedtg.: das Ruder od. die Ruder Stange, altes Präter. von einem vorher^
die Ruderpinne halten (u. so das Schiff liuban betr., so ist diese wohl n
nach der Windseite hindrängen od. beim 50 lubh (cupere, desiderare), bz. nach
Winde halten) hatte. begehrenswerth, angenehm, werth,
lof-, ]&f-bômen, Luv-Bäume. S. unter sagend, genehm etc.) «. liubén i
2 iôf. gchren, gern haben, werthschäi
1. lofeu od. loven, loben. S. 2 lafen. halten etc., cf. léf u, léfen) z
2. lofen 0(2. Inf en, luven, d. h. das Steuer' 55 u)ohl mit: liebte, schätzte, hie
rüder u. mittelst desselben das Schiff wenden theuer, lobte, gab Beifall ti. 2
u. dreheti, um dem Letzteren eine andere od, stimmte zu, genehmigte, ge*
Richtung f nach dem von der Seite od. von wieder zu gd>en, weil ja auch li
vorne kommenden Winde hin zu geben; — Stamm von Urlaub u, erlaub
wt mutten nog *n bitje lofen od. lufeu 60 weiter unten) ist. Von diesem 1
FEBN LOY£BN 523 LOG
akrê^eM. zuerst ein Subst. schwule od, bedeckte trübe Wetter frischet
das urspr, einen Zustand etc, und klärt sich etwas auf); — h6 loferd ap
fman begehrte, Heide, schätzte, (er unrd frischer, lebendiger, lebhafter, ruh"
hieU, hbte^ Beifall u. Zu- riger, bz. gesunder, besser etc, od, auch:
genehmigte od. genehm hielt 6 seine geschäftlichen u, Vermögens- VerhéUt-
raus siehfür das für mndAoye nisse bessern sich); — 't loferd wat up (es
ML gi-lonba (cf. gelôfe) so- wird frischer, lebendiger, rühriger, lebhafter,
\d, louli, as. \bl(in urloub, cf, auch z, B, im Geschäft); he is in H lofern
galaubs (schätzbar, werthvoll, od, in 't bäterD, in 't winnen, in 't klimmen
Hzusetzende Thema lauba von 10 etc. — FormeU stimmt nach lôf = nid. loef
a. : LieblMbung, Schätzung, nur mnld., mfläm. loeTeren, welches dieselbe
^erehrung od. ausgesprochenes Bedtg. wie laviren h^atu. von KU. auch
€hener u. gespendeter Beifäll, für dasselbe Wort gehaUen wird, öbschan
Genehmigung, Gestattung, ich eher glaube, dass loeveren ein Iterativ
^laubniss etc. entwickelte u. 15 von mnld., mfläm. loeven ist u. laviren
nerseüs das einfache (od. mit dagegen aus franz. louyoyer (s, unter lofen,
re od. be zusammengesetzte) lu/en, luven, die Bichtung ändern etc,)
auben) sowohl, wie auch das entstand u. entlehnt wurde. Ob nun
\ Fiek für lanQa stehende) aber unser lofern auch dasselbe od, ein
oUen, freigeben, Erlaubniss 20 Iterat. von 2 lofen od. lufen ist, ist mir
dh, laubjan in uslaubjan (er- nicht klar.
Öfen) wieder weiter gebildet lofert, lovert, luvwärts, windwärts; —
\ aber mnd. love, bz, ahd. subst. auch die Luvseite; — dat ligt to
plonba (Glaube, Glauben) u. lofert. — Nid. loevert, loever u, loefwaart,
n) betrifft, so ist wohl anzu- 25 loefwaarts; schwed, lofvart; dän. InTart.
!auba od, gi-louba, mnd. love lôf-gôd (cf, Stbg.), das, nach Abgang
'edtg.:Liebhabung, Schätzung, früherer Ausstattungen u, Abfindungen,
Verehrung etc. u. laubjan od. Uebrigbleibende, den Nachtass bilaende Ver-
ien) die von : lieb liaben, od. mögen, — Ist diese Erklärung wohl richtig
mg u. Verehrung bezeigen u. 80 u. ist es nicht vielmehr das Getöbniss-ChU
Ute, da der Glaube doch wohl od. das Crut, welches der Frau bei der Ver-
Liebe zu u. Verehrung von lobung od. beim Eheversprechen (cf. mnd.
pringt, Dass aber die jetzige love, Gelöbniss, Versprechen etc.) im Todes-
glauben auch aus der von : faü ihres Mannes als ihr Eigenthum zuge-
, zustimmen, gestatten 35 sichert od. ausgelobt ist?
an, leyfa) hervorgehen konnte lôf-8Îde, Luv-Seite,
m glauben auch soviel als lofsknp od. loffenskip, Verlobung,
ustimmen u. beipflichten, lofte (meist belofte), Zusage, Versprechen,
jt u. behauptet für wahr u. Gelübde, Gelöbniss etc.; — he deit alttd
nen u. es nicht in Abrede 40 gode loften od. beloften. — Zu lafen, lofen,
\ kann, ist klar u. ist dies geloben.
oohl die richtige Bedtg. des 1. log, Lug; — 't is niks as êmer log
nba (Liebe, Geneigtheit, Ehr- un drog, bz. bedrog. — Nid,, mnld. log,
Uzung, Verehrung, Lob, Zu- logh ; ahd. lug, lue ; nM. lue. — Zu legen,
tehmigung. Gestattung, Er- 45 bz. liugau, wie bug zu biugan.
ibstammenden löfen od. lofen, 2. log, Log, Lock, ein flaches dreieckiges,
\ = goih. galaubjan (glauben). unten mit Blei beschwertes Brett, welches,
léfern, lovern, frischer, be- an einer Leine (Logleine) befestigt, in
fer od. lebhafter werden? — See geworfen wird, um die Geschwindigkeit
in u. her beweaen, flattern, 50 der Fahrt des Schiffes zu messen; daher
od. was sonst? — Vergl.: Verb.: loggen (dcLS Log werfen, um die
an to lofern od. de wind Geschwindigkeit der Fahrt eines Schiffes zu
gesagt unrd, wenn der Wind messen) u. Compos. : logbôk, logtafel, log-
kI. auffrischt u. ein in Wind- holt, logline etc. — Nid, log ; engl, log ;
laffen niederhängenden Segeln 55 schwed. logg ; dän, log ; franz, loch u. (cf,
T durch den sich erhebenden Bobrik, 474, b) loe, lock; itdL 16, loche.
egung geräth u. zuerst die — Da das engl, log auch die Bedtg.: Klotz,
\ zu flattern od. zu wappern Holzklotz, Block etc. ?Mt, so war auch das
r sich füüen u, aufbWien; naut. log wolü urspr. nichts anderes als ein
'difäiu^ (das früher laue stille 60 Holzklotz od. Holzkloben, welchen man an
LOQ 624 LOGE LOJE
einer Leine l^feistigtf in See warf, Ver- (Kirchdorf) ; — helnen-l^ (ef. Hi
fflfiicht vmn nun aber weiter, wie das Wort ]ôg8-fo]k ^Doi/c-Fo/X:^, lôgt-lfie^zier/i^
hiok (urspn bi-lok, bilocli) aus der Bedtg.: ete, — Afries, loch, loech, lüg; foi
Verschluss (clausura) in die nm : Hohriegel wang. lauch ; jezerL u, Im^diMget
od, Stück Holz zum VerschlusSf od. Ver- 6 od. lAg; nid, (Provinz Groninga/l
schluss bewirkendes Stück eines Baumstammes etc.) loeg; mnld,^ mflâm. loogh; Mid
II. so weiter in die von: Klotz, dickes Brett, log; ags. loh (locus, sedes); aê»§Ll
Bohle etc. überging (also umgekehrt wie bei mann, 370, b) log ocf. lôgh. — Wii
lue gel, cf. regel) ti. dass, wie aus blök logh, lough, louh; engl loch; $éL
das franz, bluc (Klotz, J laufe, cf. aucJh 10 schoti, loch, louch (See, Landtee) m
unser blök in der Bedtg.: Ilaufe, grosser selbe ist wie lat. lacus, so ist Hi^ 9
Klumpen von zusammengelegtem Heu, Stroh (afries. auch Gerichfsstätte) woM ük
etc.), so aus lok auch das franz. loc (Schloss, lat. locus (ob entlehnt od. nicht iä .
Verschluss) entlehnt wurde, so ist es höchst haft; dass aber die fries. u. M,
wahrscheinl. u. wenigstens sehr leicht mi>g' 16 mit diesem Worte bdtannt %earm «
lieh, dass auch das anscheinend in der Be- sie es noch nicht hatten, esronie*
dtg.: Verschluss etc. schm veraltete franz. entlehnen u. tu ihre Syraehe «i/
lue (M ozin- Peschier führt es wenigstens mussten, ist bei dem langen Farvr
in dieser Bedtg. nicJU mehr auf) ebetiso wie Römer in den fries. u. nid. Lose
das alte bi-lok, bi-Ioch^ bi-loh (Block) in die 20 unzweifelhaft), was (cf. lat, lis w
Bedtg : Biegel, Holzriegel, Klotz od. SchliesS' stris von der y bUlt, stri, tf. ta
holz, Schlicssbrett u. so weiter in die von : strci etc.) für älteres Btlocas steht i
Klofjen, Scheit, Klotz etc. überging u. dass auch, bz. von loco (Biet, I, 25:
dann wieder hiei^aus die Bedtg. des naut. loco (Zeitadv.), Span, luego; p»
u. mit engl. log ident. franz. loc, loch, lock 25 prov. luec, luecx ; afrans, Inú, In
(s. oben) hervorging, wonach dann das in loc (Zeitadv. statim).
den älteren Wörterbüchern noch nicht auf- Die Zusammenstellung u. Ideid
geführte naut. log vielleicht wieder aus dem unseres log od. logh, lôdi mä dm
franz. loc, loch, lock ins holl. u. engl, über- Grimm, Rechts-AlterUi., 965) li»
gegangen u. somit eine Entlehnung des frans. 80 luac, lAk; nükd. luoch ti. ahd. m
loch, loc etc. sein kötinte. Vergleicht man (specus, cubile, Hohle, LagerhM
nun aber weiter das mftam. loch = franz. Spalte, Kluft, 8. unter lauken) ittj
od. älter franz. loc in der Bedtg.: Loch abzuweisen, ebenso wie die isiti
= unserm lok, bz. dass das mfläm. loch od, mhd. loch (Wald, Holz, Gebüsdi,
eigentlich logh dasselbe Wort ist wie das 85 =r lat. lucuB, cf. unter Lintel «. 3
Wort lok od. ahd. loh, loch in biloh od. löge, loje, Lauge, mit Soda m.
bluk, so ist es auch sehr gut denkbar, dass Pflanzenasche, od. einem Ausm
das obige naut. log für logh od, loch steht getränktes scharfes u. beizendes Wi
u. von Hause aus dasselbe Wort ist wie Reinigen u. Ausziehen der Wâ»eh
nhd. Loch (tf. lok), zumal da auch das 40 Bleichen des Leinens, sowie auch d
mfläm. logh(>n u. mnld.(Kil.) loghen (com- etc.; — 't g6d (die Wäsche od. da
ponore, cf. hey loghen = componere focnum zeug) mut faa afend nog in de
in metam) ein von loch od. logh in der worden, dat 't erst gôd ûttrekd er
Bedtg.: Häuf, od. ein Etwas, das mit ein- word. — Eedensart: ûtdclôgebOi
ander verbunden od. zusammengeschlossen 46 dem ff reinigen od. bürsten). — .
ist, ein geschlossenes Etwas, (cf. block «. mnd. löge, logge; nid. loog; mnl
engl, lock in der Bedtg.: Bündel, Bund od. looghe (lixivium, caustica spaou
zusammengeschlossenes u. mit einander ver- leaghe ; ejigl. leach ; ahd lauga, loi
bundenes Etwas) fortgcbildetcs Verb, ist u. louge. — Es ist ur^r. wohl eins m
demnach auch ein anld. loch od. logh = 50 (Bad, Waschung, Reinigung, ItLYMr
lok od. nhd. Loch, ahd. loh, mhd. loch etc. von demselben Stamm hugabaeiei
voraussetzt, woraus dann auch wieder das mit der Bedtg.: Bade- od. WasM-fR
obige naut. log od. logh, loch in der Bedtg.: Wasser,wovonauchan,\Bng9L{\ïï?iS
Holzriegel, Holzkloben od. Holzbrett etc. laugan (laTatio), wievon}Mug(Bad
hervorgegangen sein könnte. 65 laugar, Bäder, warme Bäder, th(
1. ]»g. s. legen. (;'Ompos.laugar-dagr (dies satumi Tel
2 log (dat), Dorf, Ort, Stätte, Ortschaft, u. laugartrog (Badetrog, Baden
Wohnstätte, Wohnsitz etc. ; — de négcn Wohl von einer aus lu, lav (cf. U
logen bi Auerk ; — in de krumhörn liggen lavarc u. griech. loéö, loúö) enoeiti
'n héle budel logen. — Compos. : kark-lôg 60 y lug (reinigen, wasdten etc.).
jOÖEK LÔJeK &2& LOJE LOt
f langen; -* ûtlôgeQ, au5- Gerberlohe überging, so ist auch denkbar.
Lauge od. scharfes ätzendes dass das alte loh, lô (Oehölz, niedriges Ge-
hen «. reinigen etc., wie z, B, holz, Unterholz, Gestrüpp od. Holz) in die
, Fässer etc. Bedtg.: Holz od. Holzstoffe Material, Zeug
m, Unwahrheit; — dat sflot 5 etc. überging od. dass von 16h, lô (Gehölz,
B aa émer lOgens. — Nid. Holz) ein ahd lôha in der Bedtg.: Höh-
as. lagina ; tihd. lugina ; mhd. Stoff, bz. Etwas, das vom Gehölz od. Holz
logen, cf. legen. kommt u. abstammt fortgebildet wurde (das
■er, Lügner. w im mnld. loewe etc. u. im Genit. des mhd.
(Lügenfass, Lügengefäss), 10 lô erklärt sich ebenso im aengl, lowe u. mnd.
n der Bedtg.: lügenhafter, lo, lowe = Lohe in der Bedtg. Flamme;
nsch od. Mensch der voller cf. auch 1 lôjen u. lôjer u. so in die speci-
eile Bedtg.: Lohe zum Gerben Ober ging.
gener. Ifft aber das w in mnld. loewe, louwe u. im
gs-lfie, cf. 2 16g. 15 Genit. lôwes des mM. 16 wurzelecht u. das
Ige. y^k*^ in Lohe unorganisch, so wäre es auch
Lohe, die gemahlene od. zu- denkbar, dass das Wort 16 od. mnld. louwe
rinde zum Gerbai u. Beizen etc. urspr. die Bedtg.: abgelösete od. losge*
^dann auch der Gerb- od. lösete, abgerissene Rinde od. überhaupt die
V wie desgl. auch ein Absud 20 von : lose Binde od. Schale, loses Etwas etc.
^ Gerberldne durch Auskochen gehabt hätte u. in gleicher Weise wie das
mener Extract zum sog. tanen mnd. louwen, lôwen, léwen u. afries. levin,
chnetze, um diese haltbarer lioven (Becken, Schale, od. Waschbecken?
- Nid. looi; mnld. (KU.) etc., cf. auch mnd. lovenbecken, 16fbecken,
e, louwe u. loeye (in loeyer, 26 loefbecken,Iouebecken,louenbecken=TFa«cA-
Ijer); mfläm. loye (nur in becken? od. ^flaches Becken?) auf eine
M. loeye (in loeyer Gerber) ; y lu, lav zurückgeht, die für 16 od. louwe
t, 283, a) loo; mnd. (Seh. (lose Binde od. Schale, losgelöstes Etwas
M. loy oz. loye u. loe, nach etc.) jedenfalls die y lu (lösen, trennen etc.,
fB u. loes ; mhd. 16 (Genit. 30 cf. l lê u. lös, 168 etc.) sein würde, während
r l6e, ]6he. — Nach Arnold es bei dem afries. levin etc. u. mnd. louwen
^ander. deutsch. Stämme, pag. in der Bedtg. : Becken, Schale, od. Wascih
rt es dasselbe Wort wie ahd. becken etc. zweifelhaft ist, ob dieses Wort
. 16 (Gehölz, kleines od. nie- zur ]/ lu (lösen, trennen, abreissen etc.) od.
'dfüsch); mnd. (Seh. u. L.) 85 zur y lu (reinigen, waschen, cf. lat. luere
löge, läge, loy (Gehölz, Ge- u. lavare etc. unter löge) gehört. Dass nun
€kis mit lat. lûcus, alt loucos (Ufer aus 16 od. ]6w, louw od. 16we, louwe
i etc.) u. lit. laukas (das Feld, (lose u. abgelöste Binde od. Schale, cf.
das Freie, im Gegensatz schule u. schillen, sowie schäl, schal etc.)
ie.); skr. loka (heUer unbe- 40 ebenso wie aus bark (Borke) auch die Bedtg. :
n od. SteUe, Ort, Lichtung, Lohe od. Binde zum Gerben, od. Gerb-
las Freie, Baum, Ort, Platz, Material, Gerbstoff etc. entstehen konnte, ist
luch: Welt, Leute, Weltlauf, ja zweifellos u. deshalb die Abstammung des
derselben y wie UU. lux u. Wortes 16 od. lohe von der y In (lösen)
bz. unser lücht u. lecht 45 ebensowohl denkbar, als dass dieses Wort
u. zu dessen urspr. u. älterer von dem ahd. 16h (Gehölz etc.) abstammt.
Freie od. das freie Feld Wegen der Bedtg. : Binde, Schale, Hülse
iass das altdeutsche 16h od. etc. von einer y mit der Bedtg.: brechen,
od. 16 etc. (cf. Arnold u. reissen, spalten etc. vergl. auch kslav. luska
^enso wie das lit. laukas auch 50 (Hülse) etc. von luz = skr. ruj od. urspr.
*ld, Wiese, grüner Platz, Aue rüg als Weiterbildung von ru , später lu
T auch die von: niedriger, (reissen, lösen, trennen, spalten etc.) bei
etc., sowie femer auch (cf. Fick, II, 655.
, III, 46 das zweite lo) die 3. loje, loi u. auch loisel, a) Graphit;
od. Dreschdiele (urspr. 55 — b) eine bläuliche od. blaugraue Farbe
r der grosse freie Platz od. od. Färbung als das was zum 16jen (cf.
te, im Gegensatz zu den Stall- 3 lôjen) gebraucht wird u. dient od. auch
!ti) hatte u. hat. Vergleicht dasjenige, was I6id od. eine bläuliche Farbe
hark (Borke) in die specieüe verursacht; — du must nog wat 16i od.
\lene Binde zum Gerben od. 60 16i8el anrören un striken de dien d'r mit an ;
LOJEN SM LOK LOKKE
— dV Bin nog to f5I lôi od. lôisel in de Leäerlcker, Lohgerber. ^ .VZ&loojer;
pot; 't äten word d'r all' blau fan. — Der loeyer, loyer, loewer; mßam, loejer,
Graphit od. das Reisablei heisst hier mnd. loer, lower, lorer, mhd, lôwcr.
auch potlôd od. potlôt (wörtl. Topf bl ei), lêjerë. Loherei, Gerberei, Jjoksn
welche Benennung wohl daher rûhH, daes 6 — lërlôjer^, Lederloherei, Ledergerbe
der Oraphit auch zur Anfertigung feuer- Nid. loo^erlj.
fester Töpfe gebraucht wird od, möglicher- 1$^S&^ lohgakr.
weise auch davon, dass die Ousseisenwaaren laike, ein kleiner Wagen, od, cm i
(als Oefen, Kochlierde, eiserne Töpfe etc.) Schlitten mit einem oben ofenenK»
mit Graphit od. Beisshlei angestrichen werden, 10 einem Fass gum Transport Undn
um ümen eine glänzend blaue od. stahlgraue ftüLSsiger Gegenstände; ^ da kaut vi
Eisenfarbe zu geben u, sie vor Rost zu mit ^t lôike henfaren ud halen'nbîyei
schützen, od, besser vielleicht noch daher, — da kanst wat messe (Mist) mit 't
weä hier die eisernen Kochtöpfe vor dem na de tun (Chrten) brengen. -^ Cs
Gebrauch inwendig mit Chrapihit angestrichen 15 drank-, mes-lôike etc.
u, dann ausgeglüht werden, damit die Speisen loi-kape, Lohkufe; de hûden litU
später keine lôjc od. bläuliche bleiähnliche in de lôikupe. — Nid, looiknip.
Farbe mehr annehmen, wie dies manche in leiflel, s. 3 lôje.
neuen eisernen Töpfen gekochte Speisen be- l. lok (Plur. lokken, iGkker), Lock
kanntlich thun, — Was nun dieses lôje be- 20 Riss, Wunde; Vertiefung, Grube; G
trifft, so ist es zweifellos, (cf mÔi od, mBje niss; — he kmpt in (od. dör) 't li
= müde, — Bchrôjcn = schrôden etc.) aus 'n lok in de kop od. de dik, in de afl
lode od, 16de entstanden u, bezeichnet es — lok in 't klêd ; — timmennaM lok
demnach ein Etwas was aus I6d od. Blei mermanns Lodt, bz. die Thürt); —
gemacht ist u. entstand od. davon herrührt, 25 in 't lok (Gefängniss) ; dn kamst ii
bz. ein Bleimaterial od. einen Bleistoff, Blei- — Redensart: ik aé u d'r nog *o 1
färbe u. so auch eine bläuliche od. graublaue in de kop (ich sehe dir daraus wc
Farbe etc. Bestätigt wird dies auch durch Schwierigkeiten erwachsen , weitssi
mnd. (Seh. u. L.) 16ie od. loye, leie (der nichts Guies^ wenn du dich dawA
bleierne Stempel od. die Plombe), loien 30 etc.). — Nid. loch, lok; mnld., mUi
od. \oyen (mit der Bleimarke od. der Plombe lock; nd. lok (Loch, foramen);
versiün etc.), wie auch mfläm. nebeti looten mofries. lok (SMuss, Verschksif J
(plomber. Boulder) (2ie ^orm loyeu Co/. aucA : ags. loc (repagalam, septnm, dii
looten oft loyen kloot = unc plombée etc., loca (clansara , carcer) ; aeng^ kn
— gheloot^ verloyt = plombé) vorkömmt. 85 cmL lock (Schluss, VersehbUt, 8
1. lojen, s. logeo. Wehr, Schlussbrett; das üm^u.ÉM»t
2. Uj^n, lohen, gerben etc. — Nid. looten] etc.); an. lok (Schluss, Besdäust,
mnld.Aoyeü, loewen, loa wen; mfläm, loyen; Verschluss, Deckel), loka (VersMt
mnd. lôen; mhd. lôwen. — Zu l lôje cf. gel); norw. lok; schwed. lock: ü
auch 16jer etc. 40 (Verschluss, Deckel); ahd. loh, locli
8. lôjen, a) mit Graphit od. einem daraus loh u. locher, auch Inhhir, loeber]
bereiteten flüssigen od. breiartigen Gemenge loch (Verschluss; Versteck; HâhU,
an- od, bestreichen u. bläulich od. blaugrau, Spalt, Geffnung, Loch). — Danm
stahlgrau etc. färben ; — de afend (Ofen) loc, abgeleitet nfranz. loqaet, üaL 1
mut noch beter lôid worden ; — b) eine bläu- 45 (Schloss, Vorl^eschloss). Mit golk
liehe od. blaugraue Farbe ablassen, bz. so usluks (reclusio, Geffnung od. ei§e\
färben od. abfärben; — de pot lôîd nog; Erschluss, Ersehliessungi
't &ten word dV all' blan in. — Compos.: schluss. Auf Schliessung) t
ofiôjen, blau od. bläulich abfärben; — de od. lûkan = ahd. lûhhan (sdäiest^
afend (Ofen) od. de pot lôid of; >- de 50 (iAe2. biloh, bloh, bloch ^((/. blök) fM l
kasscD, brummelbdeu un bikbêen lôjen of ; worüber Weiteres unter lake u. la
— ûtlôjen (den in einem eisernen Kochtopf 2. lok od. lekke (Plur, lokken),
befindlichen Graphit- Ueberzug durch Aus- Haarlocke, — Nid. lok; mnld. locke
glühen entfernen). — Zu 2 lAje, wie auch lok; wfries. lock; as. lock, Pk
das nd, (im Br. Wb. III, 82) von den die 55 (capillos); ags. loce, loc; aengl. lo
Lippen etc. bl anfärbenden Kirschen ge- lock; an. lokkr; norw. lokk; sehw
brauchte lohen wohl dasselbe ist u. nicht dän. lok ; ahd, loc, loch ; mhd. loc (c
M7t> unser 1 lojen von lAje od, lohe (Gerber- capillus, cirrus, floecas). — Es
rinde) abstammt. urspr. wohl nur einen Büschel, Bt
lôjer^ Loher, Loh-Gerber; — lër-lôjer, 60 einen Bündel, Haarbündd etc. «
fc. - -'•■»_
▼ •*
LOEtCS i» LÔlOO
nach mnld. luggherigh (cf, Kil) dasselbe krollen, nmanwen all de kattai; oi
Wort wie unser lug (s, d.) zu sein seheint matig sehreeawen) ; mnUL, wßisLt
Wahrscheinliclier indessen gehört es mit loUen, lallen (mussare, mimhai«, i
1 lok II. nt^d. Lücke (s. unter luke) m nameros non yerba canere^ Mumm h
der y luk, bz. luk (frangere etc.), s. unter 5 aengl Stratmann) loHea «. lollu
2 lukcn. lull; nhd, lullen (leise tose» oi i
lÖkH, ein langer schlaffer unbehauener s, B. um Kinder einsusddßfenO.
träger Mensch, grosser Tölpel, fauler itekel, einem Stamm mmld, lol, lul (ntio 1
Schlapps etc; — barg' din bênen du löks, nica, niimerot earmlnia, tenor, (i. Im,
dat man d'r net afer fald ; — 't is so 'n regten 10 Schall etc.), der wM auf eine fM
langen lOks fan 'u fcut. — Nd. (Schani In, urspr, ni (schreien, hriiiüen,9vma
back) I6ks (Faulenzer, Tagedieb), — Es cf Fick I, 742) gebädeU redi^,G
gehört wohl mit nd, (Schambach) lÖken lu-lu, bz. ni-ru suruetgtht, vm m
(aus Trägheit langsam u. schwerfällig gehen, rûm (capreae genos) «. das Inbrm
hinken, humpeln) zu einem Ädv, lök (matt, 15 rorûya (heftig briülem eU) ierék .
schlaff, träge, müde etc.), was mit nid. leuk der y ru gebildet ist Boss aket
(matt, flau, schwach, lau, gleichgültig etc.) lallen auch ebenso wie mnUL leiSeii(
ident. ist u. nach der von v, Dale neben ein blosses ablautendes lallen (tf.
leuks angeführten Form lukes, bz. nach lallaro etc. bei Fick II, 2U imti
unserm rOk, nid. renk = nhd. ruch (in 20 «ein kann, wie auch ru «. laUoM.
Geruch) ein ahd., mhd. luch voraussetzt. von ra fc. la sind, sei hier neAl
Dieses luch selbst könnte nun aber wohl erwähnt. — Zu lolleu etc. gdwt A
wieder dasselbe Wort sein, wie das unter lolle- od, lalle-broder, bs, das mhd. (.
2 lokker erwähnte mnld. luck u. das auch od. md. lolhart, lollhard etc.
wohl aus luch entstandene mhd. lugge, lack 26 lôv, gdâhmt, steif, hinkend, fds
(laxus, fiaccidus etc.) wonach dann auch ermüdet, matt, müde, flau, eraotti
löks ehensoiDohl wie 2 lokker mit unserm schlaffend, lähmend etc.; — dat per
lug connex sein dürfte, falls es in der (gelähsU u. steif etej un kan h&it i
Bedtg.: dcbilis etc. nickt etwa zur y luk, g&n; — ik bün nêt so lôm (meä, \
lug (frangere etc., s. unter 2 luken) gehört. 30 schwer in den Beinen) ai 'n band;
Verql. indessen Weiteres unter 3 luk. bQn so lAm in de bénen, dat ik 1
Lokward od. LOqnard, ein grösseres Kirch- g&n of stân kan ; — dat pArd 15p1
rik>i/(karklôg) in der krumhörn, nordwestlich (müde, langsam, trage, sehterfäÜ
von Emden. Früher hiess es (cf. ostfr, dat man dV bei not mit förgds ku
Urkundenb. von Dr. Friedlaender, Nr. 36 — 't is fan dage Buk Idm wfir (i
153) Lachwerth u. (cf. Index bonorum etc. müde u. wuUt machendes, ersddaft
Monast. Werdin. von W. Crecelius) flaues stillwarmes Wetter), dat mai
Lacuurdh, dessen erster Theil wohl dasselbe lOat bed um wat to dôn. — jn
Wort wie nhd. Lache; and. laca; ags. mnld. lome; norio. laam; sck»ed.\
lac; lat. lacua ("r/. Weigand) ist, während 40 WM aus dem Präter. 16m, loom
uurdh, bz. wurdh dasselbe Wort wie afries. lamôn, bz. ahd. laman ("</. lamen) ea
wurth in wurth-saten (jetzt Name des Landes wie auch unser lômen m. sehwed. 1
Wursten) ist, worüber Weiteres unter Beine schleppen etc); mhd. Iock
wirde, vrOrde. Die Bedtg. von Lac-uurdh schlaffefi, ermatten) eleu, ahd. luom
od. Lokward ist demnach wohl See- od. 45 nachgidng etc, cf. bei Weiganû
Sumpf' Insel, bz. Anhöhe od. Werder am lome, Inwe, Inm, Zoftme, J
od. im See od. Sumpf u. so später auch Ententaucher (col^mbus arcticui o*
See- od. Sumpf-Dorf, See-Ansiedlung etc., trionalis). — NkL lom\ engl loom
weil eben diese Anhöhen od. wurtben, wirden, lomm ; norw, lom ; an. ]6mr. — ^
worden hier überall die Ansiedlungs- u. 60 Vogel zu einem gew&knUehen Crang
Wohnstätten unserer noch nicht durch zum Stehen uitfähig ist «. nur
Deiche von den Meeresüberschwemmungen kann (cf. Brehm, Thieridten, I]
geschützten Vorfahren waren. hat derselbe woM seinen Naasen dt
lolleu, laut sumsen od. ein unarticulirtes er lom ist u. ge^t
dumpftönendes lärmendes Geschrei mad^n, 66 lômeu, gdäimt sein, steif sei»
ohne Worte od. unverständlich od. schlecht gebrechlich u, matt ete, gdken etc.
u. unangenehm singen, heulen, schreiend pôrd 16md; — bô fangd an to l
weinen etc. ; — ho löpt de ganse dag dort hinken od, gebreehUeh «. maU zu g
't hûs to lollcn; — loir dog nét so, du — Zu lom.
bliksems junge. — Nid. lollen, lullen (grollen, 60 lêmîg, müdig, maU, sdkwerfäilige
LOHIOHEID 529 LOERE LOSE
MûdigkeU, Mattigkeit etc, faren, as junk faren on old lôpen; -- wat
le. man nêt holden kan, mut man lôpen laten;
Vergeltung nach Verdienst od. — lât de budel lôpen, od. rîten etc. —
emand verdient, Entschädigung Compos. : an-, of-, be-, fer-, in-, um- u. up-
üäentsehädigung für eine Lei- 5 lôpcu u, zwar Letzteres hauptsächlich in der
eit etc. — Davon Dimin. lôntje Bedtg. : an- od. aufschwellen, dick werden
bôntje krigt sin lôntje. — Nd., etc., sowie auch in der von : aufbrausen,
%fläm,, mrul,, as, loon od. Ion; heftig od. zornig werden etc, — Nd., mnd.,
ifiriea, lean ; nfries., helg. luan ; nid., mnld. loopen od. lôpen , afries. hl&pa,
. leän; aengl lean; an. laun; 10 lâpa, hliapa (lilép, hliop); wfries. Ijeappe;
l, dän. lön; goth, laun; ahd. nfries. lûpe; satl lôpe; wang. lôp* helg.
idL Ion. — Es gehört mit 1 le lôpe;a«.hlôpan;a^s.hleapan;aen^/. hleapen,
der y In, urspr. ru (spalten, leapen; engl, leap; an. hlaupa; norw. laupa;
em, iheHen, abgeben etc.) u. be- schwed. löpa ; dän. lobe ; goth. hlaupan ; ahd.
soviel als Theil od, Antheil 15 hlaufan, laufan, loufan, loufen (Huf, Hof,
B. Theil, Stück od. Oabe, das Haf, lief) ; nüul. loufen. — Wegen des Zu-
Jemandem zutheilt u, abgiebt, sammenhanges mit griech. krap, karp in
^eute od. Antheil der Jemandem karp-âlimos u, kraipnös (schnell) u. kalpé
mmt. {Trab) etc., cf G,, Curtius, 143, Nr, 41,
e. 20 wobei zu erwähnen ist, dass kaxp wohl durch
Lehne, StiWse; s, läne. p von kar, später kur (sich bewegen etc)
en^ stiUzen etc. — Nid. leunen. als der y von gall., lat. carrus u, cumis,
dOne, OeUhne, Gestütze etc, currere etc. fortgebildet wurde,
Mn; — he lônd sin folk man lOper, Lauf er, Läufer, Benner, bz. ein
lAnt Buk de meite (Mühe) nêt; 25 Etwas (Mensch, Thier, Ding etc.) was läuft
^ regt Ionen (nicht Bechtes ab- od. sich bewegt, geht, rennt etc, ; — Compos. :
îdhun etc.), hard-lôpcr (SchneU-Läufer , Schnelltraber
te, !•■, 19n, Koppel, Koppel- etc.) ; — swerd-lôper (Schwertläufer, bz. das
)d. Stange womit das Vieh an- zum sog. Schwert des Schiffes gehörende
\ppelt od. verbunden wird. — 30 Tauwerk, worin dasselbe läuft, bz, womit
dasselbe auf- u, niedergelassen wird); —
len, koppeln, zusammenkoppeln lôper in einer Mühle ist a) das grosse Bad,
ketten. — Stammt es vielleicht welches um den sog. könig sitzt u. b) das
d = land, — mon = man etc.) kleine Bad oben um das sog, spil, woditrch
iflan (Kette, auch als Schmuck); 85 der Mahlstein vermittelst des grossen lôpers
I. L.) lanne (Kette od. Cfürtel in Bewegung gesetzt wird,
i Stäbchen od, Gliedern ge- lopje, lOpke, iSpken, «cA^i^A. : Erzählung,
M MetaUblech getrieben, od, Märchen, Erdichtung, dichterischeErfindung,
e od. BUxtt von Metall, lamina) ? Lüge etc. ; — d'r gän allerhand lôpjes (od.
knstühl. — Nid. leunstoel. 40 lôpkes etc.) dör de weit; — dat sQnt all'
Gang, Bewegung etc; Gang, man lôpkes, wärfan man nêt wêt of sê w&r
hé nam 'n lôp (od. tolôp) un sunt ofnêt; — hê wêt altîd allerhand lôpj es
er; — hê is up de lôp; — hê to f erteilen. — Es ist das Dimin. von lôp
Ap ; — H is all' in (od. up) de (Lauf, Gang, Betoegung etc) u, also wörtl,
df all' in d' lôp (es geht alles 45 soviel alsLäufchenod. ein Etwas welches
wen); — he hed 'n dügtigen sich wohin bewegt od, zieht, bz. durch die
' de 16p hü *i water etc.; Welt hinbewegt od. unter den Menschen
u 't gewer. — Femer auch: umläuft od, umgeht u, erzählt wird,
f/rthfaü, Buhr; — he hed de I^Pi^) *>* för- od. wîd-lôpîg, vor- od,
»de lôp (rothe Buhr) ; — Nd,, 60 weiiläußg.
ries, hl^; wfries, Ijeap; ags. lopsk, löpsk, zum Laufen u, Bennen od,
ip ; dän. lob ; ahd. louf, louph ; Fortlauf en. Durchgehen geneigt, bz. läufisch,
uf, Sprung etc.). — cf. weiter : rennisch od. rennerisch, flüchtig, wild etc, ;
, löpst, löpt etc. ; — lêp, lêpst — dat wicht (Mädchen) is mi fSls to lôpsk ;
i), laufen, rennen, rinnen etc. 55 — löpske wichter un përde sunt kw&d to
. n. Atrichw.: he löpt as 'n holden; — fig, auch: brünstig z. B. von
wôt d'r up to lôpen; — lôp' Hunden.
od an de m&n etc. ; -— he löre od. lör, ein abgetrenntes, abgespaltenes,
l6 up der geid ; — junk faren, abgerissenes od. zertrenntes u, zeriheiUes,
. auch: beter junk lôpen un old 60 zerrissenes, zerfetztes Etwas; Fetze, Lumpe
BfeauH ToolmOT. WOrierbnob. II. 34
LOERE LOER 580 LOEBEN
od. Abfall, Ideines StOck de,, Brocke etc. fähren, betrügen) aiff ibf ad üo
od, ein kleines nichtiges werthioses gering- Dies, I, 255) logoro, a/fwu. loit
fügiges Etwas, ein Nichts etc; — he hed mhd, Inoder od. ahd. laodan (^.
niks as läppen un lörcn (Lappen v, Fetzen) entstandene frans, learre, prot. loire,
in de käste; — de jOde brogde mi niks as 6 Iure (Stück Leder, um den FaÜun
ômer läppen un lören (Lappen u. Abfälle eurUcksulocken) surüekg^en, wöirti
od. kleine Stücke), wftr gen ôn gôd stûk flês mnld. Form loejer aus der wutwM.
manken was. — Daher: to lör (od. löre) u. nhd. Luder ident. Form \oekt p
maken (zu Abfall od. Brocken, bz. zu Nichts moe^en = nhd. müden, bz. wua
machen etc. u. so auch: fig. zu Nichte 10 = müde u. muer meien, moien) ence
inachen, zu Schanden machen, verderben u. entstand. Ob nun aber mfâi.]m
etc.) ; — he môk dat to Ißr (er machte das in der BedJtg. : res parvi valoris etc
zu Nichte, bz. zu einem NicMs od. einem lieh dasselbe Wort ist wie das am k
nichtigen u. verfehlten Etwas, machte dass entstandene lore, lenre (Naekwein i
Nichts davon hei-aus kam, verdarb u. ver- 15 oben) u. in der Bedensart: te leor
hinderte das, z. B. einen Plan od. einen (cf.oben auch die Eedensart: telear
Anschlag, ein Unternehmen, eine Speculation — te leur gaan etc, bz. bei un» m
etc.) ; — to lör (od. löre) stellen (in den von : to lör maken) wieder mit lote
Enoartungen u. Hoffnungen täuschen, sie (illecebra etc.), bz. nhd. Luder (^
zu Nichts od. zu Nichte machen etc., od. 20 auch in der Bedtg.: schlechter gt
wörü. wohl Etwas zu od. in u. auf das Kerl, Lumpenkerl etc.) ident. ist, t
Niveau von Nichts stellen u. setzen od. sehr fraglich, zumal da die Bedtg.:
bringen etc.) ; — he steld min ferwachtingen etc. sich auch aus der van : Streifen,
gans to lör (er stellt od. setH meine Er* Windel, Stück Band od. Tueh,Laj^
Wartungen auf Nichts herunter, reducirt sie 25 wickeln konnte u, demn€ieh löré m \
auf ein Nichts, macht sie zu Nichte od. zu dtg. : Fetzen, Lumpen etc. auch da
Schanden, täuscht od. betrügt mich sehr in wie unser Iure, lûir (Windel) em C
meinen Erwartungen u. Hoffnungen etc.); von ahd. ludara (conae, conabuli
— he is gans to lör steld (er ist ganz u. mentnm) sein kann, worauf omA
vollständig in seinen Erwartungen u. Hoff- 80 älteres loeder, luder stehenden mnli.
nungen betrogen, bz. alle seine Erwartungen loeyer, luyer (lomm, loramentom, v
u. Hoffnungen sind zu Nichte gemacht u. etc.) u. loeyer, luyer (rodde^ flets, bs.
zu Schanden geworden); — to lör gftn (zu tritnm pannicnlns) zurild^ehen u.
Nichte gehen, kaput gehen, verloren gehen, auch das frans, lodier (woüene A
verderben, verkommen etc.); — de héle budcl 35 entstand, falls es nicht etwa ^enso
is to lör gân; — 't geid alP to lör, wathê dara (cf. 3 Iure) selbst auf das <
dcid un undernimd. — Nid. (cf. bei v. ludo (loses grobes Tuch etej iw
Dale 2 u. 8 leur u. loor) leur (fomp, vod, wobei es denn für afrans. lodier
prul; beuzeling, nictigheid) u. leur, loor nichts) wieder sweifdhqfl ist, ob c
(te Iciur of te loor stellen ; — te leur of te 40 ahd. ludara (lonun, vincahim etc)
loor komen ; — te leur of te loor gaan) etc. ah± luodara, mhd. laoder, nhd. Ia
Ki li an nimmt an, dass das mfiAm.iaure, stand. Ausser Iftre, lûr in dtten
leurcQ (ravauderie ; chose de petite valeur), sowie 2 lûder, ef. 1 n. 2 lOreo, lOter
lore, leurc in der Bedtg. : res parvi valoris, etc. u. lüren.
mcrx frlTola; tricae, res frivolae, res nihili, 45 1. lOren, a) ai^aÜen, Abfälle od.
nugae dasselbe Wort sei, wie das aus lat. Lappen, Stücke, Brodken, Reste smri
lora entstandene u. entlehnte mnld,, mfläm. od. geben; — d&r lörd niks fan i
lore, Icure ; aM. Iura ; mhd. Iure ; nhd. nictUs von ab, od. gieht es keine B
Lauer (Nach- od. Tresterwein etc.) u. also von bleibt nichts Hibrig etc., s, 1
hievon in die obige Bedtg. : res panri va- 50 Lappen für den Sehneider in seil
loris etc. übergegangen sei. Dagegen stellt od. Fleisch- Fetzen «. Fleisch- od.
er die Bedensart: te lore od. te leure stellen Beste od. sonst. Brocken od. Ot
(er übersetzt sie mit: il Heere, incscare et einen Dienst, einen Armen od. eine
frubtrarc, decipere) zu lore, leure, bz. loeyer, einen Hund etej; — it dV ôk n
luder od. anld. loeder (illecebra, reclamato- 55 (ist da atich was abgefallen od, 4
rium, revocatorium accipitrum ; instrumentum blieben ? — hat es da auéh wu
quo accipitres ad escain proi)08itam invi- abgegeben, Jutst du auch was erhol
tantur et alliciuntur, illecebra oscae etc.)i dabei atu:h was filr dich herasMekc
deren Formen^ l^re, leure wohl mit mtild. — wat schal d&r fan so 'n bara n
loren, leuren ti. franz. leurer (anlocken, ver- 60 (was soll da von einem eokhen R
LÖSIREN 531 LOES-BANDIG
H Ge9chiehie wM Übrig bleiben auseinander fallender etc, u. b. ein leerer^
ïmmen?); — b) mit Brocken od. nichts enthaltender etc.) grund; — he is sm
M, niehtsnuteigen Sachen u, geld etc. lös od. kwit; — lös holt (loses,
iäbspeisemu. hinhalten, Jemanden lockeres, poröses, weiches, leichtes Hots) ; —
ren n. täuschen, ihn betrugen in 5 'n lös schip (a. ein Schiff, welches nicht an-
lutungen u, Hoffnungen etc.; — gebunden ist, bz. fest sitzt od. fest liegt; —
A wat — cf. nÜ. (v. Dale etc.) b. ein Schiff, das unbelastet u. leer ist); —
tn Klein- od. Höker-Handel *t hûs steid lös (leer); — dat fat is lös
neu Sehleich-Handel betreihen), lôpen; — mit 'n lös lif is kwâd arbeiden;
ügen, anfuhren), lorrendraaijen 10 mit lösse handen is kwäd häfkes fangen ; —
y verstohlen od. heimlich ein- lösse fatcn dansen am mêsten; — lösse
etc.), leur- od. lorren - kramer wagcns rammeln am dülsten; — wat is d&r
rUmer od. Lumpen- Händler) etc. wol lös od. lös ? d&r stân je so 'n budel
unter lOre u. vergl. auch unser minsken bi 'n ander ; — nû is de düfel bei
rendreier. 15 lös ; — he f8rd 'n lös (loses, lockeres, leicht-
i. q. lötern; — he lörd od. fertiges) läfen; — he is mi föls to lös
tiemm. (schlimm, listig, schlau, pfiffig, gerieben) ; —
Ueinigkeit etc. = klatterê, lum- he is so lös as 'n fos ; — he is 'n losen
— 'n lörerê geld ; — mit sükse gut. — Sprichw. : 't gifd gen loser gödje as
1 'k mi nêt o^efen im upholdcn. 20 minsken , man kan d'r apen (Äffen) mit
rery. — Zu löre. fangen; — ligt land, lose lue; sware klei,
irêr, Lorbeer; — Flur, lôrôren, gr&fe ossen. — Bäthsel: 't tüntje (das
jorbeeren); — lôrêr- od. laurêr- Tönnchen, bz. das Ei) lag up de bank, —
lôrér- od. laorêr-krans (Lorbeer- *i tüntje ful (fiel) fan de bank ; dV is gen
c/. ahd. lör (in lörperi, lörbere, 25 so 'n losen (pfiffiger, schlauer) timmerman,
6rpaum, lörboum etc.) aus lat. de dat tüntje wer maken kan. — Nd. lös,
los, lös ; mnd, lös, los ; nid,, mnld. los, loos ;
rk, Sdiehn, Schuft, Schurke, afries. l&s; wfries. leaz, los; nfries. lus,
durchtriebener Geselle etc.; — luas; satl. lös od. löz; wang. lös; helg,
a lork d&r in min tun ? wilt du 30 los ; as. lös (los, frei etc.) ; ags. le&s (liber,
m^en dat du fürt kumst? — solutus, vacuus, expers, fallaz, falsus, men-
nik fan körel. — Nd. (Br.Wb.) dax); aengh leas; an. lauss; norw, laus;
\tMj^ lork, lurk; hess. (Vilmar) schwed., dän. lös; ahd., mM. lös (los, nicht
Kröte; hauptsächlich aber als fest etc., frei; beraubt; freigesprochen; eucht-
t gebraucht, wie auch schwed. 35 los; harmlos; fröhlich); goth.l&m (solutus.
Letzteres indessen wohl mit an. inanis, vanus, leer, vergeblich, nichtig). —
(Prügel, Knüppel), norw. lurk Das dafür anzusetzende Thema lausa ist
während das nd. lork (Kröte) vom Präter. laus, lös, lcâs von goth. liusan ;
be Wort wie 7ihd. Lurch od. as., ahd. liosan; ags. leösan etc. als dem
(kriechendes od. schleichendes 40 Stammverb, von fraliusan etc. (verlieren, cf.
s Thier) ist. cf. lûrken. ferlêsen) fortgebildet u. da dieses die sinnt.
; s, lot. Bedtg.: spaltete, trennte od. hieb u. schlug
(fleci. : löBser, loser ; — lösseste, ab etc. hat^ so bezeichnet lausa od. lös dem-
lose, abgeschieden od. abgetrennt, nach einen Zustand, wo ein Etwas bereits
\ngebunaen, locker, frei, ledig, leer 45 getrennt od. gespalten, bz. von einem andern
itt al lös; l&t 't man, du brûkst 't Etwas abgetrennt od. abgespalten, abgehauen,
hauen ; — du must dat lös laten ; abgeschnitten etc. ist u. sonach nicht mehr
sitt d'r lös up od. umtö; — he fest ist od. fest sitzt, wo denn aus nicht
:eii ; — de regen sitt so lös, dat mehr fest od. unfest neben ungebunden, un-
[ wen d'r man 'n wulkje an de 50 gefesselt, frei, befreit von, leer etc. auch die
— lös wer (loses od. unfestes, Bedtg.: unzuverlässig, falsch, treulos, be-
es, unzuverlässiges, regnichtes trügerisch, listig, schlau etc. hervorgingen,
— hö is lös kamen; — he löpt Bern. Von den Compos. mit lös u. lös
l u, unbeJUndert etc.; — b. un- werden hier nur die bemerkenswerthesten
inbebürdet etc.) herum; — he 55 aufgeführt:
um ; — he hed hum lös bunden ; ios-bandig, los od. frei von Banden u.
, ttdd lös in de grund; — de Fesseln, bz. kein Band Tiabend, nicht mit
a so löB an de böm, dat so man einem Band od. einer Fessel behaftet etc.,
fidlen, wen man d'r man äfen frei, ungefesselt, zügellos, frei u. ungebunden,
*n löasen (a. loser, lockerer, leicht 60 ungehemmt, unbehindert etc. ; — de hund
34*
L0ES-BANDI6HEID 632 LOE8JE8
löpt lösbandig herum ; — lOsbaDdigc (eûgél' Lockerung gthen, lockem, Baum ai
lose, freche etc.) jungens ; — hé ford 'u lüs- raum geben etc.; — da miut dit kI
bändig (a. zügeUonca ausschweifendes etc. ; lösen ; — löse dat tau wat etc. — ef
— b. freies eheloses) läfen ; — he läfd lös- das folgende lösen, womit es unfr.
bandig (frei von Ehebanden^ ehelos, allein 5 ist, sowie auch lössen.
etc.) för 8(lk hen ; — dat steid dar lösbaudig lösen, lösen od. los machen ete.,bx.*
(unbefestigt, nicht fest gebunden, lose etc") dass ein Etwas in einen abget^attö
hen ; — \iv kwaiii lösbaudig (ungehemmt, bz. getrennten Zustand (cf. lös am St
frei M. ohne Last od. Bürde, bz, allein etc.) kömmt u. geräth u. die V'erbindung
YfVT um ; — ik bini gans lösbandig (tmbe- 10 Zusammenhang von Etwas aufgtkf)be\
hindert, unbehelligt, unbeUistigt, ungefährdet datier überhaupt: spalten, trennen, ä
etc.) un allOn na hüs hon kamen. — Nid. auflösen, zerleget^ zertheilen etc,; auf
lösbandig; nd. lösbandig. macJ^en, die Verbindung u. denZnu
lös - bandigheid , Zügellosigkeit , Zucht- hang aufheben u. so auch (ein Etn
losigkeit. Ib od. frei machen, entbinden, entfern
löse , Lose , loser od. lockerer Zustand, freien etc. ; — de hûd ISsd (tren^, i
Locker neit, Lockerung, Freiheit, freier Be- spaltet etc.) sük d'r of ; — de seh
wegungsraum, Baum, Spielraum etc. — d'r sük net lösen (trennen od. abtrenn»
sitt gen löse genug in ; — du must dat tau scheiden etc.) od. sük not löseo (}
mër löse gofen; — du must de junge (od. 20 scheiden, abscheiden, entfernen de)
de përde) mër löse laten, anders haud hö — stênen lösen (Steine lotmatken <
(bz, hauen sê) ligt afer de strenge. brechen, herausbrechen etc.); — dit
l'öse, Losungswort, Losung, Signal etc.; net in water lösen od. nplösen; -^
— ho gaf hum de löse; — geld is de löse; lÔsd sOk; — löse dat band dV of(adu
Bedensart. : 't is man för de löse, es ist nur 25 trenne, scheide das Band davon ab)
für die Weise, od. für den Anstand, für 18sd s!n handen (er trennt seine Bän
den Schein etc., bz. um die Weise od. die einander od, auseinander, bz, er mac
Gewohnheit, den Gebrauch (usus) zu begehen Hände von einander frei, od. «
u. zu beachten, der Weise od. Gewohnheit macht seine Hände frei); — ketten no
des Gebrauchs od. Änstandes u. Scheines 80 lösen (Ketten u. Banden aufbred
halber; — ho deit dat man för de löse, er offen machen, von einamder mockfli,
thut das nur für den Schein , bz. des Ge- gen) ; — hum ût ketten an bände
brauchs, Änstandes u, Scheines halber; — (frei machen, befreien^ erlösen. Vis
ho fragt man för de löse od. um de löse to kaufen etc.); — de körrels d*r&tlÖi
bcgâu, er fragt nur für den Schein od. des 35 Kerne da heraus lösen od, heram
Gebrauchs, Änstandes u. Scheines halber, aus entfernen etcj; — fragen, i
bz. um die Gewohnheit u. den Gebrauch etc. rtidsels etc. lösen od. uplösen (FVt^
zu begehen. — Nid. Icus (geld is de leus; öffnen od. aufsehliessen); — gell
— Bedensart : voor de Icus, Gewohnheits-, (Geld lösen od. los u. frei wiaehen t
Gebrauchs-, Änstands-, Scheines-, Scherzes- 40 aus dem Verkauf von Gütern etc.);
halber); mnld. lose, lause; mnd. lose (Lo- hed hum d'r fan erlÔsd od. ferk
sung, Signal, Losungswort, Wort welches Weiter vergl. 2 lösen v. lössen.
als Losung gegeben wird od. dient, tessera, lösen; mfMf. losen ; n/dL lössen; wM
tessera militaris, symbolum, bellicum sym- losen, lössen (solvere, liberare, i
bolum). — Es gehört mit dem aus ahd. 45 laxare, exonerare etc.); aßries. léia;
hlosuuga entstandenen nhd. Losung (mili- (Jap ix) leaqen u. losten; wang.C
tairischer Erkennungsruf etc., tessera etc.) traut 1,71) leiz; o«. lö^jan, lösein i
zum ahd. hlosên, lösen u. losön (zuhören, ags. lêsan, l^an; aengk lénn: «^
hören, horchen, lauschen, aufmerken), welches an. leysa (statt lau^) ; schwed. IM
mit dem gleichbedeutenden ags. hlosniau von 50 löse ; ahd, lösjan, lao^an, lössan, lOfl
einer aus hlu erweiterten ]/ hlus (wovon as. u. lösön ; amhd. lösen ; wthd. loei
hlust, Gehör, Gehörorgan; Hören, Aufhor- machen, lösen, frei machen^ auâSk
chen, Aufmerksamkeit etc.) stammt, während lösen) ; goth. lauejan (los machen, Vk
die y hlu sowohl im nhd. Leumund (urspr. macJien, befreien, erlösen; niehtig
hliumunt etc., Buf etc.) als in unserm lünink 55 zu nicüe machen, vereiteiu etc.). Zu
(s. d.), sowie ferner auch in lud (laut), lösheid; t. g. lössigheid — Nie.
luden u. lüden (s. d.) steckt. lösheid, Schlatäieitg Pfiffigkeit ^
1. loMen, losen, das Laos ziehen etc.; s, lös, lös u. lösigheid.
lottcn. 19ajes, lose^ locker, leicht, mdU i
2. losen, los u. locker machen, Lose u. 60 stark etc.; — damiiBtdatsaiislöqei
I ;up3:i:hii
53S LOT
Abinden; — lât wat löfljes; — wfries,, wang. lot; nfries. lod; ds. hlôt;
ihQ'ea ; — lösjes un ligljes (locker ctgs, hlot od. hlôt ; aengl, hlot ; engl, lot ;
le^ vom CharakUr) ; — de grund noruo. lot ; schwed, lott ; dän. lod ; goÚi.
i; — da mofit man lösjes anriten. hiauts; ahd. hlôz, lôz; mhd, lôz. Davon:
tjea. 5 ito/. lotto (Glückstopf); pari, loto (Sorte,
. a) Losigkeü, Lockerheit; — ^n£raA/^;/ran^. lot (iln^^eiO. -^^^jr^L* loterie
I. lösaigheid (s, d.) in H tau (xl. (Glücksspiel), — Mit ags. hlyt; an. hlutr
1 etc.; — b) Schlauheit, Pfiffig- (Loos, Äntheil, Land^santheü) ; norw. lut;
- dat was de fosse sin lôsigheid. ahd. hluz, luz (dasselbe) u. an. hluti (Theü)
) läsen, los u. frei machen etc.; 10 u. an. hleyti od. urspr. hlautja (dasselbe)
i hnm ût ; — ferlössen, erlösen zu as. hliotan, hleotan ; ags. hleötan ; ciengl.
) frei od. leer machen, löschen, hleoten; an. hljöta (hlaat, hlyt); norw.
enüaden; — sténen, törf, kftlen, Ijota; aschwed. Ijuta; goth. (hliutan, hlaut);
össen ; — 'n gewer od. 'n büsse, ahd. hliozan, hlëozan, liozan, liazan, leozan ;
en ; — dat schip mut morgen 15 mhd. liezen (sortiri, loosen, das Loos werfen,
D. — Auch subst. : wi Bunt bi *t wahrsagen, zaubern ; erloosen, erlangen), od,
nit 'i löBsen anfangen. — Nid. Alles (nämlich hlot od. hlot u. bliutan,
qT. lös II. lösen, womit es urspr, hliotan u. ags. hlyt, an. hlutr, ahd. hloz
etc.) vielleicht besser von der germ. y hlut,
, a) loser, lockerer etc. — b) 20 die wohl in ähnlicher Weise wie die für
tf, lös. goth. hlutrs {cf. lûtcr) anzusetzende "]/ hlut,
, LöBer, — Nur in ferlösser f-EÄ*- bz. klud od. Vlud auf eine aus kru od. Jpni
üd, verlosser. — Ahd. lôsari, (später klu, ^lu, cf. unter lud, lûnink etc.)
l lösaere, loeser (Löser, Erlöser, erweiterte y krud od. J^-ud zurückgeht, ganz
hretter). 25 wie dies auch mit der aus skm erweiterten
eherig; — up 'n lössigen (locke- V skrudtjonschrôden, schrôjen^ÄCÄroienj der
lockern, nicht gebundenen od, Fall ist. Was nun aber die Grdbdtg, dieser
nd seien ; — 'n lössigcm sand germ. y hlut betrifft, so ist wohl mit Sicher»
ren, losem, bz. leichter stäubenden heit anzunehmen, d<iss sie die Bedtg. : spalten,
I Sand) as de droge dünensand 30 hauen, stossen, stechen, graben, ritzen, reissen,
aét. bz, brechen, bersten, reissen, auseinander-
ly Lockerigkeit, Lockerheit, Un- gehen etc., od. hauen, schneiden, theilen,
Ï etc, ; — d'r is od, sitt nog gôn trennen etc. hatte, da doch überaU die Bedtg. :
1 lôsigheid (s. d.) genug in de Tlieü, Antheil, Stück etc., bz. theilen, ab-
is nog föls to fast un stif. — 35 theilen, zutheilen etc. in den obigen Wörtern
eid. auftritt u. einestheüs ein Loos ja stets nur
Sssei, Lösung, Erlösung, Frei- ein TJuil eines Ganzen ist, andererseits aber
rfreiung; Löschung, Entleerung das Loosen od. Looswerfen in alten
I kan d'r gen lössen (Erlösung, Zeiten auch ja mit Stückchen Reisern od.
Freilassung, Dispens etc.) fan 40 Stöckchen, kleinen Holzstäbchen etc. geschah,
férlössing (Erlösung) ; — ho hed — Vergleicht man nun aber die y km von
g od, blôdlöss^ (BlutenÜeerung, 1 u. 2 rau etc., sowie von griech. kroaino
Aderlass) had ; — waterlössing, u. kroüö (schlagett, klopfen, stossen, stampfen
(Wasser-Entleerung etc.) ; — in etc.) zend. khru (verletzen, verwunden, furcht-
lössefi (Löschung, Entladung) 45 bar sein) etc. u. lat. crudelis u, crudus etc.,
qf. nid, lossing, Terlossing, in- so dürfte daraus auch tooM unsere germ,
IC ahd, lôsunga; ni^. lôsunge, y hlut in der Bedtg.: stechen, ritzen, ver-
}8ung, Erlösung, Loslassung etc.) wunden, reissen, bz. schlagen, abschlagen,
unter inlös. hauen, spalten^ scheiden etc. erweitert u. aem-
ÚMgj losei, Lösung etc, wie im 50 nach lautlich dieselbe sein wie von lat, crudus
'onst cf. lössing. etc. Zu zend. khru (verletzen etc.) vergl.
Theü schon verdrängt durch das ül/rigens auch noch skr. khur (ändere, bz. to
, wie auch lotten, loten durch kut, to break), die Benfey (pag. 240) zu
osen), Loos; — 't lot smiten: kshiir (to cut, to Scratch, to make furrows) ©er-
t grote lot wunnen; — ho spöld 55 gleicht u, wahrscheinl, aus urspr, skur, skru
Jf lot ; — 't was sin lot (Loos, (spalten, schneiden, theilen, schroten etc.) als
, Schicksal etc.), dat he schipper Ablaut von skar (spalten, schneiden, trennen,
- he hed 'n tröng lot (Schicksal) theilen etc., cf. schären, schillen etc.) ent-
nnpos, : nôdlot. — Nd., mnd,, stand, wie auch kar u. kard auf älteres
l lot; afries. hlot od. hlot; 60 skar u. skard zurückgehen u. andererseits
LOT 5S4 LUECHT LUCHT
auch wieder nach Fick (d. I, 810) das ein Ordverb.: litan, laft, lat, latnm,
skr. kûrd aus kard, bz. skard hervarge- gurückgdU.
gangen ist. Uter-krâBf TrändO-od. Tâidef-i
Wegen der Bedtg.: schlagen, spalten. kram etc.
bersten, brechen, reissen etc. der für hlôt 5 lotse, lots. 8. lôdia
od. hlot, hlut etc. anzusetzefiden y, cf. auch lôtsei, s. lodsen.
griech. kldros (als Zeichen des Looses u. als lotten, losen, das Laos giehen <k
das Ge- od. Verlooste, bz. TJieil, Aniheü etc.; — sie lotten d'r tun, wel't hebb
etc.), was vielleicht mit klaô (schlagen, spal- — Nid., nd., mnd. loten; afritt.
ten, brechen etc.) zusammenhängt. 10 saÜ. lôtje. — Zu lot
lot, 8. 1 lode. lottere, Lotterie, Glûcksipid ; -
lote, 8, 2 lode. wat in de lottere inmnen; — ké s{
loten, 8. 4 lodcn. lottere ; — ^dat is 'n lottere, of d
löter, gelöter, Gezauder, Gezöger, Ge- wannen of bî ferloren word. — S.
trödel, bz. das Sichaufhalten wo od. das 15 loven, s. lafen.
Hinhalten von Etwas, das Sichbeschäftigen luven, 8. lôfen.
mit allerhand Kleinigkeiten u. nichtsnutzigen 19?en, 8, löfen.
Dingen etc. ; daher auch : Getändel etc. ; — 1Û, lau ; 8. 8 lê.
't is je 'n old gelOter mit hum, he kumd je 1Û ; 8. lue, lüde.
hêl nêt wer afer, od. he kumd d'r je hêl nêt 20 lübben, a) verschneiden, caärin
mit afcr, — he word je hêl nêt klär etc. schinden, schädigen, betrügen ; •
— cf. löteren. Mutterbrust stark stehen, tAr v
löter - büksen , ein Zauderer, Zögerer, entziehen, bz. die MuUerbritzt od. i
Trändeler, Tändeier etc. ; — 't is bo 'n stark mitnehmen etc. ; — dat Und
refften olden ISterbüksen. 25 (d. h. die Mutterbrust) od. hur (é
löterê, Zauderei, Zögerei, Äufhalterei, dügtig. — Nd., mnd., niUL, mik
Trödelei, Trändelei etc., cf. lottere. castriren etc. u. nnJd. auch: beth
löteren, lötern, lässig od. nachlässig es im mnd, emch die Bedtg.: «a
sein, zaudern, zögern, trödeln, trändeln, zaubern, bezaubern ete. hat, so t
tändeln etc. ; — he löterd wer so lank, dat 30 ahd. Inppôn ; mhd. luppen, lüppen
't gewis wer to lät word, 6r he kumd; — heilen); an. lyQa (hitlen, curira
he löterd d'r so lank mit, dat 't hêl nêt (Aasen) lyvja (heilen ;Undem,ä
wer afer kumd; — he löterd al wat herum; die Schmerzen) idenL u. gehört a
— wôt de dafel war ho nu wer hemmlöterd; su goth. lubja tu lubja-leisei (i
— ho löterd d'r wat mit herum uu krigt d'r 85 Giftlehre, Zauberei) ; oAd. lappi;fl
niks ördentliks fan toregt; -^ he ferlöterd luppe ((jfift, Vergiftung, Zasbt
(oertrödelt, vertändelt etc.) sin^tid; — he auch: 8aä>e, susammensidkender ,
fcrWerd (vernachlässigt etc.) smhélehndel. lii( (Arznei, Heümittd); norw.
— Nid. leuteren; mnld. löteren; leuteren derung, Linderungsmittel, Heümii
(cunctari, morari, diiferrc, negligentcr agere ; 40 Liibbert, niL Name. Damm:
fallere, decipere) u. löteren (labefacere, labe- Lübberts, Lübbers.
factare, vacillarc) ; mfläm. löteren, leuteren Lfibbo, nU. Name ; Geschln. 1
(fatrouiller , tasser son temps inutilement, Lübbena. Davon: Dimin. Lflbb
tarder, tardiver etc.); aengl. (Stratmann) Lübkes, wie von Lûppo aui
loitren; engl, loiter (zaudern, zögern, trän- 45 Geschln. Lüpkes.
dein, trödeln). — Wegen oi im engl, loitren, lttbstik,Zrt>&^^X'e7(Ligusticainl
loiter cf. engl, cloistcr (Kloster), sowie das Das Decoct des Sa$nen8 dien
mit unserm beistern, beustcrn, bûstcrn ver- wird hier als Mittel gebnxuchtj i
wandte engl boisterous, — engl, doit = nid. die Nachgeburt abzutreiben, ^ J
deut (cf. deit) etc., wonach der Grundvocal 50 stok, lubestickel; ähd, labistechal
wohl „0* od. richtiger „u** ist. Vergleicht u. lubistecco etc.; mlat. lubistici
man nun aber wieder klOteren od. klötern Weigand aus lat. ligusticum, «
==nZ^. k1eutercna^^&ZaM//brmroukIatcren, licher (cf. Seh, u, i.J aber w(A
klatcrn, od. tökeln als Ablautform von takeln sticum mtstanden.
etc., so ist wohl anzunehmen, dass auch 55 1. lücht, Ineht, 2J«f/<; — de lue
löteren, lötern eine Ablautform von lateren un klär ; — de iQcht (Luft, Himm
od, latcm (spätem) ist u. demnach auch decke etc.) is gans rôa, bz. érx Ar
lötern mit lat, hz. nhd. lass u. lässig u. — de lacht is gans 8 wart; -- d'rl
unserm letten zusammenhängt, bz. (cf. swaren lücht bafen uns, dat H wol
Weiteres unter lat) mit diesen Wörtern auf 60 wer (Gewitter) gift; — de ItU
LüBGHT LUCHT 585 LUEGHTEN LUCHTEN
- hé was nét as wen hé ût de nicht etwa beide Wörter auf das Fürtic,
- de fSgels flêgen dör delücht; perf, pass, rapta, lapta (gebrochen, zer-
in de lûcht up; — 't iB nët as brachen, unterbrochen, gespdUen, getrennt
kt de lûcht fald; — de lücht is etc., cf, Fick I, 746) der y rup, lup zu-
; — *a rügen od. frisken, kolden, 5 rückgehen u, daraus entstanden sind.
den, dikken, dünnen, swaren, 2. lücht, lacht, Licht; — he steid mi in
Hy goden, sUnkergen etc. lücht ; de lücht od. auch : he steid mi in 't lücht ;
[én lücht krigen (er kann keine — he hed Buk sülfen in 't lücht stân ; —
men, leidet an lAiflmangel od. he ferbôed hum 't lücht; — du muBt mi ût
ie.) ; — lücht &men od. halen, 10 de lücht gän ; — dar geid mi 'n lücht up ;
€. (Luft athmen od. Luft u. — ik wil hum 'n lücht (ein Licht od. eine
, sMpfen) ; — du muBt wat in Leuchte) up- od. auBtäken, dat man sin daden
I die Luft, bz. ins Freie etc.) sên kan; — dat dürd gen lücht sên (das
rat ferfrisken : — he kumd nêt darf kein Licht sehen , bz. nicht von der
e Ificht; — d'r dürd hum hast 15 Sonne beschienen werden); — dat dürd gen
{. Ittchtje (Wind, Zug etc. od. lücht Hden (das darf kein Licht leiden, bz.
)e.) anweien of he is al ferkold ; erfahren etc., darf nicht sichtbar werden od.
lat d'r gen lücht an- od. bikumd, an den Tag kommen etc.) ; — stak 't lücht
ift 't ligt; — dat hed gen lücht (das Licht, bz. die Kerze, Lampe etc.) an,
dum, freien Baum etc7) genug; 20 't word düBter; — 't lücht (das Licht, die
hum lücht (Baum) maken, dat Kerze, Lampe etc.) wil nét braunen, de
krigt etc. — Sprichw. : friske decht is gewis nat, bz. dV is gewis gen öye
m BO n6d, as rein water un ge- mêr up ; — du kanst 't lücht (od. de
- Nd. luft, lucht; mnd. lucht; lüchten) man ütmaken od. ütpüsten. — Be-
mnd. lucht, locht, loft ; wfries. 25 densart. u. Sprichw. : 't lücht brand hum up
^fries. loft, locht; wang. lucht; de stërt (das Licht brennt ihm auf dem
€U., ahd., mM. luft ; goth. luftus ; Schwänze, bz. brennt ihm schon von hinten,
ingh lift, luft ; engl., schott. lift ; od. fig. : es kann nicJUs mehr mit ihm leiden,
ffir. loft; schwed., dän. luft. er befindet sich in einer sehr gefährlichen
\ hift bezeichnet im mnd., ags., 80 u. bedenklichen Lage, schwebe in grosser
orw, etc. ausser dem Baum tiöer Gefahr, dass er sich bei einer Sache brennt
der Erde, bz. dem oberen freien od. verbrennt u. dabei zu Schaden kommt
Vgemeinen, auch no(^ spedell etc.); — dat lücht brand as wen d'r 'n
i itaum zu ebener Erde liegendes wäfer um 't hüs löpt un frêid na de meid.
feil oberen Baum in einem Ge- 85 — Weiteres s. unter 1 lecht.
18 Stockwerk, Obergemach, Ober- 1. Iftehten, lachten, leucTUen, Licht, Glanz
eigenüiche u. urspr. Bedtg. des- u. Helligkeit etc. machen u. geben, Licht u.
ter wohl: freier unbeschränkter Glanz verbreiten u. ausstrahlen, glänzen,
r Baum od, trennender Baum, blitzen etc.; — du must mi äfen lüchten,
mmel u. Erde trennt u. scheidet, 40 ik kan anders nêt sên ; — lücht' d&r äfen
M od, Baum u. Weite überhaupt hen, of 't d&r wol hentrulld is ; — dat
ir loft anzusetzende germ. y luf schinfat (die Laterne) lüchtd man siegt ; —
ident. mit der alten u. weitver- he hed hum henlüchtd od. to hüs lüchtd (er
m, lump, bz. rup, rump (reissetu hat ihm hin- od. zu Hause, heim- etc. ge-
iaisn, U'ennen, bersten, brechen, 45 leuchtet etc. ; auch fig.) ; — dat lüchtd hum
*, wozu ausser luft als Spalte od. nct in od. wul hum nêt inlüchten, dat etc.;
(hen Himmel u. Erde, od. weiter, — dat kan hum lüchten od. schinen (auch
wBaum u. Platz über der Erde fig.) ; — wcrlüchten (wetterleuchten); — de
d. luf (Spalte, Kluft, Höhle, ogcn lüchten (leuchten, glänzen, blitzen,
tnd), skr. ropa, an. rauf (das- 50 strahlen etc.) hör in de kop; — dat lüchtd
topa (Abfall, Schwund, Verlust, as 'n dêmant. — Nd. lüchten, lüchten;
\m Entreissen, Berauben, Ent- mnd., mnld., mfläm. lüchten, lochten ; wfries.
rf. rofen, ruffén etc.) ; lat. rumpo, Ijuechten , Ijuechtjen ; wang. liucht ; as.
etc. u. auch wohl unser luf etc. liohtjan , liuhtjan , liohtêan , leohtan ; ags.
(linker) gehören u. für Letzteres 55 leöhtan, 15'htan ; aengl. leohten ; ahd. liuhtan,
Br luft wohl den frühern Be- liuhten, luihtan; mhd. liuhten; md. lühten;
lUen, obsolet gewordenen germ. goth. liuhtjan. — Mit lechten ; nid. lichten ;
BD od. Uufan (cf. unter harl mnd. lichten, lechten; engl, light; ahd.
es Weiteren u, sodann auch liebten; mhd. liebten (heü werden od. sein,
löfen) vermuihen lassen, falls 60 leuchten etc.) zu einem u. demselben urspr.
liUEDEN 538 LÜDOWIO LUDEWIO LUDl
geT^ört od, laut u, ruchbar); — d'rhednog loire; itäl. logoro ete^ i. luifer
gen Btarfenswôrd fan ferlüdt, dat etc.; — Der Form na^ êcheifU dat mké
b) toeglauten , verklingen , verschallen, ver- von einem Prot, laod eines Verb, h
hallen etc.; daher: ferlüdt, verschollen, weg, dem Suffix er fortgebädet u. da t
todty verstorben u. verdorben, verloren etc,; 5 aus hladen entstantiene 1 laden (k
— hü is gans ferlüdt (er ist ganz verschollen laden etc.) begrifflich nicht n lüde
ti. weg etc., bz, es ist gar nichts wieder von so muss man im Fall der Äbstamm
ihm gehört worden etc.) ; — nû is he erst einem Verb, ladan wohl anneknenj d
regt ferlüdt (weg u. verloren); — de héle Stamm laod von laoJer mit db
budel is ferlüdt (die ganze Wirthschaft od. 10 luod = nhd. lud von ahd. ladaa
Familie etc. ist verstorben u. verdarben od. berufen, auffordern, einladeHt k.ë
zu Grunde gegangen). — Nd. laden, lüen; anholen, zu sieh rufen etCf cf. 3
mnd. luden; nid. luiden; mnld, layden ; ident ist u. demnach nr^, âie 1
afries. hludsL \ KTan^. lud; a«. hlûdan, hlûdôn, rief hatte u. dann weiter in diel
lûdôn (laut sein od. werden, eineti Laut 15 lockte überging, was insofern id
von sich geben) u. hlAdjan (laut machen, denkbar ist, (äs man bei ladin (luient
ertönen lassen, kund thun) ; ags. h]5'dan; auffordern etc.) ja gar nicht au»
acngl. hluden (sonare^ clamare) ; an, hljôdha brancJUf dasa das Laden od. EiMi
(lauten, sonare etc.); norw. Ijoda; schwed. rufen durch gesprochene Worte §ei
IjiiJa; dän. lyde (dasselbe); ahd. hlûtên, 20 aandem dass dies auch üherhaiift
liitôn; mhd. Hüten (laut sein, lauten, tönen, unarticulirte Laute gesehiken fauM
klingen etc.) u. hlûtjan, hlûttan, lûttan, lûten, z. B. die Männchen der Yôgd d
liuten ; mhd. lûten ; md. lüden (einen Laut durch allerlei Locktône (Aim, weiiii i
od. Ton machen u. erzeugen, einen Laut etc. Weibchen einladen um zu ihnen n l
von sich geben; laut od, tönend macJien, 26 Ist das mhd. laoder nun o^vtrU
ertönen lassen, läuten), cf. 2 lüden. Präter.lnodvanlBdnnfortgdrilddjU
1. liiden, s. lüden. es urspr. blas ein Etwas, «odMféu
2. IttdeB, läuten. Schall mit der Glocke Einer einlud u. lockte od. ein eM
machen, schellen, klingeln; — de lüden n. verlockendes J^vmu bezeieknä k
Bunt an 't lüden, dV word gewis 'n dôde be- 80 so in die Bedtg, : LockspeiH u. I
grafen; — - d'r is nog nêt to de karke Ifldt; etc. übergegangen sein.
— d'r is fan nagt so in unse klokk' lüdt, lüder, Läuter, Einer der die
dat wi hél nêt wussen (wussten) wat d'r läutet; — de lüden sunt al up i
was. — Auch subst.: dat lüden. — Nd. am de klokken to lüden.
luden, lüden ; mnd. lüden ; nid. luiden ; wfries. 36 Ittdere , Läuterei , anhaUendu
(Jap ix) Heden; ahd. hlü^'an etc., s, unter faches Läuten; — wat is dat fui
lüden. — Compos. : belüden, inlüden etc. 'n lüderê in de stad ?
3. lüden, s. lüde. lüderig, l&derff, luderig, Ueda
1. Inder, lauter; s. 1 lud. mein, unordenüim, verkommen tU
2. Inder od. Inder, Luder od. a) das 40 is al to lüderig worden, as dat i
übermässig Fette od. die übermässige Fülle nog d'r an löfen kan, dat he sflk
an u. namentlich das dicke weiche Fett od. böterd ; — 't ig so 'n lüderigen 1
weiche fettige Fleisch auf den Rippen eines bndcl etc., dat dV nika mer an to
Thieres; — de katte hed ördentlik lüder up ludern, ludern, ein lockerei
de ribbon, so dik uu fctisdatdér; — man 45 massiges Leben fiUiren, müssig geht
kan för êmer lüder hast gen ribben fblen; etc.; — he lüderd wat herum. —
— wen d'r man lüder genug up de ribben (verschlemmen, verprassen, verget
sitt, den sitt d'r ôk mésttid fet genug fan derben, verkommen etc.); — he
binnen in; — b) Fleisch od. Aas von ge- sin geld an gôd, bz. sin hêle bad
fidlenen Thieren ; — c) Schimpfwort für 50 ferlüderd gans od. is hél un dal
unordentliches gemeines liederliches Volk u. un f erkamen. — Mhd. laoderen,
namentlich Huren. — Nd. (Bähnert) md.Xtdem (schlemmen, prassen ; t
luder; nhd. luder (Locksijeise , Lockaas; Leben führen, Possen treiben; ri
Fleischfülle ati Säugethieren; Aas von ge- locken, verfuhren).
faUenen Thieren; lockere leichte od. ver- 55 Lüdowîg, L&dewjg, Ltdwi^,
führerische, durchtriebene Weibsperson; — Gesckln. Lüdowigs, Lüdewigs,
lockeres, wüstes Leben, Schlemmerei); nihd. — Die frühere gdü., f rank. Form i
luoder; md. lüder (Lockspeise; Lockfalle, ver- = germ. Hluodowig od. Hlüdowi]
führerisches, lockeres Leben; Schlemmerei), lässt wohl auf eine Zusammeme
wovon afranz. loitrc ; franz, leurre ; prov. 60 wig (Kampf etc) mit hlûdô (lam
öBFna LUD-RUECHTIG 539 LUG
iimme, hefUg, stark) schUessen, machende Luft). — Nid. lof, loof (scMaff,
Name soviel als: laut od. weich, müde, matt, ermüdet, feige etc.; —
iark im Kampf bezeichnet. een love ziel, ein mattherziger, feiger Wicht).
bdo in Lûdowîg cf, auch Luke — Es ist woM Äblautform von laf u. da-
5 selbst das Weitere zu vergleichen, doch kann
lid-riiehtî|^, a) laut rufig od, es auch mit aengh luft, leoft etc. (s. unter
laut rufend od. laut schreiend, 2 lûchter) zu lûfa gehören, da für dasselbe
etc.; — de kinder sunt so auch das frühere Bestehen eines as. u. ags.
; man sin êgen gelûd nêt hören lûfan angenommen werden miiss.
laut klingend, laut od. weit 10 2. Inf, s. luffe.
U od. aügemein ruchü)ar u. be- ItL s. 2 lôf.
} sak* is al to lûdrûftîg worden. luffe, Inf, ein weiches lockeres, ziemlich
rQchtiff. — rttftig, rüchtig ist grosses u. flaches Weizenbrod, wozu in der
ü nha, rucht inrucMbar, bz. Begel ein etwas gröberes Mehl als zu den
erüeht ident. Stamm ruft, rucht 15 Semmeln gebraucht wird u. jetzt fast nur
^ntdet u. dieses ruft, rttcht, rucht noch zu den Viehmärkten für die ländliche
ahd. hrôfan (cf. rôpen) ge- Bevölkerung gebacken wird, die sehr oft
{. hrôft, hruoft, ruoft, ruaft; einen Häring zu ihrem luffe verzehren; —
(Etrf, Geschrei; Feldgeschrei; ga hen un kôp dî 'n pär luffen, de du
fy Leumund, Nachrede etc., cf. 20 underwegens upeten kanst, den brûkst du
. hruofti; mhd. ruofte, ruefte; di anders niks kopen. — Nd. (Br. Wb.)
ahd, gehmafti etc. (Hufen, Ge- luffe. -- Ob es urspr. dasselbe Wort ist,
%; Geschrei um Hülfe, Hülfs- wie nfries. (Johansen, pag. 11) liaf, od.
) urspr. eins, dessen „f" in (Outzen) lif, lef C^rod), leffe (ein grosses
Me tme m sacht, klücht, kracht, 25 dünnes flaches Brod); nhd. Laib; ahd,
in Gerücht u, ruchtbar, bz. im hleip, hlaib ; mhd. hlip u. ahd. hlaiba, leiba ;
etc. (s. unten) in „ch^ über- goth. \ÚBM^^)i\2k\h^ (Brod^ Speise) ; a^s. hlaef,
dass rücht u. rucht im nhd. hläf (wovon das ags. hläford, engl, contrcih.
nichibar, bz. mnd., mnld. (cf. Lord u. hlaefdige, contrah. engl. Lady);
Â. KU. etc.) geruchte, gerochte 30 aengl. hläf; engl, hl&f, loaf; an. hleifr etc.
der Lärm; Geschrei um Hülfe, = lit. klepas; lett. klaips (Brod) etc. ist
luf, GeriÂcht), ruchte, rochte mir zweifelhaft, da es ebensowohl urspr,
*hrei, Buf, Gerücht), ruchtich, ein flaches^ breites Etwas bezeichnet
htbar) mit Uebergang von „i*^ haben u. dann vielleicht mit engl, luff etc.
dem mhd. ruofte, rüefte, ruoft ; 35 (s. unter 1 u. 2 löf) connex sein kann.
rufte entstanden sind, geht aus Als weiches lockeres od. schlaffes Etwas
Bedtg. der obigen ahd. u. mhd. könnte es aber auch mit 1 Inf, bz. lûfan etc.
"tem wohl genügend hervor, u. zusammenhängen wie auch sluffe mit sluf
tigstens durchaus nicht glauben, connex ist.
n rflcht (x2. rucht tn Gerücht 40 lag, faul, träge, matt, müde, schleppend,
r, bz. ruft, rücht in unserm schwer etc.; — lug wer (faules träges unbe-
irgend einer Weise (cf. dieser- wegtes stilles etc., bz. laues schwüles matt
and) mit den Wörtern Ge- w. träge machendes Wetter); — he is so
lechen, bz. mit unserm rök, lug (faul u. träge od. langsam etc.), dat he
Î. tt. ruken zusammenhängen. 45 hast gen finger of fôt rören mag ; — lug in
B, 1Û. de bênen (matt u. schwer od. schwerfällig
laff, matt, müde, träge, still, un- in den Beinen) ; — lug in 't lopen (faul u.
— de seils hangen luf hen (die träge etc. od. langsam u. schwerfällig od.
so schlaff, träge, still u. unbe- zurückbleibend im Gehen) ; — dat geid d'r so
d in Felge der Windstille nicht 50 lug (so träge u. schwerfällig od. unlustig u.
Wind geßüt) ; — ik bün fan langsam etc.) hen, dat he hêl nêt förût kumd ;
'schlaff u. schwach od. matt u. — 't geid all' lugger un lugger (es geht
i de Denen, dat ik hast gen bên Alles od. in Einem weg, immer, stets fauler,
m én fôt für de andere selten langsamer u. schleppender, schwerfälliger
bladen hangen för bitte un 55 etc.); — ho ligd d'r lug (faul, träge u, un-
f (schlaff u. wie welk etc.) an thätig etc.) hen. — Nid. log (langzaam,
if wer (träges stilles unbewegtes traag ; onbewegelgk liggcnd, zwaar etc.) ; —
ge matt u. schlaff machendes een log mensch, ein fauler träger Mensch;
iter); — 'n luffen lücht (eitie — een log schip, ein faules träges unbe-
he warme od. schünde w. matt 60 weglich liegendes Schiff; — het logge lyf,
LÜEO 640 LUEK
der träge od. schwere Leib ; — met logge od. herauasiehif herauiniÊmi eU. (m
moken kneuzen, mit schweren Hämmern trop.) hezeitknet häUe u. so in die B
zerschmettern); wfrics. (Jap ix) log, logge. Laos (bofb) u. Schicksal^ Geschick ek.
— Nur Matth. Kr am er (181) hat no(^ log gegangen wäre. Vergleicht mau vn
(schwer, dick, unbeholfen), während ich sonst 6 dass das whd, gelflcke auch die B
nur die folgenden Ableitungen davon finde, Beruf hat, so könnte luck-a oaieh die
als mnd. (Seh. u.L.) luggich (tardas, piger, Bedtg.: Zug od. das Ziehen, die Zk
bz. träge, schläfrig etc.), luggicheit ^JVâ^- bz. aie von: Zieh-od.Zug-ZustandfZt
heit etc.) ; nd. (Br. Wb.) luggern (au^ Faul- wo man einen Zug od. ein Zi^en wok
heit im Bett liegen), luggerer (fauler Mensch), 10 ti. fîMt etc. gehabt haben u. demmd
luggerbank (Faulbank, Faulbett), luggerstool hieraus die ^Bedtg. : Lust, NeigwUt
(Stuhl um darin die Mittagsruhe zu halten) ; nation, Beruf, Geschick etc. mtetcra
wnld., bz. fries. (KU) lugghen (ignave et zumal ja die Bedtg.: Lust nébesB
segniter agcre), luggherigh (ignavus, segnis); auch in die von Freude u. Gl&ei «kr
engl, lug (sich langsam u. schwerfällig be- Ib konnte. Gehört es nun aber zu lokkf
wegen), \\xgeo\iB (schwer, 8chwerfâllig),\}iggSLrd ahd. lucchen (locken, rufen etc.), »'
(fauler, träger Mensch, Faulenzer), lugge lack-a ein Etwas W€U lockt u.ruftiL
(Zauderer, Faulenzer), lag-loaf (ein unbe- u. wodurch ein Etwas od. Jemand to
holfener schwerfälliger träger Mensch) etc. — ruft sein, bz. einen Lock- od. B»f-Zi
Ob es mit liggen, lag (cf. unser band statt 20 bezeichnen u. soviel als lockendes od, n,
band von binden, — klum van klimmen, — Etwas, bz. Lockung od. Bufung^ Feric
8und = nid. zond = nhd. sandte von senden od. Berufung etc. bedeuten, wie ja am
u. dies aus sandjan von sindan) cotmex ist ? Glück einerseits ein lockendes fShnu o
lüg, a) Lüge; — Compos.: lûgfat (Lügen- lockendes, verführerisches Etwas iä
fass, cf. lögenfat); — b) Lügner cd. Lüg- 26 Bedtg.: Beruf sich ja andererseits wt
Person ; — Compos. : Hans-lûg ; Lür-l Ag. dem von Buf- Zustand od, dem von fii
Inggen, Inggern etc., s. mnld. lugghen u. Jiabe u. fühle keinen Ruf od. Bemf
nd. luggem unter lug. schick dazu) wieder wm selbst ergiä
Läitje, ml. Name. — Geschln. Loitjens. auch Iflkken wegen der MöglidM
liik, Geschick, Schicksal, Glück, Heu, Er- 80 eben lOk zu lükken (gelingen etc) gl
folg. Gelingen etc. ; — 't Itik hed 't so wuld, nicht lükken von lük weiter gebildd
dat ik air min läfen 'n armen slukkerd blêf ; 1. lûk, Zug, Bück od. ein «iimatt
— föl lük un segen in 't nêje j&r (viel Glück ziehen. Aufziehen, Anreissen od. Zerr
od. viel Erfolg u. Gelingen im neuen Jahr); — mit én lük truk he wol tein s^
— dar hed he gen lük mit had. — Compos. : 35 — mit ÔQ lük trak (od. lôk, cf.lvi
mislük (Missgeschick, Misserfolg etc.); — de band so fast d'r um to, dat 't 1
wânlûk (böses Geschick, Unglück, Missge- w^r lös to krigen was ; — mit ên 1
schick etc.) etc. — Nd. (Br. Wb.) luk, 't lös od. truk he de bôm d'r ût -
(Schambach) lücke ; mn^. lacke; nid., lük od. Inuc in mes-lûk, mesloi
mnld., mfläm. luck , lucke ; afries. luk ; 40 Messerziehen) ; westergoiseh lanc
mofries.(Cad.Müller)\nkk, lokk; w fries, 2. Iftk, s. luke.
luk; aengl. lukke; engl., sclwtt. luck; an., 3. l&k od. Inke, lau, warm, fla\
isl. lucka ; norw. lukka, lykka ; schwed. lycka ; ruhig, unbewegt, bz, lau, kühl, gleit
dän. lykke. — Davon : glük = mhd. gelOckc ; etc. ; — lük wer (laues od. mirmei
md. geivLckc (Glück ; Geschick ; Beruß. — Es A6 bz. flauwarmes schwüles Wetter; -
muss entweder mit afries. luk (Zug od. das lük (er ist lau od. gleichgültig, bz.
Ziehen, Herausziehen, Uerausrcissen etc.) in unbekümmert, sagt nichts u. kümm>
mesluk od. mcs-Iuuc (das Messerziehen) zu um Nichts). — Nid. leak, lenkt,
luka (ziehen, reissen etc., cf. luken) ; ags. v.Dale) lakes; nfries. (Outzen)V
lyccan; ahd. liuhhan (evcllerc, aus- od, her- 50 Angeln cU^er laege, lyge u. tu Hai
ausreissen; auch trop.: Jierausreissen , er- lykcd; «it jr2. lake ("c/* luiewarm, lukeoe
retten, befreien etc.) gehören od. mit lokken scJiott. luik (warm) in laik-hartit
(locken, rufen etc.) zusammenhängen, dazu herzig); aengl. (Stratmann)
dessen weiteren Formen : ahd. lucchen ; mhd. luke (topidas). — Ist das „h" im
lacken, lückcn (cf. lokken) die mhd. Formen 55 hleuke organisch u, urspr., so wi
von geUXcko auch sehr gut stimmen. Ge- nicht mit unserm ISks zu einer
hört es nun mit afries. luk zu luka, ahd, y luk gehören können, sondern
liuhhan (ziehen etc.), so würde man an- Ursprungs sein,
nehmen müssen, dass luck-a urspr, ein Lük, co/i/roA. atw L Ü b e c k, deMen
Zieh- Bing od. ein Etwas was man zieht 60 Blüthe u, grosser BeicMhmn ¥>M zu
LüSE LÜK 541 LÜKEN
,hé kan Lûk un Hamburg up" so fast sitt hê ; — spîkers ût 't holt luken ;
\ggah. — hê barr hum de ôren bold fan de kop
, Luke;'-' 9) Klappe, FälUhûre, laken; — bê lôk sQk de bônen hftst of; —
den ete, zum Schliessen eines bômen od. wurtels ctc. ût de grund lukea;
réhlassee od. einer Luftöffnung, 5 — du must nêt so stif od. hard anluken ;
*rê; — mâk 't lûk digt; — du — 't is so fruchtbar, dat 't nët is as of 't
iloken apen setten; — sett de gras ût de grund lakeii word; — ^ de kuse
5r etc. ; — Compos. : bSnluke satt so fast un ik harr dV so 'n pin an, dat
f), — kellerluke, — daklukc, — H nët was, as of ik uplakcn (in die H&he
tc. ; — b) I}utM(188, Oeffnung, 10 gerissen od. gezogen, gehoben etc.) wurr*; —
Loch im Boden od. in einer dat kind lukt hum g6d (das Kind zieJU od,
wo Einer hindurch geht od. saugt ihn, bz. die Zitze od. die MuUerbruet
lurch lässt u. giebt etc. od. wo gut od. tüchtig); — *i kind lukt de borst
M u. Luft kömmt; — dat körn not so lank, as d'r nog 'n drüp in is; —
rate iQk uptrukken worden; — 16 an 'n ander luken (aneinander reissen od,
eid al under 't lûk; — du must ziehen, zusammenziehen od. schnüren etc);
n fensters digt maken ; — he is — tosamen luken (zusammenziehen etc.) ; —
4, tô 't lûk herût faJlen; — c) fast od. digt luken (fest od. dicht ziehen u.
ch in einem Kleide etc.; — 'n schnüren); — ût 'n ander luken (aus ein-
kl, in de schade, in de schô etc. 20 ander ziehen od. zerren, reissen, zerdehnen,
I (wie sub au. b); mnd. luke; in die Länge ziehen etc.); — 'n belaken
nid,, mfläm. luycke (wie sub a; lücht (eine bezogene, verdeckte Luft); —
V, Dale nid, luik auch ein wel ferlukt mi de disk nu war? (wer ver-
irch das Wasser auf ein Mühten- reiset od. verzieht, verrückt etc. mir den
Ihrend das nid. luikgat auch die 25 Tisch nun wieder?). — cf, anluken, belaken
a-Loch hat u. hier luik mit (s. dieses wegen aber auch unter 2 luken),
k ident. ist); isl, lûka (Deckel ofluken, upluken, ûtluken. — Nd., mnd.
Verschluss eines Pultes u. auch luken; a/rie«. lukaod. lûka; wfries.(Japix)
if hohle Hand, das Hohle od. luwcken, luwckjen u. friiher auch luken,
f der Hand, volamanus); norw. 30 sowie aucA loecken od. (cf.v.Eichthofen
Klappe, Falllhüre, Fensterladen; u. Ehrentraut, I, 201) loecke; nfries.
O^nung etc. in einer Wand; lucke od. (nach Outzen) luke; satl. luke;
nd); schwed. IncksL (Luke,Faü- wang. lûk; ags. (L. Ettmüller) lyccan,
ü, Laden, Schliessventil; Lücke luccan, lucjan, locjan ; a«n^/. lucchen (vollere,
j, Spalt etc.); dân. luge (Luke, 35 cvellere); ahd. liuhhan, lauch, lauchum,
Deckel etc.) u. lukke (Ver- lochan (?ellere). — S. Weiteres unter
Verschluss); ahd. luchâ, lucchä, folgendem:
.; mhd. luche, lücke (Lücke od. 2. laken od. luken, dicht machen, schliessen
tng, Biss, Spalte etc.). — Die etc. ; — 'n schip luken od. fcrluken, toluken ;
rschluss od, sMiessendes Etwas 40 — dat schip is not gôd ferlûkd (mit Laden,
wie andererseits von : Oeffnung Klappen od. Luken u. sog. Presennings ge-
, Lochding, Loch etc. tr^en in deckt u. dicht gemacJU od. geschlossen) od,
Vörtem wieder ebenso zusammen tolûkd west, anders harr' de ladang fan
Worte lok, bz. ahd. loh, loch b&fen nêt nat worden kund. — Nid. Imken;
ich die Bedtg,: Höhlung der 45 mnld., mfläm. luycken, loken; afries, luka;
rola manus von selbst aus der satl. luka; nfries. (Outzen) locke, loke,
d, hohles Etwas, cf, lok u. s. lacke, locke u, luka, laka od. (nach Jo-
ier 2 luken. hansen, pag. 174, b) lokkan; as. lûkan;
, Name; Geschln, Luken. — ags. lûcan; aengl. luken; engl, lock-, schott.
(ci. von Lûdeke. Ludeke, Liudeke 50 louk u. lucken, luken; an. luka; norw,
xm Lado, Liuao etc., cf. Lûth luka; schwed. lycka; dän. lukke; golh.
— Redensart: Luke läfd nog. lukan; ahd. lûhhan od. nach Andern (cf,
xi Iftkes (luke od. lûk, lukst, L, Ettmüller, pag. 193 unter lûcan u.
t etc.; — lok, lôkst, lôk etc. ; E. Schulze, 193, a unt^ uslukan) liohhan,
ken), reissen, pflücken, zupfen, 55 liochan; mhd. lûcheu, louchen.
en, melken od, saugen etc, ; — Vergleicht man die Compos. : gath. aslukan
. de h&r ût de kop; — ho 16k = a) griech, ânoigein, dianoigein (öffnen,
, dat 't tau rét; — de perde offen machen, aufschliessen, erschliessen) ;
iken od, anlaken ; — de përde — b) ânaptússein (entfalten, entwickeln, aus-
\geii d'r h&st nêt wer ût laken, 60 einandersetzen, erklären)-, — c) elkein,
LUKEN 542
iKHii:!:-*.
spasthein (ziehen, aus- od. herausziehen etc,, reissen etc.) gehört u. doês âiae ur^
z. B. das Schwert) ; — m?ul. erlûchen (a. dtg. auch sowohl in 1 lok ats in lake v.
crschlifssen, aufschliessen, öffnen etc. ; — b. Lücke (s. unter Inke) *zu Tage triu
ausleeren) ; — goth. gaUikan ; tnhd. gelûchen halten blieb.
(schliessen, zuschliessen, verscJUiesseti , bc- 5 Wegen der y mg, lag (brechen de,
scMicssen, einschliessen , fangen); — östr. Weiterbildung^ wie auch runk (rauf en.ru
gclouchen; afries. Im- beliika; wfries. be- ausrat*fen etc) u. rup (brechen , re
lacken ; as. bilûkan ; mnd. bcluken ; mnld. rauben, raufen, rupfen etc.) von der ]
hcluy ckcu ', nid. hclixikcn; ags.helCiCQn; aengl lu (cf. 1 lé, lös, lösen etc.) ef. Fiel
bilCikcn, biloaken (einschliessen, umschliesstn, 10 198 u. 757, sowie II, 22G u, 457),
ahschliessen , verschli essen , schliessen, zu- bei G. Curtius die Xummer US u. 1
machen, unisch Hessen, umfassen, enthalten etc., sodann wegen der wahrscheinl. urapr. Idc^
womit beim Vergleich der Bedtg. .-fangen mit ra ti. rüg in der (rrdbedtg.: Bonarea
von galukan [s. ol)en] auch wohl unser bc- Schallwurzcln u. ra, rag (brechen, hn
\i\ken [erfangen, erfassen, ergreifen, erreicJicn 15 reissen etc.) des Weiteren unier 2 lol
etc.J wohl urspr. idcnt. ist, sodass es gar kein wobei ich ausser auf die Schdllstâmme:
Comics, von bc u. lukoii [ziehen etc., s. 1 knak auch noch auf die Schailstämm:
lukcn] ist); — as. antlükan; ahd. ant-, int-, klat, knap, krak u. deren Ablautforma
in-lûciian; mhd. entlûchon; nid. ontluiken weise, bz. darauf aufmerksam mache, da
(erschtiessen, auf schliessen, öffnen, aufthun, 20 Bedtg.: Geräusch etc. u. Bruch (U
eröffnen, offenbaren); ags. im-, on-lûcan (auf- in denselben stets zusammen findet v.
schliessen, öffnen), — tolitcan ; aengl. tohtken demnach waJirscheinL auch die y n, I
(cve11ere,divellere), — alftcan(ojic'cre,cvellere), weitert rüg, lag aus sonare, crepitn
so ist namentlich beim Vergleich von afries. sonus crepitus etc. die Bedtg.: breche
niosluk od, (cf. AUfries. Gesetze, pag. 558, 25 u. Bruch etc. entwickelte, worauf au»
zweite Spalte, Zeile 8) mes-Iuiic (das Messer- (bitten od. rufen, cf. 2 lokken) auch <
ziehen im Streite etc.) zu goth. us-lukan rüg (rülpsen, vomiren, sich brechen o
(pikein etc., s. oben) wohl anzunehmen, dass brechen etc., cf. Fick, II, 21i) hm
luken (schliessen) u. laken (ziehen, reissen, dürfte. Wegen der Bedtg. : biegen,krû
zupfen etc.) entweder urspr. dieselben Wörter 30 od. zusammenbiegen u. zusavmau
od. doch beide von einem u. denselben Stamm contrahere etc. in afries. bilaka ter^
luk fortgebildet sind. Vergleicht man nun, da3S das in den afries. Gesetzen (v. B
dass sowohl Fick (III, 274) als H. Leo hofen, pag. Ol, Zeile 16) vorkams
(pag. 415) die germ. y luk von lûkan thria bilekene lithe od. thrin bilekeni
(schliessen) etc. mit der idg. y rag, skr. ruj 85 im tat. Texte (cf. v. Biehthofeu
od. rag, europ. lug (brechen) für ident. halten unter bilaka) mit tribus contractis m
u. dass Fick annimmt, dass die Bedtg.: erklärt wird.
brechen in die von: biegen u. so weiter luk-gat, Oeffnung ad. Loch im *
in die von: zusammenbiegen u. schliessen Schiffsdeck od. in einer Mauer, Wan
etc. (besser wohl : brechen, knicken, biegen, 40 weldfie mit einer Luke od. Klappe (d
krümmen etc., bz. brechen, abbrechen, beenden, geschlossen wird, od. überJiaupt ein «
Ende u. Schluss machen, schliessen etc., od. od. verschliessbares Lodi, da die T
auch: durch Zusammendrücken zweier Enden luk auch ebensogut mit laken ($ék
od. Seiten irgend eines Etwas citten Bruch als mit luke connex sein kann. -
od. Knick, eine Biegung od. Krümmung etc. 45 luikjirat (dasselbe, aber auch [s. unter l
erzeugen u. so überJutupt: zusammendrücken ein Zugloch); cf. 1 lük.
u. biegen, aneinander drücken od. klemmen Liikke, lobl. Name. — Koseform wi
etc., fest drücken, dicht drücken, dicht lilkkelik, lükkelk; t. q. gmkkelik
machen, schliessen etc.) übergegangen sei, liikken, vorwärts od, von Statten
so ist es beim Vergleich der y rup, runip, 50 Erfolg haben ^ gelingen, glücken e
bz. lup, lump (brevlhen, reissen, rauben, wen 't lükken wil, den geid 't all' g
raufen, rupfen etc.) zu lug, bz. skr. (cf. man angript un deid; — wat lükkei
Bopp) rüg (frangere; ferire, laedere, occi- dat lükt 6k; — dat wal nét lOkken;
dere u. subst. : morbus, acgritudo) od. (cf. is hum nêt lükt, dat ho 't tau to fote
G ra-fs mann) ruii (durchbrechen, zerbrechen, 55 — dat misU'ikte hum etc. — Nd.
zertrümmern, zerschmettern, vernichten, er- lükken; mnd. lacken; nid. lukken;
brechen, aufbrechen, eröffnen) wohl zwei fei- lacken; wfries, locken; nfries. (JoK\
los, dass unser 1 lukeu, bz. afries. luka, lokkin; saf/.lukje; i^aRjF.lak; am^M
ahd. liuhhan (vellere, evellere etc.) gleich- schott. lack; isl. lackaz; norw. I
falls zu dieser y lug (brechen, spalten, CO lykkast; dän. lykkes; achwed. lycl
iio^:i:«[H<
543 LUELLE LUEL
kai; Monv. lukkast etc. stM im fortgebildet ist, wie 1 lokken wm lok) das
äUnisB SU einem an, lucka wie Subst, lOk (Geschick etc, od. Erf(Ag^ Gelingen^
andu (aushauchen, verhauchen, Glück) od. mnd. lucke etc. (cf. Iflk) aus
aoda (athmen, hauchen), — diesem Verb, lükken entstanden sein müsste
lg od. beschwerlich werden) eu 5 u. nicht lükken (gelingen, glOcken etc.) von
igen), — heitast (drohen , be- lUk etc. weiter gebildet sein kann,
Mu heita (heissen, verheissen), Lûks, nü. Name =^ Lucas. — Sprichw.:
SU hnippa (stossen), — norw, hau in, Lûks ; 't is schäpbotter ; — dat is ên
»u^)p werden, abknappen) eu (seil, Lügen) ût Lûks-ôm sîn bûl.
ippen, beknappen etc.) etc. u. ist 10 laks, Lucios. ~ Nd. luks od. lukks; nid.
^r auch wohl ein mit aiid. lochs; and. lohs; ags. lox; ahd.,mhd.]\iha;
gl lokken etc. ident. lucka an- lat. lynx; griech. lugks; lit. luszis. — Ob
Vergleicht man nun flekken als wegen der scharfen leuchtenden Augen mit
^g von flek (Platz, Raum, Stelle ags, liozan (leuchten) eur y luk ? cf, lecht,
>r.: Miss, Bruch, Spalte; Lücke, 15 iQcht, lüchten.
eier Platz etc.) u. nJid. klecken laksen, heimlich wegnehmen, stehlen, rau-
cjan (Biss od. Bruch, Spalte, ben, plündern etc. ; — he lukst hum de dôk
offenen u. freien Baum etc. ût de taske ; — he lukst hum 't geld under
t Statten gelten, Ihrfolg u. Ge- de handen weg; — he hed hum all' sin geld
n etc, wovon ital. schiaccare, 20 oflukst (z. B. auch im Spiel); — ho lokst
etsehen etc., cf. klak u. klakken) hum nêt so lank, as he nog 'n deit hod ; —
Idung von ahd. klac (Biss, Bruch, ho hed hum gôd belukst. — Nd. luksen ;
M. dass flecken u, klecken nhd. luchsen. Wohl zu luks, wie musen
N* ainnl, Bedtg. : Biss, Bruch etc. zu mûs.
te. machen etc, in die trop, von : 25 lulle, liil, a) eine aiu starkem Leinen od.
gehen, vorwärtsgehen, Erfolg Segeltuch gemachte Böhre,bz. eine ManUerung
haben, gelingen etc, überging, od, ein um das Ende eines Hahns od. eines
an auch annehmen, dass das sonstigen Abflussrohres gewickelter Lappen
ga. noch ahd. belegte einfache von starkem Leinen, der auf diese Art auch
I od. lacken urspr. eine ähnliche 30 einen Schlauch od, eine schlaffe Bohre bildet
wie flecken u, klecken hatte u, u, zu dem Ende darum gebunden wird, dass
ne Weiterbildung von der y luk die ausfliessende Flüssigkeit nicht zu weit
issen, spalten, bz, subst.: das umherspritzt od, in das richtige Loch etc.
Bersten u. Brechen, bz, der hineingeleitet werden kann; — jT muttcn 'n
od ^dtt = ahd,, fkhd. klac) 85 nêjen lül an de kr&n maken, de olde is kört
lach entweder von Hause aus un of ; — leg' de lül r^ in de gOte, anders
b. wie 1 u. 2 luken (a. reissen, flügt 't water all' bi de sid ût ; — b) mann-
uareissen od. abtrennen etc, — - lichesGlied,wn\Bi (Bohre, Abflussrohre etc,?);
iêsen etc. od. urspr.: brechen, — c) ein Fetzen, Lappen, bz. schlechtes,
moesen ist, od. als Weiterbildung 40 werthloses, unnützes Etwas etc, ; — niks as
der subst. Bedtg, : Bruch etc. êmer lullen un prüllen ; — d) ein Schwätzer,
9 klecken od, ahd. klagan von Lügner, Faseler ^ Hanswurst, Zauderer etc, ;
nem aiten u. verlorengegangenen — Jan lül un sin m&t. — Dass es in aüen
fand, Dass indessen lükken, Bedtgn, od. überhaupt mit den folgenden
Iflkken (Erfolg haben, gelingen 45 Wörtern als: nd, (Dähnert) lull (eine
Ureet von der y luk (s, unter Bohre od. Saugröhre etc.), nur fig, in der
er auch ebenso gut von ahd, Bedensart: he wêt nich van lull noch tüll,
lâ, luchft; nüuL luche, lAcke wo es also etwas ähnliches wie eine Tülle
Ue, freier u, offener Baum etc.) bezeichnet, — (Br. Wb.) lull od. lullpipe
t sein kann, ist klar u. zwar 50 (Bohre, lederne Schlauchröhre od, Leder-
iäs ja dieses ebenso wie 1 lok, schlauch) ; nid, lul (Saughom od. Saug-
% lohh (Plur, locher u. luhhir) schlauch, Ludet, Lutsdie; Böhrkanne; Bohre
aus auf eine Grdform luka einer Pumpe od. Feuerspritze ; männl. Glied ;
tnd od. Bruch-Ding, bz. 2hm- Vorstagsegel od. urspr. woM biosein Lappen,
bmgs- od. Zusammenbiegungs- 55 s. unter lulle sub c), — lul-laadje (Fopperei,
ïïusammendrückendes u. ver- Betrug; albernes Geschwätz etc., cf, unser
Ikwas etc,) zurückgeht. Bemerkt lulle od. lül sub d u. unser lullere), — luUe-
dass in diesem Faü (d. h. wenn man (Spritzenmann od. Mann der die Aus*
ngen etc, von luk, brecJ^n od, lauf- od, Spritz-Böhre der Spritze hält u.
90. von luckk = n^. Lücke ^ führt; Schwätzer etc.), — lullepeis (Narr,
LÜELLE LUEL 544 LUEMMEL
Dummkopf, Tropf etc.), *- lullepüp (Seidel; u. wickelt od, worin wum iiek od
Saug-, Lutsch' od. lAidd-BÖhrchen ; DudeU widieU u. was man uMsi4Âkân§t%.
sackj Sackpfeife), — luller (Lutscher, Lu- u. so auch wie ludara od. Iftre m I
deler; Schwätzer; Tölpel, Narr etc.); mnld. Ding, eine Windel etc.) eineneitsnl
lulle (siparum, velum quo ju?atur cursus 5 gekürzt u. andererseits su lalle eoi
navis), lul- od. lolle-, Inlie-pype (ruisch-pype wurde, u. so ne&e» Zeug, Tuckoi
od. sack-pype, tibia utricularis), lullc-peyre läppen, Lappen, Fetten etc. «. hkm
(pyrum fracidum) : mnd.(Sch.u.L.) lolliken- siparum, od. aipariom, ▼elom etc^ b:,
pipe, bz. mlat. Inllela (Sackpfeife, Schlauch- seget etc. (s, oofit mtM. lulle) md
pfeife od. Dudelsack); nhd. Lull (Rolire 10 wie ludara (Windel etc., tf. 3 lûr)
zum Ablaufen einer Flüssigkeit), sowie ferner Streifen Zeug od, Lappen 6fzetcM
mit dem schon bei Keisersberg (f 1510) (cf. ifllle in der Bedtg. sub a) mm
vorkommenden nhd. lullen (ludein, lutschen, gewickelt wird u. eben dadurch^ dm
saugen), luller (Sauglappen, jAttschbeutel, das Ende eines Ausflussrokrt bekt
cf. bei Weigand Luü u. 1 lullen) sowie 15 besseren ZusammenhaUens desaunf^
ferner auch mit unserm lülleu zu lol, lul, Wassers gewickelt wurde, stlhti oiidb
bz. lolleu (s. d.) etc. gehört, ist mir sehr einen hohlen Schlauch od. eint M
zweifelhaft, obschon es ja allerdings denkbar Leinen bildet u. auch zugleich zumAi
ist, dass aus einem altern lu-la od. lu-la, od. Aus- u. Ablauf -Bohr (TülU ât
(als Bedupl. der Schallwurzel lu, od. einer 20 Dass nun aber ein aus ahd. lodOo
Zusammensetzung der Schailwurzeln lu u. läppen od. Stück Zeug, wdehes mm
la, cf. 1 la) mit der Bedtg. : Ton, Klang, khsidung, ümkleidung od. als Vofhu
Schall, Geräusch od. das Bauschen etc. hang etc. gebraucht) entstandenes wk
neben lol, lul od. loUen, lullen u. loUe od. od. ludel, nhd. Ludet u. ein dan
lulle in loUe-pype (ruisch-pype od. Dudelsack, 25 traMrtes lûlo, lullo, lalle etc. kiek
Sackpfeife) in ähnliclicr Weise wie das zu gesucht in die Bedtg. Lappen, den
pipen (pfeifen etc.) gehörende pipe (Pfeife, sammenwickeU u. befeuchtet, tm i^
Bohre etc. od. urspr. ein Etwas zum Pfeifen nachher von einem Säugling wiei
od. ein Pfeif-Ding etc.) auch ein loUe od. saugen zu lassen, od. auch täs ein
lulle mit derselben Bedtg. wie pipe hervor- 30 Ding od. ein Etwas, das um Bbzas
ging u. dann ebenso wie nnld. lulle-pgp (s. selbst gewickdt wird u. somit am
oben) aus der allgemeinen Bedtg. : Bohre u. Schlauch od, eine Bahre bildd (j
Schlauch, Ausflussrohr etc. in die Bedtg.: also, ob Saug- od. Lutsch- Lappen^
Saug-, Lutsch- od. Ludel-Böhre, bz. ein Beutel, Saug- od. LutsdhBôhre et
Etwas woran u. worauf man saugt, bz. womit 85 aüe sonst. Bedtgn. von unserm lü
man saugt u. trinkt od. schlürft etc. od. gehen konnte, ist nach den obii
überhaupt in die von Ludel überging (cf. bei fuhrungen wohl nicht tu bestreiten
W eig and Ludelauchinder Bedtg. :Tabacks- liUlea, a) séhwatzen, faseln, U
pfeife wie pipe u. ludein nicht allein in — he lülld mî wat for; — h) bes
der Bedtg.: saugen, sondern auch in der von 40 hinters Licht führen, zum Beste
Tabackrauchen, schmauchen etc. wie unser vcriren etc.; — he wolF mt lulle
pîpken) u. dass dann wieder aus der Bedtg. : seine Zeit mit Faseleien u. 8onstige\
Ludel als Saugrohr, Sauggef ans, Saug- od. heilen od. Narrheiten verbringen,
Lutsch- Ding u. so auch wohl ein Saug- od. trändeln-, — he lülld wat hemm; -
Lutsch'Lappenetc.wieder die Bedtg.: Lappen, 45 lülld sm t!d; — Nid. lallen.
schlaffer, weicher Lappen, schlaffes u. weicJtes IttUer, Séhwâtzer, Faseler,
Etwas (cf. oben mnld. lulle-peyre, pyrum Fopper etc.
fracidum) entstand. Da es nun aber nicht liillere, Schwätzerei, Fasdei, Fi
wahrscheinlich ist, dass das nhd. Ludel läl-prophet, Lügenprophet,
durdi Einschiebwig eines d (cf. Weigand 50 Ifimmei, Lümmd; — a) ein die
unter Ludel) aus dem nid. lul od. lulle schlacJUes schweres Etwas od. e
(Bohre od. BÖhrkanne etc.) entstand, so kann ungeschlachter grober Mensdi ,
fnan beim Vergleich von 3 lûr od. Iure, lurre Flegel etc. ; — dat ii jo 'n dikki
aus ludere od. ahd. ludara auch für denkbar fan 'n bôm od. përd, jonge etc. ; -
lauten, dass das gleichfalls zu ahd. ludo, lodo 55 regten lümmel ; — Sprichw. : gl
(lockeres grobes Tu<^ od. Zeug etc., womit pastôr de hand an wgff' gôndag
auch mnd. lode, Lappen, Fetzen etc. wohl Tag), da lümmel ; — ^ männl. Ol
ident. ist) gehörende ahd. ludilo (Art Zeug — Nid. lümmel (Flegd, Grobian
od. Tuch, genuB vestimenti od. Tuch, Lappen, etc. u. in ChroniiMen auch ein did
Mantel, den man vor od. um Etwas hängt 60 Kuchen); nd. (Er. Wb.f Dähn
ÜMMEREE-BAN 545 LÜMPE LUMP
Û (Weichling, fauler Schlingel; — hê snidt d'r so 'n lump (plumpes dickes
Meriräger Junge od. Mensch), etc.) stûk flêsk of; — dat sügt al to lump
für lûmmel (cf Weigand) (od. lumpen, lumpig) ût; — hô löpt d'r so
smmel u. limmel vorkamen, so lump (nachlâ.ssig, schleppend, unanständig
ucht mit mnld. lemmer, lammer 5 etc.) hcn ; — he kumd dY so lump (plump
d. den von Weigand ange- od. ungesittet etc.) mit fan dag; — he is
Ttt lamm (locker, schlotterig, d'r so lump (unb^ülflich, nachlässig, dumm,
sr (unfest, undicht, sdilaff, klotzig etc.) bi dôn; — hê fâtd dat all' so
.) u. mnld. (KU) lemmor, lump an (er weiss nicTUs ordentlich u. ge-
olpamentum; pars carnis deli- 10 hührlich anzufassen); — dat lumpen gôdje
re) II. mnd. lummel (abdomcn) (schabige nichtsnutzige gemeine Volk), wat
^tammverb. liman , lam , lum, deid dat all' hir stän to kiken ; — de lumpe
1 u. lamen, lôm etc. gehören, flt^gel fan kerel ; — dat is je 'n lumpen kercl
Ml auch mnld. lemmer (pulpa- od. wif, perd ctc ; — um so 'n lumpen (od.
aus lummer, bz. ahd. lumbal 15 lumpig) stûk holt, dar wult du krakêl um
lummerstük u. vergl. auch bei maken? — dat was nog lumper as lump,
unter Lende die Formen : wen ik mi fan so 'n arbarmliken kerel lumpen
Lammer-Braten) aus lummer, laten wul ; — 'n lumpen kerel as he is, heb
mien ist. 'k min dagc nog nêt sên ; — hê hed sük fan
»al, I , iflnpon 20 de hêle geselskup up 't allerlumpste mäkt.
I *• * ^"°8®"- _ Nid. lomp (schwer, grob, roh, plump,
tjLendenstiick, Keulenstûck, unbehauen, nicht nett; gross, schwerfällig;
ileisch od. der Braten von ungehobelt, ungesittet, unmanierlich etc.).
Tick' Fleisch des Oberschenkels Vergl. weiter :
iel eines geschlfichteten Ochsen. 25 Inmpe, lump, Lumpe, Lump; — a) Lum-
wM dtenso wie das hess. pen, Lappen, Fetzen etc.; — 'n lumpe od.
ummer u. lummerbraten zu lump fan 'n schötteldôk; — de lumpen (od.
ïese, lumbe; mhd. (Lex er) fudden, klatten) flögen hör na od. hauen
(Lende, Weiche), welches mit hör um de béncn ; — sé geid in lumpen ;
mhd. lumbel, lumbele (Theil 30 — s6 hed niks as êmer lumpen an; — b)
de) ; mnd. lummelen , bayr. armer von allem entblösster Wicht, gemeiner
bei (Eingeweide der Thierc, Kerl od. roher plumper unbeholfener Oe-
r) aus kU. Inmbus hervorging seile, Flegel etc.; — ho is 'n regten lump
ch (d. h. aus lumbe in der od. lumps, de niks hed; — wat deist du mit
he od. Weichtheile, weiches, 35 de lump to lôpcn; — sükse lumpen fan
ichlaffes Etwas, Geschlinge od. kerels sunt mi den dog nog nêt förkamen.
i ; geslüns) auch wohl das nd. — Nd. lump (nur persönl. als Schimpfwort) ;
lummel (Weichling, fauler mnd. nur in (cf. Seh. u. L.) lumpechtich
tt^lümmel) u. das bei Frisch (lumpig, pannosus); nid. lomp (in allen Be-
lummlen (sdilaff herunter hän- 40 dtgn. wie nhd. Lump, Lumpe u. Lumpen) ;
9ich etc.) u. hess. (Vilmar), mnld. (KU) lompe (a. frustum, frustulum,
ig and) lumm, />ayr. lummer massa; — b. manualis fasciculus lini aut
unfest etc.) herschreibt. lanae ; — c. panniculus, assumentum ; — d.
^jombard, Leihbank, Leihhaus. linteohim, linamcntum, linteum attributum ;
: dat geid na de lummert, das 45 vestis lacera cujus partes quaedam pendulae;
r Leihbank, bz. zum Teufel e. fomes igniarius, funis bombardicus od,
— l&t de hole diifelß na de Lunte, Lappen od. Fetzen zum Anzünden
des Pulvers auf der Pfanne eines Geschosses ;
Innnertsk, lomhardisch; — — f. holothuria, mustela flu?iatilis etc.);
ner (lombardische od. welsche 50 aengl. lompe, lumpe (frustum); engl, lump
Art^ die bedeutend grösser u. (Klumpen, Masse, dickes unförmliches Stück,
wie die hiesige); lummerske BrucJistück, eine Masse unordentlich unter-
'Össere Art Haselnüsse, welche einander geworfener u. gemischter Dinge),
umbertS'Nüsse, von vielen (cf lump od. lumpfish, lumpsucker der gemeine
fter Lambertsnuss) aber auch 56 Bauchsauger, Klumpfisch, Seehase) u. lomp
se genannt werden. (der Kugelfisch) ; isl. nur in lumpinn (stupidus,
, lun^fdg, plump, dick, unförm- ignavus), lumprar (plumpe grobe Matrosen-
hulßich, dumm, klotzig, unan- /fawrf«c/iMÄtf), lumpruverk (opus inconcinnum,
unhehobelt, ungesittet ; schlecht, Immpenwerk, Lumpenarbeit) ; norw. lump
/, nichtswürdig, werthlos etc.; 60 (knub, klods, tyk stump = engl, lump), cf,
ikMt Koolmaa. Wörterbaeh. II, 85
LUMPE LUMP 546 LÜNDESN
auch : lumpe (et tykt fladbröd, et slags kage) schlaffes unfesiea Etufos, bz. mä \m
u. lumpen (tyk, but rundagtig); schwed. luml (weich, schlaff, unfest etc.) zuga
lump, im Plur, lumpor (Lumpen) u. lumpen hängen können,
(Jumpicht, verächtlich), lumpsamlare (Lum- 1. lanpen; i. q. lump, lumpig; •
pe^isammlcr) ; dän. lump im Verb, lumpe 5 sflcht so lumpen ût ; — lumpcncr (
(lumpen), lumpen (lumpen, lumpicht), lumpen- ger) ; — 'n Inmpenerer fent as he û
karl (Lumpenkerl) y lumpensukker (Lumpen- 't wol nêt; — lumpenste; — he ii d<
Zucker), lumperi (Lumperei); mhd. lumpe penste fan allen.
(J/umpen, Fetzen). 2. Inmpen (nur mü dem Hulfifferb.
Da d(is nd. lumpen in der Bedtg.: ein 10 lumpen; — ik wil mi Dich fan homl
wenig hinken od, hinkend u. schleppend (u. laten (zu einem Lump machen od. u
so auch: nachlässig, langsam u. träge) gehen, Lump behandeln lassen); — he hc
im Gehen den Fuss nachziehen etc. ebenso middag dftgtig traktôrd un sük nargei
wie ahd. gilum])lih (angemessen, passend), lumpen laten.
nd. (Br. Wb., III, 98) lumpe = limpe 15 Inmperd, Innpsik, ein Mensch der
(Glimpf, cf. limp etc.) jedenfalls zu einem ist u. sich überaU lumpig bezeigt,
and. Verb, limpan, lamp, lump, liimpun ge- lampig, lumpig; — 'n lumpigen kei
hört u. dieses einerseits mit ahd. limphan, 'n lumpigen daler etc.
limpfan, limfan, limfen (convenire, oporterc), lûn, s. lûne.
ags. (Fttmüller) limpan, lamp, Inmpon, 20 Lnnden, Lnnnen, 2îott(2oii; — héfi
lumpen (cvenire, accidore, pcrtinere) ; an., is^ Lunden. — iip«. Landen, Londen;
Icmpa (moderarl, temperare, accommodare) Lunden, Lundene, Lundc, Londeoe.
etc. u. andererseits mit ahd. Mmjihiin', amhd. lander, Brand, flammendes, UA
limphen, limphin (Iiinken, laJimen, gebrech- brennendes, hell u. stark brennendei i
lieh sein etc.), and. u. ags. limpan (cf. das 25 demdes Feuer etc.; — so asdebliki
von Ij. Ettmüller unter limpan aufge- in slôg, stund 't ganse hûs glik in de b
führte lempbcalt, lahmen, hinkend, claudus) — cf. lundertje u. das folgende:
ident. ist, so glaube ich, dass auch der Stamm landem, a) lodern, intensiv od. Acff
lump von lumpe (Lappen, Fetzen etc.) zu nen, hell u. fladternd od. stark flamm
einem dieser beiden Verba gehört. Gehört 30 — dat für londord dflgtlg; — da »
nun ahd. limplian (Iiinken etc.) ebenso wie afend (Ofen) nêt so lundern laten, de;
limphan (convcnire etc.) zu einer y lamb, stein kunn' anders wol in de brand k
ramb (schlaff herabhängen, od. niederhangen — de sponen lundern glik np, vco
etc.), so ist wohl anzunehmen, Jo^« limphan brand kamen ; — h) intensiv u. stark ht
(hinken etc.) urspr. die Bedtg.: schlaff, 85 machen, heizen etc.; — ho londerd hi
schwach, matt u. gebrechlich sein, debilem B. den Ofen) dügtig; — he hed i
esse etc. hatte u. dass demnach lumpe über- inlunderd. — Es ist ansekeinetd
haupt ein schlaff es od. schlaff nieder- ein Iterativ des mhd. (cf. Lexert
hangendes Mwas bedeutet, was dann weiter Weigand unter Lunte) lÜnden,
in die Bedtg.: schlaffer Lappen, Lumpen 40 (brennen, glimtnen), od. von unserm^
etc. (sinnl u. fig.) überging. Vergleicht etc., doch kommt heim Vergleich é
man übrigens, dass lumpe (s. bei We ig and (Schambach) luntern, mnlL, mflä»
unter Lumpe) auch die Bedtg.: weih- deren, londeren = nhd. loddem asi
liehe Scham hat u. dass auch das lat. nhd. lodern od. früher (cf. Lu
lumbus in derselben Bedtg. gebraucht wurde, 45 Joel3,5) loddern inBetracJU, wMi
so könnte auch lumpe als urspr. sclüaffes, leicht mit dem an. lôdhr (das Feuert
han gen des, sehlotteriges FtwaSjhz. als Lappen Lodernde, Flammende etc.) u. Lôdl
etc. u. als Schimpfwort ebensogut mit ahd. (cf. Kdda Saemundar hios Frôda, ID
lumbal etc. u. mhd. liimbo, lumpe (Lende, Lôilhurr, Lôdhur, Lôthr ^(ier Gott cfef J
Weivhe etc.) u. nhd. lumm etc. (s. unter 50 der sonst auch Logi u. Loki heia
lümmol u. lummorstük) aus lat. lumbus her- sammenhängt u. mit diese» môghdu
vorgegangen u. urspr. dasselbe Wort sein, zur selben y rudh gehört, wowm
icie mnd. lurabe, lumpe (Lende, Weiche, roth (cf. rôd) ti. an. riodha frötte
Schambug etc.). Ging nun aber weiter auch aucli skr. rudhira (a. roth, blutig; —
lumm (schlaff etc.) aus lumbe, lumpe od. 55 blutrothe Planet Mars ; — cBlM^),t
lummolc, lumml (s. unter lummorstack) her- lodhra (Baum, aus dessen Binde ein
vorn so würde auch nd. (Br. Wb.) lumpen Pulver bereitet wird) etc. abstawm
(hinken, mit dem Beine ziehen od. schleppen, der begriffliche Uebergang von ro
schlaffe u. schwache Beine haben etc.) wieder glänzend, scheinend u. flamtnend a
gleichfalls mit lumpe, als urspr. weiches, GO Böthe zu HitMe, EnUündung eti
LtJNDERTJE 547 LUNGE LüNG
•
M, Man den Eost im Getreide j^unÄ:^, Stunde, gewisse Zeit od. Stunde);
k ja Brand nennt u. umgekehrt dän. lune (Laune, Grille etc), — Mit engl,
r and auch von Hitze u.Böthe luna (Mond) u. lune (Halbmond); hslav.
gebraucht wird. luna od. (cf. Pott, Wurzelwh. III, 250)
9 Oft. lôdhr u. L6dhr cf. Übri- 5 louna; gael. luan (Mond), sowie auch franz.
Em nach Grassmann (1174) lunette (Äugenglas, Brille; Fensterchen od.
rnd (glänzen) gehörende ved. Luftloch in Thunrihauben , Lunette eines
und etc., a) als Beiwort ver- Festungswalls etc); üal. lunctta (Lichtöff-
Jütter; — b) subst. Name eines nung in einem Gewölbe), aus u. von lat. luna,
als Vater der Maruts od. Ge- 10 welches wieder für urspr. lucna od. lacina
mtergeordneteren Gewittergötter steht u. mit lux u. luccre etc. zu der y luk,
gott u. Erzeuger der Gewitter urspr. ruk (cf. lecht) gehört. Auch das nid.
» Arm hat u. in seiner äusseren luim (Laune etc.) steht wohl für älteres luin
F als röthlich u. mit glänzendem od. nd. lûn u. wenn man bei Jap ix (pag.
k geziert dargestellt vnrd u. wo- 15 275) das unter wfries. Ijuentjcn Beigebrachte
\erweise auch der an. Lôdhr vergleicht (cf. daselbst: het luint od. loent
. gewesen sein kann. Vergleicht my niet u. luinig etc., sowie Weiteres unter
f, da8s(cf. Grimm, Myth., 221) lunen, ICuisk), so muss früher neben luin
. Lödhr (als loderndes Feuer) auch die Form loen (gespr. lûu) od. loene
'be ausging u. er also nicht den 20 im nid. bestanden haben, wie wfries. ein
te^ soist bei seinem Namen wohl gleichbedeutendes Ijoene.
en Zusammenhang mit rudhira luneD, launen, Laune haben, gestimmt sein
etc., bz. Mars) zu denken. od. bei Laune sein etc.; von Launen u.
(Dimin. von lunder), ein kleines Chitten besessen sein, launisch u. verdriess-
ies flammendes flackerndes Feuer, 25 lieh od. mürrisch sein, Grillen fangen, od.
me Kinder oft im Herbste beim schlechter u. böser Laune sein , schmollen
len aus Stroh, Beisig, trockenem etc. ; der Laune od. Stimmung zusagen u.
ioehen, um Kartoffeln darin zu entsprechen, gefallen, gelüsten etc. ; — ho
kâmd mit jungens, uns folk is is nét gôd lûnd; — hê lûnd od. sitt to
to kertaffelraden, den willen wi 30 lûncn un segt gîn minsk gin gôd wôrd ; —
maken un nns kertuffels braden. dat Idnde hum nét, um dar hen to gân ; —
luiBk, englisch od. eigentlich: wat hum nét lûnd, dat deid hô ôk nôt un
wn London (cf. Lunden); — wen jî jo ôk up de kop stellen. — Nd.
ïoffels, eine dicke, grobe, mehlige (Schütze III, 63; Br. Wb., Dähnert
ie hier früher von Ihtgland, bz, 85 etc. luncn od. luuncn u. bei Bann eil lûn
geführt ist. — cf. Seh. u. L. (launen, launisch u. verdriesslich sein, auf
ich. u. gegen Jemand sich verdriesslich beweisen,
lie, lûn, Laune, zeitweilige leicht böser Laune sein, sauer sehen etc., cf. auch
\él unterworfene Stimmung od. mnd. lunekater, launischer Kater etc. u.
eü II. Verfassung des Gemüths 40 lunewinkel , Schmollwinkel) ; nid. (cf. bei
fnst. Etwas, od. überJiaupt auch : v. Dale das zweite luimen) luimen, luincu,
wechselnde od. veränderliche loenen; wfries. (cf. Jap ix wn^^r Ijuentjcn)
Wechsel, Abwechselung, Phase Ijocnen (gefallen, gelüsten, bz. der Laune
JB nêt gôd bi lune (bei Laune, zusagen u. entsprechen); wang. (Ehren-
Ki Humor etc.); — he hed up- 45 traut I, 72) Idn (schlechter Ixiune sein,
al 'n ffoden lune od. flagc etc.; schmollen etc.); mhd. lûaen; nhd. launen,
tid sûkke bliksems luncn (Launen, s. Weiteres unter launen inGrim m, Wb.
\derbare od. wechselnde Einfälle Innge, lang', Lunge. — Nd., mnd. lunge ;
an hêl nêt wêt, wo man mit hum nid. long ; mnld. longhc, longher ; afries.
- elker minsk hed sin luncn ; — 50 lungene, lungen, longen ; wfries. longc, long ;
led mi to f8I lunen ; — 't wer ags. lungen ; aengl. lunge, longe , engl, lung ;
d sin lunen; — de lunen fan 't isl., norw., schwed. lunga; dän. lunge; ahd.
iberekenbär. — Nd.,mnd. lune; lunga; mhd. lunge u. a^ú^. lungina, lunginna,
Kand, Mondp?Mse, Consteüation; lungunna; mhd. lungene u. limgele^ lungel.
Mondwechsels od. Neumondes; 55 — Da die Lunge sehr schwammig locker u.
d. eine gewisse u. bestimmte Zeit porös u. so leicJU ist, dass sie im Wasser
erhaupt; Veränderlichkeit, Laune schwimmt (cf. lat. pulmon, versetzt aus plumen
: weâhselnde Gemüthsstimmung, = griech. pleumön, später pncumön [wie
igung, Gesinnung); norw. luna unser knûflôk aus klûilôk] von der y pla,
Nme, Stimmung, Humor; Zeit- 60 schwimmen), so nimmt Fick (cf. III, 265)
36*
LUNGEN-SUEKTE 548 LUNKE LDNK
an, dass sie wie das mnld. lichte (Lunge) Innig« Iniîik, Itiak, launig, la
u. engl lights (Lunge der Thiere) von licht unheständigf «eUerwemiMk, grilligt
od. light (leicht) auch wegen ihrer Leichtig- sinnig, wunderlich, verdrieislieh; —
keit od. geringen Schwere so benannt sei u. so ferdômd lunîg od. lûnsk, dat dV 1
vergleicht er deshalb das Wort iunge mit 5 up hum to reken nn hast hêl gen
ags. iuDgre in der Bedtg. leicht. Da in- mit hum is ; — lunig od. lÛDsk wer. •
dessen d<ts ags. lungre ebenso wie lungor, lunig, launsch, lOniscli, Iflnsch; M
tis. lungar; ahd. luagar, hmkar; mhd. lunger u. (cf. Jap ix Mfi^ ](jaenljen) loinig:
nur in der Bedtg.: rasch, schnell, hurtig, liunic.
eilends, flugs, plötzlich, heftig etc., be. 10 luiye, Schenkel, Keule, Lendenttk
(■elur, confestim, illico, subito, cito, strenne, kalferluine, Kalbskeule od LenSenAk
acritor, fortitor gebraucht wird u. möglicher- einem Kaufe, — Mit mtHd, mfam. 1
loeise zu lingen in der Bedtg.: vorwärts aengl, loine, engl, loin aus frau.
gehen, von Statten gehen od. urspr. : springen, afranz,, waU. logne (Lendenstück), imi
eilen etc. gehört, so ist ein directer Vergleich 15 Dies (II, 351) rnii tpan, kM^ja (
od. eine directe Zusammenstellung des Wortes Schinken), aus mlai. ui({;. lumbea von k
Lunge mit ags. lungor u. lungre doch wohl (Lende) entstand.
kaum zulässig u. wohl eher anzunehmen, dass IQnÎDg, luniak. Iflnesk (Flur.: li
dasselbe aus einem älteren, gleichfalls zu der lûnefis; DinUn.: lûn^e); SperUtig; —
y lagh, langh od. ragh, rangh gehörenden 20 pos, : hemp-ldning od, hemp-lfinenk. -
Worte entstanden ist. Vergleicht man nun densart. u. Spridno. : ho is so wif i
aber (cf. Pott, Wurzelwb. III, 713) das lûnink up de agterdôr; — sé pirens
russ. légkû, legôk (leicht, nicht schwer; be- lûninks; — 't is lûnings (scherzh.fiir
hende, flink, gewandt etc.) u. Icgkoe wolsko Kinder) tid to hedde. — Nd. lunisg,
(die leichten Truppen), jfou^te legkoe (pulmo, 25 lüneke; mnd. laningh, Inniiick, Im
Lunge) u. dass diese Wörter auf skr. laghu sali, lünege ; wang, löning. — lHié
(a. rasch, schnell, behende etc,; — b. leicht, vonDr, CreceliusherausgegebenmE
nicht schwer etc., s. unter 2 licht) zurück- Glossen wird Matth. 10 das laL auff
gelicn, so iM es seJir wahrscheinlich, dass hliuningas p/osnW, sodass die vripr. d
sowohl das ags. lungor u, lungre als auch 30 and Form hlioninga lautete. Dim
das tSubst. lungen od, lunga u, lungunna ist o^fr tü»> Nanninga iMm Namio, Mii
(s. oben) jnit Verdampfung des urspr, Vocals von Manuo etc. mit dem Fatrimgn
a zu 0 u. u (cf. z. B. unser bûs in bûsdör von einem alten Subst. hlinna A
u. lunkc) aus skr. langlui entstanden sind fortgebildet, welches ebenso wie ^otft. 1
u. sich hieraus für ags. lungor, lungre die 85 (Odiör etc.) u. ahd. hlinmnnt (Im
Bedtg.: cclcr etc. u. für lungen od. lungc Buf etc.) in seinem AfdauJt hläi i
die von leichtes Etwas etc. ergaben u. unter Idd erwähnten V ^m, cnmoti ;
demnach auch das ags. lungre keinen di- aus deren causat. Bedtg. : Jemandem
reden Zusammenhang mit lingen hat. hörend machen od hören lassen, e&e
luDjs;en-sûkte, Lungenseuche. 40 die Bedtg.: Stimme erhdfen, kuU sei»,
lun^e- od. Inng-pîpe, Lungenröhre. schreien etc. hervorging u. wouad
1. Inngeru, lungern, gierig u. lüstern sein, der hliuninga genannte Sperling »o
nach Etwas verlangend, nach Etwas tracJUen, seinem lauten Geschrei diesen Nam
mit lüsternen, auf das Begehrte hingerich- lanke, lank, Lende, (^)ersdienkd
teten Augen still liegend warten etc.; — ho 45 bein, Bein iiberhaupt; Bein-, S^esl
lungcrd na (od. up) 'n stük fan de brade; Schinkenknochen etc.; — he hed
— ho lungcrd up k iiten; — he ligd to gode Innken (Lenden); — mit m
lungern, of dV nig *n stük för hum offald. hinken (Beinen) sitt ho 6n altîd in di
— Kd. (Br. Wb^ lungern. — Ob dieses — he smitt Bin lange lanken so wn
Wort zu as., ahd. lungar (s. unter Iunge u. 50 dat man d'r hast arer fald ; — h£ i
cf. Weigand wegen lungern) in der de lunken ût; — he r6t hum d'r'n
Bedtg. : schnell, schnell bereit etc. gehört od. (z. B. von einem gebratenen C^eßA,
zu lung von lingen? smêt hum se to; — h6 smét de h
2. lungern, faulenzen, mimig u. träge lunk to. — Nfries. (OutMcn) lonk
gehen od. liegen etc. ; — he lungerd wat 55 bein, Hüftknochen, ObersdUnkd, Lei
horum. — Nd. (I)ähnert etc.) lungern, Es ist (cf. nfries. lann, afries. kmd
lunkcrn. Davon Xmh^qt^ = mnd. (S eh. u. od. unsermhxmA^hand^ — fondss/e
L.) lungerie u. gclunger, sowie nd. (D äh- von Hause aus dtuseSbe Wort wie n
ncrt) lungerbänk (FaulbeU). — Wohl aus Wb., jSfcAam6ae^ lanke (SdU s
luggeru nasalirt. GO Bippen u. Lenden, Weiche) od. (8e
LUNKEN 549 LUENSE LUENS
9^ Keule^ Lendenstück) ; mnd, — hê lunkd d'r langsam hen. — Wohl mi
\e od. Flanke , Seite) ; nid. schwed. lunka (einen schleppenden^ latschigen
nk ; mnld. (KU) lancke; ahd. Gang gehen); norw. lunka (gaac sagte, uden
lanka, lancha ; mhd. lanche, nogen hast), Iiinkra (gaae tungt eller seent)
Weiche, Seite, Lende) ; aengl. 5 u. schtoed. linka (hinken), norw. linka (gjoere
n) lanke, lonke (lumbus) ; etigl. slaeng eller boeininger med kroppen) ent-
Leiste; Schambug, Schamseite) weder zu dem unter lunkc erwähnten ver-
Biegung der Hüfte od. das lornen hlinkan od. von einem ablatUenden
die Vertiefung od. das kleine lanke, linke in derselben Bedtg. wie ahd.
ies UDohrscheinl. vom Präter. 10 hlanka (nämlich in der urspr. BecUg.:
erîomen Verb, hlinkan, hlank, Biegung, Krümmung etc. od. gebogenes u.
:iui, ahd. hlinchan (knicken, gekrümmtes Etwas) fortgebildet. Vergl,
mm, zusammenbiegen, rund- weiter:
od. rundlich gebogen machen, 2. lanken od. lank-oren, lauscJien, lauern,
mmt u. zu welchem auch ags. 15 horchen, hinhorchen od. zuhören etc. — he
m , scJdank , dünn , schwach, sitt still hen to lunken od. to lunkôren ; —
acilis, tenais) = aengl. hlanc, he lunkd od. lunkôrd d'r nêt na, wat d'r
mgh lank etc. u. mhd. lenke segd word. — Nd. (Br. Wb.) lunk-ôren.
ags. hlenkan, aengl. hienchen — Man muss diese Verba bucJistäblich mit
wie auch nhd. Gelenk, ge- 20 seiten od. eine Biegung u. Neigung zur
u. lenken gehören, wie desgl. Seite hin machen, den Kopf auf die Seite
ica,hlence; an. hlekkr; norw. legen u. Seit-ohren etc. übersetzen, da
^ lenlg'a; dän. laenke; engl. sie von dem mit ahd. hlanka urspr. ident.
ïlizd einer Kette etc.) etc. ; — lunkô, jedoch hier in der Bedtg. : Biegung
\gl. linch (Hügel etc.); — an. 25 u. Seite, fortgebildet sind. In ähnlicher
itas, curvamen etc.) etc. Was Weise gehört auch mnld. lonck (adspectus
^ dieses alten verlornen YiMnkfin, limus), loncken (limis obtueri, leviter obli-
Irifft, so stimmt sie lautlich zu quare oculos, retortis oculis tueri), mnld.
Fick verweist III, 90 bei lonken (schielen, liebäugeln etc.), lonk (ver-
f, Gelenk etc., auf lat. clingere 30 stohlener, heimlicher Blick etc.) hieher.
\ vtm cingere, worüber Weiteres lanker, luDkerd, Hinkender, bz. Person
unter kragh, wo er zugleich die hinkt od. hinkend u. schleppend geht.
wohl besser eine Cfrundform — Zu l lunken.
lafur anzusetzen sei, während lunk-lam, Lendenlahm. — Zu lunke.
, schlank, dünn etc., I, 52 zu 35 lank-oren, s. 2 lunken.
'. kar^, abmagern etc. stellt) liins, s. lünse.
, welches mit ags. hringan lüns-ban, s. 1 lOnsen.
Hm Fick (cf. 1,42) zu einer lünse, lüns, Lünse, Achsnagel, Lannagel;
Herten y kark, krak (sonare — de lOns is d'r för weg, 't rad löpt ût.
t ein unarticulirtes Geräusch 40 — Ob unsere Bedensart : mit de lünse lopen
«hen etc.) gestellt wird. Ver- = müssig gehen, faulenzen etc. sich auf
nun aber die SchaXlstämme : dieses lünse bezieht od. mit 2 lünsen zu-
d. klak, klik, — krak, krik, sammenhängt? — Nd. lüase, lüns; mnd.
\ etc.; so scheint es wieder, als lunse, luns, lussc ; nid. luns, lens ; mnld.
inka od. hlinkan, blank, hlunk, 45 lonse, lunse u. londse, lundse ; nfries. (Jo-
isetzende y blank dieselbe y hansen) lans; and., bz. as. lunisa; ags.
: (cf. auch krank u. kraken, lynis ; aengl. lins. — Es ist mit dem gleich-
et, wozu Fick das lat. clan- bedeutenden aM. luning; mhd. lüninc aus
u, dass demnach auch hier dem ahd., mhd. lun; md. Ion, löne, lan
wie bei knak u. knik, knikkcn 50 (obcs, paxillus) in ähnlicher Weise fortge-
urspr. Bedtg.: sonare, crepi- bildet wie ahd. segansa (Sense, cf. seise)
f Bedtg. : knicken , biegen, von saga, sega (Säge) od. von seche (Pflug-
r. krümmen etc. Tiervorgegangen messer, bz. Schneide- Werkzeug). Das ein-
die für lat. clangere lautlich fache ahd. lun aber betr., so ist dieses wohl
kark, krak, krank auch die y 55 aus einem zu der y lu, ru (brechen, reissen
ä. hlanka etc. sowohl als von spalten, theilen, schneiden etc., cf. 1 16 u.
5, nhd. Bing sein könnte. lös etc) gehörenden Thema luna (nach Vil-
iinken, in die Knie od. in die mar, s. unter Lunn, soll in den Glossen
lahmen, lahm u. schleppend neben lun auch die Form luna vorkommen)
' he lonkd mit beide bêncn ; 60 od. luni (cf. ags. rynan, ryn, tönen, bruUen
LUENSEN LUENSSEN 550 LOB LUHE
etc. von der Schalltpurzel ru) gékûrztj da Iflnsd wat heram (er Uepl m» her
der lun genannte Pflock od. hölzerne Nagel schlendert od, geht müsetg, frei, hse
ursitr. entweder blos ein abgeschnittener u. behindert etuxu herum). — 06 m
gekürzter kleiner Zweig od. ein von einem bayr. (cf. Vilmar, Sehm.) Innzo,!
grösseren Holzkloben abgespaltenes u. zuge- 5 lunczen (leicht sMummem^ haJbtchhn
spitztes Stückchen Holz war, welches vor das im Bette liegen); mhd. lanzen (TetcU^
Bad des Wagens gesteckt wurde. mern); nd. (Schambach, SchüU
1. liinsen od. liinssen, desgl. auch lönsken luDljen, lunschoi (den Kopf am S
H. lammcrn, gefärbte Oster-Eier von einer anlehnen, ein MittagsschlafckeHkatt
erhöhten ii. schräg ablaufendeti od. geneigten 10 schlummern, haib Ufach im Bette Utfi
Fläche, hz. einem schräg gestellten Dach- eins od. mit schwed, Ions (ein t^wtrj
Ziegel in eine rundliche Sandbahn herunter- träger Menselk), lunsa (ein idUg
rollen lassen, wie dies die Kinder am zweiten Weibsbild, Schlampe, Sddämpe),
Osterfeiertagc mit ihren gefärbten Oster- (schwerfällig, schürend, tragt) em
Eiern thun od. thaten, da diese uralte Sitte 16 Zu lunzen cf. auch nfries, lontia
ja auch hier leider immer mehr aus der lontin ti. unser lensen = saÜ, (l
Mode kömmt u. wie so viel Alterthümliches traut II, 211) len^je (foMl herwt^
stets mehr in Vergessenheit geräih. Die u. lentern in lei-lensen n. lei-lent
kreisförmige, mit einem kleinen Wall einge- Zu mM, lunzen ii. nfries. lontin (^
friedigte Sandbahn, worin die Eier hinunter- 20 dän. lunte (zaudern, zögern, kuigui
rollen, heisst davon lüiis-, lOnsk- od. lummerke- kommen. Von nhd. lunzen «. liuu (
bau. I)a nun bei dem lünseu (lünsken od. rigkeit), bayr. Innzet (schläfrig) «tai
lünsclien ist wohl eine blosse Nebenform leicht (cf. Dies II, 40) das äd
davon) od. lummcrn mit den Oster-Eiern, (schlaff).
bz. bei diesem lüusen od. Inmmeru genannten 25 l&nsk, s. lunig.
Eierspiel einerseits viel Lärm u. Geschrei lunte, Lunte, Zündstrick, ZM
von den hetheil igten Kindern gemacht wird, — hc is kapabel an smit de laut
es sich aber andrerseits dabei auch um den pulferfat. — Bedensart: lonternkn
Gewinn der Eier handelt (wessen Ei näm- riechen, Gefahr unUem. — Kd.,wmi
lieh von dem herunterrollenden Ei eines SO nid. lont; mnld., mfläm. lonte; m
andern Mitspielers getroffen wird, der ver- ttor«?., scAiOtfdlunta; däiklante.— I
liert es an diesen), so könnte das Wort lunte früher auch die Form londe
luinuKTii im ersten Fall urspr. blos die Be- Weigand) bestand, so ist et n
dlg. : Lärm u. Spektakel machen etc. gehabt mhd. lünden, lunten u. unserm hu
haben u. dann ursjnr. dasselbe Wort sein 85 d.) connex.
wie mnd. (Seh. u. L.) lommercu (lärmen, lantjen od, landjen, das dant <
brausen, sausen), wovon gelommer, gclumme Gestrüpp auf u. an den Kanten âi
11. lomiiioriuglie (Lärm, Tumult), welches mit anzündin od. in Flammen setzen,
ahä. lilimman, limman ; ags. hlimman, hlamm, abbrennen od. absenaen ; — 8Ö l&
hlummon ((längere, rugire, sonarc, fragorem 40 luntjen; — 86 hebben de wall o
edcrc etc.) hlemm (fragor etc.) etc. zu- — WoJd nicht von \\axXie, sondern %
sammrnhängt. Bezieht sich indessen das mit lundern von Innden, Innten (süm
liiinmern mit den Eiern auf den Gewinn Lüppo, mL Name. — WM Ni
od. das Gewinnen derselben, so würde dabei von Lübbo.
an eine Entstehung aus nid. lommerdcn 45 1. l&r od. lûrei Lauer^ Spiihe d
(wuchern) zu denken sein, was von lommcrd Zustand od. ThiUigkeit, Handlung
(s. luinincrt) fortgebildet ist. Was nun aber gelauert od. heimlich gespOhet u. §
ferner das Wort lünsen (mit de eier li'mscn, bz. verlangend ausgesehen u, gewa
od. sc liuisen laten) betrifft, so ist dies viel- u. auch Ort, Stelle od. Versteck, h
leicht urspr. dasselbe Wort wie 2 lünsen» 50 etc., von wo aus das Lauem od.
weil eben die Bcdtg.: rollen od. wie wir Spähen u. Horchen, bz. das vei
sagen : trullen, trüllen (wir sagen vom 2. Auskucken nach u. Warten auf 1
Ostersonntag, wo das liiuscn stattfindet: de schieht; — de katte sitt up de Ii
clor triillcn mandag) ein freies Gehenlassen de mûs nêt belûren iin fangen kax
0(1. ein freies u. loses Hin- u. Hergehen u. 55 steid up de lûr, am to Ben an
Bewegen in sich befasst. * wat d'r förgeid, od. am to sén <
2. lüuscii od. liinssen, müssig liegen, wat fangen kan; — he legd Bükt
lungern, faulenzen, müssig gehen od. liegen, auf die Spähe, od. auf das S
schlendern Hc. ; — dat od. hd lünsd d'r so Warten etc.) um to wagten ; —
wat ben ; — bO dcid niks as lünscn ; ~ ho 60 erat lôfcr nog wat up de lûr le]
LUE LÜRE 551 LURD LURT
rhaad altid Bên^ wat 't beste is ; im Augenmerk gehabt, hz. ihn schon lange
de sake up de lûr, um to sên daraufhin beobacJUet etc.), dat ho am ende
L — Nd. Inur; nid. loer ; mJul. dat gôd stalen harr'; — he krég dat gau
Xauer, Hinterhalt). — Wohl in de lûr (er erspähte u. bemerkte das bald,
von lûren, doch sei hier zugleich 5 schöpfte bald Verdacht etc.), dat so hum
%B das oinge lûr od. nid. loer brüden wallen; — de budel heb' 'k dik in
noch mfläm. belegt ist u. das de lûr, de trôe 'k bi den düfel nêt. — Wohl
rkommende loer, loere, loeyer, auch Subst. zu lûren.
orimn), &jer. loeyer (revocatorium, 5. lar od. Iure? — Die Bedensart: 'n
lere, leure, loeyer, luder (ille- 10 lûr dreien od. andreien heisst (wie auch im
imatorium, reyocatorium acci- nid. cen loer draajen) soviel als (Jemanden)
amentmn quo accipitres ad escam täuschen, anführen, betrügen etc. od. auch
nvitantor etc.) dieselben Wörter (ihn) hinterrücks u. in böswilliger Absicht
Mch aus loeyer, bz. loeder = in eine faule od. böse Geschichte verwickeln.
mä. lûder (Lockspeise u. Lock- 16 — Ob diese Bedeutung wörtl. soviel heisst
Etwas was lockt, verlockt, ver- als eine Windel drehen od. andrehen
ügt etc.) zu loer od. lûr contrah. u. dass es demnach dasselbe Wort wie 8 lûr
üie auch unser 3 lûr od. Iure ist? — Oder gehört es in der Bedtg.: Be-
r. dhd. ludara zusammengezogen trug etc. zu liiren, bz. lûren, sodass 'n lûr
gh weiter 2 ti. 4 lûr u. lûrcn. 20 dreien uwrtl. soviel J^eisst als einen Betrug
Iure, Laurer, schlauer hinter- drehen od. andrehen, wie man auch sagt:
\seh, Verlocker, Betrüger etc.; he hed hum ên dreid od. andreid für: er
Ib 'n regten lûr. — Redensart: hat ihn angeführt od. betrogen? — Oder
lûr un blift altid 'n schelm fan hat lûr, bz. Iure od. lurre hier die Bedtg. :
d.ltreymnd.\ar (heimtückischer, 25 Lüge, Erdichtung etc. wie das nd. (Scham-
ïterlisUger Mensch); mnld. loer bach etc.) lurre? — cf. Weiteres unter
)ecalator, captator) ; mfläm. loer lurendreier.
pic). — Wohl auch zu lûren, lûr-angel (persönl. Schimpfwort), heim-
. loer ; mnld. loer, loerd (homo licher Laurer od. böser heimtückischer hin-
lavus, stupidus etc.) u. mfläm. 80 terlistiger Mensch; — he is *n regten lûr-
itopiduB etc.) wohl mit unserm angel, war man sük aferal jför waren an
ranz, lourd entlehnt u. weiter hödcn mut. — Ob dieses Wort nicht urspr.
lo, lurido aus dem lat. luridus soviel als Luder- od. Köder-, Lock- Angel,
, 255) entstanden ist. war, od. eine Angel, womit man die Fische
lâre, eine wollene Decke od. 85 etc. köderte u. lockte, bedeutete?
Irin die Säuglinge gewickelt 1. lard od. lûrd, bz. liirt od. l&rt, a)
t kind sitt nog in de Iure. — Dreck^ nichtsnutziges, werthloses Zeug etc.
3 ; nid. luur, luier ; mnld, loeyer, — 't is niks as êmer lurd od. lurt etc. ; —
B (&sciae, cunabula, crepundia) ; b) gemeine Person, Nichtsnutz, Dummerjan,
; ahd. ludara; lutliara, ludera, 40 Flegel, Lump, bz. Schmutzlappen, Lumpe,
iera (cunae, cunabula, involu- Schlumpe etc. ; — 't is 'n lurd fan 'n kerel
Ues von ahd. ludo, lodo ; mhd. od. fan 'n wif. — Einestheils mit nid, loer ;
hes WoUenzeug od. loses lockeres mnld. loer, loerd ; mfläm. loer (homo murci-
üeberwurf od. Decke u. Mantel dus, ignavus , stupidus etc.) entlehnt aus
ila, lodix) ; ags. lodha (lacerna), 45 franz. lourd, lourdaud, bz. lourd (träge,
an. lôdh (hirsuties ; villositas) ; faul, dumm etc.) u. anderntheils mit nd.
Wolle, Haar, Rauhigkeit) ; dän. (Dähnert) lort; schwed., norw., dän.
ie) u. lodh in an. lodhbrôk lort (Dreck, Koth, Schmutz, Unrath) ; norw.,
)onFick (III, 273) zu einem schwed. lorta (schmutzen, besudeln etc.) aus
(zottig od, Zotte) gestellt u, 50 ital, lordo (schmutzig, cf. fûl), Subst. lor-
1 (lösen, lose u. locker machen, dura (Schmutz), welche Wörter nach Diez
eitet vnrd, (I, 255) aus lat. luridus entstanden sind.
Iure, Augenmerk, Obacht od. 2. lard od. lard, bz. lart od, lurt, alte
man Etwas erspähet u. bemerkt Lappen od. Fetzen, bz. aus alten aufge-
as ^het u. lauert; — h6 hed 55 drehten Schiffstauen gefertigte lose Garne
i de lûr, wat d'r umgeid (er od. lockere Dräthe, womit die Schiffsseile u.
od, bemerkt gleich AUes, was Riemen od. Ruder, sowie auch Bordstangen
m vorgeht) ; — ik heb* hum al u. Bordseiten eines Schiffs umwickelt u. be-
lûr (od, in 't fermik, in de legt werden, damit sie nicht abreiben u.
lad (ich habe ihn schon lange 60 schmutzen etc. — Nd. (Adelung) lurde
LUEDEB 552 LUREN
u. lurding; nld., schwcd., dân. lording u. ich darnach)? ik dô dog watikvO;
auch (cf. Bobrik unter Schiemannsgam, lûrd na gîn God af suigebôd; ^ Ca
pag, 300 u. auch 476) lorring. — Begriff- be-, in-, of-, up-, ûtlûren. — A'i,
licJi schliesHt ea sich als das was zur Scho- lurcn ; nld., mnld, loeren ; mhd. ,
7iung um Taue etc. gewickelt wird am 5 norw., schwed. Iura; dän. Iure; ««$
nächsten an unser 3 lûr od. Iure, gedehnt satl. luijc; nfries. (Outzen) lörre od
lurre u. hart mit eingetretenem d lurde ge- richtiger (cf, Johan8en,pag.l7i,.
sprachen fc/. kelder, A'^Z/cr, — solder, <S'oÖ(?r Spalte) luurin; wfries. loerje.
od. Söller j — kcrdel, Kerel, Kerl etc.) an, Wenn man bei Kit die drei I
icoraus beim Vergleich des mnld. lore = 10 loeren (retortls ocuiis intaeri), loeren od
locyer, luyer aus loeder, nhd. Ijuder ^ bz. oogcn (observare, insidioBcspeciüarifCi
mnld. loeyer, luyer, aus ahd. ludera, lodere ioBidiari; connivere) u. loeren (frontet
(s. unter 3 lûr) auch das nnld. lor (Lappen trahere, comigare, obducere sire ca|
etc.) entstehen konnte, worüber noch Weiteres bz. die Stirne zusammenziehzn od n
unter 15re. 15 u. ein finsteres böses OesidU mackö
lûrder, s. l^rer, Laurer. u. weiter sein mit dem ersten loereo t
liiren, lauern, d.h. scharf sptViend nach louckcn (limisobtoeri, leviterobliqiuret
Etwas sehen od. spalten u. horchen od, retortls ocuiis taeri) vergleicht, sofinä
lauschen zugleich u. zwar in der Regel mit alle diese Bedtgn. auch in lüren «ovo
der Nebenbcdtg.j dass dies mit iMlbzuge- 20 in unserm 2 glumen, glapen u. glûre
kniff enen od. halbverschlcicrten blinzelnden auch unser 2 lûr, bz. mtäd. leer (inâ
Augen, bz. durch die enge Ritze der halb- mit unserm glomcr ti. gluper, hi.
geschlossenen Äugen od. auch durch eine glocper, gluiper (insidiator etc., f.
Ritze u. Spalte, bz. von einer verborgenen glupen) synonym ist. Vergleicht m
Ecke od. einem Versteck aus, od. mit ge- 25 glupeu von glupe u. dass dieses nebe*
scnktem u. nach der Seite hingerichtetem Ritze de, im nld. auch die Bedtg.: i
Blick, bz. mit gesenktem u. seitwärts ge- hat, ebenso wie d<u zu clioban spalt
neigtem Haupt heimlich u. unvermerkt ge- gehörende ahd, clobo (cf. klöfe «. 1
Schicht ; — wi willen uns fersliikcu, man du sowie ferner, dass unser 2 glamai od.
dürst net ICireu, war wi hcngân ; — liê hcd 30 = nld. gloemen u. gluimen mit mM
dür de üngcrs lûrd ; — hc lûrd um de hörn luymen od. auch loomen (incedere
od. dör 't fcnstcr; — wat stcist du dar terram versus prono; observare, io
agter de dörc to lûrcn? — dat kiud hold retortls sive iusidiantibus ocuiis inti
de kop up de sld un litrd na uns hon; — luymer (insidiator etc.) möglicherict
du must äfeu to lüren, was sc dar mit 'n 85 mnld. gloeme od. gluyme, bz. 1k
ander hebben, bz. mit 'n ander dôn od. luyme (ai)ertura glaciei, ostinmsive
protcn ; — he ligd in 't beddc un h'ird dör in glacie, od. überhaupt eine SpaJitt
de gardinen ; — tili 't dck up un lAr d'r od. ein Loch, eine Oeffnung etc.) zur
äfen under wat dar in is; — lic sitt dar to falls es nicht etwa mit engl, gloom
li'iren wat d'r passCrd ; — he lûrd un sniird 40 drein sehen etc.), glum (finster etc.,
aferal herum, of he not wat findt ; — ho 2 glumen) zusammenhängt — u. dan
liïrdc (lauerte od. passte) hum up; — de auch das ahd. luogén (aus einem 1
hatte lûrd na de fOgcls od. se lurd d'r up, heroorsehen, bz. überhaupt : spähen,
of se nich 'n mûs belûren kan; — du kanst sehen, lugen) vonlnog (HMe,Lai
lank lüren (verlangend wonach sehen u. 45 specus, cubile etc., cf. lauken), so
warten) dat du wat krigst; — he liird sehr nahe, um auch bei lüren. eine
(lauert still sitzend u. erwartungsvoll) up 't begriffliche Entwickelung u. an
äten, of 't nog nt*t bold kumd; — so liird Grdbdtg. seines Themas wie bei
man de biir de künst of; — dat harr' 'k glupen, glûren, bz. mfUd, Inymen
hum gau oflurd, wo he dat môk; — he hed 50 luogên zu denken.
al lank up 'n godeii gelegenheid Kird (ver- Was nun aber zunächst den Si
langend gewartet), um to ferrcison ; — ho das Thema lûr od. Iura von lüren,
lurd iip 'n godon wind, um to fersdlen; — Subst.: 1, 2, 4 m. 5 lûr betrifft, so
ik hir' up de post, of 'k mitfaren kan od. selbe jedenfalls ein Contractum
of d'r ok 'n brôf för mi mitkamen is ; — 55 von lu-er od. lû-er, od. von luwer o
he lurd (hört, lauscht, horcht) not na min — od. von luder od. lûder (wie 3
worden ; — liê lilrd nargends na (er .sieht dann lûr wohl von luoder, LoekfaJI^
od. hört nirgends nach, kümmert sich um verführerisches u. betrügerisches .
nichts, geht ungestört seines Weges etc.); \(ircnvonlvLO(Ï€m,îockenjVerïockenfr
— wat Iiir ik d'r na (was höre od. frage 60 betrügen, nachstellen etc.) od. vi
.HEBEN LUERREN 553 LUREN- LURREN-DREIER
leren Worte. Ob nun aber lûren ahd, luoder (Lockspeise, Lockfaüe) gehört.
m Vergleich von glumen eu engl. Weiteres s, auch noch unter 16re u. lören,
i etc. mit aengl. (Stratmann) wozu noch bemerkt sei, dass v, Dale neben
m, lourin ; engl, lower (trübe lorren u. loeren in der Bedtg. : betrügen etc.
VT aussehen etc., bs. die Stirne 5 u. lorren in der von : Schleichhandel treiben
tusammenziehen etc.); flandr. etc. auch leuren einerseits in der von
(melancholicos, tristis, subtristis) hökern u. mit Kleinigkeiten handeln tt.
ts/. Iura (coercere), lar (ignavia), andererseits in der von : Schleichhandel
8 haerere), lüri (liomo torvus et treiben, schmuggeln (s. Weiteres unter luren-
\ehott. lowryd (finster, grämlich 10 dreier) hat u. dass bei M. Kr am er auch
Schott, lowrie, lawrie (ein listiger leuren u. lor, lorren wieder in derselben
r Mensch) etc. auf ein altes wie Bedtg. (nämlich in der von Lumpen, Fetzen,
. (bs. bôen) conjugirtes Verb. Lumpereien etc.) vorkömmt. Der Form
(von einer y lu, urspr. ru, wie wegen vergl. auch mnld. (KU) lorre =
a von der y bu, urspr. bhu) 15 loewer od. mnd. loer, lower, lorer, loyer
w. davon ein Subst. lûr (wie bûr (coriarius) ; cf. lojer.
, bûer, von bûwan, bûan) ent- laren- od. larren-dreier, ein Mensch, der
ib vielleicht dieses lûren urspr. andere Leute durch allerhand Kniffe u.
nt ist wie das folgende lüren ^ffe hinters Licht führt u. sie durch feine
f anderer Queüe stammt, ist wohl 20 Schliche u. Bänke zu betrügen u. anzuführen
\cher?^t festzustellen. sucht, Betrüger^ Schurke, falscher, gemeiner
sei zu lüren noch das aengl. Kerl — Nd. (Br. Wb., Schütze,
nn) lurken; engl, lurk; norw. Dähnert etc.) lurrendreyer (Betrüger^
m, auf der Lauer liegen, auf- Schurke, Lug- u. Trugmacher ^ Bechtsver-
sdien, versteckt liegen, sich ver- 25 dreher, Schleichhändler) ; nid. lorrendraayer
9n) u. lurch (sich plötzlich um- (Schleichhändler, Schmuggler; Schmuggler-
^ die Seite legen, seitwärts fallen; schiff; blinder Soldat; Pfuscher, Betrüger
uer sein, Kniffe anwenden, an- etc); mnld. (M. Kr am er) lorrendraayer.
trügen), welche nach harken, -— Mit (Bobrik) Lurrendreherei, bz.
rehen) auch zu lüren gehören 30 «d lurrendreierê;nW. lorrendrajery;Äc7tt(7ed.
mn sie nicfU etwa besser von lurendrägerie ; dän. lurendreierie (ein in
I. unter lurken am Schlüsse) ab- den Seerechten gebräuchliches Wort, welches
len. alle Arten von Veruntreuungen u. Betrü-
(wie Stbg. schreibt) lürren, gereien von Schiffern u. Kaufleuten bezeich-
^ betrügen , belauern , fangen, 35 net), bz. dän. lurendrejer (Duckmäuser, Leise-
ie. — cf. nd. (Br. Wb.) u. treter); schwed. lorendräga (Schleichhandel
in der zweiten Bedtg., sowie nid. treiben etc.), lurendrägare (Schleichhändler)
"ügen, anführen) u. (v. Dale) etc. von mnld. lorren - draayeu (cauponari;
ügen, anführen, schmuggeln); merces liicri causa alio dam transferre
l) loren u. lorren (betrügen, 40 et distrahere etc.) od. (M, Kramer) lorren,
iimUchen u. unerlaubten Handel lorrendraayen (betrügen, pfuschen ; Handels^
ef. M. Kramer) — cf. luren- waaren heimlich verführen u. ohne die Ge-
Nach nid. glueren , gloeren, bühr davon zu bezahlen verhandeln, Schleich-
unser glûren wird auch mnld. handel treiben), wonach das einfache lorren
I wohl für loeren , lueren , bz. 45 wohl d^isseWe Wort wie lorren od. loren u.
9ren stehen u. wenn man dazu leuren m der Bedtg. : betrügen etc. (s. unter
; loeyer, luyer als aus ludera, lüren u. cf. bei KU.: loren ende soren
§ lûr) entstanden vergleicht, so- [imponere alicui, fraudare aliquem], loren
%uch, dass das mnld. lore, leurc, [venales ferre merces frivolasj, loren [carptim,
ebra) dasselbe Wort ist wie engl. 50 minutatim et ignave aliquid agere], sowie dass
d. luodara, mhd. luoder (Lock- er für soren auch die Form seureu in der
falle), so ist es sehr gut möglich, Bedtg. : praevaricari etc. hat u. also auch
loren u. nd. lurren, bz. nid. leuren dasselbe wie loren u. lorren ist) sein
orren in der Bedtg.: betrügen, wird. Nach der Form lorren, loren u.
c. urspr. dieselben Wörter sind 55 leuren zu urtheilen muss od. kann dies
•en, lorren etc. ebenso wie aengl. Verb, ebenso wie ahd. luodarôn, bz. mhd.
iure; mnld. loren (allicere) aus luoderen; md. ludern von luodara, bz. mhd.
)darôn, mhd. luoderen, md. ludern luodere, luoder ; md. lûder, bz. engl. Iure
verlocken, verführen, belrügeji) (locken etc.) von Iure = mhd. luodcre etc.
nndf bz. mit franz. leorer zu 60 wieder von einem Subst. lore, lor, lorre od.
LUR6 hU^ LÜBKEN
auch leure (s. unter 18re) abstammen m. trenn laner, bs. lûer (ef, lû = Ua etr.)
wan nun erwägt, dassdas tnd. lûdern, bz. mhd. weiter gebildet wäre tf. Köril wi h
hiodereu neben verlocken u. betrügen etc. auch übersetzt werden müsute, in rWdi
die Jiedig.: Possen treiben etc. hat, so kann lurg (es wird mit tiefem u. üeKrji
auch das obige lorren ebensogut wie nid, 5 u gesprochen) dann ein Conirad. rc
icarea etc. ein Contract. von luodcru od. sein würde. Auch an., û/. lúr (
ludern sein. Da indessen das Verb, lorron- iúrgr (torgum aoimalis hinati;
draajen kein Compos. von lorren (betrügen) virium ; gibbositas) gehört zu lú 0
u. draajen (drehen) nein kann, so kann man Lasslieit, Müdigkeit, Mattigkeit), •
auch annehmen, da^s lorren von lor, lorre 10 lur (schlaff, matt etc.) zw la (at
(Lumpe, Fetze od. ein werthloses nichtswiir' entkräftet, maU, schwach),
diges Etwas, res frivolae etc., cf. mnld. lere, Das aengl. louri ; engl lowe;
leure unter lOrc u. lor, lorren bei M. Kra- düster, Sturm od. Regen drohend)
m e r) weiter gebildet iftt u, lorren-draajen lowor (trübe werden, sich rerfinsUr
urspr. soviel als Lumpen u. Fetzen od. 16 auch woJd mit nd,'dithm.\tn^ni<k
nichts werthe u. nichts würdige Dinge iÂrî^, lûrsk (lauerig, laueritd),
drehen od. zurechtdrehen u. machen etc. heimtückisch; — lûng od. lûrsk
hiess, wie auch ja mnld. loren-kraemcr (fri- Wetter kurz vor einem GetcitUr^
volarius) eigentlich ein Lumpenhändler, bz. noch ganz still ist, aber bald Ϋ
ein Mensch, der mit Lumpen handelt u, sich 20 droht, bz, wenn das Gewüter so
mit Lumpen u. Lumpereien abgicbt, ist. auf der lAiucr liegt) ; ^ H is so
Gäbe es übrigens nur das Verb, lorren- od. lûrsken kercl (ein lauemdt
draajen od. nd. lurrendreien, so würde es tückischer Kerl); — de katte n
sich am besten von nd. lurre (lAige, Er- luri« od. lArsk (stiU lauernd, wt
dichtung, Märchen etc., cf. Scham b ach, 25 kniffenen blinzelnden, od, auch \
Danneil etc.) ableiten lassen, dessen Be- lauernden Augen) hen.
dtg. jedoch auch wieder leiiht aus Fasse, lûrke od. lür^e {Bimin, von 3 1
Narrheit^ Unsinn etc. entstanden sein könnte, Windel od, kleines wollenes lud
wo es dann aber auch wieder mit mhd. wickeln von Säuglingen,
luoder (Schlemmerei etc.) u. luodem (ver- SO lüfkenjmit den Beinen ziehen od
locken; schlemmen, ein locker esLeben führen, schwerfällig u, schilpend od. l
Possen treiben, Unsinn machen etc.) ver- gebrechlich gehen, schleichen, i
îcandt sein dürfte, lorren- od. lurrendreien nachlässig gehen , langsam u. tt
wäre dann = Unsinn, Fassen, bz. Lügen, hinken etc.; — lié lurked (zieh
Erdichtungen etc. drehen od. fabriziren etc. 85 beide bônen; — hé od. dat lu
u, ein von lorre od. lurre abgeleitetes Verb. langsam un sag^es hen. — Gehô
lorren od. lurren fuUie dann dieselbe Bcdtg. lurk, nhd, Lurch (KrOte, cf. U
wie lorren- od. lurren-dreien. es von einem Aé(j. lurk in der
lurg, still u, xoarm od, schwül, lau, flau, debilis etc. fortgebildet? Im l
matt, bz. flicht bewegt od. frisch, kräftig 40 wäre dann vielleicht an mhd. lu
etc.; — lurg wer (stilles, schwüles, laues, lere (link, cf. link u. 2 Iflchter)
flaues, faul u. müde machendes Wetter) ; — wie möglicherweise unser lurtei
't is mi fOls to lurg (schwül u. drückend, mhd. Inrz od. lirz (link) zusammi
Oll. schwer u. bleiern, leicht zu Gewitter eben dieses eine nd. Form Inrt
geneigt, unsicher) as dat ik löfe, dat 't wer 45 — Mit hess. lurchen (schlürfen,
sük lioid ; — ik b(in so lurg (matt, müde, lurggen (schlürfen , nippen), lu
bz. schwer etc.) in de brnen, dat ik hast (Trunk od. eigentlich eine Fortic
gen fôt rören kau. auf einmal ein- od. auf schlürft i
Ob es mit dithm. lurig in der Bedtg. : a) syn. mit nhd. Suff od, Sehli
wohnlich od. angenehm temperirt etc. u. b) 50 serm töge, Zua) hat unser lurken
unsicher, von der Witterung (cf. Nachtrag gemein, obschon man bei schl
zum Br. Wb., pag. ISV) eins ist u. mit dem verwandUn schlurf en a\
diesem, wie unser lûrîg cu luren (lauern, ein Ziehen u. schleppendes, langsi
cf. auch liirsk) gehört, ist mir zweifelhaft, denken könnte. — Zu nüul. lin
tl<i jedenfalls die Bcdtg. : müde, matt od. 56 in der Grdbdtg. : gebrochen o«
.si hiccr (tu den Beinen od. Gliedern) nicht steif, ungelenk, lalim, gelähmt, n
dazu stimmt u. diese eher dafür zu sprechen etc. gehört jedenfalls auch das i
scheint, dass es mit eingeschobenem unor- lurken, Icrken (stottern, gebrechl
ganischem r aus lug entstand. Möglich wäre gclenk sprechen), wobei man bei
es indessen auch, dass es vom Comparat, 60 von mhd, Itürasen (täuschen, betrüg
LUERREN 555 LUEST
vidleichi daa aengl lurken; 'n lûs; — hê löpt sûk 'n ende in de rigte,
ofw, lurka (lauem etc.) ti. as de lûs afer de nërskarfe; — mit de
%tergéKeny täuschen^ betrugen, näten (Nissen) is mër to dôn as mit de lûsen ;
:) besser hievon ableitet, als — lûsen! lûsen! sê Bünt so dik as mûsen,
em) od. lûreo^9/ifi/e{. luren; 5 sê sunt so dik as osseoknaken, man kan d'r
rügen, Überlisten etc.), s. unter wol lein pund fet ûtkaken ; — hê is so arm
4sse. as 'n lûs, d'r is niks fan hum to haleo, od.
reo. liê is so arm, dat d'r gen lûs (Laus, bz,
r, s. lurendreier. das Geringste) fan hum to halen is ; — mit
Ig. 10 lûs an plus (gemeinem lausigem Volk, bz.
2 lurd. Bettlern u. Gesindel) mag 'k mi nig ofgefen ;
[en; i. q. lurken. Wohl zu — de sûk mit lûs un plus befätd, de mut
, lêrz (link), wie lurken zu sük nêt ¥rundem, wen hum wat anhangd.
Oink), bei dem man wie bei — Nd. luus; mnd. lûs; nid. luis; mnld.
ter auch wohl an eine urspr. 15 luys; ags. lüs; aengl. Mlb, lous, luis, Iis;
eknickt, gekrümmt, contract, engl, louse, lyse; an. lûs; norw., schwed.
'umm, nicJU gerade od. recht lus ; dän. luus ; ahd., mhd. lüs. — Ent-
von recht od, gerade) etc., weder dired vom Verb.: goth. liusan, ahd.
ibrochen, kraftlos, gebrechlich, liosan etc. in der Bedtg. : verderben etc.,
iwach (dehilis), dünn, biegsam, 20 cf. ferlêsen), wie griech. phtheir von phtheirö
nken muss u. wozu auch mhd. od. mit liusan u. lös von derselben y lus
en, betrügen, bz. nicht recht als Erweiterung von lu (spalten, trennen,
ideln, niât den geraden Weg schneiden, abschneiden, reissen, zerreissen,
. das Becht krummen etc.), ruiniren, verderben etc.).
(Täuschung, Verstellung etc.) 25 las-arm, arm wie eine Laus.
n (betrügen etc.) abstammt. lûse-krâm, Lausekram; — mit de lûse-
érz, lirz cf. auch (Diez II, kr&m wil 'k niks to dôn un to maken hebben.
{VL. schmutzig ; — h. schielend) ; lasen, lausen.
hief, verdreht, bz. nicht recht lûsîg, lausig, in denselben verschiedenen
wobei indessen die Bedtg.: SO Bedtgn. wie nid. luizen u. lûizig, bz. nhd.
r&thselhaft bleibt, falls nicht lausen u. lausig.
g.: schief od. schielend, bz. lüst, Lust, Plaisir, Spass, angenehmer
die von : sittlich schlecht Sinnenreiz, Annehmlichkeit, Genuss, Freude,
chmutzig u. dann diese wieder Vergnügen, Wohlgefallen, Verlangen, Nei-
nnlich schmutzig überging, 85 gung, Begierde, Gelüste etc.; — wat hebben
die Bedtg.: schmutzig von wi dar up de hochtid fôr 'n lüst had; —
aul in die von: listig etc. u. he hed sin lüst d'r mit had; — he hed dV
gen lüst an um deren to kwälen; — best
'ke. du Iflst um fan afend mit ans to g&n? —
n. von Itirt, bz. lurd, 5. 1 u. 40 't is wârhaftig gen lüst um altid sitten to
plôgen; — hê hed gen last an 't äten, od.
Mch coüectiv: he od. de bôm um to äten; — sê hed 't mit lasten od. is
- de kinder kamen um in mit Ittsten (mit Lüsten od. Gelüsten, bz.
18; — fig. auch gemeines od. allerhand Neigungen und Begierden zu Ge-
in der Zusammenstellung mit 45 nüssen, wie z. B bei schwangeren Frauen)
08. : blad-, plat-, schild-lûs etc. besäten ; — he hed dat hûs mit lüst un last
u. i^richw.: magere lûsen afern amen; — Sprichw.: „last köstd geld",
rdste; — do 'n bädeler g6ds sä' de jung*, do harr' he 'n 8rtje ferdanst.
lit lûsen belônd; — beter 'n — Nd. lüst, lust; mnd. lust; nid. lust;
as hêlgênflêsk; — dar geid 50 mnld., mfläm. lust, lost; afries., wfries,
jung*, do lét hê 'n lûs dansen ; wang., satl. lust ; nfries. löis ; dithm. lois ;
'n lüs in de pcls settd; — hclg. lüs; as. lust; ags. lust, lyst; aengl.
biten hum; — d'r löpt hum lust, list, lest, lost; engl, lest, list, lust;
läfer; — he is so arm as 'n schott. lest (cf. Ittsten) u. lust (cf. lustig);
;ter is as 'n lüs, dat nim mit 55 an. losti u. lyst (cf. lasten); norw. lost u.
hed 't in de föl, as 'n bädeler lyst ; schtoed. lust u. lyst (cf. 1 Osten) ; dän.
18 so wranterig as 'n pot ful lyst; ahd., mhd. lust; goth. lustus. — Wie
lûsen laten sük wasken un last, nhd. lust, in ferlüst, nhd. Verlust, bz.
wer in 't schap bringen ; — aengl. lost (perditio) u. engl, lost (verloren
er 80 krûs, of he hed ôk wol 60 sein od. gehen, untergehen, scheitern), zu
LüESTEN 656 LüETJE
liusan Cc/. ferlôsen) gehört «. davon auch Ijauschen) ; aga. hlpi-, atngl hïmA (v
goth. liust in liustan (schlagen, verwunden, auditio, aascultatio) ; an. hlait (anrä
bz. stoasen, stechen Hc, ferirc) u. an., isl Ohr-Muschel) abstammt u. mit ikr. i
Ijost in Ijosta (fi^pre, transligere; verberare) (Gehorsam, Willfährigkeit), zendf^m
-- Ij^Bt «n isl Ij^sta, lyst, laust, lostit (ferire, 5 hi^r) cte. -f w der y ^ro, f^fmi. hla (
collidcrc etc.) abstammt, so wird auch der s. unter 2 lud) gehört u. tcobei die
Stamm liist von goth. lustus tcohl zweifellos flüstern od. suflOsiern, zuraunen de
zu diesem urspr. Verb. goth. liusan gehören aus der von hören machen, 2U i
u. zwar in der von der y lus (s. unter \ix%, bringen etc. entstand.
lös u. ferlésen) ausgehenden Bedtg.: spalten, 10 liist-liûs, Dimin. IBst-kftske, lift
trennefi,bz.Jiauen, spalten, scheiden, schlagen, Lusthaus, Lusthäuschen, SommerhSk
stossen, stechen etc. od. reissen, verwunden, Gartenhäuschen,
ritzen etc., tcobei man^ beim Vergleich des VSiBtif^jlustig, fröhlich, freudig; -
nM. Reiz aus ahd. riz von man (reissen, lue; — dat geid d'r lustig her; — (
ritzen etc., s. auch unter klak u. kiddeln) 15 d'r lüstig (freudig, mü Lust äcj
wohl annehmen muss, dass das Wort lust — he arbeid Ifistig an flitig; — dat
od. goth. lustus urspr. auch die Bedtg.: d'r lustig up an. — Nd. lustig; nU
Kitzel od. Beiz hatieu. dctës sich daraus mnld., mnd. lustich; aengi Imti;
dann die weiteren Bcdtgn. von lüst ent- schotLln^ty, an., id. Ijsiuf^; norv.
wickelten. 20 dän. lystig- schwed. lustig; mhd. loste
lasten, lüsten, gelüsten, Lust u. Freude Ifistî^beid, Lustigkeit
machen, freuen etc., Lust u. Neigung haben Ittst-janiiner^ Lus{iammer; — t)
od. vers2)üren, begehren, wollen, mögen etc.; Jammer, bs. Jammer od.Schmerzgi
— 't lüstd hum nét um mit to gan ; — dat (cf Jammer) in Folge geliahter «. gt
sciiulde hum lüsten, wen hA de reise na 25 Lust, Katzer^'ammer etc.; — he
Holland mitmakcn dürsde; ho or/. hum lüstd morgen 'n lüstjammer; — h) Jas
gern wat ätcn ; — wen jo wat lüstd, den Geschrei, Gewinsel etc. nach Lust u
schickt mit an. — Nd. lüsten ; mnd. Insten ; od. vor Begierde u. Lüsternheit eU
nid. lüsten; mnld. lusten, losten; wfries. hed 'n lüstjammer od. ii lüs^anmu
lösten (Ilindel. leste); as. lustjan, lustean; SO lüst-Jammerig, ]il8|JavMerg, a]
ags. lustan, lystan ; aengl. lusten, listen, losten ; jammerig etc. : — he is nog lüs^'tm:
engl, loste, list, lust ; Schott, lest ; an. lysta ; gtlstern ; — o) stöhnend u. jamm
iz orto. losta, lysta; 5c^ loer/. lysta; ctôn. lyste; Begierde u. Lüsternheit, bz. lud
ahd. lustjan, lusten ; mhd. lüsten, lusten ; sehr lüstern etc.; — Bê is so lüs^an
ahd. lustôn; mhd. lusten; goth. luston. 35 de düfel.
lüster (Horcher od. Horcherin od. Flu- lût, s. lud.
unterer, Flüsterin?) nur in dem Sprichw.: lute, «• 2 lode.
lüster, flüstcr; katte sin süster, d. h. eine 1. later, s. luder ran lud, laut.
Person die lUstord od. fliisterd ist der Katze 2. Iftter, latUer, klar, rein, um
Schwester. — Auch in golüster. — Subst. 40 nichts als etc. ; — 't is l&tere wii
zu lüstern. he drinkd lüter melk ; — he ett lûtc
Ittstern, a) aufmerksam u. gespannt lau- — H is all' lûter water, wat manj
sehen, horchen; hören, gehorchen etc.; — — 't sunt lûter bûren, de d&r bî
hô lüsterd d'r na, wat dar prôtd word ; — stän ; — 't is lûter un allen din sc
lüstorc äfon hen, wat dat für 'n tikken in 45 ik d'r um kamen bün; — Hsflote
de wand is; — he lüsterd mit uöse un lögcns, wat du d&r fertellst. — ^
inund to; — he wil not na sin worden luter, lutter; nid. louter; afries.
lüstern; — do nêt lüstern wil, de mut fölen; wfries. lotter: satl. lüter; cu. hluttai
— b) flüMern, zuflüstern, zuraunen etc. ; — ags. hlûtor, hluttor, blutter ; aengl
ho lüsterd hum wat in 't ôr; — hold d!n 50 goth. hlutrs; ahd. hlûtar, hluit«
or äfen her, ik wil di wat lüstern; — wel luttar, lütcr, lutter; mhd, luter;
hed hum dat tolüsterd? — Nid. luistcren; dän. lutter. — Fick stellt dcLS Tl
mnld. luystorcn; »(/.lüstern; mnr/. lusteren ; (TU, 00) zu hlu, bs. (I, 552) 1
mhd, (Lex er) lüstern, lustern (horchen, (spülen, reinigen).
lauschen, lauern): norw., schwed. lystra; 55 Lûth, ml. Name. — Wohl con
dän. lystro. — A> ist Iterativ von ags. dem altern männl. Namen Lûte
hlustan, hlystan ; aengl hluston ; engl, listen ; auch wohl der Name Lui^e (gesi
an., isl. hlusta (audiro, obcdiro, auscultare, lütje ("Compar. lü^er, lütieder ; -
bz. hören etc.), was von as. hlust (Gehör, lütjeste), liitke, l&tk, Iftttlk, Itttjc
Gehörorgan ; Hören, ÄufhorcJien, gespanntes 60 klein, gering, wenig etc. ; — lü^e
LUETJE 557 M
SbIb etc.; — dat is je man so scJüau, listig etc. belegt ist u. dass diese
lüljet, lûtke, lûtket etc) bitjed, aus der sinnl Bedtg.: klein, wenig, gering,
ir brogd best; — sett *n lütje geritigfügig, werthlos, schlecht, gemein etc.
't fttr; — ik was nog so 'n von lytig hervorging, wie auch ahd. luzil,
as min fader stOrf ; — fan lütje 5 luzzel etc. neben klein , gering auch die
;.) up is he altid man 'n swak Bedtg.: elend, erbärmlich hat, some femer,
• he hed sûk fan lütjed up altid dass die obigen Wörter von einem Stamm
ost; — he is fan Itttje up grôt lut, lyt, lit weitergebildet sind, der as. u.
n ; — sin lü^'e finger deid hum ags. als lut, lyt auch schon in der Bedtg. :
d drô lütje kinder naiaten; — 10 wenig belegt ist u. wahrscheinh auf ein
it all' nog lütjet; — he is to altes Verb, litan, lat, lut, lutum, bz. auf
, — fan lütk herkamen; — eine Basis lat (cf.Fick 111,269), idg.rikd
nne, bz. geringe Leute) sunt zurückgeht, wozu auch unser lät ti. Taten,
iuch sUbst. dat u, de lütje od. sowie vielleicM auch unser liter u. litern
'*. der od, die Kleine; — he 15 gehören. Was nun aber die y rad betrifft,
je an in 't grote ; — 't lütje so Jiat sie im skr. (s. unter lat) die Bedtg. :
lopen; — kum her, min lütje, fiudere, f ödere etc., bz. spalten, zerspalten,
na moder ; — sê hed *n lütje zermalmen, zerkleinem, zerbrechen etc, u.
itked, lütjet) hâld od, kregen; graben od. stechen, ritzen etc., woraus sich
t Ifltjes (Kleines, kleines Kind- 20 von selbst auch die Bedtgn. : klein od. zer-
orst; — he is ên fan de lütjon. kleinert, bz. abgespalten u. abgeschnitten,
u. Sprichw. : lêfer in 't lütje kurz, nicht lang od. gross etc., od. zerklüftet,
t grote (od. grôddôn) to gründe zerborsten u. zerbrochen, kaput etc. ergeben,
ît an wol, is beter as grôt un während andererseits aus spalten, brechen
an krägel is beter as grot un 'n 25 etc, auch die Bedtgn. : kaput gehen u. machen,
^ poiten (fig. für kleine Kinder) bz. zerbrechen od. brechen u, knicken etc.
•en ; — lütje potten lopen gau u. dann ferner aus brechen u. knicken etc.
't lütje nêt ârd is 't grote not auch von selbst wieder die Bedtgn. : biegest
lof un dank, min môr is krank, u. krümmen (cf. unter lat am Schlüsse das
bold 'n lütjen puppe, — od. 30 an., isl. lät in der Bedtg. : fragilitas yel
f an dank, min frô is krank, flexibilitas) etc. hervorgingen, weshalb es
bold wat lütjes. — Nd. lülje, denn auch zweifellos ist, dass ausser den
ijet, lûttik; mnd. luttik; nid. obigen Wörtern auch die von Fick (III,
luttel, littel tt. luttick; afries. 276) unter lut, leutan (sich neigen od,
wfries. (Jap ix) lyts, lytse u, 35 niederbeugen, bz. sich biegen od, krümmen
lit, leit; wang. litk; soll, etc.) aufgestellten Wörter zu diesem voraus-
etj ; as, luttic u. littel, luttil ; zusetzenden alten u. verlorenen Verb, litan, lat,
tig, liteg, leteg u. lytel, litel, lut, lutum etc.) gehören u. wobei man bei
latig, luti u. Intel, litel; engl, den Bedtgn.: Fehler etc. wohl beim Ver-
litUe ; an, litil, litill ; norw. 40 gleich von brek u. gebrek von breken od,
ihwed. liten, liDa, lille; dän. bräken etc. od. von nhd. Gebreste von
sie, lozig, lucig, lucic, luzzic, brestan, bz. bersten wohl an die sinnl,
u, luzil, lucil, luzzil, luccil, Bedtg. von Spalt, Bruch, Riss (Wunde,
lyazil ; amhd. lutzil, lutzel ; Verwundung, Beschädigung od. Schädigung,
atzel; goth, leitils. — 46 Verletzung, Schändung, bz. Makel, Fehler
m ist dabei, dass das formell etc.) denken muss.
ident. ags, lytig u. aengl. lutig lav, laven, s. 2 lof u. 2 lofen.
Mtg,: astutuB, callidus, bz,
M
Stabe fällt aus in stuf, trûf, (z. B. in machandel etc.), od, wird auch
t aus Blunft, bz, sanft) etc., — 55 vorgeschlagen od. wahrscheinl, aphär. (z. B,
\ od, steht für älteres n od. in ulm = mulm) od. wird auch vorge-
mt. Nasal (z. B, in emmer, schlagen, wie das mit dem wahrscheinl, aus
od, in mkn = närs, in ktm ärs entstandenen mârs u. närs der Fäll ist,
imen = klnen etc.) od. vor toorüber noch Weiteres bei Seh, u, L, in
b| f, p etc., — desgl, mit w 60 ihrem mnd, Wb. verglichen werden mag.
MACIIANDEL MECHANDEL 558 MAED«
smar urspr. (cf. auch skr, kar aus skar) Maehtild, MeebtiU, wbl Name =
ident. waren, so sind wahrscheinl. auch 5 Mathilde, ahd. mahthilt a!$ Compa
malt u. smalt, bz. molt u. smolt etc. od. die mäht od, macht u. hilt od hild (l
Stämme mar, smar — mal, smal etc. etc. Starke od. Kraft im Kampf), wU
von Hause aus dieselben, worüber unter den Hildebrand damit susammengisétä ti
mit diesen Vorsylben anlautenden Wörtern made, Made, weiche wurmartige j
das Weitere (cf. auch die Ablaute mit den 10 Insectenlaroe, kleiner nackter »eiu
Vocalen e, i, o u) zu vergleichen ist, weissgrauer Wurm g, B. auch in dt
inachandel, meehandel, WacJiholder ; — geweiden, im Käse Ac; — dat i
macliandel- od, mecliandel-bêicn, Wachhölder- maden ; — de maden fräteo hun
beeren ; — kan 'k wol 'n bitje mechandel- Nd. mnd., nid. mado ; mnld. mide,
béiüu krigenV ik heb* 't so fan H watcr. — 15 maeye ; o«. matho ; a^<. madha ; om^L
iVici., mfid., mn/^. machandel. -— Mit Wechsel schckt. maid; ahd, mado; mhd. madc
von m für w aus mnd. wachandel u. dies matha. Davon (Dimin,?): an. n
i(?o^ au« Wacholder, a/»(2.wëchalter,wëchulder, dän. maddik; achwed, matk, maik;
was selbst aber auch wohl aus quëckolter makk; aengl. madhek, mäk, maik,
(qnuckal von quec, cf. 2 kwik) entstand, da 20 mauk; engl, maak, maggot; scM,
weder ein Adj. wöchal noch ein Verb. mach, mauîk; tpan^.CJ^Ar en (rauf
w(*chaii, Wehhan (vigerc) im ahd. belegt ist. mathuk; mnd. medeke, meddik, i
Maehelt, wbl. Name = Machtild, s. d. maddik; nd. (Br, Wb.) meddik,
macht od, magt (rect. maght), Macht; — (Made,Wurfu,B^enwurm).^Fick
de hcd jo 'n macht (Kraft, Stärke) in de 25 (III, 224) mit m&tha (Mahd, cf. i
fingcrs ; — dat hed hum in de macht kragen hs. griech. âmäö u, tat, meiere i
(das hat die Herrschaft über ihn bekommen) ; mâjan (cf. maien) gur y ma od. mi i
— alle macht is mi ût de banden namen ; ernten, od. abschneiden). Da inda
— ho hed hol gen macht (Vermögen od. Maden genannten Würmer eineâk
Kraft um Etwas zu greifen u. zu halten) 30 fortwäivrend im Kreise drehen u.
mër in de lianden. — Nd., nid. macht od, bz, sich drehen u. winden etc. «. <
magt ; afries. mecht, macht ; as. mäht ; aas, seits in den Eingeweiden etc. hem
meaht , niiht ; aengl, meaht , mäht , mint, u. Alles zerfressen od, serreissen «. i
might; engl, might; an. mdttr; norw., schwed., etc., so ist dieses Wort vielleicht doc
dän. magt; ahd. mäht; mhd. mäht, macht; 35 zur V (Fiek, J, 169 u. 710) mt
goth. mahts. — Es steht überall für magt, bz. skr. math, manth (drehen, quirlen,
da es (der Bildung wegen cf. klagt von durcheinander riûiren, wühlen, ra
k\&gen) mit dem gleichbedeutenden as.megin; zerzausen, zerreissen^ zerstören <
ags. mägcu, mägn (contr. aengl. mäin, main, commovere, agitare, perturbare, dii
mein, engl, main in Mainland); an. megin, 40 diruere, cf. Qrassmann u. Bo
magn, megn ; ahd. magan, makan, megin, zu stellen , wozu es hegr^tiek j
mekin ; mhd. magen zu magan (mögen, ver- besser stimmt, als zu nuk od, mk (i
mögen können, cf. mögen) gehört. mäde, mSa, MSth od, Mldh, Jfetf
machte, mechte, gemcchte, Gemachte, trank, bz. aus Honig «• Wasser h
Genitalien, — Mnd. machte, mechte, ge- 45 etwas berauschender Trank. — Nt
mcchtc; afries. mechte, machte etc. — Es mnd. mede; nid. mede, mee; mnl
ist hier wohl der Flur, von macht od. steht afries. mede ; as. mfidu (ef. mjHl-gêbo.
loie ahd. malit selbst für älteres mahti, was des Methes) ; ags, mëdn, meodo
aus der Bedtg. : Vermögen od. Können, bz. mede ; engl mead ; an. ngödhr ; NO
Stärke, Kraft etc. auch in die Bedtg.: Ge- 50 schwed, n^öd; ahd. métu, möto,
mächte od. Genitalien u. hievon weiter (weil mito; mhd. möte, mët ; air, med; l
soioohl weibl. als mäntü. Zeugungs-Organe preuss. meddo. — Mtt lit, media
bezeichnend) in die von: Unterleib, Bauch- kslav. medû (Honig, Meth, Wei
höhle od, Bauch (cf. auch mage) überging. med (Honig, Meth) ; grieeh. méth'
mächtig od magtîg, mächtig, MaclU etc. 55 sehendes Getränk, Wein), méthé
liäbend u. besitzend, stark, kräftig, gross, etc.; skr. madhu (süss, angenehm
sehr od. sehr stark, sehr gross, sehr viel, etc.; sUsse Speise, süsser Trank
ungemein, ungeheuer etc. ; — he is od. word MeÚi) von einer Basis madh, d
ml to^ mächtig; — he is sîns sülfst nêt wie mad (messen, cf, miten) «. i
machtig; — 'n machtigen bôm; — 'n machtig 60 Basis von laL mediiMy qf. midd
MAG 659 MAQSKÜP
intfwaBen etc.y schwelgen, sich u. ihre ungeschwächte Jugendkraft u. Keusch-
ste,, cf. Fick, I, 710 etc.) heit besonders auszeichneten.
rimäre y ma zurückgeht u. Das nhd. Mädchen, nd. mädeken,
ttua ma + dha, bz. madha mädkcn, inäken, mnd. mcydichin ist ein
ibei tnan bei madhu (berau- 5 Dimin. von meyd, wie auch mhd. magcdin,
m) u. mada (Rausch, freudige ahd. magatin , engl, xnaiden (s. oben) u.
ge Begeisterung; berauschen- Mädel, mhd. meidel als Contract. von
etc., cf. Grassmann 681) magetlin od. magctli ein Dimin, von
len muss, dass die mit dlia maget ist.
bildete y ma ebenso wie am 10 mage, Magen; — sê hed so 'n godcn
lel u. Emma) eine blosse Be- mage, dat sê hör lafcn nog gen mage fOld
d ist, die aus der durch da hcd un hêl nét wêt war hör mage sitt; —
, machen, bewirken etc.) ver- li6 hed de mage (Magen od, Bauch) ful. —
aeüven Bedtg. : sich od. ein Nd.y mnd. mage ; nid. maag ; mnld, maeghe ;
egen od. regen, erregen, auf- 15 afries. maga; wfries. maege, meage; nfries,
ie verbale Bedtg.: berauschen, mâgh; ags. maga; aengl. mage; engl, maw;
\ehen etc., bz. aus der subst. an. magi ; norw., schwed. mage ; dän. mave ;
igung u, Erregtheit od. Auf- ahd. mago ; mhd. mage (Magen, Bauch), —
ufgeregtheit die von: Rausch, Es bezeichnete urspr, wohl wie machte das
aigeisterung u. berauschendes 20 Gemachte, bz. das Vermögende u. ging
itwickelte, dann weiter wie auch machte zuerst in die
rn. Bedtg.: Unterleib, Bauchhöhle etc, u. so
Meid, Magd, erwachsenes weiter in die heutige von Magen über,
ingfrau, Dienstmagd; — 'n sodass es auch wohl ebenso wie machte zu
iinke maid etc.; — knechten 25 magan (mögen, vermögen etc.) gehört.
— grôt-, lütje-mâgd etc. od. mägen, gepisst; s. migen.
oaid etc.; — Sprichw.: ^alP mager, mager, wenig Fleisch u. Fett od,
de maid, „do krég sê 'n snider ; Gehalt etc, habend ; — de k6 is mager
18 'n langen tid, man May kumd bläfcn ; — he word so mager nn kl^n ; —
" Bä' de meid, do schul so um 30 'n mager stük land ; — 'n magern (gehalt-
— „allens kumd an *n man,^ lose dünne wässerige) soppe; — dat körn
.man blôt ik nêt; — „rade steit so mager. — Alte Entlehnung aus lat,
de meid, „man rade mi nêt macer, cf, Fick, 7, 835 unter smak, klein
mut d'r 'n ende in hebben,** od. gering sein.
„al is 't ôk erst up 't leste 35 magerheid, Magerkeit,
et;* — „onse jüffers hebben magern, magern, mager werden; — he
1 laten,^ sä' de meid; — nu magert al mër un mör of.
lachen^* sä' de meid, do sêt maggelê, maggeln, s. margelô etc.
i. — Nd, maagd, maid; mnd. Magreta etc., s. Margrêta.
naagd, meid; mnld. maeghd, 40 magskup, Verwandtschaft, Bluts- od. Ge-
negith, megeth, maged ; wfries. schlechtsverwandtschaft, Familie etc. ; — he
wang. môget ; as, magath, hörd to unse magskup. — Mofries, (0. L. R.,
gad ; ags, mägedh , mägdh ; 312) mageskup ; nid. maagschap ; nd. maag-
II. mäiden , maiden , mäide, schup ; ags. maegscype. — Es ist ein Compos,
f8. mägden = mhd. magedin) ; 45 von mag od. mage t<. skup od, schap u.
maiden; schalt, maiden; ahd, mag dasselbe Wort wie nhd. Mage (in
, maged, magid; mhd, maget, Schwertmage) = nid, maag; mnld, maegh;
; goth. magaths. nd. (Br. Wb.) mage, maech; mnd, mäch,
jedenfalls wie vielleicht auch mage ; afries. mßg, mcch ; wfries, mijg ; satl,
uch unter magskup) mit goth. 50 mag; nfries. (Outzen) mag od. eigentl,
iga; an. mögr (Sohn, Knabe) wohl blos meeg, mcg, da mag währscheinl.
itn. goth, mauja (/ärmagvia); mit as. magu (s. unter mägd) ident, ist; —
r. meyjar (iîâdchen) zu magan ahd, m^g ; mhd. mäc ; o«. mag ; ags, maeg,
^en, können, Kraft u. Stärke mêg (cognatus , Verwandter) ; goth. mégs
lacht) tf. wird demnach das 65 (Tochtermann, Eidam); an, mägr (durch
urspr. die Vermögefide od. Heirath Verwandter, Schwager, Schwieger-
tarke, Ungeschwächte etc. be- söhn, Schwiegervater) ; norw, maag ; schwed.
, wie ja bekanntlich die germ, mÄg. — Dass dieses Wort sich formell nicht
f. Jünglinge sich durchweg wie macht u, mägd etc. direct von magan
schönen kräftigen Körperbau 60 (vermögen, können) ableiten lâs8t,ist zweifellos
MAI M£I 560 MAI-HÜE3KE
u. würde auch kein goth. migan, mag etc. messifl etc.; atr. meithel (eine Sé
(rf, mögen], sondern wohl nur ein wie scJuuir), meithleor (meBSor); conw.
di-ltVn tt. migcn (mingcrc) gehendes altes (messor) roit einer y toa od,m(ei
Verb, migan dafür angesetzt werden können, mat od. matli), die wahrscheinL aid
da dazu die Formen mit langem ft. tt. ê am 5 von messen (cf, mäten) tW, da k
hesten stimmen. Vergleicht man indessen Vergleich der y kar (maeken, fertig
lAga (cf. lilg, niedrig etc. u. bei Fi ck y lag aus skar (spalten, hauen, schneiden
von lif^'gon, s. III, 261 seq.), so würde auch taka, tak (brechen, spähen, kauen, U
für mrgs 14. mag etc. ein urspr. Verb. m'if^An machen, wirken, eurechtwuuhen,
ausreichen, icas ja auch für magan (cf. 10 schaffen, formen etc.) u. tak (pam i
mngon) angesetzt werden muss u. als Ab- zusammenfügen, ordnen ete. od. ur^
köinmling von der y m&g\\,msMgh (wachsen, behauen, behobeln, glatt, eben n.
gedeihen, gross t/. stark werden etc.) wohl machen etc., wozu Fick aueh eur
die Bedtg.: entstehen, geboren werden etc. tang, denken etc, steüt) etc. niek
hatte u. von dessen Präter. mag dann wahr- 15 annehtnen kann, als dass die y ma
scheinl. auch goth. magus (s. unter mâgd) (cf. mal, mäten etc.) urspr. anck di
fortgebildet wurde. Bedtg. : brechen, spalten (trennen,
mai, mfi, Monat Mai. — Redensart, u. hauen,schneiden etc. hatte u. dass titk
SjtricJiw.: 'n dröge sorc mai mäkd *t jär neben mähen auch die Bedtg.: met
arm; — mai kold uu nat, fûld kcller un fat, 20 messen, ab- u. eintheüen, ordnen i
— od. de maimâml kold un nat, füld keller, machen, bilden, schaffen, verfertigen,^
schür im fat, — od. mai kold iin nat, füld zurichten, zurüaten, errichten, hc
den htiT sak un fat; — de mai deid mër in (cf. bei Grassmann u. Ändernd
ôn dcig US do fcbruar in achtuntwintig daj^on ; u. dazu mâtf od. mâtar, bz. unia
— in mei logt elker fRgel 'n ei, de kiwit un 25 entwickelte,
de swAu, de licbben 't leggen al dän, — od. maier, meier, Mäher: — de m&ie
in mei legt elker fOgel 'n ei; de kukftk un bold in de mêde g&u. — Bedtnt
de grêt (Vfuhlschnepfe), de leggen in d' geid so regt na msdere sin (wennt
maimând not. sich gut schneiden u. mShen lâsri),
mBi'homy Maihaum, der mit einem grünen 30 maier, meier, m(yer; mnd. mRier,
Büschel u. mit Kränzen gezierte Baum (od. nid. maa^er ; mnld. maeyer. — i
Stange) welcJier beim Itichten eines Hauses direct zu maien, während das M,
aufs Dach gesetzt od. auch wohl bei fest- mädarc;mAd. m&daere,miider,iDaedi
liehen Gelegenheiten vor dem Hause aufge- md. mêdire, môdcr; mnd. mvder voJ
pflanzt ivird. — mai od. maie, soicie (Diez, 35 entweder von ahd,uAAo;mhd.mkúti
I, 260) ital. majo, span. mnyo, franz. mai, beim Mähen) od, hesser wM i
prov. msiisL (Art Birken; dcagl. grüner Baum, roâd (in (i-mäd, Nachmath); wi
der vor einem Hause aufgepflanzt wird etc.) nhd. Mahd fortgebildet ist, fiüls
ist ident. mit dem Monatsnamen mai u. be- etwa wie auch diese Wörter eüu
zieht sich auf das Grüne der Bäume im 40 bUdung des Präter. m&d = unser
Mai. cf. auch maihûske. hebbe maid, ich habe gemäht, — '
maid, .v. mt\gd, bz. meid. es ist gemalU) ist.
maide, s. meide. maî-, mei-feld, Mäh-Feld; — a]
maien, meien, a) mähen, schneiden etc.; Mähen od. Gras-Schneiden, bz. t\
— b) hin u. her bewegen od. drehen, 45 Schnitt u. zur Or<u- od. Heu-l
schwenken, hin- u. herschlagen, schlenkern stimmtes od, liegen gebliebenes .
etc. ; — ho maid so mit beide arms. — Die eine Wiese, sofern sie gemäht od. g
letztere Bedtg. ist von dem Schwenken od. wird; — de maien ^Ui m&ndag i
Schwingen der Sense beim Mähen des Grases feld ; — b) die wirklidie Obcrfin
entlehnt. — Sprichw.: maien is niks as 50 Mäh-, Schnitt- od. Ernte-Feldes, t
bukken un dreien, man wuUsinnnen is lâe- selbe über das Wasser od. den Wi
bräken. — Nd. maien, meijen, meien, mëjen, eines Chrabcns, eines Flusses od. c
müen; mnd. meien, meigeu; nid. maaijen; emporragt; — 't water steid no]
mnld. maeycn, maeden; afries. mêa; wfries. under 't maifcld; — de dik ligc
(J api.r) mjean; satl. mâne, mjane; wang. 55 bâfen 't maifeld.
mei; ags. mi\yan; aengl. m&wen, meoweo, mai-hûske, Mai- od. Maien -
môwen ; engl, mow ; ahd. majan, mäan ; mhd. grüne, bs. von griknen od, grüneni
maejen, maegen, maen; md. môhen, mCwen. ehern (Maien) errichtete laube,
— Wahrscheinl. mit griech. âmâô (mälzen, Häuschen, was im Grünen, hz. ii
abschneiden, ernten, sammeln); lat. meiere, 60 von Maien od, grünen Säitmen h
MAIEE 561 MAEELEN MAKELN
^atien-Häuachenj Sommer-IIâuS' etc., worüber Weiteres unter maken u.
I ein solches maihûske sowohl mäken.
gebaut, (Us von grünenden 2. mak. Dieses nur in der Verbindung
;. Bäumchen, od. auch zeitweilig mit hak vorkommende Wort muss me hak
hoeigen od, Maien (cf, maibôm) 5 wohl die Bedtg. : Zerhacktes u. Zerkleinertes
dL od. Flunder, schlechtes Zeug etc. gelwht
unter Marê. haben, da hak un mak od. mnd. hack unde
^£ct, makker, makste), gemach, mack (cf. 1 hak, bz. bei Seh. u. L. unter
% gelinde, mild, süss, bz. sanft, hack) allerlei durch einander geworfenes u.
gig od. fügsam, zahm etc.; — 10 gemengtes werthloses Geräth u. fig. auch
: fd mak to; — dat sunt 'n pâr gemeines Volk, Janlmgel etc., bz. Crethi
te, gefügige, zahme, bz. bequeme u. Plethi bezeichnete. — Vergleicht man
regierende) përde , — dat perd nun das schwed. hack-mat (gehackte od. zer-
k (sanft, fromm u. zahm, bz. hackte Speise, fig. Alles unter einander ge-
ifaom od. geduldig) as 'n schâp; 15 mengt, od. Alles unter einander gemengtes
kind (ein bequemes, ruhiges. Etwas) u. dass mat od. ahd. maz wahr-
ames, gehorsames, bz. frommes scheinl. dasselbe Wort ist wie unser met
'ind); — ik wil hiim wol hold (Gehacktes etc.), so würde man bei diesem
; — he schal wol hold mak mak auch auf eine y mak (hauen, spalten,
i he man erst up de latinskc 20 schneiden, beissen etc., bz. hacken etc., s.
— makke kastanjes (süsse müde unter maken am Schlüsse) schliessen können,
im Gegensatz zu den Boss- falls nicht etwa dieses mak aus mask (in
. «716 wir sa^en: wilde kastanjes, misk-mask) entstand u. so überhaupt ein
^ntter schmecken). — Sprichw.: Gemenge (cf. neben Sm&Bk awcÄ 2 mask)
) makke schapen in ên huk ; 25 bezeichnete od. die Bedtg. : Treber, Bückstand,
wen oft erwiedert wird: man Ueberbleibsel etc. hatte. Ist indessen das
W mêr, de springen up 'n ander. schwed. mat in hackmat ursprünglicher als
im: kakke— makke — stôleke, de unser od. mnd. mak, so könnte man auch
la d' Bchôleke ; sê leren dar un annehmen, dass unser mak blos des Wohl-
m krigen 'n pukkel ful slagc. 30 klanges wegen u. nur um auslautend mit
id., nid. mak ; mnld., wfries. hak zu stimmen aus mat zu mak umgeformt
». (Out gen) mack od. (Jo- wurd^.
\8) meak; aengl mak; an., isl. make, mak, Mache; — de schô (od. klêr,
mak; ags. mäc (in gemäc); ahd. käste etc.) sunt in de make (die Schuhe etc.
ah); nhd, mach (in gemach). 35 sind in der Mache od. im Machen u. in der
elîk, maklîk etc. u. gemak. — Arbeit, bz. sind u, befinden sich im Mach-
\it maken zu derselben y mak od. Erzeugungs- u. Anfertigungs-Zustand,
von Fick (cf. III, 226) für sind somit noch im Entstehen u. Werden
hd. gimah (womit verbunden, begriffen) ; — ik löfc, d'r is wat in de mak
/; entsprechend, passend, gleich ; 40 (ich glaube, da ist Etwas in der Mache,
equem , angenehm , behaglich, bz. im Entstehen u. Werden begriffen, z. B.
;emak, bz. ahd. gimah (Ver- Krieg, Aufruhr etc. od. Sturm, Gewitter);
Hches ; Bequemlichkeit, Annehm- — sc hebben hum diigtig in de make had
\glichkeit, Gemächlichkeit; Buhe; (sie haben ihn tüchtig in der Mache od.
Uche Bequemlichkeit, wohnliche 45 Arbeit, Bearbeitung etc. gehabt^ bz. sie haben
t, Zimmer wo man sich pflegt ihn tüchtig bearbeitet u. mitgenommen etc.,
mach etc.), bz. norw., schwed. sei es sinnlich mit Fäusten od» fig. im
nag (Gemächlichkeit etc.) ange- Spiel etc.). — cf. gemak u. ferm&k.
nform maka wohl ebenso wie makel, Makel, verunreinigender Flecken,
maki u. as. gimako (aequalis) ; 50 Schandfleck, Fehler, Gebrechen etc. — Aus
iho (socius), gimahhâ (uxor, lat. macula, über dessen y noch Weiteres
«. gemaca, gemäcca (Genosse, unter maken zu vergleichen ist. — Von
Gemahlin), gemace (Gemahlin), makel auch das Verb, makein od. mäkeln,
schwed. make; dän. mage tadeln etc.
"then ; Gatte, Gattin) u. schwed. 55 makelen, makein, mäkeln, handeln, hin u.
rau, Ehegattin) etc. angesetzte her handeln, Kauf- od. sonstige Geschäfte ver-
auch unser makker) direct mittein u. abschliessen, den Mäkler od. Zwi-
(machen) abgeleitet sein u. schenhändler u. den Vermittler zwischen
r Bedtg.: herstellen, fertig u. Verkäufer u. Käufer machen, das Mäkler-
i, ßusammenmachen, verbinden 60 geschäft treiben etc.; — he makeld d'r net
mücMt Koolman. Wflrterbnoh. II. 36
MÂEELER MAKLER 562 ItAKEN
Bo lank mit herum, dal hê de wäre an de überträgt; ^h) der aufredUMai
man broclit hed ; — he makeld mit koren od. die Spindd (bg. der TragMlM
od. wessels. — Auch subitt, : he deid 't makein Wendeltreppe ; — c) (auf Sdûfa) t
od. hed 't makein anfangen. — Nd. mäkeln ; mehreren KniehÔUem geeimmerie a
nid. makelen; mnld. maeckelen (conciliare, 6 aus einem auf- u, niederttAendenK
transigerc); w/2äm. makelen ; schwed. mfJiklA; stehende Trage-Oerûst , worin (na
dän. mägle. — Es ist jedenfalls ein Iterativ frühertcf, Bobrik,pag. 482 unter Mi
von makcn, sei es in der Bedtg. : zurecht der FUwgenstock gesteckt wird. -
machen^ ordnen^ in Ordnung bringen^ zu (Er. iVb,, III, 115^ mäkeler «vi 3;
Stande bringen etc, od. eusammenmacfien 10 (Seh. u. L.) mekeler; nid. (t,Di
u. verbinden etc. od. in der von: t/mn, Bobrik) (makelaar); sdiwed. (3o
handdn, wie wir auch anstatt : ho handeld mäklaren, wo das Wort ûberaü der 1
od. deid in körn od. ölje etc. sagen: he sache nach ein Trage-Gebäli i
mäkt in körn od. ölje. — Bas mnld. (KU.) Trage-Qerüst, bz. ein Gerüst i
maockcn; mjUim. maken (transigere, pacisci; 15 Etwas was Etwas trägt od. uwanf
componere, pactum faccrc, conciliare), wovon ruht bezeichnet. Die Grdbdtg. vin
eben maeckelen od. makelen das Iterativ ist, wohl ein aus Holz od, mdwereHEda
ist ja auch jedenfalls dasselbe Wort wie gemachtes u. zusammengesdzteî^ (r. >
maeckcn u. maken (facere) u. wenn man die tetes u. g^fautes od. ein zu einem C
aus conciliarc in der Bedtg.: zusamtnen 20 u. Festen mit einander verlrnndoM
bringen u. vereinigen etc. entstandenen ver- (ein Hoiz-GefUge od. ein ComfotAn
schiedenen Bedtg n. als: schaff en, verschaffen, sein, sodass auch dieses Wort éa
ergebcHy kaufen; zu verschaffen od. anzu- 1 makeler zu makelen in der £d(j
schaffen suchen, erwägt^ so wird eben auch sammen machen od. zusammenbrinj
hier maken u. makelen wolU auf der Bedtg. : 25 coujungere, conciliare, componere etc.
jüngere, conjungere od. zusammen machen, makêlerê, Mâklerê, Makler^ (
vereinigen, verbinden etc. von maken (facere) eines Mäklers,
beruhen, obschon es sich ja überlMupt auch makelerske, Bâklerske, Mätier»
blos auf das zu Stande bringen u. Fertig- mäkeli, s. makel.
machen von Etwas (u. zwar hier eines Ge- SO makelSse, faule OeschichUf ü,
Schafts, bz. Handels od. Kaufgeschäfts) be- trug, Täuschung ete-, — dat sunt i
ziehen kann. makelösen (faule Ouchidd/en, Ti
1. makeler, mâkler, Makler; Mäkler, Ver- gen, Lügen, Erfindungen etc.); — x
mittler; — ofbraken köplüe un bsJckers makelösen brükst da mi nêt kan
worden môst alF makelers. — Cotnpos. : 35 löfc ik niks fan un d&r dö ik uk
wcsscl-, geld-, gesinde-, körn-, schâps- od. — Zu makel.
schips-, türf-makcler. — Nd. makeler, mäke- maken (makc, mâk — makest, s
Icr; mnd. makeler, mekeler; nid. makelaar; maket od. maked, m&kt od. milüicd
mnld. niaeckelaor (proxcncta, mediator, paca- mök, mökst, môk, Plur, möken ; —
rius, pararius, conciliator in contractibus, se- 40 mk\LA,gemaeht),m<Mhen,veffertigeni\
({uestcr, intcrventor, transactor); wfläm. wirken, arbeiten, thun, schaffen, û
iiiakeJaer; schwed, múkhrc \ riän. mägler. — stalten, formen, herstellen, zusamn
Zu makelen u. mit lat. mango unverwandt. wieder ganz u.heü machen, flicken;
2. makeler, mäkler, a) das auf einer arbeiten, thun, handeln etc. — 0«
steinernen Unterlage, bz. in der Hegel auf 45 weit mäkt; — kinder maken; — W
fünf sog. klippon (s. klippe subc) ruhende, 'nklndmäkt; — de schö sunt kört, i
aus Holz gefertigte u. gezimmerte Trage- hen, dat 86 wer mäkt worden ; ^ he
Gerüst einer hölzernen Windmühle, bestehend an hör ; — ho mök sttk up de wî
aus zwei im Kreuz über einander liegenden heb' dV niks mit to maken ; ^ hör, f
u. in der Mitte in einander verzapften 50 hûsen etc. maken etc. etc. — Comi
Balken j auf welchem in der Mitte ein auf- be-, bi-, dör-, fer-, her-, in-, na-
revht stellender starker Baum als eigent- um-, up-maken etc. — Nd., mnd., nlf
licher Träger der Mühle mit dem Fasse ein- mnld. niaecken, maken ; afries. maku
gelassen ist, der durch starke schräg stehende maaikjen ; watig. m&cki ; MtL meh
u. gleichfalls auf dem Grundkreuz ruJiende 55 mâcke; as. miücön; ags. maciai
u. befestigte Kniehölzer gestützt wird u. um makien; engh make; norw, mal
dessen oberes Ende das grosse Bad der mage; ahd. machön, mahhôn; wüU
Mühle befestigt ist, welches durch das Bad (hervorbringen, zu Stande bringen,
der Flügel-Achse in Bewegung gesetzt wird bewirken, componere, coneinuare,
u, diese auf die kleineren Bäder der Spindel 60 conficere, parare ; treiben, betreiben
MAKEN &6B MAREN
i, machinari ; dhd, gi-, ka-, ki- — mak, blocken, quäken od, quaken, meckern
nahhftn (jangere , coi^'ungere, etc. u. dann unier 3 ma auch mâ als Lau-
aequiparare) ; mhd, gemachen wort in skr. ma, Mutter, griech. mä, ma-ia,
vorbringen etc.). Mütterchen, hz. in nhd. Mama), sondern
nnU an, dass die y mak von 5 OberlMupt eines jeden Geräusches, sei es
)ios8e Nebenform von mag, von de^enigen eines Risses, Spaltes od. Sprunges
lOgen) sei, wonach dann auch od, eines knisternden u, prasselnden Ge-
wühl dieselbe Bedtg. wie mak räusches etc. verwandt werden u, somit aus
muss, da die Bedtg. von maken sonare u. crepitare (cf. auch knak, knik, —
e sinnlichere u, ursprünglichere 10 knap, knip, — knat, knit, — klap, kJip etc.
magan u. mag nur noch das etc.) auch in die von: bersten, brechen,
i. die Fähigkeit u. Kraft um knicken etc., be. reissen, spalten, theüen,
rtffi od. madien zu können aus- schneiden etc. od, schlagen (cf. klappen,
fMenwärtigt man sich indessen, kloppen), hauen, stossen etc. übergehen u.
Stamm von magan eigentl. das 15 hieraus auch wieder die Bedtg, : machen,
! ufspr. migan ist u, demnach bilden, erzeugen etc. (cf. bild u. bilden), bz.
8gen in demselben VerhäUniss iheilen, eintheilen, abtheilen, abmessen etc.
ït, wie könen (können) zu einem (cf skr, mä, mäti, mimite, mimate, messen,
d od. kinan u. dass migan selbst abmessen gegen, vergleichen etc. ; zend, mä,
e y mag zurückgeht, so ist es 20 messen, schaffen, erzeugen, bilden, machen
, dass eben diese urspr, y mag etc., skr, mätar, Bildner, Wirker, Schöpfer,
ie Bedtg. : machen , erzeugen, Macher, Erzeuger etc. ; — zend, mätar, bz,
fen etc. hatte ti. eben in dieser unser moder, Mutter, od. Erzeugerin, Wir-
y des urspr. Verbums migan, kerin etc., bz. unser mät, mäten etc.) ent-
ugan ist. 25 wickeln. War nun aber ma erst in dÄe
sich nun aber weiter Alles an, Bedtg. : spalten od, ändere übergegangen, so
unäcJist (III, 225—228) unter konnte u. musste daraus auch wieder die
ms^^ sowie femer (1,707— 709) Bedtg.: auseinander gelien, sich öffnen,
maV, mag u, magh, bz. (1, 168) entfalten u, weiten, bz, sich ausdehnen u.
. mak u. magh zusammenstellt, 30 entwickeln, wachsen, gross, dick n, stark
^trst zu constatiren, dass die be- werden (cf. skr. phall , se expandere,
'urzeln weder im Skr., Ved., florcscere etc. aus phall, findi, dimmpi,
in einer sonst, nicht germ, dissilire) entstehen, wonach dann mag als
übe Bedtg. wie unsere y mak y von magan od. urspr. migan (gross u.
\at u. dass es zum Theü auch 35 stark werden od. wachsen) sich aus der
hält zu sagen, auf welche Bedtg,: findi etc. ergab, während mak äUy
Grdform die betr. Wörter zu- von maken auf die Bedtg, : spalten, schneiden,
vorüber auch bei Pott (III, hauen, behauen etc. zurückgehen würde, wie
egen mah od. urspr, magh u, dies auch schon bereits für ma od, mä
Vr. 1447) wegen msüc od. unser 40 (messen u. machen etc., s. oben) unter maien
las Weitere zu vergleichen ist. ausgeführt ist, was ja auch zu einer y ma
er auch G. Curtius (s. pag. (hauen od. schneiden) gehört,
^r. 462 u. cf. dazu Nr. 90 u. Es giebt ausser mak (vielleicht in der
so glaube auch ich, dass man Bedtg. : auseinander gehen, sich ausdehnen
Wörter drei Grdformen, näm- 45 nach allen Seiten hin etc., s, oben) für
ag u. magh ansetzen muss u. griech. mäkar (vielleicht wohl urspr, : gross,
iUe drei auf ein primitives ma stark, mächtig, reich, gesegnet etc.). glück-
was urspr. vielleicht, wie wohl lieh, — makrös, la^vg, — mékôs, Länge etc, ;
?rimitivai ein blosses Schallwort — skr. makaras, ein Meerthier ; — zend.
ymaiopöie war u. in der Aus- 50 ma^anh, GVösse, msii^itfi, gross ; — 2a^. macto
's zu mä od. mä verstärkt, theils u. macte etc. ; — lit. makaris, grosser Stab
dehnt wurde. Vergleicht man etc. u. dem aus ma (sonare) erweiterten mak
ülwörter l la od. lä, soune klik, (blocken, quacken, meckern etc., s, oben)
kk, kwik, kik etc. etc., so konnte auch noch eine y mak (zermalmen, kneten
etc. nicht allein zur Nach- 55 etc., wozu Fick (I, 167) skr. mac, macate,
Thierstimmen (cf. bei Fick, zerreiben, zerkleinern, zerdrücken, weich
2 ma od. mä, mamä, skr. mä, drücken, kneten etc.; — griech. massö =
*Jcen, bz. nach Bopp: einen mikjö, zerdrücken, kneten, migeiros, Koch,
n Getöse, Geräusch etc. machen, mageús , Bäcker etc. ; — Ici. macerare,
iBajDAXiSL, vertrauliches Flüstern ; 60 macer, macula (cf. auch 1 mal) etc.; —
30*
MAEKEN MEEEN 5M
ksîav. m^kSLj Mehl, mekûkû, weich, sowie gîmahhä (nxory coi^az) ete. (s. unter '.
unfier mengen etc. stellt, die nach ihm gleich' zu maken gehört, fu wiehern hier ki
falls ausmvL (Grdform von m\, klein machen, merkt sei, dass de Haan Hetttt
minuore; cf. min, mindern) erweitert ist u. seinem Idioiicon Frisieum neben mik
woraus er auch (I, 707) eine }/ mak, qua- 5 cere), makia (conficere, repanre) otn
len, withni etc. für griech. mogos, Mühe etc.; Form mekkia od. meckia aufführt «w </
lit. müki'i u. kslav. m^ka, Qual, Pein etc. auch ein nach seiner AnsiM aus mq
ahleitct, u. dann dazu auch griech. môkôn, entstandenes mepMCn^ mejisjen (friet.
dor. mäkön u. ahd. mago (Mohn, cf. man, tz atês k, ef, bntsa etc. aus brilo, ^ I
bz. mânkop) stellt. Vergleicht man nun 10 etc. aus kerke, s. %mter karke) haiy in
dazu wieder unter grand das ags. grindan dann auch das afries. maüa, maitit, i
(a. frendcro, fremere ; — b. molere, contcri (facere) für ein aus makia, maikia eid
etc.), hz. dass auch hier die Bedtg.: eer- denes matsia, maitsia sttkt.
reiben etc. aus sonare, crepitare, frendere Zum Schlüsse sei noch bemerkt, daa
etc. hervorging, so darf man auch wohl bei 15 a) wegen des afries, mekere etc. i
dieser y mak, bz. dessen Primitiv ma vor- unserm mäksman das Weitere tvr^i
aussetzen, dass sie urspr. eine Schallwurzel werden mag u.
%oar H. sich ihre Bedtg.: klein machen, zer- b) dass das nfries. (Outzen) d
kleinem, bz. zerspalten u. zermalmen etc. ßüssen, bz. gut machen, versöhnen Hcj
aus der früheren ron sonaro entwickelt hat. 20 Hause aus dasselbe Wort ist wie (cf.
Wegen der Bedtg.: schlagen, hauen, über auch die Frage von v. Eicht m
spalten, schneiden u. des Schwankens zioischen unter mck, bz. meke, eoigaginm etc., i. (
mak n. mag als Ordform cf. auch ausser makcn. Vergleicht man nämh'chf dm %
nnstrm 2 mak das as. muki; ags.m^o; goth. sonen od. sônen (küssen) dassdbe W»
mcki (Schwert) zu griech. machaira (Schwert, 25 wie nhd. söhnen in versöhnen
Messer), iimvliomai (kämpf e),méLch(:(SchlacM) auch sôn, Kuss) u. dass das afritL wi
oi c. n.lat.maco]\\\m(Fiei8chmarkt), mncifire (pacificatns, arbitratns, eonfectos, ff.
(schlachten), welch Leztercs G. Curtius Haan Hettema) das Partie, perf.
(cf. pag. 3:2H u. J61) von mactare (gross makia (conficere, repararc) ist, so kann
machen, s. oben) trennt. 30 die urspr. Identität von nfries. mich
mäken, meken, eine eheliche Verbindung afries. msklaa durchaus kein Zweifdhtilh
od. lleirath zu Stande bringen u. stiften, zumal man dabei auch (ef. dieserheilb\
bz. dieselbe einleiten , vermitteln u. ab- Outzen unter macka) an mnld. nai
schliesscn od. den Unterhändler u. Ver- in der Bedtg. pacisci etc. denken bat
mittler ("r/. mäksman) etc. dabei tnachen; — 35 maker, Maiher, Verfertiger, Em
]w lied al m<>nnig hilk toregt mâkt. — Auch Schaffer od. Schäfer, Beiwirker, 81
subst. : bO deid 't mäken ; — bê bed al Anstifter, Urheber ete. ; — wel is de i
monnigen nt^jen IhM mit 't mäken ferdênd. dV fan. — Compos.: schô-, kier-nakei
— Wohl ursjtr. wie auch an., ist. maka; makerê, Maeherei, Fabritoüon. —
norw. maka (ambirc conjugem od. eigentlich: 40 pos.: Bchô-, klamp-makeré etc.
zusammen machen od. thun, vereinigen, ver- makheU, Zahmheit etc., s. 1 DiL
binden j paaren etc., maka sig, sich zusammen- makkeUk, Haklik, Makkelk, gemât^
thun od. vereinigen, panren, ein Paar machen bequem etc.; — ik aitt hir regt nik
od. bilden) von Hause aus dasselbe Wort — dat is makkelk to dôn ; — de rok etc
wie maken, womit auch das mnld. maecken 45 mi makkelk od. dat is 'n makkelkei
od. maken (transigcre, pacisci etc., s. unter etc. ; — 'n makkelkern wagen etc. h
makein) urspr. ident. ist u. wo dann das nog nét had, aa disse, w&r wi nn in i
Machen hier entweder speciell auf das zu — dat geid all' makkelk to ocf. of etc
Stande bringen einer Ehe bezogen ist od. 'n makkelk kind ; — makkelk wür ^^
mäken auch wie das isl. maka urs2)r. die 50 angenehmes gelindes sanftes ete. Wette
Bedtg.: jüngere, conjnngere, conficere etc. Nid. makkelgk; mnd. makeliJk, make
hatte u. in dieser Bedtg. mit ahd. macbôn, make-, meke-, makliken; ttgs. macali
gimaclion (s. unter maken) zusammenfällt. — Zu l miüc, bs. dessen Skammform i
Man könnte übrigens dieses mäken od. makkelîkheid , HakkelUieid, Gn
mcken auch als von afries. meke, mek (Ehe- 55 lichkeit, Bequemlichkeit etc.; — dat k
Schliessung, Verheirathung od. Ehe, Heirath, in od. mit makkelkheid d6n od of etc
conjugium, matrimoninm, convcntus matri- 1. makker, ComparaUv von 1 mak
monialis) abgeleitet ansehen, was indessen 2. makker, Genosse, Kamerad, Hi
jedenfalls ebenso wie ahd. gimah (verbtmden helfer, socius; — ho is mit sin makke
u. vereinigt mit etc.), kamabho (socius), 60 gän. •-- C^njpo«. ; spOlmakkeri ^»dto
MAKLEB 565 MAL MALL
tM» makker. Wohl aus make, mtiss, dasa ea gleichfalls von einem Verb.
a» urapr, daaaelbe Wort wie (s, mekia abgeleitet u. nicht von dem Subst.
lak) aga. maca, mäcca in gemaka, meke, mek (conjugium) weiter gebildet ist,
lahbo in kimahho (socius) gewesen in welchem Falle dann aber mekerc formeÜ
5 dasselbe Wort wie ahd. mahhäri sein würde,
8. makeler. da ja eben mekere aitch für älteres makere
8. makkelik. (wie auch meke für make od. maka, s. unter
Gemachtes od, das was gemacht, mäken) steht u. dann auch das franz. ma-
^uchajfen, gefertigt, fabrizirt etc. quereau (Kuppler, cf. Diez, II, 357) wohl
' auch: Geschöpf (cf. schepsel), 10 aus diesem fries. mnld. makere efUlehntist.
etc; — weis m&Ksel is dat od. is Zu unserm mâksman vergl. wang. mêkler
,t mftksel bêr is siegt geraden. — (Freiwerber), welches dasselbe Wort wie
oeL makcler (Mäkler) ist.
ftB, meksman, Unterhändler u. 1. mal od. mall, wirbelig (u. so auch:
in Ehesachen, bz. Freiwerber od. 15 hin u. her wirbelnd u. drehend, tänzelich,
EheachUessungen od. eheliche Ver- muihwiüig, leichtfertig etc., s. unten), un-
> einleitet, vermittelt u. abschliesst klug, thoricht (u. so auch vielleicht anstatt
%de bringt u. stiftet, u. als solcher von wirbelig ausgehend: muthwüUg,
iglich der Heiraths-Cautelen od. leichtsinnig etc., s. oben), unsinnig, dumm,
mü den betr. Partheien pactirt; 20 verrückt, toll, verdreht, albern, verkehrt etc.
da mi nét 'n gôden maksman to od. wirr, durcheinander, unordentlich,wild (u.
'n passende frô för mi söken kan ? so vielleicht auch statt von wirbelig aus-
ce wol frôien, wel sal de meksman gehend: muthwillig,leichtsinmg etc., s. oben);
— Ea gehört entweder zu mäken, unordentlich, schlecht, hässlich ; ferner auch :
. ea ist vom Genitiv mekes des 25 weich (urspr. wohl sinnl.: zerrieben, weich
ce (conjugiom etc., s. unter mäken) etc.) mild, nacitgiebig, zärtlidi etc. ; — 't
aammengesetzt. word m! d'r mal (wirr etc. od. auch schlecht,
m das afries. meker od. mekerc, übel) f an für de ogcn, wen 'k dat so ; — 't
irifft, so übersetzt Wiarda sol- geid d'r mal (toU, unsinnig etc.) her in de
ifriea. Wb., pag. 257 unter mec) 30 weit, de êne hold 't mit de bûl (Beutel) un
\ Unterhändler u. dann auch mit de ander mit 't geld (Frage: war holst du
r, während de Haan Hettema mit? Antw.: mit handen un landen); —
Friaic., Spalte 344 u. 345) meikere ji mutten upholden to spektakeln un to
;er od. Schiedsmann*^ u. mekere mallen, ik word d'r gans mal (wirbelig od.
ontractum matrimoniale scribit od. 35 wirr, verwirrt, wüst, dumm, verrückt etc.)
ir den Heirathscontract aufmacht fan in de kop; — maller (verwirrter, toller,
ff' erklärt. Da nun aber nach unsinniger, verkehrter etc., bz. schlimmer,
Stellen in den afries. Gesetzen schlechter etc.) as mal kan 't net gâu od.
6 od. meikere anscheinend eine wesen, mäkt worden etc. ; — dat is de malste
II. von den Richtern ernannte 40 (verwirrteste, verwickeltste od. wirrste, ver-
sozusagen eine Art Eheprocurator rückteste, dümmste, tollste, verdrehteste, ver-
ig ea auf der Hand, dass er als kehrteste, schlechteste etc.) budel de 't gift;
ter bezüglich der Heiraths-Cautelen — he is mal (toll, verrückt etc.) worden ; —
} förwfixden) mit den Partheien liê mäkt alle wichter mal (er macht alle
. dieselben mit ihnen verabredete 45 Mädchen wirr, verrückt, thoricht, bz. niuth-
ta, in atreitigen Fällen auch als willig, verliebt etc.); — 't word hêl mal
. Schiedsmann u. Schiedsrichter (toll, verrückt, verkehrt etc., bz. schlimm etc.)
\ wurde u. fungirte, wonach dann un dül in de weit, so as 't d'r upstünds
meikere zweifellos (wegen e m. ei hergeid ; — 't ligt all' so mal (wirr, wüst,
I unter mäken die fries. Formen 50 wild etc.) dOr 'n ander hen, dat man sük
q) diesdben Wörter sind. Ob d'r hol not wer ûtfinden kan; — dat is 'u
das Subst. mekere, meikere von mallen (verrückte od. verkehrte, schlimme,
ke, mek (coQJugium etc., s. unter schlechte etc.) sakc od. kräm, geschichta
cf. oben wegen mâksman) od. von etc. ; — ik bün bange, dat word 'n mal
iken, meken od. von afries. makia, 55 (tolles etc., od. schlimmes etc.) jâr fan 't júr,
ries. meyckjen (facere, bz. jüngere, z. B. wenn Krieg od. Aufruhr kommt, od.
, conficere) abgeleitet ist, ist schwer wenn die Ernte missräth etc. ;^ — dat sucht
iden, obschon man beim Vergleich man mal (schlimm, schlecht) bi hum in hüs
maker, aihd, mach&re od. msdihäri ût, ik bün bange, dat he sin beide kinder
[1, ahd, machôn wohl annehmen 60 ferlüst; — ho kok mi so mal (wirr, ver-
MAL MALL 566 MAL MALL
stört, wie toll, aufgeregt, hz. zornig, hose âréM «. wirbéltu.AMeBvnrru,wüiti
etc.) an, dat ik banse för bum wurr* ; — einander geht u. kommt. ObschM mn
't word mi mal (wirbelig od. wirr, trübe, dies einfache mal sonst m dieter 1
dunJcel, finster, schwarz etc.) fÖr de ôgcn ; nicht belegt ist (cf. auch noch dit :\
— dar in 't westcn sitt so 'n mallen (schlimme 5 gehôrendM^ Wörter u. Compoe. : m
u. Gefahr drohende, bz. dunkele, schwarze mal-jan, maljagen, malle, milIeD, millii
etc.) Ittcbt, dat 't gewis bold swftr wer (od. malmölen etc.), so dürfte es heim Fw
unwër un stürm) gift ; — liê kikt mal (wie des mit unserm mallen iroM iitfi
wirr, verrückt u. toll etc. od. auch: schlimm meal|jan (inanire etc., cf. L. Ettmi
u. schlecht, krankhaft etc.) ftt de ôgen ; — 10 pag. 204) sowohl ah auch von mtbk
*n mal (verrücktes, albernes etc. od. auch doch auch schon im as., afries. u. ofi
hässlich ausseifendes) wicbt; — bô sücbt Jianden gewesen sein. Da ma aiti
not môi un ôk nêt mal (hässlich etc.) ût; meal = goth.msX ist u. formdl (mf ei
— de sOfen (Sieben) is 'n mallen (böse etc.) mëlan, goth. milan zurückgeht, u iä
tal ; — bO is 'n regten mal-jaii (er ist ein 16 wohl für unser mal (wottm ja éen i
rechter thörichtcr, verrückter, unsinniger, fortgebildet ist) ein goth. Tialtsi,anä.m^
dummer etc., od. auch ein rechter toller^ zusetzenfdesstnPraJter.xuuwkt^viMm
tollender, muthwilliger Mensch, der alter- u. ags. mealm, goth. malma (Zenidtn
hand tolle, muthwilUgc u. lustige u. listige indessen zunächst die Beätg.: ztr\
Streiche od. Eulenspiegeleien macht) ; — de 20 zermalmt etc. gehabt haben mn« «. 1
malle Jan (im Volksmunde spielt er hier einestheüs (cf. malsk) in die Btdtg.:
dieselbe Bolle wie Ulcnspêgel u. wird der zart, weich, milde etc. überginSj v
kloke Jan [kluge Johann] überall in allen dann andererseits unser mal wdlekh
Erzählungen von dem mallen Jan überlistet auf die Bedtg. : dreien, wirhdn 0
11. düpirt) un de kloke Jan gungen mit 'n 25 malen zurückgeht, sondern mögM
ander ût un aferal war so kwammen gong (auch ags. malsk wird von L. Etti
de malle Jan mit de beste bût un de kloke neben teuer mit BupcrbaSi elatos ^
Jan kuu agter 't nct fisken ; — bê is so mal welcher Bedtg. es auch ausschUta
(zärtlich u. nachgiebig, schwach od. weich as. belegt ist) in anderer Weise
u. milde etc.) mit sin kinder, dat se nët 30 Bedtg. : zerrieben, mürbe, weich «t(
den un laten köncn wat se willen; — he trop. Bedtg.: nachgiebig, uiirvr
is so mal mit dat wicbt (od. sin brûd), dat leichtsinnig, thöricht^ muthwillig ek.
se mit bum maken kan wat se wil. — Da- mürbe ausgehend in die von: zartt
her : wicbter-mal (zärtlich mit Mädchen od. schteachgeistig etc., dumm, dummsU
verliebt in Mädchen); — kinder-mal (zart- 85 müthig etc. Überging. Die Begriffsenti
lieh u. nachgiebig mit Kindern, od. verliebt geht ja oft in überraschenMr u.
n. vernarrt in Kinder); — minsken-mal lieber Weise vor sich u. ist es ja t
(zärtlich mit Menschen od. verliebt u. ver- dass malsk in der Bedtg.: teeidi
narrt in Menschen), wobei man aber bei zart etc. dasselbe Wort ist wie mû
körels-mal od. man-mal (d. h. Kerlstoll od. 40 Bedtg.: superbus, elatns u. dass t
Mannstüll) auch wieder auf die Bedtg.: od. nM. isch von mH fortgebild
verrückt, toll, bz. verrückt, verkehrt, unsinnig, 2. mal od. Ball (Flur, mallen), (
närrisch etc. von mal zurückschliessen kann, (od. Mass, Form, Bild, Abriss, üt
weil ja auch eben solche Leute, die zu von Etwas, sei es aus Holz etc. ge
schwach u. nachgiebig gegen ihre Kinder 45 auf Etwas gezeichnet, geritzt, gest^
etc. sind, verrückt u. toll od. verkehrt od. ~
närrisch handeln u. unsinnig sind. — Nd.
mnd., nid., mnld. mal (lascivus, petulans;
stultus, insulsus, insanus); wfries. (Jap ix) — 'n mal fan 'n fcnster, bz. fu
m&l od. niaol; nfries. mal (geck, närrisch, 60 (Brunnen), hûs, scbip etc. — 1
unsinnig, toll, böse etc.). — Es ist entweder schwed. mal (Flur, mallar) eto,
das Präter. von, bz. aus dem Prätcr. mal Bobrik Mall u. daselbst auch
des auch für malen anzusetzenden urspr. mallen, bemallen, was nach ihm am
Verb, milan, mal, mul, mulun entstanden, u. dän. im Gebrauch ist. — L
od. es gehört zti malen in der Bedtg. : drehen, 55 Wort mit dem gleichbedeutenden en
runddrehen, wirbeln etc., da man es zu- aengl. (Stratmann) melde; ^n
nächst wohl mit drehig, wirbelig etc. afranz. modle \ franz. modelle; Wi
übersetzen muss u. es ja einen drehenden Modul (aus lat. modulus, dem L
u. wirbelnden Zustand, bz. ein solches Sein modus, cf. mode) urspr. ident. %
bezeichnet, wo es sozusagen im Kopfe herum- 60 melde, molle entstund, ist wohl h
MAL 567 MALEN
t ea heim Vergleich von apen mêl ; engl meal ; an. mal ; norw. maal ;
)f afer (nid, over, über), afen schwed. mal ; dän. maal ; ahd., mhd, mal.
wMmöglichwäre, wenn ebeti Mit an, maeli, meli (Zeit, Zeitpunkt) ; goth.
von o SU & im nid. auch vor- mêl (Zeit , Stunde), Plur. mêla (Schrift,
roeser Wahracheihlichkeit ist 6 Schriften) u. an. m&l (Mass) ; godh. mêla
mnéhmen, dass es entweder (Scheffel, modius); kslav. mêra (Mass);
ist wie goth. mela od. mêla Verb. an. maela (messen) eu derselben y
Tass); an. m&l (Mass), bz. ma od. mâ tote m&te u. mäten etc. u. zwar
ien m&l (cf. 1 m&l «ti5 d) theils in der Bedtg.: messen, abmessen, ab-
i, weil ja eben auch mal od. 10 theilen, eintheilen etc. (nämlich sub a — c als
ein Mass etc., als anderer- Abgemessenes) u. theils in der Bedtg.:
nesaenes u. abgestecktes od. spalten, hauen, schneiden od. stossen, stechen,
iwaa bezeichnet. Dass aber ritzen etc., worauf die Bedtg. sub d, bz. die
9 Subst. mall od. malle von von Schrift etc. des goth mela (cf. auch
maela (messen) od. dem ahd. 15 unser 2 mal u. 3 malen) hinzudeuten scheint,
szeichnen od. zeichnen, malen, Zu m&l sei noch bemerkt, dass sich dieses
ben); as. m&lôn (mit dem in der Bedtg.: Zeichen etc. (s. sub d) be-
\en, bz, stechen, ritzeti, ver- grifflich wohl mit goth maila (contrcüi. aus
, mêljan (schreiben, d. h. urspr. mahila = lat. macula?); ahd. mdla;
Btc, cf. engl, write u. griech. 20 mM. mcil (macula, bz. Fleck od. Mal u.
mmen u. zu diesem gehören goth. auch: Falte, Runzel) gemischt hai u.
i zu bestreiten u. jedenfalls dass es mit m&l in dem Compos. : 2 gem&l
mal od. mall nach sehr gut (s. d.) nicfUs gemein hat.
mSl, Mehl. — Sprichw.: wen de mûs sat
od. Zeit, Frist, Stunde, Zeit- 25 is, smekd 't mal bitter ; — he wil pusten un
mkt etc. ; — fan m&l to m&l ; holden H mal in de mund. — Nd., nid.
''od. sid scdert) dat m&l nêt mecl; mtild. (KU.) mael, mecl; afries.méi;
— kûm 'n ander m&l wer, wfries. moal u. früher auch (cf. Jap ix)
k gen tid ; — to twê of drê meal ; nfries. (Outzen) m&l, meel ; wang.
ß 't al segd; — he was do- 30 milli; satl. mal; helg. mêl; as. mel; ags.
— sê lêpen all' to m&l weg; melo,mealo, meolo; aengl. mele; engl, meal;
onn' he bî mi ; — dit m&l an., norw., schwea. n\jöl ; dän. meel ; ahd.
wer ferg&fen, man wen ik di mëlo; mJid. mel (MeM; Sta%U>, Kehricht etc.
1 m&l wer up betrapp, den od. überhaupt: Ge- od. Zermahlenes, Zer-
' wat up de jüken ; — cf. 35 riebenes. Zerkleinertes etc.). Mit ahd.y mhd.,
b) die Zeit od. Stunde etc., as. melm (Staub) ; goth. malma (Sand, Staub)
nJtt wo gespeist wird, die etc. zu 1 malen. — Zusammen gemengt mit
} auch das Essen od. Mahl, Schmiere od. Fett bildet mal un smër die
Wer; — Compos.: morgen-, sog. Schlichte der Weber.
, nacht-m&l, m<id etc.; — 40 mal-blad (fig.), ein ihöricTUes albernes
gôd m&l försettd ; — he hed Mädchen.
lism&l (FeM-MaM, Fehlessen mal-brägen (Toü-Gehirn) und
ê hed 'n grôt m&l (od. gast- mal-brok (Toll-Hose), fig. ein toller od.
9raten-MM, Braten-Essen], halbverrückter wagehalsiger ausgelassener
Isafen od. anrigten laten; — 45 Mensch; — 't is so 'n rechten malbrägen
ebben fan dage 'n m&l (die od. malbrôk ; — hebt ji jo läfen so 'n mal-
\enhausler haben heute ein brôk sôn, as de dûfels kcrel ; de steid nargens
ihes Essen) ; — c) der Mess- für Stil.
Jrenze, der Grenzpunkt, das mal-darten, toü od. ungemein u. überaus
ê hold de fôt nêt bî 't m&l ; 50 muthwiüig u. ausgelassen ; — hê word so
afer 't m&l (cf. auch mute) maidarten, dat d'r h&st hol gen ûtkamen
Zeichen (meta, Signum etc.), mit hum is; — ho is so maidarten as 'n
eichen, Büd^ Abdruck etc. ; junk f&l.
&1 fan torOg bläfen of to s(;n ; mal-dartenheid, töller od. überaus grosser
brand-, denk-, finger-, föi-, 66 Muthwillen etc.; — sê wet för maldartenheid
oder-, nagel-, wund-m&l etc. not wo se sük tiren un wat für unsin sê
al ; mnd. m&l ; mnld., mfläm. makcn schal.
mel, m&l; wfries, miclle; 1. malen (môl; m&ld od. malen), mahlen
traut, I, 380) mail ; helg. (molere) ; a. zerreiben, zermalmen, zerkleinern
igs. mael, m&l; aengl. mael, 60 etc.; — körn od. miX, musterd, ko£fê etc.
MALEN Ui MALEFKE
malen; — de m51en mâld n6t fin genug; (su sprechen etc., hg. su hüten u.nih
— he môl dat not so fin, dat d'r gen körrelke od zu klagen, eu inUrpdliren dcj, i
mör in to finden was; — b. mittelst der mi h&st n6t ûa hom redden an baigei
Mühle Wasser atts der Tiefe od, wo heraus — Es ist tieUeicht ident mit dm m
mahlen u. heben; — wen d> man wind 6 mahal (s, weiter unten) fortgebiidde
kumd, den lett sük dat land bold drüge mahaljan, mah|jan, mahnen; ahd, ml
malen; — c. sich drehend u, wirbelnd he- mahelan; amhd. mahilen, mehilAn;
wegen, drehen, wirbeln, wälzen etc, ; — de mahelen, mahcln, meheln ; mi. mäleOf :
mulen muld in 't runde; — de wind mäld (sprechen^ versprechen, verlebten, verm,
wat herum ; — 't water od. de stof etc. 10 ti. ahd. mahalon, m&helun, conirah. :
nuild in 't runde; — de wagen mald in 't (vor Gericht laden, poitiüare, interpi
sand ; — dat sand mald so, dat ên de stof gerichtlich liefragen, anklagen), dtutn
um de ôreu flügt; — 't mlkld all' mit mi dertJieil mahal aus einem älien ;
in 't runde ; — d'r m&ld mi (es wirbelt mir od. mathal entstellt ist, hg, aus dm
da, od. es dreht u. geht mir da) al so wat 16 conträhirteti mal serdehnt wurde.
in de kop herum, man ik kau mi d'r h('\ gleicht mau indessen das goth. mathl (fo
nét so regt up besiimen wat 't is; — he ahd. madal; ags. mädhel, medhel, eo
hed de liC'le nagt lägen to malen (zu über- mäl,mé]yméLl (VersammUingsplat2,Ver,
legen od. zu sinnen u. denken, d. h. dass lung. Rede, Unterredung); an, (m
ihm allerhand Gedanken in dem Kopfe 20 mal (Sprache, Bede, Gesprâék, S^
hernmicirbelten u. herumgitigen) ; — he Vertrag, JEiecktssache, Satzung ik.);
ligd dar al lien to malen od. he steid al hen maal ; dän, maele (Bede, Sprathe, Sth
to malen (zu überlegen od. zu sinnen u. zu mnld, msudl ("m maclstede od maelstad);
denken etc., bz. die Gedanken im Kopfe mal (in mâlstede, mftJstat) ; nhd. Ma
herumzuicäizen etc.). — Bedensarten u. 25 MahlstaUt od. Mahlstätte, Maklsduäi
Sprichw. : de erst kumd, de erst mäld ; — mahl etc.) u. das davon fortaehädeU
on stcn kan allen gôn mal malen; — twê math^an (reden); ags, mädhum, um
harde stêuen malen gen gOd mal. — Nd,, madhe^jan, madbo|jau, con^roA. milan,
nid. malen; mnd. malen, meleu; mnld., mfläm. mdlan (sprechen, reden) etc., so ist es
maelen ; sali, mélnje ; an. mala (mul) ; norw., 30 wahrscheinl, dass unser obiges mal
schwed. mala ; dän. male ; goth., as. malan ; m&len auch direct aus einem des
ahd. malan, malen; mhd. maln. — 3rit Uit. madhej^an entsprechenden afries. n
molere ; lit. malîi, múlti (mahlen), malitnas (nach nfries. mial, moal [Sprache] k
(Mühle) etc., sowie auch mölen, muUen, nmlm wohl jedenfalls auch im Fries, hea
etc. etc. von der }/ nuil, älter mar, reiben, 35 luiben) contrahirt wurde u.bz.9onH(»
zerreiben, zermalmen, zertrümmern ^ zer- dasselbe Wort i^ wie das obige agi.i
schlagen etc., bz. aufreiben etc., worüber bei mi\QXiu. an. msixA!^ (reden, sprechen ett
M, Müller, Yorlcs. über die Wissenschaft dessen Zusammenhang mit send.iDki^
der Sprache, IT. Serie, pag. ÜOO seq. das etc.) u, skr, mantra (Spruch etc) das 1
Weitere zu vergleichen ist. 40 unter 2 gemîkl zu vergleichen ist.
2. malen od. malen, reden, sprechen etc. ; 3. malen o<L malen, maien, bilden
— wat hest du dar afer to malen (zu reden, nen, schildern, färben, anstreichen <
zu sprechen, bz. zu sagen, zu bemerken, dat is môi mîild; — hê mÂld dat of
Anmerkungen zu machen, od. zu klagen u. bild malen; — de bôlatafen d'r up
zu murren etc.)? di geid d^r je niks fan an un 45 etc. — ho mald 't all' in *t swarte
du hest d'r niks afer to proten; — hv hed Nd.,nld.,mnd.mi\cu\ mnM. maelen;
altld aforal wat afer to malen (zureden, zu (Jap ix) mealjen ti. mieljcn ; nfries.
sprechen, zu sagen, zu bemerken, zu kriti- wang, mail; saü. maelje; as. malOi
siren od. zu schelten, tadeln etc.); — wat maelan; ahd. malen, mâlôn; mhd.
liest du nu wer to malen (zu reden, drein 50 goth, meljan, einm^ od. irgendein.
zu reden, zu bemerken, zu kritisiren, zu od. Bild, Abzeichen etc, (s, mal
tadeln etc.) ? swî^' do'^ Icfer Stil un hit ander machen^ sei es mit einem spitzen, <
lue proten, de olJcr im kloker sunt as du; Instrumente od. Werkzeug (Stift, Fe
— hO mald (od. prOtd) d'r al wat um herum, od. einem Pinsel, einem Stück Kn
man \\(\ wil 't iict rogt se^'^'en wat he wil 55 einem sonstigen Etwas; daher as
un nuMid; — dat kind steid al bi mi hen auch: mit dem Schwerte seichnen
to malen (zu reden, zu fordern, zu fragen, zeichnen, bz. ritzen u. verumnden
bz. zu bitten, zu jlchen, mit Worten zu mêljan etc. auch: schreiben, aufsi
drängen etc.),^ dat^ ik hum wat gäfen schal ; aufzeichnen.
— he ligd mi altld so in de orcn to malen 60 maléfke, mallêfke, melëfke, s. n
MATiKR
569
MAEL-PUET
i2fr, Zeichner, Färber etc.; —
I Î8 'n kloken maler, geraden
B nét| den m&kd hê düfels d'r
ett nét fan ärd,** harr' de maier
reo de kinder si'ik in de närs
mit sdiräfen.
liereifSchüderei etc.
almäliff, mählich, allmählich,
Ï. — Isa steJU eigentlich für
= unaerm maklik, makkelk ti.
ü als: gemächlich, bequem-
nehUch, so weich u, trocken
— de appel is so mälig un
hom hast hêl nêt dör de hals
il-insen, eineamals, einstfnäls
kwam m&linsen to mi, um
tollen, scherzen, achäkern etc. ;
richter maljagen. WörÜ. toll
\en etc.
, Toüerei, Scherzerei, Schäkerei
ifen od. hebben maJjagerê mit
ne kraus ausgeschnittene Holz-
e kurze dicke Hölzstange init
tchnittenem Kopfe auf dem
der Bauernhäuser. Dieselbe
ihl jan-hinnerk (d. i. Johann
\annt u. wird daher mit dem
npos. ident sein,
\kluger, thörichter od. närrischer
Q od. Johann; s. unter 1 mal.
„de nich dôf is, mut f81 hören,^
I segdy da läfde he noch; -^
in," sä' Maljan, „de gäf mi 'n
• — „dar geid 't hen,*» sä'
larr' he sin môr (Mutter) for
', männiglich, jeder. — 3[nd.
, mal ich, melk. — Vergl. bei
^fries. Geschichte, II, 62) das
les Grafen von Oldenburg bei
iinea Besuches auf der Grenz-
eburg: ruse, muse, rusc, malk
hase.
ntrah. aus mannelik = ahd.
aus manniklik = ahd. manno-
ih, manniclih, n?id. männiglich,
der aus eolik, elik od. eogelik
ih contrahirt ist.
', einander, bz. einer od. jeder
— dör-malkander gêten od.
- mit malkander ûtgän etc. ; —
alkander dêlen; — sê gäfen
\ band. — Nid., mnld., nd.,
der. — Es ist Compos. von
r, wie elkander von clk 0eder)
mSlker, melker, Mehlhändler.
mal-küken, ein verrücktes tolles närrisches
sonderbares Küken od. Küchlein; — fig.
ein verrückter toller närrischer muthwiUiger
5 ausgelassener Mensch. — Mnd. (Seh. u.
L.) malküken, verrückte sonderbare Küchlein
od. Vögel.
malle, das Töüe, Verrückte, Närrische,
od. Verkehrte, Wirre, Wilde etc.; — de
10 ganse wöreld (Welt od. Menschheit etc.) is
in 't malle râkd; — 't geid all' in 't malle
wat d'r man is ; — frôger hêt 't : de kinder
mutten warken un de olden (die Eltern, bz.
die Alten) understönen un helpen, man nû
15 is de wëreld so in 't malle (ins Verkehrte,
bz. in den Wirrwarr) räkd (od. kamen),
dat de olden apen fan hör kinder maken
un reineweg slafen fan hör kinder sunt
mallêfke, s. marlêfke.
20 mallen, tollen od. es toU, verkehrt, ver-
dreht u. unsinnig etc. (mal) machen, wie
verkehrt u. närrisch thun, Unsinn, Narr-
heiten u. Muthunllen treiben etc.; — he
malld so herum, dat 't net is as of he sin
25 fifen net regt bi 'n ander hed. — Compos. :
fermallen, vertollen, unsinnig verschwenden
etc.; — de stn geid will fermallen, de kôp
glasen un lât se fallen etc. — Nid. mallen ;
wfries. malljen.
30 maller, toller verrückter, schlimmer etc.;
Compar. von 1 mal ; — wo maller wo môjer.
— Sprichw.: „'t geid narkens maller her,*
8ä' de jung, „as in de weit un in min îkis
un mors bûs.**
85 mallîgheid, Thorheit, Närrischheit, Spass,
Scherz, Muthwillen, Ausgelassenheit etc.; —
he wêt för malligheid not wo he sük tiren
un wat he wol anfangen schal ; — he mäkd
gern malligheid mit de wichter ; — du mênst
40 wol of 't malligheid (Scherz) is, man du
kanst mi löfen, 't is bittere ernst; — dat
heb 'k ût plesêr un malligheid dän; — he
hed sin malligheid d'r wat mit. — Sprichw. :
bi de brûakôl h8rd spek un malligheid; —
45 malligheid is malligheid, man für in de närs
is ernst; — „dat is gen malligheid,** sä' de
nagtwagter, „wen man mi in 't hörn schitt.**
— Von einem Adj. mallig (närrisch, spassig
etc., cf. nfries. malagh bei Johansen,
50 pag. 26) als WeiterbiMung von 1 mal.
mal-inrdje (Cotnpos. von 1 mal u. lurdje,
dem Dimin. von lurd), thörichte, alberne
Person; — 'n mallurdje fan 'n wicht.
mal-mölen, Carroussel. Wörtl. wohl so-
55 viel als ToUmüMe od. NarrenmüJUe.
mal-perdCis, toller verrückter unsinniger
närrischer Mensch.
mâi-pût, mâl-peak, mSl-bûl, a) MeJ^l-
beutel; — b) meMpudding. In letzterer
60 Bedtg, hiess es früher wohl mal in de bûl
MALSK 570 MAN
etc., icown dann später das in de der med (aber, sondern, aOem); sdusn
Kurse wegen aitsyelassen wurde. (nur).
malsk, mollig, sanft, milde, weich, mürbe, 3. man (Flur, man u, mannen, m
zart, zärtlich, nachgiebig, nachsichtig etc, ; Mann, mänhHehe Person m gerafleii
— 'n malsken l&cht (Luft); — malsk flêsk, 6 Ehemann, auch Mensch überhaupt;
— Bv is to malBk tegen od, mit de kinder. is 'n fulwossen man; — man an t
— Nd. (Br. Wb.) mals, malsk; nM. maisch, man för man; — he is 'n gôd mu:
malts, maltsch. — Wie schon unter 1 mal st&n man an man (nidU allein von Me
bemerkt wurde, hat das ags. malsc nach sondern auch von Bäumen, Ffakia
L. Ettmüller neben tener, ebenso wie im 10 — de gemêne man od. de lö^e n
as., mnd. auch die Bedtg, : superbus, elatus gemeine od. der Heine u. geringe Jfi
u. ist dort das Weitere darüber zu ver* Gegensate zu dem Vomekwun,AâM
gleichen. H&hergesteUten «. MdMigen od. Bt
mÂUtiú^ Mahheit. — Sprichw. : de nét — Bedensart.u. Sprich«.: BfûhiÎBi
kumd to regter tid, de is sin m<id kwit. 15 — he is de man de allens kan; — 1
mamma, mamm', Mama, Mutter. — Griech. man erst 'n man ; wat gân m andflr
mämma, mâmmô (Mama, Grossmama); lat. an; — „ik bfln de her,* s&'demin,
mamma (Mutterbrust) ; ital. mamma; span. h6 under de disk; — ,God straf i
mama ; /rai{£r. maman; wal. mame; cambr., mit gode worden,* sä' de man, do i
cornw., arm. mam; lit. mama, momü; kslav. 20 hör mit de bibel an de kop; — ii H
mama (Mutter) ; griech. mamraia ; lit. memmö de kan', is d' ferstand ût de msn; •
(Mama). — Es ist wohl eine Bedupl. der un w!f sunt ên ßf ; — dat wôrd gci
y ma od. mâ (machen, schaffen, erzeugen, as de man ; — he is dftrb! sin nsa a
bilden, bz. messen, abmessen, vergleichen etc., (er ist dabei seMedU weggekoauM
cf. malen, muten u. moder etc.) u. hat mä 25 wörtl. : er ist da bei seinem Mann od.
u. ma (wovon griech. mala Mütterchen, angekommen, bz. seinem Mann od.
Amme) im skr. u. griech. au<:h schon die begegnet); — ho hed sin mau (3faiii^
Bedtg. : Mutter od. Erzeugerin, cf. memmc. part, Gegner) fanden ; — h!r k de
Mammo, Mamme, ml. Name. — Davon H land férhûrd; — de klokke nuig
G eschin. : Mammen, Memmen u. Mamminga, 30 so wil, 'n wisen man wet alfid tm
Memminga. — Vergl. beiFörstemann die de êne hed de man an de andere
JSTame/j Mamo, Mammo u. das Femin. ^9mt^ wil d'r fan; — mans-môr is de dfl
wovon vielleicht Mamila ein Dimin. od. eine de fiôr ; — mans-hand b&fen ; — '
Koseform ist. — Beim Vergleich von Atto man, 'n goden man ; —> ik bin dS
u. 1 u. 2 attc könnte Mammo urspr, wohl 35 d'r for etc. — Nd., nJd., ahd. wihd., û
die Bedtg.: Vater gehabt haben u. das afries. man, mon; wfries. man; oj
Mascitl. von mama (Mutter) sein. mon, mann, manna, monna ; aen^w»
1. man (Pron.) man; — man segd dat engt man; an. madhr (GeniLwzjai
wol; — mau gcid mit 'nandcr; — man deid menn); norw. mann; dän. mand;
'n ander niks etc. — Ahd., mhd., as. man; 40 man; ^otA. manna. — Mitskr.JDXh^*
nd. man, men; mnd. nien, me; nid. mcu; Mensch im ausgezeichneten u. he»
mnld. mau, uien etc. — Es ist urspr. dasselbe Sinn, Urmensch, Urahn u. VaUr dt
Wort wie 3 mau in der allgemeinen u. un- scheïi (cf, auch Mänés, der Urahn «.
bestimmten Bedtg. : Mensch, wie auch das vater der Fhrygier «. Manns, du
franz. on, afram. om, liom aus lat. homo 45 u. Stammvater der Deutêchenj hei
entstand. von der y man, ma, denken, sinnen,
2. man, nur, jedoch, aber etc. ; — dat is (cf. mênen u. Weiteres unter 2 n
man so wat; — kam man her, wen du dürst; Schlüsse), wonach man od, manna i
— ik wil man äfeu hengan un kiken to, minsk) ein denkendes Wesen bezeic
wat dV wol is; — he is man lütjet; — 50 4. man, s. mande, m&nde etc
ditmal wil 'k 't nog hengân latcn, man deist 1. man, s. mäne u. mane.
du nii 't wer, den krigst du wat mit de rode 2. m&n, Mohn; — m&nkoppen,
für de nurs ; — man dedc gern mer, man köpfe od. Samenkapseln des Mohns
(jedoch, aber, allein) man hed 't sülfen man zugleich Benennung d/er Mohnv/la
to knap; — ho wuir wol m't, man ho mus' 55 Vertretung des CoUeetinums M oh n.
wol; — du segst dat wol, man is dat wol mnd. maan od, man; mnld, maen
war? — man! man! wat deist du dar. — (mdartl) mäen u. mâgen; ahd. mA(
Nd. man ; mnd. man, men ; afries. men m}\gc ; mhd. man, später mon, aU <
(sondern, aber) u. monna (nur); satl. man; von tnhd. (mähen), ahd. m&han;
nfries. man, men; norw., dän., schwed. 60 mékôn, makon; kslav. makfi; nu
MAN-BAR 571 MANDEL
. mak; mreusa. moke. — Viel- pipenmand. — i^. mand; mhlä, mande
ler y mak, sXr. mac (zermalmen^ (corbis, sporta ; vas vimineam, cista, Cala-
is kneten et€,, cf, Fick, 111,226 thus); nd., mnd. mande; ags, mand, mond;
ïoeil nuin die Körner gerquetscht aengl, mande; engl, maand. Davon (Diee,
mannbar, geschlechtreif, hei- 6 II, 357): franz. manne; pic, mande; Twchd,
od. urspr, Man-fâhig (vom mdartl. (cf. Weigand) mande, manne,
MedU), cf 2 bar; — sê is nog mäne, mann u. mange. — Es würde sich
beim Vergleich von (cf Fick, U, 182)
mande. griech. môdé, môthé (Korb) ; môthoura (Dreh-
fur. mftnden), Monat. — Nd., 10 holz am Ruder) u. lat. matta (Matte, Binsen-
naand od. mând ; afries. mônath, geflecht) wohl am besten begrifflich u. for-
d ; wfries. moanne ; nfries. môn ; mell mit dem aus mandel entstandenen mangel
wang. mônt; helg. mûnt; ags. (RoUe, Drehholz etc., cf. l mangel) von der
ndh', aengl. mhnedh; engl, monih] y math, manth; idg. mat (hin u. her be-
iir, mftnndhr; norw. maanad; 15 wegen, hin u. her wenden, drehen etc) ab-
lad; dän. maaned ; ahd. mânôd, leiten lassen, da ja die Bedtg. : hin u. her be-
nôt; mM. mänôt, m&net, mänt, wegen, drehen etc. leicht in die von: winden,
Iw menôths. — Der Form nach krümmen, biegen etc. u. weiter in die von:
Port, prät. eines von mâno flechten, zusammenbiegen, zusammenflechten
l mftne) abgeleiteten Verb, mänôn 20 etc. übergehen konnte, wonach dann mande
(m&nden, d. i. Mond werden od. urspr. einGeflecht od. geflochtenes Etwas,
•en t*. erzeugen), weil in u. mit Weidengeflecht etc. bedeutet haben müsste.
i Monat der Mond neu wird od. Sollte dann aber nicht auch vielleicht das
mtsteht, wo denn Monat wörtl. anscheinend aus dem and. ins hd. überge-
' ah (es ist od, hat) ge mond et. 25 gangene nhd. Mandel (Zahl von 15, bz.
Montag. — Ahd. mänctac etc. Fruchthaufen aus zusammengestellten Gar-
m mäne, man (Mond) u. dag, ben); mnd. mandele (Zahl von 15); nid.
akd» sunnantac von sOnne (Sonne) (v. Dal e) mandel (graanhoop, Korn- od.
Getreide - Häuf e) ; mnld. (KU.) mandele
od. mande, manne, man, man, 30 (manipulus; duo fasces straminei; mergetes
Genossenschaft, Gemeinschaft, duodecim); mfläm. mandele (deux gerbées
od. gemeinschaftlich etc. ; — d'estraiii) in gleicher Weise auf die Bedtg. :
mande-, män-polder, eininteres- drehen, winden, zusammendrehen etc. zu-
Genossenschafts-, Communion- rückgehen u. somit gleichfalls auf dieselbe
5cr Ostermarsch; — sê hebben 't 35 y math, manth zurückgehen? — Vergleicht
Inder in de man; — sê sunt mit man nun a&frtcetïer da« a«.men4jan,mendan;
de man (in die Gemeinschaft ahd. mandjan, mendjan u. (cf. Seh. u. L.
Tommunion) gän; so holden mit unter mendeldach) od. (cf. 0. Schade)
de man; — mande-gôd (Ge- mendan, menthan^ menden (sich freuen,
mmunion- od. gemeinschaftliches 40 sich ergötzen, seine Freude bezeugen über
iiandegôd od. mangôd — , schan- Etwas); mnd. (Seh. u. L.) mendeldach
landekrâm — , schandekräm; — (Freuden- Tag) ; ahd. mandilôn, mendilôn,
-, Bchandewark od. manwark menthilôn (gratulari) etc., bz. dass diese
rk. — Afries. mande, monde, Wörter von einem Präter. mand, manth
leinde; Gemeinschaft; fleischliche 45 eines älteren Verb, mindan, minthan {}/ mand,
fi od. Vermischung); saü., mnd. mandh, manth) fortgebildet sind, so wäre es
neinschaft, Communion etc.) u. auch sehr leicht möglich, dass die Bedtg.:
\, maende (gemeinschaftlich etc.). sich freuen od. seine Freude bezeugen etc.
afries. mande etc. in aUen Be- gleichfalls aus der sinnl. Bedtg.: sich hin
^ in der von fleischliche 50 u. her bewegen u, drehen, bz. aus der von:
:haft) mit dem nhd. Gemeinde walzen, tanzen u. springen, hüpfen etc. ent-
ïann u. wird auch mande, mande, standen wäre u. dass somit auch diese
' dasselbe Wort wie meinde in Wörter gleichfalls zu der y math, manth
e, bz. unser méndc od. mênte (sich hin u. her bewegen, drehen, quirlen
nü diesem von afries. mône, môn 55 etc.) gehörten.
det sein, wobei ich wegen der mande-firôd, / *^ _ j« a i« «*^
' o^*. min = ahd. mein (falsch mande-Krâin, {*• «"'"^ "«^'^«' ""^'"^« «'«•
' 1 môn) verweise. mandel, 3/andeZ; — a) die FrucfU (skmyg-
od. manne, mand, ein von dalus); — b) Drüse, wegen der mandel-
ïochtener Korb. — Compos.: ßO förmigen Gestalt; — de mandeU sunt hum
MANDËLIG 578 MAUERE
answiillen. — Mit nid. amandel; tto2. man- griv&(Golliiin, cerviz) ii.is2a9.griTi(]
dola; span. almeudra; prov. amandola; bz, dass die Bedig. Mähne aw i
franz. aiiiande etc. aus yriech, âmugd&Ié. Hals od. Nacken entttand od, du
man-delig, gemeinschaftlich, hz, zu ge- hier unter Mähne urspr. der 1
meinschaftlich gleichen Theilen od. auf die 5 Nacken verstanden wurde, so dürfi
ganze Genossenschaft vcrtheilt etc.; — dat unser germ. mana in demselben Ver
muttcn ji maudelig betalen od. umgrafen, zu skr. mukyk (Hals, Nacken, Naden
don etc. — Ji^s ist Cofnpos. von dein aus stehen u, demnach auch ur^. den J
iiiandc, nmiide gekürzten man (Gemeinschaft, Nacken bezeichnet haben, wie avek
bz. gemeinschaftlich , alle zusammen) u. 10 (cf. I, 71 unter gnvä, bz. lU, 533
delig (theilig). mit skr. niauyâ für ident halL
mand-geld, Monatsgeld, monatlicher Bei- maDen, mahnen, erinnern, anireH
trag, monatliche Bezahlung, Monats- Gage Bezahlung einer Schuld auffordern
etc.; — de Onikes (Armenvorsteher) kamen ho lett sQk gern manen; — he ml
un halcn 't mändgeld up ; — hc hed sin 16 um Bin geld ; — wachle dog ertt of,
mandgeld uog nêt ûtbctâld k regen. d'r an od. um mând worst; — hei
mane, man, Mond. — Redensart, u. d'r an mänd; — man hum insen wsl
Sprichw.: de man is to bcr; — lop an de he wat fürt mäkd. — Compos.: a
man un pliik sterens ; — 'n hof um de man, fer-manen. — Nd., mnd., nid. manei
dat kan nog gän; man 'n hof um de sünn, 20 maencn; afries. monia od. monja:
dar kriten de schippers-frôeu uu kinder um. moanjen; sail. môpje; wang, múofl
— Nd.^ 7{ZJ. maan: mnd. mane, man; mnld. mdne; as. manôn; ags, mai^'ui, ]
maeuc; afries. môna; wfries. moannc; satl. aengl. manien, monien; aJid. nundo,
mâne, mOue; nfries., wang. môn; helg.mün', mhd. manen. — Es gehört zwar
as. mruio ; aengl. munc ; engl, moon ; aii. 26 monére (cf. monêren) zu dersdben
mäni; norw., dän. maane; schioed. mäue; ist jedoch von einem Prûter. mi
ahd. m^ino; fnful. miiue, mônc; goth. meü&] älteren Verb, minan, man, mon,
griech. niëné ; lit. menü. — Mit skr. mäs, (denkcfi, gedenken etc., cf. 3 man m.
mîisas (Monat) ; zend. maoiih (Mond, Mo- mit jan weiter gebildet u. heisü wür
nat), luâoûha (Mond); lat. mensis; lit, 30 als gedenk od, eingedenk mad
méncsis (Monat); kslav. mésQ-cf (Mond, diesetn verlornen minan, man, man
Monat) etc. wohl von der y ma od. mi hört weiter auch goth. monan (me
(messen, abmessen, abtheäen, eintheilen etc., cogitare, putare, sich entsinnen,
cf. malen, niäten ctir.) u. so ah Messender denken, meinen, glauben, dafürM
od. Messer der Zeit, bz. als das, wonach 85 u. munan (gedenken, wollen etc.) ; a
die Zeit gemessen wird od. als derjenige, in îiutmmïAXi (nicht woran denken,xtf
der die Zeit misst, bz. das Jahr u. die Zeit verachten etc.), sowie ahd. manen,
in bestimmte Masstheile od. Abschnitte ab- etc. in ahd. far-, tir-manen, fir-moi
u. eintheilt, anfgefa^st. — Nach Fick acTUen etc., cf. O. Schade unter is:
(I, 176) gehört es jedoch nicht zu mu 40 wobei wegen der Vocale auch mOgi
(messen), sondern zu ma (wechseln, tausc?i€n). mug etc.) zu vergleidicn ist. cf. auch
mane, man, Mähne, der mit langen nieder- maner, McShner, Schuldeinford
wallenden Haaren besetzte Hals od. Nacken Schuldeintreiber; — he hed alle
von Pferden, Löwen etc. — Compos. : man- maners um de döre.
Iiar, Mähnen- od. Nackenhaar u. zwar a) 45 manêr, Manier, Art u. Weise w
(collect.) das sämvit liehe Haar der Mähne; zu Mudhaben u. zu behandeln u.
— b) ein einzelnes Haar derselben; — man- sich zu benelimen etc,, Handhabi
kam (Mähnen-Kamm), a) Kamm womit die handlung. Benehmen etc.; — wat
Mähne gekämmt od. gestriegelt wird; — b) nu wer für wunderlike manércn, un
Miüme incl. des Kammes auf dem Halse; 50 tofaten un to dôn; — hê hed 8ûl
— mâii-kappe, mûnkap, Kappe womit die manôren in de kop, dat man d'i
Mähne od. der Nacken bedeckt u. geschützt mal of klok ût worden kan ; — sine
wird, wie dies häufig bei edclen Eacepferden fan dun de mag 'k nêt Ilden ; — ^
u. thenercn Luxuspferden geschieht. — Nd., nu wer för 'n maner, dat du so s
mnd. mane, nmn; nid. maan; m;i /r2. maonc ; 55 mi büst? — Es ist das entlehn
afries. mona; nfries. (Outzen) iniin, im\n ; maniöre; ital. maniera; s/um. ma:
satl. iiiôiie; wang. nu'innc; aengl., engl, mane; was nach Diez (I, 204) aus tat. n
an. müu (Flur, mauar); norw. maan, niön, handlich etc., von nianui) entstand
man, mun; dän., schwed. man; aJ^l. mana; manerê, JI/oAn^ei; — ik mag n<
mhd. mane, man. = Vergleicht man skr. 60 'n manere (od. gemane) um de ddr
UANGEL 573 MANK
, Monge, Mangel, RoUe od, r^s mank or2. mang etc. mtY meng tnmengen
\WdlMen eum Bollen u. Glätten (miscere etc.) ein u, dasselbe Wort ist u,
— Nd,y nid, maDgel; mnd. dass demnach mengen (s. d.) auch in ahn-
el etc. — Nach Diez (1, 263) liehet Weise wie nhd. klecken aus kli^'an
d (cf, daselbst die Mangel) 5 (cf. klakken) aus einem älteren mangjan ent-
mangano etc., bz. ahd. mango stand. Was nun aber weiter den Stamm
ik, m&gganon. — Nach Fick mang betrifft, so halte ich ihn für das
[her durchgängig entstellt aus Präter. von einem alten u. verlorenen Verb.
ieutenden nhd. Mandel, was mingan, mang, mang, mungnn (miscere), was
idull (Drehholz) etc. u. skr. 10 beim Vergleich von misken, miskmask, mask,
rl) auf die y math, manth mangelkôrn, mengen, mengsei etc. wohl mit
bewegen, drehen, rühren etc.) griech. mâssö (für makjö), mémacha (drücken,
quetschen, kneten, zerdrücken etc.), m&geiros
, Mangel, Entbehrung, Noth (Koch), mageüs (Bäcker), mäza = magja
Î8 aferal mangel un gebrek an 15 (Teig od. Geknetetes; Brod) etc. vielleicht
' he hed mangel laden. — Nd., zu der von Fick (I, 167) aufgestellten y
ehwed., dän. mangel, — Fehlt mak (zermalmen, kneten) gehört. Da nun
, hat indessen nach ahd. man- aber aus mengen u. mischen sich von
»Ion; mhd. mangelen, mangeln selbst auch die Bedtg.: durch einander
tibehren) u. aÄrf. mangelunga 20 machen od. durch einander irüÄren, ver-
g, jactura) früher bestanden u. wirren, Unruhe stiften (cf. mnd, mengen
I. mangôn, mhd. mangen (ent- auch in dieser Bedtg.) ergiebt u. hieraus
d. mengen (mangeln, gebrechen, auch die von : verwirren, trüben, verdunkeln,
*,der mit lat. mancus auf die- bz. trübe u. dunkel machen etc. entstehen
auf ein aus lat. mancus (cf. 25 konnte, so ist es beim Vergleich der Form
nkcn tf. mankéren entstandenes mank neben mang (s. oben) auch höchst
wahrscheinlich, dass zu dem obigen mingan,
m, meneelkorn, Mengkorn, ge- mang, mung etc. auch der Stamm munk des
n. — Nd. mangelkorn, mang- and. munken, mnld. moncken (trübe u. dunkel
lankkorn. ^ — S. unter mengen. 30 machen od. trübe u. dunkel sein etc., cf.
leBgel-kram, gemengter od. ge- munkeln) gehört.
n od. durcheinander gemengtes Vergleicht man nun aber ferner noch die
Zeug. verschiedenen Bedtgn. von lat. turba als:
8 tf. mangel-mSske, aJlerJiand Unordnung, Verwirrung, Zerrüttung etc. u.
er od. durch einander gemisch- 35 Schwärm, Haufe, Menge etc., so gehört zu
einander gemengtes Zeug, bz. mang in der urspr. Bedtg. : (bereits) ge-
4, Gemenge od. ein Mischmasch mengt, gemischt, od. (bereits) unter u. durch
le 8, B. von Korn, Obst, Kar- einander geknetet u. gerührt etc. ausser nd.
*eh von sonstigen Sachen. — mengen (verwirren, Unruhe stiften. Streit
008, mank-moos; mnd. mank- 40 machen) u. menger (Verwirrer, Unruhe-
mos u. mûs. macher, Streitmacher, Verhetzer) auch zwei-
I, mangeln, bz. auf der Mangel fellos das as. gi-mang (Schaar, Haufe, Ge-
ten. seUschaftj bz. consortium, concursus, turba
i^mangeln, fehlen, gebrechen etc. etc.), a^s. ge-mang (die Menge, das Gemenge
. mandegôd. 45 etc. od. convcntus etc.) etc., womit das
. unter mane. Subst. menge (Menge od. Vielheit von Per-
\uch manken, zunschen, unter^ sonen u. Sachen) übrigens völlig unverwandt
fch etc.; — nê sat d'r midden ist, da dieses von mennig abstammt.
nken de kinder is föl strid ; — - 2. mank, mangelhaft, fehlerhaft, gebrech-
)T Bitten od. dôn, gôten, maken 50 lieh, lahm etc. ; — dat is mank od. dat is
iken jô (zwischen od. unter mankgôd ; — dat përd is mank un lâm. —
Ô hed 't d'r manken r8rd. — Auch subst: Fehl, Fehler, Mangel, Ge-
nnd. mank, manket, mankent, brechen etc. ; — dar is gm mank an to sên.
i., mfläm. manck ; afries. mong, — Nid,, mnld., nd., mnd. mank etc. Mit
mk; helg. mank; as. mang (in 55 itaJ, (Diez, I, 262) manco, franz. manc
ags. mang (in ge-, a-mang) ; aus lat. mancus, was vielleicht mit kslav.
mong (in bi-mong, a-mongst) ; mcnkas (zu wenig) u. skr. manâk (ein wenig)
in a-mong); md. manc, mang. etc. auf eine y ma, man als urspr. Form
man die Wörter mangelkorn, der y mi, min (minuere) zurückgeht, war*
mangelmôs etc., so ist es klar, 60 über Weiteres unter min.
MAN-EAM 674 IfÂB MABE
mân-kam, | ^ ^.^ ^^„^ stark eêe.) genng to, nm dat to dni
mankement, mankelment, Fehler etc. ; — mans (dick ii. stark) genng, um dit to
d'r sunt gên mankementen an. — ^i««/ranir. maasehette , MansehdUf Hm
manquement von manc, cf. 2 mank. 5 Handkrause. — Spriehw, : mit mau
1. manken, s. 1 mank. on handskes is kir£d dönkeo. — Da
2. manken, hinken, lahmen, gebrechlich manchette van mancha (Aemd n. (
sein etc. lat. manica von maniis (Hand),
mdk\\k»reii^ mangeln, fehlen, gebrechen etc. ; mâi-gehiii, Mondsthein. — S^
— mankêrd d'r wat ? — wat mankêrd d'r 10 hê kikd (od. tredt) so hôg, as de j
an? — mankêrd dî wat? — Aus frane. de m&nBchm.
manquer von manc aus lat. mancus ; s. man-sek, Mann'Siedt, Mann-krani
2 mank. um einen Mann.
mân-kop, s. 2 m&n. mans-fâr, Manns- Vater, Stkwieg
manlik, mannelk, männlidi, einem Manne 16 maB-skap, nan-sehnp, Ifamudi
od. erwachsenen voUkräftigen Menschen samnUheit von Mensi^en od. MâM
gleich; — hc sügt al regt mannelk ût. wi mit unse ganse manachnp b&nt
manlikhcid, mannelkheid, MânnlicJûceit, west; — sê aûnt mit de hék manskn
Manngleichheit, männliche Kraft, Zeugungs- man-slag, man-slagt, Erseklap
kraft. Geinächte, Hoden. — sê hebben hom 20 Menschen, TodtsMag, homiddiam.
sin manlikheid ofsneden od. namen. manslag, manslagt; mudd.^ mnd. mi
man-mal, s. unter 1 mal« o^'es. moD8lachte,man8ladita:(tf.n
mSkJk'ia\\iÄ)L^männl. Mensch, Mannsperson, manslahta; ags. manslyht; oAdni
als Gegensatz von {vbmiû&V, Frauensperson. au€h manalago, manalecco; fM. n
manne, ein kleines Fischnett (auâhúbilk 26 mans-mdr, Mannes-MuUer , 8^
u. schûfliäm genannt), welches um einen mutter. — Sprichw.: mammdr, is
starken Reif befestigt ist, an welchem sich afer de flôr (Ftur^ Dide).
eine lange Stange befindet, mittelst welcher mass-tal (0. L. B., 314, 888),
das Netz auf dem Grunde hingeschoben länge; s. unter tal.
wird. -^ Es ist zweifellos dasselbe Wort 80 man-SÛk, i. q. man-sék.
wie mande, manne (Korb) in der urspr. mantel (Plur. mantels), MaiUa
Bedtg.: Weidengeflecht. v>^^9 Schutskleid, Bekleidung t
manneken u. mantje, Männchen; — 'n Schutswand von Hols od, Stein, Bau
li'itjct manneken ; — mannekens od. mantjes — he deid sin mantel um; — ké
maken (Männchen machen, z. B. mittelst 36 de mantel afer de kop; — wen '
der Finger an der Wand als Schattenspiel, (Garten) anlegst, den must da d'r ê
od. indem ein Jemand allerhand Sprünge omto planten, dat du d'r *n mai
od. Cai^riölen u. Possen macht wie eine krigst — Sprichw. : ho hangd de i
Gliederpuppe). — Nid. mnld. manneken, de wind. — Aus kU. mantdÜmn,
mannekin, wovon franz. maunequin (Glieder- 40 (pallium, ManJtd),
puppe). rnantje, Dtmtii. von man;
mannen, mannen; — Compos.: be-, afer- manneken.
mannen etc. mannen, jemanden) su einei
3Ianno, Manne, ml. Name; —- Geschln. Manne od. männchen (<if. man^e]
Maniiinga. — Wohl von man (Mann, vir 46 daher überhaupt: klein madien, uni
liomo) weiter gebildet. bezwingen, überwältigen, besiege
manöver, Maiiöver, Kunstgriff, Kwtst- ho kan hum wol mannen; — h*
stück, Kunst, Schlich^ Schwank, Kniff etc.; hum, dat 't so 'n ârd hed.
— wat mäkst du mi dar nu wer för ma- man-wark, & mandewark unU
uiivers ? — he hed alt!d allerhand manövers 60 m&nde.
])i d' ende. — Aus franz. manoeuvre (Hand- 1. mar, nur, aber, jedoch ete.
griff, Kunstgriff etc.) etc. u. dies von lat. maar; mnld. maer« — Entweder
manus, wonach es wörtl. Hand-Werk od. gang von s in r aus franz. uom,
Hand- Arbeit bezeichnet. dasselbe Wort wie mér (mehr), da
mans (Mannes), kräftig, stark, robust etc.; 66 (mehr) im mhd. als Conj. die Be
— dat kind (od. dat wicht, de kô, de bôm, dern, aber etc. (tf. mör) hMe.
de kërel etc.) is dügtig wat mans; — 't is 2. mar od. mir« (^^- wkm
'n fulmans (voUmannes, voll ausgewachsenes, Fluss od. natürliche WMserUituni
vollkräftiges) kind; — 'n fulmansen bom; Gräben, GrenS'Graben ete,; — (
— he is d'r maus (Mannes, bz. kräftig u. 60 BrökmcTlsoid (ein kleines Flüssehe,
UâHDER 575 MAR6RETA
miAiÊfith).^ Nid. (Weiland) mit zend. mareglia, meregYid^ (Vogel) zu shr.
r ad. Gewässer, Landsee; ein mrg, bz. m&rg, zend. maregh. (umherschtoeifen
Mgëgrdben etc. u, (cf, v, Bale) od. umherstreichen u. schweif en etc.) gehört.
Vertiefung od. kesseiförmige Ein- Mare, Maria. — Moder-Mare, Marê-mB.
I nwhi vulkaniscJiem Gestein; 5 — Dimin.: Marêken, Marêke, Maike.
, mer (stagnum, lacos, palus, margel, s. das gebräuchlichere xnergel
Vi««, mar, maer od. mar, marc margelê, Sudelei, Schmiererei etc. ; s. das
luntgsgraben u. anscheinend auch folgende :
ieauchnachJapix das wfries. 1. margeln, klecksen, sudeln, schmieren
Bedtg, hat). — Es ist dasselbe 10 etc. ; — he margeld en de ganse wand ful ;
a6r (Meer, Landsee) u. daselbst — de kiader mutten en altid de ganse för-
Î zu vergleichen. dör ful margeln ; — he margeld wat toregt ;
)iarder. Hier schon höchst selten, — alle wanden (od. boken etc.) sunt bemargeld.
vor einigen Jahren in einem Wenn man die Verba: kreiden (von
ute noch ein Stein-Marder ge- 15 Kreide), kleien (von klei) od. klêmen, lernen,
Nd. maarte ; mnd. marth, marte, limen etc. vergleicht^ so ist es zweifellos,
rdel; mnld. marieT -, a^9. meard; dass dieses Verb, mit mergeln, bz. mnld,
nuurder u. mhd. mart ; ital. mar- marghelen, merghelen (mit Mergel düngen
marte, martre. — od. überziehen etc.) ident. ist, bz. ebenso
gUiehbedeutende martes ist wohl 20 wie dieses von margel, mergcl ; mnld. mar-
WnÜehnung aus dem and., ags. ghel, merghel (marga, creta fossitia, terra
l mart, aâ dass dieses mit ahd. Candida, terrae adeps etc.) weiter gebildet
aus dem lat. martes entstand, ist u. soviel heisst als mit Mergel bestreichen
Ser Marder ein Säugethier der od. beschmieren, bz. Mergel macJien auf
Gegenden ist u. die Römer mit 25 Etwas u. an Etwas etc. cf. auch das
<iilu erst durch die von den Be- folgende:
r nördlichen Gegenden gekauften 2. mar^in, mergeln od. a) (sinnl.) Mergel
Ue derselben mit diesen Thieren od. fette Dungerde etc. (s. unter 1 margeln,
trden. Die urspr. Bedtg. von bz. unter mergel) graben od. ausgraben u.
mhd. mart, mnd. marth etc. ist 30 wegnehmen wo, bz. mit Mergel Überziehen
ier, weil es eben ein so mör- u. düngen, od. Mergel ge- od. verbrauchen
bkUdürstiges Thier ist u. gehört u. verwenden (als Dungstoff u. das Wachs-
iard od. meardh jedenfalls eben- thum beförderndes Mittel) ; — he margeld
/ mar toie unser môrd u. môrner od. (wie jetzt gewöhnlicher gesagt wird)
mors, moriri u. mordere etc. 35 mergeld (gräbt u. ge- od. verbraucht Mergel,
ir, Mahre, drückendes u. been- benutzt u. verwendet Mergel) nüt so lank,
penst. — Compos.: nagt-mâre. dat ho sin margel all' up un ferbrûkt hed;
wohnlichere Form ist hier mire, — b) (sinnl.) Mergel od. Dungstoff u. (trop.)
unUr Letzterem das Weitere zu das Mark u. Fett od. die stark u. fett
40 machende Kraft (cf. 1 mark u. mergel) ge-
r, Mähre, Stute, weibliches Pferd. u. verbrauchen od. wegnehmen ; — he mar-
rt: he lett de lip hangen, as de gcld dat land ût; — hê margeld sük ût (er
b dode fâl. — Nd. märe; and. entkräftet u. schwächt sich, macht sich
mere, merie ; nid. merrie ; mnld. schwach , schlaff u. mager etc.) ; — he
ie; afries. merie, merrie ; nfries. 45 sügt gans ti- od. of margeld ût; — hê mar-
märe; wang. mer; ags. myre; geld sük of (er mergelt sich ab, schwächt,
t, mare; engl, mare; an. merr; mattet u. müdet sich ab, quält u. mühet sich
', dialect. maerr, mar ; schtoed. vollständig ab, mühet u. martert sich ab etc.)
fct. marr, mar; ahd. mcrihä, od. (wie wir auch sagen) he ritt sük of, um
L merich^ merhe. — Es ist das 50 mit sin arbeid klar to worden, bz. am 't
I ahd. marah, marach, marih, regte wôrd to finden od. am hör to helpen
. march ; md. mar ; ags. mearh, etc. -^ Mnd, mergelen ; mnld. marghelen,
narr. Wohl mit dem gleichbe- merghelen (marga stercorare agrum, margam
idséh. march ; ir. marc aus akeÜ. adhibere agris) ; nid. mergelen (mergeln, mit
rd). — Da g sich nach r im 55 Mergel düngen ; abmergeln, ausmergeln, des
r. k verhärtet (cf. Schleicher, Markes berauben, entkräften etc.).
oag. 240), so würde zu ir. marc, Margreta , Margret , Magreta , Magret,
i das aind., ved. mrga, bz. marga Mej^rêt, Mergret (gekürzt Greta ; Dimin. :
intHope; überhaupt jedes wilde Gretje), Margaretha. Margerêta od. Marga-
chioeifende Ihier) stimmen, was 60 rita ist entlehnt aus lat. margarita u. eins
MARGRETENDAG 576 MABK
mit gricch. margaritcs (Perle). Dieses selbst dân. mttzr ; sd veéL mftrg , dkâ, nin,
ist aber auch wieder ein Lehnicort u. marc, mark, laarac; amhd. muck;
wahvscheinl. urspr, eins mit as. merigriota, marc. — cf. skr, mi^jan, mjyjâ (nL i
moregriU; ays. merogrëot; ahd. marigrOoz, maggä; send, mazga; tipe». magiu;
morigrioz, mcrigruoz, mericrëoz; mhd. mer- 6 m&ghzah; osset. maghz od, miig;
griezo (Meer-Gries, Meer-Kies, Meer-Korn ; mozgÜ (Marhj mednJla ii. senA. «
Perle) als Compos. von : meri (Meer) u. hirn), was wahrseheinL ein in eim
griot a, grüot etc. (Gries etc. od. Zermalmtes) Etwas eingetauchtes od. vena
von griotan, griozaii etc., s. Weiteres unter eingelassenes Etwas (u, so auehml
gortc. 10 u. von Aussen Unsichtbares, bs. da» l
Ist es übrigens richtig, dass das Wort u. Inwendige) begeichnet u. su der]
margarita od. as. merignta ; mnd. margarite od. magg (mergeri , mergi) gdtöri,
in der ausschliesslichen Bedtg. : Perle, wie Fick (I, 722) eine idg. Form mu
Wacker nag cl, kl Schriften I, 71, be- für mi^â od, ms^sn einThimiiva^
merkt, schon eher bei den Germanen be- 15 setzt, deren inlautendes s i» UL
stand, bevor sie in Fjtiropa einwanderten, mergus etc., sowie im gerwL natp (i
so könnte es auch möglich sein, dass der in r (cf. leren = gm, laisju de
zweite Theil garita gar nicht mit griota, ging u. wobei für die urspr. Fun
griot, od. goth. griuta ident. wäre, sondern auch der Umetand spricht, dost é
vielmehr zur j/ ghar, ghp (brennen, flammen, 20 maj,] od. magg gewöhnlich mi^ ft
glühen, glänzen etc., cf. as. glitan, glänzen (cf. Bopp unter maj:^;) gesehriée
etc., an. glit, Glänzendes, Glitzerndes etc. Ist nun aber marga wirklidt mu
von gli, bz. ghli, glial aus ghri, ghar, wovon (s. unten) entstanden, so wurde in
auch lit. zcriu, zeréti^ glänzen etc.) gehörte das lat. Fremdwort (akeU. od, •
u. demnach garita nrsi)r. ein glänzendes, 25 marga (Mergel) stimmen u. (weü dg
helles, leuchtendes od. schimmerndes Etwas gewöhnt, tief sitzt «. im (hunde i
?/. so auch einen glänzenden Schmuck od. od. der tiefliegende Untergrund i$
eine Perle bezeichnet Mttc, wo dann die nach auch dieses margß urspr. mä i
Vorsilbe mar sich einfach auf den Fundort masga entstandenen marga (medaDa
im Meere od. im Wasser od. überhaupt auf 80 gewesen sein können.
dem Meer od. Gewässer (cf. 2 mar u. môr) Zum Schlüsse sei übrigens no(h t
bezieht, tcie dies ja auch bei aM. marigrioz dass Ferd. Justi ausser muga (
etc. der Fall ist. Mark) auch noch ein send, meren
]^largrvtenda^ od. Margreten (13. Juli) Bedtg. Mark auffuhrt, was er n
wird auch häufig pis-Margrct genannt, weil 35 = skr. maij, idg. marg (sireiékts^
es, im Fall am 13. Juli Regen einfällt, wischen etc., cf auch 2 mark m. n*
dann meistens 0 Wochen hindurch regnigt ken) stellt, dessen Grdbdtg. (als V
n. nass bleibt, wie denn überhaupt nach düng von mar, reiben, eerreüfen, w
dem Volksglauben das Wetter des Marga- tödten) aber jedenfäüs auch reihen
reihen- Tages die Witterung der näch<tten 40 viel oh mit Anwendung van Druck <
(i Wochen bestimmt. Daher Wittcrungs- ein Etwas eerreiben u. serkleinei
regel: Margreten deiil ses wükcn beten malmen etc. [cf. 1 malen n. mil i
(heizen) of ses wiiken gêten (giessen od, mit od. ohne Anwendung von Kraft \
regn en). fahren iiber Etwas hin u. so and : « '
marjen-blüme , Marienblume, Massliebe Ab streichen, streifen etc. od. abwisdm,
(bellis pcrcnnis), auch marléfke u. moder- bürsten etc.) ist, wobei man dann k
marlêfke gekannt. (Mark) u. bei unserm aerm. maifa
1. mark, Mark od. die innere fette weiche (cf. auch Orütse u. brägen in dt
Substanz der Knoclirn, Bäume u. Pflanzen ; Gehirn u. daeu send, mazga, G
fig. Gehalt, Kraft od. Kern. Bestes, Nähr- 50 Mark) auüi ebensogut amnehiun
liaftes etc. ; — he sagt hum 't mark ût ; — dass das Wort mark ais der «eié
d'r sitt od. ho hed gen mark in de knaken ; der Knochen u. Bäume urspr. Hos
— dV sitt gen mark in hum etc.; — dat riebenes u. weicfies EUoas beseid»
gcid en dör mark un bôn. — Nd. mark ; bs. dass das germ. Thema marga i
972?}rZ. march, merch ; nid. marg, merg; mnld., 55 merczu (^üforjlj zu einer Vmargoi
mfiäm. margh, mcrgh; afries. merch, merg; bildung von mar (reiben, serrei
wfries. merge; nfries. marg u. (Outzen) gehört.
mdrk; wang. mirich ; as. marg; ags. mcarg, 2. mark, Zeichen, Kennseieha
mcarli ; acngl. mcarg, marg, meari, mari ; zeichen etc. ; — ik hebb' min mir
e/2^/. murrow; an. mergr; nono. merg, marg; 60 mâkt(W. aphaaen, npsetd, insnéden
HABKBAR 577 MARKEN
.) Hat ik 't alt'd wer kennen kan; Zeichen- od. Anteichm- u. Vorhedeutnngi-
mark ii nika mgr to a&n. — Nil Tag oâ, Tag der besoHders gemerkt u. ge-
mtik; mnd., mnld., Inflam. tMrek, kenimiclitia int u. ein benondere/t u. be-
ini&rc; an., norip. mark; echuiml., merleHSKtrlhe« Xetcheit «. Gepräge }tat od.
. ~ Mit nhd. Marke (Zeichen S ferner outÄ Tag, den man sieh tortiigmoeite
Mark in der Bcdtg.: Grenze merkt, anmerkt, bemerkt u. auf geichnet, weil
Körner: hier steh ii7t an den er wegen irgend eines Ereigntsses besonders
tiner Tage u. das Coinpon. Mark- wichtig u. ein GetJenk- ii. Erinnrrungsiag
u. abgegremler Bezirk od. Lantl- an selbiges int; — de irrste drë ^t'-diLgeii na
»VÉ, Procim etc. (cf. die Mark 10 Icchtmis sunt markcldagen^ »ji 't fDrjär, de
Tg etc. od. das Compos. Mark- aömmtr uii de harftt; — bi suk niarkeldagen
, (tfries. merka, merk (cf. strrk, kan mau 't am besten bebolden, wen d'r vsU
\hâ. stark}, merik (Zeielien, Mal, bcs(milera in 't liifen un iti d' faroilic ftir-
)d. noto, Signum, mocnlu; Grenze; kamen is; — he hnd oferal stn markeldagen
, Bezirk od. aiigegrenster Beiirk) ; 15 fiir. — Nd. (Vühnert etc.) markcldag.
(Orense); mnil. mark, niarko, taäiktilWi, jmtrkflk, merklieh, beinerklich
ffk od. ahgegreiizter Landlheil u. etc. ; — dat ia markelk genug , dat \iC' alle
•eineinsehyîiichesEigenthum einer dage swakkcr word.
Feld- od. Dorf-Mark He.); as. 1. marken, merken, mit einem Zeichen od.
ente, Betirk, Landstrich, abge- ^ Merk versehen, geivhnen, begeiehnen etc.; —
airk); ags. mcarc (nota, aignum; de fatcn un de l>aJkea sUol so markt, dat
etc.); aen^l. mearkc, merke ; engl. elk gllk wi^t, wel sê tokamcn. — Nd. marken;
rke, Zeichen etc.); ahd. marka, mnd. merken, marken; nid. merken; mnld.
rcha, maracba, marhha, marha; marcken, mercker. cf. leeilcr:
;he ; mhd. marke (Grenze; Grent- 25 2. Markei (miirk, murken ti. auch mai'kde,
gremter Landeslheil, Bezirk, Pro- merkte u. markd od. markt, gemerkt, bemerkt),
• Gemeinde zugehöriges Genammt- merken, bemerken, wahrnehmen, spüren,
Wald); ffoth. marka (Grenze, verspüren etc.; merken od. sehreiben, geidine«,
>, sowie nucA w(Al an. mürk, noiiren, anmerken, bemerken, einprägen, atif-
moikr (Wald als Gremland od. 30 eeiehaen etc.; — lif mark d'r niks fan, dat
\e Länder scheidet u. trennt ». sn ik hmu anstütde ; — tiest du 't wol murken,
I = Grenze od. Grem-Seheide etc.) dat lir- uns bedriigt ; — all' wat ferküft word,
rsdben y germ. mark ; idg. marg ; dat niast du d! marken ; — hr' markt dat
'streichen , streifen), wozu muh nd. markt siik 't all' ^untn an u» un, wat
(Rand, Kante, Grenze) gehurt u. 35 hü bürd \\n sftgt ; — lié licd siik ile prîs
IHN das auch für unser .^eiifi*. markt oil. su\-, upmarkt; — mark dl dat,
HeUende Thema marka ebeniotcohl wat ik d! sc^ heb'. — Nd. marken ; nid.
jlh., ahd., as. m«e)fa etc. it. lat merken; mnd., mnld. marken, merken;
or. Mos die Bedtg.: Strich nd. afries. merkia; wfries. (Japix) merclgcn,
reifen (cf. sträk u. strûp etc.) 40 mierckjen; engl, mark (v, n.) ; an. merkja
(kenntlich machen, bezeichnen; vermerken,
h., tütd. etc. marka etc. slitmml aufzeichnen; unterscheiden; bedeuten, sig-
., port. iiiarca; frans, marqiie, nificare; imihriielimc« , bemerken); nortc.
eichen, Grenze); ital.,span.,port. merkja; nchwrd. mürka; diin. marke; aM.
■OP., franz. iiiaro; afranz. auch ^5 (iiiarkjati, merkjan) merkan, merchan, mcr-
■hen,Mas*); Verb.: it<d. maxcAri', dien, merken; mhd. merelicn, merken (be-
. span.,port.,proo. marear; franz. achten. Acht geben auf etc.; wahrnehmen,
afranz. auch: mcrki>r, inerchier bemerken, beurthrilrnd a. auslegend rer-
\), marchicr (angrenzen! ; desgl. stehen: im Sinne belialteu, merken; einen
/.marrhese; äyta«., ;>wr. marquM; 50 tadelnd beuriheilen worüber; mit einem Mark
■qnJB (Markgraf) etc. o/l. Merk (mhd. iimre] versehen,
ler Y mai£ s. Weiteres unter mi'ire. Dieses Verb, gehört ausschliesslich ebenso
melken «. sodann wegen mark als wie icild auch 1 marken zu dem Neutr.
abgegrenztes Gexicht u. als Mänze iiiark (s. 2 mark) «. h^isst soviel als mark
le« abgegrenzten Werth des Wei- 55 od. Merk, Zeichen de., Signum, nota (bz.
Weigand, Fick (IIJ, ä.14) arspr. Strich), mit einem spitzen od. sehar-
B. /dt Etwas (Griffet, Feder, Stichel, Messer
T, merkbar, bemerkbar etc.; — eti:) machen (in od. auf Etmas}. Wtia je-
9 ian markliar. doch an. markün (anordnen, bestimmen;
dag, Merkel- od. Merk-Tag, d.i. 60 inerken,bemerkeH,aufmerkeH); ags. meuxjAn,
»Omkut KoalmaB, WDitwbnsti. It. ST
S78
^ARLiy
merhj&D, mfrcjiui (betei^Hea, tnïcare, fodero,
«rribcrc, wiiiuuv, bs. noUr«, (iRSJgniie. Av
cwnnro etc.) ; atn/jl. meurhien ; tngl. taiak
(V. n.) ; (in. marka (ktnHtachnen, abbüden ;
erkennta, «cfc(i'f-s»e»t om/ (Etwan); «orw.
aiarka, inerka; «chwtd. marka; dätt.tBhTko;
akii marcan.raarchftn (abgremen,betai:ttnen,
begtimirim, alarkâtttn eU.) belHffl, M lä^st
ea Kteh n icht mit äeHtimmtlUit ta^en. oh Aitte
aimsehtiaidieh tu gnth., a»., ahd. niftrka;
(M, mv&rc etc. gehören, oä. Hteht auch tluilt
vim niurk (signam < br. das Zeichm, cf-
3 luarh) uieiter^ebiÚet sind, uiu xuHafallot
auch US. «. aJid. bejitaadim habm wird.
merket oH. marked, markt, a) Markt alu
PlaU, (ht od. Stellt u. auch al» Tag od.
Xtit wo llaniUI stattfindet; — ffr «IIa ffll
kriunen od. d'r U tOI Probte uq \iaaAu Dp
't raiirkl; — ho wftni] up'toiarkei; — Hin
jitiigster hebben wl drd dagen markt; — so-
dann ferner nurA b) Markt tnt Sinn vöh
Handel od. Kauf u. Vúrkauf von Waarm
od. auch im thnn von Tannbriufligung od.
Xusammenkunft cum Tanat od. (fenutx
nonst. Verjfnügungcn; — tl'r word bol'l wtfr
Diatkt Loldeu, war allerlei Utt uu fL-rkuR
word; — dal wicht un de Junge h»bl>eu
idiikfetcriuarkt (am Pfingetmarkte) mit 'a
ander markt holden. — Bedcnsarl : \A U fan
allo markten wËrkPrd ad. iip alle marklen
to hns- — Compo».: marklaagt markltlek,
marktgaog, maiktgäd od. marktv&re, markt-
krÄm (üarkthude), marklschip eto. — Afriet.
■DBrkct, merket, merkud ; ahd. merkit, mM-
(-kUti mhd. market, markt, mark, merkt,
mt'rk etc. — Aus u. von lal. mrrcattn i<i>n
murcari (buttdetn, Üaniiel treiben rtc)u. dien
von mor« (Waare ele.}.
markten, markltn, Imndeln, feilschen etc. ;
— t6 markten d'r um, man sd künen nit
regt kiftr mit 'n ander worden.
miirl'itlLe,gehirtt aus: marßen- ed. maijcn-
löfke (Maritn-IAtbcheri) ■, a. marjea-blömo,
Statt murififke ha*st »in auch mallAfk«,
melffke od. modi-nnarlCfkc! (4. ■', Mullrr-
Marien-Liebchen), »ome mdilCfka (Schön-
Lithehen) m. modermfïijiïfke.
m.«t\m (Naut.), a] daitSawmtauod.htich
(<^. n lîk) am Segel mitWsi dünnen feOea
Garn (marÜn oeHannl) in der WtiM fest-
nähen, dann jeder 5(wA u. UiMchiag (fes
Garns durch das Segel u. durtA od. um das
Tau mit einem sog. marlslag (n. dj od. (wie
wir auch sagen) einem hallien Stich (nid.
kcttingswijae) feslgesteckt wird; — h) (cf.
Bobrik, »aut. Wb.) überhaupt ein Etwas
mit einem dünnen Seil od. einer Leine in
der oben buschriebencn Weise biestigen. —
NM., nd. mikricQ; schioed. märla; dän. (rf.
Bobrik) marle; engl, tnarl (dasselbe);
• ^
aengl. (Stratma .__
Danfhea auch emyL narÜM . pv. «
(l'Altncber k U ntli*iaf tnt fa \
martr.n, unautrlM ((e.1, aoi ithr id
i vom l'trii. amrica. eenittrt »m
marÜi) (». d.) mtHer gttiUä ul
utnrtÄi heisil so nd als (ein I>êê) i
hoU od. iwiefarA u. Jappttl fMMe
fest st«km. ftM ndkm elf. * «
10 mafrela, m>rn>leti aU dem /l>r«ni
marren, tnoron, nuTTtn (l biaim,ftt
befestigen, ftstmatkai «fr.; — 1
«Aununi, auftekiebtn, KtrtOgers m)
Inflam, aamn, nMurcn, onm, »tn
IS marrjun. marrwi, marrai. arnn
mhä. auiTTts-, 04. m^rriaa, matt»
dlre, retojdaru, aufhaken, bea»i
fesitpen, anbind*», imcrUmo ;ilM
«candallfare; faailoBrv); ii/Wml a
■2ü merja; a^s. miTurjan, nurrw, nrni
(orraiF, imii*direniL};iieN9{nvm
engl, mar «tc. (leiivo» omcA jvoc.
mariir, sieh verirren; Hat. mutrli*,
verwirren etc., *. weiter bei Vit!
2S was höchst uiahrscJteinL mU ViÜf
1 in r aus ur^. mai^ait ttdOtti
nach mit golh, mar^as {tcuiiUi*
dire, offendere etc.] idinl. mi.
aber ilas aoth. narqu od. nu^
30 so ist es klar, dass lüeset tum am
man od. Thesna nuna (mts/it itat
mit Jan fortgebildet ist, der ai. dei
von mar, uf mUtr geiüdtten m
y mara od. mar*h gehiirt, leobé
HO VergleJch l'M ifolA. manjan «. aJu
CiiniiûAtf iMiM tm «Ir. (cf. Braf
(te bnir, to eiidure {ȉtJcntflT:
U( lel; t« pariton) eu dettten lUl, Ol
Weiltrbmmitt att» mar asi. ar
40 denn Vergieiidt roit rewi Hrtik
todl H. sliU Hicnicn od. in«, m
nicAf rtlAriin, ttiHt u. unbeMgtieK
manha (Tod od. Slerboi tU.) i
weiter etrbreäen mS w. lur in
45 der XuMmmenttcUung c«n poll.
mit skr. umU CMr^reuMj ou/tatrs
(11, 434) «nrcM^.
narlin u. vsrUng, dünnes fp*i
Band, Tau, Leine su» Binim
6Ü machen od. Fesseln ran Etiena.
marlijn«. marlloq, mvcTling; vfria
raortijnne; rngl. marllnF ; »eh»té
i Diene Wort «eb<int Mir nieAl
Tolie marlMT vd. nuurettti, marrdl
eher jurn Verb, raarm, lurM
mceren (ftstmachen, butJtn ele.. h
A(nii»«n etc-, s. unter nuiinO vli j
) afries. mere fBan^ JT
MABL-PBEH STD MARS
äem iiniiU.(KiJ.) meertouve itomtnencr überseeischer Seitig he-
Faü itt u. wie auch afriea. deutet, glaube ich kaum, da meri fcf. mër u.
imun;. Binderung) ; agg. mea- 2 mir) hier Kohl in dtr allgeiiieinen Bedlg.
aengl. merriat; engl, mxn-ing Wasser od. vieUeieht iii der von: lacus,
llöritng od. Schaden, Nachlheil G palus , fossa n(c. steht u. detanaeh diese
Btriage, marrmgc (Aufenthalt, I'ßante od. Wund wohl daher ihren Nanim
nögerung od. Zögern, Säuai^ii} luit, weil sie in Wasscrgräbeti ». kleinen Bä-
od. mcija; ags. mearrjan etc. cheu einheimisch ist. Vergl dieserhalb auch
en) gehört. »iHM.('A't7Jinspr-rBdijs(ritphaiiusrusticaniiR,
td.^K\-mÚLttT,äerzwmmax\fn 10 sinaiii porsiruni), — mncr-wortel, mcrvortcl
, feststeeken , ftstmachcn etc. (er]'iig:iuiu, marintun od. raJix uiarina), —
riemen od. Nagel etc. — 2tld. Diacr-koei, mcr-koet (WasKcr-lIiihn) etc.
^I. marline- od. marling-spikc; marokske, allen Weib, He-ve, Zauberiu
piyt; dän. mürlcspigcr. etc.; — 't is *n olüen marokske. — Es ist
f. mirltan. Seil od. Tau tum 16 möglichermeiiie aus inare ml. mara (incubiia,
Ihinden u. Festlegen von Etioas. rf. niîrje) in der Weise entstanden, daas ru-
'cep, marltouw. erst van diesem ein Dimiu. ti. Femin. ma-
Marlschlag , bt. Sehlag od. rekc , marake (cf. das wallon. marke i'ji
Khlingung, Knoten etc. toomit ctiniide- marke, be. bei Diez, 11,359 unter
festmacht od. fc»tel. — A'W. 20 mare) gebildet n. van diesem Femin. dann
n., schieed. märUlag ; engl. nochmals meder ein Dimin. marakske od.
marokske gemacht wurde, da I^ettteres jeden-
. marlrép. falls ei» Dimin. ist, ähnlich wie paslômkc
I Marmor; — b) eine Kugel ran paslor, — od. mcaterskc von mester, —
auch murmel genannt — Cum- 26 siutlcrske von smdc.r etc.
tén (Marmorstein) etc. — Nid. 1. mara, l'lur. marsen, der Mastkorb od.
narmel, marrel; miid, mi?rmcl. der sog. Korb oben am Mäste grösserer
mein = nid. marmeîün ; nd. Schiffe, welcher gewöhnlich nur aus einem
■moriren) gebraucht man hier um den Mast gelegten, auf den Sahlingeu
% der Stadt) schon meistens 30 ruhenden Brettergerüst besteht. — Compos. :
i. entlehnte marmorercn od. fok-, bcjukn-, röater-mara. — manklampc,
inarsrä, niavBarliote, muraseil, inarsstciigc etc.
eine Mähre od. Stute, hz. ein — Nid., nd. raars; wnd. iiiprse; mnld.
n. Körtl. ein Pferd, was eine mperaej norw. mcrs; dän., schieed. mlire. —
ïeitt Hengst ist. Compon. von 30 Dieses eigentlich nid. Wort hat wie das da-
wie das hier gleichfaUn ge- mit ident. wfries. (Japi.c) mcrsae im nhl.
ÎQgatpërd von hiugst «. perd. anch die lirdlg.: Kiepe od. Tragkorb eines
eh. u. Jj.) mitrpert od. miler- Krämers od. Trödlers u. Hausirers, welchen
isselbe sein m. mär, bz. m&cr der Krämer etc. gefällt mit allerlei Waare
it mür (dem eontrak. modiT) 40 oil. Kram tum Verkauf auf dem Rüeken
od. ror dem I^eibe trägt. Vergleicht man
od. mw-rüddik (auch pcper- bei K il. die Wörter: mcerM,TacBrBer}ie{mcrx,
nl), Meer-Eettig (cochle&ria mercimouiiiin, vul;^ mcrciaria ; franz. mer-
- Ahd. merirülicli, merrütib, cipric: itni. incrchc; span. mcrcadurJa; engl.
irl. merraetich,merreticli; iiiiifl. 45 merivrii'): meerse, merrekorf (corbU insti-
mirredicL; «d. inarredilik u. toriu, canistrum iiistilorium, sporta viincaea);
1 Sehambach) marrcik ; mecramün (cirritor , circuitor ; qui merces
ncrtdah, mcrcli; titrhein. mir- dislrahendas vicatiiu cirtiimfi'ri) ; merra-
ontrah.) micrik, iDCrik ti. auch maatlc (lanistrum institoriuiii) ; meersenier od.
nerikwortcl, zeeradijs, inner- 50 merscuier (circilor, tabcrnariuB, bz. Krämer,
kljk, hoercnradtjs, waterpcpcr llausirer etc.) etc., so ist es klar, dass nicht
'rotz des gleichbedeutenden engl. allein diese Wörter, sondern auch mnld.
i. i. Fferde.Rettig od. l'fcrdc- mei:rse;mnd.mer%<!ii. das daraiix entstandene
Qddik u. radis) hat die erste niais als Korb am Musle u. alt mit allerlei
u od. ahd. raeri otc. doch mit CB Wuaren gefällter Korb eine« Krämers od.
) od. dem ahd. maraba (Pferd) Hausirers mit ilal. niervhe etc. aus dem lat.
iffen, da mcri-ritili ziceifellos mcrx (Waare, Handelswaare od. iilierhauitt
m meri (Meer) w. riitib (Kettig) Ding, Sache) entstanden sind. Sieht man
r meii-iU.i)i soviel (cf. Schade itun aber weiter wie das Wort kräm aus
d) als über das Meer ge- GO der Bedlg.: Bude zum Verkauf von Waaren
UA&S
Uil)
MAStT
u. S'if.hen elf. in ^e Beâtfi. ^ Kmmwaare
vd. überhaupt in die om Waart, Dlnn,
Sache de. übtrffinJ!, no i*t r.s auch dmk-
har, äaa» hier iMtgrkthrt da» aun mi^rx od.
Atu ital. miTche, rtct. mércu enl*Uuuknt
mnUi, mruri» am d*r urnfir. Bedtg. : Waare,
ilandtl*waare od. Sache Hc. C«. oben 11IWTI6
T« mcn) m (Ji> tKm fori- od. Behdäer für
atUrhanä Waare» u. ScKhtH tte. u. »o öW-
kauiit in die Sedig. Korb ttc. McMing.
I)aeê abrr von inrrx ab Waare od. Sache
ttc. auch fiti 5u6(rt. mereil od. meenAfWaaren-
Ding, od. Waaren-Sach«) etilstehen u. hier-
aus weder die Bedtff. Waarenktirb od. Korb
u. liehaUerfür alltrhoHd Waaren htreorgeJten
konnte^ m( kiar, emoie es ferner auch mügliek
tut, dam van den Campos.; mecrS'kon ».
ineen-inauile (korf «. mando tind n/nont/m.
ef. 2 mandü) im tUgUchen Gebrauch viMtr
die Worter kfirf u. mondc ahgeuforfen wvrden
ti. dann mtxne od. mtira dienelbe Sedtg. uiie
ditu Wörter btkieUen. u. hieraut dann in
die atleinige Bedtg. Korb übergingen.
2 m»n od. maraoh, MarKh, Oing, Pum-
tour; — he hed al 'u dugllgen mara mäkl,
~ Vrrb. iDArsAren, marsch^reD, taarschireti,
taufen etc.; — h6 kau dligtw maneKn. ~
Wegen äet Ursprungs deg front, marchor
(marschiren od. reisen, gehen tte.) u, marcbc
(Marsch od. Oang, 7'oar, wovon Uni. ninr-
ciaro, ven. marchiure; span. marrbar, cf.
Diee, II, ISSneq.) sei bema-kt, da»» diese
Wörter etelleieht auf inarehe (ürente ete.)
N. mit diesem auf ahd. mnrka (Grente,
Ürentland, J^ovcnt, Landstrich etc., cf. 2
mark) turUckgehen.
min, Ar»e^^, Podex od. der Hinterste; —
I1Ô lied BO 'd dikkcn mAn, dat 't 'irdeodltk
'n lilBt is, um hum d'r fn np to klappOD.
— Im hiesigen Spraehgebrauch ist es «rinw
Bf-dtg. nach massiver od. plumper u. gröber
als D&rs, mit Urs fÄrseh) aber nicht allein
begrifflich, sondern auch im Sprachgtbraueh
(tf. iikk' mt in de tn&ra od. In de Jlr») gln^h.
— Ist es aus mîo ftra nonlrahirt u. entstanden,
Kie närs visIleicM aus fln od. 'n i« Î Schwer-
lieh; oerpl. mnd. Wb. III. 1 u. li:i.
marK^ttam, Arschdarm, Mastdarm.
marx-oiidn, da» Hinterende eints öegen-
»tanile», s. B. einer Garbe, einer Scheune etc.
uarsk, maak, Marsch, a) der die hohe
Geest Htngebende früher vor dem Bestehen
der Deiche, von den Meeresflulhen oft Ober-
ströitäe, dMrch Meeresanviuek» entstandene
u, aus fruchtbarem u. fettem Kleibaden be-
stehende KiistenstTich. wie t. B. die Wcsler-,
Lititlcr-, Oster-marak etc, ; — Sjwichw. .-
harr' de Wcstennarsk gftn dik, so was d'r
nCl gins glîk ; — b) eine grössere »umpfige
Niederuny ad. ein grösserer von vielen
Waurrlän/en u. Gruben dunhtAEi
lAndeom^tx, deMen Boden ans tarn
Wasserpflanmt H. SuN^jrnlwni Im
weiche tcwcn ihre» witstrkaUifoi l
& soKOhl od. teeit ne aacA tcV 41*1 in
ist, geitändith MMr all 3tet^a»i ei
mm Weidem benuUt itiré, «. S. i< 1
burer-, Enjc^rhafeuer-, Bedoatfticr
«tc-, welche Dandeompkrr deShaH eft
10 rnHe od. rntüw (t. B. Vlclortium
»tatt Tietorbimr-marek) od. mdt h
I'lur. hiunrik«a od. huamerien (ff.h
u. môc (cf. t. B, du OrtKk^ Sm
Nfil'ler-mdr m, da» sog. lifc inAr Im .Vi
in heissen. — Nd. mandi, much; b«
mar) masch ; mnd. mtnch, nuncli, g
iiJil, marscb Ti» inatacbJaii'!, J/iwIin^
Kleiland, niedriges, morastiffes Laniß a
hoiiand) ne«r8c)i (Morast, Wittf.iui,
20 de); mnld. mairracb«, mcndn', o«
ntanc (palnn, prviin hftme pkTinDf»
tectuni, pratma paltnlrp, Incut lalui
vUsioMua); engt, manh; cnol. nunA
roerw. — Wohl nieW entItM siu
26 maiisciu (Sumpf), sondern teM dif
diesem m. (ef. Dies, t, SßB mM\
Hol vaiVK (J^ache, Sumpf} ; afruu «
nfrant mnm* ete. direct «0» ov,
mor (cf. 2 mir w. nifr) in der oBf»
aO Sedt//.: Wasser od. nasses fnl
weiches flüssiges EUcaitlc.im
tu ja ebeniogut mOgheh id. iim I
mlat. nuriactu u. ilal. marntf ; afrsM i
etc. aus dem agtrm. mirnk ai t
BC mersk entkhnt a. rntttauJen ini, «H
diesem das lat. man- *m Orunâe kyl
Wim nun aber formell unter mrú.
od. mnld,, mnd. oiimdie, muscbt t
raenc hetHSi, so halle ith dafü*, i»'
10 Form4n in ihnlicher Weise tru im
Mensch (cf. mituk ad. rarnux) fi
maritk, momk (d. i. rnftriseh aa. ut
sumpfig, moorig ete.) 1* Grunde Ut^ 1
demnach martk tid. marKli, naisAl^n
40 würU. ein meerisehes od. leitsst
nasses, feuchtes, weiehrt, n
ges. mooriges Etwa» bettidmä.
MTi od. Mërt. M'irs (a«Bai> bü
Bcdensarl. u . Si/riehw. .- UkrUro JpU (1^
m hrit, Darre etc. ad. Sl»Ütn <■■ UM
Badaw in folge vent Dürre) f ift »1
de sak; ~ Kiai liml 'n hralr to^
od. auch: Man rord de »t£rt; — ti
Uïrt, 'n nalteii April as 'n koUa
üS faild koller uü srbllr un Iifai)!il tU ^
do arrteo uu boncu «U äU>a. durt d>
na fergäleo; — molt in ^i> UM 1
wOrd i ~ 'n natien H&rt, de MI f^
Rrntr, Ertrag rtt,> firrtârt; - *>■
60 nat man aaqi'jea od. tBfiiijeni — )>i
UABTE BfART 581 MASKE MESEE
atten April, den dcid de bûr der bekannten Bedtg. im Kartenspiel u
- gift de Märt Aprilwer (April- ausser der von : im Koth u. Schmutz herum-
brengd de April Märtenwër ; wühlen etc. (wo es aber auch mit mantschen
Irt nêt wil, dat hâld de April. ident sein kann) im nd. (cf. Dähnert)
% märte, mart, Wahe, Honig- 5 auch die Bedtg. : s er schneiden , zerhauen etc.
larten - hönnig (Waben-Honig, (wohl aus zerquetschen, zerdrücken
r Wabe). — Nd. (Er. Wb., etc.) hat.
LTte. Wie Wabe von weben Wegen des ital. marcio (faul, verdorben),
. : verbinden, verstricken etc., raarcire (faulen, verfaulen ; verwelken etc.),
m&rte wohl von marren, inareii 10 marcido (faul, eiterig etc.) sei noch bemerkt,
urrjan etc., bz. dessen Präter. dass diese Wörter aus lat. niarceo (schlaff
er marlen. welk, matt sein od. werden) u. marcidus
lartem, peinigen, quälen etc. ; (welk, matt, kraftlos etc.) entstanden, welche
i hum bit up 't blöd; — wo auf eine aus mar (reiben, zerreiben, zer-
1 arm der nu wol so marteln; 16 malmen, aufreiben od. zer- od. aufgerieben
I sük of, — Subst. gemartcl ; werden, sterben, sich auflösen etc., cf. 1 malen)
elholt etc. — Nd., mnd., nid. erweiterte y mark zurückgehen.
rtelen; ahd. martolon; amd. 3. mask in misk-mask, Misch-Masch od.
Gemische von allerhand Sachen, durch ein-
ich hier gebräuchlicheren mB.T- 20 ander gemischtes u. gerührtes Zeug etc.; —
martirun von martcr, martel 't is Cnier misk-mask. — Davon Verb, misk-
tyra etc. aus lat. martyrium ; maskcn u. Subst. misk-iiiaskere. cf. misken.
irion (Zeugniss, Blutzeugniss 1. maske, Maske^ Ijarve, Gesichts-Decke,
liehe Religion etc.) von mArtur falsches Gesicht, verdeckter od. falscher ver-
erson die ein Etwas kcfint u. 25 stellter u. erheuchelter Schein, Heuchelei etc.;
:t od. sich dessen erinnert — he hed 'n maske für 't gcsigt bunden ;
18 daher der Wahrheit gemäss — ander de maske stäken (uni^r der Maske
i), was mit lat. memor, memoria stecken od. verborgen sein) ; — du brûkst mî
u. nhd. Märe, Mär che n gen maske för maken (du brauchst mir gegen-
rdichtetes) zur y smar (denken, 30 über keine Maske vorzumachen, bz. dich
Ï erinnern etc.) gehört. mir gegenüber nicht verbergen u. verstellen,
marsk. mir gegenüber niclU heimlich thun etc.), ik
. masch, die beim Bierbrauen wet regt g6d, wat d'r agter stekd un war du
er Malze zurückbleibenden Tre- êgentlik hendenkst; — ik lat mi gOn maske
ausgequetschte u. atisgezogene 35 makcn (ich lasse mir kein^ Maske machen,
hStand der Bier-Maische, wie hz. mich nicht blind machen u. täuschen etc.) ;
dem Ablaufen der Würze im — undcr de maske (unter der Maske od.
zurückbleibt u. mit Spaten aus unter dem falscJien Gesicht od. Schein etc.)
ausgeworfen wird ; — ho ford tan fründskiip. — Wegen der Abstammung
t mask. — Nfries.((>Htzen) 40 u. des Ursprungs dieses Wortes cf. Diez
\. mask. — Ks ist vielleicht (Ï, 2(jH) unter ital. maschera, loozu noch
m zu misken (mischen) gehö- bemerkt seif dass die nid. Form masker
\den mask, worauf auch das auf eine Kntlehnnng aus ital. maschera
miisch, Gemengsei, Mischmasch, hinzudeuten scheint, während das nid. maske,
Brauerei) Meisch; mash, (zu 45 mask ans franz. niasque entlehnt sein wird,
"quetschen u.zerstf^ssen, mengen, 2. maske i<. at/cA meske, meske, Masche,
chen, (Brauerei) einmaischen eine durch Stricken od. Knüpfen u. Knoten
■en scheint u. wozu auch das von Garn erzeugte Schlinge od. ein ver-
ieinend von nhd. Meisehe schlungencr kleiner od. grösserer Bing, bz.
dene nd. (Dähnert) mesrh 50 eine kleinere od, grössere ringförmige Oeff-
serte od. gemischte Malz beim nung in gestrickten Gegenständen, welche
iedasmnd.(Sch.u.L.)mASch, durch die Verknüpfung u. Verschlingung
:Äe, Biermalz) u. meskc in des Garns in denselben entsteht; — de
Meisch- Würze) formell u. be- maskcn fan 't not sunt to wiil, ilur gan de
nt. Oder entstand es vielleicht 55 iilcn dör. — 3fnlU. masche, maescho ; nid.
Ï als zerquetschte breiweiche maas; mnd. masche, maesrhe, mesch; nd.
. matschen, breiweich quet- masdi ; nfries. (Outzen) mûsk od. (Jo-
. od. mit diesem direct aus ital. hansen) mrask; ags. (H. Leo, Spalte 540)
verrottet etc., cf. We iga n d), wo- max (niasc) : aengl. (St rat m a n n) maske ;
bemerken, c/osa matschen ausser 60 engl, mash, mcsh; aJid. maska, masga; mhd.
MA6SE M2 MÄT
}
iDMchOi an. m6&kvi; noru. nK«)cn; schuvrl. uxVfl hifr itttun j/ttiraMtil u
muka; äüH. maske. — ^ &i^Jcié&fiï( nn út (iaii .'ttO'. aulii (lUt h 's .«i^
fjtknolfies oA, durch Kniijifen w. Kitottfit nif. 'n uuUjt «tuk iinlt} in ii»&^
'enlJdandeMM i^im« ti. ijthiki mii Ut. mMga,* gtnährt od. äêck, üart, uAtkat ifc «
(KnoUn , lugftngint Hehiing«: KnaUn od. G meniUth das liatu grJtitimJe Toi a
Knopf, Knruipe [ef. knup] an BÜttmen; Ua. (mäsUnl hitr wAr yrUüMttiki -
nasRs (Knnlm, Knopf) u. Iit~ taetgix (oer- (Vättnert) nut-, iiaK. nAa^jn)!)
Jtnntm, knUp/fn, NeUt slridcfn ttt.J tu eiter enyi lusl, ahd., mhd. mm. — ff«
y die formiil von d«r y ma»f( od. »kr. miúj loahnrlinittirft'fu AM»>»m»i'jivii
(latuhev, untertauchen, tintawMn «Cc., «, 10 ax, mat eic. [r/. noi) i' >'« (■
tinMr 1 mark) nicAt vertchúdeft int u. tûahr- Weiga nd, Junt irryl. uae& dJnH
Kheini itu» der npiddlen htdtg. tauchen ni toM, tnAi. ^|
etc. in die alljemeint SetUff.: eimifckta, Darm leadureh Itd der Maut li-m
ilintinulfcken ete. überging n. dann nuJ ; !9 FtUmathing Hc (ef. i aui\ itr Sä
Kitte» in ein Anderes sleaieH od. tieieehen nuslen. mntten, tinta Um •»
u. dtiTck Etwa» »teeken ete. wieder Ate Hur iit lirmail«.
Bedta.: vtrfieehten, tiermeigm, verknoten, 1. nMlic (ntm 1 tDMi|,
striixen etc. etttmckelte, gant un'b ja auxk verffJim. Kur in hi-, »(-, it ,
da» Stricken u. da» Krteugen der Mtuelum 20 2. aa<Aig, *. mtter 'i n*it ,
ludiglieh durch da» /n* u. ünrehtinandrr- 1. IUI, mMl; — ulZarM/ll
»teeken der Kodein u. de» daran/ pmommmen iipiel, tu^nn man rfni Kiinij i .
frarn» geschieiU u. auch Mta Siechten der matt od. ftxL gttrUI Ao*i — b")«*
Weiden diese gegenteitig dnrchetnander go- f tat (heim Schäctitpiel) ; — (inWiiti
eteckt werden. 25 — ik bün m«t-, — cl (•iibtrtt.} «iä,
nu«e, max«', Masse, Klumpen., Menge etc. ; krafth». flau de ; — mat an aH: ■
— Hl hClen mosse gAil od. hei, «trA, miaslcp« wer (fiavet rnüAt machmia VdU
otf. i — h* hca *t in maMc. — Ei irt Ae- mal (irafüa*) fau MnU etc. - a
kanntUch da» entlehnte tat. xam*.». (ein Teig «ndcAnlc franB. mat, ictkho «iri
od, 7'<^it'umjim «tc.J, im« «dhit au(^A tDrifer 3Û lYal. miutn; xjmh. u. iwl.iotl«: m
au« dm griecK mtKa |''r'*>V;t od. Geknetete») au» dem arah. mit, inUa {et iMj
entlehnt tit. Die» grieeh. matü aber »lehl oiS. todt) verduHden mit schäii fjfi
nach Fick (JI, ISO) für ältere» touiii^ wo» sohitch) = niäUcb&b (iter Xittf
mit un»enn nieugeu u. mengte] tu einer u. woher unser Sehach-matl) nWriatd
tlerselben y gehört. 35 2. mat (Mose), Sehtoaden. d.kii
1 . masl (Flur. mEMten), Mast od. langer, mit der .Senve od. äef Sirith mit Ji
hoher, »pitter Baum u. twar runächit der dende» 8tn»f inti. de» eaäicrtk etf
Schiff»wa»t od. Masthaum tum Tragen der Oraee» u. de» daihtreA ermtgltii ik
titele» u. Segrl eine» Schiffe» tt. sadann me», »oieeit dit Smtr reieht. — 3j
auch ein Baum od. eine »pUte lange hack- 40 Besug auf da» .Väheii; 'u tut)Ma
aufgerichtete titange überhaupt. — Compo». : wat reX. — E» iH /dnU. nil *
uiaalliöCD, masutenge, beïftniiuut, topmnst (der Schxeaden) u. gehäri mUde
otc. etc — Nd., mnd., nid., umld., ahd., afries. meth od. rafilfa, mêt ii. oi<
mhd., engl., »chvied., dän. mMt; tefrie». mit (Mähen, Stahd, OemähU»
(Japi T)m«at; nfries.(JohanseH) meast; 4Q maiea (mOhm). Das jeUive kurti
ag». mARt (Plur. moBiM); aengl tHAett; an. auch tu engl maUi (MeÄJb, ht.m
niHStr; fiorw. master. — Zlntofi; yort. tnasto, ilpimat = nfries. ilniiuolhi
tatalrn; prov.mast; frane.mLt; »pan. tcuisiil ein., ef, dimuth.
(Maat, Mastbaum). — Alt die Spitee od. diu 3. mat, die Mahtmettt ad. i
Oberste, Höchste des Schiffe», be. aU ein 60 Mint» Getreide, weleke» der iE
hochaufrt^endea Etwa» würde e» »ich he- lohn bekömmt. Uier gesttiUi
grifflich u. formeÜ gang ungeeucht mit »hr. auch beim Dreschen, der wo'
muU (Kopf) vergleichen ta»»en, wovon — för brôer» iin slokcrt fBm
nastaka (Ktm/, Schädel; SpiUe, Gipfel etc., rtiUea de miiUcra frag«' f^cM
cf. bei Be nfey: matitn, Ihc boad «. raa»tBka, 55 — Kd., mnd. mal- — Die^ett
tliebead; the toi', Üiu sununil) mit tot weiter ident. mit o»., ag». idH od. i
gebildet ist. oW.); ahd. mes od. mbt (J€
2. n«8t, (die) Maut nd. Speise, Futter, messen wird; ma»»ffHMfdr B
I-^tentng, Mästung, Kellmachung etc.; — wa», je nachdem di* Seifvibn
bi tu iip il' mnst od. np 't fflr BlAn. ~ E
richtige i»t, cHttDcdfr tt*f 41
HAT 583 MAT
Idung vom Präter, mni von Matt (vom Schachspiel) ah mit dem
äten) od. aus einer Grdform folgenden :
wie ahd. gëba von gëbaii, 6. inat; s. matte.
'tand u. wo dann das mit 1. mât od. mato (dat u. de), Mass; —
. Metee (als Mass od. Ge- 5 a) das Wieviel in Raum u. an Masse od.
Hessen wird) ident. mnd. Menge, sowie awh in u. an Gewicht, Zeit
Ä aus einer Grdform mata m. Kraft od. auch das abgemessene Theil u.
m Präter. raat von mit an, die richtige Grösse etc. von Etwas etc. ; —
ehildet ist. Vergleicht man dat od. Iiô hed sin mät not ; — dat od. hc
unserm mat synonyme nhd. 10 hold gm mät ; — he hcd sin mät niH krcgon
Mahllohn des Müllers), so etc.; — de snider hed hum 't (od. de) mat
Formen mitzc, mitz wohl namen; -— b) das womit man die Grimc
\en, dass dieses Wort gleich- od. die Dimensionen u. den Inhalt von Etwas
ez, as. met (Grdform mita, misst, hz. das Mess-Ding, Mess-Geräth u.
ehildet (vielleicht mit ja u. 15 Mess-Gefäss etc.; — de snider krigt sin mat
mêtja, bz. mitja zu mezza, ût de tuske um mi 't mat to nemeu; — de
tze, mitze geworden) wurde ôrts- od. ferps-mfit ct(;. is to lütjet ; — du
mhd. metzc u. mnd. matte must hengan un laten de mate !kcn. —
äss od. als der 6te Theil Sjyrichw.: „ïkWes mit maten,** sä' de snider,
ormell verschieden ist, da 20 do gaf liê sin wif wat mit de elstok. —
* Grdform mata od. mata Xd., nhl. maat; mnd. mate; mnld. maete;
vom Präter. mat von mëtan, nfries. meta, mata, mete ; wfrics. miette ;
anden sein wird. Weiteres nfries. meto u. (Johansen) miat; satl.
' 1 mät, mäte, matig etc. mêtc; wang. meit; helg. miat; aengl. maete;
eses Neutr. ist icoJd ident. 25 ahd. maza; mhd. muzc (Mass, zugemessene
att (urspr. vom Mattsetzen Menge, abgegrenzte Ausdehnung in Raum,
beim Schachspiel u. vwn Zeit, Gewicht, Kraft; Art u. Weise; ge-
1 mat] aubstantivirt, wie messcne richtige gehörige Grösse, rechtes
US ital. matto [Narr, Thfjr, gebührendes Mass: Angemessenheit ; Mässi-
n matto [närrisch, thöriciU, 30 gung, masscollcs Wefien u. Betragen) u. mhd.
Humpfsinnig, schwach von mâz (das 3fass, die bestimmte Quantität;
üSktio, matt, schachmatt, ein- Gefäss zum Messen; Grad, Art u. Weise);
die Enge getrieben etc.), an. mäti (Art u. Weise) ; norw. maat ; dän.
lls mit mat in der Redens- maad; srhwcd. mStt (Mass, Art u. Weise
m up 't mat u. so auch 35 etc.) — Es gehört toohl mit 3 mat zu nieten,
enden der Fall iat. Vergl. od. mit diesem u. lat. modus, modius, mo-
t (od. kumd) hum ferdomd duhis etc. zur y mad, cf. meten.
wörtl : er sitzt (od. kömmt) 2. mat od. mate, Theil od. Stück, Schnitt,
d. sehr stark) auf das Matt, Scheibe etc. ; — du must de schclfisk in dré
ich : er treibt ihn sehr stark 40 maten od. dêlcn suîden ; — wen wî fisk äten,
zt ihn in grosse Verlegen- den nüm ik mî up 't lêfstê 'n middelmät;
hm soviel zu schaffen, daf<s — d'r is fau middaj: man vn mät afcrbläfen ;
IS noch ein weiss etc.; — — fan de spekâl hebben wi noj,' man 'n
ider up 't mat, d. h. wörtl. : pâr maten ofsnäden un terl)rûkd.
nner näher auf das Matt, 45 E>i wird dasselbe Wort sein wie 1 mät
näher u. näher, treibt mich od. jedenfalls mit diesem zu meten (s. d.)
;r tt. mehr in die Enge etc. ; in derBedtg. : abmessen, abtheäen, eintheilen,
unferwagts up 't mat, d.h. in Theile zerlegen etc. gehören,
lir unerwartet auf das Matt 3. mät, Maat od. Genosse, Gehülfe, Ka-
\ach: er überraschte mich 50 merad, Spiclgenoase, Freund, Bursche etc.;
achte mich in grosse V>r- — he is mit sin maten (od. niakkers) iitgän
Auch in den nid. Redens- to baden ; — dat is min rep:te mät (Genosse,
nd, van Dale etc.): in Geselle, Gehülfe etc.), war 'k mi uj) ferlaten
i in Verlegenheit befinden); kan; — kum ins her nun mät (Kamerad
in de mat springen (Je- 55 od. Freund, Bursche etc.), ik wil di inseu
lifnehmen u. vertheidigen) ; wat för de bükst n muten. — Compos.: bôts-,
mat kernen (Jemanden über- koks-. timmernians-, stûrmaus-mät etc. —
nszeit u. ihn dadurch in Nd., nid. maat; mnld. maet; mnd. mät;
ien) etc. deuten wohl eher alt- u. neuengl. mate; schwed., dän. mat.
mit (das u. früher der) 60 Formell stimmt es nur zu einem von mnd.
UAEI '«
__jMi fthä. n)u (lüten, Speite) eligtUUttm
(u, Rikto, ahd. niuu, vav etiM ilö' BeMff.
E»»- od. Sptise-Perntin, tit. dia Penim
die intet od. »peilet in die heutige Bedlg.
Mn : Qaäi, Titdtgaiit, ht. Ti«ehgerio»»t h.
HO in die allgenieine Bedtg. pow; Ormosw
od. mit tinen Jemand auiaminmltbtTtdt
Ptnon (cf. lat. conviïa u. (-.onriviiun tMn
M)n»i*o, tnmmmm Itbtn ad. wolinen, tu-
»ammen nien etc.) überging, teenach daan
da* nln'ge aut inaU. od. mutti, m»,\e gekürtU
mät umpr. dauellie Wort wie ags. ai«tu in
gcmeie, lt. ahd. muo, muzo in gimazzo
(Tiecltgenoeet) teSrc u. mit dieaeta au mat
(Ksam, Speise, Nahrung etc., cf. moi) 3«-
Mtrt. Das* nnrr Ableitimg dei Worten mht
od, urgpr. mat», mato in dtr urtpr. Btdtg. i
Eenen v. in der al/grlnttten Bcdtg.i Ge-
uoe»e pon mat (Enten, fipeiie, Nahrimg,
lUtMseit etc.) od. mit ditiKm van einem
l^ättr. mat eines älteren Verb. mJtau, mat
i'lc. (eisen elej nichts entgegemtAl, dafür
»pricht auch, data das aus uauta gtttärsle
an- nantr (Geno»se) u. bU, Itdr. im as. ge-
übt, ahd. ginäx {Genosse}, ahd. iiöi-sc«f
(GenoMensehaJi), mhd. nhecn (sich tage-
tnUen) gkichfaUn vom l'rMi:r. »aut, ntii, nôx
von ulutau, uioUn, nioxan (genitaten, be-
nuUen, gebrauchm cli., cf. iiQt u. gcaiïteDl
etc. forl^ebüdti uiurde u. demnach auclt
nautr oi^ genAt (Oenotte) urspr. blo» eine
Pernon die genäse od. gebrauchte etc.,
b». einen öenieeeer u. Oebraucher
Sm>n Etwas) betei<:hn«te u. liieraus in die
\mtige Bedtg. von Genosse überging.
mSt, s tnete.
nAlAlik, nätfllk, s. unter mbttg.
nitlen, nsinistn; ~ (iterrnftton ffll; — *'«r-
mitGD kolil <Ui\
mäteii. s. ineteu.
Bftterlftl od. auch: matrial (riur. nm-
trialien), Material, Stoff od. Zeug ete. ffum
Bau od. gur AnferUyung elc. wn Eiwas.
— fJompos. -' bâ-inatcria], sclirif-matcrial etc.
— Aut lat. materialls von maiorla; s. das
folgende :
»«Srje, Kittr, Gift'toff eines Ocsch»itrs.
— Auch ahd., nd. u. nind. (cf. matürie bei
Seit. V. L.) in dieter Bedtg. varhimmend.
— Es ist idenl. mit nhd. Materie (SUjff
woraus etieas gemacht *i. geJ'erUgt od. wird,
Inhalt elc.) u. mit ditsem rntlehnt aus tat.
matcria, Uta« eine Weiterbildung vm mater
(Mutter, cf. inoder) i>( m. demnach wOrÜ.
»oviel alt Mutterstoff od. Sta^ woraus
AUfs geboren u. erieugt wird od. entsteht
etc. betekhnet.
■at-fat, od. matt-rat, Faso od. (iffiiss,
womit der Müller tnatli-d (cf. 2 matten) ad.
da» mat (cf. 3 mat) missl.
M UATXEHATÏ
1. R&^lt (Dinin. cm 1 oU), I
ttd. Oemilss *vm Mestm tm F\
wovon i abfeilt txX. od, Ka^einmM
eine Kanne fthenfit. //inftu. — li\ti
6 2. m&(jn (2>uu(f>. Mit 1 Ddit fei-*
nOMü; HamriUlichindeTBtAf.:B
od. BürKhlein aebtmieU tu.; ■
mAljt! walb«4t winiîdlrvdtnifi
roikt? — m«t B
10 mäljea-hSrliff, od', a
genannt, nSrtnj 6a I
noch nicht roll od. fd**~
Oegsnsatt nn hilb&r
1i«ringi nU Ruatjadi
IG lierin^. Sis te^rdt» «
tnaikenthorinK u. nhd. Jnngfir
genannt u, sind die Vonslien nlliifl
ina^lclctMi , »avtie aueh maiken j
Cartlmeia mn indipIi'kKii a
30 Mädchen, dem Dimin. rM ald
od. IiieiJ (cf. dieses), wir ouM 1
(K i l.) maeshdedeo in tüafigbMmi
(Iialoc prima virfiaea seu prion i
capta-inctibus ot ovia i-areiu) fSr «u^i
'in steht u. demnach mhljti*- ad. mni. niut'
IiAriag aoniti ais Mädchen- oé.J**tj
Hering ii '
) cntSiO'echKnd od. gleich; — bi i
fBl gcltl; — luät^ gi'ôt od. dik, j
ti6 w regt (u&ljg elc. — iî« ! luil
mit ui&t«Itk o£ mäieUt (masshdL
Masse feoH ElwasJ ghiat u. tnt^
1 lBätî^«o, mOmigen, nUtssig r— ™
h^ kiui illlc dAI RtAtinm etc.
OliliKhdil, Mässi^iK
mat-mOt<Mi, JtfüAte die com
mat (».:AtaM) od. dsnLohnfäi _
] tn natura nünnU v. nicM für 0«
nBlriae. Matrose, getarnter od. b^fi
Schiffs- od. See-Mann ; ~ b^ ftrd I
trúso \ — Sprichw. : ,'d diibbeltje (é
46 mnlri^ao, dn to Atnilordam t
kilp (Cnp der giärn IIoffn¥»g) I
Imrr'. — dtber den Ursprtmg itt'
cf. ,lie Abkandl. nü« Itirriior L^
in da- „Wtsetttg." nun TS. 7uA
50 U,67!>.
ntt-scIiDddiHi;, «. maitenechaÄ
tsatsp, niAlN. tfsUrknrhcit f
Aus llebr. iDusb od. maaUt |
to Brod).
55 natH-fota , Matefeite. Sehi^i
Schimpfname für
mitU, malt, mal, Matte:
scn, iS'truA. Bast od »ansL
ÜQ fiochtene heckt; — du nu
■e. Sehim
i
MATTEN 585 MEDE
man de fôtmi ap ofwisken maaen, miauen, schreien wie die Katzen.
Jp (od. de däle etc.) is mit ^ S2)ricMc, : wen de katte mûsd, den maud
— b) ein aun Binsen od. se nich. — Nd., mnd. maiien ; nid, maauweu ;
•er Behälter od. Korb etc. ; mnd. moiiwen ; etigl. inew ; akd. mäweu (von
. — Das entlehnte franz. 5 Katzen u. anderen Tlûcren) etc. — cf. y
natta u. dies nach Fick mû (souare etc.), wovon auch méwc etc.
er y mat (drehen, winden). niede, med, met u. gekürzt auch me u.
allen, matt werden de. in mä (fast obs.), mit: — nie (od. iiiod, met)
(ab- «. ermatten). gan; — wie (wer) gut mä, agter up de lange
zen, die Mahhnetze (s. 3mat) 10 slü? — S. Weiteres unter mit.
lern Getreide entnehmen. — mede (Fanin.). Unter diesem Namen od.
nüllers matten un 't smdcrs dieser Bezeichnung verstehen wir hier aus-
sen, verwerfen, bei Seite schliesslich nur Heuland u. das Gras was
1 fSl dor d' latten ; — wen darauf wäclist, bz. eine solche Wiese die
kan fatten, mut de müller 15 gemäht wird, sowie auch das darin ste-
to matten. hendc zur Heugewinnung bestimmte Gras u.
Idinff, das durch die u. toird dieses Wort im Singular niemals
geBchiiUete Getreide^ welches von einem Stück Grünland gebraucht, sobald
chung u. nach dem Heraus- das Gras bereits geschnitten u. das Heu
Uen unten auf dem Boden 20 davon geerntet ist; — wi willen mândag in
ückbleibt u. das zusammen- de mede, du kanst de maiors man bestellen,
deshalb auch wohl blos dat sC kamen to maien ; — ik hebb' 'n stük
mede in de wisker köft, âi\T steid *n gôd
)ser od. festgenähter) Aermel; stük hei in; — de môde (od. dat gras) up
mauen afertrekken, dat du 25 't lägmor sal mandag ferköft worden ; — dür
krigst: — ho löpt in blote steid ^n gôden bCidel mede in dat land; —
Bedensart. : he hed wat in de mêdo sügt fan H jar god fit, sodat d'r
er hat was im Aermel od. wol 'n bûdel hei to forwachten is. — Daher :
'äftige Arme im Aermel u. mêdland (zum Mähen od. zur Heugewinnung
Hg was leisten) ; — dtir sunt 30 bestimmtes Land, ah Gegensatz von weide-
ü to slän (da sind gar keine land) u. Verb, mêdcn (zum Mähen u. zur
ilagen od. anzubringen u. Heugewinnung benutzen); — dat stük land
e ist unausführbar) ; — he sal fan *t jjir médt worden ; — dat grônland
de mau binden od. spellen is so ferhürd, dat 't man um 't dardc jar
w aufbinden); — he mut 35 medt (gemäht, geschnitten u. zur Henge-
p de mau hebben; — he winnung benutzt) worden dürd. — Unter
de maue (von Pastoren die dem Plural meden versteht man indessen
s dem Stegreif halten) ; da- blos einen grösseren Complex Wiesenlandes,
râk (Predigt) rukd na de irekhes wegen sumpfiger BesehaffenJieit u.
hui man hum nét ût de mau 40 niedriger Ijage fast ausschliesslich zur Heu-
(iron.) *t is jo 'n wâghals! gewinnung benutzt wird u. ist es auch ört-
de mau as 'n arm. — Nd. liehe Benennung (ähnlich wie hamrik u.
luwe; mnd. mouwe, môwe, marsk) eines grösseren nur aus Wiesen- u.
aw; mnld. mouwe; afries. Heuland bestehenden Jjandstrichs (he wiind
nouwe ; mhd. mouwe ; md. 45 in de mrden ; — dat hûs ligt in de mêden),
zeichnet wohl wie auch muf der einer bestimmten Gemeinde angehört,
s was man aufstreift od. wie z: B. de Dornunnner-, ResterhatVner-,
auf od. über ein anderes Victorburer-, Osteier-, Upganter-mc-den clr.
-. schiebt, zieht etc., wie ja — Afries. mede od. (nach dem Dat. nieduin
?r nicJU an den betr. Klei- 50 im ersten JtJms. Ges., pag. ÜOH, Zeile IVJ hei
stgenäht, sondern blos lose c. Bichthofen) medu; wfn'es. miede;
Arm gestreift od. geschoben nfries. maade ; satl. mede ; hutjud., fries.
man auch äi> muttcn über meide; ags. (ef St rat mann) mÂMujUVdQd;
luf ÎI. über die Enden von aengl. mede od. medewe , mediie : engl,
ift u. schiebt. Wegen der 55 meadow, mcad (Wiese^ Heuland),
vergl. daher lit.m2M]\\,m9x\ú Bemerkt sei cu diesem Wort, dass es hier
lauste (Armbinde), uz-mowa stets mit d od. eo gesehrieben u. gesprochen
! wird, eine Muffe) u. die wird u. dass auch Minsen, Outcen u.
(bewegen, drängen, schieben Stratmann (cf. dessen aengU Wh.) das
lat. moveo, motus etc. gehört. üO Wort so schreiben wie oben , während
Ri&du, mftdu icAroM, im« ou (^40(A. mnilii?) rnicA >n .l-'i' i^fii^
flA^. mftto «limnU, leanaeh dierea Wi>rt rkum Bnrfekltgi: < ir ■
woM maht mit nhd. Mahd «. mhd. ailui^ ligt 'n »dj. i,» ^
(Sehtnadtit, «. unter 3 mal) ^umaien r'mdAmJ S J^ m> io [~> ^r^
gehört, ittndem mit mhd. male (ä^igg» Orot- tml mriilo m 7.^-r /lurfi ,;,, ;,i,-^ , (
hjHd, Wie»t). nhd. Uatte iaml. ül Er- kauf, Q(ili»)iti^caiiaa. — Kd. oiJir
wägt tfHin nun ferntr, da»» ttnuer feimo so- niëde, moldc -. n\d. mi«d«, mcrd«-
Kohi als die nhd. WörtM^ Aut u. Wiese tnviAe, meitiie, mMi:. muli . m a-Mi
(i;f.aachlm»]i)ur$pr.ein»umpfi^i!»mooriife3 19 m(nia,mt4e^ i^t mrV
od. KiUnerigc« /imchttt» lilttBiu (lumsfigM nd. mcudi uAi. mUia, m
feuchte» KrdrtieA ad. Land eiej bäeiehnen, tnûtf^ {fSaht, Lohn, h
H) Mt CM »KtifelUi», da»!i auch unter m^d« Mietht). — J5J< "' '
ptc, u. wA'J, mfttfi urqT. dirBtdlg.: fiumpf, miisda (Xo&n «c, -j. ■• ■ ■.j,.m^-
Moor, Schhtmm etc. od. sumpfige« moorige» \h standen «nn, ico« mit >km yJtni'.Miii
wiUnerige» feuchtes Erdreich u. Land ele. fffieeh. mlsüiu»; kubiv- mledn; leil.vt
hatten u. demnach mit n>nld,Qd.mnd-(Ktl.) (Lohn) eine» Uriprmnge ul. Wijt
msede (cocnam, lutum); mûAin- made (fAQge, iit^fifAen uHhertn VerKaiuHetKia ti
ordure) tiJAil. «hc!. ^u aiefer vrnpr. Be&g, maithmsKl&nuiut vcryl. tndes»mi»k
vergl. noch, da»» naek Outjen da» h/Wm. 30 naU :v mldvn.
m*vl6 auch einen nir^rigin mmpfiifim Boden u«rn-lili, neaiw od mMIk, ■
Iteieiehnet u. auch nfriet. (Johati»en, ntneïk, mtMk, milhiüeh, hndastAu
pag. W Tniad (Margnh, Mamehland, Aw, — ikl lun ili mdclk cum ric- — 2a )
Bach, Torf u. Marsch) da»«elbe Wort wie meiien elc.
unser mOoe, tefrie*. mîeile ('s. ab«nj ûl^ «o- 2& 1. nieien, (. muien.
Kit ferner, da»» nach Outten (n. unUr 2. mei«ii <)•'. neo^n, tuin. m*
miknac) auch ein anehieed. mailu, msd (torm mnAen, qaúiea, plagen ek. <*i lU
, pitluotri«) bestand, wovon schteed. mädäni; schuicrde, liost, Sorgt, Eunaur 'U *
(eine nasne Wiese) eine Weiterbildung ist. — wU meigt Jn uî Cin/ fl! i«.l I
Ob nun aber méde, made od. madu etc. mit 80 eake? — h4 meid snlt n*c m Im»:, l
lat, madoo, madui otc. fixus od. feucht sein. bd d6il ia\ — hü tneiil lOk d'r mi»
»wfiieisen, »chmeUen ete-), gnecK madaö — wurum wult du dS dwn nri'
(ttrflietsen, sieh auflösen etc.) u, weiter mit mii/ini, br. sorgen, kitwtmm rtch
diir y mnd, mand (wallen} lusammciAaitgt infipii fttimmfr») di andrneuu fit
(wotu. Fick auch [cf. J, 170] an. nKiidjan B5 dat »i'hftl dî ni>|[ imai iiieii.ii (If^
Ute. Ktr^J, int iweifelhaft u. lasnit ich unlehes f^uat ad. Kummer muxckrn, Uii tt
dahiti gestellt sein, cf, auch mudA. reuen), dat du dla i>ld<; iniiil<r M 1
1. aéden, Verl. von mide f»- ^) "■ '""^^ iä^ecid bni; — 't tn^ mi, dtl ilrl
als Suhlt, in der Bedtij.i Ueugneinnung, nalpeu heb'. — îfd. loolea, mMan
Ilfumachung od. Heuen , Heumachen ge- iü elc ; mnd. miiieu, utoli^o, w^.
braucht; — 't lOpi uns fcn 't jJir mit 't mcinni «W. mosijrn; uiii/J. mocye
raMvn tegen; '1 ragend hhat alle dage. munjan, ni^Jui, mniiSD , mbtt,
S, nêden, JPrur. von roMe, «. ij. miiohi^n, munnRi {PrAtrr. nüU,
nfidj«, Dimin. von m^.de u. lur Bsteich- muota); mhd. innai«n, mao*Oi<
nung der VnterabtheHung einer JVin^e od. 45 miieji^n, raiii^wea, müen; nJ. nDi
Flur, bj. eines aus mehreren Aeckem be- schweren, beläntigen, juäbn, tsf
stehenden, etwa 30—35 Schritt breiten Felde» bekämmtm. ärgern, cerdrittse» dt^
gebraucht. gthârt mM tu lUrsMen y Witt
m«dJe-gSte, nedJe-Rlât, eine Kinne ad. dochkierindefB»lt!f.:dranatn,
Qoste, b». ein Oraben worin u. wodurch die 50 beengen »te., od. tonet Mr y nü
mtidjos abwassern u, wodurch die einsetnen fesseln, tusarnine» binitm «. atni
mHi^s von einandfr getrennt sind. schnärrn, umwinden, UMMrMitM, ü
Me^rit, s. Margret», siehim, rïistnnmmdmehn, fdriil»
mm, ». mai. 1. mpl«ri *■ naiar.
Jn«id, s. mügd. &G 2. mniar, Meier, Wif1h»ekt^lmtl\
meide, ein Erhpachts-Cano^i, od. eine Ah- l'rrton welche einen BitutrrA»t i»
gäbe, Zahlung, Prdtlalion etc., teslcke in da Eigenthümtrs gegen Liihn btititti
der Regel ums Sie bis 7U Jahr noch neben IHae Benennung int hier tigmSi
der gewi^hnltehen Erbpacht u. in gleicher gebräuchlich, da eine wicht ftnaa
Jlbhe mif deraeSien von den mit einer Erb- 60 lieh bAineBter ftnanta wird; dM
M
/,ijii><:
587 MELDE MELLE
ike (8.d.) auch hier allgemein Meike, s. Maike.
— Nd, (Br, Wb., III, 112, Meinert u. Mênert, contrah. Meint u.
r) meier (a. dasselbe; — b. Mecnt, ml Name = nhd. Meinhard;
. Pächter eines Bauernhofes ; Geschl. ; M e i n e r t b of/. M c i n e r b, M e i n t s,
Hgheitliehe Person, sowohl in 5 Meents. — Wohl aus Mai^an od. Mej^iu-
le auf dem Lande = franz. hard (cergl. dieserJudb Reinhard, Rei-
. meier, meiger; as. mciar; ncrt, Reint, Reent etc.) als Comjios.
nur, meier ; mhd. meier, meiger von magan, megin (Machte Kraft etc.) ii.
auf einem Gute, Beioirth- hard (durus, hart u. dauerhaft, ausdauernd
Pächter eines Gutes). — Mit 10 etc.) contrahirt.
Benennung Major u. dem Meine, ml. Name, — Dieser alte Name
itc. aus dem subst. gebrauchten ist wohl aus Magino, Megiuo (d. h. Macht-
f, mêr), icie auch die Mero- u. Kraft- Person, s, unter Meinert u. cf.
msgor-domus od. Oberaufscher Förstemann unter Magan) contrahirt,
bt, Hausau fseher , Ilausver- 15 Meint, s. unter Meinert.
Ueti fi. auch die späteren sächs. meisje, junges Mädchen, Jungfrau ; —
\en Sachsenlande solche Meier 'u meisje fan 18 jaren. — Dazu Häthsel :
'eher u. Verwalter auf ihre dar stun' 'n meiy'e in de dor, harr' 'n wit
\en u, sie ihnen später gegen schûdje för; wo langer dat sê stun', wo fAl
icht od. Erbpacht übertrugen, 20 erder dajt sêfergung; — dar 8 tun' 'n meisje
loch die heutigen Meier od. up de dik, de ogen stunnen (standen) all'
' genannten Hofbesitzer in (alle, sämmtlich) kikeri-kik (von kiken), dat
;. herschreiben. hâr, dat stun' krulleri-krul, schalst nét raden
'erb. zu meier), der Meier al wardst d' ôk diil. — Nid. meisje. — Es
', Verwalter, Wirthschafter od. 25 ist Dimin. von meid (dem Contract. von
^hster u. Herr etc.) sein od. magad etc., cf. mägd^ u. steht es für älteres
;. machen u. spielen, die Auf- meidche, bz. meid-je od. meid-tje (cf. je
Befehl führen, wirthschaften u. tje z. B. auch in mantje, Männcheyi).
r a) bemeicrn, beaufsichtigen. Auch Schweiz, kömmt mtûtschi in derselben
\oirihschaften etc.; — ho be- 30 Bedtg. vor.
od ; — he bemeierd hum (er meite, meute, moite, Mühe, Anstrengung,
u. bevormundet ihn, hält ihn Arbeit, Fleiss etc.; Beschwerde, Last etc.;
U u. Zucht etc.); — ho wil 't — dat is mi de meite hol nêt wcrd, dat ik
dern (beaufsichtigen, verwalten hum darum frage ; — gäf di gen meite, dat
n etc.); — b) ofmeiern, als 35 helpt dî dog net; — he gift sük hol gen
Iberaufseher u. Meister etc. od. meite um klar to worden^ — he wil d'r hél
er od. Wirthschafter u. Pächter ^On meite up dôn dat hr sin arheiden ürdent-
isetzen, (Jemanden) seines Amtes lik makt; — dat mâkt hum föls to föl
ihm) seine Stelle u. seinen Hang mvMe ; — föle kinder, föle meite. — Nd.
) verdrängen u. seines Ansehens 40 moete; mnd. moiete, moigete, moite; nid.
0 erniedrigen u. unter sich brin- mooite. — Es ist wie die Stammform mauitha
siegen u. übertreffen etc. ; ab- von nhd. müde (cf.m^je) vom Partie. prüter.
etc. ; — he meierd hum of od. von meien, meuen gebildet.
fmeierd (1. er entlässt ihn od. meken, s. mäken.
ssen u. fortgejagt etc. z. B. als 45 meksmau, s. mäksman.
Pächter od. auch überhaupt; mel, s. mal.
tgt ihn od. hat ihn besiegt u. melatsk, melatKch, aussätzig; — melâtsk-
?. B. auch im Spiel) ; — he lieid, Aussätzigkeit. — Nid. melaatsch ; mnld.
(er hatabgewirthschaftet); — malacdsch, melaedsch; mnd. malatisch, ma-
jusverwaltern, auswirthschaften 50 latich, meletes, melatos, niclatisch ; nfries.
hed ûtmeierd (1. er hat nicht inalatsch ; a^r?. maliit, malâtes, mal fiz, malâtz.
'le als Meier od. Oberaufseher — Aus dem ital. malate; franz. malade u.
etc., ist kein Meier etc. mehr dies nach Diez (I, 261) irahrscheinl. aus
" hat ausgewirthschaftet u. ist lat. male aptus.
^irthschaft zu Ende). 55 melde, melie (Plur. melden, mellen), Melde
'Dimin. von meier)y iVirthschaf- (atriplex). — Nd. melde, melU*, mrll ; mnd,
inem Bauernhofe. — Mnd. nid., mnld. melde. — Wcitrre Formen
vergl. bei Weigand: desgl. bei Schm,
. maifeld. II, i>73 unter Molten u. cf. auch Pott,
8. maihûske. 00 I/, 544 darüber.
MBUiEN 51»
nsumt
nvldfo (miilil, mulilcn), mcUkn.beneJtteu.
itund Uutn, IttmerHar madicn ek. ; — W
mi'lil (od. fi-rmelit) uiia. dat b« k5rtenR krank
w«Bt ta ; — lif uiiilil Co^. innl') tdk, i]at b^
d'i wa« : — de k^'j^n miildrn «Ok to mrlkon ;
— de rägcn (od. itnrm vtc.) niûldt un« de
harfsi an ; — do winlw nntWt KQk. — Crm-
pos. : «n-, Iw-, fcr-, of-mcliien Otc. — Sd.,
mnd., nlii., mnid. meldeu; ai. maldäu; agg.
mi^ldjiui, mflldiui: aetijfl. meldeu; ahâ. m^i-
ilËn, mAldbii, meidúa: mhd. melden.
1. melk, a] Mîlch — KfdttiMrl. u.
Spricim.: Aa mclk ntl digt nn äc flruad;
— he trokl dc mplk up (entieknt von Kühen,
tlit diu Milch auftiâtrn gâ. turückhaUtn
u. nicht von ineh gnhon «. dttnn iiberlragtn
auf geieige MennehenJ: — hé hcd wal In
iie melk lo brokken oú. to krüiuea (fr hat
1 .««», fc*. *»( begütert u. wrmOgend); — wîn
B'B|) melk, dal ia för elki man motk np «Îd,
C dit bü rcnîui^ — dat sclial vol kamen, u
LM de oHe wîfon ile mdk; — b] Mdchnaft
%9ä. müchiijer Zutlatid; — de rog^e geid
■îkn 't Winter fnt in de melk. ~ ^â., nU.
laieUi ; afrieii. malok; wfria. mblcko; nfritti.
r(Outten) raolkü od. (Jiihansen} moalk;
BMJ., helg. molk; wtnn', melk; aga. meolk,
lineoluc; a«njff. niilc, uilk, melk', enot milk;
f an. mjdlk ; norie., »chioed. mjölK '. dän.
mitelk, tnelk; aolh. xaWiiks; ahd milub,
mlloh, mlllb, mfloch; nihä. milch. — Dtuea
Wiirt Uidchnct Hgmüich ein (aus dan
Euttr, bt. äe» Zittm) gestrciflu Etmof u.
gthiirt eu mpllien in dtr urfpr. Brdtg.:
streichrn, »treiftn tte., teie es bei uns auch
c«m Melken der Kühe heisst: Rtrip-stra|i
alrnlle, in de t^mmOr nog nicli bold fnlle.
2. melk, a) milch, milthgebend, milch-
lassend etc.; — de kÖ is nog not mdk-, —
de kO word bold melk od. is körlene melk
worden ; — dat is 'n ßöden melken kû (o.
das ist eine gute miJihe Kuh; — b. fßg.J
ein Protess der uifl einbringt, he. ein frUn
für die Advokaten ertragarticher Prasetn
etc.); — h) Feuchtigkeit ausflieturti lataenU;
— mfn nöse is melk (meine Na$e flieest in
Folg« starker ErkäUung, daher aunh soviel
als: ich bin erkältet).
melk-bftlje, melkbalje, n'n ijrässeresfiachet
Gefass, worin die Milch rum Rahmen od.
Abrahmen gegossen wird
nelk-bâmke (Miteh-Säamcheft), Wolfs-
milch (Bui)horbiiim), auch Imll'-krUd u.
dOUkrOd genannt.
melken (mulk, luulken), a. melken, Milch
durch drtickenäîss Streifen des Euters, be.
der Zitem enttiehen od. auch Atreh starkes
Saugen aus der Brust i (flg.) pflücken, rupf en,
plündern, aussaugen, aitsMehtn ttc., m, JB.
ni'iii Sfii€l od. von Wueherem ; — he word
Ï
üH M laak mulketi u h? a<
— l^richw. : mtl vlen tm Utda Û
wol n bdD' iDidk«» : - b. Jtf<U> Um
von sirh gebm ; — Sprifhn'.. itUt
& dUr dr h^N. ~ f'oiujHM..' b(-,f>t,lMi
otc. — Hd., nlit ndk»; efnam
wfria. (Jap ix, t. vider e^da] sé
melujen u. (rf. r. Riehlhofeiiwi
nfrie». (Johans.
(Qulien) molkc: im- mpl ,
i^Amilkb; m^miOt; nn.iiii^t,ii
ni-lcu, v
schurcd. iruiMka ; dän. maUo' ; n^ u
ahd. mekbun ; mhd. mtlcben. ^ U\
1& eruseichm, besänfligtn, bändi^m: wl
hl. Dieliu (meiteti): ktJat.: läia fwl
uir. do-o-mall« imaUl), mig rUMI;
mulgere; griech. a-nidgeb (n^xnjm
OHS idg. rnarit (reiben, mtehe», m
SO streifen) enttiandenen )' palg, ^. 1
/, 7J0, murif Max Mälht, \
Jl, .108 Ha.
melki^r, iîetka-, JVwa i
u. welche Mtlch verkauft,
SS handeU.
BElker, «. milker.
metk-kop, s, 1 mplk'iirt
melk-naa, Mihhpfad, Mite
Himmel). — Watu). mdkpaUi. -^
30 hier auch k'^-pad «. mrä im J^
Ehrentrant. II, 73) mich ■
swTth genannt.
1. nr>lk>8eti»i. nalkaeU«, .
Gef/Us vmrin die XUeh min t
35 settt wird. r/. 4 Mtte.
3. »ftlk'iiet od melk-seU^ n^
NtdU im Lande reo di« MOiidien i
McUm hinsdsen cf. 2 wOe.
melk-slúl, MelkstuK od. StM
HO Mell^-erin od. der Mäker mc& |
hinseist.
mêt>iiQt, s. miUpat.
melt. melttMi, s. molt.
Hemke, M^mke ett., ». Menno.
tS nenne, menm', Jt/uttw. Wti'',
OrvtsmiUter ; — miu memm (tarin
mein Weib) ; — dal Is jo "n dikk
od. möke-, — mîn olde monmc -
meem,mem; helg.mm; «Mi. menf
50 IDW (Muller); nid. vuaa (Mutier
nd. (fichamhath, D&hnert)
mtunme (MiüUr, Ammt; fig, i "
Feiglimi); nhl. Mtmm futäH
Memme (Feigling) ttr. ~ \
S5 vnn mama,
Memmu, Memo, MémC, ml. .
schln. Mrmioeii u. McmnLDCk:
Mrmke, Mfmkc; — G«srAln. Memk«
u, Mimkei. — WoM => lAû.mma,%
60 älterem Hämo.
tte.
1
ilemmo.
. Wt,\
-n dikk
ti. menf
'Mutler
ME&rORJE 5S9 BIENEN
r im gewöhnlichen Leben sehr Fick (cf, 111, 237) leitet sowohl das
Oedächtniss, Besinnung etc.; Thema maina von ga-mains etc. (communis)
memôrje nog gôd; — hör als maina (trügerisch) von einer y mi
t hör, be, word swak ; — he (wechseln, tauschen, verändern) ab, die nach
\ memôrje od, bi künde. — 5 ihm (cf, II, 160 das zweite mi) auch die
lat. memoria von memor u. Bedtg.: verkehren hat u. wonach dann
meretu (das Denken) etc. von wohl das Thema maina von gamains etc.|
wrf. mar (gedenken), cf. auch bz. africs. mono otc. sich sowohl auf den
gegenseitig wechselnden Verkehr u. freund-
3, gemein, gemeinsam, gemein- 10 schaftlichen Umgang mit einander^ als audi
sämmtlich, zusammengehörig, auf den gegenseitigen Austausch u. das
od. Alles zusammen t ohne gegenseitige Geben u. Mittheilcn von Etwas
iz etc.; — de mône budcl od. (cf. bei Fick, II, VJO das Tliema meino,
^einsame od. Gesammt-Beaits, verkehrend, mittheilend, gewährend, bz. tau-
lass, sämmtliches Gut, Alles 15 sehend, wechselnd, aus- u. umtauschend etc.
schal morgen ferköft worden ; für lat. com-mAnis od. urspr. conmoinos)
pe (der gemeine od. gesammte bezieht u. hieraus wieder der Begriff des
osse Menge des eigentlichen Gemeinsamen u. Getneinschaftlichen od. des
nsatz zu den einzelnen Höher- einander gegenseitig freundschaftlichen Zu-
T au6h der gemeine Haufe od. 20 gethanseins u. Mittheilens sowohl als auch
olk); -- de mône mênte (die der des gemeinsamen u. gemeinschaftlichen,
ganze Gemeine, die Gesammt- freundschaftlicJien u. vertraulichen Ver-
Volk zusammen, namentlich kehrens u. Umgehens mit einander, sowie
isatz zu den obrigkeitlichen ferner auch den des gegenseitigen gemein-
im Adel etc.). — Afries. niêne 25 samen Habens, Besitzen s von Etwas hervor-
lein, gesammt, ganz; gemein- ging, wie auch ja gcniôn ausser gemein od.
\aftlich ; gemein, gewöhnlich) ; gemeinsam etc. (vom gegenseitigen Besitz
tga. mâene, ge-mâene; goüi. etc.) auch die Bedtg.: gern verkehrend mit
ein, gemeinscJiaftlich, gemein- od. verkehrsam, umgänglich, liebenswürdig,
Saftig, angehörig etc. ; gemein, 30 zutraulich etc. Imt. — Was nun aber ferner
ig) ; ahd. gi-meini ; nM. gc- das Thema maina von ahd. mein od. afries.,
'gehörig zu, zusamtnengehörig, as. mCm ; ags. man etc. in der Bedtg. : falsch,
^r einstimmend, umgehend mit, trügerisch etc. od. FalscMieit, Täuschung,
insam, gemeinschaftlich; tlieil- Trug etc. betrifft, so kann man entweder
eigen od. gemein. Allen ge- 35 annehmen, dass sie wie täuschen u.
•.mein, gewöhnlich; Alle um- Täuschung von tauschen, so auch
mt ; zu einer Gemeine gehörig hier aus der Bedtg : tauschen (od. wech-
eine angehörend; zur grossen sein, verändern etc.) hervorging. Da jedoch
:s gehörend, auch der niedcrn aus wechseln u. verändern auch
f. mäene, mt>ne, meanc (com- 40 der Begriffe der Veränderlichkeit, Launen-
; afries., s.oben); engl, mean haftigkeit u. so weiter der Unzurerlässigkeit
'ig, .schlecJU, gering etc.) — n. Trüglichkeit etc. hervorgeht, so kann man
'^ause aus (s. unten) formell für dieses maina auch die Bedtg. : veränder-
\uch desselben Ursprungs wie lieh u. unzuverlässig od. Veränderlichkeit
»d (Mein-Eid, falscher Eid) 46 etc. zu Grunde legen, weil ja die Bedtgn. :
, ; as. m^n ; ags. man ; aengl. trügU'ch, falsch etc. od. Trug u. Falschheit
. mcinn; ahd. mein (falsch, auch ungesucht aus der Grdbdtg.: verän-
idlich, täuschend etc. u. subst. : derlich, unzuverlässig etc. od. Veränderlich-
Trug, Täuschung, ScJuiden, keit etc. hervorgehen,
'brechen, Missethat, Unglück, 50 2. men, in môn-êd; s. unter 1 men.
mit welchen es sich auch wohl mênde, a. mhiXo, gemeine u. gemeinschaft-
en Bedtg. von gemein od. //c/t efc, so«'/c rt?(c/t mande //imande-gôd etc.
M etc, gemischt hat, wie dies mene, j^. l mên.
Bedtg. von unrein, unhci- Mene, ?/i/. Name; — G eschin. Mônen, —
gamains (s. oben) erhellt u. 55 cf. Meino m. Menno.
I sehr gut möglich ist, dnss men-êd, Mein-Eid, d. i. falscher trüge-
\ sowohl auf ags. maene als rischer Eid od. Falsch-Eid, Trug-Eid. cf.
ags. mânsun^an neben maen- mCn (falsch etc.) unter 1 môn.
Biensumjan [communicare], ge- nienen, meinen, denken, vermuthen etc. ;
am] etc.) zurückgeht. 60 — wat menst (denkst, glaubst, hältst etc.)
UAIt9 tm ItAXRT
u.&tdienclc.indieBfdtg.^KrumieaaTi! WnxKrtau/fH U. Gr^tn rfareLidki
cid überhaupt in die von Waare, Ding, I^ndeem^tx, d<tMH Bodm mu mt»
Sache ctc übtrffinff, k> int t» auch dtmh Watserpfiaiutn u. Skmfifgm'm ü
bar, <ias§ Mar umgekehrt ilan auit miTx od. welche mam ihra mutttimMigei
tms ital. mnckt, reet. mtrce entutandme S »owoM od. mvl ne amdt »dir oft d
mntd. mi-KTne au« dtr ttrspr. £e<Ug. : Waare, iO, gemäknHeh nur ob Mtnlû»né «
UanäflKiiiaare od Saehf etc. (*. oben meerae ttun Wriden benuM nirii, t. B. Ar
= merx) in die von Korb od. BthOtler für Irarer-, Eogprhitbiior-, BedeoqKbi
aüerhand Waareti u. Sadttn etc. n, so über' tic, weiche LaHäcomptext detkdl ij
haupt in dir Sedtg. Korb etc. ahergiHj/. 1(1 mAde od. m^dea (i. B. VktoiWet
Das» rtftrr von merx aU Warne od. Saeht utaü Tictorlnir^r-marBh) «J muk 1
^.a%tcheinSu.hiit.raM%hod.mei;T9^(Waaren. llur. bumrUcen od. hAoanttkev, (^\
Ding, od. Waarm-SacheJ tntnUfien u. hitr- u. niAr (ef. t. B die Orttrliefl Xi
am wieder die Bedlg. Waarenkorb od. Karb N^dder-mAr ti. dax xog. Ufc »Ar in S
u.Beh/iHerfurallerhattdWaarenherr'orgehen Iß heimen. — Md. manch, naM^iliK
konnte, tat klar, sowie eg ferner auch Ȋglich tnorj mueli; mnd. mendt, mtiidi, i
i»lf dae» van den {'-ompo». : mei^rt-korf u. nid. marseb (in mancUud, Uoitrkai
meers-mande (korf u. muidn find »gtionym, K\n}and,medrige»,moraMgt»Lawl)v
ef. a mandc) im täglichen Gebrauch wieder hollaud) mtenâi (MorotH, Wim.itt
dieWtirteiVarîu.mAnAv. abgeworfen wurden Vi dt); mnid. mat-mche, menche, an
u. itann meene od. mu* die»ellie Bedtg. wie mune (pftlui, pratuin hjreme ptsnuDfot
diese Wörter behielten u. hieraui dann in tectum, pnitum jialwln, tocn« ftiM
die alleinige Bedtg. Korb Obergiagen. vUsinosua) ; engl mAnh; aengi nnb
2. nars od. marBch, Marsch. Gang, Fim- loerst-, — WoM nicht ttttUhtd sm
toar; — bü iiei al 'u daictig(<n mars m&kt, 23 mnrisciu (Sumpf), annden unU ri>
— Verh. marseren, mtiracbéren, tnargchiren, diesem u. (ef. biet, I, 36S %*lfi
laufen etc.; ^ he kan dugtig mnnCKMi. — italmarctf: (Lache, Srnn^; ciftvM.n
Wegen des Ursprungs de» frane. marfhcr n/rant. marri« «c. direa eon au, >
(tnamchiren od. reiun, gehen etc.) u. ninrohc mnr (nf. 3 mAr w. mfr) in der aSf»
(Manch od. Gang, ïour, wonm ital mar- S(i Bedtg.. Wasser od, nataii !**<
ciaro, vet\. marchiate; span. marrhar, r/, Keiehcs flüssiges Eiieasac,!im
Dies, II, 358 seq.) Hei bemerkt, da*» diene e» Ja ehcwiagut moghch iM, doM I
Wärter vielleicht nu^ mardie (Grenze ete.) mdat. mitriauu« u. an). inami> ; afrvM I
u. mtï diesem an/ ahd. niarka (Oreiue, ^te. ai«« dem agerm. toarrik sd. i
Ormtland, Provim, Landtlrich etc., ef. 3 B5 aienk «nlMAnt u. mManibn iirii4, «ll
mark) «ur6c^«A«n. diesem» da* tat. man- «u Granit M
närif, vlrsch, J^rff.r od. der tlinttrste; — Wo» nun oiier formell nnin- muik,
M tioü BO 'ti dikkcn mhrs, ibt 't lirdendllk od. mald., and. marselie, mecwlic «
'n liitt is, nin hum d'r Hi un tn k]ap|)cn. morsn betrifft, so haÜe ich dafür, <laa i
— Im hienigen Spravhgtbraiuih ist «■ feiner 40 Fr>rmm in ähnlicher Weite «nf <faa
Bedtg. nach maiaiver od. plumper u. gröber Mensch (ef. imnsk od. tDintkr) m
ah nin, mil ära MritfhJ n^r núM til/cin marisk, meriiik (d. i. mterindk oi. ol
begrifflich, sondern auch im Sprachgebrauch mmpfig.moorig ete.) ca Grande Utfi\
(cf. Hkk' m* iu de min od. to de hn) gleich. ilemnach marsK od. manch, niiiwiK, n
— IstesavsmÎD&ncoHtraliirttt.enlttandea, 4Q wörll.ein meerisehen od. irätifT
wieainvitlUichtausHaod'aknf Schwer. nasse», feuchten, vcicliei. "i
lieh: veral. mnd. Wb. IU, J u. 142. ges, moariiits Blwai beteiehmit.
inarM-OMm, Ärschdarm, Mastdarm. MSrt od. Mïrl, Märt (meniii IM
inftrs-nndn, da> Ilinterende eines Gegen- Bedensart.u.^inchw.:MatrieaiV^t(T^
nlandes, t. B. einer (färbe, eintfr Scheune ete. CO hrit, IHirre etc, od. Spallm u Bo«
marsk, uask, Marsch, a) (In- die hohe Boden» in Polge mm Ihirre} tiH m
■ ' '" • dem Bestehen d« wk; — Mdrt hnil 'a krall ia Ji
,lHlhsn öftrer- od. auch- Miiri rürd dt- «Ifirl, - i
strömte, Airch Meeresanwiaclut entAandene Sfärl, 'n miiien JkpcU uq 'a ktila
u. aus fruchtbarem u. fdtetn Kleihoden he- 55 fülU kclkr nn »cliar on breiig ffll I
Mehimde Küstenstrich, wie t. B. die Wetter-, de arflen na boueo wU nun, dort i
Limlcr-, Oster-Diarsk etc; — Sprichw.r not ferf^tco; — molt in de Min,
harr' de Weatennarak gCn dik, m was d'r wörd; — 'n naticn M&rt, üe (W W
oûl HÎna glîk; — b) eine grössere mmpfige Ernte. Ertrag etc.) fertÄrd; — «*'
Niederung od. ein grösserer von tnefe» GO mut man ansp^ini od. anfiujNi — 'n
HARTE HAST 681 MASKE MESKE
i Hatten April, den deid de bftr der bekanntett BerHg. im Kartenspiel »
; — gift de Märt Aprilwcr (April- auMer der von : im Koth u. Sehmute herum-
en brengd de April Märtenwür; wühlen etc. (leo es alicr auch mit mantseheu
Hart nftt wil, dat hâld de April. ideiit. sein toniij im nä. (cf. Bähnert)
wt, märte, mSrt, Wabe, Honig- 5 auch die Bedlg.: serachneiden, eerhauen etc.
muten - hönnig (Waben-Honig, (teohl aus lerquetscheii, zerdrücken
der Wabe). — Kd. (Br. Wh., etc.) hat.
luurte. Wie Wabe von weben Wegen dex ilal. luarcio (faul, verdorben).
Hg.: verbinden, verstricken etc., marcite (faulen, verfaulen; verwelken etc.),
d, märte vxM ton marren, mareii 10 marcido (faul, eiterig etc.) sei hoiA bemfrkl,
mKrqSD etc., bs. dessen Prätcr. dass diese Wirrter aus tat. marcco (schlaff
aiter marlcn. welk, matt sein od. verden) u. marciiluB
martern, peinigen, auäleu etc.; (welk, mall, kraftlos etc.) entstanden, welche
teld hnm bit up 't blöd; — wo auf eine aus mar (reiben, zerreiben, ler-
0 'n arm der du vol so marteln; 16 malmen, aufreihen od. zer- od, aufyrrieben
leid sQk of. — Sahst, geniartel ; werden, sterben, sich auflösen etc., cf. I maleu)
irtelliolc etc. — A'if., mnd., nid. erweiterte y raark curiickgehen.
nerteleii; ahd. martolün; amd. 3. mask in misk-mask, Misch-Masch od.
Gemisclte roii allerhand Sachen, durch ein-
auch hier gebräuchlicheren mM- 20 ander gemischtes v. gerührtes Zeug etc.; —
d. martirúD con marter, martel 't is Oincr luisk-inask. — Davon Verb, migk-
«rtyra etc. aus lat. marliriuni; maHken u. !<ubst. misk-niaskerê. cf. miaken.
rlúrion (ZeugntsH, Blutteugniss 1. maske, Maske, harve, Oesichls-Deeke,
istliche Religion etc.) von múrtor falsches Gesicht, verdeckter od. falscher ver-
Person die ein Etwas kennt «. 26 stcVter u. erheuchelter Schein, Heuihclei etc.;
Ulkt od. sitA dessen erinnert — hü hcd 'n muske für 't gosiRt Imoden-,
tmas daher der Wahrheit gemäss — nodcr de maske Bläken (unter der Maske
mn), was mit lat. inemor, memoria stecken od. verborgen sein) ; — du briïkst mî
je) u. nhd. Märe, Märchen géa maake !iir laakea (du hrtiuehst mir gegen-
erdichtetes) zur }' »mar (denken, 30 über keine Maske r^rCHmachen, bs. dich
lieh erinnern etc.) gehört. mir gegenübw nicht verbergen u. verstellen,
s, marak. mir gegenüber nicht heimlich ihun etc.), ik
od. niSNCh, die heim Bierbraueti vbt regt nôA, wat d'r agter stckd ud war du
!hier Mähe zurückbleibenden Tre- égentlik Iiendt'nkst; — ik l&t mî gi'-n moske
r ausgequetschte u, ausgezogene 35 makcii (ich lasse mir keine Maske machen,
Hekstand der Bier-Maiedie, wie bz. mich nichl blind machen u. täuschen etc.) ;
ch dem Ablaufen der Würze im -^ linder de maake (unter der Maske od.
ich surüekbleibt u. mit Spiden aus unter dem falschen Gesicht od. Schein etcj
\erausgeworfen wird ; — he fonl faii friinilakiip. — Wegen der Abstammung
mit mask. — yfries.(Oatzen} 40 u. des Ursprungs dieses Worten cf. Dies
idn. mask. — Es ist vielleieht (I, 208) unter ital. mascheru, wosu noch
dem zu misken (mischen) gehö- bemerkt sei, dasx die nid. form maüker
jenden mask, worauf auch das auf eine Entlehnung aus ittd, maschcra
Gemisch, Gemengiel, Mischmasch, hinzudeuten scheint, während das nid. maske,
, (Brauerei) Meisch; niasb, (zu 45 mask aus franz. ni:igque entlehnt sein wird.
tcr'juetschenu.zeriitiissen,mengen, 2. mattke u. iiiieA meske, Meske, Masche,
alsâien, (Brauerei) einmaisehen eine durch Stricken od. Knüpfen u. Knoten
tuten scheint u. wozu auch das von Garn erzeugte Schlinge od. ein eer-
sdteinend ton nhd, Meische srhluiigenrr kleiner nd. grösserer Bing, bs.
kiedene nd. (Dühnert) dimcIi úo ciue kleinere od. grössere ringförmige Oeff-
Bässerte od. gemischte Mals beim nung in gestrickten Grgeiinl'inden, welche
owie das mnd. (Seh. u. L.) mnscb, darrh die Verknüpfung u. Verschlingung
tische, Biermalz) u. mcske in des Garns in densrlhen eutslclit: — de
(Meisch- Würze) formell u. Iie- inasken tiin 't avt siiul ro wid, dar gän de
Immt. Oder entstand es vielleicht 65 âlcn dür. — Mnld. musi'lie, maesrhi^ ; nid.
ich als zerquetschte breiweiche maas: mn^. maBrlic, mae^rJic, inmch; nd,
vb. matschen, breiweich quet- niitsrli; nfries. (IJutsen) mask ml (Jo-
tte. od. mit diesem direct aus ital. hansen) mi^ask: ags. (II. Leo, Spalte. 'ii'))
l,eerrottetetc.,cf.Weigaud),wr>- max (masc}; "cugl. (Straimnnn) maskf-
i bemerken, dass matschen ausser 60 engl, mash, m^sh ; ahd. musk.i, masga ; mhd.
»ASSE
T^î
masrbo; an. muakvi-, norv. imitk»; !Khwt<l-
maikn; ään. iMake. — jK» ftc.-eicAnrf c(b
gtknotetw od. durch Knapfta u. KncUi*
rtO^ndtnfs Ütvita ii. g^Aiirt mil Sil. masgM
(K/iotett. jUffftMrnf Ä'cWii^e; Knott^i od. 6
Änof/, Km»pc (ff. kuop] u« J3<tMmm; W(.
UABK^ (Knol^, Knvjff) «- h'(. mcxfa (Wr-
jtnnlim, frnú/>/(;n, A'«tfe »Inctm äc.} n »iiter
y die formell eon dtr V '""ß **^- '*''- "^Ü
(taucht», imttriaudirn, eintauchen eto., t. 10
Haler 1 mark) nicht tiertr-hitden iti u. ieúAr>
tcheinl. aw dirr iqiteidlen ßedly. lauchtn
od. ins WauHT vtr»enlUit, im Wasser Hecken
etc. in die aUgumeine Bedtg.: einsUt^ti,
hineiHideclien etc. iihergim u. dann aui: IC
/Anw )n «in Andere« tttckm od. rmtchtn
u. durch tXmag etecktn etc. teieder die
Beältt,: verfleehUn, vertwetfeit , vtrknütcn,
ttrielien etc. entwiekdle, gane wie Ja auch
da* Strickrtt u. dal Üreeugen der iianehen 20
hdiglich durch iha In- u. ÜurcheinanrftT-
ëUcktn der Siedeln u. ilea darauf genommeMen
Qanta getehiehl U. auch lern rlechlen der
Weidt» diese gegenseitig durcheinander gt'
tltckt werden. 26
MHSe, naxB', Maeie, Klumpen, Menge ete. ;
— 'a htlni DiMxi! gAd ad. bui, ittlt, mimkim
etc. 1 — hi heil 't ia miteae. — m ia be-
kanntlich da* enUehnte tat. uassa (ein Teig
od. Teigklumpen etc.), teae »tiM auch wietler 30
aui dem griech. tuun (Teig od. Oekneteleif}
entlehnt iet. Dies grieeh. niaia öfter ideht
nach Fick (II, ISO) fiir HUeretmt^n, wag
mit mieenn mcogou m. meogMl *u einer u.
dendhrn y gehört 85
1, DiK«! (Plur. rnnstra), Maa od. langer,
hoher, epit:tiT Saum u. near sundthrt der
Hchîffiimiut od. MaÊthaam tum Tragen der
Stengen u. Segel eine» Schifft» u. eodann
auch fiii Baum oil. eine epilee lange hoch- 10
aufgerichtete Stange überhaupt. — Compo». :
xDMÜtbm, inastEtcngc , bciADmasI , topmast
etc. ftc. — Nd., mnd., nid., mntä., ahd.,
mhd., engl, echwed., dän. WMt; lefrien.
(Japix) latiBt; nfries. (Johannen) nuxflt; 4Ö
ojfK. K&tt (Plur. mutait)! aengl. moest; an.
maslr ; norm, master. — l)aeon : porl. mama.
mMtro ; proi: mast ; /eune. akti »pati. uulU
(Mögt, Maabaum). — Ah die SpiUe od. dae
Ohente, Uochtte des Schiffeé, &r. al» ein 50
hoehaufrageadea £3was Kürde e» sich be-
grifflich u. formell ganz ungesucht mit sh:
miut» (Kopf) vergleichen lassen, teovon
nuuil»kK (Kmif, SiAadel; Spitee, Gipfel etc.,
cf. bei Bcnftff: rooiita, tbelieaj », moatnlcn, b&
tWhcadi theto)!, tlwiummit) mitkatonCcr
gebildet ist.
2. M«»t, (die) Maut od. Speiee, Fufter.
l^úttemng, SfOstung, FHtmachung ttc.; —
b! EU up il' inttsl od. a\t 'l für sUo, — Ej 60
I
■utjeiiakbolt) <i» ■IcrlMifL-'«
jr«M<tM ad. diek, stdrh, uútktig tk. x.
mtnUich das dttau 0ek6reiuU rtrfc. m
(MAAm) hier sehr grbrlbitdäiiK —
(DAhnrrt) man: a^, mi», aauim
ntgL maflt, oAdL, mhd. ibhI. — W^m
leakrtdieinlidten AbEtamanumg to*M.t
a*. BJit Hc (c/. taeti : dat Waim
Weigand, doch eergl. auch dit Bami
tu bAs, mfu.
Ust-iHm, MuMdarTH, ÂJttrdam, '
Darm wodareh beider Üait od.Smi
Fettmtchung de. (ef. i! ausit ibrJCbttj
iBMt«n, in<t«in>, einen 3iaM Nim
Nur in WtatSXiiat.
1. nuH)! (com 1 ttiMt), mwdif, adj
versehen. Nur m da-, tnt-, drt-aMi|
2. BUstlKr *- uutrr 8 KUt.
1. mal, imU; — a) Zmruf bei» SA
spid, urnnti wiiM dm Känig det Gtg
matt od. fett gettlzt haXi — b) tm^
fest (heim ScJiaehigiiel} ; _— iÎb Icfmil B I
— ik bau i»l; ~ e} fuherU.) •<* ■
kraßht, flau ttc : — nftl on toAt: —
wjjr (/laues nütfe maehende» W^er);
mal fkra/llút) Ua amik cle. — Bi id
entiehnle fraut. ual, tcelcha mHfnÊt. i
itiU. uiattu; t^n. u. pari, rsati'; mtaLm
ttuM dum iirab. iiiAl, ntU f«r ittJiÉt
od. lodO eerbundtm mit «chUk (SMi,
schtich) = niAt-schUi (der KAnif ii]
Koher uiuA* SehniJ^-matt) futtHuU.
% mal (STiue.t, Sctmadru, d. h. drrâd
Riiï der Sense od. der Strith mit dtriel
denden Sttue incL dt^ dadunh irlyti
Orasen u. detdadneeh erttttgten trer^l
mn, »oietit die Sense reicht. — Spidn
Bttug auf da» Milhnt; 'n )il|^ aal«
wa[ rat. — £« ú« idemê. nul bU, i
(der SekKuden) n. iwUrf mit dem Pt
afrie». m*Ui w). nbth. ntt «. mMf; •
mU (Mähen, Mahd, OemiMet tkj
tnaini (mdhtt,). Da» jeUigt bera* nH
auch AU engt nittb (Mah^f, fr«. aU V
ileimat ~ nfricM. lieitatth; qfritt. A
etc., cf. ilinutti.
3. Uflt, du MMhliMtM od. Aa fMM
Miiss Gttreide, wiche» der iffiOir «hJi
lohn litköniuH. Itier oetüMUdi, mifii
auch beim Dreteken, der Mdiateluâi Ii
— £ör tirtnni «n itokt-n (Sn-er u. Brm
inUiIcn de mällirn hbfpit f?ir 1 Üb <
— ^d., iiMicl. mal. — JMMer JVnilr. rf<
idenl. mit ha, ag: taut ndL mit (m |f*
etc.); ahd. oitt oii tnbi (Harn «M
mesun wird; nnutfitbeMde Btitimmiint<
KU», je nachdem dt jfcümhuif »H s^
tli> richtige iit, tntmvlee om mmt fîfif'
58S HAT
. j VOM Präter. mat von Matt froni SkhatJapiel) alt mit dem
litan, tf. mUett) od. ata einer Grdform folgenden :
VOM mtMii, wie ahd. gêba von güban, b. m&t ; e. matte,
[ibftn) eutetand u. wo dann das mit I, mât od. mit« (dat u, de), Jlfaw; —
oebe, nM. Mctee (als Mass od. Gc- 5 a) das Wieciel in Eaum k. an Masse od.
KOtnil gemessen wird) idenl. mnd. Menge, sowie auch in u. an Gewicht, Zeil
nette auch aus einer Grdfonn mata u. Kraft od. auch das ubgemesxcne Theil if .
id, bi. vom Präter. m&t von mitan, die richtige Grösee etc. von Etwas ete. ; —
iSian fortgebildet ist. Vergleicht man dat wl. hi'i hed sin mat ni-t ; — dat od. hü
nt das mit unserm mat sgnonjfme nhd, 10 hold gin mät; — bû licd sîii mftt Di'-t krcgiui
UeUe (als MaMlohu des Müllers), so etr. ; — de 8ai'di;r hed hum 'l (od. de) mät
m dessen i'ornieH mitïc, mitz wohl uameii; — b) das womit man die Grösse
' hineudealen, dass dieses Wort gleich- od. die Dimensionen u. den Jnhaltvon J-Jtwas
Ml ahd. mêz, as. mët (Graform mita, misst, hz. das Meis-Ding, Nesa-Oeriith ii.
i) weiter gebildet (vielleieht mit ja u. 16 Mcss-Gefäss etc.; — de siiîdcr krigt sîu iiiiU
MS tnezja, mëtja, be. milja s« müzza, dt de taskt; um mi 't m:it to nemen ; — de
misie, mutze, mitze geworden) wurde Orts- od. firrpa-mtit etc. is to lütjet ; — du
iHocA von mhd. metze u. mnd. malte must ]icngäii un laten de matc ikcn. —
'eines Gemäss od. als der Sie Tlieil Sprich«:.: „alles mit mateu," sa' de euider,
Mallers) formell verschieden int, da 20 do gaf lii' sin ynt «at mit de elstok. —
avs einer Grdform mata od. matâ ^d., nid. maat ; mnd. mate ; mnid. maetc ;
Artbildung vom Präter. mat von mëtun, nfries. mcta, mata, mete ; wfries. mielte ;
úXuCi entstanden sein wird. Weiteres nfries. mute ii. (Johansen) miat; satl.
ttocA unter 1 m&t, mäte, malig etc. mi'itc; wang. mcit; lielg. mial; acngl. maete-,
tat. — Dieses Neutr. ist wohl idenl. 2b ahd. nuu<a; mhd. mäze (Mass, zugemessene
d. (das) Matt (urspr. vom Mntlseticn Menge, abgegrenzte Ausdehnung in Raum,
'atheerden beim Schachspiel u. vorn Zeit, Gewicht, Kraft; Art «. Weise; ge-
matt [s. 1 mat] »nbstantimrl, wie messene richtige gehörige Grösse, rechtes
M auch das ilal. matte [A'arr, Thor, gebührendes Mass; Angemessenheit; Mässi-
die.} neben malt« [närrisch, thöricht, 30 gung, masscAli-s Wesen u. Betrugen) u. mhd.
, dvmm, stumpfsinnig, schwach eon mäz (das 3fas», die bestimmte tjuantität;
tte.] von matio, malt, schachmatt, ein- Gefäss eum Messen ; Grad, Art u. Weise) ;
en od. in die Enge getrieben ete.), an. mäti (Art u. Weise) ; norw. maat ; dän.
ti jedenfalls mit mat in der Redens- maail; sihwed. mïtt (Mass, Art n. Weise
lé setd hum up 't mat u. so auch 35 etc.) — Es gdtört wofti mit 3 mat zu meten,
n den folgenden der fall ist. Yergl. oil. mit diesem t(. lat. moilus, modiuB, mo-
MÜb: he Sit (od. kumd) htun fordernd dultis etc. nur }' mad, ef. meten.
nat, d. h. wörti.: er sitzt (od. kömmt) 2. nâl oil. mate, Theil od. Stück, Schnitt,
rdiantnt (od. s^r stark) auf das Matt, Scheibe etc.; — du must de Echelfigk in drê
N Sinne nach: er treibt ihn sehr «tark -iO matcn od. ilOlcn stiîdtüi ; — wi'U vt fisk äten,
Enge, seiet ihn in grosse Verlegen- de» oûm ik mf U|) 't lêfaté 'ii raiddclmäl;
t maelU ihm soviel eu schaffen, dass —■ d'r is tau middag mau On uiiit aferblUfen ;
U mdw aus noch ein weiss etc. ; — — faii de spekiil hebbou wt uOR mau 'ii
ad ml al oader up 't mat, d. h.ieúrll.: pur matpu ofsnüdeu uii fcrbrükd.
Mit Mir immer näher auf das Matt, 45 E» wird dasselbe Wort sein wie 1 ni.it
mir immer näher u. näher, treibt mich od. jedenfall" mit diesem tu mcteii (s. d.)
hrend mehr ii. mehr in die Enge etc. ; inderBedlg.: abmessen, abtheilen, eintheilen,
kwam mi unferwagla up 't mat, d.h. in Thcüe serirgen etc. geltürvn.
er koM mir unerwartet auf das Matt 3. Diät. Maat od. Genosse, Gehälfe, Ko-
rn Sinne nach: er überraschte mich 60 merad, Spielgenosse, Freund, Bursche etc.;
irtet H. brachte mich m grwse Ver- — he is inil sin nuitcii (od. niakkers) uljtün
BÖ etc. — Auch in den nid. RedeH.^^ to lindi-n: — datis niiu rciiti- mftt (Genosse,
f. Weiland, van Dale etc.): iu Geselle, Oehülfe lU:.), war 'k mi up ferlateu
t zijn (»ich in Verlegenheit beßnden) ; kau; — knm ins her min mut i Kamerad
ar jemand in de mat Bpriugon (Je- 55 od. Freund, Bursehe etc.), il; wil ili iiiseu
S Sache aufnehmen u. vertheidigeii) ; wat fiir de hiikson niiUcn. — Comjios.: bôts-,
land op t mat komcu (Jemanden über- kok^-, tiinmermans-, «t{lrmans-mût etc. —
auf Essenseeit n. ihn dadurch in Nd., nid. maat; mnhl. mact; mnd. mftt;
'enheit selten) etc. deuten woM eher all- u. newengl. tnate; schured., dän. mal.
ne Idtttt. mä (das h. früher der) 60 Formell stimmt es nur 3u einem von mnd.
UA£T hH MATCEUAIT
_JMl, ahd. vtu (Etsen, Sptllt) ahgrlfitdfn ]. natj« (Dimin rm 1 bUI,
EM. mato, ähd. ntiuo, wiu oi« dir Bedlg. ml. 0n>>(l4.f nun .Veura «w
£s*- od. SptiBS-l'^^rion, ht.dicPernon wovon i auf eia nrt inL Jf, amf mn«»
die inëet od. «petiiet \n di* heatigt Htdtg. dnr Kann t gthrn.bs. giitgeit. — JV7i.aHl
non: Gart, l'üchgaiU, bs. Tinehgcnoime ti. h 2. BUilJe (^/)iinii«. ran S malt, Uomti!
«0 >n liic allgemtfine Brdlg. von; Otno-ae nosee i aamtntlich m der BeiHf. : Fremtidi
od. mit einem Jemiiut xtuammeitMienäe od. EärttklttH ortimufM eie.; — aH
Person (cf. lat. unviva u. convivlum von ni&Oc' w«t bcti du mt dir wir for ychA
couvivo, 4H»aniin«n I<^ oii. «ohnen, ru- mäkt.? — JVM. msAijc.
tatnmm essen etc.) übergwg, wonach dann li) nä^ni-birin^, od. AurA kvntftf aU
(1(U o6t<r« nu» mfttK od. muo, nute ^ctfli-"e gmannt, IlAriiig bti ilrm Aqftw h. W
mit itriipr. ilnMütb'! Wort wie ag*. mnto in jiorh niefa eoitod ttolUMitdig tittmetii'
gemct«, bi. ahä. tnuo, miuxu m gimoKxa QrgtnMlt von fnlbAHnit. — Xd. BMld
(TischgeHOUt) viärr u. mit ditwem ju mal lieriog; »M. uuutjcaluHiis; mud. taadil
rA'Mm, Speine, Nahrung elc, ^. mei) ge- 15 heriiig. Ac lem^ *tmit auch mite
)Wri. Dm» einer AhieitHng det Worte» miU uaUtcRslieriue b, wfci Jtnigfertt-Btri
od. urspr. mata. mato in der urspr. Bedtg. - /itnannt «. «nrf tli« VorsiMM mUj« ■. •
£f«en u. in d«r abgtUUüen hedig.: Qt- tnaârhcin, sowie audt mftikint alaiaÉl
Holte fon niat. (f^ten, ^üie, Nahrunif, (^ntr(ifMfaninäed«k» w. niaidoknisd
MnhUeit äej «tl. mä rfiMim wn ctnnn -20 Xddehca, drm /Umin. tum mA^dw-a
Pritrr. niut »neu alleren Vtrh. mitSD, aiat od. miud fe/. diexeK), hm OMcil ifaf ■■
etc. (etBen ele.) nicht» entgegeniiteht, dafitr (K i l.) lanegMeiai in oMef^iiMta^htra
tjiricht auch, dam dan au» nauU geklime (haiec pitiua virgiuua sau prian <~'''
un, nauti (OenoKe} u. nút, nfix im o«. ^e- cai|U-1actIlll»eio*isc»rea>j/«r im
iiM, ahd, KinAx (OeH0S»e), ahd. nüï-ecal' 2& iriMt u. dmiiMcA mktJiM- od. mnd. mtÜM
(Genouenechnfl), mhd. uflsen (mh tage- hwln^ soviel ab Mädchen- »d. Jungfer
scflr»^ gleichfiUln vom Präter. aaut, nOt« oft« Hering Mt.
txm uiiitau, iiiotui, niotan (gcnUssen, be- mälip, mdmg, genttUiigi, wi^fWMm «
tiuffcfn, ijtebniticAm etc., </. nDt x. j[on(t(iti) da* Mas* Aitbrnd u. dem Atasi fnn« JBpr
otc. fortgebildet wurde u. demnach auch W cnti^echcnd od. gleich; — ht keiwü
nautr od. gcaät (Gmosie) arapr. blas eine (f>\ gnldj — niAtîit ^rAt t»d liîk, (Urti '
Fernon die genoês od. gebrauchte etc., M is regt mftlif rl«, — ^n 1 mit a. ^iu
bs. einen Geniesaer u. Gebraucher mü niitelik od. witeüt 'fmaülieh, i». é
fvon Etwas) beeeichnele u. hierauH in die Ma»se [von Ktvna] gieiek v. mt^rttimi
heutige Bedtg. von Genosse iiberging. SU nätifPi!, mäeiifffn, mäMii/ «nn Oc.'
mal, «. mete. ht^ kati nük atä mttSeea ehv
nätelilt, aätelk, s. unter mfitte. niNlijkeid, Mäisiâkeit.
nälnn, massen ; — Qtermiieu fSI ; — atcr- mat-nSIco, MiMe die vo» Gtlreid» i
DiktMi kold Hr. ntnt f«. H mat) oil iJ<H Z>oA« >W^ ito JVaU
mï(«n, «. ineten. 40 in natura nimmt u. ni<At /kr Geld mU
nat«rial od. auch : Balrinl (Plur. mit- nalrds«, Matrone, getemUr od. &r/«lM>
trialiiMi), Material, Stoff od. Zeug ete. tum Srh^»- od. Seo-Matin : — b^ Ärd Rt ■
Bau iid. îur Anfertigung ele. von EtuM». Wxwt;— Spriehte.: .'a diibbftltje (doppdl,
— C-ompoii.: bö-inaterlal, sctirîf-maUirbl f Ic. Stüber) kau mal (sonderbar) rtüvA,' &'<
— Aus tat, inateri&lU von oiateria; s. das 4Q matrAso, de t« AiiaUtrdain te Tiuid on i|
folgende; kâp (Cap der guten Bt^nung) «o ff*!«
maténf, Eiter, Giftstoffeines Geschwür». harr'. — Vtber den ürmirtmg diese» Wvi
— Auch ahd., nd. u. mnd. {cf. matMie bei cf. die AbhanM. mn fUrrOor Brtmtu
Seh. u. L.) in die»tr Bedtg. vm-kommend. in rifc „Wtnirttg." tvmt W. JhU 1939 i
^ E» ist ii(rn(. mil nlid. Materie (Stoff ao 1J,679.
worau» ettcaa gemacht u. gefertigt od. wird, mat-NcbüddiiiA, »- omltmadiädillaf.
Inhalt ele.) u. mit diaem' entlehnt au» lal. natMe iB&tii, Ovlentuoto der Jti
materia, was eine Weiterbildung von mater Au» Hebr. ailuMi ud. raanAti füiiftiti'
(Mutter, t/. iiioder) ist u. demnach wärü. («« Brod).
soviel als Mutteraloff od. iftaff woraus GQ mub-f Uta , Mattfotte. ScJtimii/wort <
Ades geboren u. erzeugt wird ad. enttteht Schimpfname für eine. U^ieQutftt W.
ete. heteichHCt. meine Person.
mat-rat, od. mstt-ral, Fass od. O^äss, malte, malt, Bat, Matirt — ») mmB
womit der MUllrr matlcd (cf. 3 matlen) od. sc«, Stroh, Baut od. tontt. Xatmd
das nat (cf. 8 mat) mit/t. 60 ßochtrne Ittckt; ~ i!a mn«t ffr ><
■fATTEET
S8B
HEDE
wkr rau de tdUa ap affrisken
\t idiip (od. de dftte etc.) io mit
^; — b) «n (MS Bingen od.
■ekúner Btkäüer od. Korb etc.;
flgen. — Das entlehnte franz.
iat. inatta u. dies nach Fick
w» (ffr y mat (drehen, aindeti).
■, MoUffi, mall lüträen etc. in
Atten fa6- u. «r»iaU«ii>.
I, mefiMt, diVilfahfmeffe (>. Smat)
Mendem Getreide etitiickwen. —
H 't nUllera mntten un 't buTiIlts
ywerfen, terwerfai, bei Seite
) eeid fBl dör d' latten ; — wen
) 181 kati fatten, mut de müller
Btän to matlen.
Nchfiddiiie , dag durch die u.
jUeii getchültete Getreide, icelchea
'ntläaaiUHg u. nath dem Heraus-
■ Matten unten auf dem Boden
I zurückbleibt u. das suiam
d u. deihtäb auch tcohl
n, (loser od. festgenähter) Aermel;
pâr mauen afertrekken, dat du
. fül kript ; — he lüpt in blate
n. — Stdensart. : he hed wat in
d.h. er hat vma im Aennd od.
te Iräftige Arme im Aermel u.
tüchtig ICHS leisten); — dar sunt
len an to slän (da sind gar keine
\tuscMagen od. aneubringen u.
Sache üt unausführbar) ; — liô
it up de man biadeii od. Bpcllen
A was aufbinden); — liö mut
lel np de mau hcbben; — hti
în fit de muie (vonrasloren die
jt aus dem Stegreif halten); fin-
de präk (Predigt) nikd aa de
Iat schul man bum nft üt de mau
— (iron.) 't ia jo 'n wâghalg !
lêfer de mau as 'n arm. — Nd.
\e, raanve; lunij. mouwe, môwe,
. monw; mnld. mouwc; afries.
•ies. mouvc; mhd. monn-e; md.
El beteiehnct wohi wie auch muf
ÜKOS Kas man aufgreift od.
bs. auf od. über ein anderes
ift od. schiebt, eieht etc., wie .jn
früher nicht an den betr. Klri-
tn festgenäht, sondern Mo>i lose
T den Arm gestreift od. geschoben
wie man auch die miitfen über
od. auf u. über die Enden von
. streift u. schiebt. Wegen der
'Jiaft vergl. daher lit. mauju, mauti
'ankmaoBte (Armbinde), u2-mawa
streift wird, eine Muffe) u. die
, mû (bewegen, drängen, schieben
auch Iat. movco, motna etc. gelwrt.
■Men, miauen, schreien wie die KaUen.
— Sprichw. : wen de kalte mrtsd, den maud
Benich. — Nd.,mnd.miueD; ulff. maauwen ;
mnd. mouwcn; engl, mew; akd. mfiiWen fron
5 Katien u. anderen Thieren) etc. — cf^ V
mü (BOiiare etc.), wovon atieh mewe cttr.
med«, med, met n. gekürst auch mit u.
mä (fast obs.), mit; — nie (od. med, met)
ßäii; ~ wie (wer) gut inä, agter up de lange
10 Blii? — S. Weiteres unter mit.
mêde (Femin.). Unter diesem Nnmeii 'Kï.
dieser Brzeichnung verstehen wir hier aus-
schtiesslich nur HcuJand ». das Gra^ was
darauf wächst, be. eine solche Wiese die
15 gemäht wird, sowie auch das darin ste-
hende sur Heugewinnung bestimmte Gras u.
wird dieses Wort im Singular niemals
i'Ort einem Stück Grünland gebranrht, sobald
das Gras bereits geschnitten u. das Heu
20 davon geerntet ist; — wî willen mändag in
de mêdp, du kaust de maiere man bestelleo,
dat sf kamen to maien ; — ik hebb' 'n stük
mMe in de wisker kúft, dar atcid 'n gôd
BtUk hei in; — de mêde (od. dat gras) up
25 't lâgmûr sal mändag ferküft worden ; — dar
Bteid 'n gôden büdcl médc in dat land; —
de mâde sügt faa 't jâr g6d ftt, aodat d'r
wol 'n büdel hei to ferwachten ia. — Daher:
mMland (;um Mähen od. zur Ueugewinmmg
30 bestimmtes Land, als Gegensate von Weide-
land) u. Verb, müden (zum Mähen u. tur
lleugcieinniing benutzen); — dat atiik land
sal Jan 't jiLr médt worden ; — dat grflniand
iE so ferhflrd, dat 't man nm 't darde Jär
83 mêdt (gemäht, geschniUen u. zur Heuge-
winnung benuttt) worden dürd. — Unter
dem Flurnl mMpn ersteht man indessen
blos einen grösseren Complcv Wiesenlandes,
lerlches wegen sumjißger Beschaffenheit u.
40 niedriger liagc fast aussehliesslieh zur Heu-
gewinnung benutzt wird u. ist es auch ört-
liche Benennung (ä/inlich wie hamrîk u.
marsk) ein« grösseren nur aus Wiesen- u.
Heuliind bestehenden Landstrichs (he wand
45 in de midcn;— dat bils ligt in de müden),
der einer bestimmten Gemeinde ungehfirt,
wir z. Jt. dl' Dornummer-, ReEtcrhafi-ner-,
Victorburer-, Oatëler-, Upgantcr-méden etc.
~ Afries. mede od. (nach dem Hat. nicdum
50 iJH ersten Ems. Ges., /mg. :.m, Zeile .Î.2 hei
c. Riehthofen) medu; wfries. mirde;
it/n'i's. maadi'; satl. mi-de: but.h'd., frirs.
meide; ags. (cf. Slrat man n)ml>.f\\i, infied ;
aengl. nirde ud. médcwc, m&dui',- engl.
65 mc.idow, niead (Wiese, Heulnnd).
Bemerkt sei zu diesem Wart, dass m hier
stets mit i od. ee geschrieben u. gesprochen
wird u. das* aueh ilinsen, IJut^en ti.
S trat mann (ef. dessen atngl. Wb.) das
L CO Wort so schreiben wie oben, tvährend
L. EttmüUrr (I. pag.SfH) âafüTiaanAa, pachl htiaiSdcv 'iui.-rn .-. [-xii
madn, mndn »chreiht, im« m (goA.taaAu?) OMch inAI'-.' < <^ri^
ahd. mala »tmml, wanaek dkiuir Wort cfann Berfchlii)' • , ■
vmkl nicht mü nhd. ^akd u. mhd. aliAi: Vigt 'a uii.. ,, i
(Sehu^Utn. i. unter 2 mal) rataaiva (mähen} &j&ruDin!'i: ' ''.',),
gehurt, soiidtm mt wAii niali; füj^ige» Oraji- Kat motdn m J ^fr .mrA ii-. ü'iiw 1
ifanE^, Witte), nhd. Matte idtnl. úf. ifr> ^-au/, Qoiiiqnki^niiiiA. — ^d. öUt
u%E inon nun ferner, dang Kwcer fcuoe «u- edi\(Ic, it]eiil4>; mM. miede, mtit,
teahl Big dit nm. Wörter Aue v. tPiese uuidc, mutllic, mMc, nildp; «*. ibMi.
(ct. auch 1 wi»I() nrgpr. ein nv-mpfigt» moortges 10 inBüila, ibCkI« ; os» mMr; acnjl ^
od. u)(Wf(T4JFw/irHcA(iw £ïieA< (mmpfigif od. moeii ; aAct, mlaU, misU, mwu, ato;
fetkchtex Erdreich od. Land etcj bëee\ehnen, mk<le (Oaltt, Lakm, BeniUiatj. Sai»
aa ist es tweifeUov, liatH emeh unjinr laiie Mi ttht). — £i utS diu n^k >
etc. M. nAd.ntMe urepr. dieSedtg.: .S'wn/i/, misdn it^it He., tf. WeigisS)
Moor, Sehlauim etc. ai. Bumpfiffen moorigrji I& xtiinda» »etn, tt<U mit Jtm olncUd««
Käsiwigt» feuchtet Erdreich u. Land ete. griech. mUthtn^ Muc tfxja; fm/-il
hatten u. demnach mit wiHid. od. Mnd.fKil.) (Lohn) diuw Urmnmft ul. Wtfi
mavdv (coenum, lutiiro] ; mMm. Qiade (fauge, mäaUeheM tUUitrwnrermaMdletM m
(»rdur«) iderU. xind. Zu dimtrurspr. Beég. malilim* (iloiuun) wrj/. indetMuinfi
oerfft. noch, daas nach Otitten da» nfriea. 30 sati en inlil«n.
jaaais au^ einen niedrigtn »Hinp^ra Bodm n»ie-lik, miiat- od. Btltlik. i
beteichnet u. auch nfriet. (JahaHstn, netinlk, inefelk, niiAtliei, teuhwi«
jHig. 13) miftd (Marsvlt, Mnruhland, Aue, — dm kxa ik mdeUc äiaiüe. —ISti
Btu:h, Torf w. Marsch) dasselbe Wort me moiicn etc.
unser mêdc, io/Wm. mieüe (a. oben) üd, so- 20 1. meün, «. nuiim
wie ferner, das» nach Outten (s. unter 2. nirlen od. m«iii>B, ntien, "tt*
muiuh) auch rin aschwed. madii, mad (terra mühen, <juälen, jiJnj/m rlc. wt SÂ\
pftlufitris) bestand, ieason sfAieed. madiiig schwerde, Uuit, Sorge, Kwum/i de w
(eine nasse Wiese) rinc Weiterbiiilunn '*'■ — ■*( ""eui da mî (od. dl lac.i 1
0^ nun aber méúe, made od. modu etc. inif SO sabe? — bO meid wik nrl lo limk,!
lat. uadeo, madiij etc. fnoM orf. Zeucht ««n. liä däd U; — liA mcM iiib d'rmui
terflieasen, sehmeUen ete.), gnech, madaü — wanini wuU ilu 4! dutua wit
(ttrfiieesen, sicA auAúfrrH e(rj u, tenWr mt( miHien, bt. sorgen, kämmtm *.*; -
•ler y mad, mand (watlen) summmenhängl meiea |'jtuMmcrn> dt andcnnui w
(teotu Fiok owA /rf. /, 170} as. mondjan 3B dat scbal iß oog iimo meien r**
{'(C. 8tsir/>, (M tKeifeOtafi u. lanee ich »otches <^ai od. Kumner mMhen, Mri ftt
dahin gestellt sein. ef. auch inude. rmen), dal du diu olde oodsr u il
1. medflii, Vfr& V9n mfide (s. d.) u. oui?A jAK«-ii<I hccti — "t meld ml, d» ikl
abt Subst. in der Bedtg.; Ueugewinnung, tiuliicn heb'. — Ndi. moim, atfffA
Ueamachung od. Heuen, Heumachen ge- 40 etc.: mnd. mnion, moi^t«, mono,
braucht; — 't Iftpt nn» fan 't jâr mit 't mdeu; nW. ino«u«ni wuiW. m«^
m'ïdeu tagen; 't rigead MkI alle dage. mutuao, rnHjan, biuimii, núva,
2. nSden, Flur. t;nn rnAde, i. d. muoleu, amagvu (l^rdter. aditei
in»dje, Dimin. von niMe u. jur Bgteich- niQOta); nthd. muogtn, purtvn.
nung der Unterabtheilung einer Wies« od. 45 mll«jea, mileweu, müeu; mJ. nM
i'Vur, 6/. ci»M aas mehreren Aeekem be- schvmren. lelOstigfn, qHäien, imn
stehenden, etiea 30—35 Schritt breiten Feldes bekümmern, ärgern, verdrimn rtej
gebraucht. gehM wohl tu derssUtm f tae a
inme-gBto, nn4j«-ilút, «iii« Binne od. doehhierinderBeMg.: dring tn,'
(Josse, fr», ein OrabeH teorin u. wodurch die 50 beengen tie., od. sonM tar y a&
medj» abwassern u. leodurch die eimelncn fesseln, euitivninen Irinden «. tetusti
mf'dje» von einander gtlrennt sind. schnüren, ammnden, umttridem,—
Mvgtit, s. Margrfitn. siehen, ^»ismmendrüeieis, «nlriúb
mtl, s. mal. 1. mtier. s. laaler.
meid, s. magd. m i. mcler, Meter, Wirthtthiffimn
meid», ein Erbpachli-Oanon, nd. cineAl)- Person wüche eine» Bautnth^ iii^
gäbe, Zahlung, Präslatian etc., welche in des Eigcnlhnmersgum Lohn hrmfü
der Hegel ums Ute bis 7U Jahr nocA neben IHett Benennung ist hier etgtiik
der geteöhnlicheH Erbpat-hl u. in gleicher gebräuAUth, da «ine »oUh« Perron
Hm« mit derselben von den mit einer Erb- GO lieh bAmoBtar genannt wird; doeh
587 MELDE MELLE
■ske (8. d.) auch hier aUgemein Meike, s. Maike.
. — Nd. (Br. Wb., III, 113, Meinert u. Menert, contrah. Meint ti.
sr) meier (a. dasselbe; — b. Meent, ml. Name = nhd. Meinhard;
f. Pächter eines Bauernhofes ; Geschl : M e i n e r t s oc/. M e i n c r s, M e i n t s,
frigkeitliche Person, sowohl in 5 Mcents. — Wohl aus Magan od. Megin-
fie auf dem Lande = franz, hard (vergl. dieserhalb Keinhardf Kei-
i, meier, meiger; as, meiar; nert, Reint, Reent etc.) als Compos,
leiur, meier ; lïäid. meier, meiger von magan, megin (Macht, Kraft etc.) tt,
f auf einem Gute, Beicirth- liard (durus, hart u. dauerhaft, ausdauernd
Pächter eines Crutes). — Mit 10 etc.) contrahirt.
Benennung Major u. dem Meine, ml Name, — Dieser alte Name
etc. aus dem subst. gebrauchteti ist wohl aus Magiuo, Megiuo (d. h. Macht-
*/. môr), wie auch die Mero- u. Kraft- Person, s. unter Meinert u. cf,
major-domiis od, Oberaufseher Förstemann unter Magan) contrahirt.
bz. Hausauf scher , Hausver- 15 Meint, s. unter Meinert.
Uten tt. auch die späteren säcfis, meisje, junges Mädchen, Jungfrau ; —
Uen Saclisenlande solche Meier 'n meisje fan 18 jareu. — Dazu Bäthsel:
scher tt. Verwalter auf ihre d&r stun' 'n meisje in de der, Iiarr' *n wit
lien ti. sie ihnen später gegen Bchûdje för; wo langer dat eê stun', wo fßl
acht od. Erbpacht übertrugen, 20 erder dajt se fergung; — dar stun' 'n meisje
noch die heutigen Meier od. up de dik^ de ôgen stunncn (standen) all'
r genaymten Hofbesitzer in (alle, sämmtlich) ktkeri-kik (von kiken), dat
e. herschreiben. hâr, dat stun' krulleri-krul, schalst nét raden
^erb. zu meier), der Meier al wardst d' ôk dul. — Nid. meisje. — Es
r, Verwalter, Wirthschafter od. 25 ist Dimin. von meid (dem Contract. von
chster u. Herr etc.) sein od. magad etc., cf. mägd^ u. steht es für älteres
'c. machen u. spielen, die Auf- meidche, bz. meid-je od. meid-tje (cf. je
Befehl führen, wirthschafteti u. tje z. B. auch in maiitje, 3fännchefi).
T a) bemeicm, beaufsichtigen. Auch Schweiz, kömmt meitschi in derselben
wirthschaften etc.; — he be- 30 Bedtg. vor.
^ôd ; — hê bemeierd hum (er meite, meute, moite, Mühe, Amtr engung,
tt. bevormundet ihn, halt ihn Arbeit, Fleiss etc.; Beschwerde, Last etc.;
ht tt. Zucht etc.); — ho wil 't — dat is mî de meite hêl nêt werd, dat ik
leiern (beaufsichtigen, verwalten hum darum frage ; — gâf di gen meite, dat
m etc.); — b) ofmeiern, als 35 helpt di dog net; — ho gift sük hêl gen
Oberaufseher u. Meister etc. od. meite um klar to worden ; — he wil d'r hei
'er od. Wirthschafter u. Pächter gen meite u]^ dôn dat he sin arbeiden ürdeut-
bsetzen,(Jemandai) seines Amtes lik mâkt; — dat mâkt hum föls to föl
(ihm) seine Stelle u. seinen Rang meite ; — föle kinder, föle meite. — Nd.
) verdrängen u. seines Afisehens 40 moete ] mnd. moiete, moigete, moite; nid.
n) erniedrigen^ u. unter sich brin- moeite. — Es ist wie die Stammform mauitha
isiegen u. übertreffen etc.; ab- von nhd. müde (cf. m8je)üom Partie. präter.
I etc. ; —■ he meierd hum of od. von meien^ meuen gebildet.
)fmeierd (1. er entlässt ihn od. meken, s. mäken.
issen tt. fortgejagt etc. z. B. als 45 mêksman, s. mâksman.
Pächter od. auch überhaupt ; mel,^ s. mal.
egt ihn od. ?Mt ihn besiegt u. melatsk, melatAch, aussätzig; — melatsk-
z. B. auch im Spiel) ; — he heid, Aussätzigkeit. — Nid. melaatsch ; mnld.
(er hatabgewirthschaftet); — malacdsch, melaedsch; mnd. malatisch, ma-
ausverwaltern, auswirthschaften 50 latich, meletes, melatos, melatisch ; afries.
hed ûtmeierd (1. er hat nicht malatsch ; ahd. malät, malätes, malâz, mulâtz.
lle als Meier od. Oberaufseher — Aus dem ital. malate; franz. malade u.
etc., ist kein Meier etc. mehr dies nach Diez (I, 261) wahrscheinl. aus
r hat ausgewirthschaftet u. ist lat. male aptus.
7irÖischaft zu Ende). 55 melde, melle (Plur. melden, mellen), Melde
(Dimin. voti meier), WirthscJiaf- (atriplex). ~ Nd. melde, melle, mell ; mnd ,
iinem Bauernhofe. — Mnd. nid., mnld. melde. — Weitere Formen
vergl. bei Weigand: desgl. bei Schm.
i. maifeld. II, C)73 unter Motten u. cf. auch Pott,
f 8. maihûske. 60 II, 544 darüber.
HELDEN 38$ HEMHO
n4^I<l«ii (niuUI, miililGa), mflrhn, hrr«:Me», DOt so Uok mulkflo u h/ om 'n dcii 1
kund Utun. bemerkfKvr maiAcH de.; — liK — fSpficfuv.: mit ojcn na klrits tu
niold (Ott. fenneld) un«, dat hfi körWoii Icntnk wol 'u biül' melkea ; — k STdck la««>
west is\ — hA miild ('O'J. raiiV) «llk, dftt bé von itich gtben; — Spridue.: lU U g
d'r was v — de k^joa tcntdra ffllc tu molbeo ; 6 dúr de bnU. - f 'mujHu. ; t»-, nf-, At-w
— ilc rajicn (1»^. tttCirm ctu.l meldt ans Oe etc. — JV«L, nlif. mrikra; o/nn. »
hürfat (in; — do wiuter oieldl suk. — Com- «fries. (Japix, t. vuler MAkk«! od
|K«.; im-, be-, fer-, of-meldeo elc — ii^A, moIuieD n. «/. e. JttehtKoftnj «cl
innii,. nid., wnld. meldeu; o«. mgldßiii ag*. q/ri«s. (VeAanfctO nulkiB, M<ad
Diëldjaii, mEdditDj n^n^f. tnHdfni ahd. me\- 10 fOu(<«D^ motkr; r^ owle»», aia
dtn, mt'ldhn, nCldAn; mhd. miiilen. a(ni7f. nulkia ; »j^f. milk ; an.miÜki;»
1. melk, &1 Milek. ~ lUdensart. w. «r/Hefil. mjAÜn; âän. matkei jiott. nä
8priehu>.: du mt^lk nîtt üiut un lie srund; nAd. melcfaiui; itiAil. mi'klcea. — Jli
— M. trckt de metk up (tnSelmt von Küken, mUtu (ttrtidttu, ntmchettt, durch SM
tlie die Milch aufgehen od. ruräekhalten 1& enoeichen, besäi^igtn, bandigtii: ml
u. iii'cJU von sieh aebm m. dann übertragen Iil. md^a ftnetten); Iwne. i^iu fM
au/ geizige Mensehe»}; — hf lied Tat in atr. do-o-miiUf (tmitzi), nel^ (MÄA);
do melk 10 brokkea od. lo krittnen fer f^( malitetf; grie^. ^tmlsccm(m«ti€n)«m<
loojf, 6«. i'jtt ft^jißWrt u. wrmOgimiî); —• wîn aun idg. rourg (reilxn, múdke*, «Mi
iip melk, dat ig {Ar elk ; man nit^lk up wîn, 20 Mrtifen) entttamktint }' mtc, ^. f
dutiarouiii; — dat Hchul wol kamen, a> 7, 730, mwi« ilfaj; UAlJtr, Ra
bl de olde «ifeii de melk ; - b) MSclisafl II, 30S etc.
od. mächiger Zustand; — do rogge gern nflker, Mutier, nrton imUi «
Tau 't wiDtor fßl in de melk, — Nit., nid. u. teelehe Mdch verkaitfl, ftt. Ml H
mtlk ; afries. melok ; Kfries. mfilcke ; tifrits. 2B handelt.
(Oulsen) molkc »4. (Johaneen) maalki »«Iker, «■ mälk^.
tfa(/., helg. molk ; tonna. melk ; off». mrolk, melk-kon, «. I mclk-ei-t.
tneoluui ofD^f. milc, milk, melk; «Hjrl. milk; nelk-nad, THilchpfid. MiJchtrtaiê .
an. mjälk; norw., tchaed. ngitik; dän. Himmel}.— W-tag. makjuih. ~~ Sk k
manlk, melk; aoth. inilukB; ahd. miluti, 30 hifr auch k'^-pnd h. ' ' '
miloh, milih, milenh; mhd. milnh. — Ditie» Ehrentraut, II, Î
Wort bexHehnet eigmÜiA ein (aut dem «wîtb genannt.
Euter, ht. den SÜtten) geUrtiftts Etwas tt. 1. nelk-iet »lI. melkKtU, JUtikA-SM
gehm tu melken in der ur^. Bedtg. : (ie/äxn toarin die Miteft :um Sakmm
streiehen, streifen ele., wie es bei unê auch 36 »eUt wird. ff. i sette-
vom Melken der Kühe htiset: Ktri[i-stra]i 2. melk-Rei wi. melk-seltr. eia^iftiia
strulle, is de emmer nog nich bold fülle. Stelle im Lande wo die Madehn tiek <
2. nelk, a) milch, tHÜchgehend, milch' Melken iUnteUen. i/. 3 avHc
lausend etc.; — de kä ig nog dH mrlk; — melk-»tôl, MetlaluM od, StmilMniMl
de kfl word bold melk od. i» kürtcne melk 40 MglkitTin ad. ikr ZUlktr «M hm Ju
worden ; — dat is 'a gRdon melken kô (a. hinntet.
das ist eine gnU milthe Kuh; — l. ffig.l mêl-iiûl, s. mSlpftt.
«tu Prutess der viel einbringt, bi. ein fetter in«ll. melleo, ». moll.
für die Adcokalen ertragsrekher Proteus Memke, JHëmke etc., «. Memno.
ete.);^~ h) Feuchtigkeit autfliensen lauend; t6 nomme, neam', Mutter, Wttl, Nê
— mîn nflufl is melk (meine Nase fiietst in Orosswulter ; — min memm (meÎM 31*
Folge »tarker KrkOltung, daher atwÄ foeiet Mein Weib) ; — dHt Is jii 'n dikkcn v
aU: ich bin erkäUet). od. moftp; — tniti aide mtinme. — Kf
mtlti-hUi6,'n«}kht^e, ein ifröteeres flaches mrvm,iniim', heiff. mcmi talL menne, H
Cf^äss, teorin die Milch tum Rahmen od. 60 mum (Muittr) ; nid. wem (Mutier, Am
Abrahmen gegossen Kird nrf, (Srhambach. ßähnertl sm
nelk-bAnke (Mileh-Bäumchen), Wolfs- nidnuae (Mutter, Amme; fig. atla 1
milch {Eupliorbinm), auch bnll'-krttd ii, Feiglimi); tftd Memm (mM. Bni
dtUlkrfid jjmomir. Memme (Feiglingi etc. - JVrf»)
melken (mnlk, miilkcn). n. melken, Milch 55 von m^a.
durch drückende* Streifen de» Katers, he. Memno, H*»», Mén«, ml Stm*; ~
der Zilien entliehen od. audi durch starkes nchln. Memmen w. Memminn ; — tt
Saugen aus der Brust; (figj pflücken, rupfen, Mernk«;, Hémke; — (7«cAtn. M(nikei.MA
plundem, uussaugen. austiehen ele., ji. B. u. Himkes. — )FoM= MammOrMflDVj
beim Sfiiti Otl. von Vuehererti ; — M Vrord BO ätlerem Hämo.
1
SEHOaJE 589 HENEK
lit(hitr im gtieähHlicJun Leben sehr Fiek (ef. III, 237) Idtet sowohl das
weMp OedäMniss, Besinnung etc. ; Tliana maina von ga-maiiu etc. (communis)
ed un mnnôrje nog gôd ; — liiir als loaina (trügerisch) von einer y mi
t ferlett bOr, bt. word swak; — bi' (mchseln, lauschen, verändern) ab, die nach
gU bî memfirjc od. bî kllnde. — Q ihm (ef. II, ISO das iwcile iiii) auch die
ShHte lat. memoria von mumor «. Bedlg.: verkehren hat u. wonach dann
i tend. meretu (das Denken) etc. von «lohl das Thema maina fori gamains etc.,
mar, send, mar (gedenken), cf. auch bz. afries. rataa etc, sich sowohl auf den
en. gegenseitig wechselnden Verkehr u. freund-
iBgUeBei gemein, gemeinsant, gemein- 10 schafüichen Umgang mit einander, als auch
A, bt. sämmttich, sitsammnigchörig, auf den gegenseitigen Austausch u. das
t, AUe od. Alles lusammen, ohne gegenseitige Geben u. Mittheile» von Etwas
me, gang etc.; — de méne budei od. (cf. bei Fick, II, 700 das Thema meino,
el (gemeinsame od. Geaammt-Benite, verkehrend, mittheilend, gewährend, bz. tau-
it-Üaehlass, mmmtliches (iul. Alles 1!> sehend, wechselnd, aus- u. umtauschend etc.
ist etc.) Khal mürgen ferküft wordcD \ für lat. cam-wtum od. ursi>r. conmomoi)
lËne höpc (der gemeine od. gesammte besieht U. hieraus wieder der Begriff de»
tUt grosse Menge des eigentlichen Geineinsamen u. Gemeinschaftlichen od. des
ÎM Gegensatz zu den einzelnen Höher- einander gegenseitig freunäxchaftlichen Zv-
n, daher auch der gemeine Haufe od. 20 getJianseins u. Miltheilens sowohl als auch
dtre Vdk); — de mônc mênte (die der des gemeinsamen u. gemeinschaftlichen,
ehe od. gante Gemeine, die Gesammt- freundschafttiehcn h, vertrauliehen Ver-
e, oWm Volk ^(S(imiu«R, namenllieh kehreiis u. Umgehens mit einander, sowie
t Qegensats tu deii obrigkeitlichen ferner auch den den gegenseitigen gemein-
» u. dem Adel etc.). — Afries. niGiic 25 samcn Habens, Besitzens von Etwas heri'or-
, allgemein, gesammt, ganz; gemein- ging, wie auch ja gcmën ausser gemein od.
wuirachaftiich ; gemein, gcwöhnlieh) ; gemeinsam etc. (vom gegenseitigen Besitz
otoi; ags. mäcne, ge-mäeoe; goüi. elc.) auch die Bedtg.: gern verkehrend mit
■ (gemein, gemeinaehafllieh, gemein- od. verkehrsam, umgänglich, liebenstoürdig,
; Iheilhaflig, angehärig etc. ; gemein, 30 zutraulich etc. hat. — Was nun aber ferner
uiiheilig); ahd. gi-meini; nütd. gc- das Thema niaina von ahd.wHn od. afries.,
(emfia (gehörig zu, zusammengehörig, an. moa ; ags. man etc. i'ti der Bedtg. : falsch,
am; übereinstimmend, ■umgehend mit, trügerisch etc. od. Falschheit, Täuschung,
I; gemeinsam, gemeinschaftlich; theil- Trug etc. betrifft, sn kann man entweder
Allen eigen od. gemein, Atten ge- .15 annehmen, dass sie wie täuseheii u.
«, aügcmeiti, gewähnlieh; Alle um- Täuschung von tauschen, so auch
, gesammt ; tu einer Gemeine gehörig hier aus der Bedlg : tauschen (od. wech-
!r Gemeine angehörend; zur grossen sein, verändern etc.) hervorging. Da jedoch
Jea Vidks gehörend, auch derniedern aus wechseln u. verändern auch
; aengl. mäenc, mOae, meane (com- 40 der Begriff der Veränderlichkeit, Ijauncn-
Ic, wie afries., s. oben); engl, mcao hafligkeit u. iw weiter der UnzuMrlässigkeil
, niedrig, nchleeht, gering etc.) — ». Trügliehkeit etc. hervorgelit, no kann mau
von Hause aas (s. unten) formell für dieies maina auch die Bedtg. : veränder-
sit u. auch desselben Ursprungs wie lieh u. unzm-erlässig od. Veränderlichkeit
men-t'd (Mein-Eid, falscher Eid) 45 etc. zu Gründe legen, weil Ja die Bedlg». :
es. Dien ; at. mcn ; ags. man ; aengl. trüglich, falsch etc. od. Trug u. Falschheit
en; An. mcinn; aha. mein (falsch, auch iingesucht aus der GrdbiUg.: rerän-
>ch,aehädlich,täusehendelc.u.subst.: derlich, unzucerlässig etc. od. Veränderlich-
heit. Trug, Täuschung, Schaden, keil etc. hervorgehen,
tit, Verbrechen, Mifsethat, Unglück, 6(1 'Z. inea, in mOn-êd ; s. unter 1 luCn.
He.), mit welchen es sieh auch wohl meade, s. méute, gemeine u. gemeinschaft-
heutigen Bedtg. von gemein od. lieh etc., sowie auch mandc in niaiide-gfid etc.
i, schledtt etc. gemischt hat, wie dies mhif, s. 1 Diio.
uderBedtg. von unrein, unhei- Méne, ml. Name; - Gesehln. Meni-n, --
' golh. gamains (s. oben) erhellt ii. 55 ef. Mf^ino u. Menno.
auch ja sehr gut möglich ist, dass mén-ëd, Mcin-Eid, d. i falscher triige-
ä. mean sowohl auf ags. maene als rischer Eid od. Valsch-Eiil, Trag-Eid. cf.
K awA ags. mansunij'an neben maen- iiu'n (falsch etc.) unter 1 m6n.
in gemaensuinjan (com;iiiinicarc], gc- mêntn^ meinen, denken, termiithen etc. ;
soMortiuni] etc.) zurückgeht. GO ~ wat mfnät (denkst, glaubst, hältst etc.)
MENKN I
du illr Fnn? - ÎK nién (log, Au îk «K »'a
h^b'; — ik mêuile, 't was v&r, nt du tl«! ;
— M mftode mmi bo (W meintn orf. AicÄt«,
r(Tni«tA«<f fic- nur so, «joÄb «ur anrfrulm
od. eu frietuiett acbim rJc.J; — M mäiid«
(*«■ gtdaehtf nd. Iitahiachtigit, haOe vor ttc.)
initreen to rnreiwii ; — ik mûade &îu beste,
(lo ik dat At; — liË u^at dat nËt so f«r
mtint das nietU «ct, et itt das gar nicht
»eint Meinung, bt. Seine Absieht v. »ein
WilU etc.); — ht mCnd ml euu nH (tr
meint mich gar nicht, hat miai gar niVftt
im Sinn ctc.f ; — 't gifl nun hêl wüinig IBp,
de éa so regt oiAaen (eg gielit nur Kihr
wenig Leutn, die Hint» so recht mnacn vd.
»0 r'edht gut gesinnt iiind, to recht harh-
halten u. uchtUtcn etc.); — Ik mfioe dî Ötlîk
un trO; — wai niËnst du dir mit (teae
meinit od. betu>eckat d« damit, Kaa wiUel
du damit aiidailen de,), dftt du int de ßnger
wîstf — wat WÎ1 dat infincn od. bGioAnna
(wag wiU da» btewtckcn, bedeuten od. ftuffn,
benagen, he. welche Meinung u, Abeieht od. An-
eieht «fc. liegt dem eu Grunde etc.)'t — Auch
mbmt. dut uiAnen. — Sprichw. : fDIo IDu rigten
d&nia bflr niËuen, dftt kë 6nt ofwagten wo
fDl d'r au ia to rerdfnen; — mGoeo ligl ia
Flandern (Worlepiel mit mtaea, meiiwi
etc. u. Manen od. Menin in Flandern u.
»ehr häußg solchen Leutm svgmifm, die
ttets da» Wort m^aea im Munde jiihren u.
vom steten Meinen u. Denken ntt tur
Au^lArung von, Etwa» kommen). — Nd.,
nid; fund. mEtiKn; afrie*. mfnu ad. mftnia;
tefriee, miunen ; tau. mfine ; wang. mein -,
helg. mSac; a». m^njui; ag». maunau; engl.
ineaa; nn., is/. melna; n(/rw. moina; »ohtced.
meoa; fidn. meoe; u/id meiojau, meinao,
meineB; mhd. luelnon (seine Oedanhen auf
Etwa» richten, etvxts bedwken, etwas im
Sinne hab^, beabiichtigen, btewfeken etc.;
Sinn haben, bedeuten etc.; eine Oesinaung
haben gegen Jemanden, ihn liehen; eine
Ansicht haben, glauben, «Ahnen, meinen,
behaupten, tagen, ^rechen; Grund od. (/r-
»aehe xein wovon). —' Es ist von einem
Stamm iniu, mein (goth. main) mit Jan (thun,
machen, erseugen etc.) fortgebiltlet, i^ viel-
leicht das Fräter. (ef. leid vt»\ tidau u, da-
von aftd. leidjan, leid machen, oerleidtn etcj
eines urspr. Verb, mînao (denket, sinnen
etc.) = goth. meinan ist. Jedenfalls gAört
es aber wohl mit minDcii ii. manen otc-, îur
y man (denken), wie auch Fict (III, 230)
fUr maina (Meinung) eti:. eine Steigerung
au» min (ef. minnen) annimmt.
in£D«n, a. mi^aing.
Heuert, s. Meinen.
menge, meilg\ Mettge. Vielheit
m HEXQSS.
manist', mkd. nuuiire, nmlf^ä
trak.) m«afitj at. manip, ■•nf
manag etil, 4/. BRmii ■ '
eon EDcntfte ^» ahd, m _
h uenif^Ali (Mengt, ralbaets^B
mengel. früktrea FiMttitb
ehr» tlipa '1% KauM ot. 1
(aaste ; — tetd mi Um 's B ^
— tfd msniKl j mnd. men|(ria
lO mnht., mßlm. mtoglid;
■BAnxel-küfB, mnn^eMtr^J
monx><I-tBiia, nen^el-ntikfl
15 mfn etc.
nengtlD, durch
mitchen, ruhrtm, giaam ■ — M
all' dar 'n «oder. — Xd. o^
nid. m'DirelviL — Iteral. vo»]
20 nen^n (nrnnda u. mois'
luuntcra), ■ai$«ii, ou»(Am, n
knettu de. ; — hl: nHigd v
nl'ural tilskea; — He tawgi 't
ander; — du kaast ««1 iStn 1 du
35 un ueojTCD dat nüt eier, bau«, 1
mdk an, wt willen Cait middai ?dk
— as ik 't rafil maagwi harr', 4i
trat, dat 't matsterg was. — (^
mengen, formmgeo ctr. — Ni.. «J
80 mengeiii mnJ<<. meogiicn, ainikoa
niengia, mvnxia; vfries. masin.: ^
HMtn^. menit; a*. tnonKJan; e^t-
niAngao; aenifl. mengen; engt, nii
mcngftii; mhi. inengei; mit, nsain
SS — iil) wl wohl eweifellat pov ni
sehen, unter ete.. a. unter t mi
?el/ildet. »odass uucA oM. sa
lecken aus klakjau unter khl
A/Cn*«« mang-jan Mefti u. mcmI
40 s
: od. Hfitar fti'n
auch dadurch, doêt mag- vi. B
H, mank-mAs, rnntd mangn-, nfté
selbe wie mangel- od- MMgN
46 mangel-niAii eU. ut, wie auch MI
mengen im fthiiJ. auch di« iM
einander misdKn u. ruhrrn, emi
ruhe stiften, verheU€a «c. hat, I
Subst. meng«r (ITnruhatifter, Vai
60 detractor, sichlarlcUfler), tomef*
mnd. raangcl (Streit, Ssviat, trnui
aemrnge, Gefecht eicJ; ■aagclloi
lingc (\«rmeng»ng, YrrmüeMung,
Handgemenge, Gefeehl, Streu) rk-
S5 nengsel, Qemenge, Otmengiet,
der angetntngte od. ytmitMe u.
MthUeig e« Pudding, PfmnihiA»
du kamt 't meogsel vol tfan as
de puffen ia man lialf a
W fimer mengael; — '11 K'
tinUBB-HAW S91 MEPEL
; «mld mengbiel (miztiira, mennieh; nJd. menig; mnJd. metiigh, mumigli;
u). ofriti. monich, manicli, inonech , manch,
aehitfU- od. Hanäels-Mann, tne.ng; tefries. mennig; satl. manich; as.
sehäfi^eund, Kunde etc. ; manag, maoog ; aga. manig, maenig, moneg ;
ht wohl für älteres mengen- 5 aenijl. manig; engl, manj; ahd. manag,ma-
eogtx (Händler mit Fischen); neg,miu]ig; mhd. maiicg,inanec,maac, manch,
Dger, inangcr ^ ahd. man- manich, maning, menig, menic, meng, mang,
mengari ; mhd. mangaerc, meuc; gotli. manags. — Kick (III, 238)
ajM. mangere; nii. mangari; stellt es eu magan etc. (cf. mSgea u. mägil
fändler, Krämer, Handel»- 10 etc.], be. mit kslav. mnogü (manch) sur y
on lat. mango (Händler etc.), magh, mangh.
, mangAn (Handel treiben, TAewäst, Sienisi, Mennonit ; — Meniaten,
von auch unser mengs i» Mennonitea; — Mennistcn-gemantc; — Me-
HdU direct abstammt. niste n-karke etc. — Mit Mennonite von dem
iedoehiieUcn)'[am\i,Mennig, 15 Stifter Menno (SiemonB).
— Mit EneeiiMung des g MenDO, Menne, mi. A'amf. — Bavon: mbl.
: menige, iDos aus lat. inioiam Menna; ^- Qeaehln. Mennea u. Menninga.
tnisland. — Wohl urspr. eins jiiit Manno.
ame. — Dimin. u. Koseform Menae, Menit, ml. Name; — Geaehla.
20 Mensen u. Mensinga.
amg, mêneîi, Meinung; — meisae, a) Priuatweg der vom Haujituxge
S, dat etc.; — he hed il'r nach den eintelncn Höfen führt od. leitet;
; — wat ii dîn mCnung dir — b) ein Weg an der Innenseite des Deichet.
Wohl wie oberd. Menni-Wcg (Fahr- od.
nnist. 2& Fahrweg) zu menneo, wie Itunee von
», ml. Name; — Geschln. rinuan (rinnen).
vedtr (cf. Renke — Rcineke) Hênte, Hênde, (Ge-)meinde, Chmmu«« ».
arm tan Meino etc., od. ivie gemeinscluiftlith «. communal etc. ; — de
jH« unter Mau} Manniba mêne mênte, die game stimmberechtigte Ge-
7 hier von Menno. 30 meinde; — bi de mfnte (Gemeinde od. Ge-
meine, kirchliche Gemeine od. Genossen-
er Menno. Schaft) kamen; — Compoa.; mCnle-sake
Gewann Zvglhiere treiben (Gemeinde- od. Communal-Sache) ; — mënte-
lejïen etc. — NUl, mnid., od. mândc-wark (Gemeinde- od. Commune-,
a/riM. mcua; (iA(j. (menjan, 3b bi. Communal-Arbeit, Arbeit die von den
menau;wiM.inenen,niennen, Gemeinden od. Commiinen pfiichtmäaaig lu
ts treiben, besonders einge- leisten ist, e. B. an Communal - Wegen,
'Jt mit dem Gart od. dem Wasserleitungen elc. od. bei Ueberschwem-
cf. 1 gnrde). — Mit ital. tnungen, Deichbrächen etc.; — Verb.: mfinte-
£01',, cat menar; fram. 40 od. mëndo-varken (communale od. gemein-
ten; treiben, betreiben, samt öffentliche Arbeiten verricIUen, aiifBe-
von V. aus lat. minare. fehl dea Gemeinde- Vorstandes od. des Amts-,
ch, viel, oft etc.; mancher, bt. im Auftrage desselben gemeinschaftlich
!»; — wo mennig mal hebb' pflichlmässig elc. arbeiten etc. ; — wt mntun
segd; — mennige minsken 4& mürben mit 'n ander hen to mCntewarken,
wo mal sê BQk wol tîren 't aniE bed uns all' d'r to upropen laten. —
nenntg man st&n diir bî 'n Afries. münte, nifinetc; wfries. mientc,
ig man od. fr&, kiud eto. ; tniiif. nicnete, mëute, mêndc, meinde, meinte;
naig jär laden, dat du liîr mnId. mecnte; ahd. (gi)iiicintda elc. — Xn
mpar. menniger ; — wo /fli 50 1 mfin.
deisl, 80 rai menniger krigst neniite, menfll, Minute. — Aus hU. mi-
nennigcr-lei (manclierlei) ; — nutus von miniio.
te; — de wo mennigüte (der nêp«!, gart, Kcichlich, schwächlich, oft
at? — In Compos. ist aucli kränkelnd u. viel stöhnend u. klngend etc.;
mannig neben mennig ge- 55 — sê is so mi^i)c1, dat liür hast gËn wiudje
£.£.(» roannig-foldig neben anwcien dfird; — de so 'n mtlpeln frô hed,
hd. mannichfaXtig) ; — man- de is d'r Gods-5fel an. — Nid. meepscb ;
mennlg-faken (nhd. mannig- mnId. meeps, moepsch (exilis, tenuia, juaceufl,
>; nd. manuig-vi'Lken) etc. — imbecillis); mfläm. meepa , meepscb (fr&-
iiiig,nuuinig; mnd. manmch, 60 gilc, gresle).
are« 5« MERK
m^T, mehr, grúviter elc., Ut. úler das was nieht fîitittH<itâ }.r^,!,. h
tsl fiinaun, noeh ilatu tlc-i — M U ml-r M todt»^ m. iteher,'
Ik; — Uftt irail al mW ao etc.; — ti6 mc, Si>iii;>/ fte.f tii ■
lcuind Mm titfenil nft afrrl mtf; — Cawpar. niruMvi TltAffti. ili/
mftrder, n«A rticiM nwAr, grouor, Marknr 5 2 tnAr «f,) am hrst'-
fU.; — tliH geld fod, iIp höpc, dnt jra« clf.J irrj*» rf*r m%fi>An. B<iit irmi
wmÎI al nog vat loMpr; — lii'Énekû fw/. mara f^. imwA JU. Mü\Ur, FDrUKli
b&in, appi^l C'tr .) i« wnt iniîrder, aa dc iiailere; vowie ferna tntyrn Her B«JU. }t4»u
— iS'uprr). mûrstc, mchrttf, meMe, hikluH, äeg ttcvony maiivmuv,(/.iir.tm^
oherite, gräattstt, uUirhae etc.: — iu de II) Oemurmel) atwA ^ ■iit«rlil«iM&
»«raU ijeblleu fcunid 'i 1U; -- hfl hod dst Otsaatt.
mËrBle e^il, 6f . dat mmt dftr U> eäfen ; — niMraC'r, Compar. i>m ntr ; i. £
hfi ia aiiîd (ür 't mento; — ht îs de ini\riitc mënlent meArtu. — Nwr m fsal
CJÜ«^«(<t, Btichête, IJöchflc, Ohertlt, Ordni'f- = «W Tonncürdorat.
t>I«, Sl/trkftt tlc^ ftui um bridi'n. — Nd., 15 BKren, iHMreii, ha^t» *te.: — U
»Id. morr ; afrie». mftr, m#r, mi, mA u. mftru ; BOk nl tafr va tner. -~ CimpM. tm
uffii-i. mMt; nfrit». mur, mor, rauiir; ïoÜ. inKriitfi, NuptrL ron mfr: * 4
mûr; ufnnj. mA; Afli;. muiir; u«. tnAcu. mfn); nieti, «. nuas&
ajir. m&, mftra, m&rc, maerc; oMjfl. mi, np», 4. imsl
uiäTi>; enal. niore; an. meltr, mcirl^ norie. 30 Uês, iric U^weii Ctmlnti m. fori
uelr; »cAiMâ. met. meia; ifit». mere] <iAJ. tung c«n Baitol«ni«cin. — SedMn
mér K. matt; mhd. mfr w. mere; ^oA. mais vrAt fan etn TM CMoUAdM«.! Mg Hh
u. iDttizn. — Üi'ü A4f- m&ra, niêro, maiza mOB-bult«, Sfültiau/e.
etc. Ktnii ran m&r, mËr, mais fortgtbilda u. tat-Hhia, s. ml-sehiu.
»iiid mlLr, mOr mit Vebtrgang von « tn r 3Q UfS'dJlr, «. meswl-dac
am nftô, iu6s i'uKnwn nocft inéete olc.) = ^ofA. inttHt. Miiw; rf. luteke.
ualii enfsCoNcbn, wan adhvt aber wieder aa» mO'-iutJt, Miitf'iSrat, DiiKfni^
mai^Ie etc. contrah. int u. mil tat. oiagis u. mAft-folt, mes-faH, H«i>tut, ■
m^jor, bt. deren Fositive niagnua (maj^iu) Sullr od. Ecke wnUn der Dus^ p
H. otûiu <ur V magh fc/. markt, mSgcn RO »n>cJ u. no autA dtr Duitorriia^
MC,) gthûrL Wegen dtt germ. (mit inaguus — A^ricAie. .■ wo mW au. <& hilr ftf(
etc. «ynoitymenj i^tsidM iiiikil i/. aldie). fUtt ileid, wo lilitor 't kArn i^ dl
m«F (Plur. xafv»a u. mtTttm), Meer; hitt «tt^iil; — up iin i'>gm mofolil laki
gpfieU iMnd- od. BiuHtn-Sef. Gehendes dat grÖUte ngi. — Xd laaiid.
IFnmrr, im degenéMt tu *i: ah Wellmetr 30 meafoiil«, tueslv^e (daaelbt u. mi
od. dem Huthendrn WoMtr. — RrAktfteW-, u, Ja<tcht-(irubt, vf. ia Jo nwtfjW
Kwigi>', üüfela-, groU^mt^r elc. — Nd., nid. dnnkettrit, hetSeh.ti.L. MiHtr»a>
nieer; mnW. maor. masre. ranr; <m, mwi; mo/W«*. fpAit Jtfnlfrrj nîRfiU
di7*. merai a«npl. mibri; engl. meeO; an. man; ntuulvaalL — Ha foldi*, Ia. nlfe
nono. marr; »c/tie«(J. mar u. oün. mare, 40 ('V''a<Eb!j aveh di* Rtdlg.: BitréL J
nur in Compos., vjie x. S. markaUa, inare> Stall ad. Winkel, Kcit «fr (tf m
kattfl (MeertaUt) Plc.; akd. marl, meri; :<r> út tj HorA Heb. u. £>. na (UM
mhd. mcfi*, mer [mare, aequor, pODtua)) tnei (Stitt} u. «aide ('/'aire. &r. ü*
goth. marri (IhälaiRa). — Jfi'cM «iitfMMf um«, £ejl-« rte.i, während dit fonm (
«OMrinrn mtl fol. mArri /HM. more; ibtnt!. 46 mnrf. phafe f«. oAen) mújih'cAmMÚi
raorji-; irlt. oinr fMKTj,' Jt'f. msrAt (IMnes am üt. palus fi-/'. päl) coUtoaiiB
JWrcr, /Tn^ nti-. uo« der y mar (reiben, Hnnen ii. (kmnacA niMl-phde -»*
<f«iTei&«n, ftmoImcTi, au/l^cH rtc, 6<. oi'cA DUHgir- od Jwtd*e-P/úUe, Ar nifJ
aufreiben od. avfiäaen, iterhim etc.), wobei ßrub" bedeuten tonn , woruhtr f
w beim Vergleich des von Fiek (I, 173} 60 unter folt.
(wfgeMeBten Thsma» luara (Meer, Moor, iitK-ßrli, Müt-QaiKi.
ifampf) wohl- taeifelluf/l Ul, ob diene» um/ neak, Muming. — Xd. (Br. ICftJt
die Beräg.: reibt», Jicrreibeti, nu/lS»™, eei- (Dähnert elej miMÜik, niinlod
S'hen ete. turückgeht «, somit ein nufge- miBBiog; an. mMaittg; ngi. lau^;
lö»tef,eergangenta,geachmolte*te*,bh mesaiiu «tc. — f^iutr inukufnitfl
flüuaigen, weiche» Elvxu bezeichnet, contrah.. tnUrotii mragunk i»d. nuai
od. üb liarunter ein gtetorbenee (cf. in); tun m!td. lutvR (jtitf i^P**^
kilac. iDorO, roc^, ^. Sterben. Pett elc.) wetc/te* der Wirkung des Sagnti
todtes u. ttehenäe» od, etilUê u. ÖO sItJit, Itftuing) /ortfAiidrl id. '
HB^-KARB K9S
Maad out, te. ät witäer ident. (Prot, mdli, meig etc., cf. mîgen), noiei
le, mene (XetamUrnnpett, Me- wegen der Form der obigen Wörter xu be-
a Maat an Mettdl), was mit merken tat, dass:
JKuse, Metallmatse, Metall- a) goth. maïintua, (d. i. eigentlich naugbloB
lat, musft entfernt wurde, toor- & od. maictiBtus, cf. mögt od. macht = goth.
I imter masae. mäht von y niagh, wie auch y mih von
lU-kâr, Mistkarre, Dinger- laîgen aus migh entstand) wattrsckeinl. von
der etoeiten Person des Pruter. maih (ich
kSj t. 2 niaske. od. er maAb, d. h. ich od. er Jtarntc, pisste,
ueseke, Meise. Dimin. von 10 nässte etc. ; du maihast od. maifast, A. h. du
ceB; ahd, mäai; vihd. taeiiv; harntest, od. du Itast geharnt etc. od. wie
wir sagen würden: du mû^t, be. fragend:
■êHeken, diu weHliclie Glied, int-gat du?) weiter gebildet ist;
Vd. (Dähnert) meiscke. — li) akd. mist «. and. meat, mist entweder
lôie, meisc. — ef. nd. (Dan- 15 aus dem goth. maihstus entstanden, od. das»
nanns). diesen Formen eine tiltere Form mihit (od.
Hist' od. HHngergruhe, Jauche- inie wir sagen miRSt, als fweitc Person vom
l'räs. mîgc) au Grunde liegt, aus der das
-mikM(Misimaclu:r), Schimpf- li od. g ebenso wie im goth. maihstus ausfiel;
Faalenzer od. Tagedieb, dessen 20 c) das afries. mcae od. mOac (llam) aus
lieit im VtTdauca od. Mist- mêhse od. meghae entstand, also Weiter-
t(. bildung vom Präler. müh, mCgh (cf. itnwr
e-nat, durch u. durch «ass, rnfg als Präter. von mîgen) ist u. dass aus
hgeweicht, d. h. so ruiss wie diesem mcsc od. mfac auch wahrschetnl.
meïQal. 26 unser messe, mea (Mist, bz. trockener od.
Mist (Dung, Dünger, Scheisse, flüssiger Dünger) hervorging, falis nicht
, Schmute , verfaultes nasses etwa früher ein altdeutsches Verb, uiifagan ;
- du must de messu lUfaren golh.me\hiSJiinderBedlg.:nässen,schmutten
ifolt, bi. afer't laiid brengen; etc. (als Weiterbildung von miha, *. sub d)
i£n messe genug in 't lond, 30 bestand, woiu sowolit afries. mCae (d. i.
:r ôk h&st nikg; — hö ligd mêhse) i unser mis u. mist; mnld. mieselen,
:gse; — 't ig gmer messe, t. B. micst, als auch ahd. mist sehr gut gehören
ta es durch anhaltenden Segen können, da Ja Lauteres formell besser tu
i verfault ist, od. von gäns- unserm mist (Nebel) als eu goth. miühfitus
t Kartoffeln, Rüben od. sonst. 36 (s. oben sub a.) stimmt;
^richw.: messe is gëa hilge d) das afries. u. satt, miui: ags. meox,
HeiUger), man bë wurkt dog mix etc. aus miuha, miha (d. t. mingbs,
!ueh: de meaae is de hälfe léfe mighs od. ntiucha, michs, cf. lat. rci von
oA ; _— gen beter mes up 't ngo) enlstand u. tUmnach in gleicher Weise
für an bg nn hand; — mea 40 wie unser mige (Harn) tu mthan, mtgau
M in de hand ; — mea MX un gehört.
iwak; — 'u handful strô gift netisel, Maser, enLiündeler od. rother
1 messe. — Kd., mnd. mes; juckender Ilautjteck, Ausschlag der nachher,
A; ntnid. mesl, mist m. tnesch; wenn er abgestorben, abscnorft; daher:
mat (Dreck, Koth, Dänger, 45 (Plur.) mcssels, Slasern, die bekannte
goth. maihstus (Mist, Mist- Kinderkrankheit; — alle sGfcn jaren kamen
Es gehört mit afries. mese de messcls, war meuuîgmâl 'n héle budel
); satl., wang. raiúx; nfries. Icindor an staifcn; — wen 'd kind de mcssels
jox u. mjugs (wonach auch ein krigt, den mut 't in 'ii wullen däkon inpakt
bestanden haben wird); ags. 50 un r^t wann holden worden, dat iü gau
mix; aengl. mix; engl, uux herOt kamen; un wen w den in 't ofstarfen
th) u. muck (der nasse feuchte sunt, di>n mut d'r up past vorden, dat d'r
Kofh etc.); au. mjki od. myVr; gîn koldc up fald un sê ni't na biuneu aUn.
nOk; dän. müg (Mist, Koth, _ .A'ij. maiicl, massei, P/iir. mascln,maBseln;
tu dem mit lat. mingere u. 55 mnd. mascio, mosscli', Plur. maselcn etc.;
derselben y abstammenden nUl. mnzcl, Plur. mazcleu; mnld. maael,
'Präter. ma,ih); us. mlhaD.migan maaer, Plur. maaeleu, maaeren (papulae, boa,
i, mCg); ags. mthan, mtgan exanthcmata etc.); mofries. {('ad. Müller)
i, mag); afries. ^m\b&, niîga meysel; wang. mcizel (die Masern od. Mo-
, mËg); Md. mibau, iaiga.n QO scrnkranklieit) ; engl, mcascla u. meaalcs
ikaM SdoIoM. WaiUrbash, U, 3g
5M MEST
(die Masern oi. MMtfHkrankhat ; die rUaÜben Woner iMi
Finn»n lUn Krankheit dtt Sthweim: dit muml (MuMUig tU.) Iiu
UtimerH im Höht ; die Narben im Lrder). Dan ruh aher d*r thiiH i .
— Dur Sing, uiiuer oil. ahd. niiu«r, ouuwr, nord. Ahtim (>UHn di*tr i
miix^r; nM. mwii^ in den tehrifttiehtn Be- G wMiccibeA i '
fcpen hat die Brdig.: knarriger od. kntUKr
Aaiuuctu an Ahorn- a. anderen Bäumen
u. wird dann auch eineraeiU auf einen ttiu unter Mae« halHer od.aUj|
einem noliAm Knorren od. einem kraux- vAA mMx&iier, auotl« c
aderigen u. maserigen Stücke ßoU gefertinttn 10 «ueA dem îfaMen nuar «i
Becher ». andererteiU auf die flämmigen darin »eineit Omnd, itet |
Fleckt u. krauM Zeichnung im UoUe, itaieir. HoU »rJir teluin ircnfli«
driUtneauiAaii^thn Ahorn angewandt, 10- <ta den Wurteln te^än )t^
dassauchdieterSaujinitllMtags.taEMerad.aH. ût u. äatt er andertnei* i
mOiiir genanrU wurde. Vergleielit man nun 15 bleibt u. (gegen die «mml "
aber ila» Caa^». rnnJcl, uuelsuclite; mnd. krüppethi^tit.t>uirficÂtKi
iiiuol>, luoel-, iuaui?l-guclit; ahd. raisalsuht; auiA eidleieAt mit «iovM,
mkd. iiitseltulit 1 md. mesilaaelit (Amsati, braune ftettife Binde M.
Fteckkraakheit), so Mt « klar, dam deiaen B«sM>l-4llr, llie«-4Hr, äMff'^
erster Theil muel, moMl, mital vtc. mit 30 Thür, bi. Thür tcadnei '
afrana. mMCli aengl mnul, mtMil; engt. nchnbrni wird.
mtoMltti mtat. niiselluB (aumtälng, leprMui) 1. nnHimit mieltni -
ident. i'nt u. alfü mit diesem aua tat. lui- den Mitl od. K<ah ran «kA fAt«, ■
sellus (elend, unglücklich, kläglich, jdtnmer* ariniren. kolkia u. achmultif Wta
Uch, erbdnnUch etc., cj. miser) «nfstonii, 35 — gûd fûfeo, Jüli! gdil nenai - t
«(Wie ferner dkcA, da«« von il(«em mflsel, BOk bemetd firr hiU iitdb «dUnuif «
moirl, misnl etc. lucA (fo« Sufrsl. )nH(I. ma- b«. seinen Kath it. {7riH imMMi
■nie; nid. muol, oikier u. miwsel, he. die- etc.); —■ hb bem«*d <alc la nn 'n
für amer mesuil, motlfr. u. watijr. mcfgul kciti — li. i&n Jltet od. Vi^am
u- meisel C«i' oixn) aiKustUmile ^'orm di«uiI, SO âcaf/, &* , tui«r u. Ainttr ien FU
miscl tn <&r Srnkg. (cf. Seh. u. /<., KU. echaffiu u. auaschi^en; — ti tSB
etc.): rother ITantfleek, Hauierhähnng, Auih mnscii od. ofmowen; — e.Jtfû(«ii
«ntr, Au»echtag, Orind, Schorf etc. fvoUe libtr» Land faltrim n. bringtn, dM
Fonn moBalft, mtiE&la. niissla) Keiler geoUdet dut land wnrd ii£t itcims tne*d; — «
i'«f. /Ju nun aber das nd. uasel u. hochd. 85 bt nus nét maul ud. alero««it, bo
maaer, iî, die Wwr. uiMolen u. «M. Jfa- Sprithw. : «flil okkeru ii IjM», I
eem (alt Matern im Hob« u. all Krank- measen; — iiH mässeo ßeiM itK
heil mit rothern feurtgen HautamsMag) den Denker heita üher» Imd *
jcdenfalU dieselben Wörter niad, so wird ii«id mieua.
u. mtu» auch da« ahd. inuiir; ags. muvr 40 2. noiKfii, s. atxten.
in der Bedtg. : Knorren od. knorriger krank- iiiMl , Vit» (Flur, nntna), Ma
hafter Auewuelts od. (wie man auch nagen Vompae. : búin-, brOd-, faAf-, k:^
kann): Äausale od. Packe etc. (ef. jioVkc kúl-, inoi-. iilAÜ>im»t (od. mai •
u.pak\it>\l = hartu braunen nuuerigee Hole) Sprichw.: Jat anM u vo Mlurp u
xtBeifeUos mit nd. uasele, mesele rt/. cuhA J5 — (tat uiist i« so attunp as 'u »(ö
mnil. iiia6(8)elri(^) od. inaaelrie, mAaselric, '□ seki; — w! wültn J't g(a M
Arraiuc« künstliches Schnitiwtrk über den trokkeu (den Streit nicht durtk d«
Figuren, eowie femer bei Seh. u. L. unter ncAe» entscheiden^. — Afritt. aa
matele auth die dort al* unverstdnttiich be- wang, (Ehrentrnul, J, 3>U) nU
teiehneU Sleüe: masBOlnu, die mcn bornel, 60 dk'rc, me.x, mett, mtiuer; ^'■'d.
tca» doch ttichlsanitarenheieat als: Knorren mi'tunt, nullt, mrxr^ iM*i «tU. iM
od.UoUknorren.Wureelhnorrm etc. dieman mets. m», luHunr; <u. neitali; aU
brennt od. verbrennt, weä nie mit der Axt rah«, mo/xtratu, idcmbrIu, tnenritt,)
K^in ihres knorrigen u. krausen, ad. ma- mezïires, wöMerM, aiewt», ma«
serigen Wuchses nicht ge- od. »ernialten &3 intiuer. — Aue muxzi-iab», vat^
werden können k. wo in beiden Wörtern mcti- u. mat-wu ; ani. (Leo) msl-va
wieder die Bedtg. des ahd. mtsu u. ags. Sj/eise-Messer od. Fletf^Me-er,
loaaer tu Tage tritt, be. beteugt wird, döse u. taia.
das mnd. ma»ti\n u. das aus muarn od. mvsl, meist; — múcU, meiiu^i
»(■«am cHlslamlent ititd. mawi' «te. ursjv. 60 — wel i» lia mfsie fau iiiiiV— É~
I
895 METE
nuds od. magis, mahis u. aua überhaupt, cf. die Compos. meat-pie, FleiuA-
,ta, mahiBta gekürtl, he. cmt- pasCete; — meat-suasagc, FleUiAioHrKt ; —
mcaUcalcs, FlekchtBaage \ — minccd-meat,
mtislaÜ, meistetu, iit iler gehackten Fleisch; — mcat-choppcr, das
6 Mett-Mesner, be. da» Hackinetier Hc. —
■■eilt matten, fett machen elc. ; Naclt Fick (III, 32'J) vermnlklich mit lat,
. mestoi od. meeaen ; — dat nianilere (kauen, essen, vereehre«), moDilúii
c kumplét, 80 dik worj 'l; — (Esser, Fresser) von (cf. II, ISH) y niail,
Met, ernährt, bereichert etc.) kauen od. vieüeieht auch (I, 170) ton y
maoB gCd. — Nd., mnd., nid. 10 matt, mand, tealkn etc. in der ähertrageneit
mEstaii; dAJ. (luastjan), iiiEkStcu, Hedtg.: vchwdgen etc. Falls en indrsnen
mesten. — Es ist vmi '2 tnaat richtig ist, davs das gotb. niiton, mat (wauen,
ildtt. c/. mi'tvn) urspr. die Bedtg. : spatteu, (heilen,
ister, Meistei; Herr, Lehrer schneiden, zert/itilen etc. hatte, so ist es
ester, Bchölmcster; — hi: is 15 aucli sehr gut möglich, dass das Subsl. mats
er od. büa; — Sprichw.: do ebenso wie H mat uuuiittclbar vom l^âter.
eä, lied fSI mesters; — „wat nmt von mitna gebildet ist, suuial da auch
früDdl junge trek' de büksen mitaa, mat eine V mad noriiussetst, die in-
neator. — Auch der Eber wird gleich auch die y von lat. mandcrc etc.
it aäen Zeiten (cf. z.B. auch 20 seitt künnte u. dann goth. mats o/x Speise
er) mester genannt. — Be- auch wieder das Zerspaltene, Zerkleinerte,
Itit. magister von nmgis, wie Zermalmte, Im. Gekaute u. Gegessene (diese
niiius. Bedtg. würde mats auch Aoften mAsseu, f(dls
eistern; — a. Herr über El- es su lat. maudo gehiirt, wie auch bitcn,
uerden, vbertcältigen; — hi; 25 beissen etc. von y bhid, spalten etc. aS-
ncsteru; — b. mit dea Mienen staimU) wäre. Vergleicht man indessen,
nheit kritmren, tadeln, sehet- daas messen, bt. afuL inezan etc. auch die
é hed a]t!d wat tu mcEteru uu Bedtg. : gumessea, mtheilen, spenden, geben
(cf. ags. bi'vtniau, spenden etc.; brjtta,
'Dimin. von mester), Meisterin, 30 Spender etc. von breotau, brechen, zerbrechen,
<ä)brechcn, Brod brechen ti. austheilen) hat, so
iSsttidü, meiäeeit, meislaeits, wäre es auch denkbar, duss das vom I'rdter.
it. mat, alul. maz etc. gebildete Subst. mats
, Mistaagen, Düngeneagen. — urspr. die Bedtg. : Spende, Qabe, be. Zu-
r de meswageii niH heu kumil, 35 gelheiltei od. Abgelheäfes u. Gespendetes etc.
[b acgeD ûk QÜC )ien, od. Av- halte ir. hieraus in die Bedtg.: Brod,Nuh-
äoda Bc^eoi — '□ goiieu bür rung, Speise etc. überging.
an de meawagen fast. 1. m«t, l'räter. von mcleii.
weiches (knocben- u. 'ehnen- 2, B«t, k. metc.
a Fleisch vom Schwein, Wurst- 40 M*ta, Mpita, icbl. Xame. ~ Bimin. SIi'iji'.
■h, bi. fertig gehacktem m. gc- melâl, Metall, Ers; — met.ik'ii, vonMe-
eine-Fleisch sum Rohfsseii od. tall od. Ers; — 'n metulCN iioi. — Aus
der Mettwürste; — du must lat. iiiL'talluin.
le alagter beatclJuD, wî willon meto, niile, mêt, mSt, das Mass od. Wie-
urat maken; ~ 't met is al 45 fiel einer Entfernung, bs. die abgemessene
n (das Fleisch od. Wuralflcinch ii. abgesteckte Entfernung (Mensur) von
tckt It. gesalzen); — hO fit Etwas u. danjenige (Mal od. Strich, Kerb,
't met atcid klär um stopt to aufgenagelte Latte etc.), wodurch diese Fat-
7ompos.: metwurst, Schweine- fernuiig abgegrenzt u. markirt wird; — wî
od. urspr. (s. unten n. cf. 60 willeu Je meto 20 fOt iauk iiemcu uu dar
se-Werk, Flrisehwerk. 'n streke lialou (e. B. beim Kuickerspid die
, nid. met ; uiuld., infläm. laot, Entfernung ron den aufgestellten Häufchen
Buillo, carnca porciuac dcli- bis zu dem Strich od. bis dahin, nun teo
■ies. meto, met, mcit (Speise, aus sie mit dem ku1|) od. tôriiachâter be-
wies, meet (FteisdO; as. meti 55 schössen werden); — de metc ia to laiik
. mete, maete ; aengl. inete, (e. B. beim Ballwirfen die suror verein-
neat; aii. matr; norw., schwed. barte u. abgemessene Strecke wl. Entfer-
lad; goth. malSi ahd., mhd. nung, welche der Ballwerfer abzuwerfen
Nahrung etc., im engl, auch verpflichtet ist, sofern er nicht verlieren will),
« bestimmte Fleisch od. Fleiscfv CO mau kau sC hast uOt ofamitea; — fan de
TtBrea uajh'en sbc usten
niete of 1>tt an do kcscli >iuit 't stt 80 (St cu., nadua, nodlus, b. ^. . ...
(d. h. e<m dtr livrâi täu LaOe elc. be- tïestiu, moienn etc-i — fr^. ■
stkhn^en Stuüt von wo ah die Kugtt ge- trm«ê>te«, Aetfanin, «teiiM «tt, ah
teorfcn wird Vi» cu den Kegeln nind m ge- Mas» tte. ; itir. nud [taKlUsflrtl »<
TtMe 'M Fatt); — bui de laH vA. mät of, 6 didnnij rte.) ist Hm* WeiUrhUttf^
geitl de »mft oii. «inât fnon il^i 3fai a^l. ma >»1. Bibf^Hatieii,aA«<itM,ttUM,wl
ätrïcA, wodurch di» lAnge dtr WurfhalM ordaen, cniektai, bitatn), m>wi«mm
ahgrgrmit u. markirt iM ab, g*ht der Wurf) ; raAtrit (Maa rtcj ; grUeh. arWi |m
— hn bcdrugtl liC blift nfit up ile n'^t »tän ni-troa (Mwu) nc; lol. iiK!tin,mn,
f«r betriigt daditrch, dasa er beim Kri/el- Ifl sur& etci HL mén; hhe. ak» {1
od. Bali^tlm dit Sahniúmt, welche er m&rja (mtuen): uf*. iiuutiUi ['Mv^,
abnuonrftn hat, dadurch verhiret. data er maala (mtaien) etc. auch »kr. uiUv i
nch n/Atr ab rrtaubt an di* Kegel rtc. nw, SiAotfer, cmlor) u. awA «Ir, .
tttVt ad. di» tuvor abgemement tt. markirte nUlWr (MiiUcr, tnaUr, t^. mmUr), *R
fieêu« nvcA mit dfr Kugd od. d<!m BaSe ia 16 dai a*. mHai; 9)». neolodi an ajH
dtr Hand vtrlä»st u. «oii^A« trat einig* (S^pfer, BSdmer, Ordner de.) HÜ
Schritt dem Ziele nilhirr foriaehleudert);^'- der 3. I'trton praa. mittle m (
min jicDHÎng ligt diglur im de mit m *lat, (meaaett, &i. bUden, tdu^m rlc.J /i
ik beb' wnnnRik (mein I*fennig Hegt nOKer bildet tri.
an der markirten iStelle oij. d!ém Zitl, dem 20 Was iimi /tmer die V aa «j. M
Slrieh aU der Seioigt, ich habe geiDonnfn) ; saürt aiin (u. ata mltAc autA tdot
— n» de mei« Bmîlfln (nach der marhrUn der y mM, demlun, be. «nadfm, «i
Stelle od. dem gesogenm Strich etc. werfen) ; etc., if. U ihm) Mriffi, m tu a »^
— h* «milt jifer do mft benút fer wi^ diwr rfwurft«» «mc unpr. lA«
über diM ahgeetecktr u. markirtg Mtui der 3& Sedig. e* Grande liegt, tu* da •
Etúfernung, lt. libtr daä markirte Mal u. Badtgn. : newf n, ahmeteem, UJat, «
Ziel etc. hinauê. — Nid. meet (der markirte ttc. entwicktUen. VerglricM um«
Anfang evMr Spielbahn od. Wurfbahn). — daea m& (t/. 0 raa$»ai>n) ofmi
Ee gehM m meten u. ist wohl idenl. mit viel bedeutet alu: durch ilem
afria., lu. (Femin.) iJietu in ihr Bedtg.: 3Ü Himmen »it groit Elaatut
Mata dar EntfemuM od. der J/ängt u. u. daaa e» in der Bedta.: dii Ott'
Breite von IStwa», beatîmnle abgemeeuent den räumlichen Inhalt eva .
Strecke etc. Der Form des nid. mwl u. durch ein ändert* Efeai li-
des mfriea. miette (Man) wegen t;f. nUl. Hand, den FVw, einen Stâib «
lufctkande (Mesahinde od. Geometrie) etc. 3& mittein n. he»timm<n nur a.'
u. wfriee. mictten (metten) unf «r meien. dem R. V. nrliämmL mt»it fmir. c
mclADi tnäten (metR od. mät(^, mnut, m«It auch die aciive Bedtg.: Ht<xt l
elc. ;^ mät, inftst etc.^ — metna od, nULU'n), hersttttrn, fertig maehtm,
messen, den Inhalt u. die Oroiaie von Etwa» («n, achnfftn, errichten,
nach Saum, Zeit u. Qcuyicht ttc. «rmüteln 40 etc, hatte, e» täte* beim Vergleidt i
u. fealeteUen etc. — Spridtw.: mit pawiQ aeln tak, laksh (hautH, behiuM,
un meten word da tia faraleien. — Nd., formen, gealaUen, nroAbMiAn
ntd., mnd; mnld., nifläin. meten ; afrita. mackm ttc-J, od. kar m. kwl a
uietai wfrits. mi^tten; nfrie». mcetc, meto; (schneidea, «imitm, A^m«, atm
wang. mitte ; aa. metan ; nga. mctJka ; aengL d6 behauen, formim, baden, fertigen ë
inetcr; goth. raiton: o^, mtJiaii, mbxzaa, anzunehmen, da«» auch ftak urtfr. i
mtlzBsnn, rnüzeD; mhd. mexxtm, met-ien, ab- u. active Btdig.: haaen, UHmu»,
meiuen, auamessen; {wik) aehrittwâa gehen; ixhnridea, Iheiltn, btaiehnnâm. Ml
eumeaeen, euiheilen, geben; meaaeitd geital- etc. hatte u. daaa »ich hieram tä
Itn, bilden, dichten; atOekKeiae k. abge- &0 Begriff dea Mas» -Geben * ad. I
meaaen vorüaen od. aprechen; vergleichen mens mit gros* ein Elwat'
(mit gegen); verglrichend belrachlm, er- bleiben »oll, als a»ieh der d
uOgen, überlegen, bedenken, prüfen etc.;— dena (ef. dieaerhalb itucA bild
aga. metau auch wie an. mota, achätsen, den etc.) Forme«*, Geatall-
obitehAtxen, wofür halten etc. — Die für bi Machen», Btreiltua. Sebtff'
mitan, nat (meaacn), Mowie goth. imtön (er- entwicktU hat, »atiie /tmtr »urk
meaaen, bedenken, überlegen, behereigm); meanen liegende Begrig de* Thi
ahd. mbzbR (mmlnm »tatuen, mäaaigen, Ahtheilena m. Kintheiltm i
niitifiarc) éte. anavaeteende germ. y maX u. Etieaa. Gant eieher iat t»J
idg. mad (wovon auch ht. mcdfur, raeditor SO daa Ma»$-Gebtn uh
tri taja 4m
MICHEU HICIIELS
■ >si( zerriandtne Batimmtn
ein Htvaa sein u. blei-
A nur dadurch gtaduhe» iaim,
»tâ JSinis (£. B. einen Feh-
:h ttc.) fuvor spoltel, hauet,
atu dem Böhm heraus aus-,
■et, beschneidet od. so gestälttt,
iet, damit es derjenigen Grösse
Seilalt etc.) enUpriehl, die es
denjenigen Banm aunfäUt h.
t man mfür beUimmt hat od.
trachtet «.für ihn gemäss hält,
er auch, dass ebenso icie Irri
wiümten Wurteln tak etc. ».
bilden, schaffen ett;.) die. Be-
i, schaffen etc. der V mä
sinnl. Bedtg.: hauen, siuillrn,
. hervorgegangen sind, wobei
Titer auch teohl annehmen darf,
e y nii od. niî (miiiurrc otr., '.
trete.) u. die davon erweitei-te
K meitaii; ahd. mman (hauen,
ïten, sehueiden, abhauen etc.,
: H. nhd. Meitfel = un*erm
bhid], ehenim wie die y mi I
neu etc., rf. Fick, I, 177)
auf von ina od. niil tw der
: hauen u. spalten etc. iit.
tflr, Messer, I'cTvm die das
— Colins.: körn-, tûrf-tii(>tcr !
tdd., mnd., mnld. mc^cr; ahtl.
iri; mhd. iiii'zKer etc.
Name. — S. Meta.
:büfl, Gfieerbe, Amt, Betchiif-
— wut lirat ilu für 'ii môtjiï? I
hnle fram. mi-tiei, tetis mit
S76) Hol. mesiiero, incsliciT;
mencstcr ; nriiporl. miatcr ;
;r, mi'sIiiT (>!<■. aus liit. mini-
nit, Verrichtung, ßetlienniig, ■
»tand, dc'ixen Stammu>ort mi-
ntrr, Diener itc.) als uuler-
Person eon iiiiniiB furlgebildH
;MaetBtGi',iiui);UtratiiBr(i>MJia);is.
külf, Mcsskorli, Korb ^uin ■
forf He.
Tode, mrl-, uSt-rü, Afcimruthi:
Is.
ttok, Afesisloc/.; Zollslacl:
s. unter nict. — iS>irirÄie. ; i
de metwitrst nü ilr Bchiiikc ;
icd ÛU mite, mau 'ii mt'twunit
B ; — In' jiriMd as 'n metwurft,
■nden apen is; — Iii- kwädclt
as 'd iiictwiirat, de 't fpt fit- i
■le, s. 2 nicicn u. iiicito.
e, Jlfüue (länis); — Spricht^.:
in 't laud, stürm up sr-, oil.
tai, uawër im stürm für de I
>iand. — lfd. nifwe; nid. mceuw; ags.
miLv, mae?; aengl. mow; engl, mev; ahd.
mfh etc. — Nach Fick (I, TSC) mä mtnua
von derselben y mft als Nebenform van mit
6 (Boaare etc.).
MëweM, s. MËa. — hC- wi-t fan gaa Tevca
of MSwes (er ist ersdumm).
mi od. mi, mir u. mich — Afries., satl,
nfries., wang. mi od. mî; Itelg. inü; wfriei.,
10 »Id., mnid., mfläm. niij; mnd. mek; aengl.
u. engl, nie. — Femer cf. den Dativ: aa.
mi; ags. nie; ahd. mir, micr; goth. mia;
lat. mihi; gritch. 'cmot, moi etc. u. Accus.:
as. mi, mik; ags. mc, mcc; ahd. mih; golh.
15 mik; lat. me; griech. cin6, mc etc. ~ Dieser
Dativ w. Accus, gehört eum Fron, erster
Person : skr. ma ; air. mk (ich), was auch
in ik (ich, ego) steckt.
Mia, ir6/. Name — Maria, wovon es
2(1 eine ctmtrah. Koseform iM.
1. uicliel, Magen, Bauch, Wanst etc.;
— bC freu B(tk de michcl f»1; — h6 krigt
niks (irdcndliki^s in de michcl, darum sDgt
liO (ik BO ferhimgcrd (It; — wen de kinder
3S man hör ^rak uu )j<id wat in de michel
kn'gcn, den schulden s(\ Biik wol hold wür
fcrhalen.
Hs ist wohi iuieifellos mit dem folgenden
micfacl eins u. ilaun soviel ah der Grosse,
30 Mächtige, VielrermOgendeu.Vielr
verzehrende, od. Victmögende etc.
aufgtfam.
2. miche), gross, stark etc. ; — du must
de mi<-hcle-kare (od. de niiirhel-kûr) krigen,
3D weil du ilat fat drank (od. de gcsle] weg-
lireD^rst, ilc liltje is to sw.ik d'r to nn kua
Al iinderwegons wol hrehi'ii, — Auch subst.
hîil' de mirlid (ron einem Karren, Hand'
Wiigin etc.) Iiör un lät de liiljc slOa —
40 Mnd. (Sv/i. ». L.) iiiicliel; as. iiiikil; ag».
niicM, iijycel, mucel; aengl. (Stratiiiann)
mui'lic],inochi'],imi'lic^l,uicrheli(.iiiikcl, sowie
auch tjcktirzt: niurhc, uioi'lir, miche, mechc;
CKi;/. iiiicklc u. gekärit m\v:\\\ 8c/ioff. meky),
ineiklo, mykil, muck; a». mikill, mikil,
iiiykil, — iinrin. uivkeii, iiijkjcn, mülgni,
iiiypjcii, iiiiicn, mikj'ou; »divied. mycken;
iläii. mcgcD ; goth. mikils ; ahd. michil,
milihil, mihil, michol; mhd. micliel (gross,
I iiHKi/etlrhnt, gewaltig, viel, sehr). — Mit
grii-ch. mét;as, meKÜlt', mé|ra (gross) u. lat.
majiDUB, major etc. wn derselben y magh,
Koron mü^iicii, Diuclit etc.
»ichel od. Mirhfl, ml. Name (Gildjc-
Mii'lii-l ^ Gûdcki' Michael) aus dem bibl.
hebr. = lat. Michai-I.
MicUiili. Miihrls, Michaeli, Micbaem-, —
nm Mieliêli od. Micbéls. — Der nach dem
Enengel Michael od. Sanct-Mickael be-
itaHnte S9. September.
iHdto, nudlfor, medlcm, Ttal^k
wm dit-ter f muHi nWntn liug<t%|
Ja MUa,- tremi\m. •,on<imi, t<Uifiiti
6 drt Unttrtdtit'U Jrr n
u. tomit ât* Ktnmeiiit**t%i, 1
Btehtn» u. Wis^ewMrmuÊUm
wie iU<* ja mich ifanA an ikSjI {Im
Kheidta tu. ; vertUken, erUmt». fcff
tnlïútäg; 10 etc., cf. Scheltn h. wIiIII^d) fctfn^lri
1. mH4el, mittti, vuU{p,mAnlf»
2. mlddel. XUtft, MMIm^ M^.
Vinff od. Suva» hmu •• litr JAtti i«
teaa od. miUe» itHviit» &« ül
) VerbintttHji u. Ja» Ytr^mAaiie m
tieti Afu^fi-iUm «4. «Ufw fiffraW
det ti. nmocA <lni fegmtitifm T«
ewinehen gelrmtnUn MmwAoi i. Li
rt<;. ennt'i/iúM iLfördtrt; diAeroiAf
MIDDAO m HtDDEL-UASTIE j
_' BiMdaK, Mitbiff, 3ii Matt tta Tagta orf.
die Zea de» AdcM«» SltmiU» dtr Sonnt,
wo drr Tag geraä* in der MtiU tmsehen
ikm Steigen u. Sinken (tf. auch raUil«.
wlntM rtc-) äexx^en angtkommm tW. —
N'l, »H. middatt; afV»M. uiiddoi, mWdî;
tntîfriM. CCad. MüIUt) mMy; wfHet.
nuädty; «all. tnlMei; teatig. midt; o^a.
miililteff; Mn^I. middd', «n^î. luiilâay; an.
W, iii!ad«Ki; ahd. mittitao ; b' ' "
tat. mm-Ai<* (far motlie-dieo)
»idde, »I4te ('/■'BwinJ u. nidden (Nrnitr.), o'l. txeúthrn nrvi Elwxu brJm^M M
MiUf., Stelle die, o4. l^nkt der i^n tieft Fatf nur i. it. folg. Compot- m. n A
Atimerstm uttg^Uhr ffifich wert rM/crnt miildols» — Mnä., ajria.. nfr»,
üt u. VOM dittem ung^ahr gteithveit mt- U miäiltl; an. iMdal irtc: ahd. nluil, n
/w«(cn /l»M»Ml'»t#n ftngffaxit taird (nch mhd. mittel (inediiU).
ungefähr mitten emuchen denn^tn br- ~ ~'^'-' "— *
fisdet), od. SUUe, Punkt etc. wo meti gleich
ißtilt Knden u. Kntfernuagen mü einander
MKammentTi'ffeK a. dicjit vim einander
»cJteida od. nie hatbirl; — liP mett de
iniiido (od. midtc, 'l mldil^n) d'r fan Ql i —
bt «nitii in d« iniddc Coii in 't tnidiionj
dör; — M iied 'l midden fÄ* Mitte, Ha»
Centrutn ttfj riikd; — ap du middc fan Je 25 Vtrlehrsmitlfl, ItUlfimmd, &**t
dns; — In de midile lun »n jareoi — ho (Geld od. Vermögtn u. £nA(l «1
tiM 't oft iu de middc M' úi 't midden) quelle u. Helfendeg tie. mDM ^ *.
trugen. — Sririchuj.: „de bmie la de midde dient, um «ul rAnfri nU Mtdit» i>i
(od. in 't midden)," sf de Dofi<T, do lOp ht lere», MiHelglitd, Vtnuatltr m. rtflat
tflaken twf papen. — JVd. midde f îVntm J ; 30 Vehikel) i>ettimml« Zveckt tu ßn
«id., mntd. midden (Neulr.) ; a». middtm i tu erreithen; — b6 btd mik int
age. midde; aengl middc; engl mid; an. (in die Milt< neüthfn Zvnai) h
mäh; none.,tehiDrd.,dän.tnid\; ahd.miii;
mhd. milite.
Ee %»t triUeeder wie niddi:], middt'n wtn
d«w> Ad/.: afrie». midde, tuédde; ivfriw.
niddc; Mtl. middi*; Ktmg. mid; tut. middi;
ag». middj aengl., en^l. mtd; an. uidbr;
norw. mid; ahd. miui, mitte i mkd. mitte,
mite 1 aoth. midJB ('inrICt«», im der Miüe be- 40 etc.) beröfd.
_yinrilic)t, notfc'ien £Ïwem etc.) fonpd»Hdet, middol-Ür, mittelhar, buI ed. dm
od. gehört mit dienern a. lai. mtdios, miv einen MüteU ad. tiite» Btuu teat
dium etc, ; griteh. atmo» (für metbjoK), von ICtwan od. mischen Mwiu id
Difeoi (der Mittlere), mtssim, mfiaoD ^((tc> mldd«I-dtIeo, m rfir JUät«
etc.; ktlav. mcxdn (d. i. medja, Mitte); ehr. ih biren etc., s. middüln mb ».
médliffti tend. muidhyu i aüdtmrt. midag: niddel-tÜBg. SiilUldiag.
digor. miedeg: (oj/. midtkg (roediu«, loedium) middelen. >. mldileln.
etc. tu einem Stamm ninth, der wahrtcheinl middeler. tArmidde1«r, ät _
aus madba gekärtt u. au« y ms. od. mk A/itiJ«r, Vcrmilller, Au.nwdtd»'.^
(mttseH; einmeätn , bt. epaltm , trmnrn, "
scheid«», theilta, aUheilen etc., ef- mcten)
u, dha (Ihan, machen rtc.) eiuammengr.Mtt
ist. Ift die» nun aber richtig, dojia diene»
Thema m&dba ad. geküttl madb die itinnl.
■ theilen od. »ekeidm machen,
BtKoa von einander »eheiden etc.
ultrden sich auch die Worte: tend. madba
(Itrilkundc, Wiitheit, WissenntAa/t), mndhi
(lehren etc.); grieeh. manthdnÖ (lernen);
lat. mtideor (heilen, hiriren, h^tn etc.), É
eld, Dni «0 M ''a «ndar Ib Iiul^
rermidnn dnt lA suk IMt ukIiNd ; -
*I htinpt-midiltfi um dnr úe «nll
hamon ; — 't wiip i» 'i midi«! '
lianJel un de fi'Htär iDsliea ttuwk
— b« U &n jüie mlddeli (n<4
EneerbtmiUeJn, Oeidern etc. od. UM
nlddel'^d, mäielgui,
vollkommen gut n. ungni t
der Milie.
middel-hÜH, MiUiÛiawt s) i
der miftere Theil tk» Hautet^
b». tS Haus wa» in der MUte
Otrlem liegt
midiIfl1*mMtje, d«r MA-iwr«, «1
twurhen der nlirm h. HBfcm AI
eine» FensKrt. beÜMdlirhe Hiegtl rtt
I rahment.
UDDEL-HATE KM HIDEN
\», ^iAt\-^t, i) Mittel- Mass midern; nfries. (Otttsen) mied. — Mä
Mau, teehU» ginemendt» ». midBäm tu mldeii.
'<ua, getiemende u. paesende lOiiel, Oroêart mit feiner dunkler Slii&en-
— he wét gen middelmate to Sispe, die wtriagsweiit unter dem Soggen
dat geid afer iniddelinût (das 6 loächst. — Es wird tcohl dasselbe Wort sein
eUj; ~ he hcd gen middel- wie nd. middel, mittleres Ziüergras
ip od. nflse, jig. u. iton. von (Briza media, ef. Kallschmidt's allge-
ein geziemendes Mass im Kopfe meines Wb.), icas indessen hier nicht ge-
ichtige Mitte nicht inne hält) ; fanden wird.
mit) das Miltelstück od. milt- 10 niden (mîde, midst, midt etc. ; — mfid,
mf-dBt elf. ; — müden), maden, aus dem
li£, mittelmässig, das mitlJcre Wege gehen, sich fem halten von, aus-
I w. «ach keiner Seite hin über- weichen (Einem), nicht verkehren v. um-
;. gehen mit, sieh scheuen etc.; — he midt
nitteln, a) Mittel od. Mitte u. 15 hiim, so fOl aa h6 maD kan; — h£> midt 't
nachen, mitten durch machen, kw&d oog niör as 't fQr ; — hC midt mm
\eile serlegen, hallnren etc.; — hfis (er weidet mein Itaus, lässt sieh in
achSl miilileiii ocf. middetdttlcii meinem Hause nicht sehen, scheut sich es
len Unterschied halbiren otL eu r« betreten) ; — hC midt sük wsr (er weicht
iten vnter uns tertheilcn). — 20 nd stiehlt sich weg, sncht sich Anderer
. — li) das Mittel od. Mittlere Blicken su entziehen etc.); — M midt aük
4t machen ii. sein, die Mitte d'r für (er weidet od. schent sich davor)
tdten u. feststellen etc. ; — Jiû um afik si'n to latcn. — A'rf., lund. miden;
dat fien (er mittelt od. sendet, nid., tnnkl., mfläm. miJdeD; afrie^ mitha;
det ihm dan hin); — hî' niiddcld 25 lefries. m^e; s<ill. mîdde; waty. mtth; helg.
— M hed dat tüsken hür for- mido; os. mîthan, mîdaii; ahil. mîdan, mtdra;
c) Mittel geben od. haben de., ivhd. iiildGu (meiden, lassen, unterlassen,
ddn; — hC'bcilbumliemiddrId; verlassen, entbehren; verschonen mä, sich
iddeld, einer Sache entlialten; wegbleiben, fehlen,
Bauehstück od. mittlerer Thcil SO vicht anwesend sein, sieh nicht sehen lassen,
Weiteres unter 3 rif. sich verbergen) ; aas. mtdhan ; «engl, mithen
f, Mittelschlag, mittlere Orössc, (verliergcn, verhehlen, fcrschweigen, meiden,
t n. Art; — liû is ßn fan dP unterlassen; sieh verbergen), wovon auch
taold das neuengl. mitlier (einhüllen, ver-
mittelste; — 't middelatn stiik ; 35 hüllen; dicht eudevken; ersticken, belästigen,
middelstemit beide enden (von verwirren); jwiÄ. (meithaii). — Nach Fick
H u. h<üMächtigm Mensehen). (JI, 4:iG u. III, L'3S) gehört es mit lett.
Ite, MitlelstTasse, sianl. ». fig. mittut (vifändern, unterlassen, meiden) eu
;, Mittelweg, sinnl. u. fig. ' einer y mit, germ. mid (wechseln, tauscheu),
itten, in der Mitte: — auch 40 sodass man danach wohl annehmen mius,
lidden, die Mitte von Xtivas, dass ans der (Irdlidtg.: Stelle od. Stand
i od. tHcftrcrcH Aeussersten be- wechseln u. ver/indern, toh der Stelle gehen
0 legdc snk in 't midden (sinnt. ete. die liedtg. : weichen, enlKeichen, aus-
weichen, iur Seilt gehen, weggehen etc. u.
:t, Mitternacht, sieiilf Vhr u. 45 hieraus wieder die von: (Jemand od. Etwas)
t. mrtdrn, sidi verbergen etc. entstand. Dass
es, midite-irSss, milleweges, in nun nlier auch wirtlich ein goüi. meithan,
der hattiea Liinge des Wegex. 1*^11. inaitL mit der liedtg. : ivechseln, tan-
«r, nid-wintpr', Mittwinter, .ichrn etc. Iieidanden hat, wird durch gvith.
'Hioende, Tag in) der Herlist u. 00 ntailbiiis (ilonnm, fiabe, Geschenk) liestätigt,
let u. mittat zwischen rfiVwn was wohl ttrspr. ein Etwas beeeiehnete, ums
1 um roiddpwinter, es irar sur ein Jemand einem andern Jemand für ein
'intersonnenwende. cf. mid- f/egebenes od. eine Leistung wiedergidi, so-
ifries. midwinter ; itgs. midda- dass i-s im Grunde ein ge-, ver- od. umge-
60 wechseltes u. eurärterstattetn Etwas, bc.
end, dem Umgang u. Verkehr eine Erwiederung, Wiedererstattung, Ver-
n od. der Arbeit gern ans- gellnug (u. gimach oiicfi eine Gabe od. ein
ms dem M'^ege gehend, sthcti, Lohn für ein früher Gegebenes od. eine
ienseheu, arbtitssckcn etc. — frühere Leistung etc.) war, was der GoOie
) mü>ld; ntl. (I) ahn e r t) (^ unter vkwA^xta verstand, ähnlich wie dies
' Mth wit orieeh. moito* (l>r\t)ifâtntng^«r- Big«, Bam (ttriltt). — RH
(^s&un^) d«r Fall int, wur denn auch Fick mjge; nlil. nûif^; mdU, »fi
die lAigeti WArter tdmnUlieh (II, 43^) mit aM. oJtf^A, tätfH onjji Ol
lol. matiii», mitis etc. ffleichfattt ett Jei" imgcn, ef. mgm».
Tlifma mit -iteUt. & ni|iH fmi^ migit, nrifli MC;
IfffTm {TOt^ oieitbttn. maith (Utcrfl, vi- mCfEfteta; — nikflvnl,Ar»iiAt,fi
Ure) neben anein frOMreH infiiUa, ranid rcgiuM (ir., c^. nt^Ani: — b)
(mutare etc.), «wDon mai^juo (eträntlcra, hvMe; — lUt mkt Je hä« ^
tw/(tl«cA«n), in-maidjiui (Berändem, rer- uagnn, bejn*teH, SenAtum, beim
wandein). io-nittlduiiiB (VeränileTang, Ab- 10 — he bemlet sülti — hj W i
Kec/ulung) vergL IL Schulte, guth. Wb. fiiucA troji-, teie be»ehmiiii- —
W. /u jotA. maitkoiSH. griteh. laollba (Oabe, 'nale^tuD kt>T«l, de aicb «liilitui
bî.Erwicilemna, Vergellunff od. dan teus tnan — îid. inlcfc<^D-, mnd mign-, '
mh auaerchaeh H. »ccHsfUeily giebt, bl. tnnW,, »n^iWi. iDyHlim ; ^»/Vii,
da* Koe man für ein tingetauêelUes ÉUoag 16 ( V il ma rj mijnt; o^.mlfu.rin
mistauecht ». tiiiiic^kip^ ntich noch unser annpl. mlyim; oa, «orv oiai
melde, desien l'ormm in den andern germ. tnCjoro, nitnsere; grirek.'v-mam
Sprachrn fait nämmtHch tu dem Putttr. piaen), 'o-i&idi-mi «. matchujl
tnalth von lufiitlian be. tu mMiä am goA. miUtfi, mfïaü ; .Hiui mli, lui^iaf
_. nhd. mied von tuldeu h. nhd.meiden u. niibita (WtJifJ, nrib fJlMi
seheinticher ist. dose dieiea Wm mit golh. idff. y mlgh, Hvtthe neSoM
inaitlims (doDiim etc.) aus demselben Stamm- Htdtg.: riegeln, trä<'/(ht, 'tjH
t>ot'&. enliprang, alK da»» «s aus misda, mlxda SR fejKhtm etc. hotte.
(». unter meide) entêtand. Dan» umer mcida nig-ltTtni, a) Ecke tooUn nM
jtdenfallf eine Abgabe int, die beim WccAeel 3u pi»iien, ad. wo num Min Wald
der Füehter u. Erwerber, bt. beim Wechêel — li) JtégéfEete, Ecke oi. Oi
dex seitweüigen u. den Ubennlängliehen Be- «k geuiötmt. rtgnti •>. gieiit od dtt.
tum von £éi(ii'W gezahlt wird, geht ja klar 30 Hegen bringt; — ä« Vtod Btl ll
aun der BedCg., weiche dienen Wort bei unx mighüru (hier tpec. ün Sidiui»
noch hat, be. aus dem Sinn, in deiu wir Südweatwind «iu den nMiatoifltfMi
M gebrauehen, hervor. — Wang. aSgkta (d. i. mpiif»
nUnktO, meidtam, be. meidend, euräck- hern, cf. hörn «. bftrn ott.)i ^"^
halteml, Kheu, bange ete.: — liô Is ao ui'd- 811 t/. Enrenlratit, /J^ W^.* <r
ft&ta, dat L« hast oUts wM o''- ^^gd, {w. won do wb RAthwïit u, dci H
hast nargCDs mil heo n^n dOrd, — Xld. mIgbiSn, don kuC jX 'l «r"
ntUdinm. äucli UL
m id-KÜmm er, M^omm fr, 'S'omntiY- ff onnm- mlk, n. ), 2 m, B miklce.
uende. c/. midde-winter. 40 Mîke, »4/. AToui«. J)rM» iC
Blid-ÜreD, Veëperieit, Zeit in der Mitte von Mia, bj. = MwiK t '^
swiichen 13 Uhr Mittag» u. 13 IThr Nachte, rieehen.
be. um 6 Ühr Abends. 1. mikk*. mlk, cm .
mid-winter, *. midde-wfnter. geringe» Etvan, Brocken, S
nig-ümel, mie-hSmelj nii^-&mer, mig- Mi chen, QeringsCee, yicht» ; vi» B
Mmer, mi£ - émke , mi^-heiuke, DÎger, ijonss/nnffl Brod etc.;— dVfl
mizerko, nigelke u. mire, sowie mnw- fiui aftT blnf«ni, £<. fcf^mifM^
itUte, dwei'se. — SpHchic: hS beterd Buk to sf«; — 'a latjun mikko (til*
as d(T migâmels, de [freu up 't older Si-gen. — Mit nd. (Hr. Wb.) mikto fl
— oii. 't gcid hiun &a de mîg&m«ls, de leren 60 Junge, kleines Kind, ktt'*'
iip '1 older flögeu, — od. he wil sük betwrn £(iicA ot(. äcAn/tf Brod) od. /B'
up 'l older &s dl- inîslillinels, lie kngen Ök mlgge fSchönrogoen-Br^ tu ei»»'
Ürat flflgels wen sP old KUut. — Die meisle» eine Art Brod für anw /,*■«, '
SenennungsH als mig-Auie) etc. «ij, migcr 'H'nrentl'OiI.), sowt« oa^ (!>«■■<
elc. nAren davon hvr (cf. auch engl. pU- GG CtTractj^id, tetbrtehlidM ^
laire), 'i<M« >{>» Ameisen bei der Bcrtilirung r<Uft, Zeug wa» s^ieeaeh ■- <"
einen scharfen beisseaden Saft auistiritsen, mehr fett ist u. nM<ma«nftrtd
der ein Khmtrttichcs Jucken u. Brennen mieicerigßtein, fein, »ehmc^
auf der Haut verursacht. Wegen ämel (in klein fein u. krUtNeh), — ^
mig-äme)) h. inSre a. unter diesen Wärter». 60 feiner krilslieher untetmidieTM
yflfg MIK 601 HILD-DBA.8EHD
111,99),— (Sckamhaeh) gaf hnm 'n mik (Zeichen, Win^, um ham
M fein u.milt»trUch schreiben; aptoarksäin to makeo. — Jlfit n]d. nûk
ei ungleich od. acMeeht,feMer- (Ziel u. Thäligheit des Zielens); miüd.
rih »pinnen, êodass Klümpeheii micke, mick, ghemick (coUim&tio) zu mikken.
im Garn tnistehen, die ielbst 6 nikken, scharf nach Etwas scheu od.
oikken genannt Teerden, teeil spähende., den Blick scharf worauf ridaen,
:ehen od. Bräckehen sind; — Etwas ins Äuge fassen u. beobachten, Elwaê
feineres Brod od. Fein-Brod, erspähen od. erblicken, sehend geteahren u.
für arme Leute) ; — »tW. bemerken etc. ; — lift mikt up hum ; — ik
\e od. die Blume des Mehls; 10 mikke dî. — Nid. mikken (doelen, turen,
\em Mehl od. Feinhrad, feinen schcrp toezien); whM. micken, mecken
— mnld. micke (hcmiartium, (micken met de ooghea, mit den Augen
minor, artidiuni, parvuapania); blineeln od. winken etc., colli mare, inten-
le (parvus panis); — frane. dcre ocuIob in rem aliquam, colliueare, oculoi
Irod, Laibchen, 6;. pain d'une 15 in scopum intenderc; statuere, dispooere);
xie)-. — ital.,prov.(cf.Die!, mfiäm. mickea metter ooghen (viser bien
mira; fram. mie (l^rtikcl droit, avoir l'oeil ou !a venu aquelqiie choae);
ng der Negation), sotoie ilal. afrie». mitza d. i. (cf. tzc-rke "= kerke,
omig, ein bixiehen) etc. aus Kirche) mika (sehen od. achten u. merken
ÜMchtn, Bisacken), was viel- 20 worauf, Etwas beacJUen), wfries. mickjen
eh. smikros u. mikros (klein), (doelen, zien, op het oog hebben). — Dieses
ben Ursprungs ist. wort wird zweifellos wie itaï. miccare in
ilk (Femin.) a) gabelförmiger ommiccarc (mit den Augen nicke» u. totn-
rr Gaffel; — b) gabelförmiges ken od. wimpern u. blinteln, wie s. B. die
Pumpe, worin der Schwengel 25 Kaleen, wenn sie anscheinend schläfrig da-
— c) Geck auf dem Schorn- hinsilsen u. durch die Spalte der halbge-
in gegabelter Stock od. 1 fahl, iiffnetenu.twisehenduTchwiedeT geschlossenen
elte Stange in deren Gabelung Augen sehen u. lauern) aus lat. micare (sich
neinlegt u. worauf Etwas ruht schnell u. ößershin u. her beioegen, eine zH-
' einem Schiffe die niedtrge- 30 terndeBewegnngmachen;funkéln,sehimmtTn,
I, od. ein VfaM mit seitwärts blitecn, gläneea od. glämern, blitsern, blin-
ausgekerbten Holspflöckchen, kern) entstanden sein, sodass es urspr. die
ange» ruhen auf welche die Bedtg.: icimperH,blinzelu,b3. mit den Äugen
. Zwimmacher Garn ^uot niclcea u. winken etc. u. dann ferner in die
Bleicheti hängen. — Mtúd. S5 von: mithalb zugekniffenen Äugen od, durch
[furca; pedamco, pedamentum, die Spalte der halbgeöffneten Augen nach
. mickc (un arbre fonrchu de Etwas sehen od. spähen u. lauem, scharf
I, tu pieii ou e>bet forchu) ; ti. genau nach Etwas hinsehen, Etwas lieob-
oben), snm Theil auch ins acMen, vinieren etc. überging.
l übergegangen, cf. dieserhaib 40 mikkeren, mikkem, Ilerat. von mikken.
lt. Wb., pag. 498) Mick der mlld-dadig, mildthäthig; — mild-dodig-
ck der Reepschläger. heid, Mildthätigkeit.
lik C-l/nsc. u. Neulr.), Visier, müde, mtW, milde, liebreich, sanft, an-
etc.; — bc nimd dal np 't genehm, gnädig, freigebig od. gerne u. viel
]ed dat al lonk iu 't raik od. 45 gebend lic; — hi- ^'cid d'r so milde mit
— ik beb hum fc rdômd in 't um ; — dat bcd so 'n milden sniäk ; — dat
de kikerd, in de birc. — Mit k 'n milden od. sachten ßruDd od. klei,
lik-ijzer «. mik-knop (Visier, sand eti-. ; — hf ia mild in *t gefen. — Nd.,
Visier-Knopf od. Visierkorn, mnd., »Id. mild, milde: afries., satl. milde;
mikken, 60 wfries. mijid; as. mildi; ags. milde; an.
mik, das worauf man sein mildr; goth. milds; ahd. milli; lahd. milte,
KÎ. wonach man nicht u. cielt milde. — Die eigentl. Bedig. ist «lohl toeich
sieht, bemerkt, beobaclitel it. u. sanft als Gegcnsatt von hart u.
t II. sich merkt — od. auch strenge etc. h. gehört es wohl sur y mar,
nit u. wodurch man Etwas 55 mal, reiben, verreiben, weiiA machen, auf-
•nerkbta' macht u. ein Zeichen lijscn etc., wie auch mol u. 1 molt etc.
tk giebt; — t mik (od. de milde, ^filde, Freu«dlieM:eit etc.
m od. uptrckkcn (das Zeichen, mildi^heid, Müdigkeit, liebreiches sanftes
MerkiCicJicn, bs. die Ziel- Betragen,
ifsetsen od. aufeiehen) ; — lii' 60 mild-drageDd, gerne u. reich tragend.
MT?i>:NTHAI.F
fr« das* sicA Jtmanä fand der Ate Rauf-
ebj«et für den ffeforderteit Preia durch dtn
Ruf Dl \ n trstand. so hei^ mlnon wohl »o-
viM ala mtn (mttn) »asm oil. durch mîn
rufiat fin Etwan atn iH^enthum /rutelim,
faü» r» nicht ttiea mit mhd. ttâatn (Ktwas
üieh alt üigenthum eueignen. inne haben)
au( älterem muijan (tu <iä. id») nein
machen (ef. wfritê. n^jnjfu, iich tueignen,
ob EigenOvm arwerhm etc. u. cljn-niunleo,
für »teh selM erieerlieti, gieh selbst tueigittn,
seibit hekommen ctC-J ewMand.
Von mineii (aaff^etHUchtrAuvtiim kaufen
od. ütierhaupi rieh Ettea» aneignen u. i-r-
u/erfien etc.) »lammen ah: üt-TniDco (bffent'
lieh verkaufen od. vefäaeiem), — ûl-jnîner
(AucCifmatOT), — ût-mlaeré (öfftHtticIte
Aactioa od üffeiitlieher Verkauf) eic.
miiifiilhAir, uiDeDthalfen , ma'nel/iaß,
neineihalben; (/, behalfeu.
nisvreB, nuntt-en, graben, viihle» He-;
— nnderminfren, «"(enninrfni.nnicr^oSe»,
unteneOhlen cftc.
nlulster, Minitter. — Am iai. nuDiitür
(Diener) ; «. unter iueat«r «. uifiyc.
miDken, UtvAvHtisii.verstammeln.vtrUUen,
gebrechlich machen etc. — Nid. minkfiii,
vcnainken von mink, mcak, gebrechlich etc.,
als Ablaut von 3 niuik.
1. nion«, s. min.
S. Binoe od. ninn', min', Minne, Liebe,
Vreundschaft, fHite etc.; — vrî nüutten nen,
dat nt in tnino' mit 'a ander kiftr worden;
— 't kan all' io de weit in mtno' un l'rA'
togän, wen tl'r faii beide etilen man 'a
goúcü will' ii. — Nid. minse, mio; mnW.,
innd; afries., wfrita,, nfries. minne; «s.
niiona, minni^B, mtnnia ; amgL mintiB (Minne,
Litlf. etc.); an. minni; norte., Khaed. miniif
(Andenken, Erinnerung, Oräächtnimi, Er-
innerungntruuk) ; ahd. miun ja , minna u.
miuuî; mhd.miaai (Andenken, Erinnerung;
Minne; gOtliehet Uebereinkommen, gütliche
Beäegiiiig; geechteehlUche lArbe, Gegenstand
der lAehe, besonders in kosender Anrede,
auch der Kinder gegen die Mulier). — Da-
von : front. mignOD (niedlich) ; iuä. ntiraone
(Lieoitng , geUebte Person , SdtoosSHiid,
SchAUchen); frnm. mignoter fIi'*6ito««J. —
Mit rafinen m. 3 man etc. ;ur V man, den-
ken etc. in der tirsfir. Sedig. (ef. aaeh
unter 2 mund): fassen, htiUen (tt. so: halten
dafür, halten davon od. aotson, sch&Uen
eU.i ete.
1. BÜDOflik, ninnelk, lieblich, Ueben»-
würdig, holdselig, Uebenmoerth , liebreich,
freundlich, gütlich ttc ; — dat is 'n mmnnlk
(od. Iiominnelk) kind ; — 'd mianelikca «lücp
etr,; — op 'n 1
ndnuelUk; mnd. miontliku t4c.
2. ■iDlialik, Blipelk fM)aani,£i.i
wenig rtc.f, klein, feto, tchieúehUtii ë
5 dat »> man 'a mlnuidk kiod; — 4M
od dv. Iiúm i-lr.. t» te mlnuelk hUfen.
aiDB«Ii, minnen, heben, gerne JUI«
— W miuml dat ü*t — ^U.nitliiia
<^fries. mümla; wfrtes. mtnjPD «tc
10 nlnHcr, nioder (iJompar tu mit
uHaaBiWenig etc.), minder, wenig», gtt
kläner, feiner, magerer, »chw£jiHehe
— dat «eld od. dat water mc. im
miDDpr un miimcr; — de liän w(
IQ mtnner un «viA al wîJer toroe; — "i
minnCT mit liiun, hb schal wul bold St
nliner-Skcbti^, mindermúchtio, w
mäeJUig v. kräfit:/ als erforderlich, se,
«ti'. ; — dar bun^k to nnuicnniicbfi^
SO ilat to tillen, od tu draffiui, tn dAa ê
ninner«!!, niAB«», Biodera, mit
minder od. weniger u. peringer aatk
werden; — du mnst mtuneni, dumiu
dern ad. abnehmen (Etmiu uvJFOxJi '
2S minnerd al mitr uu tut-r; — dat «ale
derd aOk.
mlnOA-s&Di, miaD-üflB, miB-tAB, i
eam, liebreich, freundiich tte. ; -—
miniiesauieii ärd un wuc. ^ Nid. jan
50 mhd. minnefl&m vte
DiiBiiisk«id, Blnntrkfrld, Wenigkeit
nigkeit, Gtringfttgigkeil, geringfügigi
deutende Sache etc. : — dal brütot i
u 'n minni)(ti«id uut^n od. t«keu tb
S& d<i ailgkt dat all' man a£ so 'ii oinD
BD, man dal U all' uOi bd min (od, '
eU.) aa du mt'iigt i — dnt in e#n n
hnd. neu man so »Itgt brbandcld (ad.
»chuJden. m plftgd rie.) word. — Zi
if) he. minne, wenig etc.
ttin-N&B, *. müinealtni.
nlnuke. nlank, Mmsck, reTnünftig\
iendes Wesen, als OegtHsalt tu eiM
vemünftigen Wesen od. Thier; —
iS je hAl t(tB mionkc ninli, so aa de d
un MD kinder bdianddd; — U i
miitKk, half dQfcl; — man krigt kj
gi^n minak mbr to ab». — ^iritAw. : ul
iiwtt im buren-flil, bdpen (Bl mintb
60 de tîd. — Untre do mliuk wtrd der i
im AUgemetncn h. unUr dat mLosk b
der Regel tiur i^ tecthUche Mens
eine Frau verslaiutm. Jedoch hkAi
im schlvehtm Sinn j — wat «il dat t
ßfi wtl sft unn wat ferkoix^ od, gold
«IcV — man nun sAdc mtnak? fattr
gtde Frau), wat Mld Jo? — iVrf
miaacb; nmif.Bitfltokr,m«iiiicliHi nU. m
afries, maoiikka, isanaka. toanscliR, mei
ËÚ moiiBka, meiiEcka, uintchn; mfrie*. ml
«05 V3&
diA; 1MIV- mixik; tatl nuuuke; bt. reiben, zerreiben, »ermatMen, aufreiben,
Binko: Ott., iA maimeglti&; norw. zerstören, zu Gründe richten etc.
\f,tduMi.faenaiüt%;dän.aieaaeBke; mig, /«AI, vorbei, nicht getroffen etc., bz.
■iiieO|ineiiiiiico,iDeiuiiBga,ineiuiiBeho, fehl, verkehrt, unrecht etc.; — Ma<:hi>tm\B(er
10, menacho; tnhd. mennishe, men- 5 achosn fehl od. vorbei, abwegi, abseits etc., er
enncKhe, mensche, mengch. — Es traf <Ia« Ziel nicht etc.) ; — 't geid mis (es
Um Adj.: goth. manniaks; tu. mau- geht fehl od. vorbei, trifft nicht etc., od. auch:
iniik; ags. mennisci aengl. mfmn'ac; es geht faltch od. verkehrt etc.); — dat was
iikr; ohd. meimisc, meDniach ; mhd. mia (das war fdtl od. nicht getroffen etc.) ; —
1 (hmnanuB] fortgebildet, aas ein 10 du bist btr mia (du bist hier fehl od. verkehrt
txMt man (denkendes Wesen od u. unrichtig, bz. nicM reiAt, hast die richtige
IM Attgemeinen, ef. 3 man) u. isk Thür od. das richtige, Haus, die richtige I^r-
pmI betagt alt: einem Mentchen od. son verfehlt u. nicht getroffen); — h<É gung
M Weten eiitsprechend u. angepasst hum mia (er ging ihm fehl od. vorbei etc.);
rtjr u. eigen. 15 — dat King hum mis (u. das ging ihm vor-
i od. minaeste (Superl. zu mia, be. bei u. traf ihn nicht etc. u. b. das ging ihvt
XHig etc.), mindeste, wenigste, ge- fehl tt. verkehrt, bs. nicht recht od. nicht so
kteinite etc. u. subut. Mindeste ; — wie es sein sollte) ; — he hed mis (er hat un-
Ute; — hf ÎH de minste not. recht etc. — wen ik nét mis hebb', den
rSt KÎr, Hühnerkraul, Hühnerdarm, 20 hcbb' 'k dî güstern in 't fürbigäu aéa ; —
u (iteliaria od. aleine media), aucA bOst du nu hCl mis? (bist du nun gam fdU
rfe (t. 2 arf) genannt; — Compos.: od. ganz vom ricIUigen Wege ab? — 6*.
T«, VogärMiere. — Md. mier, muur, bist du nun ganz verkehrt od. wirr u. ver-
müd. mner, muerkruyd ; nM. miere rUckl'if) — Redensart: miaofeffcn (fehl od.
■ arveniiB u. slsiue media); nd. 2^ ricJitiq, bz. ungleich od. gleich), gestellt
tt) mierex. mieren u. (Danneil) als i'rage, wenn .Temand rathen muss me
idL (Seh. u. L.) mir od. mir. viel man od. ob man eine unebene Zahl
tMleieht mit griech. miioa u. muos- (z. B. 3) od. eine ebene (z.H. t) von Et-
nú(-öton (M&useohrchen u. alaine) was in der geschlossenen Hand hat. —
Ion mbu od. mjos mit üebergang 30 Spriehw.: „'l is dag iiät hCl mia," aS' de
I r t» müor, myor wurde'^ ^ ^ Jang', do smêt M na de hund ud râkdc
ftt KVi Ameise. — Nd. mtre, mir (traf) bÎd gtol'múr, od. auch: „'t is dog adt
re; nid. mier; mnld. miere; engl. lië! mia," aä' de Jung*, do atahl hfi aîn môr
pift-mire); aengl. mîre, ags, m^e, 't êne ôgc lU; — hcbbnn ia wis, krîgen ia
I., itl. maur od. maurr; none. maur, 35 mia (falsch, unzucerlässig, trügerisch, itnge-
T, mör ; achwed. myra u. dial. maur ; wiss, unsicher etc.). — Das ITiema niisaa
re; kelt. mjr; tartar. (Krim) miera vom Ada. mia; nid. mia; nd. mia; mnii, mii,
, — Wegen der Abstammung von miaae (fehl, vorbei, das Ziel ni<M erreichend
ivere etc.) cf. Fick, II, 624. etc.); an. niis od. miss (an Einem vorbei);
mirje ('PIur. mirjea) od. nagt-mire, 40 isl. mis (de via, uon rüctu via; cootra jua
^e, drückendes quälendes Nacht- et aequum, gegen das Recht etc. od. ainnl.:
der Alp, bz. das Gespenst welches gegen das Gerade od. die gerade Richtung
•de dea liachta reitet ii. wovon die etc., von der geraden Richtung abweichend,
en (s. unter klatte) «. marvlcchtcn dieselbe verlasseml od. ändernd etc.,
K u. L.) herrühren u. deshalb hier 45 cf. li mis = per vicea, altiTuiitim, ^. engl.
Irlder genannt werden. — Wang. amia; — their fiiru/ â mia = altcruatira
ridi-mé, auch dort «filrlder ge- deAexoruiit a via; — fara â mis Tid = a.
ntd. nachtmerrie; mnld. maere tt. practeiire u. b. spc dcgici); norw. mist;
îrie; nd. (Dähnert etc.) mare u. schiced. miste (fehl, falsch, unrecht, vergebens,
'b.) moor, migtmoor; nini'. mar, 50 vorbei etc.) — u. Ai{i. alul. misai, mia (ter-
gs. mara; aengl. mare; engl, mare achiedenartig od. wechselnd, veränderlich,
■re); an., norw., schwed. mara; abweichend); goth. mimo (wechaelteilig, ein-
re; mArf. mar: ahd. marii; franz. ander), — sowie von mia&a, mixi etc., gekürzt
11, 330) mare, mar (in cauche-mar). mis i'fi dtn C'umpos. mit mis (cf. diese a,
l mü poln. mora; böhiii. miira, älter 65 auch missen) >r vom Subst. nid. mia; mnld.
Up u. Abendschmellerling) ; russ. mis, misse (Fehl, Fehler; Mangel, Irrthum
I kiki-mora (Gespenst), soicie lil. etc.); mnd. miaae (Fehler, Verbrechen, Ver-
bJov. morü (Sterben, Rest), múroa gehen etc., bz. das Abiceichen vom Recht);
lat. mors u. skr. mara (Tod): lat. an., isl. vAs od. misa (Veränderung, WecKsü,
von der y mar, sterben, verderben, 60 Abweichung von der Regel; iMendtiedj
CM
Ml&ßOS
âa» Faucht w. VtrkehrU, fkhteehU eU-:
FfJiier, Mangel, FtMm, Otbrichm etc.)
HoU nach Fiel: (VI, ä38) qm iniiaa en^
ittaniUn aHn u. mit hiav. mitft (abvmch-
Étlnd), »kr. mithas (naammen, ^gengtitig,
wevhtelêtaeúe, abwfdtgtlnd ete.},BiiÜiti(fiiUiA,
neirkdtrl) rtc. »ur y mi (wectutln, cf, oürA
iDiticn) gehören, wonacA dann nütau (cf.
auch niiWKik am Sehlusse) eumietui einen
werhuelndeu u. vtrdnderle» od. aliueichen-
deu, tu. veränderliehm u. arutettn Zuitand
ftiûn iitwag) htieichrttt, od. aich auf den
Wechsel od. die Kerdnderun^ n. Abmachung
etc. der od. die mit u. in JCboa» vorgnM,
btiieht u. dann oiu dw lUdtg. des Ah-
veithms von dem (riehUgtn) Wege od. der
(geraden) Hiehtung auch in die des Var-
heigehenii v. Xichttr^rne od. Fehten» (od.
; fehl, vorbei, nitht getroffen etc.;
finster, verdrit»sUch de. ; — nui (od. mlsig)
wör ^atchtea nebeliges trübe» WrtttrJi —
h£ kikt BC> ttiîa (dHiiter, finrter #(c,, od.
trab«, traurig, mi»iigettimmt, vtrdrieutich
etc.) HI, dut man bist hange fôr hmn wor-
Ueu raut; — bC- wiird dV gans min (misi-
geelimmt, krankhaft gereiet, elend, kaüen-
jammerig etc.) fan, 8ï hü dal sag, — Mit
d«» SuW. tnnld. mlest (Nebel) «. Verb.
nid. luJeseleDi mnld. laitselea (nebulam ex>
habire , roc&re leDucm pluviani) ; mfläm.
miegclen; nd. (Schambach etc.) mimkeD
». miieln f/'nn rq^rit, »töbem, schmute-
regnen) wohl damelben Ureprungs wie mint
K. messe; f. daseüitt aub c.
inis-a»ti(eD , minsachlen, verachten, ge-
Tinguchätzcn etc.
miM-Behting, Hti-afbteS, MiMaeklang tle.
1. mis-bâf, fehlbar, dem Fehlen, Irren u.
Irrthiim unterworfen et<-, ; entbehrlich etc. ;
— anmiêhhi, unfehlbar; — dnt Is unmiibftr
fnnis (od. unmiibär «tLker) dat bé dal dAü
bcd; — dat is ml uttEoisblXr (das ist mir
unentbehrlich). — Nid. misbaar, onmisbiMr.
2. niH'bar, a) mis^gebührig, migsgeberdig,
ungtberdig, ungestüm, etäriaiseh, wild, laut
lobend u. heulend; — misbâr wfir (unge-
taümea stürmisches Wetter); — 'n misbir
kiad (ein ungeberdiges schreicidcs u. lär-
mendes Ki»^; — b) miss od. übel vonOe-
berds, hätshch, entstellt etc.; — 'a mhlAr
getigt. — Mit mubarig u. dem folgenden
misbflT tu misbaren.
3. Bis-bAr od. mitibsrei Ldrm, heftiges
Gesdirei, Oeheuk, Qejammer etc. — Nid.
raisboar (dasaelbe); mnd. (Seh. u. L.) mia-
bere, misgi^benle, uiïbare (Mitagebahrm,
Missgeberde, enUtvlUe» Aiüiiti; Heulen,
ächreim eU.); mnld. uiabaor (geatus in-
decfliM, geatuk incumpnailiui »unmai
gentium) : mfldm. iniabatf d^routun r»
uompIaJncle desordiinuev, avM noattn
IDIÛQII): wAd. Búsmhusé, mlweb&r
3 Bünden u. Oebahren, Missgeberden
tonrn, Traurr, Klagt). — Zu dem /bij
1. miü^bareii, rieh miss od. úbilgi
u. anstellen od. ceigen etc., bt. steh
obJÜMr ti^el u. »Mechl od. krani
10 od. ob es Einem übel eU. geht get^th
gebtrden rtc.. ungeberdia sein, tobt
tuen, schreie», jammern, heulen, kiaa
— hA nwUird so, u wen de <lAa
r»« «itt, od. uof\ «ir fcflart-n ia. -
1& niisbariMi (dasselbe); mnld. mutbact
coiitpovite üi! gtxtTK, indüicatcr gati
mini, mifi-, niiwiohereu (lich ungebe
ungehörig beiuhmen ad. beteigen, im
od. f^el gebühren u. betragen ete.)
20 mlMebflreu (dasselbe). — (hmpos. t
od. musv u. baren od. bftrea, cf. bi\
2. niiï-baren, »mm od. feld h.
boltreu.
mis-liarif;. miss- od. ungehithrig,
35 berdig, tobend, schriientl etc. ,■ — l
mUbarxKeu Joi^e, dat d'r nikt mit
fangen is.
miit'bedrif, unrecldes Thun, Verb
Sande etc.
SO mis-bebageB, missbehagen; auch s
ub-blUig, missbäUg, unhiSig, uug\
wer^ch etc.
liiis-billt|;eil, missbUUgen, nicht t
ah unbillig u. schitchl verwerfen i
So urthnlm etc.
ulK-briik, Misabrauch; — mjet
mitthrauchen ; anders gefjrauchen
recht u. gehörig ist.
mi-NvliTB, ni-scbten, me-achieR, aSj
10 weise, vidleicta, wahrschvinlidi eU.;
^i mischîa mit dt — Nid. mlsdtl
nuGBcblea; tnnld. od. anld. macliKbieu
scliein; mtid. maciiBcbéD, macbtch^nj
miakÜD) ddn. maukäna, d. h, es n
45 kann geschehen, wie auch ddn. h
dasselbe bedeutet.
nis-dâj, MissHhai, Uthetthat r\
miädädig, mitselhälig; -' mUdadt^r,
thäter ftc.
5ü mU-d^en, missgedeihen, missrathi
~ \ kAra ia faa \ jAr néai misdült
nÎ8-d6Id, ntúM-, KM- od. stMfcht
etc.; -- h« \* nfit iftiadfld, er iH nn
btgalA od. unfdhig, Aoi gnte Anlage
&5 miH-dSl«B, nicht riditig theiUn,
recht oerlheilen u. begebm, seUetii
Verthtilen von Oabe» wegtommat,
theOt bleiben etc.
vâs'AH.unrechtlhun,BötaOitm,ié
GÜ Bijses anthun u. tufUgr», hdtiiigi
H7 HIS-SCHIE
heW ik den mîidAn? — irat hebb' — dat is nSt gôd misked. — AAd. miaïu,
didftii? — ho miideid gën miDBk wat miaken, mîagen, mischen; mkd. mischen. —
Irlk, Miudruek, falscher od. fdüer- Mit lat. misccre; griech. misgein (mischen);
Drmek, MakulatHr. skr. mi^ra, ini(;la (vermischt), mi^raya (mi-
Irikkei, miss- od. falsch u. fehler- 6 scheu), miksh, mikshati (mischen) eon einer
!. drvdcen. *^9_V 'oi^.
lUn, músdeuteit; — miadiiduDg, mix -kennen, misskennen, verkennen etc.;
Ottng. — iniskenning , miskeiincii , Misskennung,
 FeUfoB. Verkemiung etc.
klln, ».] fehl fallen, vorbei fallen, 10 mis-kliir, Misscoideur, Missfarbe, eine
■tfen; — b] missgefaRen, nicht ge- verschiedenartige od. gemischte u. unreine
ic; auch subst. i'arbe die einen icidrigen Eindruck macht;
jfti, MÜMebm, torbei gehen, falsch — misklOrig, misklürd, missfarbig, von widrig
beftrt v.fihigdien, nicht treffen, ent- verschiedener Farbe od. üon gemischter u.
tntwiiehien ; — de regen is hiun mis- 16 unerkennbarer, nicht ;h unterscheidender
- he ii dir miag&n; — wî sunt 'a ^ Farbe.
liigftii; — dAt d^r kan hum liOl nft minlL-mhnk, Misch- Masi:h,aUerhaniI durch-
dftt ktigt he seker to futcn, einander geinetigtes u. gerührtes Zeug. —
leMite, Missgestall. miak-maskeri', Misch-Mascherei.
;tUei, entgelten, büssen. 20 niH-kruin, Fehlwochen, Fehigeburl.
;eWH, i) Missgewächa ; — h) Miss- mis-leiden, misskiten, irre leiten, ver-
führen etc.
;lUH, verkehrt od. falsch denken od. mix-JiDEen, misslingen, nicht gelingen.
IM, in Minen Vermuthungen irren, mis-Iükken, misaglûcken, misslingen etc. ;
•lintun u. eerrechnen efc. 2ö — dat mislukdo huui; — dat muB «oI mia-
liuisg, nÎN-glMHeS, irrige od. falsche lükken, dat tum clk wol ins^n.
\ung od. Jalsche Berechnung etc.; mi)t-mâl, 3Iiss-Mahl, MiaS'MahUeit,
iiaisêing bei Bobrik. Maldîeit die Einem unrecht, Übel od.
irifp, Missgriff, Fehlgriff. schlecht schmecH u. bekömmt etc.; — ik
Tipflif fehlgreifen. 30 hebbe, bo lank ik liU'e, »og n6it gSu miamäl
buei , miss^ünnen ; — mis-giinat, holden.
nat;— mia-güDsüg, missgünstig, an- mis-múd, Missmath, Unmuth, Schwer-
ele. muih etc.; — niÎBinûdig, missmüthig etc.;
iini, misshagen, missbehagen, miss- — mismôdîgheid , Missmitlhigkeit , Schwer-
ü£d od. schlecht gefallen etc.; — 3G muth, Gemuthsvcrstimmnng eic.
h&gd bam. — jlucn subsl. : he hcd aix-nSgd, missvergnägt, uneufrieden etc.
ugen d'r an hail od. kund d&n. — Nid. misnoegd.
EÜitla, misshandeln, schleckt od. übel niHuel, Mispel. — Das entlehnte lat,
, Bi$e8 thun od. anthim u. zufügen, mespilus, wovon auch ital. néBpoIa u. oAd.
». sMecU od. ühd behandeln; — 40 ncspil, </. Diez, I, äSO.
\Vaag, Misthandlung. nis-prisen, misspreisen, verachten, tadeln
eilig, mitsheUig, uneinig, nneins etc. ; etc. ; — bê misgrêg dat ; — ik kau dat (ad.
lelligheid, Misshelligkeit, Uneinigkeit, hum) not miBpriaou.
(c., ef. EuheUig. I. mis-raden, missrathen, missgcrathen,
', Mass u. feucht, nebelig, trübe (sinnl. 45 fehl gerathen etc.
i, ef. m!a. — Wegen des wahrschein- 2. uis-raden, a) fehl rathen, nicht rathen
früheren Bestehens eines Verbuuu od. nicht errathen; — b) schlecht od. übel
od. mibsjan (nässtn, feuchten, nebeln rathen, einen schlechten Math geben ; — c) ab-
(mit ausgeworfenem h) mlBaii cf rathen ; — ht^ misrüd bum od. dat.
leue sab c das Weitere u. cf. dasu 60 uis-raken, fehltrrffen, vorbei treffen etc. ;
ïambach nUBeln u. muscln (fein — lUt vas misräkd; — schlecht od. verkehrt
stöbern), miiclig u. musclig («tobe- «. unpass kommen od. ankommen; — gil
I, muBclwecr, (Stöberwetter) etc. dar nêt heu, du kunst dar wol misraken ; —
icen, miss- od. fehljagen etc.; — he is di'ir gauB miaräkd.
'n ander misjagt. 35 miH-rüken , be. mis-rükenen , miss- od.
■r, Miisjahr, unfruclitbares Jahr, falsch u. verkehrt rechnen ctc, — miaräke-
jo die Ernte missräth od. miss- niug, Missrechnung, falsche Rechnung od.
itt. Berechnung, Bechnungsfehier etc.
n, mi^Kften od. swischen machen od. miH-schikt ritt Etwas was keinen rechten
iHiammen machen u. rühren etc. ; üO od. ordentlichen Schick hat od. hässlich «.
MISSE MIS
achiKht uuMvt'U, Ur[fonn, Mis»- od. Vnge-
»taU etc.; — 80 'n miMcIiik hobb' 'it nun
dftge Dog nK B^n ns diU wicht chj. (Int
gOVM tu,
missp, inlN, ilfMsi;. — />a« mfcif. misaa
(AbtndnuJUitfeier, HochaiiU) w. «nfriariitoi
aiM dm Worten deg Geiillichen: tte, miwa
RSl ("*(>/. coiicio), iiHiMit d«r atlgtmeine
OoUtsdiemC f&r J«4tn der nicht an der
AbrnthiuMsfeim" TIm'l nehmen walltt, lit-
Biiiielik, uiBBelk, msaUch, tioeifelhafl,
ungiwüiii, t/edtMieh de. Hc. ; — tut lügt
U'r raiBBelk (sweifAhafl v. bedmkUeh, j<-
fährlich, gehimm, böse ete,) tH ; — ilftt is
'n mtoselken (uusslicht od. twafethafte u.
bedenkliche) itikoi — 'u minrlken klor (eine
gemischte u. noei/elhiifie nicht eu erkmnmde
ete. od. auch eine mdrigf, unon^eneAiM u.
häiiliehe Farbe); — hA attgt muuelk fun*
angenehm, häsilich, widrig, entstellt ete. od.
elend, bleich u. krankh^^/1 ttcj ût; — Ii6
eag d'r gftDs miwelk {«fenJ u. «cM«cÚ, bleich
u. kr/mkhafl ete) fan flt as faf dat húrdc ;
— li^ wiira d'r gkns misEelk ("Wennt cxi. un-
pdiBlich, itbel etc.) fan to mSde, as hä dal
blAd Mg; — ik bUn bo misselk (aehlechl u.
elend etc.) to môde, dnt ik J'r gaos krank
fan btln. — Nid. ntiaeelijk (datulbe) ; m»ld.
(KU.) misaelick (a. fortuitiu; — b. ambi-
guLiB, dobias, incertas; in quo errari aut de
quo dubitari polest; ~ c) audaculua, lemo-
nvri(iB,morosaB, difficilis); wnd. (Seh. u. LJ
migae-, mia-Iik (a. ungewiss, xweifeO^oft; —
b. ärgerlich, erbittert); afrie». iniBlik; an.
miatik; ag». mislic; an., xhL mislDtr; ahä.
misBalih, mUsülh, misaulTh, miBlth, mJiiilîb ;
mhd. miBBOIÎch , mÎBlîcli ; goth. muaak'ika
(perachieden, mannigfach ete. u. ahä. auch:
vngewiês, eweifelhaft, unsicher, mi/mlivh etc.).
— Wie schon unter nüs (s. daseltist am
Schlüsse) be>ntrkt, so beeeichttel misBa urqir.
einen uechselnden u. veränderten od. ab-
ietichenden, vcränderlichsn, unsteten ti. un-
sichern Zustand hs. da^enige unw bM so
u. bald wieder anders u. von dem frühem
verschieden ist u. abuieieht u. da mm die
Endung Itk die Sedtg. : gleich od. ebenao
wt« Hc. hat, bs. besagt, dats ein Etwas
ebenso ist viie das Wort dem es angehängt
wird, so hat das Gompoa. luiBaallli auch
wieder dieselbe Sedlg. wie mÎBBa in der
ai^eet. Bedtg. : wechsänd u. sich verändernd
od. abwechselnd u. DcTOnderUch, bi. abaei-
chetid u. verschieden (von dem frühen) etc.,
worauH »ich dann die sonstigen Sedtgn. von
mûna-lîk od. misslieh von selbst weiter
entulickellen.
niSNeo , mldtea , missen , vorbei gehen,
nicht treffen, fehlen, irrtn (fehlge^m,
sehlagm, nicht gtlingen etc.} ; vrrlieren,
hehren, abgehen; — Jat m.i»de biiiu ja,
od. felU siAtagen ete.) ,- — dat niút dl
ging dir fehl, das trafst du »üAt, da «
10 u. /«AAiWt du etc.) ; — wat mUt (v
fehlt, mangelt etc.) di ? — niitt dî wat
dir wOJi, ist dir Etwas abêtita od. aiht
gf kommen u. verlorm)? — ht nia» nîn
atisBOii od. mlBteu (tntliehren od. oer>
16 u. tihgcben); — It? um* 't all' miwa
mUten), wat b6 tiair. — Sedensai
Hprüäiw.: pMcn i| nitscn; — de fBl
da fSl luiHl (wer ml vermuthet, dtr
mel od. geht viel fehl); — dat kai
aO misMti, de M drinkt, nut fSl piaien. -
od. von uüi.
nis-aetten, n>isw«tmi, feU od. v
nebenbei setstn, unriehtig ad. auf dit
k^rle Stelle setsen, rn eint unrichtig
SS verkehrte, wnsiehsrc, bedcnkiiche u, g^
liiAe Lage »etten od. bringfn, in Grf«
Verlegenheit setten od. bringen tte.
pM«' up, dal du dt nCt »inntst an i
wen du Bitten geitt; — d'r h^ (I
80 meiiniKAn tuBseitd uq diiEÜg brsAtd; ■
biu all' baog', dat hS lui miuicltd (in
legenheit seiet u. tn meinen Erwartt
täuscht etc.) UQ ml gan« in ferlw«i
breagd ; — wen ik nêl aülM loiBSPtliT»
36 den iiebb' 'k um mai seid geutig. an
Btuk land, wat ik anki^it hebb', lo bv
— wen du m! dai Kold übt up do i»
mg brt.i)g:*t, di-o bin 'k lifl mtiaettd o
viH ik uAt, wo 'k makrti aal; -~ «ii
40 dtn wArd nét boldKt im mî tnisiettil
Bcbal ili de dttfel haku.
nU-setling, ml«i«lt«n, Jttiss- od.
Seteiing, In - Verlegenheit- Seleung de
ik heW därd<>r so 'n mIssetieE ud, i
45 dat geld nfit înkregâD hebb', dat Ik I
grDiste ungelegcnbeii) kamen bfn.
mú-siDiieii , miss' od. verkehrt si
versinnsn, verrechnen, täuschen «c, ; ■
mlBsÎDst dl wo], dat is jn wol tiAt legl
()0 mia-sÎDltioe, Bii-Kiiui«S, JtfUsn'n
Versinnung, Verrechnung ete. ; — d*
'n oiiasLaueO fan dt.
mis-airen, misuieren, vmtmtUiila
■— dat misstrd 't ganse bäs, «en J« lé
GS to «mal stiat
mt«-tiUp, FtJdtrai (simiL u. bitdlj.
miN<sla]ip«o.mu'iiUlJM,«is-trHn.
nd. fehltreten.
mint, dicker stinkendtr Kehei, der
60 verjtntteH u. für die lÂehtêtmliien der
^m UISTEN
BOT MTTEN
. ._ ; — ä'i kwam m 'u midi, mîd, mct ; op«. mîd, midh ; aengj. mid,
OK nan gAn dré tA' (TriUe) hen mit; an. medh; norm., (Zän., jcAioed. med;
— Sjpriehw.: mut hed frGit in de ahd. miii, mite, mit; mbd. mite, mit; i^ofA.
JFdL, tild., engi., aettgl., agt. roiat. mith; griech. metú; sefirf. miit fm'f, Bamint,
BHMe «■ n^ mîsîg etc., be. dent b nebst). — Das zend. mat entstand vidteicht
tnriBufa» aiKW. miest (t. unter mîs) aiu älterem (cf. kar aus skar u. mar von
I, mîhui fi^f. mtgcn] v. vakrtcheinl. laL memor etc. aus smar etc.) Rnat, be. skr.
A mit A-tufaü da inltudenden „h" sm&t.smäd (eugleich mit, zugleich inisammen,
M od. A'reet von der f mih f nässen, äff esammt etc.), v>as nach Orassmaan
«ü ancA akr, mih oZs Subsf. die 10 für Bamäd sfeU u. ein aüta Ncutr. von
ftbel He. hat. tum^ (cf. samen, toaamcn etc.] iai, wie ja
itm, f. misaen. auch mit etc. ein Zunammen u. Zugleich,
itra, Ktark nefieln. — Zu mist 6z. efNe Gcmeinscltaft ». Verbindung ete,
;, mMg, nebeHg etc. — Nd., mnd., ausdrückt u. bezeichnet.
r. aiitig; engl, misty. 15 mit-dûn, a.) mitthun, eusammen od. ge-
fltig, Bis-trSstelik, nis-trSstelk, meinsclmfilich thun ; — b) milgeben ; —
tKol, trottlo», untröatUeh, traurig, dat Bchal d! wol mitdän (mitgegeben od. bei-
db, dmd, jämmerlich etc. ; — hC' gebracht etc.) wordcD, wen du blcr dîn füten
gam mîcúrmtellc fan; — üat is 'n under andermoiiR disk steken muBt
iitrOalalken feiender, erbärmlicher, 20 mite, mit, Miete od. Milbe, ein sehr
iditr} kerd. /ikines Inscct, welches man hauptsädUich
isM, mistweistn, verkehrt weisen im Käse, Mehl u. in der Grütze findet u.
tm, de tIb ueüen ele. ein Hauptzerfresser u. Zerstörer des Käses
iiiigi ■lawiiniig, mistvisen, Miss- etc. ist. Da nun aber dieses Inscct in Masse
I Abieiti-Weiaiaig, verkehrtes Zeigen 26 soiBohl,ic>e ancli der davomerfressene u. da-
g Biif die Sichtung od. den Weg, mit gefüllte Käse ein grauliches, schmutzig
f, JrrtAu» etc.;^ — dat was 'n weisses ». trübes Anselicn hat, bz. in der
BvUefi, >o dat vT hël wAr andcra Farbe u. im Ansehn einem vergrämten od.
tamea, at warben «î vullea; — d'r verdriessUchen u. durchfurchten Gesichte
nriseS (rariatio et aberratio] in de 30 gleicht, so gebrauchen wir mtte audt fig. in
der Bedtg.: Gram, Verdruss, Verdriesslick-
Idp. «. Präpos.) mit; — 't lüpt hum keit etc. «. Acisst.- he sitt ful mîte od. he
mt he antangd uo deid, un ik wêt aitt ia de mite daher fig. auch soviel als:
kttm êamftl vat tegcn [contra) lúpen er sitzt roll Gram u. Verdruss etc. od.^er
e vind ii mit, un nêt legen ; — 't 35 sitzt im Gram «. Verdruss. — Nd. mîle ;
gam mit (es ist ihm ganz recht od. nid. niijt; mnld, mijte; wang. mit; ags.
MgenthmJ, dat du dat eo mäkst ; — mite ; engl, mite ; oAd. mtza. — Davon Span,
1 nfit mit iB, dat deid bH 6k nét uu mita; fram. mite (MUbe). — üs gehört mit
1 sok Ak apdekopstcld; — 't was nhd. Meisael; goth. maitan; ahd. meizan
regt mit 't ain, dat ûn frû lium 'n 40 (spaüen, hauen, sehneiden, ba. zerspalten,
inf bkrde; — wel geid mit?ficer zerhauen etc.) zur y mit (spalten, zerspalten,
iladt mit fort od. wer begleitet mich, zerhauen , zerkleinern etc.) aus ml u. ma
il in meiner Gesellschaft etc.); — (cf. min], wie engl, beeile in der Bedtg.:
oét mit dôn od. mit Bpäleo; — hö Käfer wM mit unserm ItGitel (Meissel)
St mit ans in; — gk dog mit; — 45 n. biten zur },' lihid (spalten etc.) geftört,
all' mit (a. das läuft od. geht Alles die mit bhad (graben, bz. hauen, gtossen,
imM gegen, das geht Alles vorwärts stechen) aus bhn (schlagen etc.) entstand.
<o» Statten, od. ganz nach Wunsch miten (mCl), von Mieten od. Milben zer-
'. keinen Widerstand etc., — u. h. fressen werden, voll von Miete» od. Milben
fl Alles mit dem Beirrenden zu- 50 sein u. fig. auch voller Verdruss n. Gram
voneärt» u. trennt sich nicht von (cf. mite) seiN, ein grämliches Gesicht machen,
m); — 't helpt (od. arbeidt etc.) verdriesslich hinsitzcn etc.; — de kOse (od.
j — mit 'n ander; — mit des k warn de ßürte, dat mäl)^ fangd nn to mitcti; —
nit 'd mal (mit od. auf einmal, zu- — de ktise ctt. niltd liël weg od. fennîtd
tc.}; — mit frä' (mit Frieden od. in 55 gans: — liê BÎtt de hOle dag hen lo miten;
ngatört etc.). ~ A'd. mede, mû, mit; — hü doid niks ns mîten od. mîlern^ —
!<», medde, mit ; nid. me<le, mcc, mct ; wat hcBt du nltid to miten od. to mitom
lede, med, met, mit; afries. nuthi, (was hast du stets grämlich u. verdriess-
nede, mei, mith, mit, meth; nfries. lieh zu sein, od. deinen Verdruss etc. zu
I. medd; wiaig. mit; helg. mct; as. 60 äussern)?
i Doonkut XDoImas. WMctbaob. II, 39
ntlvr, ein grämUehtr, vtrtlrituiicher, um-
xufrirdener Mentch; — 't Is su 'u reglen
oldcü lutler, — Üt miien iw Jiy. Sitwi.
Diiteren, mitorn. gtämetn, fortwahrend
veTririetsiiiih seit- — Ilcrat. von tnîten im
fif/. Sinn,
niterig, nilrig, ■nÜM'g, ï) voller Mieltn
od. gane vtm Miden^od. Mäbe» zer/reiaen ;
— de kêBB etc. is mîlerîg; — b) arämheh,
terih-iesalick ttc.i — hö wikä w a mîWg
gf^si};), ort. lié 18 fao dajjc SD mlcerc, lUt
man hätit hangu fär htitn word, bt. Sat dV
liAit häl g6n amgAn mit hum Im.
Milje, id'jI. J^amc. Dimin. von Mia, bï.
Mario, wie Mike.
mit«, »»'(er rf*r VorauMtttung dcuu, od.
mrauegtseUt da«s, faäê etc. ; — mlts du dat
daist, — iVM. inltB (doMtlbe u. au<A mbH. .-
eine hedingung. ein Aber, ein FaiU ttc;
— itjuir Ik ven niiu bij, bt. gndfr diu mits);
wfne*. mits. — WM eontrah. aut mit du».
mll-sak (Sack mit Mieten od. Mitben),
jig. ein gf&mUcher verdrietaHeher tintufrie-
aener Stcnseh; — bG Ii 'a legten olden
mitMk, cf. mite,
1. mtf, H. mfli, tnfljc.
2. mit, (. niOme.
nüd, Jtfut/i, Üerthaftigkeii , Kühuhcil,
Sinn, Neiljung, Lust, innerliche Stimmung,
Ueigunff u. Simmung od. innerer Trieb um
Ulmas «n teageit u. ea uHlemelimtn od. tu
Ikun ; — dV sitt h6I gen mOd bî; — he hed
gän mOd of lost um vAt to döo i — wen du
mOd bctat un ddrst, den kam man lier; —
d(i mAd Kiltt. Iiuin in de b&neo od. in de
liuHi-n (Strvmpfi^) ; — M iî gôds mAdïj —
li6 gcid d'r gûdti ni<)dB up an; — to iii6de
weseii (m Sinnen »ein, in innerlicher Slim-
mung od. innerlicher Yerfasaung sein, nieh
fahlen u. befinden etc.); — he ia d'r nftl ua
n mAde, um d'r mit ben to gka-.
(»eine innerliche Erregung, seinen Zorn etc.)
an liuu ; ~ ha bed d'r so "n mûd (od. miika)
np, am d'r Leo to gftn od. um dat to kopcu
(tti;. ; — bfl hed so 'n môd uii 'i wiclit (er
hat m 'ne Neigung auf das Mädchen , bt.
auf den Bejiitt deKrlben). ~ Spriehw, : g4d
mikd mûil, mAn nfrnnod dna seiden gfld,
— Nd. roiiod; mnd. niAt, mtit, nocd; nid.,
mnld. moud; afrie«, mOd; utfritt. mocd;
toll. viM; helg. mudd; wi. mAd, muod;
ags. m^id; aengl. inM; engl, moud ; nn. mMr
(mens, aaimiia, aufgeregter heftig beteegler
Sinn, Zorn ete); norw., achteed., dän. tooA;
ahd. muot, mAt, moat, moad. inuat; luhit.
muot; «id. mOt (Kraft des Denkens, Em-
pfindens u. Wollene; Sinn, Se«ie, Geist,
Öemiith, Stimmung, ffttinnung ; /roher
Muth, iMsl-, Muih, Zorn Begdwe»,
Neigung, EntKchius», Absieht, Kn»
Hoffnung): gnth. mOd« {uiimii«, im
lattt, iiu. Muth, Zorn). — i'ergtdcti
die Formen wn uibier (Matter) i
Stammform malar wf. m&lai eon ma <
man (ermessen, ene/lgen, tit>trlegai, n
sinnen, ersinnen, auMinnen etc.), son
mSrnc (Muhme) in ma-mä con ma t
— u. von ffit (1-^us) SU der Stau
pftdft, gekürst päd van pud au* [14 (}
»o liegt es xehr nahe, auoh mÛ n
mall (uiimua, meiu, bt. Sinn, Oeit
müth. Absieht, Witte Vertanoen et
16 mit mul in upamäti (cf Ora>s\
etc.) in vergleichen u. es mit diesfn t
y ma, mH, m&o (ermessen etc., <
sinnen etej abtuleitrn.
Dose das goth. mf>A» «tc. m «b
20 begrifflich gans «tinmt, ist ja Uar
die Ableitung desselben iwi mutMUi (i
cf. melen, meucn eit. u. aeaen d
itammuHg des Wortes Muth htn
Weigand) uohl i&ieufalis zu MTW
25 1. nöde in to mAde; cf. mAd.
2. aivd« od. taMf, Mode, Sitte, i
Art u. Weise infh tu gairen od. m
elf., i — dat is Je 'n miUca modo, de
dt best; — d'r kumun allR itagü oQ
au tiËie ufideu uu; ~ weu 't mMa (&
Brauch, bs. ^eitsitte) wurd, d«o mul
dragen worden, aJ Ictt 't fik nog to t
dat Is lo oldbardig un gani dt d«
kamen. — Spriehw. : «är 't mAde i
SO ridt An pnttút up 'n bulle na de kar
Das frans, mone au» tat. tnnda«
Regel, Art u. Wein elej eon y u
ma ad. mh (nusiien, ermessen etc.), cf.
mäden, muthen, »innen ete. ; — Ca
iO aa-, fer-, lii-mAden. — Zu möd.
niöder, aiicA (t. B. auf Nordemtg)
(flur. modor«), eontrah. (s. dj mir. 1
— Bedensart. u. Spriehw. : so mAd
dogtor; — de na de dogter frNd. n
45 mi^dnr to frilndc holdon, odL: du de
httbbcn wil, mut mit de mftdcr mAi ibi
du i\a dngter mAad, de strikd d« mAd«r
um de bftrd; — du de mAder (od. n
fruude bfld, geld mit de dogier slrtlci
60 „dat gcid müder nu Qéake an," at' <
dt kwun d'r 'n frAer in t btki. '
modur, mAr; »U. moeder, mo«r;
lunder; wfriex. moar, mAf-r; ar, i
mi^dor, nÄdcr, muodar, mnodor , m
SB ags. inûdur, mAdor, mQdcr; arngl. t
engl. moLlier; Schutt, modjr , niodei
mAdbiri norui., dän., sehmed. moder;
muotcr, mAter, uaater, muad«i'; mhd. n
nd. mAter, mAder, mfiter, oQder ; lat.
ßO griech. mûtér (dor. m&téT) ; fcö. mi
J
^Âioderee
'<UODEREE 611
UOI
flonwB. moder Ai modereb (ma-
f/Kn. modira, mnd. moddere,
ar, agt. modrie, ahd. maotcra) ;
kdae. inati (Genil. matere);
te, motrs; »kr. mfttar; fend.
mitâr; npers. mïdftr; buch.
i, mir; of^jA. mOr etc. — Mit
têx (cf. ntder) fortgebildet voa
NCMm, lehaffen, wirken, bilden,
if. meten etc.] u. formell ii. iitr-
r «h( Atr., «end. mäUr (Schaffer,
'ticer, Schöpfer).
■êrke, Mütterchert.
U, KtaniUe (maUicaria chamo-
de, Mutterliebe. — Sprichio.:
a modersärgen sQat altid a&i an
mkän^Iich an die Mutter.
flfifka, üf-HUer-MarienhebcA«»,
ienbtiimchen. cf. marléfke.
lUtUrn; — bemodern, bemuttern,
mache» bei od. über Jemanden.
kend, Muttemaekend, so nackend
id von der Mutter geboren wird.
es-kllêi, maUefBeelenatiein.
'ft, Muttersorge.
%k»; i. q. moder-täl.
, MtOtergprache, liagua matcrna.
tdhig, wagend, kühn etc.
1, Mulhigkeit.
I, uid-wfllei, Muthwille, Math-
ennUh, Vortale, Abgicbt etc. ;
]at mit od. Qt mödwille (od. raöA-
g, ntathwillig, vorsätzlich,
tpitit, Geschmack, Lust, Neigung
. ii so regt sîa mflge (das ist so
Jaehmack od. seine Lust, sein
ele,, be. da» mag er gerade so
At IB fiin du niSge, ven he alle
a kau nn wat Ickkera to iktCD im
krigt; — dat guug tegen liGge
iflge (das ging gegen Sinn wi.
gen e(C. U. gegen Neigung etc.
:h gegen Behagen u. gegen Mägen
1 elc). — SprichiB. : „elk sin
de jung', „ik &t flgen uu mm
len." — Nd. möge (a. Vermögen,
mten etc.; — b. Appetit, Lust,
\c.) ; mnd. möge: ntAel. muge,
! (Macht, Kraft, Vermögen).
Mogelei, Heimlichthuerci, Betrü-
hea Spiel etc.; — du mual gôn
:eii; — wtit best du däi- du wer
bî de ende?
heimlich od. hinterlistig u. bc-
iandebt, ein heimliehes od. ver-
deckte» u. falschea Spiel treiben, heimlich
betrügen etc.; — hü mogcld gevU w6r, wî
mutteu hum bcter up de fingere kîken ; —
hl; wil UQB bemogeln; — bú ked uns ho-
5 mogeld (liinters Licht geführt, betrogen etc.).
— Nd. (Dann eil) mogeln. — S. Weitere»
unter muggeln.
1. mOgen (mag, magst, mag, mögen ; —
mug, mugsl, mag, muggcn : — mögt), mögen,
10 können, im Stande sein, Macht u. Freiheit
haben, Ürlaubniss haben, dürfen; — Ab-
sieht haben, wollen, Neigung, Lust u. Appetit
hohen. Etwas gern haben, gern essen ; ~
ik mag (mag, vermag, kann etc.) dat hflat
15 nËt dÛD, dat ik bum prügel gäfc ; — ik mag
dar uät hea giku (a. ich mag da nicht hin-
gehen od. ich habe niclU den WilleH u.
die Lust doiu , hintugehen ; — b. ich
habe nicht die MaclU u. die Erlaubnis», be.
20 nicht das Kannen u. Vermögen, dahin eu
gehen) ; — ik mug wol, man ik kan nft (ich
möchte wohl od. thäte es wohl gern, aber
ich kann nicht) ; — magst du äk pufTerd
od. 'n bottecbrûd; — hü mag gern wat
25 eten (er mag gern Haas essen od. isaet
gern etwas, hat Lust u. Neigung etwas uu
essen); — mugai du vrol mit? (möchtest od.
wMtcst da woU tnit '0- — Nd. mügen ;
mnd., nid. mögen ; afries. muga; wfries.
30 fJajitJTJmeyen; sot^ muga; as,, ai7s. mugan ;
acngl. mugen; engt, mowe, mowen, moun;
an. mega; norio. maa; dün. maao; schwed.
mil ; ahd. magan , mugan , mugen ; mhd.
mugen, mügen ; gulh. magan. — Mit ahd.
35 mugan, makaii, magi?n,megin, meghin,mekiu;
OS. megin ; amhd., mhd. magen (Macht,
Kraft, Gehalt, Bedeutung, Tiiäuigkeit, be-
deutende That, Menge, Fülle) ; an. magn
«. raegin, megn (Macht, Kraft etc.); tslav.
10 mogi» (können, vermögen, Macht u. Kraft
haben etc.) ; lat. magiius etc. etc. von der
y magli ; s. unter mâgskup etc.
2. mBseo, Mögen, Vermögen od. Macht,
Kraft, Können, Wollen, Sinn, Neigung etc. ;
45 — diit mögen harr' he »oi, wen huin man
anders nika entlegen stund ; — 't hangt ndt
allen fan 't mßgen of, man ôk faii 't kOncn
IUI diireii. — NhL mögen. — Es hatte früher
auch die Beiltg.: Fülle, Habe etc. u. ist es
60 urspr. ident. mit ahd. magan, megin etc. ;
s. unter 1 mfigen.
mSh, mS, s. mOi.
môi, schön, hübsch, gepulst, rein etc.; —
'n müi wicht ; — 'n mûjen jung' ; — 't ÏB
55 fan dage regt möi wer; — he hed giik môî
mäkd; — M is m6i antrukkeu; — 't sQgt
all' müi in b(ls un tun üt; — bé mag sUk
gern múi maken {a. sich gern ptttgen u.
schmücken ; — b. neb schön bei den Leuten
60 machen, tlwn als ob man gam rein u. un-
sc^iUdiij üt it. kein Winter trüben kann} ;
— dat io ua klingt all' itigt möi; — mOi
protcn (nchiin reden); — d&t i» all' mau
mbjo prút (itae ial Am» nur echûnt Bede) ;
— mûi-proler (SdUrn-Scdner , Einer der
ateU Khisn rtätt oä. Alles bmh/fnigi etc.).
— Üedmsart. u. ^ifiehw.: mU »Cr «pHkn
(echänfg Water fielen, b*. fcMn thun,
schmeicheln etc.); — mäi g&o lui wurttn,
Mt i'Ua ua npareo. — OompaT. müin (nu
Word 't nos! oiWer); — Superl. niOlaie (lifi
HOcht 't mnielc nfts; — dat ia 't mäUte, wat
Uc all' mtu dage «Au of hOrd hehV). — Nd.
mooi, mojc ; nid. mnoi ; mnlrt. mo; (comptiix,
orniitii«, olegaan). — Wohl tioei/eüiu mit
gpan. aittjo (tierlich, gtpHlei, genhmltckt)
täejil. It. mil diesem entweder uus ht. nii^ut
(j/TOse, hehr, annehnlieh ac.) ui. aus majus
^'1 Mai betreffend, «eil Hch in diesem
Monat die Natur verherrlivhl u. ichmäcktj.
1: ntti, ihS, 8. mump.
a. mSi, m8, n8je u. aueh nn^g», müde,
traftliui, trachöpft etc. ; — ik bin so rufti
aa 'ii liund ; — mfli fan 't lûpiai ; — tnOi in de
bSoeo; — ik bün 't lafcn (od. 't Bpekukel,
't sCn Dtc.) mSi an «nt. — Cum|i(ir. mSler,
mil.joi'l — Superl. mfliste, mftjoBte. — Nid.
mocdd, moej mttU. moede, muede, nioo^c;
nd. müde, mAo u. <5chani6ii cAJ motoi
mnd. mode; wan^. mod; a«. inAdlii[nl.inMhi;
Off«, m^be: ubil. muodi, muadi, muode,
Riiicdo; mhä. maaie, milfidR; md. idüAo. —
Wohl mii uneerm gleiMietUulenden uiugge
(aalt mug«) eu ahd. miiojau (mühen, be-
eehvierea etc.), ef. 3 meten <^lc.
noi«ii, ». i mdcD.
miilon, müjoii, nchftn mache», klären etc.;
— dat wftr (Wetter) mAid sük up od fcr-
mdid siik. — Z« uiûi.
mSieB, Miilfen; — fermSjea (m'nmden); —
tannoA (ermüdet) ; — fcrmöjend ferinäiieBti),
— Nid. moeijen, vermoeijpn.
toOke, ft) Vater- od. Mutler-Schaester.
Muhme i — b) e(jie ältere Fraa ; — 'n oldm
mflko; — 'n dtickeu mölie etc. — ü* int
ein ikmin. von mO (s. unter iulfniel, viie
ômk(! H. Omkc von bm (Oheim), woliei man
indeüen bei mQ nicAt fian« vicher i»t, ob
beim Vergleich de» au« mouder (Mutttr, ef.
müder) geHreteti nid. f y. Ö a i cj moe. Dimin.
moetje u, im Qroniniwrland moeka (Lettteres
M( formtll gam glrieh mit miserm meke)
nicM auc/i vn«ar m(t (v. unter mfimv) «benga
Kit da.1 gleichbedeutende mnld. mo«]e ein-e
Kürzung i'on nfriex. nuidire (matcrtura, e.
unter wúdei") ütt «. dieserhalb mö, inOi u,
roflbe *«e/4e Bedlg. mit afriee. mödlre,
mûdlr haben.
mäkpr, ctiV schwerer eiserner ewtischlú-
giger Bammer (die beiden Seiten find gleich
u. können beide Seiten atneeckjielnd l
werden) zum Eintreiben vivt £toa
Zerechliigen od. Zertrümmern von i
«. sonetisen harte» Öegentländen od
A nun Scljaehte.n von Oaiaen, denen n
mit vor den Kopf tehtOgl u. den
knochen eertrümmert. Auf den B
tmrii der mAker od, nd. inokcr gé
eehteere eiterne Hammer auch «an
10 treiben der BuUen gebraucht. — NU.
(ein eckwerer Schmtedeliammer; rin te
eieemer Hammer, der an beiden Seili
Bahn hat). Ale Baiennung einei m
eiterneH Uanimtra ttm Oebrandi u
15 Werfte, be. heim StAiffebau iet dai
moker (cf. Bobrit) aucA in» d
»ehtced. ütiergegangen.
£1» gehört vtelleieht mit mbktm i
(v. Dale) miMkliainer (Behwerer Bi
20 au nid. menkMi, nioken (weich k.
machen ad. teerden, enoeiehen etc.),
mokur aniir. ein Werkzeug war.
man Etwait weich u. vMrhe macht od
wie e. B. Btoekfiadt od. BerfiUak i
26 welchem Fall es datm laohl mit nid
od. meuks (Weiche eU., het vlerii
KiCl DOS in de meiik, um weich u. nu
werden) n. incnken,miiykeu ; mnid-w
(moUirn, pmollire, mitJKa»)-, noru., i
30 njaka, mjk, mauk, mokvt (loeich m
erweielien ele.) u. dem frühem tu
KiL unter muyckcn) mräko; neugi
auf rlan nkl. muuk, muik, mock:
mujk ; aengl. mcuc: engl, mcck ; o».
35 norm., schwed. mjutc; ään.mig; gM
(Keich, nachgiebig, geechmeiiUg, nanß
mollU etc., cf. giAh. miika-nodct, San/
turHckgAen würde, tu deseen ab^ti
Verb, ngaktt (mmik cie.) auch mw*
40 nok, mokk fmadva^dik«; ra blandinj
Qlc.) ; mehwed. dial. raúk u. auch wohl t
mock (weicher Stahl) gehört. Zu dkU
Hammer m. mOkem ^, abrigen* o«d
da» âpan.(Diet JI,U6)m»»ha(Hm
16 mv.har, nuchocar, ma^hucar (»ta.»
macbiulo (Holt- Axt), ouKliete (kunee
Säbel), welche Wúrttr wahruAeinL a
mareulu», &t. deit»en Primitiv, mucm
leuB major) entstanden.
SO Zam Schlwite sei hirr aueh m»
an,, itl. moka (asclare; movc»; ^
g«rere); rntru. muka «. maaka; I
mncka h. nllka ctc gedatM, tu dem
dtg. ; iweiiirn u. movorp (bewegen «, «
56 gen etc.) auch wähl miikn u. tnnb^n
niEii kann. Ferner eergL aueh mhd.
(Brocke, Brock««}, ahd. fanauokit (bei»
lomh. noch (stumpf, uwf tttge/frochentr
verUämmcli od. abgebrochMt etc.), »ot>
' ~ ■ 1 frvi
I woM an das BeHeheu eine» frvhen
6IS MOLT MOLD
1 »ü der Btdtg, : stosien, mSlen od. mîllen, Mäkle. — Sedenaart,
j htmm, MaHm, abhatien, atutten u. Sprichie.: ie mßlfn is stninp; — da
)kat wttui, iMum da» nhd. mutzen mßlen \b âür üe hntie; — dat is vatcr up
•, jtNtreM, veritümmelH, bekauen, aîn mDlen-, — Hiilligcl; tügkcii Loj^ un
, fUtten, piütcH elc, ef. das ernte 5 Leer, dûr stcid 'ii wiitidi'rlik df'r, dat ett on
m bei Weigand) u. Mute (ije- fn^tt, uu word u6il nOl satt, radc rcU wat
Htitr); nid. motgen , mulsen (ab- ia datî — AW. iniile, mflle; inikj; molc ; ntd.
tHttte», veratüinmetu), mota od. meulen, niolcn; tnultl molpn; aM. mulî,
Afettutet (u. hieetm dag ital. mazzo ; mulln ; mhd. iiiRli, uitilc, mül i^tc. — Wohl
oeho etc., ^. Diee I, S84) wohl ia 10 etitutaiiden aun lat. niola oil. moliDa, roH
r Weist entitehen lonnte, wie »hd. welch LeUterm ital. malitio ii. fraiu. moulin
N (mucke», muckaen, ef. rnukscn) ct<:. »ich auch herschmben, während laL
xbia u. muccazan. iiiola u. gricch. iui\\c iiiil molcrc u. uiiserm
aläopfen, schlagen, stossen, slam- malGu (s. I mnleti) von derselben y mal,
kl^fen, tertlopfeii, eertTümmern 15 mar (serreiben •'lc.) abstammt. — Coinpos.:
■ taé mCkerd d'r vat up }ienim ; — datiip-, natcr-, vind-, rOs-mOlcu etc. vnd
9id dat. DËt so wSk ua kort aa brËi. inllleR-stéii (Mfthlaistei«}.
7eäerIierat.toH»id.meiúieü,mDkea mOlfD-ivarr, Mithltn-Plats, vf. wnrf.
t. mHrbe machen) od. Weilerbilditng l. molle, der mürbe od. irûmb'gt, lockere,
KT. 20 lose Zustand der Mrde; — d'r ig gôn molle
1, ail, mürbe, bröcklig, krümelig, otl. molliglieid gcnup; in di> gnind od. akker
^en, locker, lose etc.; ~~ de gruud un bu lunk ditt ui't is, kOncn wi d'r ok nag
» mol fraren (gefroren), dat sc n)an iiich uji kliir wunlcn ta nkkcru im to iilûgcn.
Inder fald, wen d'r in rOrd wonl ; — Zu 1 mol.
ii 'o mallen (od. molligen) grund, 23 2. Molle, »■ nintiU-.
.iftnd etc. — Nid. mul (mürbe, lose, mnllen, s. iiinltcu.
vöekelig, fein). — Es ist ein von maller, wiirbc, hröMig, krümelig, lo<:ker,
)d. mold, be. moldc, molle abgelei- losertc; — 'a molligen grund. — TCu»^. mollig
[jediv, während das nd. (Scham- (krümlig, eom hrad). — Zu mol, cf. mulitg.
]d6I, mol, weich, iiberiiiürbc, tnoU 30 molliglipiti , Sliirhigkfit, SriictUglcit,
«A (e. B. von überreifem teigigem Krümligkeit, I.M-kerheit etc., t-. molliger
(. fiiArbe u. lose (z. B. auch von der od. mürber elc. Xust'tnd; — cl'r sitt gf'n
tiid.iaol(ieeich,viürbe);nhd.iiioliv\t; molligheid geanu in de grund; man kau d'r
lolled (con überreifem Obst etc.) liäst mit gOu iilfi« of spii' diirkitnien.
noeite aus dem lat. mollis entstand, 35 1. malt od. niold, Staub, weiihc lockere
1 malen zur y mal, mar gehört. lose hriickcinde leicht aascinamler fallende
I, a. molde. Krdc; — wen '1 g(ii friiet, den kamd d'r
I, ». mul. iik molt iip 't land; — wen 't laiul gön molt
nt, H. mul-brel. (lockere Ackerkrume, ebene lockere u.f ruckt-
a. 1 molt. 40 iiirf, Luft «. Wasser durchhinseiide Krde)
, mslle, no], Mulde, länglich rundes Itcd, den kiiu man 't i'ik iii't iirdpndlik plügen
Im ta Flüssigkeiten etc., bz. eine un fiden uu den wil d'r ük niks in wassen.
9, «elcher aus einem Stücke Uol: — Afrivs. niolde ; irfriP'^., nlil. inondi: ; mnid.,
iit, das bis zur Tiefe von ca. 4— <! uißäiii. nmUc, tnoude; affs. moldc; tieiigl.
rköhll ist. — Scdenmrt : 't regend, 45 molile; engl, monid: an., ist., uorw. mold;
mit motlen fan de liimmcl glitt. diin. mulil: giih. muUla: (f/«(., md. molt it.
tos.: melk -molde ad. melk-umlle, «hi/. niolta; triM. uioltc, muldc, multu fiS'fiii((i,
I; flêak-molde orf. flrsk-molle, flOsk- Erde). — Vama (l)iez, II, 42): ital.
— Nd. molle; mnrf. molde, mollo; nialtii ; lnmh. luollii (Schlamm). ~ Mit lit.
Dale) mol (een bak voor buskniid) ön miltas (Meld); lat. maltba (eine Art dicken
I (een honten bak); mnld. (KU.) u. feiten ItergiAs; aui gftihxhtem Kalk u.
o.oide;tchweie. muclla, muldc, moldc, Schweiiicfi-lt bereitiitr Kitt od. l-'irniiat;
— Es entstand mit Schweiz, (cf. u-eichlich, weiclilichrr Mniscli) ; giiech.
■ d «fiter Mulde) muelta (.M--Ü- maltlia, tnaltliú (Kitt roa Wachs u. Tlieer)
Af. dent frülieren hochd. mnolta mit 55 ii. dem entweder aus Int. niulllin od. ahd.
*g des äehluM-T aus molder, multer niolta enlslandenen tricnf. multa (Katk),
' auê aM. malhtra; mhd. niullitcr, churiv. maulia, moUu (Mörtel, d. h. Zer-
: fJfitttUief, Melkgetle), wa» sellM riebcnes w. Weiche») von der y mar, mal
ier ein Lduueort tat u. aus dem tat. (znreibrn etc.), cf. 1 malen. — Vergl auch
lÊiäSrweidUtng de» c tu \i) entstand. CO ü mul u. mulni.
VOLT 614
3. noit oä. (»tHener) melt, Mait, hs. Ot-
treide via» durch Einweichtn oä. ßneekhen
tum Keimen od. AuBkeimen gtt^raekt M a.
dann in der B«gei auf dtr Darre gedörrt
wird, uodurch e« müde, loekw u. brOckUa
od. ititht eerreiblich u, IMg mrd. — Nd.
DJoIt u. (Schamhaeh) m< mnif. niult,
DUJt; nid. mout; mnld. malt, raolt, moat;
nfrien. mUt: Konij. inolt; a». midt; Ojin.
mealt; aengl, engl, rmii; an., norw^ xchued.,
dän. malt; ahd., whd, malE. — Daw»i fnt-
Whnt front, malt. — Mit ahd. mal« (hin-
»^miu(nd, itich ouJUiieHii. hintchaindend,
matt); an. maltr, mnit, nmlt (eerfauU, faul,
mHroidaï) itifn PrOter. innlt tint» urKpr.
gervt. Vrrh. miltan, m<, mull, uiultun
(»ich fiufiöven , tetich V. flüteig teerdtn,
tergehen, achmtleen) = ag». m^lua, mraJt-,
aaigh mclt^n, malt,ii]olten; en^l. mclt (»ich
aufiOien, tecinA wtrden, schmelien etc.), was
entweder mit g riech, mnldein (ertMichen,
nehjiielien} «, auch wohl tat. tnovAtre ete.
tu einer y marJ (terreiben etc.) aU Weiler-
Mdung von mar (vf. lualeo), od. vielleicht
mä unaerm amelten rur y smard at» Weiter-
Itüdung von Bmnr (c/. auch intart tt. BmcrGn)
g*h<>rtu. wovon äussernde auch golh.toülliio
(anflösen), gatnalleias (iliasolutio, decesHus);
an. melia (putcefacere ; concoquere, Bolvere)
etc. ttammt.
n«>lt«n, melten. maleen, mälcen. Male
machen. — Nd. moltea ; mnd. ineUfti, mnlten,
mullen ; nid. tuelton, mouten ; a«. inclijua,
meltaa ; aengl. uialiiu ; engl, malt ; ahd.
malzjai) ; mhä. malecD.
nolter, iii«ller, Matter, MiOter.
noIt-bSN, Malehaw.
moll-knller, Maltkrllrr.
noIt-kimeB, moIt'kiuHol, Male-Keime.
mtilnin, »einer Sinne nicht mächtig, traii-
mdme. mOn, mS, »Si, Muhme, Valer-
od. Miäter ■ Schwetter, Tunte; auch ähn-
lich wie bat aU Anhängsel xu Namen od.
auch hios für »eh eiir Bteeichnung einer
Alleren JfVnu od. einer RtspectfperBon ge-
hraucht; — min DiAme od, mfl, mSke-, — hf
is m!n mit- (od. mRi-) scggRr (er iet mein
Muhme-Sager, od. er ntuM mich Muhme
od. Tanle nennen, er «{ mein Neffe od.
Vetter); — inîn We m8l (meine liebe gute
fVai* od. meine liebe alle Frau); — mfli
gäfd ml 'd pftsk-ei, ên is^niks. \yrh is wai,
gJH tni dré, den gk 'k min päd. — Antje-,
Pel«rke-, Trienlje-, Meike-mö; — ef. J*n-
Am etc. unter Am. — Nd. inönie-, mnd.
mnme, mone, mone; mnld. moeme, momn,
miime; ahd. muomft, inuamä, m^niä; mlid.
mnome. — Mit dem aus reduplic. mA ge-
bUiletai mämä (cf. momma) urapr. idenl. u.
erl^ärt »ich der Uibergang von mk n
wie in muolar eie. ; ef. tuMer.
Wegen der Formen mS, mSI egl A
reite unter mbko Gesagte, woiu hiei
6 hemer^ sei, data diät beim VergUii
ntd. (V. Vale tU.) mod; mnJd. :
Dioed» (mattTtcra, malris Boror; lunita.
toror) ; mnd. (8ch. u. L.) moie. moige
(Mahme) woW ganj: ticher nicht aus i
10 ht. miioma elc , »onileni in iVtnlicher
wie mfli od. md; nid. moti otc. atu
mo^dn) aus mnld. moede (ina(«rt«r
Kureunffvonmof4vK; mnd. moddrrej
m6dire (x. unter mfidCr) enlslandtn i
15 nOMke , Mithmchen. Auch nlu
blüide loümke ml wähl dMselAe u.
auch das nfrits. maam (in bllads
wiM elier mit môni^ (Miüime, ^.
ab mit nhd. Mumme idenl. mm,
SO mun« od. múno, grome Kiepe ad
von geflochtenem Stroh. — JBt A
»eihe wie 2 manila u. äUht mi^oe fOr
lUr weHtrauiichen Form für maoc
Wtigand.
35 moneke, »finke, ein hier früher gel
Uchea Ilohlmate, wm 'ht***^ eintt S
gros» war. — Mofrie». (Gad. .V
mohiickr. — ^6 thmin. ron mon(>
ident. mit weiteramtirh MOnchtn
SO DiiTifN. van. m&ne — moodo)
nODAren, manirrn, erinnern, lit
etc. ; — »b hnd tiúd wat in mont
Va» entlehnte ht. monere: ef, numei
nepi, a) Moyt, kieiner Itund ml et
95 breiter geechwOrtttr Schnaute u. roi
mem. trägem, märria^eni, rerdriei.
Wegen u. Autsthen. — SedenMrt
dr^telk od. blind ns 'd mops; — b
wild Buk M 'n moi»; - h. (fig.) a
40 dummt» träger luälaittr milrrteéheri
Dummkopf rtc. ; — hfi i* 'n regten
— Nid. mop, mopsbond. — Dietti
od. map. mi>p;ie, looppel genannte Ht
seinen Namen aohl ifciwn, datie er ii
4D land (von wo der Hund mit dteeem .
auch aatgsgangen sein wird) i
Dogge od. Bi^«»b*ie»er angese
»war «intfthtik wq/m der breitm, «
tirhnaiug u. andererëtiti wegen dtt)
50 miirriaehen u. verdriaeltfJten Autm
bärteiuigen We^en« u. wird daher m
als Hundtname tteeifeliu» mit nid. i
(maulen, brummen, murren, knurrmj
mop (den Mund verrithen , ein >
56 Maul matAai od. matUm. HrdrtcMti
nehen u. sein etc.), mm (ein achie)
eerrte» Oeineht, eine f)raUt}i oh
(15. Jahrh., ef Weigand ttmttr ,
mujif, muff (t'ertiehmu da Mmvtt
60 sogentm Maul); nhd. Mnf/ (XmI
L
â
61S UOEBOEN
irlbAfi^ Muffel (OaehSpf mit mtirw; mnJd. morwe, marwe; wang. mjtr;
hwttbklbigauUn LippenJ etc. «u- afid. muniwi, morwi ; mhâ. muruwe, miirwCf
ângm. raQnre. — E» etitgtand ablautend con ahd.
■IM o&er weiter die Berkvnft des maro, marawi; nihd. mar (reif, mürbe, gart,
»U, Slammeê laop betrifft, so glaube 5 gebrechlich); ag». miaru (sart); nn. mior
: dirmclbe aus früherem nid. laotzu (achmaJ, dUnn) u. gehört mit diesem u. goth.
\arttt iM w. dasi die obigen Stämme malvjon (in t^nmlvjan, zermalmen) etc. zur
if odL nupf, muff sämmllicb auf y mar, zerreiben etc.
tom, moiiw Kurückgehen, ebenso wie inor&lB, Morast, Moorgritnd.
»ff od. Ding was man aufschiebt 10 moralNiff, tiiorasUg.
tan die Hände hineinsteckt u. das mur-brû', Mürbebraten.
T (verlogenes Gesieht, schiefes Maut, nüril, Mord; — ik harr' hitst 'd mûi'd
! atej N. das gleichbedeutende fram. au hum bogäu , — hi> rilrd müril an braiul;
■ dem Subst. mouvc (cf. maue) ent- — dar kunn' märd ud dSdslag fan kamen ;
■twi «. man beim Vergleich von 15 — Nd., nlil. moonl; mdd. inoord; mnd.
I toiw, schlaffer, nieder hängender mort, morlli, nioril; afriei. niorth, mord;
iMck wohl annehmen darf , dass das it/Wes. moard; mf/. morde; ru. morih ; ags.,
iseh (ef. Dies, II, 370 unter aengl. mordli; nn. mordli; ahd. mord; mbd.
it piilm (ml. eielleichl t loses weiches mort; golh. raailrtlir. — Mit tat. mors,
a teluaffes Etwas) ûbarsetttehoc/ul. 20 mortis; skr. mrta (Tod) etc. von 7' mar
mch wrapr. dasselbe Wort int, wie (sterben).
. mouwe (loser Acnnel). nûrd-branner, Mordbrenner.
I mop, mof etc. aus mowe s. auch inúrd-kiile, Mördergrube.
tffbl. mûrd-prême, Mordpfriemen, Stilet.
• (daa eonirah. müder), Mutter, Ge- 25 mSrdN (mords), in Üttsammcnsctguiigen so-
fter, Bienenkönigin od. Bienen- viel <ds mordmüssig, fürchterlich, unge-
Selirauben-MutleT, Mutterkorn etc. ; heuerlich, ungeheuer viel etc.; — 'n múrda-
iMrt. H. ^richu. : so licd 't fan de iilesür (ungeheuer liel Plaisir) ; — 'ii mûrda-
U hat et von der Mutter; — \y. sie Witte (ungeheuere Menge); — 'ii morda-
»n der Oebärmatter, bi. itie /tat 30 miiiskcn (ungeheuer viel Menschen); — 'n
fcftwerdenj; — jung'! heat d' ôk môrdstîd.
li' mîn môr, „kanst d' nog 'n grút iniiT-ekkeln, die Knoten an den Wurselu
len;" — maoa-mûr is de dafel afcr der liothwurs od. Ileidc-llcker (Tormcii-
— „dkt schal mî ni3t wür geboren," tilla i-recla).
og", adKt mîn miir Btarft un ik d'r 3.^ mären (mit Ausfall den d icic in mOruer),
In ;" — „grillen," aâ' GOke, do krOg mordeu ; — fcrmfirco, ermorden ; — he mord
Ar für de pldg. od. ferniörd hum; — of-mürcii, abmorden,
r Bedtg. Mutterkorn von mör abschlachten. — lfd., wld. moOTÜcn; mnd.
bemer kl, dass dieses auch müciiüi Tel morden; afrie«. mortUia, mordia; wfries.
mAr od. rogge-müder genannt wird 40 moariljen; wang. (h'hrentraat , 1, 0:1)
Ueset w<M daher die Benennung mOrdich ; ahil. murdjaii , iniirtlijati ; mhd.
■körn etc. hat, weil es seit un- mtlrden, morde», würden,
T Zeit bei Kin^etterinnen gegen miir-fäl, Multcrfiilkii.
ist gebraucht wird u. das einsig be- mÜrf;cii, a) Murgen, Tagesaiibrtich, Mor-
tittel dagegen ist. 45 gen- od. \ urmiltags^eit ; — lj) dir nach dem
■ (I^r. mOren, mftrten, mflrieu), Abend od. dem Sonnenuntergang u. der
Morast, Sumpf, Torfmoor, sumpfige:/ Nacht folgende nächste Tag;^^ c)duxAdc.
»Land; — Compos.: Li^gmûr, lê;;- morgen, gekiint aus tdtd. niurj'cuc; — 't ig
neddermßr, contrab. iiör- od. ner- iioi> iniii'geu, de dag kaii nog lank genni;
Nd. moor ; tnnd. mor, mur ; ntd. 50 worden ; — godeii miirgon \ — ik kAm inseu
fries. muar; as., ags. mör; engt. iip 'n mürfcen bi di ; — fan da^e pa^t mi 't
k mjn- ; nune. myr ; schiced. mj r ; utl, man morgen of afennüri/icn kan ik 't wol
J. mnor; bagr. miier etc. — Mit waclitcii; — dt^ mörgendC dag. — Spriehw.: 'n
mér desselben Ursprungs u. steht es morgens rüd, lätt 's aft;nda waier in de slöt;
(^. mêr) Uli selben Ablautcerhält- 55 — de afcnd röd, de luOriïcu grau, gift b!
nuomä I« m&ina ». m6der ;ii mâtar. dagc dat niûisle hlau; — ('omiuis.: tniinien-
ect. mSrcr, inurdcc; morste), mürbe, lin'id; mi'irgcngat'e; mürgi'nnid etc. cle.; —
•ieht täaig od. leicht auseinander- d) Morgen als lAtndmasx od. urspr. wohl die
irSeldiff, morsch; zeitig, reif (vom Arbeit eine» Morgens otl. VormiUiigs, Ic. das
Nd. B&r; mud. mor, morwc; nid. GO was an einem Morgen od. Vormittag bepflügt
MORir.
eis
ÜOS MTS
od. beackert wtrâfn kann; — dat «Utk hm)
n 2 mörgea <A 130 ßuHien) gr6l. — Nd.,
ti/rf., »iHrf. morsen ; mntd. morghen ii. du-
nirlienfür dan Aih. vtnrgen nebtn morgliKU
auch (ef. KU) murgheu, merRlien, amcie
für Morgen iUh Landmaas neben morghe
(cf. auclt nd. inorge bei Schambath}
weh marghe, lacrghe; — afries. morn;
vifrifs. nioani ; nfriee. niieru ; ««"3. m*n
(rf. Mn = bern, bara); «nü, mfdJG'n; htlg.
DiorlitDg; ae. morgui, murgt-n; ag». Diorti-n,
morti, mergeu | aengl. morguti ; fuji. idotu,
luomiog u. morrow ; achutt morn, muroc u.
mßrrowinji, morTowaiBg =^ engl, raorniog ;
an. luorgmu, morguiin u. toi. auch myrgln;
norta., schuiej. morgou; dän. morgen; alid.
morgfiD, njoikui. mot^cu, morgmi mhd.
morgen ; ffoth. tnaiiraiiis.
Vergleicht man nd. krik; mnld. krifcke;
ichoU., engt. ctmIc (ivurora rattltti», primuni
dllnculuin, matutinua aplendor, cr^pusculum),
bt. unter krekon. Ittiken (Tagaianbrach.
Morgendämmerung etcj, aa liegt t» aehr
nahe, /Or rnorgan etc. oJ de^en Thema
morgina auch davon autxugehfH, daaa difsem
gieichfalls die Bcdtg,: brrchen od. apalten,
tretiHtn, ncheiden etc. eu Grunde liegt u.
morgan od. golh. uaurgioK ur*pr. entmedtr
die Zeit beieichnetâ, too die Fin^itmias
aeheiäet u. da» lAehl od. die Sonne dir.
Dunkelheit u, den Wolkentehleier etc. etr-
reim, theilt u. durchbricht, od. die Zeit wo
Nacht u. Tag »ich acheidtn k. der Tag an-
bricht u. btgitml u. daas ti demnach auch
mit dem goth. gs-mailrg-Jau («uutÉomeiti.
koloboaa od. semchneiden, eerhauen, xcr-
Iheilen, betehneiden, terkOrten, stutten, ver-
atürnrnrin) auf ein urtpr. germ, Verb, mirgao,
mnif:, murg, morgun mit der Sedtg. : rpalten,
hauen, tchnetdtn, abapallcn, abhauea etc.
rurÜ4:kgtht, von Hessen zu uiurg verdumpftrn
Präter. marg nomoM golh. maúrgjau od.
gamaúrgjau ala uuch mabrslna od. da» Thema
morgina (Tagexanhruch od. Zeit vio Nacht u.
Tag steh »cheiden etc.) tneiter gebildft »ind.
Zu germ. marg ab Thema von mirgao, cf.
»kr. marc, be»chä4igeii , vertettm; tend.
tnareüe, toditn od. urspr. kM: zertrUm.
mem, ttrbrtcheti, terlheilea de. ob Weiter-
bildung von mar, reiben, terrdben, eer-
malmen etc.
mârîg, moorig, morastig: — 'a mArlgen
1. mûrbv, Dimin. von 1 môr «. dasselbe
Ute mädiirl{&
2. mûrko, die C^ata-Miuchd.
n<ir-krabbe, näNfcrablier , Karst tum
Aufrcissen u. Auflockern de» Moores.
njir-nal, muUemäfris^, in die Mutler
vernarrl u. verliebt.
nGrner, nSrner, Mürdtr.
tw6 nfrr #n stlnt oitlroor«. — NU
actiüM.
nON, Mao» (nuacnal; — 4t> *U
S DiOB 11p 't hûs od. up de tiAm«a Clc. -
mnld.iaoi-y nd. moos; mnd. uioi; ah
mos (Moos, Moor, Sumpf}; aeng
engl. mo«s (Moos, Moor) ; an. mm
moosbeieaehiefier Grund) «. daiMb
10 ahd. mins; mhd. ttäe»; mnJd., mJU
(Moo,, mnscus).
Stammfarwi miua, rahiHi von anm
wovon auch lat. mia-eua (Moo»}.
môH, wks. Mus, Brei, Bährbn
IQ artige Masse ad, ^etse; — Bfr hsii
to Emcr m6s (od. m&Bt käken li
Compos. : appclmAs, mwigcItiiAt, plo
etc, — Nd. moo«; mnd. mAi (K(
mii»r, Mui, breiartige Hpeiic, úberba
20 Breiartige); nid., mtUd., mflSm. m«
pubnenlun, uenus, cibua, oliu) ; afh
tnOn (Essen, Brei od. dünnt breiarUgi
cf. afries. plper-mO» od. pi[«rmûE);
in(M (Mus, (r<mil«r, Zugemüse, JB>
25 d«. mfig, muoi; ag«. mba-, ofixgl. W
mao^ muaa, mnu, ntat mhd.mae»
Speine, gekochte od. breiartige ^ei*{
Ihrmell utimml e» ea einem PrÛt
ahd. raiiOH eine» uriqir. Verb. uataD
30 eisen, ad. vrmr.: terHeinern , Mi
etc.), Kie auch L. HtlmÜller U
masan, nua, miwa, masen (deomim
alere. ef. auch H. Leo, SpaUe »,
Thema maa) aufstellt, wovon tr m
35 (pitla, pulmentom} auch mUt (eM
qf. i man) cAleitM u. voau ä. Li
da* ags. mine, tonn (Speisetitch) mU
nun aber dan von L. ütlmütlti
sletlte mnaan (». oben) betritt, so «
40 dieser e» eu grieeh. vassä (driektK
etc., cf. taeagfa), währtMd ich dflj
mit E. Leo e%ne V ■»•> ouftteilt»
die ebenso wie mak (»ermaimei», b
mar (serreHen. sermalmen etc.), bt
4G rnnJ (malm«», maMen, srrkteinem t
Weiterbildumg von roa (mindrm, m
terjd: »palltn, hauen, ichneidsH, i
abuchneiden, alitrenHfn, kltnifr K
machen, kleinem, wr- t«. terürm
50 u. Wt« bhid aus der Btdlg. : Sfa
auch die von: beissen, strbtisttit, I
od. kauen u. etaen ete. rattneU
tvird. Vergleicht man ntm aber, dtt
da* goth. mat, abd. mu (Speise^ .
55 etc., od. auch pulpa, weieKes éaOaarti
etc., ef. mel) mit loi. maadere fbu
kaum, »erkleincm, atrm^ûmem : 0
rusämmengssleSt. so würd* m dimi
auchdasskr. mhSitA; apmuu. n
00 lil, tnlW> < kxlae. miflo ; goth. b
^Ê MOESDKR
MOETE
■ lUliA, ef. Fick, 1, 7S2} gtMren bildunq m» dtm Bimin. mBske; — M
«. «ftfli wtA wieder da^eitige aas mSsked t all' dQr 'n ander; — hé mSsked
'Utiiurt od, ztrmaifttt, kauet, isset (knetet, rührt od. bereitet in vnordcHtUcher
Mtm. Da aber von Fick das für Weise etc.) gau wat toregt.
Sit mtfgetteBte Thema mamea (cf. 6 mSukere, Miach-Mascherei, Manaclierei,
bei tkr ttngtnommenen Abstammung dureheinatider gerührtes u. geknetetes Zeug,
tr Y ■»» *■*■'' Mt't eingeschobenem m Abfall etc.
nt MUoIirt Êtin kann, so ist es beim mtSt-kr&m, t. mäsekrOm.
 der Formen tnOder od. muotar mol, s. motte.
icr ed. mfime u. aAd. muoma aus 10 1. mût od. mot« (Flur, moten), Stück od.
d. fAt (MM päd» auch denkbar, dass Tlieil, Schnitt, Scheibe etc. — Nid. moot;
te ed. ahd. iddos direct am dem skr. mnld. moet. — cf. 2 mllt, wovon es vielleicht
od. idg. mua, maniM entstand. ablautend gebildet od. mit dem es doch glei-
V, a mfiier. chen Ursprungs ist, wie i. B. auch das an.
'knm, ■Sikrim, gequetschter dwch- 16 mút (Art u. Weise) für mât steht u. Jeden-
r geräkrier Kram od. Zeug, üsen falls mit diesem gu mctan, mätiim (messen)
•auetidii H. durcheinander gerührt gehört.
■dadlieh u. unsauber twecht gematM 2. mút, Mai, Flecken, Schmutzflecken etc.
"f. das folgende : — Mit dem folgenden 3 môt ». nid. moet
I, quetschen, eerquetsclien, drücken, 20 (s. daselbst) eines Ursprungs.
Ütt, kneten (rühren, mengen etc.), 3. mfit, ein Knopf od. eine Verdickung
■ od. *u Brei u. Mut machen; — an einer Stange od. einem Meisscl, welcher
; da kertnffels uét bo möaeii; — hi od. welche das tiefere Eindringen desselben
■11* kOrt: — be mflsde de ganse in den Handgriff od. das Heft verhindert,
dr "n ander. — JVd (Danneit, 25 bz. dem Eindringen des betr. Gegenstandes
i, ett.) miJaeD, moacn (eerquetschen, Widerstand leistet «. soeusagea ein Hemm'
machen) ; mnd. mosen (Kohl od. Ding od. hemmendes Etwas ist. — Nid.
admeiden u. hiAen); ahd. mucsjan, moet (eine Vertief ung durch Druck od. Stoss,
nweeii, mousn, moasen ; mhd.muosca ein Mal in der Stirne, t. B. durch den
, eiten, MahUeit halten; speisen, 80 Druck der Perücke ; eine Vertief ung in einer
— Zu mua etc. Klinge, e. B. der Nagelqriff in der Messer-
', Milder, Mörser. — Nd. müBer; klinge; eine kleiiu Erhabenheit od. Ver-
oser. — Mit AusfaU des r aus dickung, J'uslel, BliUclten etc., x. B. auf der
H, dies aus lat. mortarium. — cf. Oberfiäche gefärbter Sachen od. sonst. Gegen-
ut. 35 stände; eine erhabene Stelle od. Erhöhung
9Îg, terdrüekt, zerquetscht, durclt- auf dem Wasser, eine Meereawoge; ein
' gerührt, wie Mus beschaffen; — Knüpfcheti an verschiedenen GcräAen od.
m. — Zu mOa od. möaeii. nach v. Dale: rood knopje aan lictlemmet
rig, Nnrein, schmutzig, faulig, sum- van cen pennemea ; verhcrenheid van vcrw
mpfig etc.; — dat sUgt bîr in hfis 40 lijj het achildercn ontstaan; indriiksel üoor
nüaig Ut; — dat rukd hîr so músîg. knoejen onlsluan; overhlijveiid lecken eener
J mit ahd. moaec, mosich, iiiosig vondafook van vuil; rand.merk-, slijmacbtig
', vemtmpft) tu mos in der Bedtg. : vnil dat het zceschnim op tiet Strand over-
tenip/, od. SU dem davon gebildeten laat; tcoken door de z^amenvocgin;! van
itoaen, mhd. müsen (nach Sumpf 45 eon vorin veroorzaakt). — Mit mute (s. d.)
u. mnld. ghc-moet (occursuB , occursittio ;
WOÊt, moH-im (Moos-Biene), Krd- rcaistentia, impugnaiio), bs. unserm mute u.
(bombna)] — he stekt aa 'n mosim. muten ron möt in der urspr. Bedtg.; Spalt,
I, ■Ssken, Gemisch von allerlei ItiUe, Bisa, Sprung u. Fleck (cf. 2 mút)
Oerämpd, Abfall vom Bauen od. 50 ofl. macula, wie auch in klak, bi. mhd. klac
t, Schutt ton Erde, Kalk u. Steinen diese Bedtg». sich lusammen finden.
de moake ig niks mër würil, dat kaii 4. nvt, Mass, Zicang, unausweichliche
m w^brogd worden; ^ de mSske- Noihwendigkeit, Bestimmung, Schicksal, bs.
'ehrichtliaufe) kanst du vol in Schëp- ein Etvas, dem man nicht ausiceichen kann;
lauert faren; — mangel- od. mengel- 55 — dat is 'n m<>t (ad. dwang), dûr kanst du
Uitch-Maseh). — Wie tid. (Bäh- nrt bfiteii to. — Nid. moet. — Zu itioten.
Br. Wb.) mölken ; mnd. moaekni wüte. Ein eine Beioegung zu od. auf
d. Mehlbrei für Kinder) ein Dimiii. Etwas hin od. eine Begegnung, ein Zu-
sammenkommen,Zusammentreffen, Entgegea-
t wie mOGOit, aber Weiter- 60 kommen etc. von zwei "ich in gleicher Rick-
MOTEN MÜTTEN 618 MOETEN
tung hewegeiuhn Wesen od. Dingen u. so wfries. moatten, as. môtan, mnotan; 091
auch ein Widerstehen t*, Heinmen he- môtan (Gelegenheit od. Freiheit wosu habmi
zeichnendes Wort; -- dat löpt hum all' in können, dürfen, mögefi etc.); ahd. muozao,
de inötc (das läuft ihm Alle u. Alles ent- muazan, moazan, mdzan, muozen; mkL
gegen, bewegt sich Alles auf ihn zu, läuft 5 muozen , müezen; md. môzen (nach 0. 1
ihm Alles in den Weg od. in die Bahn auf Schade: conün^erc, zufallen, durch Schieh \
der er sich seihst vorhewegt): — is di ôk sal hcstimmt sein, sollen, sich von selbâ ]
wel in de nicUe od. to inöte kamen V (ist dir verstehen , müssen ; Freiheit haben ico»,
auch Jemand entgajen gekommen od. be- dürfen; Möglichkeit haben, können); gUk
gegnct? ist auch Jemand mit dir zusammen- 10 motan in gamôtan (locum habere, iS^
getroffen etc. Y) — ht* gung lium fit de mute Vlatz od. Baum u. Stelle haben u. finden
(er ging ihm aus dem Wege, um ihm nicht etc.). — Ks wurde von einem Stamm mAt,
zu begegnen, od. er ging ihm aus der Be- muot fortgebildet, der das Präter. etM
gegnung etc.); — ik wil hum man in de alten Verb, matan, ahd, mazan ist. Dieta
mute lôpen, dat wi êrdur h! 'n ander kamen; 15 matan betr., so gehört es mit goth, mitUi
— I1Ô kwam mî in de motu od. to mute niat zu derselben y mat, jedoch nicht in
(er kam mir entgegen od. er begegnete der neueren Bedtg. von messen, sondtn
mir, bewegte sich auf mich zu); — de in der urspr. von: spalten, Üieilen f«. ««(«r
kugeis kwammon sük midwfijres to mötc (die meten), auseinander machen, Spalt od. Oef'
Kugeln kamen sich mitteweges' entgegen od. 20 nung, freien Baum u, Platz machen ett,
trafen sich miiteweges u. prallten od. woraus sich für das Präter. moi die Bedtg.
stiessen derb auf einander); — du must des bereits geschehenen Spaltens u. Jinumr
hum wat to mi'ite kamen (du musst ihm etwas machens, bz. eines fertigen Spaltes u. freien
entgegen kommen), anders kunn' he wol Batwies od. Platzes u. Spielraums (für Br
mênen, dat du hum nêt fründelk gesint 25 was od. zur freien Bewegung von Etwas
wôrst; — dar stunn' hum niks in de mute etc.), bz. die subst. von: SpdU, Oefnvng,
(da stand ihm nichts in den Weg od. nichts freier Baum, Spielraum od. Platz, Stelle de
entgegen, da stand niciUs was ihm Wider- %*on seihst ergicM. Neben goth., as. môta
stand machte od. hemmte u. aufhielt etc.). (Baum 1*. Plat^ haben od. finden, Banmiur
— Nd. möt<», mftt (in de möte kamen, sich 30 freien Bewegung haben, Spielraum u. FVei- \
begegnen, sich treffen, entgegen kommen, keit haben zur Betoegung u. zum Thuâf \
Widerstand leisten, wehren, abwehren, nicht gehemmt sein in Etwas ^ Etwas iku» ':
hemmen etc.) ; nid. ^e-inoet (te genioet ^'aan, können u. dürfen u. der daraus abgeleiteten •
— komen) ; mnld. ghe-moet (occursus, occur- BedUf. des objectiven Begriffes ton Trieh n. ;
satio ; rcsistentia, impugnatio) , te ghe-moctc 35 Beruf fühlen wozu od. einem Trielte unter- .i
komen (obviam venire, obviare ; occursare) ; liegen u. Etwas sollen u. müssen etc.) stamwi 3
mnd. (Seh. u. L.) gemode, gemoede, ge- auch weiter davon das Subsi.: mnd mh\lt\
mote (Begegnung , îifgegnissj Zusammen- mnld. mocto; ahd. muoza, niuaza, môa; -^
treffen etc.); as., am d. nmot, mot; «>». mot; mJid. muoze; md. mftzc (licentia, ficoltts, ■
md.,mhd. muot (Begegnung) u. auch zuweilen 40 Freiheit woni, Gestattung od. das Können
reinhochd. muoz; md. niûz (Begegnung im u. Dürfen von Etwas. Möglichkeit; Freike^
ritterlichen Kampf); ze muote, zv muoze der Bewegung u. aes Thuns^ freit Zeit,
(entgegen); engl, to nieet (datinclhe). — Müsse, Ünbeschäftigtheit, Unthâtigkeität)t
cf. muten. wovon die Wörter: müssig , Müsiit
nioten, mutten (Präs. mOt od. mut, môtst 45 gang u. das ahd. mnozjan, muozen; wÜ.
od. must , must , môt od. mut , inoteu od. muozen, müezen (sich Freiheit od. frW
mutten; — Imperf. musde, muste, gewöhnl. Zeit machen, sich herbeilassen wozu; «ek
muB etc.; — Partie. môUni od. gewöhnl. frei machen icovon) u. m\ioz6n\ mhd. maam
must), müssen, Bedürfniss haben, einem (vacare, feriari; freie Zeit haben, ablassen
Zwang unterliegen, sollen etc. ; — ik môt 50 i^on etc.) toieder weiter gebildet sind.
wat to äten hebben; — ik mut nödig gâu; iiiöton (Präs.: mute, môtest od, mdtot,
— ik mot wol; ik kan je nich anders ; — mutet od. mött, muten, — Imperf.: mötede
— he hed wol moteii, den dat hung luM nrt od. mötde, möddc, mütedest od. mötdert,
fan sin willen of. — Sprichw.: wen de bCir müddest, müddst, mötede, motde, mödde,
nich mnt, rAgd he grn band of tut; — 'n 55 müteden, mOtdcn, müdden; — Präler.:
dode Uli 'n brûd, dv luôten (od. mutten) t(» möted, mötd), zusammenkommen, zusammen-
't hiis herfit. — Auch subst.: dat muten. — treffen, begegnen, entgegen gehen od. kommen,
Jiedrnsart.: muten geid bafeu willen; — entgegen treten, Widerstand leisten, hemmen,
motiMi is dwaiig. — AV. muten, Hinten ; mnd. hindern, ab- od. aufhalten, wehren etc.; —
môten ; /////., fnnld. nuK'ten; afries. mota; GO he mütde od. bcmütde mi up hälfe wegen;
•II UÜDDEI.EN HDDDELN
iplriei ifi ■Hut iq> de lAp; — de sé motjed afer alles; — bô hed slfîil wat to
a dâ indn*, dat hS dV aich ben kan ; motjeii ud wen man 6k nog bo g6d sîn beste
lOHn MriHCD de wind fan de tun of ; deid am bür oa 't stn to makea. — Wohl
Sk VMA water, dat 't dU afer 't mit engl, mnltcr; aengl. rnnteren (murmeln,
t; — dV Ú niki inX tum möld um 5 brummen, murren) ; hayr. matern (murren),
Va gftn ; — «at man n&t möten kan, maudera (brummend sprechen , murren,
t man Upen laten; — wel kan 't »chmollen); schwei». müdem (knurren);
ven 't Cnmal in Ooda rAd healaten schwäl/. mottern (terdriensUche Mienen ma-
Uja uunGten (Kühe tum Melken then) ; alid. mutilún (mussttare, murmurarc) ;
oäreAen u. ihnen taehren, daim sie 10 oberd. mutleln, cinttem (terdriesxlich sein,
JU VON der SteUe, wo sie gemolken in sidt hinein sprechen etc.) etc. u.viflleicM
aoBfli, entfernen). — Nd. mjiten, anch matter i'it fram. niarmotter etc. nwt
, bem&ten; rnnd. môten, bemûien, lat. mütire, muttire u. dies mit mauen u.
n, gemOten; nid. ontmoeicn; mnld. mO, müen (s. d.) von mß (eonarc, bs. tönen,
^moeten, ontmoeten ; rfi'tAm. möten ; 16 murren, brummen, sumsen), als Ablaut von
ia od. müta; norw., sehteed. mota; der Sehallwureel mä od. ma, cf. Fici, I,
»de; tu. mötian od. mäljan, rnôtean, 726 u. 164.
i; mkd. mnotea; goth. mötian in gA- motjerig, motjerg, brummig, mürrisch,
«. Titlira-ga-in6tjan (obviare, obvenire, verdrieasUch etc.
«, eoncairere, begegnen etc.); ags. 20 motte, mot, Motte (tlnea) ; — d'r Bitten
FeonTenire, disputare, rem agcre), ^c- muttrn in de k!i>r; dat kumd d'r fati, wen
[conTenire, rem agere) ; aenp/. mûtien 't gi^d eo lank ati! in de kliirkaet hangd nn
ra etc.); engl-moot (debattiren, ver- aH dragen im útluchtd vord; — de pela-
, erörtern etc.) «. daneben auch: sakcn mutten Biimmere mit 'n bîije kampfer
■éto; vifries. metten ; nfries. ni^te ; 26 in 'n hlikken trumme inpakt worden, dat d'r
He; «KHi;. meit, bs. bimeit; ags. gen motten in kamen. — Nid. mot; mnld.
oengL mêten; engl, meet; an., ist. motte; nd., mtid. mutte; ngs. modhdhe;
id. mAta (zusammen kommen, begeg- engt, moth; aengl. moihe, mothihe.
; obviare, occarrere, ohvenire, con- l. nn, Muh, die, rfos leise Brummen od.
tc.), — As., ags., golh. mAtjan ; Mnd. 30 dumpfe Schreien der Kuh nachahmende
■f entweder vom Subat. mät od. mit Interjection, cf. mben,
■ môc, bz. mnd. môte u. unser mute 2. ma, «. mudc.
»uvseltenden Thema mbta ron n»e>R ;1. mfl, s. miide.
mAt tBeitergtlnldet, der ebenso wie nnúif,I>reck,SchMute, Sehlamm, schmtitsi-
m mdtan fW!. mfiteo) itrspr. die 35 ges, faulet, stinkendes Iltioas etc. ; — 't ia
^mll od. Éiss, Sprung hatte. — niks as (>mcr mndde; — mudde-kräni,
liU «MM nun Ai»u, dasa das nhd. Schmutekram, schrmiiiiiger fauler Kram,
■■% od. ahd. klaejan (voneärts bringen schmutzige faule Sache ad. Geschichte etc.
e», Btm Saiten gehen) iirspr. die — Nd., mnd. mudde, modde ; engl, mnd etc.,
^utt, mts, Brueh od. Sprung 40 s. Weiteres unter muddcn, mudder it. müde.
ele. halle, so wird auch das ron ~ Im nid. ux'nl modde als SchimpfKort fUr
nmg ete.) abgleitete litibst. uu'ila ofl. eine schmutzige od. schmierige unsaubere
Ath. mbli (gegen, entgegen) urspr. Frauensperson gebrauclU; cf. das folgende :
tutand beteichnet haben, wo ein Et- nnddel, eine schmutzige, schmierige, un-
ten Sprung od. eine heftige u. 45 saubere Person; — 't ia 'n olden muddel
« Bewegung nach irgend einem an- od. smnddcl. — Davon: gG-miidde1 od. ge-
Ma* hin machte, be. wo ein Etwas einudJel, Gesudel, Geschmiere, GeschmuUe,
gegen ein anderes Etwas lossprang Gemanische etc. — cf. 2 muiideln, mudden
lie*em gus'ammenlraf od. diesem be- ti. nlil. modde unter mudde.
woraus »ich dann ron selbst der 50 I. maddelen, mnddeln, dumpf u. undeut-
UrfreundsehafÜichen od. feindlichen lieh sprechen, murmeln, murren, brummen
mg u. des Zusammentreffens (von od. etc. ; — a£' muddcld wat fi)r sük hen ; —
tu) ergab. hr miiddeld wat in de bärd; — sß hed
M afries, méta = as. mötjan ele. nltîd wnt to mnddeln (murren , brummen,
lt. béta (bätsen) = as. bfttjan ron 65 schelten). — AM. mutilún; s. Weiteres
*t, buot etc., cf. bflte. unter inotjen.
■ , murren, brummen, seinen IJn- •!. mniMen, maiMn, schmutzen, sehmie-
VerAvss durch Murren u. Brtimmen ren,inantschen, durcheinander machen, rühren
men geben, leise schehai, tadeln etc. ; ete. od. dasselbe wie smiiddeln 'hî. Kr^'men
oljeu de hftio dag in Lda bcrum; — CO «. klcien; — ai: moddeld wat loregt; — Bf-
mnildnlil d'r «nt ia ad. mit becum. — Nâ.
Dähn ert) randilcïa (mit dem Ztaae nn»ilent-
tidi u. stniiitig umgfhen, Allee im Scbmulee Sit-
Îi«n iMam rU.); mald. moddfleii (lerram stve
ntum movero <He.)-, engl, miiddle <^.—Ilerat.
m tmiien, wii EiDUddetn ru sinuddrn.
9. maddel«ll, mudAeln, veiitoMrn ad.
heimlkh u. unbemerkt, be. in unerlauhter
u. Uehtti'heuender Weine Etwa* thun od.
bei Seite schaffen; — wat liest du dür lo
muddeln; darat du d'r nicb regl mit ita
dag? — M rnudddd dat gau an de kante-
— Auch »uhst.: he Van dat moddrln fFw-
tuichen, hrimlickf od. timauberr u. »chtechtii
Oeichiehttn machnt od. treiben eic.) n^t
lateii. — Audi wolii mit 3 muddeltrn tu
auddeu u. iiiudd«.
nnd^elig, achmvttig, irülii; ansauber, un-
rein, unklar, neblig, danktl, undurchtiehtig
etc. — ef. muddig u. Bmuddcfig.
nndden. eehmuUen, nassen,_ffi« mgnen
etc., cf. »mudden. — Nd. (lir. Wh.) muddi-n
(Schmutt od. Unflatk abwiichen); tanld.
tnodden (terrani aivc lutum moverH etc.);
tngX. mud (im Schlamm begraben, in den
Schlamm od. Dreck werfen, niil Schlamm
bedtekm; trübt «, scAlanmig machen, im
Schlamm rükrm, dm Schlamm, üntttth od.
Bodeniatt aufriüwen etc.) äc. — üti madd<*,
&3. müde.
msdder, Sehmutt, Vreek, Koth, Vnraih,
Schlamm tle. od. vitm Rtpen u. Wasiter
ditrchgeweiehte xehlammige Erde etc.; — M
kbrd eUk in de mudder um ; — 't luud word
émor mudder, 't regcud fOU to fBl. — Nd.
midd«', ffloddci' ; nJrf. modder; mtt M. modd^r,
moder, moyer, moer, tnoeder, motycr (linius,
f^euum molltiiB, hitiim, valuUbrum, ta<p.x,
taecei, crussanien etc.); »chuied. miidder;
imiU-mhd. moter, niott^r (limuB, /auler
Schlamm, Kotfi etc.) etc. — Mit mhä. Ma-
der von mudde, müde ittc.: s. Leitteres.
ntDddflrnn, niidderii, a) artckig u. Imthîg
werden; — 't (»agil an U> muddmi; — b)
Sehmutt, Dreck, Koth od. Schlumm, SchVek
graben uil. tttM den Canälen u. Gräben
miilebt be»ottdwer Geräthe od. de» muddor-
plCgs heraHSholen, dieeelben vom Sehlamm
reinigen od. anebaggern etc. ; — si> Btlnl heo
to muddcrn. — Nd. muddero ; nid. modderCQ ;
eehteed. muddra etc.
na<ld«r-fet, überaus fett, fofett, daxadas
Thier so weich ansufiAlen ist wie mudder
ed. der weie.ho Sehliiiam , hi. das* es no
kwabhvld wie mudder.
modduig, Dadderg, dreckig, kothig,
schlammig eti: ; — 't is so mndderîg. dal rr
bist ic&n mtnali bi de strale lilär wgrdea kan.
Modder-plö^, einsog. Pflug xvm Beiniffen
der Schifffahns- u. AincOssefungs-OaMle,
bestehend avs einem gmtsen fi
der an bei4en Seitm mit êHK
Pfluaschaar ahnlichen fVüjertt •_,
welche dfireh rinm besonderen Vcefcn
6 auf den Hoden der CanOle hie i\
Sehiamm od. ScMiek (muddcv) hinahgi
werden u., durch da* abebbende Wo»
(rirtcn, (tot Schlamm vor sich hersa
ina4a«r>f r&m , ein arosser flacher
10 (cf. i>tita), der tum Schlamm- od. S
fahren binaUt Wird, bl. worin der
baggerte Schlamm (madder) genh^ft
ffAren wird.
Budder-piiata ; i. 3. nadderprfcm.
IK naddig , tehmutiig, anrein, trab
durehsiehtig, neblig, regnigt: faulig, ">
stinkend, gehimmliif ele. ; — *n m«
klör; — ie\ti<At(lMft, Atmosphäre,!
etc.) allcbt BO innddig üt, dat 't wir^
20 Stile wol nft lank mSr hold ; ~ 'a mn
rSk od. am&k. — Mä nd., mnld. n
moddig; engt, mnddy etc. «u mudi
miiddcu. wie das damit «ynonym« It
ru «mudde od. snudden.
2ß mad», lafte, nfi, Dreck, S^dm
Sehltek u. twar specieR der leuJita, i\
dünnflüssige msisttns s(Jucars od.
g^tfarbte, moderige od. foHtiae u. ^'1
Hodensatt in den Canälm, Watterlie
80 ». (hstemta, der bei der geringstt
wegung aufsteigt h. ilas Wasser K
treibe u. ungeniessboT macht: — dir
JTII roude in 't útp, dat man iiiM gtn
gruud bepfilni kao ; — de Binde 11
Ü5 Bold (tlbaffgerd worden, aadpn kan d
^n BchJji Ui<>r in Earoa ; — dn tnu
in 't water rflroii, de mndc (od. mA)
glik bafan. — £> steht far ülura
al* dar eiffenüiehe Thema wn made, 1
to mudder, mnddea etc., eotaie von mnd
(llmui etc. cf. modde u. unter madd
mnld. nodder, niodcr ete.|> nhd. l
(ef. Weigand); mhd. not (^xAiean
artige Brde, Moor, Morast, SM
46 bayr, (Sc hm.) mott (Uoortrde); (^
(Schlamm, Koth); nhd. (mdtail) t
cimtraii. uuicb. (fauliger »Meimiger 1
in Wasser, Maorerie, Modmerutk) ,
atngl. raud (Schlamm, Srhliek, nässet
CO Lehm etc.) etc.
Begrifflich stimmt muda od. müde (
besten SU griech. tnAdoi fNiUse, Fe
keil, FnulniiSt Moder), niait&i>iii (fem
durchnänst tnin, von J-'-eutAtigkeit oes
5S u. Bcrfaulen etc.), iimudrAt (iKhwaA,
dunkel, terflotaen); kstat. modril C
aanguine guffuaiia, ulger) eon nai, rtr
(ef. Fiek, 1. 711), doch slinmi ut
lautoides d It. hochd. i allfrAngt
00 nicht, weiM man n'cA an die Be^
621 MUFFEL
tkbtmg Mtm wm. MSgheher- (ModerdunH), bi. ututrm u. nä., nid. muffig
undfl aitr atidt Maiäend mit nd. u. mnd., nhtt. muffen (schimmelig u. mo-
ij mide H. tudd. tn&ede (cocnura, derig riechen , stinken , Bchimmeln) ; itttl.
imr. eins u. wenn as. meaüjan muffare; Icithr. mouffa; tteupreusg. muffir
y mäd, nund (s. unter mi^de) ge- S (nchimmeln), soinie ferner auch (cf. Di ex,
•Jhuun auch made u. uiude beide I, 3St unter muffo) span. moho (Trägheit
i. midoi etc. von derselben y rood od. i'aulheil), moliino (terdriesslich, boa-
n, wältrend es sonst auch vielleicht hnfi); port. mofioo (knickerig) ; venet-maSo
natn (Urin); eend. mûtlira ff/«- (schtoermiU/iig) ; tiai/r. moffisch (mOrrisch),
,8dimuU) u. arm. moath (Dunkel- 10 muffen (murren, sciunollen) v/m nid., mnld.
TrMgteit ete„ cf. mmldig) sur muf (muffig, schimmelig, anrüchig, übel
Uett, oefleeten, schmutzen etc., cf. riechend, bi. mucidua , rcdolens Bitam);
, 737) gehören könnte. vifiäm. muf (rclant, rf^mugle).
lie, mn, Mündung, Auswässerungs- Ob muf od. äeseen Thema mufa für iUterea
aierauifluss od. WasserilurchUus 15 muwa, mowa, mauwa steht u. sonach mit
ierEm»), Mafcn(e.B.in Weener). utiserm mudp, muddur u. nhd. Moder tur
unde, münde ; mnd. munde u, auch y luu, miv (neUen, feucht maehen etc., cf.
It. L., III, 131) müde, inüdo, muti; unter müde das send, mûtlira etc.] gehört,
len, muijen (nur noch in Orts- tcie 1 muf «, maue, 6*. lit. raovä (Muff)
afiies. mutha, muda ; mgl. mouili 20 sur y mu, miv (schieben etc.) 'f
portsmouth =^ nlä. Portsmuijen, 3. naf, Schelttnorl gebraucht in der Be-
inth != nJtl. Vaalmugen); aeugl. dlg. : dummer, gemeiner, scIUechter od. nichts-
gt. m&dha. — fiu mund, be. afries. nutziger ekelhafter unausstehlicher Kerl od.
mund. auch wohl in derselben Bcdtg. wie unser
mm der Kuh), leise u. sanft brum- 25 alinken) ; — he is 'n muf. Wie nun aber
hreien; — de id mtiet od. niül. der IloUämhr die Deutsclien u. namentMeh
Ueren hochd. Formen als muhen, auch die westfiäischcn Bauern v. Hanke-
lügen, muiren, movcu etc. s. bei meier, soieie ausserdem auch die Beieohner
\d unter muhen u. cf. 1 mü u. von Gelderland u. Orergsscl (cf. v. Vale)
itne etc., womit es gu der Schall 30 »)'( dem Sclicltnamen raof belegt, so geschieht
»den y mü gehört. dies iciederum auch von uns mit unserm
(Dimin. mufkc, müfke, Plur. muf- muf (d(i holliinder muf}, i^n welchem es
xs], Muff, a.) ein von Peh gcfer- ttceifethaft ist, ob es mit nid. muf, bs. dem
von Wollengam gestricktes Mltvas mnld. moffc, muffe (s. unter 2 mof) tu-
ler Bing), worin man die Hände 3S sammcnhängt, ad. mit dem engl. mnS (Dumm-
toEU man über die Hände streift köpf) od. nhd. Muff in der Bedtg. : MauH-
s Handgelenk trägt, um die Hände hänger, mürrischer Tadlcr (cf. Weigand)
Jundgelenb warm eu hallen; — b) eins ist it. dann ungefähr dieselbe Bedtg.
rr Eisenring, den man über die uiie mojis (s, dieses auch al» Scheltwort)
ngsstelle tweier eiserner Wellen 40 liitben würde, cf. auch das folgende:
i. worin man die beiden Enden DiniTel, ein unfreundlicher, sauertöpfischer,
tltckt u. fest macht. — A'W,, mnld. brummiger , mürrischer , verdriesslicher
Tel; nd. muffe, mnf; i$l. muffii, Mensch, der tu Allem ein schwarees od.
(früher) muffe! , miat. muffulu ; ter::crrtes u. schiefes Gesicht od. Maul
vÜe etc., entitanden aus afries. 45 macht u. mit Allem nn^ufrieilen ist; — t
mld., mnd. moiiwe (Aermel), cf. is 'n regten oldcti muffe! wAr niks mit an-
tofaugcu ia iiu pöu ûu früudclk wArd út
(Dimin. müflie; Plur. müfkcs), kutnd. — Vergleicht man unser muffig u.
riechendes od. stinkendes Etwas, mulsterig. In. ihiss diese Wörter aus der
ein Häufchen Menschcnl'oth ; — 50 Bedtg.: moderig, verdorben, faulig, von
B muffeu (od. miitkcs) l>! de karke üblem oil. eerdiirbcncm Geruch u. Geschmack
1. — Mit mnld., mfiäm. muffK, etc. in die ron mürrisch u. verdriesslitA,
cor, dtu8, meplif tis, virus, pulor) ; brummig etc. überging (if. auch fûl [faul]
ff (Schimmel, Modergeruch, fuu- in seinen verschiedenen Bcdtgn.), so ist es
inkender Geruch, bi. Geruch nach 55 klar, dass dieses muffel ebenso wie bagr.
nrächigem, Dumpßgan, Modrigem, miiffiscli (mürrisch Hc.) u. bagr. u. hochd.
n etc.); ittd. miiifa (Schimmel); muffen; nid. mi)ffeu (murren, schmollen);
t; êpan. molio (Schimmel, Moos); sjjnn. muhn (Iriige/ u. mohino (oerdriesslidt
i> (schimmelig); com., romaga. etc.) etc. auf aas nid., mnld. muf, mof
ic& od. grauîidi); frans, mout'ctte 60 (mucidua ml. muffig, s. unter 2 muf) eurück-
gaht u. rlant clann auch ntbe» Jeia Sohetl-
teoTte muf (ef. S miit) aaeh das n/lit. Muff
(Siaut/uinger, wunTäcA«" Tndkr, miirrischn
wnlritaDÜcher SfengtA ete.) u. Mu/fel
(OachSgfwit dicktti herabhängtnden Jitppgn
od. Mensch der out Ventni»» dick* herab'
hangmdc Lippen, bs. ein nchUft» Maul
m<Kht, weil er verdrien'lieh u. mürrisch
i«t). aus dem alten nU, od. urapr. ttd. muf,
lOüi (mucidus etu.) henorfftgatufea ist, wobei
wegen der DoppelUdtff. unseres mutotarlg
noch eriDúAtU sei, das» nath Dannitl (».
dastlbst unter muddig u. c/. uhikw muddig
von maúAe, muäe) auch muffig von Menschen
gebraucht wird, die il<U in einem finstern
ff. tnttmVcAen Ton antworten, wovon noth
Weiteres unter uiuffon. Da nun oiw das
engl. mO]iEali (iräge, unOtätig, faul, triXa-
meriiclt, mulhtu», niedergeachlaj/en ele.) beim
Vergleich der Doppelbedtg. von faul u.
btim Vergleich des «pan. moho (TrOshmt,
timOmt etc., s. unter 3 muf) u. mope
(trätmeriach sein, träumen, faseln), mnpti
(äumm machen, btthören) sweifellos mit tu«]!
(den Mund vertiehen, ein schiifvs Gesicht
tnm^sn, mürriscii sein etc.) u. mop (schiefes
Otsicht, Frnttengtticht, v«Tterrt«s od. fin-
sttres u. mOirritcheii Gesicht), sowie auch
mä den Handenamen mnii» (s. d.) u. mit
dem obsrrheir. mup[, mutf ( Veriiehung des
Mauls, vsreogsHes Maul, s. unter mop») au/
ein u. denselben Stamm turüekgeht, so wird
(wie schon unter moi« erwOhnt) durch alles
dieses wohl die urspr. Identit^it der Slümme
mop «. iiiof, luuf mupf, muff erieiesen u. es
noch wahmcheinlicher gemacht, dms auch
der Stamm mof od. muf u. das daraus ver-
härtete engl, mop ab Stamm der obigen
engl. Wi/rtcr sümmtUch, wie auch l muf
oa. nid. mof auf urspr. luowe oil. naawn
turiieigthea, bi. daraus eiitstandea sind u.
dass dieses letztere mowe u. das in den <U-
teren germ. Spra<Aen noch $ar nicht vor-
kommend» muf in der Bedtg. mucidiuwúU
tu der y mu (neteen, feucht machen, t.
unter 2 muf u. mu<le) gehirt.
Zur Ableitung unsers inuff«1 van muf
(mucidua, bt. moderig, faul, schimmelig ete.)
stimmt auch das im Jlaungruntte (cf.
Vilmar, ä74 unter muffclu) vorkommende
muffela (fein regnen) als Sgnongm von un-
term niaildcn u. Bmudden.
Zu nhd Muffel u. muffen cf. noch
(Diec,U,371) frant.mu&e (Maut); norm.
muutler (maulen, verdrietslieh u. mürrisch
sein) w. wegen der urspr. Identität von
engl, mop tnit mot, taut u. dieses mit mow
aus mowe, mowo, mauwa auch noch das mä
engl, mop u. (Aerrhein. mapf, moff wno-
nymc engl, mow, (m6, mou), schiefes Maul,
verstrrtes Gesicht, ßrimatse, i
auch mit franc. moue (venogi
cf. Diet, II. 370) u. mnid. null«!
mouwe, f/. KiL) aus mouwe (Attint
b ob êchlaffes, weites u. hängendes 1
entstanden sein fttnN, wo dann aucA
Berührung von oberrhein. mtipf, mi
engl, mop (vertogenen od. schiefes w
gendes Maul) mit t maf u. tdd. mi
10 miiglich wäre.
1. inuir«leii, mnffeln, heimlich u- i
merkt bei Seile schaffen, heimlich abn
u. unttrdrUeken od. ersticken, heimlic
bringen, rrdrossetn od. tOdten etc.;
16 muitnld dkt gnu weg od. bt de iid;
mutTttldeu de snk« (od. dat kind, buni
Jis halte urspr. wohl die Btdtg.
decken, verhüllen, sinhülten. rerrlu
woraus es dann in die Bedtg.; reriU
20 heimlich etwas Ihtin «. bei Seite schaff,
od. in die von: verbergen, wegbergen
legen, bei Seite schaffen, heimlidi länit
etc. úberging. Ident. ist es daher m»
dem von ntd. lonffd; nlid. muffi^l;
25 muffal«, molTuU (Mi^ff eam WannhaU:
E/tnde od. Hing was nuin iiber Etu!<L
U. womit man Etteas bedeckt a. verhül
Weiterbitditag von 1 muf) fortgsbildeti»
raufflu (bedecken, einhalltn, verhidlm
80 mummen, einmuffeln), ebenso wir da.
(ef. Diee, I, 2S4) muffiirt-,, Udeeke»
hüllen, vermummen ele. von muf, i^.
muuve (cf. 1 muf u. maue) fortgebiU
Ha diesem muSetcn cf. auch im. di
35 (heiudich entwenden od. bei Seils sei
betrügen, falsch od. verdeckt spielen^
tuschen), was jedenfalls auch dassslbt
uii unter rnnffnlo, be. engl. malH«
wotu wieder die Subst. : moSclMr (Bd
4Û Beutelsdineider), moßdurj (Beuttti
derei, Mauserei, heimliehe üntwenJuti
ew. gehören.
2. nilff«leii, muffelD, s,) mitfestgesa
nem Mande. u. langsam essen ti. mm
4S so essen u. kauen wie alle tahnlost i
schltchtem u. läekeiAaflem Oebiss bei
Leute than, langsam u. múhtam ka»
hü muffeld (od. mummuld) til w»t
kúrBl«n bcrum; — M aitt lü bou loi
50 as wen he 'l bei btUt u^l kürt krig«i
— bj mit oollem Munde od. vollen i
essen ; — de junae muffeld dV dagi
Imigg, — lfd. (Ûahnêrl, Schält
muffen, muffw'ln. — Es iä ifi der
bb sub a u. nd., sowie auch hockä. (ef.
ganä) in ilerselben Bedtg. iraU «Ú
nlil, mnlä. moffelen, maffr-l^n (bticc
vere, balbuUre); aengl. OMlIea; ettgt.
(stammeln, unverständlich für ssek ijpi
tiO brummen, murmeln), desMn aMM
6S3 MU60EN
■sflbD,, mdin beim Veryleieh von terten y mug od. miik, mährend lat. muica;
■bA MM mon, maawi (cf. I muf griecH. maia; lit. muao; fett, muâa ; apretuê.
MJkr mt «M d&erm mäwen, mou- muaa; ktlav. mucba (Fliege) u. Aslav. mu-
ren 00. muien (ein unarticutirteB äicu (Mücke) auf ein gleichfiüU tur y mu
«adkon ete., e/. méwe u. maucii) 5 (tönen, raugchea, eurren, eumsen, murren,
M an'M kann u. sonach mit ahd. brammeii) gehörendes Thema muait od. mus&
MUlm, <eAr«i«fO u. /«ff. maunu, zurückgehen, mit wuchern auch loohl lat.
rilltn) etc. zur ^ mu od. mä (so- mnssarc, mussitare gmammmhängl.
rmnnre etc.) ru stellen ist, ebenso muglgelê ; i. $. mogclË.
mf M, mnde tur Y ma (netten, 10 1. naj^gelD, «/c/i n/ri^ n. anstrengend
lehex etc./ inif einer Sache badiäftigen, bt. sich uo-
' Bedtg. m& b cf. das hens. u. mit abmühen u. abäschern u. »war häufig
/. Vitmar u. Weigand) vor- mit der Nebenbedig., dass alle dabei ver-
t mufTelii ('tauen, eilfertig l-aaen, teendele Mähe keinen rechten Erfolg hat;
veäat Backen kauen) u. frane. IS — hC' muggeld siik kumplêt d'r mit of; —
'die Backen aufblasen) etc., toas all' aiii muggeln (Mühen u. Plagen, bs.Ab-
•■igand (s. daselbst -unter muf- arbeitet! woran u. tcorauf etc.) wat liS deid
m «Mm aus muntvol od. nid. lieljit hum niks uii iirengd liam nët fürüt.
(Xund-DOU) entstandenen monfel, — Ilerat. zu 2 miiggen.
b/el CgT. auch Hess. Muffel in der- 20 2. muggelB. Ka ist dasselbe wie mogeln
S. bei Vilmar, sowie mumpfel u. steht mit diesem für älteres mügelo,
m der Bedtg. Mand bei bi. älter hochd. mücheln, loiig mit iihd,
ler) weiter gebildet ist, worüber meucheln (hinterlistig u. betrügerisch
ukA Hoeh Weiteres unter muuuueln. handeln, hinterlistiger w. heimlicher Weise
"^^fßSi ^) anrüchig, faulig, mo- 26 überfallen u. morden) ; älter nhd. niaucheln
■donen etc.; — dat mQl rukt (od. (wegitchlen, heimlich entwenden); schwett.
I muffig; — dat rukt Lir so moftlg muclicln (heimlich wegnehmen) ; hess. (Vit-
■0 'n muffigen rBk od. Itlcht; — mar) inucheln (Juimlick mit einander
gedimmt, mürrisch, brummig, ver- sprechen), gemuckel (heimlichea u. ver-
eU.; — hË is fau dage so mulTig, SO stohlencs Treiben, Intrigue); strassburg.
iki mit hum uptoitellea is. — Nd. müvhclu (verhehlen); bai/r. maucbseln (7i«ttti-
üffig etc. — Zu 2 muf. lieh u. in boshafter Absicht heruinschleiehen)
lt. Mäffehen, kleiner Muff u. na- u. ahil. mftbhilün ident ist u. mit ahd. mbh-
nii kleiner wollener od. gestrickler liiluri, mClchiluri; mild. mmcheh'T (3Icuchler,
ir das Handgelenk als Pulswärmer. 85 Meuclielmörder), mühhil in ahd. tnühhil-,
te, rin khinea Häufchen Menschen- mücliil-, iniuckcl-8iTort (Dolch), bz. nhd.
Dmin. von 2 muf. Mcuchel in Meuchelmord etc. aus dem ahd.
\odUe, möchte; s. mOgcn. inubliOD, múhliôn (praedari, grasBari) liervor-
müde, matt, schlaff etc. — WolU ging. Dieses mûhliôii od. mdhhan betr., to
H müge H. mit 2 m8i fort ahd. 40 Aän^f dies wohl eweifülos mit golh. rnukg
maogan etc., <^. 2 meieu u. 2 (weii.-b,nachgiebig,geschineidig,leaii,inolla);
nid. mcuk, moek, muik (locich, sanft, sachte
■Bgg', Mücke, Fliege ; ^ ivaria etc.; verstohlen, verborgen, heimlückiaeh etc.}
langbEude mQggen; ~ 't is hîr 8. unter mükor): uld. mcuk (Weiche) etc.
m&ggeo. — Sprichw.: M fald d'r 40 zusaiuiiien, wo dann die Bedtg.: weich, ge-
mOgge in de br£; — dat ia so fSI, linde, sanft etc. in die von: sachte, leise,
)i mQgge Btekd ; — hebbeu inüg((f n verstohlen, unbemerkt, heimlich od. tfill, ohne
1? — Nid. mug; mnld. mugglie; Geräusch etc. überging (cf. Weigand
e; mnd. muggc ; as. niuggja; ags. unter Munchelei u. dem suieiten Mucker)
»gl. (Stralmann) mugge; engl. 50 u. icobei ick wegen unseres iHlautenden „g,'^
I. mf; norw. my, dial. mytt, mygg, auf nid. ningget, mockul, mog verweise, was
hwed. mygg, dial iny; dän. myg; mit kes^i.muck; mkd.u. mnld. mockclsctopim)
j», mucLo, magga ; mhd. mucke, w, vielleicht weiter mit aengl. muk (stercus,
Ocke, milgge. — Jis bezeichnet ein fiuius); engl, muck (nüsseu, feuclUen, Koth,
^esen, Thier) was brummt u. summt 55 Mist, IJung etc.); an., isl. niyki {Ernas etc.)
GetHmse u. Rauschen, Geräusch susammenhäagt u. beim Vergleich von mi'kx
i.) aiacht u. gehört es mit ulid. u. mykia (IvuimLutum) a. tafki (mollire,
, mucksen; lat. mugire; griech. lonire) auch wieder aufgath. maka (s. oben)
me^) tu einer aus mü od. mu zurückgehen könnte.
t4X, q, mëre ii. maucn etc.) erwei- GO 1. maggen, mochten; möchten; s. mögen.
MÜGGEN
Ml'KSFÎÎ
2. mDg|;eii, múAen. — Nds&cha, moggcn
ctc. aiti muojui eU:., cf. 2 meien <M.
»illl, Kum; cf. «inuk, nld. smott (Kvst)
u. auch da* »d. (I'ott, Wurttlwb. l, ttueüe
Äbüi., pag. 1S]S} muk (Mun4), mt nucÄ
m&tiäkea(Mündchen}u.Mäulchiiti imi«r
Bedlff. SuM od. Küsschm gebraucht wir±
1. Dinkke (Plur. mukken), <ia kleiBtn 1
rundia Syruptgebâek, ähnlidt wie ein dkker
Pf^êTnwin, al>tr «ttêtm flaelier.
2. malcke, 3'ücke, Nücke, überriMchender
u. untHdwtiehfr oä. verrückter Einfall, bOtt
Launt, OriHe etc. ; — hO< (o4. dat) bed i\n 1
mukkea (Nät:ken, Schmerigkeitm etc.); —
dnE snot sin muklcen (Tücken, heîmliehc u.
höti: Anschläge etc.); — hi^ kau GÎn a\Ae
mtikktQ nét taten vd. M kügl sîa aUe
raukkt^o aWd wer ; — Ue ked allîd sOkke 2
furd^mde mukkea in de kop. — Nd. raack«
od. mukko tt. fc/. Br. Wb. ITl, l'M) mnki> ;
mnd. njucko Cjltv''aW non üUer I^aüne, Tücke,
Heimtüekt, Uise (früie); m/id. ntunnbe,
muoche, niucku, icru in der richtigen md %
od. nd. Form ««AI müke lautet u. sonaeh
mit mhd. (Lexer) müchea (nemteckeit, ver-
bergen) «. mhd. (cf. Weigand unter dem
twtiiea Mucker) moi:ken (keimlich u. ver-
steckt herwrblicken ; sich veratsckl hallen, 3
tereleckl sein), emeie weiter mit ahd. tnûhhan,
mahliAn (praedäri, grasHari), muhhari (gras-
utor), nûbh^n, mbnkio (Utnr), mAhnilari,
mdchil ari (sir.ariug, Meuchler, Meuehehnärdir)
etc. eines Urnprtinffe sein, br. ebeneo wie S
diese Wörter u. unser muggelu u. md.
raogfln auf das gaih. inuks; an. ntiOkr
(loais, mollis)i nld. mulk, moek, mciik
eich, nitnft, nachte, lei^e, ver^oMen, ver-
gen, heimmeküieh «te.; «. unter mOker i
n. muggeln) e(e. stirUckgeheri dürfte, cf.
3 mukKdtt u. 1 mukker.
3. umkke, ein cfflinderfûrmiges Tliongefäs»
von etwa 5 ZoÜ Weiu k, W bis ta Zoll
Uöh«, weichet früher hauptsäcItUch tum i
Außewahren von Syrup gebraucht wurde.
1. mDkken, mucketi, «inen Ton von mh
C'i«n, sich hISren Imuen, eeine Unaufriedtn-
t durch Laute u. Qeberden tu erkennen
geben, murren, knurren, brummen; — he E
dflrd nH mukken od. fOk ai% mnkkea; —
hft hed wtr nat ta nitikkeo, — Nd., mnd.
nmkkeo od. nmcken frfpi Mund kaum auf-
thun, vsurren etcji nid. mokken (knurrm,
brummen, maulen etc.) mnld., mfläm. mockun (i
(buccaa movere, halbutire) ; md. ßattdschriftl.
luokeu); früher hoehd. C</. Weigand)
mnghen, mugeo, mögen {brüllen, echreieitO;
ahd. rouccuBaa (maüze, wueken, mucksen,
cf. miiksen). — Mit mögge u. tat. iiiugirE<; fi
griech. muk£ f^iehritllj, mokiomai^M
skr. nuj, DmjUi (lehreien, brüUen) VM
idg. y muk, ma^ atn iFtiterbitdutii
djTT y mu od. tot (if. mauea u. inilöj
mak von ma od. mü (btöeien, b
schreieti etc., br. etn unatlicfuirttt
rausch mirMn).
2. DDkktO, heimlich brneiligen «
machen, unterdrûckefi etc.; heimlîA t
hei Sfite sehi^en, AchaUcA tödten et
— Nur in ul'mukkea (abmiteken), k
ungefähr dieselbe Bedtg. wie ottnore
— ii helibcn de sake mit 'd aud«r ol
(sie hahiM die Sache A^imhcA mi( ein
ah^emuckl od. erstieit, utUrrdräclä et
Nitt sie släl u. verborgen hleiht u.
ruchbar wird) ; — te facbhni bunt o
(nie haben ihn heimlich getödUt, bi. •
unvermerlU hei Seite geat^i^t od. oh
Wege geräumt). — lfd. (Br. Wb., IL
Diukken (tückisch, hintertislig, lüimU
morden), afmukkon (heimlicJi am dem
riltiui«», ermorden). — Es ixt wohl ti
los da»»elhe Wort wie ahd. cnnkhon
dari etc.) H. entstand es atu Mtert
rnUken, wie 3 iniikke aus tatúce u. wM
mocktfu (heimlich u. versteckt hemork
etc., s. unter 2 mukke) farmeU dasstli
wie dieses niukken. </. auch das ftHt
ï.mnki.6T,Mitck«r,hetmiilekiseherM
HeiiUOeker, IMietrOer, Schleichtr, «
heiliger Frömmler etc.; — bA n Si r
mukker; hft hud a]t!d ^xi in 't lin; ■
hörd Ak to de mukkani tin ftncn. —
nd. (Br. Wb., III, 19S) mnklter, «fin
(Meuchehnürdir , Iteimlicher Todtadi
von dem aus n^ nHUliai) entstan
mukkea (<^. 2 rnukken), so auch dies<
einem wonl antunehmendeit mhd. as
ahd. mticchAn, miiccIiaD, war gieichfé
ahd. müfahan etc. cnMartden ist, &
me nhd. rucken (cf. tukken Mc.) m
KocchAii (cf. tokken) von a)vt tiobs
tdeü od. t^jea u. tliea) enlrtand.
2. nnkker, kleine mit Blei g
lloltkitgä.
nâ-kú; i. g. b&-kd.
muk», Lutt, Neigung, Begitrd
M lied d'r galt» gfin mitk» an (od
< lim dat tn dfin, ad. um d&r b«a t#i gk
— bé hßd d'r so 'u muki up, um
hebbiiu ; — li9 lied 80 'u muk» up dat
dat all' proiea niks lelpt. nu hum
to holden ; — lii? brd sin muka (seinr
od. Neigung, Willen dcj d'r au Im
eettd iin na mut 't Ak gta, t nwg
of brcken.
DBkseo, mucksen, tmen Tan, VaL
od. eine Klage, ein Mumn f*"*" '
I sich Etwas merken lasMn, '
MCL 626 iSÜL'ES
V MCL
^^- mukae dî ii£l, ilc rade di 't. eon unfcrm muUen in der Bedtg.: wählen,
m^ U. »kd. mnlaen u. aueh gteieh- terwühUn etc. (cf. i tnul u. 3 miiUeu] od.
Û «U. Muehte» entstand aus als Mull- Mather ad. Mull- Ding, Mull-
caxu, mukldieii (mutire, mucken) Wesen rou 2 inul od. von altd. muljau (n.
Kl eiMCM einfachen akd. miihhan, 6 unter '2 miillen) abxtammt.
= OMd. makkan (cf. \ niukkcn], 4. mal od. nalle, maller, Wühler, nament-
wm atMiheinend in ähnlicher Weise lidi ein Kind, n-ekhes in Erde u. Sand od,
«n (bluken) auf biu(;an, auf ein Staub etc. loühlt od. herumieühlt; — liG ia
lonn turück geht. Wie nun aber 'n regten iütjcD niul (od. mullcr), de de hole
ilitten aui bliciien u.dieaea 10 ditg ligd in 't sand to inullcu. — ^tt 3 mullcu.
. plMkizzin, blecchezcti entutand, mül, Maul, Schnauze. — Sedensart u.
iKl auf mucc&ziui u. nhd. muck- Sprichw.: 't uftl guid Lum as 'n apCilrad;
k tia nhd. Mutzen u. nd. mutscn — ^„ilat wil 'k dî smereii," segd de potiapper,
'dbat Bedtg. wie mucken od. „min m(i1 mit spck un fct uii diu hals mit
n, IS ôrtîgCD;" — hä hed 'd mül aa *n schérmcat
I; i. q. 1 mol, mürbe, locker, so Echarp. — yd., mnd. m\i\ú od. m(i[i nlil.
muil; mnld. muyl; an. mûli; norw., tlän.
, MuH, lockere, tose, trockene Erde mute; ahd. mbla; amhd. mûlc, moulc; md.
b-Erde, Kehricht, fein zerriebener múlc \ nihd. luül.
•d vo» Torf etc.; — 't is niks as 20 Da das an. mijli k. norw. mulc ausser
I; — C'ompos. : türf-mul, säg-mut 3f<tul od. Schnauce, Schnabel auch die Be-
nd. mol, mal; nrl., «11(1. null, mul; älij.: Landsi)iti:e od. Vorgebirge
)1 fCn molleBfoot) , to/ri«.''. mol, mal ; (Promontorium) hat, so nimmt Fick (III,
loll; ahd. malli in ga-mulli (GemtVl 230 u. 231) an, daas mlila für älteres mon-la
. sanul); ags- myl; aengl. mul; 26 steht u. mit mand 3ur Y man (promincrc)
iiulii.my]laetc. — Vielleicht gekiiret gehört.
. etc. (cf. 1 inolt], doch urnkmcluin- näl-äs«!, Maulesel. — Aus lat. mdlas,
i dUäCM u. alid. muljau (sermalmen) Maulesel, Maaltkier.
M «. demsdien Stamm mal, worüber mul-banil, Maulband, Band von Leder,
unter 3 mallen. 30 tcclvha um das Sfaul der Hunde befestigt
od. nalle u. auc7i noi, Maulwurf. wird, damit sie nicht beissen.
ral laiüet muUen, wenn aber von mâl-bée, mûl-b^e, Maulbeere. — Die
\e» Maulwürfen od. dem ganzen Vorsilbe mi\l entstand mit Uvbergang von
a derselben die Bede ist, so wird i in I aus mür i(. dies aus lat. niürus od.
t cMeet. gebraucht, wie e. B.: de 35 moium.
rd so, dat tb hast de héle tun up mal-bretixî.iiialltred, molbret, Ërdörttt
hed, od, auch: de mul ia faa 't od. muldenförmiges Geräth zum Sehlichten
dal, lé hed 't all' hol un up de der Ackererde, von etwa 4 Fuss Breite,
Bedensart. : he ig so liliiiil aa 'ii welches vorne mit scharfer Kante zur Auf'
he geid DK Junker mul, d. h. es 40 nähme der lockeren Erde od. des Mulls
ihm c» Grabe, er wird sterben (cf. 2 mul) u. hinten mit einem Stiel tum
iftid.ma]; nid., mnld-, tnfläm. mol; L'ebertcerfcn versehen ist u. von einem Pferde
)Ue j engl. molt. ~ Daneben auch : gezogen wird. — Xld. molbord.
«orp, malworp, mollworp, mulwor|i, nial-billt od. mal-bülte u. wrätebültt?,
u, luuUworm, mollworm; mnld. 43 Mauhcurfthaufe. — Sprieliw.: mul büken in
malworp; ahd. multwnrt'; mhd. de mürt atruicn, dt'id 't gras in de Eüinmer
, moltwCrf, moltwërfc, d. h. Erd- un liirfst gri'ieii.
r od. Thier was Erde od. lockere niül«, md! , l'ant"lfel; Dimin. mQlkc,
e (I. 1 molt) wirft od. aufwirft, mfiltje. — Hedensart. «. Spriehm. : iu Üat-
<nerkt sei, dass die Formen luol- od. 50 früalaiul lúpen s<> up millcn, cf. 2 brügge;
D OHi mol- od. mulvrorp verdorben — du fút in de mtil, de haud in do bOI;
cht bei unserm mul die zweite Silbe — juiik up mülun old up aliircn ; — )i£
wArp abgeworfen ist. IJa iiulcssen aitt mit de mfiltjea bi 't Iflr uo apOid (od.
l. Form molle u. engl, mala an- spütterd) iu de askc. — Ntd. muil ; mnld.
i gegen diese Annahme streitet, so 65 mufl ; nd. mule. — Entlehnt ans franz.
ch möglich, dass diesex Subst. als mulc ; ital. mula; sjian. muk, niulilla u. dies
\diger Xame für den Maulwurf di- vielleicht ans tat. nmllcua.
nidUe mit dem obigen moltworp niulta, maulen, sich unzufrieden u.
wuit etc. gemein hat, sondern eher mürrisch bezeigen; — liû sitt to uiülcn orf.
(ef. wröte, wrûte) als Wähler 60 to prülm.
Dgankut Koolnu. WIlrMrbnDli. II. 40
mul-fal, mnllttfal, miilfsU«, SJauhmtrfs-
faUe. — mi. rotilkv»!.
mulferil, Maukr, Marrkop/, Brumnäjiii;
flnibian etc. — JVW. tnolferil.
Dinlferii, maulen, imirren, trumrnicn elc.
niDl-j;&ti Maidwa'f»ioch.
mulk«u, Mikh ». Alle* uta.i aus Mikh
fffiaanht u. herritet wird. J'^r Mt>iken i'n
ärr Btdtq, KäitteanDer gebrauchen wir
wci. ^ îfJ., mnd, niotkeii (muuielbe) ; mnlii.
iDolckeu (luctarium); aga. tnolcen (la<- coa-
Kubcum) ; initd. molcheo, molken, niukhcn,
miilkea (Siädt »> was au« MUch gemac/û
teittl; beim Oerinnen dtr AfUck »ck ab-
»chfiâmikii WaasiT, Molie od. Molken) i
»ohweit. moichüit (Jlutter u. Kä*t). — Ee
mi tntiBiider vutn Plur. den l'räter. miilk,
molk (melkte) od. vom l'nrtk: nmlkea (gc-
malken) gebüdel, sodaxa en urapr. dan G e-
metkte od. OeiHolkene (u. »oitie Mikh
H, das Milchgul) beteichnete.
nnlk<Mi-KÚd od. aaeh nelk-godt Mihh-
gaaih. ~"t mulkflDKAd luut all' gAd rein
tili «ilttT liolildti wiirili^n,
mnlkeD-tUfer, a) Mikheaubaer u. Milch-
haaubercr; wiriM. nkiilken-tlXunke. Miich-
buauherin, Milchhax, Pmon wetehe äureh
Xaubetci (/«n Kühen die MücH enleieht od.
I'moH leelehe die Milch betavherl u. be-
sticht, diu« st« nicht «chllTC u, keine hattfr
Îielit fr/. O. L.-R., pag. 817) u. daher auch
Otterhekse osnannt; — b) D&mmerunge-
od. NachtfMtr. Der Letttere wird auch
in Jererland #o genannt, u/thrend tr in
J'ommern (r/. D/thncrt) ninlkwidPB»
heiKtt u. SQfist him-unler (ef. Seh. w. L.)
ancA die hnrenraufie vmlandrn mird. —
yd. Tnulken-löTcr, oiii1k<.'u-iüwer, molketi-
towenchf ; mnd. molkeutovor , molken-
tovrrschs.
mull; 1. 1/. mul in allen Bedtgn.
mallo, s. 8 u. 4 mul,
1. uinllen öd. mollen, lorkerf lote Erde
mit dein „inulbref genannten Ackergerälh
abera Land bringen, um dasnelht ttt tehiich-
ten; — sé sUut up du guslfNlge ma 't
mulloii, — Wohl mit tnulliret *» 2 mal täte
erdfn {infibererden)vonIirde u.l kleieii
von kl OL
2, nnllen, reiben, eerreibe«, verkleinern,
sermalmen, mit den Zähnen vtattnin od.
kauen, essen etc. ; — M mulld dal iiCt so
kürt HS aolt; — hi silt U> inullun ud. Bmnllcn.
— Wanp. f-KhrentraHt, 1, Sl) molli,
mulll (mit den lungern terreiben, krümeln,
brocken); nid. (v. Dal«) tnutleu (kaufii,
eeira) ; aeiigLmxúüa; engl, mall; an,, nortv.
mvljn; ahd. mnljaii, miillftii, multen, muleii;
mhl. mallen, mnlen, tnflln (cODtorere, ter-
reiben, eermalmen etc.).
Es géh&fi naeh Fick tu natu
Rulfn) rot« Imljaa fi^. hoUeo) m 1
doch trt es auch mägUch, das» «r^
goth. miUn, mal, mal, raulaa (Vtin der J
B mar, rtdben, lerretben etcj bes^nd, i
muljnn »ornohl wie auch 3 mal ». I
I mult etc. nbtaleitat i>t. e/. wrtfc
folgende:
3. mnUen, wüMen, rOhrtn, grtûiet
10 in Enie od. Staub, bt. unUr der
teälilen u. graben, dieaelbe durch-, n
aufufCihlin u. lockerer maeken, od. ouf
Mibe atifwähten od. aufreiasen ^c. n.
Höht werfen; — de mal (der Maui
18 i« wPr nn 'l malten ; — lin hindcr i
ad. wrAten in de i^nl« od. in 't wind h
— ha Ued de kurtuffd« in iln •>rd« f
't Mrd, iu 't aand etc.] mulld <ul. l>i'
(ge- o-i. btieüMt, ge- od. begraben w
an (Icnt betr. Etwa» bedeckt) : — iê bebbr
d'r %Mis in ht^miiUd; — hi^ mulld wl
(Ullliä, grabt ttc.) «ak d'r in itxt.
Die eigenlL Btdtg. rnViJ wnU »ein
reibendt od. muhlende, drdicndr, Inh
36 v. wühlende Bemtgung mit Etwas (t. l
Natie od. der Sdtnause eon den jUaulw
bt. den Händen u. Fingern von J/a
u, Thieren etc.) m Etwua machen n
jeilcnfaüa mit 'i mnilMi, »tneie auch k,
30 mylU (mit Erde bewerfen, die ErAi
machen ii. auflockern ; unter die Erde nu
od. bringen etc., <^. mylla ned nSgoi,
veracharren; — mvlla ned töd<-ii, die
unttirtggen) eine» Ursprung«, teahreiu
eC mulln (in Staub ttrfallen, eu Staub »
KurmKtiehig werden) ; nd. (Dâh t
mulloil, mullicben (in Staub eerfaHen,
Itichl gerreiben): »chvfed. tnnlta («r/
auseinander failvn, bröckeln etc.) wahrst
40 we unser l mulien oon mul im', ciull (k
Erde etc.. cf. 2 mnl) forttjebUdet vun
nullnr, Wühler; s. 4 muL
mülter, Müller. — ^frichw. .- de dfli
rtrlikütfl lid &n dn maller; — tlk bed «n
46 uiau de. mQUcT hed 't grAüUi (dat v»
Windmühlaifiúgttn gebildete Krttai ; ~
ia 'u Dtider kdni," ti' de mdller, da h
uy 'd müakOtd. — Volktreim: de mall
un matfat; de wefer mit um S]iûln(
CO aiiider mit sin BnippriBcbär ; dir kuu
dr6 di^fon bor. — Äug ahd. mulinarii
iiialnuere, innlnin-i wn<J. motosr, mein
molenanr; as. muloiuri nie u. ditM
dem mtat. molinsriiu ivin molina, <^. i
55 müllerke, llur. mttllirkM, •«< I
rlfï llagtdtrrn», mn»t aueh iittgewîliko i
lii^«w!6k«B) jfrnunnj.
millleni, mahlen,M<^ am Otlreülem
od. eigentlich toohl den Müller (od
ÜO son die mahlt u. aerUtimal) tÉúth
tadetKitachHeideru u.aehu-
SekMtider u. Schtsater.
\lMtm, Staub, Staubmehl, durch
I od. FäulKüt in Staub eerfiüknes
I M. gemetHiglicli mit einem muf-
A b^iaftete» Hole; — 't is niks
lim; — dat rnkt nüt as mulra.
olm (lockere Stauberile, Wurm-
mUti in Staub eerfaUenes Hots,
1ld.tDalio,mä.lai,ia<j\in(duiiêelhr); 1
D (pulvii etc.) ; mnil. inilm od.
n; Ol. melm; ahd. mr^liii (;er-
ie, Staub, Sand) ; ajs. inealm ;
näut) molni; golh. malmii (arena,
Daoon ilal. melma; sard. molma 1
— Mit an. maliiir; itorte. iiialm;
ihn (Ere, Metall, Mcltül eattuil-
teilt) u. dem tihd. malmen (in
MM 1 malen od. mit dienern u.
SUin; Grien (die Krankheit) 2
der y mal (eer reiben, ser-
tu Mulm Oll. Staub, Stauhaehl
I, modern, faulen etc.; — dat
e Um etc.) fangd an to inulmen; 2
e mulind gaas weg, be. is gans
— Nid. inolmen.
Mulmig, mulmicht, von FänhiiSB
'rase angegriffen u. in den Zu-
Mulm übergehend od. gu Mulm S
— de bûm word niulmin; — 'n
Mke.
m, Halstcra, a] verderben, mifUg
■lUmmeln; — dat mül (ixl. bröd
îrd, be. faiigd an to mulstern ; — s
Irientlich u. unsufrieden bexeigen,
brummen, murren etc. ; — hü
liOrn to mulstern ; — wat hcat du
iUtera 7
(me auch ninlatcrî);) ein Subst. i
Taue, was in ähnlicher Weiäe uiie
X ton galau u. mieer gaisti'r u.
alsterig von gallo od. gallcn von
•b. mullen in der Bedlg.: ver-
•faulen, schimmeln etc. eHliiland, i
MM IM dieser Bedtij. liier nicht
Vergleicht man indessen, dima
Staub etc. auch in die Jledtg.
9 Überging h. dass auch der
ulig od, moderig u. tnuffiij riecht, [
■lar, dass auchMull od. Cleiuiill
I in die Bedlg. eine» fauligen,
u. muffigen Etwan übergehen
!aM demnach auch dim mit miilmcii
', mullea (in Staub serfalleii, eu i
den, wurmKtichig u. faul uxrdcn
der 3 mulleu am Schlüsse) das
K von einem Subst. mulster u. dem
ittfen sein kann. Da nun aber
ul (ef. 2 mtilj abgeleiteten Verb, i
mitderSeiUg.: ev Staub werde» urspr.
wolil mtil-an od. mul-ûn gehütet hat, so
tijiiiite eu diesem auch doK aengl. movAm,
mouliii ; engl, nioul, nioiild (schimmeln, niu-
ccrc, miicesccrp) stimmen, falls es nicht et-
wa aus mugipn oil. muwlca (cf. Strat-
mann, pag.4(f.i) entstand u. mitan. niygla;
diin. magne (schimmeln) u. dän. muggen ;
nd.(Ilr. Wb., Dähncrt) lanrhhg (muffig,
schimmelig , duuipfig etc.) auf lat. raucor
surüclig^t.
mnlKter!£, mnlstri^, malHterg, .i] ver-
darben, muffig, schimmelig, moilcrig etc. ; —
dat mal {od. bi'üd) is (od. smckt, rukt)
miilaterR; — dat rukt hîr aftral so iiiubterg
iii hii3, dat d'r hfist g^n inJnsk in dUren kau ;
— b) vcrdriesnlich, brummig, mtirriach etc. ;
— M is DO uuUterg fall dage, dat d'r liiit
uiks mit hoiu antofangen is; — he kikt
niit so mulsteri; üt, as de dOre tid. — Nd.
(Br. Wb., Dähnert etc.) mulaterig, mul-
striji. — Wegen der Bedtg. sab b cf. auch
muffig II. mimul.
nmiDterigheid, nnlNtrigbeid, mnlxterj;*
heid, n) Muffigkeil etc.; — man kan dat
bniil ftir mulstcnghpid niH üt<'n, lis. dat hir
in hûs Túr muhtcrgbeid nút ûtholden; —
b) Virdriesslickkeit, MürriscMieit, Grimmig-
keit etc.; — bú wût sllk für mubtrîgbeid
I hiist mH tn liur<;en uu to lateii.
miimkp, Mühmche». cf milmke u. mumme.
mummp. Muhme. Nebenform coii mflmc.
— jl/i<i. muoma elf.
mummel. Ich useiM nielU, ob es ein
I Ditnin. von mumme = ahd. muoma u. dem-
nach mit muomcM-, mhel. mflemel (Mfikmehen)
ident, ist, od. ob es ein su mummc^ln ge-
hörendes Sulist. (wie in gc-mummt'l) ist, da
mummel ('t iB 'u olden mummel) soicold ein
I Mähinchen od. eine ältere weibliehe Per-
son, als auch eine ältere Person mit salin-
losem od. läckenhc^tem Miiiide, bz. eine
Person die mummel d (cf. mummeln) be-
seichaen kann.
I 1. innnimelen, mnnmeln, a) mit zahnlosem
Mund'', od. lückcnknftcH Xiihnen kauen, lang-
sam u. mühsam zerkauen, turne mit den
Zidwcn in der Weise lauen, dass der Mund
kaum ge'jffnel wird u. die Lijiiien nur teeuig
) u. leise bewegt werde» ; — hii mummi^ld ns
'u old minsk; — bü niummdil up de brüd-
körstjL-s hcrwn: — junge! wat aittst du ul
to mummeln, kaust du uOt ördentlik kauun?
— b) durch die Zähne spreehcn, undeutlich
> II. uui!erstândlii:h reden, murmeln etc. ; —
hi: mumuicld wat in de bärd. — Davon
•Sulisf.: gemummcl u. ziear sowohl in der
Bedtg. des Jissens in obiger Weise, als auch
in der TOn Gi'murmel etc. — Nd. mummeln,
D mumpclii* mnd. mummetuD', nid. mommelcn,
iDompeleu; vtntd- mommiHno, ammpdea u.
iiiouüpelGii (mu^iiuri, innrmillare, aniMure,
niuasUari*, on)Titir<^); ohcrâ. mumprelii; eitgi.
niuuible,' a<rrtj/I. mumeliai, mamcluu u. auc/i
and. (nafh'Straitnann) iiti>mel«a. —
Ebenso wie nuitd. ao-Stlea u. das eifi/ache
maSiiu äein tnaffoleu, b£. mulfelo, »o gliM
avelt dsm mouLmelea od. momelra leMtr ein
aeng}. numeleu ti, ahd. nuimmiilöo (in lo^-
vaxn.WtMm, »tammiHn) gegenüber u. beuteint
âiexu teohi, dass, fall* mafTdii u. mump f (.'In
(». urtttr 2 miiffcln am Schtimf) auch eines-
tittil» van dem angebUch am luunlvol nt^
Mtandenca aminiifel, uufTel fbrlgebitdet änd,
fltK'A lUev mit dem au» oiatFdu n. mameUn
od. mamuielen vefdumpften nd. u. nld. w.
atrtijl. Wörter manUii, moffelcii w. moinukii,
mommtibii schwürlidi Hrr Fall «ein kann.
KnMaiid nun aber nuktTi'ttin, miiffiilcn au«
iniiwiin, innnw6u (h. vnler ä lauffuUi), «a
wird mUDoIfta od. miLinnelon, bt. aiui. main-
ma16ii ein Iterat. von rinein Verb, ma.mm,
iiiaiiimaii sein, was vielltieht in ähnlicher
Weite von dem reiluiil, ma-iim (als TjoII-
9orl ntniiimelndfr od. undeutlich redender
Kinder u. suffleirh ihr Jiuf für die Mama
od. Mutier, ef. intminc u. miima) gebildet
viurde, nie da» mnld. mainmcti, mi'mmuu
{mtiiuuianipn],etiurciutiLntiKC< ]['<"> ml.nutinum
u. unpr. blag itan ma-mft od. naia-iniuii-
Iti^m II, -Lallen od. »ndeuUiche frechen
laBeHder Kinder ntitJuihmen aolHe u. be-
eeichnet hat. lü nun aber mummeln od.
momclca Die. nicht btos tOia Verdutiipfuno
hoti rnnTnclim, so wärde man hiefnr aum
n'N einfaches niummeD. muiaen antusettcn
hnhen «. euiar mit der Bedtg.: einen dum-
yfea mii od. muin lautenden 2'on hören
laeiien, welches mu od. mura dann aber
ebenso direcC von der SehaÜwureel ma od.
iiiti (cf. muuou, laAeu u. iniwe] absiammt,
feie das Lalioort niania von der Y "'a-
■i. Dinniineleii, inunmelDi inummm, hOilen
etc. — Nur in beniinumsln. — Ittrtü. von
miimmea in nhrl. ein- u. ver- mummen »■
dies von mumme = ntd. tnonunfl, mom (Larve,
Hatke etc.), was «nihrsdifinl. auch m'eder
mit mitmmen (brummen, aammcn, dumpf
iq^eehen etc.), als dem Stammeerb. von
1 miniimclo susammenhäitgt u. sich urtpr.
wM bloa auf das dumpfe muin-mum-inum'
Rufen einer mit einer Larve od. einem
sonstigen Eticas verhüllten u. darunter ver-
steckten l'ersoH beioij, die als Popane her-
»m'jin'j.
l.mund, il/und, Organ tum Essen, Trinke»
u. Siircrken etc.; Mirt^tin^, Orffnung etc.;
— hfi sinkt dat in Aa mand ; — hd hnil do
mund fol; — de miiad (Mund, Oeffnung,
Mündung) fttn de buk (Citteme); — «e
mtind San du bakafcn cIl^ — S^da
Spriehw. : (n de muml Gloppca (Eii
Mund stopfen od. Kinen tum Sr.
Iringen): — de ntund wiLtOrd kam
fi — ha mäkt bum dt: muoiil watet); (e
tftn Ualem, erreat seine Begierde i
liû nimd gta blsd för do miuid; —
de niiiiul dCi bolden (er kann dat
nicht halten, bt. nieht aehweigen);
10 »prokt dt twft mmidm (»prIcU Jgpp
etc.); — lif priMil du mund lArbi (
über das reehte Xamt u. Ziel hinau
spricht unbedaelUsam u. unvoniet
eolche Worte, ilttss er »einen Zm
IG fehlt od. gich selbst in yaehUieü u. .
bringt); — ht> stcid mit 'n iDond tu'
(er steht mit einem Mund voll von .
bt. er kann nicht sprechen u. Oeh
u. »tarr VW Vervtundernng etc); —
21) Kp&rd Site de muiid, dat » t)ir IcUt' Ui
— will de iiiund uöt «t, iIr füt fcrti
de elk de luund Uop)iei) wil, hcd
uödig; — 'u iinoeD miind sprcki
groad; — bS hcd 't In de mund
3& bäksiQT In de Btärt> — de inMod m
de nftrs «las:« krint ', — bitior ia d
13 't Uorte gmoiid ; — hh kan äe «i
riircii ; — M bed du mmid ullid
vrnter (er itt immer tum Sprechen h
30 fertig, bt. er kaim nic/U schweigen
immer Miltprecben ii. mit drein r^i
stets taut u. gachwültig, bt. eorlai
— muiid iral sprekst da 'f harl wai
du ? — do fuo ferJCnd Bin eold mit d
35 im da andere mit de bauoca; —
bcitilrf bum in de mimd; — hC is
de mund fallen (tr ist nicht auf dt\
gefalltn, bt. er itt nidU leicht um
verlegen, kann sein Wort woht mache
40 sieh gut tu vertheidigen ». heran**
etc.) : — hf sm^rd Lum bbitalg um d(
— éniand oa de muud pKitcu ; — 1
m! 'l wflrd fit do muud; — brek ml <
not npen (eeranlasac u. ttctn^e mit
46 tu sprechen) etc. — AM., mnd.
munt ; nid., mnid. mond, mondt, moal
mund, mood, mtilh ; n/r i«. müd, mOUi
IM. mund, múd, inúth', ags. aMi;
mddb , mntli , mouth ; mgi. moitt
50 miiunr, mudhr; norio. munn; lehwet
dän. maud; gatli. maa\ii, rnuatb.»-, oAc
muuib, maul-, mAd. m»uit (Muntl, JUü
an. munnr auch: Spitte. Schneide). -
Fii:k mit leU. mam (Mund) ti. hL \
r>j> (Vorsprung, Sinn) ett. an» einer 6
manla in der Hcdtg.: Vorragend«
xpringendes od. Vortreltjidet etc.,
(iiMnn «ncA der Mund ein wwn
Etwat bedeutet. Vergl. indesjtn iwi
60 folgende:
m
MÜEHK MOEHK
ll, Band, 8AuU. — Wahracheinl
tmr trhaOeH in den Ableitungen
MCMrinii^n)-' mflndel, mündig etc.,
bM, faemündeD, beßirraunden, be-
fBnniuid, f&nntmdcr, furmundgcliup
Afrie». mnad, mond (Schalt, Bc-
Vormundtchaft) u. miind , moiid
d, tutor etc.); sali, mond (Vor-
tu. mand (Hand u. in munil-boro
niÎDdel, Mündel, unter Vormuiidscbafl
od. Schutt, he. Htiter einem Vormund (cf.
unter 2 muud die beiden früheren Hedtgn.
diese» Worteg) stehende Person.
S uinntlelik, mnnilrlk, müDilelk, mündlich.
muniIeD, ff. iuuD(l.ifii.
1. mjinileii od. mündern, r. bpraUndcn.
■2. miindpn, mfinrieu, Mund-Oeffnimg od.
Mändunif hdlieu; — de (îBte (od. dut r8r,
1." Sehute ttc.) ; aga., aengl. imind 10 dat di'|i etc.) müiidt dar dt.
JehiUe, WOOD» wohl neuengl. monod, nund-^at, Mundloch, rfirs Loch des Mundet
Wall, Befriedigung etc.); an. miiad od. diix J.iich einer Mündung wie t. B.
'. mund-ridi, Handgriff) ; aM. inunt ehn-s Uohrc, einer Cintcrne etc.; — liü licd
JdntU:, Bevogtung, Beeonmndiing, stii iiiiindgat allîd wU npcii-, — 't niundgOLt
Bdium) u. mimt (iirotpctor). 15 l'an da rcgeubaklcp.
Uesee Wort stellt i'ick mit 1 raiind niiind-gati , Mund-rascli , rasch mit dem
231 V. II, 1S5) mit tat. muiius Munde parat um :u sprechni, mundferlig,
!, pmoiioere, promontoriaui etc. eu tchnellsprCfhend.
man (rortreten od. vnrsfrinncn, ntiind-^eNprek, Mnndgcsprüch, mündliche
etc.), rnihrend er früher (cf. I, V>ri) 20 l'nterhaltung etc. — md. mondgcsiirek.
IS ti. ^erni. mutid (Ifand, Schute) mänilg, iiiäudig, ridljiihrig etc.; — mim-
y ma, man (messen, bilden, scliaffeu, dighi-iil, Mündigkeit,
etc., cf. nieten) iihlcitele u. sonach lunudjen, mundet, mnndat, woM sckmc-
iwohiaU:JiHdneT,Schaffer,Wirker cken, gefalle» eh:; — dat iilen mundjcd
^tual hat. Vergleicht uiuu indciinr-H, 25 Iiiiin iii't.
'«&$..■ tcnerr.ferrc etc. i/fr y dimr miindke, uiitndketi, mnndtj«, Müudchen.
'" - . ■ .■ mnnd-!i[iil (Mundspicl), fijinichwFriseug ;
— Iir licd 'n üüd muiuls|iil ; liû kau slu
siinbt^l 1^1 i'üii'n, /w. ïîn v/drA f:îH\ itiakcn.
0 mnndtje, s. nuuidke.
mundtje-itrater, l'erxon die Jemanden nach
dem Munde (b:. Mtüukhcu) od. ca Oi fidlen
xjirirht otl. redet. Schön- tid. SüM-lirdner,
Schmeichler.
Binndtje-proteit-, Schön- ad. Siiss-Jtedcrei,
reo, ditreu ctp.) in die eon [iiitari*
toeeheinteHmir faHl.ahfdibnHinxi,
:en, meinen etc.) auch ron der sinnt.
greifen, fassen (iinnl. «. geintig), S
'. ausgehen mues u. das» die y man,
I. manere u. grieeh. m^nciu, inimiuun
halten wo, warten auf etc.) «rs/ir.
Vit man (denken, meinen od. halten
) u. man (in der Erinnerung od. Im-i 36
, behalten, sich erinnern, gedenken ; Sehmeichel-Kcdcrci.
machen, mahnen etc., b2. halten ko- niiiiidljtt-tai'f'en, den Mund oil. das Mund-
ialteH,schäteen, lieben ete.,ef.t\i3,ocu, c/ien ijuälcn od. necken u. rei:en durch
inno) ist. Hatte die y man nun aber liarreichtmg run leckeren Speiien in so
Üt »innl. Bcdtg. : greifen, faxscn, 40 kleinen Vortiimen, dmi dmhireh u-olú der
hmoi etc., »0 würde man hei diesem Aiipetil rneijl, aber iiiilit befriedigt wird;
lat. manuB, ebenso ivie bcihaiulii. — bö iiiirndtjctiirgd rii. — Auch sul/st.:
nauchilaiimaHigehenkiinnen,dass diil is bbU miindl.ji'luninn Oft. niks ns iniindtje'
die ainnl. Bedtg. : Greif er, Fässer, targifiS (Mimduceken, od. Mnnd-Ürckcrei,
t. htüte n. hieeon in die Hcdtg.: 45 Mund-Iiciirrei} ni-st, war 'in will ajipclit
Sdutti sowohl, als in die ron : f»ti krigt, man uêt Sikit fau worilcii kiin.
od. Vogt, Vormund, prutoclm- ». U\miÂ-Kuti(Muadircrt),Kauieirk,Sjireeh-
hen) überging u. dusa auch l niiind vieek eti:. ; — liC' hcd 'n e.<n\ miindwark.
Ifund H. Maul) beide gleichfalls nlu^j<>, /fictf-cK frr/i/,- — lirâf mnDJelieblicn.
* Greifer «. Fassci; Kchmcr etc. ö'l — Auch nd. luniijo i(. mit engl, muucy teuhl
't od. Falter, Nahrang etc.) auf- aus fran:. nioiiiiaii-, moiinoii-, waa auch ans
tat. innneia ff/. 1 iiiiiiitc) CHt^nd.
münk, müiik, a) Mümh, ein-suiit u. con
der Welt nbycschhisicn lebender, der Knl-
G3 haltnng des geschtechllichrn l.'mgangt unler-
fcoifener Kliister-Ofiftliclter ; — b) ein eiu-
sam «. isoliet stehender kleiner spit:er Frit-
hügel, der beim Graben eines Canuls od.
lleekens etc. su dem Kndc stehen bleilit, «w
üO darnach die verschiedenen Tiefen der aus-
•trden.
■ Bedtg.: greifen, fnsnen, Italien,
bewahren, se/uiteen , beschützen,
etc. cf. auch lat. niiinirc n. grieeh.
rtchüteer, Vormund), ti-mii-iiü (ab-
bhaUen, fern halten etc.), a-uAna
VerOieidigung etc.), a-mmilcr (Ver-
Atneehrer de.) von der y mii,
■atigen etc., cf. Fiel:, I, 7:10.
otOTotieHtn FehichUsn tu maum. — Da«
Wort lHöni^h, nhl. mouaik ; affin. muu^lc,
miinilc, inOBÎk Ptc mtuland u. tevrtit rrborol
mit M. QiODacUua aus grt'ech. monachas
(eimeln, allein lebtnrlu. auhst drr Mônih)
eine Wfiterbildvng von múnoB (atitin, n'n-
t^n Hc), leohrr atieh monn-pSlia {Allein'
handft, Mo»opil) ett.
niHiikeln, munkeln, lei»e, heimlieh v. rer>
eloliltf reilm, dunkel ii. nfir andeuluTtgt-
wei*c woron i^rechen, liehMheue Heimlich-
keiten treiben ett. ; — df «Icbter lioUtii^ii
altîii wnl mit 'n ander to munkeln; — d'r
Word al s» wat f&n mimkeld, d&t de ssMe
nél rijtll« U; — M munkcldo d'r fan (er
MToth dunkel n. anäeutunginBciiir daron),
dal ho do plan harr, iiio to ftimiwii; ~
't mnnkeld d'r fan (et geht itai dtinklr h.
leise od. heimliche Qerileht davo»), dat d'r
«at in 't wark is. — tipiieAiv. : in dunkPln
H gftd muiikein. — Jvrf., mod. muukelo,
niiinki^len ; nid. monk^len; mnld. inoiickolen
(iiiusaicarc, puearrarp). — Davon: gemunkol
u. munkalf (Qemankel u. Munkelfi) — Jix
wt Iterat. vrm mnd. munkln; mnld. monckcji,
uiM IC>7. f.THten» in der Bcdtg.: muwitnri^,
mittiru u. sweiteti» in der von : obduGCr(^
vultum, obuiiliilarB vultuui, iuduKre vultuni
Be*erum; Dubikrf, nuMlari; mibiluiD fieri,
callgare voUum (ef. mfiäm. moncbeii, monstrer
visage Bcvcrc et gmve) hat. Zit nun aber
die Múnehc etneraeils ihre üeMe leite
murmelnd heraofje» u. auch die Meste woM
oft nur MurtneiH, od. überhaupt oft leiee
tipreche» u. unter »ich murmeln, anderemeiln
ober auch mdateyig ein tmutea u.ßtislereii od.
irulie» Gesicht machen, od. das Gesicht mit
der Kapute tihmiehen u. verdeckrtt od.
verhüllen etc., ao i>t eK »ehr triekt denkhar,
dii»» beide Vvrtia monr.kAii run mouck; mhd.
muncb (Mitneh) tceiUrgebiUlel »ind u. urtpr.
die Bcdtg.: den MOnch od. einen Mönch
macheni sich wie ein Manch geberden u.
teigen etc. hotten u. demnach von Ilauee
oua mit ahd. munechan -, trthd. tatachco,
manchen (aum Mönch* machen. einen Mönch
machen od. MOnch-maehen) idcnt,
»ind. Möglich i»t et aber auch, dau da»
einfache munkeii w. älter hochd. mniiehi^n,
mundten aus mukkea u. einem ahd. rnnbhan,
oucohaa wi. Dinbtian nagatirl vmrdem v.
einermäe beim Vergleich von mauclioln,
maiikcln, mannkfln (cf. Pott, Wurtelwb.
I, 1224) mit mo^ln u. miig^clu auf ahd,
mlllihan (iiraedtri) lurUckgehen u, anderer-
Heite mü alid. mncchnn; tiM. mucken (rf.
mukaen) eunamnuinhängen u. dax» »ich am
beiden Verben (nAndich aun niAhlian der
Begriff lUs Heimliehen M, Verttecklen etc.
u- aim mufchan tler wm musnitare elc.)
äie Bedlgn. von munVon «. mnnïc
sammen rnltMckelten.
ninns, nun», Herr, lierrehm, j
aui frans, moniueiir. — £» wird feil
G nur nach im Scherte gebraucht, w
CK in meiner Jagend 4fine *ehr aH
gebräuchliche Anrede statt Herr w
(ticÄ OMS der Zeit der I-'rantoten-Het
hemchritb.
schmaler hohler S]
güdse), %Bomtman kleinere
in den Klei od. sonstige fette u. /ms>
hängende Krde stirbt od. macht
steht wahreehrinl. für mnodifrWc u.
IS viel aU Bohre einen Mandte o-
Oeffnung, eine* Lochet ete.
iBÜMtefi Mutter, I^o/k ete. -
monstw ; nd. munster. — Dat e,
franz. iii(U»tre, »jiäter mimtr«, h
30 mliii. inouBtra u. laL monstrum e
Ausgtossung drs „n" aus mimitn) et
miiDHl«Fii, mustern; a) van Vfer
20 prOstntirt od. geeeigt, vorgeführt a.
tigt Vftrden : — pcnlc mUnxtrrn od. D
latcn ; — 1') (vom Sehiffmolk), pr6»
der Obrigkeit teigen a. vorfut^en, i
gemuiderl u. in Eid H. Pflicht g«
SO werden; — 't ecliäpsfolk ftl«i' Seh
an- od. ot'-mDnsterD. — Dahtr mtln«!
(Mutler-liolle) ; — eft sUnt nog Dfi
wüiistfr-rulle iadrag^n. — JVW, m
mnd. Diiii)«lero ctu. von lat. moofln
36 1. mllnl«. Müme. — Ahd. munim:
menot«, mcnl«'i moDlr, miinlBi ag«. mj
— Ann lat. motictn.
■J. münt)>, Mdnif, Mime; — t
krJup-mnof oti-. — JVW. munto; agt
40 ahd. minun, mmc», laauxa; miat,
menla etc., auji fciE. laculli&', grieth.
niinth/- (daaiielbe).
milDtnii, Münten; &) Geld prA^
echlagen; — titmniit«ni automm»
46 prägen «Ic. : — h) ßg. : fielen ttc. ;
up liani gemlintd. — Aue-h da» Ctm
mllnten in der Bedtg.: htrvorschein
od. hervorragen, sieJt herwrthttn, r
zei<'hnen etc. (hfi mlintd li&fL-a allen
GO ditt in Atmilnteud mAl tie.] ist Kohl
ime diiriUnten in derBtélg.. aasp
weil beim AusprUgen da» Bild od. d\
eines Jemand »ichtbar virdu. aus der
jUiehr erhnben hervortritt tiil hrrm
56 w, tnirrngt.
mnnlnr, III
lebendig, uiach ett,;
im giUinnd; — Kllk mtitlrr holden;
kau liuni liA« nnt muultir krlsvn —
BO nKindern, miititom in fcrmnudcro
J
.. — NU. monier (in (achimwern, flimmern) tut V mtx (glühen,
Ol); mmM. mondter; ahd. miintar, »chimmem, leuchten etc.) gehört u. demnaeh
MM. nuioler, monder (eifrig, bt- einen glänzenden u. schimmernden Stein od.
ÜU^ friichx vaeh). — Es gehurt eine gläneende Steinart hreeichnet.
munt ÏH der Bedtg.: Hand (cf. 6 murre; i. •;. mudder od. ratxt.
u. erklärt »ich die Bedtg.: be- murren, murren, brtimwcn etc. — Nd.,
it. auf dm tu Hand gehörenden m«il. murren; nJd. morren; an., xpI., «orw,
,e»de, bä. am vneerm haadig. muira ; Kchiced. morra, murra. — Wohl nicht
U mtr, Sehlamm, ScMielc, Dreck, mit iihd. «lurmeln u. ahd. murmurÔD aus
e. — Entueder dasaclbe wie 2 mor 1Û lat. murmurare u. nmrmur, »ondern mit
eonh'ah. aui muddor, leic auch iild. diesem u. griech. morniiirö (mumielnd od.
Hiid. inúr, mftr (cf. mür od. macr, rniisehend flie>isen, raiiMhen etc.), sowie skr.
— lir od. leer, Lcder; — wer od. maim&T& (Gemurmel), laurmnia. (knitlcrndes
tter ete.) ebenso gut Contracta von Ftuer, Ilöllenfeuer) von einer aus der
noder, müder (cf. mudder), ah mit 15 Bthallwurtel inn, mu (cf. Fick, 1, liii)
nU. sein kunneii. erweiterten Schalbcunel mar, mar.
Mauer. — Aus lat. muriis, was mursi^, nchmutiig, schmierig, unrein,
et (11,180) mit inuuire u. moenia sudeltg, umuiulier etc. — Nid. niorsi>!, vom
tu einer }' mi (in den Boden Vcrli. : nid. montcn (schmutzen, schmieren,
, errichten etc.) u. nicht eu mu 20 sudeln elc), bs. SuhrL: nid. mors (Schmut::,
befestigen, xchtiessen, abichliessen, Schmiere, l'nfialh; /lersönl. auch: SchmnU-
ete.; ef. 2 muud am Schtufae) IttpiicH.ScMamiie.nnrcinlichesFfauengimmer
etc., cf. die l'omi'Oi. morsjiot, morskeukcii,
putuern. iiiorslirot-k etc.). — Jhis nid. morsen bclr.,
. aûrder, Maurer; — mflr-mp, 25 so iit dies eins mit »ißiim. morBi.hcn, niOB-
'..eute. Bflifu, tfiiir mcsiiagc (tifnine. mi'iiiafte) or-
s. marken. di'iiii''t irt sulemét (iifram. nrdriiient et
, Mauerehen od. kleine niedrige SHli'ment) ii. mrnn mau vergleicht, dnss fül
— Dimin. von mi'irc. (faul) soicM die licdtg.: xi:hmtit:ig alê
I, (. marken. 30 morsch (cf. auch mhd. raurn (marsch,
I (Verh. rom J)imi». mÜrke], a) faul, morastig dc.j hnl, ho mäiscn die
n» acherth. od.fig. Sinn, ff. B. von Stämme mors «. morsch von morwn, nior-
Maurem, teean sie sieh renuimmeln sehen auch mit nid. mor« ; »d. mai'ä, inursli:
en Oll. von Jemandem, der im Spiel mhd. morsch (tnl. fnut u. brüchig, ef.
ien verpaast um einen Mitspieler 35 Wcigand unter morsch) ident. »etn.
tu lassen ; — de niQrkcra sQui hen uiurt, Xcrbrückelfca, Zerriebenes, Zermalm-
n; — bC hed mArket; — \\) «m tes, Zerkleinertes, Grus, MuH etc.; — 't IB
Ien, indem man es an eine Mauer iiiks as i'iuer miirt; — du kaust 'n Bah ful
it ea daron zurückprallen u. auf türfmiirt ]ialen ; — dut tOrfiuiirt mnt ûtBÜfd
gemaser Entfernung davon gc- 40 wf)rdPu,^dat du liri-teii d'r ilt kamen, den
Sridi fallen lu lassen, wo dann kau 'r tliu; miitt in 't ti1u|iad stieid worden,
, dessen Stück dem Strich am nach- dat 't wOd nüt na gnii wi'r diir kiimd. —
der Gewinner ist; — kämd jungens, Nd. (Br. M'b.) murt (was klein zerrieben
'n bîtjo mflrkeii. ist, besonders Mörtel), gekürzt aus dem aus
P, a) ein Freimaurer; — b) ein mit 45 tat. mortarituu (Mörtel) entsliindenen mhtl.
rten j/astender u. auf das Verlieren- morter, iiiuvter, mnrtel; mnld. mnrter; engl.
ngegneriscUen Spieles speciilirendcr luortar (ai'cuntuni, eaemeutiim, intritum, in-
trita); »iW. morlcl (Mörtel, Manerspeise; in
TjVnirutl, eine kleine Marmorkugel Staub zerschlagene Steine, Steingrus etc.).
lomer Knicker od. auch eine bunt 50 1. murtjeD, a) reiben, drücken, stosaen,
UKaget, womit die Knaben spielen. quetschen, zerreiheu, molmeu, zerkleinern
Br. Wb., Schütze etc.) marrel, etc.: — In'' mnrtjed dat all' ki'irt nn klCn;
rmcr; nid. manne); nhd. murmel; — b) riihrcti, wühle», mantsehen etc.; — hA
mermel. — Es tat dasselbe Wort nuirijcd d'r wat in licnim; — bô hed aOk
marmer; mnd. niermel u. luonner, 55 d'r in bemurljed; — r) schmutzen, »chmuUig
mannel, merbcl in marmeri'n-, maclicn tlc: — hi~- lied sük Itcmurtjrd. —
I-, marmel-, inerlid-slfn ; alid. mar- Mit ntL (Br. Wb.) murteu (zerreiben, *cr-
mal ; mhd. marmel (Marmor) u. xtossen, tu einem Brei machen etc.) wohl
IM lat. mannor; ffriecA. murmarus, za murt u. tiann sociel ala „murt machen",
^svheinl. mit yriech. marmairü (iO wovon:
9. mrQeit, to^inaehm,vU&äfit, wUtnA-
(«1 elc. '; — sft murlji'n huin ; — se Il(^l>bell
Imn) fnn ringt oftnorljei!. — iVrf. ('.StÄum-
1/aeh) murtji'ji (heimlich »cfúachltn). —
Wohl SU mnil. mtirl, rf. niûrd,
3. innrtjfin, murre», bruoimen fte. ; —
bé hed aflld wai to tniu-ijcn HD lo bnimmen.
— IKoAi com Pflrti'c, /»■(«. mart orf, murret
dfe-murrrt) von miirrpii fort^ebH'lct.
1. nn«, s. motrn,
H. aUH, ;iru«N, J^Ûiaen, Zwany, JVbtAicm-
liigkatt ctr, ; — weil 't gf^n mus wna. ili^n d6
ik 't nft etc. — Auch inut iVi nocfi »ii der-
telbm litdtg. gebräuchlich.
1. md», s. nús.
2. mlls (Dimîn. mûsje, mCisliB), Jfims,
/î^..- ^'O^ciier, Stelller, tleiner Dich alc:
— de inûsen Bttot fwi 't jir rpin dll], eÔ
frätfn 't all' up, wat dV wusxen is ; — där
is gcwÎB 'n BiOs (dnc Mmi', ûd. oa Xagrr.
b^. eÎH Nänchcr, lcMntr Hieb ftc.) hî wwt.
— Hrdcnxart. «. ^riehw. : dllr (od. d'rj
kiiind 'ii niAï austapiien uii hrigd 't kiiid bt
dc lapjiiui, Inpiieu, Ujipcu; — mit 8[iËk faaiid
uiau niCi»pu ; — wen de mûa sat ie, U 't ulLl
bitlor; — liË kîkt nOt so D^ftr Ot, as de
m&a 1» de niälkist; — hË kîkt oËt so wtt
ût 08 'n Bpikerinfts | — d'r ia aog gfn mûB
uudcr 'a t^ir liei stikt od. AM blofen ; —
durcna un inûseii, makeu kale liDseu; — hA
ta flci 'ii kA^ager, dat dc inAsen hiun in 't
IirudBcUap versmoclitfin ; — 't is 'n lu'ig-
Ii^uiIrü lld, dc mABcn iripeii up Btelleni —
„wen du u^t magst, wat ik bit," svgt da
mlis, „den frSt wat Ik echti." — Kd., ijind.
muuB, mdsi tjfti, mub; a/trf., (tjr''v an. mfls;
lal. luüii ffriech. uiQb; s£f. djAbIi, ai&alia;
;t(>Iav. mysi i ruM, mflsc-h; poltt.myai:; bOhin.
msi; atpan., aj'oH. mur; cAurai. miäar etc.
— Von der y inush (rauben, »trhleii, heim-
lich entwenden, berauben, plünnifTn etc.).
3. mfis, MuBktl, besonders der Marke
Daunsen-Muikel (niüa ikn dc di^m od. do
hand] «. ein gewisser muskelaux demSehnlti:r-
Stack des Schtceins (mag fan 't awîn}. —
Nä., mnd. inuua, mda; nUl. tiiuia ; alid. :iiûft
elo. — £s ist daeaelbs Wvrt wie 2 iiilta, cf.
tat. tnosGulus als Dimin. von miis.
TttaW-mtittHyOÜcrlei Kram, Krempel ett.;
— dûr lipst du de gaiiBO m uacm allen ; —
mit all' Bin musenatlen »iikam?n-
Bfiiien,iiiau«efi, Mä use fangen ; — Sjn'iVA w. .-
wen de liutto müst, di'u maut kë nirti.
laüSA-nüNt, Mäusenesl: M. Örille, Sorgt
etc.; — ho hed de kup ful mdsGJiiuten.
mUBen-tand, Mämca-Zahn. — Spridna. :
mfueotHnd gift jjotd in 't land.
nifls-fäl, maU3f(M, matise färben ; — 'a
mösfiVI pCrd,
inlioji!, iNHi^ke, Mäuschen; — Itrdcnxarl:
kkines lieben Ktnil, LirlUug ele.
iDDsig, mau»ig; — du auu dt nEt d
maken.
S nÜKke. «. ini>B,je.
mfiM-kflIel, Mitiaedrect.
'n leat M 'n intUlip;
't itnDl (mcr DiAkf'gi'R, wot man d&ria ri
10 liiûi<-ii;ïeii , imutati mit ûrei m4 ti
Strängen., in der Weite flethlen, daiu i
Qejlecht nicht Jlach od. breit, sonderm m
riäid ttird v. rund umher kttuu Lüdi»
Vertiefungen (cf. mütbgt) sHyt.
10 musxel, od. cigtnti. f«i« es «kA m^
gprocJien uiir'I u. mit tat. niUMulm b
verselioben etimml) mnnbel, AtuacM, ,
aondors dit tstbare Jdietmvachä -^— va
nu«>oI« iLt«a Villen, den nnU jt fr tlT
20 knkcn 'n «Ulfcrn lepcl in holden, um lg "^
of d'r Qk giftigen tu«kcn »DnL
niaiNelbaBh, Mvnchdbank.
nnsite-lê. Sudelei, Schmiererei, sehrrailM
od. heimlieke uneriautiU GesehichU ttt.,
3U maBBolkrüm.
■DOsKet-celd, Heines Grid od. __
miln.-i-, ÄJfiHs*-W, — JOii mowlgMi-
.5o Amofint, Keil früher in wanckalM
(iegmärn von Afrika tu Asien m
SO kkiiir Miiiirhcln als SeheidemOnte
(t. n. in fiainea die Cypraut
mauriaehe Münee) wurden.
inUBHel-kalk, itusehtUudk.
DiRNMj-krAn, Sctuauts- od.
3G heimiieher, unerlaubter, siUiieh
ud. hetriigeriatheT u, UdMeheatt
b^. dergl. Ot^biehUn; — wal tl 4lt
wir ffir massclkc&ui ; — du mnu iä_
inosaclkrAiii (od, mBaa^t) maken. —
1 L
sein.
TheU
iun«velti, ßutterH, eitrhäa, bsn
heimlich piil einandinr reden, tlriwdieUet
treiben rla.; — wM bebt fad. hei) ff t
43 wt^r mit 'n uudw to tntuftCln'i' — M
Subst.: gnuuwcl, Oeßümer. KeimliekaS
rede etc. — Nd. (Hannöv., Sbide «
muBselu M. (Br. W b.) mmUra. — %
von lld. mussare «. mnasiiave, wim )
60 mAtiro, sowie unnerm maiien ii. 1 muUi
i'tc, rur y mu (^Wihm «ej gthtirL
2. mnüNoln, nc&rnwtJCTf, <(ÄRH'«rm, wft
mantachrn etc.; — )iß muuHld tük sa U
'u swîu; wat muiuulit du dtr wür tarvgt;
56 hä beuiuNSeld (bischmuM, beaudeU elc.) it
od. Buk dlrwlL — Ä"(t (Br. iVb. SehMl
ele.) uunselu. — Davon musscij w. gcnod
(Sudelei u. Geeudel elej n. tnutelk. ^
(lucA iid. uiHRielM) u. rnnraelic A'> •VeniXl
flO etc. — JCs gehört «wM inrt vtßOm. a
H wuM. moMchelen (icreare, ex-
ijlcfln pEDgaem et deniam ulivam]
i. monel, moBcliel; mnld. moschel
OT» pituita, pingniB, deoia ac
Hn) oä. Mu mfläm. moBscn, mos-
lîiir, duuiair, pourir); mrild. iiiossen
■itnm traliere) u. eu mnld. mosBc,
lucor, litai), was sclbit tcieaer mit
titii; prov. mozir fschimmtlH) aus
aacor (Sehimmd, Kahm) fntslaiitlcn
t, während das obige tnflim., tnnld.
aoKhd (cmasior oris pitiiita ctc.)
^ dem lat. mucus (Schleim, Rote,
i. dem gritA. mn^A (Itotz, Schieim)
ww hem VergUieh von giîcch.
'iU; Scktmppe) wohl mit lat. muror
Iben y mnk abitamml, lu der nach
X ^3) auch griech. apo-miissô «.
ogo (atiMchnanhen, auggchHcuien)
t
ig, miSHelg, mDNlîj^, achumUig, uii-
wnber, trübe ; ~ ilat sQgt dar in
u musBelig ftt, dat man d'r hast
ord, um ilär wat to gpnôtcii; —
irEr (schmutziges, regnigtes, trübes
— de «akc is m* to musllg (:ii
H. süvamtiig od. faul de.), as dat
' mit befaten mag; — de Bake siigt
selig (faul, veraltet it. schleclU ml.
. verworren) At, ob dat de Dog klär
i ÎB. — N'd. mussclig.
ndje , Mausetähncheii , auch von
m apitsen scharfen Kindenähiichen
'; — 8ÎQ Kl^c mûstaiidjca sunt ao
lat 't blOd d'r gltk na kumd, wen
: mit l»tt
i od. Knittert, Mostrich, Senf. —
(. w. Spriehw.: in"' !icd aliîd wat
'd malen (fig. scharfe Bemerkungen
«, «u kritiairen etc.) ; — hf; hrd
Bp de stürt; — h6 knmd mit de
1» de mâltîd ; — lit wi-t war Més
maus, bt. Bartlicl) Ae mustenl
ost) lifild; — ik wil il! insca wiaen,
iham de mnstcrd mäld. — Nd.,
tert,inoitert;nf(^. mostaard,]nosi('rd;
tard; aeugt. miistardc; /(«/., jiorl.,
iiarda; a/rnn«. inoubtarde; nfriiii'.
; Span, mostaza ron lat. mustuin,
Mostrich von Most.
1-mlIflB, Senf-Mühle.
SSS K
mnsterd-gfit, Senfsamen.
1. mnt, muss u. auch subat. Muss; —
't is 'n mut od. nius (s. 2 muB).
2. mat. Gras, Mull od. Bracken, Abfall
5 von Torf etc. — Nid. mot (fauliger od, ter-
modcrter Abfall von- Ilolr, Torf u. dergl;
auch Schmi'lz, Unrath, Moder, Dreck etc.;
feiner Staubregen, Nebel). ~ Wohl ident.
mit ags. mol ; aeugl. inot; engl, niote (Atom,
10 Sliiiibehen, Splitter, Stückchen etc.) od. viel-
leicht auch mit mhd. mot; bair. mott etc.,
9. unter mudc u. cf. niuddcn, inuddig, muddcr
ctf., sowie auch ital. motta (ha'abgeachuemmte
Erde) ctc. bei Die 3, J, 2S3.
16 3. n. 4. mit, k. l u. 2 mutle.
nnt-hek, viereckiger Bahmen, der den
Schweine» od. Säuen (ef. 1 ninttc) um den
Hals befestigt icird, um dat Ausbrechen
derselben ans der Weide za hindern.
20 mul-hekken, (schenh.) unordentlich eggen,
b:. icählen, leie eine mit dem muthek ver-
sehene Sau.
niUtje; cf. die Bcdensart: mit litltjo un
mütjo unter liiitjc.
25 1. maljen; i. q. motjcn.
2. niuljen, schmiere«, manischen etc., —
hü miitjcd wat lic^rum od. torcgt. — Zu
2 mut od. 1 muttc (Sau), wie sauen zu sau.
3. mutjen, mit einem mut od. mutte ge-
30 nannten Schiffe fahren. — cf. botjcii von liut
niilüfi, mlils, Mittle, Koiifbedectung. —
Compoi'. : nagt-, Blilp-, trûr-niülse ctc^ —
Biideanart. u. Sjiritltw.: dar ia gi^n Bmtt<^n
mit de miits na; — ht hcd vrat in de mfltge
35 (er hat ctKos Heimliches vor, fährt etwas
im Schilde etc.). — Aus mlat. aliniieium (Chor-
kappe, Kapuze) cf. Wiigand.
1. nntle, mut, Sau, Stultersdiwein ; ßg.
auth eine schmutzige od. säuische l'erson,
40 wie auch sau u. swin : — 'n mutte mit iwalf
biggcu. — Nd. miittc, mudde, mudjc; mnd.
luutlG, tild. motte.
2. mntte, mut, auch mut-H('hi|i, ein yiusa-
schiff mit fiacitem Boden u. niederzulegendem
45 Staste. — Ob vielleicht mit 1 mutte urspr. eins,
wie das bullo genannte Flussschiff mit bulle
(Slier) ? cf. auch kuf.
mutlen, wiiesen, cf. uiotva.
multen-Npek, Speck von einer Sau. —
50 Scherzhaft auch für lat. multi|ile.\ in der
Ucdensarl: practica is muttcuspek.
N
teird im Anlaute oft
od. auch abgeworfen (cf. iiärs u.
brd N. 6nl, núBt ti. ösl, arfu u.
ler u. uaddcr, akc «, nakr i'lc.) ». i
tritt mitunter auch nach k für 1 (cf. kli-pel
II. kiiiipel, knútlûk litaU klüflök etc.) ri'ii.
Jm Uchrigen rergl. Bemerk, zu m m. s. ll'ri-
) Icris bei S c h. u. L., Weigand u.Andcrcn
ipsgen da ÜMkstal'eHi n, wo» hier noch
bemerkt tri, <iais dfr Anhnt a mir auek
oft am gn, kn u. in nphäretirt tu sein
Helmut, triV dien bei ährmn, mit ho anittu-
tenden Wdrlern stet^ grju;hahtn itt.
1, ni od. na u. nagu (Compar. ahn, nni3er
V. nager; Saptrl. nlLKtc, nAst u. nAßstc,
nltgBt), nahe, nah, dicht, dicht an, dicht bfi
etc.; — sfi wän'<D 'n ander lo na ; — ilat steid
'n ander U> na; — he kuind tuî to na ; — dat
is hir na au M. bî; — 'l is ua au so wid,
dal ht kUTud ; — de iI6d is tium naj — dat
kiind Iium na aa 't Iiarl ptc. — Mf., mnif,
oll, otiKn; nid. na;^ miiM. dai?; afries. dI,
nei (niar, niiK^r, mn; nbst)-, ir/rics. ncfi
«/»'«i. näi, nn^ na'J. a(j; AWj. nii; vjoug.
dMi ; n«. nAli (nHhor); u^. mtali, n^h (nCtir,
öJt; nfibst, rijhsl); om;/;. nPh; cnjfi, nigh;
an, nä u. Da«r; nort«. nan; iI/Ih. naac;
wAiTiv!. n&r; ciÜ. nil), nfüin; wAij. nähe,
nftrh, oA; (jo(/i. nfliv, nCliva. — Otrm.ürd-
form (nach Fiele, III. J57) nahï, nûliva
{"i/. awfc flau) M. rf<e«e fli« nauh-va, denaen
Stamm nanh (iW^. onk, Diuik) iiiif «(f. uav.
Baut — nnjftti (erreichen, koinmrt» ih, treffen
auf, erlange.!!} u. lat. nono (in nancio, nan-
ctBCor) laateerieholiea stimmt tt. wonach dann
in nAhva od. nanhvu der Begriff des Er-
reichen» twn, od. den ÜasaminetilreffeHit mit
v. Treffen» auf (Einen auf ein Aitdtren) u.
der der unnultetbaren Ücrührung od. der
Nii}ie od. ülierhaupl die von: erreichend,
lusommentreffend u. berührend,
UH' od. nuhe-lieffend elv. liegt. Oh
aber »kr. qov »tehl au« mit verwttt u, dieg
eine Namlinmg von a^, ida. ak od. al»
(cf. $tr., send, ac, gehen, sich bewegen uor,
dringen vor u. etn, kommen od. ge^aigf»
an, erreiührn etc.) tri? — r/ dieserhnW
auch unter naclit u. attg die y neJf.
2. nu od. ai, nach, d. h.; a) in der
Mrcbtmig nach Ktuntn hin u. a<A dienern
nAIiemd od. ihm folgend u. «n atteh hinter
dieum her; daher auch räundich «. teiffieh:
hinterher. Später, hinter, rurück etc. u. b)
IN der Richlun!/ nach Elieae hl» m. mit
dietem Eliea» tueammen Irgend, Etwas
tid. Jemanden in u. auf eeinait Wege er-
reidiend u. mit ihm gehend, mit ihm den-
aelben Weg od. doeielhe Ziel gehend, Jemen
Weg od. dessen Ziel folgend od. dtneelhen
Weg u. dtcHaetbe Ziel mit ihm verfidgetid,
dieselbe Abnicht habend u. dienern gemän»
handelnd it. »elend od. ailii}irechend ; ilaher
Überhaupt auch: gemäss, ents^rrechend etc.;
— bA itürd hum na mt u i — Ik gä na
liOs; — dat is do wog na 't ßoatlins.-— a^
lilpcii d'r ua (da nach hin öd. hinterher),
dat t6 wat fan kngeii ; — hi kumd mî nit
(od. acbter-na); — M kumd uu ml; ~ dfl
klokk« «eid dAi — b« de* nit 't »r
de huto 't na) — oa nito (pro rab
ht likt na tm mHer ; — dat tOfd je u
na nt; — dat w so rrgt aa üa an (
6 Sinne sutreffend od, gemüsau.enUprtei
— nn aln mêoiiug (nach od. gemäss
Meinung) ligd ilat nél ({od; — liê i
ua (devigemäss) lo úîia ; — all' na de
(je «ach dem Thuenden od. Oeschehen«
10 Je nachdem der Tlialbesland ist) .- — hi
ua stu mtidor niks pa (er liebt, schältl,
reyisctirt seine, bt, gehwiiamt seinrr .
nicht) ; — he fragt dY DJkt na, of hf
krigt of in dp hnwcrkami) Ki&rd «mi
1& of ni^ andi-rs frir iln hualieidca hi^tei
— Jfd. mnid., nid. na, mnld. nae;
n«i, na; agt. nt-ah; ahd. uäb; mhd.
md. nlL. — Es ist formell u. begriffU
mit dem ttorigin na u. erklurt »ich
20 Bedlg. au» dir »rspr. Btdia.: mch It
auf Etteas tu, kommen tu Einem, »»
erreichen ete. der y nanti od. nank
aoieie auch aus der von: (Eine* (
mandett) erreichend u. dir» btryihre
^ des ursjtr. näiira {n. unter 1 na) txm
Ken dm Krrekhen (von Etwa* od.Jrm\
stetH ein Beuiegen in derselben Sieht.
ein Pbigan (dien») vorautsetst.
na (a kurt u. hart), fragende, od
80 als Zuruf eintreffender ErieaHung e
Folgelcislens gebrauchte l'artikel; -
will hest dn? — na! wel is d'r? — i
nu|! nilt du wol uinllk ; — iial In
6k giid dOu.
35 ni, s. ac.
nu-ûrdon. nacharten.
nn-ärdnef, ein uachgrartelri Etm
Etwas wm der Art «. Katur dts
od. der Mutter gleicht od. was mu
40 diesen edtOharneternig od. EigeHlhünti
ererbt hat.
Iiab«r, Nachbar. — Sprichx.: '»
nalicr i» livt» oe 'n ferre frOad; —
ilîii ualicT IM, man lAt de liAga tili
43 «Um — frAgd min naher Fii^k, df ■«
as Ik od. dt> ia nbt lo 'n schein ot
al to fr Am i« naiwnt i^ot; — elk I
naber* kind, dun wtt liö «at hf fi:
Wif. naher; mntf. naghebUr, uakebAr,
50 naher, nuber, neiber; ntd. nabunr
uuhliiir; lU. u&bCir: ahd. nAhcanür
nlchgohttr; md. nâkcbftr, — ( omji
ua (nahe) u. búr (Baiser, Wnkner, Bn
wie das glcichbedeatende ON. uahOi
&& uabA, von ua »■ bAi (Bewabaer, Bai
nBb«r-Iik, a) nathbarHA, freunt
lieh etc. — b) nachbargleieh, gfaichbe
mit dem l^achbam.
oaborn, den Machbar beiachen •
BO ihm umgekai u. halten, gMte IfaMu
U& NAQEL
_i mit dem NaMar hatten; na-dat, nachdem, je ttatJtde»; — idl'
hco tô nftbern; — sê naberti mit nadat 't ia un útsQgt.
; — lé konen gûd mit 'd ander nüdel, s. natcl.
nû-dêl, NacWitil, Schaden etc.; Gegen-
Hu, IfacMarin. 6 aale von fiirdOl.
ilMk, Jfachbarâehafl. ^ n&der, näher; g. 1 im.
makebd; — 'tisnabî; — ik kenn' M-itiAtaaH, nachher, gpäler etc.; Oegen-
1 n vat fan nabi. sals von vor der Hand; — ik kam
bitei, Keuerunff (HoU, Torf) nach- iinderhand bl dt, um dat mit dî to boprolcn.
achheiten; — 't tflr geid ût, du 10 andern, näliern. — Zu nader.
ivat nabütpn. nâdjp, nûdljc, nâljr, nütkje, Nähtchen,
Stau (naeh-hüssen) , nachmhlen, cineUeiueNahl. SpecieJlaueJibeiHi Stricken
iste od. auf» Heue Kimchäasf eine einfache od. dapi>elU Reihe umgekehrt
t. B, in ein Unternehmen. gestrickter Stiche am Strumpfe, tn der ecllen
ad. nagt (reel. naghl). Nacht, 15 'Länge od. Breite des gestrickten Zeugte; —
Zeit Ewiedtta Abend n. Morgen ik licbb' al wer twC nu^es nii de strOmpo
td- w. Morgendämmerung; — 't is breidt.
nuht; — 't wiird kant nacht, so Da-dürKt, Xachdurtt. — Aach Name ver-
D IQcht kwam d'r up; — de nacht is nliiedencr in der Xähe von Ortschaften be-
Î dag brekt wer an. — Sällinel : 20 Icyencr Wirth^täiiser.
gnae Grao', slüpt alle nacht in d' n&-dragen, nachtragen (sinnl. u. irop.).
bed gen fli'ak im ük gOn blöd im na-dramnen, nacJitickrcicn, naclUärmeu
alle minsken güd. — Nd., nlil, (Jemanden daB taas er gesprochen), »ach-
acht ; as. naht ; ags. npalit, neht, treiben.
bt; aengl. nabt; engl, ni^'ht; an. 2S na^diil, nachtoU, ntichher od. hinterher
tt; norie. uatt, nott; dän. nat; toll u. hii»r.
natt; ahä,, mhd. naht; golh. nabts: n&ffl, n. ncfcl.
(nocüa); griech. mix (nuclúa); lit. naiïfi. Nabel, narheiiarlige rundliche Ver-
litt, aects; <tr. nikta, nakti. — liefung im Leibe. — Nd. uavol, nawcl;
tnd. naktaru (nächtlich); skr. iiHk 30 mud. iiav<'l, uatfel; nid. navel; mnld. iiavri,
nUcb tt. ut^, nifa (Nacht); griech. nacvcl, naffel; afrien. navla-, nfries. iiawcl;
aúchioB (nächthch) ; air. in-nort, mtl. navel, naffelke ; mang, ntigcl ; ags. nafala,
(bac nocte) etc. — Vielleicht ron nafok; aengl. navelp; engl, iiavcl; an. naßi;
Kl 'rf?- na!( (gehe«, sieh entfernen, nortr.. dän. navle; stftwerf. nafle; alid. na-
tK/m, vergehen, verderben, unter- 35 tialo, nabflhi, uahulo, napalo, napolo, napiilo ;
u Grun(^c gehen etc., cf. unter noi; mhd. nalirlc, nabcl. — Wohl Dimin. od.
, weit dann die Sonne od. das Licht jedenfallx Weiterbildung eon ntt. nave, nawe;
iieh entfernt, schwindet od. unter- mnd. nave; nhl. nave, naaf ; ags. nafu; ahd.
vertchKindet, b:. gegangen v. rcr- nalin, najia, inM. mibe (modiolus rotae), wt«
fe» ist. 40 dies aus apreuss. nabis (Nabel, Nabe) ; skr.
na, bei Nacht, uächllicber Weile. näbhi (Nabe, Nabel); icnd. nabi; nper».
igu, Nachtigall, Naektgäiiger etc., iiäf (Nabel) erhiilt, dessen urspr. Sedtg.
galm. — Scherstceise wird auch wohl: Spalte, Vertiefung od. Hins, Lach,
eaKind, tea» des Nnchtx oft schreit, Bohrloch etc. ist, da es Kahrscheinl. ton der
1 nacbtigal genannt. Vergl niicÄ 45 y iiahh (fcrirc, lacdoro.occidere, 6.1, fiersifn,
iehw.: de éne sin file is de andere 2'^alien, «jinftcti, reiasen, brechen etc., cf.
Ügal. skr. nübh, zerspalten, eerbreehen etc.) ab-
'Mrle, Nacht-Marc, Naehtgespenid slaimiit.
mwe. na-ffan, naehgehen (sinnl n. trop.); —
■nft(Nacht-Babe),Nachtschicäriiier. 60 he w hiim iiaciin; — wi willen dat äfcn
d. nal, nâtb, Naht, Strich od. Linie mit 'n ander nag!\n etc.
tê euaammengcnäht ist. — Jlcdensart. nuKfi iiager etc.; ». 1 na.
hie.: gâ-bi-dc-näd (s.d.): — dat naRel, Aaye/ (unguis ii. clavns): — nagels
I de näd (das kneift an, geht nahe, up de tIngers etc. ; — du iimst d'r 'n Intjen
schmerzt od. das dringt tief ein, bb nagcl in de wand shlu ; — Hedea^art. u.
m Hegen od. einem sonst. EHean) : Spriehw. : liê drii|>t de nagel iip de kop ; —
. d'r h'is (od. naii) up ; hi> kikd in de nagiet to Omauils düdenkist weson ; — hir
1. — Nd. nad ; mnd. nal, nälh, iiäd; hed 'n nagel in de knp (er ist hachmSthig).
d; mnid. nanl; ahd., mhd. nüt. — — 7>/wi'ii. nagel ke (kleiner Nagel ; Qcwürz-
1, hs. ahd. nfljan etc. CO aclke). — Nd., mnd., nid. nagel; afries.
noil, ntl ; wfrie*. neylle -, nfrioL n^je], n^ljft] ;
heil/, uoiel; »<U1. u^l; watig. u\\; a». nag&l'.
aga. iiaegel; angi nACil; «n^l. nitlli an.
nagli, uagl, cûgl: n»ru>. oagl, uagle; Khwtd,
uagct; (än, na^to. d^I, lU^gl; aA4. usgal,
Dagol, iiagil ; mtid. na^l, nall, neQ ; ffoûi.
nngU (Sagrl auf den Fingern u. Zehtn,
unitiiii; eüerni» od. Mlternrr Nagtl od.
»charfen »piUeii Jung sum KitixUclxn u.
Feulmiichm ete., i-luvua ; — (Irwärsnrllf ;
— ahd. auch Augenkrankktit iltr J'ferdt
«, tiear koM wie auch tnnld. [cf. KU.]
die Mnst plerygiuin genannte Augtiikrank-
hnt); lett. nacla (merner Nmiet, clavua).
— Wühl (ff. tat. iingiila ton a'nguis) Fort-
bildung von einem uniT. germ. naô. iWM
mit skr. nftkbi u. naKharfi (iingcu«); lä,
u>u; ruM. noenti; apreusi. na^tia; k»ltrv-
aogüti (danieUit) ea einer y iingb gthlirt,
KOEiin auehlal.w\giiiix /ti&.iunga; iV.inga;
kytuT. eguin (Nagel) mtlleicht nbftammen
M, die beim VergleKh von äkr. uagha (Krätre)
in nasha-mArA (Kraut veriilgeHil) wohl die
lirdlg. .- glichen, judten, kraUra etc. haue.
nugnt-bult, KmU od. Obf-r»c1trnkel, Leniie
u. swar nicht aliein die Hintfrlceitte od.
da» autgaehnittfnr. Stück llintericuleii-
Fleiieh u. die VardTrkeule (r/. jflilen- od.
Illljo naxelhnlt) vom Hind, wfkhe tmide ge-
wohnlich tum Bäuehern petiTaiKht (du katiKl
«ol 'u iiftr oagellioltKii kujten un d« rükam
latou) u. avch geräuchtrt anxxiMitMlich
naicelholl (wî bt^liben nog Hi nugelhnhnn
hangen; — <lu kaost fan niiililng wat nngel-
hfilt Ifferüuchertfa RintUkeulmfUiiich} aiiÎJnn
Mf,) gfimnnt xcerden , mindern a«th die
Lernte od. der Otiarschentel d(» MenKtien,
gegen dm die Ilosen-Tiwthe angebracht ut,
woran die lirdfnnaii : bl de na^elUoH «^kcu
— od. \>\ lic iiagtilbolum kIIiIcb laico (bei
Htm Scltenktl tut. der Inende »tacken ed. ein-
ettcken, in die Tauche Micken ete. — <xl.
bei drn Lenden gleiten u. vertthteindrtt
laticn) gic/i hertchreibt. Äueh tdd. kömnU
da» Wort na^hout in der Bedtg. : magere»
gi-rduehertt» Stftck Fittich vor u.
int e* wahrscheiid., du»« dic»r» Wort kein
CompM. ton oagi-i in der Bedtg. nnguia,
KOndern i« der von fla*ii» iX a. drmnach
entweder urnjir. ein Stück Uotj wiw tds
Nagel gebraucht wurde od. cinna Kagel in
dar Form glich (^tt zulaufend w. lang ge-
Oreckt) baeichnele od. diaelbe Bedtg. wie
Bolt- Nagel (cf. KreiuhaU u. UtdekrrHf
u. Bo Ai'er aucA = Naotl wm Hoi:, der
ja auch HNf «teMfiJicA diâ u. king od. keinen-
fßrmig sein kann) halle «. dann ' ~
Weûie wie Keutt (cf. 4 kl'
Lendenaück dra Rinds augi
Möglich i»l es aber auch,
oagel-Iiok unpr. ditBedlg.: PrAfii
o(k SehlageAolt (BoU wo» mm
Eintreibe» ron Holt- u. Eutnnägti
braucht) halle u. dura dann die Vt
6 na^l nicht dat Subst- nagnl üt, oc
sum Verb, nsfceln (a>ieh prttgid geh
dtn dempa*. : pragc-l-bok, prdgul-pilil
KoJd tu prQfTf-Jo) gehört w. »omit weg\
unpr. ktvlenförmige» Uetlalt einet t
10 tum Naadn ad. Ni^el-JCintreiben geh
ten StiicJ: Holte» auch wieder in die l
Keule überging ad. mertt mAtruhn
ei»e Klum ger^chertt (eint» dieit»
uagel od. einer Kevlt in der For*
15 chendt) u. auch trockne u. hartt Binc
angewandt itt, wrrata es dann auek i
IticM in die bei unt aclfriiitchlieht
meint Bedtg, van Keule od, Obtno
übtrgthen kannte.
20 Xum Sehlu»»e «n übrigent rit ditMtm
noch erwähnt, danH e» ameh ima$. ag
Hu Wart bolJ .n der Btdtg.: Fit
od. (Um wo« die Knochen bidfckt tt.
hülU («. unter bolt) gab. (mh in
26 Compos. Däzel-bolU od. 2fagel-Flt
urutr. die Stdig.t da» den Sagtl (o;
bedeckende u. »chüUenik. od. ««*• «
feMitmmde Fttixeh hohen tc&rde *.
Schwanken de* Auidaulr» ú n. ( leieh
30 nclhe Wort teie umer na^-lhull xi'a l'i
tumal da diene» idte haid in drr £<
Fltitch sch<>n lAngtit rrrloren gin^ »
oueh da.t \'olk bei holt in iiiig«llio1i
nicht mehr daran denien tonnte, dasi
85 urspr.auelt Fleiaeh btniealtt hatte.
Weiland eCellt du* ntd, iiagel-hon
mtigcrea (trockne», harte») gerihtc
Fleifch nicht tu nagnl (cUvatl, sandte
luigcl (luiijuis. vd. hornige litett, J
40 /J«ete der Ftngcr»pite«n ttej,
nscclke (Plur, ingolkct), Naft\
Ndgltin ; — a) kleiner Nagel atif f
ad. Zehe; — 1>) kleiner Nagel cnm
fettigen von Ktaag- — c| die Blum
4S Syringe od. Sgri^^e wegen der Athnh
mit der OewärtnrUte od. tieintt üi
— d) Qewiirineltf. — Sthä. aogrilci«, oi
ni^lUfio, tsaoatt diu eontrvh. mhd. 2V
als Blume u. Geitürt. — Kimm, um
&0 na^cfllka-bilB, Syringmbavm «d.
Hncnhaum.
na^Tftlii, nageln, Nägei worin trfih
Khliigen, mit Nägeln befeMigen. —
unv-Blni (oagaljan): goth. n^tju.
ßS ii]t;;<>t-wurte1, Nagelwurttl.
na^CD. luigcyt. m'il Je» Zähnen h
tilmduibeii, kiaHben, beiitsru elc, fit.
freuten, tcurmeii etc.; — dal nfk^fd Iw
Ahd., goth. aagtka (nttgiti, kraUen, cc
- ), _ WoM mit taigA 1. gkr. iwt
«3)
Kamen
le einer Krtmkheit, Krälte)
Dagh (stetiun , trotzen.
L Degen w. negea.
Oger, näher; s. I na.
1«, l^nle, nachgerade,
, NttckgroM, diu nach dem erst-
Ohen vieder gewachsene Gras,
■■ (Neugrae) genannt.
■, naehwaduen, nachgedeihen etc. ;
■t Khal up de atal nog wol 'n
ioi.
Ml , Jemcmdem bettelnd nach-
ierig nach Etwas verlangen u.
!. — Nid. nahtmkei'cii. Virgl.
>ren (verlangen, begehren etc.};
dcerea (affectare, cum affcctii j>0-
*eäerea unter hungern.
fatJ^úw,8ii&tjiihr,Uerl>i; Gegen-
Mjftr.
»adtend, «aekt, bloss, enlbWsst,
atvon etc.; — ho fori, ilal) stcid
1 hcn; — mit de nakendc aits;
wn hura nakend ûttrukken (auch
iH); — kai UD nakeiiil; — 'n
wea (eine nackende, gänzlich uti-
Oine) Gtc — Nd. naakd, naakt;
t, naken, nakendich; nid. naakt;
kt; afriea. nakad, nakcd, naken;
ik«i; nfries. (Oultcn) naaken,
:kt, nagel; ags. o&cod, naccd;
Inaked; an. naktr,nüktr,nükkvidr;
n; ddn. nögen; süddän., Jütl. (cj.
nagen; ahd. nacot, nakot, nackot,
ihut, nachet, nacchet; mhd.aaket,
xnt, nackent, nackent, nabt; golh.
- Grdform germ. nakvatha (idg.
[ef. kwam von idg. gain] nagala)
it skr. nagaa ; kelav. nagü ; lit.
eU); kelav. nagota; lit. DÜgatä
) tlc. von einer y nag, die viel-
ang versetH u. mit skr, niij
, saiben, sdnaücken, blank machen
ist, KO dann nagna urspr. die
.ank od. glämend, gepulet, rein
uk M. blAt, 1 bär, rein etc.) gc-
■■ könnte.
-witke (auch wittc wtfkc [leeisses
genannt), Schneeglöckchen.
uk, Nacken; — hi hed 'n stifen
an de nak nick bügen; — ^ he
de nak; — ha krigt hum lit de
- ^riehw. : krabst du mt de nak.
& de sak; — Ii6 hcd 'n Bihelm
— he heil 'n hur in de uak, dut
hold; — fan hakken to nakkcn.
kke, nakken; mnd. nackc; »Id.
neck, nick, nack; afriea. hnekku,
nekke; w/ï-jVs. necke ; nfrie». (Johansen)
DCak, (Ehrentraut, fries. Archiv, I,
183) uecko, nicke, (datten) neek; satl.
□ecke; wang. nck; helg. nak; ags. hnecca;
6 aeagl. hueckc, necke, nhicke, nicke ; eni^I.
nück ; an. hnakkr , liaakki ; ttorw., dün.
nakkc; schiced. naukc; <thd. hnach, hnacch,
nach ; mitd. nac u. nackc (ccrvii, occiput,
testa capitis, cacunicn).
10 Vergleicht man bukken etc. von bugen,
bi. goth. biugan, so dürfte auch wohl nakkc
tnit Dikkeo ga nîgcn, hs. hntgan (cf. tiikkpii
n. utgcn) gehijren u. demnach Nacken
urspr. ein biegsames od. ein rundlich
Ih gebogene», gekrümmtes Etwas (od.
Krümmung ewischea Säcken h. Hals)
bezeichnen, woraus sich auch (cf. pukkel
= jVrtcicit M. -■= Höcker, Buckel etc. u.
aM. piibi), buhii, »Ali. Bühel, Hügel etc.
20 von piokati, lie. biiigao, biegen, krümmen etc.)
das norm, nakk (lijcrgkaold, knnde, pukkel
etc.) u. unser iiokke Gtc. als Abkömmlinge
mn nlgen, 6,-. hnîgan erklären Hessen, wor-
über auch noch Weiteres unter nokkc xu
25 vergleiclien ist.
na-)ât, Nachlass.
na-latnii , nachlassen , surOtklas-ten, ab-
lassen etc.
na-l&teme\ia.f, Nacklassenschiift.
30 na-latig, nachlässig.
ua-lüp , Kachlauf; auch vom nachlau-
fenden leichten, fuseligen S^tirilus als Gegen-
snts von filrlöp,
nan, .«. näincn.
35 na-maken, nachmachen.
ua-mäksel. Nachgemachtes , Nachgebil-
detes etc.
nanio, nan, Name. — Sedensart. u.
Sprichw. : 't ia um aük d'r 'n nüm mit to
40 maken; — I£fp kinder hebbon fflle namcn;
— 't is not glik «0 't kind hi-t, wen 't man
'n nHin hed. — Nd., mnd., nid. namc, naam ;
afries. uomn, naraa, nemu; wfries. namine;
nfries. (Johansen) nö<>m, (Outzen)
45 uOm, nöm; satl. iiüme; wang. númmc; Itelg.
nHio; as. namo; ags. nama; aengl., engl.
iiamc; an., ist. namn, nafn; norw. uamn,
navn, nabn; schwed. namu, dün. iiavu; ahd.
namo; niM. namc, nam; göüi. namo; lat.
50 nomen; griech, 'ü-noma; skr. näman; send.
nimaa ; aiicrs. nâma.
Der einzige hcweis für eine urspr. form
f^namaii ist in lat. i-o-gnomeii u. i-gnominia
erhallen u. wird hienach wiHd wie für lat.
65 noscore n. noius t-tc. die y gan, gnil (er-
kennen, kennen) für nlinau anzusetzen sein.
iianielik, nauelk, namentlich, besonders
etc. ; — namelk (od. bmamelk) tlit. — cf.
nemlik. — Ahd. naniolicli; nid. namclijk etc.
60 namen, genommen ; s. uciiicn.
nKuoD, n. ncmen.
Nanno, Kann«, wt. Name. — OMdiln.
Nanncn h. NuiiiiDga. — Wikt mit mnil-
naniiH ( Väterchen) a. griecli. uänoM ((Aeim,
(IrostvaltT eU., tf. a-acft Oliaue) uTfpr. ein*,
wie z. B. auch Alle mit attc, Mtc ( Vater rtcj.
na|i| 1. DHpp«.
uaii'lioliler (Nnvf-2talttr), ßg. ein Sda/tr,
eine l'cTson dir mh Napf od. Üeeher hidt
od, richtiger xn/il die vnm Secher pfW hält
ml. ihn lange hält v. nioHt ijemt wieder
altgieht.
na-pia, Naeh-Pein, Pciu od. Schmert der
»ich nachher eitiêleSt.
nitpke, Na}i/c?*en, kkiner Trinknupf,
kleines NApfnhr.a auf der Eichel.
nnppu, iia|i, Na^f, SehaU, hMtervrt Beeken
od. (regrMrr; — Plur. nappt^a; — Dimin.
niii'ke. — Xä; «wd., nid. lutpp uii, uitp;
ttkd. Imapf, uapC, uajih; mhd. utpb, napf;
aga. Imaeii; Ofngt. liDap (Trintenchirr,
Aup/, Beater, Sehale). — Ea wird tieeifel-
Ute dasMlbe sein, wie an., ial. huappr (^lo-
buliM, Caput, kiigtlartiger Koriiir, Kopf,
Knauf); norm, napp (Kopf otl. Knaiif,
M. B. einen rfmäeuK od. einer Baute) ;
achwed. t)a))p (Najtf; Ktiopf od. Knauf,
Warte am Saughorn der Kinder) u. ver-
wei*e ich wegen der Bedtg.: caput od. Kopf
«. Nitfif od: halbkugetßrmigeg Bohlgefägn
auf kop In dm- BeStg.: Schräpfkopf (ad.
Saugtet^/, Saugknopf, Saugioarte, Sauffnapf)
od. ak rundliche» Hohlgef&K (Tutee, Triitk-
glas, Schah, Napf, THnka^ale. Becher,
IlirmchaU etc., cf. kop) überhaupt, wobei
rji vtir 6eim Vergleich von kop al» wahr-
neheinlieh vorkömmt, dang die Bedtg.:
Sehale od. TundUchrs Uohlgefät» auch
hier bei liuap od. linanpa teitder die «r»pr,
int u. ebenso wie hei Kopf die Bedign. des
an. huappr ciiw der von Schale od. rund-
licht» llehlg^daa fjUstaiiden Kind. Ver-
gleicht «ian nun aber weiter, dass im an.
neben hnfttipr auch die Form knappt in
deraellien Bedtg. erhaUtn ist u. das» ahd,
hniixui (ef. mittel] mit grittA. kotd^ etf.
auf eine aas knd, kand (be. itrtpr. «kAii,
Kkdod) cersetste y knail surüekg^, sowie
ferner, dast Fick (t, 809) griech. kui-phas
u. gabplio» (Dunkel) neltat BkÉpô (bedecken)
K. skuipaios u kulpos fdiiitkel) tur y Kkup
(beiieeken) stellt, »o scheint e» mir auch höchst
wahrscheinl, d<i$s die für an. hnuppr u.
ags. bnaep eic. u. fär an. kiiappr an.ru-
Meenden Themata haappa u. kiiAppa od.
Imap-a u. koap-a gUiclifaUs auf eitte idg.
y skap (tiaaaL gkuip, skatDp, um^aeM
skuap) euTüekgelten u. demnach mit uümti»
schall H. Bcliip, towie ferner mit gritek.
skupkos u. akúphoB (Beelter etc.) u, vielleicht
atuih mit kuphi, kutabb u, imM/M gem
(4. unter kop am Sehhuge) »eOml t<t ei
dz-rselbfu idg. Y *fcap< ttfiuite». kaji (\
Kpaiten, Waffen ttc-, b». «teehen. grubt
0 auch kappi:, kapti«]] ptc, u. ferner
hnafipA in der Beatg.: Sohale, Trink
tie. von der y iikap, »palten etc., auch i
u. schll at. TOn der >' akitl, (kar, »,
etc.) gehären.
10 Auch unter« AnUtute gna. ani, tno ad
mir (mtnigslen» tkeüweüe) aux altan
^ina, alin t, thno, ht. tdg. ska, akl, ska, en
Bkan i>tc., H.-tigesitHtktnen»taHde»tui
i>( dienr wegen dat V^tilrrf anter rfww
IS Muten tu vergleichen, Kohd hier noch
bemerkt wird, dae» die Laatoeritchtebitt
Kruyeii.^iung von k « u h u. jt h. von :
in den nin-i^erm. Sprachen u. tiialteteii t
au» nicht immer Statt gefunden hat.
ao ]iapjieil-HD-aIcr#o-kër<], r/n Uändli
Käpfen u. Mtltemea Ketten ad. Lift
nar, «. narre,
1. n&r, s. naro.
2, BÚr (Ctmpar. narcr. lArâer ; — S
35 n&rxtv), kaajqi od. beengend u. dr^
armselig, elend, ncMcchi etc., bt.btetii
drückt etc. ele.; — 't «üikt iipUinite
(od. knappa, uau«, bcaaude, ilriUdi
al^Hic, Irürig^, (^Icude eto.) lüluo-, — I
30 d'r 80 uär (bedrOcIa m. trawig, »
geschlagen etc.) ben, Hat hf hââl gA
upaleld iin gän ISl &fm eit: — 'tgck
luiui u&f (es gehl ihm nur armtetiti u. ic
od, trattrig elc. u. twar sowohl, da
95 hungern u. darben mues, als daa er
in Khlechlrr Lage u. krank iitj; -
tOgt d'r man nftr (knaiqt u. armuHj
od. elend u. »ddecht rte.) in Ii0( f»
hum) ût; — ' ilat ii 'a narcrn (armi
40 H. elender od. trauriger n. eehleeMer)
od. Uudel; — dat U 'a n&r hte /eng
kleine«, elendes, armselige», «cU<cAlw
(i^. ein Jlaus wo man engt a. bei
susanunengepfereht u. »cMe<M mthn
45 Dir vier (traurige» eleiuUtsehUchtes W'
— de kICr «ll«ii ullr (icMecht etcj;
iiaren rok (ein elender, echobiper Bar-
nkt land farmea od. armetligee, el
schlechtes Land) ; — H it ml ao nb
50 engend u. druckend, traurig ttim
niederncldagend etc.) to, dal liC »la ff
loreu hed, Jut \k ju 'l liCl n^t «Lf)^
wo mî dal drftkt; — hß wiird d'r gti
fao, OS be dat C-Ieod na Udoa mit )
60 miu; — ik bUa nkt lo mödfli — &
'a Daran (äen<ier, erbdnäicher, Ira
ctcj kün-I; — ht licd man 'a oaren
(eine engt, tchmale etc. od. beengte
Athemnoth leidende Brust, bt. er üi
CO bruxtig, od. er hat überluiupt eine hI
est KARE KAR
irtir nftr^boraUg (engbrüstig) ; — na-rakken, rfen SthmuU od. Koth, den
fr ■) *n naren (beengende u. er- ein Anderer hmUrlassen hat, wegackiiffen
!^ od. drüekaide u. sckUchte) IdLht od.aueheine^ Andern Mnttrlauencr Sudetei
dit man hast g£n am knt;?ii kan, u. I'fuwherei besgcrml HticlikeJfeii u. in
to ie im d'r hftst faa ülgeid; — 5 Urdnvng bringen.
kt od. ruitt n&r frfa« HcAmecitt od. iiarbn, narh, a) d/e einwärts gekrümmle
dättkt od. erbärmlich, bf. so, daan Siiilse eines Oartetimeisers od. mg. Kneife
lata davon tu Muthe wird). — ofl. auch eine» Pfiumieiters ; — ^ die
u: gdat iQDt narc lldc'ii,'' sä' do seilwärU gekrümmte SpiUe od. die vordere
de bûr mâkd bîd kinder sûlfst." — 10 bogenförmige Krilmuiung der Sehnride eines
■r firaurig, etend, kläglich, erbarm- Rits-Mensera ad. Hilz-Kincns, womit man
}; mnld. na^ ; afries. n^ra; wfries. Zeichen u. Namen auf Balken u. Fässer
'KOtgt, beängstigt etc.); nfries. naar, ritîl; — c) die unten an der Klinge eines
: (enge, sehmal) ; sali, naro (traurig Kinnehlttge-JUi-mera befmtüiche u. etuas vor-
t, naru, naro (enge, bedrängend, 15 ittehende kleine Spille Helot der von daann
d, Schmers u. Pein erregend) u. hii ^nm lieft sich fortsetzenden kleiuea
(enge); ags. uenrii, noaro (angusliis, Krümmung; — J) loi der Pllugschnar du«
\); atH^. naru; engl, narrow (enge, Ende den Hdzbretts, worin die l'flugacItaiiT
imrt, knapp i eughertig, geisig etc.). eingefiui.it ist, sonst hier auch liUUc genannt;
ird mit nare (Narbe) wohl lu aisan, 20 — p) die etterrn gekrümmte Vertiefung in
oM. ga-nigan (genesen, heil «. gnni der Klinge eines Kinscldage-Messera, worin
sieh tiuammen ziehen a. sdUiessen, der Nagel eingreiß, wenn man die Klinge
I einander verbinden u. dicJU werden anfachltigen leill. — Int es in den drei ersten
höre«, sodass narti für urtipr. uasii Bedign. eine Einengung od. Einziehung,
«rspr. die Bedtg.: geschlonsen od. 35 Zusammenziehung u. Krümmung a. in der
tngeeogen, dicht etc. hatte u. so die vierten etwa eine Handhabe oit. Griff, bi.
fe od. aDgiiatus elc. erhielt. — Die ein KIcmmhoU, soilaas dien Wort urspr.
lg. der y nas ist wohl dieselbe wie in allen Bedtan. danselbe Wort ist teic nhd.
I, ongb ff/, angst u. engp), nämlich: Narbe u. ahd. narwa (n. unter uore u. c/.
. ra od, auf Etu!w> iu, ein Anderes 30 auch t« der Bedtg. atisula das mud. narc,
I bewegen vor od. tu Etwas hin, (Jriff ad. dayenige, worin die Schwertklinge
. Mu (Einem od. EIkom), sich gesellen eingeklemmt u. bcfeatigt ist) od. doch mit
âieh vereinen u. verbinden mit, sich derselben ,-K naru gehörtt" — Oder steht es
ma ansddiessen an od, fügen an in der BeiUg. : gekrümmte Spitte für axVhc,
ien od. an Etwas) elc., wobei denn 35 soilass es mit m-bht, nibbc (rostrnm) von
rbinden (mit einander) od. sa- Hause aus idcnt. ist'f — Vcrgl, dieserhalb
fügen u. ganz machen etc. von selbst auch das aus Gcliadde entstandene Beharre
9ff.: Banare od. genesen (cf. iiOI (Sclmtten). imis luerst in schleppender Weise
) entstand, während weiter aus VC r- wie scbanle ausgesprochen u. dann cu
» (wiit einander) od. eusammen- 40 scharre assimilirt wurde.
, tiuamotenfügen od. schnüren, dicIU iiürder, ". nar<^r u. 2 iiar.
ele. tiiA die Bedtgn. von: naru u. nare, aar (Plur. uareii), Narbe; hier
nra (ef. nare) von selbst ergaben ii. i^pcciell u. fast ausschliesslich von der Narbe
ieder das für urapr. nasa stehende einer Wunde gebraucht, während die Narbe
n I» der Bedtg. von N^ahrung 4b rfe« Leders liier arf od. arfo (vf. ;H arf)
EerAoQ wohl urspr. als dicht u. ge- heisst ii. als Vompos. nur grasnarc (Gras-
M, od. ganz (cf, bei) n. heil u. ge- narbe) ». pokuarc- (Blatternarbe) vorkoinmcu ;
achendea, genesendes u. wieder her- — mau kau de när d'r noj; düdi'Ik fan tifn,
!■ Etwas gefasst ist u. dircct mit nrür he sUk sncdcn b<'d ; — narcii fuii
lajtui u. oM nerjan (gana od. heil 50 swelleii, lilödfiiineii, pokken etc. — Nd.,
nd machen, heilen, am Leben er- tnnd. narc. narwe; nid. aetf; mnld. naer,
erretten, selig mache» etc., bz. er- naore, iiarvc, narlir, nerve ; nfries. (-To-
unterhatten, ernähren etc., cf. nüi'ou hannen) uav (stall narw); wang. núri;
I nisan, naa (in ga-nisan, sich su- dän.n&iv, achmed. ^i-ul \ a/W. narwa, narwo;
fü^eii u. schlieuen, dicht u. gane 55 mltd. narwe, spiiter nürbe (Narbe, cicatrix;
gatu u. gesund werden, selig werden ahd. auch libulatum, unaulal. — Ea gehört
aalig u. lat. salus, aalvus cm hi-I u, mit ags. aearu, iiearo (Enge, Klemme),
D>) gehört, worüber auch noch Wei- ncan-jaa (enge mtuAcn, beengen, in die
iter genesen tu vergleichen ist. Enge treiben, bedrängen etc., bt. arrtari,
I. nCr. CO aDxiuiii esse u iirclarc, aiigustarc, coarctarc,
NAKRl-Ä*
»(•«re, (^prhnere); wkd. nor*eii (äcA rw-
engen oi. nHsantmtnxiektn, nurhea, Narbt
machen od. anêfUxn, vcrnarlien eU.) engl.
nurowi amgl, norwrn (engen, verengen,
einfiehfn, eummimenfaiatrn, futammetuîehen
ftc.}; an., %ël. tiîúrv& (vUUn pasnösaB aolU-
rito rysarcire; coarclare, bt. aMfiSokin, ,-i4-
tatamenheflen^ ; uorta. (Jb. Aaten) Dorva
fvtrselmn mtt Querbanit), norrp, ou-re;
achteed. (lialect. iiar&, nor (rcvlc, traaritykkn
loiu sIbwb fut pu» Gn dnvr tMvr Pt liord
for U liolde fjclcoo SftTnmun) ; xehieed. tutr
^CcrbiHfiufl^ i^urch litiltenie Hügel), oara
fMjfeJ (wAiWenJ tvnâxhil xv as. nara ('«»ii«
od (ticAt euMmmenaeiogen , sueammen-
geaehnärl etc. od. überhaupt urtpr.i tu-
aammenj/esogtfi u. diM aneinanäef tte.),
i»it ja OK» «ifen ditien Wörttrt die utfpr.
Jitdlg.: Manammentiehen i>. »chnürtu od.
bindm u. eerbinden, »fhlietxai, vereinigen,
fent machen etc. aii» der Y derteUien her-
vttri/eM, learOber dan Weitere unter iiär *«
vergleichen Ut M, leonaeA auch tlat ahd.
iiarwao'« Narbe einer Wuitde vrepr. wohl
ad. Ztmanmenaiehut^ u. jUchtuM u. ira
aueh lleüung od. Oiehtniaehimg luttte ii,
hierau» in die Hedtg.: Schliei»»»tKtl« oä.
lUiUtcRe, neilficek od. lleit-Mat iihtr.
ging od. teahrteheinlicher nach ur»pr. du»
»chliemende u hrilende Kttoax (daii
wai die Wunde tchtiaM tt. dicht ad. heil
wacht u. »0 auch die Decke od. der Deekel,
bt. das SchlieiS-Ding, der Verechlutu) etc.
HerseBien ist, u/ie ja auch unter Oraanarlie
die Grasdecke verttanden in'rii) beieichnete,
me Ja auch die. Hedtgtt. : Hbiilatura u. ui-
rak auf die Binüg.: rmammcHti^hin od.
schnüren od. vrrln'nden u. hrflen, tu. dicht
machen u. »ehliMiien, um- u. eittnehUtneen,
/estmaclten od. tunammendrücken u. klemmtn
u. so auch feethalten etc. mriUkgehen,
gleKhviel ob aosula hier dieSeiUg.: Oriff,
Handgriff, bt. al» das kos mum mit
drr Hand um- od. einschliesti od. ttntklammert
ac. od. ait Oese an den Schuhiohien,
durch teelthe der Siemtn über den Fuee
gesogen wird h. die Sandalen ges(A)iüTl v.
fest gemacht uerden, hatte.
nftrcD, nSrlni: etc, i. nt^rcn-
narer, «. 2 uär.
nArgenil, nargemlit , narg»iii, «irgend,
nirgends. — Mit Vomeltung der Negation
iij, HO a\u artend (s. d.) gebildet.
JiKÎg, narbig ; — po^oüi^g, blatternarbig.
nBrîg, n. nörig,
nft-ngt od. naricbt, Nachricht, da^enige
was man nach EtweM od. Jrmainka hin
richtet, cf. büriclit «. ricbtua.
Barre, narr od. Wt Narr. . ,
thörichtcr JUcnrch etc. ; — Jg IritI 'it
dut du (U iht iu)4l<^D |i-tut ; — h^ I
narr iu butu fräUtt; — ht tirtlkd 1»
6 'a oarr (er narrl ori 4jfi ihn, cere/viUt
braucht ihn für einen X.irreai. — Spf
A'r 13 lebn narro «o dum, of' iit tuid
«Ol (-0, de hiim für klUW hoH-, — *
narri'n to markt ein, Uta bcireii de kri
10 't gtid. — AhJ. nwro; mW. narr«
narr ; nid. nur ; mnld. nan«, — L
Narren wohl laemt an den Fürrlei
aufkamen h. keine Vtirräckten u, t
Thorea, gondem wietindir wUttgi t
15 maeher H. SpüUer waren, dit tvr >
haltung u. Erheiterung dientat, mo i
das ahd. Qarro wahrBcheinl. co» mlat.
(subaannons, SffUter, il. h. eigenü.
Nanenrúmpfer od. mwÄ Teno-
M Jeiaandcm eine JViutc foacU od. dn
ihn vertpoUet u. verhöhnt, me du»
auch noch durch VtrtAngerung der
milteht beider awigtiitroeiten HAadc
den Vorltailetit dergeOfcn rar, od. de.
'ih fUgung derselben an die Nase geackieh
dos fluat. iiario nach JUei (II. 373
com. aar (Narr), baak. narra (närritt
dem AM« einem aiuunchmendtn m
entstandenen frane. narguer ftpaüen
80 tf. narron); hcnneg. aifiuei (berieehei
schnüffeln) u. frant. narquois (vrrsö
HC.) von litt, nliri» (cf. aacH tat- niril«
Sjiötterti treiben, nomc dax Wort J
vom Geruch, von der Spötterei, rv.
35 Feinheit im Spüren u. Urtheiten etc.
»(amml, tea» mü tat. nuus (cf. aHte)
Ursprung» int.
Dftrren (auch nir-aarroD), narren,
Besten hiiben, neigen tti
wat; — ik m (oI oH
ran >li Murrrn, ü&r kanst du Dp aiti
initsit ßän olda Ine narren (ad. ibr
liiilibcn, für iiarr brfikcn); -- h^ du
huttd nog n^t w loDk, tiat ht: hijtn bi
40 Barrea-krâm, Narrentram, albarner.
thörichte» u. lAppindtei Octtme etc. ; -
sdial de narrcnkräin b^nîUtilatdiw'
narren -MlSo, IfarrenscMOUn , StI
Schlitten.
GO narren »•poKsea, NarrenposstH.
narre D-MtrXkea, NarrtnMrtieHe.
narren •tSeen, Narremuge, Narrcmt
etc., Xuqe od. Streiehr, VnttTnthi»u«s<
eines .Vurren ; — dat titnt all' maa u
55 t8g«n, dir biimd uika bl herfll,
narrerft, Narrersi, Vexirerei, Narrhi
bcrnes thöricluea TreAeH : — lU de n
(dii» anhauende u. teieâerhaUe Nart
Vcnrrii od. auch die Narrheit *i Narr
00 de.) dog blîfen.
D he n:i
«41 NATEL NADEL
U, Narrheit; — wat idial de na-sprik, Nachrede.
hUea? dat ii je nîks as dnin tflg. nâat, näclat; nAstc, nächste; Nâclule; —
iMttAfTat^(n&Triêch),hoffäHig, clk is sUk eolfen dc nfute. — Z» \ na,
Vi *i(<I) mtoiücMú; — hë vord Dat (Coiiipar. natter; — Suptrl. uotteste,
dat hé bei nêt tol-r wft, wo hê 6 naUtc), nass; Nass; ~ 't ia sct so nat
B nn tîren schal ; — 't îb 'n narskcn (nass u. feucht etc.) .ib messe ; — 't Ijei ligt
^mOAiger, eiütr Mensch). all' iu 't uat (im Wasser etc.); — 't nat
;, IfiArvng od. aUei Dasjenige was (das Wasser od. der Saft, die Flüssigkeit
erhält, daher überhaupt: Speise u. etc.) lOpt d'r üt; — du must 't nat (das
Mttr, Unterhall od. alles Dasjenige, 10 Wasser od. die Brülte, den Saft etc.) d'r
uid od. ein Etwas bedarf um tu ofüchcppeu od. d'r oflüpen latea etc. ; — d'r
r» bestehen od. erhallen su bleiben is g(>n uat (Wasser, Brü/ie etc.) geuoe under
hA hed lank gen uarnng to Buk de brüc ; — Hedeiiaart. : hü bürd to de naite
- dat für hed gêu naruug mijr, — gemfiDte (er ist ein Trunkenbold) ,- — 't 16fe
ounngmiangel, ~ naniugssurgen, 15 uat (das liebe od. gehebtc u. begehrte Nass
gmüddel etc. — Spriehw.: elk is od. Getränk, besonders Bier u. BroHnttwein).
ler naraug (ein Jeder ist ein Dieb — Nd,, nid., mnd., as. uat; ahd. naz. —
o* er xum Leben u. Bestehen be- uat bezeichnet als Adj. einen flüssigen od.
Es stammt nicht wie aëriug von rinnende» Zustand, be. soviel als flüssig
hren), sondern von ahd. oan (Heil, 20 od. fliesseiid u. als SiibsL: !• lüasigkeit,
Erhaltung ; Nahrung, Unterhall) Fliessendes, bz. flüssiges od. fliessendes Etwas
fAr UTspr. nasa steht u. mit goth. u. gehiirt mit skr. nadft. u. nadî (Fluss), so-
'Seil, Rettung, ehIus etc.), soioie wie lealirscheinl. auch skr. ued, ati-nedaü
Jan («errare, salvarc etc., cf. nOreu) (überschäumen, iiherfliessen , od. eigenth:
er. aas m»i aisau (in ga-nisau, ge- 25 überbrausen, wie s. B. äbergährendes Bier
. heil werden etc.) gehört, worüber od. aufbrausender u. scMumender Cham-
tre unter gencsin u. 2 nâr su er- pagner) su einer y uad (Bouarc od. rauschen,
brausen, tonen etc., cf. auch unter nettel u.
l, naschen, Leckereien heimlich «. <la» skr. nada u. nadi), wo dann aus rau-
I eisen od. genicssen, aus Lüstern- 30 sehen etc. die Bedtg.: rauschend u. brau-
Oierigkeit bei etwas Geniessbarem send od. murmelnd fliessen (cf. kliuge als
N. sich etwas davon abbrechen od. rauschender Felsliach od. Oeoirgsbach unter
Ï- u. annagen; — lié^nasket üt de kiiiigen, sowie auch sengen in der urspr.
wel hed mî dilr wür bt de kük wf'st Heilig.: knistern etc.) u. so weiter die
I? — Nd. (Dähnerl) uaBclieu 35 allgemeinere Bedtg.: fliessen (od. strömen,
t essen ; den LiebesergöUlichkeilen regnen, nässen etc.) entstand, die vielleicht
n); mnd. naschen, uaskon (ligarirc, erst in der germ. y nat ran nata od. nati
nid. naüchcn; ahd. nuBcûu; (Nass od. nass) ii. natlen (cf. dieses) voll
(Leckereien od. als Leckerei sam Durchbruch kam.
, Wdlust treiben). — Mit mnld., 40 Zu der urspr. Bedtg. : sonare od. rauschen,
ischer od. naascher (cupidus, avidus) brausen etc. v. von nadi (Fluss) als da-
rseheinl. eu goth. hiiusiiUB; ags. Mauschende (übertragen auch auf die
nesc; aengl. hucsche; engl, nesh Wasserjluthen, Waaserströme, die strömende
ener), wo dann die Bedtg. weich Flulh des Regens, das Nebel- od, Dunstmeer
Mich in die von geil, üppig u. 4'i etc., cf. Graastnanu) vergl. auch rege»
überging (cf, auch geil, geilen, od. ragen (Regen), was mit kslae. rCka
', sodass nasken darnach umpr.u. (Fluss); lit. roke (feiner Regen) wohl ebenso
e Bedtg. : weichlich, geü u. wollüstig wie lil. su-rinku rikan rikti (aufschreien),
id. sein hatte u. dann später in die rOkiii, i'ektl (schreien etc.); kslav. rck»
lerhafl sein od. in die heutige all- 50 (sprechen, reden) etc. auch zu der y rak
E Btdlg. überging. Als y cf. idg. (sonare, clamare etc.) gehört, falls nicht
I,4iiu.537) kas, kans, knas (reiben, etwa das ton F i c k dafür aufgestellte Thema
ttechen, brennen, jucken etc.), wosu riki (Nass) besser von der y tu. (sonare
sehiedene Wörter mit der Bedlg. : eto,, cf. rareu od. nireu) abzuleiten ist.
, geil sein, Hure etc. gehöre». GS näte, x. nelc.
■^ Nascher, Näscher. nätel, iiâdel (Flur, nütcls, nädcis), Nadel,
t, Nascherei, Näscherei. Geridh womit man näht od. Etwas susammen-
;, Naclischlag; speciell das nnchher steckt; — Compos.: nei-, stop-, Btrik-u&tel
jende Getreide, der Nachwuchs ; — etc., — nütelgold ett. — Redentart. : he Bitt
Q 't Jär ffil nastog iu 't körn. 60 up uätcls ; — mit 'n glcinigen n&tel neieii
DoonkwU KoalmiB. WCrUrbncli. I[. 41
t
-NA-TID
NADl
Cmä einer gtühatäm Nadtl näÂtn, d h.
ttlig u. »ehlceht nAhen, teeil die üadel in
der Hand brennt); — de ruk liwl do widcr
wol mit de gleiiiige (od. 'u gldoigen) nftlc)
nniil, dal bf «o gau in de Däd«n ritt —
it^ij., mwt. uatd; nitl. iiaaldi mnli. na^lde;
<^n>8. uËdle, uidlâ ; saÜ- aidle ; watig.a&iit];
a». D&dla; ags. MedU anvT'- oAdlo; «»,7'-
needlo; an., itl. r&I ; norto., ridn. nul ;
schwtd. nJLIi oA'J. niddn, nlkdilik, olidlii; 1
mhd. nAdele, nLdel u. ahd. nUAa.; mhd.
nftld« (gptittr) atilde; goth. utthla. — ff«
(lÜ. niljan CndAmj, c/. nei«n u. »IUI.
n&-tid, Naehieit, äerbitt eU.; — up 'u
«leettm Húinmur folgd tn^lüd 'd möjea'nattd. 1
sAtin, >. D&dje.
N&ue, ioei{>;. JVtune. aeifctirM aiu Aonotje,
dem jUmin. wm Anna h. i^nnnacA ^IïirA
m« Antje.
Halte, (das) Nasse, hlümgr, Feuchte etc. ; 3
— 't notte nn 't drogr.
natton, n) na» werde», näexen, ftuehten,
regMM ett.; — 'l taagd an tu nuttt^u; —
't hud al lank nattd ; — b] naim machen,
beneUen, befeuchten, htHureitgtn elc. ; — du 3
iDust dttt wat naUeo od, an-, be-uatten. —
l:ld., nid., mtild. nattea; ahd. nasän, nazzi>n ;
mlid. naüien (nasa tein od. Kerden) u. ahd.
(Q&Ejao), uaiicu, naxan.neEzaji.avaii, oeizcn ;
lassen): goih. naljau fbenetKiO.
n&tler, »asser, nüssvr «tc.
aaltotiU, natNU, nasseste.
Dattigbeid. jVd««i^, ^'eucAti^tol «to.,- —
man kon btr faa nnttighaid nAt Idiien »il. 3
dOren otc, -^ JV2ci. nattighcid ; tnnd, nattichuit.
Datnr, JValur,' ^- n) ßwamnitAoil itUcs
QoKhaffmeH u, Qeuordenen, Schöpf nng,
Welt etv. ; — \i) angtbome Art od. ang^
bornts Sein «. Wenen eines Etwas, innere i
u, äussere Beschaffenheit, Oemülhsari, Ven-
kungsarl tle.; — sin naliiT lelt dat nAt to;
— BÎn nntur ferdra^t dat iiêt; — hé hed '11
slapergen aUar; — he it ftui natur aaa
swuk ad. min 1 — d't aitt so 'u äagsUgen 4
naiur (ängâtlitÄes Wesen etc.) in de juage,
dat he aalt oferal bang fQr mikt uo nargeas
up an dftrd; — c) Gesehleeht; — sê is iau
twëerlei uaiur, od. 96 ia beiderlei natur (sie
ist swUterhaft od. eine Zwüer) ; — d) sperma b
vivcna; — de natur ia kamen; — e) Leben,
I^bendigkeit, Frische, Keckheit de.; — dfir
sitt DDg natur ia dat pËrd (od. do junge,
dat wicht etc.), dat kao man wol aËn; —
wen d'r nog wat natur in sat, den lËt bt de 5i
drea uét so ligt bangen. — Das enüehnte
lat. natura von nascor, ualus auin, nmiXTH
von der V gan, gaa (leugen, erteugen), dix
nasccre für gnaacero, b*. naius für goatus
(ef. oo-guMu«) steht. 61
aan (Comfutr. natur; — Superl. o
nauste), dickt, enffe, beengt, ijr- od. fcer
hesahtünkt, kna^p, kaum ; genau ;
karg etc.; — dal slutt to oau nn;
I sWid to nau (dicht, ttaht) an- od,
andor; — dal is Lir so nau, dat m
Mut n(t riiren kan; — de blnd«rsiU
to naa up 'n Miúr-, — mit uaoe n
hi nimd du m&t 10 nau; — liA nin
I fDIx to nau; — dat kan d'r naa hi
dttr etc.Ji — de naae pôrto; — dal
fau middag nau uro mii 't nen; ■
dingen un ärÜk betaltn; — M kikt fi
uau to; — bö word u nau, dat
i nlka DtËr mialen kan. — Spridne. : u
gefen nau« rld. — Nd. nau; mnd.
nau; nid. naauw ; mnid. oauir od. .
wfnes. naniF, nanne; nfrics. nauv,
nou, aK in gc-nnu, K^-nA (nahe; f
I u. nouw», nown, nOnwtv ncnwc t» ge
Btr. (tttil knayptr NoA, knapp, kam
naite, genau). — Es Kteht teährschei
dI(«ri»huouwD, bnauwu u. ist atsdan'.
mit ags. bneHv (parcns, aTaiua, tunax
■ wo indessen dessen Uedt^.: karg,
awh teit' bei unserm nau »im dtr
von : dicht sasammenffedriiekl od. tute
gedrdt^, eusammengeschtotsen, bt. ■
ge- od. bedrängt, <ticM u. natu an o'n
I enge etc. heroorgegangen sein muas.
nun aber nouwe od. uoti« für alteret h
so wtirdt dafür wohl ein Verb, hi
hnoiiv, hnAw etc.; e^s. hneûran,
hnnran mit der Bedtg.: Bossen, dt
< drängen, eutammtndnicken etc. ant\
nein, ufnmtt vielleicht auch das ahd. t
uûau; mhd. niuwcn, nAwcn m. danebti
uhd. nuuwan, uauwim (tundere, ttrt
»erschltigen, kleinsvhlagen, »erdrûeUi
I reiben) ident. ist, sofern die* für
bninwan steht. Iheses Uoluwan j^i
bnn = idg. knn) stimmt eu griech.
(kratien, reüien, schien, letse em die
pochen) u. kann tu derselben V hai
metleichl das an. gnCia, Dila (reiben, h
schcUftn) gehören, sofern die* mcM tt
griech. cltaaileiD et«, (tf. goaiicu u.
etc.) SU einer f' gbnu, i^un, ghaa g
nane, gewöhnUcher nautc; «. d.
nanen, enge machen, enge», drücken
gen, susamniendrücten, ilemmen, h
in die Enge tretben, beenge» etc. ,- — di
(das engt od. drängt, fctemM, kn»% bee
od, hom otc. ; — da aak« naat (die
drangt, hat Eile, kann ntcH tmfges
werden rtc. — ef. b«natt«n «. fanaDen, li
— îild. n aouwtin, buuaatiwea ; mnId. u
nd. uaucn: mnd. noutren vtc. -- *^
naolgheld, Oenauigkeit, Ktiaf
heit ete.
^•">iM
MS HEDEB
riC, Mww cd. «ngtäbSt «• âer woanreh er viii fesler
. «» AÜIhreii, Erkätren, Kiesen, wohnlicher Nagel ; ^ di
hält wie ein ge-
luBt dat bkd fan
ktgtnaii tiAmeiid,gMU genau etc.; de spil' mit twû itËdpn au de stäl fast neden
flu to DUikCfîg ap 't äten ; — hü laten ; ~ 't ni'd fan 't mest ia lüg gän ; —
AukOHg to, as of M bang ia, dat S dat mcat sitt Ki iu 't uM ; — all' wat nM-,
ntigt; — he nimd 't all' naukAng uagcl- uii ord-fast ie, dat hört to 't hûa,
ê >âgt 't all' naukBrig na. — Hill. wen 't ferküfd word. — Nd. iiéd ; mihd. iiiet,
irig. iiictG. — Zu iiffdeu od. mit diesem «u «m«m
I, itiellu, knapp, ka«m, mit ge- uripr. Verb, huiudaii, ahd. liuiutan etc.,
M ; — &6 bed nauliba wat to utcii ; 10 (/. neden.
s ^r naufika hen. — Nid. uaauwe- neden, nieUn; a. mit einem Niet od. me-
iwelüka. tallenen Stift fett machen od. befestigen,
■ig, nin-nemend, genau nehmig, festscMage» etc., ein Niet toorin eintreiben
hmend, leicht verleibt u. beleidigt u. dasselbe breit u. iilatt achlagen od.
lé Ï1 fio naimeinig (od. nauaemcud), 15 hämmertt, ttamit es fest silH u. die bar.
■ük bist bt hmn fersUgt, fr man Bcstandtheile an einander haften macht etc. ;
- mit sQkke naunemende miDBkcn dann aber überhaniit auch: b. lehlageu od.
imtogin un to kramcQ. hämmern, jedoch JJlcs nur in Bezug auf ein
Enge, Klemme, Angst, Verlegen- Nietod. einen metallenen, zur Befestigung die-
Enge, Engpass, Engweg od. enger 20 »enden Stifi; — dat blad mut d'r up n&dt
;. ; — bë wurd' Bo in de nautc (un UL't spikei'd od. nagcld) vorden ; ^- dat
jLt he nét vuBs', war ût of in; — is iip 'u ander hst ufdt; — de smid bcd
nte naute wesca (in der äussersten dat nCt göd nCdt, dat is glîk wür lüs g&n;
od. Angst, Noth u. Verlegenheit — Compo».: an-, am-, krum-nËden etc. —
■ dör de naute kan dat Echip (od. 2b Nd. nûdcn ; »orw, igoda; sehwed. nSda;
i)iiëtdör; — 't Bitt in de uaiite last. mkd. nieten. — Wuhlmitiitil u. nhd, Niet
rigi UD-terend, genau od. spar- su einem agenn. Verb, hniudaii (ttossen,
Lete. im Zeltren, wenig eehrcnd sddaqen, hämmern etc.), was nur im an.
nd; daher Hberhaupt: spio'sam, biijúclba, biiyd, buaitdli, buudhum (stossen,
e. 30 hämmern, feslschlagen) u. ahd. huiutan, m
M. nefel. pi-hniutan (befestigen) belegt ist u. womit
iter, Nachwinter, nachfolgender aueh ahd. hiiútûn (<iua.iiiare) u. nuot6n, in
)dl JViMf; — Mprichie.: „wcl harr' i;c-iiuiit'~)n (conquuBsarc) connea: ist w. dessen
, dat wt nog so 'a oawinter kregcn," Thema biiud wohl jedenfalls mit ags. buossjan
RÎf Kgd, do harr' au bür underrok 35 (tuiidire, (juasa^irL-), gc-bnysBan (conterere)
mt Märten ferküft. auf dieselbe y liim, knu wie das ahd. hniu-
, 10, Negations- od. VerweigeTungs- wan (tutidcre etc., s. unter nau) iuräckgeht.
itHngs-Farlikel in der Bedlg. de.* neUMi, s. Iieiieden (unten etc.) u. vergl.
in w. anscheinend anch noch in der tveiter das fdijendc:
■ht, wie 1. B. in den Sälsen: iw 40 neder. nediler, contrah. nër, nêr, nieder,
t in tai glik; — nC ot'ffi'id, du must in der Jiichlang nach unten hin, unter etc.;
of dî 't regt ia; — ia 't na Ms 'i — liü t'uld nur; — ht mükd dat nur etc.,
■gt. — Eedeasart: bê licd altîd nä c/. weiter die uaclistekenden Composita. —
a. er negirt od. verneint ii. f er- Nd. ncdder, ueer-, mnd. neder, nedder ; nid.
(lehnt ab) immer Alles; — b. er 45 neder, nOr; afriea. nitbcr, neder; as. iiitbar,
( auf die Frage ob dies od. das iiidhar; ags. nidlier, uidhor, iieodhor.niodbor,
tu haben od. eu kaufen ist, stets nyillior,iiyder; nfuj?/. iiidlier,iieodber,ncdhcr,
I. — Vergl. die Negationspartikd engl, nutker ; (i/cf. nidar, nidi'r ; »i/iif. nider;
afries. ni, ne; golh. ni; ahd. ni, norie. ncd, nid, ncr, iii-der, nider: sehwed.
wocon das nid. neen, »Ad. nein Eid ned, ni-dcr; dihi. iicd, neder. — Mit neden
nhängung von ei» gebildet n. su (nieder) in beriedeii (s. d.) = nd. neddeu;
mtrahirt wurde. i)i»(/. ni^Uleni', iicdden; tiM. neden f/» lieneden
nCL etu.)i 'ifrie>i. ncilia; as. nitliana, nidbana;
, a. nibbe. ((i/.v. ncodhun, nidban; aeogl. nidlicn, nodhcn;
Plvr. neden), Niet, Nagel od. Stift, GS an. uedbati; vorw., dän. neden; sdiwed.
rh Kwei od. mehrere auf einander ncdan; alid. nidana; mlid. nidene, niden
Platten od. Stücke W» getrieben (infra, dcorsnm, 6r. unten, herabuiärts etej
um Zweck des Aufeinandcrhafieua etc. von ahd. nida; mhd. nidc, iiid; as.
chiedenen Theile an beiden Enden nidbe, nidb (unten, unter, unterhalb, nieder),
platt gitchiagen od. gehämmert wird, GO wown das Ade. nhd. nieder, bt. ahd.
41»
nidvi la, aiüiu ett. antcheinettd ebeimouioU
rint uritpr. ComjiaratîvbHdung lU, vne AiS
ÄdJ. »hä. nitder, bi. ahd. iiidari, uiitiri,
uidéri ; mU. lüdere, uïder (»nUn, unttrht^
tiefîndlieA; niedrig, Htedem Slandes} u. dai
Aik>. ahd. Diduo; mhd. nidere, iilder (niedrig,
titf), da sie fortaelï ma 03. nilhor; ag».
njdhei'a, nraafaera', an. ncdhri [inrerior) u-
ttfries. Dithcro, nt^dcrc, necr u. un«#m nodcrt^,
Doddcro (nifd«TC, miU^t) woM nicht wr-
schiedtn sind, da in dem Stammaort iiid»
mahl nur dtir neutral« htgriff ein"" nitdrigrn
u. ticfm Stande« od. einer nitdrigat u. tirftn
Ijogc etc., od. überhaupt der von : niclit
aaftBärt», nicht erhaben, nicht hoch (»andern
eben, cu ebener Erde ele. u. m auch
niedria, niedrig etehend u. liegend elc^
liegt u. dann nieder nur besagt, dagg ein
£tmu noch niedriger od. li^er g^t od.
Htfer ti. weiter tiacTt unten kiiittnt, alt ce
icho» »teht od. ist, be. dose ein JEÏtOEU tun
dem Niveau seinen früheren Slanäe* nach
unten hin geht ii. aho erniedrigt wird, wie
ja die Verba: niederfallen, niedertlitreen
etc. ein Fallen n. Starten von depi früheren
Standort hc^rab od. herunter bezeichnen u.
■n nieder xtets der hegriff liegt, datt ein
Ktmu nicht so hoch u. erhaben, od. über-
haupt nicht da bleibt ko m frälur war,
wadern eine loeitere Bew(gunp nach unten
hin «lacht «. niedriger u. Ittfer tu stelten
od. SU hegen kommt, als vorher sein Stand
war. Die ur^r. neutrale Hedtg. : unten
od. facht hoch u. erhaben, tu ebener Erde
etc. van nid» geht auclt am dem ahd. Diduta,
be. an. DCdliui etc., be. dem nhd. hie-nieden
hervor, wae nicht allein die Bedig. ; unten,
sondern auch die von: von unten her, von
unten hinauf, häher (aU früher) hinattf etc.
hat u. doxa es hierin mit dem Compar.
»uiier, od. uupara, ifri«A. üpAr» (oben, über)
von aub (urUer, otf. unten) od. griech. f>pÚ
(unter) tusammenlr^t u. wonach es dann
auch wohl tweifelloe iid, dass dtts van Fick
(I, U!) für nhd. nieder v. shr. uit&rAm
(niederwärts, nieder) angeeetete Thema ui
(cf. skr. ni, nieder, herab, hinein, rurück
etc.) ein blosser Abtaut von na u. Um^Bung
(fcr l' an (bewegen, bewegen wohin, bcKege»
nach oben u. unten hin etc.) iet, wie auch
dem StavtmwoTt dpa. von up (auf) u. afor
(übo'), ha. lat. Buli u. super etc. jedenfalls
rine liewegungswureel tu Grunds liegt u.
tipu. als altes Hichtungiwort auch bto$ eine
Bewegung irgend wohin aneeigt.
neder-, OHr-bugen, niederbiegen; nieder-
beugen.
leder-, nér-dslen, niedersinken.
Bftder-, neddor-dSr, die kleine od. « i e-
irige Iliuhrthär einer Scheune im Gegen-
scde tu dem grossen u. hohe» SA
thar, bt. die kleine Thür, vdeht 4M
Unterende des Statin befindH u. a
Gegensatz iu der oberen StaOtltiT
i iieder-,nodder-0ndA. UnterendeoJ.»
Ende, t. B. eines Baumstamme».
n^dor-, nér-rnllen, niederfatleH.
Qcder-gerisl. Untergerichl, JV'i'erf*rj
(ehemals in Emden),
) ilfd«r-, Diir>kkniea, nitderkommen.
nftder-, nÜr-Ikge, Nitderiage.
Ded«r-, our-luid, lii^drrland.
neder-, oêr-lftnd«eh, nUdcriänditeh
Deder-, nfir-l eggen, niederlegen.
j tieder-, nKr-ligeen, nUderUegen.
under-, oir-rnuien, niederniaehen.
Kedern, nirdem. Nur in feraultfi
niedt-rn, erniedrigen.
Iied»r-, nïr-seiten, niederstUe«.
) Doder-, nSr-Kiltes, niedersitten.
neder-, oïr-aliclitîg , niedergadi
muthlos. — Iftd, nfdenlasUg.
iied«r-, nSr-Hlageit, nitaersehlagen.
n«d»r>, RÜr'KlürHii, niederstärsen.
35 Ooäer-warU, niederwan».
nJf, îfiffe, Geschwister-Sohn. —
mnd. ueve; nid. upcf; ninld. nrre, ni
afrie». iieva (dasselbe); ags. nnfa (U
aetigl ucve; engl, u^iihew (Neffe, .
SO AbHmmiing); an., ist. nefS (frsttr,
(amiliael; ahd. ü6»o, uPfu; mhd. uêv«
Dt'bc CiV^c. Schtetatersohn, Oheim, ü
firmier, Veraundier). — Mit eeiid.
iiapad; apers. napÄ h. skr., rend.
36 (Nachkommen, Enkel); lof . ueuos u. vi«
auch dem griech. népodes (Kinder,
Brut); oÄW. nopoüs (Enkel), soaii
send, iiaptar (Xaehkammrt Sohn, i
u. nsptl (Enkelin, Tochter, g^^ nlft «, o
AO skr. napll (Enkelin, Tochter) ; itnd. i
(FamiUe; Vetter); gotk. mtbja, statt i
i Vetter) teahrtelieinl. aus einer urtfpr.
''orm uu-]ittuT ad. (ut>(>atar (contrah. lu
«Hl dann das starke skr. ubjiU aus '
40 entstanden sein müsste U. den obigen W
kein Thema iiApaii od. iiapa (ef. Fit
UiQ) zu Grunde liegen kann. Was nu
iiapiar anbetrifft, sofern es aus w
corUrah. ist, so v^rde dies als Compo
50 na f. pitar die liedla, von Niiht-V
(als GegensaU eum VtOer- m. Erttug*
habt haben können, dam als Vrrneii
Partikel die Bedtg..- nc, non hat. i
dessen nu im ved. shm die Bedtg.
&6 gleichwie, lirul ad. engl, tikr cic h
wurde demnach in iia-pibr auch die l
wie Oll. gleichwie (der) Vitier »
Vater gleich u. Ühntidt, ad, ebene» u
Vater gelegen haben kôHHeti, iKoroit
60 auch wieder leicht theStdIg.: ifwAl
845
ettlwicidn
i imdeunt ttapitvon nftpUr HTirir.
I ei. uirtar aua tapitfirtgebilda,
IjeUterti I«tcU nne Künung von
TitM-SehäUer, Xieht ■ Erhalter,
r etc.) Bein können u. dann auch
GegentaU «u pâti (SchiiUer, Er-
i>âkrw, Herr, Hausherr, Haua-
t tle.} ttl^en, leoraua auch wieder
Beâtg. : Kind, Sohn, Angehöriger
\en Konnte, tumal in den alten
liKhen Zeiten sämmtliehe Kinder
tU. Untergebene u. Hörige od.
Sc dea Vaters waren u. also tia-
rieteittn Gegensalt tu einem tiäti
M GegentHick von einem päli icar.
e Entêtehung boii naptar aus na-
kpftt aus na-päti aprieht jedenfalU
mä, das» e» iiberall keine y nap
IM auch eine sdehe entweder aus
poi. na-pa od. na-pä gekUrtt sein
bei n&p doch schwerlich an eine
j am pau (erhalten, ernähren etc.
bildungvon pâ) ^u denken ist u.
n eitt Thema nap-il in der Bedtg. :
g erhalten u. genährt wird (von
taid) entstand.
Et«1, nüfel, näral, Nebel, Nebel-
;.; ~ dar kumd BO 'n nüM up;
mî BO 'ii nüfel (od. däk) for de
M. neTcl.iiüvel «J. ucwcl, näwel ;
l,ijeffel; njd, nevcl ; afries. tievil;
; oM. nebul, nepol, ngbel; mhd.
bd, Dunkel) ; an. nifl m iiifl-he),
nifl-T^gr. I)avon: ahd. nibuluiic;
lac, an. aiä-vmgr (Nibehnp, Sohn
od. de» Dunkels, bs. der Kineler-
mgätitdier Name). — Mit ags.
id); air. né); cambr. nywl (nc-
eeÄ. DGphelc; iaL nebula (Nebel,
stte, Gewölk), bi. dessen Stamm-
h. népbos (Oewük); kstav. nebo
air. Dem (aiia iieb): cornw. tief
akr. aibhas (Nebd, Gcieölk,
, Luft, Himmel) vielleicht (cf. auch
von der y nabh, bersten, platzen,
iffcH, auseinander gehen etc., bs.
ere (cf. pholl, sc expandere,
^Ic ton plial, fiiidi, dirumpi etc.
ihúlloni {nf. folinm, floa et«, unter
ien etc.], sodass luibhas urspr.
en ausgedehnten Saum, od. die
H ewischen der festen Erde u,
!n Sternenhimmel beieichncfc, der
; an 11. für sieh auch dunkel ist.
iSveln, aäfeln, näveln, nebeln. —
ifeld (benebelt, b^aumcht). — Mhd.
'eba od. wie Nebel sein) u. akd.
bnlen; mhd. nibelen (Nebelmachen
m, dunkel machen, verfinitern).
Tt'éMig, nïvelîg, nSflîg etc., neblig. —
Nur noch Seiten u. fast schon ganz durch
nhd. neblig verdrängt, wenn wir nicht
eliea tiiiaer Aakeng gebrauchen.
5 nefen, näfen, neben. — WM., nd. iieven.
— £^ entstand atig älterem în-evcn, bî. in-
eben, d. h. in eben derseU>eH od. der gleichen
Richtung od. Linie etc., worüber das Wei-
tere bei Weigand etc. tu cergleiehen ist
10 nefens od. nefTens, »eben. — Nid. no^ens
etc. ; cf. teffens.
nêgen, nagen in ge-iiegen ; s. ingen.
negen, nagen, nenn. — Nd., nid. negen ;
afries. nigun , iiiuguti , niugci) , niogeu ;
15 mostfries. (Ca d. Mü Her) niuftgcn, uioggen ;
wfries. (Japi.r) njiie^eu, ujocggon ; scUI.
iijugcn; as. nigun, nigen; ags.nigon, neogon;
engl, nine; an. niu; »orw. nie; dän. ui;
sehwed. nio; ahd., golh. niun; «thd. niun,
"" niwcn; md. nun; lat. novemj skr. nävan ;
it etc.
■eeenile, iif iiiife ; — negenteji, »eunsehn.
legeihnd, eine hartnäckige u. bösartige,
tief im Zellengewebe wuchernde ßlutschwäre
S3 (Karbunkel), auch nd. so benannt u. auch
achott bei Cad. Miiiler unter demselheii
Namen niuggenhcudc vorkommend, weil sie
wie mit neun Häuten bedeckt iM, die sich
nach II, nach ablösen.
30 negea-knê| Ackerspörgel; so benannt, weil
vielfach gekniet.
ut>^^\i-ÔzA(ncun-äugig), argusäugig, sehr
scharf aufmerkend u. Alles sehend.
néï, nê (Coaipar. néicr, ui'cr; — Superl.
35 nêiste, nêste), neu; — 'n nöi kIM; — 'n
nécii bôd cti'. ; — ncie botter; — dat schal
ml nis dôu (das soll mich wundern). — Nd.
nij, ni,je, nigc; mnd. nie, nigc, nigge-, nid.,
mnld. nienw; afries. nie; wfries. ny, nyo;
40 nfries. iiei (ef. núis, neulieh; Neues, Jo-
ha%\sen, pag. 85): satl. mij; wang. tiî;
as. niwi, niuwi, nigi; ags. ncove, niove, nive;
acngl. newc, neove, iiiwe; engl, new; an,
II jT, n}', njit; iiorw., dän., sehwed. ny ; ahd.
45 niwi, niuwi, niuire; mhd. niwe, niuwe, niu;
m<l. nil\re ; golh. ninjis; lat. navh; griech.
neos; lit. uaujas; kslav. novü; riis>. uowy;
air. 11110; akr. nava, iiavya; zend. nava. —
Mit .ikr. lu^taiia (mm od. jetzt lebend, jetzt
50 thiitig, jetzt od. jüngst geschehen od. gethan,
jetzt sich zeigend etc. u. in diesem Sinne
auch n e u) von iiii, nd (nun, jetzt, in dieser
gegntwärtigen Zeit etc., cf. nul, wonach nava
t(. iiavj-a (neu, frisch, jung) wrihl niehls
55 weiter besagt als der Jetzt: ei t od. Ge-
i/cnwart, bz. dem nun od. jetzt ange-
hiiriij, jelct geschaffen od. entstanden etc.
nej-, nê-brek, Neubruch, neu od. frisch
aufgebrocltenes Land, aufgebrochenes Weide-
60 od.' Grünland, aufgebrochene drêsk etc.; —
NSJE
uM>reI()t-bafcr, Hafer ätr auf dm Neubrueh
givavlmtn üt,
nîje, nee, Neuf; — 't iiAie is d'r of.
neleu, nslen, nOAsn, .Znijj mi'Uekf «iura
Fadens (<ter eittweder durch diu Öhr einer
Nodal gat«i:>n u, dann milMst derselben
durch daa betr. Zaig geholt uiird, od. der
dttr^ ein tuvor gebohrU» Lochgettectt u.
gêtogcH wird, wie z. B. btim Zummmtn-
Mthen vm ttärterm I^edtmUteJim) etaammtn
tiehe» w. fBt( einandtr aiirbindm; — dnt
göd is (od. de et&fuls aüiit] nêt rAiI tietd;
— fia. wird dOrccicn auch in der Üedtt/. :
ihrdtprûgttn, durekgerben ele. u. äHr- u.
Abmioii aueh in der van; durchgehen <t.
awireitiien ele.; durchgtit«, gehen, rennen.
— de pSrde neien d'r dör, dat 't so *u ini
hed; — dat «diip ucid dr god dl; — W
neid d'r dar oA ût; — de dCf is ûtadd (der
Dieb iit durchgcaangen od. ausgcristen etc.),
3010%« noirn alMn für »ich auch in der
obM. Bedtg.: comprunsre Qtbrauehi.— Nd.
Deicii, ntueii; mnd. neien, ru;i|niii, iii^grai,
neigen, iioiim ; nUi. luuiSJeti ; mnld. nafjrcii,
onedeii; ahd. u&jau, iiäwan, uAbau, ukAa,
ii&Od; mhd. iiaejeii, uaegea, ntgeu, ueigeu,
naehen, aäbeu, uaeen. naen, höu (nmeit;
Kchnärm, eintchnüreni. — Wohl mit ffriech.
nftö, ii&eiii H. lal. iiSo, iiê?l, üÉtuw, nfire (»pin-
n«n, F4(toB «i«/»enj uripr. eins a. demnach
mä dem tu einer y uagh (urêpr. angh?)
g^Hrenden lat. iiexo u- D$Cto «»«nwarMt.
Dfijenj b6«Ii, neuen; — Onmios. ; betiéjen
('t beofiid mt, «« fibsmucAf oa. verwundert
mich, ist mir neu etc. ; — dat schal mî in«
ben^jen öd. nij den, das not! mich ntal loun-
dem od. nett thu» ; — hft ww d'r nft sfln-
dcrltk fau limAjiI, er war davon nieht snn-
dtrlich erbaut od. rrheitert, erfreut etc.);
— feni^eu, nid. beruieuweu (erneuen etc.).
nëi-, £ê-érBB, Neugraa, da» neue früche,
nach dem Mähen witdtr geieachKne <!rat;
— de köjen Iojjoii in 't tiAgras, nu ncliflleTi
bB woI bold wËr in de melk auwinneii.
néifliejd, ncigkeid, a) der hcm: frische
u. noch gut erhalten» Zustand od. die nru«
Besehafftmheil von Etwas, da» Keae, (fie
Frische etc.; — do nAîgbeid is d'r of; —
b) Neuigkeü, neu u. frisch geschehenes Et-
was, Neues etc. ; — bS hed (ad. «Et) aliîij
allcrband oéîgkeiden.
D^i-, nê-jSr, Netü'ahr.
n^[-Hk, nëlïk u. Dcliks, neulich.
sfj«!, nëes, D@ig, nês, Neue»; — IiC w^t
altld (51 nfis; — is d'r nk wat neis posü^d ?
— he hed f6! néis tu kßp: — fao nSi« vd.
näaea (wn Neuem). — Sprichw.: wat üH»,
man seiden wal d&gs; — „d'r '"' "' """
dage wal nfis up,' " "
beden schuld,
r-eîrig B^.rtrig, ntnaierig.
i-?irigfae]s, Neumerigkeit.
nëli
»Ëis-^irigtielil, Neumerigke
noister, nairt«r, Näherin, A'üther
A'frf. naftisler.
e sei-, sË-tîd, Netueit
nn-, nË-ädiD^, nëi-. n^tidcB, A*!
»nie Zeitung, neuer Bericht od. neue
rieht, neue Meldung od. Krtähbtnj
schichte etc. ,- ~ ht b«d altid »lltrhai
10 tidiuffen (ed. nti-tîdefl) In dp kop
fertaieii); — wat fbr oiStldcfi breni
war mit?
nêi-, B^-tat, a) Semgkeü; — bt i
u^tüteu tu fertelleti; — b) Ntmigi*
IG sahler od. NeuigkeittbtOier, Netiifkt
posauner, NeuigieiMrthÊier '"' '
blasen etc. u. tute, Mund.
nei-wisd, nê-nrind, iVindbeutde» ;
bcutd.
30 nek ; i. 3. unk, nakkc.
n«lk, a) gereist, b(isg,somiq, atrdri
mürrisch, ablistend, hätMliai, ntuan
etc. ; — dat U iiAlk ßSse, scAJtnm, U
~ dat sQgt u#Ik (cd. telk, Alk) Qt;
2S iK^lheu kËTGl ad. IcFAm ; — b] (off, nJ
oJfcffn ; — 'n nök wicht. — Ofr tsü
(EhTcnlraul, /. 9S; uilk (alher
iildellk. nidllk, »Melk (ntidlich} w
aus IMeltk = afcd. lcidelîh? - 0
30 K&lk aus lelk. kJlk rfurcA .fänfWä
für 1 «ntrianijni, m'e kuOilÖh au» (
knepel diw klepel etc. 'f — ^. autA
nfinaDd, Niemand, nicht Jemand.
der vorgesettten N^mion m od.
S5 toinnd.
iiéiii<^al, nicht», garnichis ,- — bA
ntmedol. — Nid. nir.ni«dal od. nio
eontrah. u. verdorben au* mMfd u
allcit (niliil proniiii).
40 nKtnen, iiKn#tt (ii«m«, ninsi, nun
— uun H. ni^m, natDKt u. nttml M
iiameii, nomein, nthmtn, fassen, j
pacA-fn, £U tieh nehmen, wegnehmen:
lUmd kiua k! de aehnblieu; — bA ui
46 'n appel of etr.j — »i oemai Buk ii*l
do grätde od. lenj^le «ic ; — bö t
für mtn brfler etc. — Nd., mnd., nlA
nomi'ni afries. ßlma, oema; wfrie».h
nnniu<m; fiMm. aainm(>; mifJ. tihue;
QD nimmo; hAg. npm; os. nimsa, fti-ina
nimati, npoiDBn, Qfmui; aomC nimen,
eni//. nim; an. nemai oAd. ncman,
mhd. nfiRuin; fro^. niaina; (fft. nonia
nSn, nicAt nii, JtfMj — dV Ï8 rAi
05 tu sflö. — 3fä mW. nstit, »iW nn» fi
Hu) ufspr. ein» od. aus uich-ein, bs.
(cf. ^{\u) entslandat u. eotúrahirl.
nêpe, nêp, Kniff, Zwiri tlct
— Jingl. ûip; nl«(. (Alattlt^^^
60 neci).
M7 HEB
I, lûfim, hiêifeH, MiuamnuHdrüektn, augger an. hnefi, knefî-, none. nem u. aaeh
I, SMoatm ete.; mü den Nägeln od. nÖTe,iiaeTa,nava,naiva; dän. nocvc (Faugt,
mga theat terkneifen u. dation wai gebaille od. eusaauaengebogene, xiuammen-
« od. abbrechen etc.; — hë iiêpt gedrückte, zusammengekniffene Hand) v.
t) d'r 'n Btük of. — Nid. nijpen 6 hnefa, knefa (mit der Fautt stark itmfawen
, 1meipen,]clemnen, twidcen, sehmer- u. eusammendräcken od.faisen u. festltalten)
tue^ drûcktn, verfänglich »ein); auch ags. biiipan (procumbere, triste caput
4jpeii (TelliCBre, stringert?, summiB iiiolitiare, collaM); atngl. (Stratmann)
omprimere, adstriogere, contraherc, hnipen, iiipeii (»ich neigen, sinken etc.); ags.
iTellicire, unguibuspungere); atngl. 10 hnapjan (dormitarc); nd. (Schambaeb)
■emen, ■tringere] -, engl, nip (kneipen, nip (Schlichen, be. daaNickm od. Nieder-
, HemmtH, presgen etc.}; gchaied. aiiiken, sich Neigat des Kopfes), nippen,
jpa(ïnn/enj; «fries. (Johansen) (nicke», den Kopf nttm Schlafe hangen od.
— El ist (ef. bËdeii, iicdcn, lügen sinken lassen, ihn neigen od. senken); tnuif.
tt i] wold tweifello» ident, mit goOt. 15 (Seh. u.L.) iiipeii (sinken, nieder-, herunier-
in dis-hniupsn (di-nimpere) ; ags. gehen, sich senken, schiefgehen); mAd, nipf
ttmüller) boeupan (comprimcre, (dormitntio), nipîeu (nicken, einnicken ; glei-
!, carperc], wie dies wohl durch ten, shirzen) etc., sowie weiter anch an.,
Hjupa, nypa (s. oben u. cf. auch isl. hiicppi (curvare, premere, krümmen,
B M. Hoppe, noppen etc.) bezeugt wird. 20 biegen, beugen, tusammen^ichcn, nusammen-
jAOrt diesem nach (sofern es näm- kneifen), hneppa (rurvatura), bneppi (fibu-
t goth. tuiiupan nrspr. ident. ist ii. lart, cantiectcrc), hiipppi (manipulua), linipr
iil knipen fcf. dieses] derselben y {curvum ot controctum corpus), hiilpiDn
ig) *u einer germ. y hniip als Ab- (curviis; mocstus), huippaz(Uirtari, congrédi},
t hnap, dem Thema eines Verbums 25 huippi (impiiigere) ; norm, ueppa (indknibe,
hnap, tiDop, hiiuputt, denen ein idg. trykke samineii], iicppe, uippe, nfppe (et
kw, lädautend kup, nasalirt kanp, lidct ktiippp] etc. etc. mit griech. (ef. Fiek,
- kunp, kamp, umgesetzt kiiap, kiiup ///,M:.Vkiiâmptô,gminiptö u.'ku.wplo (biegen,
Bedlg. : brechen, knicken, biegen, beugen, krümnieit etc., s. oben) tu einer «,
mbiegcn, krümmen, be. suiammen- 90 dersellien y gehört, dir. Hbrigcns beim Ker-
A susammendrücken de. eu Grunde gleich von griech. kulpos ii, Eknipos (s. unter
vobei aus Zusammenbiegen od. Zu- kiiipeu am Schlüsse) auch aus idg. gkap,
krünanen u. Seldiessen ete. (z. B. der shamp, nphär. kap, kamp hervorgegangen
Hände, Tatsen, Nägel etc.) auch sein kann.
ie Bedtg.: greifen, fassen, halten, 35 nep-tnnge, Kneifzange. — JVTtf. nijptaiig;
heben etc. hervorging, weil ein mnld. iiijiitanglLC ; diin. iiiptang; schwed.
N von Eticas (a. auch ein Kneifen. u^plaiig (forceps dcnlatiis ; forpex, volsclla
lendrücken. Einengen, Klemmen etc.) etc.). — Mit nid. nijper (Kneifer, Kneif-
rammen od. Zusammeubeicegen u. gange, Beisszange, Knochentange, Haben-
\enbiegen von zwei (zuvor klaffenden) 40 Schnabel, Sehecrc des Krebses etc.), nijptiagel
absolut nicht denkbar u. möglieh ist. (dwangnagel, naf;clwortel) etc. etc. zu iiijpeD,
At man nun demnach (Fiek, I, hz. nêpen, nipeti.
) kap (fassen, halten etc.) u. kap, 1. nêr, nt'r, das contrahirte nciler (nieder),
iegen, heben) als Wurzeln von griech. — Die Compos. mit iitT od. nur s. unter
'riff), Ittt. kampju (fassen) u. tat. 45 ncder.
E., sotoie von griech. kamplo (biege) 2. nur, nur, das fallende Wasser, die
i (Wurm, Raupe), kampc (Biegung) ; Ebbe, der Ebbslrom, der abebbende od. zu-
pmetc., bz. den deutschen Worten; rückfliesnende n. ruckläußge Strom, der
haften, heben, Hof etc., soicir con Gegetistrom , die Stelle im Wattenmeer od.
: (Ziegenbock etc.) ete. od. kup als 50 an der A'ii.sfc, wo das abebbende Wasser
rrieeh. kAptö (ich ducke Ofl. bücke od. der EMislrom mit dem l'latkstrom od,
ifiplioi (Buckel, Wölbung) etc.; lit. das voricärtsßiessende Wasser de» Meeres
(immm, gebogen, zusammengrliogen, zusammentrifft n. einerseits zwischen beide»
tt) etc., »o ist wohl anzunehmen, Strömungen eine Niederung ist, andererseits
der aus knp nasalirten Form kiiinp, 55 alier auch Wirbel im Wasser entstehen, weil
rt koup, germ. hnup das obige goth. beide Ströme sich gegenseitig hekämpfcn u.
,(t7i.hne6panu. unKcrnCpGii, scAieerA zurückdrängen; daher nberbaunt auch: a)
■ oerBedtg.: biegen, knicken, Iff'cchcn das Wasser eines Stroms, was dureh irgend
: krummen , zusammenbiegen od. ein Hinderniss suräekgeslossen wird u. eine
,ibwi/m etc. (s. oben) g^vrt, während 60 der Hauptströmung entgegengesetzteSichtung
nfmnU (wie dits i. B. atdi HuriA ein»
Saniibank oä. vorragenâe St^« âe» Vfer»
geschickt) u. Ii) fin Slrudtl od. gargi'» etr.
— Nld. nwir, ncürf (Ot^tnxtrom, Wrbfl'
»tran, Strudrl); fip. auch torirl a2« neprluag
ilfitderliiiie) ; — in de aeer ïijn (heniiittT-
lommm, euriickgthtn, îu Orvndr mhen etc.).
— /m ^i7{. hat eidj äünelbe JttiHff. wie
nfir u. Vit ditêtt meifellwi au» iiedere (cf.
1 nfir) eonlrah. tt. gekürtt, imlajiii ea itahr-
irchn'nl. ttrspr. tnUvieder dia Nitäere (».
obm) od. ein nieder «. alneärt» gehentiea
Htwa« (u. so die Ebbelram, aMch ei» rück-
tedtitfiiensendea Etwat, eine BUetfluth, einen
Öegtnetrtm) beseiehtiet.
nBrcD, nlires, nähren, rrhaüen, emähren
etc; — ht nCrd «Uk fall wattr un brAil; —
he k«i n»g gÄn fttinilie nPron ; — dat is 'n
bedtnung de «in m&n tirrd, — Nd. ««reu,
iiikren ; mnd. ntiea; mnlä. &(!«ren; afrie».
neii.; «ang. iiiri; ok. uerjan, iierteu, tierjes;
agn. nerjan. ner^ao, uergan; ahd. nerjaii,
ncrjen, Derreu, nCfon; mhd. uerifc-eii, iiereu,
Dem (heilmt, geaund machen ; am Leben
erhaUen; rttten, erretten, vom Verderben
befreien, »tUg mneheti: nor Verderben be-
wahren, »eMüen; nührtn, erhatUn, er-
HuAren). — Die Vortilbe jier enUtend mit
Uehergang vwn » in i (wie bei 2 Itircn)
au« uripr. oits u. int nntjiui demïutch
ident. mit gath. nasjun (retten, erretten,
»lAätten, selig machen), tean mit der Endung
Jan (machen etc.) wn dem Präter. nw mn
nisan (ef. ge-uÛHen u. uarung) fnrtgehildet
int, Korntek dann auv der Bedtg. : gatu,
heii, od. gesund maeheii ete. tunärhit die
Jiedtg. : (Jemandem) Leib u. Leben erhalten,
od. (Jemanden) am Leben erhalten u. dann
überhaupt die allgemeine BeiHg.; erhalten,
ernähren etc. enistaniL
Wegen der ur/ipr. Sgnont/mitiU eo» Dei;jan
od. na^an nii( h^len vcrgi. auch noch das
mit heiland agnonymi u teie dieiee vom
Partie, prâs. gebildete SuhsC: goth. OMJanda
(«alvatorl — lui. nerjaiid od. nerjando, ner-
jendo; ahd. nerjeiito etc., toanfriAtr in der-
selben Bedig. tcie doH Wmrt Ueiland von
Chr istus ffebraucht wurde.
BVrig, nSrig, a) auf die lirhaltung u. i-Jr-
nährung seines LnHies, bt. die Gewinnung
Stinea mblichen UnteThaita od. seiner If ah-
mng bedacht u. in Betug hierauf eifrig,
betriebsam, fieissig ; — h£ Is uag aj 'u nfiriaeu
kerel ; - Ké is d'r rogt D^r!g bl dAn, dat
hft't lif fülkri^t; — li) nährend, nahrhaft;
— ii*>rîg äien. — 2fd. nprig, närig; mnd.
iitiricb. — Zu DEren.
aHring, hekü, närînii, oäret, da» uns
erhäü u. ernährt od. daigenige wtdarch,
wODOn u, womit man sieh nährt, ernährt.
erhall a. so auch aatjMlgr, vea mtk
tur Ernährung od. ob Unterhalt er
w, virdient; d/^vr aueh rf*r Bmiir
der Erwerb u. Verdienst od. aueh dt»
b satt u. Zuspruch im Geschäft etr.; -
ia ffil onrin^ an hü« ; — de k6i>tniui h
iiËreE flui tiQ umK«g«ud; — b£ lied hi
uiriug aettd (er hat ihn in l'erdim
seist ad. ihm OeJsgenheit gegeben, i
10 AU erteerben u. m verdienen, ihm mt
gekauft etc.). — Sprich«. : denarinftC
erwerb, Ernährung, Erwerb, VeriUin»
spnith u. Umaatt m Geschaß etc.) ht
wil, mat mvnnie hOr jaifor bMon; —
1& mut do tnian (Zehrung) iia do ntring
wrrb u. VerSientt etc) »«ton. - Nk
ritig; nd. nerunff, ulrung; »Md. ne
norighv. — Zu nWii.
nïrlnj:!', nürlnfn», sSnÜB-kts, .
20 ermerbn-Hawi, Hau» was »um ErM
Verdient dient ad. alt Oeschäfltho»
braucht wird u. laugiich ist u. ilalurO
satt vvn Phvitlhaus od. einem imi
Hausei — als n^riiigsliQs Ugi dat hts
'J6 goleifpu.
n«r-, nër-k&ueg, wiedmiauen; — ■
ligt to iiftrkaiipn. — ATii. h^r-, wcw-, i
kuaiiw«n; nnJiJ. rcrkocwni; n4 rddork
mnd. adtr-, Ar-, »d<l<ir-, ttler-, ir «.
80 vorgesBhlageneni ti, rf. auch af-n etc.]
kouwcn. — Nach der ntnd. Form
konvreu ist es uiohl ein (itmpo*. wn
■^ IM. ltdbar, ôdbar, äthar; ahd. aada
(altfir, rctrnui, aliuK, rf. tuxdtr) u. ka
üb faUs es nicht etwa mit einem (mit lat, tl
stm/mtpn. «. ident.) and. edi'-T, eddc
Weiterbäduag von ags. üd, lAd. i<,lU (le
leiederum, gegen etc.) euxammengesdsi
die Vorsim edor, edder dasseth« W(
40 wie nd.. mnd. (>d(!cr u. mfl Other,
ader, adder = tihd. oder, u>aeeoms
bedeutenden alid. ada farlgehüdet war
auch vielleicht mit aas. «dhdba, ahd.
ati. odhat gath. lutliihau (oder) tusa»
45 hängt ».Ja auch einen Otgeiuats od
Entgegtngesetites u. Zweites od. At
auêdrúcti.
nfm, nfni, närs, aSrs, Argeh, Bi
— Bedensart. u. Spriehv. : M drBld il
£0 iii^rB At; — hi^ Kfttd Buk mit d« n6n
de krobbe; ~ grate Denteo b<4bca
bakuem uMlgi — hi kau vol lachen,
init de vén m 't botterfot to BlD«n I
(Bcherah. von Jemandem, äer eirtf.
05 FMmde od. Stelle erhitU) ; — de atv
ini; dat zift 'n gûd bottetjAr; — 'd ti
ni'rs lu ^n ligicond gat (tf. cat m dt
dtg.: ArschloOi etej, «Maltluwat;-
nog Tia de olde weit, tfi dragi de nun m
60 — dis schal hum d« nCrt aog ]anl
— ïê bed Iflk "n na (StUhe) to od «Aun'niintfnd« (u. so auch leichUt) Et-
nCn bniideii; — lié pipt un scend kos beteichtitte, wobei ich auf 1 u. 2 flot
lê man "n irind dmn fQr de ntrB von fluten (ftitnen) venoeisr, icoiu auch ja
i; — de lank ISfd «ord old, de vielleicht dag fltt od. Fltth (cf.Bobrit,
i krigt de jAn kold; — mallîgheid 5 pag. 293) genannte roUtländigc Gcräth ztim
hdd, mân fOr in de nÜre is ernst, Wallfisch- u. lleringitfange, bi. dm gatiae
Bun; nd. ain. — Mit vorgeaeli- Tau- u. Matlcu-Wcfk eines Schiffen gehört.
N In od. aus ën ära, 'n ärs (cf. 2. net od. nët, nett, artig, sauber, glatt,
UraJUrt, genau, eben, gerade etc.i — 'ii nCt wicht;
Ußäuig, betriebsam, enisig, eifrig 10 — du muBt dt uüt upfüren od. regt net
fld. natnlig, □eeretig; mnld. iiecr- wcsen; — dftt klSil sitt regt iirt un Imap;
miti^h ; tnHd. nemstich, nenistlik, — he süßt nüt so üt as sîn fader. — Aus
nérttich. — Mit vorgesetttem it au» fram. nct (rein, hell), Ka» mit ilal. netto
emcstich (emsüieh, enittig), wie aiia lat. nitidus (blinkend, glänzend, glatt,
l. nennt, nent (Ernst, Eifer, Fleiss) 16 xhän etc. von nitere, glänzen etc.) entstand,
tselitem n avs ernest, ernat, 1. lét, rticht; nichts, Nichte ; — du muBt
n^jes. mî aét to oa kamen ; — dat is mtm 'n uét
l«§, Halbinael, Vorsprung, Land- unidattod6n. — Sprivha.: defannêtkumd
;., bz. Name von der Halbinsel Sease to Et, is allemans ferdrOt. — Nd. iiét; nid.
u. Emden u. der Ortschaft ffessc 20 uieC. — Eit etUstand u. wurde contrah. (cf.
Bintm an der Küste, vmvon Xesser- et, êts] aus nc-eo-wiht ^ ahd. né nwilit, d. h.
Emdtn u. Kcascmersll wi Amte nicht irgend Etwas, dawäiidassclhr Wnrtist
krt» Namen haben, me desgl. auch viieaha.in)A(Weacn,Oeschöpf,Ding,ElKas),
tüteil Bonesse in Emden. — Engl. bz. nhd. Wicht u. uiiserwicht (Mädchen).
Sheerneis etc.) ; an., nono. lies -, 26 2. nêl, die Schriftseitc einer Münze u.
ib; dän. nes, naes hervorragende Gegensatz von wat als der Wappenscitf,
lOHdtpäte, Landzunge, vorragende iminaeh es jedenfalls dasselbe Wort wie 1 iii^t
; od. Vorgebirge, Cap etc.). — Es (Niclits) ist u. uiM soviel besagt, dass diese
xae gekürzt v. dasselbe Wort wie Seile kein Bild od. Wappen hat it. zeigt.
■■le, cf. Seh. H. L. unter nne. u. 30 nete, nute (Flur, ncten, niktni), Kiss,
unter nOie. I^iisct. — Spriehw. : mit de iieti>ii is mcr
«. nêiate (Neueste) w. nui. to dun as mit de lüsen. — Nid. iieet; nd ,
fPhtr. netten), ^rt* (retp), Gestrick miid., mnld. iiBte u. vind. auch nit; «viu;.
JUH jum Fangen u. dann auch iiitti^; ags. hnitu; acngl huitp, nite; engl.
Gestrick zu andern Zwecken; — 35 nit; an., ist. njt; norw. gnit, guitr, kiiit;
t net rfikd ; — he sitt in 't net; schwed. gaet; dtUi. gnid; ahd. (hitiz), niz;
't net bt, of du ni't wat fangeji mhd. iiiz; letl. (Flur.) giiidas; jxNtt. gnida;
- he mut achter 't not fisken. — polab. (I^ur.) fniaidäi; bOhm. hnidn; griech.
. net; mnld. nette, net; mnd. nette; kunis, Flur, kimidos. — Wohl mit nitd u.
mfries. net (dasselbe); afries. net 40 ag^. kiiitan (stossen, ste<Aen etc.) m. grieeh.
■- nette, nitte (Netzhaut etc.); as. iCTizn (reiben, kratzen, Jucken, beissen [ef.
.; ags., aengl., engl., an., norm., bi'ten sub bj stechen etc.) etc. zu einer ]/ kiiid
; tchaed. Hat; (Ad. nezi, nczzi; aus knad (ef. (jri'fcA. knadúllü, lieisse, jucke,
»e, netze (Netz; Netz zum Fisch- kratze, schabe etc.), WadiI, ursj>r, !ikad,sl[an(l,
tum Fang anderer Thiere; Netz 45 als Weiterbildung ton ska, cf. die Wörter
tult gegen Inseeten, Fliegennetz; mit dem Anlaut scha.
t über ein Gewand; Haarputz der letHn-, näten - kemmer , Nissrnkämmer,
1 um die Zöpfe, Haarnetz; adeps Ferson die Nisse kämmt u. ikmnuch auch
Netzhaut um die Eingemeide); goth. die Nixse od. das Allergeringste nachsucht
Khnetz). — Es lässt sich formell 5U n, sich Nichts entschlüpfen lüsst. Daher
« eJut. uazT, nezî; mhd. nc/ze; mnd. fig.: schäbiger, filziger, geiziger Mensch,
Tâase, humor, liquor) scheiden u. Knauser etc.
k urspr. Bedtg. wohl ausschliesslich netn-, nüleii - krenier , Nin^enkrämer,
ntz (od. Etwas was man ms Kleinigkeitskrämer, erhärndiclier kleinlicher
ttttt, Wassergerälh, Wassergegen- 55 Memch. Lump, Knicker,
netun sein, wie sie das golh. uati n(lerî£, nät«H$;, neter;;, näterg, nis'erig,
Un Aot. Möglich indessen ist es lausig, fiizig, geizig, verdriesslieh, mürrisch
M « nur mit nazi (Nässe) u. naz etc. ; — ho is so fcrdnmd näterg (filzig etcj ;
. HEß tu derselben germ. V nat m — he siigt nüt so nnterg (i-erdricsslich etc.)
I.: fiietitn gehärtu. einfliessendcs 60 üt, as 'u miterjgen kêse.
NETJE
NIBBE SïB
no^e, Näichen, tlrina Kelj.
netjM (^u 2 Ott), nttt, hüb'ch rtc. ; —
dat «ûgt Deljes (it; — ilii miuL netjüi wGHEit,
od. netjes to bedile g&u.
neltu, Nessel (ortica); — fhiripúi.: liran-
UÉttel. — Bpriduo. ; kl6k* Iiûner leftgeu Ck
wol iiueii iu dc nuUBlB. — îid. oetiel i ifrf,,
mnÛ.netel; rnntJ. aolele, neliele; ûgê.Dclfih,
netle; a«n^I. nMle; nHgl. ncUle; oAdL iii-iiilb,
m/. netla fin brf^niii-iieilii, JI«-«nti«Miii(I^
Horu. (Jv, Aa»«n) netli, dialfct. n«!»,
natln, iimIh, notla, domIc; tehteed. Däail«,
dialect. nHtlu ; (Mh. näide /Ja* ngen».
iictek ntJ. netilft w. oM. nfîüila tut WeHer-
biläuna von ngtrm. Dftta (od. w^. natja?)
im a»., Ul. uCtr (d. i. uatr) i'n niHrägras
(urtie») «. (■(!/■. Jo. jiaifn unter neila)
nMK>. «te. D&t^ Dûto, tiot, ijoto, Dutu, oeta
U. acAtceii diaifxt- näta, naU 6()lnrt fst. —
7)eni grieth. gkithbtdeHtendm knidA, knixa
{J' kiiad, knii), A«i««m, juckm, rtKlim,
lirennen rtc. au« kan<), skanil, nknil, v. auch
untrr net«) cu Liebë wird oft angenammfn,
ttanH Diita (od. nft^nï), aArf. naza. unxzu /ür
Hr«pr. hnaU, luiiie», hiiiueK& Htht. Da in-
dftten die aUen gtrm. Sprarhm hierfür
»irgend* mnen Anhalt Inctt», no mag II.
Leo Recht habm, wenn er ai nt nkr. nuila
(arundo od. lu-uudiiii» niiorlcs, arunila tibialis]
H. nädl (tlic atulk or culm of iay [ilaut etc.]
vfrgU'icÚ, wa* vieUeieht mit unsrrm uat ru
dtr y nad (Bonare, rtvmchtn, tbnen, ifich
raiteehend im Winde beweyeH, n» Wintte
»thieanken, mbrirett ete.) gehört, wie die»
teahrseheinl. auch tnit and. hriot, tthd. Riet
(r^. reit} der F«äl ist, wobei man dann beim
Verßltnch üon an. iirjot« (herab-, herau»-
erringen, atürtcH, fall»» rtc, fod. uri^.
pottern, ef. piiltern] ; »ehnarchm od. ein mt-
articalirtet Gnrätuth machen) u, ag». hrOtau
(rapidii nuln «inam ödere, rangehen, trhnar-
chen He.) por» der germ. Y hrxtt {eanMv,
BODUm edere ete.) wohl annehmen muM, dann
die y Dsd (cwlere, deciderc etc., c/. Bopp)
von Hause aus von uad (unare) auch nicht
verKhieden ist.
Vergleiehl man übrigens îu na^a (aniiido
od. Rohr, Schilf) «. tu dem von Orass-
mann mit Pfeife, Flöte übersetzten
ved. niiiii unser pîpc (Ifeife, fiMre, liohr h.
Ding wttrattf man pfeift H. ßMet) »on pIpcD
Qifeifen, flöttn, blattn etc., be. ein tchrtUea
T^nen od. Gerätuch maehf« etc.), 90 kann
man auch annehmen, das» sich diu Bedlg. :
Rohr vim iiAdi aueh in ähnlicher Weife von
uad (aonare od. ein unartiadirtes Gerätisch
machen) enlwiekelle, wie dies bei ptpe in lUr
Bedtg.: Rohr com ptpen der faO üt.
WAtt\-An)t,IieKieÜudi. länfet»*»,
niM Garn tnu «im dtn kanfähnUdtei
geh der Netaeln gewmnen murdt, g
Zeug, KOS jetet indensen um« /einem
& wottenem Garn gtweHit erird.
netUl-kfinÎBk (NesMUHnig). Zam
auch tûiikrîter u. hägekninerke gern
netlel-Dtlcllt, Neaseltuehl, de« bi
Saut'Krotitheit mit brennendem od.;
10 dem Ausschlag.
ntUtP. n«((«f, hübecher, sauberer 1
aetti|;heM, Neaigkeil.
neUw, nettste, hübsehtsit, säuberst
nibbe, Bib', Behnahet, Stund; — 1
IS fau de (ÜgeU; — M «ord «o wit
uSlilie od. h6 Kiigl M «i^Ribd Ol ü
mandem, der einen Anfall von Qk
bekotnmi). ~ Üä. iiibliB; mnd. nehba,
nid- neb; mnld. D«bbei wfries. ueb;
20 neeb; Kang. oib; agt. nebb; aeng
mal. nib, neb; an., isl. B«bfal; nene.
sehwed. nibb: dOti. n&h, n*b u. (li
nib. — Wohl mit none. nJbba (mrH
Spilte, scharf» Kante) «. a«. nof:
59 nev (Xasr., S^tee. mrtiehende J
sehwed. nltf (der UngTre SfAnfM
Vögel) SU der y nabli (bersten, j
kU^en, stauen etc., ». unter ncM),
Sopp mit fcrirn, Incdiire, occidtn
80 setxt u. wobei man hei nnbif m deri
Schnabel tmeahl an die Brdtg.: 1
tipalten, sieh aufthun ad. aweinander :
ete.f rat an die pon spalten od. ttri
xeriteisien, be. beisse» äbrrkaupl (<f.
35 apaüen, beOsen etc., orL y gabh, 1
ti^ »ein; tthna/Hien, beitten) denki»
da der Seftnabel etnertats somoM 1
spaltenrs u. klaffendee, ata nndererni
ein spaltrndes u. bässenda Kfieeu i*
10 dann aus der Hedtg. : Schnabel m
selbst wieder die Sedtg.: MtKirfee,
u. voretehendes Ktwns (SpHee, îfoi
hervorgegangrn »rin kann, fitlh niei
oui drr ßedig. : Reum-Iiing itnmititA
4fi mn: scharfen u. ^ilsea JHng hereoi
Van nnhbu, nibb(>, bt. an. u«r rtc
mm ausser schweie. oUltB (die A'ai
pfen) u. bagr. iiiffula /dorcA die Sts»
cf. snUiFeln] etc. awA (et. J>ier, .
60 Ual. iiiffa, nilTo, aiffolo ; cMn. gniS (J
prov. Defa (dicker Theil de» Sehtai
Raubvögel)! limous.ttlHii pie. nifler:
ret^in (schnüffeln) ; hmn«a.ai&ti«(&
ier) w. hmous. a'iflo (Ifasrtiloeh). D<
66 nf4cA nodi bemerkt, daa da» Woe*
ad. nebba i'rt der Bcdtg.: Schnab
itriim] nach einem Zeugnitê von PI
(ef. bM KU. unter iiebbe) auek ich
allen Oaüiem hekanni getretem u. d
60 ein uralte* Wart i*^ wobei an nr
<S1 NIOEH
Ifk WÜ HhImI, nuppeii, inibbe (cf. tu Crnmde hge» muaa, tao dann andaneiUis
^ wM nitM gedatht werden kann. auchmil: gegeti- od. etilgegen-strebend, rück-
, lätitte BtUeke wko» abheiaiten, teärla-nirebcnd u. sich conträr beieegmd eic.
'ihdtm Imeht benagen, in kleinen übfrgetzt icerden könnte.
m, Mi'cM recht durehetsen etc.; 6 nidel; t. ^. nîdjg.
ImÚ ffr wat mit liûr tanüjes of nîdcn, neiden; — bcuîdcti, beneiden; —
um: — M benibbeld dat; — wult bcter benidt, as bekl.'igt.
ibem (leicht benagen, nasche« etc.) DÎder, Neider; — in»i) heil Kpidcii so fOI
' — litt dog nicli so hen lo nibbeln gflniPrs ns nîdere. — Spruch an einem aî-
lüc; du kanat dog anders wol ür- 10 ten Haase in Oldersum: och nider l&t dîn
T&ten. — Nd. nibbeln; engl, nibble. nîdeii sîii, wat God m! gift, dat is toch min,
.* nibbelü u. genibbel (kleinliches ud as hei Qol bebügt, so is 't tocli beter
ÜtinUchxs Eisai von Speisen etc.); benidt as beklAgt.
t (kleinee Bröckchen od. Stückchen nidig od. auch nîdel u. nidÎMk, nîdilk,
TM at nibbe ». von kiiibbetii etc. 15 neidisch, missgüniitig , bösartig, zornig,
n. — <^. auch nifken u. nippen. wüthcnd, hitzig, eifrig, heftig, stark, nnge-
L Bigl, nig, nicht. — Aus nhd. mein, gehr etc.; — 'n nidigen (od. ntdeln,
ikürä, teaa daxteibe Wort wie oidsken) natur (oiL bf'rel etc.); — ho ward
ao nîdigc dQl, «tat hü liäst ht-l nt't mOr wua',
niekt, Nichte, Bruders- od. Schwe- 20 wat M ú&' uti Bil':^— 't weid d'r nîdîp jujJ.
'. — Mit Vebergaitg von i in ch nîdsk) in; — 'a uidaken wind; — so Didig
DÎft entstanden (wie kraicht aus Corf. nidBk)^arlieidpii, dat man Msthe) of is;
■bt ans luft etc.) u. mit afries., — liê is nîdsk (eifrig, begierig etc.) up do
ft, ahd. nifl (ncptis, privigna); arbeid; — nidsk üten (eifrig, od. stark u.
'itépúi) ; an. nipt, niit (nymplia, 26 gierig eaeen). — Sodann wird oTdel hier
MM, mulicr) u. lat. neptia von auch noch in der Bedtg.: rasck, plötslich.
Stamm wie nêl. uncrieartet etc. gebraucht, wie man ton Jt-
■id, Erbitterung, GroB, Hase, Bos- mandeoi, der vom Sehlagflusn getroffen wird
Munal etc.; — bt Ucd so 'ii iiîd od. sonst plöfslich n. unerwartet stirbt, sagt:
itt, h( hiim wol fonnören kuti, bs. 30 bit hei) 'n ntdeln ilüd had.
m t lecbt in de ôgen bäst nct nîdîj^heiil , nidelheid, nîdskheid, A>iV/,
— ho bed dat üt ntd dän ; — Ik*' BoiAeil etc. ; — hi- bed dat üt nidîgbeid däii.
Lt nn nid. — Nd. nid; mnd. nil, nifken, Kleinigkeiten stehlen, naschen
nid,, mnld. nijd; afries. nîtli, nîd; etc.; — bú kan dat nifken mH latcn; — sä
ags.^mdh; ncni;!. jiîdh, nitb; ahd. 85 uiflied aftral an herum. — Itavon: uifkcrê
, nîdh; mhd. iiîc (Anstrengung, u. genifkc (Stehlen von Kleinigkeiten, Na-
näaeliger Eifer, Zorn, Erbitterung, scherei, Ocnasche etc.}. — cf. engl. uifAe
Ingrimm, Hass, Groll, Mimigiinsl, (stehlen, mausen) u. nid, ngrelcn (Kleinig-
I, Bosheit); golh. ueicb (iiividia, keilen mit deu fingern hrimli^ entwenden,
t. nidh ; norw. nîd (Hohn, Spott, 40 Kleinigkeiten alelilen etc.) w. unser uibbohi
'ung); sckwed., da», nid (Neid, als Itcrat. von einem nicht gébräurhlichen
t), — Die Badtg.; Anstrengung, nilbcn.
i. das Streben um voneürts tu ni^en, neigen, sich neigen od. verneigen,
t. was tu thun [cf. auch nîdîg etc.] eine Neigung 'hI. Verbeugung machen, höf-
wm einem Andern sinnT:ukommen 45 I/t/i grïmen etc. ; — sO ni^il altid, wen i&
tu besiegen od. turäck tu drängen, in Türbi geid ; — st ni-g (neigte otl. cerneigte,
ich Sa auch die von Miaagunat h. cerlieugte sieh) uii:li ; — xe bed nirh nagen
t von selbst crgield) dea ahd. nTd (sie hat nicht geneigt, aieh nicht verneigt,
■rauf hintudeMen, das» das Thema nicht höflich gegrUast etc.). — Auch aubsl.:
lat. niti in der Bedtg. : sich an- CO (bt iiigen. — Davon : genügen (s. d.) u. go-
sicA bemühen od. bcstrehcn etc. näpenhcid a. das Compos.: ofnigen (sieh
•.grifflich als formell conaej: ist, hiijlich verneigend vend/schirden) ; — de
daa golh. neilbs in andancitbs dniiios inutteu ni^ (>rst iifntiL.'t'n, so lank
Ksetst, contrarius] sich anscheinend kOucii wi herrt>n nog erst sitten lilifcn. —
'■■ niti in der Bedtg.: sich stemmen 55 Nd., ntnd. nîgeii; nid. nijgcn; afries. kulga,
gegen Etwas) beridirt, da es in uiga; itfifL nlüia; an., nj;t. hni<!an; un. liniga;
mmoa. doch schwerlich die Bedlg.: iiww., schirnd. niga; alut. Iinigaa, nlgan;
hat, sondern mau dann noch viel mhd. nîgen (sieh neigen, im tin. auch: ain-
thmen mues, dasa mau auch hier hen, fallen, starten); goth. hncivon (aich
I die Bedtg. : strebig od. strebend 60 neigen, sinken). — Davon (vom Fräter. hneig
NÎCKRE
XU'
tili., golh. hamy): ahä. (hnuisjän], luioiRan,
linuihc'D, nciKtn ; mhd. atigea fneigrn, ten-
km nie.); affn, tiua^gcn (liumillarft); an.
hunigjai Diniii. Dyglieii (neigen, bfufftn), wo»
un* fehlt, während dem hoehJ. ilaa SUimm-
teoTi «igen (oÄJ. hnîgaa) aÎÄande» gtlcMtutim
ist. — Wohl mit haQKCQ n( ntier y lf:ak,
(tank = »kr. caiik («chaanhtn, hangtn Hc,
Oll. ursjiT. mh biegen u. heugcn ml. kritmmen,
biegsnm u. schwank nein, sehrnrntt», itieh
hin II. her haeegai, Itaumeln itc), umgestUt
Vo»ICi ablauttnd ((iuk u. (inik »Ar..; od. mit
tat, dngwe u. lit. kinkuo (gurten, binden
ete.) etc. au der V kak, kuik (binden, gür-
Itn etc. od. umpT.; biegm u. winden um
ßtwat, od. ttuammenbiegen, JUchUn etc.),
tote auch .ja kuk (krümmen. Wölben, bf. sich
krümmen u. eusammennehm cd. xutammenr
biegen etc.) ei» AMaut von kak, kank ist.
Sieh bitgûn w. krümmen etc. iet jedtnfalh
die GrSdtg. von niRcn.
nigbti, Nei^erei, vtrncigerei, Vrrbevgerti,
ißifaerhoUeii u. anhallende» Verbeugtn u.
hliftichai Orüiigtn od. Bewillkommen, ht. Ver-
idmchieden, Be- u. AlyCompUmtntiren etc.;
ile iiigi.T6 hold hü UÛI up od. dar kumd h(''l
gftii eade &u de nigeré.
nikke (Borktan), Nichte. — Ob iiiM
frant. uiicu verderbt? — Au»oitlod. nith«!
entstand t« doch »chwerlicK.
Dlkkel; — nur in den Serlenaarlen : du
iQtje od. du oldo Dlkkel ; — b^ li so 'u
regten nlkkel (Starrkopf, TroUkopf etc.);
— 90 Bwart as 'n nikkel, tu welch Lttgterer
es wohl oMf olggcr (Heger) entttanden sein
iann, iMhrcad ns in den hridtn crglen woM
mit ud. nikkrl aun Njcolaiis entstand. —
Im nd. hat nihkel svn.it die Saltg. : kli^nc-»
Pferd u. gemeine Wrihiprrxon, Hure.
DibkcKi niektn, beugen, »ich verneigen,
nameniUch auch, um Jemanden tu grimtcn,
od. Jemandem seine Xuxlimmung ru Elwiu
iu erkennen «« geben, winken; -~ li6 il«id
al mit de kou lo Dlkkou ; — best du aht
êéD, dal h* nlkt (genickt, gegriisst) hed ? —
ha RJkt m! to, dal Ik dat maa dâa schal.
— Hd,, nid., mnd. olkken od. uicken ; ahd.
nicchän, oicheo; mbd. nicken (beugen, nieder-
drücken; sich neigen). — Wohl von iiîaieii,
win biikken von bugen, doch in der Bedtg.:
wink en (durch ein Beugen des Kopfes
od. (lag Niederschlagen der Augenlider) auch
nonnex mit tat. aicare.
tllk>konp6ii, núritn) tnit dem Kopf, den
Kopf nickend hin u. her bewegen, mit dem
Kopfe wackeln ; — he Bteîd to Dikko]>jiEn.
— Daher Subsl.: nik-kop, Jemand der den
Kopf seitwärU hin u. her bewegt a. damit
fine verneinende u. abumsende Oebirde
macht, um xu erkennen su gebet
auf ein betr. GeMch ntcJU timge
k(ipt>«ii pifca aikt.
nlks, n/iAtu, NiehU; aar lâtkl e
dat iB je uikx, - dat i* mka mM faai
5 schön) fall itî. — Bfdeiuarl. : lûr u i
dar ia nlks; — olk) la gOd la 't <•««
nÉt in de mapi. — OsterSiedr mfil j
'u pflsk-ejl io u nik«, — twâ ia «
gllf'l inî Art, den gi.' 'k mtii päd.
10 niks«n, nichts gtbtn, nichts btwiBit
susagen; daher: af>*dilag«n, vcrweiger
— ik vil i!* wat nikven, dat do 'k laoj
niin, E. niimfln u. furnitn.
Dimni«r, », naimncr.
16 1. ntp (Dimin. nipke, Subst. tu ni
kleines Schlüekchen; — tt hed d'r n
nip (ad, oipbe) (ItdâJ) (s. B. aus dm
glifse etc.) od. sé hed d'r uiau ifeo u
3. nin, ffmiu, »charf ttc ; — h« ki
30 to, of t regt U; — sA hdrd nip U). in
wttl prötd (Tord; — bS i« so nip as dfl
hd lelt niki iinltcsi^ tin kör) un *tit
— Nd., mnd. tiip, 6*. nd (Däh'
Dannril, Schutte, Br. WbJ
25 uijipc u. (Schambach), »mme audi
wesUcd. nipe: nfrita. (Outten) ni
Seliambach hat aU erste Bedia.: •
(ek stund nipe dcrbt; — bQ nlda «u
up 'l bauk), die sich imleuxen aucA i
SO Mehl aus genau od. naa (genau i
mi nau d'r an = dicht ad. unmiltdbt
enge u. nah« daran etc., cf. hau) enji
dn man tu dfm S<i4se: sd oicti aao o!
't bank, auch uipe ebensogut mit g
36 (od. nau) als mit nahe übersttttn
»0 int en bsim Vergleich des mnd. fSi
L.) nvppElik (genau) woU ansmthmtn
nip od. nîpf mit nrppcitk sii nîpitn (h
tusammrndrücken, enge machen, ei*
40 etc., ef. nf^pen u. auch das su nipc:
engl, nip, knaftn ffo. gehörende cngL b
Kraue tte.. nipping, scharf, beiKsend, «(
hart etc.) gehört. Ging indessen dis B
genau aus der von ,* nnhe hercof,
40 es auch vieUeiehl mßglieh, diissa\pOA
tu nîpen (s. unter Bfpea in der B
sinkt», sich senkim, meh nieder ed.
unten bewegen, nicken, dm Kopf n
bmgm u. ihn einem hetr. O^enstani
CO kern, um dfnsdbrn^ genau m br*^*"
gehört u. das» so nîpc aus der Ojpnl
Bedtg. : gesenkt od. Hiedergtt
etc. in die von: nahe n. kitraiu \
in die vM: ijeHaii He. überging,
55 indessen dir Umstand nicht ett tft
scheint, dass sowohl mnd. nUi iiAi nc
dieBeälg.: genau, »charf htAenu
' ' f himeumiaen
nach auch darai^ i _ _. .
dass beide tu uluen (knt^mfbeemgtti
i 6d.mamtiiiax)gâiûrm. Vergt.beiDa
NOBISKiWG
db i^p úi ikrBtätg. : Rctt, nieähdt,
üg <te., wo 's nipp Dorn diewlbe
»haben tcheintme unser éa knappe
r. nU. een knappe meid u. demnach
f imonynt tu sein scheint, teas Ja
ttmieh dieselbe Bedlg. vsie bcknilpcn
npen), beknopd u. nau hat u. dem-
CM «u DJpcn (kneifen, einengen etc.)
wird.
Ineifen etc.; i. nepen. 1
kc, ZHmi». von 1 nip etc.
kSj^ kleines Gesehirr su Fleisch- u.
I Brühen, Sauciëre. — JVo/ii dan-
'■e aapke ^ nhd. Näpfchen. Oder
et eu nipken u. nippi-n, soäam es 1
in Schlehen od. becherartiges Glos-
r, woraus genippt wurde?
k, in kleinen Bissen tsseu u. auch
en as^en trinken, he. kleine Por-
ton ^aenu. Trinken eusidt nehmen, 2
WM dies kleinere Vägel mit ihrem
i (Ann; — SÚ sitt eJ to iiipkcD; —
d d*; wat of (e. B. von einem Kuchen
Zähnen etc., qf. nilTieii) od. ftt (s. B.
id. Wasser aas einem Glase, ud. 2
aus einem Löffel), ef. W«iter<^<i
ppen.
(Borkttm), Neffe, Geschwistersolm.
t lieh das inlautende harte „p* des
loa noch etwa ans der Itamerceit 3
■tum (Burchaoa, Fubork) erhalten
— Ana afries. neva (vf. avi] konnte
ich nicht entstehen.
1, nippen, in kleinen Zagen trinken,
ikumit dem Munde kaum berührend 'i
od. auch wie ein kleiner Vogel mit
pittten Munde od. Schnabel trinken ;
3d man afeo an *t glas nipt; — üü
■ 'n bîtje lit; — sé nipt as 'n ka-
- Nd. nippen (dassdbe) ; nid. nippen 4
steinen Zügen trinken, nippen; —
•in, necken, sich mit Worten streiten,
llTatten etc.; — c fig.: kneifen;
bqpnnt te nippen od. tc uijpeu). —
int fast als ob einerseits uipijcn mit i
«. uifken ebenso icie nibbeln sie
thört u. dass es andererseits auch
sa (kneifen) entstand, worauf das
pen sub b u. c sowohl als auch nid.
. (sai^ drücke» od. kneifen, xuiifen, b
'ter Lust immer befählcH) himu-
leheinen.
■ir, Niere (ren). ~ Compos. : niren-
renfet etc. — Nd., mnld., nid. uii're,
engl, nêie; engl, (früher, ef. Kit 5
lere) neu (daher nearB, Nicrenkar-
an. D^n; norw. nyra; dm\. njTC;
njure; oArf. nioro, nüoro, uicro;
erc — NwA Fick (III, 163) mit
iieplim ur^ir. eonnex. G
nir-Dkrren, necken, vexiren. — Bedupl.
Bildung von narren, wie klip-klappcn von
kla])pen.
nir-narnrê, Neckerei etc.
ninje-bäkH, nirtje-püp, ängstlich»
Mensch.
nirtjen, s. nitjcn u. nhrtjen.
niske, Nixche, muachrlartige Vertiefung
in der Mauer. — Mit nhd. Nische ; tpan.,
port. uiclio aus frane. uiche u. dieses aus
ital. niccliia, was nach Vies (I, 369) mit
ital. nicchio (Muschel) aus tat. mjtiliu
entstand.
nitel, stüssig, zornig, wiilhend ; — 'n ntteln
bul (ein stiissiger wülhender Stier). — Es
wird auch oft in der Bedtg. : geil, hittig etc.
gebraucht. — Nd. aitel; mnS. uitcl, uetel ;
wang. nttel; ags. Iiuîtol. — Z» niten etc.
nften (toui Siudvidt, wit den Hörnern)
stossen. — Nd.,mnd.tûtai\ wang. (Ehren-
traut, I, 4.1 sub 33) nît; mnld. (Kit.)
nieten (arietare, conm pctere) ; ags. hnîtan
(dasselbe); an. bnîta; norw. nita (stoasen,
stechen etc.). — Mit jrtfcA. kiiiiö (schaben,
stechen, achneiiUn etc.) etc. von einer V knid,
kuad aus kund, skand — idg. skad aus ska.
nitjen, vögeln (coituin encrccre) od. eigentl:
kleine Stösie versetzen (mit dem penis), da
ni^en ein Dimin. von intcu ist. — Mit
I eingcitchobcnem r (od. von niteu, nitten,
nirteii, if. scharre aus Bckorde ». dies aus
scliadde. Schatten) entstand davon auch
iiirtj«ii in dernetben Bedtg. — ef. auch
nurljeii a. nutjen, .iow/e iiökeu.
nitterig, aittrig, unfreundlich, eerdriess-
lieh, mürrisch etc. — cf. f^nitlerTj; etc. —
Oder gehört es zw iiîtoii Ï
b8, s. nOje.
Nubiskrûg, Nobiskrug, Name einzelner
I abgelegener od. an der Greme belegener
Scitenken (e. B. in der Nähe von Esens)
u. unter diesem Namen (sowie auch unter
denen von Obis-, Ubs-krög) in Norddeutsch-
land käufig vorkommend. — Vergleicht man
■ iiiftäm., mnld. nobissc (espril malin od. dac-
mon nanus, cacudaemon), nobiskroegli u.
nobisgat (enfer, le uul de l'cnfer od. orcus,
orci culus, UDtruiu Plutonium}, sowie bei
Kochholi (deutsch. Glaube u. Brauch, I,
I l'Jt u. äOU) ausser Nobiskrug auch noch
die Bezeichnungen: Noliischrallen «.
Nobiihaas in der Bedtg.: Fegefeuer,
IIülU; Unterwelt, so ist es wohl sweifcllos,
dass die Vorsilbe nobis in den obigen Com-
' posilis überall die Bedtg.: Dämon der
Unterwelt od. Teufet hat, bs. dasseltie
Wort iil wie rnfbim,, mnld. nubisse (daemon
uiuius, cacod^mun] n. demnach „nobiskrug*
des Teufels Wirthshaus, — „nobia-
I gat" des Teufels Loch od. Höhle,—
NOCH NOG
KU
NOSOHTRKirl
.nöliiüiaiM'* d« Teufeln Hau» od. Woh-
nung M. „noWschnWten* da Tm/rh
Chrallen (od. Uff er, nach unten au rMgrr
prflDchtenrr Tr"^}i.orh) fcMwV;fcn«, in welch
LetHerm nach äem Volkxglauhin ((f.Riich-
Äoic, 7, ^(JC) efto ungeUwfi geMlorbmcH
Kinitr kamen. Wo* nun alier tatiter das
ni^dni., mnld. nobtsne i» derBcätg.t Dätnan
ii*r Unla-wcU od. OeUL der Hiitle, Taifel
ite. helrifft, HO üt eu häehiit wahneMHlkh,
da»» dornen o awi ûHtrem a verdumpfl iit
u. mit dem am tm gtkürtlen Artüti 'ii für
äitertH 'a ahme (qJ. nErs. ht. nlä. aa&n
auf 'n a&n) utehl, te/lhr«nil »bisse selbet von
mhâ. abi« od. Alis ^ tat. abyssua, griech.
ubiMOi (Abfand, Holte) abstammt h. dem-
nach 'n sl)i(iRn od. 'a obiase ce^. oin
ititltn-Wgarti beteichntt. DamAnnnn
aber hei aaem für 'n abis-krûg steheHden
ncibii-krOg, be. bei der mägiiehtTweisfi aiteh
schon lülen tut. Form ohii-irög, »owie ferner
bei den Vomposiiü: uobi»-\uui»,tto\>ia'pil atmh
nnfiMni«» kann, dat» hier oubia nicht da»-
seU>e Wort teie lantä., mflüm. uoblsat' (Teu-
fel), aondent doës diese Wörter diricl mit
nobiï od. nbi» = 'a abu od. abi« (Abj/isua
od. Äliffnmd, tlöllt) tusammeni/Kstttt sind,
na uärr. aaeh mügUcli, dmn notiis- od. obi«>
krCig urifpr. tinen liblltn-Krvg od. ei»
Holle«- II. Ab0r%mdffWirth»hmu btineh-
nete. Vergleicht man indaten, (fac« uAb
obigen (Jompoa. aln: uobiBkrciugb, nobÎBgat,
nobiabitus u. nobiiinhrfitton Stttichnungm
der floKfl u. den t'egefeuers v. der Vm-
höUe (Moler nobiiicbntlUn üb (frt für un-
geiauft gcslt^bene Kinder veriiland man
tigerul. wohl al» OeaemaU von nubiskrúg
II. DobisUaus eine Kleiaere Motte od. die
Vorholle h. nt'cAt die eigentitche, id^emeine
u. groMC Hölle, autrum PlulonJam, orcus)
êind u. dam nobiskrög aHHcheinend eine ab-
gthtgene Sditnke, worin dir Teufü sein
Wenen trabt od. eine TeafeUachenkc be-
ttichnrle, »a itt t» wohl eher aneunehmen,
das» die Wc^ier DiibiBkrüg, nobishauB etc.
wörü. soviel idt TeMfels-Schenke, Tcufels-
haus clc bedeuten u. demnach eher mit
mfläm., mnlä. uobisBc (b<>eer Geist, Teufd
etc.) als mit nobtg = mhd. abis (abjssus)
raiammengesetst sind.
1. ii9cli od. nag (üeitadi).), noch, bisjstn
od. KâArend dieser Zeit, «iir Zeit etc. ; — ho
is Qoch ii('t hir; — 't is aoch al môî «^r
etc. — Ab., ahd. noh; goth. oaüli etc., was
mit nôg, geoOg etc. zu golh. nauliivii (reichen
hin od. aus bis «u einer gearteten Zeit etc.)
gehört, woriiAtr Weitere» unter nAg.
2. nocb od. nog (verneinende Conj.),
noch; — DOdi bir, noch dar; ~ oocli äit,
noch dat.
SOrb-Uiu, gteicliiiM, dniwA; -
<ii>id ixt nochusf etc. — Sld. noj
mnd. iiiirhtan i-tc.
Däclilura od. ■üxi^ra u. nSrliUtn-
6 ilorgenstit od. j\iilueit Atuchra !
artfrnteh u. der MorgenmtMtnt, Zdt w
naeh nichts genotsen hat u. der Magen
leer tat, Ii'rúhmorgewi vor aHtm Otntu
Späne u. Trank, Zeit wo der Magca
10 teer ist; daher überkaajtt mil leerttni
od. ohne EHtHU gegessen od. getrvnt
haben, ungesättigt, teer, hungrig niic
unl/Ctrunken etc.; — h6 is in l nuf
(od. m 't DQcbtero) upstân uu aue «
It; eWD of to driDkefl twO slündru Yyü
RftD; — hä » hti in 't Q<)c.iit«n] na Xh
(ipn lopiin; — *r ik fro '« m&rper»
watur gn, atliD ik tnX 'a loijrn niaiM
nÚ':bWrD, dut de mag« »tik wtX ferw
30 -^ du uiuKt de medicÎD iu 't nucbt«
oüineu, Ar du dtn tanrguiLrfnl to dl e
— wen mau nou so gaus uöctiltm lt.
fßld i|i«n Biitc geldcD HO i;Qd, a« «tu
(TBt 'q btt ilteu tu snk uamBii hod ; -
20 Ellgt arbaroUik Ddcbtcra fuHjrcsdtt;j't
jr»^, verhungert etc.) Ot; — mit 'n nOc
magc is ile^t arbcideo ; — fni kold
In 'û uOgtTTD TDagc fft.tjfQ, ii n(t re
— hË is nog so uúcJitwu, as o( iit
SO int ût 't br4de komna is; — b' ii nAc
un gAd to bû» konii'«; — 'a niMhUra
(ein neugehornc» Kalb koa noeh
Muttermilch od. Hherha-pt keine A'il
Sit fich gtnomnxH hat u. jialter aadi
81) »ehr «Und u. mager aianieht u. id
iil); — 'n nlicblim juuge (ein »dm
od. kleitftr dummer Junge); — 'ii ait
feilt od. kérel (ein schh^gr od. (/imrmi
öd. fadtr Fant od. Eerl) ; — 'o nw
40 bôni (ein schioaeAer, schlaffer, bt. ein }
Baum) ett. — yd. aögten -. dumL aw:
nochtern; tdd, nncbwri DQcbtwa:
Duobter, nochtor (jojatius, sobrius, M
piftus, Kicr.ua «tc., rule» matatimn) ;
4S nuobturn m. iiuobtarota, Ducbtwnïa;
niiehtLT, niielitcrn (nüchtern). — Kttl
aus lat. noctumiu od. soant mit nnM.f
Duchle, Duchten, nucbtcnit (auuie, wk
tempore, tempore tuiteiaeriiUana), nai
SO uucbteu (cruamaue), uocItUin-, nuclilff
(matuta, bora luatutlna clc.) poh iicki
vorgeseltlem , aus eu wt In gtiiini
sodass DDcbte /är ou- od. üi ncblo, 'n
(cf. auch Ehrentraut. I, iß» des
56 6c}itcn, nüchtern) steht, meJaimtlJ. na
u. uchUn-Rtooil betet dasttitr sind.
uchtc; golh. uhl*A: ahd. ooktA, nbt&:
uoht«, übt« etc. (Morgen^Mmerung,
genfnihe, Morgenxvit, ûammerung) j
60 wenigslau (imc& dw JJmlaM do h>
«S NODEH
alc hvâtr aU nt dem tat, noc- Xäaien, der IfothveHdiglceit etc. eme Tu-
w«M matt da» nid. nnchten u. gend machen); — uûd lérd bädcn — nûd
M den von Weiland eüirten brekt Tsen; — DÛd kcnd g&n gebúd ; — „de
[m thlenden nachten als Aurora ûrsCe nôd (der ersten Noth od. dem ersten
; — "■ oDchtens, als etc. ; — ook 6 Bedurfnisa u. Mangei) mut st&rd (gegleuert)
a 't nüchtere licht de hulverige wordeu," sä' de frô, ilo hOe (liautt, schlug)
- die den nüchteren dagcraet in 't sC de baktrog kürt, um 't Bfirwater (Wasser
elkoin heet etc. vergleicht, so ist eum Säuern de» Brotkeigo)} bft to maken.
Im, dass dies Alles auch begrifflich — Nd., hM. iiood ; ikhaI, nôd, nût ; afriei.
I tu einem aus ea od. in ucbte, tO ni-d it. näth; wfries. nead, nea; nfries. nûd;
tte eontrahirten nachte etimmt u. sali, wang. nüd; hclg. nuadü ; as. uûd; aga.
annaeh uohl amunehmen ist, tlaas nead, nicd, nOd, n^d; aengl. nead, nud; engl,
d. nnchie, Dachten, nuchtena u. necd; scitolt. Dcd in uedwayis (ncadvise) ».
aoieie (wch ahd. nuohturn u. ueid in neide (nccessity), neidfyre (Ifolh-
n etc. sätMHtlieh mU uchte od. akd. 16 /euer) ; an. naudh , naudhr u. auch (*</.
; (ef. acht] ru8ainm«i(Mnfreii u. Björn Ilalilorse») nejd; noru. naud,
dem lot. nox, noctiB od. nocte, niiu, nü, nöd ; «cAweil., dän. iiüd ; tiAd. nOt
icttu, nocta u. nocturnus entstanden núth (tribiitatio, angor, pressura, neccsBitaa
it sind. etc.); gotli. uauths ail. oaud, nauda t>i nau-
^oüt. Drang, Zwang etc.; — wa.t 20 dithaurfbi (nothdärftig, nüthig). -^ Hs ge-
Sr núd od. wat hed dat nu wer hört stceifellos (cf. auch nC^t) «u o/td. niuwan,
(Dnaig, Mle, Nöthigung, Zmang nüau; niAd. niuveii u. nAd. nouwan, nauwan
da nu &1 wür weg must? — he (tuQdere,>f(i»seM, !fue(«cAen,drficf:en,drdni7en,
•o 'n D6d (Drang, Eile etc.), wen bs.serslossen,eerschlageH,kleingchlagen,ger-
ii, dat he glîk miLkt, dut M wir 2S drücken, zeriiuetschen, serreiben); an. nüa,
I; — he Bitt in ndd (in Drang, gnua (reiben etc., cf. nau u. gniden etc.),
■iii, Einengung etc. od. in Druck, was auch vielleicht in goth. bnauau (zer-
lentme etc.) ; — in euer nûd (in reiben) steckt, sofern dies aus bi-nauan
ränge, in einer Eile, ununler- contrah. ist.
— hC mat in ener n&d piBSCu-, — 30 Büd-anker, îsothanker, grosser achioerer
fau nöd (Beengung, Angst, Be- Anker, der nur für dert Fall der Notlt gc-
etc.) nét, war bt hen sul'; — he brauclU wird.
fOr n6d nêt to redden; — de dik nöd-behelp, A'ofhbelielf.
'der Deich leidet Xoth od. Druck, BÛde-IÜB, nôd-lôn, notiUos, oline Zioang u.
. Bedrängniaa, bt. Gefahr, um 35 A'at/i, unnütz, vergeblich, umsonst etc.
a stark andrängende Wasser od. DÖden (l'hir. von Noth), Nötlteu; —
t Druck desselben tu weichen u. hü sitt iu nüdcii ; — bt alle núden dör
rechen); — dat geid (er núd, li:. God redt.
ad. mit Dauer nöd (das geht zur DÜden, niithen od. Käthen ; — he»t du
mit genauer NoUt, bs. nur so 10 dat fau nudeln, dat du dat dviBt od. dïr hen
M etej; — hu dcid 't (U iii'id (aus geiBt? — fan iiüdun hchbcn (tonnäthen
Ugkeit, Zwang eiej ; — de iii>d haben, aöthig haben, brauchen od. gebrauchen
ng, 6r, das Massen etc.) dril't hum müssi-n) ; — hv hed lül (reld fau nödcn.
- wen de nöd an de nian kuiiid, iiûtlen, nüdei, swingen, drängen, pressen,
; d(n1 deid, den bin 'k d'r iik na>;; 45 ntithigen etc.; — hä iiüdt hum d'r to; —
Igd Ûn dÎhI; — dür nûd od. bt be lett alik d'r iiich to uüdeii um wat to
A Zwang od. aus Zwang u. Nvth- dän, wat hi- nirb wil. ~ Std., mnld., mnd.
'*) ; — dat Echip útt iu iiúd (Drang- iiodcu (daxselbe u. auch ; einladen, ef. nögcn):
&ngniaa, Gefaltr); — lié Hdt uúd africs. mtb nd. nCdia, m'dja ; lu. nüdian od.
Bedrängniss od. Mangel am Be- 50 m'idj.in (niilhigen, zwingen, einengen) ; aas.
i; — dat hed gCn nüd (a. das /tat urildjanfeoDipcllL're, pruvocarc), núdau, nfdan
rang h. Zwang, bi. keine Nöthi- (t-ompullere, eogere, mutuarc] ; aengl. iii'den ;
Sile etc. ; — b. das hat keine Be- engl, ui'cd ; (in., isl. uauda (vebemeutcr ur-
I N. Gefahr etc.); ~ in núd an gerc, instare) u. ncyda (cogere, adigere);
— <hmpos.: piBBen-nSd (Harn- 56 dän. nüdc; goth. uaiitl^^n; "hd. nútjan,
hvng ad. Näthigang um zu pissen uûttau, nütan, naotcn, nuten ; »lAd. nuten,
[ermAd, dôdeuAd etc. — ±{pricftHi..- nooten (2foth od. Zwang u. Drang etc.
me&Digmftl üt de nod 'n dOgd maken machen od. erzeugen u. verursachen [hinem],
u tiumchmal aus der Noth od. dein Noth anihun, in Noih bringen, bedrängen,
u. Zuange, dem nnauaweichbaren 60 ewingen, niithigen etc.).
Dud'driift, NMhdvrft, BedOrfniM. noA-
wendiger Lebenibedarf etc.: — lif mA SÎn
n6d(Jrü(t (U^tiches ßedOrfnita) ilftr farrichtd ;
— US bcd SÎO uaddrQI'l ttêl. — Afries.
nAdthrefl, nMdreft; «U. nooddrnft ) aga.
iie&dth«at'( etc.
nbd-dfüftig, nothdttrftig, knapp. dürJUg,
bedürftig, arm etc- ; — Mi ban nAddrufüg
eftn; —' M is unn im nfiddrOfiig.
Dftd-fai, NothfaU.
hH'OokK«!, nudHag', Üaüifiagge.
núd>K«t)ritK, NoUÜje^anth.
nüd-eedwan^n, nothgetuiungen.
nöd-Bafen, ^uthkafai.
Düd-belper. Nothliclftr.
BÜd-boll, P/ur. uödboltcn, WolAftôtïcr;
jpfw*« rrtteAne eicÄene Brettw «m TotÜoi-
sdfjjcn, dit für eiR«n eintreftneiM Tbdfs-
u. JV^DtVn') fftts riarot «(r&M u. «chm vor-
hn- in paintnder I'äMC u. Brtite luge-
gchMittaiiind, meilriH Todten-Sarg geiodHn-
lieh eilig angefertigt werden mtia u. w
NoUi H. Kile damit hat.
nUdi^, nätiiig, Naih od. Zteang w. Drang
etc. Itabeiid; — jicraetler (i^äoejitQr, Lehrer),
Ik mul Bi> Qddts (habe <id. fühle Nolh u.
Vran^, 6«. ÄOM ein Itibtichts Bedürfnina},
mag ik äfen herûtî — 't mut nödig so
weBt'D, et tnuw nOlhig (neingtud, absolut od,
driitglick etcj so sein; — ik mut nödlg
(dringlich, tätg etcj g&n ; — wat he«l. du 'l
10 D<id\g, dnt du glik al wtr fürt mast un
hiïl aH afen Bitten glui vilt? ^ hC )ied 'l
10 uödîg fcr hat ta êo nûthig, d. h. a, «r hat
M iw dringlich u. eilig, bc. ist so prrtsirt
etc., s. B. um toieder forttukommen etc. ; —
b. er hat ea so dringend nothuiendig u. un-
entbehrlifh, i»t dringend bedürftig etc., f. B.
um Oeld od. Speise etc. mu bekommen) ; —
wat liest du dat aüdtg um d^ bî to »l&u
ud, ^diir tten to ganV — dat fa h61 nfil
oiïdîg fAat deinen ^ang üeX l&t dat mau
bllfco. — Nd. Dödig-, m»i(f uodict; nid.
noadig; oAJ. Dôtag, obleg ; mAd, aAtec,tiútlc,
noetio etc.
nSdigen, nöthigen, imingm etc.; — M
nöiiîift mî d'r to. — cf. nögcn.
Dud-ISgen, Nolhlüge; — ik max nmn 'n
iiiMIOeen makeu, um uns to kelpeu.
nüd-lös s. nMeiúB.
uSd-lot (Nolh-Loas, Zwang-Lom, unoA-
änderliehes Luos, Schicksal, Vcrhängni»s ;
— uUms kan ein núdloi untgän. — Kid.
iioudlut.
ntd-Ioltig, verhängnietBull , unijiüeklieh
etu. — Nid. noodloltig.
nüd-DUgel, Nothnagel; a. ein Nagel der
ab sweiter neben einem ersten eingeschlagen
wird, falls dieser <lk>u nicht gut h/tit od.
DM» ihm nicht die ffcnSgende Festigkeit «••
trenU; — wî willen d'r aog 'n nddu
reserve bl in haue», «en Je ^rtie i
K&D lubal ; — b, diuselbe wie Nie
Neidnagel, nM., mnld. dvangbnagbe!
6 lieh ein unten i*n Fleiache bnut Finj
ZAennagel fcs^ehaltener NagetmlM
kleiner homarttger Ausiouchji, der j
gerinatten Berühruiv sthr s^merjht
nüd'MBiiiiik od. a&A'ttälev, Nothp^
10 Sparpfennig für die Zeit der JVctt i
Bedarfs.
Däd-NBkn, Nothmehe, nathwtndigt,
lässliehe •'iaehe, Zwangsache etc.; —
'u ufidnake, dat mut.
16 tiäd-RitkeIik.iiôd-ask«UL<Mirr/ä'«tic'
wendig od. nctlüg; ^ 'l is oOdsake
Nid. DoodKükeltik.
DÜd-KSk^n, mtl Oeißott nöAigen od.tt
etc. ; — he nOdiikt ml d'r to, d^t U
ÜO îorklagon lunt. — Nid, nooäztkea.
nwd-xch&t, NothschuM.
avd-têken, N'ithteichen.
Dbd<We;;, Todtmwfg.
1. l)Ûd*wKr, NoÜi- od. Angtiwtttr.
3A 2. add-W^r, Nothwehr, Zwangiethr,
od. VerlAeidigvng, vioeu man durch dii
geeien^en i»l.
nog, «. 1 V. 3 noch.
n»g, genug. voUaia eur Oenäge H
30 hii kan sin lälend aét aüg krigeu. — i
nOg od. nach; tefrits. uoagi nfria.
mnd. ubcb, Duck ; as. abh oa. nOg i» p
ahd. nuog, nooc, nAc, nuag etc. i«i p
etc.; norw., sehued, do^; dun. nok:
hinreichen^}. — Zu nnuhan (reichm,ttr
langen etc.) in goth. ga-n»iiliiu] (tt
aus-, hinreichen, ef. Ilu)g(^n, «trdckeii
Ktrekken utc.)', ahd. nuliou, Prdter. i
40 gft-, ki-uok (Bufficit), mu mit I du i
nancitici etc. «u iJ^ ^ uüV. )itr. utt |
teohin, sich bewegen vor, kommen u
langen ru, trdfen auf, reichtn an, errt
etc.) ffchOrl. die rni'I uu; (gehen, utyi
4Ei »ich entfernen, verschwindtn , «um
teerdcn, untergehen elt,, rf. nachl) *
loa urspr. i'dcÄt. itt a, mogticheTioeii
3ii; als der nasoL Form vwt a(, idf
linier 1 na) versrut itt, da ja auch i
SO der ur^r. Bedtg.: gehen, »ich baetgi
etc.) die Bedtgn. : durchdriMgcn, eindi
kommen eu, rrrtiehtn, ereilen, rinhek
hl. laufen, eilen, rennen etc. entwidu
Wegen der SynonjfmUdt n. woAn
&S liehen ttrspr. Identüät row nak i"^ *
cf auch ilag lur y ik, nb Mtei^ i
(gthen od. kammtn eu, trraiehe» tb
hörende grieeh. ik&, ik-neootti, ikin^
men, gelangen etcj, wovon lÚa6 u.
60 {langend, hinlii»gii<A,MuriidUitd,fm
^FT
XOEGB N0E6EN 657 NOEEE NOK
U fémêr air, ic, icc = inc, anc nôit, nie, niemals de, — Nid, nooit. —
gdtmgeti, kommen gu, erreichen^ Gegensatz von ôit mit vorgesetzter Negation
Hc); kU. icere (erreichen, treffen ne, ni, bz. Contraction von ni-eo-wiht, c/.
ôit u. et, Dêt.
u nH^U in genöge (OenOge) u. ge- 5 nok, s, nokke.
mOgen). — Mnd. noge (Genüge), nSken, vögeln, futuere, coitum exercerc
wMgmO ^' — Zu nôg. c. aliq., c/. nitjen, nutjeu; — he hed hör
n genöge (Genäthigc), s, das fol- nökd ; — he u5kd hör dügtig ; — so lett
Buk nöken od, fikken etc. — Ist es mit
Leake, eine Tasse Tkee od. Kaffee, 10 nfries. (Outzen) nockc (stossen, zucken,
nuten man genöthigt ist od, wird, rücken; auf stossen, scMucken, schluchzen) ;
um airf dringendes Verlangen od. nid, nokken; mnld, nocken (singultire) eins
R der Hausfrau noch trinkt; — od, connex wie nitjen u, nutjen etc. Imit
: \ drinken nog nêt afcrgefen, ên niten? — Oder hängt es mit ags, (L, EtU
ke kfln 't nog wol liden; — ^ tô! 15 müller) huoc (mutmus) zusammen? — Zu
a nögelkopke, dat mut ji mi nêt füd, nokken ; nfries. nockc, cf, mnd, nucken
(Bewegungen mit dem Kopfe machen, zucken),
nMiaen, drängen, stark zusetzen, soxoie nuck, nucke (Stoss etc.), cf. nükke u.
eüUaaen, auffordern, invitiren etc. ; nikken, womit es dann (u. weiter mit uigen
it altîd erst twêm&l nÔgt worden, 20 od. hnigan) wohl ebenso zusammenhängt, wie
iteid (od. an de arheid geid etc.) ; an. huekkja, hueikja (stossen, zurückstossen,
i hét fan äten, den lett he sük not fortjagen; sich zurückneigen od. beugen etc.),
Bq; — da mnst mi nêt mër nögen, — Weiteres s. unter nokke.
Bt mSr (e. B. essen od. trinken); nokke, nok, Spitze, vorstehendes, vor-
uft mi bi 't äten nét nögen, ik 25 ragendes, oberstes od. äusserstes Ende von
Iftt wol wat nemen, wen ik wat Etwas (z. B. eiyier Rahe od. eines Segels);
il; — he hed hum nÔgd um mit vorstehende knauf artige Spitze auf dem
!hL am mit hum to äten etc.); — Bücken der Dach- u. Firstziegel, die bei
led to 'n kopke tê nügen laten ; — den gewöhnlichen Bachziegeln nach unten
it al de hêle namiddag ût west to 30 gekehrt ist u. hinter die Latten fasst, damit
Nd. nögen; satl. neugje od. nÔgje; sie festliegen u. nicht herabgleiten, während
g. -^ Es ist das contrah, nödigen, sie bei den Firstziegeln nach oben gekehrt
«IdLy mnld., mnd. noden u. nodigen, ist u. die Spitze derselben bildet. — Com-
Bden tf. nddigen neben zwingen, pos. : râe-nokkc (Spitze der Bähe od. Segei-
de, die Bedtg.: invitare od. ein- 35 Stange); — nok-pan (Bach-, First-Ziegel) ;
L — pan-nokke (Spitze od, Vorsprung, Knauf
, Nöéhigerei, öfteres u. anJialtendes auf dem Rücken der Bach- u. Firstziegeln)
M. Drängen od. Auffordern um zu etc. — Nid. nok (ausser ster Punkt od.
. Mu kommen etc.; — de nögerê Spitze von Etwas od. überhaupt ein Etwas
nét np, man kan sük dV hast hol 40 was vorspringt u. vorragt u. sich über die
sdden un bargen. Umgebung erhebt ; daher : Spitze od. ausser-
iSi, bS*, aus Noth od. Zwang, mit stes Ende einer Rahe od, eines Segels ;
^ Mühe, zwangsweise, widerwillig, First, Giebel, Bach od. Gipfel eines Hauses,
US.; — ik do dat nôi (aus Noth, od. als First auch der Grat des Hauses);
«ft gezwungen bin u, muss etc. od. 45 — Compos. : nok-balk (a. Firstbalken, ober-
ifunüen u. ungern etc.) ; — he is ster Balken eines Baches, Baclistuhlsbalken ;
^mzr mit Zwang od. sehr schwer — b. Gratbalken eines gothischen Gewölbes
^enapp od. kaum etc.) to to krtgcn, od. die vorstehende Rippe desselben), —
ftt sûpen lett; — wen di 't nöi nok-bind (der Walmsparren), — nok-pan
tbena od. wider den Willen, zu- 50 (Firstziegel) etc. etc. ; mnld. nocke = haen-
umgenehm, leid etc.) is, den lät 't; balck, was KU. mit columen, summum tecti
I harn nöi (es war ihm zuwider, bz. erklärt u. wonach da7in dieses nocke mit
im leid, es gereute ihn, od. es ver- obigem nid. nok (First etc.) ident. ist ;
(km Nothf Mühe, Last etc.) ; — dat schott. nock, uok, nokk (the extremity of a
n nke (eine Noth machende u. müh- 65 sailyard) ; dän. uok ; schwed. nâck (Spitze
ftf. widrige, unangenehme u. leidige od. Vorragung einer Segelstange). -^ Ba
»NeLfBr.Wb. 111,245) node,Tioe, durch das Nicken eine Krümmung od.
: »Ulf. node, noie ; nid. noode, noo ; ein Knick u. Winkel, bz, eine Biegung u.
Um» noode, noye. — Zu nôd. — Wölbung od. auch ein scharfer u, vor-
'ê$ j ama d vergl. 2 môi etc. 60 stehender Winkel, eine Ecke u. Spitze, Vor-
¥oolm>n. WOrterbaoh. IL 42
NOEEE NOK 658 KORKE NOK
Sprung etc. entsteht u. heim Nicken od, c) dän. nok (Zapfen in einen
Biegen u. Krümmen des Halses auch ein ende, Fuge); schwed, ïA,c\l (Zapfen
Vorstoss od. eine Vorbetoegung, sowie auch Brett, womit es in ein anderes
ein Fall u. Sturz (Niederbewegung) des wird od. womit zwei Bretter zusamt
Kopfes stattfindet, so scheint es mir, als 6 werden); Verb. dän.nokke (falzen, z>
ob dem Stamm nok od. urspr. nuk einerseits fügen etc. od. eigentl. wohl : brechen
sowohl die Bedtg. des Biegens u. Krümmens biegen, zusammenbiegen etc., cf. .
od. die von gebogen, krumm, winkelig, eckig, regelmässig gebrochene und gegläi
vorspringend u. spitz zu Grunde liegt, so- biegung, zum Anfügen abgestossene
wie andererseits auch die des Vorstossens 10 etc. u, falzen = brechen od. «
u. der raschen Bewegung nach vorne hin, regelmässig umschlagen u. fügen
bz. der des plötzlichen Stosses, Sturzes u. hobeln), woraus sich auch wohl a
Falles (cf. iiikkeu in der Bedtg.: fallen, (KU.) nocke (crena, incisura, in(
stürzen etc. neben der von beugen etc.) von gittae quae nervuin admittit), engl
Etwas auf ein anderes Etwas überhaupt u. 16 notck (Kerbe, Einschnitt, die A'i
dass daher nok od. nuk als Stamm des Armbrust); aengl. nocke, nokkc
obigen nokke u. als Stamm der folgenden schott. nock, nok, nokk (the notch
Wörter zu uikken (nuerc, nutare, cervicem or arrow; the notch of a spiudle)
inclinare aut iuflcetcre; ineurvare se etc.) hierher gehörig^ bz. als dasselbe 1
u. mit diesem zu nigcn, bz. linigan (hnêg, 20 dän. nokke od. nok (Fuge, Falz
hncig) gehört, von welch Letzteren ahd. klärt, was auch Stratmann i
hnôgên, huôkôn (iiiti, bz. sich beugen od. nokke identificirt u. wobei noch bei
neigen u. stützen auf Etwas etc.) wohl dass das engl, nock auch von den 1
ebensogut abstammt, wie md. nucken, nuckin, eines Segels (auch gewöhnt, crii
(nicken, stutzen od. sich zurückneigen, den 25 nanni) gebraucht wird u. auch dii
Kopf zurückstossen etc.; einnicken, den Arsch od. Hinter e hat, was s
Kopf neigen od, senken u. fallen lassen) u. aus nikken od. urspr, hnikan, hi
ahd. hnckkja, hncikja od. kneykja (stossen, nigen in der CHrdMtg.: biegen,
fortstossen, fortjagen; sich zurückneigen od. krümmen od. knicken, brechen etc. t
hintenüberbeugen etc.). Zu dem für nikksLa 30 erklärt, da jede Biegung od. jede Ki
anzusetzenden urspr. hnickan od. hnlkan, u. jeder Knick einen Winkel od. e
hnak, hnuk, hnukun (wovon auch nakko, bildet, die nach attssen hin vorsteh
an. hnackr od. hnacki, hnakki etc.) cf. noch weder einen Buckel, eine rundlii
die folgenden Wörter: bauchung od. Vorragung od. aw
a) an., isl. hniikr, hnaukr; norw. nuk 85 spitzen Winkel, eine scharfe Ecke
(Bergspiize, hoher Bergknollen, gibbcr in bildet, während die Kehrseite desseÏÏH
jugo inoiitis etc.), cf. skr. kakud (Gipfel, eine rundliche od. mehr scharfe
Kuppe) von y kak u. neben lit. kaukaras Vertiefung (also auch eine Kerbe
(Hügel) etc. auch nhd. hoch, Hügel, hocken sodass dazu sowohl an, hnúkr, w*
etc. von y kuk (krümmen, wölben) als Ab- 40 (Bergspitze od. Kuppe etc.), als
laut von kuk (s. oben), wovon auch ahd. bnocki ; norw. nokke (unciuus, bz. g>
hahsa (HäcJise, Kniebug od. Kniegelenk der krummes od. gekrümmtes Etwas,
Pferde), sowie lat. coxa etc. ; sub a m. b u, datu die y kuk, kn
b) an., isl. bnocki; norw. nokke, nakke; gesetzt knuk) stimmt, wie auch dt
dän. nok; schivcd. nock (uncinus, unciolus), 45 nok (angulus), efigl. uook (Nacken ;
was im norw. auch ein kleines krummes springende Ecke, der Winkel, 2
puckliges od. krummgebogencs Bing (Thier Stückchen Land etc), was übrigem
od. Mensch) bedeutet u. wovon ausser an., besser zu an. hnükr als zu bnocki
isl. bnokinn (krumm, niedergebeugt) auch d) zu nokke od. nid, nok (Spitze
an., isl. linyrki od. bnykja (uiicare, kr um- 50 Grat etc., s. oben) stimmt nun wei
men, krumm biegen), bnauka (cemuus labo- mnld. (KU.) nocke (spina dorsi), «
rare, servire), bnauk (labor tacdiosus, opus selbe mit Span, nuca identifieirt,
üctviIq), wie auch norw. nokkü einen fleissigen beim Vergleich der Bedtg, von Na>
od. schtver arbeitenden Arbeiter, bz. eine G e n i c k des itoL, port., prov, nncB
Person, die mit gekrümmtem Bücken ar- 55 nuque (cf, Diez, I, S92) wohl ka
bettet u. allezeit niedergebeugt steht, bezeich- selbe Wort wie dieses ist, obschi
nct u. norw. naukra, uokra die Bedtg, : sich diese rom, Bezeichnungen für Na •
anstrengen, beschweren etc. u. nauker die G enick beim Vergleühunsers km\
von Anstrengung, starke Anspannung der Genick (qf. l knik) aowM müü
Kräfte etc, hat; 60 (Knöchel) als lomb. gnucca (Gef
HOELEN 659 NOPPE NOP
J, Ü9li unUr nucca) aHs mä nhd. (Trödeîer, Trândeler, Zauderer etc.) ti.
II ^ afries, hnekka, ahd, hnach nOlcrske (Trândlerin etc.); nölerô u genöle
nakke) £u einem von hnîgan ab- (Trändelei, Zauderei u. Getrândeî etc.);
dem hnikan, hnickan (cf, nikken) nOIîg u. nölerig (trändelig, langsam, träge
tétmen (u. wahracheinh auch davon 5 etc.) etc.
\e»)f da dem beim Vergleich der Nome, Mm\ ml. Name. — Vielleicht aus
WMer »uh a— c formell nichts ent- en ôme, 'n ôme (Oheim, Eespectsperson etc.,
îM u. üinen beim Vergleich von cf. ôm) conträhirt. —- Oder hängt es mit
nakk^ eomie von knokke u. knökkel nömcn zusammen ?
M die Beätg.: biegen, krümmen, 10 Dornen, nennen, benennen, Namen geben,
efe. eu Grunde liegen dürfte. rufen, heissen, bei Namen nennen od. rufen
nefti MO» nun weiter, dass nid. nik etc. ; — nôm' uns din olden (EUcrn) ins ;
k (nntos) , an. hnekkja , bneikja — du must mi de lue insen nümen od. up-
<le.; eich eurückneigen), md. nucken nümen, wo so alle hôtcn ; — dat kind is na
etmUen etc., s. oben unter nokke 15 sin grôtfader nômd ; — hê nômd dat 'n bôm ;
c.)f iowie ferner das an., t«/. hnykja, — hê nômde dat^gôd, un 't was < bl lücht
jUJA (krümmen, biegen, zusammen besên doch egendlik er siecht to nömen ; —
<e.y 9, unter c), bz. dass aus nicken he is nog nich benômd (a. benamset, mit
can ameh die Beätg. : stossen vor od. einem Namen belegt etc. ; — b. ernannt od.
(ef, bocken = stossen u. stampfen 20 erklärt, z. B. zum Pastor od. Bürgermeister).
\ Bock, be. die Worte buk, bukken — Nd. nömen ; mnd. nomen, numen ; nid.,
kf tädbiscA» launisch etc. od. stössig mnld. noemcn. — Wohl von einem ab-
Sock) hervor ging (durch die in lautenden nuoma = nama (cf. name), wie
» hegende Bedtg. der Vor- u. nach muoma (Muhme) aus mama, od. vom Präter.
de, Bewegung des Kopfes), so 25 nôm, nuom von as., ahd. namôn (benamen,
wM eweifellos, dass ausser mnd. einen Namen geben), wo danji für nömen
(meken, stutzen, d. h. den Kopf ein älteres nuomjan, nômjan anzunehmen ist,
iQKir u. ßurückwerfen, cf. an. knekkja ähnlich wie fugen aus fuogjau (u. dies aus
en etc. u. = sich zurückneigen) zu fagan) entstand.
von agerm. hnigan entstandenen 30 nop, s. noppe.
hnickan (cf. nikkcn u. das oben unter nop-garn, s. noppen-gärn.
ior a Gesagte) auch die folgenden nop-linnen, s. noppen-linnen.
Jtt diesem hnikan, hnak, hnuk, noppe, nop, Zotte, WoU flocke, Wollknöt-
gehören, wie z. B. nükke (s. d.) u. chen, rauhe, zottige u. knotige Hechelheede
MS (mutinns, cf. mutinus von muto) 35 etc. ; namentlich im Plur. noppen, die Rauhig-
nucken, sowie nfries. nocke u. unser keit od. die Zotten auf dem wollenen Zeug
wobei dann wieder mnld. nocke od. Tuch od. die Bauhigkeiten u. zottigen
08) tf. nokken (singultire etc., 5. un^er KnötcJien im Flachs u. Garn etc.; -^ de
mu der sinnl. Bedtg.: stossen, auf- rok is al hei glad sleten un d'r sunt hei
etc. hervorging, was sich von selbst 40 gen noppen mer up to sên ; — de kinder
i erklärt, dass bei jedem singultus halen en de noppen fan de klêr (d. h. wer
}pf sowohl auf' als wieder nach viele Kinder hat, der mui<s selbst abgeschabte
«. nach unten hin stösst, bz. alte Kleider tragen od. auch : Kinder machen
iuf' u. Zurück; als auch einen die Eltern kahl). — Nid. nop; nd. (Br.
M. Nieder- Stoss macht. 45 Wb.) nobbe, nubbe; mnld., mfläm., mtid.
li a) trödeln, trändeln, zaudern, noppe (villus, floccus, tomentum); ags. (L.
etc,; — wat best du so lank to Et tmüller)\moi^^di\aengl.(S tratmann)
m&k' dog wat fürt; — he nöld hnoppe; engl, nap; schwed. nopp; dän.
lank mit herum, dat ho bei uiks noppe; norw. napp. — Es gehört zweifellos
t; — b) langsam u. träge od. un- 50 zu goth. hniupau, hnaup, hnup, huupun
ûêsvergnügt, verdriesslich u. mürrisch (reissen, rupfen) in dis-bniupan (dirumpere),
Ttdust u, Verdruss bezeigen, murren wovon goth. dis-hnupuan (dirumpi); ags.
SfTtchw.: wat junk is dat spöld (L. Ettmüller) hneôpan, hneap, hnupon,
M. belustigt sich) gern, wat old is huopen (frangere od. rumpere, carpere etc.),
Id (bezeugt seine Unlust u. sein 55 icovon ausser dem obigen huoppa das von
•gnügen etc. od. murrt) gern. — Ettmüller aufgeführte Verb, â-hncôpan
Ten; nid. neulen; nfries. nölin od. (carpere) u. das von H. Leo verzeichnete
n$en) nöölin; wang. nôl; dithm. hneâpau (rapere, abripere, abrumpere), bz.
dän. nöle. — cf. nötelen, wovon es die Compos.: gc- u. ä-hneäpan (abreissen),
OB contrah. ist. — Davon: nöler 60 sowie weiter auch das an., isl. hnupl (das
42*
HOBDEK m KOESE-WATER
Ml éäeâef^aib Fich, III, 166, lefen; — wâr geid 't hen? de nSse achterna !
M K ner-tî (kmehen, untertauchen, — hê dragt 'n môjen nöse ; drê to 'n kär-
m fdken, untersinken) vergleicht, rad ; — wêtst du wol wat du wis wêtst ?
rai (Tauehen) etc. eu einer y nar dat du dî de n8se nôt ofbîtst; — 'n spitsen
«mtoaicftaiy tf. II, 693) gehört ti. 5 nOse un 'n spitse kln, dâr sitt de düfel drô-
fM» nord oâ. northa saoiél als dûbbeld in. — Nd, näsc; mnd, nesc, nase,
AsL Bink'Oegend ist. nose; nld. neus; mrild. (Kil.) neuse, nose,
Ncréen, nördliche Himmelsgegend. nuese; mfläm. nase, nose, ncso, ncuse, nuese;
f.: &n 't norden knmd niks gôdes. afries. nose; wfries. (Japix) noaz; nfries.
M 9. Bichthofen unter dem 10 nfts, nÔs; satl nôze; toang. näzi, helg.
Mth, wo der Norden die grimma nôzet; ags. naese u. nôsu; aengl nase, nese,
OMrf wird. neose, nose ; engl nose ; schott, neis, ncs u.
Sie Stadt Nor den. Ms wahr- nose (in nose-wiss = nhd. Naseweis); —
leite l^adt von Ostfriesland hiess an. nös (Flur.) nasar; norw. nasa u. nos;
anstatt Norda auch (cf. För- 15 schwed. naesa; dän. naese; a^. nasa; mhd.
\) Nordwida, Nordwich, Nordhun- nasc; lat. nâsns, nâres, näris; kslav. nosu;
Erorthanng. — Aites Sprichw. : lit nosis ; skr, nas, nasa u näs, nasa etc. —
d gen Orden; 't herren gebod dûrd Nach Fi eh (I, 650) vielleicht von der y
DD 'n schoftid. nam, biegen, hz. (cf. Bopp) inclinarc, curvare,
Norder, JEinwohner der Stadt 20 flecterc, aus welcher JHedtg. sich soioolü die
' Sprichw. : „drê grote bonen sunt Bedtg. : Promontorium als auch die von
net 80 g6d as 'n snûte ful dr6g Anhöhe etc. (cf. nessc) leicht erklärt, wie
Igen deNörders; — ^harr' jî ja auch skr. kakud (Gipfel, Kuppe) u. nhd.
kamen, den harr' ji wat mit eten hocken, hoch u. Hügel (cf hôg etc.)
Igen deNörders. 25 zur y kuk od. kak (krümmen, wölben etc.,
[ttkLNordlicTU. bz. cingere etc.) gehören. Da indessen
8, Nordemey. — Biese Insel Bopp u. Ben fei/ auch eine |/ nas (eur-
er ^i^. Ü.Emmius, Dr. Fried- vum, flexuosum esse) aufführen, so können
ic.) Osterenda u. war urspr. das ncsse u. n8se beide zu dieser y gehören.
der Insel Borkum (cf. dieses, so- 30 2. nöse, Lichtschnuppe; — d'r sitt 'n
Bajit etc.), von welcher sie ebenso nöse an 't lücht, de must du d'r äfen of-
Bnise u. Juist durch Sturmfluthen snüten, dat H lücht beter brand. — Nld.
ist — Merkwürdig ist bei dem neus; mnd. noseken, Dimin. von nose u,
s Endung né od, ney u. da die darnach wohl dasselbe Wort wie nösc (d. h.
Ifiriesischen Inseln sonst die En- 35 entweder ein vorspringendes Etwas, weil eine
(9, d.) haben, so nimmt man an, sdche Schnuppe auf dem Docht seitwärts
oeA Schwinden des früheren Na- übersteht od. ein Etxoas was geschneuzt
srende, bz. nach vollständiger [od. snûtd, cf. suûten u. snûter] wird, cf
von Borkum u. dessen anderen nhd. Schnuppe als Geschneuztes od.
\Hdten zuerst den vollen Namen 40 Schneuz- Gegenstand etc.), loährend das nd.
6ge (Norder-neue- Insel) erhielt u. (Schambach) nösel, nOscI wohl mit vor-
nachher die Endung ôge wieder gesetztem n aus dem nd. öscl (der glimmende
i ist, wie auch Rottum fiiiher Docht vom Lichte); mnd. osele (Funken-
m Rottum-oog od. Rottumer-6ge asche, Lichtschnuppen, glimmender Docht);
45 ags. ysla (favilla) entstand, was mit lat. uro
itef, Staubregen aus Norden. — etc. zur y us (brennen etc., cf auch Ost,
nôrderstof ! môi wer in 't hof! Ost, Osten) gehört.
mdrdelk, nördlich. nOne-dok, n5s-dôk, Nasentuch, Taschen-
(Dimin. nöske) u. (seltener) nûs tuch zum Putzen der Nase.
fiske), Nase. — Redensart, u. 50 nSse - driippe , Nasetropfe od. Nasen-
he mnt aferal sin nöse in steken ; tropfen.
1 hum 'n brilF up de nöse; — nöse-drüppen , nasetropfen, nasetröpfeln
um 't under de nöse ; — he krigt etc. ; — auch subst. : dat nöscdrüppen.
nSse (od. de nösters); — holde nöse-gat, nSsgat. Nasenloch.
« d'r ût; — he dragt de nöse to 55 nösel, s. un-nosel.
lé hed 'n fînen nöse; — he ligt nSsen, eine Schnuppe machen od. be-
j; — he fÔrd hum bî de nöse kommen; — dat lücht (od. de decht, de
de sin nöse ofsnidt, de sin ange- kêrs) nösd od. fangd an to nösen. — Zté
It; — he hed 'n längen nöse 2 nöse.
de hâr np de nöse hed, kan lank 60 nöse-water, Nase- od. Nasen-Wasser.
NOESE-WATERN 662 NOETELN
nSHe-watern , nasewâssern , Weisser aus noot; ags, hnatn, bnat, hnyt; aengl
der Nase fliessen lassen od. aus^oâssem ; — oute, note ; engl, nat ; an, hnot ; not
auch snbst. : dat nBse-watern ; — fig. auch : schwed. not ; dän, nöd ; aJuL hno:
kritteln etc. wie nösken; ■— ho hed aldd mhd. nuz. — Gleichviel ob diese»
wat to nilsc-watern. 5 urspr. ein sich spaltendes od.
nOKke, nûske, kleine Nase, kleine scharfe knackendes od. ein beiss- un
Spürnase; kleine scharfe weise Person, b a r e s Etwas bezeichnete, so gehört ^
khincr Naseweis ; — he hed sin nOske aferal mit ags., aengl. hnot; e^igl. n^XX (i
in; — 't is so 'n lütjet nûskc. tonsus) etc. zu einer germ. y hnutoi
nOsken, ndsken, schnüffeln; kritteln; — 10 die vielleicht auf idg. skad, tkand,
ho iiöskcd afcral hemm; — he hed altid kand, umgesetzt kniad, sMagen,
wat to nösken. — Zu nOsko, ndske. stossen, galten, bersten, beissen e
nSsker, nüsker, Schnüffeier ; Kritteler. ausser nete u. niten etc. auch lit ki
nust; i. q. Ost (Ast) mit vorgesetztem n. skr. kh&d, beissen etc.; griech. ki
nüster, Nüster, Nasenloch; — he krigt 15 beisse, jucke, schabe etc., sowie skr.
wat afcr od. up de nöBters; — h6 kiiipt ritzen, ^aUen etc. etc.) zurûckgé
hum de iiösters to. — Nd. nüster, nuster; daraus entstand,
mnd. nuster, noster, nusteren; nid. n oster; note, Note, Tonzeichen; — dat |
afries. nosteren, nostem; nfries. (Johan- note to hôg. — Mit Note in allen
sen, pag. 135) naastar. — Daneben auch 20 Bedtgn, aus lat. notau. dies von lat.i
ags, (cf. V. Richthof en) nosedhyrl, kennen, wissen etc.
nosdhyrl, nosterl od. (cf. L. Ettmüller) nStel, in genOtel (GeträndeJ, Gi
nästhvrl, nasthyrl; aengl. (Stratmann) etc.), dem Subst. zu nSteln (s. d.),
neosethurl, nosethirl, nosethril, nesethirl, auch:
nesctliril ; engl nosethril , nostril ; afries. 25 nötele, Trändelei, Zauderei, Saunu
nosterle, nosterlon, nosterline, — einem etc. und:
Compos. von nose (Nase) u. ags. thyrl, bz. nöteler, Trändeler, Zauderer, saut
thyrhel, thyrel (foramcn, apertura), was mit Mensch etc., sowie:
ahd. durihhil, durchil ; mhd. durchel, dürchel, DÖtelîg, trândelig, zauderig, sai
dürhcl, durkel, dürkel (durchbohrt, durcli- 80 langsam etc.
löchert) von durah (durch, hindurch etc., nSteln, sich lange wo u. wobei au
cf. 2 dör) fortgebildet ist u. wovon auch u. womit beschäfügen, zaudern, sa
das Verb, drillen (s. d.) abstammt. sein, trändeln, trödeln, seine Zeit
Was nun aber das mnd. u. afries. noste- od. mit kleinlichen u. nichtsnutzigen
ron u. das daraus gekürzte noster betrifft, 36 verschtoenden etc.; — wat hest du
so ist es wohl zweifellos, dass dies kein to nStebi? m&k dog wat fürt! — (
urspr. besonderes Wort für sich ist, sondern nötcld so lank er sê wer kumd, dat
auch aus nose-thyrel entstand u. zwar in hêl gôn wachten up is ; — de neiste
der Weise, d^iss dieses zuerst zu nosthyrel d'r so lank bi (od. mit) herum, dat
contrahirt u. dann zu nosthyre od. nostyre 40 niks fan hör ncien herût knmd;
gekürzt wurde. nöteln, d&r kumd niks b! herût; (
Nach Sc hm eil er (I, 450, bz. I, 630) wat anders. — Nd. (Br. Wb.) neteln
werden die Nasenlöcher bei Bruder Berhtolt (zaudern, sich lange wobei u. iro«
auch türlin an der nasen genannt u. ist es halten u. beschäftigen, nicht aufhören
sehr wohl möglich ^ dass dieses türlin nicht 45 von einer Sache zu reden, einen langt
das Bimin. von Thüre ist, sondern eben Stil im Tadeln haben); nid. nentâc
auch aus dem Substantiven ahd. durihhil, dem, zögern, langsam u. träge se
tiirihhil, turhil (foramcn^ apertura) entstand. lustig, widerwillig u. mürrisch sein, i
nßt, nOte (Flur, n^tcn), a) Nuss (nux) knurren), neutelig (zögernd; verdr
als Bezeichnung verschiedener Kernfrüchte 60 murrköpfig etc.); mnld. (KU.) nenXe
mit harter Schale. — Sprichw. : de de nöte vola agere) ; mfläm. nentelen (&t
eten wil, mut so ok knacken ; — Redensart. : tasser son temps inutilement, tarder
dat ^cschüdt um gen dofe nSten; — 't geid Kilian Aa£ neutken u. neutelerskei
um \i(m dofe nötcu; — b) (im Flur.) Be- Bedtg.: anicula curaz, mnltae te«
nennung der gewöhnl. von Tockholz ge- 56 anus, sowie neuteler, neutelerken
machten Schlusf^hölzer, worin die Zapfen von: homuncio frivolus, assidous i
der MühlenwcUen sich drehen. — Nd. not, frivolis agendis; muhae sedulitatis
iiaet, not; mud. not, note; nid. noot, neut; frivola, während neutel im nid. (v.
wfries. (Jap ix) nuyt; nfries. (Johansen) etc.) een klein mannetje, een dreatel
nöd; wang. nutte; mnld., mfläm,, noX^ note, 60 dreutelen, nd. drötelen, gaudem,
KOETEEN 663 NUEFER
\ um, bM. tarde et pigre in cedere nâf, Nase, Spürnase etc. ; — bê gaf hum
i, eimbeineê Männchen, einen Zwerg, £n up sîu nüf (od. snüf). Auch persönl.:
«fe. bezeichnet u, wenn man nun Spürnase, Spür er od. Person, die eine scharfe
li, ä€M das ahd, hnoz (Nuss, cf. u. feine Nase hat, Alles spürt u. wittert,
nOte) bildlich auch ein sehr kleines 5 bz. superklug u. naseweis ist. — Nd. (Däh-
ngts EtwaSy hz, das Geringste u. nert) nüff (Nase, Schnauze) u. (Br. Wh.)
8 bezeichnete, sowie femer, dass das nif (eine naseweise sich klug dünkende
ndre od. neutken formeü dasselbe schwatzhafte Person); nid., mnld. nuf (na-
IL Nüsechen, bz. ein I>imin. von sutulus), nufje, nufken (nasutula); Verb. nd.
fiÊZê) ist, 80 kann auch nid. neutel 10 (Br. Wb.) niffen (naseweise Bemerkungen
êim Dúntfi. von neut (Nuss) sein u. machen) ; nid. nuffen (naseweis sein). —
n NuzB in der Hg. Bedtg.: kleines Vergl. das an. nef (Nase etc.) unter nibbe,
MM JEtwoB in die von Zwerg od. wovon an., isl. nifia (faemina nasatula) etc.
Männehen sowohl, als in die von: u. ferner auch unser snüf.
pringe u. werthlose Kleinigkeit (res 15 nuf er, a) hell, blank, sauber, rein, reinlich,
vergehen m. davon wieder neutelen nett, hübsch, zierlich, bz. lebliaft, munter,
eh tfi den obigen Bedtgn. weiter ge- aufgeweckt, klug etc. ; — dat sügt liir in bûs
«Ml. all' nüfcr (blank u. sauber etc.) un nët ût;
n; i. q. dasselbe wie n^dJQod. nâtje — 'n nüfcr meisje (ein sauberes feines Mäd-
indben u. steht vielleicht für nädkcn 20 chen) ; — 'n nüfcr kindje (ein munteres,
ken = nhd. Näthchen. lebhaftes, aufgewecktes, scharf cs,kluges Kind-
I od, nfi, Nu, augenblicklicher Mo- dien) ; — 'n nüfcr gcsicbtje (ein feines zier-
ttzdter Augenblick etc. ; — ho is d'r liches etc. od. auch : ein aufgewecktes kluges
Ï wer ; — he hed dat in 'n nû dân ; GesicJUchen) ; — sc kikt nüfer ßell u. klar,
as man so 'n nû, do was 't förbi. — 25 bz. munter, lebhaft u. klug) ût de ogcn. —
ias Adv. 2 nu als Subst. gesetzt u. Sjyrichw.: hc kikt so nüfcr ût, as de mûs
%ei es somit das Jetzt od. die ût de mâltîne; — b) eifrig, rührig, thätig,
teüich gegenwärtige Zeit, die sofort betriebsam, achtsam, aufpassend etc. ; — de
od schwindet, wie sie da ist u. beide minsken sunt dV so nüfer b! don, dat
cA gar keine Dauer hat. 30 man so regt sin plcsôr an hed, wen man hör
. oa. nu, a) nu, nun, als fragendes arbeiden sügt ; — dat sunt so 'u pâr regte
orderndes, ausrufendes u. beschwich- nüfere lue ; de mutten wol förut kamen. —
» Adv. ; — nu ? wat is d'r od. wat Nd. (B r. Wb., Danneil, Schütz e) niber,
? — na ! nu ! na gat man, nu is 't nyfer, nibr, niwr, nüver (fein, artig, niedlich
il nu! wës man Stil, 't schal wol god 35 etc., bz. von heiterem sprechendem Gesichte
- b) Zeitadv. nun in der Bedtg.: u. Wesen od. klarem hellem munterem leb-
i. zu der augenblicklich gegenwärtigen haftem Ausdruck im Auge); nid. nijver
— kamst da nu? — nu man, jetzt (emsig, fieissig^ gewerbsam, arbeitsam, streb-
. — Mit gleichbedeutendem skr. nu, sam). — Nach dem Br. Wb. kömmt in
ftfcft. nu, nun; lat. num, nunc etc. 40 Leibn. Collect. Etym., P. /., p. 48 ein
OB ZU der y nu (sich bewegen, dre- niepcr in der Bedtg. : schön, hell u. klar in
mden, kehren etc.), weil es eigentl. den Augen vor, während Schm. (1, 1714)
ehneü passirenden Zustand der Zeit nüber anscheinend in der Bedtg. : hell, klar
od. einen Zustand bezeichnet, wo etc. (wiltu zachen wein nüber machen) od.
mdungu. Veränderung der Zeit nach 45 in der von: munter, lebendig etc. hat, da
er es mit nufer, nuefer, nuifer (muntert leb-
Bp neb', Knuff, Stoss, Schlag etc. haft etc.), bz. (Spalte 1731) nuofer (fröhlich)
\weh mit der Faust; — he gaf hum u. weiter mit (Spalte 19) ueber, ouber, iber
le (od. nub', gnup, knuf etc.) in de (regsam, lebhaft, lebendig etc.) identificirt u.
iat he afer de kop flog. 50 annimmt, dass es aus en ueber od. en ouber,
n, hnuffen, stossen, schlagen etc. en iber (cf. nërs, nôst, 1 nôrd etc.) contra-
^mem, od. der gekrümmten u. ge- hirt ist u. entstand. Vergleicht man nun
Hand, der Faust od. den Knöcheln weiter bei KU. mnld. nuveren, uveren
umens u. der Finger etc.); — ho (flagitare, appetere), bz. uveren, nuveren
lium. — cf. gnuppen, knuffen etc., 55 (petcre, poscere) u. uveren (avcre, concu-
•I., isl hnippa (stossen etc.) u. hneppa piscere) = yvcren (eifern, zelari, aemulari),
B, premere) etc. sowie oeveren, uveren (avere, cupere, concu-
Bft od. genabbe, Knufferei od. Ge- piscere), sowie die wegen der Formen mnld.
oe\eT = nhd. über — ocver = nhd. Ufer
tan, 8. nüchtern. GO — oeven, uven = nhd. üben (ahd. uoban,
NUEFEBHEm SM NüJSUia
uaban, aopan etc., c/. 6fcn), so ist es sowohl nach vorne stösst od. den Kopf p
möglich, dass nd. niber, niwer u. nid. nijver rasch aufwärts u. hintenüber bewet
mit vorgesetztem en od, iD, bz, gekürztem 'n man thut, wenn man stutzt u. vor
aus en od. in ifer (in Eifer, eifrig) ent- zurückfährt u. gehört dieses Wort
stand, als dass nnver od, bayr, nüber u. 5 zweifellos zu mnd, nucken (Bewegum
ueber mit üben (thätig sein, sich thätig, dem Kopfe machen); md. nucken, ]
eifrig, regsam u. fleissig erweisen) zusammen- (nicken, stutzen; einnicken, einscÜaf
hängt, zumal nach ahd, nobcrôn (exercere) zwar gleichviel, ob man unter nuckc
von uoban (üben) od, uoba (das Ueben od. plötzlichen Vor- od. Zurück-Stoss
Treiben, Betreiben, bz. die Arbeit u. Ver- 10 trennten kurzen Zeiten, od. einen 1
richtung etc.) auch ein Adj. uober od. uoberi Zurück-Stoss zugleich in derselben Z
(etwas ausübend od. verrichtend, bz, thätig, steht, da es überall sich nur auf de%
regsam etc.) bestanden haben kann, wovoti liehen Stoss od. Euck, den ein Etwas
auch bayr, ueber u. nuber od. nüber, nuober, od. bekömmt u. erfährt, bezieht,
nuofer (thätig, regsam, munter, fröhlich etc.) 16 nucken s. das Weitere unter noU
sich herschreiben wird. Fraglich bleibt es Schlüsse, bz. unter nSken. ^
dabei indessen noch, ob die in den obigen nnl, nuU; NülL — Aus lat. nnHus
nd. Wörtern, sowie auch die in unserm Compos. u, Contract von ne-ullns.
uüfcr zu Tage tretenden Bedtgn. : hell, klar, l. nûl, nett, artig, niedlich etc. —
rein, sauber etc. aus der von : thätig, lebendig, 20 trah. aus nOtel ; s. nût
lebhaft, munter, frisch, fröhlich, heiter etc. 2. nfU, geneigt, abhängig, abschüssi
hervorgingen, od, ob diesen Wörtern u, dem jäh, jählings, sehr schnell, unerwarte
oben angeführten nd. nieper (s, oben u. vergl, etc, ; — pass' up dat du nét berunder
auch nd, nüver vom lebhaften Ausdruck der de kante is nûl un glad ; — de bai
Augen) od. niper ganz od. zum Theü auch 26 nûl bend&l; — bê is 'n nûlen dôd i
noch ein anderes Wort zu Grunde liegt, — Nd. (Dähnert) nûle (abhängii
wie z. B, unser u. nd., mnd, nip (genau, herunter), (Schütze) nfúl (vorne üh
scharf, genau u, scharf sehend od, zusehend, Gesicht, platt auf die Erde) ; dOh
aufpassend, scharfe u, helle od, feurige nüel (überhangend, vornüber gebeugt)
blitzende Augen habend etc.), zumal da nip 80 nule, nüle (vorwärts Über, proclivis, p
(s. d.) im na. auch die Bedtg,: glatt, nett, — Davon Verb.: nd. (Schütze)
niedlich, artig, knapp etc, hat u. dazu auch dithm, nülen (sich neigen, aberhange\
die sonstigen Bedtgn, von nüfcr od. niber Falle nahe sein); wang. (Ehren tri
etc. stimmen. Aus scharf u. spitz ent- 72) niû], vorne iberhäMen od, tiefer
stehen die Bedtgn, : fein, dünn, zierlich etc. 86 (dat schip niûlt) ; den Kopf hängen
von selbst, od. neigen (du niûlst j& 8Ô). — Es i
niiferheid, scharfes Aufpassen, eifriges trah. aus mnd. nugel, nige], bz, ags.
Streben, Fleiss etc. — Nid. nyverheid. niovol, nivel, contrah. (ef. H.
nüfke (Dimin. von nüî), eine kleine Nase; neol (pronus, prostratus, proclivis);
eine kleine naseweise superkluge od. auch: 40 (Stratmann) niwd, nuel (proclifii
eine spürnasige u, überall herumschnüffelnde fundus), was nicht zu o^s. hnigan;
Person ; — 't is so 'n regt lütjed nüike fan bneivan (sich neigen, sinken, falUn e
'n wicht. nigen) gehört, sondern beim Vergleii
nüfken (Verb, von nüfke), a) näseln, as, niwi, niuwi, nigi ; ags. nive, neo^e
durch die Nase sprechen, sachte, langsam 46 von nu (cf. néi) tweifdlas mit hu
u, langweilig sprechen etc.; — b) riechen, nuere, nütus, nütare etc. ; €jrt«cÄ.
schnüffeln, spüren, spioniren; — sé niîfked (nicke, winke, neige), neúnûa^ (wink),
aferall herum. (das Nicken, Neigung) etc. ; skr. nu,
nüfkere od. genfifke, Schnüffelei od. Ge- (wenden, kehren), von der idg. Y m
schnüffel. 50 den, neigen, ef. Fick, I, 131) absk
niikke, näk, Nucke, Tücke, heimlicher nttlen (Dimin. nflleken, nwken);
Anschlag, versteckte Bosheit, Laune ; — „dat nölen.
sunt sin ferdômde nükken,'' sä' 't wif, do nfiliks, nflliilgs, neUUeh. -— Zu t
lag hör man up 't starfen; — he (od, dat nêilik.
përd, de wind etc.) hed sin nükken. — Nd, 56 nûlk, s, nütelik.
nükke; mnd, nuck, nucke; nid, nuk; mnld. nûlken, s. nülen.
nucke ; dän. nykke. — j^ bezeichnet eigentl. nümîg, vernünftig, klug, verständig
ein plötzliches Vor- od. Aufstossen des etc.; — dat kind word al regt nOii
Kopfes, bz. dass ein Mensch od. Thierplötz- dat kindje kikt al regt nOmig ût; —
lieh u. unerwartet mit dem Kopfe nieder u. 60 'n nümigen junge ; — h6 word all
NÜEinOHEn) 6t6 NUPPEN
nlcUker. -* Nd. (Sr. Wb.) nimig Wort tote das unten folgende nnnne sein.
füg; wang. (Ehreniraut, I, Da aber eine leere Muschelschale auch ein
{. — Mit nflmte u. nim in fernim nichts enthaltendes u, werthloses Nichts ist,
' eic) SU as. niman, ahd. oeman, so Jcönnte nflne auch für nîne stehen u,
m (n^men, jm sich nehmen, auf- 5 dasselbe Wort toie mhd. niên (d, i, ni êo,
^eiiig auffassen etc.), d, nëmen. nicht ein, kein, nullus) od, mhd, niene (nicht,
eii. Vemünftigkeit, Klugheit etc. nicJUs) sein.
r. Ifummer, ZM, Zahlzeichen ; — nanke, s, nunne.
nogen nummer; — du must 'n nûnke, DÛntje, Dimin. vofi ntine.
np 't £ftt maken. — Aus lat 10 nûnken, nuntjen (DimintU,-Verb, von
einem ungebräuchlichen od, obs, nflnen),
rilteBertf.aicü/^nttinmerSjntmmer. eine Melodie leise singen od, summen; —
knnér, niemér ; mhd, niemer, nimer, ho sitt to nûnken ; — hê nûntjed wat för
1 t, nie-mér (nie mehr), bz, ni-io- sük hen. — Davon genûotje u. nûntjerê,
Der (nicht je mehr), cf, nßmand 15 leises Gesinge od. Singerei, Oesumme etc.
wegen né u. Ô. — Nfries, (Outzen) nüne, nunc, nunne;
n^g, Nimmerstag od. (richtiger) wfries. nuyntjen ; an., isl, nunna (cantilare,
g^ Tag der nimmer od. nie kömmt voce murmurare, non articulata respondere) ;
tt. — Mhd. niemertaC; nimmertac. dän. nynne (leise singen, lallen). Davon
erer Redensart : de lütje nümmers- 20 toohl norw. (Jv. Aasen) nyna (ein Spiel-
'£hrter Weise auch lütje lümmels- zeug, womit man geioisse Töne hervorbrin0,
mi), wen de kalfer up 't is dansen, indem man es in den Mund hält),
i,: 8t, Nimmerstag, wenn die Gänse Vergl. dazu: ahd. niumôn (psallere, jubi-
Eise gehen, lare), niumo (sonor, modulatio); lett. nauju,
iL Bfimines, Bümms, Niemand, kein 25 näwu, naut (schreien) ; skr. nn nauti navati
te.; — d'r is nüms in hûs od. (schreien, jubeln, preisen).
lén; — nüms anders as he; — nanne, nann' (Dimin. nunncke, nunke,
nêt mër; — nüms sîu kind. — nunnetje, nuntje), Nonne, Klosterjungfrau.
nflms sl&' sm kinder dôd ; man — Nd., mnd. nunno ; nid. non ; mnld, nonne ;
wat d'r ût worden kan; — nüms 30 ahd. nunnä; mhd. nunne; spätlat., bz, kir-
ar bedragen as dör 'n rau (od. un- chenlat, nonna ; kirchengriech, nônna. —
Btflk âésk ; — nüms wil de katte Nach Fi c k (I, 126) urspr, eins mit griech.
uohangen; — nümmcs word arm, n&nna, nenne, nfnné (Tante, Grossmutter);
rftknen kan ; — nümms kumd afcr skr, nanä (Mütterchen , Mama), wie lat,
- nflmms word de kette fan de 35 nonnus (3Iönch) mit griech. nânnos, nénnos
ka, as de sê 's afends nêt bargt ; (Oheim, Grossvater). — Skr. nan& ist LaU-
nflms so stark, of he findt sinen wort, bz. laUende Anrede der Kinder an
Nd. (Schütze) nüms u. nümt, ältere Angehörige wie mama od. mam& u,
rt) nümms, (Br. Wb.) nums u. skr. tsitk (Väterchen), cf. tatte u. weiter bei
w.) nemmes; wang. nimmens. — 40 Diez (1, 292); ital. nonno (Grossvater),
mnd. (Seh, u. L.) nemen^ nement, nonna (Grossmutter); lothr, nonnon, nprov.
mpt), nemant, uemende, nimande, nonnoun (OJieim) etc.
u, ahd. nêoman (cf. êmand u. nanneke, s. nunne.
trspr. ident, bz. daraus entstanden. nnnnen-titte, nnn-titte, nun-tit, eine Art
es unorgan. s am Schlüsse vergl. 45 Spitz-Apfel, der hier in zwei Sorten (brüne
= nümmer u. nid. immers = immer. un rode nuntitten) vorkommt u. wegen vor-
Vernunft, Verstand etc. ; — he züglicher Tragbarkeit u. angenehmer Säure
t bi nûmte; — hê hed sin nûmtc sehr beliebt ist. Sie werden auch nuntje
ftl ntUnig zu nëmen. (Plur. nuntjes) genannt u. werden sie ihren
ifln (Plur. nünen u. nüners), eine 50 Namen vom Volkswitz wohl daher erhalten
tchelschäle u. zwar spcciell die haben, dass sie spitz od. an der Spitze ein-
\le der Herzmuschel u. ähnlicher geschrumpft u. zusammengezogen sind wie
irennen verwandter Arten, welche in die Zitzen od. Brustwarzen der Nonnen,
Massen auch schule (cf. dieses u. — Auchnd,(Dähnert) nunnentitten, eine
ll-fftr) genannt werden, — Nid. 55 Art Aepfel.
U, bz, in Groningen, cf. v, Dale, nunnetje , nuntje , s. nunne u. nunnen-
d etc.) nuun. — Da im nhd. auch titte.
ne hohle Werkzeuge u. vertiefte nuntje, s. nüne, bz. nûnken.
dL Gegenstände Nonne heissen, nuntjen, s. nünken.
; obiges nüne vielleicht dasselbe 60 nappen; t. q. nubben etc. u. gnuppen.
NÜREEN €6€ NÜESSELN
narken od, nûrken, murren, knurren, ntSßEein (wûhUn^u, rcischeln) in 't f
knarren, zanken. — Ntd. nurken (nörgeln, hê (od, dat swîn etc) hed sûk in
knurren), — Suhst. nurk, nork (ein Knurrer benüsseld (bewühU od, hineingewuhli
od, Murrtopf, Sauertopf). — Es ist Dimin.- krochen, versteckt etc,) ; — sê benûss
Form eines öbs, nuren od, nurren = mnd, 5 wühlen u. bedecken etc) Buk mit ë
(Seh, u, L.) nurren (knurren), was mit strô. — Nd, (Br, Wh.) nusseln (
gnûren (knurren) wohl ident, ist u, wovon Nase worin herumwühlen; etwas
vielleicht auch das nhd, nörgeln abstammt, stöbern od. durchstänkem um Etu
nurt (Subst. zu nurtjen etc.), kleiner, stoss- zuspüren) u, (Schämt ach) nuBcln
weise erfolgender Gnss od, eigentl, ein kleiner 10 (näseln, durch die Nase sprechen,
Stoss; — 't geid (dat pissen) bi nurteu un lieh sprechen, murmeln); mnld. (Ki
bi stötten, as bi de swine, od, 't geid bi seien (nasosiyerostrotacitescrutari);
nurten un bi stötten as de swine pissen. (Japix, s, pag, 312 unter noaz
nurtjen, stossen; stossweise giessen; vo- unter den Compos, mit trog auch t
geln, coire, coitum exercere. — Es steht für 15 fache noasjen) noazeljen, neuseljen (
uutjen, c/. nitjen u. nirtjen. fein, stöbern, suchen, forschen etc.,
1. nû8 (Dimin, nûsje, nûske), Nase. — nuzzle (mit der Nase in der Erde
Nid, nuis etc., cf n8se. u, nousle (mit der Nase aufwühlen)
2, nû8, klug, scharf, weise, pfiffig etc., setzt ein einfaches von Nase, bz.
namentlich von pfiffigen altklugen u, nase- 20 verschiedenen Formen (cf, uöse) f
weisen Mädchen u, Kindern gebraucht ; — detes Verbum nossen, nusen od, nosen
sê kikt so nûs (od. snûs, suügge) ût as 'n etc. voraus, was hei Japix im C
spikennûs. — Eigentlich wohl soviel als trog-noazjen (durchfiasen, hz. dura
spürnasig od. naseweis u. dann zu fein, durchforschen etc.) u. im en^
nus od. sonst dasselbe wie snûs. 25 (mit der Nase ausspüren, riechen, \
nûsie, nûske, s. 1 nûs u. uOske. beriechen, schnüffeln) hde0 u. wom
nûsken, s. nösken. norw. (Jv, Aasen) nasa (riechen
wni^}Len^m^\itn^schniiffeln, stöbern, suchen, was, grosse Neugierigkeü bezeigen
kramen, ujühlen etc.; — bê nüsket 't all' Nase überäU hineinstecken etc,) u,
dör (od. aferal berum), of ho nêt wat finden 30 nusa (dasselbe), sowie schwed, nos
kan; — wat best du dar manken dat god Vieh, mit der Nase od. Schnauze
to nusken; — de swinen nüsken in 't strô u. beschnüffeln; schnauben etc, cf.
(od, in de erde) herum. — Nd. (Dähnert) nos, Schnauze od. Nase = Vort^
nüschen (Etwas mit der Nase od. dem Hassel od. Vorragendes etc, wie mûl u. m\
durchwühlen, wie die Schweine od. Hunde; 35 od. wie nesse u. nôse — bz. norw.
unter andern Bingen herumschnüffehi u, dän. nacse u, an. nös u. nhd, Nase
Etwas suchen, Sachen durchstänkem) ; satl. coniw. nos = mûl u. snûte) von Ha
(Ehrentraut, II, 213) nüskje, nuskje ident, ist, da aUe diese Verba von ü
(vom Wühlen der Schweine in der Erde, dessen verschiedenen Formen fortgébih
wenn sie nach Futter suchen). 40 ganz wie dies auch der FaM ist nw
Wohl formell nicht dasselbe wie nûskcn näseln, nieseln (durch die Nase s^
od. nösken, sondern aiischeinend mit ver- langsam, undeutlich u. gedehnt spi
gröberter od. verhärteter Atissprache (cf. ahd, ncseljan od, neselen; mnld. m
J? u r 8 c A 6 0^. bursb, bursk au^ burse, burs) nnld, ncuzelen: nd. (Schambach
aus nussen od. nusen etc. (dem Stammverb, 45 neil etc) nuseln, nûseln, nOsseln, i
von 1 nüsscIn) entstanden, was beim Ver- hess. (Vilmar) nöseln, nösseln u,
gleich von nd. (Br. Wb.) nusteren (stöbern, nüsseln, nisseln, wobei wegen sonst,
durchstöbern, durchsuchen etc., von Spür- auf das folgende ntLssebi verwiesen
htinden entlehnt) von nuster (Nüster) auch 2. nässeln, lungsam sein, zaudei
jedenfalls mit nus od. nöse (bei Cad. Müller 50 men, sich lange womit u. wobei ai
nüsse u. bei KU, auch nuese, sowie ags. nicht vorwärts kommen vxmiit, arl
auch nys etc., cf. nöstcr u. nÖse) zusammen- nichts beschicken , trändeln etc, ;
hängt u. worüber Weiteres unter 1 nüsseln nüssclst du so lank? mâk doch w:
zu ersehen ist. — he nüsseld d'r so lank mit (od. bi
nûsker, s. nösker. 55 dat d'r bei gin wachten np is, er
1. nüsseln, stöbern, suchen, kramen, wüh- word. — Davon SubtL: gentlssel,
len etc. ; — wat nüsselst du dar al in de Gezauder, Gezöger etc^ Zauderei) t
lade (bz. in de hörns un hokcn etc.) herum ? Hg etc. — Nd. (Br, Wb.) nOfldtt (
— he (od. dat swin etc.) nüsseld in de erde u, nichts besdUeketO «^ nmaeln (Mm
(od. in 't strô etc.) herum; — de mûsen 60 arbeiten), (Dannêi^
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NUE8T-EI t68 NÜET
f)on ga-nisan) gerade aus der sinnt Bedtg.: an, naut; norw. nant; êékwed. nöl
(mit einander) vereinigen od, verbinden, nöd; dhd,, mkd. nôz (NuUvieh al
zusammenfügen etc. hervorgegangen ist, Kuh, Schwein, Hund, Hahn etc, od.
Ob das lat, nidus für urspr. nisdus u. ein Etwas was man sich zu Nutzet^
das gleichbedeutende skr. nidâ für nisda 5 u, benutzt od, gebraucht etc.) etc, £
(cf, auch hib, nead; cambrobr, nyth, Nest) niutan (benutzen, gebrauchen etc,) t
steht u, auch zur y nas (sich geseüen zu genêten.
etc., s. unter genesen u. cf. Orassmann, 2. nät, nutz, niUze, nützlich, n
Benfey etc., sowie Fick [I, 129] wegen frommend, dienend etc.; — dat is
nas u. nidâ) gehört, lasse ich hier unerörtert. 10 nüt; — dat is unnflt geld ûtgefen;
niist-ei, Nest-Ei, bz. dasjenige Ei, welches is 'n nütten sake; — he is 'n unnütte)
man im Neste liegen lässt, damit die Hühner — Nid,, satl, nut ; na, nflt ; mnd.,
fortfahren zu legen. nutte, nut ; afries, nette ; ahd. nuzzi,
MsMn od. (gewöhnlicher) nfissehii, nisten, goth, nutis; ags, nyt; an, nytr etc.
nidulari etc.; — de fögels ntisteln (od. 15 ntii, lieb, nett, stiU, artig, angeneha
nüsseln) in de bôm; — hê nüsseld sük bi lieh, aÜerliebst etc; — kinder mutte
hör in, od, suchte sük bi hör in to nüsseln net un nut (od, nut an stil, bz, ne
(von Jemafulem, der sich bei einer wohl- nûtjes od, nûtjes un stilljes) wcsen;
habenden od. reichen Wittwe einnistet u, is regt nut (artig etc.) west; — di
festsetzt od. einzunisten u, festzusetzen, bz. 20 nut (nettes, stilles, liebes, artiges, bs
einzuheirathen sucht) ; — de müsen nüsseln liebstes) kind ; — dat sûgt regt nfit
in 't str6 od. hcbbeu sük in 't strô benüsscid h6 hed 'n nuten frô ; — du büst nu
(be- od. eingenistet u. verborgen); — he nuten (iron,) jung', dat du mi dar &
nüsseld (nistet, setzt etc) sük dar fast. — lotst; — dat is 'n nut hûs; — u
Nid. nestelcn (nistein, nisten, horsten, sich 25 (sanftes, stilles, angenehmes Wetter);
einnisten u, verbergen) ; mnd.,mnld, neBtolen; word wo older wo nüter (netter, artit
wfries, (Jap ix) nesseljen; wang. (Ehren- sitteter etc); — dat is ên fan de*
traut, I, 60) nissel ; nfries. (Jo hansen, (nettste, gefälligste etc,) hûsen, de ik
pag, 167) neastlin; ags, nestlian, nistlian; — Dieses auch im Stadischen wohlbel
aengl, nestlin ; engl, nestle. — Zu einem mit SO in edlen meinen nd. u, nid, Wôrterh
aM. nestili (nidulns) ident. ags. nestle, nistle, aber fehlende Wort ist zunächst ei.
bz, and. nestele, nestel, als Dimin. von nesi, wfries. (Japix, s, unter i\joe u.
nist, (^. nüst. weiter unten das afries, niod etc.) lojc
nüsien, nisten, nidificare, ein Nest machen genehm, lieblich, bz. erfreulich, lieh
u, bewohnen etc,; — de lüiiings willen dar 85 sowie mit wfries. (Japix) ^joet, Dji
under de pannen nüsten ; — de müsen nüsten (Wassenbergh) nieut (mansuetas,
in 't strô ; — sê hebben sük dar innüstd etc. sanft, ruhig, stiU, artig etc,), sowie i
— Nd, mnd,, nid., mnld. nesten; nfries. los auch mit nied in nhd. niedlit
neast; 5a^Z. nestje; a^s. nistian; a^n^Z. nestien; nûtlik) u. demnach wahrscheinl, d
engl, nest; ahd, nëstOn u. nistjan, nisten; 40 Wort wie ahd. niot, niet (begierig, I
mhd, nisten. lieh, begehrens- od, wünschenswerth,
nfist-küken, Nestküken, Nestküchlein ; — nehm, erfreulich, lieb), was mit ahc
fig, : letzt gebornes Kind, verhätscheltes u. niet ; as, niud (desideriom) ; ags, neô
verzärteltes Kind etc, dium, desiderium, bz. Trieb, Etfer,
1. nät, Nutz, Nutzen, Vortheil, Gewinn 45 Verlangen, bz. Lust, Neigung, Ôene
etc., bz, Genuss, Gebrauch etc.; — wat nüt Willfährigkeit, Freudigkeit, od, 1
heb' 'k d'r fan, wen 'k dat dô? — to nüt Liebe zu u. an Etwas); afrtes, niod,
(zum Nutzen od. Vortheil, Besten, Frommcfi (Freude, Lust etc, ?) ; wfries. (Jap in
etc., bz, Genuss u, Gebrauch etc.) fan 't i\jue (goedheid, gunst, genegenheid,
algemên. — Nid., mnld. nut; nd, nutt; 50 vreugde, genoegen, begeerte, zucht, verl
mnd. nut; nfries, (J ohansen, pag, 106) etc.; — as, mudsam; ahd. niotsam;
nat; ags, nyt; an. nyt; ahd. nuz; mhd, nutz. nietsam (begehrens- od. wünschenswer
— Mit: genehm, lieb, passend, erfreulich)
a) afries, not ; wfries. not (Frucht, Feld- iiiudliko (mit Trieb, Eifer, FVeude e
fruchte) ; ags. not (opus, usus, utilitas) ; an,, 55 eifrig, freudig etc., cf. nûtlîk) ; —
isl, not (usus, utilitas) etc. und as. niudön ; ags, nj^dan (Sn geniodto
b) afries. nki\ wfries. (Japix) ndi', nfries, nydan); ahd, niotAn, nietAn; wkd,
nut, nyt, nuet, nuat u. (Jo hansen) naatji, (Trieb od, Eifer, LuH, VerUuêge»f JS
bz, nad, nat, neet (cf, Outzen unter nüt); etc, haben tooffu, «idb MlnMmj J
ags. neat; aengl. neat, net, nout; engl, neat; 60 Freude haben worofi^ Mk Eüim m^
ÜhlBtELK 66d 0
'§rgnügem haben UHnnm, in Fülle Sprüche 9, 17 u. Dan, 10, 3), niedlich (er*
Ee. Mu demeeiben Stammverh. wie freuUch zum Genüsse, hz. Verlangen, Be-
da soÊDchl das Adj.: ahd. niot gierde, Freude, Lust u. Gefallen etc, er-
Sitbit.: ahd, niot; as. niud etc., weckend u. machend, erfreulich, angenehm,
)uhnM einen Drang-, Press-, 5 lieblich, gefällig, niedlich etc.), sowie höchst
i' Zustand (od. einen Zustand wahrscheinl, auch mit mnd. (Seh, u. L,}
terUdi wum gedrängt u. ge- uôtlich od. noitlich, noetlich (lustig, scherz-
i, getrieben ist u. wird, bz. haft etc., bz. Lust u. Freude od, Jux u.
CMrängtsein od, einen effectiven Scherz machend u. erzeugend, bz. von Lust
\) hueiâmen u. das Subst. niud 10 u. Freude besessen, Lust, Freude u. Scherz
' Bedtg.: Drang u. Trieb (wozu habend u. treibend, voll von Lust, Scherz,
: Eifer, Verlangen etc. Jux, Possen etc. etc.; daher auch: possir-
lich, närrisch, wunderlich, sonderbar, lächer-
sei SU dem ags, neôd (stu- lieh, seltsam, eigenihämlich, bz, wunderlich,
eriam) noch bemerkt, dass es 16 leicht gereizt, empfindlich, eigen, ungeniess-
ne&d; engl, need; nhd. Noth bar, verdriesslich etc.), da auch niedlich
f, L, Ettmüller, B out er- im nhd. die Bedtg.: leicht empfindlich, bz.
lim an n etc.) verwirrt u. ver- wunderlich, empfindlich, krittlich, reizbar,
d, was insofern sehr erklärlich grämlich, eigensinnig etc. (cf. Weigand
y Wörter von niuwan od. niuan, 20 u, Vilmar etc.) hat.
My drüLcken, drängen) abstammen ^ Das Compos. : as. niudlîco, bz. ags. neod-
\ muwet od. mvL&a in der Bedtg. : lice u, neôdlîc ist von niud (Druck u.
Wängtetc. eontrah. u, entstanden Drang im trop. Sinne u. so = Eifer, Ver-
ags. ne&d u. neöd sowohl formell langen, Begehren etc. od. Trieb, Lust, Nei-
h eigentlich eitis sind, 2ö gutig, Geneigtheit etc.) u. lico od. Iic (gleich,
nûtfik. gleichwie, ebenso etc., cf. Iik) gebildet u. be-
oesen; stossweise pissen ; vögeln. zeichnet einen Zustand, der dem innem
(Johansen, pag. 46) nütjan, Dratige od. dem Eifer, Verlangen u, Be-
der Stirn od. den Hörnern). gehren od. der Lust u. Neigung (von Je-
an ni^en. 80 mandem wozu etc.) entspricJU od. dem Drange
tolk» niedlich, lieblich, allerliebst, u. Eifer etc, (eines Jemandes) gleich ist od.
g, nett etc., od. durch Wesen u. gleicht, woraus sich alle andern Bedtgn.
. äussere Erscheinung einen an- (er ist niudlic od. eiferlich, lusüich etc., bz.
bkchen,gefâüigen,einneh}nenden gleichwie od. ebenso wie Eifer, Verlangen,
en Eindruck machend ; — dat 35 Freude u. Lust etc.) von selbst weiter ergaben
Sk (od. nütelk) wicht, dat elk u. entwickelt haben u. ist über as, niud etc.
.^ hast in ferlêfd; — 'n nütelk das Weitere unter nüt zu vergleichen.
ulke, klêd etc.; — 'n nütelken niitlik, nüttelk, nützlich.
is altid so nütelk kledt, dat 't 1 . nütten, nutzen, nützen, fördern, helfen ;
m elk 't allerlêfst findt. — Nd. 40 gebrauchen, gemessen ; — wen 't nêt nüttd,
nfldlig. — Zu nût, bz. urspr. den schâdt ôk nêt; — wat kan mi dat
nindliko (mit Verlangen od. nütten? — ho kan d'r niks fan nütten od.
nss etc., eifrig, angelegentlich); nüttigcn, bz. genütten od. genüttigcn; — ho
I tf. neôdlic (Btudiose, Studiosus) ; genütt od, nüttigd niks mcr.
(che (diligently); mM, (Lex er) 45 2. nütten, Nutzen, Besten etc.; — 't is
Weigand unter niedlich) to din ôgen nütten; — 't is mi niks fan
Übhche (mit Eifer od. Verlangen nütten.
d. mit Freude u, Dust etc., bz. niittigen, s. 1 nütten.
hg); äUer nhd. (bei Luther, niiver etc., s, nüfcr.
0
\erte Vocal des AlpJuibets steht 55 haupt stets ein sehr schwankender u. ver-
der nachstehenden Wörter für änderlicher Laut war u. seine Entstehung
u u. ist er überfMupt auch kein verschiedenen Ursachen verdankt.
f êondem erst im Laufe der 0 ; wie nhd. „ô" od. „oh**, Interjection
der beiden genannten des Schmerzes, der Freude, der Verwun-
er denn auch über- 60 derung etc., wofür wir (als Interjection des
äu.
OCH OG 670 OP
Schmerzes) auch: ou od, au gebraucJien, öde, td', öde, leer, wüst, verl
Wohl urspr. ident. mit: schlecht, traurig, armselig etcj — (
och , og , ach ; Interject, wie Ô, jedoch hîr so öde ût ; — dat is hir so
ausserdem auch gehraucht, um seinen Un- kram; — od wer (trauriges, tri
wülen, Verdruss, hz, seine Ungeduld zu 5 Wetter); — 't is so 'n öden sön
äussern; — och! mäk dat d' weg kamst; ist solch ein trauriger, trOber, r
wat steist du d&r to kiken? — och! wat Sonntag) etc,
geid dl dat au etc. — Nid. och; ahd, ah; Es ist das as. ôdhi, 6thi; mnlc
mJhd. ach; lat. ah (u, cheu) ; skr. ahô etc. cihd. ôdi, aodi; amhd. Öde; mhd. oed
aus urspr. aha. 10 auths; ags. eadhe, édhe, ydhe etc.,
ödder, s. örder. in den verschiedenen Bedign. von: j
Ode, Odo, ml. Name. G eschin. Odens u. angenehm etc.; leicht, nicht
Odenga, Odinga. gend u. enthaltend, leer.
Er leitet sich ab von as. od; afries. ôth, thöricht, mangelhaft, schlet
êth (in ôthel, ethel = 1 ädcl, Erbgut, an- 15 vorkömmt u. in vieler Hinsicht mü
gestammter Besitz etc) ; ags. ead (Gut, Be- „wan*' synonym ist. Dasselbe Wort
sitz, Rcichthum, Glück, Heil etc.); an. audhr; Adverb.: ahd. 6d, 6th = ags. eadh,
goth. aud (in audahafts, audags etc.); ahd. steckt auch in ôdmöd od, ötmöd (Z
ot (Besitz etc.) = uot, uod (in nodal = an. u. zwar in der Bedtg.: leicht, l
6d\n\f ErbgiU, angestammter Besitz etc.) etc., 20 lieh, willig, gefügig etc., u
wonach denn „Odo" soviel bedeutet als : der ôtmöd eigentlich soviel als: wil
Besitz u. Beichthum habende, bz. gefügiger u. somit niedriger
der Bei che u. Glückliche etc. u. mi^Ade, od. Sinn, als Gegensatz von St
Edo, Udo etc. dieselbe Grdhdtg. hat. Der- Dünkel etc.
selbe Stamm steckt auch in 1 adel, sowie in 25 ôd-môd od. dt-lBÔd. Demuth, bz. e\
Atto u. atte etc., da der Grdhegriff desselben der gegen Gott u, mitmenschen gej
eben auf fassen, greifen, halten, willig ist u. sich nicht stolz gegen <
nehmen etc. zurückgeM. gungen des Geschicks etc. auflehnt. .
Mit ödt&udhT etc. hängt auch der Name der lieh unterscheiden wir es von d
Kuh: Audhumhla, bz. Audhumla (Grimm, 80 darin, dass wir mit diesem ein etm
Mythol. 526) zusammen u. bedeutet derselbe kriechendes od, doch etwas mehr
soviel als : „Ku h des Beichthums*', bz. würfiges Gebahr en bezeichnen als mit
des „Segens" (Beichthum-, Segen- od. — Nid. ootmoed; as, ôdhmôdi, ô(
Fülle- Spenderin), weil aus ihrem Euter ahd. 6 dmuo ti, aotmoati, ôdhmôti, i
vier Milchströme flössen, welche dem Ymir 35 folgsamer, williger Sinn, Demuth. — é
Nahrung gewährten. Die Stammform od, ôdi^ etc.j^ leicht etc, cf. Öde.
uod (cf. gôd von gaden) gehört zu einem ôd-modîg, gefügigen willigen Sin\
alten adan, wovon auch adel etc. adan von horsam, unterwüfflg.
ad od. ath ist wohl Präter. von idan, ithan, oepenlîk, oepeiiilik, s, apendlik.
y adh? cf. indessen atte etc. 40 oepnnng, s. &pnuiig.
ôdje, ôdtje, ôtje od. othje, Grossmutter, 1. of, ob, wenn; oder, als äc; -
bz. Grossmütterchen; — ik gä na nun ödje du ôk, of dat schip fan dage fftrd?
hen. — Wenn mayi unter atte, ette (Vater of Harm; êa fan beiden mut to hÛ8
etc.) u. unter „Ode" das Weitere vergleicht, — ik wêt nich anners, of he is dôd^
so liegt es sehr nahe, es mit
demselben Grundstamm od, ôth,
âd abzuleiten u. da es meist (im
zu dem nüchternen grôtmoder u. beppe) nur müsst eben mit etlichen Leuten kamu
von Kindern im kosenden u. schmei- 't is al 'n j&r of wat l&den (es ist st
chelnden Sinn gebraucht wird, so ist 50 nige Jahre her); — 't is 'n flr of c
diesem Worte vielleicht die Bedtg.: Gütige fan hir (es ist etwa drei Stunden
(von od. Gute) zu unterlegen. Vergl. helg. von hier entfernt).
ot, Grossmutter (bi ôteus, bei Grossmutters), Es ist das goÚi. ibai, iba (ob, dem
wofür vielleicht richtiger ôth zu schreiben ahd. ihsk (Bedingung) ; Dativ ibu, ipi
ist. cf. Oetk er, Helgoland, pag. 405, sowie im 55 ob); andere Formen: oba, übe, ul
Julklapp vonDr.KarlTheod.Gaedertz upi; mhd. obe, ob; md, of; afries.
pag.6unteninderÄnm.dasnd.ohhe(Crross- gcf, of, jof ; as. ef; ags, gif, gyf; •
vater)f was jedenfalls für odde od. älteres an. ef, if ; nid. of; ^firtes, ^ (tt etCj
ode od. Öde, uode steht u. mit dem nU. in den älteren Sprachen ifMessen
Namen Ode od. Odo eines Ursprungs ist. 60 Bedtg.: ob, wenn etc., u,niM di
OF 671 OF-DON
ler (^ffie hei uns) haben u, welche anderen u, zweiten Ettcas natur-
BedUf, daher rührt, dass das von gemäss u. von selbst erklärt, sowie auch den
it. e^ of, jef (ob, wenn) weiter ge- durch „oft" ausgedruckten Zweifel (od,
fUia» efther etc. (oder) wieder zu des Zwiespalts u. der Zweiheit) im Wollen,
ékürsi u. verstümmelt wurde, wie bei 5 Handeln u. Können etc., wobei ich noch
ithofen (afries. Wb.) unter icftha bemerke, d<iss das skr. ubha als Subst. auch
k wmd. of bei Seh, u, L.) zu ver- den Dual od, die Z weihe it von Etwas
itL Vergleicht man nun aber weiter bezeichnet.
wnier idftlia aufgeführten Formen : Als Belegstellen für goth. ibai, bz, bai etc.
der etc. mit den von Schade (ahd. 10 sind zu vergleichen: Bopp, Gramm. III,
mier odo (oder, etwa etc.) auf- 484 u. Gloss. comp, 58 (s, uba) t/. 305 (s.
n Firmen: ahd. odar, oder; mhd, yat 3). Ferner Benfeg, Sanskr, Dict.
Ider; mä, nder, ader etc., so scheint 130 ('s. ubha) m. 733 (s. yad), Fick, I, 291
éU ob das mit Letzterem identische (cf. ubba u. auch unser beide) etc. etc.
ler SS nd, edder (cf, unter cddeu- 15 Zum Schluss ist noch zu bemerken, dass
uh eine Weiterbildung von ahd. oba, das lat. aut (oder, wenn etc) sehr nahe zu
i «. da, tha etc., bz, dar, thar* ist, auder, oiider, bz. nhd. oder etc. liegt, zumal
odo ^enso wie ags. edbdha u. an. das lat. ^t" unserm germ. ^d*^, „th** ent-
ü etc, bz, ahd, odar etc. aus obda, spricht u. also auder (=oder, wenn etc.,
as ob, wenn -|- da od. als, wie 20 d. h. wieder, nochmals, wiederum
r. obdar etc. entstand u. das „b" od, etc., cf. ander u. aber etc.) auch leicht eine
do, odar ausfiel, od. im ags. edbdha Weiterbildung von nut = aud , auth etc.
eddo (oder, sonst, etwa, vielleicJU etc., -f- Endung er = urspr. ara sein kann.
Sehade unter eddo) durch das 2. of, ab, von, weg, hinab, nach unten,
fende „dh" od. „d" assimilirt wurde, 25 herunter etc., s. af. — Redensarten als :
wie im lat. assero statt adsero u. de büks is of = a. die Hose ist abgezogen,
» andern Wörtern. — b. die Hose ist abgenutzt, bz. unbrauch-
n des goih. ibai, iba etc. ist zu be- bar; — ^t is wer of mit de brûdschup (die
dass dieses aus i u. ba zusammen- Brautschaft ist wieder abgebrochen) ; — de
'M «. dass dieses höchstwahr scheinl. 30 bôm is old un of; — of un staf (alt u.
voOen Form y^-nhsi entstand, woraus steif, bz. abgenutzt) etc.; — ik harr* so
m auch vieUeicht das u (bz. û als lopen, dat 'k hêl of was, as 'k wer to hûs
t, von i + u) in dem ahd, übe, upa kwam (ich hatte so [schnell] gelaufen, dass
ya ist das Thema von skr, yat ich total ab [entkräftet etc] war, wie ich
ihm entspricht das goth. Fragepro- 35 wieder zu Hause kam) ; — dat is of 'n
hs, die Conjunction e i (ob, wie etc.) ander gan (das ist von einander gegangen),
k. ei (wenn, wenn etwa etc.), sowie — of ist auch mitunter synonym mit nhd,
tf daraus contrah. i in ibai etc., er in der Grdbdtg.: aus, aus hervor,
l die zweite Silbe bai , ba durch von Etwas aus od. ab etc. mit der Neben-
tis aus skr, ubha (aus abha, ambha 40 bedtg. von: zu einem zweiten Etwas hin
h,Knïpho,lat.s,mhofteide zusammen], u. zu, wie unter den nachsiehendeti Com-
[Thema: aba], goth. bai), entstand. positis zu vergleichen; z. B. ofrekken etc.
heutigen (aus jSi-VLhhdi verstummelten) of-bakken, a) abbacken (Brod etc, im
'. nhd. ob zu Grunde liegende urspr. Ofen) ; — b) abmachen, abschliessen, ver-
war also : wie od. wenn, wo ib gleichen ; — so hcbben de säk mit 'n ander
ftr. von) zwei od. mehrere u. ofbakd.
iiedene (Personen, Dinge, Fälle od. of-beiden, abwarten; s. beiden.
te etc.) zusammen, od. wie, wenn of-besched, .46«cÄ/6rf; — ho hed gm ofbe-
^weiheit od. ein Dualismus schêd namen ; — he hod sin ofbeschéd kragen.
xms sich denn auch der in „ob'* 50 of-húd, Abgebot, Herunterlassen im Bieten ;
fragliche, zweifelhafte u. — 't geid bi ofbod un nich bi upbod.
fende, bz. der in unserm „of" of-bruken, abbrauchen, abgebrauchen, ab-
T hegende Begriff eines bedingten nutzen etc.
of-banken, abgraben, abstechen etc,
tk: idealisch mit nhd. da u. unserm 55 of-dägen, of-dogen, abwehren, abhalten
damals etc,) u. dar (da, daselbst) etc. ; — ik kun hum hast not ofdägen ; —
». tha, da (da, als etc.) u. tlier, der ik heb^ de slag ofdägend ; — 5. 2 dägen.
i^ deudbst etc.), wovon afries, thard of-delen, abtheilen, zerlegen, abgeben etc.
Iliarod; ahd. tharot; nhd, dort of-don, abthun, ablegen; abmacS^en, been-
fe&mrgMldet wurde. 60 digen; tödten; schlachten etc.
OF-DWALEN 672 OF-GAFE
of-dwaleB, abirren etc. für uobjan steht u. mU jaa (ihun, n
of-ebben, abebbeuj abflieasen. von uoba fartgebüdei wurde, tnuss dt
Üfel od. 5fel, övel etc., übel, böse, schlecht wofiî eine besondere y angesetzt od,
etc.; — dat sügt dV öfel Gods ßz. Gods-öfel) notnmen werden, dass ihm ein ander
ût (das sieht da sehr böse aus) ; — ik wurd 5 Wort zu Chrunde liegt, womit das
d'r öfcl fan to mode (ich wurde übel od, ahd, aoba urspr, ident, ist. Sieht m<
schlecht davon zu MiUhe), — Auch subst: nun aber des Doppekfocals uo wegi
dat öfcl. — Äfries. cvel ; as. ubil ; ags. yfel ; (üid. muotar = skr, xnatar u. an£^
engl, evil, ill, an. illr (contrah, aus ifiUr, Wörter mit no aus urspr. a od. & (cj
ivillr) ; satl, ewel ; nid. euvel ; mnd, ovel ; 10 auch môd, inöme etc.) an, so liegt <
ahd, ubil, übel, upil, upili; fnhd, übel; nahe, beim Stamm uob od. dem Subs
goth. ubils. an die y ap (sidi bewegen u. regen, t
Vergleicht man das skr. ubL, zusammen- arbeiten, agere etc.; sich bewegen %
machen, füllen, zusammendrücken, pressen wohin, kommen zu, erreichen, erlang^
etc.; ubbj (i, e. ubh -f- ja), zusammen- 15 werben, gewinnen, bz. erreichen u,
drücken, biegen^ unterdrücken, hindern etc. ; etc., cf. skr, &p ; zend, &f, af, ap, em
— zend. üb, zusammenhalten etc; ubj, treffen etc.; — skr. ap od, dp, Wasi
niederhauen, unterdrücken, ersticken, tödten, sich bewegendes, rinnendes, fliessend
vertilgen, verderben etc., — so würde sich toas; — apas lat, opas, Werk, That,.
ubh der Form u, dem Begriff nach gut als 20 lung etc. u, skr, apas, religiöse Hai
y für ahd. ubil ansetzen lassen, da sich etc.) od, an das Subst, skr, apas Uä
aus drücken, pressen etc. der Begriff : quälen, etc. zu denken u. entweder ahd. uol
Böses anthun, belästigen etc., bz. Druck, skr. apas etc. direct von der y ap absu
Qual, Belästigung, Beängstigung etc. ganz od. aber uoba mit apas etc. zu idenii
ungesucht u, von selbst ergiebt u. eben durch 25 u, als dasselbe Wort wie dieses u. Im
übel (übel sein, Uebelkeit u. Ekel empfinden zu nehmen.
etc.) ein Zustand bezeichnet wird, wo man 2. tfen, Oven (Subst,), Ueben, üt
durch Neigung zum Erbrechen einen wirk- specieli (in Emden) audi : Eeligions-
liehen innerlichen Druck u, eine grosse rieht, Katechismus-Lehre der Kinder.
Beängstigung empfindet u. auch „Je- 30 1. tfer, tver od, auch 6fer etc.,
mand^7i übel behandeln'* gleich ist mit höher etc. ; s, afer = skr. npara, dem
„Jemanden quälen, drücken, pressen", par. von upa = unserm up, auf etc,
öfel-dad, Uebelthat. 2. Sfer, tver, Ufer, d. h. der übt
öfel-dâdîg, übelihätig. über der Wasserfläche des Stromes a
öfel-heid, öfel-keid, Uebelkeit. 85 Meeres vorstehende od, der höhe
1. Ofen, Oven, üben (exercere, studcrc); — gende Band; — b6 wand up 't 8fer,
ûtöfeii, ausüben, verrichten, ausrichten; — 't 6fer. — Afries, ovira, overe; ags.
fer8fen, verüben, verrichten. — Ahd. uobaii, nfries. over ; nid, oever ; nüid. uo?cr
uaban, uabeii, uoppan, uopan; mhd. nobeu, über; mfid. over. — Zu l öfer.
üebeu; md. üben (pflegen, hegen; ausüben, 40 Sfern, tvern, in ferôfern, erobern,
gebrauchen; thätig sein; sich thätig erweisen) ; wältigen etc, = nid. veroveren. — Zu
as. ôbjan, uobjan ; an. aefa. — Dagegen aus Sfer-hen, tfeivhei, Ufer-, bz, Ki
den urspr, Verbeti: Oven, êfen, oeven etc. von den Kanten der Gräben u. Canä
die Freq.: afries. uvonia, ûvenia, ofnia; oMM^lïiabf allen, hinunti^aüen,al
ags. éfnian, aefnian, acfnan; nid. oefenen. 45 abnehmen, abmagern, kraftlos werdet
Moritz Heyne leitet das ags. aefuaii, — de bladen — dat water — de wii
bz. efnan (s. Gloss. zum Beowulf) von efu fallen, bz. fald of ; — he it körteni
(eben, gerade) ab, was schwerlich richtig olfallen.
sein dürfte, da zu diesem Wort (cf. äfen u, of-f&rd, Abfährt — Weiteres (f.
offen) weder die ahd. Formen: uobjan etc. 50 upfftrd.
stimmen, noch auch (ganz abgesehen vom of-faren, abfahren. In aUenBedti
Vocal) aus aJid, eban (eben) ein einfaches im hochd.
Verbum uoban, sondern nur ein uobanjan of-flaÜen, abflachen ; — dat flf
od. uobanôn etc. entstehen könnte u, dann mër of; — dat holt mut wat offlakd i
auch ferner beide Wörter sich doch be- 55 1. of-flötjen, die Milch aibrahtnen, \
yriffUch nur schwer vereinigen lassen. Rahm (flot, flöt) abnehmen.
Für den Stamm uob, uab etc. von uoban 2. of-fl91j6n, a6- od, wegaehwimim
etc. od. für ahd, uoba, Feier, religiöse dem Floss; s. flögen.
Handlung, Gottesdienst etc; mhd, uop, uob of-gafe, Abgabe, Hingabe; GMl
das Ueben, Treiben od, Thun etc., falls uoban 60 Steuer etc.
SS'
OF-GAEFEN 673 OFKER
hlt «f-gefei, abgeben, hingehen, sé to fßl, um dat so dicht för 't melk-
st» ab, êrennen etc.; (eich) abgehen worden steid.
mm (wawui) ete,; — Bedensart: ik of-halen od, af-halen, abholen, wegholen,
dV of, as Jan Lüg fan 't olde përd. wegziehen , heninterholen , irgend wo von
■. a) abg^ym^ weggehen, abscheiden, 5 wegholen etc. — Daher nach Diee (II, 194)
den, sterben etc. ; — ho wil ofgân ; das franz. affaler.
ehal wol bold ofgftn ; — de büks wil of-handen, abhanden, von den Händen
^êiê Hose will wich unten gehen) weg, aus den Händen etc.
cken (niedergehen od. auch : die Hose of-handie (abhändig), von der Hand,
fÛÊigig u. unbrauchbar werden) ; — 10 nicht zur Hand, abgelegen, ungelegen etc. ;
igaetgem, weggegangen etc.; — dat — dat is, bz. ligd mî to ofhandig.
■u itûr ofg&n; — d'r sunt lium of-helgen, abmühen, abhalsen, abplagen
■■oQ[[ftn; — c) subst.: Abgehen, Ab- etc.; wörtl.: abziehen, abschleppen etc.
[hfälm, Abreise, Verscheideti, Nieder-^ of-hêmRk, abheimisch, vom He im, bz. von
kfgehen, Verschwinden etc.; — bi 15 dem Hause od. dem Wohnort weg, ab-
In lét hô de böschnp (Botschaft) wesend etc.
dal etc.; — de sQnne is in t^ of- of-hüfeln, abhobeln, abhauen, behobeln,
schlichten etc.; — de balk mut bäter of-
*, 6f-gaak, Abgang, Weggang etc. höfeld worden ; — das Bauhe ab- u. weg-
I, Abfall; das von Speisen etc, ab- 20 nehmen, gh'Uten etc. ; daher (fig.) : Jemanden
tu,surücklieibende; Bückstand, Un- die Bohheit benehmen, ihn behobeln, ihn in
höret, ünrath; — 't ofgefal is for Zucht nehmen, ihm seine Bohheit etc, vtor-
len; — d'r is fOl ofgefal fan kamen. halten^ ihn bestrafen u. ausschelten etc.
inra» abgUtschen, abgleiten etc. of-hören, abhören, vernehmen, unterhören,
i^ Abgott ; fig, : lAebling etc. ; — d^t 2^ verhören etc.; — lügen ofhören (Zeugen
■in ofgod. — Davon: ofgôdisch, of- verhören); — ik mut hum sm les nog äfen
etc. — JEin Abgott ist ein Wesen ofhören (ich muss iJim seine Aufgabe noch
• Gott abzieht u. abwendet u. eben verhören); — erhorchen, durcJi den
ie Cfatt verehrt wird. Oder ist Ab- Sinn des Gehörs gewahr loerden, verstehen
^Unter-Oott, niedriger Gott, 80 etc.; — h6 was so wid fan mî, dat ik *t
htlieher Gott etc.? — cf. of- bei not ofhören kun', wat ho sä* (er war
ele. soweit von mir entfernt, dass ich es gar
Jm, ab- od. hinabwerfen, hinunter nicht verstehen [vernehmen] konnte, was er
sagte, bz. dass das Gesagte od. der Schall
iMlk, abscheulich, gräulich, grässlich, 35 mein Ohr gar nicht erreichte), cf, ofkiken.
n erregend, of-jacht, Abjagung, Abweisung, harte ab-
isei (von Tuch etc.), die Farbe ver- weisende od. abschlägige Antwort etc. ; —
greis m. fM werden. ik krôg dar so *n oQacht, dat 'k hél not
Vld, Abgrund, Untergrund, Tiefe; wus', war 'k blôf. cf. utiter ofjagen.
le dépste ofgrund fan de belle, in den 40 of-jagen, abjagen, abtreiben etc. ; — ik
ASarund der Hölle. heb' hum dat g6d wer ofjagd; — de ganse
lldei, ergründen, ausgründen, den gegend is ofjagt (abgejagt od. abgetrieben
nmd od, die Sohle eines Gewässers u. von Wild entleert); — von Etwas abjagen
m, die Tiefe ermessen od. erreichen; u. vertreiben; — ik heb' hum d'r ofjagd;
water is so d6p, dat ik 't bei nêt 45 — Jemanden durch eine harte u. scharfe
Im knn'. Antwort, bz. durch iMrte Worte von sich
■äderen, wörtl: in den Abgrund jagen u. entfernen, bz. ihn hart anUissen
die Ti efe bringen ; daher : ernie- u. abfertigen ; — ik heb' hum dügtig ofjagd
verachten, verletzen etc.; --he of- (od. ofjacht), bz. fâgd; — einen Weg, eine
rd mi ; — dat hed mt so ofgrundt*rd 50 gewisse Strecke, eine Entfernung ab- od.
t), dat du min worden nêt löfen wuld. durchjagen ; — ik kun de weg in gen st^ünde
l afgrondêrje. ofjagen, so lank was^hô; — hôfôraltîd bo
fUdlrlîk, erfiiedrigend, verächtlich, fei, dat he de dré milen fan hir na Auerk
mä etc. ; — bft hed mi so ofgrundêrlîk altîd in twC» stünn* ofjog (er fuhr allezeit
eld; — dat was so ofgrundêrlîk 55 so schnell, dass er die drei Meilen von hier
etc. nach Aurich stets in zwei Stunden abjagte,
Isfrä, einer Kuh die Milch vertreiben, bz. die drei Meilen in zwei Stunden machte).
9 austrocknen u. dürr, bz.un- of-kër, Abkehr, Abneigung, Widerwillen
big (ef. g^nt ^ trocken etc.) machen ; etc.; — ik heb' d'r so 'n ofkôr fan, dat *k
kô mut ofgÜstd worden, anders lid 60 al hast 8fel word', wen 'k 't man sé.
m DoomkAst Koolmtn. WOrt«rbQoh. II. 43
OF-SINGEN «7« OF-WANSK
geist, lât w' ôrat nog 'n ofsetter mit 'n of-spôiei, abapâhnen, Spähne wo
anner drinken. machen; — absteâien mü einem Spahn
of-sin^en, absingen; fig.: ablocken, ab- — botter ofÎBpônen, BuUer abstechen
schmeicheln etc.; — h6 wnl hum sîn geld of-stallen, abstauen, van dem S<
ofsingen. 5 seUen ; — äe kôjen sunt ofstalld ; -- ht
of-slaji^, Abschlag, Verlust, Fall des Preises steigen, herabspringen ; — ho is dV
e^c.;— ap ofslag betalen; — d'r is 'n groten (er ist heruntergesprungen); — e
ofslag in uc pnscu fan H körn kamen ; — dat = steigend od. springend erreiche»
was 'n bistcrn ofslag f5r hum, dat ho sin frô kan dat not ofstallen, de trap is to
ferlôr (das war ein böser u. bitterer Verlust 10 of'^i&n, abstehen, stehend abwarten,
für ihn, dass er seine Fï-au verlor). aushaken, abstehen, ablassen (wovon
of-slagen, of-slan, abscJUagen, abhauen. Etwas), abgeben etc.; — abstehen
abtrenneti, l^erunterschlagen, hinab od. nach = entfernt sein etc.
unten scJilagen, fallen machen, fällen; — of-siand, Abstand; — he hed d*r
liômcn^ takken, appels etc. ofslân (mit dem 15 fan d&n; — de ofistand (Entfernung
Beil etc., durch den Wind etc. etc.); — to grôt; — dat hfts ligt up 'n ofeti
fallen, sinken, ablassen, herunterlassen etc. ; hundard trä' fan uns.
— de pris is ofsl&n (der Pi*eis ist gefallen) ; of-stappen, abtreten, absteigen, lu
— du must 'n daler ofslân, anders is mi de steigen; — hft stappd d'r of ; — er
pris to hôg (du musst einen Thaler ablassen, 20 bz, schreitend erreichen ; — dat is
bz. fallen lassen, sonst ist mir der Preis zu wid ; dat kan ik not ofstappen.
hoch); — sin water ofslän (sein Wasser ab- of-stôkei, abbrennen, abdestiüiren.
schlagen, bz. ablassen = pissen) etc. of*8tr9D6ii, abstreifen, cUunehen,
of-slSt, of-slit, Abschleiss, Abbruch etc. ; of-stäbben, abstäuben, von Staub n
— 'n hûs up ofsiät fcrkopen ; — Absatz, 25 of-stûfen, abstauben, herunterstaub
Abnahme etc.; — he hed fßl ofslât fan Staub reinigen, wegstauben, wegftiegt
sin wären. unterfliegen u. fallen ; — dat stofd
^ï'%\\ien^abschleisse^},dbbrechenydbreissen, hê stufd (fliegt, stürzt etc.), bz. stôl
abgehrauchen etc. ; — • 'n hûs ofslîten ; — de stürzte) fan 't përd of ; — de stof i
rok is ofslätcn (der Rock ist abgeschlissen 30 of (der Staub stob, be. flog davon al
od. abgebraucht); — absetzen, verkaufen, ot'etürtnj absteuern, abschicken, ah
loswerden etc. ; — ho kan sin wäre gôd of- of-sApen, absaufen, heruntersahst
sliten ; — abnehmcfiy vermindern etc. ; — de — ho hed dat d'r ofÄpen ; — ersäuj
kolde is na un nä ofsläten (das kalte Fieber ist ho hed sQk ofsäpen, er hat »ich e
nach u. nach abgeschlissen u. weggeblieben, bz. 85 bz, ersäuft.
Mt nach u. nach abgenommen) ; — de dagen of-takeln, abtakeln, abrüsten, ah
sliten of (die Tage werden kürzer) etc. etc.; — de sch&pen takeln of; ^ d
of-slofen, abmühen, abquälen. takeld of (der Wind nimmt ab, bz. leg
of-snaaen, abschnauzen, scharf abfertigen — sê takeld of (sie nimmt ab, bz.
etc.; s. snauen. 40 ihre Schönheit, Stärke, Jugend etcj
of-8olten, of-soltjen, mi£/9a2^ abfertigen, of-tantjea, of-tan^Jei, ablocken,
verabschieden, einen gesalzten, bz. mit of-têjen, of-teen, abziehen; — c
Salz (=^ Scharf es, Bitteres, Beissetides etc.) abgezogen, weggezt^en ete,
gewürzten Verweis geben; —• ik heb' hum of-tokken, abziâien, entziehen, al
dügtig ofsoltjed; — ho is ofsoltjed. — Wenn 45 of-trappen, abtreten, heruntertreti
die Kinder grösser werden, bz. unartig ge- untersteigen; — he trappd fan de U
icesen sind, so werden sie am St. Nicolaus- ên trap of (er tritt, bz. steigt van der
Feste anstatt mit den sonst ü^blichen Ge- mit einem Tritt herunter); — he l
schenken mit einer Tute Salz beschenkt u. dat klêd oftrappd (er hat ihr das K
abgefertigt. 60 getreten) etc.
of-späneii, einen Säugling entwöhnen, bz. of-trek, Abzug,
demselben die späne nehmen. of-trekken, abeidten.
of-spaniien, abspannen, ausspannen, los- of-trûfen, abtrumpfen, mit einem \
spannen etc.; — ofspand, bz. ofgespand, ab- stechen; abfertigen; — 86 hed hma
gespannt, ausgespannt, losgespannt, schlaff, 55 oftrûfd.
hinfällig etc. of-trttggebl, abbeUelm.
of-spitten, abstechen, abgraben etc. of-triileil, abtrútUnj himabtroüeH
of-splintem, abspalten, absplittern. öfing, Utbung.
of-8plîten, abspleissen, abspalten, ab- of-waektaBi omoitei^ êrwaHm,
reisscfi etc. 60 of-wiiilL (oft-tp^itiae^, üäbmiU^
■*-■ ■. ■ ■
OF-WABSEN 677 OG OGE
, Äff. mnifmiü od, ah' u. ungelegen a) die Knospen der Blätter, Bliithen
odL Ufffend etc.; — ik mag nicb u. Triebe der Pflanzen u. Bäume u, zwar
de wânen (ich mag nicht so ein- einestheils vom Begriff: glänzen , sehet-
Mlêaem wohnen); — dat ligd mi nen etc., weil sie sich meist von dem dunk-
fk (aas Hegt mir su entlegen etc.) ; 5 len Grunde des Bastes u. der Haut durch
m to ofwâosk (das ist mir von ihre glänzende Farbe abheben, od. weil
Wokmmgen u. Ansiedelungen zu sie sichtbar sind u. hervorscheinen
HUl etej. etc. u. anderniheils vom Grundbegriff:
riMi, Ahwesenheitj Jtlntferntsein ; scharf, vorstehend, spitz, ragend
. in nun ofiräsen passêrd. 10 etc., weil es eben spitze u. hervor-
riMM (fßovon), (â od. von sein; — ragende Punkte od. Erhöhungen der
w* wer ofirftsen (da müssen wir Stämme u. Äeste sind;
pxm sein) ; — dÂr wil 'k ofwäscn b) die auf defn Wasser, bz. auf der Suppe
wäl ich davon sein u. h. da will schwimmenden glänzenden Fettaugen;
dabei bleiben, bs. auf dieser An- 15 — d'r sunt gen ôgen up de sop*; -— de
Mekmng wUl ich nicht bestehen, ôgeu drîfeii u'r hêlen up;
fett behalten. c) verschiedentliche rundliche Oeffnungen
Ml, abgewöhnen, entwöhnen etc., n. Löcher zum Durchstecken u. Einhaken,
A aäugUnge etc. von der Mutter- sonst auch Oese u. Oehr genannt (haken
lU^: ofwemiel-ad. ofwendel-geld, 20 un ogen, Haken u. Oesefi); ferner eine
. AJbgfä}e), was für das Abge- od. durch eine Schlinge gebildete rundliche Oeff-
m dir Lämmer bezahlt wird. nung im Tau, wo man das andere Ende
MB, abgewinnen, bz. gewinnen von ; hindurchsteckt um es anzuziehen (du must
Mai, miethen, z. B. ein Fuhrwerk 'n oge in \ tau 8lân un trekken dat ander
^ ad. Bedienstete u. Arbeiter etc. 25 ende dV dör). Daher auch der Name der
Dch. „Neun- Auge n", weil dieser kleine Fisch
Sge, Auge. — Sprichw. u. Bedens- neben den zwei Augen noch sieben L u f t-
t ftt 't og de düfel, sitt he in U loch er od. Kiemen Juit.
."wîfel; — man mut altid 'n ôgc Wegen sonstiger Bedtg., bz. Anwendung
■eil holden ; — nim de ogen in de 30 des Wortes „Auge'* auf noch andere Gegen-
kik dör de gatcn; — twê ogen stände cf. Pier er ^ Wb., Bandll, pag. 5,
1 fttmaken; — dat og mag altid sowie auch bei Grimm u. Anderen.
e mund ; — de de 6geu nêt apen Was nun weiter die Form betrifft, so ist
\ de bül apen dôn ; — „'t 6g wil ûge = afries. äge, ag, ach, oge ; as. ôga ;
•ä' de blinde Jakup, do frêide hc 35 ags. oage, cag, each, ëge; an. auga; wfries.
i wiebt; — wen man in düstern aeg, oag; nfries.iig; inn^. oge; mnld. ooghe ;
1 mut man d' 6geu in de band aJid. auga, ouga; mhd. ouge; goth. augo;
— man kan dat mit hi half og sen ; dän. oeje ; engl, eye etc. u. gehen diese
d 'n 6ge in de nakke ; — dat löpd ebensowohl wie unsei- egge, aggc etc. auf
n (das ist sehr auffääig, bz. in die 40 eine y ak zurück, die aus der Grdbdtg. :
diend); — êmand na de ogen sêu ; — bewegen (vor, wohin, an, durch etc.) die
nét sflcht, krenkd 't hart nêt; — von: kommen zu, erreichen, erlan-
it gen gode ogen ansen; — he hed gen, greifen, fassen, nehmen (ver-
l np kör smaten ; — sé mok 'n par .stehen^ vernehmen, begreifen, auffassen, mer-
*n tinnen schöttel so grôt; — 'n 45 ken, bemerken, beachten etc., cf. 3 acht
in H lûcht nêt ferdragcn; — de etc.) etc., bz. die von: durchdringen,
id awak! de rüst man mër up twê eindringen, vordringen (in den
as ho to 'n ersten mal na Berlin Raum hinein) etc. u. so weiter die von:
> kék hé 8flk de ogen hast ût. vorragen, vorstehen, spitz u. scharf
dem glänzenden, scharfen, 60 sein, stechen, brennen, glänzen
n durchdringenden, bz. in etc. entwickelte u. wovon auch das gleich-
'ndring enden, Alles in sich bedeutende griech. okos, okkos ; lat. oculns
Menden, od. so zu sagen: Alles (aus ocus); lit. akis; slav. oko, oka; skr.
den, erreichenden, ergrei- aksha, akshi sich her schreibt.
^fassenden u. erkennenden 55 Als Belegstellen cf. Pott, IJ, zweite Ab-
mmvtenSéh^Organ, welches zugleich Mg., 303 etc.; — Bopp, Gloss. comp. 2;
mna Oeffnung, bz. als ein Loch — Ben fei/, Skr. Dict., 2 u. 3; — Aug.
tgedaem wird, werden mit diesem Fick u. Andere, wobei ich noch bemerken
\mnodk andere u, zwar die folgenden möchte, dass der Begriff: sehen ebenso
OmmuMnde bezeiéhnet, cds: 60 wie hören auch aus der sinnl. Wahr-
ftd-r
OG OGE 678 OGST OST
nehmung von Etwas, hz. aus dem sinn l cf. 2 ei) vorkömmt. Das ahd. awa etc. dagegm
Fassen u. Greifen (u. diese Bedtg. entstand wohl aus aha, aa etc.; ags. ei, |
wieder aus ; sich bewegen od. gehen zu Et- eah ; goth. ahva etc. (Wasser), c/. 3 a etc.
loas hin, kommen zu, erreichen, erlangen, ^é'^PP®^ Äug-Apfel, Pupüle.
bekommen, in Besitz nehmen etc.) von Etwas 5 ô^-brane. ôe-brftil6 (Plur. ogenbrincn, ,
hervor wachsen konnte, sodass man also ogenbrûnen), Aug-Braue ti. Äug-Bnams; |
sehen auch als sinnl gre ife n, fassen, s. brftne.
nehmen etc. u. so als : wahr n ehmen, ôgd, ô^ed, geäuget, mä Augen venéka
e r kennen etc. deuten kann, ganz wie die etc.; daher auch: sehend, hlickendj siM§
Wörter: Vernunft n. Begriff u. Fas- 10 etc.; cf. die Compos.: aferögd, OberOMfpg,
sung (im geistigen Sinn) sowie auch unser übersehend etc. ; — nägenôgd, neunoMgig, &,
ostfries. fernim u. u{\mie (Begriff , Verstand, sehr viel u. séxarf sägend; — scharpôgd,
Erkenntniss- od. Fassungs -Vermögen etc.), scharfäugig, scharfsehend etc.; — fOlAfd,
Dümtg (verständig, klug, vernünftig etc.) etc. vieläugig, viel geäuget etc.
auf den sinnl. Begriff von: greifen, 16 o^en, sehen, aussehen (nach), sein Äuee, \
nehmen, fassen etc. zurückgehen. bz. Augenmerk auf Etwas richten, siim {
Ich verweise deshalb auch hier noch wieder (= küren), trachten, verlangen, begdtrm j
auf die Charakteristik, die ich zu Anfang etc.; — he ôgd na de appel; — he kkU
dieses von Auge als Sehwerkzeug ge- (streichelt, schmeieheît, ihut schön wUtett)
geben habe, sowie auch darauf, dass auch 120 de môder, man h6 6gd na (bz. up) de dogter;
das skr. aksha die allgemeine Bedtg. von : — ik heb' d'r al lank na ôgd, am dat Ui
Sinnes- od. Vernehmungs- u. Wahr- to kopeu; — he hed so lank stân to ôfoi
nehmungs- Organ hat, während dessen (zielen) an schôt dog nog mis. — Dam:
gleichzeitige Bedtg.: Bad, Wagen (od. heögen, besehen ; — he beôgd dat (an ifle
Achse) u. Knöchel (auch Achsel gehört 25 kanten. — Nid. oogen (dasselbe); aMugu;
dazu) auf die erste u. urspr. Bedtg. : b e- aacken ; goth. aagjan (vor Augen hrvspi^i
wegen, beweglich etc. zurückgeht, wel- sichtbar machen, seihen lassen etc.), wom
che ich oben der y ak unterlegte u. wonach nhd. ereignen etc., s. bei Grimm a
dann auch „A uge*^ das in den Augenhöhlen Weigand.
sich bewegende, drehende, rollende 30 ogeD-blÖHe, Buschwinder-Böschen (Aae-
l^was sein könnte. mone nemorosa); — water-ôgenblöme oi
Zum Schluss sei zu der y ak, nasalirt sâr-ôgenblöme, Wasser-Hahnenfuss (run-
ank noch betnerkt, dass auch die Wurzeln culus aqaatV
aV M. ag, nasalirt aiiV u. ang urspr. die ogei-klar, Schöllkraut (CheUdomu
Bedtg. : bewegen od. eine Bewegung machen 36 majus).
irgend wohin (gleichviel ob vor, rückwärts ôgen-kökelê, ôeen - f erklkelê , ^«ffa-
od. seitwärts, ob in geraden od. krummen Gaukelei, Blendwerk,
u. gebogenen Linien etc.) haben u. dass ôg-fnl, ôga-fil (Auges voü), die gering
sich hieraus alle die verschiedenen Bedtgn. Kleinigkeit, ein Bisschen, fast gar «idUt;
derselben, sowie auch die dann zu diesen 40 — uén ôgfal, kein Bisschen, Nichts. — D^
Wurzeln gehörenden Wörter weiter ent- her entnommen, weil auch das geris^
wickelten. Stäubchen od. Körnchen für dat Auge ff
2. og, oge, a) Insel, wie z. B. in den cid ist u. es zum Ueberfliessen^ bs. IMsm
Inselnamen : Wanger-oge, Lange-oge, Spiker- bringt.
oge (zu Oldenburg u. Ostfriesland gehörig) 45 ôg-hâr, Augenwimper; — Bedenssd-
u. Kalands-oog, Schiermonnik-oog, Valk-oog, tagen 't ôghär ankiken ^ falsch sAen, wcM
Rottum-oog etc. (zu Holland gehörend) ; — erkennen, vorbei sehen ete. ; — da best wil
b) als Ortsbezeichnung u, so früher entweder tagen 't ôgb&r ankäken.
Iluss- od. Sumpfinsel od. Ort am Wasser, ogie, ogske, ögtje, Aeuglein; — de ôfljv
wie z. B. in Nord-oog (im ostfries. Amte 50 stanzt kiud so flau (die Aeuglein stehen de*
Norden-Berum) u. in Midd-oge (in Jever- Kinde so fnatt).
land). — Nid. oog\ mnld. bz. säclis., fries. ^g-\\\L^ú^t\k^ dem Auge gleich,bM.passaiit
(Kil) u. mflätn. ooghe, oghe, aegbe, aimhe; gefällig, hübsch, liebliiM, grfaUend, begéf'
ags. Ige, êge, ig; an. vy etc., cf. eiland. — lieh, wünschenswerth ; — 'n ôgelk wîchli
Es ist wohl zweifellos aus 6wo, ouwe; ahd. 55 ein nettes hübsches Mädchen; — dat lôtf
awa, auwa, ouwa, owa ; mlat. augia ; tnJid. (sieht) mi nog al dgelk ût — NUL oogdqi«
owc, ouwe, ougo, auwe, ouw etc. (Wasser, ogst, Ost, Ernte. — 6sten, ôgsten, târntmj
Strom, Strömung; Insel, Halbinsel, wasser- iuogsten, einernten. — Sprü^w.: "n nstm
reiches Wiesenland, Aue) entstanden, wie Märt, de Ost fertärd ; — de itoppeUmoDM
auch mnd. oggc für owe^ ouwe (Mutierschaf, 60 bôen wil, mut de plôg an de te^agen füt
^^
06-8UEN 679 OEKEL-NAME
— Nid. oogst, oegst, oest ; ndsächs. cac, éc (auch) ; an, auk, ok (überdies, ausser-
erntet Erntezeit); pomm.-rikgisch dem, aiich, und, und zwar etc.).
irrt, anat, oost; mnd, owest, aust, Das Wort ôk (auch) drückt von Hause
; mhd, oogest, onwcst (Ernte u. aus ein: Hinzufügen, Hinzuthun u.
onai); wdach. awst; armor. eost; 5 Verbinden etc. od. eine Vermehrung
oat (dasselbe); dän, höst (Ernte); (mehr od. plus) aus u. wird deshalb in
t (Herbst-ErnUzeit). — Vom lat. einigen Sprachen auch anstatt der Verbin-
(Emtezeitf Erntemonat), od. mit dungspartikel „u n d" gebraucht Denn wenn
I. auch dem Namen Augustus) direct wir sageti : ik ôk od. ôke, so heisst das
augeo, 1008 mit dem ahd. auhhon, 10 soviel, al^ dass ich nebst einer andern
oachôn (vermduren, hinzufügen etc., u. dritten Person etwas zugleich will, bz.
IM» ete.) = ag$. eacan, oecan; goth. dwfs ich meine Person zu einer voraus-
afries. &ka; as. ôcan; an. auka; gesetzten zweiten etc. hinzufüge u. also
ken etc. von einer u. derselben y die zuerst vorausgesetzte um meine Person
iammt, während auch lat. axLcinmims 15 vermehre. Es ist deshalb dieses Wort auch
u. auch auxiliam (Hülfe etc., von unmittelbar mit dem unter ôgst aufgeführten
f,: hinzufügen u. machen, verstärken) Verbum: afries. âka; as. ôcan; ags. eacan;
*o stammen. an. aiika (vermehren, hinzufügen, verbinden
I, wdrÜ.: Augen- Sehen etc., cf. etc.) etc. verwandt, bz. dasselbe Wort wie
aher: a) das Sehen od. die Seh- 20 der Stamtn dieses Verbums, wozu auch an.
des Auges; — 't ôgsûn is weg (die auki (Vermehrung, Zuthat, Beigabe etc.)
ist weg); — b) Pupille; — 't gehört.
bom ûtiopeu; — v) Seh-Weite, öke, 8k (Plur. öken, ökens), ökep (Plur.
ïiskreisetc; — dat licil Imten 't ökers), Ecke, Winkel; Falte, Vertiefung
— ik kan 't nêt in 't ôgsûii krtgcn ; 25 (z. B. eines Kastens od. Behälters) ; nament-
in 't ôgsûn nämen (etwas aufs Korn lieh auch der von dein schräg abfallenden
Dache u. dem bis ans Dach reichenden
it, Augenweiss, das Weisse des Boden eines Hauses gebildete niedrige Win-
kel; — st» Rtopd 't air in de öken; — 't
Zwidtel. — Nid. ui, uye; mnid. 30 ßitt all' in de okcn; — sê kumd nét in de
yojn, aiuyn. — Aus franz. oignon öken (sie kommt nicht in die Ecken u. Fal-
vueh engl, onion) u. mit prov. uignon ten , geht nur ol)erflächlich [beim Rein-
tmio, was eigentlich eine Einheit machen] darüber hin, sieht nicht ordentlich
b), bz. „ein für sich seiendes nach) etc.; — regt in de öken kamen (recht
eh abgeschlossenes Ganze** 35 in die Ecken u. verborgenen Winkel tles
u, davon auch auf eine runde, Hauses kommen = Alles genau nachsehen
völlig geschlossene u. in u. inapiciren, etwas genau u . scharf n ehm en,
bg eschlos 8 ene Zwiebel ohne gründlich zu Werke gehen) etc. ; — unncr
inollen Anwendung fand. de öken (unter dem Dachwinkel). — Nd.,
|e, weibliches Schaf; s. 2 ei. 40 holst. (Schütze) oke, ookc (Dachwinkel
e, Jemals, zu irgend einer Zeit ; — m. = keilförmiges Stück wie unser gäre) ;
lat ôit wer fan di sê, den schal dî pomm. (Dähnert) oke, (Br. Wb.) oker;
gân. — Nid. ooit. wang. (Ehrentraut ^ I, IS) auken. —
\s mit der Negation „ue** davon gc- Nach aker = nd. ooker ist es wohl ident.
ôit die Bedtg.: nie, nimmer etc. 45 mit ake, sofern dies die Bedtg.: Ecke od.
rklärt es sich, weshalb es (wenigstens Winkel hat, doch kann es auch mit Weg-
;M nid. auch in der Bedtg. : i m m e r, fall des anlautenden h aus hôk, hoke, hauke
1^ gebraucht wurde. Es ist Bil- (Winkel etc., cf. hôk) entstanden sein.
Contract. von ahd., as. eo, io ökel-name, Zu- Name, Bei-Name u. so
je) u. dem ahd., as. wiht u. also 50 auch: Schimpf - Name , Spitz -Name. ~
lung nach dasselbe Wort wie ôt, Ndsäclis. ockername; holst. (Schütze)
es die Bedtg. von: eis (irgen d, oekelname; schwed. öknamn; an. aukanafn ;
Iwie etc. u. so die von : zu irgen d dän. ügenavu ; deutsch (bei Gri m m u. Ade-
Zeit etc.) hat. lang) Ekel-u. Oekel-Name; nd. (Br. Wb.)
ke, auch, mit, zugleich, überdem, 55 Ekernamc; mnd. (Seh. u. L.) okelname.
m etc. — Ahd. auli, ouh, oueh ; Es hîingt mit an. aiika (vermehren, hinzu-
eh, auch, och, och, ach ; md. och thun) u. so mit unserm ôk (auch), ferner mit
'ndf noch, aber) ; goth. auk (denn, dem schott. oker, ockcr (Wucher, Zins etc.),
eh); as. ôk, ôc, &c u. jak, giak; nd. oekem (fteissig, betriebsam, wucherisch
iky 6ke (auch, und); nid. ook; ags. 60 etc., cf. bei Schütze) etc. zusammen u.
OKEO 680 0LD-6ARDI6
hat dabei zugleich eine Begriff sterioirru}ig mit old, old, cM^ hochbetagi etc., d,
äkel (ekel) u. auch mit unserm Ôke (Spitze, langes od. hohes Sein n. Leben, l
Winkel, Ecke etc.) erfahren, toeü eben ein lange u. toeit od, hoch in die 1
Bei- Name sehr oft u. in den meisten Fällen hineinreichende od. hinaufgehende E
zugleich auch ein Schimjyf' u. Spott-, bz. 6 u. Dauer habend^ lange seiend u. exis
Spitz-Name ist, der auf besondere Thätig- lange gewesen etc.; — he (od. de bôi
keiten u. auffallende Gewohnheiten der damit is old an of ; — dat is al old, bz. ô
bezeichneten Person hinweist u. meist dem dat du mi dat fertdd best; — ût ol
derben Volkswitz seine Entstehung verdankt. olde tiden ; — he hed de oldste brel
Okko, Ocko, Okke, ml. Name; w&^Okka, 10 Es wird auch sehr oft im Sinne von.
Dimin. Ockje u. Oktje; Geschln. Okken, immer, unaufhörlich, ohne Ende e
Okkinga. braucht, wie z. B. in der Bedensart:
Vergl. den in der fries. Geschichte be- je 'n old gedôe, bz. gelôp etc. — dn
kannten Junker Ocko theii Brocke, später older, oller ; Superl. : olwe, olstc. ^ .
Häuptling von Brookmer]aud. der sich in 16 ald, old, auld, al, ol (Compar: eldei
seiner Jugend lange bei der Königin Maria j eider, alder, aldr; Superl.: eldest, he
in Neapel aufhielt u. damals von seinen tofries. ald, old, dd, ould, jeld, ad, ao(
Schwestern „Boy Ocke** (Knabe od. Junker nfries. uld, ul, al; nid. oad; as. ald (
Ocke) gefiannt wurde u. dem zu Ehren die aldro); ags, eald (yldre, yldist u. i
„Bayochi** genannten neapolitanischen Mün- 20 ealdôst); ahd. alt; goth, althels. E
zen geschlagen sein sollen. an, im Positiv u. wird hier durch
If örstemann vergleicht zu Occo die (cf. gammel) ersetzt, während der Ci
Form Ochou u. dieses mit goth. anhns an. eldri, schwed. äldre u. das an.
(Ofen) in der urspr. Bedtg. : Fe uer (ignis), (bejahrt, betagt, alt) u. ald-rönn (aH,
was unter afen u. ônke na^^hzusehen ist. 25 etc.) etc. auch den urspr. Posüiv a](
Liegt es indessen nicht näher, bei diesem aussetzen lassen.
Namen, anstatt an auhus, lieber an goth. Wie das tat. altus mit alo, alui, i
aukan; afries. âka (d. i. 6ka); as. 6kan; contrah. altum (nähren, ernähren, stt
ahd. oucbon (sich mehren, zunehmen,wachsen, gross werden u. machen, dick u. einen
stark u. gross werden etc.) zu denken, zu- 30 Baum einneJunend machen, gross i
mal da auch der Name Augustus gleich- das Wachsthum befördern, vergrösser»
faUs entweder zu augeo od. doch mit diesem schwellen, erhöhen etc.) zusammenkä
zu derselben y ug gehört. Nach Stracke r- neben hoch u. tief etc. auch die i
Jan (pag. 22) soll Okko für Odoko od. hochbetagt, hochbejahrt, al
Ottoko stellen u. eine Koseform von Odo 35 (was gross, stark, dick etc. wtn
(s. d.) bz. Otto sein. wächst u. vermehrt sich, häuf
okshôfd, okKhSfd, ein Fass von 6 Anker etc., bz. dehnt sich in Baum u. Zeil
od. Pl% Ohm Inhalt. — Mnld. (KU.) hocks- allen Seiten hin aus u. erklären siehe
hoot, ockshood, oghshood; mfläm. hocks-, die Bedtgn.: hoch u. tief etc. sowi
ockshoot; mnd. (Seh. u. L.) hukeshovct; 40 auch die von alt etc) hat, so leitei
engl, hogshead u. früher (cf. KU. U9iter Pott (II, 124 seq.) das Wort „alt
ockBhood) hoggheshead od. bog ghes-bead, auch Äug. Fick, I, 499) von dm
wie KU. es schreibt. alan (aufwachsen, gross werden ek
Ol, öle (auf den ostfries. Inseln), Mulde, unter albêje) ab, was ich mit al (tu
Vertiefung, Höhlung od. Wasserrinne etc., 45 [gehäuft, häufig], ganz etc) susammen
welche durch Wasser od. auf sonstige Weise bz. davon ableitete. Dass indessen au*
in die Erde gevmhlt ist, u. worin Wasser lat. altas u. auch alo, sowie unser a
steht, od. auch ein Binnsal, worin Wasser al etc. sich direct von der |/ ar = i
ein- u. ausfliesst od. hindnrchfliesst. — wegen, gelten, sich erheben, hoch u
Wang. (Ehrentraut, I, 383) öl. — 50 aufgellen etc.) ableiten lasset^ wosi
Vielleicht zu fries., satl (Ehrentraut, Bopp (cf. Gloss. comp. 21) die y
II, 198) öle, wühlen (cf. wölen). — Zu die Formen alth etc. steHt u. dass an
6\ vergl. indessen auch (W. Arnold, Wan- y ardb, wachsen, sich erhd^en, auf
derungen etc., pag. 518) nd. öl; as. al, öl (wozu Bopp [(rf. das. 22] das Wo
(stagDum, palus od. stehendes Wasser^ Sumpf, 55 vergleicht) eine WeiterbUdung (etw
bz. Bach, Flusschen, Binnsal etc.). Ist das der y ar -{- 1/ dha, thun, madien, be
as. al) öl aus aval (cf. as. âlat, ölat — goth. etc., cf. unter ord) dopon ist, ist lei
aviliud, Dank) entstanden, so könnte es woM ersehen u. zu bereifen, — Zu old cf.
mit ahd. awa, owa, ouwa etc. u. goth. abva die fegenden dasu gehörigem Wörta
(2 ög, oge u. cf. 3 a) connex sein. 60 old-bftrdig, tM-taUig, éUvonGé
OLDE OLLE 681 OELJEFANT
Wtêm; äUmodiaéh; — hé is so Patriarch etc.; — 't is min oldfader od.
— dngt iflk 10 oldbardig — mâkt oldfâr west, war dat fan oÜBtammd ; — H
dbarâsg gesîgt — Wörtl: alt- word al so 'u regten oldfader. — Ahd.
\ig, rf. bären ii. bibärîg. ^ altfater; mhd. altvater (Grossvaier, PtUri-
lllê, AUe, AUer, Vater; — mia 5 arch) ; africs. aldfader, aldafedcr (Gross-
» Vater, mein Erzeuger ti. Er- vater); as. aldfader (Vorfahr); ags. eald-
e.; — Mhd. alte; nid. oude, AUCy faeder, ealdafaeder (Grossvater , Vorfahr).
Ur etc. — Daher Plural: olden, old-fûl, altklug, sehr, hz. überaus schlau
iftem. — S^inrichw. : ên olden kan etc. ; — he is mi to oldfûl worden.
ader gr6t brengen, man 10 kinder 10 old-klôk, altklug, superklug etc.
i ta oldim anderholden. old-lapper, AÜflicker.
Fv dfter; «. old. old-memme, old-moder, Altmutter,
rv tller, AUer, Lehensalter, LebetiS' Grosstnutter.
¥ld, Guder; oAd. altar; whd. alter, oldsk, olsk, ältlich, verfallen; — se word
doftaTy Lebensalter, entfernte Vor- 15 al regt oldsk — sügt (sieht) regt oldsk ût;
aldar (aetas, dies vitae, aevurn^ — durch AUer verdorben, bitter ; — oldske
I ; efries. alder (Lebenszeit etc.) ; botter, alte verdorbene Butter ; — de bottcr
% oddor (Ld)en, Dasein, Existenz hed so 'u oldskcn smäk, die Butter hat solch
einen bittern u. verdorbenen Geschmack.
ff 8. oïdere. 20 oldske, ollske, Altsche, alte Frau,
iH, tUer-dim, a) AUer, Lebenszeit ; Mutter.
Qegeneatz »ur Jugend; — h(> is 81-götä, a) eine mit üelfar he angestrichene
16m itûrfen ; — dat hûs (od. de Statue, bemalte Bildsäule, hz. Bildsäule od.
ii fiii olderdôm umfallen; — hc hölzerne Figur überhaupt; — ho steid hcn
te olderdôm (od. older) kragen ; — 26 as 'n 6]göts, de fan gen tüten of blasen wôt,
nn olderddm nog al kras; — he bz. de fan foren nét wêt, dat hê achter
>lderd6m fan 60 jaren stürfcn; — lâfd; — b)^.: ein dummer, stupider, blöder,
\mmj alte Zeit. bz. unbeholfener, hölzerner Wicht, der nichts
lldlk, tldêriëmelk, aUerthümlich. begreift u. anzufassen weiss; — du bist ^n
I tMer, Ädtere, AeUer, bz. Vater 80 regten Ôlgöts.
r, Vorfahr etc. — Sprichw.: man Das Wort „Oel-Götze" ist in obiger fig,
nldere wol entlopen, man nich ent- Bedtg. sowohl in nieder- als in oberdeutschen
Gegenden gebräuchlich u. soll der Name
■g^ Archidiakon. — Nid. ouderling. ^,Oel'Götze^* daher 8tamme9i, dass Götzen-
Ü, tllerlos, elternlos, bz. nicht 85 bilder, bz. Statuen u. Säulen, sowie auch
, Mutter habend, verumst. — Nid. Thürpfosten mit Oel bestrichen u. gesalbt
; afries. alderlas. wurden; cf. Weiteres utiter göts.
m, tller-man, AeUermann, Vor- ölje, Oel. — Ahd. olei, oli, ole; tnhd.
ter Zunft od. Innung. olei, ole, ol, öle, öl; nid. olie; afries. olie;
. tllêni, altern. iO as. ölig ; ags. éle, ael ; an. olia. — 't is ölje
, EUern. — Nid. ouders. — olders in 't für. — Ob aus u. mit lat. oleum (u.
Blitru od. Aeltern sind wohl zutar in der Bedtg. : Fett als Nährendes
vou einem von older od. älter od. durch nähren u. fettmachen,
I Subet. (der od. die) oldere od. mästen etc. entstandenes Etwas) u. griech.
«. jedenfaüe vom Compar. older 45 elaa, e]âia (Olivenbaum, Olive) als Fett- od.
r gebüdet, wie dies auch mit afries. Nährbaum , Fett od. Nahrung lieferndes
ar, aldera, jeldera (Vater, Vater u. Etwas) vielleicht von goth., germ. alan, od.
viffahr) ; as. aldren, oldiron ; aful. lat. alere, ôlere (nähren, ernähren, wachsen
ilthron, dtkiron, eldiron (Eltern, machen etc., cf. an. öl, Bier = Trank,
n) u. ags. ealdor (Ernährer, Vater, 50 Nährendes etc. = engl, ale ; ags. ealu, élu ;
W^ K&nig, vornehmer u. mächtiger nid. aal etc., cf. unter albt\je) ? — Oder ge-
§. am Faü ist. hört das lat. oleum u. griech. eläa etc. mit
^•lllky •Uerweltsk, altmodisch, lat. ad-oleo, adolui etc. u. ags. älan (cf.
iM, ntuh der alten nelt ; fig. auch eilen, brennen etc.) zu einer y al, ar,
wie deftig: — he dragt sin gôd 55 brennen?
gt olderweitsk ; ~ he is nog ên fan öljefant, Elephant. — Nid. olifant, olfant ;
véltBke , deftige lüden. — Nid. ndrhein. olyfant. — Aus franz. olifant u.
whabC^efiMtrmmnieuwerwetsch. mit prov. olifau (cf. Diez, 11,376) etc. in
isr, •U-Ilr. Altvater, Vorvater, abnormer Weise entstanden aus lat. ele-
w, EkrfiÊinkt gMetendtr Greis, 60 phantus von elephas.
^^
OELJE-FLÜRT 682 OMKE OEMKE
Ölje-flnrt, Oeîkuchen, Oelfladen^ bz. in (Vater- u, MuUer- Bruder); akd.
Oel pebackener MéhWoss. cf. flurt. mhd, ôheim, ôheni, oeheim, oehein ; m
ölje-kôk, Oeîkuchen, d. h, der beim Aus- 6me ; ags. eam ; afries, êm (Mutterb,
jiressen von Oel ans dem Oelsamen zurück- saU. ôme; nfries. ohm; wfries, yém,
bleibende u. zu einem festen Kuchen zu- 5 Auch môh od. mô (Muhme) wird
sammengepresstc Bäckstand. eher Weise wie ôm als Namens-An>
ölien, ölen, mit Oel bestreichen. gebraucht.
ôlk, hässlich, schlecht, böse etc. — dat L. Ettmüller vergleicht zu di
sunt olke tiden (d€is sind schlechle, dürftige, eam = aJhd ôhdm das goth, auliuma (i
armselige, böse Zeiten); — ^n 61kcn kräm 10 hoher etc.^ bz. erhaben, excelsus, ma{
(eine hassliche, böse, schmutzige GeschidUe, etc.), welches neben dem Superlativ aul
bz. Sache); — ôlk wer (hässliches, böses, auhmists (summus, altissimos, maximuE
unleidliches Wetter) ; — 'u ôlken krankheid Positiv auhu voraussetzt. Darnach
(eine ansteckende, böse od. gefäJMche, bz. denn ôm, bz. obeim urspr, eine Bes^
ekelhafte Krankheit); — dut sügt dV ôlk üt 15 j? er«; on, bz. ein angesehener t
(das sieht da böse, bz. schlimm, hässlich etc. ehrt er Mann von höherem Lebt
od. auch elende dürftig, schmutzig, ver- (in früherer Zeit waren die älteren
kommen etc. aus); — he sügt maa ôlk ût stets Bespectspersonen u. trtii
(er sieht nur eleiid, schwach, krank, ver- AUer bekanntlich stets hoch geehr
fallen, bz. schlecht u. verkommen, dürftig 20 unter old, bz. older, oldcrs u. dei
etc. aus); — 'n 61k wicht (ein hässliches^ eMor [äüer; Alter; Vater, Herr, Fü$
abscheuliches, böses Mädchen); — 'n 61k zu vergleichen), was allerdings idsG
wîf (ein böses Weib, eine böse Sieben); — für den 6 heim genannten Brude
^n ôlkeu kërel (ein schlechter, getneiner, Mutter sehr gut passen würde u
spitzbübischer Kerl). — Compar. : 6Iker ; — 25 dazu stifMnt, dass hei uns im VoL
Subst.: ôlkerd; — du 61kerd (du gemeiner 6m, wie oben hemerkty eine Persi
Mensch, bz. Bösewicht, Spitzbube, bz. Lump, höher m Lebensalter sowohl, al
Nichtsnutz etc.). haupt eine Bespectsperson btz
Wie lelk aus lêlik, ledelik etc., so scheint wird, da das der Standesbezeichnung :
61k ein Contractu t^on 61ik, bz. odelik u. 30 mestcr, bür (Pastor, Magister, Baue
mit nid. oolijk, oodelijk (entblösst von gehängte 6m in der WirkUchkeä û
äusserem u. innerem Werth, böse, gemein, ehrenvolle u. ehrende Benennu
dürftig, armselig etc.); mtdd, oodelyck, tracJitet wird. Auch stimmt zu diese
oyelyck, oolyck (vacuus, vaDus, inaiiis, vilis, bdtg. unser ômkc aU Titel der .
malus, pravus; vafer, astutus; aegcr, lau- 35 Vorsteher, sowie auch, dass in A
guidus, imbecillis, infirmus, debilis, deformis) deutschen CamleispracJie die weltUchet
gleich zu sein, was ein Compos. von uode fürsten sowohl, als auch die altfün
(öde) u. Igk (gleich etc.) ist. Herren von den Kaisern Oheim
Ausserdem giebt es auch ein mit 61k in wurden,
der Bedtg. : böse, schlecht etc. synonymes 40 Der für das goth. auhuma u, an)
(jedoch schwerlich verwandtes) air. olce, ulce, anzunehitiende Positiv auhu steht
dessen Grundbegriff vielleicht auf (sinnl.) scheint, entweder für älteres aubsu <
brennend, stechend, gif tig, eiterig aubtu u. würde demnach entweder m
(cf. dXiev, Eiter [von der }/ idh , brennen, 6b, uas (super), uasal (supems, i
schmerzen, stechen etc.] = ahd, eitar^ Gift) 45 cymbr. uch (supra), uchel (altus) u.
beruht u. womit das engl, ulcer (böses Ge- ailxö (lasse wachsen)^ auxomai (wat
schwur, Krebs, Krebsgeschwür etc.) connex nM. wachsen (cf. wassen, wasdô
sein könnte, cf. dazu skr. ulka, Feuer, zur y uksh, vaksh ^wachsen, sut
Feuerbrand, Brand etc. beiBopp u.Ben- gross u. stark werden), od. tonst t
fey, womit diese dwt lat. vulkauus zu- 50 augeo, auxi, aoctam «. aoctus eti
sammenstellen. augu (wachsen), anksztas (hoeh, gn
um od. Ohm, ohme, a) Oheim, Vater- u. ti. goth, aukan; ahd, aulüiôn; ags
Mutter-Bruder; — Dimin.: omkc; — b) (mehren, sich miikren éte,); age,9kßen^
als Anrede od. Namens- u. Standes- An- mächtig, gewaltig etc., cf, ök et^) u. $^
Mngsel, bz. als ehrende Bezeichnung be- 55 (gewaltig etc.) zu dersMen y su stdl
Jahrter od. angesehener Personen, wie z. B. om ; i. g. um.
Jan-, Gerd-, Freerk-6m etc., od. kuper-, o-maeht, s, &-macht
pastor-, mester-, bûr-6m ; — „dat was hum," ômke, tllke, okllliey tkalie, M
8ä' Ott6in, do harr' he de rutt bi de stêrt. Oheimchen, Dimin van öm. —
— Nid., mnld., nd., mnd. oom od. 6m 60 wurden früher aueh die Mm hieeigt
OMMO 683 OR
mkmueoHffesUIUen Armen- Vor Steher oppern, a) (sinnl.) errkhUn, aufrichten,
gmamnê u, haben sie diesen Titel aufsetzen, aufstellen, in Haufen setzen,
wmunde auch noch jetzt. Als in häufenj — wen dat wer drdg blift, den
' Zeit die Armenbeiträge noch frei- krîg' jî 't hei h&pendlik so wid, dat ji 't
Ittfifil eine CoÜede von den Bethei- 5 opperu könen (wenn das Wetter trocken
"IMe» wwrden, mussten die Oemkes bleibt, so bekommt ihr das Heu hoffenUich
Hêeie monaiUch abhalten, u, damit so weit, dass ihr es in Haufen setzen könnt);
ff den Besuch derselben vorbereitet — b) (trop.) aufsetzen, aufstellen (eine An-
wde es ewvor Haus bei Haus ange- sieht od. Meinung), behaupten etc.; — he
m üde Oemkes kamen wallen un haleu 10 opperd dat as sin mênung ; — hê opperde
l^ (Monats- Geld) np.'* dar tegen (er stellte dagegen auf, bz. brachte
^wiLName, G^e8c/Uii.0mmeuu.0mke8. dagegen ein, entgegnete od. erwiderte da-
Sirackerjan (pag. 22) sollen gegen), dat de umstenden dat nét tolêten.
uem: Ommo, Ummo aus Ommar, — Nid. opperen (handlangen, zureichen,
ftf. Ottomar entstanden sein u. mit 15 hinaufreichen, aufrichten, in Haufen setzen,
Otto Mu aad, od (cf. Ode) gehören. aufstellen, aufsetzen, eine Meinung od, Be-
gger (Oheim-Sager), Geschwister- hauptung aufstellen, aufs Tapet bringen,
r. Vetter od. Nichte; — he is min erwähnen, vorstellen, vorschlagen, äussern
r. etc.). — Zu 1 opper, ober, über, höher.
^ ein Stück od, eine Ecke Land; 20 ör od. öre, Aehre, s. âr.
ondel, meine Ecke, bz. mein Stück ör, ihr, s. hör.
- IVaizdem, dass der Ton auf „on** ftr, Oehr ; cf. 2 ör.
das ^e^ nur sdiwach betont wird, 1. or^ die untrennbare Vorsetzpartikel in
» doch = andêl (Antheil) sein, mit orbar, ordêl, ôrlof, ôrlog, ôrsâke, ôrspruuk
rie». Auesprache des on = an. cf. 25 etc. mit den Nebenformen ar (cf. arbarmen)
ndel. II. ur (cf. urold) = ahd. ur, ar, ir, er u.
ikike, eehake, ein eiserner Koch- nhd. ur, er ; an. ör, or, er, ur^ ur, ör ;
'. Meiner Ofen mit Kochtöpfen darin afries. or, ur ; nid. oor ; mnd. or ; ags. or,
I ein eingemauerter Kochherd, der ör u. or; as. or, ur; goth. us u. einzeln in
SMfenofen verbunden ist. — Wang. 30 Zusammensetzungen auch ur, welche einer^
nukß(Eachelofen); nfries.(Outzen) seits aus der Bedtg,: aus heraus, hervor,
L (Johansen) aank. von her, von weg etc., bz. aus-heraus, aus-
tikmin, von oehn od. ôhn =r goth. hervor etc. den Begriff des Beginnest» u.
0/eny Feuer, cf. unter äfen), womit Anfanges von Etwas entwickelte u. in dieser
fies. eMa (Backofen, cf. J oh ans en, 3ö Bedtg. auch im ags. 6r (Anfang, Beginn
) ident, sein wird. etc.) als Subst. erscheint, während sie an-
, mI. Name; — Onna, wbl. Name; der er seits aus der Bedtg.: ex, bz. aus,
Un. Onnen ; — Dimin. Onke, Onneke ; ausser etc. od. von-weg auch in die von :
sftlik Onkee, Oonekes; — desgl. ml. weg (von Etwas) überging u. so in Com-
yûiie ; — Geschln. On tjes. 40 positis auch ein Nichtdasein, ein Fehle n
nno eei bemerkt, dass Stracker- etc., bz. dasselbe wie ohne u. los bezeich-
pag. 22) auch diesen Namen ebenso net (bz. als Privativum erscheint), wie dies
DO SU aud, 6d stellt u. als aus Odaii, z. B. im ags. or-leahtor (ohne Tadel etc.)
Utanden ansieht. u. oT-lesihire (tadellos etc.), ahd. urvani^ an.
i Ol^es, 8 Onno. 45 örvaenn (ohne Hoffnung) etc. u. wahr-
f Bauch, Spitzbauch; — he krigd 'n scheint, auch in orlag, orlegc (cf. ôrlog)
- IUI onije steid ürdendlik förút. der Fall ist.
np. 2. or, Ohr, d. h. a. das Sinnen- Werkzeug
«. apen. od. Organ, womit man Töne ver nimmt
lUk od, Ipeadlik, s, apeudlik. 50 u. auffasst. — Sodann auch b. Esels-
fBi Itiea, öffnen, ohr od. Falte, umgefaltete Ecke od. um-
■gt tpiUg, Geffnung. gefaltete halbe BUUlseite in einem Buche,
pCTi B. opper = nid. opper, nhd. wie man solche auch macht, um (wie sonst
wr. mittelst eines Lesezeicihens) die Stelle wieder
^r «. OEich kepper, Haufe, od. ein 55 aufzufinden, wo mati beim Lesen blieb; —
ufgeriektetes Etwas. — Do^.- hei- c. kleiner ohrartiger Henkel od. durcf^
miürHamfef Heuschober; — dat hei löcherter Handgriff am Topf; — d. Oehr
opfen (das Heu steht in Haufen). od. Oese (cf. 1 Ôs). — Bedensart. u. Sprichw. :
, MHldL opper; urfries. oper (das- he let sük gen ôren anneien (er lässt sich
- WM äSAet, zu oppem. 60 nicht anführen, bz. nichts weiss machen) ;
ORBAR 684 OBDEL
— hé is nog nêt dröge achter de ôren; — bairan; a^s. beran; nhâ, (ge)bären <
hé hed de ôren nog al dicht an d' kop (er baren, baren, boren etc.) ist.
ist nicht leicht durch Bitten zum Geben ge- 6r-bnmme], Ohrgehänge; — bc dragt
neigt zu machen, hz. etwas harthörig u. ôrbammels iu 't ôr. — e/. burnm
hartherzig*) ; — he hed H fûBtdik achter 5 Iniuméln,
de ôreu; — lütje potteu hebben ôk ôren ôrd od. ort, ortb, a) Ort, Gegend^
(Warnung, dass man in Gegenwart kleiner tung, Seite, Punkt, Stelle; — dat
Kinder nicht zu viel sprecheti söU, weil de ôrd, bz, iia de ôrd ben; — hc
kleine Kinder auch Ohren zum Hören haben) ; disse 6rd na 'n andern ôrd heii fertr
— he hed d'r gen oren an (er will etwas 10 — b) Spitze, Anfang, Aeusserstes,
nicht anfassen, ?Mt keine Neigung od, Schärfe, Sdineide; — fan örd (od. 6
Ijusî ein ihm BefoJUef^es zu thun); — he ende; — de ôrd fim de spâ* is m! ofb
6teld d'r dofe oren na (er stellt, bz. richtet — ôrd fan 't mest (Sehneide des Mi
taube Ohren danach, thut als wenn er es — de 6rd fan 't plôgisder. — Dovoi
nicht hört) ; — he is dör 't ôr brand (er 16 der Name Leerôra od. Leerorth, aewi
ist gekennzeichnet, bz. gebrandmarkt, mit Nord (mit a2)OStrophirtem Artika — '
derBedtg.: er ist sehr verschlagen, listig u. gencrnnt, wie die Spitze od. Ecke
gewandt wie ein cdter Verbrecher) ; — he welche durch die Leda bei ihrer Einmi
hörd mit fiskoren (er stellt sich an, als ob in die Ems gebildH wird.
er schwerhörig, bz. taub ist). 20 Die Bedtg.: Gegend, Stelle, l
Ferner wird von einem Herrn, der an resultirt aus: Spitze, Ecke, W
jedem Arm eine Dame führt, scJierzweisc = uxis vor- od. in den Baum hi.
gesagt: dat is 'u pot mit two ôron, d. h. ein ragt etc., ganz wie auch hörn u. 1
Topf mit zwei Henkeln. audi Seite u. Kante etc. in da
Es ist = nid. oor ; afries. âr, âra, aer ; 25 Bedtg, gebraucht wird. — Nid. oord ;
ags. eare; as. ôra; an. uyra; ahd. ota, aora; ord, oerd; nd. ord, oord, oort; mm
mhd. ôre, ôr (Ohr, Oehr, Henkel, Griff); as. ord; ags. ord (l^itse, Gipfel, 0
goth. aufio; /i^ansis; /a^ auris; a^a^ ausis; etc.); oengL, engl, ord; dhd., mk
griech. oQas u. jon. oüs, (äusserster Pu}ikt, Spitze, Anfang,
1. erbar, urbar, ausgiebig, ergiebig, er- 90 Ecke, Band, Saum, Seite; Theil, Sti
trägig, einträgHich, nutzbar, nützlich, dien- kleines Gewicht od. Münze, cf. ort
lich^ passend, geziemend; — ôrbarland; — oddr ($nit assimilirtem „r*^ wie in t
'u Orbaren sake, eine nützliehe, dienliche üdder = ürder); itor w.odd; rlän. od; Jt
»Sache etc. — Nid. oorbaar ; mnld. (cf. udd ; nfries. dd, odd. — Vergl. auch
Weiland) oirbaar, oirber, orber, orboor, 35 (Jamieson) ord (steiler Hügel od.
oorbaar etc.; nd, urbar; bagr, nrbar, urbor. ir, ard (Hügel); an. urd (felsiger, st
2. »rbar, Vortheil, Gewinn, Ertrag etc. ; Ort) n. dazu unser ur od. ûr tu der 1
— to sinem nütte un orbar (zu seinem Nutzen Eisenrasenstein etc. — Davon: ahd. o
M. Vortheil) etc. — Afries. orber (Nutzen (Urheber) u. ortfruma (Urheberschaft,
etc.); mnld. (KU.) oorbaer, oorbor; mnd. 40 ritas), ortfrumo = as. ordhfmmo; Oj
orbar, orber, orbor ; mhd, urbore, urbor, fruma (aiictor, princeps, origo) etc. -
urbar, urwar; md, lu-bur (Einkünfte, Ertrag Fick (III, 36) mit Uebergang von
od. Zins von einem Grundstück ; einen Zins (wie bei 1 ôr) aus usda 170» der y us
wl. eine Bente tragendes CHrundstück). schneiden od, theilen, scheiden, trenn
l u. 2 orbar gehört mit dem davon stam- 45 bz. (cf. Bopp, Gloss. comp., pa^
menden Verbum: nid. orberen; mnld. wr- zweite Spalte, 6 ras) ändere, absei
baren (gebrauchen, benutzen, gemessen etc.) ; ocddcre, wovon auch vidleuht lat. v
mhd. urborn, urbam, urbern; md. arbarin, vastus, cf. wOst etc.
urburn (einträglich tnachen, in Ertrag setzen, ôrdêl, UrtheU, d. h. Aus theil
erzielen etc.) zu ahd. urperan, nrberan; mhd. 50 Jetnand u. eine Versammlung etc.
ërhern (gebären, erzielen, hervorbringen etc.; t heilt od. ausgiebi de, &r. ah
refi. entstehen) ; goth. u»\mr9si (hinaustragen, nung, Ansient etc. od, als Sp
hed sm ôrdêl ofgäfen: — he hed si
kragen (er hat sein Üriheil, b». w
* Bern.: Weit vom Kopfe abstehende Ohren gebührt, od. vom C^erieht ab^egehen
fassen den Scltaü bekanntlich leichter auf [als richierlkhef Sprudk od. eu» Strt
u. hören schärfer. 60 zuerkannt iM, behamm^; — H IfttsI
OBDELEN 685 ORLOF
ifi^ kÊL j9m§di Qendú^ éL h. die or-fî^e. Ohrfeige = SMag, Schmüts Hc.
\,n9theilung wm Belohnung u. mit der flachen Hand an das Ohr. — Nid,
ém UUU Erkemntniê» des Weiten- oorvjjg.
l — Ahd. urteilm, nrteili, ordeili, ôr-fî^l, ohrfeigen, mit der flachen Hand
DlAli; mM. urteil, urteile; afries. 5 an die Ohren schlagen etc.
ndél; wfiries. Mtidl, oardél; nid. '^r^f^h Orgel. — Ahd. organä, orginA;
■mdL ordêl; ags, ôrdâl; as. urdêli. mhd. orgcne, orgon ti. ahd. orgelft, orglâ;
m: WÊiaL ordalinm (Gotteg-Ürtheil) tn/k/. orgele, orf^el; mnld. orghel; nnld.orgel:
tg. ordel (ürtheil), ef. das folgende: ital. organa; port. orgao; cot. orga; |>ror.
A. «rlMZfii. — Nid. oordeelen; 10 orgues; franz. orgue; tcallis. organ etc.
PMQiSOrdéla; oAd. artailan, artdllan, alles von lat. organam; griech. orgaoon
, irteOen, irideüen; mhd. erteilen, O^des Werkzeug überhaupt; besonders ein
(mêê Meinung, Ansicht etc., musikalisches od. Ton - gebendes ; Orgel,
Auch 9 Ausspruch etc. über Wasserorgel), wovon auch nhd. Organ, Or-
eie, «. 90 sowohl = be- als 15 ganismtts, organisch, Organist etc.
mirtiMen, gleichviel ob dies von Die Chrdform ist arganâ u. dies eine BiU
JBTMii od. mehreren, privatim od, düng von der y arg (V/. Bopp, Glou.
i dmrh eine Versammlung od. das comp. 21, arg 1, u. Benfey, Skr. Biet,
ßßtdUdU); OS. adéljan (urtheilen, 49, arj 2), thun, machen, wirken, bewirken,
im); OM. adaelan (partiri^ separare). 20 bereiten, fertigen, zusammenfugen, verbinden
um aki ar-spnngaii (aus-, heraus-, etc. u. dem Suffix ana od. anä (cf. Bopp,
ningen) das wort Ursprung mit Gramm., III, 396 seq.), won€u:h sargSLDk so-
bdiff,: Aus-, Heraus-, Hervor- vid heisst als: Ma eilendes. Fertigendes, Be-
g eniêkmd, so das Wort ürtheil reitendes etc., wie ja ein Werkzeug ein
. arteilan (aus-theilen, ertheilcn, 25 Wirk-Geräth od. dasjenige ist, womit man
\, abgeben etc.), worin ar, er etc. Etwas fertigt od. macht etc. Dieselbe Ek-
f . 1 ôr) t». == goth, US etc. ist. düng haben wir z. B. auch in Wagen
la, Oramung, Regel, Gesetz, Orden (ahd. wagana) = Fahrzeug, Fahr-Geräth,
IMen ii BOnder ördcn ;* — „Norden bz. Fahrendes.
Men,'' bz, «in Norden is gOn örden" 30 örgelen, orgeln, Orgel spielen, nament-
wMMUekes Sprichwort auf die lieh mit der Drehorgel; — ho orgeld mi
mrden); — h6 is in de örden up- wat för.
— he hed 'n örden kragen. — Ahd. ôr-îser, or-Î8der, Ohr-Eisen; — g^ dragt
mkd. orden (Anordnung , Gesetz, 'n golden ôr-îser. — Dieser jetzt von Gold
Orden, Stand, Beschaffenheit.) — 35 od. Silber getragene, vorne offene Schmuck-
ddo, reif der fries. Frauen war urspr., wie auch
M (statt ördeneu), ordnen, in Ord- der Name andeutet, ein einfacher, eiserner
mgen; — he hed dat air so moi Beif, womit die langen hellblonden Haare
dal 't 'n l&st is. — Ahd. ordinôn, statt des in neuerer Zeit üblichen Sammt-
i aaML ordenen, ordnôn; nid. or- 40 bandes zusammen gehalten wurden. Wie
tden (ordnen, regelrecht behandeln, die Prunksucht später u. namentlich im 18.
Hl anordnen etc.). Jahrhundert bezüglich dieses Beifes zu dem
(ossitEiL ödder), Ordnung, Reihen- jetzigen goldenen mit Edelsteinen u. Diaman-
Md ete,; Befehl, Ordre; — 't is ten besetzten Kopfschmuck kam, darüber
m 6dder kamen; — 't is all' mit 45 vergl. im Ostfries. Monatsheft vom Oetbr.
éittt (es ist mit ihnen alles geord- 1877 pag. 472 den Bericht des Herrn Dr.
so wie es sein muss od. soll, alles med. Ter gast bezüglich der Leeuwaarder
i Stande) etc,; — ik bin hêl nét Ausstellung.
dder (i^ befinde mich gar nicht Grke, Ohrchen u. Oehrchen. Dimin. von
- wel hed de ödder dar to fttgäfen ? 50 2 or.
A ii6t na ödder hören. or-leks, Lesezeichen; d, i. ein or was
I (assimü. öddern), anordnen, ein- man als Lesezeichen (cf. 6r sub b) bei einer
befehlen, Ordre geben etc. ; — hc^ leks (Lection, Aufgabe etc.) macht.
At an ; — hft hed dat beöddert (er orlof, Urlaub, Freiheit, Dispensation etc,
beordert). 65 (0. L.-B., 15 u. 331). Gebräuchlicher ist
y s, Ortgies. ferlöf u. kömmt ôrlof zur Zeit nur an der
Ig, OrrffMin^;— an Ordnung kan gen hoU. Chrenze vor. — Afries. orlof, orlef,
In, an Ordnung mut de weit fer^. orlif; as. orlof; ahd. urloub, urloup, urlub ;
tf ortreich, reich an Orten, bz. Ort- mhd. urloup; md., nd. urlôf = Erlaub,
60 Erlaubniss etc. ; cf. ferlöf.
ORLOG 086 ORT
Orlo^, Krieg; — ôrlogsschip, Kriegsschiff; ein Dimin. von logos (Wort, Rede, i
— he is up ôrlog üt; — Malbrôk (Herzog Ausspruch, Verkündigung etc.) o<
vmi Marlborough) de fôr ton ôrlog etc. (altes substantivische Neutrum von logio
Volkslied) ; — b6 fârd up 'n ôrlogsschip. Rede kundig, beredt etc.) ist u. an
-- Nid. oovlog] mnld.,mflâm. oorlogh] mnd. 6 Bedtg,: Spruch, Ausspruch, Verkün
orlogc, orlagc, orlegc, orlog, orloch, orlerh, etc, hat. Demnach heisst örologion
orlich , orlinch ; afries. orloch ; as. orlag, Zeit-, b£. Stunden- Verkündi
oricg, orlagi (decisio fatalis^ bnJlica, fatam, Wegen öra, bg. hora c/. ür.
))c]lmu) ; ags. orlag, orlcg u. orläg ; an. ürlög Or-sake, Or-s&k, Ursache, Grund,
(dasselbe); ahd. urlag, urlaga (Geschick, 10 etc., d. h. die Sache, wovon (als
Schicksal). — Daneben: ahd. urliagi; mhd. u. ursprüngliche od, Anfani
urliugo, urlouge; md. urlougo, urloigc, ur- Ausgangs- Sache, dt, 1 Ar) etwas
Ingo (Krieg); mhd. urliugen, urlougcn, ur- od. heraus-geltt. Daher auch: 1
logen ; md. urlûgcn, urloigen (Krieg fuhren, gungs-Sache, od. Sache, die tu
kriegen). 15 bewegt u, anregt, bs, den erste
Was zunäclMt das ahd. nrlag, as. orlag, stoss u. Anlas s zu Etwcu giebt;
an. örlög etc. in der Bedtg. : fatam betrifft, is de Anäk d'r fan (er hat den Anla%
so scheint es ein Compos. von ur t>i der gegeben); — dat is de An&k, wamm
Bedtg. : entsprungen, entstanden, anfänglich d6. — As, orsake ; nid, ooriaak, oo
od. von Anfang her, ursprünglich etc. (cf. 20 nüid. Ursache, ursacli. — Daher : ferôr
1 ôr, be. ur in Urwelt, uralt etc.) u. log, verursachen, bewirken, machen,
log (Gesetz, Recht, Ordnungy Bestimmung, lassen etc.
Gesetz des Lebens, Geschick, Laos, Schick- Gr-sprank, Ursprung, Entstehung e
Hol etc.) zu sein, sodass urlag hier soviel sin ôrsprunk ledt h6 fka etc. of ; —
als: Ur 'Gesetz, Ur-Bestimmung, 2'i de ôrsprunk fan sui nAm. — Dakei
Ur-Geschick etc. bedeutet, währendes sprunkelk, örsprflnkelk, ursprünglicl
in der Bedtg. : bellum od. Krieg währscheinl. f anglich etc., bz. von der Entstekun
soviel als ex lex (s. unter 1 6r) bedeutete von Anfang, von der CMmri etc, an. —
u. so urspr. einen gesetzlosen Zustand urspring, ursprink ; mhd, urBprinc, urB]
(Tumxdt, Empörung, Aufruhr, unruJiige 80 nid. oorsprung. — Zu ahd, ar (er,
kriegerische Zeit etc.) bezeichnete, wo Jeder = goth, us etc., cf, 1 ôr) — springan
selbst sein Recht mit dem Schwerte be- heraus-, hervorspringen, JkerotMfpf
hauptete u. Gewalt, Mord u. Todtschlag an entspringen, hervorkommen, entstâ^ei
der Tagesordnung war. Eine andere Frage u. daher wôrÜ.: AuS', Heraus-,
bleibt nun aber, ob das alid. mliugi (Krieg) fif) vor- Sprung, bz, Sprung od. 1
aus urlag (Urgeschick, od. von Anfang an gung etc, aus Etwas heraus u. n
bestehendes Gesetz et4i.)f bz. aus der Bedtg. : Hervorspringen, Hervorsprit
ex lex entstand, od. ob dieses im zweiten Entspringen, die Quelle, dei
Theil nicht mit ahd. liugan = lügen, be- sprung etc,
trügen, überlisten etc. zusammenhängt u. 40 1. ort, ortk, s. 6rd.
demnach urliugi eigentl. soviel heisst als: 2. ort, drtb, der vierte Theil einei
Ur-Lüge, Ur-Betrug, Ur-Belügung, Ur- zen u. zwar specieü des als Flüssi
Ueberlistung etc. u. so in die Bedtg. : heim- Mass dienenden Kruges od, der K
licher üeberfdll u. Krieg etc. überging. sowie auch jetzt des Liters, od.
Zu der Bedtg.: Ur-Gesetz von ahd. 46 grösseren Münze; — 'n ort melk
urlag, urlac etc. cf. auch Holtzmann ö^e, water etc.), eine viertel Kanne
(deutsche Myth. pag. 201), der übrigens das etc. ; •— dré min 'n ort, drei ((hdden,
ahd. urliugi als eine Entstellung von urlag etc,) weniger ein VierteL — Nid. o«
ansieht, was mir jedoch zweifelhaft ist. (dasselbe u, auch [ausser den sm
^ôrlôsje, Uhr, Taschen-Uhr; — kanst du 50 Bedtgn. von ôrd] ein Theil od. l
m\ wol seggen wo l&t da^t 't is ? nä bröor, von Etwas überhaupt). Auch im
ik heb' g^^n ôrlôsje bi mi. nhd. (cf, bei Dähnert etc, u. Adi
Es wird rom gemeinen Mann oft auch etc) wird Ort in der Bedtg. von: 8
iú\ö%io ausgesprocJien u. enUftand aus franz. Theil, kleines Theil (wie d!»
horologe von Int. horologium = griech. 55 ort, cf. unter ord) u. in der wm: vi
örologion, wovon auch itäl. oriuolo; maü. Theil von Etwas gebrauch, wem
relocuri ; span. relox ; port. relogio ; proü, dann wohl anzunehmen ist, dass die
relotge u. das ahd. orlei (Uhr). Das griech, Bedtg. von: Theil od. Stück sich
örologion i^ ein Compos, von öra (Zeit, auf die von: ein Viertel von Etn
Stunde) u logion, welch Letzteres entweder 60 auch 8r^e) begrenzt hat.
OBT OERT 687 ORTGIS
A •rto, irte, Äbkúb, Ahfdü^ Brocken, unserm orten van ort entstand. Möglich ist
Uéberre$ie, Üdterhleibsél etc, von es indessen auch, dass das Hess. u. götting.
od, JPWier; — wi äten fan middag orzcn (was sonst anscheinend im hoch- u.
ihmA Qrtsel, örtels), wir essen diesen oberdeutschen nirgends vorkömmt) vom nd.
Bette ad. von anaem Tagen übrig 5 orten entstand, bz. aus unserer nd. Mundart
meêj de» Abhub anderer Mittage. — übernommen wurde.
UM. (Cad, Mü Her) oerth (über- Dass unser ort u. orten etc. , wie Schmel-
ne$ Heu od. Stroh, bz. Futter); nd. ler u. Vihnar (cf. bei Schm., I, 100 u.
^b.) u. mnd. (Seh. u. L.) ort, orteis; bei Vilmar 426) annehmen, mü dem bayr.
(Ouieen) aartels; engl, ort u. orts 10 uräszen, urezen (was doch wohl soviel ah:
, Abhub, Ueberreste, Brocken etc.); [sich] überessen, bz. veressen etc. u.
Vilmar, 426) oerzchen (Dimin. von .so [sich in Etwas] zuwider essen u.
Udterbieibsel, Best etc.) etc, cf. das deshalb die Speise od. das Futter ver-
e: schmähen u. verwerfen etc. bedeutet),
I, /Mm Essen) Beste lassen, die vor- 15 hz. mit dem ags. orettan od. oretan (cf.
4^eMe versehmähen u. überlassen, L. Ettmüller, pag. 41 u. H. Leo,
U mnikhren etc.; — de bliksemsc Spalte 420 unter or), zu Nichte machen etc.
i 10 égen (od. kis) up 't ätcn, dat n. oretta, zu NicMemacher zusammenhängen
t elker middag örtd ; — du miist nêt u. davon abstammen soll, scheint mir sehr
ien ; — de pêrde orten 't hei. — 20 zweifelhaft u. wollen mir dazu die Formen so
(Outeen) orte, aarte; nd. (Br. wenig, als auch die Bedtg. von ort (cdsSubst.)
orteo, Orden; jütl. orte; in Angeln stimmen. Auch spricht für einen Zusammen-
m Tendern yrte; hess. (Vilmar) hang von unserm ort, orten u. dem schott.
'Übrig lassen, Best lassen [von aUer- ort etc. mit diesen oberdeutschen Wörtern
')mgen u. nicht allein von Speisen], 25 der Umstand schon nicht, dass dies jeden-
, te. Nahrung überlassen u. ver- falls neuere Wörter sind, da sie überall in
ewy dasselbe unter die Füsse treten, mittel- u. aU-hochd. Wörterbüchern, soviel
mdem) etc. Desgl. auch (cf. Scham- ich weiss, nicht vorkommen.
getOng. orzen (übrig u. verkommen Zum Schlüsse sei nocJi bemerkt, dass auch
; edkcit. (Jamieson) ort (to throw 30 das franz., aengl., engl, ordure (Abfall, Un-
prorender = den Proviant, bz. das rath, Schmutz etc.) möglicherweise mit dem
emr Seite werfen u. es verschleudern ostschott., ir. orda (Fragment etc), bz. dem
crQmhle== krümeln, brockcfi, bröckeln, ags. u. nd. ord; ahd. ort (Stück, The il etc.)
tem etc.), zusammenhängt u. eine Weiterbildung von
il gane eweifeUos, dass unser ort, Tirt 35 orda u. ord ist.
en, Beet, Ueberbleibsel etc.) »ich so- örtels, s. unter ort, ort.
Nitftcft als begrifflich sehr nahe zu Ortgis , Oort^ies , Oorthgies , Ordgis,
ier ord m. ort vorkommenden nd. u. Oordgiese, ml. Name. — cf. bei Forste-
Formen oort, ort in der Bedtg.: mann unter Ort u. Gis, wo auch schon
, Theil, kleines Stück, Brocken 40 der Name Ortgis (jedoch nur einmal) ange-
Ut u. dass auch das obige scJtott. ort führt ist.
Bedtg: krümeln, bröckeln etc., ort, ôrth ist = 6rd (Spitze, Ecke, Schärfe
iMcft das ostschott., ir. orda (Bruch- etc. u. im afries. auch Spiess) u. gîs
Fragment, Best, Ueberbleibsel etc., wohl eine Kürzung von giso, welcher Name
\m%eêon unter to ort) auf eine 45 nach den hier lebenden Oeschlechtsnameti
nUU damit hinweist. Da nun aber Giesscn, bz. Gisen hier auch wohl ge-
d. ,|Z" = urspr. „ts" u. auch = urspr. bräuchlich gewesen ist u. wofür auch der
et, $0 würde auch das hess. oerzchen, hier oft vorkommende Name Gtsbert, Gise-
rti-clien als DinUn. von oerts (cf. berth spricht. Nach Ernst Schulze
tetMl) u. das Verbum orzen (Reste 50 (cf. dessen goth. Wh.) ist gis das Präter.
übrig lassen etc., welche Bedtg. es von goth. geisan (wehen, wallen, aufwallen,
Ugemein hat) zu unserm orten, orten kochen, Itrodeln, sprudeln. Blasen werfen,
M, ort, bz. zu dem alten Subst. ort schäumen =. lat. biillire) = ahd. gësan,
' Bedtg.: Stück, kleines Stück, jësan (gähren, schäumen, sich brodelnd u.
II od. Best, Brocken etc. von 55 kochend erheben, aufwallen etc.), woher die
aÜwemen u. auch noch die Annahme Wörter: Geiser (auf Island), Oeist,
m, dass die Form „orts** in der Gas, Gischt etc. u. auch das an. geisa
r Beste, Brocken etc. ein Plural (sich stürtnisch erhebeti, zornig aufwallen
: (nämlich ortes, contrah. orts) war etc , cf. aufwallen, aufbrausen = in Zorn
aus das Verbum ortsen (orzen) = 60 u. Wuth gerathen etc.) u.dctsnhd. gähren
OERTJE ORTJE 688 08EN
etc.y worüber des Weiteren unter gären zu Äusgiessen von Wasser od, sonstigen 1
ersehen ist. ketten, — Mnld. (Ktl), hz. sächs., s
drtje, ortje (Dimin. von ort), ein viertel u, mfiäm. oosc; mnd. ose, oose; at
Stüber, bz. eine kleine aliostfriea. Münze norw. aasa; dän. ose, — WoM
im Werth von PU alten hannov. Pfennigeti. 5 zu oseo.
— Sprichw. : „lüst kost geld,* Bä' de jung', ôse-drippe od, osea-drüp , Dach
do harr' (tuiUe) hCt 'n drtjo ferdansd. bz. Stelle wo das Wasser des Dach
((rtje-Küker, Pfennig-Fuchser etc.; — 't läuft — Nnld. oosdrnip; mfläm. oi
is 'n regton flrtje-söker. hoosdrup; afries, osedropta. — Mi
ûr-tîke, Ohrwurm; mhd. ^rzecho -= Ohr- 10 ovesval (TropfenfaU od, Dachtrauj
Zecke. zu ose, ose, bz. ovese etc.
örtsel, s. ort, ort. one-ttki^en-fsd, ein Schöpf- od- Auslt^
Ortwin, Oorthwin, Oordwîn, ml. Name. Gefâss. Es ist namentlich bei den Sc
— AM. Ortwin; nhd. Ortwein. zum Entleeren der Böte von Wai
Den zweiten Theil dieses Namens stellt 16 Gebrauch, sowie auch auf dem Lam
Förstemann zu ähd. wini = as. wini, Mist und Jauche damit auszuschöpft
ugs. vinc, afries, winne (Freund, Oönner, die Chruben damit auszuleeren.—.
Geliebter), wegen dessen unter winnen (ge- oosvat; nd. (cf, Schütze unter vati
winnen, werben, erwerben etc.) das Weitere vatt; nW. hoosvat etc. — Zu dsen.
zu vergleichen ist. Wegen der Vorsilbe ort 20 ësel, kleines Flûssigkeitsmass ,
cf. unter Ortgis. Die Bedtg. ist demnach Nössel. — Mnd, osel.
entweder: ausgezeichneter Freund ose-, osen-lattan, die Dachtraufei
etc, od, auch vielleicht (cf. afries. ord = od. die untersten etwas aufstehenden.
Spiess) : Sp i ess- od. Speer- Fr eun d, eines Daches, bz, di^enigen Latten, t
OS, s. osse. 25 die ôsepannen gelegt werden,
1. Os, Öse, Oese, — Nd. öhsc; Dimin. Ösen, schöpfen, schatten, giessen, h,
öhseken, Bsken. — Nach W ei g and aus schöpf en, ausschiitten, awioerfen, ausi
lat. ansa. etc, ; — da kanst dat water wol äfen ût
2. Ob, Öse, Auswurf, Schlechtes, Abfall, Ösen ; — water, bz, jirre ôsen, TFom
JMreck, Schmutz etc. ; daher: Os-kram, scMech- 80 Jauche schöpfen = herausnehmen od. h
ter, gemeiner, schmutziger Kram (bz, Zeug, schütten etc. (aus Etwas); — ûtAsei
Geschichte etc., cf, 2 kram) ; — de ßs-krftm schöpfen od, äusgiessen, ausschütten e
mag 'k nêt iiten ; — mit de ds-kräm (schmutzige 't is d'r schon útôad (es ist da rein
Geschichte) wil 'k niks to dôn hohben. cf. schöpf t od. rein herausgeschöpft) ; — U
ösig u. unter ösen. 35 vers<iiöpfen,verschütten,veraiessen,veri
ose, Öse, Dach-Rinne, Dach-Traufe od. etc. ; — h6 hed dat her all' Jerôsd (er Î
eigentlich der Vorsprung des Daches od. Bier sämmüich verschüttet od. vergoi
der untere überhängende u. vorstehende vergeudet, so dass nichts mehr in der
Band des Daches, wovon das Eegenwasser etc. zurückblieb). — Nid, oezan, h
abtropft, cf. die Compos.: ôsedrüppe, ose- 40 mnld. (KU.) oosen (haarire etc.), i
latten, ösopaunen. — Afries. ose ; satl. ôzo ; (exantlare, oxhaorirc, deplere) ; wfiiei
wang. (^zing; nfries. ose u. ôsling; mnld. picr) ease; mfiäm. oosen (raider et
oosc; nd. (Br, Wb.) oese; mnd, ose, osene. Teau d'ane nacclle oa fosse); nd. (Br.
— Es ist contrah. aus mnd. ovese = engl, u, dithm, (Schütz e) oesen (Wasser sc
caves (Dachrinne, Traufe); ags. cfese, yfese 45 od. ausschütten, einen Brunnen reinii
(margo, tecti roargo, stillicidium, porticus); leer machen); tnnd Ösen (haarire, exï
an. ups (Dachbart); isl. ups (ima pars tecti, exantlare), yorôsen ^auMcAdp/en, ausse
supra parietem; prominentia in montibus); verschütten, leer machen, wegsehend
norw, iifs, ups (Klippenwand etc.) u. ufs ûsen (ausschöpfen, ausséhüUe»,weM^
(untere Kante des Dachs, Regendach, Vor- 50 an.^ norw. ausa; dAn. öae; smoe
dach); ahd. opasa, ohasa, obosa, oposa, (schöpfen, füllen, äusgiessen, bz. j
opesa, ohisa, obsa; mhd. obse (Vorhalle, ström€n,regnen),— Viäleieht mitlat
Vestibulum) ; mdartl. bagr, obscn, obsten hausi, hanstum, haurire (mit unorgan
( Vorhalle der Kirclie) ; goth, ubizva (porticus), einem h als Schreibschnörkel) von eim
was mit oJul. oba (auf, über etc.) u, unserm 55 als Ablaut von as (werfen, aiM- od. j
up (cf. afer, upper u. bäfen) zusammenhängt werfen, sMeudem etc., bz. werfen a
u. ein Etwas bezeichnet, was über Etw<is werfen, beschmutzen etej, wozu ausse
ist, bz. über od. oberhalb Etwas angebracht fthiti (Schmutz), grieeh, 'âdi (Sehkm
ist u. über steht, dem Flusse) etc. aiueh vMnM mim
Ose, ein Hohlgefäss zum Schöpfen od, 60 (Awwwrf, SdmwtM stej u. taen etc
OESEK
689
OSSE OS
tsei, achmutem, schmieren, kleck-
, maiUêehen, unreinlich, unsauber
itftcfc womit umgehen u. beJuindeîn
ie» etc.; ^ hô dsd (od. (\si) 't
• da must nêt so ösen od. klcicn
é dsd (od. klcîd etc.) d'r so mit
t gén minske ätcn kan, bz. dat
mër Da ûtsftgt, od. dat man 't
08 mêr to bruken kan. — Daher :
arschmieren, versudeln, vermant-
ifusehen, verderben, unbrauchbar
f. ; — hô ferôsd (od. fcrklcid etc.)
hé hed dat lêfe Gods kôrn liilst
finrÔBd; — dat äten is ferÔsd,
ist verdorben = ferkleid. — Es
pftf kielen vofi klci, smudden von
:.) vom Subst. 2 fis od. ose (Auft-
t, Koth, Schmutz etc.) fortgebildet,
^äeinL mit griech. 'asis (Schlamm
»es, 8. unter ôscii am Schlüsse)
s ist od. sonst mit Ösen etc. zu
ta verdumpften germ. y us, falls
twa zu einer aus va (bewegen,
têsen [cf. drifc etc.], flüssig sein,
hz. quellen etc.) erweiterten y vas
is, zerfliessen, bz. netzen, flüssig
Î. bei Fick, I, 22 J, u. dazu vad,
I, netzen, baden etc. — vaks, be-
benetzen etc. — vas, vis, zcr-
Î. — vask, waschen etc.) od. us
«y- od. zerfliessen, flüssig sein etc.)
r auch skr. vish (Krcrementc, Koth
a (3Iist, Hefe), visha (Saft, Gift)
I. yeosnian (zerfliessen, vergehen,
von Fick (I, 221) zur 'y vis
\i8sig machen; zerfliessen) gestellt
mach denn ausser unserm Os od. üsc
Koth, Dreck, Schmutz etc.), ösea
I etc.), ßsig (schmutzig etc.) auch
Ösen ; engl, oozc (langsam dahin-
, ablaufen, wegsickern), ooze (der
'tige Abfluss, der langsam fliessende
fr Schlamm od. Schlick, die Loh-
Queü), oozy (schlammig, sumpfig),
rdasahd. wasal (feuchte Erdmasse,
eü etc.), waso, mhd. waso (feuMer
\ feuchte Erdmasse, Schlamm, Koth
rase; anld. wtßo (Kotht Schlamm) ;
'08 (Feuchtigkeit, Nässe) ; ags. vos
keil etc.); aengl., afries. waso ; an.,
(limus, Schlamm etc.) u. das mit
en (schmutzen) synonyme ahd. wasaii
zu dieser y vas (feuchten, netzen,
iessen, weg- od. zerfliessen etc.) ye-
ei es übrigens sehr gut möglich ist,
unser ösen od. urspr. oson aus dem
in, wôs etc. entstand u. wie das
ilMafi fi zu aengl. Ösen verglichene
)ten auch für altes wôsan steht.
vAMa etc. ff. wasem etc.
KoolmMi, WArterbnota. II.
OHe-pannen, die Dachtrau f -Ziegel, bz. die
untersten Ziegel des Daches, wovon das auf
das Dach fallende Wasser ahfliesst u. ab-
träufelt.
5 Osî^, schmutzig, schmierig, bz. nass, reg-
nicht etc.; — flsîg wi'T (schmutziges, bz.
nasses, regnichtes, schlackeriges, schlechtes
etc. Wetter) ; — dat sügt hir in hfts alP so
ftsig (schmutzig, schmierig, unrein, unsauber,
10 unordentlich, verkommen etc.) ût, dat man
d'r fis fan is, um d'r to wcsen un dV wat
to genctcn. — Zu üsen.
osse, os', Ochse od. eigentl. (nach der
Aussprache) Ockse, Okse, Oxe. Hier nur für
15 den verschnittenen Stier gebraucht,
während dies Wort urspr. den Stier be-
zeichnete, der hier l)ulle Jieisst — Sprichw.:
de glük hed, de kalfd ôk 'n osse ; — in de
bür sitt görte; in de osse sitt strft; — he
20 l)egripd d'r nët so föl fan, as 'n os', de in
de bibel kikd. — Ahd. oliso, oxsso; mhd.
ohse; md. osso; nd., mnd., nid., mnld. osse,
OS ; lofries. (Jap ix) ogso; goth. auhsa, auhsus ;
ags. oxa; engl, ox; nfries. (Outzen) oxse,
25 ogse; isl. uxi; skr. ukshan, uks'Än; zen((,
uksban; lesgisch os; wnfjak. osh; siriänisch
üsh etc. Das skr. ukslian, welches für das
goth. auhsa u, ahd. ohso ein Tlienm aulisan,
ohson voraussetzt, wird gewöhnlich von der
30 y uksh, uks' (sprengen, sprützen, besprengen,
netzen, benetzen etc.) altgcleitet u. somit der
Stier als der mit seinem Samen (die Kuh)
besprengende u. befruchtende, od.
überhaupt (weil das Besprengen u.
35 Netzen des Bodens durch Regen od. auf
künstliche Weise denselben b efr u cht et u.
tragbar macht) als der Befruchtende
gedacht. Da indessen das nhd. Stier =
goth. stiur mit ahd. stiuri (gross, stark) zu
40 goth. stiuran (valero, vigcre, pollere etc.)
gehört u. also ebenso wie das lat. magnus
u. ahd. mäht (Macht) u. magan (können,
vermögen) etc. von der y mag', mah, manh
(wachsen, zunehmen etc.) auf den Begriff:
45 wachsen, zunehmen, stark werden
etc. beruht, so würde das skr., zend. ukshan
(Stier, Ochse) auch mit zend. ukshan (Wachs-
thum^ Vermehrung, Zunahme etc.) u. skr.
ukshita (wachsen auf — engl, grown up) u.
50 ukshita (magnus) otc. zu der y vaksh = uksh
(cf. auch die skr. Form ukshantam bei Bopp
unter y vak's u. überhaupt bei Benfey
?/. Ferd. Justi diese Wurzel) in der Be-
dtg. : wachsen etc. gehören können, zumal
55 auch das dazu gehörende griech. auxo, auxanö
(wachsen, zunehmen etc.) in seinem Stamm
aux, bz. auks ganz mit dem goth. auhs-a u.
skr. uksh-an etc. übereinstimmt.
Bestätigt wird die letzt ei'e Annahme noch
60 dadurch, dass (cf.Bopp, Gramm. III, 401)
44
OST 6»0 OSTEB
auch ilax ved. vaks'as (Och't, Stier) sur y mmmetiteUung u. die Abstammung df*
TELk'a (icaehaen) stimmt u. amUrerteiti auch asI», Costa, aueta, ht. ostan rtc. bell
das kIt. mabiaha (Büffel) mit mnha (gros« bedeutet es soniel nU: Sonnen- Au
etc. w. aU SuhH. auch: Büffel, Kuh) etc. Anbruch den Taget, Morgen
zu derselben y magh, mah, niEmh gehört, 5 eigentlich: Glaut- u. Licht- Au
wovon, wie oben schon bemerkt, das tat. Licht-Anbruch, Hervorkommt
magniis u. ahd. raagan (vermögen, Macht Lichtes od. Scheines etc., da
haben etc.) entstaniten ikI. ef. dieserhalb Cnmpos. von der der y □>, uih, vas f»
bei Ben/ ey in seinem Skr. Dict. die obigen leuchten, glänten, brenaea etc. —
WöHeru. dn::u auch Pott, Wurtelwb. III, 10 Licht, (llane. Flamme, Brand eU
pag. 1036. sprechenden germ. Form : os, aas,
1. Ssl, S. Ogst. dem Suffix U od. tan ist, dem enlve
2. 6at (Plur. Oatcn), a. Astwurzel od. Ast- y da (geben), od. ta = at (bewegen
sleUe im Hohe, be. das harte, kraus durch- auf- w. herausgehen, umhergehen, s
einander gemaclutene Stück, laelches von dem 15 lieben etc.) zu Orunde liegt, »odais
abgebrochenen od. abgehauenen Aste im ostan das Lichl-geben, Lichl-bi
Holze zuTückhldbt; — b. ein knorriger rfe., od. das Aus- od. Aufgehe
AuswucJisamSaum; daher auch: Knarret), Lichts u. des Glanzes etc. bei
Knast u. (weil dieiie Stücke sehr hart u. werden sollte.
uuverioüstlich sind) fig.: ein festes, 20 Zu derselben y us, uah, ras, vash $
dauerhaftes, unverwüstliches El- unla- andern auch:
was; — dat is 'n ftst fan 'ii kfircl; — de e.)skr.iKiii.,zend.)XBiiA(Morgendâiin
küTcl wf't fan niks, do is so gesund, bz. so Morgenrölhe) etc., sowie lat. auiter
fast as 'n AsI. — Nd., mnd. (Ist; nid. oest Süden, Südwind) u. (mit Wechsel von
(meistens mit vorgeschlagenem a od. aphä- 25 lat. anrora etc.
resirtem Artikel 'n iioest, c/. nûst) ; mnld. b) wabrscheinl. eend. ustra, Ar.
ocst, ast; wang., nfries. oet ; age. ost (das- hzv. nstar (Kameel, von der gelbe» .
selbe u. ags. auch überliaupl eine Bauhig- wofür das von derselben y us abitau
keit od. rauhe Stelle, sowie auch eine Schuppe amhd. aaü-rti ^: bayr. üwl-far (vm-
(squama). — Eins mit nhd. Ast, bz. ahd., SO ungesunder Oesichls-Farbe), sowie oi
mhd. ast; goth. asts (Ast, Zweig, Schoss), Name des Iltis (ef. fllke) tu q
foas wahrsckeinl. mit dem gleichbedeutenden scheint, da das Letztere in seiner
griech. 'ökos (für ösdos) u. osché zur y aa form ein Compot. van ahd. elo (gä
(werfen, schiessen) gehört, ähnlich wie Schoss tn-aun, fulvua) u. defaio (Dachs, bz.
u. Schuss in der Bedtg.: Zweig od. Trieb 35 Krümmungen u. Windungen
zu schiessen. gendes od. schleichendes Ihier)
3. Ost, a) ösllich, gen Osten, orims ; — c) lat. uro (brennen etc.) mit Wecl
dat ligd Ost fan uns; — b) Ost, östliche r u. s wie bei Anrora u. dem gle
Himmelsgegend, Orient. — Sprichw. : bat ! davon stammenden anrnm (Ooid, all
wpst! 't häs 't boat' ; — dat ligd in d' Ast, 40 zendes) u. viele andere Wörter, «
orf. um d' Ost herum; — auch ein östliches Pott (cf IT, tweiU Ablh., 322 seq. «,
od. gen Morgen, bz. Sonnenaufgang des Zusammenhangs von Osten e
liegendes Land u. speciell Ostindien; — sir. ushas auch Band J, zweite Abt
he fârd up d' ÔBt; — hê ia na d' Ost un u. Anderen tu vergleichen ist, wie t
dûrd BO 'fl reise hen ud wúr um raéat 'n ful 45 Str. Dict. von Benfey unter us, i
jâr. — Hld., nd. 003t; afries. aata, ost; u. 2 vas «. bei Bopp im Oloat. et
sali, aste; wfries. apst, east; ags. east (Ost), unter us etc.
easta (östlich); engl, caat (östlich; Ost, der ústen, Osten; — dat ligd in 't
Orient, die Levante); an. austr; norie. aust ; kumd fan 't Ostfn etc. — Ahd. ostan,
schwed., dän. öst (Ost, Osten; östlich). Da- 60 mhd. Osten (oriens, Osten); nid. ooit«
von: f ran.', est etc.. cf Diez, IT, 284. eastan etc., s. unter 3 Art.
Fs ist sehr wnhrscheinl., dass in öst, ast, 1, ôster, gen od. neuh Oilen hin,
east, aust (Ost) eine Kürzung einer älteren im Osten ; — de flstw itde, die MIM
u. rolleren Form osta, asta, easta, austa otl. — dat ligd an de Aster kant. — Ci
gar ostan (cf. unter nsse — goth. auhsa, 155 ôsterstrate etc. — Akä. Attar; at
Thema anhsan) vorliegt, zumal auch im ahd. mhd. flitcr; an. mistr ; afries. aalcr,
nur oslan (Outen, Orient) belegt u. davon — Wohl aus 6Bi:ira gekürzt, ef. 2 (
ostana (d. i. ostan -|- a = von, nach, tu 2 Sater, der Sitigüiar des Pluralt
etc. Osle») weitergebildet wurde. (Ostern) u. nur in Composilis noch gCi
Was nun weiter die Ordbdtg., die Zu- 60 lidt,als: ôster-d i (Ostem-Tas), tiiiif
OSTEK 691 OTMOn
Feiertof^; — up de erste ôstor-dag úHifrêsik, ostfriesisch ; — 'n ftstfrôske jung*
teter-tîd (Osterzeit). aprekt mit 'n ôstfrCskcn tung.
I dag ahd, ôstarâ, ôstrâ (gewöhnlich Ostfrêsland, Ostfriesland. — Sprichio. :
6itarûn, ôstrûn, ôsteron, Östron); Ostfrôsland is as 'n pankôk; dc rand is 't
ier (gewöhnlich ostcrn); ags. odstor 5 beste dran; — Ostfrc^sland is 'n frei land;
8 urapr. wohl den Tag od. das Fest de not eten wil, de bOft not ; — Ostfrêsland
ndn.aerm.FrûhlingsgöUinOstSLTa. is 'n rar land; dar eten se de brüggcn,
ete, die urspr. ebenso wie lat. Aurora lopcn s^^ up niüjilen un dragen sê de schapen
[Jlhas (als Göttin der Morgenröthe in de taske; — „Ostfrôsland is gen land fau
Sonnenaufgangs, hz. als Lichtgöttin) 10 gewald, man fan regt/ sä* de jung', do schul
^wnificaiion von ôstara als östliche h6 slage fan sin fader liebben; — Ostfrés-
ad. Gegend wo die Sonne aufgeht land hecl drOerle land: môr, klei un sand;
a§ anbricht, hz. wo die Sonne wieder — OstfrAsland stâ up de wacht un nim dt
( u. der neue Tag wieder erwacht för de Junkers, de ßwarten (bz. de pftpen)
%. demnach in ähnlicher Weise wie 15 un roden (der Um stürz- Parthei) in acht.
M. üsbas auch als Göttin der Mor- ûstîg u. Ô8terî^, astig^ knorrig, mit Ast-
I «. des Sonnenaufgangs etc., od. Wurzeln , hz. Ast - Ansätzen (cf.
in wo die Natur wieder erwacht t/. 2 Ost) durchsetzt ; — dat holt is to ôstîg,
%e wieder neues Lehen verbreitet (u. dat letd (lässt) sttk nOt gôd spolden un
als Frvhlingsgöttin) verehrt wurde. 20 bearbeideu.
ie Form ôstara od. austara betrifft, Oslinje, Ostindien ; — he fârd up Ostinje.
rieht diese wahrscheinl. dem zend. — Das Volk versteht hierunter ausschliess-
ra, «It. ushastara (östlich, cf. 1 ôster), lieh das holl ä n dische Ost in die n,
e Bildung von ushas (Morgenröthe weil viele unserer Seeleute auf holländischen
ïUmbmeh, Sonnenaufgang, Morgen 25 Schiffen der nid. Maatscbapi)ij fahren u.
dem Suffix tara ist. Dieses tara dies früher noch viel mehr der Fall war,
\ d>enso wie tarans, lat. trans eine wie jetzt.
Hdung von tar (sicJi bewegen vor, Ostinje-dof. — he is „Ostinje-dôf" wird
vor od. hinein) w. demnach ein vofi Jemandem gesagt, der absichtlich nicht
igswort, bz. ein Wort, was ein Vor- 30 hören u. verstehen will, was man ihm sagt
od. Vordringen od. Weiterbewegen, u. sich blos taub stellt, obschon er sonst
ïen etc. od. mit anderen Worten: ebenso gut hört, wie andere Leute.
\einhewegen, Hin eindringen (in den Ostînje-fârder, Ostindien fahr er, Seeleute
eie., bz. lediglich ein hinein be- u. Seeschiffe, die nach Ostindien fahren.
f sodass ushastara soviel als: in die 35 oMt-kante, Ostseite; — ho Wclnd, bz. dat
mröihe od. den Morgen hinein, ligd up de ôstkant; — hA is na de ostkant
rgenwärts od. gen Morgen, hen faren.
îien etc. heisst. ost-wind, Ostwind. — Sprichw. : Ostwind
»r (Plur. ôsters), Auster. — Nid. brengd gen nAd, de weid sflk dôd; — ôst-
mI. toter; a/uf.ao8tar, jrpâf er ff^r/.ûster; 40 wind is 'n königskind (steht Morgens spät
B\an.OBir&; engl. oistcT,oysiPT] franz. ouf); — Ostwind mit regen, dûrd hê drê
ctiM hnistre) ; span. ostra. — Aus lat. dage, dûrd hê ôk negen; — fig. (weil der
yrieeh.'6%tréion etc., was wahrscheinl. Ostwind namentlich im Winter meist kalt
xh. 'ôstakos, ^ä&takos (Meerkrebs) u. u. scharf u. dabei auch stetig u. ziem-
u. dem aus osti, ossi, osse gekürzten 45 lieh heftig ist): scharfer Verweis,
Knochen) aus dem skr. asthi, asthan ; scharfer, kalter, abweisender u.
^, acta (Knochen, Bein) entstand, schlechter Empfang etc.; — dar bin
Ue Auster urspr. als ein knöchernes \ min man gAd ankamen, dar krêg 'k d'
tes EtUHiS aufgefasst ist. Ostwind fan f('>ren.
1, Ostern ; s. 2. ôster. — Die Tage 50 ötepîg, öterg, .schmutzig, russig, faulig,
r-od.Osterwocheu.Ostertageheissen: moderig etc.; — de lütje stad, dat is so 'n
i&ndag, — gâle dingsdag, — witte öterig (schmutziges) nüst, dat ik d'r nêt dôd
Iken, — gröne dönnersdag, — stille wânen mug; — öterîg wer (schlechtes, reg-
— rûsen busen saterdag, — hikken nichtes, schmutziges Wetter); — dat sttgt
•Önndag, — eiertrüllen mândag. 55 dar in hûs all' so öterg (verkommen, schmutzig
Oster'Feiertage galten eben so- etc.) üt etc.; — dat stinkd hir so öterg. —
's die Pf in g st' u. Weihnachts- Wohl conne.r mit otter aus der älteren
tage als: böge hillige dagen, u. Form oter.
atfcJb: 16fe hillige dagen, bz. léfe ôtje, s. ôdje.
;ea genamnL 60 ôtmôd, s. ôdmôd.
44*
Tl' -^
OTTE OTTO
692
PADDE PÜDÖE
Otte, Otto, ml Name. Gesckln. Ottcn.
cf. bei Förstemann unter aiid = ôd,
ôth, nt otr., wonaeh die Form Otto wahr-
scJiciul. ans Otho entstand u. ihm also die
Jiedtg. (ef. Ode): Besitz, Reichthum,
Ansehen, Macht etc. sa Grunde liegt
M. sonach Otto od, Otto Jcr Besitzende^
lieiche, Angesehene, Mächtige etc,
wäre. Hieraus würden sich dann auch
unsere Redensarten, als: dar wil 'k cn up-
sottcii, de sclial „otte" hfttcn, od,: ik wil
lium vn (seil. Brief, Epistel, schriftlichen
Bescheid etc.) hcnfc^on, de schal Otte
hêtcn; — hô luH (heisst) Otte, mau 't is
ük 'ii Otte etc. leicht erklären, soioie
dass wir diesen Namen überliaupt zur Be-
t heu er u n g od. zur Bezeichnung von etwas
Ausserordentlichem etc. gebrauchen,
Otter, Otter, Fischotter; — he stinkd as
'n Otter; — ho sügt d'r iit as 'n otter, d. h,
ist so schmutzig u. nass etc. wie eine Otter.
— Nid., nd., Otter ; ags. oter ; engl, otter ;
ahd, ottir, otter, oter, odder; mhd. otter;
an. otr; dän. odder; schiced. utter; poln..
böhm. wydra; ungar, vidra; kslav, v^dn;]
aüpreuss. odro ; Iit udra ; skr, ndra et&, |
alles Weiterbildungen der y ud, vad, imd||
vand (nässen, feuchten etc., od. [cf, Ftfk\
5 Justi, Jlandb, der Zendspr., G2J : fliessea, \
quellen, beulen etc.), wovon auch dat l«L
unda u, skr. udan (Wasser), griech. udôr «.
unser water. Die Bcdtg. von Otter iä
demnach Wasser- od. Sumpf -Thier,
10 od. überhaupt ein in nassen, feuchten,
sumpfigen Gegenden lebendes u. tddi ,
aufhaltendes Thitr, u. da wir mit demselben
Namen meJirere Thier arten, die sich i»
Sümpfen, Mooren, bz, an den Ufern r«
15 Gräben u. Seen aufhalten (wie z, B. auA
die Kreuz-Otter = Natter, Viper)
bezeichnen, so ist leicM ersichtlich, dm
das griech, udra (Wasserschlange, Hf-
dra) u. das zend, udra (Wasserknu
20 od, vielleicht auch Fischotter) zu âth
selben y gehört, ebensogut als auch uuar
jadder = nhd. Euter, wo wegen der Gri^
bdtg. der y ud, vad das Weitere zu uf' i
gleichen ist. •
P
1. p als harter Lippenlaut ist in den nacJh 30
folgenden Wörtern theils mit den Lehn-
wörtern übernommen, theils aber auch als
urspr. (cf. z. B. plagge, plak, plik-plak etc.)
erhalten, da unsere mit „p" anlautenden
Wörter eben so toenig, als auch diejenigen, 35
welche noch inlautendes od. auslautendes
p haben, sämmtUch als entlehnt betrachtet
werden können, wie dies sowohl aus vielen
der nachfolgenden Wörter, als auch aus
srhap, schip, srhimp etc. od. roppeu, rôp, 40
rr*p etc. u. vielen andern Wörtern ganz be-
stimmt hervorgeht. Dass übrigens p auch
mitunter für h steht, wird durch mnld.
pigghe — big^'he (cf. higgo), pikken = hikkeu
etc. etc. bestätigt u. vertreten sich wohl auch 46
b, f V. p inlautend oft, icie z. B. in grabbeln,
gribliehi u. grapsen, gripen od. in rofeu,
roi)pen etc. u. andern Wörtern.
2. p in der Redensart: ik wil (od. ik
schal) dl (Vr *ü p (d. h. ein Ftivas was 50
dich abhält if. hindert, deinen Vorsatz od.
deine Absicht auszuführen) för si'tten.
packen, keuchen od. schnauben, hhmen^
pfauihcn etc. ; s. hiich-pachen u. cf. y buk
(blasen, schnauben, schnaufen, pfauchen etc.) 55
unter puchen //. pogge.
pacht, Pacht; — a) Vertrag cur zeitweisen
Nntcung von Land etc. gegen eine bestimmte
Geldleistung;— b) vcrtragsmässige Nutzung;
— c) rertragsmässig festgesetzte Gcldleistung 60
für diese Nutzung. — Aus lat. partam ton
pango I«. dies mit fangen u, skr. ykqA(Banif
Fessel), pa^u (Vieh, cf. fê) etc. ewr y pK
(fassen, fest »Melken, binden etc), wie weiUe
(Wette) zu goth. vidan (binden etc.) u. Co*'
tract zu lat, contrahcrc (susammemi^en,
vereinigen, verbinden etc),
pachten, pachten, in Pacht nehmen de.;
— - ho hed dat land pachtd ; — he hed ni
land fer])achten laten; — 't is nët, asofdi
de stä' (Stätte, SteUe, Sitz) pachtd hest, dit
du d*r geu ander up sittcn laten wilt
Pachter, Pächter.
päd od. path, pat (Plur. paden), Ffai,
Fussweg etc.; — d&r geid gftn päd hen; —
he kau 't päd wol finden ; — dat pat is to
smal; — elk geid sin dgcn päd. -- W.i
nid, päd; mnd. pat; afries. path, päd; %pfria.
paed ; satl. päd ; toang. path ; ags. piedh,
padh ; aengl. path, peth ; engl, path ; sduÉL
path, peth; ahd, päd, phad, phath, H
pt'iul ; mhd. phat, pfat, phad. — Au» (Mf>
mit griech. p&tos ; skr, paUia, pathin, panthu
(Pfad, Weg); kslav. p»tl (Weg) u. /n/.poM
(Brücke, Steg, cf, pOnte) etc. zur y path,
panth, urspr. pat, wozu auch skr, pttb&u
(weit, breit); griech. pétúlos (ausgebreitet) dc.\
lat. patulus t/. patere etc. gehört. — Bom
Weitere s. unter pote (Pfote),
padde, padde, parde, pnrre (cf. schadde,
scharre, Schatten), pirr* od, ytre, ptr (âU
PADDE-FLOERE 693 PAIEN
Farmen sind hier in Norden u. ging, ebenso tote dies auch mit paf etc. od.
td die gebräuchlichsteti), Kröte; — klip, klap etc. u. vielen sonst. Schallwörtern
: nchüdj^de(8childkröte) ; — paddc- der Fall ist.
d.) ete- — Nd. päd; mnd. paddc, paffen, laut od, hörbar u. stark Tabak
nid. padde *, mnld., tnfläm. paddc, 5 rauchen, bz. den Hauch viit einem durch
odde; «/n'é». podde ; mofries. (Cad. paf bezeichneten Laut aus dem Munde
)podde; ii/rt<». pod 0(/. podd ; wang. blasen od. ausblasen; — sé paffen nu de
I. padde; aengl. padde u. padduke; kamcT so ful, dat d'r wol 'ii bolthamer in
Idock; echott. (Jamieson) pade; drifen kan;— he paffd mi de rok al in 't
a; fiono. padda, podda; c/än. padde; 10 gesigt. — Nd. paffen (dusselbe u. auch
padda (bufo, rana, bs. bufo rana). knallen); nid. (v. Dal e) ivd^L^n (ein Gewehr
n auch tDohl ital. bodda od. botta abfeuern, schiessen; blasen, aufbUisen, auf-
treiben). — Mit nid., mnld. baffen (bellen,
zu paddeu (cf. dieses, sowie patjen belfern etc.), mhd. baffen (schelten, zanken,
!-&tok) gehört u. sich urspr. auf die 15 bellen etc.) etc. (s. Weiteres unter beffe) zu
I. gespreizten Fasse der Frösche u. paf, baf.
bezog ? paffer, Einer der laut u. stark Tabak ra ucht.
•fltjre, weisse Nachtoiole (Ilesperiö page, Pferd od. Gaul, besonders ein altes
is). abgetriebenes Arbeitspferd od. ein alter Gaul;
■t schreiten, treten, waten etc. — 20 — he hed *n iu\r olde pageu för de wagen;
dsD, pädden, pedden; engl, path; — de (od. dat) olde page is so swak, dat
Ihjan, pedhjan. — Zu päd, vergl. he (od. dat 't) hast för de wagen liggen blift.
Jen II. pasen. — Daher überluiupt ein altes, abgetriebenes,
-, padden-Ktol (Krötenstuhl), auch abgelebtes, schioaches, elendes Wesen, was
tu (Froschstuhl) genannt, Ilulpih, 25 nichts mehr leisten u. ausrichten kann;
Eraschwamm. — Nld.,mnld.iydddiiü- Schwächling, Stümper etc.; — 'n oMen page
nd. padde-, pedde-stOl. fan 'n kürel; — he is 'n page (Stümper etc.)
, patt-stoky ein Sirringstock zum in *t arlieiden (od. in 't schrifcu, lesen etc.).
gen od. lieber springen der Gräben, — cf. kwâl|)age. — Nd.^ mnd. page; md.
von dem zu gleichem Zwecke ge- 30 phage, plage, Pferd, Gaul etc. u. zwar
n puls- od. klôt-stok dadurch unter- früher sowohl zum lieiten als zum Fahren
das8 das untere Knde anstatt mit etc., ohne den Nebenbegrifj' des Verächt-
oUf mit zwei kurzen eisernen Spitzen liehen, cf. Seh. u. L. u. M. Jahns, Boss
jestalt versehen ist u. deslmlb früher u. Heiter, pag. li. — Ob es zu der J/ pak od.
em Vorfahren auch zugleich (cf. '6b par (fangen, fesseln, binden etc., cf. fangen
Ï Uli er, pag. US u. Tafel E) als u. fe) gehört?
mutzt wurde. — Wohl zu paddeu pi^^el, s. pegel.
1. ^ 1. paieii od. peien, poien, pojen, a) be-
palje, patllje, kleiner Pfad. ruhigen, besänftigen, zufrieden stellen, be-
schall nachafimendes Wort wie pif 40 friedigen, bezahlen etc. ; — mit geld od.
nit denen es auch alliiterirend (pif- niôje worden (schönen Worten), beloften
gebraucht wird. — A'^c/. paff ». i)itf, (Versprechungen, Gelübden etc.) etc. paien;
d. baf u. paf 0(/. pafl' (u. piff, puff); — b) Jemandem gute Worte geben od. sanft
(u. pof), sowie auch (wie mnld. u. u. schön thun mit ihm, d<iss er sich be-
f Ciii bafien, ».paffen). Daher nid. 15 ruhigt u. nicht opponirt, bz. Einem zu
ilag, Klapps, Ohrfeige) u. unser Willen ist, ihn schmeicheln, liebkosen, strei-
Bezeichnung eines Schmauches aus cheln etc. ; — he i)aide (poide) hör nët so
fe (cf. paffen), bei welchem durch hink, dat se siik lofräden gaf, bz. dat se
hen der Lippen, beim Ausblasen hum sin will' de' etc. ; — wen de kinder de
hes ein kurzer mit paf bezeichneter 50 moder ITil paien, den krigen se mêsttids hör
steht u. Juirbar wird; — nog ên will'. — Nid. paaien od. paaijen; mnld.
tmôk) ftt de pîpe dôn. — Weiteres paeyeu, paijen (solvere, satisfacere, satisdare,
babbeln u. beffe, wonach auch das eontentum reddere; pacarc, sedare). — Wohl
riicuUrten Tönen gebrauchte (vf. mit engl. (cf. übrigens auch noch 2 i)aien)
/, 683) baba eine Kedupl. (wie 55 pay ; aengl. paien (zahlen etc.) von franz.
papa von ma u. pa) einer Schall- payer m. dies mit ital. pagare; Span., port.
1 ist, die mit bha (sonare, bz. tönen, pagar ; 7>röt\ pagar, payar (bezahlen, be-
sprechen, cf. Fick, /, (iSO) gleich friedigen) von tat. i)acare ti. dies wieder von
t tt. als bha, bhan auch ivieder in pax, u'(ismi<pango(c/. paclil)M. pccusetc. ^«r
7.; Schlag od. schlagen etc. über- 60 y pak gehört. — Ob übrigens die Formen
■u jj-i- .."•■^»- ..■:■-
PAIEN
694
PAKKEN
poiken, pôiken u. das nd. (Br. Wb., III,
284) paiken (Jemanden durch Liehkosen
zufrieden stellen, streicheln) von dem aus
dem franz. paix (von tat. pax) entlehnten nd,
pais ; engl, peace (Friede, Freundschaft) ab-
geleitet od. diminutive Formen von paien
(u, dann aus paikeu contrahirt) sind, ist
mir zweifelhaft.
2. paien od. peien, (ein Schiff) verpichen
u. dichte n, es mit Theer überstreichen u.
namentlich auch den Boden u. untern Theil
desselben, um es gegen Wurmfrass zu
sichern.
cf, bei Bobrik paajt'o, was im anld. auch
die Bedtg.: theeren od. harpüsen ge-
habt haben soll, sowie das engl, pay in der
Bedtg. : überstreichen, antheeren, labsalben,
verpichen (to pay a ships bottom), wobei
man beim Vergleich des engl, pay in der
ferneren Bedtg. von: schlagen, hauen, prü-
geln, durchwamsen, abbläuen wohl annehmen
musSf dass dieses Wort nicht mit 1 paien
n. franz. payer ident. ist, sondern vielmehr
mit griech. paiö (schlagen, hauen, hinein-
schlagen [auch von der Speise in den Bauch,
vf. engl, to pay away, loslegen, gierig fressen] ,
hinschlagen, anschlagen) u. tat. pavio, schla-
gen, ein- od. hineinschlagen, hineintreiben,
dicht machen etc. connex, bz. davon entlehnt
ist. Vergleicht man nun aber weiter, dass
die Hauptbedtg. unsers paien od. peien,
poien, pôjen etc. beruhigen, besänf-
tigen etc. ist, so ist es auch sehr gut mög-
lich, dass dieses Verb, mit dem franz. payer
H. lat. pacare völlig unverwandt ist u. viel-
mehr mit dem griech. paiiö (machen dass
Einer aufhört, beruhigen, besänftigen, be-
endigen, zur Ruhe bringen, still machen etc.,
bz. aufhören, nachlassen, still u. ruhig werden
etc.) zusammenhängt, ebenso wie unser zweites
paitn in der Bedty. : dicht machen, dichten,
verpichen, theeren etc. u. das engl, pay in
derselben Bedtg., sowie auch in der von:
schlagen etc. mit griech. paiö u. lat. pavio.
paik, s. peik.
1. pak, Pack, Packet, Gepäck, Bündel,
Last, Bürde, Tracht etc.; — nim dat pak
up de nak un drag \ na bafen ; — mit sak
uu pak ûttrekken ; -- elk miit sin êgen pak
dragen ; — ik hebb' mi 'n nêi pak (od, pakje)
kler (Hose, Bock u. Weste zusammen, bz.
eine ganze Tracht Kleider) köft ; — he hed
Rin söndâgspak od. söndâgspakje (Sonntags-
tracht) an ; — he hed *n dügtigen pak prügel
krcgen. - - Fig. auch: Menschenhaufe, Volk,
Gesindel, Pöbel, Plebs ; — wat deid dat pak
dar stan to gapen ? — dat geméne i>ak (das
gemeine Volk); — himpeupak (Lumpenvolk).
— Nd., mnd., nid., mntd., engl, pak od, pack;
aengl. pakke, pak; an., isl pakki od. packi;
norw., dän, pakke; schwed. packa;
pac ; bret, pak, wovon auch das ital
u. franz, paquet. — Wohl zweifellos t
folgenden pak u. pakkcn von der
5 od. pak (greifen, fassen, fesseln, bino
cf. fangen u. pacht etc.) als Weiten
von pa (erreichen, erfassen, fest hah
greifen etc., bz, greifen, fassen, pack
cf. faten) od. sonst mit skr. spa^,
10 (binden, knüpfen, schnüren etc.) 2\
idg. y spak, wie skr, p&q (schaue
aus idg. spaV u, päjas (Glanz),
phéggos etc. von idg, Bpag; — lat. i
etc. von idg, spad etc.
15 2. pak, Fass, Griff etc. ; — dar
gen pak an to krigen. — Subst. zu p
wie fât zu faten.
pak, s, pék.
pak-an, Pack-an, Fass-an, Einer i
20 fasst od. angreift ; - - he is 'n goden
— Auch als Hundename von einem <
Hunde gebraucht,
pak-darm, Pack-, Mast-Darm. -
nid., nd, u, mnd, etc.
25 pak-drager, Packen-, Gepäckträg
— Nd, packdrager; nid, pakdrager.
päkel, s. pekel.
pak-esel, pak-äse], Packesel, Laste
ik wil dtn pakesei nët wesen.
30 pak-gam, Packgam, Packbim
Schnür-, Näh- od. Bindgarn zum
schnüren. Umbinden u. Zunähen der 1
u. Körbe mit Waaren,
pak-hof, Packhof, öffentliche W
35 Niederlage.
pak-hope, ein zusammengelaufener
Volkes od, gemeinen Packs, Gesind
etc.; cf, pak in der fig, Bedtg,
pak hûg, Packhaus, Lagerhaus, 5^
40 etc, — Nd, packhuus; nid. pakhuis;
packhuys; engl,, schoú, packhoose ei
pakhûs-mester, Packhausmeister,
hausmeister, Aufseher des Packhaus
pakje, paktje, Päckchen; — *n
45 tobak od. klér, prügel.
pakkâsje, Package, Gepäck, Bagi
— Nid. pakkaadje.
pakkeleien, s, bakkeleien.
pakken, packen, greifen, fassen, n
50 bürden, legen, schichten etc., bz. seh
hüllen, einschliessen, einhûUen, umsd
od. umgeben (mit Etwas); — he pak
auch: he pôk) hum bi de arm un
hum bûlen de döre ; — pak' man ör
55 mit an un holP man gôd fast; — de j
pakkcn (greifen, bz, balgen) sük ; —
hum dat gôd up de nak ; — he pa
föls to föl up; — he pakt dat g^
60
kiste ; — herings etc. in 'n tflnne etc. p
— pak' de bôken an de ud; — hé
FAKKER 695 PAL
II ander; — hê pakt sük in H bedde ; stand bringen), paula (Buhe, Rast etc., cf.
•kt lük an de kante ; — pak' di uu pauleii u. pause) denken, falls nicht etwa
t da weg kumst; — he pakt sük dieses aus dem nd. pal (cf. engl, pawn;
he pakt 8U1 budel in ; — hc pakt wang. paun = pand, nhd. Pfand) entstand,
Ak g6d in; — dat is in paplr (od. 6 welches als Kürzung von pallc auch aus
nen etc.) pakt; — he hed dat (od. ])a]e od. pi\lc entstehen konnte u. vielleicht
in bcpakt ; — he pakt dat (it etc. zu palen (s. d.) in der Bedtg. : festmachen,
ftL, mnd., nid., mnld., mfläm., wfries., festsetzen^ bestimmen etc. gehört.
S trat mann) packen od. pakken; 2. pal od. ^hW, fest, beständig, unbewegt
tkje; engl pack; an., isl. packa; 10 od. unbeweglich, ungebeugt, straff, steif,
Rkka; dän. pakke; schwed. packa. gerade etc.; fest, straff, gespannt, drall,
i{ nicht in allen Bedtg n. von 1 pak, voll, dicht etc.; voll, ganz, total etc.; —
mit diesem u. griech. pégnumi (be- pal stau (fest u. unbeweglich od. auch steif,
mache fest, schliesse u. füge zu- straff, gerade aufgerichtet, ungebeugt etc.
etc.) etc. zur y pak od. pak, s. 15 stehen, sich gegen Etwas stemtnen u. wehren) ;
pak. — dat rad steid pal (fest) ; — dat tau steid
>jr, a) Packer, Greifer etc. ; — he pal (fest u. straff angezogen, sodass es sich
pâr dügtige pakkers (greifende u. nicht weiter ziehen lässt) ; — dat seil steid
mde Hände);— b) Packer od. Einer pal (das Segel steht unbewegt od. steif u.
Packeti von Sachen besorgt. . 20 strajf bz. gespannt etc); — hold' pal (halte
iêd, ein Kleid, bz. das Zeug od. fest) ; — hkV pal an (hole fest od. steif u.
was man um ein Pack od. Packet straff an) : — 'n pallen wind (ein fester od.
worin man ein solches einschlägt, feststehender, unbewegter, steifer Wind) ; —
Of Nässe etc. zu schützen. 'n pal wicht (ein festes, straffes, kräftiges,
[■eckt, Knecht der das Packen od. 25 dralles etc., od. auch ein gerade aufgehendes.
Einpacken der Waaren etc. besorgt. risches Mädchen); — pal warup bestân
iinen, Packleinewand. (fest, steif u. unbewegt od. ungebeugt u.
letter, Packmeister. straff tcorauf bestehen) ; — pal tobiteu (fest
adel od. pak-natel, Packnadel od. zubeisstn); — de wind steid pal in 't Osten
wm Zunahen der Packen u. Ballen 30 (der Wind steht fest u. steif od. beständig
Nid, paknaald ; nd., mnd. packnadel ; etc. im Osten) ; — dat hûs ligt od. steid d'r
ickneedle; aengl. packe-, pakke-, pal an (das Haus steht fest, hart u. dicht
Ue, -neelde. od. ganz unmittelbar , ganz geschlossen
apîr, Packpapier. dnran) ; — he ligt so pal up mi, dat ik mi
M, Ttm od. Seil zum Festbinden u. 35 hél nêt rören kan ; — 't weid pal (fest, un-
üren der Packen u. Ballen. bewegt od. standhaft u. beständig etc.) ût
ragen, Packwagen, Gepäckwagen etc. 't osten; — de wind steid pal in 't seil (der
l od. pall, palle, paller (Plur. Wind sieht fest u. unbewegt etc. od. be-
laliers), Sperrkegel od. Sperrhaken, ständig u. standhaft etc., otl. auch: voll u.
>rrichiung an einer Schiffs- od. 40 gerade, sodass derselbe ganz straff in dem
nnde, bz, am Gang- od. Bratspill, Segel steht); — ho segt lium dat pal in 't
Rücklauf des Zahnrades (bz. der gtsigt (er sagt ihm das fest u. unbewegt od.
ru hemmen u. zu verhindern u. das- unbekümmert etc., bz. gerade od. gerade zu
i zu setzen. — Nd. (Br. Wb.) pall ins Gesicht); — he is d'r pal tegen (er ist
î; nid. pal (de pal van een tpil, 45 ganz unbewegt u. bestimmt etc. od. absolut
een uurwerk etc.); éî>?^/. pawl, paul dagegen) dat dat passerd; — sê is pal
awls, pauls); schwed. (im Plur., cf (ganz, total etc., bz. voll u. vollaus) in dat
b, naut. Wb., pag. 520) pallarne; wirbt fernarrd ; — pal up stân (fest, steif
lerne. Auch das norw. (Jv. Aasen) od. gerade etc. aufstehen); — pal henU
»per i spillet paa et fartöi) ist das- 50 bcggen (fest u. unbekümmert , bz. gerade
'ort, sowie auch das nfries. (J o- heraus sagen). — Nid., m^. pal; nfries. jisA
*^ P^9' ^3) pal in der Bedtg.: tu od.\yjA\ (cf. Johansen^ pag. 85 u. 0 atzen,
(übel ankommen), da diese mit der pag. 244), festy bz. gewiss, fest, steif.
ensart (Br. Wb., Jll, pag. 286): Es wird gewöhnlich angenommen (cf.
palle kamen synonym ist. — Es ist 65 Br. Wb., III, pag. 2S(> u. Weiland,
:h ident. mit pal (Pfahl), womit nid. Wb., 502), dass dieses pal od. pall
es identificirt u. könnte man beim dasselbe Wort ist wie 1 i)al od. pall u. es
wl, paul sogar eher an einen Zu- sich daher schreibt, dass die Matrosen,
lang mit griech. paiicin (aufhören wenn der Sjietrkegel od. das tSperreisen in
beendigen, zur Buhe u. zum Still- 60 das Zahnrad der Winde fällt, pal od.
PAL «96 PALEN
p a 1 1 rufen u. damit anzeigen , daas der hülsen etc.), sodass pälarften sovid aU §^\
Sperrkegel etc. (cf. 1 pal) eingefallen ist u. od. enthülsete Erbsen sind. — Dasniit
das Rad der Winde fest steht u. der Anker paal od. pale, päle (Schale, Schote, H§ki
fest liegt, wie von pul od. ]) a 1 1 als Hemm- etc.) betr., so ist es wM mit engl pod
Vorrichtung od. hemmendes u. sich entgegen 5 (Schale etc.) ident.,, worüber Weiteres unUt
stemmendes Etwas od. gegen Etwas stehendes 2 palen. Vergl auch pelle, pule u. polloy
M. aufhaltendes Etwas auch ausser der pulen.
licdensart: to pull kamen (übel ankommen, pâl-börger, Pfahlbärger, Sjßiessbürger.—
s. unter 1 pal) auch die liedensart: lo pull Nid. paalburger. — Urspr, (cf. Seh u. L)
settcn (fest setzen), to pull stun (fest stehen, 10 verstand man unter püilborj^er einen Sduits-
sich entgegen stemmen etc., cf. Schütze) bürger, der ausserhalb der Pfähle u. Mauen \
herstammen. einer Stadt wohnen darf.
\)Â\y J fahl, ein längeres starkes u. steiferes 1. palen, pfählen; a) einen PfM oi
Stück Holz, welches als Trag-, Stütz- u. Pfäfile setzen od. mit Pfählen versehi»
Strebe-Pfeiler dient, od. zum Bau von allerlei 15 um Etwas zu stützen od. zu halten, bz.vm
Schut:; werken gegen die Angriffe des Wassers einem Etwas Stütze, Hodt u. Festigkeit /i
od. der Thiere u. Menschen gebraucht wird; geben od. auch um Etwas abzustecken «.
— dat (od. he) stcid so fast uu so lik as die Grenze zu bezeichnen etc. ; — de bte
'n pal ; — sott' d'r 'n pul tegeu, dut 't net mut puld worden, wen he settd word, anden
umfald; — dat hûs steid up inheidc pulen ; 20 wfid.de wind hum um; — de häge (od.úú
— Sprichw. : olde pulun mut man net 1er- schott etc.) mut nödig wer päld (od. bepäU)
sotten. — Fig. auch: Ziel, Grenze, bz. ein un lattd worden, dat sê w6r wat mêr fiûti^
Etwas was hemmt u. worüber man nicht keid krigt — Daher: bepalen (bepfäklm,
hinaus kann (hv sett hum perk un pal), mit PfiUden versehen, einhegen^ begrtMm
woher auch wohl die JRedensart: d«î i)âl 25 etc. u. [trop.] bcschliessen, festsetzen, he- *
trekken (sich zurückziehen, eine Sache stimmen etc.); — oralen (abpfählen, ofr-
pr eisgeben), obschon diese sich auch auf hegeti, absperren, abgrenzen etc.) ; — inpaki
pal in der allgemeinen Jiedtg. als abweh- (einpfiüUen, einhegen, ein* u. umschUeste»
rendes u. schützendes Etwas beziehen etc.); — ump'âXen (umpfählen, umhegen ete)
kann, wie dies auch ja in der Uedensart: 30 etc.; — h) auf einen Pfahl stecken od. einen
binnen sin fêr palen (innerhalb seiner vier Pfahl in den Leib stossen u. bohren, spietaen
Pfühle) der Fall ist. — Nd., mnd., nid., etc.; — fröger wurden de minskeu ok vol
mnld. paal od. pal, pael; africs. pal, pcl insen pâ,ld (gepfäJUt, gespiesst etc.). -- Ni^
od. pale, pele ; wfrivs. pealle; nfries. (Jo- nid. palen; mnd. ^f)\Qn,^\eii( Pf iUde setzen,
hansen) puul od. Outcen, pag. ^58) 35 sudibus firmare; pfählen, spiessen); »»Mi
püI, pil, pêle; satl. (v. Pichthofen) pale palen, pac]en(terminare,terminüScouititaere,
od. (Eh ren traut, 1, 174) pdl ; helg. püal ; limites statuere sive ponere, metari, limitare,
wang. pöel ; ags., aengl. ]>ûl; engl. ]Kile; limitibus distinguere) etc.
uorw. paale; schwed. julle; dim. pael; ahd. 2. palen od. pälen, der Schale, Sdißti
jihäl; mhd. phül, pfâl etc. — Aus tat. pälus, 40 od. Hülse berauben, scMlen, enthülsen, erir
was nach dem Dimin. paxillus für paxlus kernen etc.; — ûtpalen, auskernen, om-
od.\}'A^\\\'& steht u. mit grirch.\yecs^\\\ü^(Pßock, hülsen etc.; — paldc od. ûtpÂlde arften. —
Nagel) etc. zur y paV (fassen, halten, f an- Nd. (Br. Wb., Dähnert, Schütze de)
gen^ fest machen, fesseln, binden, fügen, cf. palen, palen. — Wohl mit engl, peel (ifckä-
fangen, pacht, i)ak etc.) gehört, sodass \m\\is 45 len, absclvälcn; brechen, plündern) «. Dcd
demnach ein haltendes u. fangendes od. (sich schälen, sich abschälen, sieh abschdfff»
stützendes u. tragendes, bz. ein festmachendes, od. abschuppen, sich ausziehen «. entblôûaOt
Widerstand leistendes, wehrfähiges u. zur pill (plündern, rauben), pilled (abgesdnät,
Befestigung von Etwas brauchbares Etwas kahl), peel (Schale, Binde, Hont); aen^
bezeichnet. 50 (S tratmann) pUien, peolien (decorticare);
pal-arften, Schoten- Erbsen, Erbsen mit mnld. pellen (decorticare, glubere, glabnre),
harter ungeniessbarer Schale od. Hülse, hier pellen (vellere, carpere); nid, (v. Dalt)
gewöhnlicher dop-arften genannt, während pelen (enthaaren, häuten etc.) H, unterm
die Erbsen mit weither geniessbarer Schale pellen (s. d.) aus ital. (Dies, 1,313) ]^t^»it\
hier arftpul(?n heissen. — Es ist entweder 55 span., port., prov. pelar; franz. peler
mit nd. (Schüt::e, Dähnert, Br. Wb., (Haare od. Federn ausrupfen, schäle»,
Danneil etc.) ]iaal, paol od. pale, päle häuten, sich schälen, schelfern etc.), hz.mit
(Schale, Schote, Hülse etc.) zusammengesetzt, diesem u. franz. piller (pli^tdern, auspl^'
od. (cf. doi)arl*teu unter doi)pen) die Vor- dem, kalil machen etc.) aus lai. pilare (der
Silbe pal gehört zu 2 palen (hülsen, ent- 60 Haare berauben), bz. pilare (beraten.
PAELEN 697 PALSKEN
\), weieAes erstere pilare von pilus u, stehen machen etc.; — du must dat rad
tf. 2 pil) abstammt, während das pallen. — Nid, (v. Dale) pallen.
liliure od. pilare wahrscheinl mit 1. pal 1er, s. 1 pal.
(ef, auch 2 yhlen) u. unsenn s^iWQM 2. paller od. pallerd, pallert, Sumpf,
I y angehört. 5 sumpfige, schon mit Gras bewachsene Xte-
M, «. 2 palen. derung. — Ob mit 2 poller «. pol (Pfuhl,
•■ od, pallM, pilpallen, pillern, rfiUsc etc.) aus tat. pulus, paliidis?
,dmnme$, unverständiges Zeug reden, 1. palm od. palme (Vlur. ]ialiiu'ii), die
ly schwatzen etc. ; — du must not so flache Hand, früher auch als Mass (== 1
1 Icwäteln etc.); — pallcii uii mallen 10 Zoll od. Va Fuss, als der Ji reite der Hand
9 Zeug reden od. plaudern u. scher- entsprcciicnd) gebräuchlich (in Hamburg 4
MuthwiUen treiben etc.) ; — wat hei Zoll od. V« i't^s, in England 3 Zoll, in
I ander to pilpalleu od. pilleru. — Holland 10 Centimeter u. sonst mitunter
utet wie klatschen od. kwattelii, auch 8 Zoll = spaii). — Aus lat. palma
IC urspr. wohl nur soviel als ein 15 (bc. als Mass aus ])almus), was mit dem
Uriss Geräusch machen od. lärmen, gleichbedeutenden gricch. pulämé u. as., aM.
\ ete.^ wonach es dann leicht mit folma loahrscheinL zur y pal, ])ar, bewegen
■1 (Geräusch, l'umuU), peal (der vor, strecken aus etc. (cf. skr. i)ara, vor,
4U Schall, das Geläute, Gelöse, Ge- panima, vorderste, bz. unser för u. fraui)
c), peal (schallen, krachen, lärmen 20 gehört.
«J (stürmen, bestürmen, betäuben, 2. »alm od. palme (Plur. jtalmon u. pulnis),
*eien ; preisen, lobpreisen) zusammen a) Palme, Palmbaum; — b) Buchsbaum;
könnte. VcrgleiclU man dazu nun — c) ein blühender Weidenzweig (bes. von
\ter bei Stratmann (pag. 434 u. da' grossblühenden Weide), welcJicr am Palm-
ig. 15 apcl etc. u. appellin) das 25 sonntag für Kinder mit Confect behangen
eie == peal, bz. dass er dieses pcle wird. — Gleichfalls entlehnt aus lat. palma.
ais mit Abwerfung des vorstehenden palnien, a) mit der Breitfläche der Hand,
ipel od. apele, appeal (appellatio) bz. der Handfläche od. dem palm genannten
m ansieht, so würde man bei unserm Mass zu 4 Zoll messen u, so auch überhaupt
d pilpallen u. pillcrii (sofern dies 30 messen: — palm* dat stük holt äten of, of
bhs die Bedtg.: viel reden hat 't lauk genug is ; — ho hed H ofpalmd; —
in pOpallcn eine redupl. Bedtg. liegt, b) mit der flachen od. ausgesprei:fen Hand
h, falls unser kwatelu ein Iterat. (od. überhaupt mit der Hand) Ktwas greifen,
». qithan ist) au<:h an eine directc fassen, umfassen, aufnehmen, heben, ziehen,
Uschaft mit lat. pello in appollo, 35 holen oil. sich damit festhaltend erheben,
i, appellatnm, appellare (anreden^ klimmen etc. ; — hc ]>almd dat tau in od.
€/i etc.) denken können, von welch up; — hO palnul 't alP iu wat liê man to
t ja nach S trat man n ausser taten kngen kan; — hv palmd sük d'r bi
peal auch das aengl. peal od. pele hcnup; — ho palnul sük ua baten. — Nd.,
40 nid. palmcn, inpalmen ; schtced. palma, palma
SMusse sei übrigens auch noch an iu, palma up, bz. (cf. Bobrik, pag. oW)
l spëllôn ; goth. spillon (erzählen, uppalma ; dän. palme, oppalme. — Mit engl.
c, cf. 2 spellen) erinnert, wovon es palm (in der flachen Hand verbergen, be-
rweise auch wie franz. epc]ar (bucfi- trügen, anführen; betasten, befühlen, mit
), afranz. espeler (sagen, bedeuten) 45 der Hand streichen ; bestechen etc.) zu \ \)Si\mf
en könnte u. wobei ich mich des wie afranz. (Diez, Ily HH4) paumicr, pau-
ÎIW nicht erwefiren kann, dass aucf^ moier (anfassen, festhalten); sx)an. palmrar
pello in appt'llo, appellavi etc. mit (beklatschen) ; mlat. palmare (heohrfeigen,
ifiôn, Bpal etc. von derselben idg. mit der flachen Hand schlagen) zu palma
abstammt, worüber Weiteres unter 50 u. franz. i)aumer (mit der Faust ins Ge-
I. siclU schlagen, anschlagen), se paumor (sich
st, pfahlfest, so fest wie ein Pfahl; aufpalmen) zu pauine (flache Hand, lange
teid pâlfast (auch flg. od. trop.). Hand, geballte Hand, Faust).
s. 1 pal. \VA\s\ie\i^ im Wasser herumwaten od. herum-
leB, s. 2 päleu. 55 slossen u. schlagen, dass es klatscht u. das-
leOf mittelst des pal od. palle (s. seihe weit umhersprützt ; — — he palsked
fenannten Sperrkegels den Weiter- in 't water herum dat 't so 'u iird hed uu
klauf eines Zahnrades od. einer en de sptttters um de ôreu flêgen. — Nd.
fS. des Gang- od. Bratspills hemmen (D a n n e i l) palsclien. — cf. balsken u.
\em, od, ein Zahnrad etc. festsetzen 60 pulsken.
PALTE PALT 698 PAND
palte, palt, Lappe, Fetze, Lumpe, so zerfetzt u. zerrissen aus), dat d'r
kleines od. grösseres Stück, Splitter, Klum- nog up gen m6i wer to reken is. —
pen, Scholle etc.; — de palten (od. pulten, engl, putry etc. unter palte,
klatten etc.) slän hör um de bêuen; -— dat palt-rok, a) ein diäter, grober,
fei (od. flésk, kléd etc.) hangd d'r in palten 5 langer, bis auf die Füsse reichender
bîdâl; — de fisMen (Fetzen, Stücke, Splitter rock, Mantelrock, Begenrock; -— ti
etc.) flêgen ên um de oren, so haud he d'r paltrok an, den worst du nét kold (
in ; — he haud (od. suidt etc.) d'r 'n palt — b) eine weite od. breite, an der
of; — 'n palt od. palter (dickes unförm- od, Wetterseite bis an die JErde h
liches Stück, Kloben, Klumpen) holt; — 'n 10 einem Holzmantel od. Holzkleide tfi
palt (ein abgespaltenes od. abgerissenes Stück, kleinere Wind-Säge-Mühle. — Nid, {
bz. eine Scholle) is; — dat is drift in palten paltsrok (wie sub a u. b); mnld., mftä
(grossen Stücken od. Schollen) dör de sil; paltrock; mnd. palt-, pals-rock.
— d'r drifen so föl palten (Wolkenfetzen) JEs ist wohl schwerlich ein Comp*
in de lücht herum; — de wulken st'mt in 16 palte, palt (Lappen, Fetzen, Stück
êmer palten (cf. palterig) toréten. — Nd. rok, sondern es entstand dieses Wot
(Dähnert, Br. Wb., Schambach etc.) eher (cf. z. B. nid. pantekoek statt
palte, palt; mnd, (Seh. u. L.) palte; mnld., koek, Pfannkuchen) aus einem äüei
mfläm., nfries. (Outzen), wang. (Ehre w- palle- od. pall-rock (Mantel- od. üeber-
traut, I, 384) palt; tiorw. paltre (cf. 20 bz. Oberkleid-Bock), sodass es ursj
palter); Ja^.pjalt; schwed. pa,\tA. Daneben Compos. oon einem entweder aus /oi
auch: schott. (Jamieson) peltry, paltrie (langes weites Obergewand od, Obt
(vile trash) u. engl, paltry, paltcrly (lumpig, Mantd, Schutzdecke, Vorhang) o
armselig, erbärmlich, schlecht, elend, jämmer- einem aus lat. palliom entstandenen f
lieh etc.), was auch wohl dazu gehört. — 25 ital. palio; prov. pali; afranz. pali,
Gehört es ah zerrissenes od. geborstenes (Ueberkleid, Decke, Teppich, Bah
u. zerspaltenes od. abgespaltenes u. abge- entlehnten nd. palle (cf. mnd. palle,
sprungenes Etwas etwa mit plenter, plettern Kleid, üeberzug, AHardecke etc) i
etc. u. goth. plats (Flicken, Fetzen, Lappen ist, wie auch das franz. palletot oc
etc.) etc., sowie weiter mit unserm spalte, 30 (Diez, II, 381) palletoque (Kapu
Spalter, Splitter etc. zu derselben y spal, aus palle u. toque, ital. tocca (Haube,
spar, od. entstand (cf. 2 palter, Folter u. Kappe etc.) zusammengesetzt wurde.
afer, über) palte aus polte, pulte (cf, pulte) pampûsjes, Paitto^f/ii, namentlich s
u. dieses in ähnlicher Weise wie klatte von weiche u. warme. — Aus franz. babo
klat (als Schallstamm mit der Bedtg. : cre- 35 span. babuchas (türkische Pantoffeln)
pitus etc. u. ictus, sowie auch der von Spalt, (Diez, II, 207) aus arab. babusc
Biss, Bruch etc.) von einem Stamm pult, pers. pâpusch (Fussbekleidung).
der urspr. mit aengl. (St rat mann) pult pan, s. panne.
(pulsus) ident. ist u. mit pulten (pellere, 1. pand (Plur. panden), Pfand,
trudere) aus dem lat. pultare entstand, weh 40 pfana, Sicherheit, bz. ein sicherndes
ches mit pulsus, pulsare etc. (cf. puls, od. zur Sicherheit dienendes u. geseti
pulsken, pulter, pultern etc.) zu pello, pepuli, gegebenes Stück od. Otject von entspi
pulsum, pellere gehört u. wobei dann die dem Werthe; — ik wil di dat to 'i
urspr. Bedtg.: pulsus od. Schlag, Stoss etc. gefen od. setten; — du sali de obb
in die von: crepitus u. hieraus wieder in: 45 as pand (od. underpand, kistenpand) 1
Sprung^ Bi^s, Bruch etc. überging? un holden, wen du mi hunderd daiei
1. palter, abgespaltenes, unförmliches wilt; — brêf un )»and gefen od. setti
Stück, Kloben etc. ; — 'n palter holt. — (Brief u. Pfand, bz. Unterpfand u.
cf. palte u. mnd. palter od. polter in palter-, heit geben od. setzen etc.) ; — dat sc
polter-lappen (Fetzen). 50 to pande (als Unterpfand od, zur
2. palter ; /. q. pulter = nhd. polter. heit, als sicher stellendes Etwas) dem
cf. Weiteres unter halter-palter m. pulter, du din wôrd ôkholdst; — ik heb' hi
pultern etc. rok to pande gefen od. laten. — Nd.,
palterig, palterg, paltrig, zerfetzt, zer- nid., mnld. pand, pant; mfläm. pandt
rissen, rissig etc.; — n paltergeu (zerrisse- 55 afries. pand; wfries. (Jap ix) pan
nen, zerlumpten etc.) rok ; — 'n palterg pand wie sân statt Band) ; wang, pan
kléd ; — 'u palterg (od. spalterg) stük holt pauud, pand une saun statt sauud
(ein rissiges od. vielfach zerspaltenes u. ge- [Sand] u. laun für laund od, land
borstencs Stück Holz); — de lücht sügt so engl, pawn, bz. paun (woM aus dem
palterg lït (die Luft od. der Himmel sieht 60 weil aengl, fehlend); an,, UH, pantr;
PAND 699 FANDEN
dân, pant; ahd., mhd, phant, fant, (âaa Wegtheil od, die Wegstrecl'e etc.) mut
phand (ef, phander od. phandaere) iipg roâkt worden; — MÖO törfsoden in de
r, der j^änaei od. Pfand nimmt ti. rige settd maken én pand ût ; — dat ên
emes Pfandes ist). pand (ein Stück od. ein Theil der Länge
. dem Verb, panden zu urtheilen 6 nach, hz. von oben nach unten od. ein
NUid od. pant urspr. ein Etwas was Längestreifen, bz. ein Zwischenstück eines
ur Sicherheit u. als Unterpfand) Kleides) fan 'i klêd mut d'r Cittönid un \i
b». eine weggenommene Sache zu be- néi pand d'r für iusettd worden ; — 'n pand
, ufonach es dann mit dem alten fan *n mütse (ein Stück od. Theil einer
t (Schade, Verlust, Nachtheil, Leid, 10 Mütze od. Haube) ; — dat förpaud (der die
tc, bz. Raub u. Entnehmung der Brust bedeckende vordere Theil, bz. das
Uhre, cf, Melis Stoke, I, 460 u. Bruststück od. der vordere vom Halse bis
ie dafür im Register angesetzte Form zum Gürtel hinunter reichende Theil od.
e^ranz. pSLut (Wegnahme von Etwas Streifen) fan 't klêd (od. jaktje, borstrok
iMen des Eigenthümers) urspr.ident. 15 etc.) is to smal, du must d'r 'n nêi förpand
mgefügtem Dental aus afranz. pan insetten lateu; — dat rügpand (od. achter-
immene Sache) entstand. Das afranz. pand) fan 't klêd (od. fan de rok etc.) hed
^egnahme wider Willen d^s Eigen- de neister (od. de snider) to wid roâkt, so
I be^., so ist solches aber wieder dat 't air in folden un kiüsen bilt. — So-
es, II, 382) ident. mit dem aus 20 dann hat pand, bz. das Dimin. pandtje auch
Dus entstandenen afranz., prov. pan noch die Bedtg. : Tuch, Kleid, Kleidungs-
stück Tuch, Fetzen od. Lappen etc.), stück, Gewand, bz. die von Etwas was man
dann auch wohl zweifellos erhellt, zum Schutze u. der Wärme wegen unter
eh unser 2 pand als Stück od. Theil, dem Oberkleide trägt, wie z. B. die Frauen
Lappen O'l. Fetzen von Etwas, od. 25 u. Mädchen hier (namentlich bei weit aus-
k etc. (cf. aMۀ flik u. flek = piek, geschnittenen Kleidern) auch noch ein uuder-
e od. lap, als von einem grössern pand od. underpandtje genanntes, bis an
1 Theil Land ['n lap land od. dok] den Gürtel reichendes Kleidungsstück unter
Si) ebenso wie pant (als weggenom- dem Oberkleide tragen, um Hals u. Brust
wehe) mit dem Dental d od. t von 80 zu schützen u. tvarm zu Juilten.
puk weitergebildet ist, bz. aus lat. Auch dieses jisnid, nfries. (Out zen) pend,
entstand. nd. (Br. Wb.) pand, nid. pand etc. ent-
n des afranz. pan etc. s. auch unter stand mit afranz. pan (Tuch, Stück Tuch,
Lappen, Fetzen) aus lat. pannus, wobei die
id (Plur. pandeu), Stück , Theil, 35 Bedtg. : Lappen , Fetzen, Fl ick e n
[ntheü, zukommender u. gebührender etc. wohl in die allgemeine von Stück od.
yUchUheil), Abtheilung, Strecke od. Theil von Etwas überging, wie dies auch
von einer gewissefi Länge, bz. einem bei lat. lacinia der Fall ist. Ob ausser
mwiien Masse, Stück od. Streifen mnld. pand; mfläm. pandt, pant (lacinia)
em Zeuge, Zeugstreifen, Lappen, 40 auch die formell gleichen Wörter mnld.
od. Stück was zwischen Etwas ge- (KU.) pand; mfläm. pandt, pant (arabituB,
, Zwischenstück, Verbindungsstück circuitus ; peristylium ; Xystus, porticuß, so-
de erdarbeid word in dré panden larium, ambulacrum etc.; fulcrum) u. auch
I, Theüen od. Loosen etc.) ûtfer- pand etc. (Netz, Jagdnetz etc.) ; mnd. (Seh.
— dat pand wat du to grafen au- 45 u. L.) pant od. pand (Strick, Netz, cf. da-
lest is fbr di allen to grôt; — hê selbst auch pandegarn, Netzgarn) auch
pand (Theil der Arbeit, die zu leisten sämmtlich mit franz. pant (weggenommene
sein zu machen angenommenes Ar- Sachen cf. 1 pand) u. unser pand (Stück,
l, Pßichttheil etc., od. auch seinen Lappen, Streifen, Binde) aus lat. pannus
an u. von Etwas, wie z. B. von 50 entstanden, od. in diesen Bedtgn. nicht
rbschaft od. von einetn Mittagsessen vielmehr theils mit lat. pandus (krumm, ge-
ût; -— hl \ dépgraifen (graben eines krümmt etc.), bz. pando (krümmen, biegen)
9d. Canals) un 't diken (Deichen, u. theils mit pando (aus einatuler machefi,
tchen etc.) mut elk d'r för sorgen, ausbreiten, ausspannen etc.) zusammenhän-
lin pand up de regte tid klar hed; 55 gen, lasse ich dahin gestellt sein.
ed Bin pand (Tlieil, Antheil, Por- panden, pfänden, eine Sache wider Willen
) d'r in sitten laten (z. B. auch von des Eigenthümers mit Hülfe des Gerichts
ise in der Schüssel) ; — elk hed sin nehmen, eine Sache als Pfand zur Sicher-
od, fan de dik (bz. sin dik])and), heit nehmen etc.; — sé hebben bum pandt,
onderholdcn mut; — dat wegpand 60 bz. ütpandt; — he hed hiun panden, bz.
M.
PAN-DEKT 700 PANSE PANS
ûtpanden laten; — hê lett sük 't drêfoldig im mnd., mhd., engl u. afranz, (cf.
ferpandcn ud ferbréfen. — Nd.j mnd», nld., gand unter Paneel, bs. das mhd
mnld., wfläm. pauden; africs. peiida, peinda; bei 0. Schade u, mnd, paunele ôe
siUl (Ehrentraut, 11, 214) pôudje; u,L. U, das franz. paniieau u. engl
wang. (Ehrentraut, 1, 72) paim (statt 5 auch die von Saüélkissen od. Pol»
pauiid, wie lauii [landen] statt laund u. saun Sattels ßs. das was die Höhlung des
statt saund ISandJ, wonach auch wohl engl, ausfüllt, Füllung des Sattels) h^t.
pawn, bc, paun für pawiid, bz. paund steht, panéi-dör, Paneelthür, Thür mit 1\
da CS wohl [weil aengl. fehlend j von den u. Füllungen etc.
fries. Inseln od. der fries. Küste nach 10 panêl-plôg, Paneel' Nuth- Hobel, l
England kam); an., isL, norw., scJiwed., Hobel, womit die Nuthen, Fugen od
dän. ])anta ; nihd. ])lic'iideii, pfcuden (pfänden; chen in die Böhmen gemacht werden.
Jemanden einer Sache berauhen; strafen); die Paneelen od. Füllungen der Thu
afram. penta (pfänden, an Geldstrafen). Wände eingelassen sind. Wörtlich
— Zu 1 paud, bz. afranz. paut, Wegnahme 15 = Paneelpflug od. (cf. plôg u. j
einer Sache, bs. Entnehmung, Baub etc., Paneel- FurcTienmacher.
cf. 1 paiul. panêl-wark, Füllungswerk, Getäf
pan-dekt, mit Ziegeln od. Dachziegeln etc., cf. panol.
gedeckt, als Gegensatz von strodekt (mit pangefn, bummeln^ schlendern, schlt
Stroh gedeckt) ; — 't is 'n pandekt hûs. 20 etc. ; — he paiigeld wat herum ; — \
pand - hfil'ke , Pfandhäubchen, bz. ein paugeld sin tid; — he ferpaiigeld 't a
Häubchen was aus mehreren Stücken od. he hed. — Wohl Ablaut von bangeli
Theilen, Abschnitten, Flicken etc. (cf. pingeln twn bingelu. — c/. bingeln w. pi
2 \)2k\\(i) zusammengesetzt ist. sowie bang ein in Grimm, Wb.
pun-iilg^elj Scherbe (cf.aWgge}} einer Pfanne 25 panne, paiii Pfanne, flaches HoM
od. eines Dachziegels, cf. paune. od. Schale, Schüssel etc.; HoMzieg
pand-8kup (Pfandschaft), Sicherheit, Un- Dacliziegel etc. ; — sett' de melk in d
terpfand etc. ; — to paiidskup gefeu od. in de kellcr ; — 'n stéuen od. isdern
setteu. — de pan fan 't gewer; — dat pulfer l
panêl od, paoiié], Paneel, Panele, eine 80 fan de pan; — dat húîs is mit panneu
(meistens viereckige) Holztafel od. ein hol- — de pannen liggen in kalk. — Cot
zernes Brett, welches als Fidlnng od. Füll- bnjgenpan (Gehirnsch<üe), knépan (
breit in die Bahmen einer Thür od. Wand- scliale od. Kniescheibe), dakpan ("Z^ocAi
bekleidung eingefügt ist; — 'u dôr (od. wand brâdpan, melkpan, paukôkspan etc. —
etc.) mit panêlen, ])annélon od. panêlwark. 35 mnd. pann, panne; nld. pan; ahd. ]
— Nd. i)anel(» ; mnd. pannele, panele; nld. phauuii, fannä, vannä, pfannä ; mhd.^\
pauecl ; mnld. panueel ; aengl., engl, panel ; planne etc. aus mlat. panna u. dit
franz. panncau; afranz. panel; mhd. panel, lat. patina, wie Bolle aus rotula.
bauel etc., was Alles aus lat. panmilus, bz. panne-kok, pannkok, pankok, J
mint, panellus od. (cf. Weigand) pan- 40 kuchen. — Sprichw.: man mut gen]
nellum, einem Dimin. von lat. \)'dim\is (Tuch, kok um *n ei ferdarfen; — arme lû<
Kleid, Bekleidung ; Tuch, Lappen, Fetzen, kok un rike lue krankheid rüken wi<
Lumpen od. Stückclien Tuch etc., im mlat. man kan gen pannekok eten sünder <
auch allgemein ^= Flicken od. Stück) ent- nabers *t weten; — Ostfrêsland is
.stand, ähnlich wie aengl, engl, pane (Baute, 45 pankok, de rand is 't beste d'r fan.
Scheibe, Fach, Feld, die Füllung einer pannkok-bakken, Pfannkuchenbad
Mauer; Thürspiegel ; Schlitz) u. afranz. Bedensart.: dV is wat to pannkôk-bi
pan (Tuch , Stück Tuch , Fetzen , abge- hei ôk eier V — is dat ôk wat, wat n
rissenes od. auch entrissenes u. wegge- pannkôkbakken war mal is?
nommenes Stück) direct aus lat. pannus, 50 pannkoks-blöme, SchtOsselblume (p
tvas ursjjr. (rf. Fick, 11, 143 u. 400) veris).
ein Geioebe od. icahrscheinlicher ein ge- pannkôks-pan, Pfannkuchenpfanm
spon n ene s Etwas od. ein Gespinnst pan-nokket Dachziegelknauf od. di
(cf. griech. péné, péuos, pénizö etc.) bezeich- dickung, der Vorsprung (cf. nokke), «
nete u. wohl mit unscrm spinnen u. spannen 55 hinter die Dachlatte fasst, damit der
aus einer u. derselben y hervorging. Wegen nicht herunter gleitet.
des Wortes panel, pauneel, i)annole etc. sei pan-scharde, Scherbe od, Bruchstm
übrigens weiter noch bemerkt, dass solches einer Pfanne.
im mnld. (cf. KU.) auch die Bedtg.: dor- panse, pans, Pansen, Wanst, j
bualo, Stratum, iustratum, sella aurigae u. 60 Magen, Kuhtncujen od, erster Mögt
PANSER 701 PAPPE
hter; — Buk de pans ful frätcn; lop liô tüsken twc papcn. — Afries., ags,
it np de pans gefcu; — Compos.: papa; ahd. phafo, phaffo ; an.j isL papi etc.
— &spaus, — kôpans etc. — — ^V^c Papst (cf. paus) ans pâpas, 80
: mit leddige pansen is gôd dansen ; dies mit russ. pope aus lat. papa (Vater),
oroiDy ik mut na liûs, de pans gird 5 tcomit in der ersten christlichen Zeit nur
macht," sä' de jung\ — Nd. panse, die höheren Geistiichcfi w. BiscJwfe ange-
mnä. panse, pantzo, pantse; nid» redet wurden, während später unter pape
úd, pansse, pensse ; aengl. panchc ; od. ahd. pbafo nur ein Geistlicher n, dann
onch; tto2. pancia; span. panza, blos ein Weltycistlicher (im Gegensatz su
proo. pansa; franz. panse etc. — 10 einem Klostcrgeistlichen od. Mönch) ver-
pantex. standen wurde. Das lat. papa (cf. auch
\ pants^r, pansder, Panzer. — Aus pappe) ist eine Redupi. entweder eines Ton-
dera; span. pancera; afranz. pan- u. Lall-Wortes pa od. der y pa (schützen,
dies (aU Jlieil der Rüstung, welche erhalten , unterhalten , nähren , mit Milch
ierleib bedeckt) von pancia etc., 15 nähren, sängen etc., cf. fader), wie mama
!. von ma u. wie lat. manima neben Mutter
(Dimin. von panne), l^ännchen, auch die Bedtg.: Brust, säugende Brust,
fanne; — pantjes un potjes. Brustwarze, Zitze etc. hat, so hat papa, bz.
-flsk, in einem Pfännchcn ge- lit. papa-s audi die Bedtg.: Brustwarze,
üeberreste von gekocJUen FiscJien, 20 Zitze, wovon das lat. papilla (Brust, Brust-
mit Kartoffeln, Butter u. Senf. warze etc.) ein Dimin. ist, wie desgl. auch
' 9ékr beliebtes Gericht. l)apula, da aus n ä h r e n auch von selbst
WÎB, Dieses aus franz. pain et vin die Bedtg. : dick u. fett machen, anschwellen
me u. verderbte Wort ist noch od. machen (cf. die y tarp von derb unter
ïer auch Beiname, bz. Geschlechts- 25 2 l)edarfen) etc. entstand.
Sheiderland. päpeln, s. pepeln.
bl, Pantoffel; — up pantuffels lopen ; papen-hörn (Pfaffenecke), das beste Stück
r de pantufTol Bitten. — Das ent- Fleisch am sog. dünnen Mürbebraten, nd.
onr. pantoufle ; span. pantuflo; wal. auch papenstük genannt.
ital. pantofola, pantufola (Fuss- SO papen-miitse , Sturmhut (aconitum na-
tg, Halbschuh). — Vergl. 2 tufl'cl pellus). — cf. auch paterskappe.
m. (cf. Diez, 1, 303 unter pan- papen-pit , papen-pint (Pfaffen -Penis),
atoufle (Mensch mit schle])pcndem, a) ein luilber, der Länge nach durchge-
lUgem Tritt) unser Î-5 tufl'el u. tuffein, schlagener Backstein ; — b) Schachtelhalm
e slûrcn zu slûro) auch wohl zu 35 (oquisetum). — cf. pit, bz. piut ^-- penis u.
^Pantoffel) gehört. = Stengel od. hohles Rohr etc.
. pappe. papen-tjiiche, papen-tjUcht, Name ein-
». pape. zelner hiesiger Plütze u. Landgüter (z. B.
od. papft, gekürzt auch pä, Vä- bei Uttum) u. ehemaliger Klosterlande, wo
— cf. mama u. Weiteres unter 40 das Vieh der Geistlichen aufgezogen u. ge-
weidet wurde. — cf tjürhe od. tjftcht.
BÎ, papa^i^ôi, Papagei: — be is 'n päper, päpern, s. pepor etc.
apagei, he plapperd de bOle dag; P&pir, Papier.
feid de reise lös," sä' de papagoi, papir-drake, Papierdrache. — Räthsel:
e kalte mit hum na de bOn henup. 45 't tlügt as 'n fOgel, 't bed dog gen Üögel ;
i des Wortes papagoi, pai>agôi cf. *t bed gen arm un 't bed gen bên ; 't kan
r, 304 unter ital. pappagallo. uH hören un 't kan not sén; *t bed 'n
pap\ Pfaffe. — Redensart, u. tôm un 't bed 'n stört, de sük in de wind
: h6 is so gîrîg as Ji pape ; — „oi nmkiTd.
' sä' de pape, do grêp bô na 't 50 papiren, ron ï*apier.
— i^man für man 'n fögel,** sä' do pâpje (Kosewort), Papagei. — Dimin.
) langde bê sük de Ijradcn gös fan von einem auch nd. (Br. W b.) für Papagei
tel; — papon gîrîgboid un Gods gchrämhlichen pape.
tigheid dÛrd fan uu an bot in ewig- p<'^pp<^f P^PP» P*Pî ^^'WP^t Mehlbrei, Klei-
net air in pâps nflrs, koste röm 6k 55 ster etc. : — bê is od. word mit papp ford,
auch: not all' iii de pape sin gat, bz. is mit papp upford (aufgefüttert) od.
a ôk wat; — min fader is gon pap' uppai)pt; — de pappe (Kleister) dögt not,
- „dat Bunt upstünds nare tiden," de wil not pappen orf. kläfen etc. — Sprichw.:
pe, „de bûr makt sin kinder sülfst;" olk mut sin ôgen papp (Brei, Speise etc.)
teste in 't midden," sä' de düfel, do 60 kôlen ; — bê hed de pap (den Brei, bz. das,
PAPPEL 702 PARAMMEL
was er aicU aelbst bereitet u. eingebrockt hat) strümpcn od. perde etc. passt n^t
kölon (ki'ûUen, kalt maclicn, büssen etc.) ander; — so sunt 'n pftr worden; -
must. — Dieses aus lat. papa, pappa (Speise, ia 'n mfti pâr od. span ; — 'n düfenpl
Brei) entlehnte Wort ist ebenso wie papa — c) eine geringe An£(M von Etwa
( Vater, bs. Ernährer, cf. papo) eine Ee- 5 nig etc.; — dV wassen fan dage i
dupL der y pa in der Bedtg. : unterhalten, par in de karke ; — dat dûrde man
ernähren od. nährest etc. u. bezeichnet es minûten; -- 'n pftr stOfcr geld. —
blos ein nährendes Etwas. nid. paar (dnsselbe); tnhd. pâr, bar
pappel (Phtr. pappols), Tappel; — do Andern gleich, zwei von gleicher Bescl
moste pappels sunt unnütsc bomen, de de 10 heit). — Aus lat, par, gleich etc.
grund wid herum ûtpelgen un sülfst to pär, s, per,
brannholt de kosten to 't slagen not werd parâde, Parade, Prunk, militärische l
sunt. — Wie pappol aus lat. pôpulus, so Stellung der Truppen etc; — dat ma
ging aus diesem auch das gleichbedeutende (od. gôn) parâde; — d'r word fan n
ital. (Dies, i, 323) pioppo, pioppa; wal. 15 pardde of holden; — ho is siegt fan (
plop; alban. plepi; wall plopp; span. pobo râde kamen. — JDas etUlehnte franz. ja
tf. chopo; catal. clop u. ncapolit. chiuppo ital. par&ta etc. stammt von ital. p
hervor, wonach man also auch fast an- franz. parer (zieren, schmücken) u. dit
nehmen muss, dass das lat. plebs aus populus lat. paräre (bereiten etc.), cf parät.
entstand. 20 paradéreB, paraäiren, prunken et
^hjf^^\n,2)lap2)ern, dummes Zeiig schwatzen he paradêrd d'r mit, z. B. mit seinen se
etc. — Nd. (Danneil) pappein (schnell Pferden od. Kleidern etc. — Zu pari
u. albernes Zeug schwatzen). — Entweder paradiR, Paradies, Lust- od. ÏÏ
urspr. eins mit babbeln od. sonst von pape Garten, wonniges Oefilde, Aufentha
(Pfaffe) wie patorn von pator, od. von pape 25 ersten Menschen vor dem Súndi
(cf papje) î'n der Bedtg.: Papagei. — Aufenthalt der Seligen; — dal sügth
Davon auch wohl das nd. (cf Dan- so ût, as of man in 'n paradis kam
neil unter päppeln) gebräuchliche pappe- he m&kt 'n paradis fan rfn tun etc. —
lapap od. papperlapap (dummes albernes lehnt aus grieeh., UU. paradisus, bz. ^
Geschwätz, dummes Zeug etc.); — dat is 30 parâdeisos (Thiergarien, Park), was
niks as pappelapap od. och! wat papper- wieder mit pers. firdaas (Lustgarta
lapap. Königs) aus skr. (cf Weigand) parai
pappen, a) Pappe od. Mehlbrei essen od. entstanden sein soll, welch Leizten
zu essen geben, damit füttern etc. ; — mit Compos. von para od. p&ra (fem, an
pappen un happen mutten de kinderkes grôt 35 bz, vortrefflich etc., cf fer, fcrr etc.) t
worden ; — dat kind is mit papp uppappt ; (Gegend etc.) ist. Da indessen das <
— b) pappen, kleistern, kleben, haften etc. ; parädeisos ein pers , bz, abactr, odH
— he pappt dat an 'n ander ; — dat pappt Wort sein soll, so ist es fraglich, o
an 'n ander. — Nd. (Dann ei l) pappen, selbe nicht eher mit pers. firdaas (Pa
päppeln (essen etc.) 40 Lustgarten des Königs), bz, npers.,
pappig, pappig, klebrig^ kleisterig etc., bz. firdavg ; arm. partes u. dem aus den
wie Pappe od. Mehlbrei u. Kleister; — entlehnten hebr. pardês aus dem
pappig eten; — pappig od. pappsk brôd. (Ferd. Justi, Han^. der Zen^r
papp-lepel , Papp- od. Mehlbrei- Löffel, ISO) pairidafiza (ümhäufung, Umwt
Kleinkinder-Löffel ; — h^' mut nog mit de 45 Umgürtung etc.) entstand, was ein ö
papplepel fôrd worden ; — 't mut hum nog von pairi ; skr. p&ri od. pari (um, heri
mit de papplepel (auch fig. vom Unterricht) daéza (Häufung od. Aufwerfung, Au
ingäfeu worden. Wall etc.) ist u. leicht aus der Bedlgl
pappsk; i. q. pappig. wallung etc. in die van: mit einem
pâpsk , pfäffisch , papistisch , katholisch 50 umgebenes u. eingeschlossenes od. hefi
etc. — Sprichtv. : was ik so päpsk as gâpsk Etwas, befestigter Ort, Festung, C
(verlangend nach Genuss, weltlich gesinnt Park, Garten etc. (cf. tun = Zaun
etc.), den kunn' 'k wol misse dôn. Garten) übergehen konnte, da daéï
pâpske (Phtr. pâpsken), Papiste, Papisten, apers. didâ (Festung) zur y send, dii
Katholischen. 55 werfen, bedecken), skr. dih (bewerfe
par, a) gleich; — par of unpär od. pAr streichen, verkitten, aufwerfen) gé
of drum ; — b) Paar^ je zicei gleiche od. zu also einen Aufwurf, HUigd, É^waU
einander passende od. je zwei zusammen- häufe etc, bezeichnet,
gehörige u. mit einander verbundene Wesen parammel, peramel, Lärm, i
od. Dinge; — 'n pär scho etc.; — dat pär 60 lautes Geschrei, AufhAens, Qe^praM
PARDAUZ 703 PARSE
nel slⅈ — dat m&kt so 'n pa- aus mlat. jiBTochisk (Parochie, Kirchsprengelf
at man sin égcn geiûd nH hören Kirchspiel), was nach Diez (I, 307) im
he m&kt d'r 'n porammel fan as Sinn einer kirchlichen Nachbarschaft (cf,
wôt wat 18. Gemeinde im kirchlichen Sinn) aus dem
, pardauz f bardauz; Interjection 5 griech. paroikia (das Wohnen eines Fremâîen
tuenden FaUes od. Sturzes, hz. in einem Orte ohne BürgerreclU, bz, das
HHhmenâer Fall, Sturz etc; — daneben od. benachbarte Wohnen etc., cf,
d&r ligt 't; — 't gung mit 'n fi&Toikos, benachbart; Nachbar; — "paroikesis,
el. in 'n pardanz herundcr. — ^^7. Nachbarschaft) entstand.
*i) perdunz; mnd. (Seh. u. L.) 10 parrel, pari (Phir. parrols, parls), Perle,
in allen (auch trop.) Bedtgn. — Sprichw. :
S perdmie (Plur. par-, pcrdiinen), sc sitt as de parrcl in 't gold. — Compos. :
iee Taue, die vom Top der Stengen parrelbaiid , glasparrel , goKlparrol etc. —
(engen nach beiden Seiten des Nd. pari; mnd. parle; nid. parel, paarl ;
naSgdien u. hinter den Wand- 15 wfries. pearl; a^/i. pearl; aengl. pev\e\ engl.
eMÜfft werden. — JV/d perdoen; pearl; aw. perl a; «Äri. porala, perula, per ela,
n ; eehwed. bardune ; dän. bardiin. perla , berale , berla ; mhd. berle ; mlai.
paaren, zu einander passen od. perulus; itai^ span., prov. perla; port.
em Pûar machen, sich zu Zweien pcrola; franz. perle. — Wahrscheinl. aus
!er sehliessen etc.; — de përde 20 lat. pirula als Dimin. von piriim (Birne),
etc.) pftrcn nét ; — sê pârcn sûk. wie auch span. perilla für Bimchen u, eine
r. Art Perlen gebraucîU wird.
. pariren, gehorchen, Folge leisten Wegen sonstiger Entstehung dieses Wortes
aé wil nêt paréren ; — hô mut cf. Dies, I, 313 unter perla, sowie bei
éren. — Aus lat. paroo, pariii, 25 Weigand unter Perle u. Wacker-
larare. nagel, kleinere Schriften, pag. 71 unten
BBt, parkement, Pergament; — die Not e, welch Letzterer an eine Entstehung
en etc., von Pergament. — Aus aus sperula, d. i. sphaemla denkt.
lunenom, bz. griech., lat. perga- parrel-, pari-, parle - Unken , handeln,
fiee aus griech. pergamené, perga- 30 hausiren, wandernd umherziehen, sich unbe-
Papier, bz. Papier von Per- schäftigt umhertreiben etc. ; — \l^ ^duteiunki
so 'n bitje mit körn nn botter herum; —
wurig, wie ein Paar, sich gleichend, ho is na de bûr hen to parlfinken ; — he
eic. ; — Compos. : ên-pârîg, ein- mag up 't Ißfst so 'n bîtje in 't freie herum-
nheüig, einmüthig, einstimmig etc. 35 parlfinken.
Parcnent, Barchent, halbrauhes Vergl. bei Stbg. perlefinken, das Hau-
d. BaumwoUen-Zeug mit leinener siren kleiner Landkrämer mit Eiern, Federn
Davon parken, von park od. Par- etc. besonders nach HoUand hin.
; — *n parken bttksen etc. — Nd. parrel-, parl-garste, Perlgerste od. Perl-
mnd. parcham, parchem ; mhd. 40 graupen, stark abgemahlene O erste, deren
urepr, barkân etc. — Aus mlat. Körner den Perlen gleichen.
parchânus (Zeug aus Kameeis- parrelgarst-soppe, Perlgrützsuppe.
. dies aus dem arab. barcân, bar- parrel-görte, parl-görte, Perlgrütze od.
e Art langen schwarzen Gewandes. Perlgraupen ; i. q. parrelgarste.
Plur. pftrkes), a, Pärchen; — 'n 45 parreln, parlen, perlen; — dat parreld
ke; — b. wenig, bischen; — 'n as gold; — de win parreld in 't glas.
Mken; — ik heb' di 'n pärkes parse, pars, pas, Presse, Werkzeug od,
enige) spärd. Geräth zum Pressen od. Drücken, Auspressen,
8. park. Ausdrücken, Zusammendrücken etc. ; — de
parrel. 50 geste (Hefe) sitt under de pars ; — du must
f, parle-finken, s. parrelfink^n. ôn fan de parssen schon maken, wi willen
1, parliren, sprechen etc. -■ Ans fan namiddag albéien un hembêien ûtparssen.
•ler ; iial. parlare etc. u. dies von — Nid. pers ; mnld. persse ; nd. parse, pars,
\»role, Wort), was wieder (cf. pas; mnd. perse, parse (versetzt aus presse,
307) aus lat. parabola (Gleichniss, 55 tcie barnen, bernen aus braunen, brennen,
l) entstand, wovon auch mlat. — barsten, bersten aus bresten, — farsk,
J. fersk aus frisk) ; mhd. presse (Presse, Wein-
P8te, 8. parrelgarste. presse; gedrängter Haufe, dichte Sdiaar,
I^arre. — Sprichw. : erst *n parre Gedränge). — Mit ahd. fressa u. fressft
kwarre. — Aus mlat. parra u. dies CO (sehr beschwerender Druck, das KeUem)
PARSEK 704 tA8
aus mlat. pressa (bedrängende GeioaU, Zwang dat land ligt in drß partôen ; — 't is
et('.)y was mit dem auch auf das mhd. parteen (od, parten) ferköft; — dar :
presse einwirkenden franz. \iTC3&e (Menschen- hfilen parte (ein ganzer Theil, bz. eine
yedränge, Druckwerkzeug etc.) ; ital. pressa Schaar od. Menge etc.) minsken bi *ij
(Gedränge, Eile etc., cf drok u. drokte) etc. 5 — parte (ein llieil od. einige, hz
aus dem suhst. gesetzten Femin. von lat. Schaar, Menge od. viele) minsken wêt
prossus (dem l*artic. perf. pass. von Int. not wat so willen; — parte (einig
prenio) entstand. manches, vieles, viel) körn steid to c
parsen, p^-essen, drücken; — ûtparscn, parte to dön; — parte lue worden hör
auspressen etc.; — hc parsd dat nßt so 10 not klôk; — parte feld (od. land) :
lank, dat d'r gOn drüp mör in blift, hz. dt- regt grÖn; — parte mal (eine Meng
K>pt ; — hO jiarsd dat (od. hnm etc.) ût. — od. manchmal, vielmals, öfters etc.) is
Nd. parsen od. parsscn ; mnd. persen, parsen ; un parte mal siegt — Statt parte i
»tW. porsen; ahd. presson, bressôn; mhd. BecUg.: Part hie sagen wir übrigens
pressen etc. — Aus lat. pressare von prcssus, 15 auch (z. B. hC hed 'n parti cefen,^ <
bz. premo, cf. parse. den Compos. : löst-, ätens-, 8[>ôi-partî)
part, Theil, Antheil, Portion, Abtheilung, wie ja auch nhd. Part hei od. Par
Scliaar, Menge, llaufe etc. ; — elk sin part beide aus franz. partie entstanden «
(einem Jeden sein Theil od. Antheil etc., lehnt sind. Das franz. partie betr., s
hz. sein ihm zukommendes u. gebührendes 20 stand es mit itaL partita; Span, p
Theil etc.); — hc hed dat in dre parten (Parthei, Abtheilung), sowie auch
(Thcile, Ahthcilungen, Haufen) dc'Id; — he partitûra (Partitur) aus kU. partitii!
hed siii part kregen od. had etc.; — dat dessen Femin. partita), dem Partie.
forde part minder as 't förig ji\r; — dat is von partirc (theilen, abtheilen ete.) u
na sin part (nach seinem Theil, hz. nnch 25 von pars, cf part.
seiner Seite) hent'allen; — elk na sin part parteefl, partëjen, partheien, P
(Jeder nach seinem Theil, hz. nach seinem machen, sich in Partheien spalten a
ihm gebührenden u. zukommenden od. ihm sammenthun, sich als ParÛiei gege
aufliegenden Theil, seinem Zukommniss, stehen, prozessiren, zwisten, hadern et
seiner Gebühr u. Pflicht etc.); — elk mut 30 sê partêen sQk; — Bê partéen mit 'n î
sin part dragen (od. aferncmen, don, ar- partesk, partêisk, parUieiisch; —
beiden, maken etc.); — dar stunden (od. fOIs to partêisk as dat h6 'n andei
stunnen) 'n holen part (eine ganze Portion, gefen kan.
bz. eine ganze Schanr od. Menge, ganz od. 1. pas, pass, pässlich, passend, recl
sehr viel) minsken bi 'n ander ; — dar is 'n 35 rade, eben od. genau vom richtigen .
goden part (ein guter Theil, bz. eine gute angemessen, stimmend, richtig, so wie
Portion od. Menge etc.) körn up dat land ist od. sein muss, genau, eben, kau»
wussen; — liO hed 'n part (eine Menge, bz. — he kumd d&r pas as de matte (Si
viel, cf. buk) kôjen lopen; — sê stAn alP 't jödenhûs; — dat kumd mî pas; -
np rn part (auf einem Theil, hz. auf einem 40 môder hed hum pas geld (stimmende
Haufen od. einem Flecke etc.) bi 'n ander; dem Mass cntsprecJiendes, genau abgep
— he is al 'n part malen (eine menge Mal Geld) mitgefen ; — wen ik d*r nog 'n
od. viele Male etc.) bi uns in hfts west. — bi legg', den is 't geld je wol net pj
Aus lat. pars, i)artis (Tfieil, Stück, Portion, he hed de deksel (od. de stefels otc
Antheil; Parthei, Abtheilung; Seite, Gegend, 45 pas (od. nßt fan pas) m&kt ; — de ba
Ort etc.). dV nüt pas for; — de bflksen (od. de
parte od. parte (bei letzterer Bezeichnung rok etc.) is od. sitt mi not fan psi
das e etwas weniger stark betont als in Hose (od. der Schuh, Rock etc.) ist ot
parte), Parthei, Parthie , Theil, Antheil, mir gerade von pass, be. von entspreeh
Portion, Abtheilung, Schaar, Menge, ein 50 Mass; — he kamd not pas od. ft
Theil od. einige, gewisse, viele etc. ; — he (od. fan passe) um wat mit to äten ; •
börd to unse parte ; — he hed 'n groteii kumd d'r hol nêt bî to pas (das pits
parte (Parthei od. Anhang etc.) agter sük; nicht dazu, stimmt nicJU tu dem Ma
— sé süjit in drt' parteen fittrukken ; — Andern, ist dem nicht angemessen, /i
min parte (Parthei) hed ferloren; — min 55 schickt sich nicht dazu etc.); — dat
parte (meine Parthei od. auch meine Parthie) lur bei net to pas, dat du dat deist;
is ferloren ; — he hed min parte namen ; bin fan dage bei not gôd fan pas <
— he hed min i)artô (Parthie im Spiel) pas (od. passe), ich bin heute gar
atVrnamen; — he wil 'n parle (Parthie od. wohl; — ik word d'r gans nnpas f«
Theil, Portion etc.) törf ferkopen laten; — 60 unpässlich) fan, as ik dat sag; — on
PAS
705
PASSELPAND
âiélich od, séldechi zu Muthe; —
DU g6d to pas (gut zu Statten)
it h6 fröger wat sp&rd licd; —
miJ to pas kamen, er ist da übel
e»; — dat kumd wol inscn wer
ê komÊÊt woM mal wieder zu pass
tUem, hz, das trifft sich toohl mal
dasß €8 päast; — de wagen kan
mau od, H^en^ kaum, cf. nau) hen;
' d'r pas dör kamen, so ful stun'
1 minaken ; — 't hcd pas (gerade,
H ete.) twalf sl&n; — he was d'r
1 he ôk al dôd hen ; — man harr'
pas hörd, do rêpen sê ôk al fan
Nd,, mndy nid., mnld., xcfries.
- Mit dem folgenden pas aus lat.
zwar hier in der Bedtg.: Mass
rosse u. Länge eines Schrittes, hz,
r zum Ahmessen der Grösse u,
, des Ahstandes von Etwas, da
aus passe gekürzte pas sich nur
lass u, die Angemessenheit eines
Bezug auf ein anderes Etwas he-
ezagt, dass ein Etwas einem andern
\gemessen u, passend u. seinem
Volumen, Werth, Zustande etc.)
od, entspricht. Es ging demnach
bsl. Bedtg, : Mass in die adverh.
a 88 -entsprechend, ange-
eie. über, wie dies auch durch
sder od. passer (cf. auch pas-glas,
gezeugt wird.
SchriU, TriU, Gang, Pass, Weg,
Abschiedspass, Laufpass, Abschied
t pérd geid 'n sachten pas (Schritt,
.); — 'n falsken pas (od. trâe,
ritt) dôn; — sê hebben hnm de
r, Durchgang, Weg etc.) ferlegd
en etc.; — de pas is belemmert;
g£n pas för di; — he hed sük 'n
p Betsepass, Pass zum Wandern
od, gefen laten etc.; — he hed
bsd^iedspass, hz. Abschied) krcgen ;
üd hed hum de pas gcfen (seine
t ihm den Laufpass u. Abschied
}a, ihm die Brautschaft aufgesagt
M0). — Mit nd. mnd., nid., mnld.
ïd, pas u, nhd, Pass etc. in allen
/. auch pas-glas), sowie dem franz.
passo etc. etc. aus lat. passus u.
pando, pandi, pansum u. passum,
(auseinander breiten, ausspannen,
ly ausspreizen etc., cf spannen,
^), <{a passus eigentl. die A tt s-
ng od. Ausspreizung (cf.
rede t#. split) der Fasse beim Gehen
t u, hieraus in die Bedtg. : Schritt
in der Ausdehnung od. Länge u.
. Entfernung von 5 Fuss überging.
er, 8, passer.
DoorakMt KoolnuA. WOrtorbnoh. II.
2. pasder (Borkum), ein kugeliges Spiel-
zeug^ hz. eine kleine Thonkugel.
päse. päsel, s. pese etc.
pasein, Iterat. von dem folgenden :
5 pasen, gehen, schreiten, treten, waten etc. ;
— he pâsd aferal afer hen; — ho pâsd 't
all' kürt un klon ; — he päsd mit stn lange
stéfels dör de weg (od. de klei, de mudder,
't water etc.); — h6 hed 't all' ferp&sd un
10 fcrtrcden; — he ter- od. topäsd m! dat gansc
bcdde (Beet) mit wurtols; — wat deist du
dar in de mudder herumpasen? — Wohl
direct von 2 pas (Schritt, Tritt etc.) u. nicJit
mit engl, pass u, aengl, passen aus franz,
15 passer.
pas-glas, Passglas, Pass. — Nd., mnd,
pas, pasglas (hohes weites Trinkglas mit
gleichweit von einander angebrachten Reifen
od. Strichen als Mass) von pas in der Be-
20 dtg.: Mass u. also (cf. Weigand unter
4 pas) mit l u. 2 pas von lat. passus.
pan-karte, Passkarte.
pâNke, pâsken, Ostern; — fan pîiske (od,
päsken) to pingsten. — Sprichw.: ho lett
25 päsken un pingsten up ênou dag wescn; —
gröne karstid (Christzeit, Weihnachten),
witte pasken. — Stehender Wunsch zum
Osterfest: ik wünsk jô 'n frölich paske od,
Ostern. — Das entlehnte lat., griech. pâscha
30 u. dies aus der aramäischen Form pascha
für das hehr, pesah, wovon auch das neuere
jüd. Pas sah. — pesach stammt von hehr.
päsach (springen, überspringen, übergehen,
verschonen) ti, bedeutet urspr, das Ueher-
35 gehen, dann V er Schonung u. so weiter
Fest zum Gedächtniss der Verschonung
(des Uebergehens) der Erstgeburt bei den
Juden durch den die Erstgeburt der Aegypter
schlagenden Würgengel.
40 paske-aehten, der achte Tag nach Ostern,
wo zu Aurich grosser Pferdemarkt (wie desgl.
auch auf pingster-achten) iM, weshalb denn
auch dieser Pferdemarkt gleichfalls pâsk-
achten heisst.
45 pâske-brôd, Osterbrod, Osterfladen,
Matzen.
paske-ei, pask-ei, Osterei. — Kinderreim :
mO gëft mi 'n päskei, ên is niks, twe is
wat, gt'ft mi dr(^, den ga 'k nun päd.
50 paske-hilgeda^en, die heiligen Ostertage.
paslik, passelk, passlich, passefid, gut,
wohl etc.; — unpaslik od. unpasselk, un-
passlich, unpassend, wijyässlich, unwohl etc.
— Zu 1 pas.
55 passelpand, passelpander, Mittheilnehmer
od. Gesellschafter (Genosse^ Socius) an einer
Arbeit od. einem Unternehmen etc.; — h6
is min passelpand, wi hebben de dik to
maken mit 'n ander annamen. — Zweifellos
60 das verderbte Participant.
45
I» . .v. - .
PASSEN 706 PASSEREN
1. passen, a) passen, Massu. VerhaUniss de ttd d'r lank afer word (^.B. beii
haben, dem Masse od. Baume u. aüen Ver- od. bei Tische etc.) etc. — Daher (
hältnissen nach gleich sein, dazu u. damit als : a) ferpassen, vor- od. vorbei gehet,
stimmen, passlich od. passend u. stimmend od. verwarten, verruhen, versäume
sein, stimmen, recht u. richtig sein, gut aus- 5 ruhend u. wartend verbringen, nicht
kommen, fügen etc. ; — de deksel pasd nêt up nehmen, nicht in Acht nehmen, verwah
od. in de pot ; — de stoppe pasd nêt up de nicht -treffen, verfehlen etc. ; — he h
flessc, he is wat to dik ; -^ de bükseu (od. rok spil ferpasd ; — he ferpasd de od.
etc.) pasd mt nét, hê is mt wat to wid ; — dat (er verpasst die od. seine Zeit, er n
pasd mi gôd (a. das entspricht meinem Masse, 10 od. versäumt sie, nimmt sie nicM wal
bz. meinem körperlichen Volumen; — b. das de gelegenheid am dat land billig to
kommt mir gut u. passlich aus) ; — de pêrde is ferpasd (nicht wahrgenommen on
passen gôd bî *u ander; — dat pasd up 'n säumt etc.); — he ferpasde de malttt
h&r (das stimmt od. schliesst auf ein Haar) ; säumte od. verfehlte die Mahlzeit) ;
— dat pasd nét to 'n ander; — he pasd 15 heb' de wagen etc. ferpasd; — ik i
(passt, fügt) dat an (od. in, up) ^n ander; min brôr passen (warten etc.) an il
— dat kan hum passen, dat ho so 'n groten hum dog nog wer ferpasd etc. ; — 1
arfschup deid ; — dat pasd (passt, fügt, schickt) passen, aufpassen, auf (Jemand od. 1
sûk nêt f&r kinder, dat sê aferal 't förwôrd warten, lauern, achten, merken, achti
hebben etc. ; — b. messen, zirkeln, theilen, zäh- 20 aufmerksam sein, beachten, beaufsid
he pasd elk sin dêl to od. of ; — he pasd uppassen un wen he kamd wil ik
hum dat gôd^ to de rok genau to od. of; 25 seggen; — de hund pasde ham ap
— dar ligd din geld ofpasd; — dat stûk hê digt bi ham was, de bêt hê hum
(od. gôd) is d'r net up to pasd (gerade auf bên ; — da must gôd uppassen, wen :
zugemessen od. zugeschnitten etc.), dat dat to dt segge; — pass* (laure, höre,
genôg is, od. dat dat d'r ût kan ; — he hed merke etc.) up min wôrîdeo ; — de
de tid genau ofpasd ; — 't is nët as of 't 30 (od. de p6rde etc.) matten altîd gdd u
mit de pasder (Zirkel, cf. passer) ofpasd worden ; — dat &ten is nêt gôd uppa
(abgemessen, abgezirkelt) is; — du must dî wel pasd up de kinder od. de pêrd*
'n nêon büksen anpassen luten ; — dat is äten, dat geld od. hfts etc. ? — du mo
nêt anpasd od. angepasd (a. sinnl. u. b. uppassen, dat dV niks stalen word; -
trop., angemessen) ; — he hed sük de mantel 85 de budel (Wirthschaft, Geschäft etc.)
umpasd, of he hum wid genôg is etc. — föl uptopasscn, dat man dV h&st h
Compos.: an-, of-, up-, to-, um-passen. — rüst un slâp fan krigt etc. — Spr
Nd., mnd., nid., mnld. etc. passen. — Nicht uppassen is de böskup (adUaam, auj
(cf. Weigand) mit aengl. passen u. engl. sam, sorgsam etc. sein ist die Boti
pass, sowie mnd. passen (passiren, vorbei- 40 bz. der Auftrag, die Ordre etc.). .
gehen od. fahren etc., cf. bei Seh. u. L. Subst.:npp»s,AcJUsamkeit,Aufmerkiú
das zweite passen) etc. aus nüat. passäre, Sorgfalt, Aufsicht etc.; — dar is fSl
bz. ital. passare, franz. passer (gelten, schrei- bi nödig, z. B. bei einem Geschäft, Pf
ten, durchgehen, durchschreiten, übergehen Kindern etc. ; — uppasser oa. upj
etc.) von lat. passus (Schritt etc.), sondern 45 Pfleger, BeaufsicJUiger, Aufseher eti
direct von 1 pas in der Bedtg. von passus ik hebb' gen uppasser nödig, ik k
als Mass u. Grösse etc. von Etwas. sülfst wol helpon. — Nd., mnd., nid.,
2. passen, passen, vorüber, durch u. vorbei etc. passen. — Wohl aus franz. passer
gehen od. ruhen lassen, ruhen, feiern, ver- passare (im Spiele passen, d, h. dwrt
ziehten, still sitzen, warten, wartend u. be- 50 selbe feiernd durchgdun od. demselbe
obachtend od. lauernd sitzen, lauern, achten beigehen u. es ruhen lassen), wovon
u. merken (auf) etc. ; — ik wil dit spil man aengl. passen ; engl pass etc. u. mnd. i
passen; — nven du spSIen wilt, den pass' passiren, vorbeigelhen od. fahren ett
(passe, ruhe od. verzichte) ik; — ik pass' i)asséren u. das vorige passen am S6
lefer, ik wil nog 'n bitje wachten; — wult 55 passer, gewöhnlich pasder, Zirkd,
du wat mit äten? nä, 'k wil man lôfer Instrument. — Nd., mnd., nid. pass
passen; — he passd fan middag (er feiert Zu 1 passen in der Bedtg.: messt\
od. verzichtet diesen Mittag, will das Essen upi)asser od. uppasder von uppassen.
sein od. ruhen u. bleiben lassen etc.) ; — passeren, passiren, tbtrehgehem od.
ik heb al so lank seten to passen, dat mî 60 fahren, vorbeigehen, vorkowimen, st
PASTELEBSr 707 PATRÜLJE
ffetéhéhen etc. ; — hê is h!r nêt efen patern (laut sprechen, besonders wenn es in
: — de wisder (Weiser, Zeiger) fau monotoner Weise geschieht u. man die ein-
ke is f!fe al passêrd; — dat schip seinen Wörter nicht versteht); piter-pater
inje passêrd; — d'r passôrd altid (unverneJ^nliches Geschwätz, Geplauder, Oe-
kd anglük in de weit; — wat is dî 5 plärr, Geschnatter) ; piter-patern (etwas Un-
? — Davon: passérbär, passérschin verständliches daher plappern), — Nach
Am» f ranz, passer, s. unter 2 passen. dem Br. Wb. wahrscheinl. ein lautmalendes
leilf Porcellan; — pastelein-kaste, Wort, wie pil-pallen, cf. pillern etc., sowie
utkasten, Porcellan- od. Glasschrank ; auch pîtje-pâtje u. Fr isch wegen des franz.
I so 'n finen jUffer, dat so nog in de 10 patois aus pati patapan, dem das henneg,
okaste settd worden mut (von einem (cf. Diez , II, 384 unter patois) pati pata
m, welches aus Angst u. Scheu vor (Geschnatter) beigefügt werden kann,
kmutzigwerden ni<Sits angreifen u. paters-kappe od. paters-klotte , blauer
eM mag u. am liebsten stets geputzt Sturmhut (aconit cap.). — cf. papenmütse.
fernsten Staat einhergeht). — Mit 15 patjen, patschen, waten, laut u. hörbar
ndein aus franz. porcelainc; ital. im Wasser herumtreten od. gehen etc.; —
iDa etc. — Da das ital. Wort auch he patjet in *t water herum. — Nd. patteu,
nner Seemuschel (conchsL veReris) ist, patjen. — Wohl mit nhd. patschen etc.
mit der Porceïïanmasse grosse Aehn- u. auch unserm päd von der y pat, s. unter
kaif 80 scheint das Wort von dieser 20 pote (Pfote) atn Schlüsse.
PorceUaniibertragen zu sein, während patrise, Rebhuhn; — hasen un patrisen.
nt selbst wahrscheinl. mit ital por- — Nid. patrijs; mnld. partrijs, perdrys;
wnge Sau) von lat. porcellus (Dimin. engl, partridge ; franz. perdrix aus griech.,
rcoIiiB, bz. porcus) gebildet ist u. die lat. perdix.
fuaehel ihren Namen davon erhielt, 25 patron, Schutzherr, Meinter; — de Graf
9 einem kleinen Schweinchen (ebenso fan Lütetsbörg is ^dc patrôn fan de karke
Meerschweinchen u. der Schweinigel) in Bargebftr ; — sin i)atrôn wul 't not liden
Form (u. vielleicht auch wegen der dat ho mit gung; — sjn patrôn hed hum
Sehnlich ist. frê gefen ; — du hast mi ôk 'n môjen patrôn
darüber Diez, I, 329. 30 (spöttisch von einem schlechten Rathgeber
Kr, Pastor, sehr oft entweder mit Re- u. Helfer). — Mit franz. patron etc. aus
MUr-$m od. sonst schlichtweg paster lat. patronus von pater.
f. -- Redensart, u. Sprichw. : dat is patrone, patron, a) Form, Muster, Modell;
^m Bin görte (Grütze in fig. Bedtg) — du kanst mi wol efcn 'n patrôn to 'n
'n përd kan sük wol fertreden un 'n 35 nêi klêd snîdeu ; — dar kanst du dî 'n pa-
l&k wol ferspreken ; — kroj)p' di, min tron fan nemen ; — ik heb' d'r nog 'n pa-
Vt kumd 'n landpastôr ; — „dat kumd tron fan liggen, w&r du 't na maken kanst ;
laoge predigen,** sä' de pastôr, do — b) der Weite des Gewehrlaufs nachge-
h ût benaudheid in de büksen schäten. bildete Form von Papier zur Aufnahme der
derreim: twô mantjes pumpen, bog ^0 für einen Schuss abgemessenen Menge Pulver,
klumpen, leg up de schô, pastôr steid bz. die mit dieser Menge Pulver gefüllte
cansel un predigt d'r to. aus Papier geformte Hülse. — Aus franz.
V^f passe auf od. pass auf ; — subst. patron (Muster, Modell, Abriss) u. dies
U Hundename gebraucht. — Reim : gleichfalls aus lat. patronus, sei es, dass das
wo ho fan andern sprekt, den wétst 45 franz.^dXron (Beschützer, Schutzherr, Schutz-
irat in hum stekt. — Räthsel: pasup! heiliger etc.) zuerst in die Bedtg.: Vor-
' dl 't Word in d' mund, kaiser karel bild des Lebens für Andere u. so in die
I hond, de was wit un de was bunt, allgemeine von: Vorbild u. Muster
kaiser kärl sin hund. überging od. dass es in der Bedtg.: Form
8, päd. 50 in ähnlicher Weise aus patronus entstand,
1, 8. poten. wie Matrize (Form worin die Buchstaben
r, Pater. — Sprichw. : ho hed (od. gegossen werden) aus lat. matrix.
'n kop as 'n pater; -- „dar is wer patrOn-taske, Patrontasche.
dtje (Zweistüberstück) an de bliksem," patrúlie, Patrouille^ Streifwache, Runde ;
ater, do ful hum de brill' fan do kansel. 55 — patruîjéren, patrouilliren, die Streif wache
ni, unverständlich, monoton u. lang- od. Runde abhalten u. viachen. — Aus franz.
bz. rasch u. viel sprechen, plappern, patrouillo n. patrouiller u. dies mit span.
•n; — he paterd d'r wat her; — \}8Lie,xT (traben) von (cf. Diez, 1,310) pata,
i ji mit 'n ander to patern. — JV^. bz. franz. patte (Tatze, Pfote), cf. pote u.
neil) paotem; mnd. (Seh. u. L.) 60 pôtjen, bz. unser padden w. patjen.
45*
PAÜ 708 PEFEE
paa od, paae (Plur. pauen), Pfau, — panlmie, panlun, Pfau, — Nd, pa
Sprichw,: hô strûft sük as 'n pau; — hô pagelune, pagalûn; mnd, paulûo, p
geid so stolt as 'n paa. — Mnd. pawe; pagelûn. — Ea ist (weil der Pfau
nid, paaaw ; mnld. pauw ; ags, paTa ; engl. Schwanz fächerartig aufkiaj^t u. ei
pavo ; ahd, phäwo, mwo, phäho, fâho, pkäo ; 5 mit mnd. paawelûn, paulûn (Zelt, Zi
mhd. phikwc, pfâwe, ])hä ; dän, paa ; böhm., formell u. begrifflich eins u. wie die
pdn. paw; ital, pavoiia; /ran j. paon; apan, frans, payillon, bs, dem afram, pi
pavon etc. — Aus lat, pavo, wcls wohl (Schmetterling, Falter) entstanden, %
zweifellos selbst ein Fremdwort ist wie das JDiez, I, 301) mit ital. padiglione
griech. gleichbedeutende taôs. — cf. auch 10 papaglioni; span. pabillon; kymr.
paulûne. air. pupall (Zelt, bz, aufgeklapptes i
paaeln, s. paulen. faltetes Etwas) aus lat. papilio herv
paaen, 7nit scharfer kreischender Stimme paas, Papst; — pansdôm, Papstth
schreien etc., wie z.B. ein Pfau od. auch Na, paos, paost, pawest; mnd, paw
wie kleine ungeberdige Kinder etc. — Nd. 15 west, pauwst; nid, paus ; afries, pavs,
(Br. Wb., Schütze etc.) pauen; nfries, pavis; o«. pâvos; a»., isl.pM; ahd.
pjauwe, pjawe (mit feiner pfeifender od. mhd, b&bes, b&best, bâbst. — Aus in<
winselnder, kläglicher Stimme reden, schreien mkit. pdpas (Priester, hoher, höchster P
wie kalekutische Hühner od. wie junge Hunde, u. dies (cf, pape von pâpa) aus
Katzen etc. laut schreien u. lärmen, zanken), 20 päpas, gâppas,^ Papa, Vater,
— Wohl zweifellos von pau (Pfau) weiter pe, peje, pei, pî, Unterrock von i
gebildet, groben Tuch od, WoUenzeug für i
paake, Pauke, das bekannte, stark- u, bz, Mädchen u, Kinder, cf. auch p<
dumpftönende, trommelartige , mit einem u. pi-jikkert. — Nd. (Br, Wb., Du
Schlägel geschlagene Tonwerkzeug. — An- 25 etc.) pye, pey, pige, pigge, pike (eine
geblich aus (cf. Weigand) lat. bûcina, ein warmes Unterkleid von Flanell, 1
buccina, was wohl mit pungc u. pogge etc. anderem wollenen Stoff, ein kurzer
(cf. auch peike etc.) derselben y atigehört nid. py, pye (ein grober WöUenstoff,
u, wonach es dann auch beim Vergleich Tuch, ein Kleidungsstück, üeh
von puchen u. pucken mit pauken ebensogut 30 Wamms aus diesem ^ff) ; mnla
direct von der y buk (sonare etc.) ab- (pannus rudis etc.; penula coactilii
stammen kann. bardocucullus , penula naudca; end
pauken, a) schlagen^ Tuiuen, tvammsen etc. ; nfries. (Outzen) pie, pei (ein langes 1
— sê pauken sük ; — he paukt hum dttgtig kleid, ferner auch der Frauen, eine
dör ; — b) lautschaUcnd sprechen, predigen 35 od, Weste), — Es ist gekürzt, bz, ei
dass es schallt u. dröhnt etc.; — he paukt (cf, sW od, slô aus slfide, siede, —
uns wat für; — de pastôr hed fan för- frô aus fräde, frêde, Friede, — a
middag wer gôd an 't pauken west. — Mit aus schrôden etc.) aus pêde = as
nd. (Br. Wb.) pauken (mit hohlem Munde (Untergewand) =■ ags. fkú\ goth.
reden, dass es dumpf klingt, laut sprechen, 40 (Tunika, Bock) ; mhd, pteit (aemdy
mit Geschwätz übertäuben etc.) u. nhd. ähnliches Kleidungsstück), was wo
pauken von pauke od. direct mit puchen finn. paita (IJemd) aus griech. baité 0
u. pucken etc. (cf. puchen u. pukkern) von od. Bauemkleid, bz. Hirtenrock von Î
der y buk. feil) entstand,
Paal, ml. Name. Davon Geschln. Pauls, 45 pêfke od, pewke, péweke, gegen
Paulsen, me Jans, Janssen von Jan u. rungseinflüsse etc. sehr empfindliches
Johns, Johnsen, bz. Johansen von John, bz. Kind, Schwächling etc.; — ho is n
Johan. — Zu dem auf den 25, Jan. fallenden altid 'n pêfke; — 't is so 'n péfke
Tag der Bekehrung des Apostels Paulus ge- kind od. jung etc. — Es ist eine Dim
hört der Beim : Paul bekër di ! winter wer 50 formy die nach dem gleichbedeutenden
(wehre, bz. beeile) di. ling von pipen (pfeifen, stöhnen, krt
}ihu\enoa,^aüe\ji, sich besinnen u. zurück- schwach sein etc.) leicht mit nd,(Sci
halten mit Etwas, säumen, zögern etc.;^— pewerig (schwach, bloss, kränldich ä
paur dog nC*t so lank ! mAk' dog 'n bitje auch pîperîg u. krakeu etc.) zu einen
fürt ; — he sitt to paulen (z. B. beim Spiel, 55 pôwen (weinen, stöhnen, klagen et^
wenn Jemand das Anspiel hat u. nicht mit hören kann, die nachFéWBüm aiMPai
der Karte heraus will) ; — he pauld (od. od. mnd. peweler (Pauliner) leicht aw
trüggekl) so lank, dat d'r hél gen wachten (kreischen , schreien etc,, bs. mit
up hum is. — Nd. (Br. Wb., Nachtrag, pfeifender kläglicher SUmme redi
pag. 228) paulen. 60 schreien, winseln etc.) entstehen kani
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- U ^Ew M A» Hsfm OS. v.% ir». injis^lz tajr-li- **:'/.-. f = ": Ji«L h. ^jikïs
te Merk- vL Mt^msi-^it^rm ti- v rr- âr»». :•?»,;> rv* ^'T-r-r« -.ir. ri /stts-j* i«,
^bÊÉk; — d* f :•" ii fki ttr* - : *: J". '.-•^''iX :»*l1 " iL ftf^t; *. i^^«i3^A Ptif
B pegcl itffCE. fr. '1 r s: i3i5*r i-. i^nt. ;*» -,«-■ V-rr' «i ":;r*l r»'^ :ii*: =
idL peil) bW«.: — i;i £t JLnK-r- '..K; zLh'ir .. rXz tili. j:1aI. p:r3 oi.
pi^d /Ar jKCS^'TYiii :»s «:*TM>fc 'riAL tîüL- ::r-. .V'fi. t-fit: ?/. Grmw.
«e «L Am JfftM öfr «i-^*» * "- IT- J. rfri ^:'•.T''i^. :l1 £«2. s^^nris,
er wol 12 f-e-t jTip*r. — ifc: ▼i:':? r'.>f *-'.•% "îT^t^^*! ».vi £< •? 'X-c<:*i. S/'Miui-
|el- ai. fcü-iivr i ^. ^^ w-c*': ?■ > '»• ï- —rsr^k f :'!:'', Bii':^ ulea.
■ fcôeftilf -F3«ii ; — 't ä ;*^t'^- m:. -^r«, f.*!:!*:^ . ?r. tf»i>«. htigtln
kAg walcr <«* ue? Hi'tlviuhfr. :^* rj;- f.« 3ff«.M^ :•! .!i;'»r»i m. Sî^ch^n od.
WEtr hat dem Pf-^v -r»-' iif Mirl- /♦.r,*^^ f"- Fli^'.r l-'.zj^Uf.h (hrt* G^-
■L JTmv rfflr »:'mfc.jM>ii Hc':Âf.v fi.z.'-:^.,t »- /».ftv-ve r/. . B<»ifr. Bf iget fr
9tema€k wt^nirr d^-f £/:*:*€ '/r:-»^ ti:! ri.*-:: ::!:: fr< rw fjn^r m, denfflb^n
êer WashergtaMrm^ühfr . \z wv; ] r-fA.'-r m^ aa-î'i ^fifïiw »rtrgl.âa'^flh^
\ «L ZoAloi rfrwÄffw .S:.i: C'i B:#>«> >S i. ^ v "iri^rr-rr : / 1 ? ? n . ?.j bfigeln (ex-
netten der Hîikf v. 1\^* ic* ^^i^l.*ir- j ; : rkrr, ; t'.'aZ'. uh'.\".T ^ip!orator doliî)
êier Flmiue w. r* 5>» Hifi^. — m»; •««•if-r^** I*^*--- I-^-i^- w- i^jeler. peiler
Qgel WM "i w*i*r f ki dir* r :'■. : il-r \.i^.%v.y.t^. v«. âffR»i'j/^ au/^ annimmi, dnMê
wmâ^ mld^ mitkid. i^e^rl. :•*£. :i*- ^»rrz-'-^rril vn-^r. n^^, B'.dJt^. : Ein^f:hnHi
Mfdb <la« rfwrcA ftfi fc:#."^v<' Mr'c i-'. ^-i Ä'?r: r:^ p*hiU hat u.mitahd. pihal,
kteiekem /*. #»?/ k G^.y*zf^,-p^. x- ;-?*-- -• ;--*-- p-*^3 s<e:iris. ascia. c/. bil
Jfact od Afa*s&A^7. l*ci:iifc- /"1».:/. v "liVivr^e aw<A un!^r lîJbr^f» zwiammen-
Dehn tri* er« ^ar; <.i j/^*- îi<*t/ '«.jr-jT:. ^-îii yc^hr»^Jifin}. Gu<h mi< Likken m.
cm cintfR P&ümaat. w./ »...i. :ri j ;úi'*^ c/. <it>>« ITcrrf^r/ roii derselben
erkampi die Bfdlp. : -Vif*. (rfi**:i 45 J . : '-jww^-.
"CD bei peil tilL z:k Trm:«r"::i- •- .r:-*T-f .i-?'f»7fr.f ^i^fr Zui^iv/iiNifiiA^n^ un^frf^
lebten: — Iotk, jt^ij *c. i-rrt r-: r,i, j-er^I •".i: d^n ohigtn nhd.. hz. oherd.
j desgi. oiKÄ iwrr. t^ü w. 'li« ir/Tr^r«. J5/tT. BftgiL Bette. Iteilen od.
dÜeset ir<>ff urfjf. h'yji r./. v»..: .» ^ii 1,2» ?j:.. 7r.'c^. p »wi nd. oft unrer-
:k4urfeH InttrMf^eftt oi. <ïr.r',. Sjz^'.- »:vy'?r, î-.Vi?*: ^-t j^^^ri a£- <» r»^^ «-r Ä/a-
f -fr «'ixriMy 5y«wAJ^f'*i<.; '.*''. *'^pi- ■: tt, 'f i *ji. € tfio *.ir\fbfnti u. r f r-
têlStwaê btze^Khnene. ?j. <f«f Jji'tr-** •/■•»":<* Arr*r7* 'Cf/'^ï^'ir«?? -y» rin AVr'* c*i.
dureh Schlafen, Hiv<r, . .>i>3;.r>*i ^--r ^ . -. Kko- f *1<... '*.•:. a.'- ^»n < 1 n ^ ^ * ^ « t r f s
(wie g.B. ein K*:r\.. EAf^'^ihn-.rri ci. .'5 ü ? 1 r. ;< 1' t * * < n < ? Ki^'Zr 'f\ne Siangf
u) N. gewMckt vrurdf. tu vo^*, rifi- -rr/ ru*« .Vf^-'n iVr 7v'// od des Wasser-
, wird diet aH<h da-iu*':\ \-*.>Z'^: r*. ■::/-,!-?.? ■3'nch an flVn-, Zit^iiinmenhin^j n\ii
pel im nd. <Br. Wb.. .^'.h*::' 3 fr, 7/ j'ZZr: ^r.pl j^z liiillus. lz\ Ai^-
« Bedtg.: Brenn- od. Sche^'^t^'^.:. :erf,*r Sipih Pf.o'.k a<. u vn:er mii lai.
am miUdttarken Ae^e*» pti<^t^.7.yir; f/j p^üill-i e:: w. Jügo. pinixL pAncîuin. ?c.
PEGELEN 710 PEK PAEK
l)ago, pegi, pepegi, pactum (befestigen, ein- 1. peie, pei, MMhichen^ Pfannkuehm.
schlagen, versenken ; befestigen, festsetzen, — c/. engl pie, ital. pighe (PasteU, Kucken),
bcstinmicn etc., z, B. auch die Grenze od. 2. peie, pei (wang., Ehrentraut, I,
die Grösse u. das Mass von Etwas u. so 385), Vaters Schwester. — Veral mni
auch: abgrenzen, abmesseyi od. messen, ein- 6 (Seh. u. L.) peie, was auch wdfd dietéBk
th eilen etc.) u. griech. pégimmi, pegniiö ße- Bedtg. haben wird u. viéUeiéht aus pede
festigen, hineinstossen, — stechen, — scMa- od. pade entstand, da peie auch für piie
gm etc., wie z. B. einen Nagel, Dorn, eine stehen kann. Wie nun aber nid, vloeks
Stange, Stosswaffe etc.) etc. denken können, — yloeden (nhd. fluüien) u. Bchroeij«,
was mit lat. peciis (cf. fê) u. unserm fangen 10 schrooijen = Bchrooden (schroten) ist, »
V. pak, pakken etc. zu derselben j/ gehört. würde zu peie od. paie aus pede od. pade
pegelen, pegeln, pögelen, pägelD, gewöhn- das mnld. (KU.) pete (avia) u. pete (lottiici
h'cn (contrah.) peilen, a) speciell den Stand filiola, filia initialiB, profilia) u. säcii», pide,
(die Höhe od. Tiefe) des Wassers od. einer padedogter (cf. Ki l. unter dem letzten ytui
Flüssigkeit messen durch Einsenken od. Ein- Ib bz. mnd. pade = nhd. Pathe (^. hld
stecken eines mit Kerben od. Zahlest ver- KU pete u. peter, snsceptor) n. pete
sehenen Steckens od. Stabes in das Wasser (susceptrix etc., promater etc.) zu rer-
od. m ein Gefäss od. auch: die Tiefe des gleichen sein.
Wassers messen mit demLoth od. Senkblei; 3. peie, s. poje.
— du kanst wol efen peilen wo £81 water 20 peie-balke, s. poje-balke.
dat d'r nog steid; — pcgel (od. peil') dat peien, s. l u. 2 paien.
tat efeu, wo £81 wiu d'r nog in is ; — de peike, penke od. paike, poike, peik etc.,
dûpte fan de se peilen; — b) überhaupt: Sack, Beutel, Tasche etc.; — héstekthmi
den Stand od. die Höhe u. Tiefe od. Ent- in de peike; — (hmpos.: bedelpeik, B^-
fernung etc. ron Etwas messen, ermessen, 25 sak; — mälpeik, in einem Sack od. Beute,
ergründen etc.; — de stand fan de stlnn' Tuch etc. eingebundener u. gar gekodOir
peilen ; — 't land peilen ; — man kan de Mehlteig = mälpût od. sakkftka — WM
dûpte fan Gods wisbcid nét peilen. — Nid. zweifellos ident. mit ags. poca (poba, poeei, ^
peilen (dasselbe) u. pegclen (saufen, cf. cf. L. Ettmüller); aengl. poke (pohe,
picbeln) ; mfläm., mnld. peghelen, peylen u. 80 poube, cf. Stratmann); ett^2.poke,pouch;
mfläm. auch pylen (metiri, mensurare, men- mnld. poke; an., iah poki; norw. ^]
suram designare, metiri vasis capacitatem, franz. pocbe, mdarü, poque, pouqae (peri)
modice sivc parcc dare), peylen (metiri saccus, bz. Barnen, (^uersaek, Beutel, 8ad^ ,
uquas bolidü) u. peylen (pensum proponere) ; Tasche), was vielleicht mü punee (BeiAA
nd. i^egeln (saufen, cf. picbeln) u. pcgeln, 85 etc.), pokke (Blatter), sowie miud., wfm,
peilen (die Tiefe des Wassers messen od. poke (cüicium, tegmen-dlicinnm), poke(eiil-
überhaupt Etwas [Stand, Tiefe, Entfernung cita), poke (ingluvies) etc. (8. weüer wttf
etc.] abmessen, beobachten u. bestimmen etc.) ; punge) u. nhd pfauchen (hlasei») t*
mnd. pegelen, peilen (dasselbe wie mnld.) ; einer u. derselben germ. V pah, pag ^fW*
(fän. pejle; schwed. pejia u. hindel.-fries. iO sehen, lärmen, blasen, auf lHa8en,a^adiiidlm
peilen (peilen in naut. Bedtg). — Zu pegel etc.) gehört, zumal da neben ags, poca owk
etc.) wie desgl. auch satl. (Ehrentraut, die Form poba (s. oben) vorkommt «.poca
//, :214) ptgclje (Spirituosen mit der Brannt- u. goth. puggs (rf. punge) wahrackeifd. heUt
weinsioage wägen) ; ûtpige]je (genau nach ein aufgeschuxitUnes u. aufgeblasenies £hMi
Etwas forschen, sorgfältig untersuchen.) 45 bezeichneten. Die germ. y puh, pug wii
pegel-, peil-stok, Visir- od. Mass-Stab, von Fick (HI, 167) mit buk wm loL
bz. Stock od. Stab zum pegeln od. peilen bucca (Blase, Backe) u. bacinam (V/. paiM
der Fässer, bz. des Standes der Flüssigkeiten etc. zusammengestellt , wozu auch muff
in denselben. pogge, pok, pucben etc. gehört.
pei, s. l u. 2 pcic. 50 peil, peilen, s. pegel, pegeleo.
pei, pêje, s. pc. peinsen, pênsen, denken, sinnen etc.; —
peichern, peigem (judendcutsch), im ver- bepeinsen, bedenken, erwägen, überlegen e(c
üchtlichen Sinn sterben, unsichtbar werden, — Nid. peinzen; mnkL, mfläm. peymeii,
verduften, sich auf u. davon machen etc.; iveysen, pensen; mnd., mhd. penien, pioKB.
— ]\v wil peigern; — be is peichert as bc 55 — Aus franz. penser; itdl. penaare; ^a^
murk dat de lücbt not rein was. — Mit port. pensar; prov. penaar, pessar (erwäge»
dem gleichbedeutenden hess. (Vit mar. Nach- etc.) u. dies mit frans» peser, üaL pctaie,
trag, pag. 477) baekern u. vielleicht auch jtrov. pcsar (wägen, wiegen) von kU. penBaie.
dem gleichbedeutenden he'iern von hebr.j}\ggeT pek, p8k, pelce, pfike, pekke, i) Mati
(matt), wovon auch pegcr, Leichnam. 60 im Stamm u. Strunk der Bäume u, PfioMtt»
PEEEL PAEEEL 711 FELGEN
ien Knochen. Fig, auch : Gehalt, davon entsteht, eine Stelle wo Wasser fliesst
Jtc.; — d'r sitt gen pêk (od. pit) u. ist od. steht, eine Wasser-Ansamtrdung
; — b) Zeugungsglied, Penis, cf. od, ein Gewässer etc. (gleichviel ob ein
Bei Cad. Müller auch der Docht rinnendes u. fliessendes od. ein stehendes,
Lampe u. den TalglicJUem, wozu 5 ob ein kleiner Fluss od. Abzugsgraben etc.,
das Binsenmark benutzt wurde. — eine Lache od, ein Sumpf, ein Meer od.
das contrah. nd. pcddik ; mnd. pedik, See etc.) bezeichnete, ganz wie auch mär
mtUd,, mftäm, peddick; wang. pedik (cf. 2 mär) u. mêr ja mancherlei verschie-
ms anscheinend ein Dimin. von ags. dene Bedtgn. haben u. dies nach dem Obigen
[mednlla, cf. pit) ist od. doch jeden- 10 auch mit dem nid u. mnd. pekel (cf. auch
wtm weäer gebüdet wurde. lat. lacus u. lacüna) der Fall zu sein
}y pftkel, Pökel, Salzlake, Salzbrühc. scheint.
ipo9. : pekel-flêsk, pekel-lierink etc. pekel-flêsk, pekel-herink, s. unter pekel.
'., mnd., nid., mnld. pekel; aengl. pekeln, päkeln, in Salzbrühe legen od.
tmgL pickle ; an., isl. pekill. Daneben 15 setzen, um Etxoas (namentlich Fleisch od.
md. (Seh. u. L.) beckel u. clev. Fische) zu conserviren od. zu erhalten u.
fand) pickel, bickel. zu bewahren. — Daher inpekebi, in Salz-
los nd. lake (Herings- Lake) nur die brühe od. auch in Salz legen (dal flêsk is
: Flüssigkeit od. Brühe hat u. ent- inpekeld) u. fig. : sich behufs der Conser-
nü lekken (tröpfeln, rinnen etc.) zu- 20 virung einhüllen, einpacken etc. ; — he hed
ihängt od. mit nhd. Lache aus lat. sük dügtig inpekeld; — he pekeld sttk so
See, Wasser etc.) entstand, so wird in as of H bakstênen dik früst.
ekel urspr. nur die Bedtg.: Brühe pekke, s. pêk.
Issigkeit, flüssiges od. fliessendes Et- pekken, a) Glasschmalz (salicomia her-
^ gehabt haben. Vergleicht man nun 25 bacea) ; — b) Igelkolbe (sparganium).
die nid. Compos. : Pekel-â (Name des pel, s. pelle.
Oroninger Morästen, bz. dem Bour- pê - laken , pei - laken , grob-, bz. rauh-
Moor entspringenden u. in den wollenes Tuch od. Zeug zu Unterröcken u.
durch den Staatensiel ausmündenden sonstigen Kleidungsstücken. — cf. pê u.
\ens in der Provinz Groningen, wo- 30 laken. — Von Jemandem, der vor übergrosser
uch die Fehncolonie Pekclä ihren Eile od. aus sonstigen Ursachen Nichts
hat), pekel-schuim (Meer-Schaum), sieht od. Alles verkehrt u. unrichtig sieht,
eld (doA Meer, die See) etc., bz. dass wird scherzhafterweise gesagt : he hed 'n
m nid. ausser der Bedtg.: Brühe pêlaken brill' up.
leiclU auch der von: Sumpf etc. 35 pelden etc.; s. pellen.
l in de pekel steken laten, Jemand pel-garst, s. pellgarst.
Brühe od. dem Sumpfe stecken lassen) p^lgen, schinden, berauben, plündern od.
ievon Meer od. See (het Bchuimcnd zwacken, drücken, kneifen, pressen etc.; —
cHeyen, das schäumende Meer durch- ûtpelgen, ausrauben, ausziehen, nackt, bloss
i) hat u. dass auch in der bei Seh. 40 u. arm machen, aussaugen etc.; — he pelgd
» mnd, Wb. angeführten Belegstelle: (schindet od. zwackt) hum nët so lank, dat
roeenstraten hebbeu de knechte, do h6 gans bl6t un nakend is; — he pelgde
inemen, kindcr in der pekel liggen hum gans ût, er kleidete od. zog, bz. er
unter pekel wohl schwerlich die sog. plünderte od. quetschte u. sog ihn total aus;
'€, sondern wohl eher eine Lache od. 45 — dat land is gans ûtpelgd, das Land ist
'pfütze od. eine Cloake , Schmutz- vollständig ausgeraubt od. ausgesogen; —
eitung, Gosse, Strassenrinne etc. zu he sügt nct üt as 'n ûtpelgdcn arfte, er sieht
fn ist, so ist es beim Vergleich der gerade so aus wie eine ausgesogene od. aus-
' pingeln u. bingeln, ])ikken u. bikkcn gcpresste, ausgequetschte, leere Erbse, wovon
hr leicht möglich, dass das Wort 50 nur noch die Haut od. der Balg übrig ist.
»ekel, pikel od. peckel, beckel, pickcl, — Mnd. pilligen, pilgen.
nü Anlehnung an griech. pége (Quelle) Es kann beim Vergleich von filleu sowohl
Weiterbildung von nid. beek; mnld., von balg (ahd. balg, palg, pale) abstammen
eke ; ags. bocc ; aengl. bek ; engl. n. = balgen, ausbalgen sein, als auch
as. beki , biki ; an. bcckr ; schwed. 55 mit pelle u. pellen od. pälen u. ital. pelare
ahd. pah, pach, bah, bach (Bach, etc. (cf. 2 palen) zusammenhängen, falls es
i>rren8, amnis) ist u. urspr. nur ein nicht etwa direct aus dem rom., bz. afranz.
des, rinnendes od. flüssiges Etwas, jjelicer (zupfen, rupfen); span. (Diez, II,
Bach-, Quell-, Fluss-Ding od. ein 160) pelizcar (kneipen, kneifen, zwacken,
was einem Bach etc. gleich ist od. 60 drücken, quetschen etc.) od. dem ital. pigliare ;
PELLE 712 PENNE
Span, pillar ; port,, prov. pilhar ; franz. piller pell-, pelle-, peUe-f aig, der mm pellei
(wegnehmen , plündern) u. mit diesem aus dienende Mahlgang einer Peldemûhlt.
lat. pilare (rupfen) od. pilarc, expilare pell-, pelle-, pelde-ginte; i. q, schOI-
(plündrrn) hervorging. garste, d. i. geschalte od. enthühete 9enU.
pelle, pell, ^él^ Schfde, Haut, abgezogene 5 pell-, pelle-, pelde-^^rte, G^rüi^e oii. Gro»
od. ahgescMite Haut, besonders von Eiern, pen von geschälter Gerste.
Gerste, Kartoffeln etc.; — kartuffels in de pell-gos, eine gerupfte Gans, h, eÜK
pollc od. pellkartuffels ; — kartuffelpell etc. Gans, die gerupft u, ihrer Federn ci
— Nid. pel; nd. (Danneil, Scham- ihres Federkleides beraubt «. kahl ist odL
lach) i)ellt' ; mnld., mfläm. pelle (pellis, iu- \0 getupft wird. — Daher aucl^ eine Gau
Nilucrum, pcricarpium, folliculus, siliqua, in- od. eine dumme Person die gerupft, §t-
voIiKTiim scminis ; tunica calix, valvuliis le- pflückt u. gehänselt wird; — ên in H
^niminuin; tosta). — Wohl mit engl, pell selskup mat altid de pellgôs wesen ; — t ii
(Ilauty Pergament, Zelle); aengl. (St rat- 'n regten pellgôs (eine dumme Person, die j
m a n n) pel ; afranz. pel (Haut etc.) ; ital. 15 sich rupfen od. hänseln lässt etc.). — Et \
])L'llo (Haut, Fell, Balg) etc. aus lat. pellis stelU tooJil für pelg-gÔB (cf. pelgen), ioA
icf. l {e\)^tcährend nid., mnld.peUe (Leichen- kann die Vorsilbe pell auch zu peUa
tuch, Bahrkleid, Bahrdecke, umbclla) ; mnd. gehören.
(Seh. II. L.) pelle (Altartuch etc.) etc. ent- pell-kartnffels, Kartoffeln mit der Schak
weder direct aus lat. palla od. mit ags. 20 pell-, pelle-, pelde-mtl, grobes, mit êer
\mc\, pell, päl, pälla (pallium; purpura, cf. Scuale od. HüUe gemischtes GerstenmM,
L. Ettmüller; od, Seidenstoff, cf. H was beim pellen der Gerste abfäUt. Es wird
Leo); aengl. (Stratmann) j}aL\,yé\\ engl. meist zu Schweinefutter verhraueht.
pall (pallium etc.) ; an., isl. pell (byssus) ; pell-, pelle-, pelde-nllei, eine Wind-
svhwed. pell, pelle, päll (eine Art Himmel 25 mülUe, die zum Schälen (pellen) der Gente,
od. Baldachin von Seidenzeug, der bei der bz. zur Fabrikation von GhUee od, Graupe»
Trauung über das Brautpaar gehalten wird) eingerichtet ist.
u. ahd. phellôl, fellôl, pfellôl; mhd. phellôl, P^H-? pelle-, pelde-stël, der sum pdles
pfellel , phelle , pfelle (feiner Seidenstoff, gebrauchte od. dienende 3Iühistein,
Gewand u. desgl. aus demselben Gefertigtes) ; 80 pell-, pelle-, pelde-wark, das Werk $i
mlat. palliolum , sowie ital., span. palio ; Getriebe in einer pell-m61en.
prov. pali; afram. pali, paile (Ueberkleid, pell-, pelle-, pelde-wind, Wind, der M§
Teppich, Baldachin) aus lat. pallium (von u. stark genug ist um zu pellen, bs. Grrn^
palla] entstand. von Gerste zu machen ; — 'n stefigen ölt-
pellen, pelden (pelle, pellst, ])elld etc.; 35 wind is de beste pellwind.
— pellde, pelldst etc. ; — is od. liet pelld), pel», pelts, Pelz, Fell etc. ; ~ he ked
schälen, häuten, enthülsen, die Haut ab- hum de pels reddt; — he krigt wat opnn
ziehen, schinden etc. ; — kartuffels etc. pellen; pels; — sé kloppen hum de pell ût -^
— he ])ol}d dat (od. hum) iit (auch Jig. im Sprichw. : wask mi de pels, man mik ni
Sinn von auskleiden, enthlössen, arm machen, 40 uêt nat. — Mit ahd, pellii; mhd, pellei,
rupfen etc.) : — garste ])ellen, Gerste schälen belliz, beiz etc. aus mkU, pellicinm h. ^mi
od. enthülsen, bz. sie auf der Mühle zu mit ital. pelliccia; frans, pelisse etc. Mi
Grütze od. Graupen machen od. mahlen, dem Femin. pellicea fx>n lat. pelliceu fM*
indem die Schale davon zwischen den Steinen od. aus Fellen) von pellis, c/. 1 fei.
abgerieben wird; — daher überhaupt auch: Ah pelser, peltser, PeUer, Kürschner.^
Grütze od. Graupen mahlen od. machen; Davon pelserstrate tu Emden.
— H is güdc wind um to pellen; — he is pelser, s. plesêr.
an 't pellen; — de m2^1en od. de müller hed penn-damn, ein Schluss- od. Schutzdnm
fan dagc 'u steligen Ostwind, so dat he gôd in einem Graben zum AbschUessen od. Ab-
pellen kan. — cf. pellmOlcu, pell wind etc. 50 schützen des Wassers, der an beiden Seitn
— Nd. (Danneil, Schanibac h) jiellen ; aus Holz besteht u. inwendig mit Erde «»■
nid. i»ellen u. (provinz., z. B. in der Pro- gefüllt ist. — Wohl = Damm sum Ab-
vinz Groningen) ]ieldeu (schälen, entJiülscn schliessen u. Abschätzen etc. (cf, 2 penBOi)
etc.); mnld. pellen (vellere, vellicarc, car- des Wassers.
])erc; decorticare, glubere, dejrlubere, gla- 55 L penne, penn (Plur. pennen), Feäer^
lirare, degl abrare), pelli'n hct ey (oxuere besonaers die als Schreibfeder benutste starke
Ovum testa). — Wohl zunächst von pelle Schwungfeder. Daher überhaupt: Schreilh
(])ellis) u. dann in der Bedtg.: vellere etc. fcder. — Compos.: pcnn-kaker, penn-likker,
auch aus franz. peler etc., cf. 2 jialen penn-mest, gôs-penn etc. — BäUuel: t ii
od. päleu. 60 fan lufen, 't hed gen läfen, t kan dk an éa
PENNE 713 PENNEN
rord gftfeiL — ÄU8 UU. penna, alat. Obermüller, II, 475 unter pindus u.
dMSt/ârpetna,patna,te(» mit Feder pinie) pinn (Nadeltocüd), pen, bin (Berg) auf
Ir) Jtur y pat (fliegen etc.) gehört. eine y mit derselben Bedtg. wie die y aV
■■6 , f 611 , piine , piD (Dimin. von kU. acus, acies etc. u. agm. eggia, mM.
peontje, pinntje), Pinne, I^ck, 5 cgge^ ecke (Ecke, Sjntze, Schneide, Bergkamm
Zwecke, Zapfen (von Höh od. Me- etc., c/. egge u. die Egge als Name des
\m od. iHos zugespitzt, od. auch vorne Waldgebirges in Westfalen) zurückzugehen
^pß) eie,, zum Ein-, Auf- od. Fest- scheinen.
bz. zum Festhalten, Festnageln, 1. pennen, Vlur. von 1 ti. 2 peune.
hen, Verschlieasen u. Verbinden; — 10 2. pennen od. pinnen (Verb, zu 2 penne),
(Suderpinne); — du must dV 'n zapfen, verzapfen, ineinander stecken od.
fioei, Nagel) in slagen, dat 't fast fügen, verbinden, schUessen, dicht machen,
^ penn (Zapfen) an de balkc makcn, abschliessen , ein- od. abdämmen etc. ; —
i ander instaken word, dat bc nut de balke mut pennd od. anpeniid (mit einem
an; — de râmen faii de fensters un 15 Zapfen versehen, bz. angespitzt) worden;
int mit pennen (od, tap])eji) in 'n — de balken, ramen, fensters etc. sunt in h\
srpennd (od. fertappt) etc. — ■ cf. ander pennd, bz. in od. mit 'n ander fer-
etc. — Nd. (Br, Wb.) penn (hol- j)ennd od ferpinnd (die Balken etc. sind mit
Hagel od. Zapfen; hölzerner Thür- Zapfen versehen n. durch Einschieben od.
i, pinn od. (Schütze) pinne (klei- 20 Einstecken derselben in die Nuthen od. Ver-
ek); mnd. pin, pinne (Pinne^ Spitze, tiefungen fest zusammengefügt u. mit ein-
Sehusterzweck, Pflock etc.; Pfrieme, ander verbunden); — 'n fenster pennen od.
tMe); nid. pen (Stachel eines Igels, ])innen (ein Fenster durch Ein- od. Auf-
n. pin (Pflock, eiserner od. hölzerner stecken einer Pinne feststecken u. ver-
hne Kopf, Zwecke, kleiner Nagel); 25 schUessen); — de döre is penud od. fer-,
rt7.^y injiâin. penne (asBuIa inspicata, to-pennd (die Tliüre ist durch einen hÖl-
ille de bois) u. pinne (pinna, spi- zernen od. eisernen Pflock od. Stecken ge-
coBpis, veruculun), aculcus), pinne, schlössen od. verschlossen etc.) ; — 't water
je (scopus, Nagel od. Knopf in der pennen od. üfi)ennen (das Wasser ah-
ibe), pinne (claTus, impages) ; aengl. 30 schUessen j absperren, bz. dämmen, abdämmen,
engl, pin; an., isl. pinni; norw., zurückhalten etc.) etc., r/. inpennd, inpennctt
pinne; dän. pind; mhd. pbinne, etc. — Nd. jûnnen u. (Br, Wb.) ])ennen,
Taget, Pflock etc.) etc. — Vielleicht topennen (riegeln, verriegeln, ver schUessen) ^
aus lat pinna (Feder, Schwung- ferpenncn (mit hölzernen Nägeln zusammen-
los^eder, Flosse; Spitze od. Zinne 35 heften); satl. (Ehrentraut, II, 193)
' Mauer , Helmspitze u. im mlat. j)enne (die Thür mit einem hölzernen Riegel
Nagel etc., cf. 1 m. 2 finne), von verschUessen) ; nid. pinnen (anzwecken, auf-
es übrigens fraglich zu sein scheint, zwecken, mit Zwecken verbinden) ; ags. (L.
^ der Bedtg. : Fe der , Schwung- Ettmülle r) j)innjan , onpinig \n (rcpa-
Flossfeder, Flosse nichteine 40 gularcetc.); fif n/7/, pinnin; engl. \i\\\ (stecken,
itbenfarm von penna «. in der Be- anstecken, heften, anheften; befestigen, zu-
titze od. Zinne mit seiner Neben- sammenbindcn, festmachen; annageln; ein-
oa nicht etwa ein gänzlich davon schrauben; einsperren, einpferchen etc.) u.
ienes Wort ist, was vielleicht mit ags. (on)pennjan; acngl. (St rat mann)
'^îkf aus allein stehenden port. (Die z, 45 pennen, bipcnnen (includere; engl. \^evL (ein-
ino (Nagel, Zwecke) u. jnno (Höhe- pferchen, einschliessen, einsperren, einengen) ;
itze); Schott. (Jamieson) pin norw., schwed. pinna; f/än. pindc (pflöcken,
iize. Hohe etc.), bz. hjmr. pin; anpflöcken, mit Pinnen festmachen, fest-
ne; an., isl. pinni (Pinne, Nagel stecken, zapfen, verzapfen, verpinnen) etc.
. ein spitzes Etwas, cf. mnd. pin, 50 — Zu 2 ])enne, bz. pinne.
}püze etc.) aus dem kelt. od. a/tgal- H. pennen (dat), das Kneipen, Zwacken,
BHilehnt ist u. womit auch das von Zwicken, Drängen im Mastdarm, bz. der
$8 u. Fick unberührt gelassene schmerzhafte stechende Drang etc. zum Stuhl-
ilnnA,pmné(Steck- od. Stechmuschel), gang, ohne dass derselbe jedoch erfolgt. —
I, norw. pinn (kleiner Spierling, bb Wie zwacken u. zwicken von Zwick (dünner
Inner Fisch) connex sein könnte, Holznagel), so wird auch dieses Wort wohl
fl. unser 2 finne (spitzige Hitzblatter, mit 2 pennen u. 2 penne (Pinne, Zwick,
eschwür mit Wurm im Schwein), Zweck, dünner Holznagel zum Einstecken,
sämmtlich wie vielleicht auch lat. bz. zum Stecken od. Stechen, Feststecken
PVeftIf od. Nadelbaum) u. kelt. (cf. GO etc.) zusammenhängen.
PENNINK 714 PERD
pennink, Pfennig. — Sprichw.: pcnninks- wind, bs. hél gên hard wôrd mër ferdragei
klôk, — (lalers-dum. — Nach der ältesten kan. — Nd. (Schambach) paepelig.
Form ahd. ])hautinc, pheiiding, pcuding etc. pepeln, päpeln, zârûich u, weichlich thun
ist CS von ahd. phaiit (Pfand) mit der En- od. sprechen, zärüich sein, zärteln etc.: —
düng ing fortgebildet u. bezeichnet es dem- 5 ho pepeld to f51 mit de kinder hemm. —
nach ein Ktwas, was einem Pfand gleicht Daher : ferpepeln, ferpäpeln, verweichlidM,
od. demselben aitspricht, bz. was als ge- verzärteln; — sê hed de kinder gans fff-
ifchlagencs Stück Edel-Metall od. geprägtes pepeld ; — de kinder Bunt so ferpepeld, dit
GeldMitck (urspr. eine kleine Silbermünze, sc glik ferkold Bünt, wen hör man 'n lochte
Denarius) Pfandwcrth hat u. statt eines 10 (Liiftchen) anweid. — Nd. (Schamback)
sonstigen Werthstückes als Pfand gegeben paepcln. — Da nd. (cf. Schambach)
u. gezahlt, sotcie auch im Handel als Tausch- auch pepel für nhd. Pappel vorkommt, 99
object gebraucht wurde. kann es sowohl wie nd. (Dann eil) päppeln
penn-kaker, Federkocher. (essen von kleinen Kindern) ein Iterat. vm
pennke. pennken, s. penntje. 15 pappen (Pappe od. Brei essen, mit Pc^
penn-likker (Federlecker , bz. Pei'son füttern etc.) als auch mit pappein (dumma
welche die Sehr eibfedern ausleckt od. ableckt), Zeug schwatzen, bz. wie kleine Kinder
Federfucîtser, Schreiber. — Nd., nid. penn- schwatzen u. spreclun) ident. sein. Yet'
od, penne-likker (dasselbe) ; mnld. penne- gleicht man indessen pepelîg zu pipelig ««
lecker (servulus a manu, librariolus). 20 pi])cn, so kann es auch mit pipeln als dm
penn-mest, Federmesser. Iterat. von pipen urspr. ident, sein, bz. vm
penn-Ord, penn-orig, scharf van Ohren, Imperf, pCp desselben abstammen,
scharfohrig, scharf- od. feinhörig, scharf peper, päper, Pfeffer, — Aus laL piyer.
u. genau hörend, sehr aufmerksam; — ho peper-, paper-bôm, Seidelbast (dapnne
is so pcnnord as de düfel) man kan hast so 25 mezer),
sagte nêt proten, of he hörd "t. — Zu pepcm, päpern, a) jifeffern, mit Pfejftr
2 penne als spitzes scharfes Etwas. bestreuen od. einreiben u, würzen; — de
penn-saghs (obs. Cad. Müller), Feder- wurst is to stark peperd; — b) prickeln^
inesser. cf. sâks. schmerzen, brennen etc. ; — de hande pepcm
1. penntje, pinntje od. pentje, piiitje v. 30 ml d'r fan, so klappde ho m! d'r iu; — in;
rwicA pennke, pennken ("Dimm. t'oit 2 penne pepern, einpfeffern; fig.: einreiben; — )it
etc.), a. ein eiserner od. messingener Pflock schal hum dat wol wer inpepem. |
od. Nagel zum Einstecken in Löcher, bz. peper-, päper-Würtel, Meerrettig. *
Feststecken u. Schliessen der Fenster u. per, pere, pÄP, p&re, Birne. — M j
Thüren, bz. zum Durch- u. Vorstecken m 35 peer; a^gs. per; engl, pear etc. am W-
eiserne Bolzen, Achsen (Bolz- od. Achsnagel), pirum.
damit dieselben nicht herausgenommen od. perammel, s. parammel.
ausgleiten können u. festsitzen; — wen du per-bom, Birnbaum,
't feilst er digt makst, must du 't i)eniitje përd, Pferd, Auch das Seil (TragteH,
(od. i)inntje) d'r wer upstcken, dat 't nêt 40 Träger), welches bogenförmig an den Äi« -
upschafen (aufgeschoben) worden kan; — hängt u. worin die Melrosen stehen, um dat
h. die auf einem Schnürriemen, bz. um Segel festzubinden, sowie femer auck ««
das eine Ende desselben befestigte Nadel, auf zwei Balken liegender (Querbalken worai^
welche durch die Schnürlöcher der Schuhe eine Mauer ruht, wetin der untere Thal
u. Kleider gesteckt wird. 45 derselben weggehrochen wird etc. heistt pêrd.
2. penntje, pinntje od. pennke, pennken, — Redensart, u. Sprichw. : fian 't pêrd ap
eine silberne Bohre, loelche in die kranken de csel kamen; — 'n gafeu përd kikt min
Zitzen de^ Vielis gesteckt wird, um das Zu- nêt in 't bek ; — de beste përde worden np
od. Verwxchsen ilerselbcn zu verhüten. — de stal sucht (auch fig, von guten MédfSkm)]
Da dieses Geräth im nid. speenzonde (d. i. 50 — beter 'n blind përd as 'n lOfl heiter
Zitzensonde, cf. spene, spänc) heisst, so wird (Ifalfter); — 't hinkende pêrd kumd achtenu;
auch dieses wohl blos die Brdtg. : Ein- — 'n godcn fôrman bi 'n wepel p5rd isnër
st ec kgeräth haben u. wie 1 penntje etc. as *t përd un wagen wörd; — iie përde de
ein Dimin. von 2 penne etc. sein. de hafer ferdéneii, de krigen sé nêt; — hê
pepelê, päpelê, Zärtlichthuerei, rerzärt- 55 arbeidt as 'n ^ërd ; — 'n hûrd pêrd un 'n
lichcndes u. verweichlichendes Gethue etc. ; lênde swäpe riden Bcharp ; — 'n wit pérd
- wat is dat för 'n pepelê mit de kinder? mut föl strei hebben; — hê »itt up 't përd
pepelîg, päpelîg, weichlich, empfindsam un söcht d'r na; — hê hed 'u gewêten, d«t
empfindlich, weinerlich etc. ; — he is (od. (Vr wol 'n kûtse mit fôr përden in umdrtien
Word) so pcpelig, dat he hél gen kolde un 60 kan; — he löpt so Btolt as 'o soldatenperd;
PEBDE-BLOEME
715
PERTRET
'n frtoinsk as 'u mölenpërd; — hc
t pârd A8 de esel up de plûmbôm;
it&tske përde ii kwäd plôgen; —
férde nêt éten un de wageus nêt
O0n was 't ^ôd fôrman weseu. —
.- ik 8ti för di, dit schal in di, dcu
ip dS, den schast d' gân. — Das
iM; mhd. pfert, pferit, phärit; ahd.
, pherfrit, parfrit, parefret, parevrit,
l; nUat parafredus, parefridus etc.
i au8 dem griech., îat, paravercdus,
Coiitpo«. von para ßei, neben etc.)
reredus wOrtlich ein Nebenpferd
%et od, nach M. Jahns (Ross u.
pag, 4) eigentlich die Benennung
Sr grösseren u. schwereren Pferde
dehe man heim cursu publico ver-
«. später avertarii nannte. Aus
edos entstand (Dies, 1, 302) auch
l palafreno; span. palafren; prov.
; fram. palefroi (Zelter).
laL yeredus betr., so erklärt der
nmmatiker Fe stus (de significatione
m) dasselbe damit: quia rhedam
weä es den M^'agen zieht). Da in-
rheda ein kelt., gall. Fremdwort ist,
9 viel wahrscheinlicher, dass auch
reredus ein Lehnwort war u. aus
U. yehorheda (Pferd) entstand, in
i wahrscheinl. einestheils die y vagh,
ihere, cf. wagen u. wegen) u. an-
füs die y radh od, ardli (cf. raden,
;. riden) steckt, wozu auch wohl das
edeg (laufen) gehört.
hblome, Löwetizalm (leontodon ta-
i)» sonst auch hundeblömc genannt.
)-dokter, Pferde-, bz. Thierarzt.
l-flësk, Pferdefleisch. — Sprichw.:
sk, dûr flcsk.
hfolk, Beiterei, Cavallerie, Gegensatz
folk al^ Infanterie.
hkötol, Pferdeapfel. — Sprichtc:
»k is, dar mut ôk für wescn," sä' de
do wul be sin pip bî 'n friskcn
tel ansteken.
hmelk, Pferdemilch.
i-t5gel, Pferdezügel.
)-tôs, Pferdezaum.
i^e; i. q. bredulje.
in, Pardon. Auch Frist, Auf schuh
h der Zahlung einer Schuldforderung.
me, s. pardune.
8, per.
'hoU.Grenze),Ziel, Endpunkt, Grenze,
ce etc. ; — gen pal of perk ; — gen
r mât etc. — Nid. perk (Park;
)latz ; Schranke, Grenze etc.); mnld.
3rk (septnm, circus, locus conclusus,
roborarium , vivarium etc.) ; mnd.
gs, pearroc, pcarruc, pearric; aengl.
parc, parrick, parrock; engl, schott. park;
gael. pâirc; kgmr, parc, ])arwg; ahd. pharrichj
pherrich; mhd. pferrich, pferch; mlat. par-
ricus,parcus; ital. paxco] span.jport.psLTqne;
5 prov. parc, i)argue; franz. parc, wovon:
parquet, parquer u. das entlehnte nhd.
Park. — Vielleicht (cf Diez, /, 306)
vofi lat. parcere (sparen, schonen, erhalten
etc.) od. sonst das mlat. parricus, parcus
10 der Bcdtg. nach besser zuerst mit ahd. perc,
perak, pereg (Berg, Ort wo man gesichert
ist, bz. eingefriedigter u. umwallter Ort) u,
pure, purag, puruc (befestigter od. einge-
hegter, umschlossener Platz, ScMoss, Castell,
15 Burg) etc. von ahd. përkan, përgan, bergan
(umschliessen, einhegen, sichern, in Sicher-
heit bringen, verbergen, bz. bergen), wo
dann das ags. pcarroc; gael. päirc; ital.
parco etc. u. ahd. pharrich etc. wieder aus
20 mlat. parricus, parcus entstanden, bz. ent-
lehnt sind.
perle-finken, s. parrel-finkcn.
Persenning, presenning, getheertes Segel-
tuch, womit man Sachen, Luken u. andere
25 Oeffnungen auf den Schiffen bedeckt od. was
man darauf befestigt, um sie vor dem Nass-
werden u. dem Eindringen des Wassers zu
schützen. — Nid., schwed., dän. presenning.
— Wohl aus preserving (welches nachBO'
30 brik auch in derselben Bedtg. gebraucht
wird) od. prescrvening (von engl, preserve ;
franz. preserver; lat. praeservare) ent-
standen.
persk, perske, l^rsich. — Nid. perzik;
35 ital. persica (contrah. pcsca) etc. — Von
pcrsicum (persischer Apfel).
pepson, Person. Der Mensch seiner
Wesenheit od. innerlichen u. ihisserlicken
Erscheinung od. auch blos seiner äusser-
40 liehen Erscheinung nach, seine Figur, Ge-
stalt etc.; — 'n grot (od. Itttjet, moi, mal
etc.) persôn ; — Compos. : frôens- od, frôs-
persôn, mans-persôu ; — fan persôn is hc
mî wol bekcnd ; — sin person kenn' ik nêt.
45 — Aus lat. persona (Maske, Figur; Figur
u. Bolle, die der Mensch auf der Welt
spielt; Bild, Figur, Abbild eines Menschen
etc.) u. dies wohl aus dem Femin. des lat.
persouus, persona etc. (sich hören od. vcr-
50 nehmen lassend, redend, blasend, spielend
etc.) von persono, persouare (durchscluillen,
erschallen, ertönen; laut rufen od. schreien,
auf einem Instrument ertönen lassen od.
Ton fortbringen, spielen, blasen etc.).
55 pertret od. portret, Portrait, Bild, Figur
etc.; — flg.: Person, Mensch; — ik heb'
nog 'n per- od, portret fan hum; — 'n old
l)ertret (ein altes Bild; ein altes Weib od.
Weibsbild, eine alte Schachtel) ; — he is 'n
60 mal pertret (er ist ein wunderlicher Mensch
PERVATSK 716 PIK
od Kauz). — Portrait ist das Partie, von Fewsnm, Flecken in der sog. knunhun
franz. portraire (abbilden) aiis îat, protra- ti. früherer AmissiU des Amtes GreetM
bere (hervorziehen ^ ans Licht bringen, er- — AU Paweshem von pawes (Pabä, tf.
scheinen machen etc.). P^us) ti. hem (Heim, Wohnsitz etc.).
pervatsk, prevâtsk, maUtiös, boshaft^ hä- 5 pî, s. pipi.
misch, feindselig, neidisch etc.: — ho is so pi<5helii, trinken, saufen etc.; — bé
'n pervâtskcn kërel, dat elk hum midt, war picheld to fftl ; — picheler, pichler, Trinker,
ho man kan ; — pcrvAtskhcid, prevatskheid Säufer. — Nd., mnd, picheln, pichelen. —
(Malice, BosJieit, Feindschaft^ Hans, feind- Ob dies Wort nicht eher von prov., afrant.
selige Gesinnung etc.) ; — ho hed dat allen 10 pichier, pechier ; span., port. piche! ; M
ût pervâtskheid dân etc., bz. dat is blôt sin bicchicre etc. (cf beker) abstammt, ah dau
pervâtsklieid west, dat \\0 dat dan hcd. — es mit dem gleichbedeutenden nd. pegeh
Von nd. (Schambach) prof at, prifat ("ilfa- (von pegel = Finte etc.) ident ist? '
lice) u. dies zweifellos mit mnd. privat, pif, feinere ScfiaUbezeichnung wie paf n
prevat, provat, pravat (Privat, heimliches 15 put* u. nur in der Zusammensetzung «ä i
Gemach, Abtritt) aus privatus von privare diesen (pif-paf-puf) gebräuchlich, ehne daa j
(berauben, ausser Verbindung setzen, für weitere Wörter davon gebildet sind. \
sich selbst nehmen etc.), sodass das nd. pi-jikkert, ein jikkert od. eine Jacke tm
^riîaX (Malice) urspr. eine private Gesinnung raulhem, grobem Woüenstcff, cf. pé. —
od. soviel als Selbstsucht, Eigennutz etc. 20 Nid. püjakker u. pUJikkcrt; nfries. (Jo-
bedeutete. hansen) pgekkat.
pese , päse , pise , pesel , päsel , pisel pijänte, s. piûnte etc.
(THmin. pêsje etc. i(. peseke, pêske, paske, 1. pik, Pech. — Nid, pek, pik; mnH.
piseke, piske)^ Ziemer eines Ochsen od. pick, peck ; nd., and., o«. pik; ags.]fit\
Stiers, Schweins etc.; — Compos.: bul-, 2h goth., an. bik; engl, pitch; oAd pëh etc.;
Bwin-pcse etc. — Nid. pees (Ochsenziemer, lat. pix; griech. pissa etc.; vergl Weitera
Sehne, Nerve, Flechse, Spannader, Bogen- unter fisk am Schlüsse,
sehne, Strang), Dimin. peesje (kleine Flechse, 2. pik, a) Inlerjection des Pickens od.
kleiner Strang, dünnes Tau etc., z. B. an Aufschiagens «. Aufstossens u, b) Uidikr
den Heringsnetzen etc.), pesing od. pccsing 30 Schlag od. Stoss etc, mit einem dünnes,
(Tauwerk od. das wovon es gemacht wird) feinen od. spitzen Etwas (s. B. mit einem
etc. ; mnld. pese (nervus) ; nd. pcsel, päsel, Stäbchen , einem Pfriemen^ dem Sdmobd,
pâsk (nervus (^euitalis tauri etc.) ; mnd. pese den Fingerspitzen etc.) od. auch ein leidiUr,
(nervus, chorda, arcus). fein schallender Schlag od. Klapps i^
pestol, s. pistol. 35 haupt; — so gaf hum 'n pik (od. tilc) op
pet, Mannsmütze, Kappe. — Nd. (Schani' de band, bz. an de nöse etc. ; — wen da \
bach) petzol; nid. pet. — cf. 1 pol. nêt Icttst, den krigBt du glik 'n pik up de
Peta, wbl. Name. iio^ers, bz. fôr de nërs. — cf. 2 pikken t.
Peter, ml. Name (Peter); — Dimin. Weiteres auch unter bikken.
Peterke (wbl. Name); — G eschin. Peters, 40 1. pik, heinüicher OroÜ, Mass elc; —
Petersen, cf. weiter : he hed 'n pik up linm. — Nd., fUd. pik. —
petersilje, Petersilie. — Aus mint, pctro-, Aus dem franz. pique in derselben Bedtg.
petrisilium , bz. petrosilinum ; griech., lat. u. urspr. eins mit pique (Lanze, cf. 3 pik),
pctroselinum ; griech. petrôseliiion (Stein- jedoch hier wohl in der Bedtg.: Stich.
Eppich) von petros (FelSj wovon auch der 45 2. pik, die plque-Farbe im Kartenspid^
Name Peter) u. selinon (Eppich), cf. hier sonst schuppen genannt.
Bclleré. 3. pîk od. pike, a) Pike, Ijonse, j^peer,
petût, fein, zierlich, hübsch, nett etc.; — gekrümmter Spitzhaken; — b) die untere
't Bügt dar in hûs all' so petût (od. petû(jes) hintere u. zuweilen auch wohl vordere Ab-
11 1, dat 't 'n waren lüst is ; — sê kumd altid 50 theilung in einem Schiff, wo es unteM am
Bo i)etût (od. petûtjes) fan dag, as of sê ût Ilintersteven (bz. am Vordersteven) gans
de glaskaste nainon is; — 'n petût meisjc; spitz n. schmal wird, cf. audiheiBobrik
— petûtjes uppassen. — Wohl aus franz. Piek bis Pieken. — .ÄTd piek ; nid. piek;
pctit ; aital. pitetto; waJlon. piti (klein etc.) mnld. p\]cV,p\}c\ie\ engl. p\Ve\nww.,sénwed.
von pito (spitziges Hölzchen, bz. spitzes, 55 pik; d<w. piik etc. — Aus rom., bs. franz.
feines, dünnes Etwas) etc., cf. Diez, I, pique; span., port. pica; ital picea, mos
3Z5 u. Weiteres auch unter pit, pint etc. mit ital. (Diez, I, 318) picco; nMiii.,jiorl
peae, s. pojo. pico; prov., franz. pic (8Anabei,Ber^lspitie
penke, s. peike. etc.); ags. pic od. piik (SpiUe^ Zinne etc.);
pe-wipken (Kinder spräche), Läuschen. 60 aengl. pic; engl, peak (SpÜMe^Ku^p^ O^fH
Pm-DRAT 717 PILE PIL
dci. ptc, peac, peik; walsch pig; bret. Da ^ikkéiformeïl mit mflâm., mtüd. pickel
Uge) ; nono,, sckwed, pigg ; dän. pig = bickel (Knöchel), he. bikkel (Beinchen
€te.) ete,, sowie weiter an., isl. plack od. Knöchelchen, womit die Kinder spielen)
pimka (pungere, stimularc, tundere) eins ist, so wird es beim Vergleich von Bein
wuerm 2 pikken u. auch mit hikken 5 alsSchreitendes u.cUs Knochen woM
Musammenhängt, sodann sich aber auch begrifflich von bikkel nicht verschie-
\eii8 m^ lat. picus u. pica berührt, den sein.
nam aber nicht weiss, o6 die Formen 1. pikkeln, s. unter pikkel.
autendem b (cf. bek u. bikken etc.) 2. pikkeln, pinkeln (nur von Kindern),
u einer y mit anlautendem h od. bh 10 pissen, uriniren. — Nd. (Dähnert,
\ u, dann wieder die mit anlautendem Schütze, Schambach) pinkeln. — cf.
T. pi(, pin^ati (ausschneiden, zur echt- schwed. pink (Urin), pinka (uriniren, sein
m, bilden, putzen, inachen, bereiten) Wasser lassen).
er y pig od. piV (hauen, schlagen, 1. pikken, pechen, pichen, mit Pech Ober-
, tchneiden, aus- od. zurechtschneiden, 15 ziehen, dicht machen od. festkleben, kleben
Bte., cf. die y kar aus skar, sowie etc. ; — ho pikt dat d'r an fast ; — de näd
MM tak) entstanden, die auch ebenso (7»j. brandemmer etc.) mat nês ferpikd worden ;
/ftr picus etc. u. nhd. Specht von — dat pikt all' an (od. up) 'n ander fast;
r/, 831) angenommene Grdform spaka — ho is rein up *t wicht fcrpikt (versessen,
e tag. y spak od. spag zurückgeht, 20 wiU nicht davon lassen). — Davon : pikkerig,
vieUeiclU urspr. Schallwurzel war u. pikrig, pikkerg (klebrig etc. ; — pikkerige
sich dann weiter wie bei klap, kaak, nngers ; — pikrig nat etc.) ; — pikkergheid
c auch die Bedtg. : schlagen, stossen (Klebrigkeit).
Üen etc. (cf. 2 pik u. 2 pikken) cnt- 2. ^ikken^ picken, scTUagen, klopfen, stossen,
f, wie ja auch für unser spaken, spek, 25 Juicken; — ho pikt hum mit de stok up de
ty spiker etc. eine y dpak od. spag fingers; — ho pikt (schlägt od. hackt etc.)
Musetten ist. d'r 'n stük of; — de dufeu pikken an 't
Irit, pik-drâd, Pechdrath, womit der fenster ; — de fSgel pikt mit sin snabel in
r die Schuhe u. Stiefel naht. de bôm, bz. appel ; — de rafen pikken hum
■ od. pîken, stechen, spiessen, auf- 30 de ôgen ût; — de höner pikken de eier
i, harpuniren etc. — Zu pike, bz. kört, bz. de körrels up; — dat pikken (od,
Ï franz. piquer etc. tikken) fan de ûr, bz. de holtwurm in de
dMgsi (Pech-Hengst), scherzhafte od. wand etc. — Nd., nid. picken ; aengl. picken ;
Benennung eines Schusters. engl, pick; an., isl. picka; norw. pikka;
Lappe, PecJikappe, eine runde Mütze 35 schwed. picka; dän. pikke etc. — Theils
ppe von Leder, die gegen das Ein» wie mnld. picken (de steenen) u. picken (ictu
Mrwgen des Wassers mit einem An- rcsecare) Nebenform von bikken, andernOieils
wm Theer od. Leinöl überstrichen ist. aber auch mit mnld. picken, hecken ; franz.
B-dftstor, pechfinster, vollständig bequer; ital. beccare; span. picar etc.
rabenschwarz etc.; — in pikkedüsterc 40 (rostrare, rostro impingere etc.) Ableitung
bs. in pikkedüstern. von bek in der Bedtg. : Schnabel, bz.
hl (nur von Kindern), Fuss, Füsschen. von pic in der Bedtg.: Spitze etc., s.
«tu. pikkelke; — he mit sm lütje unter pike.
od. ]ßikke\kcs. -- Nd., bz. äUer fries. pikkern; i. q. bikkern, bz. Iterat. von
Kehdingen, Land Wursten etc.) 45 2 pikken.
(dasselbe). Vergl. ferner nid. (v. 1. pîl, Pfeil. — Dimin. pilke u. pîltje. —
pikkel u. mfläm., mnld. pickcl van Aus lat. pilum.
tafel etc. (pes sedis, mensae etc.), 2. ^il, schnurgerade wie ein Pf eil ; — pilin
Dt (olla quae pedes habet). — Davon: de wind.^ — Auch nd., cf. Danneil etc.
, gehen (mit kleinen Schritten schnell 50 ^ pile, pil (Dimin. pflke, Plur. pilen, Dimin,
etc.; — dat kind fangd al 'n bitjc an pîlkes), die ersten sprossenden jungen u.
ein ; -^ he pikkeld d'r hen, dat 't so kurzeti Federkiele od. auch die schwachen,
hed), was auch wie pikkel im Sta- dünnen, zarten, noch fast woUigten Federn
( etc. gebraucht wird u. womit auch der jungen Vögel, sowie ferner auch die
iS amärk., nd. pickein ident. ist, wovon 55 ersten dünnen u. schwachen Barthaare bei
eil bemerkt, dass beim Ballspiel der jungen Leuten. — Aus lat. pilus (Haar,
I ffon Jemandem, der stets Miene kurzes Haar). — Daher: pîl-ânte, pîl-ftntje
vom Zid weg u. nach dem entgegen- u. pllke (nid. piel, pijl ; dith. pielken), junge
n Ende hin zu laufen, gesagt wird: Ente, die noch blos wollige u^hcuirige Federn
a gftllt nich." 60 od. pilen hat.
PIL-DOK 718 PINKE PINK
pîl-dôk ; i. q. kwildôk, Geifertuch. — Zu pînakker, 8. pin-nakker.
2 pilGii. pîn-appe], a) Tannenzapfen; — h) der
1. pilon od, pîlen, hervorkeimen, sprossen, oberste rund u, länglich spitz zulaufentk
aus- od. hertior schiessen etc. u. zwar speciell Thurmhiauf, — Nid., nd., mnd, pjDappel i
von den ersten Federn u. Barthaaren; — 5 etc.^ — Wohl von lat. piaea, hz. pinas. j
de förcii (Federn) fangen, hs. de bârd fangd pin-bank, Folterbank. \
nog man efen an to pilen. — Zu pilo, bz. pinelk, s. pinlSk. ^
aus* lat. pilarc (Haare bekommen). pingel,pingelk]okke, it/ein^Bimm^^/oc^^;
2. pilen od. pilen, Dimin. pilken (von cf pingcln.
Flüssigkeiten, bz. Speichel aus dem Munde 10 pmgel-dag, bingeldagf Bummel- od. Fan-
etc.), hervor- od. herauskmnmen, auslaufen, lenzertag. — cf. aas folgende:
rinnen, geifern etc.; — dat fat pild od. pingeln; i. j[. bingeln.
ptlkct man cfon mör; — dat kindje pild so pingsteD, pinksten, pingster, viikiterf j
stark, dat 't water hum mau so bi 't mundje pinj^stern, pinkstern, Pfingsten, Fjingstfett. \
däl lüpt. — Wohl ident. mit 1 pilcn, mit 15 pingster-achteD , der erste Montag oi
Anwendung auf Flüssigkeiten. achte Tag nach Pfingsten, auf den ehenm
3. pilen od. pilen, herausschiessen, sich wie auf pâsk-achtcn in Aurich ein Pferde-
mit Schnelligkeit fortbewegen,Jliegen, schnell markt fcdlt.
laufen, rennen etc.; — he pild d'r ût, dat pingster-blöme, a) syringa vulg.; — b)
't so 'n ärd hed. — Wohl zu pil (Pfeil), 20 cardamino praet., auch kîwîts- u. 8tö^k^
wie das gleichbedeutende kÜen od. kilcn blöme genannt; — c) statice armeria.
(hü kild d'r fit) zu kil. ping8ter-088e, Pfingst- Ochse, mit Blumen
piler od. piler, Pfeiler. — Aus mlat. u. bunten Bändern gezierter fetter Odue
pilarius i^on lat. pila. zum Schlachten auf Pfingsten ; — he is ap-
pilke, s. pil u. pile. 25 dönncrd (od. ûttakelt) as 'n pingsterone.
pille, pill, Pille, auch im fig. Sinn; — pîn-hus, Marter- od. Folterkammer.
he hed hum 'n dügtig(Mi pill gefcn. — Aus pinigen, peinigen.
lat. pila, Kugel, Ball etc. pinke, pink, tj)äer kleine Finger; —
pillen-dreiep (scherzh.), Apotheker. b) ein Endchen Wurst od. eine kleine ge-
pillerd dV wat her. — Daher: pillerdöse Wanst etc.) hebben; — d) männl GUeä,
(Schwätzerin etc., cf. rÖteldOsc); — pillerô peiiis ; — 5^ricÄw. : fan hôreu is kwftd pioken
od. pillpallcre (Schwätzerei, dummes albernes 35 krigen; — e) eine abgeschäiie essbare nwxd
Geschwätz etc.) ; — goji'iWcr (Geschwätz etc.) ; von Wollgras. — Nd. (Br. Wh.) pinkel,
— pillerske ('^c/tzcä/cerZ/O; — pillerîg, pillerg pinke (Mastdarm); nid. pink (der kUint
(plapperig etc.) etc., cf. 2 pälen etc. Finger; eine Art Schnepfe; ein eii^jâhriget
pimpel (Suhst. zu pimpoln), a. Soff; — Kalb); mnld. pinck (digitua auricalarii, mi-
\\^. is an de pimpel ; — b. Säufer ; — ho 40 nimus) ; mfläm. pinc (Finger, Klaue). —
is 'n ollen pimpel od. pillle, siippülle. In der Bedtg. : penis (cf. auch pit, pint) u.
pimpeler, pimpel -gat, pimpel - marH, kleiner Finger, sowie auch wM Wwnt-
Säufer, Saufaus etc. - - Nid. pimpelaar etc. endchen ist dieses Wort zweifelloê mit engt-
pimpeln, iciederholt u. oft in kleinen Zügen pink (Spitze, Gipfel etc.) u. aengh pinken,
trinken , der Kanne viel zusprechen , viel 45 engl, pink (fmcken, stechen, bz. auMoehen,
trinken, saufen etc. : — he pimpeld in ênen ausschneiden, durchstechen, durchbredten,
fürt; — ho pimpeld to föl; — ho hed sük durchbohren, verwunden, niederstachen etc.);
bepimpeld. — Kid. pimpelen. kgmr. pinc, pingc (Schössling, Trieb, Spitse) ;
pin, s. pinne, bz. 2 penne. span., port., cat. penca (stachligtes BlaH)
pin, Pein, Schmerz, Qual, Folter etc.; — 50 verwandt, was selbst aber wieder von pic,
Compos. : h8fd-, kop-, kûs-, lîf-pîu etc. — pig (Spitze etc., s. unter pike) nasalirt »it.
Sprichw.: hôgfârd (bz. hAfard) miit pîn ebenso wie nd. (Schambaeh) pinkea
liden ; — de würold is fnl pin, elk fôld d'r (schlagen, picken etc.) aus picken. AU
sin. — JV(/. pion ; mnd. pine ; nid. pijn ; spitzes scharfes Etwas stammt nun aber
mnld. pijup, pone ; afries. pine, pono ; wfries. 65 auch wohl das nd., mnd., nid., mnld., engl
pijn, pijune; soll, pinne; wang., helg. pîu; pinke, pink; franz. pinqne; Span, plngne,
as. pina, pîno ; aga. pin; ahd. pina, bina; \n\ico\ port. '^\nci\\e (eine Art schneller Lu^-
mhd. pine, pin; engl, pain ; franz. peine; schiffe, bz. ein kleines scharf gebautes Fischer-
itai, span. ])cna; mlat. pena etc. — Aus hoot) davon ab, ebenso wie engl, pink in der
lat. poena 60 Bedtg.: Ell ritze.
PINKE-FELL 719 PIPEN-DOPPE
éU? — Nvr in der Bedensart: röhrenförmiges Etwas überhaupt gum Durch-
Id mit pinkefellen an âlshuden, bz, blasen ad. Durchlassen von Bauch, bz. zum
I von pioken u, Häuten von Aalen, Durchlassen von Wasser etc. u. femer audh
Fdl des kleinen Fingers 9 od. = ein längeres röhrenartiges Fass, namentlich
ïïaui einer kleinen Wurste od. = ö für feinen Branntwein od. Gel etc., was
penis? — cf. pinke. etwa 2 Oxhoft fasst; — fleiten sunt holle
i ; f. úf. 2 pikkeln. pipen ; — he rôkd sin pîp tobak ; — 'n pip
f iielSj peinlich. up de afen (Ofen) od, de schörstên ; — 'n
JLe, pin-nakkep , ein peinlicher, stênen pîp (Wasserdurchlass von Stein)
ff, bz, peinlich genauer, knauseriger 10 under de weg dör leggen ; — Compos. :
Geizhals etc. tabaks-, afen- (Ofen-), schörstein-, örgel-,
pii, 8. 2 penne. büksen- (Hosen-), ölje- (Oel-) od. brandewins-
f. 2 pennen. pipe etc. Ferner auch Böhrenknochen im
Pinsel. Auch im fig. Sinn. — Bein od. Arm; — Compos.: mark-pipe
. pinsellas, bz. lat. penicillus von 15 (Markröhre, bz. Markknochen). — Nd,,
äer Bedtg.: Schwanz. mnd. pipe; nid. pijp; mnld. pype; afries.
pit (penis). P^f^' ^^^* P^P^' ^^^* P^^» ^^^; ^nhd.
lUlt, hohler Hahn, Bohr, Pfeifen- pfife ; ital. pipa, piva ; prov, p^impa ; franz.
iVohl dasselbe wie bcntc. pipe, pipeau etc., alles von pipen, bz. lat.
8. l u. 2 penntje. 20 pipare.
^er, ein Halmsauger, bz. Jemand, pipeln, Iterat. von pipen in der Bedtg. :
änke durch einen Halm (pinte) mit feiner schwacher Stimme reden, wimmern
immer nur nippket u. nicht wie etc. u. kränkeln etc. — Daher: pîpelig,
tute ordentlich trinkt. Daher fig.: klaghaft, stöhnend, schwächlich etc., cf.
'ther, engherziger, geiziger Mensch. 25 pîperîg sub c.
f. bagönje. pipen, (pipe od. pip, pipst u. pippst, pipt
Zungen- od. Steissgeschwulst der u. pippt etc.; — pêp u. pipde, pêpst «.
\e sich als kleiner weisser, verhär- pipdst etc.; — pêpen, päpen u. pipt), a.
*Jk zeigt u. leicht tödtliche Folgen piepen (von Vögeln etc.) ; mit pieperiger od.
Daher Bedensart: he hed de pip 30 feiner u. schwacher Stimme sprechen, sei es
^éht mit ihm zu Ende, er ist ein aus natürlicher Anlage od. Affeetation, od,
Todes od. Verderbens). — Es be- aus Schwäche u. Kränklichkeit etc.; — da-
Hgentüch wie nd. pipp; mnd. pip; her auch: fein, leise u. affectirt sprechen
mnld. pippe, pipse ; engl pip ; nhd. etc. od. auch : wimmern, winseln, seufzen,
?fipps etc. den Schnupfen der So jammern ^ klagen etc. (sê hed altid wat to
ibei ihnen die Nasenlöcher verstopft pipen un to stennen) u. auch: schwach sein,
Ustand dieses Wort mit mnld. pipse kränkeln etc. ; — sê plpd (od, krâkd) al
Nasenschleim, Botz, pitaita, mucus) lank wat herum ; — sê fangd an to pipen,
eichbedeutendenmlai.,bz,ital. pipit&, sê word old un swak; — b. pfeifen, einen
dieses selbst wieder mit span. pe- 40 scharfen pfeifenden Ton hören lassen, pfei-
m. pevide, pivide; prov. pepida; fend hindurchfahren, pfeifend blasen u. so
pie aus lat. pituita (zähe Feuchtig- auch überhaupt blasen, wehen etc. ; — de
Hm; Krankheit der Hühner, Pips) siiê pîpt ördentlîk, so früst 't; — de wind
''eise hervorging, dass daraus zu- p!pt dör de tauen, bz. de glifen od. bômen,
Form pivita entstand , die später 45 schörstên etc. ; — de wind pîpt mî dör de
Überging. büksen, so weid *t ; — de wind pipt d'r in,
ierject. des Pfeifens, bz. eines durch dat *t so 'n ârd hed. — Nd., mnd. piepen
nden Wind entstandenen feinen od. pipen ; nid., mnld. piepen u. pijpen (pi-
• pip! pip! sä' 't fOgelke od. mûskc pare, pipire, pipilare, sibilare, sibilum edere)
)ip ! sä' 't, do was de wind d'r ût ; 50 u. pijpen (canere tibia) ; mhd. phifen, pfifen
&' *t nërske etc. — Zu pipen. (die Pfeife blasen, pfeifen; wie ein Strahl
ip, Pfeife, mit einem od. mehreren zischend in die Höhe schiessen) etc. — Aus
versehene Bohre als kunstloseren lat. pipare von einer reduplicirten y pi, die
im Pfeifen od. Flöten, kleine Flöte; wie pa in lat. papa, papas, papula, papilla
OS.: fleit-pipe; — Bedensart. u. 55 etc. (cf. mama u. pok etc.) ein urspr. Ton-
nâ andermans pipen danseu matten od. ScImü- u. so auch Lall- od. Kinderwort
fig. Sinn); — hold' du din pipen wie pa u. ma (in papa, mama) ist.
e sak! du kanst wachten bit dat pipen-doppe, pîp-dopne. a) Pfeifenkopf;
worst ; — he sitt in 't reit un — b) Pfeifendeckel, Dec/cel des Pfeifenkopfs,
m. — Dann auch: Bohre od. ein 60 auch pîpendopsel od. pipdopsel genannt.
PIPEN-PROEKLER 720 PIHER
pîpen-prOkler, pîp-pr5kler, Gerâth zum sein, was ein gewundenes u. aeßoehUna,
Reinigen od. Ausstochern (ûtprökeln) der be, ein gekrümmtes u. in Schlangenlinien
Pfeifen. sich bewegendes Etwas, od. die Krümmung
pipen-stintje, eine Person, die faat immer einer Schlange ^etc, bezeichnet «. wozu auch
jammert u. klagte hz, viel pipt. 5 woM unser spirling gehört, zumal da unser
piper, Pfeifer. — Auch GeschlecMsname pirken auch mit spir u. spirke (die ge-
wie smidt, bakkcr etc. ringste Kleinigkeit) connex ist Da indessen
pîperî^, piprlg, pîperg. sl) voll von Röhren, unser piren (reizen od. stechen etc.) m-
hz. Röhr iaht, Schilf u. Rohrresten; — ptperige scheinend mit griech. peirâ (Spitze, SiAärfe)
t(')rf; — b) von feiner, quikcnder Stimme; 10 u, peirein (durchstechen, durchbohren dt,
— v) leicht piepend od. winselnd u. klagend, bz, bewegen od. dringen vor etc.) von ier
schwächlich^ kränklich. y par, wie auch griech. peräcin, versudie»
piperling, Klägling, Schwächling ^ kleines etc. u. peira, Versuch etc., cf. faren etc)
schwaches Wesen. verwandt ist, so kannte man bei pir all
pîp-fögel, Piepvogel, jeder Vogel der piept. 15 Wurm auch an die Bedtg.: spitz «. aekaf
— Scherzh.: der rothe Adlerorden; — hC» etc., bz. ein- u. durchdringen, durMokre»
hcd 'n pipil}gel krcgcn. (z. B. die Erde od, Holz etc.) denken.
pip-hakke, Auswuchs an der Hacke des pîrder, s. pirer.
tSprunggelenks der Pferde, auch cicr-hakkc 1. pîreD (vom Subst. ^lir), a. Wünner, üe
genannt 20 als Köder zum Fischen gebraudit weries,
pipi od. kurzweg^ auch ^î, Pisne, Urin;^ im Sande des Watts grahen od. ausgrabe»
— 't kind lied^i)ipi (od. \n) m&kd ; — pipi u. suchen etc. ; — so sunt mit tvtoi htt
im pupft (bz. pi uu pû) makou (zartere Aus- to pîren, um es to de angels to halen; —
drücke für iningcre u. cacärc u. namentlich b. mit Würmern, die auf Angeln gestedi
von^n. zu Kindern gesagt). — Davon Verb.: 25 od. mittelst Nadeln auf Faden gezogen n.
])ipieii u. picn, pissen. — Hängt es mit pipe in Bündeln zusammengebunden sind, fistMe»
u. pipen, hz. mhd. pfifen (wie ein Strahl u. so auch iiberhaupt: fischen od. Fische
zischend in die Höhe fahren, ausspritzen fangen; — sê willen morgen ût, am il to
etc., cf. tz pfeif daz bluot) zusammen, wie ptren. — Nid., mnld., mfläm. pieren (pier
vielleicht auch pissen aus einem von pipa 30 graven of zoeken); wang. (Ehrentrant,
od. pipare entstandenen pipisare (cf. pissen II, 32) piren (Aale fangen imtteM in
am Schlüsse) entstand'!^ Vergl. übrigens elgers od. Aalspeers).
auch pupû. ^ 2. pireD, genau nachsehen u. atdus,
pip-kanne (Dimin. pipkantjc), Röhren- sorgfältig sammeln etc. — Nd, (Br. Wh.)
kanne. a. eine kleinere Kanne t^on Zinn 35 piren. — Ob vom S%ichen tf. Sarnrndn éét
mit ewigem Hals u. weitem Bauch zum Säugen Würmer entlehnt u. daher eins mit 1 pvran?
der Kinder, wovon auch die ihr in der Form — Oder ist es mit nd. (Schambaeh)
gleichende Frühbirne ihren Namen hat ; — piren (gieren, begehren, geizen) ; norw. pirt
b. eine grössere Giesskanne. (kargen, knickern, geizig u. aparsam sein
pipke, Pfeifchen, kleine Tabakspfeife; 40 etc.) urspr. eins, sodass geizen etc. in äii
Röhrchen. Bedtg.: genau sein u. so weiter in die
pipkeD, mit einer kleinen (Tabaks-) Pfeife t^on: genau nachsehen u. suchen de.
gehen, eine kleine Pfeife rauchen etc. ; — überging ? — Vergl. übrigens aicdb engl.
hc löpt altid to ptpken. peer (neugierig sehen, naßforschen, mühim
pjpker, Pfeifendrechsler. 45 suchen, gucken etc.) u, das mä enoL peer
pipsk, mit dem pip od. Pips behaftet, von Stratmann identificirte aengt {nren.
kränklich etc. ^ , ^ ^ 3. piren, stechen, sticheln, reizen, ärgern,
pipsk; Ï. q. pîpelîg M. pîperîg. necken, zerren etc.; — ho pird ham nét M
pîr, Wurm, besonders der an der Nord- lank, bit dat hum *t sin aferlOpt; — ké
secküste als Köder zum Fischen gebrauch- 50 ptrde de hund erst mit 'n stok im do bét
liehe Sandtcurm (arenicola piscatorum). — do hund hum in 't bên. — Nid. piem;
Nid., mnld., mfläm. pier, pierworm (lum- dän. pirre. — 06 mit puren urspr. eins?
bricus etc.); nd. (Danneil) jnr (Regen- — cf. auch norw. purra u. por «. itkizei.
tourm), auch pir-maod (d. i. pir-made) ge- purra.
nannt; mnd. pir, pyr, wovon das Compos.: 55 pirer, pirder, pirdert, Person die gern
pîrâs (Wurm -Ans, Wurmköder). — Es stichelt, reizt, ärgert u. neckt etc.; — he il
scheint mit norw. (Jv. Aasen) pir, spir, 'n regten pirder de niks lêfer as 'n andennan
bz. \mT, spür (ein kleiner Fisch, z. B. eine argern un för 'n narr brûken mag; — ■o'n
kleine Makrele) u. pir in pir-aal (myxine olden pirdert (Aergerer, hz. QiUäigeiit) H M
glutinosa) aus dem lat. spira entstanden zu 60 gift 't man ên in de weit. — Zu 3 pIraL
1»IBE-WEIEN 721 HSTOLË
dili WÊÛSêig amhersehlanafm, um- man efen mêr, 't is d V hast ûtlopon ; —
fé», von einem Wirthshause ins dat piseld nog slV so 'n bîtje an; — b. atoM-
ém, noMschwârmen etc. — Nïd. weine in einem dünnen Strahl pissen; —
ja. de ossen stan air to piseln. — Es ist
, âa8 Essen tfom Teuer in kleinen 5 rweifeüos die ältere Fonn unseres gleich"
"e/. spir, spirke) aufnehmen u, zum bedeutenden fiseln , oberd, feisolo etc. u,
lArm, langsam u. wenig essen, nicht wird wohl mit pissen aus demselben älteren
ne^e» beim Essen, sehr wählerisch Stammwort hervorgegangen sein.
Essen ete,; — sé sitt al hen to pise-nakkf, pisnak, Gcizhah, Wucherer,
*n Ifinink. — Vergl. wang. (Ehren- 10 Blutsauger etc.
63) pirk (bei Kleinigkeiten Wasser pis-hille, pis-liorn etc., s. piss-hille etc.
Brunnen schöpfen). pisse, piss, pis, Pisse, Urin. — Nd.
pirrd. pisse ; nid. pis ; engl, piss ; franff, pisse etc.,
,; tl j. plir- od. plûr-Agd. cf. pissen.
(mH Birel, pir], ein mit Biestmilch 15 pissen, pissen, uriniren, nässen, regnen
er mehUeig, der in eineni Sack od. etc. — Bedensart. : sük in de taske pissen
f^mnden u. im Wasser gar gekocht latcn ; — legen de mAn pissen etc. — Nd.,
dann pirrel in de put heisst. mnd., nid., mnld. pissen; afries. pissia;
piue. wfrics. pissjen ; satl. pisje ; wang. \m ; aengl.
II, stechen, stossen, drücken, knei- 20 ])issen ; engl, piss ; an., isl, schwed., norw.
igen, quälen, ängstigen etc.; — de ])issa; dän. pisse; ital. pisciare, pissare;
£ken mî; — de imme liod hum wal. pis'ji; prov. pissar; franz. pisser. —
— de mflggen ]nsakken de përde ; Vergleicht man ruile u. ital, rulla , franz.
igens pisakken de hund mit 'n stok ; r6ler aus rotula , so könnte auch pissare
Skki hum nët so lank, dat ho 't 25 formell leicht aus lat. pitissarc , pytissare ;
3 d'r ût häld ; — he pisakkt de griech. pütizoin (häufig u. wiederholt spucken,
l bit up 't blöd. — Auch nd. (B r. eine Flüssigkeit ausspritzen, ausspeien etc.)
,hn er t etc.) fiiwkken (Einem stark entstanden sein, was mit unserfn spOjen,
Jemanden quälen etc.). S])eiten u. spütteru zu derselben y spn ge^
Sr, ein Thier od. Mensch das od. 30 hört. Vergl. übrigens bei Diez, t, 323
od. peinigt u. quält; — de pi- seq. auch die Möglichkeit der Entstehung
m flô; — de kürel is 'n regten aus einem rom. pi])isare ^von pipAf bz. pi-
pare, wie auch unser pi])l u. pipien (pissen)
td vielleicht desselben Ursprungs ist.
I, 8. pese. 35 piss-hille (Dimin. piss-hilleke, ])iss-hilke),
I, Gemach, Stube, Küche etc. ; — ein weinerliches, leichtklagendes ti. stöhnen-
in 80 'n lütjet piscl (od. pisolke), des, weichliches u. albernes Frauenzimmer,
Bflk d'r knap in umdreien kan. — bz. eine Person die beim geringsten Anlass
l pisel, pesel ; afries. pisel, pisle ; Thränen vergiesst u, anfängt zu toeinen. —
fries., wang. pisel ; ahd. phiesal, 40 Wohl zu pisson.
mhd, phicsel, pficscl, phisel. — piss-hürn, Piss-Ecke, Ecke zum Wasser-
» pisale, piselis, pisehim, pisalis; ablassen u. auch Ecke, aus welcher es oft
<>îâle; franz. poesIe, poéle wahr- nässt od. regnet, südwestliche Himmelsgegend;
US lat. pensilis (hangend, schwebend, — de wind sitt al wer in de ])i8S- od.
Säulen od. Schwibbogen ruhend), 45 mig-hürn.
[Uerthum von horreum pensilc u. piss-mar^rete, od. auch: mar/|;rete piss*
Uüter von domns u. camera ponsilis in H hei, der als Begentag verrufene Mar-
mach dann das mlat. pisale ent- garethen-Tag (13. Juli), der zugleich als
t eamera pisale gekürzt ist u. über- markcldafir für die nächsten 6 Wochen gilt.
\ nicht zu ebener Erde gelegenes, 50 piss-pot, a) Piss- od. Nacht- Topf ; — b)
oberes od. oben liegendes Etwas s die Blume der 1 [eckenwinde (convolvulns
\ «. dann in ähnlicher Weise wie sepium), die wegen ihrer Form auch tê-koi)kfl
(Zinne, Söller) aus solariiis, so- (Thee-Tasse) hrisst. Weil die Blume sich
iie Sonne betreffend) in die von nur hei Tag öffnet, nennt man sie hier auch
. oben liegendem Gemach, Frauen- 56 dag-blöme, wiäirend die Pflanze vom Volke
ttc überging. hier düfels-noi^rirn genannt wird.
a. (von Flüssigkeiten) in einem pistoi , pestoi , Pistole , kleines Schiess-
rahl, bz. in geringer Menge aus geioehr.
nranslaufen, fein u. dünn od. leise pistole, l*istole, die jetzt durch das neue
regnen, rieseln; — dat fat piseld 60 Münz- Gesetz ausser Cours gesetzte frühere
l>oonikaftl Koolmui. WOrterbacb. II. 4Q
PIT - 722 PLAGÖË
Goldmünze zum Werthe von fünf Beichs- Oeräuach mctchen, wiederholt mit h
thdler Gold. dem Geräusch nieder-^ hg. auf-
pit, Mark, Kern u. in der letzten Bedtg. achlagen ; — iaX rügend, dat *t p
im Flur, pitten. — Fig. : Innerstes, Bestes, hz. dat pladderd ördendlik, bo regei
hz. Gehalt, Stärke, Kraft etc. ; — de pit tx 5 de regen pladderd an de fensters, &
de kôl etc. ; — pitten ût de appels etc. ; — stênen dal. — Davon : pladdernat,
de pit is dV ût; — d'r sitt gen pit mêr in nass, so nass, dass es klatscht, â
hum. — Räthsel: wit sunt de mOren, grôn durch nass. — Nd. (Danneil, B
sunt de büren (Ueberzüge, Bälge), brûn sunt D ähner t etc.) pladdern (Flüssigke
de papen (Pfaffen, Zellenbewohner), de alle 10 Geräusch aus- od. umhergiessen t
nagt in ^t klôster slapen ; (Apfel-Kerne). — vom starken Begen, im Wasser plät
Nd., mnd., wfries., nid., mnld., mfläm. pit, ein latUes Geräusch machen, unnütz
pitte u. auch (cf, KU.) pette (meduUa, plaudern etc.); mnd., mnld. pladere
nucleus etc.) ; wang., engl, pith ; aengl. terare, importnne loqui, garrire) u. pl
pithe ; ags. pidha. 16 plaeyeren (ludere, jocari, nagari etc.
pit, pint, ml. Glied, pcnis ; — pit un kut, der Bedtg, : bkterare, bz. plaudem
bz. pint un kunt. — Compos. : bul-pit das mnd. pladeren wM mit mhd. l
(Ochsen-, bz. Stier-Ziemer). — ^d. pint; lúMem (rauschen) u. nhd. pl au de
mnd. pit, pint; nid., mnld. pint; afries. p\tidem)ident.,wdÂrend unser u.nd.^
pint^ bz. pinth, pentb, peinth ; nfries. pint. 20 (vom Geräusch des heftig niederschlo
pit-hân, ml. Glied (penis), auch krülhftn Begens etc.) mit nhd. platzen,
genannt, sehen, plätschern u, planti
pîtje-pâtje, ein alberner, schwatzhafter sowie auch wohl dem mnld, plassche
Mensch, bz. Mensch der albern u. kindisch pare aquas etc.) u, pletteren eines Un
od. läppisch spricJU. 25 ist, worOber Weiteres unter plas «. p
pitje-patjen, albern u. kindisch od. läppisch pladder-nat, s. unter pladdern. —
sprechen etc. — Wohl mit patern u. henneg, auch nd, in derselben Bedtg, gebräi
pati-pata (Geschnatter) von der Schällwurzel plAgf ^* plegen.
pat, 8, unter pote (Pfote) am Schlüsse. plAg^ Plage, Quäl, Krankheit;
pit-kol, Mark-, bz. Strunk-Kohl; auch 30 die fallende Sucht; — 't is niks a
das aus dem obern weichen u. markreichen plage in de weit; — he hed fdl p
Theile des Kohlstrunks bereitete Gemüse, — to stân had; — he lidt altid nog
Sprichw.j pitkôl deid mi d' buk fan sër, olde plage etc. — Nid, plaag;
ik ât' min daee gôn pitkôl wer. plaghe, plaeghe; nd., mnd. plage
pitske, pitsk, Peitsche. — Entlehnt aus 85 plaga; inhd. plage, pflage, phl&g (vc
dem gleichbedeutenden poln. bicz ; böhm. gesandtes Missgeschvdc, Qual, Ncih
bi5 ; kslav. bic (sprich hitsch), vom Verb. Aus lat. plaga (Schlag, Streich, Biet
poln. bic (sprich bizje); böhm. bjti; kslav, verwundender Schlag, Wunde; bildL
bij^, biti (schlagen, tödten etc.), was nach demiss, Unglück, Verlust), bz. grieé
Fick mit air, benim (ferio) u. goth. banja 40 (Schlag, Stoss, Hieb, Wunde) u, d
(Wunde), bano (Mörder); an. b&na. (tödten) ; flik-flak, flek, flikken etc., sowie uns*
aM, bano, pano ; mhd. bane, ban (Tod, Ver- verschoben gebliebenen Wörtern plagg
derben) etc., sowie ahd. panôn, banôn (qua- plakken, piek, plik-plak etc. von dt
tere etc.) u. nhd. Bahn (cf. bän) zur y Schaüwurzel plak, plag, wovon au
bhan, bha (schlagen, tödten, verwunden etc.) 45 plango etc., die in derselben Weise «
gehört. u. klap etc. aus der urspr. Bedta.:
pitsken, peitschen, schlagen, jagen, treiben od. sonus, crepitiis etc. ausser klag
etc. ; — he pitsked hum dör ; — he pitsked (cf. klage) auch die Bedtg, : reissen, .
d'r up ; — dat^ water pitsked d'r tegen an ; hauen, stossen, schlagen ete, eniwkl
— de regen pitsked hum in 't gesigt ; — 50 ^ti der auch flöken 0luchen) geh&rt.
de wind pitsked dat water dör de sil; — plAg^n, plagen, quälen, &rgem,
de wind pitsked de bômen, bz. dör de etc., sowoM sinnl, durch SMäge,
bômen etc. Stielte etc., bz, schiagen, stossen, .
pitten, kernen; — tUpHien, auskernen etc. kneifen etc., als awih von körpt
— Zu^ pit, wie auch das folgende : 55 Krankheiten u, Ut^ln , od, OMch
pittig, markig, kernig, kräftig, fest, stracten Sinn von geistiger Qual.
dicht etc, pl^gge, a) eine Éasen-Sode od. ein
piune, 8. bugönje. u. verhältnissmässig dünnes, in de
piänte, s. beute. vierkantiges Stück ausgestochenem
ylSkMem, ein platschendes od. klatschendes 60 sei es vom Chrünlande od. von der
tLAGGÉN 723 JPLAKKEiî
. dem mü Haidehraut hewacTuenen — hô sitt ferdômd nnder de plak; — hê
m Torfmoor ; — sê sunt hen to hed hum under de plak ; — f) Plage, Mühe,
■teken ; — ik hebb' mî 'n fôr plaggcn Noth etc. ; — hê hed Bin plak d'r mit had.
ér kunen laten, de ik dêls to brannen - Nd. plak od. plakk, plakko (a. Fleck,
n t fftr aetten latcn, dêls to npsetten 5 Flecken, macnla [sinnl u. tropj ; — b. ein
sl6to-kante an dêls to dekkon up de Stück od. Fetzen, Lappen^ Flicken etc., sei
n etc. brûken wil ; — he hed plaggcn ch ahgerisseny abgeschnitten, angesetzt, an-
'Soden) mit kalk un erde fermengen geklebt etc., frustum, segmentum etc.; — c.
n d'r 'n plaggen*balte (Basen-Soden- ein flaches Stück Land, sonst auch plache
^) fan mftkd, um dat naderhand as 10 u. flag, flage genannt); mnd, plack (Stück,
'Dünger) up 't land to faren; — b) Lappen, Fetzen etc.; Fleck, Schmutzfleck);
; — in én plagge liggend land; — nid. plak (flaches dickes Stück Holz zum
wirr dureheinandcr verwachsenes u. Schlageti od. Klappsen ; — Schlag od. Klapps
mder verfitztes Etwas; — dat hâr wit einem solchen Stück Holz; — flache
in én plagge in 'n ander wussen, 15 Scheibe od. Schnitt von einem Äpfel, od,
in lodere of grotcre plaggen up de vom Braten etc.; — Fleck, Flecken etc. u,
Nd, plagge u. flagge (cf. plaggen auch wie unser plak = klop) ; mhd. placke,
eahn Br, Wb. etc. u.bei Outzen)', phlacke (Fleck, Stelle, Gegend; Flecken,
flagge (flacher u. platter, dünner Flicklappen, Ijumpen, Fetzen); ags. pl&cc
ff. auch: Flicken, Fetzen , Lappen 20 (platea, area etc., cf, speciell noch piek). —
eh von Etwas, cf, auch klatte in Mit lat. plaga (Schlag etc., cf. plage) u.
m Bedtg. u, auch in der von plagge plaga (Netz, Qarn ; Teppich ; Gegend), bz,
nid, plagge (dasselbe wie sub a u. unserm flek, flake, plagge etc. u. flak, fllk-
Lohkuchen); mnld, plagghe (a. ma- flak, flekken, sowie griech, plax (Platte,
t placke, bz, flek, cf. plak; — b. 25 Fläche), lat. planca (cf planke) von einer
iloB etc. ; — c. scgestre , Stratum, u. derselben y plag, plak als urspr. Schall-
im etc. — u. d. pcniculus). — Es stamm, wobei wieder in ähnlicher Weise toie
der Lautverschiebung entgangenes bei klak, klap, klat etc. aus der Grdbdtg. :
f. gehört mit 2 flage, flake, bz. flak, ^cim\^,cve\AiQ% etc. sowohl die Bedtg.: Schlag,
flek, piek u. plak etc., sowie lat. 30 Biss, Bruch, bz. Bruchstück, Flicken etc.
Gegend etc.) zur selben y plag, plak, u. Fleck hervorgingen , während wie bei
üh lat. plaga (Schlag etc.) u. unser klêmon etc. aus der Bedtg.: Fleck od,
: u, flik, wobei ich wegen der ver- Schmutz (macula) die in plMLen zu Tage
nen Bedtgn, auf flek u. die zwn tretende Bedtg.: kleben, festsitzen, haften
lamm: klak, klat, klap etc. ^e^ôrendfen 35 etc. entstand. Vergl dieserhalb auch )útiken
' verweise. etc. u. mnld. plack-papier = klack-papier
^1 , Basen-Soden (s. plagge) aus- u. Weiteres unter plakken. — Davon (d, h,
od. aushauen etc. ; — sê sunt na 't von nid. plak, flaches Brett od. Stück Holz) :
n to plaggen. franz. plaque (Platte), plaquer (plattiren),
od. plakke, a) Interject. eines 40 während plaqiier (leimen, bz. glutinare) aus
%den Schlages od. Klappses, bz. eines nid. placken (s. unter plakken) entstand,
\en Geräusches etc., cf. unter plik plak-bülte, plak-fâlt, plak -haue, s,
\upl, plik-plak =; flik-flak od. klip-klap unter plak.
• b^ klatschender Schlag, Klapps etc.; plakken, placken; a. klappsen, scMagen
gat hum 'n plak up de haud; — daher 45 etc.; — handje plakken (das Händchen
plik-plak == flik-flak u. das Compos.: klappsen od. mri e/nfm handje-plak [flachen
plak, als flaches Brett, womit man Stück Holz etc.] schlagen) ; — de bedden
klapps auf die Händchen versetzt; (Gartenbeete) otjAskken (ab-, bz.flachschlagen
Fleck, Fläche, Stück, Scholle od. mit einem Spaten); — b. kleistern, kleben.
Fetze, BrucJUheil etc. ; — 'n witten 50 festkleben, kleben od. festsitzen machen etc. ;
'n swarten plak; — 'n hélen plak — pdtjes plakken (Tuten mittelst Kleister
— dat ligt in ôn plak ; — 'u plak aus Papier machen od, kleben) ; — paptr
Ige, flake) is; — bî plikken uq of Hnnen an de wand plakken; — he plakt
1 (s. unter plik); — d) dasselbe wie d'r 'n stük papir afer; — up 'n ander fast
8ub a; — daher: plak-bülte (ein 55 plakken; — an 'n ander plakken (an ein-
von Basen-Soden u, Erde = plaggen- ander kleben ; fig. auch : zusammengeben,
— plak-fâlt (ein Düngerhaufen aufi copuliren); — so hebben hum 'n wîf anplakt
Soden) ; — plak-haue (Hacke od. (sie haben ihm ein Weib angeklebt, bz. an*
mm Stechen od. Hauen der Basen- gehängt etc.) ; — sê hebben hum dat mit 'n
; — e) dasselbe wie klop od. kloppe ; 60 môjen prôt anplakt (sie haben ihm das mit
46*
PLAKKEN 724 PLAIïTE
tiner schönen Bcdensart angehängt); — c. (macula, c/. klak u. flek) u. Flicken, alt
hieben u. sitzen bleiben, wo festsitzen, lange das was durch Abspringen od, Ahfaüen wm
sitzen bleiben zu schxcatzen u. zu zechen Etwas etc, od. auch durch einen Schlag od,
etc. ; ~- ho ma.pr gern plakken ; — sc Bitten Stoss entstelU, Aus knicken od, brechen ete.
alle nachten bi 'n ander to plakken ; — da- 5 entstand dann wieder die Bedtg. : biegen,
her Subst: plakkcr, Üiner der fest sitzt, krümmen etc. u. hieraus auch die rm:
bz. wie angeklebt sitzen bleibt , nicht zu falten u. flechten, wie ja auch gn'eek,
Hause geht etc. ; — 't is *n oldcn plakker plékô (flechten) u. lat. pHcare, sowie plecten
(er ist ein alter Sitzer, bz. Nachtsitzer, ein u. unser flechten etc. wcihl auf eine Kpltk,
bis in die tief c Nacht hineinsitzender Zecher 10 prak, park zurückgehen. Zu iparg a«
etc.); — d. plagen, mühen, quälen etc.; — spar u. dies aus spa vergL die Bedtg.:
ho phikt silk de hélo dag of; — ho mnt platzen auch für BftATg (schwellen, strotzen,
sük d'r mit herum plakken; — e. Mmgen sprossen) bei Fick, I, 833 u, zu t^
auf, legen od. bürden auf etc.; — S(> ))1akken (spannen, ziehen, Baum u. ISrfclg haben)
hum 't air u]) de hals, bz. up de nakko. — 16 das von klak abstammende ahd. kla^
Nid. plakken (kleben, aufkleben, anschlagen, nhd. kl ecken, bz. das von flek abtiammenéi
anheften, flicken, zusammenleimen ; Etwas flekken, wo/)ei es beim Vergleich von M
flach niederwerfen ; kleben od. sitzen bleiben, klakjan von klak, bz. klac (cf. klak n. flek|
lange in einer Gesellschaft od. bei einem ganz zweifellos ist, dass auch spa, spu
Besuche sitzen bleiben, fest setzen, dingfest 20 (cf. spannen u. spinnen) urspr. ein SduH-
machen; ins Gefängniss setzen); mnld. wort war, was eben aus der Bedtg.: crepi-
placken, plecken (maculare, flecken etc.); tarc od. platzen, bersten, ausein-
])larkcn (atügere), placken (glutinare, con- andergehen etc. wieder die Bedt§.:
glutinarc), placken (linoro, ungere), placken Bauin u. Erfolg machen u. geben (netfli
ot bosetten met lecm, kalk etc. (crustare, 25 bei Fick, I,8}i9 seq. die f^ spa mit dem
incrustare, gypsare ; lutare, delutare) ; nd. secundären Erweiterungen u. dazu audi dU
(Br. Wb.) u. mnd. plakken od. placken Skr. y phal unter blad) od. sidi ausddmen
(Flecken machen; Flecken bekommen; heften, (in den Baum hinaus) entwickelte,
kleben; einzelne unordentliche Schüsse thun; plakker, a) Einer der kldH od. kleiäirt
abzwacken, erpressen, schinden, plagen etc.); 30 u. zusammen leimt; — Compos.: pû^e-plskbr
nd. (Schambach) placken (abfliegen u. etc.; — b) Einer der klebt od. kleben tkiU
mit Geräusch auf den Boden fallen) ; mhd. u. lange sitzt etc., s. unter plakken.
placken, (flicken). Dlakker«, a) Kleberei; — b) Plaekeni,
Zu der }/ plak, plag (cf. plak u. ilek, so- Schererei, Geplage etc.
wie Fick, I, GSl) sei hier noch bemerkt, 35 l.^\9Lki}ti, ein kleiner od. leichtern, sanfter
dass diese toahrschcinl. zunächst als Schall- Schlag; IHur. plaktjes, Kla^ppse, Sdüâge.
stamm aus idg. sparg, sprag (sonarc, crepi- 2. plaktje ; t. q. piekte, eine kleine Fiäeke
tare, bz. tönen, rauschen, prasseln, bersten, od. ein kleiner Fleck (d. h, Grundes).
platzen, knallen etc.) entstand, wozu ausser ^ItLnkey^lSkUk, Planke, längeres aus Balken
(cf. Fick, 1, 83:2) griech. spharagos (Ge- 40 gesägtes Brett ; — 'n plank afer de 8l6t; —
rausch) ; HL 8]>ragu (prassle) ; Ictt. sprâgt plankenschott, bcdsplank, wagenplanken etc.
(bersten, knallen, platzen, aufbrechen, her- — Bedensart: dat was de plank inis (beim
t^or keimen) etc. auch wolU unser sprekeii, Kegelschieben, statt pu dein u. dann auch
sprikke^ s])rok etc. u. vielleicht auch springen sonst bei misslungenen Unternehmungen ge-
gehört. Dieses idg. sparg wurd^ durch 45 bräuchlich). — Mit piem. pianea (SUg);
Aphäresis zu parg u. so weiter zu präg, j^ror. planca, plancha; /ranjr. plaoche(Är«KJ
])lag, wie ja auch Fick (I, 681) plag (hin aus lat. planca (Brett, Bohle), was gieitk-
u. her fahren, flackern, cf. flikkern u. falls zur y plak (cf. plak) gehört u, ent'
Hakkern etc.) als aus sparg entstanden an- weder ein flaches, plattes od. ein durch
nimmt. In ähnlicher Weise wie bei klak, 50 Spalten entstandenes Etwas bezeidmeL
klap, klat, knak etc., bz. klik, klip, klit, plante, plant, liianze. — Aus lai. planta,
knik etc. ging nun aus sonare, crepitare was neben Gewächs etc. od. das was stdb
etc.y bc. sonus, crepitus etc. die Bedtg.: entfaltet u. ausbreitet (cf.^te,^ptii/e)
platzen, spalten, reissen, knicken, brechen, auch die Bedtg.: Fusssohle (d, K die
bersten, springen, abspringen, bz. klappen, 55 In'eite Fläche od. das Flache dez Fuzses)
.schlagen, stossen, prallen etc., sowie auch : haue u. mit plat, platc, pl&ta etc. u. griech.
sprechen, schreien^ klagen (cf. klagen u. platus (breit) zu einer y plat, bz, prat =*
lat. plango) etc., bz. die subst. Bedtg. : Ge- skr. prath (ob idg. sprath alz Weiterbildung
räuHch; Riss, Bruch, Knick, Spalt etc. her- ronspar? e/. spalte, spolden, Spalter, Splitter,
vor, sowie tveiter auch die von Fleck QO s\)\iieneic.) gehört, die aus der wre^pr. Bedtg.:
PLANTEN 725 PLASSEN
wuchen, prasseln, knallen etc. in die nicht der Fcdl, so gehört es als Ettoas, was
Usern, bersten, spalten^ springen, aus- durch plassen od. einen mit Geräusch nieder-
rwhen, sich ausbreiten ti. entfaltefi fallenden liegen entsteht, entweder direct zu
iH aM9 phulla von phal, urspr, spal, plasscn etc. od. als eine flache Vertiefung,
\b y von blad, bz. griech. phullon) 5 eine kleine Wasser- Fläche mit plassou
f n. aus der letzteren beide Bedtgn, u, 1 plas zu plat in der Bedtg.: flach etc.
Uta leicht erklärt. plaske, flaches tellerförmiges Weissbrod
m der Grdbedtg. : Geräusch machen, für Kinder zu Ostern. — Mit ])letske zu
>, crepitare etc. (cf. die Stämme: lÚAiod.Dimin. von detn nhd. Fl atz, flacher
ip, — klit-klat etc.)i cf auch bei 10 dünner Kuchen = (cf. Weigand) älterem
fjf, 682) plâra (Flur, cf. flôr) von nhd. blacz, ])lacz od. md. ])latz (in platzbecke,
tKhen, schlagen), bz. unser flik-flak Bäcker solcher dünnen Kuchen).
)lak etc. u. unser ûak = flat u. plat plassf , s. 2 plas.
tavon weiter gebildeten Wörter. pjassen (plasheu), plasken, platsken,
ei, pflanzen, setzen etc.; — bômeu 16 platschen, plätschern od. klatschen, einen
iten ; — he plantd sOk d'r middeii klatschetiden Schall machen, mit schallendem
— du brûkst di nét so digt U]) im od. klatschendem Geräusch niederschlagen
u. zwar Letzteres speciell von einem starken
», Pflanzer; a. Person diej)flanzt; od. sog. Platz- liegen; — he plaskct in 't
:hw,: is de bôm grôt, is de planter 20 water herum; — dat ))lasst (od. plasket,
b. ein spitzes hölzernes Gerälh zum ])lat&ket) ürdeutlik, so uat is de grund; —
der Löcher, worin die Kartoffeln 't regend, dat H plast od. plasket, bz»
îanzt werden. klatsket od. pladderd. — Nid. plassen;
•, Pflänzchen. mnld., mfläm. i)lasschen (palpare aquas, mo-
mi^tn^ pflanzen. 25 tare aquas); nd. (Br. Wb.) plasken od.
Aljen, s. plentjen . (Bohnert, Schambach etc.) platschen ;
«r, lyianzer. mnd. plasken ; schott. plash ; schwed, plaska
M, plappern , schwatzen , plappern (platschen, plätschern, bz. aqua cum sonitu
he plappt H air üt. — Auch früher movere). Daneben auch: aengl (Strat-
ippen, plappen u. mnd. ])lep]>en, was 30 m a n n) flasken , flaschen (cf daselbst
trm flappen von einem alten unver- liascheth and wascheth zu nd. wasken u.
fn Schallstamm (cf. klappen von plasken im Br. Wb.); afranz. flasquer
ap (cf. ni^d bawes aus pajias unter (platschen, ^Mischern), was Strat mann
ntstanden zu sein scheint, sofern auch mit engl, flash (aufschlagen, flach
va flappen (s. d.) gänzlich andern 35 treffen^ die Wasserfläche mit einem Ruder,
\gs ist. — cf. auch plempen etc. bz. mit der Platte desselben) identificirt u.
8 od, (der Aussprache nach besser) was man auch durch klatschen od.
^4tch, niedrig, sumpfig, beinahe unter platschen übersetzen kann.
stehend od. mit dem Wasserstande Vergleicht man nhd. Klatsch, klat-
^ébung gleich; — dat land is plas, 40 sehen etc., bz. nid. klas, klassen; engl.
man efeu bäfeu water. — cf. plassig clash etc., bz. unser klats, klatsen etc. von
'olgende: klat = ahd. klaz, so ist es klar, dass auch
ê (plash) od. plasse (plashe), Ifütze, die obigen Verba ebenso wie flit u. plat, bz.
Ixiche od. eigentl. eine niedrige unser fläter u. pläter etc. auf einen Stamm
ine flache Vertiefung, ein Loch etc. 45 plat (älter hochd. blaz, plaz) zurückgehen,
^asser steht, — Compos. : water-plas der entweder ein urspr. Schallstamm wie
-Pfütze etc.). — Nid. plas; mnld. klaj), klat etc., ist, od. aus der Bedtg.:
Bch (palus, lacuua; fossa in qua stat spalten, reissen, bersten, brechen etc. (cf
;€ii^^ plasche ; e/i(//. plash. Daneben z. B. nhd. prasseln in seiner Connexität
\ratmann): aengl. flashe, flosche; 50 mit nhd. bersten od. an. braka [prasseln]
flache (lacuna) ; engl, (j)rovinz.) von goth. brikan , brak ctc , — od. lat.
Hner Pfuhl). — Da es formell genau fragor von frango etc.) in die Bedtg.: kra-
Flasche, bz. dem gleichbedeutenden chen, bz, einen Schall od. ein Geräusch
Mche, plasche, afranz. flascho, serb. machen u. so auch in die subst. Bedtg.:
cf. flesse) stimmt, so könnte es auch 55 Schall od. lautes Geräusch, sonus,
ebenso wie Flasche aus lat. crepitus etc., bz. dasselbe wie Klajtps od.
i entstanden u. aus der Bedtg.: Ge- Klatsch als Schall-lnterjection od. Schall
-eschirr etc. in die von : flaches u. Geräusch nachahmendes u. bezeichnendes
iriiges Etwas, od. flache Vertiefung Wort überging, wie es ja ganz zweifellos
rgegangen sein, ist dies indessen 60 ist, dass der Stamm plas in nid, plas-regen
PLASSEN 726 PLAT
mit platz in nhd. Platz-Eegen (cf. schott. plassfg, wässerig, pfüUig, sumpfig ete^
plash of raio, a heavy fall of rain) ident. bz. (von Grund und Boden) platsch^ od, io
igt u. nur das schallende od. klatschende voll von Wasser, dass es klatscht od, pkUstM,
Geräusch eines heftig niederschlagenden od, wenn man darin geht — Engl plashy. —
2)rasselnden Begens bezeichnet u, dass nun 6 cf. 1 ti. 2 plas u. plassen.
weiter auch das obige ])la8sen od, platskeD, plaster, l^flaster (auf Wunden) u, aud
nhd. platschen etc. von Hause aus das- in stênplâster dasselbe wie nhd. Pflaster
selbe Verb, wie nhd. platzen ist. Ver- in lyicistcrstein, Steinpflaster. Es wird aber
gleicht man nun weiter skr. phull (sc ex- auch in bildlicher BedUf. gebraucht, ob ein
paodere, florescere) aus phulla von phal 10 Schmerz u, Leid killendes Etwas, od als ein»
(tiudi, dirumpi etc.), sowie unser plat = an. Vergütung für zugefi^tes Leid, ufie wir M.R
flatr. flau etc. (cf. auch plate, plats = nhd, von Jemandem, der einem An^km dafür €m
Platte u. Platz) u. griech. platos etc. Stück Geld in die Hand drückt od, zM
von der y prath, urspr. prat (sich aus- auch sagen: he hed hum dV 'n pl&ster np
breiten u. entfalten), so ist es wohl zweifeh 16 legd. >- Sonst pleister, c/. dieses u. pleisten.
los, dass dieses skr. praüi urspr. auch die — Pflaster entstand iMÛumntlick ast
Bedtg. : bersten, platzen, od. spalten, klaffen, griech. emplastron, was mit dem gUidAt-
auseinander gehen, sich öffnen u, weiten, deutenden emplaston zu em-plasBö, atL oh
Platz u. Puum machen (cf. nhd. klecken ^\a,iiö(darin',darauf streichen od. schnUeres,
von klak, bz. flecken von flak unter flekken) 20 verschmieren, verkitten, verstopfen etc) §t-
hatte u. demnach auch nicht allein das hört, D(is einfache griech, pUamöf att. pliXiô
Thema von griech. platús u. unserm plat, (bilden, formen, gehalten) hat indessen o»-
an, flat etc. Qtlatt, flach, ausgebreitet, eben scheinend eigentl, die Bed^.:drüdten,knäen,
etc.), sowie von plate u. plats (bz. nhd. sodass em-^HaaBO demnach savid als : dari»-
Platz), sondern auch die y von nhd. 25 od. darauf drücken bedeutet. Vergleicht ms%
platzen u. des obigen plasseii (cf. auch übrigens die y kar (machen etc) ausúu
proteuy prötjen, prüttclu etc., sowie iv eueres (spcdten, hauen, schneiden etc.) n. takik
unter potc, pôt) isi, wobei sich eben auch (faccrc, fabricari, od. urspr. frangere, dine-
wieder wie beim an. braka (prasseln) von care, Andere) als Weiterbildung von tak
goth. brikan (brechen, bersten) etc. (s. oben) 30 (hauen, behauen, od schneiden, besdmeide»
aus: brechen od. bersten, spalten, auseiu' etc.), so kann man für plassö od. pltttö
ander gehen, platzen etc. auch wieder die auch die Grdbdtg, : sMagen, hcuEcm, tpaUe»,
Bedtg. : schallendes Geräusch , od. lauter schneiden, steche, stossen, od. auch die von:
Schall (fragor, crepitus etc.) entwickelt haben knicken, brechen, biegen, eusamtnendrüdsei^
kann, da ja diese Bedtg. ebenw wie in 35 etc. annehtnen, da ja dieses ylsMö od. pUiib
Klatsche u. klatschen auch in nhd, jedenfalls mit grtech. platos (breit, iladk.
Platsche (flaches Brett, um damit eben u. ausgedehnt) zu derselben y geh&rt, die ja
flach u. platt zu schlagen), platschen eben aus der Bedtg, : brechen, bergen, spaltet^
(mit Schall aufschlagend niederfallen, kiut klaffen etc. in die von: auseinander gihen,
schallend schlagen) ebensowohl wie auch in 40 sich öffnen u. entfaUen, sich ausbreiten u. aus-
platzen (klatschen, schwatzen, plaudern, dehnen etc. überging, worüber das Weitere
mit der Bede herausplatzen, bz. Etwas aits- unter plat u. plassen zu vergleichen isL
platzen etc.), Platzregen u. nhd. platzen plâstern, pflastern, in verschiedenen Be-
(schlagen, dass es schallend niederfährt, mit dtgn., wie auch nhd. pflastern. Sonst tf.
Schall bersten, auseinander springen, knallen 45 pleistcru.
etc., bz. bersten, auseinander springen, Oeff- plat, ^tlatt, fluch, eben, gerade etc. ; — h6
nung u. Baum od. Platz machen etc., cf. haud dat (od. hum) plat ; — so plat at 'n
Platsche, platschen, bz. 1, 2 u. S Platz u, pankôk ; — ôu plat slän (Einen ed. Jeman-
platz u. platzen bei Weigand) etc. zu tlen breit schlagen); — 'n platten fôt; —
Tage tritt u. auch unser ]il(^tleru mit nM. 50 'u plat hûs od. dak; — 'n platten panne etc;
platzen von derselben y abstammt, — platter as plat kau ^ nêt; — 't platste
Vergleicht man nun aber V\vik,\in\Vk^\\ von stük land; — plat makeu (ptatt od.fla(h
kiiak u. kni])peu von kuap, so erklärt sich auch machen, plätten, ebenen) ; — piatland (Élach-
leicJU wieder das engl, plash (die Zweige biegen land, als Gegensatz zu Hochland od. gebir-
u.flechtenod. in einander schlingen; dieselben 6b giges Lanfl) ; — up 't platte land wanen
beschneiden od. kappen; Mö)^ etc. an- od. (auf dem platten Lande fais Gegeusats wm
befeuchten u. anrühren etc.) als mit plasseu Stadt] wohnen); — plat-dfttsk (FlaUr od.
od. platschen desselben Ursprungs, Niederdeutsch, als Gegensats van Hodk-
Weiteres s. auch noch unter plaster, so- deutsch) ; — he prôtd plat (er spricht plaä
me unter brêd. 60 od, allgemein verstândli^, od, auch: er
PLATE PLAT 727 PLEGE
iêderdeutach) ; — hê kan gên plat plat-fútjf8, a) Plur, von platfôlje; — b)
— plal in 't gosigt seggea (gerade Aao, von platfôt in der Bedtg. : plaUfüssig,
hi sagen) ; — plat ût (gerade aus) ; mit od. auf platten Füssen ; — he löpt
knd plat maken; — dat hûs ligd platfoljes.
9 Haus liegt nieder od, nieder- 6 plat-gat, PkUt-Ärschj Einer der einen
; »- he f ul plat dal (er fiel jüaU platten Hintern hat. Auch ein Schiff mit
rangen Lange nach nieder) ; — he flachem Hintertheü, — Nid. platgat. — cf.
up de däle ; — sîu geld ua gôd ruad^at in der zweiten Bedtg.
(sein Geld u, Gut verthun) ; — he platje, kleine Platte, DinUn. von plate.
t mit de lue (er ist so niedrig od. 10 platje, loser ScJiwätzer, loser Vogel, Spass'
umgänglich etc. mit den Leuten, nicht vogel etc. — Nid. platje.
4g etc.); — he geid so plat mit sm plStje, aXberne Person, Person die albern
nem Gesinde) um, as of 't siii's sjjricht u. cUbern thut od, sich albern ge-
int etc. — Nd., mnd., nid., mnld., berdet; — 'n platje fan 'n wicht.
lengl., schott, etc. plat od, platte zu- 16 plStjen, dummes albernes Zeug schunitzen,
7hl OMS franz, plat (flach etc.), was sich albern bezeigen u. geberden etc. ; — Bê
gleichbedeutenden ital, platto wahr- plätjed wat mit de kinder herum ; — du
iU8 griech. platús (platt, breit) ent- must nét so plâtjen od. plâtjerig weseu.
tnü ags., engl, flat ; an. flatr, flatt, plStjerîg, albern.
\, flach etc.) zur y skr. prath (sich 20 plat-lûs, Filz-Laus (Pedic. pubis).
%, od. eigentl.: spalten, platzen, plats, platte, Platz, Stelle, Baum, Ort,
auseinander gehen , sich öffnen u. Wohnort, Bauernhof; — up sin pläts setten ;
eh entfaUen etc., cf. Weiteres unter — elk up BÎn plâts ; — hîr ter plâtse ; —
plassen etc.) gehört. plâts maken ; — he is dar in pläts fan hum
}\9X^Platte,plattes od. flaches Ftwas 26 sitten gän; — he is fan 'n frömden pläts
V Hotz od. Metaü in der verschie- ua hir kamen ; — fan éu pläts na de ander
ïrösse od. Form u. zu mancherlei trekken ; — 'u pläts mit hunderd dimt land ;
^ Sodann auch: eine breite flache — he wil dré plätsen (Höfe, Landgüter)
:, sofern sie eine grössere Aus- ferkôpeu laten. — Nid. pi&Siis; mnld. plsieise;
hat u. regelmässig bei jeder Fluth 30 goth. platja ; mhd. blaz, plaz, platz ; mnd.
rmmt wird, wie sich dergl. plateu plas. — Mit franz. place; üal. piazza;
wf dem Wattenmeer zwischen un- span., port. plaza, pla^a, plassa; mkU.
sie u. den Inseln finden, — Aus placea aus lat. platea u. dies aus griech,
até (breite platte Fläche, Platte) plateia von platûs, cf. ^lat.
ui platiis (cf. plat) von derselben 35 plat-sâd; i. q. swiuegras 2 = Vogel-
knöterig.
breites, bz. grosses, weites Maul, plätsen, Platz geben, setzen, stellen, hin-
aul. Schwatzmaul etc. ; auch per- setzen etc. ; — he plätst dat (od. sük) dar
hwatzmaul, lauter Schwätzer etc. ; hen ; — ferplätsen (versetzen, verstellen), —
in pläter etc. — Nd. pläter (Maul; 10 umplätsen, — henplätseu etc.
^), plätermnul (Schwätz er maul) ; platsken, s. plasseu.
«r (Schwätzer). — Wohl von plat platte, a) Flache, Fläche; — dat platte
' von flat. fau 't hüs etc. ; — up H platte fan de fôt
2 laut schwätzen, 2)lappern, plaudern (Fussfläche, Fusssohle) to stän kamen; —
KTd. pläteru; mnd. pletereu. — Zu 46 b) das Niederdeutsche; — he kan *t platte
ie flätern zu fläter. nêt fers tau.
k, Plattfisch. platter, s. plat.
tf Plattfuss; — pîl-âutje-platfôt. — plege, Dläge, Pflege, Sorge, Obhut etc.,
platfôls (plattfiASsig , mit platten bz. für das Wohlsein u. Gedeihen Sorge
üssen etc.) ; — he tredt platfôts to ; 50 tragende Behandlung, sorgsame Aufwartung
»t d'r platfôts afer hen. u. Bedienung od. überhaupt: Behandluty,
kje (Dimin. von platfôt), Platt- Aufwartung, Bedienung etc.; — he is sin
plattes Füsschen. plege anbefalen un aferlaten; — he hed
tjen, mit od. auf platten Füssen od. hum in plege namen ; — dat kind hed sin
1 gehen; ohne Schlittschuh auf dem 55 liege un plege nêt gôd had; — de kranke
m od. gleiten. is hör plege allen aferlaten un hör plege
tjer, Einer der mit platten Füssen hed he 't allen to f erdanken, dat he wer
iissig auf dem Eise gelU u. gleitet; beter worden is. — Nd.y mnd. plege; mnld.
MTt: platfôtjers ût de sid; schofel- pleghe (Pflege, Besorgung; Gebrauch, Ge-
rbi. 60 wohnheit, Sitte; Dienst od, Leistung, Geld-
PLËGS.MAN 7S0 PLEMPEN
plêgs-man, plSgs-man (Flur, plégs-lüde, (od, flake, flarre) la od. 'n is-pleit (eint
plôgs-me), ein Mann, der den Maurern u. Platte od, ScJholle Eis, eine Eisplattc od.
Zimmerleuten in allen Stücken aufwartet Eisscholle). — cf. dazu auch ml (B r. IFA.,
u. sie in u. mit allem Benöthigten bedient. 330) plitc (Plattfisch, Scholle); wnd. (Sek
— Zu plegeu. 5 u.L.) plotz u, nhd. (Wtigand) Piaute,
plê^ster, plftgMter, Pfleyster, Pflegerin, Plötze (kurzer breiter Degen), sowie oM
piegtig, gemessen, würdevoll^ feierlich, (KU) plotte (g^us gladii latam ?aldc^
festlich; — lié löpt d'r 80 plegtig heu, breve et tenue), sowie: mnd. plite, pleite;
dat bô gêu mînc fertrekt, weu hum wcl nid. pleit ; mnld. pleyte (navis Ltfga et plau,
grötd ; — h(î geid up 't i)lcgtig8te angedaii 10 bz, ein pkUtes od, flaches Schiff, ein Sehif
Uli gckledt ua de karke; — up de ])legtig8tü mit plattem Boden).
wîbc. — Nid, plegtig od. plecktig (feierlich, 2. pleite fn der Redensart: he u pleite
festlich , stattlich , ansehtilicfi etc.) ; mnld. gau (a. er ist mit Hinterlassung von Schuldm
l)lcchtigh , plichtig (deviuctus , obiioxius, flüchtig geworden od. durchgegangen ; — h.
obligatus, qui debet; dubitus). — Zu pligt, 15 er ist kaput gegangen od. er hat Bankerült
bz, plicbt u. urspr. soviel als: so wie gemadU); — dat is pleite g&u (das ist jUte»
Sitte u. Pflicht es erfordert, bz. so wie od, verloren gegangen); — he is pleite (er
es dieser od. der betr. Sache u. Gelegen- ist bankerott); — he hed i^leite mftkt (er
Jieit nach erforderlich od, derselben ange- hat Bankerott gemacht). ^ Es ist dasjuL-
messen ist. 20 deutsche pleite aus jüÜL plêt& (Flucht) w»
pleie, Plur, ploicu, Uölzer am WebstiiM, hebr. palat (er ist entwischt),
an welchen der Kamm aufgehängt ist u. pleiten, einen Bechtshandd führen, pm-
schwebend erluiUen wird, cessiren etc. ; — he mag niks lêfer as pleiten;
plein, offener, freier, ebener Platz, — Nid. — he hed all' un geld ferpleitd ; — he plald
plein. — Aus franz. plaiue von lat. ])lauu8. 25 altid mit elk un ên. — AUes Spri^w.:
pleiHter, Pflaster ; speciell der Wandputz pleit' uêt um 'n kö, gif lêfer ên tô, odL «k
od, der Kalk-, Lehm-, Gips- Verputz einer es jetzt (weit es sich jetzt hei einem Procm
Mauer. — Nid. i)leiBter (Pflaster ; Mörtel, so sel^r um die Form handelt u. auch üi
Kalk, Gips zum Verputz der Wand). — Gerichts- u, Advocaten-GebOIireH viel höher
Aus afranz, plaistre (geplätteter Fussboden, 30 als früher sind) heisst : pleit* nét um 'n kö,
Eatrich); nfranz. plâtro (Gips), was mit gif lêfer twc tô. — Nd., nid. pleiten ; wiul.
ital piA^iTix (Metall-Platte; desgl. eine ital., plcitcu, pleten, ploiteo; afries. plaitia;
span. u. türk. Silber-Münze) ebenso wie wfries, plachtjen. — Wohl zunächst von M
plâsteraasemphistrum, 6^.(;r<ec/(. cmplastron pleit; mnld. pleyte; mnd, pleit, ploit; afrist,
entst<ind. 35 plait, placht (Eechtshandel, Process), wss
pleistern, a) schmieren, kleben, verputzen, mit franz. plait, plaid; afranz. plaid;tiror.
mit neuem Putz od, einem neuen Anstrich plait, plag ; port. pleito, preito ; span. pfeito;
versehen, l^öchcr ausbessern, bessern, flicken ital. (Diez, i, 317) piato (Bechl^iiimâÂ,
etc. ; — he plcisterd de gatou wat digt ; — Vertrag) aus lat, placitum entstand, wddui
de gefel niut uêis pleisttTd (od. wer wat 40 im Mittelalter dieBedtg.: Versammlung zur
ui^pleistcrd) worden ; — he ])lei8terd siu liiis Verhandlung unditiger Staatssaelien halti
wat u]); — de bükseii (Hose) etc. niut u, wovon Verb,: üaL piatare, piateggiare ;
plcisterd worden ; — b) kleben an, festkleben span, pleitear ; port. preitejar ; prot. plaideiar;
wo, sitzen bleiben wo, sich festsetzen wo afranz, plaidier, plaidoier ; franz. pfeider etc
zum Ausruhen od. zur Erholung, in od, bei 45 weitergebildet ist.
einem Wirtfishause anhiUten etc. ; — hir piek, Fleck, Fläche, Landstrich ete. ; —
willen WÎ man efen jdcisteru, um wat to dat ligd all' in en piek (od. up êu piek) to-
cten un to drinken un uns 'n bitje ût to sameu; — 'u hêleu piek land; — 'nplekSi
rüsten ; — he plcisterd aferal so lank (bleibt etc. — Nid. piek. — Nebenform von plak
überall so lange sitzen), dat lie hast hei uet 50 m der Bedtg, sab b.
wer aferkumd; — wi hebbcu t'aii hir na \}\em^en, ins Wasser sddagen, stossen od.
Kmdcu h(Mi man cnmäl plcisterd. — Davon: werfen, dass es ein schallendes GeräusA
gcplcisti*r (a. Geschmiere, Geklebe, Gejlicke macht, Wcuiser mit Geräusch aus Etmos
etc. ; — b. langes Sitzenbleiben wt), öfteres herausgiessen u. umher werfen od. sdUeudern,
Anhalten wo etc.): — pleisterplats (Platz 55 Wohl mit plemperu, plimpeni, plampen
wo man sitzen bleibt od. anhält um sich zu (cf, auch pumpe, pumpen), plumpsen etc.,
erquicken n. auszuruhen). — Nid. pleisteren. bz. an,, isl. plampa (rigide et mstice incedi)
— Zu pleistcr. von einem olfs. Fer6. plimpao, plamp, plump,
1. pleite od. pleit, ein flaches u, breites plumpau, was ich als Schau naehahmesidei
Stück, bz, eine Platte od. Scholle; — 'n pleite 60 Wort (cf. klappen, klimpern etc) Mullil^ipen,
PLBBIPERN 781 PLETTERN
«. flappen (klatschen, schwatzen, weg ; — du must nét so p]entjen, du mäkst
etc,) de. wm demselben europ. mi 't je all' nat un fill ; — dat water plentjed
irp, palp (plap, nasal, plamp) o^ dV afer etc. — Mit nhd, platschen (cf,
Fick (II, 158 tt. 603) für lat. plassen etc.) eines Ursprungs. — cf. auch
'vom Geschrei des Geiers), lit. 6 pluutjen u. nd, (Br. Wh.) plentcru (ver-
aipti (schnarren), parplys (Maul- schleudern), was heim Vergleich unsers
e), plopiu, plopti (plärre^i etc.) plempern von plempeu u. unsers plumpen
I. oIb eweifelios blas ein unarttcu- zu pluntjen auch mit unserm plentjen connex
lusch lautlich nachmalender ScJiaü' ist. Da aber die Stämme flat ti. plat (cf.
:h für sonstige Schallwörter (ausser 10 plat, sowie fläter u. pläter) urspr. eins sind,
'e Stämme: Aap, flip, flup u. den so erklärt sich auch die begriffliche Ver-
''ârtem auch vielleicht für unser wandtschaft von flenteru, flentsken mit nd.
bluffen tf. toenn für plump od. (Br. Wh.) flentern u. nd. plentern.
plumpen, plumpsen, dknn auch plesêr, pelsêr, Plaisir, Spass, Vergnügen,
u. plnffen = nid. plof u. ploiTcn) 15 Lust etc.; — ût (od. für) pleser un mallig-
1 gelten kann. heid ; — he lett hum für plesêr (zum Spass,
ipen, bz. dem obigen urspr. plimpan, hz. ohne Zweck, umsonst) dar hcn lôpen ;
mp, plumpan ^eAdr^ au^s^ plumpen — dat is warhaftig gen plesêr sük nat
nserm plempern u. plimpern auch regen to laten ; — wi hebben dar fBl plesér
nd. (Br. Wh., III, 328) plampe 20 had. — Davon: vXesetXik ^laisirUch, spass-
%mbach) plempe (kurzer breiter haß, vergnüglich etc.); — plesêrlikhcid
'. Degen mit breiter flacher Klinge), (FlaisirlicMeit etc.) ; — plescrmaker (Plaisir-
Wort auch wohl auf die Bedtg. : macher, Spassmacher, Vergnügenmacher etc.).
ich schlagen od. klappen, klappsen, — Das franz. plaisir u. dies mit franz.
ete. (cf. flappen) zurückgeht. 25 plaisant von plaire aus lat. placere.
m (Iterat. von plcmpen), mit Ge- ^leUke (Flur. pXeiskcs), ein kleiner flacher
I. ohne Rücksicht darauf, ob es dünner Kuchen von Zucker u. Mehh früher
ii od. sonstigen Schaden leidet) hier als Confect gebraucht. — Cumpos. :
chmeissen od. schleudern etc. ; — sukker- od. zukker-pletske. — cf. plaske,
Sri d'r mit herum as of 't uiks 30 bz. md. platz od. platze, wovon auch dies
'herumplemperu (herunischîcudern, ein Dimin. ist.
endern); — l*erplem])ern (verschteu- plettern, schmettern^ mit Gewalt (woran)
werfen, verschwenden etc.); — he schlagen od. werfen, dass es zerbricht und
•d sin geld un gôd ; — liê hed sük zerschellt etc. ; — he pletterd dat an de wand ;
•d (er hat sich verscMeudert od. 35 — to- od. terplettern (zerschmettern, in
'en, weggeschmissen etc., z. B. sich tausend Stücke werfen od. zerschlagen, bz.
em Stande od. an eine niedrige, zerspringen machen); — ferplettern (zer-
». schlecJUe Person verheirathet). schmettern, zerschlagen, zertnalmen etc.;
'chütze, Dähnert, Danneil zerbersten u. zersjtrinaen imcJien); — *t is
[>ern, verplempern od. plämperii. 40 air ter- od. fer-pletterd un in dûsend stükken
Kloben, Holzkloben, derber Holz- hauen od. ut 'n ander fallen. — Nid.
Knittel etc.; — he kumd dar mit pletleren (zerschmettern, zertreten, zerquet-
holt anslepeu, de he kCim drageu sehen) , vcr]>Ietteren (zerschmettern , zer-
ê smêt hum 'u plenter an de kop, stampfen, zertreten, verquetschen,vernic}Uen);
de bênen. — Wohl mit palter 45 mnUl. plettercn (obterere, exculcare). --
Î. VergL indessen auch spliuter Iterat. bz. Frequentat. von mnld. pletten
n, wie palte u. palter auch zu (conculcare, contundere, obterere, conterere
lualter stimmen. «tc.) = wfries. (Jap ix) plettjeu. — Com-
1, plantjen, plantschen, mit schal- pos. : for-plettjen = mnld. verpletten, ver-
fräusch ins Wasser schlagen od. 50 pletteren (conculcare, obterere, oppriraere,
darin mit den Händen herum- calcando sive premendo laedere), welches
dass es klatscht, Wasser od. son- pletten mU mnld. pletten (pMUen od. platt
Hakeiten mit platzendem Geräusch machen, platt drucken, platt pressen, platt
iraiessen u. umher werfen, dass quetschen, zerquetscheti, zerkleinern etc., bz.
. Lachen entstehen, überflicssen u. 55 yerbrijzelen etc., cf. auch mnd. vorpletten
hendem Tone niederschlagen, bz. beiSch.u.L. tnder BeUgstelle : ^e won\^n
\ worüber hinschlagen; - ho mit groter fwarheid der piue vordrucket
1 't water herum • — ho plen^eil unde verplettet etc. von plat (cf. goth.
afer Me -Vicht! dW de plats; ahd. plez, Lappen, Flicken,/^
Schtig, du plengest sc je all' 60 u. lU. plotis, Stück etc.) weitergebildet u.
FLICHT 7S2 PLIE
aucJi dasselbe Wort wie aengl. (St rat- (falten, in einander legen, einwickdn, ut'
manu) platten, plettcu; ags. plättau u. flechten etc) gekoren, wa9 tunäcKst wokl
(Schamhach) plettcn (t'erire, ruinpere) aus (cf. Stratmann unter plechcfo) an
ist, wie auch nd. (cf. Schambach unter afrant. plccier, plessier enUtand. Möf-
plunneu) plettü (zerrissenes Etwas, Fetze 5 licherweise jedoch könnte das engl, pligot
etc.) u. die Interject. platz als Bezeich- (Falte; Kleid, Mantel, ha, das was mm
nung eines schallenden Lautes od. Ge- sich umwickelt od. worin tnan sich eith
räuschcs (= kluk, klut, kla]) etc.) «. das wickelt) auch zu aengh (Siratman»)
Verb, platzen (cf. platzen bei Wei- plieu; engl ply gehören, was aus front,
(jand u. Weiteres unter ])la8seu, plat ütc.) 10 ])lier u. weiter ebenso wie das obige afraiu.
mit ags. plätte (alapa od. Klappe, Klatsche) plccier etc. mit ital. piegare ; Span, plrgar;
auf dieselbe y ])i*ath (s. unter plassen etc.) j>or^ pregar; wal plecâ (falten) aus ht.
zurückgeht, wie unser plat u. griech. plicaru (falten, zusammenlegen, einwitkdn
lilatús etc. etc.) entstand, ebenso wie ita/. piega (Feki,
1. plieht od. pligt, Pflicht, Obliegenheit, 15 Krümme, Bua, Bruch) aus plica u. itsl.
Schuldigkeit etc., bz. da*\jfnige was (als ])iego (Umschlag, Hülle) von piegare fein*
.srifier Fürsorge |cura etc.] anvertraut u. od, umwickeln eic), bz. von plicare.
unterstehend) Einem zu thun u. zu leisten plicht-anker, der grösste «. scAwerrif
obliegt od. was von ihm gefordert werden Anker, bz, der Haupt- u. Nothanker (ancon
kann, ddlicr auch: Anspruch auf Vcr- 20 Bacra) eines Schiffes, welcher gcwöhntieksfif
richtung von Etwas od. auf Hülfe u. Unter- dem Bug des Schiffes liegt u, nur in Zeiten
Stützung, Dienst etc.; — liê lied Bin ])licht ausserster Noth gebraucht wird. — Ni,,
not (lau; — H was iiiks mër as siu ])ligt mnd., nid., mnld,, schwed,, dän. plicht^
Ulli (lat to doli ; — he iiinid hum iiog al plecht-, pligt-anker. — Wohl Compit. ro«
11)1 in plicht, dat lic hum hel])on inut; — 25 1 plicht tu der Bedtg.: cura, procura etc.,
he nimd iiiiu geld, bz. miu pürde oil. uiiu da auf diesem Anker gerade vorsugsweiu
wageii^etc. al um H hetje ia plicht; — he u. vor allem andern die Sorge od,Firi$rge
hcd raiu arbeiders (bz. miti wagen etc.) mër für die Erhaltung od, Keitung u. Bewakrsn§
in ]úidú as ik sülfen ; — he is in éd un plicht des Schiffes beruht. Die gewöhnliche Ath
iiamen etc. — Sj/richw.: jdicht geid bäfeu 80 nalune, dass dieser Anker daher seiMs
willen of lüst hebben. — Nd., mnd., nid., Namen hat, dass er auf der plicht ol
mnld., fl/nVif. plicht ; ci/^r/. i>hliht, fliht ; mhd. dem Verdeck (s. 2 plicht) aufliegt, scheiid
])hliht, ])tliht (cura etc.). — Mit plege zu mir wenigstens tiicht so zutreffend, tsmal
]degeu, bz. plegau, pligau, wie auch nid. plagt man auf grösseren Schiffen diese Beztief
{ Hypothek, eingetragene Forderung etc.) 85 nung für das Vorder- od. Hinter -Ikd
2. plieht od. pli^t (auf kleinen Schiffen niclU kennt.
u. namentlich solchen, deren Baum offen pl lebten. — cf. bi tf. fer-pHchten.
ist u. die kein eigentliches Deck od. Ver- plichüg, pflichtig ; — plicbtig uu schuldig.
deck haben), ein abgezimmertcr mit einem plik, a) InterJ. od. Onomaiop. eines Uut
Deck od. Verdeck versehener kleiner Baum 40 od. fein (knippsenden) schallenden Schlagu
im Hinter- u. Vordertheil von Fluss- u, od. Klappses od. eines ähnlichen Geräusthet;
Wattschtffen od. Tjalkcn, welcher im Hinter- daher : plik-])lak = flik-llak od. klip-kbp
thcil die Stelle der Kajüte auf grösseren elc. ; — b) ein leichter Schlag od. Kla^
Schiffen vertritt n. als solche achterplicht etc.; — se gaf hum 'n pUk (W. pik) up de
heisst, während die fürplicht od. der bedeckte 45 band ; — c) Stück, Fetzen, Flicken, Lappen,
u. abgezimmerte Baum im Vordertheil solcher Bruchtheil, Brocken, Kleinigkeit etc.; —
Schiffe sonst auch lürunder genannt wird. b! plikkeu un plakkcn (bei Kleinigkeiten
— Nd. ]dicht; nid. plecht, ))licht; wang. od. bei BruclUheilen, in kleinen Baien, i/.
(Ehrentraut, JI, 60) \Âi\ic\ú', schwed., ]dik-schuld tf. das gleichbedeutende: \i
dan. pligt; norw. (Jr. Aasen) \A\ii (Bühne 50 kwikken un kwakken). — Nd, (Br. Wh.,
od. Verdeck am Vorder- u. Hintertheil III, 3!2S, Dähnert) plik, eine Kkinif-
eines Schiffes) ; mnld., mfläm. plecht (prora) ; keit, ein Bruchtheil, ein Stück od. Theü eU.,
mnd. (Seh. u. L.) ])licht (das Verdeck des bz. ein Wort mit verkleinerndem u. herunter'
Hintertheils). — Es iat wolü d(tsselhc Wort sclzendan Begriffe, z. B, in den Compos.:
wie engl. ]dight (Kleid, Mantel, bz. Decke 55 ])likk-kroog, plikkschole, plikkschulden ss
Oll. Bedeckendes u. Schützendes, Schutz), unscrm klip-krôg, kliptcliole u. klipschnld
wie wir auch ein rianken-Schott mit mdLuiei = ]dikscliuld (cjf. Dähnert u. dasdbA
bezeichnen. — ^«t7» der Bedtg.: Falte auch plikk-wise = unserm: bi plickea üb
wird dieses entjl. \)\\%\\i zu aengl. plechen ])lakken etc.) — Es ist lautlich iL begriff'
(verschlingen, verflechten etc.); engl pleach CO lieh eins mit flik m. plak.
MA«
t»LlK-GERE 733 PLIREK
'ght^ die Gere od. der Spiese, bz, = Kieselstein etc.) ident. ist, wenn es über-
10» mit einer eisernen Spitze ver- haupt entweder die Bedtg.: Stein od.
Skmge (Stecken, Stock etc.), womit Bruchstein, Bruch- od. Spreng-
u^er auf kleinen Schiffen die Tiefe stück etc. hatte u. hieraus in die von :
krwassers auf dem Watt od. bei der 5 Mauerstein u. Ziegel sowohl, als auch
rt in einen seichten Hafen dadurch in die von: Platte, Steinplatte Über-
od. ermiUdn, dass sie diese mit ging, wobei hier wegen der aus Bruch-
n in der Entfernung eines Fus.ses stein od. Bruch- u. Sprengstück ent-
versehene Stange bis auf den Grund standenen Bedtg.: Ziegel- od. Mauer-
^auer stecken od, stossen. — Zu 10 stein u. Platte betnerkt sei, dass aus
;en. unserm zu brikan (brechen, bersten, reissen,
Ikkei, leicht schlagen od. klappsen spalten etc.) gehörenden brik od. brikko
- he plikt (od. pikt, tikt) hum up (kleines dünnes flaches Brett, hölzerne,
ers. — Zu plik. steinerne od. metaUene Platte; Brettstein im
ikken, stossen, stechen etc., bz. spe- 16 Dominospiel etc., cf. 1 brik), bz. nid. brik,
é Tiefe eines seichten Fahrwassers brikstecn (Bruch, Bruchstein); ags. brice
des plikgére genannten Steckens od. (Bruch, Bruchstück etc.) etc. auch das
(durch Uineinstossen od. Hinein- franz. brique u. engl, brick (Ziegel, Ziegel-
desselben ins Wasser bis auf den stein , Backstein etc.) entstand u. dass ja
\ messen u. ermitteln; — du kanst 20 überall in der Urzeit die Menschen ihre
in plikken, wo föl water dV nog up Mauern zuerst u. allein aus Bruchsteinen
steid; — de hollandor tjalken nemeu od. Steinplatten errichteten.
'n lotse, wen sê bir binnen kamen, Was nun aber weiter das griech. plinthos
ken B(kk d'r mdsttids herin. — Vergl. anbetrifft, so gehört dies wahrscheinl. mit
, pligta (die Tiefe messen, die Be- 25 griech. plathanon (Platte, Brett, Tafel),
nÂeit des Fahrwassers mit dem Senk- platüs (platt, breit, flach), platé (Platte),
wgen). — WM mit prikken (cf. auch sowie wahrscheinl. auch lat. latus (cf.
ete.J urspr. eins. 1 ati um , Flachland) u. later (Ziegel, Platte
flAkken; i. q. flik-flakken. od. urspr. Bruchstein wie brikke u.
«chnld, Plur. plikschulden, kleine od. 30 engl, brick, s. oben) zu einer u. derselben
Sehulden, — Sprichw. : plikschuldrn y prath (springen, bersten, brechen, spalten,
^eiiy de dringen dör. — Auch nd., platzen, aus einander gehen, sich entfalten
r plik. u. ausbreiten etc.), worüber Weiteres unter
perl, klimpern etc., s. plempen. plante, plat u. plassen zu vergleichen ist.
;•, plint, aus grossen eingelegten qua- 35 puren, plären, a) weinen, flennen etc. ;
hin Platten bestehende od. auch vorge- — so fangd glik an to pltren, wen man hör
e u. nach Aussen hin vorstehende man schéf ankikt; — cf. pfirlje; — b)
e Holz- od. Steinplatten-Leiste, welche Thrän- od. Trief-Augen, blöde od. schwache
m der Mauer od. Wand eines Zimmers Augen haben u. deshalb nur dunkel u.
% Fussleisten; vorstehender unterer 40 schlecJU od. wie durch einen Nebel sehen,
mer Hausmauer, breiter leistenartiger empfindlich gegen das Licht sein u. deshalb
wng, Fussgesims, Sockel. — Nid. die Augen beim Sehen zusammenziehen, mit
'Platte, Tafel, Säulenplatte, Säulen- halb zugekniffenen od. halbgeschlossenen
loekel); engl, plinth (Sockel, Fuss- Augen sehen, blinzeln etc.; — watsittstda
Fussgesteü, Leisten an der Mauer, 45 al to pliren od, to plîrôgen ; — sé plird
ns). — Zunächst atis franz. plinthe (sieht mit halbgescMossenen Augen, bz. starrt
Platte; Gurtwerk; Plinte; Viereck, wie blöde u. dumm) al to in 't lücht. —
tische Aufstellung der Truppen), bz. Nd. plieren, plüren; nfries. (Johansen,
linto (Grundstein des Säulenfusses, pag. 46) pliirin; schwed. blira, plira ; dän.
Tafel; Fussgesims; vorragende Leiste 50 blire, plire (nur in der Bedtg. sub b). —
\iauer) etc. u. dies aus lat. plintbis Nach unserm mit plîrtje ident. blirtje (s.
ïiger Ziegelstein; Viereck; Platte, blirrtje) wohl ebenso wie unser blarren u.
rie.), plinthium (viereckige Figur) m. nhd. plärren, blärren etc. ident. mit
8 (das grosse platte Glied unter dem mhd.hUren, liieren, y\eTren(blöckenj schreien,
fésims, die Platte etc.), bz. griech. bfj plärren, schwatzen); aengl. (S trat mann)
\(Steinplatte),p\\üÚiion (kleiner Ziegel; blcrcn (flêre, &^. plorare) od. sonst mit mnd.
nerec&ger Körper; Würfel, Sockel, blerre (Wehklage, ploratus), sowie schott.
%tg etc.) u. plinthos (Ziegelstein; blear (something that obscures the sight),
' von längl. viereckiger Gestalt), was bleiris (something that prerents distinctness
lfm mit unserm liinte (cf. 1 flinte 60 of vision, cf. auch hleiring bei J amies on);
t>LtRIG 1U PtiOâ
aengl bler; engl, blear (triefend, ikrânend, plîrtje; û q, blîrlje od, blintje, n
rinnend, be. trübe, umflort, dunkel umzogen ein leicht Thronen vergieseendes, gleit
etc., cf. plîrîg, plîrôge, plir6gen, plirAgd); Weinen geneigtes, sehr etnpfindhcl
aengl. bleren; engl, blear (die Augen trie- aJhernes Frauenzimmer. — </. pliren
fend, thränend od. rinnend machen; die 5 PliteibAF^, Name einer ziemlich g
Augen od. das Gesicht trüben, trübe od, Anhöhe am Emsufer bei Leer, wohin ^
blöde macJien, verdunkeln) etc. doch davon am zweiten Ostertage die ganze Juget
abstammend, falls nicht etwa in unserm Stadi Leer auszog, um daselbst das i
pliren, plüren auch das franz. pleurer (von Eierspiel abzuhalten u. die gefärbten
])lorare) mit hinein spielt. 10 eier von den Seiten dieses sog. l
plîrî^, pliirîg, weinerlich od. verweint, Berges herunter rollen zu lassen. —
trübe, traurig etc. ; — 'n plirig gesigt maken obige Name hat sich wohl zweifeUoi
od. hebben; — thrän- od. triefäugig, trübe aus alter heidnisdier Zeit erh(üten i
od. sehwach sehend, blöde, blinzelnd etc.; jedenfalls mit pleiten (proeessiren)
— plîrige ôgen. Ib zu thun.
^^liT'^pl^T'ogu^verweint, trübe, traurig etc.; 1. plé^ (Plur. plôgen), a. Mug \
— 8^ sügt nog so plirôgd nn ferschrêfd AI, wÖhnlicJun Sinn als Ackergeräth zum
dat hör de tränen, de so fergaten hed, nog reissen u. Furchen der Erde, bz, zum
np 't gesigt Bchräfen stân; — sê m&kt so brechen u. Umlegen u. ümfalten der
'n plirôgd gesigt, dat man hast bange worden 20 Ackerschichl. — Redensart, u. 8pr\
schul, um 'n wôrd an hör to seggen; — de përde achter de plôg spannen; •
trief' od. thränäugig, augenkrank, schwach handen an de p16g slⅈ — slichtwei
sehend, blöde od. mattäugig etc.; — 'n old he schal dog man achter de plôg; -
plirôgd wif; — 'n olden pltrôgden Btakkert ; geid mennig pastôr (od. dokter) acht
— he kikt so plîrôgd ût, as of hé hftst niks 25 plôg; — b. (fig.) tägliches Handwerkst
Ben kan. — Nd. plir-, plQrôged, plîrögt; od. tägKche ÉesehäfUgung etc., wie
schwed. plirôgd (schwachäugig, kurzsichtig, Sehreibfede^ für einen Schreiber od
mit zusammengezogenen od. zugekniffenen lehrten, od. das Predigen für einen J
Augen sehend, blinzelnd) u. nd. (cf. Br. etc , wovon es dannheisst: 't ia sin ri
Wb., I, 99) bleeroged (triefäugig); aengl. 30 p\bg\ ^ c. Nuthhobd der Tischler u. Zi
bleried ; engl, blear-eyed. leute, auch plôgschafe genannt ; cf. S
plir-, plfir-üge, a) Trief- od. Thrän-Auge, u. 2 plogen, soune auch panél-plôg;
bz. triefendes, thränendes od. auch: trübes, ein schwerer starker Kahn, an dem I
dunkles, umflortes, schwach sehendes, blin- zwei schwere, zum Niederlassen ein§
zelndes Auge ; — so hed plirôgen, de tränen 35 tete Bretter von längl. dreieckiger For.
so, dat s6 altid *n lap linncn bî sük hebben gebracht sind, deren untere Kante mü
mut, um sé Attowisken; — du mit din plir- ken eisernen Spitzen zum Aufreiss
ôgen, wat wult du den nog fan sén prôten, Auflockern des Schlammes besehiagen
du kanst je bei nêt ördendlîk sén ; — b) der dazu gebraucht wird , um dat
persönl. : Wein- od. Thrän- Auge, od. Person 40 eines Stromes od. Abwässerungs-Candi
die plirt od. plûrt, bz. leicht weint u. Thränen Schlamm zu reinigen u. zu vertiifen,
vergiesst od. auch Blödauge etc., bz. Person halb dieser Kahn auch mndderpfeg
die trübe, umflorte, blöde, schwach sehende, während das Eeinigen ii. Verüben de
blinzelnde Augen hat; — sê is 'n^plir- od. Strombettes od. Abwässerungs-Öamals i
plûrôge, bz. *n plirtje ; — du plîrôge fan 45 faüs plogen od. aud^ mudderplogen ^i
wicht. — Nd. (Br. Wb., III, 346) plflroge wird. — Nd. ploog; mnd. plôch,
od. (Dann eil) plîr-ôg ; nfries. (Johansen, ploich, ploigh (lilug ; fig. : Gewerbe
pag. 141) pliiruugh (kurzsichtiges, schwaches, nid. ploeg (dasselbe u. otidb NuMiob
blinzelndes Auge) u. nd. (B r. W b.) hïeeroge wie auch Schnitthobei der BuMn
(triefendes Auge) = engl, bleareye, wofür 50 mnld. ploech, ploegh; afries. plôcb; i
nach dem Br. Wb. (I, 99) auch flirroge pluwge; nfries. (Johansen, pag.
in derselben Bedtg. vorkommt. — cf. auch pluch u. (Outzen, pag. 251) plftg
bei Weigand nhd. Plärr- Auge. pl^g; wang, plauch; ags. pl6h; aengl
plîr-,^ plûr-ôgen, thrän- od. trief äugen; plouh, plôu, plôgh, plough; engl. |
— sê pIirAgd; — trübe od. schwach, bz. wie 55 plow; an. plôgr; norw., sehwed. plog
durch einen Nebel sehen, blinzeln etc.; — plor; ahd. phluog, fluog, flaoc, pt
wat sittst du al to plîrôgen, as of du nêt plôh, pluag; mhd. phluoc, pflaoc; k
Ben kanst; — sê pirôgd as 'n Ale bi dage; lat. plovus, plous; lit. pliigas ; russ.
— de katte sitt to plirôgen (od. pliren) ; sê poln. plug ; böhm. plnh ; dav. p\úg {
lûrd gewis up 'n mûs. 60 aratrom). — Ist es ein genn. Wort, 8
PLOQ 73B PLOIE
dem lYäter. plAg, pluog eines voraus- bô hebben sük in drê plogen indéld ; — sê
mden Verb, plagan entstanden sein, trukken in dré plogen ût ; — hé is mit hör
h wie fôg, fÔge, fögen von einem mit in 't plôg gän, um 'n pand fan de dik (od.
uigo, pago (cf, Weigand unter weg, dêp etc.) an tönernen, de d'r nôis leggd
âr. Fick, IlJ, 169) von einem eu 6 worden schal; — 'n plôg dikera; — so sunt
101» y gehörenden alten fagan u. fl()k, mit drê plogen hon to grafcn, be. diken. —
iNNi einem mit tat. plango, plago von Nid, ploeg; nd. (Br. Wb.) ploog. — Falls
»ai y abstammenden alten nakan ab- hier nicht etwa plôg (aratrum) in die Bedtg. :
L Dieses für plôg vorausgesetzte Joch, Gespann (cf. krabbenplôg) u.
iverb. plagan selbst ist aber wieder 10 hieraus wieder in die von: Gespann-
ler das entlehnte lat plago (plagavi, schaft od, Genossenschaft, be, mit
im), piagare (schlagen, verwunden, einander arbeitende u, eu einander gehö-
iftiteen etc) selbst^ od, in unverscho- rende Schaar überging, so könnte man beim
Weise mit lat, plaga etc. (cf, plage) Vergleich von Schaar von scheren
erm plagge, plak, plik etc. von der- 15 (schneiden, theilen etc.), od. Motte aus lat,
y pfak, plag entstanden, wobei ich rnpta von nimpore auch vielleicht annehmen,
n für pl6g angesetzten alten plagan, dass die Bedtg. dieses plôg in ähnlicher
w plag od. plak, neben klagen u, Weise aus der Bedtg.: spalten^ reissen,
M, be, knicken, brechen, biegen, kriim- ritzen etc. des für 1 plôg angenommenen
aUen etc, (cf, lat. plicare unter plogen 20 Stammverb, entstand,
iUuese^ sowie Weiteres unter plak, 1. plogen, a) pflügen, ararc. — Sprichw, :
ik «. klak, knik etc.) hervorgegangene fßl plogen, fOl ftren; — nat plogen is fentn
: epalten, reissen, ritzen, verwunden for de kleigrund ; — b) (fig.) arbeiten, mühen,
. Gründe lege, da der Pflug ein Ge- studiren, schreiben etc, ; — he mut de ganse
4, womit die Erde gespalten od. auf- 25 dag Sitten to plogon; — c) einen Abt^sse-
n, geritzt, gefurcht, bz, verwundet rungs- od, Schifffahrts-Canal mittelst des
I. man dieses Wort wohl als Spalt-, plôg genannten Kahns (cf, 1 plôg sub d)
•- od, Ritz- u. Furch- Ding auf- vom Schlamm reinigen, bz. denselben mittelst
- hat u. sich daher auch wolü die der an demselben hinten angebrachten Vor-
tub c u. d unseres plôg herschreibt, 80 richtung vertiefen; — sé sQnt fan dage mit
woch bemerkt sei, dass das Wort de plôg na biiteu hen to plogen od. hen to
od. Pflug, wegen seiner grossen mudderplogen. — Zu 1 plog.
als Ackergeräth, wohl nur speciell 2. plogen , eine Nuth od. Längsfurche,
'^ee in den alten Glossarien erhalten Längsritze etc. in den Holzdielen machen,
dagegen sonstige Bedtgn, dieses Wortes 35 nuthen etc. ; — schölen de delen plôgd of
wM ebenso wie bei uns im Volke blôt sligt nn lik schAfd worden ? — de delen
aber eben nicht schriftlich fi.virt u. fan de b5n sunt tosamenplôgd, dftr fald niks
piegt sind, wie dies von den gelehrten dör. — Zu 2 plôg.
wem derselben auch nicht anders er- ploger, Pßüger,
werden konnte. Vergl. dieserhalb 40 plogere, Pftügerei; auch flg., s. 1 plogen.
mser 2 u. 3 plôg, sowie 2 plogen. plog-hamer, Pflughammer,
lêf, Nuihe, Furche od, Vertiefung, plog-isen, plog-îsder (Pflugeisen), Pflug-
ete., welche mittebtt des Nuthhobels scfiar, Pflugmesser,
'Juîé) aus der Kante von Holzdielen plog-schafe, Nuthhobel ; s, 2 plog,
\obeU wird, um andere darin hinein- 45 plog-spit, s. unter 1 spit.
de Uolztheile hinein zu legen u. so plôg-stërte, Pflugsterze, Handhabe des
tgen zwischen den einzelnen Dielen Pfluges, stiva.
Ueêêen; — dat (od., doch seltener, de) plog-stok, mit Eisen beschlagener Stock
I nH dêp genug, am de slöfer d'r in (Stange) zum Abstossen der Erde, die sich
^; — de delen liggen nét gôd in 't 50 beim Pflügen an die Pflugschar festsetzt.
— Auch wohl (cf, 1 plog) soviel als ploie, ploje, Falte, Runzel, Knick, Bruch
od. Furch-Ding, bz. Ding was durch etc.; — dat gôd is alP môi in plôien legd;
i od. Furchen etc. entsteht. — Auch — de mütse sitt môi in plAion ; — dat papir
wmnU ploeg (cf. bei v. Dale das sitt ful plôjen ; — sin gesigt in plôjen leggen
ploeg = Furche, Ritze etc.) in dieser 55 od. trekken ; — 't gesigt kumd bi hnm hêl
vor. not to de plûjen (It (er macht immer ein
»leg ((tuch meistens Neutr.), SclMar, gleich ernsthaftes Gesicht, verzieht keine
lung. Rotte, Genossenschaft etc.; — Miene etc.). — Redensart: he hed sin saken
eid 'n hêl plog folks bi 'n ander ; — gôd in de plôien. — Nd. plooje ; mnd, ploy ;
•en all' mit 'n ander to ên plog; — 60 nid. plooi; mnld. ploye (plica, plicatora,
PLOIEN 736 t^LüDEBM
ruga, Stria, sinus, lacinia). — Entweder eins plutzirh, plutzlich, pluslik. — Der Stamm
mit franz. ployé (etas Zusammenlegen etc.) plots oîL hochd. plotz steht für and. plot,
od. mit diesem u. dem folgenden plôicn aus oberd, od, hochd. ploz u. ist ein Ablaut von
franz. ployer. plats, oberd, platz od. urspr, nd. pItt,
ploien, plojen, falten^ auf einander od. in 6 oberd. plaz (s. Weiteres unter plasteo),
einander legen, schichten, ordnen etc., bz. welches júots durch v. D al e mü O er äuteh
fälteln, krausen etc.; — ho plôid (od. flôid eines fallenden Körpers, der platt
etc.) (lat môi toregt; — 'n rok od. mütse, auf den Boden fällt, sowie weiter
krage etc. ploien (einen Bock od. eine Haube, auch mit Klapps od. Sehlag, Stoss u.
einen Kragen in Falten legen od. fälteln 10 sodann auch mit unerwartet, auf ein-
u. krausen); — inplôjoii (ein falten, Falten mal, plötzlich glossirt wird u, auch
od. Krausen in Etwas machen, krausen etc.); der Stamm von nid. plotsen (platzen, knalUs,
— förplôjen (Falten od. Krausen etc. vor explodiren, plumpen etc.) ist u, demnaût am
Etwas machen, wie z. B. vor einer Mütze riciUigsten mit Knall od, Klappe, U,
etc.); — xim\)\(S](i\\ (umfallen, umbiegen etc.); \1S Schlag, Stoss u. Fall u. das damit
— ûtplôien (aus- od. aus einander falten verbundene Geräusch (cf. neben Ploti
u. legen, auseinander wickeln); — ho plôid auch das dritte Plate bei Weigand)
(lat ût od. (Vr (it etc. — Nd. plojen ; mnd. erklärt wird.
ploicn; nid. ploojeii; mnld. ployen etc. — 1. plnderig, plnder^, plauderig, plMdet'
Aus franz. ])loyer u. dies mit franz. plier 20 haft, schwatz/urft.
u. ital. piegare etc. aus lat. plicarc, cf. 2. plnderi^, plader^, a) von Vög^n, dit
flôjcn t#. Bemerk, zu plegen. sich gebadet od, im Sumpfe gewatet kabn
plütje (Flur, plötjes), Scherbe; — a. od. deren Gefieder vom Regen nass, sdmutsif'
Bruchstück von Stein- od. Porzellan-Zeug, grau, rauh, struppig u. unanúhnUA ge-
bz. von Tassen, Tellern, Schusseln etc.; — 25 worden ist u. deren Federn auch (dfttekes
hA smitt 't air in plötjes; — 't Bunt ôiner u. wie zerzaust aussehen; — de höncr úü
plötjes un diggels ; — h. Stein- od. PorzeUan- so pluderig ût, as of so de héle dag in de
Gefäss od. auch das aus Tassen, Tellern, regen lopen hebben ; — de stArken sên ploderg
Schüsseln etc. bestehende Stein- u. Porzellan" ût, wi krigen gewis bold regen ; — b) rauh,
Zeug überhaupt; — he hed sin gansc schap 30 struppig, ruppig, zerzaust, eerfetzt, zerritsen
fnl plötjes stän. — Daher Compos.: plütje- etc.; — sin här ia od, aitt pladerig; — bê
schap ; — plütje winkel (Steinzeugladen); — sügt nët so pluderg (ruppig, eerriese», ter-
plötjehandel, plötjehandlnng etc. — Es hat lumpt etc.) ût as oe ärmste bedder; — h^
dieselbe Doppel-Bedtg. wie unser diggel u. hed 'n pludcrgen bûksen od, rok an; — ^n
nhd. Scherbe, wird indessen wie unser 35 pludrigen kërel etc.
brik od. brikke (cf. 1 brik) woM urspr. die 1. pladern, plaudern, plappern, kUMits,
Bedtg.: Bruch, Bruchstück etc. gehabt haben schwatzen etc.; — wat hei ji d&r mit ^n
ff. ein Dimin. van einem alten plot od. ander to pludern. — Nd, pludem; immL
plotte sein, wie pötje od. potje von pot od. pliideren; mhd. plodern, blödem oi. blödem,
pottc (Topf). Dieses plot od. plotte steht 40 plôdeni. — Da das Letztere neben schwatzen
aber entweder für älteres plat, ])Iattc od. od. plaudern etc. auch die B^Ug. : rauschen
für ])Iut, platte (ahd. plaz od. pluz^ bz. od. irgend ein Geräusch maAen (sonarei
plazze od. pluz/o) u. Mngt jedenfalls wohl crepitaro etc.) u. im nhd, (cf, blödem bei
mit pletten (platt quetsclien, zerquetschen, Grimm, Wh., II, pag. 141) auch die wm
zermalmen etc., cf. plottern), od. mit nhd. 45 flattern od. klatschen u. gurgdn etc hat, so
platzen (bersten, springen, zerspringen erklärt sicli die Bedtg.: schwatzen od.
etc.) zusammen, was (cf plasscn, plat, plettern plappern etc. ebenso wie bei plappen «. flippen
etc.) mit griech. platus etc. u. lat. planta od. wie bei klappen u. nhd, klatschen
(cf. plante) von einer u. dei^selhen y prath von selbst aus der von: Geräusch u, I^ärm
(bersten etc.) abstammt. Da übrigens die 50 machen etc., die ja auch dem lat, plaudere
Stämme plat i<. prat, bz. plot u. prot (ahd. od. plodere (cf. explaudcre, exploücre, hz.
pla/ u. praz, hz. ploz u. proz ^^ nhd. platz nhd. explodiren) eben sowohl tu Grunde
u. pratz, bz. 2>lotz u. protz, s. unter jiM'Astik) liegt, wie dem deutscJien Klatsch «.
von Hause aus gleich sind, so würde zu klatschen, wonach es dann woM tweiftl-
plotjo auch prOtjo in der Bedtg.: Zer- 55 los ist, dass auch das obige plndem, bz.
quetschtes od. Zerdrücktes zu vergleichen sein. plftdern entweder aus dem lat, plaudere
plötslik, plötselk, plötzlich, unvermutliet, entstand od. mit diesem doch gleichen Ur-
in grosser Geschwindigkeit etc., bz. auf den sprungs ist. Was nun aber das lat. plaudo
Schlag od. Knall u. Fall. — Nid. (v. Dal e (loovon auch das afranz, plauder, klappsen,
etc.) plotselijk, plotseling, plotsig; mnd. 60 klatschen, klopfen, schlagen ete, u, scholL
tLUDERN 737 PLÜEGGEN
98on) ploddere (Klopfer, Schlägel ein zerzaustes u. ruppiges Ansehen geben,
. dessen Thema plad betrifft, so ist (sich od, ein Etwas) zausen u, rupfen, dass
henso wie das Thema plad von lit. die Federn abstehen u. herumfliegen u. so
pladaa, plusti (oben auf schwimmen), auch überhaupt: zausen, zerzausen, reissen,
(was oben aufschwimmt) u. pludziu, 5 rupfen, raufen u. zupfen, etc,; — de fSgels
plasti (schwatzen) eine Weiterbildung pludern sük de féren mit de snabel ût, bz.
y plvL, pru, die nach meiner An- sük de féren wat toregt, dat sê glat ansitten;
tpr. die Bedtg.: rauschen, sausen, — he pluderd sük dat hâr wat toregt; —
, tosen, murmeln etc. od. irgend ein liê is od. word pladerd ; — de fos pluderd
wnies Geräusch machen (wie der 10 de gos (cf. Sprichw. unter Renke). — Es
wenn er durch die Luft od. die ist von Hause aus wohl urspr. eins mit
fährt, bz. wie das vom Winde be- 1 pludern in der urspr. Bedtg.: rauschen
. an das Ufer schlagende u. bran- od. Geräusch u. Lärm machen, klatschen,
Wasser, od. wie das spülende u. ein klatschendes Geräusch machen etc. (cf.
de Wasser, der strömende Regen, 15 pladdern), wie auch da^ bayr. pludern (einen
uddnde od. strömende u. fliessende toiederholten Schall od. wiederholtes scJUag-
der sprudelnde od. murmelnde Quell artiges Bauschen von sich geben, z. B. von
, auch wie der Vogel, wenn er flUgel' fallender Flüssigkeit od. heftig nieder-
id rauschend durch die Lüfte fährt prasselndem Begen, von wehenden od. flat-
tte u, hieraus dann weiter in die 20 ternden Fahnen od. rauschenden u. schla-
: sprudeln, heraus- od. hervor- genden Fittichen grosser Vögel etc.) dtiS'
n, quellen, fliessen, strömen, spülen, selbe Wort wie mhd. blödem, plodern (s.
i, giessen, regnen, fliegen od. sausend 1 pludern) ist u. hiervon auch die Vorsübe
He Lüfte fahren, sich rasch bewegen, pluder in Pluderhosen (weite, faUige, schlot-
pringen etc. übergiyig, wie ja allerlei 25 ternde, od. klappernde, klatschende, flatternde
Bedtgn. neben klatschest od. ein Beinkleider) sich herleitet.
ides Geräusch machen etc. in lat. pluder-taske, Plaudertasche, Schwâteer'
u. schwatzen od. klatschen in in etc.
lâa etc., geschwätzig od. klatsch- pluf, Interjection eines dumpf-schdUenden
n lit. plaunus etc. in den zu pru, plu 30 Falles, bz. Schallbezeichnung eines solchen
serhalb bei Fick, I, 150, 377 u. Geräusches, ähnlich wie plumps, puf etc.;
; hei Pott, Wurzelwb., 1, 1128 seq.) — pluf! d^r ligd 't. — Nid. plof (Schlag,
\den Wörtern zu Tage treten u. be- Plumps, Knall).
4, von der auch pruth (schnauben, plnffen, dumpf od. dröhnend fallen u.
fen) u. prus, bz. skr. plusli (brennen, 35 niederschlagen, puffen, dumpf knaUen (von
'Spr. wohl prasseln od. knistern Kanonenschüssen , Kanonenschlägen etc.),
B. sengen) eben sowohl weiter gebil- explodiren^ platzen, springen etc. ; — he od,
als prus (spritzen od. sprudeln etc.). dat pluft up de grund; — hold dat pluffen
weiter das folaende : (od. gepluf) nog nêt up ? — dat plufd ût
Indern od. pludern, a. (sich) wi/< 40 'n ander etc. — iVW. ploffen; w/riM. ploflfjen.
Geräusch im Wasser spülen, wa- — Der Stamm pluf ist urspr. wohl gleich
(2. baden ; — he pluderd (od. buddeld) jnit bluf (in bluffen, blüflfen, ferbluflfen) u,
*^ig> — ^- ^'^^^ Vögeln, die sich dieses wieder Ablaut von blaf in blaffen
Klagend (od. viH den Flügeln flatternd (bellen, belfern, laut hustefi etc.), was auch
Uihend) u. stark bewegend im Wasser 45 aengl. (cf. Stratmann) bestand, — cf,
u, spülen^ um sich von Flöhen u. auch plump, plumps etc.
\ zu reinigen, wobei dann zugleich plügge, plüg» Pflock, zugespitzter Holz-
en Federn cinestheils sich gleichfalls stecken, Holznagel, Schusterzweck etc. ; —
L herumfliegen u. anderntheils auch mit plüggcn fast steken; — du raust d'r 'n
nmtlichen Federn nass werden u. das 50 plüg inslau, dat 't gat dicht word ; — salen
lefieder struppig, rauh und schmutzig- mit plüggen uuder de schôen fast maken.
ussieht u. der Vogel ein struppiges, — Nd. plügge; myid. plugge n. daneben
, zerzaustes od. schmutzig-graues u. auch nd., mnd. plock, pluck ; nfries. (Jo-
ta u. unordentliches Aussehen be- hanse n, pag. 107) plaak ; nid. plug ; mnld,
bz. sein Ansehen u. seine Glätte 55 i)lugghe; engl, plug; norw., schwed, plngg;
|. — de fögcls pludern sük in 't dän. plög; mhd. phloc, phlocke.
dat de fcren (Federn) d'r ofstüfen ; plüggen, pflöcken, mit Pflöcken fest od.
\er auch wohl c. (sich sein Haar, zusammen stecken, mit Pflöcken od, Schuster-
fr, Kleid etc.) struppig, rauh od, wie zwecken ineinander machen u. verbinden u,
ft machen, (sich od. einem Etwas) GO so auch überhaupt : stecken, feststecken, zü-
rn Poornkaat Koolman. Wörterbuch. II. 47
iL
PLUEG-ELS 788 PLUMP
sammensteckcn , nähen etc; — de salcn des Suffixes nc aus dem kU. pilare (der
linder de schôen fast plüggen ; — de schô Haare berauben, Haar ausrupfen, enikamn
is in *n ander plügd ; — de noister (Nä- etc., bz, berauben, plündern) entstand,
therin) sitt de ganse dag to plüggen; — Anders jedoch Fick, der es (cf. J,
sê plfigd dat gaii efen in 'n ander. — 5 G84) mit griech. brachúB, lat, brevis (kur:)
Norw. plugga. etc. zu einer y barh od, hargh (reisten
p1ü^-el8 (Pflock- Ahle), Schusterpfriemen etc.) stallt,
etc. mit vierkantiger u. gerader Spitse, um plükker, Pflücker. — Compos.: ippd-
die Löcher für die Pflöcke od. Zwecken plükker etc.
(Schusternägel) vorzubohren. — Nlid. (Ade- 10 plüksAl, die ganze Summe des auf ^n-
lung) Pfl ockort. mal Gepflückten od. Gerupften ; — 'u plûksf I
pliik, Pflück, Zupf, Hupf, liiss, Zug etc. ; appels od. bonen, wiillc etc.
— mit vn plük rot h«'^ hör 'n gansen düst 1. plume, plnm, Pflaume. — Sprichic.:
liur üt de kop ; — mit ôn plUk was de bom „dat is ên Sünder stên,'' sä' de felink, do {
d'r üt; — mit twe plükken rot bc alle 15 barr' he 'n sniggc für 'n plüm dörslako.
wurtels d'r üt; — he hed dar 'n goden plÜk — ^r/. plumme, prumc ; fiimip]ame,prume;
(Rupf od. Zug etc.) di\n ; — ferner auch nid. pruim ; mnld. pruyme. — Aus lat.
dasjenige od. das Quantum, die Parthie etc. prunum ; griech, proumnon.
dessen was man auf einmal 2>flückt u. 2. plame, pl&m, Flaume, Flaumfeder,
rupft od. ah- u. herausreisst , bz. durch 20 Dune ; — so warm (od. so wék) as 'n plame.
einmaliges Pflücken, Zupfen, Rupfen, Peisscn — Nd., mnd. plume; nid. plaim; mnld.
etc. in der Hand behält u. hat, od. auf pluyme. — Aus lat, plama, was wM nb
einmal mit der Hand etc. ausrupft od. ab- fliegendes u. leichtes EtiuHiS zur y pro,
reisst, od. gepflückt u. gerupft hat, wo es \i\\\ in der liedtg.: fliegen (s. unter
dann auch wieder ähnlich wie dûst, dotte 25 1 plndcni) gehört. Vergl. indessen Weüeret
etc. die Bedtg. : Handvoll, Haufe, Klumpen, unter flom.
Knäuel, Büschel, Zotte etc. hat; — 'n ])lük 3. plame, plûm (Plur,^\umea), das weiche
bar od. walle, appels etc.; — h^' hed 'n Bauch- u. Nierenfett = nd, flumen, bt.
holen plük geld trukken od. kregen; — ho mnd. vlome, cf. flom.
rêt hör so 'n plük här üt de kop, dat dV 30 pliimer, weicher, loser Haareopf; Hasen-t
'n groten kalen stê' fan nablêf. — Nd.(Br, Fuchsschwanz; Troddel; — de plümer fan
Wb., III, 343) plukk; mnd. pluck; nid. de stürt; — 'n plümer an de h&d etc. —
plok, plük; mnld., mfläm. pluck (carptnra, Zu 2 plnme.
Hnamentum, floccusctc); engl, pluck (Zug, pliimeng, plämer^, miY F2attM od. ^wn-
Ruck, Riss ; das Rupfen od. Zucken, Rau- 35 federn u. Dunen behaftet, bt. davon voU 9d.
fen, Rupfen etc.), — Vergl. plükken. bestaubt u, verunreinigt.
plUk-fet, plükkelfet, das von den Ge- plum-fet, sehr fett, so fett, dass der geaue
(lärmen od. sonstigen Fingeweiden abge- Körper überall ganz weich aneufMen iA
suchte od. abgepflückte Fett. etc.; — dat kind is plümfet — WioW«
plük-finkeii, s. 2 finke. 40 2 od. 3 plume.
plUk-gOs; i. q. pellgus. plump, plump, massig, grobf didt, «n-
plUkken, pflücken, abnehmen, ab- od. aus- förmlich, roh, ungefügig, ungeschickt eie.i
reisscn, rupfen, zupfen, kahl machen, ent- 'n plump best; — *n plump stûk holt; —
blässen, plündern etc.; — api)els, arften etc. plumpe hande; — he knmd d'r so pIoBp
plükken oc^. ofplükken ; — Imr, wuUe, féren 45 mit fan dag; — h6 is d'r so plamp mit
etc. plükken od. ûtplükken ; — höner, gosen dön ; — dat is so plump m&kt etc. — Nif
etc. plükken; — he plükt hum nët so lank, mnr2. plump; nid., mnld. p\omp ; enjf7. plump-
dat ho hum gans kal hed ; — dat kind plükt — Da es im mnd. auch die Bedig. : stumpf
de modcr (vom starken Ausziehen od. Aus- u. jedenfalls die von bat (cf, 1 bat) hat, »
saugen der Mutterbrust; daher auch in 50 icird auch plump wohl ebenso wie but u.
derselben Bedtg. wie m elken gebraucht). stump urspr. soviel wie : abgeschnitten
— Nd. plükken; mnd. plucken; nid. plükken, od. abgestosscn, abgesehlagen, §e'
plokkcn; mnld. plucken, plocken; satl. stutzt, geküret etc, bedeuten u. dfls-
plükje; wang. plok; ags. ])luccian; aengl. nach mit dem Schallwort od, der SMU'
Ithikkhi; engl. plvLck; an. })]okkii]isl., schwed. 66 interjection plump od. plampg (plump oA
plocka; nono. plukka; dän. plukke; mhd, plumps sä 't, dar lag 't) =? fM, {Wti'
X>iiücken. — Es ist wahrscheinl. aus dem gand) Plump; nd., mncL plump, plonp;
roman. entlehnt u. dasselbe wie ital. piluccare ; mnld. plomp ; aengl,, engl, plump SN to
prov. pelucar; pic. pluquer etc. (cf. auch unter plempen (s, d.) aitfgetieÜUn ata
prüke), %cas nach Diez (1, 321) mittelst 60 Verb, plimpan gehüren, -* </. OMcft pm^il
MiUMPEN PLUMPSEN 739 PLÜENDEREN
1, planpsen, einen dumpf droh- UmhüUunff, Hülle, Haut, Bälg etcJ hat.
chnü machen ; — hv ful in 't water, Da nun aber das Wort plunder, bluiuler nicht
[ampdc od. plumpste; — dumpf von plündern, Mündern (cf. plUndem) m
fallen od, niederschlagen, stürzen scheiden u, jedenfalls mit mnd. plunder,
lé plumpt od. plumpst in U water ; 5 plonder ; engl, plunder (geraubtes Jt^was,
umpt od. plumpst up de gruud; Beute, Jiaub) eines Ursprungs ist, so kann
impt dat in 't water etc. — Nd , ich nicht umhin, auch für plünnc, 6r.
ipen; nid. plompen; ac?i^?. plumpen; mnd. phinde u. ndid. plunder, blundcr (Bett-
mp. — Ablaut von plempen od. zeug, Kleider, bz. Anzug, Bekleidung) als
îtc. (V/. at/cÄ pluntjcn), bz. Weiter- 10 ursprünglichste Bedtg. die von: abgeris-
^H plump. sencs od. abgebrochenes Etwas, bz,
;, plainp8eii, s. plump, plumpen. abgestreiftes od. abgerissenes Fell, leere Haut,
?êk, weich wie eine Pflaume. — Balg etc. anzunehmen, tooraus sich dann
, Wb.) plummcweek. von selbst (da Thierfelle bei aUen uncivili-
f gewöhnlicher ^lünne^yWinJï^ (Flur. 15 sirten Völkern sowohl die Stelle des Lagers
Zeug, Gewand, Kleid, Bettzeug, od. Bettes, bz. der Decken u. des Bettzeugs
**etse, ïjumpe, werthloses Zeug, Qe- sowohl, als der Bekleidung od. des Hemdes,
U;. ; — hc od. so sitt gôd in de Bockes, Kleides vertraten) die obigen Bedtgn.
(er od. sie sitzt gut im Zeuge, bz. von ])lundc u. plunder ergeben mussten, ohne
tft Zeugen, bz. Gewändern od. Klei- 20 dass man dabei anzunehmen Inraucht, dass
wie Leinen u, Bettzeug versehen) ; die Bedtg. : Lappe, Fetze etc. gerade aus
bben hör plûuncn (od. plüntjes) bi der von Fell od. Haut entstand, da ja die
smcten (sie haben ihre Habselig- Bedtg. : abgerissenes Etwas auch diese
Zeuge, Kleider u. Bettzeug zu- von selbst ergiebt.
eworfen, bz. sie haben sich zu- 25 Wie nun aber kl int, klant, klunt (ef,
ethan u. verehelicht); — si^ söclit kluntc u. klumpe etc.) aus klit, klat, klut
plûunen (od, plüntjes) bi 'n ander nasalirt sind, so ist atich plund in plunde,
t alle ihre Habseligkeiten od. ihr plunder, plündern bz. plündern aus plud
hes Zeug etc. zusammen); — wen nasalirt, der als Schaüstamm dieselben Jîf-
lünnen ok all' tosamen smiten, den 30 dtgn. wie klat (cf. klatsen, bz. nhd. klaf-
ft dog nog niks ; — in toreten sehen) entwickeln konnte u. wovon eben auch
lopen as 'n bedeler; — plttnncn- 1 u. 2 pludern (cf. d.) u. mhd. Modern,
Wandschneider, Mann facturhändler, plodcm abstammen. VerglciclU man nun
- od, Lappen-Heisser) ; — fan do aber unser klatte (cf. auâi 2 plünnerô) von
(od, dat tûg, siechte tilg etc.) kan 35 dem Stamm klat, ahd. klaz (Riss, Bruch,
m5r brûken; — du must dV 'n S2)alt etc.) u, dazu weiter läppe, läppen,
iappen) um to wikkeln, dat 't blöden sowie die Wörter flek, flik, flik-flak, flekken
- 't sunt ômer olde plünnen, de so «. plak, piek etc. von der j/ plak od. plag
le hed; — plûnnenlâ (Lapjwnlade) ; u. daneben auchgriech. lopos (Schale, Binde,
l6d (lAimpenzeug, Lumpengesindel) ; 40 Haut, Fell) von lap, bz. rap, ramp (spalten,
c (Lumpenvolk, schlechtes, gemeines bersten, springen, reissen, abspalten, ab-
- plünn- od. plünnenkrâm (lAimpen- reissen, trennen, raffen, rauben etc., cf, lat.
cj; — plflnntûg od. plünnentftg rapere, ri])erc u. rumpcre) u. auch lit. lupü
zeug); — plünnkrrl (Lumpcnkerl (schaben, schinden. Haut abziehen, bz. ab-
Nd. (Br. Wb.) plunne, Plur. 45 reissen od. abbrechen etc. von der j/ lup,
plünnen (Lumpen, bz. Kleider u. lump, bz. rup, runip), so ist es sehr erkUir^
od, Habseligkeiten geringer Leute) ; lieh , dass aus einem Schallstamm plud,
inde, plunne (schlechtes Zeug, Ge- plund auch die Bedtg. : Sprung, Spalt, Riss,
erümpel, besonders von Kieidern, Bruch etc., u. hieraus ein Subst. plunde od.
etc., lAxppe, Lumpe); nid. plunjc 50 plunder (Spalt-, Riss- od. Bruch-Ding, bz,
ijeid e/c. [goed in de plunjcs zijn], abgespaltenes od. abgerissenes Etwas) ent-
nkleid), plunjekist (Kleidei'kiste). — stand, was dann selbstredend auch in die
ntweder gekürzt aus, od. derselben Bedtg.: Raub od. Beute übergehen konnte,
T/ ui'^^^j plunder, plonder (su- u. woraus sich dann das mnd. plunder (ge-
mM Wunder, plunder, Bettzeug, 55 raubtes od. entrissenes, weggenommenes
, Kleider, Hausgeräth = nhd. Etwas) u. das Verb, plündern von selbst
^TilA?^ "^^^ .*^'"^'' ^^ frühesten erklären. , ^
Jfedtg.: iüd\i7\ae od. Anzug, Be- plünderen, plündern, pläniiepii,pfôn(feni,
^ etc. wahrscheinl. dieselbe Bedtg. rauben, berauben, reissen etc.; — h6 plün-
la Od. ahd. hämo (Gewand, Kleid, CO derd dat od. hum ût ; - dat land od. de
47*
PLUENDERIG T40 tLÜES
bôm, de tCln ctc. is plQnderd od. ûtplOnderd ; von plent, plant (cf, plentjen) ist, -
— hê plünderd dat all' ût 'n ander; — hê toeiter auch mnld. (Kil.) plonssen
plimderd in de kiste herum ; — hô plünderd vnnld. plotsen (mergere cum impetu),
hum de klêr fan H lîf; — hê plünderd mî der Stamm plunt od. plunz aus pli
't all' dör 'n ander; — wat hei jî bt mîn 5 nasalirt u. ein Ablaut von plat,
gôd to plündern ? etc. — Davon: geplûnder, (von nhd. platzen, cf. plassen
geplünner (Geplünder, Gerauhe , Gei'eisse sein scheint, ähnlich wie die Stamm
etc.) u. plündere, plünnerô (Plûnderei, Ge- klint, klunt mit klat, klit, klut idei
plünder); plünderer, plünnerer etc. — Nd. plüren, | ,• nlîr-ôffe etc
plündern, plünnern ; mnd. plünderen ; nid., 10 plûr-ôge, | ** P"^®"' P"^ ^^^ ^^
mnld. plünderen, plonderen; engl, plunder; plus, aus leichten Federn, feinen l
norw.j schwed. plundra; dän. plyndre; alt. Fäserchen u. Flöckchen etc. bestehet
nhd. (cf. Grimm, Wb., II, 169) blündern, rath, bz. die derartigen leichten, Luft
blindem ; böhm. plundrowali. — Wegen Ab- düng etc. verunreinigenden Absond
stammung s. unter plünde am Schlüsse. 15 von Bettfedern, Federbetten, Wolle,
vlünderîg od. (gewöhnlicher) plannen^, wolle, Seide od. haarichten Fellen u.
plann er|^, lapperig, zerrissen, zerlumpt, werk etc.; — de klêr Sitten ful p
lumpig, schlecht, unordentlich etc.; — ho plüsters); gä hen un lât dî wat of
is so plünnerig in de klêr; — hô lüpt so dat du ördentlik fan dag kumst, we
plünnerig herum; — ho hcd 'n plünnergen 20 geist; — de kerel sitt ful lûs un pl
rok an ; — dat sügt dar in hüs all' so up, dat du d'r niks fan of krigst —
pUiniierg ût ; — dat dak is so plünnerg, dat art : de sük mit lûs un plus (mit L
de regen un sne aferall dörgân; — dat Ungeziefer u. dem plus genannten
sügt den dog to plünncrg ût, wen du dat od. fig. mit lausigem, gemeinem u. 8(
dcist ; — dar in hüs sügt 't alP so plünncrg 25 gern Volke) befätd, brükt sük nét yn
ût, dat man d'r hast not sittcn gän dürt. — wen hnm wat anhangt — Wenn m
Zu plünde, plünne. mit dem fegenden Worte, dann w
pliinne, pliinuen, s. plünde. franz. pelouse (Flaum: GraspkUz),
pliinnen-folk , plUnnen-krum, plannen- franz. peluche, pluche etc. (s. untet
riter etc., s. unter plünde. 30 eines Ursprungs (nämiich von lai
1. plünnere, s. plündere un^er plünderen. Haar, besonders kurzes, cf. auch \
2. plünnere, Lapperei, Lumperei; gering- 1. plus (Singul. u. CoUect.), Fä
werthige od. nichtsnutzige, schlechte Sache Härchen, Flöckchen (Woüe, Haar
etc.; — 'n plünnerô (od. klatteré, lumperô Nid. pluis (dasselbe u. auch Plus
etc.) geld etc.; — mit sülke plünnêrêen 35 In der Bedtg.: Plüsch entstand i
brûkst du rot n£t kamen, dar wil 'k niks pluis als für plnisch stehend jedenf
mit to don hebben; — ik hebb' dar nog franz. peluche, pluche (Gewebe aus
allerlei plünnerêen (alte od. werthlose Sachen) u. KameelsJhoaren), während man
up de bdn liggen ; gü hen un sê to, of du serm u. nid. pluis in der Bedtg, : Fä
dar nog wat fan brükcn kaust. — Zu plünde, 40 Flöckchen etc. beim Vergleich von
plünne. wohl an franz. pelouse (s, oben),
pliinnern, s. plünderen. franz. peluche (woUig, faserig), i
plaosken , od. (gewöhnlicher) plantjen, an sie, sard. pilucca, lomb, peluch
einen dumpfen Schall machen, mit dumpfem schöpf), piem. pluch (Hcmt, Faser)
Schall od. Geräusch schlagen, stossen, fallen 45 kann, welche Wörter ebenso wie
etc.; — ho smet 'n stên in 't water, bz. in peluche, pluche u. plucher (woUig,
de pütte etc. od. lêt *n stên in 't water etc. werden) von lai. pilns (cf. Diez,
fallen, dat man 't pluntjen hören kun; — unter piluccare u. II, 385 wUer
dat water pluiisket od. pluotjet d'r tegen abstammen. Weiter vergl. auch un
an; — ho phmtjed in 't water herum; — 50 Aus, was bei auch sonst noch fortsi
dat water pluntjed d'r afer. — cf. nhd. der Lautverschiebung vieUeicht wie
(G r i m m , Wb., II, 169) bluntsch (plump) plus, plÛs entstand, falls es nicht etw
u. bluuze, plunze (ein plumper Mensch etc.) mit aengl. (Stratmann) fleos, fle
zu plumj), bz. daselbst auch nhd. bluntschen ags. fleos, flys zusammenhängt od. (
(plumpen, plumpsen, platschen, ins Wasser 55 diesen derseWen y pru, plu angehört,
fallen), wonach unser plunsken mit dem Weiteres unter flüs zu vergleichen i
obigen bluntschen ideni. ist u. dieses mit 2. plÛS, gezupftes Tau od. Werg,
bluutsch u. blunze, plunze von demselben durch das Zupfen (plflsen) von ge
Stamm plunt (älter hd. plunz) abstammt Tau entstehenden Fasern u, einxelnef
wie unser pluntjen, während plunt ein Ablaut 60 Fädchen in ihrer OesammtheU auch
PLUES 741 PLUSTEREN
B genannt, ef. Plúhs ocL Plûs etc. hâr ; — de rok sitt ful plQskes ; du mu8t
rik. — WoJU Subst. zu plfisen, ham nog ûnt ofbörseln latCD, cr du hum
dM folgende: antrekst un dV mit ûtgcist; — 't is alP
, rein, blank, sauber^ nett, ordetit- rein ; d'r is uargends gen plOiske up to sên.
!ft Ordnung, recht, richtig etc.; — 6 — Nld.^ pluisje.
is BO hemmel un plus, dat man plussig, dick, auf gedunsen^ auf geschwollen
can, dat 't 'n rennelken uu ürdend- etc., wie z. B. wenn Jemand die Wasser-
»aasenden môdcr hcd ; — de rok is sucht hat od. an dem Soff ist ; — so word
lat d'r nargends gen plûster up to so plussig, net as of so in *t water is ; —
't 18 dar in hûs all' so plus, dat d'r 10 he krigt so 'n plnssig gesigt , net as of ho
gen stoQe to finden is ; — dat flêsk an de sûp is ; — dikke plussige Iip])en etc. —
ft plus (rein u. sauber, bz. frisch, Nd.(Br.Wb.,Dâhnert)p\viizig, (Schütze)
kmackhaft, schon faul u. verdorben i)1üzzig, plüssig; bei Bichey plüzzig.
Qfer) ; — 't is dar in hûs net regt Bas daneben auch in gleicher Bedtg. bei
d'r 16fer net hen; — mit de sake 15 Dann eil u. Schütze vorkommende p]u-
plus, dar mut sük gen ördentlik strig ; mnd. plusterich ist ident. mit unsenn
t befaten, de is fûl. — Nid. pluis; plûsterig, während plussig, bz. nd. phitzig
lys (munduB, purus, politus, tersus, etc. mir mit dem mnld. (KU.) plotsigh
— Es ist ein zu plüsen (rupfen (bot, plomp) ident. zu sein scheint u. dann
rendes Adjectiv u. bezeichnet einen 20 wohl in ahnlicher Weise mit nid., mnld.
wo ein Etwas gerupft u. kahl, bz. plotsen (mergere cum impetu, bz. plumpen,
ren, Federn, Fasern etc. befreit, plumpsen, cf. plumpen u. pluntjen) zusammen-
u. rein ist. hängt wie plump (plump, dick) u. engl.
rupfen, zupfen, ab-, aus- od. aus- plump (fett, feist, dick)» plump (plump,
rupfen u. zupfen etc. — ho plûsd 25 platsch etc.), plump (Klump, Klumpen etc.),
tpfl, reisst, bz. sucht etc.) dat all' plump (schwellen, aufschwellen, aufblasen,
er un legt elker feseltje (od. dêltje, auftreiben etc.) etc. mit dem SchaUstamm
en^je etc.) apart för sük hen; — plump od. dem Verb, plumpen.
(zupft od. reisst etc.) 't all* dör Das nid. plotsen betr., so ist dies zweifel-
hendör ; — he plûsd sük (er rupft 30 los ein ablautendes Verb., was mit nhd.
neh, bz. er reisst sich Haare u. platzen (cf, plassen u. utiter pluntjen am
U8, od, auch : er sucht sich selbige Schlüsse) urspr. eins war, bz. in ähnlicher
kt sich davon rein etc.); — he Weise von einem alten Stamm plot, ver-
k de bar ût de kop; — he plûsd stärkt plots (cf. klap u. klaps, bz. klat u.
od. walle, floktjes, knopkes etc.) 35 klats etc.) = hochd. ploz, nhd. plotz (cf.
f; — he fiitt to tau plüsen (Tau plötje u. plötslik) weiter gebildet ist, wie
mWerg davon zumachen); — he nhd. platzen (cf. plassen) von einem
' plüsen; — feilen plüsen (Felle Stamm plat, hochd. plaz.
•d. abrupfen, sie von den Haaren plûster, Faser, Fäserchen, Staubfäserchen
u, kaM machen etc.) ; — plûsde 40 von Wolle, Haaren, Federn etc. ; — 't ligd
. perdehâr, kôhâr etc. (gezupfte, od. sitt all' ful plûsters; — sin hâr od.
nander gezupfte, von Knötchen u. rok etc. sitt ful plûsters un féren. — Es
ünreinigkeiten befreite y reine gehört wohl mit 2 plus zu plüsen (zupfen,
.) ; — ho plûsd (rupft, plündert etc.) fasern etc.), wie nid. pluister (Zupfer,
80 lank, dat ho nakend un kâl is; 45 Bupfer, hz. Person die pluist) zu nid.
lad (reisst, wühlt, sucht) H all' dör, pluisen, od. es ist ein zu plusteren etc. ge-
, wat d'r manken finden kan; — hörendes Subst. — Vergl. weiter:
e hälfe nachten in de boken to plustere, s. unter plusteren.
T sitzt die lialben Nächte in den plusteren, plustern, plustern, a. wieder-
m stöbern etc.) ; — ho plûsd (sucht, 50 holt rupfen u. zupfen od. zausen u. wühlen
'orscht etc.) 't all' so genau dör, etc. u. so zottig, rauh u. bauschig od. sträu-
t up 't leiste tüttelke wêt, wat d'r big ti. abstehend machen, wie z. B. die Vögel,
- Nd, plüsen, plüsen ; nid. pluizen ; weyin sie mit dem Schnabel ihr Gefieder
jrsen. — Wohl von plus, bz. 1 plus, rupfen ; — de störken plustern sük so, dat
von lûs u. lat. pilare von pilus. 55 de fdren um hör herum flögen; — he
plûske (Dimin. von 1 plus od. plûsterd sin har wat dör, bz. d'r in herum ;
, ein einzelnes, sehr feines Faser- — b. fasern, rauh u. zottig werden etc. ;
'chen, Federtheilchen od. Flöckchen, — dat god faiigd an to plustern ; — c.
I von Wolle, Baumwolle, Leinen- Federn od. Flaum, Flöckchen von sich
; — dar sitt nog 'n plûske in 't 60 geben, stäuben etc.; — dat bedde plûsterd
PLUSTERIG
742
POIEEN
od, plûsterd so, dat de hole lücht fiil plûstcrs
is; — hé plûstcrd (stäubt) sttk de rok ût;
— d. reissen, wühlen, stöbern , durchsuchen
etc.; — he plûsterd in de hi liermn; — hc
plûstcrd alle bokcn dör. — Nd. plustern;
mnd. plusteren etc. — Itcrat. von plusen, c/.
plüsen. — Davon plûsterô w. geplûsicr
(Stäuberei, St ober ei, Wühlerei etc., bz. an-
haltendes Oestäube u. Gestöber etc.) sowie
plustere m. geplûstcr (Kupferei, Zupferei,
Zauserei u. Gerupfe) etc. etc.; — plustere
od. geplûster in 't har u. das folgende :
plûsterîg, piûsterg, zerzupft, zerrupft,
zerzaust, zottig, sträubig, struppig, unge-
kämmt, unordentlich, wild; — sm hâr is
od. sitt so plûsterig; — de störken sén man
plûsterg (od. pliiderg) ût; — hê sucht nët
so plûsterg (struppig u. ungekämmt etc.) tt,
ES of he so erst ût 't bedde krapen is; —
de lücht (Luft, Himmel etc.) sucht so
plûsterîg (zerzaust, zerrissen, wild u. stür-
misch, unfreundlich, drohend etc.) ût, dat
man sük up siecht wOr gefätd maken mut;
— h6 kikt not so plûsterîg ût, as 'n olden
brumbär. — Nd. plusterig ; mnd. plusterich,
— cf. atich plûsterkop.
plÛHterî^, plûsterg, voll von od. verun*
reinigt u. behaftet mit plûstcrs od. Fasern,
Fäserchen, Flöckchen, Staubfäserchen etc.;
— ho hed 'n plûstergen rok an; — dat
Bofa is plûsterg, du must 't 6rst iitbörseln,
er d'r wel in sitten geid. — Zu plûster.
plÛ8ter-kop; t. q. tûsterkop, cf. tûscn
(zausen) zu phlstem, bz. plüsen, nd. plusen,
wonach es zwiäcJist einen zerzausten u.
struppigen Kopf, bz. einen Kopf mit zer-
zaustem u. struppigem Ilaar u. fig. eine
Person mit einem solchcfi Kopf (einen
Strubel- od. Struwel- Peter) bezeichnet,
dann aber auch in die Bedtg. : rauher, un-
freundlicher Mensch (wie auch tüsterkop)
übergeht,
plustern, plustern, s. plusteren.
pO, 8. pôS.
pochen, s. puchen.
pogge, Frosch. — Redensart, u. Sprichw. :
80 kold as 'n pogge ; — so dôd as 'n pogge
od. poggedüd; — de störken nOgd, mut
poggen hebben ; — he strûfd sük (od. ho
stalld so hôg) as 'n pogge in de mänschin;
— sett de pogge up 'n golden stôl, he hupt
dog wer in de pol; — hc hed so föl geld,
as de pogge hâr; — man kan ok 'n pogge
so lanit drükken, dat he kwakt. — Päthsel :
wikker de wakker, sprung afcr d' akkcr;
wikker de wakker, sprung afer d' slôt, nog
was wikker de wakker nét dôd; — wat
wult d' lefer, 'n püt ful singende wîfkes,
of *n afen ful dode mantjcs (Brod^). — Nd.,
mnd., nid., mnld. pogge. — Nach Fick
20
(cf 7, 685 u. II, 619 etc.) mü ihr, bnkk,
bukkati (bellen) etc. ; grieih. búktéi fÔraN*
send^r, tosender, Jieulefider Wind, Stwm-
wind) etc. ; lat. buccinum (Kriegshorn), bocea
5 (Blase) ; lit. bykü (Stier) etc., sowie ««er
pokke, pung, puchen etc. zu einer SchaJlr
Wurzel buk (rauschen, brausen, lärmen^
brüllen, tosen, stürmen, blasen, pfauchen
etc.), sodass auch hier der Frosch vokl
10 wegen seines lärmenden Geschreies (jedwk
nicht lautmalend od, onomatopöisch wii
bei unserm kikker, s, unter kik) so benannt
ist, falls er nicht etwa als ein aufgdiastna
od. aufgetriebenes, aufgeschwollenes Etwa»
15 aufgefasst wurde, wie dies auch mit pok
(s. d.) u. lat. bucca der Fall ist.
pogge-dôd, völlig todt, ganz l'oft u. loA.
poggen-daler od. po^^en-geld, l'VoscAfriM,
(Hydrocharis morsus ranae).
poggen-glidder, poggen-gladdep, psggei-
gli^SS^^i poggen-ritsel, Froschlaich.
poggen-, pogg-stërt, Froschlarve, ZokI-
quap2)e.
poggen-, pogg-stôl, Hutpilz, cf, padde-
25 stôl.
poje, poie, pene, peie, ein Trage- oL
Balkengerüst, worauf der (Hebel eines Haiuet
ruht. — Nid. pui (AUan; Giebdfuss, Trä-
ger od. Hauptbalken, worauf der CMkI
80 ruht etc.); mnld. puye, puyde (podinm, pol-
pitum, suggestns, rostra, orum etc.) — MU
ital. (Diez, I, 336) poggio; prov. paeg,
puoi; afranz. pui (Anhöhe); span., port.
poyo (Bank vor dem Hause) ; afranz. puiot
35 (Stütze) von lat. podinm. — VergL auch
aengl. (Stratmann) pae : enal. pew (Kir-
chenstuhl, Kirchensits od. Kircnenbank) aus
afranz. puie, was wohl mit dem obigen span.,
port. poyo (Bank) ident. isL
Îioje-, poie-, pene-, peie-¥alke^ Trage-
ken, worauf der obere OiebeUheü eines
Hauses, od. auch der Fuss der Wahn-
Sparren ruht.
pojen, poien, s. 1 paien.
poike, s. peike.
poiken od. poiken, kosen, sehön (hun mü
Jemandem, ihm schmeicheln, den Angenehmen
spielen etc. ; — he poiket gern mit de wichter ;
— he mag de wichter gern poiken. — Nach
50 Stbg. ist pooiken dasselbe wie pooien (ef.
1 paien), wcihrend mir dieses Wort mit
mnd. (Seh. u. L.) poken od. poiken ident
zu sein scheint, was dortmü spielen (od.
scherzen, spassen ?) erklärt wird u. nach mnd.
55 (Seh. u. L.) pok, poeck (Spiei od. Sdterz,
Spass, Neckerei etc., cf. lat. jocus) vidleicht
auch mit mnd. poken od, poicken Qw^en,
pralilen, cf. puchen) urspr. ident. isi^ daes
sich ebenso wie dieses auch leicht van der
GO urspr. Schallwurzel buk ahUHen lAail, da
40
45
POK POKKE 743 POKERN
» u, Spiel, hz. lärmen u. etc.) steht, so könnte dieses p5kel wohl ein
sieh begrifflich nahe berührefi. Bimin. von an,, isl. pokr (Kobold, Popanz,
. pokke, ^inne, Pustel, Blatter, Mummel = dän. busemand) sein, sofern dies
eine Erhöhung od. Anschwellung, auch die Bedtg.: Zwerg hatte, od. aus
Warze etc; — he hed 'n pok 5 Kobold etc. in die Bedtg.: Zwerg über-
Varze etc.) od. poktje (Finnchen ging. Sodann vergl auch engl, puck (Da-
e nöse sitten ; — de kartuffels od. mon, Kobold, Waîdmännchen etc.) = aengl.
. Bitten fal pokken (die Kartoffeln puke ; an., isl. pûki ; ir. pûka ; welsch, pwca,
n sitzen voller Warzen od. Beulen, sowie weiter bciOutzen nfries. pück, neske-
'öckern etc.) od. sunt so pokkerig ; 10 pück, eine Art von Kobold = dithm. nische-
l sunt de pokken inentd; — he pöck u. dän. nisse-puge, bz. bei Heim-
»kken (Blattern od. Blattertikrank- reich (II, 348) das nfries. huspuke (Haus-
ompo«. ; kinder-,kô-,8châp-pokken, Geist od. Haus-Zwerg etc.), womit das nd.
cken. — Sprichw.: „dat gift rûmte (Br. Wb., III, 349) pook (schwacher, un-
erd/ sä' de Papenhörger to sîn 15 vermögender od. im WttcTis zuriickgebliebe-
ren hum söfen kinder in de pokken ner Mensch) u. puck in puckfaut (Klump-
— Nd., nid., nfries., wang. etc. fuss, cf. Scham bach, 161^) auch vielleicht
., mnld. pocke u. auc^ poche (pa- urspr. ident. ist, fdUs die Bedtg.: Kobold
tula, tuber, vomica); ags. pocc; in die von: Zwerg od. kleines, verkrüppeUes,
ike; engl, pock; norw. poka; dän. 20 gebrechliches Etwas überging.
okker in smaa-pokker (Kinder- Was nun aber die Grdbdtg. von Puck
— Es gehört mit dem gleichbe- od. aengl. puke betrifft, so wird damit wohl
kelt. pwg , bog , sowie unserm urspr. ein Poltergeist od. Bangemacher, bz.
>ung etc. als aufgeblasenes u. auf- ein durch Poltern, Stosseti, Lärmen etc. (cf.
9 Etwas, bz. als Blase u. Blatter 25 engl, poker, Popanz, Kobold od. Bange-
erselben y buk wie pogge, wozu macher der Kinder etc.) die Menschen er-
bacca (Backen, bz. aufgeblasenes schreckendes Wesen (cf. unser bubâ u. d<M
chwollenes Etwas, cf pogge) u. böhm. hoho, huhu unter Popanz bei Wei-
min, buccula gehört, aus welch gand) gemeint sein, wo es dann auch mit
wieder das (cf. Diez, II, 225) 30 pogge, pok, puchen, pukkem etc. van der
)cle; franz. boucle (Ring, Haar- y buk (rauschen, lärmen, tosen, stürmen,
nalle); aengl, bocle; engl, buckle blasen etc.) abstammen könnte, die ja auch
9t€.) u. aüspan. bloca (Erzbeschlag ebenso wie bub (brüllen, brummen, bz. von
ildes) ; mïat. bucula (scuti) etc. ; dumpfen Tönen, cf. bubbeln u. pu) Weiter-
kel entstand, während das afranz. 35 bildung eines einfacheren Schallwortes bu
he; aengl. (St ratmann) boce ist, was ebenso wie ba, redupl. baba (s.
ibo) u. boche (gibbus), bz. engl. unter babbeln), blos ein unarticulirtes Ge*
kel, erhabener Beschlag; Knopf, rausch bezeichnet.
'.) u. botch (Beule, Geschwür etc.) 3. pSkel ; i. q. pekel.
lus lat. bucca od. dem obigen kelt. 40 poKer, ein spitzes u. gerades od. auch
rgingen u. jedenfalls mit unserm hakenfönnig gebogenes Eisen zum Schüren
tn Ursprungs sind. u. Auflockern des Feuers, bz. ein Schüreisen,
I, Pustel od. Pustelchen, Finnchen, Schürhaken, Feuerhaken, Stech- od. Stoss-
ter-Bläschen od. Eiter-Geschwür, eisen etc., womit man in das Feuer stösst
Höckerchen, Wärzchen etc.; — 45 u. stochert. — ^W. pook, poker; engl.poket.
gesigt ful pökeis ; — de kartuffel — Da der poker ein Stecheisen (bz. ein Ge-
etc. sitt ful pökeis. — Nid. (v. räth womit man in das Feuer sticht u.
eukel , pokkel , pukkel (puistje, stochert) ist, so wird das nid, pook in der-
; mnld. pockele, puckele. — Ob- selben Bedtg. wohl eins sein mit nid., nd.
von pökel auch noch wieder ein 60 (Br. Wb., Schütze etc.) pook; mnld,,
kelke machen, so ist dies selbst mnd. poke (Dolch, Messer etc.), was woM
Dimin von pok. aus lat. pugio entstand, während das nid.
I, ein Zwerg od. Knirps, bz, klei- poken (s. unter pokern) vielleicht direct aus
%ppeltes, im Wuchs zurückgeblie- dem lat. pungere etc. (cf. punkt) hervorging,
verkümmertes u. verwachsenes 55 was mit pugnus, pugna, pugnare etc. zu
r Etwas ; — de lütje pökel krupt einer y pug (schlagen, stossen, stechen etc.)
en de bênen herum; — 'n pökel gehört.
od. fan 'n junge, fan 'n der, fan pokern, wiederholt stechen od. stossen u.
SÏ *n bôm etc. — Da unser ö für rühren in Etwas , bz. stocJiern , schüren,
K z. B, fögel, Vogel, ahd. fugal 60 schürfen; — ho pokerd d'r in herum; —
POK-HOLT 744 POL
da must nêt altid in 't für Bitten to pokern; Höh, Bebhuhnhoh, engl partridgewood vor-
— bô pokcrd dat für wat up od. toregt etc. kötnnit u. in Brasilien Cangelim u. Angelim,
— Nid. pokeren m. dies wohl Iterat. voti in Cuba Yava genannt wird u. hauptiätk'
nld.y anld., mnd., aengl. (Stratmann) lieh zu Kunsttischler- u. Drechsler-ArbeiUn
poken (pellere , trudcre), enffl. i)oke (im 5 gebraucht wird. Dies Letztere soll vou einem
Finster n fühlen, tappen, tasten, herum fühlen, nicht genau bekannten Baum „Boccaprouo-
miteinemlangen Werkzeuge suchen; schüren, censis Aubl.** kommen, nach Andern aber
anschüren; stossen etc.), wozu ::h bemerken von Ilcisteria coccinea.
ist, dass bei Seh. u. L. das mnd. pokcu m. pokke, s. pok.
bei Bähnert das nd. pöken (stechen) an- 10 pokkî^, pokkerîg, pokkerg, pockig wl
scheinend von poke otf. p6k (Dolch, kurzer mit Pocken (Pusteln, Finnen, Beulen u.
Degen, Messer, s. unter pokor) abgeleitet Höckern etc., cf. pok) behaftet u. versehen;
wird, dann aber das mnd. poken auch die — 'n pokkig odi. pokkeng gesi^ ; — pokkige
Bedtg. : pochen od. prahlen (cf. juichen) hat. od. pokkerige kartuffels od. boncn etc.
Ist nun aber das mnd. poken u. nd. pöken 15 pok-nare, Blatternarbe,
urspr. von aefigl. poken verschieden u. von pok-narîg, blatternarbig,
poke (pugio) abgeleitet, so kann auch unser pok-8tof, Blattern-Lymphe.
pokern u. nid. i)okeren direct von poker pol, rund, voll, strotzend, fleischig, haU'
weitergebildet sein , während poker selbst schig etc. ; — poUe arme ; — 'n pol ges^jt;
wieder von poken (atossen, stechen etc.) ab- 20 — 'n pol kin4je; — so is regt pol anwck;
geleitet sein konnte. Vergleicht man nun — dat bedde stcid so pol un rund ; — polle \
aber die verschiedenen Formen des nhd. küssens etc.; — Compar. polier, rttiwfer, ]
pochen in der Bedtg. : (schlagen, stossen, voller etc. (pollere arms un bênen a« dat
stampfen etc.) bei Grimm (Wb., II, 199) wicht hed sucht man seiden); — Stperl
unter bochcn u. bei Weigand unter po- 25 pollcste, polste. — Fls JkU mit dem imMf
che n u. dass dieses in der Bedtg. : prahlen nd., engl. etc. vorkommenden pol od. poll«
od. dicke tliun etc. (cf. puchen ti. dazu unter polle (Spitze, Endpunkt, Wipfel, Kojifetc.)
galpen auch die Bedtg. : prahlen od. gloriari u. dem nhd. Po l (Spitze od, Endpunh der
des as. galpôn, was mit galm von einer Erd- u, Himmels- Achse, red, der Dreh-
SchaUwurzel stammt) von Fick zu der 30 punkt von lat. pölus, griech. pôloB u. diei
Schallwurzel buk (s. unter pok, pogge etc.) von d^r j/ pol, drehen, wenden) nichts ge-
gestellt wird, so ist es sicher, dass die obigen mein, sondern ist wohl Nebenform von 2 hol
Wörter (nämlich nid., mnd., aengl. poken (rund etc., cf. auch boUe u, ]K)Ile), da es
u. engl, poke) in ihren verschiedenen Be- sonst in den andern nd, u, nordger*.
dtgn. nicht überall mit hochd. bochen u. 35 Sprachen nicht vorkommt,
pochen eins sein könnest, sowie es auch pöl, PfüM, grösseres Bettunterkissen. —
sehr schwer zu entscheiden isty ob die Ihochd. Spri<:hw. : twê gelofen up 6n pöl, is cn to
Wörter bochen, pochen u. unser bökcn fOl (gemiscJUe Ehen taugen nicht), — AA
(s. d.) mit unserm pukkern u. puchen glei- pöl; myid pol, pole, poel ; «W. peuluw; mnld.
chen Ursprungs sind. Ob nun aber auch 40 pole, polue, poluwe, pulwe; ags. pyle; aen^
das aengl. poken in der Bedtg. : pellere, }»ule ; «»</^ pillow t/. pecl ; oM. phulwi, fulwi,
trudere mit mnd. poken (stechen od, stossen) phnluwi, fuluwi ; mnd. phulwe, pfulwe. —
urspr. ident. ist u. wie nd. pook u. unser Aus lat. pulvinar, polvinar od. pulvinos.
poker von pugio, bz. i)ungere abstammt, ist 1. pol, Mannsmütze, Kappe; — hC» hed
wir gleichfalls zweifelhaft, wie desgl. auch, 45 de pol so schOf up de kop. — iV7cî. (Prûe.
ob da^ mnd. poken in der Bedtg. : pochen Groningen) pool, pocl. — Da es formell
od, prahlen etc. mit unserm puchen u. hochd. mit 2 pol (Pfuhl, Sumpf, Pfütze) dimmtj
bochen u. pochen (s. unter hochen in so könnte es beim Vergleich von pet = «W.
Grimm, Wb., das Weitere) von Hause aus pet, petto (Mannsmütze, Kappe) u. nid.
eins ist u. derselben y entstammt. 50 pct, petto = puttc (Pfütze^ Brunnen de,
pok-holt, a. das feste, harte Holz des cf. ])ütte) vielleicht auch mit 2 pol urspr.
in Westindien u. Südamerika wachsenden eins sein, wo dann die Bedtg, : Vertiefung^
Guajak-Baumes, der aus seiner Binde den Grube od, Höhlung etc, wieder in die von:
als schweisstreibendes Mittel dienenden tiefes, hohles od. rundlich hohles Etwas u.
Guajakgummi ausschwitzt. Im Englischen 55 so in die von: rundlich hohle Kopf bedeckung
heisst dies Holz pockwood u. u-ird dasselbe überging, ganz wie ähnliche Begriffsüher-
sonst auch Franzosenholz u. J^ebcnsholz gänge auch in doppe u. kop sich zeigen,
genannt; — b. ein gleichfalls daher stam- 2. pol, PfuM, Pfütze, I^che, bz. Loch,
mendes u. auch festes u. hartes Holz, was Grube od, Vertiefung, worin Wasser steht
sonst unter dem Namen: Bockholz, Boco- 60 od. sich gesatnmelt hat, Wasserlache, sUkenda
POL-ACHT 745 POSE
Bumpf; — de gange weg (od. 't weiter hei KU die Erklärung dieses Wortes
nd etc.) Bteid ful polen ; 't mut fan als agger et palus marina etc., od. forte
twis dûgtig regend hebben; — he quod e stagnis quae poli vulgariterdicuntur,
d dör de depste polen ; — dar steid recuperati fuerint, so ist es wohl zweifellos,
un grôten pol watcr fort hûs, pass' 5 dass dieses Wort aus pol (Pfuhl, Sumpf
da d'r nêt intredst; — he is na de etc.) weitergebildet ist u. ursjyr. ein sumpfiges,
, um wilde ânten to scheten. — morastiges Land, hz. ein Marschland od.
: drek-, water-pôl etc., hz. pôlacht, dasselbe wie Marsch (cf müxsk) bezeichnet
r, pôlhûtte, pôlrichter etc. — Nd. hat, wobei wegen des Jcurzen o in poller
id. pol, pul, poel ; nid., mnld., mfläm. 10 noch zu bemerken ist, dass aus palus wahr-
ries., wang., satl. pol ; wfries. poalle ; scheinl. zuerst eine Form pole entstand u,
ngl. pol; engl, pool; n\hd. phuol; dass es überhaupt sehr zweifelhaft ist, oh
pollr ; narw. poll u. pöyla ; schwed., das ags. pol (Pfuhl, bz. palus, lacuna etc^
I. — Aus lat. palus. urspr. ein langes o (ô) hatte, wie auch H.
ht, ein EntwässerungS' Verband od. Ib Leo nicht pol sondern pol schreibt.
\erungS'Bezirk , bz. die Genossen- pollern, poIdern, einen poller od. polder
Corporation etc., welcher die Sorge machen od. anlegen, angeschliektes Land
Wässerung eines grösseren Bezirks dem Meere durch An-, Be- od. Eindeichen
u. die die Kosten derselben gemein- abgeunnnen ; daher überhaupt ; Land ge-
h zu tragen hat. — cf. dik-, sil- 20 winnen u. sich an- od. zueignen; — dat
bûtendiks-land schal nâstens be- od. inpollerd
ihtep ; i. q. pôlrichter. worden ; — h6 is an 't pollern od. anpollern ;
ke, polak, a. Polacke, Pole; — b. — he pollerd gern an.
?r, glasirter Knicker. pol-richter od, pol-achter, Gemeinde-
r, «. poller. 25 beamter, welcher besonders die Abwässerung
Ue, eine Hütte an einem Sumpf od. (od. sämmtliche Abwässerungsanlagen u.
n Gewässer, worin sich der Enten- Wasserleitungen, Pumpen, Brücken etc.)
ifhält u. verbirgt. eines gewissen Bezirks (cf. pôlacht) zu ftc-
das weiche, rundliche Dickfleisch aufsichtigen hat, bz. der Bichter u. Auf-
Wade, Backe etc.) von Hand, Bein 30 seher über die polen od. Sümpfe, Binnen-
in 't polle fan de band etc. — gewässer etc. u. ihre Entwässerung. — cf.
Sil-, dik-richter etc. u. têl-achter.
lep, Comparat. von pol. pol-rUske, Sumpfbinse, Meer- od. See-
Her od. polder, angeschlämmtes binse (sciri)U8 marit).
'and, welches ringsum mit einem 35 popo, Hinterste. — Vielleicht redupl. aus
mgeben ist od. ein vor dem Haupt- po von podex, wofür mlat. auch popex vor-
liegender Strich neu eingedeichten komvit.
welcher durch Anschliekung ent- pSpel, gep5pe1, Pöbel, gemeines Volk,
vor der Eindeichung heller heisst; roppe, ml. Name; — Geschln. Poppen
iwas (od. heller) is bold wer so grot, 40 u. Poppinga, sowie von dem Dimin. Popke
wer 'n nêien poller iudiken köuen. auch. Popken.
, mnld. mfläm. polder. — Es ist pôP (Insel Baltrum), eine Tasse Thee od.
lend mit dem nid., mnld., mfläm. Kaffee, bz. ein Guss od. Schank dieser
hoender-polder (guUinarium ; pertica Getränke aus dem Thee- od. Kaffee-Topf.
a) od. dem engl, puller (Hühnerstall) 45 — Vergl. engl, pour (to pour a cup of tea);
ndt, da diese Wörter wie franz. aengl. porin (giessen, schütten, ausgiessen,
ier u. engl, pultry, poultry (Feder- einschenken etc.), wozu Jamieson auch
\ von franz. poule, bz. lat. pullus das schott. pourin (a very small quantity of
abstammen. Desgleichen hat es auch any liquid) stellt.
mnld. (KU), ?»?/îäm. polder (parva 50 pornje, posje, Portion, Thcil, Antheil,
, trabs etc.) nichts gemein^ da dies Gebühr etc.; — elk sîn porsje; — 'n bei
älteren franz. poultre, nfranz. poutre porsje geld ; — dar stân 'n bei porsje minsken
) od. mit diesem aus mlat. poledrus bi 'n ander; — ho hed sin porsje (od. posje)
ez, I, 327 unter polédro) entstand. dik kregen; — he krigd 'n posje prilgel.
ht man nun aber wfries. (Jap ix) 56 porte, port, Pforte; — cf. achterpôrt. —
ne polle of een stukje land, bijzonder Aus lat. porta u. dies mit portus, porticus
j of door water omgevcn land, bz. u. per von der }/ par, cf. faren.
K)k [Streifen] land weerzijds door 1. pose od. pos, po, eine gewisse Zeit od.
(xiringd) u. dass Jap ix dies mit Zeitlang, Zeitdauer, Weile etc, bz. ein durch
^us, cf. 2 pul) identificirt, sowie 60 ein Geschehen von Etwas od. eine Thätig-
FOSE U^ P0E8ELN
keU ausgefülUer kurzer Zeitabschnitt mit von Blase od. Blatter, Beide etc.
darauf folgender Buhezeit, ein Intervall etc; Jv. Aasen (s. pag. 571) sich am
— 't hed al 'ii pausen pos (Weile od. Zeit- kleines aufgeschwollenes od. aufgei
lang) regend; — lat uns hir nog 'n pôs (Zeit- Ding (cf. daselbst die Compos.: ukse]
lang) farwilen; — so! nu hcbben wî uns 5 tjorpose; gorpose, eiter}>08e, sinnep
erst wer ûtrüst, nu könen yn erst wer 'n pos t#. da$s demnach pose in der Bedtg. :
arbeiden, hz. 'u pos maken; — sé hebbcn (auch dies bezeichnet ein rundlii
hör arbeid in drô posen (od. setten, malen hohles Etwas, cf. spôl) auch w
etc.) ofmâkd ; — so hebben drê p6s lüdt ; selbe Wort sein wird wie pose (pe
— wi willen nog 'n pos (od. p6) maken od. 10 bz. dass es in dieser Bedtg. blos di
sp61en ; — 't weid bi posen od. selten (bei rundlich hohle od. aufgeschwollene u
Absätzen od. Intervallen) regt stark etc. — artige Ende der leder bezeichnet.
Nid. poos; nd. poos, pose; mnd. pose. — Zum Schlüsse sei su^09e(per9k od. S
AiM lat. i)au8a mit fast vollständiger Ver- Tasche, Beutel, Blase etc.) noch >
Schiebung der Bedtg., d<i pausa od. nhd. 15 dass dafür im norw. auch die Forme
Pause soviel als Ruhe od. Stillstand u. paasa, paasaa, schwed. pâso u. poi
Aufhören von Etwas bezeichnet u. mit griech. kommen, sowie dass ausser unserm
pausis (Aufhören machen, Stillen) von paûô pusse (Beutel von Seehundsfell), pûs
(^\tt. paüsö ; Fut. med. paúsomai), machen als pfauchendes od. schnaubendes, b
dass einer aufhört od. abläset, besänftigen, 20 TlUer), püs in pûsbakke (Pausbo
beendigen etc. abstammt. pussel etc. auch das norw. pusen
2. pose, a. Feder, besonders die zum (aufgeschwollen, aufgeblasen, dick),
Schreiben dienende Gänsefeder ; — Compos. : posna (aufschwellen, aufblasen, au
schrifpose (Schreibfeder); — b. die Spule etc.); schwed. pösa (sich imtner am
od. der Kiel (das dicke höhle untere Ende) 25 bauschen, aufschwellen, sich hebe
einer Feder ; — Compos. : fedderpose (Feder- dän. pose (bauschen, sich beuteln e
pose od. Federspule, Federkiel.) — Nd. pose mit pose vmi dem für pûst u. pus
(ungeschnittener Federkiel); dän. pose (die zunehmenden alten Verb, pusan oi
Spule od. der Kiel der Feder). — Mag es (blasen, pfausen, pfauchen etc.) al
nun urspr. mit nd. (Schambach) pûse 30 dessen germ, y pus od. idg. bus c
(feine Feder am Kopfe der Gans, Dune, wohl ebenso wie buk (die y von pnng
Flaumfeder, cf. pûske), Flur, pusen (der pok etc.) eine Weiterbildung von bu
Flaum, erster Bartansatz od. erster Anflug bz. rauschen, brausen, toben, stüm
des Bartes, Milchbart, Gewölle) ident. sein pfauchen, schnauben, blasen etc., C}
od. nicht, so gehört es doch wohl (da die 35 u. auch ruse, rusen etc.) = urspr.
Spule od. der Kiel der Feder ein hohles lautmalendes u, lautnachahmendes
u. blasenartiges Etwas ist) als leicht fliegen- wort) ist,
des od. vom Winde durch die Luft getrie- nQselê, eine anhcdtende, miihsame
benes Etwas etc. mit diesem u. unserm pûst licne Arbeit od. Beschäftigung, wöl
u. pusten zu einem and. Verb, pusen od. 40 wenig beschickt wird u. nichts
pusen (wehen, blasen), was sowohl für ags. herauskommt. — Nd. (Dähnert)
pose, puse (pera) als für aengl. u. engl. (beständige Geschäftigkeit mit klei
pose (Stockschnupfen, Erkältung etc., bz. schmutzigen Arbeiten). — Zu pÖsel
was durch Wehen od. Wind u. Kälte ent- pSsoler, Einer der sich anhakend
steht od. Etwas, wobei man schnupft, schnaubt 45 mit mühsamen u. kleinlichen Arbe
u. pfauset od. pfaucht etc.) anzusetzen u. scliäftigt u. abquäÜ u. doch nichts
worüber Weiteres untei' 2 pûske sowie unter liches beschickt od. was Rechtes t
pûst u. pusten zu vergleichen ist. bringt ; — 't is 'n olden pOeeler ; he k^
Wegen des ags. pose (pera) von pusen od. de hele dag of un blift dog altîd gli
pusan (blasen, schnauben, pfauchen etc.) 50 — Nd. (Dähnert) pöseler (ein
vergl. das gleichbedeutende pung von der y der immer in kleinen Geschäften is
buk (blasen, pfauchen etc.), sowie auch wegen pöselerske, dasselbe wie pöseler.
der urspr. Bedtg.: Blase od. aufgeblasenes, es das Femin. ist. — Vergl. weiter
aufgetriebenes, aufgeschwollenes od. aufge- pSseln, anhaltend, emsig n. mühi
banschtes u. bauschiges Etwas, dass das mit 55 für sich hin arbeiten, meist mü der
ags. pose u. an., isl. posi (Tasche, kleiner bedtg., dass wenig damit beschickt i
Sack, Beutel od. Schlauch etc.) ident. norw. die Arbeit kleinlicher u. geringfügx
pose ausser Beutel od. pera auch die Be- ist u. wenig abwirft od. einbringt;
dtg. : Bausche od. bauschige Falte, grosse hed dV wat mit to pöseln, dat sê c
weite Falte, Ausbauchung^ Busen, sowie die 60 toregtkrigt; — dat old minsk pöseld x
POESELN 747 POT
»um; — sê pöseld de ganse dag posen oâ, pusen is^ ist sweiféüoa, u. toenn
htd dog hast niks ût. — Auch man fillen van fei ad, unser pellen van pelle,
it pöseln, das anhaltende mühsame hz, lat. pilare van pila (cf, auch plükken u.
hs, das sich Abarbeiten od. Ab- plündern etc.) vergleicht, sa ist es klar, dass
bäschem etc, mit kleinlichen Dingen. 5 dieses für peuselen ad. poselen anzusetzende
"Ehrentraut, II, 215) pozelje Stammverb, posen, pusen sowohl von pose
u. schwere Arbeit verrichten); (Feder), als nd. puse od. pûse (Flaum,
hrentraut, 1, 80) pôzel (schwere Barthaar, bz. dasselbe wie lat. pilus, s. unter
rrichten, ununterbrochen arbeiten, 2 pose u. unter plttkken) weiter gebildet
Jien u. abäschern etc.) ; nd. (D a n- 10 sein kann.
itoeln, pusseln (sich mit allerlei ponen^ eine Pause machen, pausiren, ruhen,
iten stille u. unbemerkt beschäftigen, rasten etc. — cf, ferposen. — Nd., mnd.
iass man die Leistungen eben nicht posen ; nid. pozen. — Zu l pose in der
\erkt), (Dähnert) pöseln, päseln ' urspr. Bedtg.: Pause,
isr bei der Arbeit werden lassen, 15 poRJe, s. porsje (Partion).
vor sich zu bringen), (Schütze) 1. post, Pfosten ; — dörpost (Thürpfasten) ;
ûJêsam u. emsig arbeiten), (Br. Wb.) — 3ois ézöüige Bohle; Bohle ad. dicke starke
ïühsam arbeiten u. nichts beschicken, Planke, die als Steg benutzt wird u, selbst
eine Arbeit verwickeln); nfries. auch ein Steg ist; — *n post afer *n slote
i) pöseln (kleine Geschäfte betrei- 20 od. graft etc.; — drei-post (eine Bohle od.
k seine Zeit hintreiben) od. (Ja- ein Steg Ober einen Graben, die zum Drehen
, pag. 47) pööshlin (in aller Ge- eingerichtet ist od. sich dreht); — kô-post
eit kleine häusliche Arbeiten ver- (Kuh-Pfosten od. Kuh-Steg, Steg über einen
Weiter vergl.nd. (Schambach) Graben für die Kühe). — Aus lat postis
I)u8se]n (geschäftig sein, kleine Ar- 25 u. dies wahrscheinl. mit posiüo, positus (cf,
m, meist mit dem Nebenbegriff: 2 post) von pono (setzen, stellen, legen),
fos Bechtes auszurichten) ; süddän. was aus po-sino zusammengesetzt u. contra-
%n. pusle; schwed. pussla, pyssla; hirt ist.
la (sich mit Kleinigkeiten beschäf- 2. post, Stelle, Stand, Standart, Platz,
, bz. sich bei kleinen häuslichen 30 zugewiesenes Amt etc.; — he hed dar 'n
unermüdet sauer werden lassen, slimmen post ; — elk mut up sin post stân ;
bei beschäftigt sein etc.), was wohl — elk mut sin post ferwaren. — Nid. post
selbe wie unser bz. nd. pöseln t^^. etc. — Aus ital. posto (Stelle etc.) u. dies
t sich nun aber weiter das norw. aus lat. positus van pono.
sen) pusla an, bz. dass dieses 35 3. post, Post, Anstatt zur Beförderung
Bedtg. : plukke od. pille , bz. von Passagieren, Packeten u. Briefen nebst
zupfen od. klauben, schaben, dem ganzen dazu gehörenden Apparat —
tc, hat, so erhellt hieraus, dass Compos. : posthûs, postpërde, postwagen etc.
nrt wieder dasselbe wie nid. peuzelen etc. — Aus franz. poBte, ital. posta etc. u.
abklauben, langsam essen, indem 40 dies gleichfalls wie 2 post aus lat. positus
IC Stückchen absucht od. abpflückt; wegen der dazu gesteUten Pferde,
sein, zaudern); mnld. (KU.) peu- 4. post, Porsch ad, Gagel, deutsche Myrthe
»eleu (contrectare, attrectare; per- (mynca gale). — Nd., mnd., nid. post, das*
evellere pulpam ; ligurire, suaviora selbe u. auch Ledum palustre, der hier in
rpere, summis digitis varia cibaria 45 Ostfriesland indessen nicTU wüd wächst. —
; libare ; mobilitare, molare, motitare post steht für porst (wie best für borst) ad,
bdicare, carpere); mfläm. peuselen älteres mnd. pors, wovon Porsch entstand
r, esplucliotter) ist u. dass dem- wie Bursch von burs.
h unser formell mit nid. peuzelen pot, Topf; — Compos.: brê-, kofje-, tê-,
a u. nid. beuzelen, od. bögel = 50 trek-, spar-, pis-pot etc.; potaske, pot- ad.
el, sowie auch die Vocale eu, o, u pottebakker etc. — Bedensart. u. Sprichw. :
m ö unter 1 pökel) stimmendes 't is alP ên potnat; — lütje potten hebben
it diesem mnld., mfUhn. peuselen ôk ôren; — lütje potten lôpen gau afer; —
IS gewesen sein muss, u. demnach d'r is gêu pot so schêf, of d'r findt sük nog
'. ; klauben, rupfen, ^yflücken^ bz. 55 wol 'n deksel to; — elk schrabb^ sin êgen
gkeiten od. stückweise wegnehmen pot. — Bäthsel: *i hed gen kop, un 't hed
n : sich in kleinlicher Weise womit dog ôren, 't is wol m&kd, man nêt geboren,
^en etc. überging. 't hed gen fôt un 't hed dog tönen, nid 't nu
\un dieses mnld., mfläm. peuselen wen ji 't raden könen; — 't is under an
en ein Iterat. van einem urspr. 60 bafen, för un achter swart un 't steid up
P0T-A8KE 748 POTE
half Seesen, od. auch : fan binnen swart, fan von plat, plate etc.) auc!i Wörter m
Lûtcn swart, 't stciil altid np half scsscn Bedtg.: platt od. flach, od, p\i
(eiserner Topf mit drei Deinen). — JNW., flaches Etwas, Platte, Fläche ei
nid., mnld.j afries., satl., wfries. pot; mnd, Fusssohle (cf. plante, bz. lat. lAtai
pot, put; aengh, engl, pot; an.^ isL pottr; b der y prat od. prath ti. dazu das fo
worM7. pott, potta ; sc/t werf, potta; Jan. potte; pote) entwickeln, sowie ferner, dasi
span.j port. pote; prov., franz. pot; ki/mr. Vergleich von nJid. Platz als B
pot; gäl. poit. nung eines schallend auffahre
pot-aske, Pottasche, auch Kesselasclve ge- Schlages = Klatsch od. Klap
nannt. — Davon franz. potasse. 10 von der Schall- Interjection platz
pot- od. potte-bakker, Person die irdene Verhums platzen (cf. i)la88en) aui
Töpfe u. sonstiges irdenes Geschirr backt -put wieder mit nM. platzen, plat s
od. knetet, formt u. brennt, ein Topffabrikant, plätschern etc. synonym od. beg,
Töpfer. — Sprichw. : ^och ! wi armen nahe verwandte Wörter hervorgehen kt
dartein," sä' de pottebakker, do ful ho mit 15 Wie ich nun aber von prat od. prat
'n data tellers ût 't lûk. zu auch wahrsc?^einl. ausser nJuLprai
pot- od. potte-bakkere, Töpferei. protzen etc. tin^er proten, protteln, ]
pot-digt, so dicht u. verschlossen wie ein etc. gehören) angenommen habe (s.
^'i^fi — biUlL: schweigsam, verschwiegen plassen, pladdern etc.) dass die y p
etc. ; — hold' d! potdigt. 20 prath urspr. ein Schallstamm mit der J
pote, pot (Dimin. pôtje), l^ote, Hand, sonare, crepitare etc., bs. sonos, c:
Fuss. Tatze (von Mensch u. 2 hier) ; Fuss etc. (cf. klat unter kladde, kladden, kla
od. Bein (eines Topfes od. Tisches etc.) ; klatte etc. od. klak, klap etc.) war, so
Hand od. Handschrift, Handzeichen; — ich dies auch von der y pai od. ski
gôd wat in de ])otcn hebben (tüchtige Kraft 25 an. Wie nun aber urspr. SchaUsiân
in den Händen haben) ; — wat he erst in Schaltwörter (Onomatopöie eines Scha
de poten hed, dat lett he so ligt net wer Geräusches) nicht überall der Lautve
los; -^ wen ik di ins in de poten krig', bung unterliegen, so ist dies auch m
den geid di 't siecht; — he mut sin poten Thema pat (Fickiibersetzies mit, b.
fig. : den Meister spielen) ; — mit hangende u. c. die von : ausbreiten^ weit mtuhe
poten (od. pôtjes) kamen (als sich Ergeben- öffnen od. ausdehnen etc. hat) der F
der u. Unterwerfender, bz. als um Vergebung 35 aus sonare, crepitare od. sonos, crepil
Flehender u. Bittender kommen) ; — de poten zunächst wie klak etc. die Bedtg. :
fan de disk etc.; — he schrift 'n naren (od. Bruch, Borste, Biss, bz. die von: s
arbarmliken, gemeinen, siechten etc.) pot; — brechen, bersten, reissen, htaffent off^
he seit sin ])ôt d'r ander; — he hcd sm od. stehen, sich öffnen (cf. laU patc
pot têkend od. he hed pôtjed. — lÜd., nd., 40 tenter, patena od, patina, patera etc
mnld., mnd. poot, i)Ote. — Entlehnt u. (mit von einander geben od. trenneti, sich
Verdumpfung des a zu o) entstanden aus u. weiten, bz. sich aus einander ge
franz. ])ate, patte ; span., catal. pata (Tatze, ausdehnen od. nach allen Seiten ausi
Pfote); comask. patta (Fuss), wovon auch anschwellen, aufschwellen, voU werde
engl, patte (Tatze), was zwar mit griech. 45 füllen etc. (cf. skr. phal , findi , d
pdtos (Weg, Pfad, Treten, Tritt), pat^îin dissilire etc. u. phull, se expandere, flor
(treten etc.) von derselben y abstammt, in- entwickelte, imessen die ur^fnr. Bei
dessen toie auch itaJ., cremon. (D iez, 1, 310) schaUnachahmendes Wort auA noch
])atta (Latz, Klappe an Kleidern), neuprov, wie ja ausser päd od. skr. panthi,
pata (Lappen) u. das folgende pote, pate 50 path; griech, patos (Pfad, weg, t
urspr. ein plattes, flaches, breites od. aus- Tritt etc. od. ur^^. wohl Gang od. S
gebreitetes Etwas bezeichnete, so dass das in dem Sinne des Ausbreitens od. T
jfranz. pate urspr. Mos die Platte od. anderthuns der Fiisse beim Gehen od.
Sohle des Fiisses, bz. die Fussfläche(p\sLni& ten etc., wo dann die Bedtg.: Wi
pedis) bedeutet hat. 55 der von: Gang od. aus der von
Vergleicht man nämlich bei Fi c k, 1, 135 Schreiten als das Voneinande\
die y pat (ausbreiten etc.) zu (Fick, I, u. Oeffnen od. Spalten u. Tn
148 seq.) zu ])rat 1 m. 2, so ist es klar, dass der Beine, die ja bei jedem Schritt
sich bei der Synonymität von pat u. prat od. sich spalten u. ea^andiren) u,
aus der y pat ebenso wie aus prat (der y 60 pathana (weit, breit), griech. paoté
POTË PATE 749 tOEtEft»
fäen hin atiagebreitet , überall hin Baum) u. tnflâm., mnld. pote, poote (Ca-
saufie den obigen roman, u. den rotte, Wurzel, bz, carotte jaune).
es (8, I, 310 unter patta) dazu an- Wie lat. planta (Gewächs , Pflänzling,
n Wörtern : span. pato, pata ; alban, Setzling, junger grüner Zweig, Pfropfreis,
ans); franz. pataud (Küchenhund); 5 Pflanzreis, junger Baum, Setzling, Setzholz,
atan (Bauernlümmel); ital. pattino Pflanze) zur V prat od. prath (sich ent-
chuh) ; franz. patin (Stelzschuh, falten od. ausbreiten) gehört, so wird auch
'huh, bz. Sohle, Unterlage, Brücke dieses Wort wohl ebenso wie das franz. pate
ah patten (Säulenfuss, Sockel etc.) (s. unter pote, pôt) von der mit prat od.
I die folgenden Wörter zu pat ge- 10 prath gleichbedeutenden y pat u. path ab-
He noch auf die urspr. Bedtg.: so- stammen, da es doch keinenfalls wie pote
epitare etc. zurückgehen als : (Pfote) aus dem franz. pate, patte hervor-
ter patern u. pitje-pätje etc., sowie gegangen u. entlehnt sein kann.
T patern angeführten Wörter: pati, poten, s. das gebräuchlichere pôtjen.
u. henneg. ^VLÚ-^dXîi (Geschnatter) ; 15 poten, paten, pflanzen, setzen, stecken,
fh pat (der leichte Schlag od. Klapps, legen etc. ; — bômen od. kartulFels, arften
tch, der Tapp mit den Fingern od. etc. poten; — ho pôtd dat in de erde, bz.
\d), pat (gelinde schlagen, patschen, in 'n breibakke od. blômpot etc. ; — ûtpoten
n,pâtsch^ln), patch (Fleck, Flecken, (auspflanzen etc.), — fcrpoten (verpflanzen
Läppchen, Flicken, Stück, der Fleck 20 etc.), — bepoten (bepflanzen) etc. — Nid.,
etc.), patch (flicken etc., cf. flek mnld., mflüm. poten ; nd., mnd. poten, potten,
in der Bedtg.: Schlag od. Klapps paten; wfries. poattjen.
ne in der von: macula m. Flicken poter, Pflanzer; Pflanzstecker. — Nid.
pen etc.), patter (klappen, pladdern, poter.
^ platschend herabfallen ; murmeln, 25 pöter, Störer, Wühler, Störenfried, Unhold
%; dick schlagen, auf schlagen,schlagen etc.; — du lütje pßter, kanst du gen frâ'
jpen u. klatschen auf Etwas) etc.; holden, bz. stil wesen od. sitten. — Nid.
nhd. Worter: patsch als Intei-- pcuter (wroeter, preukel etc.) in pijpenpeuter
nffies schallenden Schlages od. auf- (pijpenwroeter,pijpenpreukel,iyeiycnrâMmer^.
iden Falles in derselben Bedtg. wie 30 — Zu pötern.
h, klapps; — Patsch, Pat- pot-erde, Topf- od. Töpfererde. — Nid.
tehaüendier Schlag ins Gesicht, Ohr- j)ot-aarde.
Maulscheüe, Handschlag etc.); — poterg, s. poterig.
h (flache Hand, Patschhändchen); poterig, poterg, zerrissen, zerlumpt od.
schein (schnell hintereinander mit 35 abgerissen, kahl, ärmlich, armselig, herunter^
Inden schallend aufschlagen); — gekommen, elend, schlecht etc.; — sin klér
\en (schallend schlagen, schallend sunt 0(2. worden recht poterig, 6^. sên poterig
\gen, klatschen etc.) etc., s. Weiteres ût ; — hê is man poterig in de klêr ; — dat
Hesen Wörtern bei Weigand u. sügt dar bi hum in hûs all' man poterg ût;
\f Seite 316 patsch als Interjection 40 — ho sÜgt man poterg (elend, kränklich
barem Tritt in Flüssigem etc., wozu etc.) ût ; — dat is *n potergen kräm od,
häuf die schallnachahmenden Wörter budel etc. — Ob zu pötern, poteren od.
hen, klatschenass etc., bz. von pote (Pfote, Tatze, Klaue etc.)?
pladdern , kladdern etc. vertoiesen pötern, mit den Fingern od. einem spitzen
45 Etwas (in Etwas) stochern od. wiederholt
Schlüsse sei noch zu der y pat od. stossen, stören, rühren, wühlen etc.; — he
nerkt, dass diese wohl deshalb nicht pOterd aferall in herum ; — du must not in
der Isautverschiebung unterlag, weil 't für pötern; — he pöterd d'r nog net so
r. ein Schallwort war od. (wie Biez lank tüsken herum, dat d'r nog grote strid
n Naturausdruck ist. Dass man 50 un ölend fan kumd. — cf. fer-pötern. —
üe dieser y angehörenden germ. Nd. (Schambach) pötern; n/d. peuteren ;
aü entlehnt betrachten dnrf, ist wohl mnld., mfläm. peuteren , poteren (agitare,
L haben dies auch schon H. Leo, actitare; fodicare; rimari, bz. fouiller). —
i8 u, andere Sprachforscher an- Es ist wohl ein Iterat. von einem unge-
55 bräuchlichen poten in der Bedtg.: mit der
pate, Setzling, Steckling, Pflänzling. Pfote (od. der Hand, Tatze, Klaue, Finger
pate, pote; mnd. pote, potte, pate; etc.) greifen u. tasten od. in Etwas hinein-
t; mfläm., mnld. pote, poote (insitum, greifen u. fahren, so dass es eigentlich ein
, calamus, Setzling, junge Pflanze, frequent. Bewegen od. Greifen u. Tasten
ng, Spross, junger Zweig, junger 60 der Pfoten (an u. in Etwas herum) bezeichnet.
POETERS 750 PRAGHEN
VergL auch nd. (Dähnert) pottern (ge- riche); norto. prakka (betteln, tusa
schwinde aufeinander klopfen od, stossen), schrappen od. scharren, auspressen
was nach der angeführten Redeweise: an schweren,belästigen,plagen);schwed.i
de döre pottern (an die Thüre klopfen); — dän. prakkc (betteln).
wat potterst du in dat dink (was stössest 6 Es wird (cf pramen etc. u. pra
od, stocherst du in das Ding hinein) an- etc.) mit unserm prakkcn sowie goth. p
scheinend dasselbe Wort ist. Das nid. Com- in ana-praggan (bedrücken, bedrängen)
pos. afpcuteren hat die Bedtg, : mit den phrengen, pfrengen (bedrängen, in di
Fingern abzupfen, abpflücken, abziehen etc. bringen, zwängen, einzwängen, bz. p
pÖterM (Plur. von pöter in gepöter = Ge- 10 drängen, bedrücken); mnd, prange
Stocher, Gestöre, Gewühle, Gestosse etc.); manden einengen u. bedrängen, m
i. q. rökels w. rüffels in der fig. Bedtg. : ringen u, kämpfen etc.) ; mnld. pr
Strafe od. Schelte etc. (urgere, premere, comprimere, arctar
pot-gerdtje, Topfgucker, auch potgortje 8trmgere;retincre,rctentare);ffi/f^rm.p
u. pothâkster genannt. — cf. görljen m. 15 (dasselbe); nid. prangen (pressen, d
hâkstern od. häkstcr. drängen, beengen, ängstigen, quiüen
pôtje (Dimin. von potc, pôt), Pfötchen. (Schambach) prangen (sich qua
potje, Töpfchen, Gelenkgrube etc. abarbeiten); aengl. (S tratmann) i
pôtjen, sein Handzeichen unterschreiben (premere etc.) urgpr. einer od. doch de
etc. ; s. pote, pôt. 20 y entsprossen sein, da aus : (die
potjen, sparen, sammeln etc., od. eigent- zwacken u. kneif en od. pressen, bed
lieh was in den Topf od. Spartopf legen etc. ; u. schinden etc., bz. (sie) bekneifen
— he hed al niôi wat bî 'n andor ]>otjed. kürzen sowohl der Begriff von: kn
potker, pötker, Töpfer, Topffuindler. knausern od. knickerig, knauserig, l
pot-likker od. pot-slikker , Topflecker, 25 geizig sein (cf. knipen, beknipen, kni[
Topf auslecker, Topfschlecker etc. od. knap, knappen, beknappen etc
pot-lod, Chraphit, Reissblei, Bleifeder etc. auch aus: drängen, drücken u. quäl
— Nid. potlood. der des anhaltenden u. dringlichen i
pot-rufke, Person, welche die Töpfe nach- verschämten Betteins hervorgehen .
sucht u. benasckt, eine Topfnäsdierin, — 30 während andererseits auch der von:
cf. rûfko u. rüfken. vivere od. sparsam, karg u. dürftig
J^ot-sehrabber, pot - Schrapper , Topf- bz. sehr sparsam, karg u. geizig u
rapper od. Topfscharrer, Person die die sparen, geizen, schrappen etc. auch
Töpfe ausschrappt u. das Letzte nachsucht-, leicht aus dem von: (sich) einen^
fig. : ein Geizhals. — Sprichw.: potschrabbers 35 einschränken, (sicJh) beschränken (
kamen nêt in de hemmcl. Nothwendigste) etc. entstehen konnte
pötte, potten, Plur. von pot. gleicJU man nun aber weiter : t«{.pranj
potte-bakker, s. potbakker. goninm, nundinatio), pranga (mangoi
pover, arm, armselig, elend, schlecht etc. ; prangari(mango;dardanarias); norw.
— dat siigt d&r in hûs man pover ût ; — 40 (schachern, mit Kleinigkeiten handdn
dat is 'n povern kram; — dat sflgt man zusammenscharren); dän. prange (
pover mit hum ût etc. — Das entlehnte Rosstäusclierei treiben); schwed.
franz. pauvre von lat. panper. (hausiren gehen) etc., so seltnen hier
povertjes; 7. q. in dimin. Bedtg. die Bedtgn.: hökern u. schachern, u
prachen, zwacken, kneifen, pressen, drän- 45 etc. aus der von: geizen u. scharre
gen, quälen, schinden etc. ; anhaltend u. sammen scharren etc. hervorgegangen j
dringlich od. frech u. unverschämt betteln da das an. pranga doch zweifeUos i
etc. ; — ho pracht hum nët so lank, dat he Wort ist wie das goth. praggan a
^t all' hedy bz. dat ho 't herût gift; — he prangen, too&ei tc^ au/ c2(» nii^ prache
pracht (quält od. bettelt dringlich etc.) d'r 50 ident. norw. prakkar in der Bedtg.:
net 80 lauk um, bit dat he 't hed ; — wat kraemer od. Trödler, Haustrer etc. »
prachst du alle lue um geld an. — Compos. : womit auch das ahd. pfragenari ;
ofprachen; — he pracht hum 't geld of etc. pfragencr, phregener etc.; n/u2. Pfri
— Nd. (Stade etc.) prachen; nid. (v. Dale) Fragner (Lebensmittel' Verkäirfer, 2
prachen od. (Weiland etc.) pr&gchen 65 od. Hökerer in Mehl, Gemüse, Käse i
(schmeichelnd erbetteln, erschmeicheln; zu- begrifflich eitis ist u, suscammenfäüt, i
sammenscharren, knausern) ; mtUd, prachen es vielleicht von ahd. phragina (Sehra\
(parcerc sumptui , parce vivere) ; mfläm. s. weiter) abstammt, falls es nicht etwt
prachen (estre par trop escars ou avare, vom an., isl. pranga (mangonizare
amasscr comme un avaricicux, estre fort 60 oben), bz. norw. pranga; da».
PRACHER 7B1 PRACHT
n, hohem etc.) abzuleiten ist, zumal etc.; hess. (Vilmar) pracher, pracherer
rn Haldorsen das ist. pranga (Dürftiger, Ärmer, Bettler; knickeriger
n. ^nge (wuchern, schrappen, geizen Mensch); nid. pragher od. (v. Dale)
•ränge (hökern) wiedergieht, wozu pracher (Knicker, Knauser, Geizhals, Wu-
i. phragen, vragen (Markt- Handel; 5 eher er , dringlich Bittender etc.); mnld,
, Wucher etc.) stimmt. pracher (parciis, avarus, sordidus); mflâm.
obigen Wörter, nämlich prachen pracher (unavaricieux); isZ. prackari(nebulo,
m u. goth. praggan, mnd. prangen Schurke, ScJielm, Schuft etc. : debitor infidus,
er Bedtg. : premere etc. mit griech. falscher, betrügeriscJier Schuldner) ; norw.
phragnumi (schliesse ein, mache fest 10 (Jv. Aasen) prakkar (Geizhals, Pfennig-
ragma (das Eingeschlossene, Ver- fuchser, Kleinigkeitskrämer, Trödler, Hau-
te.; Zaun, Hecke, Umzäunung, sirer etc.); schwed. prackare; (i/in. prakkcr
etc.) u. ahd. phragina (Schranke), (Bettler, aimseliger Wicht, Stümper). — Zu
iga (EinSchliessung, Bedrängniss) prachen, wie Schinder zu schinden,
e lit. brukii (dränge, zwänge) zu 15 bräker zu bräken etc. — Davon: praclier-
Tick (T, 697) aufgestelltcfi y bhark, fâgd, pracherharbarg, pracherô etc., cf. diese
rängen) gehören r Compos. im Br. Wb. etc., bz. auch mnld.
h. praggan; mhd. phrongon; mnld. pracherijc (parcimonia, parcitas) beiKilian.
in der Bedtg.: premere etc. ge- ])r2kc\ieTü(Iterat.von\)mchcn), fortwährend
20 od. wiederholt scharren u. geizen, durch
Î. phrangc (Einengung, Einschlics- Scharren u. Geizen od. Wucher erwerben,
nd. prange (Pfahl, Stange etc. um u^uchern, anhaltend betteln etc.; — he
en od. zu fesseln, bz. zu klemmen prarhcrd föl geld bi 'n ander od. tosamen;
i. (Schambach) prange (Stange, — ho is ftt to prachern. — Nd, prachern
ie.) ; mnld., mfU'im. pranghe (coarc- 25 (betteln, anhaltend u. zudringlich betteln u.
pressio), — pranghe, muyl-pranghe bitten etc.); mnld., mfläm. pracheren (par-
, pastomis, conßbula ; instrumentum cere sumptui, parce vivere etc., bz. dasselbe
bu8 equorum imponitur, bz. dasselbe wie prachen, jedoch wohl in iterativer Bedtg.)
r knipe, klemme, 3 prâm etc. u. — cf. auch prampseln etc. wegen der Bedtg. :
emse); — pranghe in de meulen 30 anlmltend drängeti u. dringlich betteln etc.
ïtînaculam, cf. fange); — pranghe, pracht, PraclU, Herrlichkeit, Pomp,Auf-
(numella), — ]pT&ngher (Halseisen, sehen erregende grossartige Schönheit etc.;
nervus; vinculum quo cervix, in- — dat is jo 'n pracht um dat to sên; —
îtiam pedes , includuntur — nhd. 'n pracht fan ^n junge od. kind, hûs etc. ;
r), prangher (knijpcrshacck, harpago 35 — mit grote pracht ; — liê is jo 'n pracht-
; Yulgo canis , instrumentum quo kcrel etc. — Nd., mnd., nid., mnld. pracht
modiuB vasis iuducuntur) ; schwed. (fastus, ost^ntatio, pompa, magnificentia etc.).
'othstall für Pferde) etc. und — Es ist das entlehnte, bz. aus dem hochd,
%nd. prangen in der Bedtg. : ringen, ins nd. übergegangene ahd. praht = mhd.
streiten etc. (s. oben) mnd. (Seh. 40 braht, prallt; as. braht, was ebenso wie prâl
rank od. prangh (Kampf, Streit, aus der urspr. Bedtg.: Lärm, lautes Ge-
ieg etc.), pranger (wranger, worstler, rausch etc. in die heutige Bedtg. von :
actator, duellator etc.). Pracht od. Pomp etc. überging, wie dies
chlusse sei zu prangen (drücken, bei Grimm (Wb.) unter Bracht, bz. bei
irängen, bedrängen, beengen, ein- 45 Weigand unter Pracht des Weiteren
etc.) noch angeführt: zu ersehen ist. — Ob das ahd, praht, as.
(L. Ettmüller) pranga (caver- braht in der Bedtg.; Lärm (od, urspr.
ars navis); aengl. (Stratmann) vielleicht fragor, crepitus, bz, Geräusch was
(drängeln?), sowie prank (])lica) durch brechen voti Etwas entsteht) wirk-
en (plicatus), da auch diese Wörter 50 lieh vom Prät. brach von brechen, od, von
hl formell als begrifflich leicht von einem mit brechen von derselben y ab-
bz. goth. praggan etc. ableiten stammenden u. mit an. braka (krachen,
prasseln etc, ident. ahd. prahan od. prahôn
r, armseliger Wicht, Lump, Bettler abstammt, ist mir zweifelhaft, zumal da man
i pracher fan 'n kërel. — Sprichw. : 55 beim Vergleich von ahd., goth. mäht (Macht)
lé up de grâp, as de pracher de von magau (vermögen etc.) auch an das
en de pracher niks hebben schal, frühere Bestehen eines alten germ. Verbums
H brôd ût de kîpe. — Nd. pracher, bragan (sonare etc.) denken kann, was mit
mnd, pracher, Scharrer, Geizivals, lat. fragor u, frangere (urspr, wohl : sonare,
îr Mensch^ (zudringlicher) Bettler 60 crepitare etc.) von der y bharg (sonare etc.)
PRÄCHTIG 752 PRALEN
abstammt, zu welcher Fick (T, 697) auch kô; — pralle billen etc. — Nd, prall; niid.
ags. beorcan (belkn), engl, to bark m. an. pral. — Die Ordbdtg. ist elastisch,
borkja (praJilen) stellt u. mit welchem er federnd, federkräftig, hz. tm
auch wieder (cf. III, 206 u. 2J')) bark Prallen od. Abprallen geeignet od
(schallen, lärmen) u. brak (brechen etc.) u. 6 stössig, rûckstössig etc., so beschaffen, dau
i)rak (prasseln) identificirt. Wegen eines es einen Stoss od. Büdcstoss od. Pr all tr-
auen germ. brugaii vergl. auch aengl. brag zeugt u. maclU, wenn man od. ein Etwa
(jactatio), brag (glorio&us, suporbus), bz. engl. darauf stösst u. trifft etc., die dann wiedff
brag (prahlen, grosssprcchcn, aufschneiden, (weil Alles was elastisch ist u. federt ge-
dicke thun), lirag (Prahlerei, Dickethuerei 10 Sjyannt sein muss u. gespannt ist) in die
etc.) u. acngl. braggcn (crepare etc.), sowie von gespannt u. straff Überging.—
bragan neben bracaii bei L. Ettmüller Was die Herkunft betrifft, so ist es wtl
u. Anderen. — Vergh auch pralcii. dem folgenden pral u. prallen, prellen tinti
prächtig, prächtig, glänzend, luxuriös etc. Ursprungs u. dort das Weitere zu ter-
prädigen, predigen, predigen, einen Kor- 16 gleichen,
trag halten, mit Worten strafen etc. etc. — 2. ppal od. ppel, Prall, rascher u. hxrUr
Aus lat. pracdicare. Stoss od. Schlag gegen ein Etwas an, bd
prüdigt, predigt, Predigt. dem man od. ein Etwas zurückfährt v.
prUdiKant, predikant, Prediger, Pastor. einen Choc bekömmt od. erschrickt, daher
praieii od. preien, anrufen, ansprechen, 20 figürl. auch Schreck etc.; — dat flog d'r
anholen, zureden, bereden, überrcdni etc.; mit so 'n pral tegen an, dat 't knapde; —
— 'n Bchip praioii (ein Schiff auf See an- — ho krôg 'n pral, dat ho not wub, war
rufen od. anholen, um sich mit ihm zu ho blef; — 'n pral kriecn (einen Schrecken
unterhalten od. zu besprechen etc.); — ho bekommen, bestürzt werden). — Nd. (Scham-
praide hum not so lank, dat hO sti\n blOf, 25 bach) pral, prel. — Zm prallen (Mi prellen.
bz. dat he hum sin will' de'; — he hed ^TsAen, prahlen, laut reden, gross spreeke»,
hum dV to praid, dat hO mit hum gung. — dicke thun, Gepränge od. Staat mathen,
Nid. i)raaijeii, preijcn ; schwed. praja, preja ; prunken etc. etc. ; — pachcn un pralen ; —
dän. prayc od. praje; nfries. (Johansen, ho prâlt altld fan suk un sin kinder; —
47) praian. — Mit aengl. (S trat mann) 30 hCi pralt mit sin kinder od. sin edd, klêr
l>reien ; engl, pray (beten, bitten, anrufen, etc. ; — dat sülfer prâlt od, de blöoai etc.
anflehen, zu Hülfe rufen) w. pray (bitten, pralen regt etc. — Nd., mnd., fUd. pralen;
ersuchen, einladen etc.) aus afranz. i)rcier mnld , mjläm. praelen; wfries. (Japix)
u. dies wohl aus lat. prccari von prex, precis prealljcn; satl. prülje; wang, prôl; tt/rîe«.
(Bitte etc.). 35 (Johatisen) pr&lin od. (Outzen) prale;
präken etc., s. prekcn. md. pralen, prolen (schreien, lärmen, hof-
prakken, prakjen, pressen, drücken, fäHig, gross thun, prahlen). Weitere Forrsen
quetschen, kneten, mischen, rühren etc.; ivie hrsi]\en,iiral\cn s. bei W ei gand unier
— ho prakd (od. prampt, d. /. presst od. prahlen, bz. bei Grimm (Wb.) unter
stopft etc.) de sak not so ful, dat hr hast 40 brallen, xoas mit nid. praal; mnld. pnel
barstd; — ho i)rakt (br/. prampt) d'r in wat (Pracht, Prunk etc.) u. md. bral (Lûr^
d'r man («ts in kan ; — ho prakt (od. prakjot) Schall etc.) vielleicht aus franz. brailler;
't air kört un klon; — sê hed 't all' in un prov. braillar (plärren, schreien etc.) ent-
dör 'n ander prakt od. praktjct. — Vergl. atand, während dies wal^rscheinL mit frani,
pra(-hen. 45 braire, älter bragirc (schreien, lärmen);
praksel , gequetschtes u. zusammenge- afranz. brague (Lustbarkeit), braguer (Iwiig
dräcktes, zerkleinertes Etwas, Mus etc. -^ leben); neuprov. braga (prangen, stoHziren);
prampscl. — Zu i)rakkt?n. aengl, engl, brag (jactalio), brag (glorioBOB,
praktika;— i^er/ot^ar^: prakt ikaismutten- superbus) u. aengl. braggen; lengL brtg
spek, scherzhaft für : praktika est multiplex. 50 (crepare, jactare); wälsch bragiaw; »r. brir
praktike, Praktike, Kniff etc. ; — prak- gaim (da.sselbe) ; an., isl. brak (GerâM^
tiken makeu (Kniffe, Streiche etc. machen). sonus, crepitus, fragor), braka (prassdn,
praktiKeren, praktisiren, ausüben etc. ; — krachen) etc. nicht gerade von ahd, prehhin,
du must mi dat not wer praktisôren ; — he brëchan; goUh. brikan (brechen, ef. fragor
praktisôrd hum dat in de taske. 55 von frango) entstand, sondern nur mit diesem
1. pral, prall, straff, stramm, gespannt, von einer u. derselben j/ bhrag, bbarg (»•
strotzend, voll, rund, dick, gedrungen etc.; nare, clamare, crepitare etc.) eibstammt, die
— dat seil is od. steid pral ; — de büksen aus sonare, crepitare in ähnlicher Weise wie
sitt pral um de nërs; — de wind steid pral klak, knap etc. auch die Bedtg.: Bruch, Biu
in 't seil ; — 'n pral wicht ; — 'n prallen 60 etc., bz. brechen, bersten, reiasen eniuMdU
PRALER 758 Ï>RAM
I auch pracht (s. d,) wohl gehört, da u. harter Stoss u. Schlag an Etwas) heim
r dieses wegen seiner alten Formen Vergleich des mit unserm klap (Schlag, od,
braht beim Vergleich von ahd., goth. urspr. lautem Schall) ident. mhd. klaph,
'Macht) von magan auch ein altes klaff (Schlagt Stoss ^ Prall; lautes Geräusch
iragan annehmen muss. 5 od, Gespräch, Geschwätz; Krach, Knall
\t ^Pr ahler, Dickethuer etc. — Sprichw.: etc., s. unter klap u. klappeu, hz. klats,
er hed gen brôd, un de klager lidt klatsen, klatern u. anderen dazu angezoge-
1. nen Schallstämmen u. davon abgeleiteten
)pê, Prahlerei. Wörtern) von Hause aus mit brallen, prallen,
lang, Prahlhans. 10 bz. brellen, prellen (schreien, lärmen, toben
lOlder, s, praller. etc.), sowie weiter mit pralen (schreien, lär-
e; i, q. pralling. men etc.) zusammenhängt, bz. dass das
en, prallen od. rasch u. hart treffen, Subst. pral (Stoss, Schlag, Prall etc.) in
od, schlagen (an od. auf ein Etwas), seiner urspr. Synonymität mit mhd. klaph
n der Regel zugleich wieder ein Rück- 15 (s. oben) von Hause aus kein anderes Wort
d, eine rasche Zurückbewegung des ist (für prellen hat Lessing auch
tf ein Etwas getroff enen od. gestürzten breiten) als e^o^ xru brallen, prallen od.
erfolgt; — dat water od, de wagen, pralen (schreien etc.) gehörende md. bral
b1 etc. praldc d'r tegen (z. B. gegen (Lärm, ScJhall, crepitus, fragor etc., s. unter
Hein, eine Mauer od. einen sonstigen 20 pralen), wie auch das bayr. (Schmeller,
u, Widerstand leistenden Gegenstand) I, 469) prell (Schreier) u. prell (rinder-
sé prallen tegen 'n ander an od. up lustige Kuh) von brallen, prallen, bz. brellen,
t; — dat prald all' fan hum of; — prellen (schreien etc.) abstammt, wobei man
senstralen prallen d'r up, bz. d'r fan beim Vergleich von knillen = knellen u.
[é pTsAde torng etc. — Nd.(D ahn er t) 25 knüllen, bz. brüllen u. brüllen = brellen
. — Es ist eins mit dem (nach dem u. brallen, bz. prellen u. prallen (laut
»ralte zu schliessen) gleichfalls für schreien od. singen u. lustig sein, jodeln u.
prallen stehenden md. u. mM. prellen johlen etc.) auch wohl annehmen darf, dass
stossen, fortstossen, werfen; inIrans, das mfläm, pril (joyeux, gaillard, gentilj ;
, abprallen, zurückfahren, sich rasch 30 mnld. pril (hilaris, festivus, venustus, bellus) ;
^^ffcn, hervorbrechen, aufbrechen), nid. pril (fröhlich, munter, frisch, jugend-
We ig and annimmt, dass es mit lieh, artig etc.) mit prell (Schreier, Lärmer,
vom Prät, eines verlornen alten Verb. Spektakelmacher, lustige Brüder etc.) eines
, od, urspr. prillan, pral, prul, prulhin u. desselben Ursprungs ist. Was nun aber
ier, heftiger Fortbewegung sein ?) ab- 35 weiter die Verba : prallen u. prellen betrifft,
. Da indessen von einem solchen alten so nehme ich an, dass selbige von pral =
od, prillan sich nirgends eine Spur bral (Lärm, Schau, bz, crepitus, sonus,
auch das Prallen (von Etwas gegen fragor etc.) weiter gebildet sind, toobei es
was an etc.) gewöhnlich mit einem wohl möglich ist, dass beide (u. jedenfalls
lufe» Schall od. Lärm, Getöse etc. 40 wohl prellen) /wr urspr. bral-, pral-jan (cf.
ien ist u. eigentlich nur das harte nhd. klecken — ahd. klacjan von klac, bz.
isen u. Aufschlagen (von Etwas auf klak) s. unter klak, klakken etc.) stehen u.
der es Etwas) bezeichnet, so glaube dann aus der Bedtg.: Schall machen,
er, dass es ebenso wie das Subst. lärmen etc. in die von: stossen, schlagen,
u, die Wörter: Klatsch, klatschen, 45 werfen etc. od. die von: prallen u. md.,
klappen, platzen etc. etc. ein urspr. mhd. prellen (s. oben) überging.
Dort ist u. urspr, die Bedtg. : sonare, praller, preller od. pral-holder, der Prall-
», crepitare, sonum od. fragorem edere od. Prellstein od. auch der Prall- od. Prell-
Me, Ohne nun gerade annehmen zu pfähl, Prallbohle etc., wie z. B. auch ein
dass prallen u. md.. mhd. prellen 50 Eckpfahl u. auch die Scheunenthürschwelle
m Wörter wie brallen, prallen u. darunter verstanden werden, weil sie beide
, prellen (s. unter pralen, od. vergl. den Prall (od. Stoss, Anprall etc.) eines
'imm, Wb. : brallen, brüllen, Wagens empfangen u. abhalten, bz. an den-
schreien, laut od. fulminant predigen selben die Wagen prallen od. anprallen,
f der Kanzel donnern, clamare, ful- 55 pralling od. pralle, Hode, testiculus. —
, invehi etc.; — er bral Ien, er- Ajries. pralling, prelliug; mad. prallink. —
», percrepare etc.; — brellen, Wohl von pral (prall, gespannt, straff,
en, laut schreien^ brüllen etc.) sind, strotzend), wie ja eine Hode ein pralles
es doch höchst wahrscheinlich, dass Etwas ist.
tbst, pral (Prall, Anprall od. heftiger 60 1. pram od. pramm, pramme, s. 2 präm.
m DoornluMt Koolman. Wörtorbaoh. II. 48
PKAM 954 ^RANOElï
2. pram od, pramm, gepresst, zusammen' entstand. Was nun aber die andern Formen
gepresst, fest, dicht etc. ; — dat sitt d'r so lüie prampen, prampBen, pramsen, premia
pram in. — Zu pramen, prammcn. betrifft, so ist es wahrsdheinlichf dass wA
1. pram od. prame, Prahm od. grosser, diese aus pramen, prammen (rf. dat oft«
flacher, offener, länglich viereckiger Kahn, 5 climban von klimmen, bz. klaU «. «Ad
zum Verfahren schwerer Lasten, als Erde, Klatsch von klat = oAd. klaz) entäanien
Schlick, Dünger, Steine etc. — Nd., nid. sind, obschon man beim Vergleich unten
praam; mnd., mnld., mfläm. prame; afries. pramseln, pranseln auch daran denken
präm ; wfrics. pream ; engl, prame, praam ; könnte, dass prampsen u. pramsea mit tpm.
dän. pram; norw. praam; schwed. pram 10 (Dies, II, 163) preniar, eai. preinpur
(dasselbe, od. auch eine grössere Fähre, un'e (drücken, pressen etc.) aus lai. pressare ent*
die gleichgebaute püntc); an. pr&mr, priamr stand. Falls nun aber das nhd. Br ernte,
(eine grössere Barke). mnd. (Seh. u, L) premese, premtie, preo-
2. pram od. pram, pramm, pramme, Brust- misse etc. mit unserm u. dem mnld. prame
od. Saugwarze. — Mostfr. (C ad. Müller) 16 (s. 3 pram) od. pramen (premere) comux
pramm; nid. pram. — Wohl zu nid., bz. ist, so müsste es aus einem aOen premia
südholl. (v. Dale) prammen (saugen), was od. urspr. premita, pramita enti^anien
übrigens selbst wohl mit pramen, prammen sein u. mit mhd. premezen; iftnd premNB,
(drücken, pressen etc.) urspr. eins ist, da premtzen (bremsen, hemmen, aufhedten, ht.
die Kinder beim Saugen der Brust diese 20 das Maulholz od. die Bremse anlegen) rw
u. namentlich die Brustwarze auch drücken der dritten Person od. dem Fürt. prât.
u. zwischen den Lippen festklemmen. premit, pramit von premen, pramen (prânen
3. pram od. prame, Klemmholz od. Vor- etc.) weiter gebildet sein.
richtung, um Etwas zu klemmen, zurück- pramn, pramne, s. l u. 2 pram.
u. festzuhalten, wie z.B. &. eine Nasenkneipe 26 prammen, pranpei, pravMi etc., i.
od. Bremse (pastomis) od. b. das Klemm- pramen.
holz, worin der Holzschuhmacher den Holz- prampsel, pramsel, Zerdrüektes, Zer-
kloben einklemmt, woraus der Holzschuh ge- quetschtes, Zerstossenes, Zertiampflis, ht.
fertigt wird u. c. der Mühlenschütz od. die zerdrücktes, zerquetschtes, zerstats^ftes, tet'
Hemmvorrichtung bei Windmühlen, c/. fange 80 malmtes Ftttoas, Mus etc.; — 't ii émer
u. mnld. prange utUer prachen. — Zu pramen prampsel ; — so 'n pramptd (zerquäsekUt
(premere), wovon auch nid. praam (Druck, u. zerstampftes Gemüse od. Essen, ^eitt j
Bedrückung, Einengung, Zwang, Angst) ; etc.) mag ik nêt: — dîn prampsel od. Inniel j
mnld., mfläm. prame (dasselbe u. auch pa- etc. kanst da för dt sfll&t holden etc. — j
stomis, Bremse etc.). 36 Zu pramen, bz, prampen etc.
pramen, prammen, prampen, prampsen, prampseln, pramseln, pranseln, a. m-
^Tumfieny drücken, pressen, stopfen, quetschen, haltend od. wiederhoU drucken, pressen u.
stampfen etc. ; — he prâmd (od. prammd) quetschen etc. ; — he prampseld (od. pna-
dat tosamen od. in 'n ander; — ho prammd seid) 't all' kort an Idén; — b. atMteni
(od. prampt) de buk so ful, dat he bit an 40 od. wiederholt pressen, drängen u. quiUn,
't barsten to is ; — dat mut prammd (ge- um Etwas zu erhalten u. zu Mtomtnei^ an*
stopft od. gehemmt etc) worden; — he haltend u. wiederhoU hüten od. érâmgúnt.
prampt (od. prampst, pramst) dat dör 'n betteln um Etwas etc. ; — he pramadd o^-
ander as krûd un röfcn, bz. all' to mûs pranseld (drängeU) hnm nfit so lank ditké
od. 't all' kört un klên; — hé prampste 45 hum dat to wille deid, bz. hamdaftgift; —
hum ên mit de fôt in \ lif, dat he nêt was he pranseld hum dat ot — Iterat fCft
war he blêf. — Nid. pramen (pressen, drücken, prammen , prampsen etc, cf. pramen etc^
beengen, ängstigen, quälen); mnld., mfläm. sowie prachen u. prachem, u, ferner eaxi^
pramen (premere, urgere, opprimere) ; t{;aN^. nd. (Danneil) prampineni, prampenen
(Ehrentraut, I, 72) prom; mnd. pramen 50 od. prampin'n, prampér'n (auf heedkwetHéi
(pressen, drücken); nd. (Br. Wb. etc.) Weise unablässig um Etwas häten od, Jemusi
prammen, prampen, (Bähnert) premscn, drängeln etc.).
Dan n e i l) prampen, prampsen, (Schütze) pran^^en, prangen, prunken, glänze» elt
pramscn (pressen, stopfen, schnüren etc., cf. — Mnd. prangen ; mhd. prangen, bnngci
inprcmsen, einengen, einschnüren etc. bei 55 (frohlocken, jubeln; prahlen, premaeH). -^
Dähnert). •— Was zunächst die Formen Der Stamm brang ist naealirt auf hng «•
pramen, prammen betrifft, so sind sie zweifei- dieser demnach ident. mit oengL brag (jaetal»
los aus lat. premo , premere entstanden, od. Lärm, Prahlerei etc.), Uforauê ficA MS
ebenso wie das mnld. priemen (premere, im- selbst dieselbe urspr. BetUg. fêr prangen vit
primere etc.) von primo, primere in imprimo 60 für pralen (cf. dieses u. ameh pracht) ergieH
ttlANGER 766 P&ENTÊ
und, (8 eh. u, L,) plank oâ. plange gross, stark u. dick werdenj8chwéllen,8trcieen,
, SpMakel, Unruhe, Zwist etc.) ist sich aufblähen etc., cf, plassen etc.), wozu
dasselbe Wort wie mnd. prank od. auch mflam., mnld. prat-stoel (solium, sedes
(Gepränge, Prunk od. urspr. Lärm, magnifica) stimmt. Da übrigens das mfläm.,
'ei etc, cf. prankmaker od. makeprank, 5 mnld. pratte, parte (arrogantia, audax fa-
emacJUr od. Unruhestifter, Störenfried cinu8| astutia, dolus) seinen letzten Bedtgn.
n 8 eh. u. L.), wie auch Scham- nach jedenfalls auch wieder mit ags. prät
für prangen (pressen etc.) die Form od. prätt, Plur. prattas (astus), prätig,
Q hat. prättig (astutus); aengl. prat, pret u. prati
iger, Pranger ; — an de pranger (od. 10 (dasselbe) ; schott. prat, pret, pratt (a trick ;
Btftn. — Es bezeichnet urspr. ein Hals- a wicked action) ; an., isl. pretta (fallere,
od, Tincalom cervicis etc. u. gehört decipere, frustrare), prettr etc. zusammen-
Wart zu prangen (drücken, pressen, hängt, so ist es fraglich, ob dieses Wort
n, einengen, klemmen etc.), worüber überhaupt mit prat (aufgeblasen etc.) u.
'es unter prachen zu ersehen ist. 15 pratten etc. verwandt ist u. ob avich diese
ike, Pranke od. Branke, Klaue, Tatze mit nhd. protzen, brotzen etc., mit dem
Iren u, sonstigen Raubthieren ; — he ags. prät u. an. pretta doch desselben Ur-
m ên mit de pranken. — Entlehnt sprungs sind, worüber noch Weiteres unter
^4xt. branca, bz. ital., aspan., aport, pret u. proten etc. zu vergleichen ist.
ranca (Kralle, Zweig), was mit franz. 20 prei, Porree (allium porrum). — Nid. porei,
e (Branche, Oeschöftsbranche) u. wal. porrei , prei etc. — Entlehnt aus franz.
(Hand, Vorderfuss), u. gacl. brac; porreau, poireau, porée u. dies aus lat.
iä, brech; kymr. breich (Arm), sowie porrum.
foM lat. brachium eines Ursprungs ist. preien, s. praien.
iselo, s. pramseln. 25 preken, präken, predigen. — Nid. preken
» od. pratt, stolz, hochmüthig, trotzig, etc., contrah. aus prediken, cf. prädigen.
Wkig, prahlerisch etc. — Nid., mnld. preker, präker, Prediger.
utosus, feroculus, arrogans, audaculus) ; prêk-, präk-stol, Predigtstuhl, Kanzel.
pTht (aufgeblasen, stolz, hoff artig etc.); prent od. nreme, Pfriem, Pfriemen, ein
iratsch; nd. (Br. Wb.) pratzig (das- 30 spitzes, stechendes Bing, bz. ein spitzes
II. (Schambach) prot (trotzig mau- Eisenger äth zum Stechen u. Bohren (cf.
md. protztz, bz. protz od. urspr. proz marlprêm) od. eine Nadel, Stricknadel, —
lasen, stolz etc.) ; nhd. protzig (trotzig, Compos. breidelprém. — Nd. preem ; mnd.
üthig) u. brotzig, protzig (schmollend) prene, prîrn; nid., mnld. priem (stilus, acus,
^. pratten. 35 radius); toA'»«^. prieme ;fnAä.phrieme,pfrieme,
r. nrfttt-hok, prat-, pratt-hörn, Protz- pbriem. — Es steht für älteres prene, priene
ocnmollwinkel, Ecke, wohin (nament- od. prên, prm (cf. mnd. prene, bz. prene,
der Schule) die protzendeti od. trotzen- prym bei Seh. u. L., sowie unser piinen
iderspenstigen n. schmollenden Kinder etc.) u. ist eins mit ags. préon ; aengl. preon
is Stolz u. Trotz schweigen u. zu hals- 40 (fibula, acus etc.) ; engl, preen (Kardenstecher);
f u. störrisch sind um den Lehrern an., isl. prion (filum ferreum, Drathnadel,
lorchen) zur Strafe gestellt werden. Stricknadel, Steck- od. Heftnadel); norw.
tten, hochmüthig u. trotzig sein, aus prjona, prjöne (Steck- od. Heftnadel); dän.
schweigen, widerspenstig u. störrisch preon (Pfriem); schott. (J amies on) preyne,
protzen, unzufrieden sein, schmollen, 45 prene, prein, prine, prin (Drathnadel); ir.
% etc. — Nid. pratten (stolz u. hoch- (cf. H. Leo, 519 unter preône) piîn (Steek-
f od. trotzig sein ; schmollen, maulen od. Heftnadel). — Es ist sehr fraglich, ob
mnld, pratten (ferocire, tollere animos, dieses Wort nicht in ähnlicher Weise wie
»ire) ; mfläm. pratten (superbir, se tenir Nadel von nähen, so hier von dem Verb.
itent) ; nhd, protzen, brotzen 50 ags. preônan ; an., isl. priöna (texcre, nectere
die Äugen, das Maul brotzen od. auf- etc., cf. prinen) abstammt, worauf auch an.,
n, aufreissen), sich brotzen (sich ijfl. prion (lanificium textile, ein gestricktes
hen wie ein Frosch od. eine Kröte, Tau; connexus, Verbindung, Zusammen-
hun; protzen wie der Herzkönig); fügung) hinzudeuten scheint.
\ widerspenstig u. unzufrieden sein, 65 1. prente, ierfes auf Papier durch Druck
nsufrieden u. missvergnügt bezeigen, hergestellte Bild; — 'n bôk mit prenten
Uen, maulen. — Es gehört wahrscheinl. od. Bildern u. Abdrücken von Personen,
' prath (spalten, bersten, platzen, aus- Sachen etc. — Nid. prent ; mnld. prent,
Urgehen, sich ausdehnen, sich weiten, print ; engl, print etc.; s. Weiteres unter
, ektfailten, ausbreiten od. breit machen, 60 prenten.
48*
PRENTE 756 PltET
2. prente, ein geziertes, eitles, geputztes prat, prati, prot (a trick; a wicked actioo);
Ding (Person, Mädchen); — 'n prente fan an., isl, prettr; norw, pretta (List, SMA,
'n wicht. — Wohl dasselbe wie 1 prente, Kniff, listiger od. loser Streich, Schdmstreitky
weil dieselben meist bunt u. grell colorirt Scihcdksstreich, Narrenstreich, Schabernack,
sind. 5 Posse etc. od. dasselbe wie unser paU u.
prentelD, Iterat. von preuten» namentlich dän. puds, c/. wel hed mi de puts od. de
in der zweiten Bedtg. späs bakt), was dann wieder im nid. «. ^i
prellten, prentjen, a. drücken, prägen, uns in die Bedtg. : Scherz, Spass u. Lut
einprägen etc.; — liê hcd hum dat in 't etc. überging u. wovon dann wieder ags.
harte prentd; — inprenten, eindrücken, ein- 10 prättig, prettig (listig): aengl. prati, seÜiL
prägen etc.; — dat is d'r inpreiitd; — he pratty, protty (tricky, listig, schlau, hetrü-
hed hum dut inprentd, wat he seggen mut, gerisch, voller Streiche, Kniffe u. Pfife) u,
bz. dat he gen kwîtd mër dôu mut; — b. vielleicht auch etigL^reity (nett, artig, hûbsA,
Figuren od. Bilder, Schnörkel etc. machen, geziert etc. od. urspr.wohl: geschickt, kuntt-
mit der Feder malen od. zeichnen, besonders 15 reicJi etc., cf. list = Kunst, Geschick etc.),
hübsche Initialen od. zierliche, krause u. sowie weiter auch isl. yTetiaL((AUere,{rnatnnf
geschnörkelte Bucitstabcn etc. in grosser, der decipere etc., bz. Listen, Kniffe u. Pfiffe od,
gedruckten ähnlichen Schrift schreiben; — Streiche machen, mit List handeln, Jemanden
ho is an 't preuteu west ; — dat is nët einen Streich spielen, ihn hintergehen etc.);
schrcfen as ot 't prentd (gedruckt , bz. ge- 20 norw. pretta (drille, narre, giore et poib,
malt) is. — Nd., mnd., nid. ^veiiiQ\i\ mnld., bz. necken, schrauben, hintergehen etc.;
mfläm. printcu ; wfries. priutjen; aengl. narren, eum Besten haben, anführen etc,
prentin ; engl, print (drücken, drucken, prägen gecken, Possen machen od. treiben, ^^atm
etc.). — Von ital. imprcntare, improutarc; etc.) etc. (cf. dieserhaib bei Jamieton,
Span, cmprentar etc. u. dies (cf. Diez, I, 25 Jv. Aasen etc.) abstammen.
237) mit ital. imprcnta, impronta; span.. Was nun aber die Herkunft des ags. ^\.
prov. emprenta; franz. empreinte (Gepräge, od. prätt (Plur. prattas, Liste, Kün^e, bz.
Abdruck etc., wovon prente) wahrscheinl. Schliche, Kniffe, Streiche) u. aengl, sekotL
vom franz. Part, empreint von empreindre prat od. pratt etc. betrifft, so muss man beim
(iraprimcre), cf. preiudre bei Diez (II, 30 Vergleich des franz. pratiqae, practiqae,
391) aus lat. premere. — Wegen prente u. bz. nhd. Praktik, Plur. Praktiken
prenten, bz. franz. preinte in empreinte (Kunstgriffe, Kniffe, Bänke etc.); sduft.
vergl. übrigens auch das Prät. prengte, prattik, prettik (an artfcü means; a trkk
preinte von aengl. prengen = mnd. prangen of legerdemain ; a necromantic ezploit; a
(premere etc., .s. unter prachen) etc. bei 35 mischievoas trick or any wicked act); fO>-
St rat mann, wozu die Formen: aengl. po^A. praktik (craft; Geschicklichkeit, Litt,
preuto, prointe, printc, prienie von prente Kunst etc.) zu ags. prätt (craft etc., cf. hei
od. engl, print (Druck, Abdruck etc.) doch Jamieson) fast annehmen, daas andk
am beuten stimmen u. wobei man dann auch dieses ags. prätt od. pratt für pract od.
gar nicht anzunehmen braucht, dass prente 40 practa steht u. vielleicht selbst aus practici
u. ])rentiMi mit Abicerfuuy der Vorsilben (cf, practica est multiplex) gekürzt %$t. Wit
im, eni aus imprenta u. imprentaro entstand. nun aber die Wörter pracktik, pracktica «.
pret, Scherz, Spass, Vergnügen, Lust, /ra){£r. pratique etc. tpiif ^ec^, to. practicni
Freude etc. ; — he di>id dat ût pret ; — pret aus griech. praktikôs (zum Thun od. Handeln
maken (Scherz u. Spass machen, scherzen, 45 gehörig, thätig etc.) entstanden u.mitarieek.
spassen, necken etc.) ; — se hebben hör pret praktér, praktés (einer der Etwas tnut n.
dV ^vat mit; — dat was jo 'n pret för de verrichtet, bz. einer der handelt, Handd
kinder, as se hi»rden, dat se morgen ûtfaren treibt, schachert etc), praktör (Thun, TMUer
sullcn ; — wi hebben dar fdl prot had etc. etc.), praktos (getlian, vollbracht etc.)^ gried^
— Nid. \iTei. — Davon : prettig = nid. 50 praxis = jon. praktús (Praxis, bz, That,
prettig, scherzhaft, spassig, vergnüglich, Handlung, Geschäft, Handel ete. von grietk.
luMig etc.; — pret- orf. prettemaker, Spass- prassô, Jon. préssö, oZ^ prattö (IMttn, Aotidelii,
macher etc. = norw. prettemaker (S2>asS' verricIUen etc.) abstamtnt^ so wäre es auch
macher, Possen macher, Geck, Narr etc.). — möglich, dass das ags. prätt od. pratt, «o*
Es ist von Hause aus eins mit ags. ])rät 55 fern es für präct od. practa steht, in ahn»
(td. prätt (List, Kunst etc., bz. d<is wodurch licher Weise wie practica von praktikos von
man die Leute übermrtheilt u. betrügt od. griech, praktos (gethan, zu thun, thunlick
anfuhrt u. hinters Licht führt etc., cf. die etc.), bz. dem subst. gebrauchten ta prakta
Redensart : dat sunt stn künsten od. fufen, (das was man thut, das Gethane, VerridUete^
losigheiden etc.) ; aengl ])rat, pret ; schott. GO das Werk, die Handlung etc.) oéL aiut der
PRET-MAKER 757 PMKKELN
rm praktuB von griech, praxis (That^ spell of ^n nadel etc. ; — hê setid d'r 'n
mg, Oeschäft, Verrichtung, Ausübung prik up (er setzt einen Stich od. Punkt
\tsiand, jsumdl wenn man bedenkt, darauf, giebt der Sache Kachdruck etc.);
» griech. praxis ausserdem auch die — he hed dV 'n prik up (er hat einen Stich
jkeit u. Tüchtigkeit zum Thun 5 darauf, ist darauf versessen od. erpicht);
\ dein (also auch das Kennen, Können — up *n prik (auf einen Stich od. Punkt,
mögen dazu) bezeichnete u. also eine ganz genau auf der bezeichneten Stelle, bz.
e Bedtg. wie list u. kunst jMÜe u. auf den Point, pünktlich etc.) ; — ho hed 't
mch öfter im Sinn von: listige od. od. wêt *t up 'u prik (er hat es od. weiss
lende ti. betrügerische Unter- 10 es auf einen Stich od. auf einen Punkt,
%ng od. That, Betrügerei, Ver- bz. sofort od. ganz genau); — up 'n prik
rei etc. gebraucht wurde, woraus na (auf einen Punkt od. ein Haar nahe,
iend erhellt^ dass ein aus praktos od. ganz nahe bei) was 't so wid wcBt, dat
^U8, praxis entstandenes ags. prakta, 't schip ferloren was ; — he deid dat up 'n
auch leicht in die Bedtg.: Fähig- 15 prik (ganz genau), wat mau hum scgt. —
Kunst, List etc. od. in die von: Nd., nid., mnld.,mfläm., engl., wfries.,nfries ,
d. Arglist, Schlauheit, Kn iff isl. , norw., dän. j>rik od. prick ; aengl.
rgehen konnte, ganz wie dies auch mit prike; ags. prica (Stich, PUnkt, Tüpfel,
mz. pratique u. schott. prattik etc. kleiner Strich, Komma etc.). — Wohl mit
cU. practica (That, Handlung od. 20 prikke von prikken (s.d.) tcte punctum von
ng von Etwas = Praxis) der pungere.
(. 2. u. 3. i)rik, s.^ prikke.
iMit aber die Bedtg.: astus, astutia 1. prîkel, s. prichel.
osns in die von: fastus, fastuosus 2. prikel, gefährlich, bedenklich, wage-
g u. demnach auch unser prat u. 25 halsig etc.; — dat sügt man prikel üt; —
mit ags. prät od. prätt, schott. prat, dat is mi to prikel; — dat is 'n prikeln
II Hause aus zusammenhängen, bleibt sake etc. — Aus lat periculosus von
xh jetzt noch zweifelhaft u. ist periculum.
alb noch Weiteres unter proieu zu l. ^vikke^ ^rik^ pünktlich, genau, prompt,
hen. 30 accurat, nett, hübsch, zierlich etc.; — he
, prette-maker und is in alle dingen prik un stippelk ; — he
ie, s. unter pret. kumd prik to hus ; — dat gcid bi hum all'
el, prikel, Emporkirche, Empor- prik to; — dat wêt hô prik (genau); —
Brie che. ~ Nd. (Schütze) dat sügt dar bî hör in hus all' prik ût; —
14. (D anne i l) prich. 35 'n prik wicht (ein pünktliches, ordentliches
(Bimin. priêlke, priêltje), Garten- Mädchen, od. auch ein ordentliches, accu-
%mer- Häuschen , Lusthaus, Garten- rates u. nettes, bz. knappes u. hübsches
mit Blumen u. Grün geschmücktes Mädchen). — Nd. prikk; mnd. pricke. —
w. — Nid. priëel (Lusthäuschen, Zu prik (Punkt etc.).
Bogenlaube, grünes, von Laub um- 40 2. prikke, ppik, ein Stechding od. Stech-
es Plätzchen); mnd. priêl od. pryel, Werkzeug, daher a. ein Stachel u. b. ein
(Lustgarten, Lusthaus im Garten, Stecheisen od. eine eiserne Gabel mit Zinken,
, wo man sich der Ijust wegen auf- die mit Widerhaken versehen sind, zum
nd. priel (dasselbe u. in Bremen Stechen (prWken) von Fischen ; — Compos.:
OS beste u. vornehmste Zimmer im 45 al-, but-prikke. — Nd., mnd. prikke, pricke
üler für obrigkeitliche Personen u. (dasselbe u. bei Dähnert auch eine Stange,
^ene Gäste). — Die urspr. Bedtg. ist die als Baken ins Wasser gesteckt wird) ;
ue, grüne Wiese (cf. auch franz. w/rf. prik (Stachel, Stecheisen); mnld. prik
preau) od. grüner mit Gras be- (aculeus, Stimulus) u. prick (mentula, vere-
%er Ort, grüner Platz, Platz u. Sitz 50 tillum, parvum veretrum) ; ags. prica, pricca
nen etc., wie auch priel (cf.Sch. u. (Stimulus); engl.prick(Stach€l, Ahle, Spitze);
t auwe glossirt unrd, u. auch das isl. prik (Stimulus) etc. — Zu prikken.
preau (wenigstens früher) einen Sitz prikke), Stachel, spitzer Dorn zum Zu-
nen, bz. eine Basenbank bezeichnete. stecken der Würste etc. — Nd. prikkel ;
leicht mit aengl. praiel aus afranz. 55 mnd. prekel, prikkel; nid. prikkel; mnld.
prael (preau), mlat. pratellum, pra- prickel, prekel; ags. pricle; aengl. prikil ;
, u. dies aus lat. pratum, pratulum engl, prickle.
urf ursjtr. eins mit nhd. Brühl, prikkeln, prickeln, anhaltend u. wied4^r-
' Weiteres unter prile. holt stechen, stacheln, reizen, spornen; eine
Stich, Punkt etc. ; — 'u prik mit 'n 60 Empfindung wie lauter kleine Stiche machen
PRIKKEIrNOESE 758 PBILE PBIL
od, haben, einen stechenden Schmerz machen 1, 385 u, 408) pnl; nid, (v. Dale)mL
od, empfinden etc. ; — he prikkeld hum mit —Es bezeichnet eigenüieh eine mit Wauer
Dadels un dorens; — he prikkeld hum nët gefiUlie Niederung od. einen Smnpf, eine
so lank , dat hum 't ein afer löpt ; — an- nasse sumpfige Stelle auf dem Watt (pilni,
prikkeln (anstacheln, anspornen etc) ; — 5 lacuoa etc.) u. ist beim Vergleich von M.
dat prikkeld én in de hals od. nSse etc.; Aue, mnd. ouwe (wasserreiches, sumj^^gti,
— de hande prikkeln mi fau kolde. — Auch mit Gras bewachsenes grünes Land, Wiiu,
substant. : dat prikkeln fan de nadeis of Sumpf, Moor, bz. Wasser, Ba6h, Wcauf'
dorens etc., od, fan 't geweten ; — dat lauf etc, od. urspr. diuselbe wie ahd. «ba,
prikkeln in de hals, nöse, fingers etc. — 10 lat, aqua) wohl nicht daran zu zweifdn,
Nd, prikkeln ; mnd. prekelen ; M. prikkelen ; dass es mit dem nhd. (Orimm, Wb) Briel
mnld, prickelen, prekelen; engl prickle etc. (palus) u. (Weigand) Brühl (mü Gro»
— Davon: geprikkel, prikkelê etc. — Iterat. u. Gebüsch bewachsene tiefe Flädu, 6^
von prikken. buschte Sumpfwiese, Sumpflache) ; mhd. br&d
prikkel-nÖKe (auch ogen-prSkel genannt), 15 (dasselbe u. auch Aue, pratum) ; hoj/r.
BruneUe (pruuella vulgaris). (Sc hm eil er) brüel, briel (Name od. Bt'
prikken, stechen, stecken, sticken, feine Zeichnung von Wiesen, Feldern, Wäldern
Näh- od, Stickarbeit machen etc. ; — he is etc.) von Hause aus ident, ist u, aus amen
hen to äl od. but prikken; — sê prikt dat ahd. Form (s, Weigand) pruij, proil (anu
fast od. tosamen etc. ; — sê sitt de héle 20 prugila, progila, od. brogUa, wie norw, priel
dag to prikken un to stikken; — sc ferdarft [Flegel, Dreschflegel etc.] oi» prigel=iiAiL
sük mit hör prikken un stikken nog de Prügel, Brügel, bz, Briegel, Brigei, fnitis)
ôgen etc. ; — Compos. : ofprikken (abstechen, sich sowohl unser prile od. prfl (Lache, od.
durch Stiche od. aufgesteckte Stangen etc. mit Wasser gefiÜUe Niederung) ob onelb
bezeichnen, abgrenzen etc.); — umprikken 25 mnld, proiél (Thiergarten, unufäuntes Ge-
etc. — Nd., mnd., nid., mnld. prikken od. büsch od. Wildgehege, s. weäer unten dat
prickcn; wfries. prickjen; nfries. prickeu; mnd, brûl u, ital, broglio etc., </. Weir
wang, prikje; ags, priccjan od, pricjan; gand unter Brühl) von sdM erklärm
aengl, prikien ; engl, prick ; an., ist. prika ; u. wonach es denn auch fast sicher ist, dam
norw. prikka; schwed. pricka; dän. prikke; 30 auch priel (s, d.) in seiner urspr, Bedt§.
md. priken. — Davon wohl (cf, Diez, II, Aue neben den dort angeführten Farmen:
283) franz. esprequer, stechen, stacheln etc. pryel, proyel eher aus täuL prdl, profl di
Vergleicht man stak , stökeln , steken, aus dem franz. praiel (s. unter priel) Aer-
stikken etc. von urspr. stikan (stechen) vorgegangen isL
zu nfries. (Outzen) prak (Stich), unser 35 ^tra« nun aber weiter das nhd. Briel,
prökeln (stochern etc.) u. mnd. u. mnld. prckel Brühl; mhd. brüel ; ahd. profl etc he-
= prikkel, so ist auch wohl statthaft, dass trifft, so ist es mit dem nach Arnold
man für letztere, sowie für prik (= nhd. (Ansiedelungen u, Wanderungen deutsdier
Stich von stechen od. urspr. stikan) etc. Stämme, pag, 513) gleichfaüs vorkomaienden
ein urspr. nd., nordgerm, Verbum prikan, 40 ahd, brogil , broil ; ags. broel: Mfid. brôl
prak, pruk, prukun annehme, dessen Bedtg.: (Sumpf, Moor, bz, palus etc., cf. bW^lmechV
stechen sich sehr leicht aus: drücken, = Sumpf- od. Moor- Arbeiter , beiSekn.
dringen, drängen, stosseti etc. entwickeln L.) u. brûl (feuchte Niederung, pratonii bi.
konnte (cf, dieserhalb 2 baren, bohren etc., Buschwerk in einer feuchten Niedeniin§,
sowie die vieldeutige y ak od. al^ von lat, 45 Wald, Wildgehege etc.) u. dem wiku. (q.
acus, aculeus etc. u. unser egge etc.), sodass 0, Schade unter brüel) brogilos, broUaB,
es mit prakken, prachen (s.d.) von einer u. brolius; ital, (Diez, 1,88) broglio, bmoio;
derselben y abstammt. prov, bruelh; port. bralha; prov. bmelha;
prile, pril, schmaler seichter Wasserlauf afranz. bruelle; nfranz. breuil (jBtttwmWrf,
od. Wasserrinne, Rinnsal, bz. seichte Ver- 50 Gebüsch, Brühl) ideni., dessen Stesan
tiefung auf dem Watt, Wasser-Lache od, brog indessen selbst wahrseheitä. fteft. Ur-
Stelle wo das Wasser zur Zeit der Ebbe Sprungs ist, da brog im ibymr. eüte An'
stehen bleibt od. woraus es nicht ganz ab- Schwellung od. rundliche Erhebung
läuft etc. ; — dar is man so 'n pril tüsken de bezeichnet u, wohl mit keU, braigh od, braga
refen (Riffe etc.) war man nog to nauer nod 55 (Berg, höchster Theil einer Gegend de ;
dörfaren kan ; — dat water flütt in de prilen Burg) urspr, eins ist, während dieses sähst
längs; — de prileu up H wat stan nog all' wieder mit mhd. brogen (sich tfrAeftm, m
ful water. — Nd. (Br, Wb., 441 unter den die Höhe richten; sidi übermüthig erhAsn,
Zusätzen, cf. auch Bobrik, naut, Wb., 534, grossthun, prahlen, prunken etc.) u. «M.
zweite Spalte) priel; wang. (Ehrentraut, 60 Berg u, bergen, sowie send, barei
PRIMËL-VER 759 PRITSEL
eU:, gur |/ barb, idg. bargh (sich in^de högte; — ik hebb' 't för 'n l^en
nm, schwellen, wctdksen, mehren, pris köft; — bé bed bum de pm betâld,
ly erheben etc.) gehört, de hô förderd bed. — Mit dem folgenden
iel-?êr (Plur. primel-YÔren), Schlüssel- pris aus frane. prix u. dies at*s mlat, pre-
primala veris. 6 cium, bs, lat. pretium.
ei, prdnen, stecken u. heften, zu- ^ 2. ^prîs, Preis, Lob, Buhm etc,; — God
nstecken od, nähen, flicken etc.; — si pm un dank; — he bed d'r gen pns
id (od, prûnd) dat gau efen in 'n för kregen od, fan had. — Davon: Dimin,
— sê bebben altid wat to prïnen un priske ; — bê bed 'n pnske kregen. —
icn. — Nd. prienen, prünen (schlecht 10 Gleichfalls aus franz. prix.
; mnd, pronen, prünen ; ags. prénan ; 3. prîs in der Eedensart : wat pris gefen,
preonen; an., isl. priöna (figere, texere, toie z. B. sein Geld, ChU od. sonst Etwas.
). — -4t« franz. prise (s. prise) u. demnach
Bf Prinz. — Das franz. prince aus so viel als: Etwas (als od. zur) Beute
incepB. 15 geben, sich Eines was man hat be-
äen, prûotjeii (Dimin. von prîneu geben u. es Andern überlassen etc.
te Sachen in minutiöser Weise zu- 1. prise, Prise, ergriffener od. genommener
nnähen u. flicken^ od. auch : minu- Theil von Etwas, Ergriffenes od. Genomme-
üeine u. feine Näherei^ Flickerei u. nes. Beute etc.; — he bed sük d'r 'n prise
ei machen^ auf eine feine, minutiöse 20 ûtnamen ; — 'n prise tobak etc. ; — 'n schip
istvoUe Weise aus geringen Besten as prise ansên etc. — Das franz. prise u.
surechtnähen od. zurechtmachen u. dies mit dem gleichbedeutenden ital., span.,
le» etc. ; — de^ neister sitt de hêle port. presa aus lat. prensus, prehensus, von
't olde god to printjen od. to prûntjen; prendo, prebendo.
pfintjet dat all' wer toregt; — de 25 2. prise in der Bedensart: 'n prise fan
r Sitten so föl to prinljen, dat sê hör 'n wicht, od. 'n albern prise, 'n êgen prise,
'r nog mit ferdarf en ; — sê wêt ût *n ekligen prise etc. — Wohl urspr. das-
olde läppen un flikken wat toregt selbe wie 1 prise u. zwar in der BedAg. :
rût) to pnntjen. — Daher überhaupt: Dosis etc., cf. 'n prise tobak etc.
Ott/ eine minutiöse u, feine od. klein- 80 3. prise od. prisel ; i. q. sweterke.
genaue^ sorgfältige u. berechnende prisen (prês, präsen), preisen, loben, rüh-
mrecJUmachenu. herstellen od. machen, men etc. — Bedensart. u. Sprichw.: harr*
îgen^minutiösu. genau handeln, Etwas 'k mi sülfst nêt präsen, was 'k ungepräsen
nniüöser Sorgfalt berechnen od. aus- ût 't land kamen (gebraucht von u. ange-
% IC ausmessen, ausklügeln ; — he 85 wandt auf Jemanden, der sich immer seU)St
i dV dog herût prîntjet; — bê wêt lobt u. rühmt); — de ferachtd wil worden,
genaa ût to printjen, dat d'r ôk gen de mut ûtgân to freien , an de präsen wil
D aferblift od. fan ferlorcn geid; — worden, de mut liggen g&n to starfen.
itjet (sucJU od. holt durch minutiöses, prîshërlik, prisbërelk, preisherrlich, hoch-
tiges, genaues Handeln etc. od. feine 40 herrUch, sehr glänzend u. herrlich , sehr
nung etc.) de leste penning d'r ût. ruhmreich od. hochrühmlich, sehr erhaben,
9on : Subst. geprintje, geprûntje, a. fnqjestätisch etc. ; — dat sflgt d&r in bûs all'
ihes od. minutiöses Genahe u. Ge- so prishërelk ût, as bi 'n fürst; — dat is
d. Gesticke etc. ; — b. minutiöses od. 'n prisbërliken sake; — ho sat d&r pris-
hes u. genaues Handeln, minutiöse 45 hërlik up sin trôn etc.
inliche u. genaue Berechnung etc.; 1. priske, Dimin. von 2 pris.
itjer, prûntjer, a. eine Person, die 2. priske, Dimin. von prise u. soviel als
U näht, flickt u. stickt; — b. ein eine kleine Prise; — 'n pnske tobak.
fe od. genau handelnder u. berech- 3. priske (Harlinger-Land), kleines kreuz-
Mensch, genauer od. kleinlicher 60 förmiges Weissbrod; — 'n Esenser priske.
I, Geizhais etc. u. prîntjerê, minu- prisler, Priester. — Sprichw. : wen 't re-
ileinliches Handeln u. Berechnen, gend up den prister, den drüpt 't up den köster.
heu. genaue Berechnerei, Geizerei etc. prisan, Gefängniss; — he sitt in 't prison.
•Î8, Preis od. entsprechender Werth — Das franz. prison u. dies mit ital. pri-
was, bz, das worauf man ein Etwas 55 gione, span. prision, prov. preise aus lat.
od. dasjenige was ein Etwas kostet prensio od, prehensio (Ergreifung etc.).
u. was man dafür auslobt u. zahlt; pritsel od. prizel, Stachel, Wurstdorn
(od. he) bed sin pris d'r ûthäld ; — etc. — Die ältere fries. Form von prikkd
Dan de tünne rogge is upstiüids 10 (od. prikel), mit lieber gang von k in ts od.
er; — de prisen gân al mër un mer 60 z, cf. karke, britsen etc.
Ik:
PRITZELN 7(N) PBOPPEN
pritzeln od. prizeln; /. q. prikkeLn, c/. dasselbe wie prikkeln, bz, mnä. piekekn,
pritsei. nd. präkeln etc., stammt jedoch vcn einem
probbe, s. prubbe. alten proken (cf. mnld, preatelen, prolekn
profe, Probe; — 'n profe d'r ût nemen; == unserm prötteln od. unserm rOkéln,
— up do profe setten od. stellen etc. — 5 Mkéïn etc.) = aengl. (S tratmann) pnAuea
Nd» prove; nid. proef etc. — Zu prüfen. (stimulare), der Nebenform vcn prikken =
prbfeln od. prêfeln, murren, murmeln, aengl. prikien, worikber Weiteres whUt
keifen etc. — Nid. prevelen. prikken. — Davon: Subst. yr^kéiét Stedtmi
pröfen, prüfen, untersucheti , probiren, od. Stocheret etc.; — geprökel, GÔteehe od.
schmecken^ kosten etc.; — dat is nog erst 10 Gestocher etc.; — prOkeler, a. Stodkerer
to pröfen (zu prüfen, zu untersuchen, dar- od. Geräth womit man löchert od. ElMst
zuthun etc.) of dat sük so ferhold; — de ausstochert u. ausputzt ti. reinigt (pipen-
jungens mutten erst prÔfd worden ; — pröfe prökeler, tannen-prOkeler etc.) ; — b. Ar
dat ins, wo dat smekt; — ik kan d'r niks son die stochert od. anhackend u, wiederkcU
fan prôfcn, of 't s8t of sür is. — Afries. 15 sticht, stichelt, stachelt, reiit etc. = Stiektkr
provia, progia;tr/nw.prieuwen; »a//.prewja; od. Stacheler, cf. stökeler etc. ; — c ein
wang. prauv ; nid. proeven ; mhd. pruoven Kritzeier od. schlechter Schreiber etc., rf.
etc. — Mit franz. prouver, preuver; a franz. prökeln in der Bedtg.: kritsdn etc.
prover etc. aus lat. probare. prop, proppe, Pfropf, Stoßf, Pfropfen,
profét, Prophet. — Sjmchw.: profêten 20 Stöpsel, Zapfen; figürh (wie lueh nd. %
Stint 6k brôdcters (Brotesser). nid.): ein kleiner, kurzer, gedrungener^
profit, Profit y V ortheil, Gewinn, Nutzen stämmiger Mensch od. kleiner, dKker Jungt
etc.; — he deid dat to sin profit; — dar — Nd., mnd., nid., mnld., dän., S(ku>ei.
hed he ok gen profît fan had ; — mit profit propp od. prop. — Es bezeichnet urtpr, ein
ferkopen etc. — Das entlehnte franz. profit 25 Etwas (längliches Stück Holz, Zajfen, Bc^
u. dies aus lat. profcctus von proficere. zen etc., cf. mnd. sê schêten uit holten
profltelikf profitelk, profiiUch, vortheil- proppe, bz. cavilla obBtuctorium etc. hei
haft, passUch etc.; — 'n profitelken sake; Seh. u. L. od. prop ff. proppe = obt1lr^
— (lat kumd roi gaus profitelk ût. mentum,obturamentiimobloDgum,Yirucalam',
profitelke, proflterke, Prq/i^cAen od. A'7e<ner 80 pedamen, fulcimentum, fulcnim, sustenta-
Leuchteraufsatz von Blech mit einer od. culom etc. bei Kilian) was maninEiwa»
drei Drathpfitzen versehen , worauf die hineinsteckt od. hineinstösst, sei es mr StSUe
Kerzenendchen gesteckt werden, damit sie u. Lehne od, um ein Etwas zu ätcpfen u.
vollständig bis zum letzten Stümpfchen ab- diciU zu machen u. ist es denmaeh auth
brennen können. 35 eins mit aengl. (Stratmann) proppe
profiteren, profitiren; — hc wil (od. kan (contus), engl, prop (Pfahl, Stai%ge, SlMit,
etc.) d'r nét fan profiteren. Lehne, Weinpfahl etc.), wobei man einer-
profit je, Profitchen. seits sowolü bei prop od. proppe an eiM
profke, Pröbchen, kleine Probe und Äbstammutig dieses Wortes ton proppen
prüfke, dasselbe, indessen nur von einem 40 selbst, als von lat. propago (SteckUng, Seti-
kiemen Pröbchen gekosteten Essens. ling, Ableger, Senker, u. das was man tu
prSkel, spitzer Dorn, spitzes Geräth von die Erde pflanzt, steckt, setzt u. verseM
Eisen od. Knochen etc. ; — Compos. : warst- od. hineinsetzt u. steckt od, hineinstösst etc)
prökel, Dorn zum Zustecken der Würste ; denken kann, wie ja proppen auch entweder
— pipenprökel, Pfeifen stocher, bz, ein spitzes 45 von propago (Steckling, Setzling etc.) od
Eisen- od. Knochengeräth zum Ausstochern von propagare (fortpflanzen etc.) absiamwA,
II. Reinigen der Pfeifenköpfe. — Nd. prökel. wie dies weiter unter proppen zu ersehen isL
— Dasselbe wie prikkel, prekel u. nd. präkel, proper, s. 2 propper.
jedoch vom alten proken als Nebenform von proppen, pfropfen, stopfen, hineinstosten
prikken, cf. das folgende: 50 u. stopfen, dicht machen, hineinsetzen od,
prökelen, prökeln, a. anhaltend od. wieder- versenken, veredeln etc. ; — fleasen od. &ten
holt stechen (in Etwas), stochern, aus- etc. proppen od. ferproppen; — sflk bit an
stochern, ausputzen, reinigen ; — he prökeld de hals ful proppen ; — to fÖl hei ap de
in 't für herum ; — hc prökeld dat für wat wagen proppen ; — *n ente up 'n bôm
toregt ; — he prôkcld de pipe ût ; ~ he 55 proppen ; — bômen proppen od. enten, sê
prOkeld in de küsen od. bin kûsen itt ; — umproppen etc. ; — sé Beten in de karke
b. kritzeln, schlecht schreiben, bz. mit einem all' up 'n ander proppd ; — de karke was
spitzen Etwas (prÖkcl od. prikkel) auf Etwas propi)end ful etc. — Nd. proppen (pfropfen,
ritten od. ritzein. — Nd. prökeln; wang. stoj)fen, dicht machen) ; nid, proppen; aehwed.
prökel; »a^/. prökelje. — Es ist eigentlich QO proppA; dän. proppe (dasselbe); mtüd,,
PROPPER 761 PROTJE
proppen (fulcire, saffulcire, farcire); wel wét of 't wâr is; — de prôt is ût; —
rop (stützen, mit Stützen versehen, wat schal so 'n prôt héten; *- dat is je 'n
Itzen, Weinstöcke pfählen, abpfählen, mallen prôt ; — olde wîfen-prôt ; — lösse
mit Stützen od. Stangen versehen, prôt (loses Gerede od. lose Bedensarten) ;
n stecken hei Etwas od. in die Erde 5 — dar geid so 'u mallen pr6t (schlechtes
leben Etwas) ;mhd.]ßfropfeUypliTOTßhen od. böses Gerücht) fan hum um. — Nd.^
m, veredeln, bz. ein Edelreis od. nid., nfries. praat; wfries., mnld, praet;
kleinen lebenden Stecken von einem schwed,, dän,, norw, prat; engl, prate. —
'ogenden Baum setzen auf einen Mit geprôt (Gerede, Geschwätz etc.), proier,
ig, bz. ihn stecken in die Spalte des- 10 proterê etc. zu proten, praten.
— Nach Diez (I, 333) mit ital. prôt-achtig, s. prôtsk.
pne; prov. probaina; span. provena; ^Viii^Tïj sprechen, schwatzen^ plaudern etc,;
provin (Steckling, Setzling, Senker); — wat prôtst (sprichst, redest^ sagest, ver-
provigner (ausfächsern , senken, ab- lautbar st , schwatzest) da dar? — wat hei
; sich fortpflanzen u. vermehren, zu- 15 ji dar mit 'n ander to proten? — he prôtde
, wachsen etc.) von lat. propago dV fan, dat he morgen ferreisen wul; —
ng, Setzling, Ableger, Senker eines he prôtd (od. röteld) sük sülfen nog fast;
ises od. BaumeSj Weinstocks etc.) u. — he prôtd altîd de mund förbi; — he
nare (fortpflanzen etc.), wobei zu prôtd sük sülfen in de taske; — Sünder to
m ist, dass diese Wörter beide vmi 20 proten kan man nêt seggen wat man mênt
ire (fortpflanzm) abstammen u. dass un wil. — Sprichw.: proten is gôd kôp
üs Compos. von pro in der Bedtg.: (od, wolfeil), man dôn is 'n ding, — od.:
. von pago = pango, pangere (be- proten is gering, man dôn is 'n ding, —
\, einschlagen, einsenken etc.) wört- od.: proten kan elk, man dôn is nêt alle-
viel als auf (Etwas) befestigen 25 mans s&ke. — Nd., rUd. praten; mnld.
senken heisst u. dass sich hieraus praeten; mnd. proten, praten; wfries. (Ja-
prop od. proppe als Etwas was man pix) praeten, praten, proten; aengl. praten;
if b efe siigt od. in Etwas ein- engl, prate; norw., schwed. prata ; dän. prate.
od. hineinsteckt, als auch proppen Vergl. auch an., isl. prata, was Björn
% Bedtgn. leicht erklärt. 30 Haldorsen zwar lat. mit immodeste se
'opper, Pfropfer. gerere, dann aber mit dän. sluddre, vaase
'Opper od. proper, sauber, reinlich od. plaudern, schwatzen, salbadern etc.
' dat Bügt dar m hüs all' so propper übersetzt, wonach es also auch dasselbe wie
oper) ût, dat 't 'n waren lüst is; — unser proten od. praten ist, sowie pratari,
»per wicht etc. — Das franz. propre 36 Schwätzer, garrulas, cf. proter.
mit ital. (Diez, I, 333) von lat. Die älteste Bedtg. ist überall: schwatzen,
9, WOZU bemerkt sei, dass proper, plaudern etc. (fabulari etc.) u. scheint dem-
* (cf. Seh. u. L.) im mnd. auch nach auch prat (cf. auch sprake, spreken
der Bedtg. : eigen gebraucht wurde. u. andere Wörter mit der Bedtg.: spre-
3n, drücken, pressen, quetschen, zer- 40 chen, reden etc.) ein alter Schallstamm mit
t, zerquetschen etc. ; — he prost 't der Bedtg. : Schall, Geräusch, Lärm etc.
't uu klên. (cf. auch prötjen od. prötteln etc.) zu sein,
t , wohl bekomms , zur Gesundheit, der mit plat od. ahd. plaz von nhd. platzen
Ir etc.; — Zuspruch u. Wunsch beim (cf. plassen, plettem etc.) urspr. ident. u.
ïen u. Anstossen mit den Gläsern od. 45 gleichen Ursprungs mit diesem ist. Ob
mnsch zu Neujahr etc. ; — prost ! nun aber auch prat mit der Nebenform
kam H ; — prost nejâr. — Sprichw. : prot = ahd. proz hierzu gehört u. urspr,
sede (sagte) Jôst, do stak he de nërs vielleicht so viel als barsch od. mürrisch,
krôs. — Das contrah. lat. prosit maulend (u. so widerspenstig , trotzig) etc.
ze etc.) von prosum (nützlich sein, 50 bezeichnete?
etc.). proter, Schwätzer etc. ; — 't is jo 'n lütjen
ten, toasten, auf Jemandes Gesund- (od. mallen, olden etc.) proter. — Nid.,
nken od. mit ihm anstossen u. ihm engl, prater ; mnld. praeter ; an., isl. pratari.
^heit u. Glück wünschen; — lat' wi proterê, Sprecherei, Gerede, Geschwätz,
alt 'n ander prosten; — se prosten 55 Gerücht etc.; — ik wêt hél nêt w&r so 'n
tr to. proterê fan dän kumd.
f Gespräch, Zwiegespräch, Gerede, protje (Dimin. von ^Tbi)^ kleines Gespräch
^âtz, Gerücht etc.; — se holden dar od. Zwiegespräch, kleine, feine, schöne
(od. prôtje) mit 'n ander ; — 't prot Redensart etc. ; — se holden 'n prôtje mit
an sachtjes ; — 't is man so 'n prot, 60 'n ander ; — he lett hum mit 'n môi prô^e
PROETJE 762 PRUEGELN
oâôpen ; — hé stûrd hum mit 'n môi prôtje proten t» der urapr. Bedig. : Lärm h. Ge-
Da hûs ; — 't sunt all' man prôtjes (Fabdn, rausch machen. Vergl. ubrigenB awh iM
Erdichtungen, ungegründete Schwätzereien, nhd, pnideln (laut aufwallend koehen, od.
Bedensarten etc.). — Nid. praatje ; wfries. wie wir sagen : ballern etc.)> da es mir dod
praetje etc. 5 zweifelhaft ist, ob die mnld., mfläm. tomen
prötje, ein durch langes od. anhaltendes preutelen, protelen nicht auf aUes u od o
u. wiederholtes Kochen (cf. prütjeu suh b) zurückgehen, während doch ein von protn
zu Mus lt. Brei zerkochtes u. zerkleinertes abstammendes protelen im nid. nur alt
Etwas; — 't is êmer prötje worden od. all' pratelen erscheinen könnte u. dann alsoaw^
to prötje kâkt un braden ; — sé hed d'r 10 unser prötteln u. nid. preutelen, mü dem
émer prötje (Brei od. Mus etc.) fau mâkt ; von mnd. proten, praten abstammenden pro-
— 't is niks as êmer prötje (Weiches, Zer- telen (plaudern) nichts eu schaffen hat.
kochtes, Mus, Brei etc.) wat sê ên försetd. prove, pröven etc., s. profe etc.
— Compos. : prötje-krum (zerkochter Kram proviani, Proviant, Mundvorrath, ~~ Äut
od. zu Mus u. Brei zerkochtes u. eergan- 15 ttoi. proviauda u. dies nach Diee (11,436)
genes Etwas). mit vorgesetztem pro aus franz. TÎtnde
prötjen, a. leise schelten, schmälen, tadeln, (Fleisch sur Nahrung, früher auch: Lében9-
murren y brummen; — sê prötjet mit hum; mittel), was mit gleichbedeutendem preo.
— 8ê hed altid wat to prötjen; — b. wi^ vianda aus vivenda entstanden sein scü.
brätelndem od. brodelndem, surrendem Ge- 20 Nach Anderen (cf. Weigand) etÊtsUmi
rausch im Topfe anhaltend gelinde kochen das ital. provianda mit franz. proTende am
od. schmoren ; — dat eten is al lank gär un lat. providenda, dem Femin. von proTidendu
't steidn og all' hen up 't fttr to prötjen; — (von providere).
c. Speise durch langsames u. langes Kochen prubbe, probbe, Bausch;^ 'nprubbeis
zu Mus od. Brei (prötje) zerkochefi, sie un- 25 de kop fod. nOse) hebben.
ansehnlich u. unschmackhaft zubereiten etc. ; prttgel, Prügd, derber Stadt, Kenk,
— se prötjet man gau so wat toregt. — Schlägel od. derbes Stück HöU sum Schlagen;
Mit prötteln eines Ursprungs. im Flur.: Schläge, Hiebe; — bé gaf bnm
prötjen (Dimin. t^on proten u. namentlich én mit de prügel up de kop; — he hed
von Kindern gebraucht), kleinliche Ge- 30 prügel had. — Nd. prflgel m. (eontrah., cf.
schichten od. Fabeleiefi erzählen, undeutlich Schambach) prûl; nM. priegel; stkwA
u. unarticulirt sprechen, lallen, schwätzein prygel; norw. (eontrah.) priel od. pryl (d.
od. schwätzen etc.; — 't kiudje ligt in de pryla = prügeln) ; dän. prygl; mhd. br⋛
Wege to prötjen; — 't kind prôtjed al an; ahd. prugil; cf. prügeln.
— hv hed altid wat to pro^'en un to fer- 35 priigeln, prügeln, Tutuen, schlagen äc;
teilen. — Nid. praatjen etc. — he prügeld dat d*r in; — he pnigeld
protHk, prôtachtig, prôtsSt, redselig, ge- hum dör ; — se prügeln Buk. — ^dprflgilB;
schwätz ig etc. — Zu proten. sat/. prüge^'e; n^ priegelen; «dÚ0e(i.pr7gla;
pröttel, Flur, pröttels, Schelte, Tadel od. norw. pryla; dän. prygle; älteres hiM
durch Schelten, Tadeln od. Murren bezeigte 40 brügeln; ahd, prugilôn in gipnigilta (coB-
Z eichen von Unwillen u. Unzufriedenheit tun der e).
etc. ; — se hed pröttels had, dat so so l&t Das ahd. pmgilôn (cf. bucheJn von hoM
to hfis kwum. — Mit gepröttel zu prötteln. od. nhd. bügeln von Bügd etc.) setst an
prötteln, a. anhaltend od. wiederholt sehet- ahd prngil (Prügel, fustis etc.) voraus, rnt
len, tadeln, murren, brummen etc.; — se 45 (cf. die sonstigen Bedtgn. unter brflgel i»
prötteltl de ganse dag an; — se hed mit Grimm, Wb., sowie bei Weigand vikUt
de meid prötteld, dat se niks fürt môk; — Fr ü gel) wahrscheinl. urspr. die BeUf'
1). protzein, schwach aufwallend u. mit Schlagholz od. geschlagenes, abgesdier
brätelndem od. leise prasselndem bz. bro- genes, zerschlagenes Eturas hatte u. to »•
delndem od. .surrendem Geräusch langsam 50 wohl in die Bedtg. : Schlägel od. Schlaf'
M. gelinde kochen u. schmoren etc.; — dat geräth, Werkzeug sum Schlafen
êtcn prötteld up 't für. — Nd. prötelu (an- etc., als in die von: ge- od. serschlûfé-
haltend brummen od. zu nken, tadeln etc.; n es Holz zum Brennen, BrennhoU
mit Geräusch kochen) ; nid. preutelen ; mnld., (Etwas was ge- od. zerschlagen, ge^od.Sih
mfläm. protelen , preutelen (murmurare, 55 hauen, ge- od. zerspalten u. zerkleinert M)
inussitare, murmillare; buUire cum murmure überging. Was die Herkunft dieses ML
sive bombo); mnd. (Seh. u. L.) protelen prugil betrifft, so scheint es voneineméäin
(plaudern, bc. ein lärmendes Geschrei er- brigan, brag, brug, bmgun, ahd. pripa,
heben, seine Unzufriedenheit durch Schreien präg, prug etc. (in der Bedtg. : bnekuh
od. Murren bezeigen). — Wohl Iterativ von 60 spalten, hauen etc.) eU^zustammem g
PBUEEE 7(^ PBUEME
âaa hes8. (Vilmar) prégel (starkes toang. pûmmel = p<aniB) bedeutet u. Strodt-
HoU, Knüteî etc.) u, prégeJn (mit mann das TTortprull auch in derBedtg.:
starkem^ durch die l^iannkette ge- Buech hat, was auf eine begriffliche Ver-
n Scheit, Kloben od. Knittel das auf wandtschaft mit nid. prol (dicker, zäher od.
^agen befindliche Holz zusammenThalten 5 dicker^ klumpiger Brei, Mus, cf, appel-prol,
iStigen), sowie vielleicht auch das nhd. Apfelbrei od. Apfelmus) u. proUig (dick,
je (tabulatio, cf. Grimm, Wb.) zu- zähe od. dick u. klumpig wie Apfelbrei od.
nhängt, falls solches nicht etwa mit Mus), sowie mit schwed. prolle (dicker,
\hd. brogen (sich erheben) u. weiter plumper, klotziger Mensch, plumper Kerl
em unter prile (s. d. am Schlüsse) ; 10 etc.) u. unser prülleke (in der Bedtg. : kleines,
brog; keU. brugh (Erhebung etc.) etc. rundes od. ball- u. kugelartiges Backwerk
; ist. von gegohrenem od. aufgequollenem Weizen-
Le, prük, a. Perrücke od. die auf mehl = bei- od. bol-beüje) hinzudeuten
ehern Wege hergestellte Kopfbedeckung scheint. Ob aber nun das obige prülle mit
aar, cf. härmüts ; — b. natürlich 15 nd. prull (Beule, dicke Geschwulst) u. mnd.
', langer u. zottiger Haanouchs od. prul (phallus) sowie dem nid. prol (s. oben)
mlst; — he hed so 'n prAk up de urspr. eins od. gleichen Ursprungs mit
lat he sQk nödig iusen 't här sniden diesen Wörtern ist u. prul od. prulle viel-
QUt. — Aus franz. perruque, was leicht aus der Bedtg. : dickes, aufgequollenes
od, perruca, parruca (langgelocktes 20 od. aufgeschwollenes, plumpes u. klotziges
aus (s. bei Diez, I, 321 unter Etwas in die von plumpes, rohes, grc&es,
»re 14. cf. plükkeu) ^'c, sard. pilucca; gemeines u. sciüechtes Etwas (cf. plump)
peluch (Haarschopf) entstellt sein soll. überging, wage ich nicht zu entscheiden u.
L-Bellere, a. Knollen- Sellerie; — b. sei hier nur noch bemerkt, dass StraU
Knotenperrücke, 25 mann ein mit engl, prowl ident. aengl,
, s. prülle. prollin od. prollen (scrutari) auffuhrt, dessen
len, maulen, schmollen, murren etc.; Stamm prol od. prolle beim Vergleich von
sitt in de hörn to prûlen ; — hô deid lat. scrutari von scruta (alte abgenutzte, JkjUb
i prûlen; — hê prûld mit mî. — zerbrochene Dinge, altes Gerumpel, Trödel-
: prûler (Mauler, Schmoller, Murr- 80 kram) auch wohl dieselbe Bedtg. wie unser
itc.), — prûl-hörn (Schmollwinkel, prülle gehabt haben könnte.
^^)f — prûlig) prûlcrig, prûlsk 1 . prülleke, priillke CDimtn. von prülle) ;
lUg od. schmolUnd, mürrisch, ver- — 'n prüllke fan 'n wif od, ding etc.
ich etc.). — Nid. pruilen; mnld., 2. prülleke, prüllke; t. q. bel-beissje, s.
pruylen (mutire, mussitare). — Nach 35 unter prülle.
IS budel = nid. buidel (Beutel) u. prülleker, prüllker, ein Mensch der ge-
(beuteln) darf man wohl fast mit nau u. kleinlich handelt od. mit werthlosen,
ieit annehmen, dass es ein Contract. geringwerthigen Sachen Tiandelt; — Lump,
i, preuteleu ; mnld. preutelen, proteleu Lumpenkerl, Knicker^ Geizhals, Trödler etc. ;
Ötteln) zu sein scheint. 40 — 'n prüllker fan 'n kërl. — Nd. (Br.
le, pröl, ein schlechtes, gemeines, Wb., Schambach etc.) prüllker.
mtziges , wertMoses , unbraucl^res prällie, schlecht, nichtsnutzig, lumpig, lau-
es verlegenes Etwas, sei es Mensch sig, knickerig etc. — Nid. prullig.
che; — 'u prül fan 'n kërel od. wif, prfim, ^itz, fein, zierlich, geziert, affecHrt
;c. ; — weg mit de prüIlen (Flunder, 45 etc. ; — 'n prûm mundtje maken (ein spitzes,
pel etc.), sé sunt dog nargends mër feines, kleines, zierliches Mündchen machen,
>rûken ; — olde pott^n un prüllen ; es so zusammenziehen, dass es spitz vor-
3rülding (ein nichtsnutziges od. altes, steht u. sehr klein ist) ; — dat kindtje hed
chbares Ding, Lumpending etc.); — 'n allerlefst prûm muodtje; — sê deid nët
l (gemeines, schlechtes, nichtsnutziges 50 so prûm (fein u. zierlich, bz. geziert u.
chlechtes, altes u. unbrauchbares Zeug, affectirt), as of sê so regt wat höggelks
T etc.); — prüUenkräm (alter od. (Vornehmes) is. — Vergleiche weiter das
^ser, bz. geringer od. geringfügiger folgende:
'îlicher Kram, Flunder- od. Lumpen- prüme, prûin, Flur, prümen. — Dieses
4c.). — Nd.(Br.Wb.etc.)iiTu\\,pru]\e,bb Wort kommt nur in der Redensart: de
nid. prul. — /m nd. (Br. Wb., 441 mund in prümen setten od. trekken vor,
en Zusätzen etc.) bezeichnet jiTuW auch was gesagt wird, wenn eine Ferson den
eule, dicke Geschwulst, während das Mund spitzt um zu reden od. denselben so
ml (s. bei Seh. u. L.) anscheinend zusammenzieht, dass er ganz klein wird u.
(cf. unser pummel, pümmel u. dazu 60 spitz vorsteht, ähnlich so wie wenn kleine
PRÜEMEN 764 PBUNEER
Kinder ihr Mündühen vorstrecken zum Küssen auch nhd. brank «. mnld. bronck, s, Wä"
od. wenn Jemand ganz zierlich u.fein küssen teres unter prunken.
will — Es scheint mir, als ob beide Wörter pranke-bone, s, pnmker.
(nämlich prûm u. prüme) sowohl mit prêm, pnmkeii, prunken^ glänzen, Staat machen,
priem (Pfriem) als spitzes u. dünnes b zur ScJiau stellen^ prangen, prahlen etc.; —
Etwas, als auch mit priiien, prüiien (stechen he prunkt mit sin môje kléren od, pêrden,
od. stecken, zusammenstecken od. zusammen- hûs, geld, gold etc. ; — he lett sin gold un
nähen, zusammenziehen etc.) zusammen- Juwelen prunken; — dat hÛB prunkt recht
hängen, zumal wenn man vergleicht, dass an de strate ; — sê <x2. dat steid in 't fenster
auch nd. piiut (Spitze, cf. pünte = franz. 10 to prunken. — Davon: ferprunken (dwA
pointc) im holstein. (cf. bei Schütze, II J, Prunk verthun) ; — he ferprunkt to fSI,
34Ö die Eedensart. : he settet de mund in cf. prunker. — Nd. prunken ; nid. pronken ;
de piint = er spitzt den Mufid; — dat mnld., mfläm. proncken, broncken; nhd.
mündkcn int ])üntken, vom kleinen Mädchen- prunken u. brunken ; md. brunken u. Com-
munde der Gezierten etc.) ganz in derselben Ib pos. ver brunken; satl pninlge; vfria.
Weise wie das obige -prilme gebraucht wird pronckjen; norw., schwed. prunka; dân.
u. dass aiicA prüiitig d<ni neben spitz die prunke. — Es stammt wahrseheinl. mm
Bedtg.: zierlich od. geziert hat. — einem verlornen aUen Verb, \}T\TksiSk,\in^
Ob das engl. ])rim (geziert, affectirt etc.), brunk, brunkun = ahd, princhan, pranch
])rim (geziert thun, sich zieren) u. prim (das 20 etc. (brennen, flammen, glänzen etc.), wob
hübsche, zierliche, schmucke Mädchen) auch mit blinken, bhmk, bluok etc. u. bliken oi
desselben Ursprungs sind? blikan, blak etc. von derselben ]/ bhai;;,
prûmen, Tabak kauen. — Nid, pruimen bhrag etc. (s, unter bliken) abstammt u.
etc. — Zu ])rûmc, cf. prûmkc u. prûmken. woraus sich beim Vergleich vonh\Bk(sch¥>arn
prûmke , prûmtje , Priemcîien od. eine 25 Dinte) od, blak (schwarz, dunkd, trübe) u.
kleine Portion Tabak zum Kauen, hier oft blaken (qualmend u, tritbe brennen etc., qf.
auch slatjc genannt, — Nd. prdmken, blak, blaken etc.) auch vielleichi das mnUL,
prûmchen, primchcu ti. ('jS^cAü^^e^ prüntjes; mfläm, pronck (nubilum, nubes), proDcli
satl. plumtje ; nid. pruimtje, pruimpje. — (fronsnubila, superciliumnubilnm); pronckoi
Vimin, ron hier ungebräuchlichem prüme 80 (nubilarc, nubilum fieri) erklärt, weä beim
— nid. pruim (kleine Portion Tabak zum Brennen Rauch od. eine Bauchwolke ext-
Kaucn, was jedoch zweifellos kein anderes steht u. sich dabei die Luft wie bei einer
Wort ist wie pruim (Pflaume), wonach Dampf- u. Nebelwolke verfinstert u, das
das Priemchen wohl seiner Äehnlichkeit Blau des Himmels bedeckt od. überzöge»
wegen mit dieser benannt ist, ebenso wie 85 u. beschattet wird,
unser slät je auch Bimin. von slät (Salat Vergl. dieserhalb bei Kilian auehnodi:
od. Salatkopf) ist. — Im Engl, heisst ein pronckende weder (nubilus aêr; caelnm oi
Priemchen cud u. quid, was wohl soviel coelum caligaus), pronckende kolen (primae
als das zu Wiederkäuende od. das obductae etc.) etc., aotoie proncken (ruhan
zu Kauende bedeutet, da es mit aengl. 40 compouere sive adducere, m>ntem subducere
cude u. ags. cudu cweodu (rumen) zu ags. etc.), was er zwar mit proncken (omirei
ceowan (if. kauen) zu gehören scheint. adornare, ostentare se etc.) idenUficirt, w-
prümken , prûmtjen , Tabak kauen. — dessen schwerlich mit diesem gleidi ist, es
Sali (Ehrentraut, 11,214) plumtje. — dieses letztere proncken, hz, broncken ftf.
Von prûmke etc., wie prümeo, nid. pruimen 45 prunken) wohi ebenso von pronck, brondL
von prüme od. prûm = nid. pruim. (Prunk) abstammt, als proncken (nabilare
prûm-tobak, Kautabak. — Nid. pruim- etc.) u. proncken (vultum componere etc.)
tabak. ^ von pronck (nubilum, nubes) od. wrspr. iroM:
prfinen, s. ])riiiün. Bauch, Dampf etc. als daitjenige was durtk
prunk, Prunk, Staat, Glanz, bz. das was 60 Brennen, Brand od. Verbrennen^ Verbreur
putzt u. glänzt od. Glanz macJU, wie präch- nung etc. entsteht.
tige Kleider od. kostbares, glänzendes Ge- pranker, Prunk^r, a. Person die prwU
schmeide, Schmuck etc.; — se lied föl od. viel Staat u. Aufwand maM, od. muk
prunk; — mit grotcu prunk uu grote pracht; Person die mit Etuxu prunkt u. Stsst
— dat makt fôl prunk; — se dragt f31 55 macht; — he is 'n regten prunker; —
])runk; — he steld dat to prunk od. hed Sprichw.: 'n sludderer f^udderd mfir, M
dat to prunk (um Staat damit zu machen) 'n prunker ferprunkd etc. — b. ein BAwai
stän. — Nd. prunk; nid., wfries. pronk; was prunkt od. Staat macht; — de dikke
mnld. prouck (ornatiis; ostcntatio); mfläm. rode péren, dat Bünt regte prunkers nn
pronck (orncment; ostcntation). Daneben 60 ogenstekers. — Daher atuh c grukkends
PRÜENTJEN 765 PUCHEN
be. die prunkebone od, pranker des Hereena gebraucht wird^ u, somit dasselbe
grosse weiss- u, rothblühende wie scUl. pucige (s. unter pukkern) bezeichnet,
rie, — Nd. prunker ; nid. pronker, Beide Wörter (nämlich puchen u. pucken)
t. gehören zu der weit verbreiteten Schallwurzel
DD, s. prmtjen. 5 od. dem Tonwort buk, was mit bub aus bii
3, preuss, preussisch; — wi sunt als Ablaut von dem Tonwort ba (redupl.
len ; — prûsse, Preusse; — prûssen, baba, gekürzt bab, nasal, bamb, verdumpf t
bnmb, bomb [cf. babbeln etc.], wie bub aus
s, stolz, keck, kühn, selbstbewusst redupl. bubu od. buba, cf. bubbeln, sowie
he kikt 80 prûs ût, as 'n jungen 10 buf, puf etc.) erweitert ist u. wobei aus der
he löpt dV so prÛB hen, as of he Grdbdtg. souus od. sonare (schallen, tönen,
»u fnl geld hed. rauschen, brausen, tosen, lärmen etc.) ebenso
ü,niesen, schnauben, fauchen, blasen, wie bei klappen u. kloppen von klap etc.
etc. ; — he is so ferkold, dat ho neben : schreien, lärmen, schwatzen, prahlen
\ deid as prtïsten un snûfen ; — dat 16 etc. (cf. auch galm, galpen etc.) auch die
snuft un brüst un bläst um ên to, Bedtg. : schlagen, klopfen etc. od. stossen,
hast angst un bange word; — de stampfen etc. entstand u. wovon man beim
istd de hund an; — he prûstd ût Vergleich von goth, biugan, baug, bug etc.
3n ; — he prûstd ên dat lik in 't = aJid. piokau, pouk etc. (cf. 2 bûgen) von
— Davon : geprûste, Geniese etc. ; 20 der y bhug auch ein agerm. biukan, piukan,
l geprûste, ein unaufhörliches Ge- bouk od. bauk, pauk etc. (lärmen od. schlagen,
\ — Nd., mnd. prusten ; mnld., klopfen, stossen etc.) ableiten könnte, sod<iss
ruisten ; satl. prûstje ; nfries. pruste. auch pauke u. pauken neben unserm büken
Ist vom Partie, präs. prûst = nid. (schlagen etc., cf. 2 bökeu) u. puchen,
leeft gc - pruist) von nid., mnld. 25 pukkern ebensogut direct von dieser y buk
pruischen (brausen, schäumen, (cf. auch pogge, pok u. pung von d^r aus
n, niesen etc., bullirc, fenere, in- tosen, brausen od. stürmen etc. entstan-
um murmure ; singultire, singultus denen Bedtg. : pfauchen u. blasen, sich auf-
weitergebildet, welch Letzteres eine blasen etc.) abgeleitet werden kann, welche
ebenform von nid., mnld. bruisen, 30 nach den von Fick (I, 151) dazu gestellten
i (cf. brûsen) ist u. wonach »ich Wörtern als: skr. bukkâra (Löwengebrüll),
Bedtg.: niesen aus der von: bukk, bukkati (bellen) etc.; griech. bûktés
n, rauschen, tosen, lärmen etc. 'ânemos (heulender, schnaubender Wind),
t hat. bukün^, lat. buccinum od. bucinum (Trom-
,. publik, öffentlich, bekannt etc.: 35 pete, Kriegshorn), h\icc& (Blase ; Backe) etc.
Jlen 't publik ferkopen laten ; — etc., sowie nd. puchen (lärmen, räsonniren) ;
iblik genug. — Das lat. publicus ahd. pfûchôn (pfauchen, schnauben), sowie
.US populicus von populus (Volk). unser pogge u. pung etc. ein blosses ScThUI-
od. puche, Finne, Schwäre, Beule. od. Ton- Wort ist u. auch von Fick (IV,
Urform von pokke, pok od. mit die- 40 111) als Erweiterung von gräco-ital. bu (als
uchen etc. von derselben y buk. Ablaut von ba) angesehen wird. Dass
i od. (richtiger) pughen, pochen, übrigens der Stamm buk, fmsalirt bunk
ross sprechen, gross u. dicke thun, auch wahrscheinl. unserm bunken zu Grunde
etc.; — he sitt to (od. deid niks liegt, ist wohl zweifellos, sowie auch, dass
m un pralen ; — he pucht up sin 45 derselbe noch vieleti sonstigen urspr. deut-
jrote ndkôm. — Nd., mnd. puchen ; sehen Wörtern zu Grunde liegt.
Id., mfläm. pochen (od. poghen); Sollte nun aber beim Vergleich unsers
ochjen; nfries. (Johansen, pag. bûkô u. mûkô das griech. bous, lat. hos
lin ; wang. puch ; satl. puchje ; nhd. (griech. u. dar. kommen auch die Formen
ochen auch (cf. Grimm, Wb.) 50 boü, bös, bön vor) wohl wirklich für älteres
buchen, puchen, sowie mnd. neben gous, gos stehen u. mit skr. go (cf. kô) von
Seh. u. L.) auch puggen. — Es dem mit bu synonymen Tonwort, bz. der
nit nd. pucken od. pukken (stossen, ]/ gu (sonare, clamare) abstammen, da für
klopfen,pulsiren etc.), wovon toir nur einen solchen gewaltsamen Lautwechsel, bz.
Freq. od. Iterat. pukkern haben, wie 65 den IJ ebergang von g in b doch durchaus
wang. (Ehrentraut, I, 63) nicht kein Grund vorlag u. ynan griech. bous od.
atl, puchje die Bedtg.: gross u. dicke bou, lat. bos in der Bedtg. : Brüll er od.
laut u. gross sprechen, prahUn etc. Brüll- Wesen doch mit dem gleichbedeu-
vn ebenso wie das nhd. X) ochen auch tenden ir. bö; cambr. buch viel ungezwun-
gen an die Thür etc. od, vom Pochen 60 gener u. ebensogut direct mit griech, bau bau
PUDDE 7M IPÜDBLH
(GeheU des Hundes), banb&ô (onomatopöisches Wegen der Beditg. : aufgeechwoOena od,
od. 8c?MÎlnachahmendes Wort), baúzô od. aufgetriebenes, aufgeUâhtes Ehoas tm
baiixö (onomatopöisch bau, baa rufen, bellen pudding vergL auch unser puffer od. pafEert,
etc., cf. unser wu-wu u. wuf od. wuf-wuf)* wosu hier noch weiter bemerkt sei, das
bausmos (Geschrei), bo&zö (schreien, lärmen), 6 beim Vergleich des franz. boat «. boaton
bôüuia (Geschrei, Ruf), boâö od. boaein von unserm hui od. mnld. hotte, nhd, Butte
(schreien, lärme^i, tosen, brausen, prahlen, in Hage- od. Hain-Butte (t^. 8 bat) das
rühmen etc.) etc. von der Ton- od. Schall- franz. boudin u. ctengl. bodiag etc. audb
Wurzel l)u (cf. auch bu, bûbâ, bûman) ab- von einem Stamm bod od. 8tU>st. bodde,
leiten kann, zu der xoahrscheinl. auch unser 10 budde entstanden sein könnte, dem auék
bau od. baue (Bremse^ Stechfliege), sowie die Bedtg.: schwellen od. AufgeschwcUenes,
bau od. baue (Schlag, Klapps, Ohrfeige) Aufgetriebenes etc. zu Grunde Hegt. Ver-
14. hvMeii gehört, da das nhd. Bremse von gleicht man nun aber femer, dass vom
brimman, bram, brummun (brummen) ab- Stamm klat auch unser kladde, kladden,
stammt n. sich die Bedtg. : Schlag od. Klapps 15 kladdern etc. abstammt, bz. dass das nd. t
etc. auch wieder von selbst aus dem Schall- auch sehr leicht wieder zu d wird, so kann
stamm bu ergiebt, der ja dieselbe Bedtg. man beim Vergleich des franz. boodine
wie klap hat od. ein Schallwort wie dieses (Knöpfchen), nprov. bondftli (Bützel) ete.
u. klak, klat, knap, knat etc. ist. zu franz. bouton u. nhd. Bützel kaum
pndde, s. padde. 20 umhin, dass auch das afranz. boudin, oenj^.
padde-stôl, s. padde-stôl. beding, poding ; engl, padding etc. mit im*
pudding, Pudding. — Nd. pudding u. serm but u. butten, nid. bot «. botten e(c.
(Schütze) puddcn, budden. — Das ent- zusammenhängt, wie ja auch nd. ^r. Wh)
lehnte engl, pudding, was auch die Bedtg. : puddig fdick aufgeschwollen) u. pndde-wont
Speise u. Wurst hat u. mitaengl.pndmg^ 25 (dicke 'W'urst, Blutwurst, cf. auch ndpairel
poding aus afranz. boudin (Wurst) ent- für puddel [kleines, dickes Ende, hwMtr,
stand,dessen verschiedene Bedtgn. im nf ranz., dicker Mensch], bz, nd. puddel, paddik 6ft
als : Blut-, Both-, Weiss- Wurst, Wulst, Pfühl Dähnert, sowie engl, puddle, kurz u. dick ;
etc. beim Vergleich von boudine, Knöpfchen kurzer, dicker Mensch etc. u. Weiteres unier
(früher auch Nabel), nprov. boudoli (Bützel), 80 unserm buddeln), sowie mnd. (8c h. u. L)
boudougno (Buckel, Geschwulst) darauf huddech (dick geschwoUen?), ebenso wie mnd.
schliessen lassen, dass das afranz. boudin bud (s. dieses Wort bei Seh. u. L.) an-
urspr. ein aufgeschwollenes od. aufgequoUe- scheinend mit unserm bat fqf. 1, 2 «. 8 bat)
nes, aufgetriebenes Etwas bezeichnete u. zusammenhängen u. mit diesem gleidieiiUr'
demnach ausser Wurst (cf. wurst auch 85 Sprungs sind.
in der Bedtg.: Wulst etc.) auch noch son- 1. padel; t. q. bfldel (cf. bfll) = mnd.
stige Bedtgn. gehabt haben wird. — Zum budel, ahd. pntii od. pütU (Beutd) = mßM.
franz. boudin (Wurst) cf. mfläm., mnld. puydel, puyl; schott. paddill (Beutd, Säek-
benlinck, bolinck (intestinum, intestinum cJien etc.) etc.
fartum ; farcimen, hila od. hilla) u. wenn 40 2. padel od. pfidel, Pudd, rauher, kraut
man das nid. goud, woud = gold, wold od. haariger Hund. — Nd. padd.
nd. wold vergleicht, sowie dass aud^ in 3. padel, Pudel od. Fehlwuff, Fdüer,
vielen franz. Wörtern aud od. oud aus Versehen etc., z. B, beim Kegdsehiehen od.
auld, ould, bz. ald, old (cf. z. B. franz. auch sonst, wie auch nd. pudd; ~- he bed
bandet, baude, baudrc u. afranz. boudouin 45 'n pudel mäkt; — wel hed m! de podel
= unserm Boldewin, bz. franz. baud-bold, bakt? — cf.\ pudeln. — Da das Jotctnii
sowie mou von moUis u. poudre von pulvis auch im Würfelspiel einen unglÜdUitM»
etc.) entstand, so ist das franz. boudin (so- Wurf (einen Hundewurf) bezeidkmä, M
fern es ein aufgetriebenes od. aufgeschwol- wird auch wohl dieses padel dasselbe Wof^
lenes Etwas bezeichnet) woJil zunächst ver- 50 wie 2 pudel sein.
wandt mit schott. boldin, boidyn (schwellen), 4. padel, schmutziges od. verkommenes «•
boulden (swelied), boinys (swells), bolnyng gemeines Weib, Schlumpe^ Hure etc.; —
{sweWing) etc., wobei Ja mies on auf schwed. 'n pudel fan 'n wif; — so 'n olden podel!
bulna (aufschwellen) verweist, wovon bulning wel wul Buk dar nog wol an fergnpea? -;*
(Anschwellung od. Eiterung unter der Haut) 55 Wohl urspr. dasselbe ^ie 2 padel «. €ia
etc. u. wobei man dann auch wieder an ähnliches Schimpfwort wie band. Ver^
eine Verwandtschaft mit mnd., bz. unserm indessen noch Weiteres unter 2 podebu
bule od. bûle (Beule) u. bulen od. bûlen 1. padelo, einen Pudd (od. FMzuift
(schwellen etc.), sowie vidleicht auch mit Fehler, Missgriff, Versehen etc) Maekm»
belle, bolder etc. denken könnte. ' '^oerfen^ fehlen, sich venätm.
tÜDELÎÏ «7« PUF
ït aiufähren od, machen, pfuschen, wieder in die Bedtg.: FaU, Stosa, Schlag
;Aen, schmieren etc,; — he is an 't etc. selbst übergeht; — puf sä' 't, dar lag
, rftkt; — h6 pudelt to föl; — wat 't od, dar lag he; — puf sä' 't, do gung 't
t (pfuschest, mantschest, schmierst etc.) gewer lös ; — he hed 'n gdden puf dän ; —
wërtoregt? — Davon: ferpudeln; — 5 he krôg 'n puf, dat he nêt wus, war ho
1 Buk (od. dat) ferpudeld ; — de budel blêf ; — hé gaf hum 'n puf up de kup, bz.
ludeld (verpfuscht, verdorben etc.); — in de rügge etc. — Nd., nhd., mnd. puf;
pudeld mi H all'; — wel hed dat nu nid. pof etc. u. mit buf, sowie unserm pif
rpndeld, dat de blömen all' ferdrôgt u. paf od. baf von baffeji (latrare etc., cf,
— Nd, pudeln. 10 baf od, baff u, baffen bei Weigand), so-
adeln (seltener paddeln), schüttelnd wie auch dem roman. Stamm buf (cf,
\schemd od, mit Geräusch u. starker buf, bnffen u, die dort angeführten Stellen
ung (od, vielfacher Hin- u. Her- bei Diez) urspr. eines Ursprungs, da
ing) der Gliedmassen etc, baden od, man weder annehmen kann, dass das germ,
m; — he pudeld sük dUgtig; — dat 15 buf, puf od. baf, paf älter ist wie das roman,
mut nog erst pudeld (gebadet od. ge- buf, noch dieses älter als das germ. buf, puf
m u. dann wieder eingebündelt) worden, od. baf, da sie sämmtlich auf urspr. Sdudl-
to bedde gân kan; — de fögelkes stamme od. Tonwörter ba u. bu (redupl.
Buk in 't water od. in sand ; — de baba u. bubu od. weitergebildet zu bab, baf
pudeln (latU u, heftig rühren od. 20 u. bub, buf etc., cf, babbe, babbel, bubbel,
u, heftige Bewegungen machen, wiMer^ bz. die Bemerkung zu puchen u. auch lat.
1 't water od. in 't sand herum. — babae u. bubo, bubare, sowie bua etc. u.
auch wohl: bepudeln, mit Wasser auch noch Weiteres bei Pott, Wurzelwb.,
nd bespritzen u. bewerfen, besudeln I, 1139) zurückgehen, wobei ich wegen der
- sê bepudeln sük ; — sê hebben sük 25 Entstehung des f in buf, puf atts b auf
t od, in bepudeld. — cf. buddeln, so- nhd. Büffel, franz. bufle, ital. bufalo etc.
as erste pudeln bei Weigand, aus lat, bubalus, griech, boúbalos verweise,
mer auch engl, puddle (plantschen, was zweifellos mit lat. bubo u. bubare, sowie
hen, trüben, unrein machen, in höcJist wahrscheinl. auch mit bos u. griech,
imwasser tauchen etc.) u. aengl. SO bous zum Tonwort bu (redupl. bubu, wie
tmann) podel (lacuna) ; ^^Z. puddle baba, bamba von ba, cf. babbeln) gehören,
nm, Koth); schott, (Jamieson) da der Büffel sowohl, als auch das bos
od. pudle (to work diligentily in a od. bous genannte Bind (s. Weiteres dariü>er
wslj etc). unter puchen am Schlüsse) urspr. wohl als
il-dik, besoffen od. dick wie ein Pudel, 35 Brüll er od. brüllende Thiere aufge-
^;ick u, voll. fasst sind, ebenso wie auch kô (Kuh) diese
)l-nat, pudelnass, völlig durchnässt u. Bedtg. ?uU, u. wie auch kU, bubo u, bubare
reicht. von der redupl. y bu od. dem Tonwort bu
)r, Puder, Mehlstaub od. feines Mehl abstammen, wie dies bei Fick (I, 685)
>estauben der Haare etc. — Das ent- 40 unter bub, baub zu ersehen ist, der sogar
franz. poudre u. dies aus lat. pulvis, auch unser pumpen u. pupen zu diesem bub
sen Accusativ pulvercm, indem dies stellt, wovon neben unserm bubbeln auch
( polvre u, dann mit Ausfall des v zweifellos das nd, u, nhd. puppern ab-
re u. dann mit eingetretenem d zu stammt.
poudre (s. dieserhalb auch Weiteres 45 Vergleicht man nun aber weiter unser
pudding) wurde. pûs, pusten u, bûsen (stürmen, tosen, brau-
ir-störm, ein kleiner heftiger Wirbel- sen etc.) u. dabei weiter auch ital. buffa
od. Windwirbel, wobei der Staub in (unnützes Geschrei, Lärm etc.), bufera (Sturm
% aufgewirbelt wird. Da derselbe bald mit Begen u. Schnee, Wirbelwind), buffo
rgeht u. nur Staub aufwirbelt, ohne 50 (das Blasen, der Windstoss) u. lat, bufo
Schaden zu thun, so wird auch ein (Kröte := aufgeblasenes od. aufgeblähtes
*,hes, heftiges AufbraxAsen eines sonst Etwas, wie unser pogge von der y buk, cf,
higen Menschen mit diesem Namen puchen, pukkern u. pung), bz. dass die
net, der wohl soviel als Puder- od. Schallwurzel hu aus der Bedtg.: sonare etc.
b- Sturm bedeutet. 55 auch die Bedtg. : tosen, stürmen, blasen etc.
Bf, Schaltwort wie buf od. pif, paf, entwickelte u. dass hieraus dann auch wieder
mlich wie diese u. auch wie klap, die Bedtg.: Blase od. durch Luft u. Wind
:lak das Geräusch (u. zwar hier des aufgetriebenes u, aufgeblähtes Etwas, bz, die
m) eines Falles, Stosses, Schlages od, von : aufblasen, aufblähen, auftreiben, auf-
es etc. bezeichnet, dann aber auch 60 schwellen etc. entstand (cf. auch pûs in
PUF 768 PÜEK
pûs-bakke, Pausbacke), so erklärt sich auch kan dat puff^ aferal hören ; — b. aufs
leicht die Bedtg, von 4 puf etc., be. von Gerathewohl handeln od, kaufen u. borgen;
nid. paf u. pof, aufgehlasen, aufgebläht, — he puft d'r nët so lank up loa, bit dat
aufgeschwollen etc. u. nid. paffen (cf paffen), 't all' up is ; — c. bleuen, bläken, bauschen
sowie ferner das aengl. u. engl, paff (das 5 etc.; — he puft sflk ap; — dat kléd od. de
plötzliche u. starke Hauchen, Blasen, An- mau puft so up; — he puft dat to fOl up
blasen ; der Hauch [od. pûBt] ; der ausge- (bauscht das tu viel auf, maeht mehr Lärm
blasenc Bauch beim Tabakrauchen ; Äufge- davon als nöthig, Obertreibi das eu sehr etc.).
blasenes od. Aufgetriebenes, Lockeres u. — Nd., mnd. puffen; nid., mnld., mfläm.
Schwammiges; Prahlerei, Windete), puffcr 10 poffen; norw., schwed. puffa; <lân. puffe. —
(Pudding od. aufgetriebener u. gegohrener Weiter vergl. buffen, be, aengl. (Strat-
Mchlkloss) u. manche sonstige Bedtgn., die mann) paffen, poffen tf. baffen, sowie engl,
sich aus dem Schallstamm puf od. buf (cf. puff (stark blasen ; rauchen, paffen, schnau-
buffen n. puffen u. Weiteres bei Diez, I, ben, schnaufen, pfawhen, keuchen, sich
93 unter buf) entwickelt haben, von dessen 15 aufblähen, aufschwellen, einem TroU bieten,
älterer Form bub neben unserm bubbel auch spotten etc.) u, puff (blasen, aufblasen, auf-
das ital. bubbone (Beule, Geschwulst, cf. schwellen, dehnen, bauschen etc.).
Diez, I, 92) u. griech. boubön (Drüse od. paffer, eine kleine Pistole od, auch eine
aufgeblähtes, aufgetriebenes Etwas etc., cf. kleine runde Flasche; — Oow^^,: tasken-
pok, blase, bladder etc.) abstammt. 20 puffer (eine kleine Sack' od. Taschenpistole
2. paf. Nur in der Bedensart: he hed od. auch eine kleine runde Tasehenflasche).
d'r gen puf up = er will nicht darauf los, — Nd. puffer ; nid. poffer.
hat keine Lust u. Neigung um darauf los paffer, paffert, paiferd, ein gegohrener od.
zu gehen od. sich darauf zu stürzen, um aufgegangener, aufgetriebener Mehlkloss od.
sich das Betreffende zu erobern od. an zu- 25 Pudding, der in einem Topf od, einer Pfanne
eignen etc. — Es bedeutet wohl soviel als : (pufferts-panne), bs. in einer Form gahr ge-
Stoss od. plötzlicher Sturz u. Fall (auf backen wird. — Nd. puffer; hld. poffert
Etwas), da es jedenfalls dasselbe Wort wie pa-hS , a. Interjection od, Ausruf der
1 puf ist. Verachtung u, des Spottes; — pahâ Margret,
B. ^Viî^Borg; — wat up de puf fo(l. pump) 30 wat is din hemd lank; — b. Gesdirei,
halen od. borgen, kôpen. ~ Wohl soviel Lärm, Spektakel, Geprahle etc.; — 'n grôt
als: Schlag od. Stoss, Wurf, Fall (aufs puhâ maken ; — he mâkt d'r föl to fOI pnht
Gerathewohl od. Ungefähr), une wir auch fan; — wat hebben (od, maken) de kinder
von unüberlegten u. unvorbedachten Hand- för 'n puhä. — Nfries» puhee. — WM
lungen u. Käufen sagen : dat geid up 'n 35 Compos. vom Schalhoort pu = ba (s, unter
blinden puf. — cf. puffen sub b. — Nid. 1 puf) u. hä. — qf. auch pa im Br. Wb.
pof u. nhd. Puff. = pfui.
4. paf, bauschige Aufblähung od. Bausche, pa-han, Chrosssprecher, Prahlhans, Auf-
dicke Falte, Wulst etc. auf u. an Kleidern ; Schneider, Wich^gthuer etc. ; — he is 'n
— puffen up de mauen; — 'n klêd mit 40 regten puhân. — Davon: pnhaneré (Auf-
puffen. — Nd. puf; nid. pof etc. u. dies Schneiderei, Wichtigthuerei, Windmacherei
mit pnflen von ital. bviSeiTe ßlaffen, aufblasen etc. — Es ist wohl soviel als Lärm- od,
etc.), falls nicht etwa schon viel früher im Schrei-Hahn etc. u, von pa als urspr.
Stamm buf od. puf sich die Bedtg. : blasen Tonwort (cf. puhä) u, hftn susammengesetzt.
u. aufblasen, blähen entwickelt hatte, da 45 Oder steht es vielleicht für urspr, pach-h&n
auch dem lat. bufo (Kröte) ebenso wie (Poch-Hahn) von puchen, lärmen, praMen ?
unserm poggc u. pung die Bedtg, : aufge- pûk, rein, sauber od, echt, ehrenhaft, red-
blasenes od. auf geblähtes Etwas zu Grunde lieh, zuverlässig, brav etc, (von Charakter,
liegt u. auch die Adverb, pof u. paf im od. im Handel u, Wandel, im Geschäft
nid. die Bedtg. : aufgeblasen od. aufgebläht, 50 etc.) ; -- he is nêt regt pûk, harn is nét to
aufgeschwollen etc. haben. — S. Weiteres trôen; — rein, sauber, fein etc, od, echt,
unter buf u. am Schlüsse von 1 puf. fest, haltbar etc. od. best, auserlesen, aus-
paffen, j)ujfe»; a. dumpf tönen od. knallen, gezeichnet^ vortrefflich (von Allem was im
mit hörbarem Geräusch stossen, klopfen, Handel vorkommt u. verkauft wird); —
schlagen, fallen etc.; — wat puft dütr; — 55 de weite (od. dat flésk, de botter, de fisk
he puft dat gewer lös; — dat puft up de etc.) is nêt regt pûk (nicht redU rein u.
grund; — he puft up de griiud; — he sauber, bz. nicht recht frisch od, nicht mehr
puft togen de dör an; — he puft (knallt recht haltbar, vchon verdorben od. mit Oe-
etc. od. stösst, klopft etc.) d'r man up los; ruch behaftet etc.); — pQke wäre od. pftk
— dat hart puft hum fan schrik ; — man 60 g6d (feine, saubere od, echte, feste, haUbare,
tÜEKJE Ï69 PÜLEN
beste , vortrefflichste Waare od. sauberes, pnkkern, rasch u. wiederholt pochen od.
feines, echtes, bestes Zeug wie Tuch, Leinen schlagen, klopfen etc. ; pulsiren, hämmern
etc.); — *n pûk wicht (a. ein äusserlich etc.; — de kop od. dat hart pukkerd nu;
feines, sauberes, anständiges, hübsches, nettes — he sitt in ênen weg d'r up to pokkern.
Mädchen, od. auch b, ein sittlich reines, 5 — Nd. puckern u, (Schambach) pnchern,
vortreffliches Mädchen); — dat sügt dar — Iterat. von pukken als der eigentlich
in hûs all' regt pûk (fein, sauber, rein, nett, ecJU nd. Form von puchen.
ordentlich etc^ ût; — dar in hûs is 't nêt päl, s. püUe.
regt pÛk (nicht recht sauber etc. od. nicht pnle, pul, Schote, Hülse, Schale ; — pûl-
recht zuverlässig u. sicher, dass man mit 10 arften oa. pälarften, aucA doparften ^enann^ ;
Zuverlässigkeit dahin gehen kann), dar geid — arft-pulen (Erbsenschoten , bz. Erbsen
gen ördentlik minsk hen , od. dar ferkëren mit weichen, essbaren Schoten) : — sât-pulen
blôt hören, schelms un défen etc. ; — pûker (Schoten des RappscMts od, Rübsens etc.) ;
(feiner, sauberer od. echter, besser, vortreff- — bonen-pulen (Bohnenschoten) ; — d*r sitt
licher etc.) as pûk kan 't nêt ûtsên od. wesen. 15 gen pul (collect.) genug an de bonen od. 't
— Auch subst. gebraucht: he is 't pÛk od sät etc.; d'r is to föl blût fersmartd ; — he
't pûkje (der Feinste u. Gesittetste, bz. der hed 'n fôr pulen (Schotete des Rappsaats
Beste u. Vortrefflichste etc.) fan Norden ; — od. des Rübsens) bald ; — de pulen (Schoten)
dat is 't pûk od. pûkje (das Feinste od. ofplükken; — pulen fan gematen (Hülsen
Beste, Vortrefflichste etc.) ût de ganse ladung 20 od. Schalen von Garnelen). — Nd., mnd.
tê ; — he hed 't pûk (od. 't pukste) d'r ût pqle, puele ; nid. peul ; mnld., mfläm. peule,
köft. — Nid. puik (auch adj. u. subst. ge- puelc, pole; nfries. pole. — Vergleicht man
braucht); wfries. puwck; nfries. (Outzen) unser bulster = ahd. bolstar, polstar, nhd,
pük; nd, (Bahn er t) piik. Polster, bz. dass dieses bei uns u. im
pûkîe 0(^. pÛktje, Dimin. vom Subst. jiiik, 25 nid. neben Polster atich die Bedtg.:
pnkkel, Buckel, Höcker, rundlic?^ Aus- Decke, Haut, Balg, Schale, Hü^lse etc, hat,
bauchung etc.; Nacken; — he hed 'n pukkel ; so ist es wohl zweifellos, dass dieses pule
— de bôm sitt ful pukkels ; — dat land is neben p&l (in pälarften) u. engl peel (Schale,
fnl fan pukkels un högten; ^ de mûr is Rinde, Haut) dasselbe Wort ist wie engl
nêt lîk, dar sitt 'n pukkel in ; — 't sitt all' 30 peel (Kopfkissen, Pfühl), dessen verschiedene
ful pukkels un bûlen; — hô dragt (od. Formen (s. unter pöl) als ags. pyle; aengl
lädt) dat np sin pukkel ; — he krigt ^n pule ; mnd., mnld. pole etc. ja auch voll-
pukkel ful slage ; — he hed gôd wat up sin ständig zu pule stimmen, während die Form
pukkel kregen. — Sprichw.: „all' to minen päl od. pale wieder aus pole entstand. —
besten,'* sä' de jnn^c, do hôe (haute) de 35 Wegen des hess. (Vilmar, 300) gepfui
mester de stok np sin pukkel kört. — Im etc. s. unter pûlhörn.
nid. (cf.v.Dale) bezeichnet ^okke\, pukke], * pulen, a. die Schoten, Hülsen od. Schalen
peukel dasselbe wie unser pökel (cf. 1 p6kel), von Bohnen, Erbsen u. sonstigen Hülsen-
wahrend nid. (cf. Weiland) poghel u. fruchten durch Aufbrechen derselben öffnen,
boghel wieder dasselbe wie nhd. Buckel 40 um die in denselben liegenden Fruchtkörner
ist, wodurch es denn auch zweifelhaft wird, herauszunehmen od. sie von der HiUse zu
ob pukkel u. nhd. Buckel (cf. auch buchel) befreien, bz. sie schälen u. abhülsen od,
zu nhd. bücken u. weiter zu biegen (cf. aushülsen, Garnele schälen od. die Schale
bakken u. bugen) gehört, od. mit pökel u. theilweise davon abziehen u. sie dann vor-
pok von der y buk abstammt. Wegen nhd. 45 sichtig mit den Fingern aus der Schale
Buckel aus mlat. bucula u. dies aus herausziehen od. herau^flückcn u. heraus*
buccula von lat. bucca (was selbst wieder klauben; — de bonen od. arften mntten
tfif^ pogge, pung u. puchen von der y buk nog pûld (od. ûtpûld) worden; — wen man
abstammt) vergJ.Diez (11,225) das franz. gernät pulen mut, dar kan ên de ûä
boucle, sowie auch das wang. (Ehren- 50 lank bi worden, wil dat so 'n tipelig wark
traut, I, 385) puch (kleiner Erdhaufe, is. — Daher b. (überhaupt u. allgemein)
Hügel) 14. unser puche od.pdche (Schwäre, schälen, der äusseren Haut u. HüUe he-
Finne =; pökel). rauben, bloss u. nackend machen, wegnehmen,
pukkeln, auf den Puckel od. Buckel, bz. rauben, plündern etc. (he pûld [od. schild,
den Nacken heben u. tragen, den Buckel 55 pelgt, plünderd, plükt, trekt etc.] hum gans
od. Nacken belasten mit Etwas u. es fort- ût), sowie femer auch c. mit den Fingern
tragen ; — sê pukkeln hum to föl up ; — langsam u. vorsichtig abziehen u. abnehmen
he pukkeld dat mal up de wagen ; ~ he od. abklauben, abpflücken (z. B. das Fleisch
hed in sin jögd to föl pukkeln mutten, dar von den Knochen), vjoraus dann weiter
is he so frôg old un krum fan worden. 60 auch die allgemeine Bedtg. von klauben u.
4^ ten Doornkaat Koolman. WOrtorlnioh. II. 49
PUELEN WO ttLâ
essen (hê pûld de banken od» bénen of; — u. lagern. Sodann aber au(A im Allgemeinen
hê siit bi de bunken to pulen; — he pûld eine AhfaU-Ecke in der Scheune^ wohin
dV ördcntlik wat längs etc.) entstand. auch der Äbfcdl des Getreides (die leeren
Der weitere Gebrauch dieses Verbums, so- Hülsen der Aehren, die âjpreu etc.) geworfen
wie seiner Nebenform pülen u. dessen Dimin. 5 wird (smit 't man in de pûlhörn ; — 't ligd
pAIken in den Sätzen : he sitt de gansc dag in de pûlhörn) u. woraus somit auch erheUt,
to pulen (schwer u. mühsam zu arbeiten); dass dashess. (Vilmar^pag. 300) ge^fulf ge-
he hed d'r wat mit to pulen (lange damit peul in seinem Stamm pfol od. peol dasselbe
zu arbeiten, viel damit zu thun etc.), dat Wort wie unser Collectiv pCÜ (s. unter pole)
he 't klar krigt; — 't gaDse lëfen is niks 10 ist, zumal dessen Verwendung im Winter
as pulen (mühsames Arbeiten etc.) un als Futter für das Vieh auch damit über-
plakken ; — he pûld wat torcgt (er arbeitet, einstimmt, dass auch hier die kleinen Leute
macht od. rührt was zurecht) ; -— he sitt die pulen (od. Hülsen, Schoten) des Bissens
in 't strô (od. de erde etc.) to pulen (zu u. sonstiger HiÜsenfrüchte zu dem Iktde
rühren od. zu wühlen); — schal 'k dt reis 15 kaufen od. holen, um sie als Viehfutter zu
pulen (soü ich dich mal fingern od. stossen, verwenden.
stechen, kitzeln) ? ~ he pûld od. pûlket piilke od. pSltje (Dimin. von paile), eine
(macht, rupft, zupft) dat lös od, ût 'n ander; kleine Putte.
— he sitt al in de nöse to pülen od. pûlken pûlke od. pfiUje (Dimin. von pule),
(er sitzt immerzu in der Nase mit den 20 Schötchen.
Fingern zu stochern um den Unrath heraus pûlken, s. unter pulen.
zu machen) ; — he pûlket d'r nët so lank palle, ein grosser Klumpen od. ein dickes
an herum dat he 't kürt hed etc., ergiebt unförmliches Stück, besonders ein dicker,
sich von selbst aus dem von pulen in der lockerer, schwammiger u. unförmlicher Klum-
Weise, als das Enthülsen der Schale u, 25 pen Basen od. Darg,
Haut einerseits mit den Fingern geschieht 1. pälle, pIll, Pulle, Steinkrug, Krug etc. ;
u. die Finger dabei immer emsig beschäftigt — Comjpos.:bêr-, ölje-,water-pûl]eetc. — Nd.,
sind 14. es überhaupt auch eine langsam von mnd. pOlle, pulle, u, dies aus lat. ampnlla.
Statten gehende, eine zeitraubende, müh- 2. piiUe, pfil. iSoff; — he is an de pulle
Same u. zugleich minutiöse u. kleinliche SO kamen od. räsd. — Wohl dasselbe wie
(tipelige) Arbeit ist, sowie weiter auch 1 pülle, od. sonst mit 8 pülle zu pullen.
daraus, dass das pulen im los u. frei machen 3. pülle, pül, Trinker, Säufer; — he is
von Etwas besteht u. beim pulen die Finger 'n olden püAe od, sûp-pûlle.
in die Schoten u. Schalen hineingesteckt pUllen (Dimin, püllken), trinken, saufen
werden, um das Inwendige los zu lösen n. 35 etc.; — he pullt de ganse dag an; — he
herauszuholen etc. — Cotnpos.: ofpuleu, deid niks as her pullen,
ofpülen, ofpûlken; — ûtpulen, ûtpûlken pül-pot, ein grosser Steinkrug^ähnlicher
etc. — Nd., mnd. pulen (dasselbe) ; mnld. irdener Topf zum Aufbewahren von Fett,
polen, poelen (excavare, decorticare) ; satl. Butter, eingemachten Bohnen etc.
pûlje, ûtpûlje; wang.^t\inh\ptL[(beklauben, 40 1. puls, Puls, Schlag od. Stoss des Blutes
benagen); nfries. (Johansen, pag. 175) in der Hauptader am Unterarm nahe dem
pnllin od. (Outzen) pole etc. Handgelenk; — de pnls stdd still; — man
päleD, s. unter pulen. kan de puls nêt mër fölen etc. — Compos, :
pnler (Dimin. pûlker), Einer der pûld puls-ader, Schlag-Ader. — Aus lat. pulevs
od. das pulen thut; — daher a. Entliülser, 45 (Schlag, AdemscMag) von palsum , dem
Schaler ; — arften-, gernât-puler etc. ; — Supinum von pellere.
b. Klauber, Herausklauber etc., od. Esser 2. pals. a. das unten an einer Stange he-
etc. ; — he is 'n regten pulcr, he wêt 't alP festigte Stossholz (Klotz od. durchlöchertes
herût od. ût 'n ander to pulen un to klufen ; Kreuz) in einem Buttergefäss, welches darin
— de olde puler pûld (od. klaubt u. isst) 50 auf- u. niedergestossen wird, um dadurch
de héle dag an; — c. Beisser, Pflücker, die Scheidung der Butter von der Milch zu
Stocherer; — puler od. pûlker in de erde bewirken; — b. der Klotz unten am puls-
od. de nöse etc.; — d. müJisam n. schwer stok genannte Stoss- u. S^ngatock. —
Arbeitender etc.; — he is 'n olden puler, In beiden Bedtgn. gehört es eUs Stost-
he pûld un pöscld de gansc dag an. — 55 Ding mit dem mnd. puls, nld.joh (Stoss-
Nd.^ mnd. puler. Stange od. Stange mit einem Klotz daran,
pfil-hörn, Schoten-, Hülsen- od. Schalen- womit man ins Wasser stösst, um Fische
Ecke, Ecke od. Winkel, wohin die leeren ins Netz zu treiben) zu pulsen, nid. poben,
Schoten des Rappsaats od. Rübsens beim cf. pulsken.
Dreschenhingeschüttetod.hingebrachtwerden 60 8. puls. Dieses gewöhnlich (auch nd.)
tÜLSKE» in tÜMPfi
in derselben Bedtg. wie pÔ3 etc. (cf. 1 pose) 1. pulteriff, palterg, zerrieaen^ zerlumpt
gebrauchte Wort (nog ên puls od. pôs lüden ; etc. ; — de lücnt Bügt so pulterlg (od, pal-
— nog ên pals makeD) ist eins mit mnd. puls terig) ût ; — 'n pulterigen rok. — Zu
(das Anschlagen, besonders das Anschlagen pulte.
u. Läuten der Glocken, das Geläute), was 5 2. palterig, pulterg, polterig, stolperig,
auch mit 1 puls aits lat. pulsus entstand. unbeholfen, plump, polternd, lärmend etc.;
pnlsken, pUlsken, mit einem Stock od. — he word so pulterig; — ho kumd d'r
einer Stange ins Wasser stossen u. schlagen so pulterig mit fan dag. — Zu pultero.
etc.; — he pulsket so in H water, dat 't pnlter-palter , puUer-hUks, pnlter-jan,
hast an bÖn un balken flûgt — Es ist Dimin, 10 Polterer, Stolperer, Poltrian, Lärmmacher,
u. Iterat, vom hier ungebräuchlichen pulsen pnlver, Pulver. In allen Bedtgn. wie im
= nid. polsen ; mnld. polssen ; schwed. pulsa hochd. — Sprichw. : he hed 't pulver 6k
etc., was mit span., port. pulsar; prov. nêt erfunden. — Räthsel: 't is nog lütjeder
polsar; franz. pousser (wovon poussiren) as 'n fl6, un 't kau dog bölken as 'n kô. —
etc. aits lat. pulsare entstand. 16 Aus lat. pulvis.
pnls-stok, Stoss-, Springstock, bz. Stock palver-erde, eine schwarze, leicht zer-
od. Stange, woran unten ein Klotz (cf. reibliche od. leicht zu Staub zerfallende
2 puls sub b) befestigt ist u. den man einer- höchst unfruchtbare Erdart, die sich öfters
seits beim Fischen mit dem Jagd-Netz etc. unter dem klei findet,
gebraucht, um damit die Fische durch Stossen 20 pnmmel, pUmmel, ein kurzes, dickes,
u. Bühren im Wasser ins Netz zu treiben, untersetztes, unförmliches u. rundlich-volles
während derselbe andererseits als Spring- Etwas od. Bing; — he (od. sê) is 'n dikken
stock dient, um damit über die Gräben zu pumme]; — sê word so dik as 'n pummel;
setzen, — ho is 'n lütjen pummel; — 'n pummel
pult, PuU, schräger Tisch od, schräges 25 fan 'n kind od. junge, wicht etc. ; — pummel-
Oerüst zum Lesen u. Schreiben; — lös-, endtje (kurzes, dickes, dralles Endchen);
schrif-pult — Aus älterem pulpt, pulpit, — pummel- od. pümmel-wurst (kurze dicke
pulpet u, dies aus lat. pulpitum. Wurst, im Gegensatz zu der gewöhnlichen
palte, pnlt, Lumpe, Fetzen, Lappen, un- Mettwurst), — Nd. (Schütze, Danneil)
förmlicher Klumpen etc.; — H sunt niks as 30 pummel, pummel (Via^^ßZ^e); wang.(Ehren-
pulten uu klatten; -— he dragt niks as olde traut, I, 385) pummel (penis od phallus).
pulten un läppen; — 'n pulte (od, klatte — Es steht jedenfalls für pumpel u. ist
etc.) fan 'n wif; — dikke pulten darg etc. mit diesem eines Ursprungs, wie auch nd.
— S. das Weitere unter palte. (S c h am b ach) pümpei einen kurzen dicken
pnlter; i. q. palter, wird aber auch von 35 Menschen bezeichnet.
einem klotzigen, klobigen od. plumpen u. pammelig, pumlig, pammelg, dick, rund,
dicken Menschen ('n pulter fan 'n kërel od. unförmlich u. watschdig , bz. aufgetrieben,
junge), sowie in der Verbindung: hulter- aufgebauscht od. bauschig, locker, nach-
pulter, pulter-palter , pulter-büks etc. ge- lässig etc.; — he word so pummelig, dat
braucht, wo es indessen zu pultern gehört. 40 he hast nêt mër lopen kan ; — de klêr sitt
pnlter-bfiks , pnlter-jan etc., s. pulter- pumlig; — he sitt so pummelg in de klêr.
palter. pnmmelke, pümmelke (Dimin. von pum-
pnltern, poltern, mit Geräusch u. Lärm mel); — 'n pümmelke fan 'n wicht
stapfen od. fallen, stürzen, rollen, wälzen pump, Borg; — wat up de pump halen.
etc.; — wel pulterd d'r so dör *t hûs? — 45 — cf. pumpen.
he pulterd fan de b5n herunder; — he pumpe od. pnmp, Pumpe, hohles Bohr
pulterd mit de dör in 't hûs (auch fig.) ; — von Holz od. Metall zum Heben od. auch
he pulterd afer de kop; — dat pulterd sUk zum Durchlassen von Wasser od. sonstigen
d'r hen. — Auch subst. ; he is an 't pultem Flüssigkeiten ; — water-, drank-, spiritus-
r&kt ; — de budel rftkt in 't pultern (Fallen, 50 pumpe etc. ; — 'n pump in 'n pütte, bakke
Stürzen, Bollen etc.). — Es wird auch noch etc. ; — 'n pumpe in od. dör 'n weg leggen
in der Bedtg.: durchschlagen, durchhelfen um 't water lös to worden. — Nd. pumpe;
etc. gebraucht, wie wir z. B. von Jemandem, nid. pomp ; mnld. pompe etc. — Aus franz,
der sich selbst durchschlagen u. durchhelfen pompe u. dies mit dem gleichbedeutenden
kann od. durchschlägt, sagen: he kann sOk 55 span. , port., cot. homh^. vielleicht von roman.,
allen pultem; — he pulterd sûk allen dör ital. bombare (schlürfen, trinken, zechen).
de weit, obgleich auch hier die sinnl. Bedtg. : Vergleicht man indessen , dass das ital.
rollen, wéUzen, umlegen etc. ist. — Wohl tromba (wovon auch unser trumme, trummel
aus dem hochd. u. dann vielleicht mit hnllern etc.) neben Trompete u. Trombe (od.
etc. von ahd. bolôn, polôn. 60 Wirbelwind, Wasserhose etc.) auch dieselbe
49*
PUMPEL 772 PÜNDEL-GOD
Bedtg. wie das franz. pompe u. span. bomba, es indessen auch leicht möglich ist, dass he-
hz. unser pumpe hat u. dass auch das mnd. griff lieh auch eine Annäherung an pamp
Plumpe (Pumpe) u. plumpen (Wasser in nd. pvonp-hoiien u. nhd. Punq>ho8e (weite,
pumpen) wahrscheinl. mit dem Schallstamm faltige, bauschige Hose, ef. auch pump-sak)
plump o(f. plumps fc/. plumpen od plumpsen) 6 stattfand, was mit nd, pump, nha. Pomp,
zusammenhängt, so ist es auch sehr leicht griech.-lat. pômpa (Gepränge, feierlicher
möglich, dass das franz. pompe u. span, Aufzug etc.) aus griech. pompe (Sendung
bomba (Pumpe) mit ital. bomba u. bombare unter Geleite, feierlicher Aufzug unter
(schlürfen, schlucken od. glucksen etc.j cf. grossem Geleite u. mit Gepränge) entstand
Diez , II, 12 unter bobo , sowie unser 10 u. zu griech. pempein (schicken, senden etc.)
sinken u. klukken) aus dem griech. bombös gehört.
(dumpfes Geräusch, Getöse) u. bombéô (tief pumpen , pumpen , a. Flüssigkeiten mit
u. dumpf tönen , summen, rauschen, tosen der Pumpe aus Etwas heraufholen od. sau-
etc.) entstand, über dessen Herkunft das gen u. durch das Abflussrohr ausströmen
Weitere unter babbelen zu ersehen ist. 16 machen; — b. auf Borg nehmen, borgen.
pnmpel, dicke, plumpe, watschelig gehende — Ob die letztere Bedtg. nicht aus der
od. in beide Seiten fallende, hinkende Per- ersteren in der Weise hervorging, dass das
son, od. auch dicke, plumpe, nachlässig ge- Wasser pumpen (od. saugen, heben,
kleidete Person, bz. Person, die weite u. schöpfen etc.) aus Etwas heraus in die
bauschige, faltige Kleider trägt; — sê is 20 fig. von: Geld pumpen (od, heben,
'n olden pumpel; — 'n pumpcl fan 'n wif. schöpfen) aus Jemandes Beutel über-
— Mit pumpel in den Compos. : Jan humpel- ging u. dass dann hiervon wieder das Subst.
pumpel od. Jan humpel di pumpe] , sowie pump (Bora) entstand?
gepumpel (Gewatschel, langsames u. nach- pamp-haKe, ein an einem längeren Stiel
lässiges Gehen, träges u. langsames Gethue, 25 befestigter Haken, womit der Pump-Eimer
Gezauder etc.) etc. zu pumpein, bz. mit (cf. emmerke) u. das Saugventil (rf. hartje)
diesem eines Ursprungs. aus dem Pumpenrohr herausgehoben werden,
pamBelig, pamplig, pumpelg, watschelig wenn sie reparirt werden müssen,
u. nachlässig etc.; aufgebauscht, faltig, un- pnmp-sak, a. ein weiter , fältiger , bau-
ordenüich, schlotterig etc., bz. so weit, dass 30 sehender Sack; — b. fig.: ein dicker^ plum-
die Kleidung nur lose darum herumhängt per, klotziger Mensch,
etc. ; — sê löpt so pnmpeliff; — sê is so pamp-sîl, ein Siel od, Wasserdurchlass,
pumpelig in de klêr; — dat kléd sitt so der durch ein Durchlass-Bohr (cf, pumpe
pumpelig od. pummelg etc. sub b) gebildet wird od. worin eine soiMe
pnmpeln, watscheln od. watschelig, un- 85 pumpe als Wasserdurchlass Hegt,
ordentlich u. nachlässig gehen ; (sich) in pûn, Steinbrocken od. Stein- u, Bau-Schutt.
weite , bauschige , faltige Kleider hüllen, — Nid. puin (Schutt, Bauschutt, T^mmer),
(sich) flachlässig u. unordentlich od. Schlot- puinhoop (Schutthaufe), — Es ist wohl
terig kleiden ; — he pumpeld dV so wat zweifellos ident, mit nid., mnld. puiin od.
hcn ; — 8ê pumpeld sOk (kleidet sich schlot- 40 puym (in puymsteen, Bimsstein) was mit
terig) gau wat toregt; — sê pumpeld sOk nhd. Bims u. engl, pumice ete. aus tat.
(kleidet od. hüllt sich schlotterig u. weit, bz. pumex entstand. Das nid, puyii ist dann
hüllt sich in faltige, bauschige Kleider etc.) aber wahrscheinl. aus dem frant, ponce od,
d'r dügtig in. span. (es) ponia (piedra esponia = engl.
Im nd. hat pumpein od. pümpeln (cf. 45 pomicestone, nid, paymsteen) entstanden,
Schambach, Dähnert, Br. Wb. etc.) wie puym u. mnld, peyms, nhd. Bims
die Bedtg.: (freq.) stossen od, stampfen, (pumex) aus pumex etc. — Da der Bims
hin- u. herstossen etc., woraus jedenfalls od. Bimsstein eine leichte, lockere u,
hervorgeht, dass der Stamm pump urspr. leicht bröckelnde Steinart ist u, anderer-
ein Schallwort ist u. ein dumpf es Geräusch 60 seits auch durch Brechen gewonnen wird
von einem Schlag od. Stoss etc. bezeichnet, u. Bruchstein ist, so erklärt sieh die
Dieses ^nm^ ist daher eins mä nhd. (W e i- Bedtg.: Steinbrocken von hld, puin
gand) Pump (dumpfer Schall, Stoss od. von selbst, ganz abgesehen davon, dass aw^
Schlag), was mit mlat. bumbus aus griech. die Bruchsteine als Bausteine verwandt
bombôs entstand u. demnach mit pumpe 65 werden u. auch das mfläm, payn (moiUon)
eines Ursprungs ist. Wie nun aber der sowohl die Bedtg.: Bruch- ais Bau*
Schallstamm plump in die Bedtg. : dick, un- stein hat.
förmlich, stark, massenhaft, ungefüge, roh pand, Pfund. — Aus lat, pondas von
etc. (cf. plump) überging, so hier wieder pendere.
auch pump in pumpel u. pumpein, wobei 60 pundel-god, s. unter punding.
PÜND-GIFT 773 PUNEN
pnnd-gift ftröKZ. Pfundgift od. Etwas was cImbot), engl ^pounûer (Pfandstall- od. Hürden-
ein Pfund gieht u. enthält)^ eine hölzerne Aufseher) u. nhd, (Grimm, Wb., Wei-
Form, die ein Pfund Butter fasst. gand etc.) Beunde; hayr, (Schmeller)
pundingjjpaniiiiig, pannen, conirah. pang, Beunte; ahd. piunta, biunda; mhd. biuote,
Plur. pandingen, panningen, contrah. pno- 5 biunde, biunt, piuut (freies, besonderem Ge-
gen, starkes, schweres Tau od. Tauwerk zu brauch u. Anbau vorbehaUenes u. eingehegtes
verschiedenen Zwecken u. namentlich das- Grundstück, Gehege, Zaun etc., bz. dasselbe
jenige Tau od. Tauwerk, womit das in wie das obige aengl punde u. engl pound)
langgestreckten Wällen (hier mrsen genannt) etc. u. auch vielleicht nhd. Spund (Zapfen
zusammengekehrte Heu mittelst des Wies- 10 zum Verschluss eines, bz. das zum Ver-
baumes durch vorgespannte Pferde in grössere schliessen des Fasses dienende Etwas) u.
Haufen zusammengezogen wird od, womit Spund (Rand am Holze mit Fuge od. Nuth
der Wies- od. Windel-Baum (cf. punterbôm) zum Zusammenfügen od. Schliessen) abstammt,
hinten od. vorne, bz. an beiden Enden an sofern dies nämlich mit Schweiz, punt, bunte,
den Wagenleitern u. sonstigen Wagetitheilen 15 ponte ; schwäb. bunte (Spund) u. franz.
festgeschnürt (od. festgebunden, festgemacht, (Diez, II, 233) bonde (Schleuse; Zapfen
befestigt, gefesselt etc.) wird, damit die Ge- etc.), bondon (Spund) urspr. eins ist u. mit
treidegarben (od. das aufgeladene Stroh u. vorgesetztem 8 aus pund entstand.
Heu) festliegen u. nicht vom Wagen herunter- pnnd-stiik, Gewichtstück von 1 Pfund
fallen. Je nachdem nun das betreffende 20 Schwere.
Tau zur Befestigung des Wiesbaumes vorne 1. pnne od. pune, pÛD, Spitze od. ein
od. hinten am Wagen gebraucht wird, wird spitzes^ scharfes, stechendes Etwas, Zinke,
es för- od. achter-punding, bz. för- od. achter- metallener Nagel od. Stecken, Stachel etc. ;
punning genannt, während das gesammte — 'n pûn för an de slä' (od. 't bot etc.);
Tauwerk incl der dazu gehörenden Block- 25 — de mar (od. de pôrt etc.) iß mit isdern
Scheiben od. Blockrollen puudings- od. puu- punen besettd, dat d'r nUms afer klautem
nings-gôd od. auch pundel-gôd heisst kan ; — 'n stok mit 'n pûn od. prikkel ; —
Begrifflich liegt das obige Wort am he hed d'r drê punen in (od. dör) sl&n laten ;
nächsten zu bund, bündel (von binden) u. — he jagt hum de pûu in 't lif ; — he
würde ich daher den Stamm pund von pun- 30 etekt hum mit 'n pûn in de mârs. — Auch
ding 14. pundel mit bund auch ohne Be- nd. (in der Gegend von Stade) pune =
denken identificiren, sofern ein Beispiel vor- prikkel. — Wohl von punen.
läge, dass die Wörter band u. bund ebenso 2. pnne od. pnne, pun, Finne, kleines
wie im ahd. auch im and. mit anlautenden stechendes, schmerzhaftes Bluigesê^wür. —
p belegt wären. Da nun einerseits aber die 35 Nd. (Br. Wb., III, 377) pune, pun (Blut-
Bedtgn. : schliessen, festmachen, fesseln etc. geschwür), — Wohl dasselbe wie 1 pune,
u. binden, zusammenfügen, vereinigen etc. da auch das franz. clou neben Nagel die
(cf. die y pa^^ von fangen, fé etc., bz. von Bedtg.: Blutgeschwür hat.
lat. pango, pactum, paciscor, pax etc.) sich 3. pnne od. pune, pnn, in der hier sehr
so nahe berühren u. andererseits das pun- 40 gebräuchlichen Redensart: *t is all' in de
ding od. pundelgôd nicht eigentlich so sehr punen, — od. be hed 't all' gôd in de punen,
zum Binden von Elioas, sotidern vielmehr was so viel heisst als: es ist Alles fest u.
zum Fest-, Ein- od. Zusammenschliessen u. sicher, bz. Alles abgemacht u. fertig. Alles
Festmachen der Garben etc. mittelst des geregelt u. in Ordnung, Alles so wie es sein
Wiesbaumes (cf. punterbôm) dient, so könnte 45 muss, — od. : er hat Alles gut fest u. sicher,
man bei punding auch an eine Ableitung Alles gut abgemacht u. fertig. Alles gut in
von ags. (L. Ettmüller) pyndan od» Ordnung etc., wo pune wahrscheinl. in 4^
pj^ndan (cludere, includere etc., c/. for-pyndan, Bedtg.: Nagel, Heftnagel (cf 1 pune =
ezcludere, — gepyndan, circumcludere) den- Nagel, Drahtstift, bz. = spiker) gebraucht
ken, wovon ausser ags. pjnding (prohibitio, 50 ist, sodass die sinnl Bedtg. dieser Bedens-
remoratio) auch das aengl. (Stratmann) art die ist: dass Alles in Nageln od. Heft-
punden ; engl pouud mit den Nebenformen nageln ist, od. Alles gut festgenagelt u. be-
(cf. Lucas) pind u. pund (einschliessen, festigt od. festgemacht ist, wie wir auch
einsperren, einpferchen) ; Schott. (J amies on) sagen: *t is all' in de spikers.
poind, poynd (distrain seize in warfare), so- 55 pnnen od. pnnen , stechen etc. ; — he
wie ausser aengl punde, engl pound (septum, pund hum (er sticht od. stachelt ihn) ; —
umzäunter u. eingefriedigter Platz für das he pund hum fast (er sticht od. steckt ihn
Vieh, Pfandstall od. Stall wo das gepfän- fest); — he pund dat an de wand etc. —
dde Vieh eingesperrt wird [hier ßchütt-kau SoUte dieses Wort nicht mit mhd. punieren,
genannt] ; Gefängniss) ; aengl pinder (in- 60 pungieren ; afranz, pugner ; franz. poigner ;
PÜN-SLAE 774 PUP
schott. punye, puDge etc., sowie vieUeicht pUnten, pfintjen, a. punhtiren, stechen,
auch das ags. (L. Ettmüller) puDJan; in die Erde stecnen u, bohren ; durch Stechen
acngl. (S trat man n) pouncü (conterere) ; messen od. abmessen, untersuchen, erforschen
ags. gopunjan (comminiicre), piinere (pinsor) etc.; — he püntd od. pûntjed dat in ; — he
von lat. puDgere entstanden sein ? — Oder 5 püntd od. püntjed dat of ; — he püntd od.
ist es von ]mnQ iceilergcbildet u. dass dieses piintjcd dat so genau ût etc.; — h. spitzen,
mit ital. piignale, spaii. punal (Dolch) sowie spitz n. scharf machen, zuspitzen etc. ; —
wahrschcinl. auch (Diez, II, 104) sjHin. he püntd od. püotjcd dat an etc. — lild.
piiya, pua; port. pua (Spitze, Stachel, Dorn puntcn etc. — Au^ franz. pointer, bt. mit
etc.) aus lat. pugio, pugionis entstand ? — 10 1 pünte von punctus, punctum von pungere.
Oder ist uvser pnne aus liarpunc u. punen panter od. pnnter-bôm, Wieshaum, Win-
aus harpiineu mit Abwerfnng der Vorsilbe delbaum, nd. auch Bindelbaum genannt, bz.
har gekürzt? der lange, vorn mit einem Kopf od. Knauf
}fVin'H\a\ Stccken-Schlittcnybz. ein Schlitten versehene Baum, der der Länge nach über
der mit puncn (od. Stecken (s. 1 pune) auf 15 die auf einem Wagen aufgeschichteten Gar-
dem Eise od, Schnee vorwärts hcioegt u. ben u. Strohbündel (cf. schôf) od. das dar-
forlgeschohen tctrd. auf aufgeschichtete Stroh u. Heu gelegt u.
pnng, pnngel, Beutel, Tasche, Sack etc. vom u. hinten mittelst starker Taue (cf.
— JV(/. pung; vmd. pungc; n/(/. pong, ponk ; punding) angezogen u. an den Wagen he-
wfrics. pongh; nfries. puiig; ags. pung; 20 festigt wird. — Mnld., mfläm. ponterboom;
acngl. imngc ', engl.po\ic\i\ a^. pungr, pungs ; nd. (Schütze), bz. eiderst., dithm. punter-
norw., scJiwed., dän. pung; goth. puggs od. boom; sali, ponter; tifries. (Johansen,
pugg ; ahd. fuiig (rect. pliung od. phunk) ; pag. 135) puntar.
mgricch. pouggc, pouggion ; ngriech. pouggi ; ponterii, a. den Wiesbaum (punter) mit-
wal. punge ; mlat. ponga , poncha , pochia 25 telst Stricken od. Tauen an den Wagen be-
(dasselbe); ital. (mdartl.) punge (Kropf der festigen; — b. Heu mittelst des Wiesbaumes
Vögel). — Mit ags. poca, poha, pocca; zu grossen Häuf en zusammenschleppen, was
aengl. poke ; engl., mnld. poke ; franz. poche in der Weise geschieht, dass zwei Pferde
([Hfra), sowie mit unserm pok, pökel etc. mittelst langen u. starken Tauen vor den
von der Schall würzet od. dem Tonwort buk 30 Wiesbaum gespannt werden u. dieser dann
u. zwar hier in der aus sonarc etc. ent- hinter das schon in langen Wallen (wirsen)
stau denen Bedtg.: pfauchen, blasen, sich zusammengekehrte Heu gelegt u. von den
aufblasen od. aufblähen etc. (cf. pogge, Pferden vorwärts gezogen wird; — c.
pok, puchen etc.), da pung urspr. ein auf mittelst des vor der Egge (statt des Knüp-
geblasenes od. aufgeblähtes Etwas, bz. wie 35 pels) befestigten Wiesbaumes das gesäete
pok eine Blase od. einen Schlauch etc. be- Korn eineggen, wie solches dann geschieht,
zeichnete, ehcnao wie diese Bedtg. auch dem wenn das Land noch zu nass ist u. von
mnld. poiighc, waterponghe; mnd. pungc den Pferden nicht betreten werden darf,
(ccpaca), bz. dem mfläm. ponghe (berle, — Nd. (Schütze), bz. eiderst., dithm.
Wasser- Eppich) zu Grunde liegt. 40 puntern.
puug, pnngen, punning etc., s. punding. püntig, spitz, scharf, stechend etc., (fig.)
punkf, Punkt, in verschiedenen Bedtgn, spitz^ scharf, genau etc. — Zu 1 pünte.
toie im hochd. ; — he makt d'r 'n puukt bi ; — püntje (Dimin. von 1 pünte), kleine
he od. dat stcid up de punkt; — sê sunt in Spitze.
alle punkten cns etc. — Das lat. punctum von 45 1. pÜDtjen ; i. q. pünten.
\m\\gvve(stechenyStoss€netc.),cf. das folgende 2. püntjen, mit dem Fährboot (2 pünte)
1. pünte, pünt, Spitze; — 'n gabel mit od. einem grossen Kahn über einen Fluss
drê püuten; — de püut fan 't mest is of- setzen od. fahren; — he püntjed hum afer
braken; — he stekt (od. graft) dat dV mit de Ems; — he püntjed dat dftr hen.
de pünte tan 't mest üt ; — 'ii stok mit 'n 50 piintjer, Schiffer, Fährmann, Boatsknecht
isdern pünte etc. — Aus franz. pointe von od. Person die auf einer pünte fährt.
lat. punctum, cf. punkt. pünt-tan, das starke Tau, miüdst dessen
2. pünte, pünt, ein grosses flaches Boot, das Fährboot über einen Fluss gezogen
bz. ein grosser, flacher, länglich-viereckiger wird.
Kahn, welches meist als Fährboot zum 55 pup, s. puppe.
Uebersetzcn über die Flusse, sowie auch zu püp (Kindersprache), a. ein hörbarer,
sonstigen Zwecken (cf. inudder-]>ünte = doch leiser Furz; — püp! sä' 't nërske, do
m\u\(\ev-\mxin) verwendet wird. — Nid. pout', gung de wind d*r üt; — b. menschliches
mnld. ponte; mnd. ])untc, pont etc. — Aus Excrement, Koth; — d&r sitt püp so. —
franz. i)onton von lat. pous, poutis. 60 Nd. puup; nid. poep. — cf. paptL
PUPEN 775 PURER
pipen (Kindersprache), leise furzen; Nasenlöchern festseUi; — dat kin4J6 hed
seine Nothdurfi verrichten. — Nd., mnd. 'n pur in de nöse Sitten; gif ml efen 'n
papen; nid., mnld., mfläm. poepen, — cf. spdl, dat ik de d'r ûthâl'; — junge! mâk'
popû. dat da de puren ût .de nöse krigst, du
popke, papken, s. unter puppe. 5 snûflfelst d'r je fan; — b. dickes, verhärtetes
pûp-nërs, Dimin. pûp-nêrske ; — du krigst AugenschmaU, hz. ein Stück sogenannter
gliK wat för dm pûpnêrs. Augenbutter; — du mnst de puren erst
pappe, pap, Puppe, kleine menschenähn- ördentlik ût de ogcn wasken, er du na de
Ucne Figur, kleines Kind; — sê ßpöld schôl geist. — Ob es als Ünrath vid-
(spielt) nog mit puppen; — w! hebben 'n 10 leicJU eine Entlehnung von 1 pure (Kröte)
lütjen pup kregen; — sé was nog so *n ist^ wie auch Kröte (cf. 1 Kröte bei
lûtjen pup. — Sprichw. : elk hed sin pup Adelung) im hochd. ein böses, stinkendes
war he mit spöld. — Davon : Dimin. pupke Qeschvmr u. eine Krankheit der Lämmer
(Puppchen), — pupke-brêi (Kleinkinder- bezeichnet, wobei sie triefende Augen u.
Pappe od. Mehlbrei für kleine Püppchen), 15 Blattern zwischen die HinterfOsse bekommen
— pupken (mit der Puppe spielen, sich da- u. endlich eine dicke Maierie aus Maul u.
mit bescMftigen, Kleider dafür machen u. Nase absondern? — Oder ist es vielleicht
sie der Puppe anziehen etc.) etc. — Aus wie nd. (Br. Wb.) puur (Staub) ein Contract.
IcU. pupa (kleines Mädchen, Puppe, Docke), von "puder, sodass die Bedtg. : Staub in die
was mit pupus (Knabe, Knäblein, Bübchen) 20 von: Schmutz u. Unrath ilberging?
von der redupl. y pu gebildet ist, wovon purdePf s. purer.
auch lat. puer, puella, putus, puHus etc., paren od. puren, parren, j^urren, «tecAen,
sowie der Stamm put, püt in puthcnneke stossen, bohren, stochern, stacheln, treiben,
od. nd. pûtjunker (verächtlicher Ausdruck reizen etc. ; — he pûrd d'r 'n gat in ; —
für einen unbedeutenden Edelmann), sowie 25 he pûrd dat gat apen; — he pûrd in de
in (cf. Dähnert u. Weigand unter erde (od. aske etc.) herum; — he pürd
púte) pntcn, puter, pûtliâii, pûttiöner (welsche hum mit 'n nadel od. eise, spiker etc. ; —
Hühner y wenn sie noch jung u. klein sind) he pûrde d'r mit 'n stok in ; — he pürd
sich herschreibt u. die jedenfalls als Ablaut sük mit de finger in de nöse od. ôren etc. ;
von pa in papa od. pi in lat. pipare (cf. 30 — he pürd sin pip' ût; — hê pûrd hum
pipen) ein Ton- od. Schallioort u. so auch in de ribben; — ho pürd hum to 't bedde
Kinderwort wie diese ist u. wozu sich beim herût ; — hê pûrd hum nët so lank, dat ho
Vergleich von pipi unser pup od. pupû upsteid; — du must hum nêt mër puren,
vielleicht richtiger stellen lässt als zu bub. anders word he bös; — he pürd hum an,
pupû (Kinder spräche), Koth etc.; — dar 35 dat ho förgels geid; — du must hum wat
sitt pupû an ; — ik mut pupû makcn. — anpuren, dat he wat fürt mâkt, bz. dat he
Diese Wörter (nämlich pupû , pûp etc.) beter lôrd etc. ; — de nöse od. de ôgen ût-
stammen schwerlich mit lat. p(is u. puterc puren. — Auch subst.: dat puren. — Nd.,
etc. von der y pu (stinken), sondern wohl mnd. puren od. purren ; nid., mnld. porren ;
besser entweder von einem aus dem Tonwort iO satl. púrre, ûtpúrre; nfries. (Outzen)
pu redupl. pupu (s. unter puppe) od. sonst porre; norw. (Jv. Aasen) pora etc. — Es
von der SchaUwurzel bu als Ablaut von ba ist vielleicht dasselbe Wort wie ahd. porôn,
(cf. pok, puchen, 1 puf etc.), atês dessen boron; mhd. poreo, porn, born (bohren,
redupl. Form bubn, gekürzt bub, die obigen stechen etc., cf. 2 baren), doch ist es auch
Wörter (cf. auch Fick, I, 685) ent- 45 möglich, dass es mit unserm piren (stechen
standen, wie unser pi-pi vielleicht aus bi, etc., cf. 3 piren) urspr. eins ist u. mit diesem
bz. bibi, bib als Ablaut von ba, baba, bab, von einer y spar abstammt, wozu auch das
cf. babbeln etc. nhd. Speer sowohl als unser spêr, sowie
pur od. pur, rein, nnvermischt etc.; — weiter Sporn u. spornen etc. gehört u.
pur gold; — dat pure water; — de pure 50 wozu Fick auch das lat. parum u. das
bôsheid etc. — Aus lat. pûrus, was mit deutsche sparsam, sparen etc. stellt u. wobei
putus u. putare von der y pu (reinigen) man beim Vergleich unsers spir, spirke,
abstammt. pSrken auch an den Zusammenhang unsers
1. pure, pur od. purre, pnrr, Kröte; — pir, sowie 1 ti. 2 piren, sowie griech. peira
poggen un purren. — s. padde etc. 55 u. peirein (s. unter pir) mit der alten idg.
2. pure, pur, a. dicker, härtlicher Nasen- y spar denken kann.
schleim, bz. ein Stück Unrath od. zusammen- purer, pûrder, Person od. Etwas, Ding
hängenden Nasenschleims, wie sich solches etc. die od. das u. was sticht od. stachelt,
namentlich bei Kindern od. Leuten, die die treibt, reizt etc. od. pürd ; — he is *n olden
Nase nicht gehörig putzen, häufig in den 60 purer od, piirder (Stocher er, Sticheler,
PURKS 776 PÜESKE
Stacheler y Beizer etc.); — gif mî de pûrder pi6eag;per5.puschak; târil;. puschik; afghan.
(od, pipen-purer, pipeu-pûrder, pipen-prdkler pischik ; kurd, psik ; waüaeh, pisece; lU.
etc.) ëfen ker, dat ik de pipe ûtpûren kau ; puije u. daneben auch noch ir. feisog (KatgCy
— ik mut d'r insen 'n ördentliken purer Wildkatze, cf. Franc. Lenormant,
(od. pûrdcr) achter setten, dat de budel 5 Anfänge der Ctdlur, pag. 246), sowie nhd.
förgels geid od. kumd. — Zu puren. (Grimm, Wb.) buse, bise; dsäss. bise,
pnrks, ein kleines Menschenwesen, ein bize; Schweiz, busi, büBi; Schwab, buse. —
Zwerg od. Knirps etc. ; — he blift all' Bin Soüten diese Wörter sämmUich gemeinsamen
läfeu so 'n lüijeu ])urk8. — Nd. (Schütze, Ursprungs u. das hoch- od. oberd. buse
IV, 179) spurks. 10 auch aus älterem puse erweicht sein, so
parren, s. puren. könnte dieser Name der Kaize mit unserm
1. partje, ein unverhäünissmässig dick püst (Äthem, Hauch, Wind etc.) u. pusten
aufgeschwollener od. unanständig dicker u. od. pusten (hauchen, wehen, blasen, schnau-
fetter Mensch; — so 'n dikken purtje fan beti, fauchen etc.) von einer u. derselben y
'n kërel, de hast uét lôpcn kan. 15 abstammen u. soviel als Faucher, fau-
2. purtje, Dreck, Koth, weiche kothige chendes u. schnaubendes Thier be-
Masse, dicker stinkender Eiter etc.; — de deuten. Möglicherweise kann indessen das
purtje Icp d'r ût (bz. d'r bi dal), so kwabde ersische pusag ; pers. puscbak etc. auch (in
he hum an de wand ; — H is all' to êmer ähnlicher Weise wie griech. ailouroB, Kalter,
purtje tokwetst ; — as he de sweir dörsneden 20 Katze ; Wiesel^ cf. Fr anc. Lenormant
harP, do lêp 't purtje d'r ût. — Compos.: an der oben angeführten Stellt) mit skr,
purfje-brêi, Dreckbrei, weiche breiartige putchha od. puccha (cauda, Schwanz) u.
Masse etc.; — de weg is nët so mudderg, piccha (cauda pavonis) zusammenhängen,
as of 't êmer purtjebrêi is. — Es ist ein was wohl die Bedtg.: BüLschel od. Feder-,
Dimin. von nd. purt (Furz, Koth) in purt- 2ö Haar-Büschel (cf. pûske) hcU, da es das-
kötel (Excrement- Apfel), was zu (Br. Wb., selbe Wort wie zend. (F. Jusii) puga;
III, 380) purtcn, Dimin. purtjen (furzen, npers. bush; arm. poc (Kopfputz = I eder-
scheissen) gehört u. dasselbe wie nd. (Br. busch, Federkrone?) ist.
Wb., I, 470) fürten ist. piis, s. püsse.
purtjen (von Dreck, Koth, weiche kothige 30 pûs-bakke, Pausbacke, a. dicke, auf ge-
Masse, Gekröse etc.), heraus- od. hervor- blasene Backen; — he hed so 'n p&r pûs-
queüen, hervorkommen etc. ; — de schite bakken ; — b. ein kleiner Jume mit dicken
purtjed d'r ût; — dat pui'tjed dör alle Backen; — 'n pûsbak fan 'n junge. —
naden hen etc. — Zu 2 purtje. Wegen pûsbakke s. unter 1 paf.
pur-iit, ein spitzes Geräth, womit man 35 pnsie, pûske, Dimin. von pûs.
Etwas auspurret od. ausräutnt, Tabaks^ p&sK, weich u. rauh anzufühlen, bz. rauh
räumer etc.; — gif mi din pûrût efen her, u. weich wie Pelzwerk. — Zu pûs.
dat ik de pip schon maken kan. — Auch pûs-katte, pûs-katt, Katze. — Compos.
nd. purr-ût; nid. por-uit. von pûs u. katte. — Kinderreim: bum!
pus, s. pusse. 40 bam! beier! pûskatt mag gen eier; wat
pûs, a. Lockruf u. schmeichelnde Benen- mag so dan? eier in de pann\ dkt word
nung der Katze. — Redensart, u. Sprichw. : pûskatt lekker fan.
he is so môi as pûs! — dat hét nêt altid l.pûskefP/ur. pûskes), sl. Kätzchen od.
püs! pûs! man ôk wol insen kats! kats! die schwanzartige, lockere, bz. zum Theü
— dat lôf ik, de so warm sitt, de kan sin 45 auch feinfaserige u, tioolUge od, auch pdzarUg
kat wol püs hêten ; — b. feines, weiches, weiche u. braune Blüthendolde verschiedener
schwellendes Pelzwerk od. Pelzbesatz, sei es Bäume u. Pflanzen, wie z. B, von Haseln,
ein Halspelz od. eine sogenannte Boa, od. Pappeln, Weiden etc. od. von B€hrh>lben,
ein Pelzmuff od. der Pelzbesatz eines Rockes Woll-Dünen-Gras etc. — Nd. (Br. Wb.,
etc.; — 'n^pûs um de hals; — schal 'k di öO III, 381) püsken; wang. púzuk. — b. ein
efen mit min pds eieu ? — so glat od. so weiches wolliges Härchen od. Fäserchen von
sacht un wêk as 'n püs; — c. eine Tasche Pelz- od. RaucJi-Werk, od. auch ein feines,
von Pelzwerk. — Davon : Compos. pûs-katt wolliges, leichtes Federiheüchen, ein leiehtes
u. pÛ8-mau := pûs u. Dimin. pûsje, pûske, Wollflöckchen etc.; — d'r flégen 60 151
pûlje od. pûje. — Nid. pocs (dasselbe in 55 pûökes in de lücht herum; — de rok sitt
beiden Bedtgn.) ; nd. puus , puss ; hess. ful pûskes. — Es ist gleichfalls Dimin. von
(Vilmar) pusse u. púse;*;ioru7. puse, piis; püs u. zwar namentlich in der Bedtg. sub b.
dän. püs (dasselbe wie sub a) ; engl, puss 2. pûske od. pûskeo, weibliche Scham, pu-
(KäUchen, Miezchen: Hase, Häschen, Ka- dendum muliebre, cunnus. — Auchnd.(Br,
ninchen) ; gäl. puis; ir. pus; ersisch pusag, 60 Wb.,N(kchtr.,pag,240)i^^]abod,(Br, Wb.,
PÜESKE 777 PUSTEN
III, 381 unter püsken) pAsken u. demnach pnsseliif sudeln od. unreinlich, unordent-
Ditnin. von (Br. Wh., Dähnert etc.) gleich- lieh, schlecht arbeiten, träge u. langsam sein
bedeutendem nd.p\L9ejnfries.(0utzen)pn8s^ u. gehen, wiUscheln etc.; — Bê pussdd (^od.
pü8, was wohl mit an. pûss (Beutel, Säckchen, masseid) gau wat toregt ; — sé pusseld al
Sehlauch etc.); isl pûss (dasselbe u. auch 5 wat herum; — sê pusseld d'r langsam hen.
volva equarum), pos (iuvolucrum infantis), posi — Nd. (Dähnert, Dann eil, Scham'
(sacculus); norw. pose, paasa, possa, puss bach) pusseln. — c/. pöseln.
(Beutel, Sack), pose (Falte od. Bausch, Bau- passen, schöpfen; — du kanst wol efeo
sehe, Ausbauchung, Bucht, grosse Runzel), wat water pûsseu od. uppttssen. — Zu pttsse,
pose (Beulet Blase, Blatter, Pocke etc., cf. 10 wie pUtten zu pütte.
3 pûske), puss (Beutel, Säckchen etc.) ; dän. pussig, dick, aufgebläht od. aufgeblasen,
pose (Beutel, Säckchen etc.; Falte etc.); aufgedunsen etc.; — 'n pussig gesigt. —
schwed. pâee, posse ; ahd. phoso ; mhd. phose, cf. pusse u. 2 pûske u. dazu norw. pusen
pfose (Beutel, Säckchen etc.) u. ags. puse, pose (aufgeschwollen od. aufgeblasen etc.) u. pusna
(pera), bz. unserm pusse u. 2 pose (s. d.) urspr. 15 (aufschwellen), sowie auch noch Weiteres
eins u. eines u. desselben Ursprungs ist. unter pusten.
3. pûske (Plur. pûskes), kleine Finne od. past, Hauch, Athem, Athemzug, Wind,
kleine Pocke, kleine Blaiter, Bläschen etc, ; Furz etc.; — de leste pûst is d'r üt; — de
— pûskes in 't gesigt ; — 'n pûske up de nöse. püst gung hum ût ; — mit 'n pûst (einem
— Es ist gleichfalls ein Dimin. von einem 20 Athemzug od. Windhauch, bz. dem ein-
ölten puse u. zwar hier in der Bedtg. : Beule maligen Act des Pustens od, Blasens) was
od. Blase, Blatter etc., s. unter 2 pûske, wovon 't läten d'r ût ; — mit 'n püst was 't lücht
auch wohl das nhd. Bausch, Bausche, lU;— he hed gen püst (Wind, od. auch
6^. aA^/. pûsk;m^.bûsch,pûsch, P/tir.biusche Kraft zum Blasen) in de ners; — he krêg
(Bausch, Falte, Wulst etc.) sich herschreibt, 25 de püst (od. wind) fan fören ; — dar kwam
wie desgl. auch wohl das mnd. Dimin. so 'n püst (Wind od. Windstoss, Winds-
(Seh u. L.) puBsel u. unser pussel. braut), dat 't all' up flog; — he lêt 'n püst
4. püske, s. 2. piiater. (crepitus ventris) gân ; — hê mâkt d'r so 'n
pûSKe-gcas, Wollgrass, cf. 1 pûske. püst (Wind im fig. Sinn = Länn, Auf-
pfisse, pttss, Schiffs-Eimer od. eimerartiges 30 hebens etc.) fan, as ot 't God wét wat is.
Gefäss zum Schöpfen von Wasser od. Aufbe- — Nd. puust ; mnd. püst ; norw., dän.,
wahren von Flüssigkeiten. — Compos. : schwed. pust. — cf. pusten,
water-püsse, tôr-püsse (Theer-Eimer) etc. — pasten od^ pusten, wehen, blasen, hauchen,
Nd. (cf. Bobrik, naut. Wb., pag. 542) pütse schnauben, schnaufen, keuchen, fauchen etc. ;
od. piitze; nid. puts; mnld. (KU.) putse; 36 — de wind pdstd d'r dügtigin; — he pûstd
wang. (Ehrentraut, II, 65) püdz; schwed. 't lücht ût; — puste de stof d'r wat of ; —
pytts; norw., dän. pös. de wind pûstd (bläst od. fegt etc.) de stof
pnsse, pus, Beutel, Tasche od. Säckchen fan de Straten; — he püstd 't für an; —
zum Aufbewahren von Geld od. Tabak u. im he püstd hum lik in 't gesigt ; — ik püst'
letzten Falle gewöhnlich aus einer Blase od. 40 (blase od. Jurze, scheisse etc.) di wat; —
einem kleinen Fell od. einem Stück Seehunds- he püst sm leste adem ût ; — hê pûstd
feU gefertigt. — Es ist eins mit nd. puse (schnauht od. schnauft, keucht, stöhnt etc.)
etc., s. unter 2 pûske. as 'n otter; — he püstd fan hitte; — ik
ptssel , eine sudliche , unordentliche, mut mi erst wat ferpusten (verschnaufen
schmutzige od. auch faule, langsame, träge 45 etc.); — he deid niks as pusten unstennen
u. dicke, plumpe Person; — *n pussel fan (stöhnen); — de katte püstd (schnaubt,
'n wif; — 'n olden pussel; — 'n dikken faucht etc.) un prdstd as dül; — de maschin
pussel. — Davon : Dimin. pusselke ; — 'n püstd un brüsd för gewald ; — ik wil dî wat
passelke fan 'n wicht. — Nd. (Dähnert) pusten (od. fleiten, schiten); — he püstd
pussel , schmutzige Magd , alte Vettel. — 50 (bläst od. bläht) sük up. — Subst. : gepuste.
Zu pusseln. gepûst (Gepuste od. Geblase, Gesdinaube,
pussele, Sudelei, Pfuscherei, schlechte, Gepfauche, Gekeuche, Gestöhne, Gelärme,
schmutzige, unordentliche, elende Arbeit. — Getose etc.) ; — dat gepûst fan de wind ;
Nd. pusselij. — dat der mäkt so 'n gepûst, as of 't sük
pusselig, pusliff, pusselg, schmutzig, sn- 55 nét bargen kan fan pin; — he hed d'r so
detig, unordentlich, faul, träge, plump, dick 'n gepûst afer, dat he so föl arbeiden mut»
etc.; — dat sügt so pusselg ût; — sé is od. bz. dat hum 't läfen so stur word; — dat
löpt so puslig ; — sé word so dik un puslig, ding mäkt 'u gepûst, dat man hAst bang
dat sê hast nét mër lôpen kan. — Nd. (cf. worden schul';' — so 'n gepûst un gestOn'
Dann eil, 153 unter päöseln) pusslig. 60 un gedô' as dat hir is, dat mag de düfel
PUSTER 778 PÜT
langer ûtholden; — wat znâkt dat mipsk 1. pflster, kleiner Blasebalg oeLauchblos
för 'n gepûst in de weit. — Nd., ntnd, ein Rohr jsum ÄnbUuen od. Anfachen des
pusten od. pusten; nid. poesten; mnld, Feuers, — JViJ. püster, puster; mmi. pftster;
poesten, puesten, puysten (s. unter 1 püster, nid. poester ; mtäd. poester, puester, puyster.
Bla8ebalg);wfrie8.poeBiien',nfrie8.(Outzen) 5 2. puster, der nhd. Bovist od. Bofist
püste od. (Johansen) pOstin; trai?^. pûst; genannte Staubpüs od. mü einem Blasen
sa^^pûstje; norw.,schwed.\}\x?Xdk\ c^än. puste; platzende Staubschwamm ^ hier auch pûske
bei Luther : pausten; hei Frisch: busten; u. hasenfis genannt. — TFb^^ 2ru pusten 0(f.
tyrol. piisten ; süddeutsch (Schmeller) sonst mit pusse od, aas. puse connex^ wosu
phausten etc. — Wie das Subst. Blast aus 10 wenigstens die Form piske ebensogut gehören
blaset (dritte Fers. Präs. u. Partie, von kann wie unser 2 u. 8 pûske, da ja der Bovist
blasen) contrahirt ist u. entstand, so ent- eine kleine graue Blase od. ein rundes^
stand das Subst. pust u. der Stamm pûst schlauchartiges Säckchen od, Bäiglein ist.
von pusten aus einem mit blaset formell pûster-rôr, Blase-Bohr u. zwar a. zum
gleichem puset als dritte Pers. Präs. u. 15 Anblasen des Feuers u, b. zum Schiessen
Partie, von einan älteren pusen od. pûsan, kleiner Vögel mittelst durch dasselbe ge-
bûsan (cf. busen, hauchen, wehen etc., flare blasener Kitt- od. Thonkügelchen, weshalb
etc. bei Frisch, sowie weitere Formen als es scherzweise auch in der Bedtg. : Schiess-
phûseu, pfausen, bausen etc. bei Weigand gewehr gebraucht wird,
etc. u. weiteres unter unserm bûseu, bûstcr, 20 pûst-ha; i.q_. pu-häodgepû8t,geb]&8etc.;
bûstcrn), wovon es meines Erachtens durch- — he mâkt so 'n pûst-hâ (rauschenden Lärm,
aus nicht erwiesen ist, dass es mit Aus- Spektakel, Aufsehen erregendes Geschrei etc.) ,
stossung eines n aus dem späteren mhd. as wen d'r 'k wét nêt wat lös is; — wat
(Lex er) \ihntLsen (niesen, schnauben, obren- best du altid fÖr *n pûst-hâ (lautes Gerufe,
blasen ; sich aufblähen) entstand, weil es wohl 25 Gerühme etc.) ? — du mäkst d'r fSla to fÖl
zweifellos ist, dass dies alte pûsau ebenso pûst-bâ fan; de sake is hêl nêt so slim.
wie ags. puse (pera, s. Weiteres unter 2 pttske put od, pnte u. auch pflt, weibliches Scham-
u. unter 2pose u. norti;. pusen (aufgeblasen, glied, cunnus^yereinm. — itfncl.pute. — Nach
aufgebläht^ aufgeschwollen etc.), pusna (sich Sch.u. L,, bz. D i effe nbach soll dieses Wort
aufblähen^ aufschwellen etc.) etc. in ähnlicher 30 ident. sein mit pute (Hure, merelrix), wovon
Weise von einer Schalhourzel od. einem Ton" unser 2 put je éUis Dimin. ist, u. wovon dort
wort pu, bu od. phu^ erweitert pus etc. ent- behauptet wird, dass die letztere Bedtg. aus
stand, wie lat. bucca u. buccinum (cf. pauke, der von cunnus entstanden sei, ähnUeh wie
pauken etc.) etc. nebst nhd. pfauchen od. dieselbe Bedtg. auch aus fotae (s, d.) ent-
fauchen u. unser j[iOgge^\iOkj puchen, i^unp; 35 stand. Wahrscheinlicher jedoch igt pute
etc., von dem aus bu erweiterten Schallwort in der Bedtg. : meretrix mit an., isL puta
buk, wobei ich wegen der Annahme einer y (Hure, Ehebrecherin) aus afranz. pale, span.,
pu mit der Bedtg. : wehen, hauchen, blasen port. puta (liederliche Dirne) entlehnt u.
etc., bz. hauchen, duften, riechen, stinken etc. demnach auch mit itdl. patta (Mädchen,
u. blasen, wegblasen, reinigen etc. sowohl 40 liederliche Dirne) u. (cf. Diez, 1, 335)
das lit. (cf. If ick, II, 408 u. dazu seine putto, span., port. puto (Bube) aus lat, putus
Bem. zu pa in IV, pag. 110) puczu, piisti (Knabe) entstanden, was wieder mit skr. pvXTK
u. lett. (Pott, Wurzelwb., I, Uli) puhst (Kind, Sohn), ^otSi (Thierjunges) etc., sowie
(blasen) anführe, während für das schon viclleicJU auch mit unserm put in putbenneke
frühere Bestehen einer gleichbedeutenden y 45 u. puter etc. (s. Weiteres unter puppe tf. cf.
od. eines urspr. Schallwortes phu als Nach- Fick, I, 679) eines Ursprungs ist. Ob nun
ahmung des beim Pusten od. Hauchen, Athmen aber pi\t od. pute (cunnus) eine blosse begriff-
u. Blasen hörbar werdenden Tones od. Schalles liehe Weiterentwickelung von pute (meretrix)
auch das skr. puphusa (the lungs) u. griech, ist, od. gar mit fotse (s. d.) auf das skr, puta
phüsa (Blasebalg), phusaö (blasen) etc. neben 50 (cf. Fick, I, 678 u. s. auch Weiteres unter
dem onomatop. Peir^. put, pbut, phût (cf. \)ixik\) zur ückgeM, lasse ich dahin gestellt sein
Pott, Wurzelwb., 1, 1121) zum Ausdruck des u. will ich dazu nur noch bemerken, dass die
Pustens od. Hauchens, Blasetis etc. sprechen, Bedtg. : cunnus auch sehr gut aus der von :
pÛ8ter od. pûsterd, a. Wind, Windstoss, Brunnen od. Graben, Loch etc. entstehen
Windsbraut etc. ; — dar kwam 'n dügtigen 55 konfUe u. demnach dieses put od. pute mit
pûstcr (od. bûster) up ; — b. Person die püt od. pütte, franz. puits etc. aus lai. puteiu
pustet od. schwer athmet, keucht, schnauft, hervorgegangen sein kann, wozu auch das
ächzt, stöhnt etc.; — c. ein Dickwanst od. stimmt, dass nach der alten Volkssage die
aufgeblasener, aufgeblähter, aufgeschwollener kleinen Kinder aus dem Brunnen kommen,
Mensch. 60 Zum Schlüsse sei übrigens zu p6t od, pute,
PUET PUETTE 779 PUT-EI
pût (cuDous) noch erwähnt, dass diese Bedtg. schtoöUenes Etwas ergeben, sowie weiter, dasê
auch aus der von Gebärmutter od. der unser pûtäl mit 1 kwabbe u. put auch mit
urspr. von Schlauch, Balg, Tasche, 2 kwabbe synonym ist, bz. dass quabbe im
Sack, Beutel etc. entstehen konnte, wie mnld, ne^^.holothuria u. mustela fluTiatilis
sich diese Bedtgn. auch im lat vulva od. volva 5 auch die von rubeta, bufo, rana (s. unier
finden, u. auch das an. púss neben saccalus 1 kwabbe) hat, so ergiebt sich sofort auch
die von volva equarum u. pos die von invo- wieder die nahe begriffliche Verwandtschaft
lucnim iofantis (s. unter 2 pûske) hat u. wo u. urspr. Identität des obigen put mit put
dann put, put (cunnus) mit 2 put (s. d.) auch in pûtâl sowohl, als auch mit nid. puyt (rana)
urspr. eins gewesen sein könnte, 10 u. norw., schwed. puta; dän. pude; nfries,
püt, ptttte, a. künstlicher Brunnen, ge- (Outzen) pütt u. pute (Polster, bz. ein
grabenes Loch, Grube, Schacht etc. ; — wi kleiner ausgestopfter WuJst etc., cf. oben die
willen *n püt grafen un mit törf upsetten Bedtg. sub c), worüber Weiteres unter pûtâl.
laten ; — 'n püt in de erde maken ; — pütteu ^vlU&I, Aalquappe od.Äalraupeig&dviB Iota),
in 't môr, war de törf ûtgrafen is. — Sprichw.: 15 ahd. auch rûpha; mhd. rûpe (wovon nhd,
*n siegten (od. schrâen) püt, war man 't Raupe in Aalraupe = mnd. älroppe etc.)
water ind ragen mut (spött.: in eum, qui ad d. •'. Froschfisch (aus lat. rubeta) ge-
virilia non aptus est nisi victu luxuriöse nannt. — Nd. (Br. Wb., III, 384) pute
corroboratus) ; — wen 't kalf (od. kind) fer- u. putt, bz. âlputt (cf. Schütze, 111,254
dninken is, word de püt dempt; — b. ScJiacht 20 unter Quabbe) ; nid. (v. Dale) puitaal (das-
als Mass bei Erdarbeiten, 1 Ruthe lang u. selbe) u. puit (a. ein kabliauartiger Fisch
breit u. 4Fusstief. — Nd.,mnd.yvX\ nid., mit dickem Kopf; — b. ein Frosch, rana,
mnld. put, pet; afries. pet; ags. pit, pyt; rubeta); mnld. puytael u. aelpuyt (mustcla
engl, pit; an., isl. pyttr; ahd. puzz etc. u. piscis) u. puyte (mustelae fluviatilis genus),
as. puttc; mnd. putte; ahd. puzzi etc.; ital. 25 sowie puyt, puyde (rana, rubeta, s. oben u.
pozzo ; span. pozo; prov. pöts; franz. puits cf. auch unter 1 kwabbe das mnld. quabbe
etc. — Aus lat. puteus. in der Bedtg. : holothuria, mustela fluviatilis
1. püt, «. püt. u. rubeta etc.); engl, pout (gadus barbatus)
2. püt, a. Sack, Söckchen^ Beutel, Tasche, u. pout, eelpout (gadus lotus). — Dass diesem
Düte etc.;— he stekt H air in sin püt; — 30 Worte die Bedtg.: aufgeblasenes od. aufge-
he löpt mit de bädelpût; — 'n püt mit mal, blähtes Etwas zu Grunde liegt, ist schon
gört, arften, bonen, geld etc. — Compos.: unter 2 püt bemerkt u. ist es daher beim
b&del-, geld-, krüder-, tabaks-, mâl-pût etc.; Vergleich von lat. pustula (für puttula, als
— b. Eropf, wie z. B. im Compos. bêen-pût D*»«». von putta, puta?) u. lit. putys (Bläser)
als Name des Rothkehlchens, was wörtl. soviel 35 von einem Stamm put als Erweiterung von
als Beeren-Tasche od. Beeren-Kropf pu (s. unter pusten) auch sehr leicht möglich,
bedeutet, weil dieser Vogel seinen Kropf mit dass dieses püt mit püt u. 2 püt aus dem von
Beeren füllt ; — c. dasselbe wie kwabbe in pu (als Tonwort u. urspr. y von pusten)
der Bedtg.: Wamme od. Wulst, Fleisch- od. erweiterten Stamm put (cf. Fick, I, 677
Fettwulst, bz. Ausbauchung, Anschwellung 40 unter 2 pu) hervorging, wozu auch puts u.
etc. ; — he hed d'r so 'n püt under 't kin putsen gehören, zumal da auch das skr. puta
bangen od. sitten; — 'n püt under de ogen (s. unter ^üt) in der Bedtg. : Hinterbacken
(eine Anschwellung od. Geschwulst, blasen- sehr wohl auf die Bedtg. : blasen, blähen,
artige Ausbauchung etc. unter den Augen). sich aufblähen etc. zurückgehen kann,
— Compos. : fet-pût (Fettwamme, Fettwulst). 45 ebensogut wie püt u. pung in der Bedtg. :
Obschon dieses hier so sehr gebräuchliche Schlauch od. Säckchen, Beutel etc.
Wort in den obigen Bedtgn. nirgends sonst pät-bâs, der Schachtmeister od. Aufseher
vorzukommen scheint, so ist beim Vergleich u. Hauptannehmer bei u. von Erdarbeiten,
der Wörter pogge (Frosch), pok (Pocke, cf. püt od. pütte in der Bedtg.: Schacht.
Blatter, Blase etc.) u. pung (Beutel, sacculus) 50 püt-bêr, Brunnen- Gelage, bz. Festlichkeit
von der y buk (blasen, blähen, aufblasen, (cf. 2 bér), welche früher bei der Fertig-
aufblähen, aufschwellen, auftreiben etc.), bz. Stellung eines Brunnens gegeben wurde,
bei dem Umstände, dass diese Wörter ein auf- pnt-ei, Wind- Ei, meist aber Jig. ein Et-
geblasenes od. aufgeblä/Ues, aufgeschwollenes was^ wonach nichts kömmt od. was den ge-
Etwas bezeichnen, doch wohl anzunehmen, 55 hegten Erwartungen u. Hoffnungen nicht
dass auch dem obigen püt dieselbe Bedtg. entspricht od. wodurch solche getäuscht wer-
zu Grunde liegt. Vergleicht man nun einer- den. — Redensart, u. Sprichw.: dat was 'n
seile die verschiedenen Bedtgn. von bulster, putei ; dar is uiks fan kamen ; — dat is 'n
pol u» pule, bz. dass sich dieselben sämmt- putei; de budel is mis; — „dat was 'n
lieh aus der von: aufgeblasenes od. aufge- 60 putei," ßä' bäs Freerk, da kwam sîn frô mit
PÜET-EMMEK 78ê PCTS PUTSE
'n 46d kind in de krftizL — Wohï Compot. Hmkner eU.), md., bg. nhd. pqttd od, potcben
ron f ut ah Beztuhnyng denen />/. auch (Uamet Hmhm, Hmknehen, KwMein tU.f
put he D De I icof hUin, ichtcfhch, zart, unreif, eU. Wo» rmn öher weiUr dies« pat od
unautgeMd^ €Ui. iii u. ei. da put ^rf pät befnfi, $o Ui a tine Kmriung aus
Schambaf.hj auch tm nd. diue Bedty. 5 urtpr. pau m. diaeê eine Weäerbildung von
hat u. auch dort ron einem Wind-Ki gt- einem Ton- od. LaSwori pa, ttie z. B. pa
braucht wird. in pnpa, popen etc. od, m laL pnpa *cf.
pit-eBB^r, Brvunen-Ennerj hz. Eimer pQpp^' *«• P* m papa /<rf. p«ptt «. pape'f,
/Mm putt^m r(;ii Woj^i^/er. ycozu Fi cl* //, 6727 joiroA/ /of. pner, paelk,
iiter. Puter, WeUch-Hahn, hier mefX 10 pooiier, paolas etc., ii2# 2a/. puioi, paDas etc.,
koJer genannt: — hn word S'j r''^d is 'n poter. ^jwie ferner lÜ. pnt flxrckruf für Kmchleinj.
— Von nd. pate, pOt ^Wefuh-Huhnj m dt€4 putrtU ^Kûekleinj, pMitas (Ei, hz. Hode);
rieUeicht vom Lockruf put od. put üf. put- ktÂat. pûta (Voj^j eU. n. oaidl das Mgt
heoD^ et'.. I o<f. $on>i mit franz., «//an. pat- put «f^Zf/.
pat. pijput upupai, khlav. püta ^V'jgeO etc. 15 pitje otf. pil|e, Loci-- otf. Kotewort für
ron einem unrenchoOehen Ton- od. Sch'itU- ein Kätzcken od. ein Heines Kind m. wM
tcort put. foriei als Kleines m. Junges überhaupt (kam
pit^r-fUrB ; i.q. paderstôrm, jfWocA hier \^t mlii patje <»f. pätjei, da es ein Dimin.
tielleicht mit Anlehnung an Puter, veil es n>n pat od. pat ^s. unter patheime) isi,
meist in* ûg. Stnn tcon heftigem Avpjramen Jf) 1. pilje, Dimin. von pAt m. pate (cnnnas).
od. raf^h aufloderndem u. Md verrauchen- 2. pitje. unreines, Uederliehes Frauen-
dem Zorn einei Menschen gebraucht vrird. zimm^r od. liederliche Dirne^ Hure^ Vettel
pit-keiie. Dnnin. puthenuekeD, Kin^fer- €tc. — Xd. (Br. Wh., III, 3^4) paatje
tcort od. Ko^evort für Henne od. Huhn n. (säuische Frauensperson). — Dimin. von
Huhnchen. — Xd. CBr. Wh., Xachtr, j^og. 25 |'Ute. *. unter püL
240j putthonekeo. — Kinderreim: put- pit je, Z>imin. ron püt ck/. pQtte, Brnnnen.
hennekea ! fiutheoDoken ! trat dei^t du in f^Ú^* Beutekhen, iSädtchen, kleine Papier-
unsen Lof ? du plukst mi slV mm blomk^s dute etc. etc.; — 'n pfilje mit geld od. té,
of, dat Word ml föls to grof. mamaken wil koffé. mal etr. — Dimin. zu 2 pAt
dl kngen. papaken wil di Elan, wo wil d! 30 pitjei. pitjei. mit Ueinen Schritten gehen
dat nog gan. — put od. redupL put- put. bz. o*l. treten, waten etc. : — dat kind je £ugt
/'Dan neilj piit, redupl. pût-pût 15/ Éuf tcort an to patjen : — dat kind pgtjel d'r heii ;
zum Locken der Hühner, »otcie auch Ko$e- — he patjet in 't water (od. in de drtk^
tcort für ettca^ Kleines u. Zartes, tcie tcir herum — Xd. potjeo. — Wohl ton pat als
auch das Dimin. putje od. pul je aU Lock- 35 Bezeichnung ron eturas Kleittem etc., ef.
u. Kote- Wort für ein Katzchen u. Kindchen put-henne.
gebrauchen. Im Allgemeinen iit es aber (c(. fttjif'fA, ein sackartiger Anzug für kleine
put- ei j eine Bezeichnung fiir ettcas kleirtej*^ v Kinder od. Sät»glinge: — he sitt nog in 't
schwache i, zartes, unreifem, unausgebildete^, putje- pak = er éitzt noch in den Wtnddn,
unfertigem überhaupt, sotcie auch ein unter- 40 6^. er ist noch ein kleines Kind od. Säug-
êchobene^ Ton- od. Buf-Wort fiir u. zur Ung. — Comyos. ron putje (Säekthen) u.
Benennung ton Vögeln, tcie ja ron die^^m pak in der Bedtg.: Tracht.
put od. pdt sotcohl das nd. pute od. } Mte pfitje-plakkei, Düten-kleistern, bz. das
(Welsch- Huhn od. kalekutischch Huhnj >\ls K eist* rn od. Zusammenkleben von Düten (cf.
das franz. put-put ( Wiedehopf j gebildet ist 45 putje i : — he is nog man bî 't pAtje-plakken.
u. púu auch im h^lat. die Bedtg,: Vogel fûX]^f\ML^T, Person dieDsden stisammen-
hat. In der Bedtg. : kleines od. geringes, klebt od. macht, bz. ein DiäemkUber. Fig. :
zartes, schwaches Ettcas etc. iit es auch Jemand der sich mit kleinlichen od. gering-
ident. mit he^. (Vilmar; putt ^'iccicA, ^<ir^ fugigen Sachen beschäftigt.
Jungj^ sotcie mU nd. lüt u. putt im nd. 50 pitB od. fûU^j Posse, Spass, Schabernack,
(Danneilj pütjunker (cerachthcher Aus- Streich, loser Streich, Schdmsireich etc. ; —
druck für einen Gutsbesitzer od. utibedeu- putzen maken (Possen, Spässe od. Streiche,
tenden Jutikerj u. in tDähnert/ puttUöter Sihelmst reiche etc. machen); — da mast m!
f kleiner bissiger Köter: ßg. Ausdruck für gen putsen maken: — ^wel hed m! de puts
einen verächtlichen Feindj etc., sowie ferner bb hM.'f — ik schal dS nog wol insen wer
auch tcohl im hess. (Vilmarj putcben, (irieder) *n puts bakken, dar kanst da di
putchern (schtcach sein, ein wenig krankelnj, up ferlaten. — Xd. tDähnert) putze,
ven>utrhea (verkümmern, bz. im Wuclts 11. putzen 'jd. (Br. Wb.) pals, patze, puzze,
IM der Enttciiskelung zurückbleiben, wie z.B. mnd. fSch. u L.) pusM, posse, patze; nid.
von Kindern h. jungen Thieren, als Lammer, 60 pocts, pols: wiiW. (KU.) m. mfiiâsn. boetae,
PÜTSEL-MEST 781 MJET-WATËR
bootse (farce, soraette, narration joyeiue, schöpfen müUM des putemmers ; — sé û
bourde, mocquerie, foUatrerie, plaisanterie, hen um water to pütten ; — du kanst mî wol
raillerie); âUer vM. bosse etc., s. dieses in efen wat water pûtten od, uppütten; — b.
Grimm, Wb, stechen, graben, tiefen etc.; — pütte dat nog
putsel-mest, Basir-Messer. — Zu putsen. 5 wat dêper. — Compos. : ûtpfltten, 1. aus-
putsel-rêfe, Basir-Zeug, schöpfe, entleeren, erschöpfen, entkräften;
1. pBtsen, ptttgen, reinigen, schneiden, — dat water is d'r ûtpûtta; — hê is gans
scheeren, wischen, fegen etc. ; — de nöse ûtpûttd etc. ; — 2, ausgraben, ausUefen, er-
putsen (die Nase reinigen od. schneuzen); tiefen, ergründen etc.; — dat gat mut nog
— 't lûcht putsen (das Licht schneueen od. 10 mër ûtpûttd worden; — de dfipte is bei nét
die Schnuppe davon abschneiden) ; — de ût to pütten ; — Gods wfsheid is nêt ût to
hk[&pvAzeü(denBart scheeren od, abnehmen); pütten (nicht auszutiefen, hz, nicht zu er-
— de disk putsen od, ofputsen (den Tisch gründen od. auch n€u:h der Bedtg, sub 1:
reinigen od, mit einem Tuch abreiben od, nicht auszuschöpfen, bz, nicht zu erschöpfen),
wischen, abwischen); — bômen ûtputsen 15 — Nd. pütten; mnd., nid, pütten.
(Bäume ausschneiden). — Auchfig. : fegen, pätterke, Stieglitz. — Nid. putter, pnttertje.
derbe abfertigen etc.; — ik wil di putsen, — Angeblich von pütter od. nid. pütter,
wen du dat nét letst; — he hed hum dügtig. Wasserschöpfer, bz. Person die Wasser aus
putsd. — JVd. putsen o(f. putzen ;n/dpoet8en; dem Brunnen (püt, pütte) schöpft u. zieht,
mhd, butzen, bützen etc. — Ob vielleicht 20 weil der Stieglitz dazu abgerichtet werden
mit nhd. Putz von lat, putus (rein etc.) u. kann, sein Trinkwasser seihst zu pütten.
putare (putzen, reinigen etc.)? Da übrigens auch der Distelfinke im nid,
2. putsei, essen ; — bê putsd 't all' man putter, putterlje heisst, so sdieint es mir
weg ; — he kan dügtig putsen ; — puts man eher zu dem fläm. putteren (unverständlich
weg, min junge, 't is dt wol gegünd. — Auch 25 sprechen od, schwatzen, stottern od. stoss-
nd, putsen od. putzen in dieser selben Bedtg. weise sprechen etc.) zu gehören od, mit diesem
u. hier wohl aus der Bedtg. : reinigen, leer von dem onomatop. put (s. unter puthenne)
machen etc. entstanden, sodass es mit 1 putsen weiter gebildet zu sein,
eins ist, ptttting, Plur. püttings od, puttingen,
pntsei-maker, Pössen-Macher, Possen- 30 starke Ketten od. Kettenglieder, welche von
Beisser. — Nid. poetsenmaker. den Jungfern an den Büsten nach der Seite
pntser, Putzer, Beiniger, Scheerer etc.; des Schiffes hinabreichen od, eiserne Ketten
— Bchôputser, b&rdputser etc. womit die Meutwände an dem Schiffsbord
pntsig, possirlich, spasshaft, drollig, auf- befestigt sind. — Nid. putting, puttingen ;
fcMend, wunderlich etc. ; — dat is je putsig ; 35 schwed., dän. pijtting, pyttingeme; engl,
— dat sügt je putsig üt; — dat is 'n putsigen futtock, futtocks.
fent. — Nid, poetsig. pfit-water, Brunnenwasser, als Gegensatz
piittei (Verb, von püt, pütte, wie 4 bakken zu bak-water (Cistemenwasser). — Sprichw, :
von bak), a. aus einem Brunnen (Wasser) 't löpt hum b! de rügge up, as kold pütwater.
ÜNWWWTY OF MOfÄMi
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3 9015 03005 3774
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